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DIRECTBUILDING Modernes Lichtmanagement Jenseits von Lumen pro Watt INSPIRIERENDE LICHTSZENARIEN FÜR EIN NEUES BÜROERLEBNIS GEBÄUDEINSTALLATION – DIE BESSERE TECHNIK FÜR NEUBAU UND BESTAND INNOVATIVER LED-LEUCHTKÖRPER ALS PLUG-AND-PLAY-LÖSUNG flexROOM® – DIE LÖSUNG FÜR INTEGRALE RAUMAUTOMATION Effizient. Individuell. Einfach Realisierung energieverbrauchsoptimierter Gebäude mit WAGO-flexROOM® Fertige Softwareapplikation im Controller PFC200 integriert Moderne Web-Visualisierung mit HTML5 Gesicherte Konfiguration mit HTTPS Sichere Übertragung von Konfigurationsdaten durch SFTP www.wago.com/flexroom EDITORIAL DIESER AUSGABE Liebe Leserinnen, liebe Leser, Licht beeinflusst unser Leben in unzähligen Bereichen, es hat wesentlichen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit. Immer dann, wenn das natürliche Licht nicht ausreicht, muss es durch Kunstlicht ergänzt oder ersetzt werden, um in den verschiedenen Arbeitsumgebungen die optimalen Lichtverhältnisse zu schaffen. Zugleich ist die Beleuchtung eine der energieintensivsten Anwendungen in unseren Gebäuden. Aber stehen gutes Licht und Energieeffizienz überhaupt im Widerspruch? Damit Sie bestens über technische Möglichkeiten informiert sind und erfahren, was den Markt bewegt, haben wir das Thema Lichtmanagement in verschieden Beiträgen aufgegriffen und für Sie mit Fachleuten der Branche besprochen. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Entstanden sind ein meinungsstarkes Interview mit Lichtplaner und Energieeffizienzexperte Mathias Wambsganß (S. 24) sowie ein anschaulicher Referenzbericht über das neue PhilipsHeadquarter in Hamburg (S. 18). Auf den Seiten 28 bis 31 gewähren wir Ihnen außerdem einen exklusiven Einblick in unser Unternehmen und zeigen Ihnen am Beispiel unserer eigenen Produktionshalle die Möglichkeiten der Beleuchtungssteuerung mit dem neuen WAGO-Lichtmanagement. Übrigens: In neuem Licht präsentieren sich ab sofort auch unsere Kundenmagazine. Das klare, gradlinige Design und die neue Struktur sorgen für eine bessere Orientierung und mehr Übersichtlichkeit. Geblieben sind natürlich der bewährte Mix aus Anwendungsberichten, Produktmeldungen und Fachartikeln sowie die hohe Qualität unserer Beiträge – genau wie Sie es von unseren Produkten kennen. Ich hoffe, die neue WAGOdirect gefällt Ihnen und wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen! Ihr Florian Tremmel Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmern der WAGOdirect-Leserbefragung 2015. Jeweils ein iPad gewonnen haben: Björn Beeck, Motoren GmbH & Co. KG Georg Klar, HANNING & KAHL GmbH & Co. KG Martin Werner, BOMAG GmbH WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 3 TITELTHEMA Modernes Lichtmanagement Lichtmanagement – ist das eigentlich notwendig? Der reinen Mathematik nach schon. Denn jede Lichtanlage ist am Tag Eins ihrer Inbetriebnahme überdimensioniert, um auch am Tag X die geforderte Mindestlichtmenge zu liefern. Ohne Steuerung geht also Einsparpotential flöten. Auch aus Anwendersicht möchte heute niemand mehr gänzlich auf eine Regelung oder Steuerung verzichten. Trotzdem ist es nicht trivial, die passende Lichtlösung für einen Neubau oder bei einer Modernisierung zu finden. Neben energetischen Zielsetzungen spielen viele weitere Faktoren eine Rolle und schnell wird aus einer einfachen Ja-Nein-Frage ein komplexes Themenfeld. INHALT DIESER AUSGABE MEINUNGEN Editorial Moderne Lichttechnik zwischen Energieeffizienz und Nutzerkomfort; WAGOdirect im neuen Design 3 TITELTHEMA: MODERNES LICHTMANAGEMENT Jenseits von Lumen pro Watt Die passende Lichtlösung zu finden ist nicht trivial, denn zahlreiche Faktoren spielen eine Rolle. Inspirierende Lichtszenarien für ein neues Büroerlebnis Das variable Raumkonzept flexROOM® steuert innovatives Beleuchtungskonzept im Philips-Neubau. 10 18 Ein Plädoyer für mehr Licht Interview mit Lichtplaner und Energieeffizienzexperte Mathias Wambsganß 24 Production Hall of Fame Produktionshalle mit DALI und WAGO-Lichtmanagement effizient und flexibel beleuchtet 28 ANWENDUNGEN „Internet of Things“ hält Einzug ins Gebäude Für sein Innovationszentrum in Berlin setzt Cisco auf IoT-basierte Systeme, die über WAGOs BACnet-Controller mit traditionellen Gebäudesystemen kommunizieren. 6 Beim Mieterausbau muss es schnell gehen Taunusturm in Frankfurt: Leuchten schnell installieren dank Linect® 32 Bessere Installationstechnik für Bestand und Neubau Bewährte WAGO-Technik für flexible und zukunftssichere Installationen in allen Gebäuden 36 Einzigartige Homogenität Innovativer LED-Leuchtkörper als Plug-and-play-Lösung 38 TECHNOLOGIEN Lichtmanagement von WAGO Mit wenig Aufwand zur optimalen Hallenbeleuchtung Effizienter zur individuellen Raumautomation Die neue Version von flexROOM® ist noch einfacher und flexibler geworden 17 23 Kleine Klemme – großer Querschnitt SMD-Leiterplattenklemmen der Serie 2059 von WAGO mit neuer Zulassung 41 Noch einfacher die Verbindung schaffen Neuer ECO-Controller und -Koppler für BACnet/IP: zeitsparende, komfortable und kostengünstige Gebäudeautomatisierung 42 ANWENDUNGEN | „INTERNET OF THINGS“ Für sein Innovationszentrum in Berlin setzt Cisco auf IoT-basierte Systeme, die über WAGOs BACnet-Controller mit traditionellen Gebäudesystemen kommunizieren. „INTERNET OF THINGS“ HÄLT EINZUG INS GEBÄUDE Mit der Eröffnung des „Cisco openBerlin Innovation Centers“ schlägt der weltweit führende Anbieter von Netzwerklösungen für das Internet ein neues Kapitel in der Gebäudetechnik auf. In weniger als einem Jahr wurde aus einer Fabrik auf dem Berliner EUREF-Campus in Schöneberg ein Lifestyle-Workspace, der Cisco als Ideenfabrik und Innovationsplattform für das „Internet of Things“ (IoT) dient und seinesgleichen sucht. Die Umsetzung des Projekts erforderte innovationsfreudige Partner. Zu diesen gehören der Systemintegrator HOSCH Gebäudeautomation in Kooperation mit WAGO, der IoT-Spezialist relayr sowie viele andere Start-ups. Auf dem Gelände besticht das Gebäude des Cisco-Innovation-Centers auf den ersten Blick mit seinem Charme. Gebaut im frühen 20. Jahrhundert wirkt das typisch industrielle Backsteingebäude mit seinem Vintage-Look warm und einladend, zudem vermittelt es eher den Eindruck eines Start-ups als eines globalen IT-Konzerns. Das ist Teil der Strategie. „Unser Fokus lag nicht auf der Gebäudetechnik an sich, sondern wir haben uns gefragt, wer die Menschen sind, die hier arbeiten, was sie brauchen, damit sie sich wohl fühlen, Freude haben und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können“, erklärt Mitko Vasilev, Mitgründer und CTO von openBerlin. WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 Bei openBerlin dreht sich alles um das Thema IoT, mit einem Schwerpunkt auf Manufacturing, Transportation und Logistics. Mit dem Projekt schafft Cisco eine offene Plattform für Partner, Start-ups und Unternehmen, um die Entwicklung global zu beschleunigen. So ist die Ideenwerkstatt als offenes Haus konzipiert und mit rund 100 Arbeitsplätzen ausgestattet. Cisco möchte Forscher, Entwickler und Vertreter von führenden Institutionen, Kunden- und Partnerfirmen wie azeti, Bosch und Intel anziehen, um gemeinsam innovative IoT-Lösungen zu erarbeiten. Backbone BACnet/IP Da die Produktion in dem Fabrikgebäude auf dem ehemaligen Berliner Gasometergelände erst im Dezember 2014 eingestellt wurde, handelte es sich um ein zeitlich ambitioniertes Projekt. Um ein Vorzeigeobjekt für das „Internet of Things“ zu schaffen, setzte Cisco auch technisch die Messlatte hoch. Dazu gehörte der Vorsatz, die Räumlichkeiten mit einer Fläche von rund 1.000 m2 unter anderem mit über 10.000 Sensoren und Hightech-Kommunikation auszustatten, um möglichst detailliert Informationen über die aktuellen Bedingungen sowie das Geschehen und Befinden der Mitarbeiter im Gebäude erfassen zu können. Diese Datensammlung reicht von Informationen zu Licht- und Klimaverhältnissen über Gesichtserkennung bis zu Smartwatches. 7 ANWENDUNGEN | „INTERNET OF THINGS“ Der BACnet-Controller erfasst den Stromverbrauch im Gebäude, regelt alle Pumpen und Lüfter zur Raumtemperaturregelung und steuert die Beleuchtung im gesamten Gebäude. Bei der Wahl der Technologien für das Gebäude standen offene Standards und Kommunikationsfähigkeit an oberster Stelle. In puncto Kooperationen betont Vasilev: „Für die erfolgreiche Realisierung des Projekts brauchten wir Partner, die an unsere Vision glauben, die offen für neue Konzepte sind und die Flexibilität mitbringen, diese unter Zeitdruck umzusetzen.“ Das Team hatte für die Planung und Installation der Gebäudeautomation nur drei Monate Zeit. Für den IP-basierten Part holte sich Cisco den Berliner IoT-Experten relayr ins Boot, für die Konzeption und Realisierung des gebäudetechnischen Teils den Systemintegrator HOSCH Gebäudeautomation aus Teltow sowie den » Für die erfolgreiche Realisierung des Projekts brauchten wir Partner, die an unsere Vision glauben und offen für neue Konzepte sind.« Mindener Technologiepartner WAGO. Herzstück der Anlage stellt dabei WAGOs mit CODESYS programmierbarer Feldbuscontroller BACnet/ IP (750-831) dar. Als Bindeglied zwischen der IP-basierten Sensorik und der konventionellen Gebäudetechnologie übernimmt er die Steuerung von Raumautomation und Beleuchtungstechnik. Gebäudeleittechnik entfällt Der BACnet-Controller, der zum WAGO-I/O-SYSTEM 750 gehört, bietet dank seines feinmodularen Designs einen extrem hohen Grad an Flexibilität in der Zusammenstellung der benötigten I/O-Module und somit auch eine hohe Skalierbarkeit. Darüber hinaus lassen sich Technologieinseln verschiede- 8 ner Protokolle wie LON®, KNX, MP-Bus, EnOcean und SMI einfach zu einem System zusammenführen. Im openBerlin galt es zum Beispiel, die Zähler für Stromverbrauch und Warmwasser über M-Bus abzugreifen und die Beleuchtung über DALI zu steuern. Zudem übernimmt der BACnet-Controller die Steuerung aller Pumpen und Lüfter zur Raumtemperaturregelung. Über BACnet kommuniziert WAGOs Controller mit einem IoT-basierten Steuerungssystem. Eine Gebäudeleittechnik gibt es nicht. Die Daten der mittlerweile 3.000 installierten Multifunktionalsensoren, die jeweils acht Sensoren in einem Gerät vereinen, werden über Wi-Fi und Bluetooth® eingesammelt, in einem im Gebäude stationierten Fog-Gateway (Micro-Cloud) gefiltert und stehen dann in der Cloud einer Web-Applikation zur Verfügung. Von jedem Smartphone oder Tablet aus kann der User unter anderem Lichtszenarien einzelner Arbeitsplätze hinsichtlich Lichtintensität und -farbe stufenlos individuell regeln. Datenpool der unerschöpflichen Möglichkeiten Prinzipiell ist jedoch die Gebäudeautomation so ausgelegt, dass sich ohne Eingreifen von außen sowohl die Beleuchtung als auch das Raumklima automatisch auf die optimalen Komfortbedingungen für die Mitarbeiter, Kunden und Partnern einstellen lässt. Das heißt, Lichtstärke und -farbe verändern sich je nach Jahres- beziehungsweise Tageszeit so, dass die Menschen individuell auf die Nutzung eines Raumes oder Arbeitsplatzes abgestimmt die besten Bedingungen vorfinden. WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 ANWENDUNGEN | „INTERNET OF THINGS“ Für das optimale Raumklima erfasst die Sensorik Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt, die der BACnet-Controller dementsprechend verarbeitet. Treffen sich zum Beispiel mehrere Personen in einem Raum, registriert das System dies und setzt automatisch die Raumtemperatur herab. „Wir erfassen derzeit 26,5 GB an Daten pro Tag“, sagt Vasilev. „Davon nutzen wir bisher nur etwa 5 %.