Pionierarbeiten in einem Land, wo das Paradies anfängt

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Pionierarbeiten in einem Land, wo das Paradies anfängt
26
40
STRABAG Units / STRABAG Köln zeigt Gesicht(er)
Projekte / STEP Abwasser-Projekt
Wie Teamgeist eine Marke
nach vorne bringt
Abu Dhabis Schritt
in die Zukunft
t eams
10
Das
Magazin
der
STRABAG SE
Nr. 2
2014
Titelthema / Wasserkraftwerk Alto Maipo
Pionierarbeiten in
einem Land, wo das
Paradies anfängt
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02
Inhalt
www.strabag.com
09
News / Concordia
Die Dankbarkeit der
Menschen sorgt
für unvergessliche
Momente
18
Menschen bei STRABAG / Wir ganz persönlich
Wir präsentieren:
STRABAGs Teams
Projekte / Abfallbehandlungsanlage Tychy
Müll als grüne
Energiequelle
32
24
STRABAG Units / Lehrlingsausbildung
Am Ausbildungsplan:
Praxis, Tipps und Teambildung
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hy
teams. Nr. 2 / 2014
Inhalt
News
05
STRABAG Artaward International 2014
Abstraktion mit einem Hauch konzeptbasierter
Kunst als neuer Wettbewerbssieger
Projekte
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Stadtquartier Milaneo
Ein Mega-Projekt im Herzen Stuttgarts
32
Abfallbehandlungsanlage Tychy
Müll als grüne Energiequelle
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Rapid-Stadion
STRABAG baut neue Heimstätte für den
SK Rapid
06Office - Vorlagen
Eigenständiges Layouten im Corporate Design
06
Bauunternehmen 2014
Perfekt aufeinander abgestimmt
07
Auszeichnungen
Es regnet tschechische Preise
07Wissensmanagement
Die Gemeinschaft wächst
08
STRABAG Betriebsrat
STRABAG Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
helfen Balkan-Hochwasseropfern
09Concordia
Die Dankbarkeit der Menschen sorgt
für unvergessliche Momente
Titelthema
10Wasserkraftwerk Alto Maipo
Pionierarbeiten in einem Land,
wo das Paradies anfängt
Menschen bei STRABAG
18Wir ganz persönlich
Wir präsentieren: STRABAGs Teams
STRABAG Units
22
BRVZ IT Benutzerservice
Service auf hohem Niveau durch
Team-in-Team-Arbeit
03
35Eisenbahnstreckensanierung
Mit Spitzengeschwindigkeit durch
die Slowakei
36LEGO - Fabrik
Fabrik der Zukunft lässt Kinderherzen
höher schlagen
37Cityhouse Schwechat
Drei Architekturen – Zwei Tiefgeschosse –
Ein Projekt
38EFKON
13 Jahre Teamarbeit: Mehr als nur eine
Geschäftsbeziehung
40
STEP Abwasser-Projekt
Abu Dhabis Schritt in die Zukunft
42Durchmesserlinie Zürich
Schweizer Präzision – Erfolgsgeheimnis
im Bahnbrückenbau
Specials
44Unsere Lieblingsplätze
Warschau: Meine Stadt
46
Betriebsausflüge
Ab in den sonnigen Süden!
47
STRARUN
Premiere für das erste STRABAG Laufevent
23Zentrale Technik
Zukunftsorientierte Bautechnik
zum Ausprobieren
24Lehrlingsausbildung
Am Ausbildungsplan: Praxis, Tipps
und Teambildung
25IQM/HRD
Eine große Verantwortung: Arbeitssicherheit
und Gesundheitsschutz
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STRABAG Köln zeigt Gesicht(er)
Wie Teamgeist eine Marke nach vorne bringt
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44
Specials / Unsere Lieblingsplätze
Warschau:
Meine Stadt
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04
Editorial
www.strabag.com
Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
sehr geehrte Damen und Herren,
in den vergangenen Monaten haben wir erfolgreich unseren neuen
Claim TEAMS WORK., der unsere Vision und strategischen Ziele
kurz und prägnant, aber auch als „Hingucker“ zum Ausdruck bringt,
eingeführt und damit unsere Unternehmensidentität weiterentwickelt.
Natürlich geht nicht alles von heute auf morgen – es braucht Zeit,
etwas Neues flächendeckend im Alltag zu integrieren und vor allem
es mit Leben zu füllen. Dennoch haben wir in kurzer Zeit viel erreicht.
Parallel dazu hat der Verkehrswegebau in Deutschland begonnen,
seine Konzentration auf die Marke „STRABAG“ umzusetzen. Firmen,
die wir in den vergangenen Jahren im Konzern willkommen geheißen
haben, werden damit auch nach außen sichtbar Teil von STRABAG
(ab S. 26). Hinter dem einheitlichen Markenauftritt steht der Gedanke,
sich mit seinen Kolleginnen und Kollegen als Teil eines großen Teams
zu fühlen, das in kurzer Zeit Vieles möglich macht. Dieser Zusammenhalt und die Strategie der breiten Aufstellung nach Regionen und
Sparten bilden zwei wesentliche Pfeiler, die – z.B. trotz der Krise in
der Ukraine – den Erhalt unserer wirtschaftlichen Stärke
gewährleisten.
