SÖNKE RIX, MdB
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SÖNKE RIX, MdB Bundestagsabgeordneter für den Kreis Rendsburg-Eckernförde Rechenschaftsbericht 2012 - 2014 Liebe Genossinnen, liebe Genossen, die Zeit nach dem Kreisparteitag im Juni 2012 war in erster Linie von den Vorbereitungen auf die Bundestagswahl im Herbst 2013 und dem darauf folgenden Regierungswechsel in Berlin geprägt. Im Herbst 2012 haben wir uns mit einem breit angelegten Bürgerdialog zu unserem Regierungsprogramm beschäftigt. Gleichzeitig übrigens mit den inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitungen auf die schleswig-holsteinische Kommunalwahl, die Ende Mai 2013 stattgefunden hat. Anfang 2013 begannen die Vorbereitungen für den Bundestagwahlkampf. Es liegt auf der Hand, dass die inhaltliche Arbeit eines Bundestagsabgeordneten in einem derartigen Korsett wenig mediale Beachtung findet, zumal die Ortsvereine ebenfalls eher mit Kandidatenaufstellungen und Kommunalwahlkampf zu tun hatten. Das Ergebnis der Bundestagswahl war für uns enttäuschend. Die SPD konnte im Bund bei den Zweitstimmen 2,7 Prozent zulegen, in Schleswig-Holstein gab es ein Plus von 4,8 Prozent zu verzeichnen, im Kreis Rendsburg-Eckernförde ein Plus von 4,9 Prozent. Es gab auch viele schöne Erststimmen-Ergebnisse im Wahlkreis. Die SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag ist um 46 Kolleginnen und Kollegen auf 192 Abgeordnete gewachsen. Schleswig-Holstein entsendet jetzt neun statt sechs SPDBundestagsabgeordnete nach Berlin. Ich freue mich, dass ich Mitglied des 18. Deutschen Bundestages bin. Aber: wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass Angela Merkel Wahlsiegerin war und es fast geschafft hätte, im Schlafwagen zur absoluten Mehrheit zu kommen. Wie erwartet gab es eine heftige und leidenschaftlich geführte Debatte darüber, wie wir mit diesem Wahlergebnis umzugehen haben. Die Parteiführung hat sich dann zu Sondierungsgesprächen und Koalitionsverhandlungen durchgerungen, das Ergebnis der Verhandlungen — den Koalitionsvertrag — hat die Partei in einem Mitgliedervotum mit unerwartet klarer Mehrheit akzeptiert und den Weg zu einer erneuten Großen Koalition geebnet. Aus meiner Sicht war dies auch der einzig mögliche Weg, denn die von ganz wenigen immer noch beschworene „historische Chance“ für eine Mehrheit links der Union hat in Wahrheit nie bestanden, da es sowohl bei Bündnis90/ Die Grünen als auch bei der Fraktion Die Linke Abgeordnete gibt, die sich klar gegen ein rot-rot-grünes Bündnis ausgesprochen haben. Und auch in der SPD gibt es Vorbehalte, die es natürlich in den kommenden Jahren abzubauen gilt. Sechs Monate besteht jetzt die schwarz-rote Bundesregierung und regiert mal mehr, mal weniger geräuschlos, mal mehr, mal weniger überzeugend das Land. Die Medien sind sich übrigens einig: Die SPD hat sich nicht nur in den Koalitionsverhandlungen durchgesetzt, die Ministerinnen und Minister, die der SPD angehören, zählen auch zu den treibenden Kräften in der Koalition. Auf den folgenden Seiten findet Ihr meinen Rechenschaftsbericht über die Schwerpunkte meiner Arbeit in Berlin, über mein Abstimmungsverhalten in wichtigen politischen Fragen und über meine Wahlkreisarbeit der vergangenen zwei Jahre – bei manchen Themen liegt der Schwerpunkt natürlich auf dem letzten halben Jahr. Solidarische Grüße Euer MEINE SCHWERPUNKTE IN BERLIN Vor der Bundestagswahl hat meine Mitarbeit im NSUUntersuchungsausschuss einen großen Teil meiner Zeit in - und außerhalb der Sitzungswochen gebunden. Die rechtsextremistische Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) hat