“ Doch das soll sich in Zukunft ändern und das System um künstliche Intelligenz erweitert werden, um zum Beispiel vorrauschauende Maßnahmen in die Gebäudeautomation einzubinden. Doch das Projekt beeindruckt nicht nur durch Innovationskraft, sondern auch hinsichtlich Investitionskosten und Energieeffizienz: Im Vergleich zu anderen Cisco-Liegenschaften verzeichnet das Unternehmen Kosteneinsparungen von rund 30 %, während die Energieeinsparungen – unter anderem dank der bedarfsgerechten Temperaturund Lichtregelung – bei rund 60 % liegen. Vasilev zieht ein positives Resümee: „Wir sind höchst zufrieden mit dem Ergebnis des Projekts. Die von uns mit den Partnern entwickelte IoT-basierte Gebäudeautomation ist das neueste und modernste Open-System. Gleichzeitig setzt sie auf Komponenten auf, die serienmäßig zur Verfügung stehen.“ Das Konzept dient nun weltweit außerdem als Vorbild für weitere neue Innovationszentren und Cisco-Projekte. Dank höchster Systemflexibilität konnte Cisco eine große Investitionssicherheit erreichen und die ideale Basis schaffen, um noch viele andere Ideen vor Ort zu verwirklichen. Mitko Vasilev, Mitgründer und CTO von openBerlin: „Unsere IoT-basierte Gebäudeautomation ist einzigartig. Dabei ist es uns gelungen, mit Hightech-Standardkomponenten eine revolutionäre Lösung zu realisieren.“ TEXT STEPHAN LAMPE | WAGO FOTO KLAUS HEYMACH | vor-ort-foto.de WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 Bitte Schuhe ausziehen: Der Dachboden lädt zum Entspannen ein. Wie bei allen Räumen ist der Zugang per Gesichtserkennung möglich. 9 JENSEITS VON LUMEN PRO WATT Modernes Lichtmanagement Lichtmanagement – ist das eigentlich notwendig? Der reinen Mathematik nach schon. Denn jede Lichtanlage ist am Tag Eins ihrer Inbetriebnahme überdimensioniert, um auch am Tag X die geforderte Mindestlichtmenge zu liefern. Ohne Steuerung geht also Einsparpotential flöten. Vor allem dann, wenn moderne, langlebige Leuchtmittel wie LEDs im Einsatz sind. Auch aus Anwendersicht möchte heute niemand mehr gänzlich auf eine Regelung oder Steuerung verzichten – Licht nur ein- und ausschalten zu können, ist schlichtweg nicht mehr zeitgemäß. Und trotzdem ist es nicht trivial, die passende Lichtlösung für einen Neubau oder bei einer Modernisierung zu finden. Neben energetischen Zielsetzungen spielen gesetzliche Vorgaben, die Kosten und Lichtqualität ebenso wie der Komfort für die Nutzer eine Rolle. Damit wird aus einer einfachen Ja-Nein-Frage schnell ein komplexes Themenfeld. iStock.com/Jkitan iStock.com/eggeeggjiew Künstliches Licht leuchtet Wohnräume, Bürogebäude und Fabrikhallen aus, erhellt des nachts Straßen oder setzt Sehenswürdigkeiten in Szene. Nach Angaben der europäischen Kommission macht Beleuchtung heute rund 19 % des weltweiten Stromverbrauchs aus. Bei Handwerksbetrieben, Dienstleistern und Handelsunternehmen liegt der Anteil sogar deutlich höher – nämlich bei etwa 30 %. Damit ist klar: Licht hat nicht nur Einfluss auf unser Wohlbefinden, sondern auch auf die Stromrechnung. Darüber hinaus spielt der Energieverbrauch für die Beleuchtung vor allem mit Blick auf die Umwelt eine große Rolle. Energiebezogene Emissionen sind verantwortlich für rund 80 % der Luftverschmutzung und somit von zentraler Bedeutung 12 für schädliche Umwelteinflüssen. Von politischer Seite wird die Effizienz der Beleuchtung daher zunehmend reglementiert. Die europäische Ökodesign-Richtlinie beispielsweise definiert Mindestanforderungen für die Effizienz sogenannter energieverbrauchsrelevanter Produkte (ErP) wie Leuchtmittel und Betriebsgeräte. Die normale Glühlampe wurde dadurch bereits vom europäischen Markt verbannt. Standards sind aber nicht nur für einzelne Komponenten definiert, sondern auch für das Gesamtsystem „Gebäude“. In Deutschland setzt die Energieeinsparverordnung (EnEV) die verschiedenen EU-Richtlinien zur Gebäudeeffizienz um. Sie betrachtet die Energiebedarfswerte für Heizung, Be- und Entlüftung, Kühlung, Warmwasser und natürlich für die Beleuchtung. WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 Referenzanlage Altanlage 70er-Jahre, mit Standard-Leuchtstoampe ø 38 mm an KVG, Altleuchte mit opaler Wanne Einsparpotentiale Innenbeleuchtung #01 Altanlage 1980er-Jahre, mit 3-Banden-Leuchtstoampe ø 26 mm an VVG, Altleuchte mit weißem Raster 20 % #02 Neuanlage, moderne Leuchtstoampe ø 16 mm an EVG 55 % #03 Hochmoderne LED-Leuchten 65 % #04 Mit Tageslichtsteuerung 75 % #05 Mit Präsenz- und Tageslichtsteuerung 80 % Einsparpotentiale bei der Innenbeleuchtung; Referenz ist eine Altanlage aus den 1970er-Jahre mit Standard-Leuchtstofflampe ø 38 mm an KVG, Altleuchte mit opaler Wanne (Quelle: licht.de) WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 13 TITEL | MODERNES LICHTMANAGEMENT Lichtmanagement – Hebel für mehr Effizienz Das Einsparpotential im Bereich der Beleuchtung ist hoch, weil etwa zwei Drittel aller Beleuchtungsanlagen in Europa älter als 25 Jahre sind. Mit moderner Lichttechnik kann der Energiebedarf schnell und einfach reduziert werden. Bereits durch den Austausch der Leuchten, beispielsweise der Wechsel zu modernen Leuchtstofflampen mit EVG, kann bis zu 55 % der Energie gespart werden. Durch den Einsatz einer Lichtmanagementlösung lassen sich weitere Potentiale heben: Kommen Präsenzkontrolle und eine Tageslichtsteuerung zum Einsatz, sind Einsparungen von bis zu 80 % möglich. Stimmung, Gefühl Erleben der Raumwirkung Sehaufgaben lösen ung ist hle Se Visue lles Am bie nt e Planungsziel: Qualität Wie schnell und wie gut GUTE BELEUCHTUNG Wohlbefinden Sehen unter angenehmen Bedingungen Sehkomfor t Sehleistung, Sehkomfort und visuelles Ambiente sind gemäß DIN EN 12464-1 die Parameter zur Beurteilung der Beleuchtungsqualität. (Quelle: Fördergemeinschaft Gutes Licht) 14 Im Zentrum einer jeden Lichtplanung stehen menschliche Ansprüche an die Gestaltung einer Arbeitsumgebung. Vorgaben für die Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen macht in Deutschland die DIN EN 12464-1. Sie definiert für alle lichttechnischen Gütemerkmale Mindestwerte, die es bei der Planung zu berücksichtigen gilt. Diese stehen in Summe für die Beleuchtungsqualität. Die Qualität von Licht ist jedoch nicht einfach zu definieren. Aspekte wie der Tageslichteinfall, die Blendung, die Intensität oder äußere Umwelteinflüsse haben Auswirkung auf unsere Wahrnehmung. Gute Beleuchtung ist daher nicht nur durch Parameter definiert, die unsere Sehleistung beeinflussen – beispielsweise die Beleuchtungsstärke und die Begrenzung der Blendung –, sondern auch durch Faktoren mit Einfluss auf den Sehkomfort und das visuelle Ambiente. Eine harmonische Helligkeitsverteilung im Raum und gute Farbwiedergabeeigenschaften der Lampen beispielsweise schaffen Sehkomfort und damit Wohlbefinden. Lichtrichtung, Schattigkeit und die Lichtfarbe einer Lampe haben Einfluss auf die Wirkung des Lichts im Raum. Dieses Raumklima ist wesentlich für die erlebte Stimmung. WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 iStock.com/Maxim Blinkov Besser Arbeiten mit gutem Licht Gerade in Industrie und Handwerk ist Beleuchtung ein kritischer Faktor. Optimale Produktionsergebnisse hängen von der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter ab. Richtiges Licht hilft, die Motivation zu steigern, beugt Ermüdung vor, erhält die Gesundheit und schützt vor Arbeitsunfällen. Schlechte Sehbedingungen jedoch bewirken das Gegenteil: Wenn es zu dunkel ist, sinkt unsere Produktivität, wir werden müde und machen schneller Fehler. Studien bestätigen den Zusammenhang zwischen der Beleuchtungsstärke und der menschlichen Leistungsfähigkeit. Mehr Licht führt nachweislich zu besseren Ergebnissen bei schwierigen Sehaufgaben. Wie viel Licht gefragt ist, hängt auch vom Alter ab. Mit den Jahren trübt sich die Linse ein und die Pupillenweite vergrö- WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 ßert sich, sodass die Sehschärfe abnimmt. Ältere Menschen brauchen daher deutlich höhere Beleuchtungsstärken als Jüngere, um den gleichen Helligkeitseindruck zu haben. Lagerhallen müssen oft ohne Tageslicht auskommen. Besondere Anforderungen an die Beleuchtung stellen hohe Dachkonstruktionen und schmale Gassen zwischen Regalen. Auch die Lichtfarbe entscheidet über die Qualität der Beleuchtung, weil der Mensch seine Umwelt nicht nur als hell und dunkel erlebt, sondern auch durch Farben. Im Kontext von Lichtmanagementsystemen steht die individuelle Anpassung der Farbtemperatur für bestimmte Einsatzzwecke oder – idealerweise – die gezielte Angleichung über den Tagesverlauf im Vordergrund. Lässt sich die Lichtfarbe einer Leuchte von warm- bis neutralweiß anpassen, werden der Charakter eines Raums verändert und dadurch im Gebäudeinneren natürliche Lichtverhältnisse nachgebildet. Diese Maßnahmen sind effektiv, weil Licht nicht nur die Voraussetzung für gutes Sehen schafft, sondern auch unsere innere Uhr steuert. 