Thomas Birtel
Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE
Dass funktionierende Teams Großartiges entstehen lassen, wollen
wir auch in der Praxis beweisen. Daher haben wir in der letzten
Ausgabe zum STRABAG Teams Award aufgerufen. 22 Nominierungen
herausragender Teamarbeit sind daraufhin eingegangen. In der
Rubrik „Menschen bei STRABAG“ werden stellvertretend für alle
Einsendungen – und unabhängig von einer eventuellen Preisvergabe –
einige Teams vorgestellt (ab S. 18). In deren Leistungen spiegeln sich
unsere Werte wider – darauf sind wir stolz. In der Vorstandsrunde
werden wir in Kürze darüber entscheiden, welche Teamnominierungen
mit den drei Preisen ausgezeichnet werden. Dies wird keine leichte
Entscheidung, denn alle Teams sind Gewinner. Das Ergebnis werden
wir zeitnah im STRAnet veröffentlichen und dann auch in der
kommenden Frühjahrsausgabe der teams. darüber berichten.
In der Titelgeschichte (ab S. 10) machen wir diesmal eine Reise
nach Chile. Als europäischer Bautechnologiekonzern sind wir zwar
weltweit aktiv, die wenigsten wissen aber über unsere Aktivitäten
in Chile Bescheid. In einem „Land, wo die Welt zu Ende ist“, ist die
Konzerntochter Züblin zwar schon länger vertreten, der Name
STRABAG musste jedoch noch bekannt gemacht werden. Durch
Kompetenz in der Sache und den unermüdlichen persönlichen
Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen vor Ort konnten wir aber
beim größten Wasserkraftwerkprojekt des Landes, „Alto Maipo“,
überzeugen. Ein weiteres schönes Beispiel dafür, was alles durch
exzellente Teamarbeit möglich ist.
Ihr
Thomas Birtel
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teams. Nr. 2 / 2014
News
05
STRABAG Artaward International 2014
Abstraktion mit einem Hauch konzeptbasierter
Kunst als neuer Wettbewerbssieger
Unter einer neuen Rekordanzahl an Bewerbungen konnten die
diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des STRABAG
Artaward International die Jury mit neuen Lösungen abstrakter
Kunst begeistern.
Österreich. Reduktionen und Aussparungen, Fragmente
und Spuren, eine helle Fläche mit leuchtenden Details –
mit diesen Worten lassen sich die Bilder von Anna
Khodorkovskaya, Preisträgerin des STRABAG Artaward
International 2014, bezeichnen. „Die russische Künstlerin
entnimmt trashigen Werbeprospekten und Plakaten Details,
welche sie in ihren Bildern zu abstrakten Kompositionen
verarbeitet. Sie collagiert ausgerissene Papierschnipsel
bzw. transformiert sie in malerisch zartfarbige Zeichen
und bringt sie als Einzelformen auf die größtenteils
ungrundierte Leinwand. Die Formen verbinden sich im
Bildfeld mit bestehenden, malerisch ausgearbeiteten
Spuren der Leinwand und Resten des Bindemittels zu
Kompositionen, die oft landschaftliche Assoziationen
wecken“, so beschreibt die Wiener Kunsthistorikerin
Anja Werkl die Arbeiten der Künstlerin.
Anna Khodorkovskaya hat sich mit ihren Werken gegen
927 Künstlerinnen und Künstlern – zugleich ein neuer
Bei der Preisverleihung
durch Thomas Birtel hatte
Anna Khodorkovskaya allen
Grund zur Freude, schließlich zählt der STRABAG
Artaward International zu
den höchstdotierten
privaten Kunstpreisen in
Österreich.
Teilnahmerekord – durchgesetzt. Im Rahmen einer OnlineVorjury sichtete die siebenköpfige, internationale Fachjury sämtliche Einreichungen und nominierte unabhängig
93 Künstlerinnen und Künstler. Am 24.4.2014 fand vor
279 eingereichten Originalwerken die Sitzung der internationalen Fachjury statt. Dabei konnten sich erstmals
unter den fünf Letztnominierten vier Künstlerinnen
behaupten. Bei der feierlichen Preisverleihung am 26.6.2014
erging neben dem Preis an Anna Khodorkovskaya je ein
Anerkennungspreis an die Österreicherin Doris Theres
Hofer, die Rumänin Iulia Sorina Nistor, die Russin Masha
Sha und den Österreicher Peter Jellitsch. „Insgesamt
spiegelten die Einreichungen die enorme Breite an Stilrichtungen und Themen wider, die ein internationaler
Kunstpreis impliziert“, berichtet Tanja Skorepa, Leitung
STRABAG Kunstforum. Wir freuen uns mit dem STRABAG
Kunstforum auf die Einzelausstellungen der Preisträgerinnen und Preisträger und ihre Arbeitsaufenthalte im
STRABAG Artstudio in Wien!