eine Schneise des rassistischen Hasses und der brutalen Gewalt durch Deutschland gezogen. Fast 14 Jahre lang konnten die Mitglieder des NSU mitten in Deutschland leben – unterstützt von einem Netzwerk Gleichgesinnter, aber unentdeckt von den Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder. Seit dieser Legislaturperiode bin ich familienpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Das heißt, dass ich für den gesamten Bereich Familie, Senioren, Frauen und Jugend zuständig und in diesem Feld erster Ansprechpartner für meine Kolleginnen und Kollegen bin. Ein großer Vorteil bei dieser Arbeit besteht darin, dass wir mit Manuela Schwesig auch endlich wieder eine sozialdemokratische Bundesfamilienministerin haben. Mit ihr kommt nun wieder Bewegung in die Familienpolitik. Neben der dauerhaften Bekämpfung des Rechtsextremismus nimmt sie zwei weitere große Projekte in Angriff, die klar unsere sozialdemokratische Handschrift tragen. Zum einen das ElterngeldPlus, das jungen Eltern mehr Flexibilität und Partnerschaftlichkeit ermöglicht. Zukünftig soll es mehr Elterngeldmonate für solche Paare geben, die sich die Aufgaben in Beruf und Familie untereinander aufteilen. Eltern, die in Teilzeit arbeiten, werden 24 Monate plus vier Partnerschaftsmonate Elterngeld beziehen und so ihren Einkommensverlust ausgleichen können. Das gilt auch für Alleinerziehende. Unsere Arbeit im Untersuchungsausschuss hat zur Aufdeckung der Gründe dafür beitragen können. Egoismen der einzelnen Bundesbehörden und eine fehlende Kooperation zwischen den einzelnen Landesbehörden haben die Täter so lange unentdeckt gelassen. Klar ist: Die Strukturen in den Sicherheitsbehörden müssen verändert werden. Eine weitere Konsequenz muss die Sensibilisierung von Polizei und Ermittlungsbehörden beim Erkennen rassistisch motivierter Straftaten sein. Darüber hinaus muss die Präventionsarbeit gestärkt werden. Die demokratische Kultur in unserem Gemeinwesen muss immer wieder erneuert und gefestigt werden. Ich bin überzeugt: Wenn wir die Bürgerinnen und Bürger, die sich gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus engagieren, unterstützen, motivieren und ihnen den Rücken stärken, ist dies der beste Garant zum Schutz unserer freiheitlichen Grundordnung. Staat und Gesellschaft müssen ein klares Zeichen setzen: Rechtsextreme, Rassisten und verfassungsfeindliche Parteien haben in einem demokratischen Deutschland keinen Platz. Umso mehr freue ich mich, dass die neue Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig eine dauerhafte Förderung der Initiativen gegen Rechtsextremismus auch durch den Bund ermöglichen will. Gleichzeitig wird die Elternzeit flexibilisiert. Das bedeutet: Statt wie bisher zwölf Monate können nun 24 Monate Elternzeit zwischen dem dritten und achten Lebensjahr eines Kindes genommen werden. Meilensteine im Leben eines Kindes, wie etwa die Einschulung, können so intensiv begleitet werden. Zum anderen haben Manuela Schwesig und Heiko Maas Leitlinien für eine Geschlechterquote in Aufsichtsräten vorgelegt. Die Quote ist nicht nur ein weiterer Schritt zur Umsetzung der Gleichberechtigung der Geschlechter, sondern davon profitieren auch Unternehmen: Studien zeigen, dass gemischt geführte Unternehmen wirtschaftlicher arbeiten als männlich dominierte Firmen. Wir müssen jetzt daran arbeiten, dass diese Leitlinien auch in ein Gesetz münden. Weitere Themen, die uns in diesem Jahr beschäftigen werden, sind der Kita-Ausbau und die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung. Auch das