15 TITEL | MODERNES LICHTMANAGEMENT iStock.com/Jkitan Moderne Beleuchtungskonzepte berücksichtigen daher die biologische Lichtwirkung, indem die Dynamik des Tageslichts auf die künstliche Beleuchtung übertragen wird. Kosten konsequent senken Aus unternehmerischer Sicht rückt noch ein anderer Aspekt ins Blickfeld: die Wirtschaftlichkeit. Größter Einflussfaktor hier sind die Energiekosten, welche mit rund 70 % der Gesamtkosten einer Beleuchtungsanlage zu Buche schlagen. Die energetische Optimierung einer jeden Beleuchtungsanlage, egal ob Modernisierung oder Neuanlage, leuchtet daher ein. Aber auch die Investitionskosten lassen sich reduzieren – und zwar ohne auf qualitativ hochwertige Hardware verzichten zu müssen. Der Schlüssel liegt in einer Lösung, welche die Inbetriebnahme einfach und flexibel gestaltet. Moderne Lichtmanagementsysteme bieten dafür nutzerfreundliche Softwareapplikationen mit grafischer Bedienoberfläche, über die sich das System einrichten lässt. Dafür 70 % sind mittlerweile keine Programmierkenntnisse mehr erforderlich, da die releEnergie vanten Funktionen bereits implementiert sind. Das Einrichten erfolgt per Maus15 % klick, indem die Hardwarekomponenten Instandhaltung den jeweiligen Räumen zugeordnet und entsprechende Betriebsparameter ein15 % Anschaffung getragen werden. Fachkundiges Personal kann die Inbetriebnahme damit zügig durchführen und die Dokumentation erfolgt in der Regel automatisiert. Solche Lösungen haben auch im Betrieb der Instandhaltung zahlreiche Vorteile, da sie nicht nur einfach zu verwalten sind, sondern auch umfangreiche Informationen über den Anlagenstatus liefern. Drohende Ausfälle einzelner Komponenten lassen sich oftmals frühzeitig erkennen und falls es doch zu einer Störung kommt, wird die Fehlersuche erheblich vereinfacht. Zusätzlicher Pluspunkt: Im Falle einer Umnutzung passt sich die Lichtanlage flexibel den neuen räumlichen Bedingungen an und das firmeneigene Facility-Management kann die Änderungen vornehmen. In Summe wird klar, dass modernes Lichtmanagement mehr bietet als die Möglichkeit, Energie und Kosten zu sparen: Es vereint Wirtschaftlichkeit und Ressourceneffizienz mit Komfort und Flexibilität für den Nutzer. Grundlage hierfür ist eine intelligente Steuerung, die mit Hilfe von Tageslichtsensoren, Präsenzmeldern und durchdachten Lichtszenarien dafür sorgt, dass das richtige Licht zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Menge zur Verfügung steht. TEXT JULIA OCKENGA | WAGO FOTO iStock.com Inbetriebnahme Kostenverteilung einer Beleuchtungsanlage 16 WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 TECHNOLOGIEN | PFC 200 LICHTMANAGEMENT VON WAGO Mit wenig Aufwand zur optimalen Hallenbeleuchtung WAGO-Lichtmanagement ist eine intelligente Lösung für die Beleuchtungssteuerung in großen Räumlichkeiten – beispielsweise Produktionshallen oder Lagern. Durch die Kombination vordefinierter Hardware und nutzerfreundlicher Software erleichtert WAGO-Lichtmanagement die Planung und die Inbetriebnahme neuer Beleuchtungsanlagen und bietet darüber hinaus zahlreiche Vorteile für den Betrieb. Solide Hardware Innovatives Bedienkonzept WAGO-Lichtmanagement orientiert sich an den unterschiedlichen Lichtbedürfnissen in einer Lager- und Produktionshalle. Der Grundsatz: Die Halle wird in virtuelle Räume unterteilt, die unterschiedlichen Funktions- und Tätigkeitsbereichen entsprechen – beispielsweise Montagestraßen, Verkehrswege oder Büros. Jeder virtuelle Raum nimmt die Signale der Sensoren und Aktoren auf, um mit der eingestellten Funktionalität die optimalen Lichtverhältnisse für die jeweiligen Aufgaben automatisiert zu schaffen. Hardwareseitig bilden der neue WAGO-Controller PFC200 und die DALI-Busklemme aus dem WAGO-I/O-SYSTEM 750 die Basis. Jedes Modul kann bis zu 64 DALI-Leuchten, bis zu 16 DALI-Sensoren und bis zu 16 DALI-Taster in das System integrieren. Da die Anzahl der Busklemmen variabel ist, lässt sich WAGO-Lichtmanagement für kleine Werkhallen ebenso einsetzen wie für große Logistikzentren. Darüber hinaus, können weitere I/O-Module an den Controller angereiht werden – zum Beispiel 3-Phasen-Leistungsmessklemmen zur Energiemessung oder Funkempfänger für EnOcean-Funktaster. Moderne Software Zu einer leistungsstarken und benutzerfreundlichen Lichtlösung wird WAGO-Lichtmanagement allerdings erst durch die auf dem Controller implementierte Softwareapplikation. Über sie werden alle Einstellungen, sowohl während der Inbetriebnahme als auch im laufenden Betrieb, per Mausklick vorgenommen. Eine Programmierung ist nicht notwendig. Weil auf die grafische Benutzeroberfläche per HTTPS und Standard-Browser zugegriffen wird, entfällt die lokale Softwareinstallation. Die auf HTML5 basierende Web-Visualisierung gestaltet die Arbeit hierbei besonders komfortabel. Die Sicherung der Parameterwerte erfolgt auf der SD-Karte oder via SFTP auf einem Back-upServer. Über Modbus TCP/IP können die Werte an eine übergeordnete Gebäudeleittechnik oder einen Produktionsleitstand weitergegeben werden. Vorteile des WAGO-Lichtmanagements • Verringerung der Lebenszykluskosten durch effizientes Lichtmanagement • Einfache Inbetriebnahme durch geführte Konfiguration • Einfache Umnutzung ohne Programmieraufwand • Bedienung über Standard-Web-Browser – keine Softwareinstallation notwendig • Anbindung an übergeordnete Managementund Bediensysteme in industriellen oder gebäudetechnischen Umgebungen • Unterstützung bei der Planung von Wartungsarbeiten • Skalierbarkeit – von der kleinen Werkhalle bis zum Logistikzentrum • Automatische Dokumentation bereits während der Inbetriebnahme 17 WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 TITEL | MODERNES LICHTMANAGEMENT Das variable Raumkonzept flexROOM® steuert innovatives Beleuchtungskonzept im Philips-Neubau INSPIRIERENDE LICHTSZENARIEN FÜR EIN NEUES BÜROERLEBNIS Das Technologieunternehmen Philips hat mit seiner Zentrale für die DACH-Region am Standort Hamburg nicht nur ein hochmodernes Arbeitsumfeld mit kreativen Themenwelten, sondern auch ein Vorzeigeobjekt für innovative Beleuchtungstechnik geschaffen. Die variable Lösung für die Gebäudeautomation flexROOM® von WAGO übernimmt die komplette Raumautomatisierung des sechsstöckigen Campus, der eine Bürofläche von 13.500 m2 umfasst. „Work Place Innovation“ (WPI) ist das Stichwort, das bei der Planung der neuen Firmenzentrale für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH) eine besondere Rolle spielte. Mit WPI fördert Philips effiziente, ergebnisorientierte und flexible Arbeitsweisen und schafft mehr Raum für eine ausgewogene Work-Life-Balance. Das Konzept beinhaltet mit fortschrittlichen Informations- und Kommunikationstechnologien ausgestattete funktionale, inspirierende und ansprechend gestaltete Räumlichkeiten. WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 Beim Rundgang durch das Gebäude wird deutlich, was sich hinter diesem Ansatz verbirgt: Für die Mitarbeiter stehen offene Team-Arbeitsflächen zur Verfügung, die von Fokusräumen für konzentrierte Tätigkeiten und vertrauliche Gespräche umgeben sind. Meeting- und Kreativräume laden zu Besprechungen und Brainstorming-Runden ein. Darüber hinaus bieten sogenannte „Breakout Areas“ die Möglichkeit des lockeren Zusammensitzens – zum Beispiel im maritimen Flair, im Waldambiente oder im Stil des Hamburger Kiez. Auf Entdeckungsreise in puncto Licht Für die erfolgreiche Realisierung des 40-Millionen-Euro-Projektes, das von der Hamburger ECE in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Plegge Plantener GmbH entwickelt, geplant und realisiert wurde, spielte das Thema Licht eine besondere Rolle. „Unser Ziel bestand darin, die Räume lebendig zu gestalten und den Mitarbeiten eine angenehme Atmosphäre und ein völlig neues Büroerlebnis zu vermitteln“, 19 TITEL | MODERNES LICHTMANAGEMENT erklärt Rainer Barth, Leiter LiAS – Lichtanwendung und Planung bei Philips. „Zudem haben wir mit dem Gebäude einen Showcase für Mitarbeiter und Kunden geschaffen. Es macht Freude und inspiriert, bei uns auf Entdeckungsreise zu gehen und unsere energieeffiziente LED-Technologie auf sich wirken zu lassen.“ Für das Neubauprojekt standen drei Jahre Planungszeit zur Verfügung. Der feierliche Eröffnungstermin im Oktober 2015 stand schon lange fest, als Philips parallel noch an der Entwicklung einer speziellen Pendelleuchte für das Objekt arbeitete. Diese Pendelleuchte vereint Direkt- und Indirektbeleuchtung mit Akzentbeleuchtung sowie einem Präsenzmelder. Dabei lässt sich der indirekte Anteil in der Lichtfarbe von warm- bis neutralweiß über den Tagesverlauf anpassen. So wird es möglich, den Charakter eines Raums zu verändern und im Gebäudeinneren natürliche Lichtverhältnisse nachzubilden. Zu den weiteren Features des Konzepts gehören Lichtkomponenten für die Wandanstrahlung in allen Räumen und Fluren, welche die bereichsabhängige Farbgestaltung in den Etagen unterstreicht. Intelligente Raumautomation mit flexROOM® Rund 600 Sensoren wurden zur Regelung des Lichts im Gebäude installiert. Die Steuerung der über 10.000 kommunikationsfähigen Beleuchtungselemente ist komplex. Gleichzeitig nahm der zeitliche Druck im Laufe des Projektes zu. Daher entschied sich Philips, die komplette Raumautomatisierung mit flexROOM® -Systemverteilern von WAGO zu realisieren. flexROOM® ist eine erprobte, intelligente Lösung für die flexible Automatisierung von Beleuchtung, Beschattung und Einzelraumregelung, das heißt Heizen und Kühlen. Dahinter steckt die Idee, konsequent auf standardisierte Hardware und Software zu setzen, die gleichzeitig ausreichend Flexibilität erlaubt, um projektspezifische Anfor- derungen zu erfüllen. So basiert flexROOM® auf dem WAGO-I/O-SYSTEM 750, das je nach Anwendung in Modulbauweise mit allen notwendigen Komponenten wie Stromversorgungen, Switches, Relais, Verbindungsdosen- und Reihenklemmen sowie WINSTA®-Steckverbindern zu kompletten Systemverteilern kombiniert wird. Dabei orientiert sich flexROOM® an Raumsegmenten. Ein Segment stellt den kleinsten gemeinsamen Nenner und den Teil eines Raumes dar, der einem Fenster zugeordnet ist. Jedes Raumsegment enthält Funktionen zur Steuerung von Beleuchtung, Sonnenschutz sowie Temperaturregelung. Die Software des Systems läuft dezentral auf dem Controller, ist mit jedem beliebigen Internet-Browser aufrufbar und erlaubt, dank einer bedienerfreundlichen grafischen Oberfläche, die einfache und schnelle Parametrierung der Segmente. Alles unter einem Hut – mit nur vier Verteilertypen Um alle im Philips-Headquarter notwendigen Funktionalitäten zu bedienen, hat WAGO vier verschiedene flexROOM®-Office-Vertei- Insgesamt hat WAGO über 100 flexROOM®-Office-Systemverteiler für die Gebäudeautomation geliefert, die auf dem WAGO-I/OSYSTEM 750 basieren. 20 WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 Philips‘ WPI-Konzept beinhaltet Themenwelten, verschiedenster Meeting- und Kreativräume lervarianten entwickelt, die jeweils 16 Raumsegmente abdecken. Insgesamt kommen rund 110 Verteiler zum Einsatz. Dazu gehört auch ein auf dem Dach installierter flexROOM®-Weather-Verteiler, der Wetterdaten erfasst, aufbereitet und diese den Office-Verteilern zur Verfügung stellt. Eine Herausforderung des Projekts bestand darin, die verschiedenen WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 Systeme im Gebäude zusammenzuführen. Dank des variablen flexROOM®-Konzepts war es möglich, auf einfache Weise eine passende Lösung zu konzipieren: Während die Beleuchtung über DALI realisiert ist, kommuniziert flexROOM® über KNX mit der Raumbedienung und über SMI mit der Lamellenführung der Jalousien. Die einzelnen Office-Verteiler tauschen untereinander über Modbus/TCP Daten aus, und die Kommunikation mit der Managementebene findet über BACnet/IP statt. Nach Freigabe des Pflichtenhefts im Juni 2015 standen für die Installation der Gebäudeautomation nur noch vier Monate zur Verfügung. Dank guter Vorbereitung und der Vorteile des flexROOM®-Konzepts konnte das Projekt planmäßig und termingerecht umgesetzt werden. 21 TITEL | MODERNES LICHTMANAGEMENT Rainer Barth, Leiter LiAs – Lichtanwendungen und Planung bei Philips, im Gespräch mit Stephan Lampe von WAGO Beleuchtung: individuell und nachhaltig Mit dem Ergebnis zeigt sich auch der Lichtspezialist Barth zufrieden: „Wir sind stolz darauf, einen Hightech-Campus mit modernen und attraktiven Arbeitswelten geschaffen zu haben, der die Prozessabläufe und den Zukunftsbedarf unseres Unternehmens abbildet.“ Als Highlight dieses aus seiner Sicht einzigartigen Lichtkonzepts hebt er die Möglichkeit hervor, auf elegante Weise vielseitige Lichtszenarien mit Hilfe der Pendelleuchten zu kreieren, zu der auch die Nachtschaltung in den Bürobereichen gehört. „Nach Ende der Regelarbeitszeit können wir den Indirektanteil der Pendelleuchten auf Blau schalten. Alle Betrachter, die auf der Achse vom Hamburger Flughafen in die Innenstadt unterwegs sind, erleben das Gebäude dann in «Philips Blau»“, erläutert er freudig. Gleichzeitig setzt das innovative Beleuchtungskonzept mit einem Verbrauch von etwa 6 W/m2 einen Standard in puncto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Da die Beleuchtung präsenz- und tageslichtabhängig geregelt ist, liegt der Energieverbrauch in Wirklichkeit nur bei rund 50 % dieses Wertes. Praktisch werden die Leuchten immer im Dimm- betrieb gefahren. Dies spart Energie, schont Leuchtmittel und die Umwelt. So geht der Beleuchtungsexperte davon aus, dass die LED-Module während ihrer Lebensdauer von mindestens 25 Jahren im Betriebszeitraum keine Wartung erfordern. Für seine hohen ökologischen Standards erhielt der Bau bereits ein Silber-Vorzertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). TEXT STEPHAN LAMPE | WAGO FOTO FABIAN SCHINDLER | vor-ort-foto.de FRANK VON WIEDLING | PHILIPS »Wir sind stolz darauf,einen Hightech-Campus mit mordernen und attraktiven Arbeitswelten geschaffen zu haben.« 22 WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 TECHNOLOGIEN | flexROOM® EFFIZIENTER ZUR INDIVIDUELLEN RAUMAUTOMATION flexROOM®: Die neue Version ist noch einfacher und flexibler geworden. Mit flexROOM® bietet WAGO eine standardisierte Lösung für die einfach zu realisierende Raumautomatisierung. Damit das Ganze künftig noch schneller parametrierbar ist, wird zur Light + Building 2016 eine grundlegend neu konzipierte Software vorgestellt. Das Release präsentiert sich unter anderem mit einer komplett überarbeiteten Nutzeroberfläche, welche die Usability spürbar verbessert. WAGO hat in die neue Version der flexROOM®-Applikation umfangreiches Praxiswissen von Anwendern einfließen lassen. Das neue „Look & Feel“ sieht folglich nicht nur besser aus, sondern macht mit neu aufgeteilten Konfigurationsmasken und erweiterten Einstellmöglichkeiten den Workflow noch durchgängiger. Der Grundgedanke von flexROOM® besteht darin, Räume in definierte Segmente einzuteilen. Sie bilden damit den kleinsten gemeinsamen Nenner eines Raumes und sind häufig einem Fenster zugeordnet. Auf diese Weise ist es möglich, mit flexROOM® die Gebäudenutzung variabel zu gestalten. Im Falle einer Umnutzung reicht es aus, die veränderten Raumsegmente in der Software anzulegen und die zugeordneten Parameter für Beleuchtung, Beschattung und Raumregelung mit wenigen Einstellungen individuell anzupassen. Mit besserer Navigation schneller arbeiten Mit der neuen flexROOM®-Version lassen sich diese Arbeiten dank der Web-Oberfläche auf HTML5-Basis jetzt auch auf Tablets oder Smartphones erledigen. Die Oberfläche ist zudem noch übersichtlicher und ergonomischer gestaltet – unter anderem durch die von modernen Software-Tools bekannte Navigation per Ribbon-Band. Über die Usability hinaus, unterstützt die Lösung für die Raumautomation jetzt auch die DALI-Multi-Master-Klemme von WAGO. Diese kann bis zu 64 EVG und bis zu 16 Sensoren an einer Linie verarbeiten. Dank des Einsatzes der neuen WAGO-Controller PFC200 bietet flexROOM® künftig die gesicherte Konfiguration sowie Datenübertragung über HTTPS und SFTP. Vor dem Hintergrund, dass flexROOM® auf dem WAGO-I/O-SYSTEM 750 basiert, wird WAGO diese Modularität künftig stärker bei Raumautomationslösungen anbieten. Individuelle, projektspezifisch anpassbare Lösungen treten dann in den Vordergrund. Die grafische Benutzeroberfläche für die Konfiguration von flexROOM® ist mit der neuen Version auch über Tablets und Smartphones aufrufbar. Über sie können alle individuellen Einstellungen vorgenommen und der Systemstatus eingesehen werden. 23 TITEL | MODERNES LICHTMANAGEMENT EIN PLÄDOYER FÜR MEHR LICHT Mathias Wambsganß ist Professor für Lichtplanung und Gebäudetechnik an der Hochschule Rosenheim, Mitglied im Vorstand der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft und Gründungspartner des Lichtplanungsbüros 3lpi in München. Seit 15 Jahren betreibt er Energie-Monitoring im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums und schneidet Gebäude dafür in „energetische Scheibchen“. Im Interview spricht Wambsganß über lieblos in Betrieb genommene Beleuchtungsanlagen, verpasste Einsparpotentiale und die unbedingte Notwendigkeit, den Menschen in den Mittelpunkt einer Planung zu stellen. 24 Beleuchtung soll heute möglichst effizient sein. Gleichzeitig fordern Nutzer Komfort. Passt das zusammen? Das ist absolut kein Widerspruch, nicht zuletzt, da wir heute hocheffiziente Leuchtmittel zur Verfügung haben. Es besteht also keine Notwendigkeit, eine Beleuchtungsanlage nur hinsichtlich ihres Energieverbrauchs zu optimieren. Außerdem sollte man diesen Energieverbrauch und die daraus resultierenden Kosten auch in Relation zu anderen Kostenfaktoren sehen. Die Personalkosten beispielsweise sind für ein Unternehmen ein weitaus größerer Posten. Die Beleuchtung eines Büros kostet bei geringer Tageslichtverfügbarkeit und langen Betriebszeiten im schlimmsten Fall 8 bis 10 Euro pro Quadratmeter und Jahr. Im Vergleich dazu zahlt der Arbeitgeber für denselben Zeitraum und dieselbe Fläche 5.000 Euro und mehr pro Mitarbeiter. So gesehen sollten wir dringend aufhören, Lichtlösungen primär an ihren energetischen Eigenschaften zu messen, und stattdessen anfangen, uns mehr über Lichtqualität Gedanken zu machen. Licht hat schließlich Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter und damit auch auf ihre Leistung. WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 Wenn nicht die Qualität der Beleuchtung, welches ist denn dann die übliche Grundlage für eine Lichtplanung in einem gewerblich genutzten Gebäude? se Norm in ihrer aktuellen Form dauerhaft haltbar ist. Eine Bandbreite von beispielsweise 500 bis 1.000 Lux als Ziel anzugeben, wäre in diesem Fall wahrscheinlich die bessere Lösung Es gibt eine Norm für die Beleuchtung am Arbeitsplatz, die bestimmte Mindestbeleuchtungsstärken festschreibt – beispielsweise 500 Lux im Büro. Das Erreichen dieser Beleuchtungsstärke wird von vielen gleichgesetzt mit Lichtqualität. Dabei kann man die Beleuchtungsstärke gar nicht sehen. Sie beschreibt die Menge an Licht, die eine Fläche erreicht. Die Wirkung am Auge hängt aber von dem Material der Fläche ab. Hinzu kommt, dass sich diese Angabe auf einen 20-jährigen Normbeobachter bezieht. Ein 50-Jähriger benötigt allerdings etwa eineinhalb mal so viel Licht, um eine Sehaufgabe mit der gleichen Qualität zu erfüllen. Ich stelle deshalb in Frage, ob das gängige Planungsziel „500 Lux“ überhaupt richtig ist. Mit Blick auf die Produktivität und den Einfluss auf die Gesundheit ist nämlich klar, dass wir zumindest zu bestimmten Zeiten eher mehr Licht zum Arbeiten bräuchten. In einem Expertenforum, der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft, der LiTG, diskutieren wir momentan darüber, ob die- Aber auch die Energieeinsparverordnung macht Vorgaben. Steht Ihr Wunsch nach „mehr Licht“ eventuell im Widerspruch zu Effizienzzielen? WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 In einem gewissen aber geringen Umfang sicherlich ja. Man muss das aber in der Gesamtrelation sehen und sollte die Dinge differenziert betrachten: Beispielsweise die installierte und die tatsächlich genutzt Leistung; letztendlich zählt für die Energiebilanz, was wirklich verbraucht wurde. Um zu einem insgesamt guten Ergebnis zu kommen, ist aus meiner Sicht ein zweistufiges Vorgehen sinnvoll: Erst sollten wir uns die Frage stellen, welche Lichtverhältnisse in den verschiedenen Arbeitssituationen sinnvoll sind. Hierbei spielt die Wertigkeit des Menschen, der da arbeitet, eine wichtige Rolle. Dann treffen wir Maßnahmen, um eine Lichtlösung möglichst effizient zu gestalten. Hierbei stellt sich neben guter Tageslichtverfügbarkeit und der Auswahl effizienter Produkte zum Beispiel auch die Frage, wie steuere oder regle ich das Tages- und Kunstlicht? 