Thema Entgeltgleichheit steht jetzt auf der Agenda. Natürlich können wir mit der Union nicht unser komplettes SPDRegierungsprogramm umsetzen. Das wussten wir bereits vor den Koalitionsverhandlungen. Umso erfreulicher ist, dass wir einige wichtige sozialdemokratische Projekte durchsetzen konnten und diese in diesem Jahr Formen annehmen. MEIN ABSTIMMUNGSVERHALTEN rungsbeteiligung der SPD die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verteidigen und durchsetzen können. Um es inhaltlich auf den Punkt zu bringen: Wir erwarten von der Union Zustimmung zum Mindestlohn, zum Rentenpaket, zur Energiewende, zum ElterngeldPlus und müssen im Gegenzug natürlich auch Vorhaben unterstützen, die nicht SPD-Politik sind. Artikel 38 des Grundgesetzes regelt, dass Abgeordnete Vertreter des ganzen Volkes, nicht an Aufträge und Weisungen gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen sind. Tatsächlich wird aber erwartet, dass wir Abgeordneten uns an den Mehrheitsbeschlüssen unserer Fraktion orientieren. Das kann im Prinzip auch gar nicht anders sein, denn wenn man sich in vielen und wesentlichen Fragen nicht auf eine gemeinsame Position verständigen kann, kann man wohl auch schlecht eine gemeinsame Fraktion bilden. Dazu kommt: Wir haben mit der Union einen Vertrag geschlossen. In jeder Koalition gibt es die Vereinbarung, dass die Koalitionsfraktionen gemeinsam abstimmen. Das war und ist immer so — egal wo und mit wem eine Koalition geschlossen wird. Auch hier wird selbstverständlich erwartet, dass die Auseinandersetzungen über unsere Politik zunächst in der großen Koalition stattfinden, bevor die Fraktion mit Mehrheit darüber entscheidet. An das Mehrheitsvotum haben sich alle Fraktionsmitglieder zu halten, wenn es nicht um Gewissensentscheidungen geht. Ohne diese Festlegung sind Parteien im parlamentarischen Regierungssystem nicht regierungsfähig. Der Zwang zum Kompromiss, dem die SPD in der großen Koalition unterliegt, wird von der Opposition erwartungsgemäß genutzt, indem sie Positionen zur Abstimmung stellt, die wir mit der Union nicht durchsetzen können. Dann wird eine namentliche Abstimmung beantragt und als SPDAbgeordnete geraten wir in die Schusslinie. Es ist das Recht der Opposition zu versuchen, eine Regierungspartei vorzuführen. Darauf hereinfallen kann aber nur, wer die politischen Spielregeln nicht kennt. Die Koalitionsfraktionen stimmen im Bundestag gemeinsam ab, es gibt keine wechselnden Mehrheiten. Deshalb stimmen wir im Bundestag gegen Anträge der Grünen oder der Linken, selbst wenn sie im Einzelfall sachlich richtig erscheinen. Ich weiß, dass das für manche schwer auszuhalten ist, aber Fakt ist nun einmal: Die SPD hat für ihr Regierungsprogramm nicht mehr Stimmen, hat nicht mehr Macht gewonnen. Wenn das anders wäre, würden wir eine andere Politik machen. Es wird aber auch immer wieder Fälle geben, in denen ich die Erwartung meiner Fraktion hinsichtlich des Abstimmungsverhaltens nicht erfüllen kann. Meine eigenen ethischen und moralischen Positionen werde ich nicht über den Haufen werfen. Wer gegen die Fraktionsmehrheit stimmt, muss sich immer auch überlegen, ob er mit seiner Entscheidung auch den Bruch der Koalition riskieren will. Mit einer symbolischen Gegenstimme Kritik an Gesetzesvorhaben der Koalition zu üben, wenn man weiß, dass die Mehrheit der Koalition nicht in Gefahr ist, stärkt die politische Glaubwürdigkeit nicht. Über mein Abstimmungsverhalten informiere ich regelmäßig in meinem Newsletter. Mein Abstimmungsverhalten in der vergangenen Legislaturperiode ist übersichtlich bei „abgeordnetenwatch“ dokumentiert: Deshalb gilt: Die SPD steht zum Koalitionsvertrag. Wir tragen schwierige Kompromisse in der großen Koalition mit, weil wir überzeugt sind, dass wir nur mit der Regie- www.abgeordnetenwatch.de/soenke_rix-575-37896.html Abstimmungen in der aktuellen Legislaturperiode sind hier gelistet: www.abgeordnetenwatch.de/soenke_rix-778-78417.html WAHLKREISARBEIT NEWSLETTER: Nach wie vor bemühe ich mich, die oftmals beklagte „E-Mail-Flut“ in Grenzen zu halten. Seit einiger Zeit erhaltet Ihr von mir am Ende jeder Sitzungswoche einen Newsletter, in dem ich Euch über die wichtigsten Entscheidungen in Berlin informiere und Euch auf meine Veröffentlichungen aufmerksam mache. Weitere Informationen zu Inhalten unserer Politik, zu meinen Positionen, aber auch zu meinen Terminen findet Ihr auf meiner Internet-Seite www.soenke-rix.de. Wer an mehr Informationen zu bestimmten Themen interessiert ist, kann mir das gerne mitteilen. Rückmeldungen zu meinen Newslettern und Pressemitteilungen sind ausdrücklich erwünscht! W AHLKREISBÜROS: Zu Beginn des Jahres sind wir in Eckernförde umgezogen. Mein Wahlkreisbüro und die Büros von Serpil Midyatli und vom Eckernförder SPDOrtsverein liegen jetzt am Hafen, Schiffbrücke 4. Die Lage ist hervorragend, die Besucherfrequenz ist hoch. Ich freue mich, dass das Büro so gut angenommen wird. Daneben gibt es natürlich weiter das Wahlkreisbüro in der Nienstadtstraße in Rendsburg. Meine Versuche, Räumlichkeiten zu finden, die sich mit denen in Eckernförde messen können, waren bisher nicht erfolgreich. Unterm Strich bleibt aber: der Bundestagsabgeordnete ist in den beiden zentralen Orten im Kreis Rendsburg-Eckernförde vertreten! BESUCHERGRUPPEN: Auch in den vergangenen zwei Jahren habe ich viele Bürgerinnen und Bürger aus dem Wahlkreis in Berlin getroffen, um ihnen die Politik und meine Arbeit nahezubringen. Im Rahmen der BPA-Fahrten kamen viele Bürgerinnen und Bürger, Jugendliche, Verbandsvertreter und z.B. Feuerwehrleute, Polizeibeamte und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Integrations-Sprachkurses nach Berlin, aber auch ca. 30 Schulkassen, die während ihrer Klassenfahrt den Reichstag und „ihren“ Abgeordneten besuchen. VERANSTALTUNGEN/TERMINE: Ca. 22 Wochen im Jahr bin ich wegen Sitzungen des Deutschen Bundestages in Berlin. Dazu kommen, seit ich im Januar 2014 zum familienpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion gewählt wurde, auch außerhalb der Sitzungswoche Verpflichtungen in anderen Wahlkreisen, aber auch auf überregionalen Veranstaltungen als Vertreter der SPD-Fraktion. Außerdem betreue ich den Bundestagswahlkreis SchleswigFlensburg, der auch diesmal keinen SPD-Vertreter in den Deutschen Bundestag entsenden konnte. Ansonsten bemühe ich mich, auf möglichst vielen Terminen und mit eigenen thematischen Veranstaltungen („Fraktion vor Ort“) im Wahlkreis präsent zu sein. Die kommenden zwei Jahre, in denen mal keine Wahlkämpfe vorzubereiten und zu führen sind, will ich nutzen, jedes Amt, jede amtsfreie Gemeinde und jeden Ortsverein mindestens einmal besucht zu haben. Wenn Ihr schon Vorstellungen, Wünsche oder Vorschläge habt, wendet Euch bitte an mein Wahlkreisbüro. Termine in den Sitzungswochen sind natürlich ausgeschlossen. Hier findet ihr den Sitzungskalender: www.bundestag.de/bundestag/plenum/sitzungskalender/ index.html Wahlkreis: Nienstadtstr. 10 • 24768 Rendsburg • Tel. 04331-8685765 • Fax 04331-8685745 • [email protected] Berlin: Platz der Republik 1 • 11011 Berlin • Tel. 030-227-77270 • Fax 030-227-76270 • [email protected] www.soenke-rix.de