25 demnach Information, wie sich die geforderten technischen Angaben mit der Ergonomie des Auges am besten in Einklang bringen lassen. Ein Beispiel: Wird in einem Büro mit tageslichtabhängiger Regelung das Licht anschaltet, sollte die Helligkeit nicht unmittelbar mit 100 % startet, und anschließend auf den eingestellten Sollwert runterregeln. Sonst hat der Nutzer das Gefühl, es sei zu dunkel, da seine Augen schnell auf das entsprechend hohe Helligkeitsniveau adaptieren, aber länger brauchen, sich wieder an die reduzierte Lichtmenge zu gewöhnen. Die Botschaft an den Nutzer lautet unweigerlich, dass er mehr Licht haben könnte, es aber nicht bekommt. Um solche Punkte in der Steuerung richtig einstellen zu können, muss der Programmierer bei der Inbetriebnahme wissen, was passende Werte für die jeweilige Funktion sind und welches Anlagenverhalten der Nutzer erwartet. Denn, wenn auf der einen Seite, gut begründet, etwas mehr Lichtleistung installiert ist, wird auf der anderen Seite auch das Einsparpotential durch ein Lichtmanagementsystem größer. Grundlage für die Entscheidung zu einer bestimmten Beleuchtungsanalage sind heute immer seltener die tatsächlichen Kosten. Stattdessen zählen die Vorgaben des Gesetzgebers und, Sie haben es ja schon angesprochen, die Frage nach der Gesundheit und Produktivität des Mitarbeiters. Das Zauberwort ist hier „das richtige Licht zur richtigen Zeit“ – ganz sicher im Bezug auf die Quantität und dort, wo es sinnvoll ist, auch auf die spektrale Zusammensetzung. Das bedeutet, dass sich die Art und Weise der Steuerung weiter entwickeln muss, damit neben der Effizienz auch die jeweils „richtige“ Beleuchtung einen höheren Stellenwert bekommt. Wie sollte das Ihrer Meinung nach aussehen? Wenn man bedenkt, wie sensibel und unmittelbar unsere Augen reagieren, dann ist es tatsächlich eine große Aufgabe, Licht zu steuern oder zu regeln. Und die ist meiner Meinung nach noch nicht ausreichend gut beschrieben. Wir brauchen 26 Ist das aktuelle Vorgehen bei der Abnahme von Lichtanlagen also unausgereift, weil die Elektroplaner nicht um diese Besonderheiten der visuellen Ergonomie wissen? In gewisser Weise ja. Viele Fachleute sind nicht sensibel dafür. Sie wissen in der Regel nicht, wie das Auge funktioniert und können damit relevante Faktoren bei der Inbetriebnahme bzw. der Abnahme nicht adäquat berücksichtigen. Daraus sollten wir ableiten, dass es tatsächlich sinnvoll ist, auf ein besseres Verfahren für die Inbetriebnahme und für die Abnahme hinzuwirken. Das muss nicht unbedingt eine Norm des Gesetzgebers sein. Es könnten beispielsweise auch Informationen der Hersteller von Lichtsteuerungen sein, wie eine Anlage mit ihren Komponenten in bestimmten Anwendungen ergonomisch am besten funktioniert. Das Wissen, was wir über diese Dinge schon haben, bringt den Inbetriebnehmer nur dann weiter, wenn jemand daraus ableitet, wie man es besser macht. Wir brauchen also eine Handreichung für Best Practice. Gehen Sie davon aus, dass der Anspruch, die Lichtqualität durch eine gute Lichtsteuerung fördern zu wollen, auch einen Einfluss auf verfügbare Sensorik haben wird? Das kann notwendig werden, denn die heute verfügbaren Sensoren messen neben der Präsenz in der Regel lediglich die Helligkeit. Mit Blick auf das aktuell sehr hoch gehandelte Thema „Licht WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 TITEL | MODERNES LICHTMANAGEMENT »Was Sie sparen, ist Ärger mit Ihren Nutzern – und das ist fast unbezahlbar.« und Gesundheit“ sind Sensoren erforderlich, die das empfangene Licht mit der nichtvisuellen Wirkfunktion des Auges bewerten oder gleich die spektrale Zusammensetzung messen. Am Stiftungslehrstuhl für „Licht und Gesundheit“ von Prof. Dr. Herbert Plischke an der Hochschule München wird aktuell mit einem Sensor experimentiert, der diesem Trend Rechnung tragen soll. Allerdings gehe ich davon aus, dass es erst eine Anwendung in großem Stil braucht, ehe solche Sensoren bezahlbar werden. Glauben Sie, dass eine Anlage, die gut funktioniert, sich in der Investition von einer Anlage unterscheidet, die nicht so gut funktioniert? Der Einsatz der Technik ist ja meist der gleiche… Auf Seite der Hardwarekosten macht das sicherlich keinen Unterschied. Ich kenne auch Lösungen mit teurer Hardware, die nicht oder nur eingeschränkt gut funktionieren. Hardware kann natürlich eine Fehlerquelle sein, wenn beispielsweise ein Sensor mit einer Charakteristik ausgewählt wurde, die nicht zum Montageort passt. Aber wenn ich davon ausgehe, dass die richtigen Komponenten ausgesucht wurden, dann stellt sich nur die Frage, ob ein Mehraufwand bei der Inbetriebnahme entsteht, wenn diese ordentlich ausgeführt wird, also richtig eingemessen und parametriert wird. Dazu von meiner Seite ein klares Ja. Ich bin aber auch der Meinung, dass dieser Aufwand geschuldet wird. Wenn die Anforderungen seitens der Planung entsprechend dokumentiert sind, sollten sie sich nicht in Form von Extrakosten beim Bauherren niederschlagen. WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 Ist denn auch später im Betrieb mit einer Einsparung zu rechnen, wenn die Inbetriebnahme sorgfältig erfolgt ist? Nicht unbedingt. Aber was Sie sparen werden, ist Ärger mit Ihren Nutzern – und das ist fast unbezahlbar! Wenn aber eine lieblos in Betrieb genommene Anlage dazu führt, dass die Regelung später quasi außer Betrieb genommen wird, dann gibt es natürlich auch auf der Betriebskostenseite Mehrausgaben. Dann geht Einsparpotential verloren. Stellen Sie sich vor, Sie wären Betreiber und entscheiden, welches System eingesetzt werden soll. Sähen Sie einen Vorteil darin, wenn Ihr eigenes Personal dazu in der Lage wäre, defekte Komponenten auszutauschen oder das System anzupassen, wenn die Räumlichkeiten umgebaut werden? Sind viele Systeme nicht quasi-proprietär, weil sie die Handschrift des Programmierers tragen? Auch bei der Wahl für ein offenes System entsteht durch die Inbetriebnahme ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis… Vor diesem Hintergrund ist das, was Sie in Ihrer Frage beschreiben, fast schon ein Traum. So müsste es eigentlich sein: dass ich im Falle der räumlichen Umnutzung die Zuordnung der Leuchten und Schalter mit eigenem Personal schaffen kann und keinen hochausgebildeten Programmierer mehr brauche, der viel Geld kostet. Als Betreiber wäre ich sicher nicht gerne mit meinem Anlagenprogrammierer zwangsverheiratet. 27 Produktionshalle mit DALI und WAGO-Lichtmanagement effizient und flexibel beleuchtet PRODUCTION HALL OF FAME An die Beleuchtung am Arbeitsplatz werden hohe Anforderungen gestellt: Sie muss zuverlässig und effizient sein und je nach Bedarf eine optimale Atmosphäre schaffen. Mit leistungsstarker Automatisierungstechnik wird zusätzlicher Nutzen geschaffen: Sie nimmt dem Techniker bei der Inbetriebnahme das Programmieren ab und unterstützt bei der Umnutzung und Wartung. Eine solche Lösung hat WAGO unlängst in seiner neuen Stanzerei in Minden-Päpinghausen umgesetzt. 28 WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 Die Beleuchtung einer Gesamtfläche von 25.000 Quadratmetern stellt hohe Anforderungen an die Gebäudeautomatisierung. Mit einem I/O-Modul werden bis zu 64 DALI-Leuchten angesteuert. Zehn DALI-Module lassen sich in einem WAGO-Controller betreiben. 25.000 Quadratmeter, etwa so groß wie drei Fußballfelder: In WAGOs neuer Stanzerei steckt ein Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro. Das Gebäude, in dem bis Ende 2014 Möbel gefertigt wurden, ist in den vergangenen Monaten komplett entkernt worden. „Wir haben die gesamte Technik erneuert – lediglich die Sprinkleranlage ist übriggeblieben“, sagt Marcus Kübler. Im Zuge der Umbauarbeiten planten der WAGO-Facility-Manager und seine Kollegen die neue Beleuchtung für die Produktionshalle. WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 Automatisierung ist Basis für Lichtsteuerung Ausgangspunkt für das WAGO-Lichtmanagement bildet die neue Steuerungsgeneration PFC200, erweitert um I/O-Module aus dem WAGO-I/O-SYSTEM 750. Wichtigstes Element in diesem Zusammenspiel ist die DALI-Busklemme, die bis zu 64 DALI-Leuchten und bis zu 16 DALI-Sensoren in das System integriert. Neben den zehn DALI-Busklemmen, die an einem Controller betrieben werden können, 29 TITEL | MODERNES LICHTMANAGEMENT Facility-Manager Kübler: „Das WAGO-Lichtmanagement stellt die wirklich relevanten Dinge in den Vordergrund: Effizienz, Zuverlässigkeit, Bedienung.“ lassen sich für jede Aufgabe oder jedes Signal weitere I/O-Module anreihen, zum Beispiel zur Energiemessung in dreiphasigen Stromnetzen, für batterielose EnOcean-Funktaster oder digitale Ein-/Ausgangssignale. Aufgrund ihrer Gesamtfläche sind in der Päpinghausener Produktionshalle von WAGO insgesamt vier Automatisierungssysteme für die Beleuchtung installiert. „Wir mussten vor allem die mit DALI maximal mögliche Leitungslänge von 300 Metern bei einem Leiterquerschnitt von 1,5 mm² berücksichtigen“, erläutert Kübler. Die vier PFC200 sind aus diesem Grund in separaten Schaltschränken auf der Technikbühne in der Mitte des Gebäudes installiert. Sie kommunizieren untereinander und mit der zentralen Leitstelle über Modbus TCP. Moderne Web-Visualisierung basierend auf HTML 5 Die Hardware schafft zwar die technischen Voraussetzungen, sie ist aber nicht alleine dafür verantwortlich, dass das WAGO-Lichtmanagement eine ebenso leistungsstarke wie benutzerfreund- 30 liche Lichtlösung ist: WAGO hat auf jedem Controller eine spezielle Applikation implementiert, die dem Nutzer den kompletten Programmieraufwand abnimmt: Sowohl während der Inbetriebnahme als auch im laufenden Betrieb werden alle Einstellungen per Mausklick vorgenommen. Weil auf die grafische Benutzeroberfläche per Standard-Browser zugegriffen wird, entfällt zudem die lokale Softwareinstallation auf einem PC. Die auf HTML 5 basierende Web-Visualisierung gestaltet die Arbeit hierbei besonders komfortabel. Im ersten Schritt der Konfiguration werden allen DALI-Teilnehmern, den Leuchten, Sensoren, Schaltern und Tastern, zunächst DALI-Adressen zugeordnet. Anschließend erfolgt die Verknüpfung mit EnOcean-Funktastern oder digitalen Ein- und Ausgangswerten. Die Leuchten lassen sich zudem in sogenannte virtuelle Räume gruppieren; in der Produktionshalle in Päpinghausen sind dies zum Beispiel die Verkehrswege oder Bereiche mit Produktionsmaschinen. Dem Anwender sind hierbei keine Grenzen gesetzt: So können sich beispielsweise die Leuchten, die zu einem virtuellen Raum gehören, an einem beliebigen Controller innerhalb des Netzwerks befinden. WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 TITEL | MODERNES LICHTMANAGEMENT Zahlreiche Funktionen Entwicklung zum Standardprodukt Die Steuerungssoftware des WAGO-Lichtmanagements bietet während des Betriebs zahlreiche Möglichkeiten, die zu Energieeffizienz, Komfort und Arbeitssicherheit beitragen. Neben den Standardfunktionen Dimmen und Ein-/ Ausschalten lassen sich etwa in Verbindung mit entsprechenden Sensoren ausgeklügelte Features realisieren: Eine Tageslichtsteuerung Die Erfahrungen, die WAGO bei der Beleuchtungssteuerung der neuen Stanzerei in Päpinghausen und bei Kundenprojekten gesammelt hat, werden auch anderen Kunden zugute kommen. Der PFC200 ist inklusive der Software bald als Standardprodukt erhältlich. Kunden können den Controller dann mit den benötigten I/O-Modulen für DALI, EnOcean, Energiemessung sowie für »Für die Beleuchtungssteuerung von Produktions- und Lagerhallen ist das WAGO-Lichtmanagement ideal geeignet, weil es die wirklich relevanten Dinge in den Vordergrund stellt: Effizienz, Zuverlässigkeit und Bedienung.« beispielsweise dimmt die Leuchten in Abhängigkeit zur aktuellen Umgebungshelligkeit, während Präsenzmelder sicherstellen, dass nur dann Licht brennt, wenn sich auch tatsächlich jemand in den Beleuchtungszonen aufhält. Über den sogenannten Scheduler lassen sich nicht zuletzt für jeden Tag in der Woche und für jede Uhrzeit detaillierte Lichtszenarien definieren, zum Beispiel ein zentrales „Licht aus“ bei Arbeitsende. Das WAGO-Lichtmanagement in Verbindung mit DALI bietet über die eigentliche Beleuchtungssteuerung hinaus Vorteile, zum Beispiel für die Wartung. Betriebsstundenzähler für jede Leuchte etwa ermöglichen eine vorausschauende Planung in vorher definierten Intervallen. Zudem melden die Leuchten auf entsprechende Anfrage, wenn ein Leuchtmittel defekt ist. In der Software können überdies weiterführende Informationen für die Techniker hinterlegt werden, über die Art eines Leuchtmittels beispielswiese und das für seinen Austausch notwendige Werkzeug. digitale Ein- und Ausgänge bestellen. „Für die Beleuchtungssteuerung von Produktions- und Lagerhallen ist das WAGO-Lichtmanagement ideal geeignet, weil es die wirklich relevanten Dinge in den Vordergrund stellt: Effizienz, Zuverlässigkeit, Bedienung“, sagt Facility-Manager Kübler abschließend. „Programmieraufwand gehört definitiv nicht dazu.“ TEXT DIRK RÖSCHER | WAGO FOTO WAGO Zentraler Bestandteil des WAGO-Lichtmanagements: Mit wenigen Mausklicks werden über die grafische Benutzeroberfläche sämtliche Beleuchtungsfunktionen vorgenommen – ohne Programmieraufwand. WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 31 Der Taunusturm zählt unter Insidern zu den schönsten Hochhäusern in der Frankfurter Innenstadt. 32 ANWENDUNGEN | BEIM MIETERAUSBAU MUSS ES SCHNELL GEHEN Leuchten schnell installieren dank Linect® BEIM MIETERAUSBAU MUSS ES SCHNELL GEHEN Der Taunusturm in der Frankfurter Innenstadt zählt unter Insidern zu den schönsten Hochhäusern der Bankenmetropole am Main. Die weltweit tätige Immobilienfirma Tishman Speyer hat den Taunusturm Anfang 2014 gebaut und inzwischen zu einem großen Teil vermietet. Das „Green Building“ wurde von den Joint-Venture-Partnern Tishman Speyer und Commerz Real AG entwickelt. Eine hohe Ressourceneffizienz und schnelle Durchführung sämtlicher Baumaßnahmen hatten und haben dabei höchste Prioritäten. Um die Leuchten im Gebäude möglichst schnell installieren zu können, wird das herstellerunabhängige Linect®-System eingesetzt. Tishman Speyer ist einer der weltweit führenden Entwickler, Eigentümer, Betreiber und Asset-Manager erstklassiger Immobilien und ist in Nordamerika, Europa, Südamerika und Asien aktiv. Viele der renommiertesten Unternehmen in aller Welt vertrauen auf Tishman Speyer, um ihren Flächenbedarf zu decken. Mit Stand vom 30. Juni 2014 erwarb, entwickelte beziehungsweise verwaltete das Unternehmen ein Portfolio von mehr als 12,17 Millionen m² Fläche mit einem Gesamtwert von über 68,1 Mrd. US-Dollar. Zu den bekanntesten Objekten zählen das Rockefeller Center und das Chrysler Center in New York, WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 der Torre Norte in Sao Paulo und die Ventura Corporate Towers in Rio de Janeiro sowie der OpernTurm in Frankfurt. Tishman Speyer betreut mehrere Projekte in unterschiedlichen Entwicklungsphasen in Brasília, Chengdu, Frankfurt, Gurgaon, Hyderabad, Paris, Rio de Janeiro, San Francisco, Sao Paulo, Shanghai und Suzhou. Der neue Taunusturm in der Frankfurter Innenstadt hat dieses Portfolio Anfang 2014 ergänzt. Tishman Speyer hat das Hochhaus mit insgesamt ca. 60.000 m2 Büroflächen innerhalb von zwei Jahren gebaut und ist mit seiner Deutschland-Niederlassung inzwischen selbst dort eingezogen. Ökologisches Bauen und ein energieeffizienter Betrieb sind für das Immobilienunternehmen besonders wichtig und waren damit auch wichtige Rahmenbedingungen, die bei der Planung des Taunusturms berücksichtigt wurden. Das Gebäude soll die höchste Zertifizierung gemäß LEED erhalten – die Platinum-Zertifizierung (siehe Kasten). Hohe Anforderungen an die Baulogistik Anfang 2012 hatten die Bauarbeiten am Taunusturm mit dem ersten Spatenstich begonnen. 33 Die Linect®-Stecker sind verpolungssicher; Fehler bei der Installation sind damit praktisch ausgeschlossen. Die Lage der Baustelle inmitten der Frankfurter Innenstadt hat alle Beteiligten vor große Herausforderungen gestellt: So musste man beispielsweise sehr genau festlegen, wann welche Materialien angeliefert wurden. Der von Tishman Speyer beauftragte Generalunternehmer sollte den Bau möglichst zügig umsetzen. Während an der oberen Etage noch gebaut wurde, begannen darum in den unteren Etagen bereits die Ausbauarbeiten. Die Elektroarbeiten wurden dabei von der Salvia Elektrotechnik GmbH ausgeführt. Das mittelständische Unternehmen beschäftigt etwa 180 Mitarbeiter an seinen vier Standorten in München, Frankfurt, Eislingen und Schkeuditz. Als Oberbauleiter von Salvia Elektrotechnik hat Steffen Bergert die Arbeiten am Taunusturm betreut: „Wir haben die komplette Energieversorgung für das Gebäude ausgeführt – angefangen von den Mittelspannungstransformatoren bis hin zu den Steckdosen und Leuchten 34 in den einzelnen Etagen.“ Ein Stromschienensystem verteilt die elektrische Energie von den Transformatoren in die Stockwerke. Im Technikbereich jedes Stockwerk ist dann ein Etagenverteiler installiert, der die elektrische Energie weiterverteilt. Beim Ausbau der Etage kommt dann noch für jeden Mieter in der Regel ein Verteiler hinzu. Leuchten mit LED-Technik Was die Leuchten betrifft, wird im Taunusturm ausschließlich moderne LED-Technik eingesetzt. Aus guten Gründen: Die Energieeinsparung gegenüber herkömmlichen Leuchtstofflampen beträgt ungefähr 20 % – ein wichtiges Argument im Rahmen der LEED-Zertifizierung. „Die Lebensdauer der LED-Leuchtmittel ist deutlich länger“, sagt Sven Käppler, der für Salvia Elektrotechnik die Elektroarbeiten als Projektleiter verantwortet hat. Dadurch amortisierten sich die höheren Anschaffungskosten für die Leuchtmittel schnell und man spare im Betrieb zusätzliche Kosten. „LED-Leuchten haben außerdem eine deutlich längere Gewährleistungsfrist, die von den Herstellern garantiert wird.“ Installation in Höchstgeschwindigkeit Auch bei der Elektroinstallation der Leuchten hat man sich für eine Variante entschieden, die mit höheren Initialisierungskosten verbunden ist, dafür jedoch langfristige Vorteile bietet: Das universelle Leuchtenanschlusssystem Linect®. Das herstellerunabhängige System beruht auf einem Steckverbindersystem und reduziert den Arbeitsaufwand bei der Installation erheblich. Der ZVEI-Arbeitskreis Linect®, dem namhafte Unternehmen aus der Leuchten- und Elektrobranche angehören, hat mit Linect® ein Standardsystem geschaffen, das eine schnelle und einfache Installation ermöglicht. Im Taunusturm werden LED-Leuchten für den Deckeneinbau der Hersteller Zumtobel und Siteco verbaut. „Alle Leuchten haben einen Linect®-Anschluss, den wir dann mit einem T-Steckverbinder von WAGO bestücken“, sagt Käppler. WAGO bietet als Linect®-Mitglied ein umfangreiches Programm für den steckbaren Leuchtenanschluss. In den Decken werden zunächst an verschiedenen Stellen WINSTA®-Verteilerboxen installiert, die ebenfalls von WAGO stammen. Mit vorkonfektionierten flexiblen Linect®-Leitungen werden die Leuchten dann nur noch an die Verteilerboxen angesteckt. Der WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 ANWENDUNGEN | BEIM MIETERAUSBAU MUSS ES SCHNELL GEHEN Anschluss weiterer Leuchten, die gemeinsam geschaltet werden sollen, geschieht dann einfach, indem diese über T-Stecker mit weiteren Linect®-Leitungen verbunden werden. Bei Salvia Elektrotechnik schätzt man den Zeitvorteil, den das Linect®-System bei der Installation bietet. Allerdings lässt sich der von Salvia Elektrotechnik ja nur dann realisieren, wenn die von ihnen benötigten Produkte „just in time“ zugeliefert werden. „Für uns sind darum die kurzen Lieferzeiten, die WAGO uns bieten kann, besonders wichtig“, betont Bergert: „Wenn der Ausführungs- und Montageplan abgenommen ist, muss es ja immer sehr schnell gehen.“ Lange Lieferzeiten könne man sich da nicht leisten. Neben der Geschwindigkeit der Leuchteninstallation hat Linect® einen weiteren wichtigen Vorteil – eine fehlerhafte Kontaktierung oder Verpolung sind praktisch ausgeschlossen. DALI auch nachträglich möglich Sollen Leuchten im Taunusturm einzeln geschaltet oder gedimmt werden, lässt sich Linect® in Kombination mit DALI (Digital Addressable Lighting Interface) einsetzen. Die Steuerleitungen für das DALI-Protokoll sind dafür bereits überall vorhanden. In der Hauptlobby des Gebäudes wird DALI bereits eingesetzt. Dort lassen sich je nach Tageszeit verschiedene Lichtszenarien abrufen. Auch LED-Leuchten sind hier installiert, die mit vorkonfektionierten Linect®-Leitungen angeschlossen wurden. Bis jetzt hat Salvia Elektrotechnik im Taunusturm etwa 6.000 flexible Linect®-Leitungen installiert. Beim weiteren Mieterausbau in den derzeit noch verfügbaren Etagen wird sich diese Zahl voraussichtlich weiter erhöhen. TEXT MICHAEL DEWALD | WAGO FOTO KLAUS OHLENSCHLÄGER | vor-ort-foto.de Nachhaltigkeit im Taunusturm Bereits bei der Planung des Taunusturms spielte die Nachhaltigkeit des Gebäudes sowohl während der Bauphase als auch im Betrieb eine wichtige Rolle. Das Gebäude wurde als Niedrigenergieprojekt realisiert, bei dem der Bauherr in allen Bereichen nachhaltige Lösungen einsetzt. Die Heiz-Kühl-Decken arbeiten beispielsweise nach einem besonders energieeffizienten System und sparen damit etwa 30 % Energie im Vergleich zu herkömmlichen Systemen ein. Son- nenschutzverglasung, eine Natursteinfassade, Wasserspartechnik und Regenwassernutzung, ein intelligentes Aufzugkonzept, energiesparende LED-Beleuchtung – die Liste der Maßnahmen ist lang. Ziel von Tishman Speyer ist die Zertifizierung gemäß dem US-amerikanischen LEED-Standard (Leadership in Energy and Environmental Design). Dabei will man die höchste Stufe „Platinum“ erreichen. 35 ANWENDUNGEN | INSTALLATIONSTECHNIK Ein neuer Befestigungsadapter ermöglicht den normgerechten Einsatz der beliebten COMPACT-Verbindungsklemmen 221 auf der Tragschiene. Er sorgt für festen Halt der Klemmen und bietet zusätzliche Beschriftungsmöglichkeiten. BESSERE INSTALLATIONSTECHNIK FÜR BESTAND UND NEUBAU Leicht zugänglich, einfach zuzuordnen, übersichtlicher Aufbau und das Ganze auch noch normgerecht: Mit einem neuen Befestigungsadapter können Elektroinstallateure die überaus beliebten COMPACT-Verbindungsklemmen der Serie 221 auch im Verteilerkasten verwenden – und dabei die gültigen VDE-Normen einhalten. Insbesondere bei Nachrüstungen oder Erweiterungen von Verteilern bietet sich der Adapter an. Für den Neuaufbau von Verteilungen bietet WAGO zudem Installationsreihenklemmen, die eine Vielzahl an Vorteilen gegenüber der Installation mit N-/PE-Schienen bieten. Der Einsatz dieser Installationstechnik sorgt für zukunftssichere Installationen in allen Gebäuden. In der Gebäudetechnik besteht die Herausforderung darin, immer mehr Funktionen in immer kleinere Schaltschrankeinheiten zu integrieren. Es zählt jeder Millimeter – vor allem dann, wenn bestehende Elektroinstallationen zu erweitern sind. WAGO bietet den Installateuren mit der Serie 221 Verbindungsklemmen, die besonders kompakt sind – insgesamt 40 % kleiner als deren Vorgänger. Mit dem neuen Befestigungsadaptern ist es WAGO jetzt gelungen, die in der Branche so geschätzten Vorteile der 221er-Klemmen in die Verteiler zu transferieren. Der Adapter ist für alle Klemmenvari- 36 anten geeignet. Er gewährleistet die leichte Bedienung, Inspektion, Instandhaltung und Zugänglichkeit sowie die einfache Zuordnung und Prüfung der angeschlossenen Leiter gemäß VDE 0100-510. Der Träger lässt sich sowohl stehend als auch liegend auf Standardtragschienen aufrasten oder mit Schrauben auf glatten Oberflächen montieren. Dank der besonderen Bauweise, bei der eine Seite offen bleibt, hat der Installateur die Möglichkeit, den Betätigungshebel der Klemmen auch im eingelegten Zustand zu öffnen. Leiter können damit komfortabel vor oder nach dem Befestigen der Klemme im Adapter angeschlossen und wieder gelöst werden. Die Bauform sorgt außerdem dafür, dass stets eine Prüföffnung zugänglich ist und die Klemmstellen darüber hinaus einfach beschriftet werden können. Bewährte Qualität auch für neue Verteilungen Lässt sich mit der Kombination aus 221er-Klemmen und Befestigungsadapter besonders einfach eine normgerechte Erweiterung der Installation im Bestand erreichen, gibt es für neue Gebäudeprojekte eine noch bessere Lösung: Die Installation mit Installationsreihenklemmen – beispielsweise mit TOPJOB® S von WAGO. Bei dieser Art der Installation werden die Klemmen direkt auf die WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 ANWENDUNGEN | INSTALLATIONSTECHNIK Hutschiene aufgerastet und sorgen so für mehr Tempo bei der Verdrahtung von Elektroanlagen. Vor allem die Direktstecktechnik mit bewährten Push-in CAGE CLAMP®-Federklemmstellen spart Zeit und sorgt für Sicherheit, weil die Klemmen eine dauerhaft gute elektrische Verbindung herstellen. In die Zukunft geblickt, eröffnet die Gebäudeinstallation mit Reihenklemmen auch die Chance, Elektroanlagen später unkompliziert zu verändern oder zu erweitern. Installateure können in der Praxis Verbindungen schnell lösen und haben gegenüber der Installation mit PE- und N-Schienen eine übersichtliche Verdrahtung und deutlich mehr Flexibilität beim Schaltungsaufbau. Sicherheit für Gebäude Neben Übersichtlichkeit und Flexibilität stellt die Sicherheit in der Elektroinstallation in Gebäuden einen sensiblen Bereich dar, in dem kleine Fehler schnell große Auswirkungen haben können. Das Regelwerk für die sachgemäße Installation und Wartung ist entsprechend umfangreich. Eine Sicherheitsmaßnahme ist die sogenannte Isolationswiderstandsmessung. Da jeder Isolationsfehler ein besonderes Gefahrenpotential birgt, ist die Durchführung dieser Prüfung in feuergefährdeten Betriebsstätten gemäß der Errichtungsbestimmung DIN VDE 0100482 sowie in baulichen Anlagen für Menschenansammlungen gemäß DIN VDE 0100-718 verpflichtend. Aufgrund der normativen Forderung, dass bei Leiterquerschnitten unter 10 mm² eine einfache Messung des Isolationswiderstands ohne Abklemmen von Leitern möglich sein muss, werden in der Praxis fast ausnahmslos Installationsetagenklemmen eingesetzt. Neben der gesetzlich verpflichtenden Durchführung ist die Isolations- WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 widerstandsmessung auch fester Bestandteil freiwilliger Prüfungen. Mit dem E-Check zum Beispiel lassen Vermieter privater oder gewerblicher Immobilien vielfach vor Übergabe der Mieträume den ordnungsgemäßen Zustand der Elektroanlage dokumentieren. Einige Versicherer haben den Vorteil der Prüfungen inzwischen ebenfalls erkannt und bieten ihren Kunden günstigere Prämien, wenn sie diese regelmäßig durchführen lassen. Isolationswiderstandsmessung mit Installationsetagenklemmen Bei der Überprüfung wird der Isolationswiderstand zwischen den beiden aktiven Leitern und dem mit der Erde verbundenen PE-Schutzleiter gemessen. Die Potentiale N und L dürfen währenddessen elektrisch miteinander verbunden werden – um zu verhindern, dass Gefahr für Menschen oder Nutztiere entsteht, oder Eigentum und Betriebsmittel beschädigt werden. Schnell, sicher und normativ korrekt sind diese Messungen nur dann, wenn der Neutralleiter über eine in der Klemme integrierte, mechanische Vorrichtung aufgetrennt werden kann, ohne diesen abklemmen zu müssen. Daher verfügen die Installationsetagenklemmen der TOPJOB®S-Serien 2003 und 2005 von WAGO über einen N-Trennschlitten oder ein internes N-Trennmesser. ihrer Klemmstellen durch eine gut lesbare Beschriftung. WAGO bietet innerhalb der TOPJOB®S-Serie Lösungen an, mit denen sich die Reihenklemmen schnell und ordentlich kennzeichnen lassen – bis zu 3-zeilig und auch im verdrahteten Zustand gut lesbar. Fazit Die Installation mit Reihenklemmen löst sowohl bei der Modernisierung als auch im Neubau von Gebäudeprojekten immer mehr die herkömmliche Anschlusstechnik mit PE- und N-Schienen ab. Das System von WAGO lässt sich dabei so flexibel anpassen, dass Umbauten oder Erweiterungen zeitsparend erfolgen können. In Bestandsanlagen lassen sich wiederum mit den neuen COMPACT-Verbindungklemmen der Serie 221 Platz und Zeit sparen. Ein Adapter macht es möglich, die Klemmen sicher auf die Tragschiene zu bringen. TEXT ANDREAS BRETTSCHNEIDER | WAGO FOTO WAGO Klare Linie in der Elektroinstallation Ebenfalls nachhaltig wirkt der Einsatz der Installationsreihenklemmen von WAGO auch in puncto Image. Weil die Optik des Schaltschranks nun einmal die sichtbare Visitenkarte eines Installationsbetriebes darstellt, bringt eine aufgeräumte, gut strukturierte Installation echte Wettbewerbsvorteile. Ebenfalls Teil des professionellen Erscheinungsbildes einer Verteilung: die Kennzeichnung 37 ANWENDUNGEN | EINZIGARTIGE HOMOGENITÄT Plug-and-play: Speziell für die linearen Remote-Phosphorprofile von Intematix hat Future Electronics Standard-LED-Module entwickelt. Die Profile werden einfach über die LED-Module geschoben – fertig ist der komplette Leuchtkörper. Innovativer LED-Leuchtkörper als Plug-and-play-Lösung EINZIGARTIGE HOMOGENITÄT Der Elektronikdistributor Future Electronics hat Standard-LED-Module für lineare Remote-Phosphorprofile von Intematix entwickelt. Leuchtenhersteller erhalten damit einen kompletten LED-Leuchtkörper, der ein äußerst homogenes Licht abgibt und der zudem hocheffizient ist. Für den komfortablen Anschlusssorgen SMD-Leiterplattenklemmen von WAGO. Wenn Leuchtendesigner beschreiben, wie das Licht ihrer Produkte wirkt, dann fallen Begriffe wie warm, sanft, behaglich, neutral oder auch akzentuiert. Für nahezu jede Stimmung lässt sich das passende Licht finden, oder anders gesagt: Ausgefeilte Lichtsysteme können jede erdenkliche Stimmung kreieren. 38 Mit der LED-Technik jedoch wurde das Altbekannte über den Haufen geworfen. „Nachdem die LED zu Beginn bewusst als punktförmige Lichtquelle wahrgenommen werden sollte, stellt sich mittlerweile heraus, dass dies in einigen Anwendungsbereichen störend ist. Es ist vielmehr ein homogen abstrahlender Leuchtenkörper ohne erkennbare LED-Punkte erwünscht“, erläutert Marcel Nierhoff, Program Manager Lighting Integration beim Elektronikdistributor Future Electronics. Damit jedoch LED-Leuchten ein ähnlich warmes und homogenes Licht abgeben wie ihre mit Glühbirnen oder Leuchtstoffröhren ausgerüsteten Verwandten, sind optische Diffusortechniken nötig, etwa beschichtete Folien. „Ein anderer Ansatz sind Remote-Phosphor-Profile“, sagt Marcel Nierhoff. Üblicherweise wird Phosphor direkt auf blau leuchtende LEDs aufgetragen, um aus der additiven Mischung von gelbem Phosphor und blauen LEDs weißes Licht zu erhalten. Seit einer Weile nun sorgt der US-Hersteller Intematix mit einer Neuerung für Furore. „Intematix ist Vorreiter bei Verfahren, bei denen der Phosphor nicht direkt auf der LED aufgebracht wird. Die gewünschten Effekte werden vielmehr durch ein entfernt von der LED, also ein‚ remote‘ angebrachtes Phosphorprofil erreicht“, erläutert Marcel Nierhoff. Das hat klare Vorteile: „Durch die räumliche Trennung von LED und Phosphor erfolgt die Erzeugung des weißen Lichtes effizienter als bei einer konventionellen weißen LED. Ebenso gibt es keine Verluste, die durch einen Diffusor anfallen. Nicht zu vergessen ist die absolute Homogenität der Lichtquelle“, erklärt Lichtexperte Nierhoff. WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 ANWENDUNGEN | EINZIGARTIGE HOMOGENITÄT Komfortable Verdrahtung Bis vor Kurzem jedoch hatte die Sache einen kleinen Haken: Zwar konnten Leuchtenhersteller über den Elektronikdistributor, der weltweit mehrere Tausend Mitarbeiter beschäftigt, die gefragten Produkte von Intematix beziehen. Doch gab es am Markt keine LED-Module mit royalblauen LEDs, die zu den linearen Remote-Phosphorprofilen passten. Die nötigen Bauteile in Eigenregie herzustellen, war für die Kunden keine Option. Auf zahlreiche Rückmeldungen hin wurde Future Electronics schließlich selbst aktiv. „Um unseren Kunden das Passende anbieten zu können, haben wir die LED-Module selbst entwickelt“, sagt Marcel Nierhoff. Mit seiner langjährigen Erfahrung im Bereich integrierter LED-Lösungen konnte der Distribu- WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 tor, dessen Hauptsitz im kanadischen Montreal liegt, einmal mehr gezielt auf Kundenwünsche reagieren. Ein halbes Jahr lang tüftelten die weltweit verteilten Lichtexperten der Abteilung Future Lighting Solutions an Bauteilen und Fertigungsprozessen. Herausgekommen sind Aluminium-schienen mit aufgebrachten LED-Modulen in den Standardlängen 560 und 1.160 Millimeter, die perfekt zu den Linearprofilen von Intematix passen. Die Profile werden einfach über die LED-Module geschoben – fertig ist der komplette Leuchtkörper. Weil Intematix für seine linearen Profile unterschiedliche Phosphormischungen verwendet, können Leuchtendesigner zwischen verschiedenen CCT- (Correlated Color Temperature) und CRI-Werten (Colour Rendering Index) wählen. Um auch die Verdrahtung hochwertig und für die Kunden komfortabel zu gestalten, wandte sich Marcel Nierhoff an WAGO. „Wir haben uns gefreut, der erste Ansprechpartner zu sein. Gemeinsam haben wir dann auch recht schnell eine passende Lösung gefunden“, sagt Patrick Schirrmacher, Market Manager PCB Applications & Lighting bei WAGO. Bereits 2011 hatte das Mindener Unternehmen Leiterplattenklemmen speziell für LED-Platinen auf den Markt gebracht. Die Klemmen sind zum einen extrem flach, zum anderen lassen sie sich im Reflow-Verfahren verlöten; als Surface-Mounted-Devices (SMD) sind sie für die reine Oberflächenmontage konzipiert. Ausgestattet sind die SMD-Leiterplattenklemmen der Serie 2060 mit der Push-in CAGE CLAMP®Anschlusstechnik. 39 Breites Spektrum: Neben den LED-Modulen für die linearen Remote-Phosphorprofile hat Future Electronics noch weitere Eigenentwicklungen im Angebot. Darunter ein LED-Modul für Deckenleuchten, außerdem Hochvoltmodelle sowie solche, die mit Highpower-LEDs bestückt sind. Allesamt lassen sie sich mit SMD-Leiterplattenklemmen von WAGO komfortabel verdrahten. Sie sind für eindrähtige und feindrähtige Leiter geeignet, wobei starre eindrähtige Leiter direkt gesteckt werden können. Zum Anschließen und Lösen aller Leiterarten lässt sich die Klemmstelle mit Hilfe des integrierten Betätigungsdrückers öffnen. „Was die Klemme so erfolgreich macht, ist, dass sie viele Features vereint – das polverlustfreie Aneinanderreihen, aber vor allem die kompakte Bauform sowie der integrierte Betätigungsdrücker zum intuitiven Anschließen und Lösen des Leiters“, nennt Patrick Schirrmacher die wichtigsten Features. Neue Generation, neue Features Für die Produktion der linearen LED-Module setzt Future Electronics zweipolige Klemmen der 2060er-Serie mit einer Bauhöhe von nur 4,5 Millimetern ein. „Mit den WAGO-Produkten haben unsere Kunden die Gewissheit, dass sich die Verdrahtung flexibel gestalten lässt und hohen Ansprüchen genügt“, sagt Marcel Nierhoff. Für die Serienfertigung der Module kommt die neueste, optimierte Ausführung der Serie 2060 zum Einsatz, die »Mit den WAGO-Produkten haben unsere Kunden die Gewissheit, dass sich die Verdrahtung flexibel gestalten lässt und hohen Ansprüchen genügt.« Insgesamt umfasst das SMD-Programm von WAGO ein-, zwei- und dreipolige Klemmen in drei Größen (Serien 2059, 2060 und 2061) für Leiterquerschnitte von 0,14 bis 1,5 mm². Hochvoltvarianten der 2060er-Serie stehen ebenfalls zur Verfügung. Mit zusätzlichen Verbindungselementen für die Serie 2060 lassen sich zudem mehrere Platinen aneinanderstecken. Eine weitere Besonderheit: Die Klemmen sind am Eingang angeschrägt. „Kameras für die Qualitätskontrolle können die Leitereinführung damit von oben besser einsehen und prüfen“, erklärt Schirrmacher. 40 sich durch ihre reinweiße Farbe und besondere Robustheit sowohl für die manuelle als auch die automatische Verdrahtung auszeichnet. Neben den linearen Remote-Phosphormodulen hat Future Electronics noch weitere selbst entwickelte LED-Module im Angebot. Das sogenannte „SimpleLED“-Programm wurde erst kürzlich überarbeitet und ist dank der SMD-Leiterplattenklemmen von WAGO ebenfalls komfortabel zu verdrahten. Konkret gehören zum Portfolio drei Zhaga-konforme LED-Modelle mit Längen von 280, 560 und 1.120 Millimeter, außerdem ein flexibles Baukastenmodul für Straßen- und Industriebeleuchtung. Ebenfalls im Angebot sind Hochvoltmodule, die sich direkt an die Netzwechselspannung anschließen lassen. „Wir sehen in bestimmten Bereichen Bedarf für Produkte, bei denen wir den Treiber einsparen und die die Elektronik mit an Bord haben“, begründet Marcel Nierhoff. Mit dem Projekt hat Future Electronics erneut seine Expertise im Bereich Lighting unter Beweis gestellt. „Die intelligente Kombination von Technologien zu kompletten Lichtlösungen ermöglicht Kunden den schnellen Einstieg in die LED-Beleuchtung. In Zukunft werden wir diesen Ansatz weiter ausbauen“, so Marcel Nierhoff. „Eine naheliegende Idee ist, in einem nächsten Schritt LED-Leuchten steuer- und regelbar zu machen, um ihre Effizienz zu erhöhen.“ Ein Spielfeld, auf dem sich WAGO ebenfalls bestens auskennt. TEXT DIRK SCHÄFER | ALPHADIALOG FOTO BERND HERGERT | vor-ort-foto.de WAGO DIRECTBUILDING | NR. 01 / 2016 TECHNOLOGIEN | SMD-LEITERPLATTENKLEMMEN KLEINE KLEMME – GROSSER QUERSCHNITT Ab sofort sind die SMD-Leiterplattenklemmen der Serie 2059 von WAGO auch für eindrähtige Leiter der Querschnitte AWG 20 / 0,5 mm² zugelassen. Die Klemmen bieten somit eine besonders kompakte Anschlussmöglichkeit für diese in der Leuchtenindustrie weit verbreiteten Leiterquerschnitte und minimieren dadurch den für den Leiteranschluss benötigten Bauraum auf LED-Modulen weiter. Die geringe Bauhöhe der Klemmen von nur 2,7 mm reduziert zusätzlich die Schattenbildung und ermöglicht eine noch gleichmäßigere Lichtverteilung. Die entsprechenden EN-/IEC- und UL-Zulassungen für einen weltweiten Einsatz liegen bereits vor. Serie 2059 – die kompakte Leiterplattenklemme für kleine LED-Module Die SMD-Leiterplattenklemmen der Serie 2059 sind insbesondere für kleine LED-Module in Spotlights, Downlights oder Streetlights geeignet. Die kleinsten Wago-Klemmen decken den Querschnittsbereich von AWG 26 bis AWG 20 (0,14 bis 0,5 mm²), eindrähtig, ab und haben ein Rastermaß von 3 mm. Sie sind für einen Bemessungsstrom von bis zu 3 A und eine Bemessungsspannung von mindestens 160 V (IEC) bzw. 250 V (UL) ausgelegt. Der bewährte Push Wire-Anschluss gewährleistet zudem eine einfache Handhabung, da eindrähtige Leiter direkt gesteckt werden können. Für das Lösen von Leitern stehen entsprechende Betätigungswerkzeuge zur Verfügung. Klemmenvielfalt der SMD-Familie Neben den Klemmen der Serie 2059 bietet WAGO mit den Serien 2060 und 2061 ein umfassendes Produktspektrum für SMD-Anwendungen bis maximal 1,5 mm² Nennquerschnitt. Alle SMD-Leiterplattenklemmen von WAGO werden in automatengerechter Tape-and-Reel-Verpackung angeboten. Sie lassen sich dadurch vollständig in den SMT-Bestückungs- und Verarbeitungsprozess integrieren. Die SMD-Leiterplattenklemme der Serie 2059 ist mit einer Bauhöhe von nur 2,7 mm besonders für kleine LED-Module geeignet. 41 TECHNOLOGIEN | BACnet ECO CONTROLLER BACnet: NOCH EINFACHER DIE VERBINDUNG SCHAFFEN Neuer ECO-Controller und -Koppler für BACnet/IP: Zeitsparende, komfortableund kostengünstige Gebäudeautomatisierung Vor allem in der technischen Gebäudeausrüstung existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Kommunikationsprotokolle, die es zu harmonisieren gilt. Als weltweit etablierter Standard hat BACnet an dieser Stelle die Aufgabe, autarke Technologieinseln im Gebäude miteinander zu verbinden. Mit dem neuen BACnet/IP-ECO-Controller (750-831/000-002) bringt WAGO jetzt ein Gerät auf den Markt, das als kostengünstige Lösung zugeschnitten ist für Anwendungen, in denen vergleichsweise wenige BACnet-Objekte ausreichend sind. Ebenfalls neu: Der BACnet/IP-Koppler (750-330), der als Datensammler und autonome Kleinsteuerung eingesetzt wird. 42 Die neue ECO-Version des BACnet/ IP-Controllers ist die preisoptimierte Lösung für alle Einsatzgebiete, bei denen 256 BACnet-Objekte ausreichend sind. Der neue BACnet/IP-Koppler wiederum ist als Datensammler konzipiert und bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Zeitschaltungen, Trendaufzeichnungen und Alarmierungen mitzuübernehmen. Für bis zu 256 BACnet-Objekte: der neue BACnet/IP-Controller Leistungsstarker Datensammler: der neue BACnet/IP-Koppler LON®, KNX und DALI sind drei typische Vertreter von Kommunikationsprotokollen, die in der Gebäudetechnik weit verbreitet sind. Der neue ECO-Controller BACnet/IP integriert die an diesen Protokollen „hängenden“ Subsysteme mit standardisierter Kommunikation in die Gebäudeleittechnik. Auf diese Weise lässt sich etwa eine Raumautomation oder eine HLK-Regelung einfach und effizient realisieren. Als ECO-Version zum etablierten BACnet/IP-Controller (750-831) bietet WAGO eine preisoptimierte Lösung an – und zwar für alle Einsatzgebiete, bei denen 256 BACnet-Objekte ausreichend sind. Das neue Gerät verfügt über einen internen Flash-Speicher mit 4,5 MB, lässt sich in den Sprachen der IEC 61131-3 frei programmieren und bietet nebst SD-Kartenslot auch einen 2-Port-Switch für ETHERNET-Linientopologien. I/O-Signale dezentral erfassen, übersetzen und weiterleiten: Der neue BACnet/IP-Koppler (750330) ist als Datensammler konzipiert und bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Zeitschaltungen, Trendaufzeichnungen und Alarmierungen mitzuübernehmen. Der gemäß BACnet-Revision 12 ausgeprägte Feldbuskoppler kann ebenfalls bis zu 256 BACnet-Objekte verwalten. Für die einfache Konfiguration und schnelle Inbetriebnahme stellt WAGO entsprechende Softwaretools bereit. Beide Geräte unterstützen das standardisierte BACnet-Geräteprofil B-BC (BACnet-Building Controller) mit allen geforderten BACnet-Objekten, BACnet-Interoperabilitätsbausteinen (BIBB) und Interoperabilitätsbereichen (IOB). Somit ist die vollständige BACnet-Integration und -Interoperabilität mit Komponenten anderer Hersteller gewährleistet. MODERNE BELEUCHTUNGSSTEUERUNG MIT DALI Flexible Lösungen und einfache Inbetriebnahme DALI-Multi-Master-Klemme – die ideale Schnittstelle zum WAGO-I/O-SYSTEM 750 DALI-Sensoren für den parallelen Anschluss zusammen mit lichttechnischen Betriebsgeräten an einer DALI-Linie DALI-Konfigurator mit neu gestalteter Benutzeroberfläche für die komfortable Konfiguration und einfache Inbetriebnahme kompletter DALI-Netzwerke www.wago.com/dali Honorarfreie Wiederverwendung des Inhalts mit Quellenangabe nach Genehmigung möglich. Kontakt: Julia Ockenga. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos keine Haftung. WAGOdirect building erscheint in unregelmäßiger Folge. WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. 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