Erstmals
vier Frauen
unter den
Top 5!
Die Kunst von Anna
Khodorkovskaya beeindruckt durch abstrakte
Kompositionen.
v.l.n.r.: Doris Theres Hofer, Anna Khodorkovskaya,
Peter Jellitsch, Iulia Sorina Nistor, Masha Sha,
Julia Schuster, Wilhelm Weiß, Thomas Birtel, Tanja
Skorepa
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Ansprechpersonen:
Tanja Skorepa und Julia Schuster,
STRABAG Kunstforum
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News
www.strabag.com
Office-Vorlagen
Eigenständiges Layouten im Corporate Design
Wenn’s mal schnell gehen muss … die neuen Office-Vorlagen
im neuen Corporate Design stehen zur Verfügung.
International. Um einen einheitlichen Konzernauftritt
zu gewährleisten und unsere Unternehmensidentität zu
wahren, ist es notwendig, dass wir auf die einheitliche
Gestaltung unserer Unterlagen achten – intern wie auch
extern. Gerade in der Präqualifikationsphase muss alles
Testen Sie selbst:
STRAnet/Konzern/
Konzernkommunikation/Präsentation/Office-Vorlage
etwas schneller gehen, wenn Ausschreibungsunterlagen
inkl. technischer Datenblätter zusammengestellt werden
müssen: Aber auch in anderen Prozessen werden wichtige
Dokumente erstellt bzw. aktualisiert. Um hier Zeit für Sie
einzusparen und Ihnen die Möglichkeit für eigenständige
Veränderungen zu geben, wurden nun Office-Vorlagen im
neuen TEAMS WORK.-Layout entworfen. Mit Hilfe dieser
Vorlagen können Sie Ihre Dokumente selbst erstellen.
Am besten Sie gehen gleich ins STRAnet und lernen das
neue Corporate Design selbst kennen.
Für eine professionelle Unterstützung steht Ihnen aber
nach wie vor unser Grafik- und Redaktionsteam zur
Verfügung.
Ansprechperson:
Tanja Förster, Konzernkommunikation
Bauunternehmen 2014
Perfekt aufeinander abgestimmt
STRABAG hat sich in der Kategorie Tief-, Straßen- und Ingenieurbau
gegen 22 Teilnehmende durchgesetzt.
Deutschland. Die Kölner STRABAG AG wurde im „Oskar
von Miller Forum“ in München zum besten „Bauunternehmen des Jahres 2014“ in der Kategorie Tief-, Straßenund Ingenieurbau gekürt. Der deutschlandweite, jährliche
Wettbewerb „Bauunternehmen des Jahres“, der
gemeinsam von „tHIS – das Fachmagazin für erfolgreiches
Bauen“ und der TU München veranstaltet wird, zeichnet
Firmen für hervorragende Planungs- und Ausführungsprozesse, ein gutes Schnittstellenmanagement oder eine
hohe Qualität der Arbeit aus. Die STRABAG AG konnte
vor allem bei der Akquisition neuer Aufträge, bei der
Kundenorientierung, im Einkaufs- und Beschaffungswesen,
im Qualitätsmanagement und mit ihrem Engagement in
Sachen Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeit punkten. Dazu Jörg Eschenbach, Vorstandsmitglied
der STRABAG AG: „Wir freuen uns über diesen Preis.
Für uns zeigt sich Erfolg nicht in der Größe eines Bauprojekts, sondern in der Kompetenz, die Leistungen
aller daran Beteiligten perfekt aufeinander abzustimmen,
um ein optimales Ergebnis zu erzielen.“
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v.l.n.r.: Jörg Eschenbach und Stefanie Harteis mit Eugen Schmitz,
Fachmagazin tHIS, bei der Preisverleihung.
Ansprechperson:
Birgit Kümmel, Konzernkommunikation
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News
teams. Nr. 2 / 2014
07
Auszeichnungen
Es regnet tschechische Preise
Erfolgreiche Bilanz: Top Baufirma des Jahres 2013,
Verkehrsbauwerk des Jahres 2013, Bauleiter des Jahres 2013.
Das tschechische Unternehmen STRABAG a.s.
wurde für seine Arbeit
mehrfach ausgezeichnet.
Tschechien. Der Vorstandsvorsitzende der STRABAG a.s.,
Jaroslav Katzer, hatte die ehrenvolle Aufgabe, den
dritten Preis als „TOP Baufirma des Jahres 2013“ von
der tschechischen Ministerin für Regionalentwicklung,
Věra Jourová, entgegenzunehmen. 300 Auftraggeberinnen
und Auftraggeber aus dem öffentlichen Bereich hatten
STRABAG in die Top drei der besten Baudienstleistungsunternehmen gewählt.
Im Juni wurden dann die Ergebnisse des Wettbewerbs
„Das tschechische Verkehrsbauwerk, Technologie und
Innovation des Jahres 2013“ bekannt gegeben. Dabei
erhielt die STRABAG a.s. für die Realisierung der II. und
III. Etappe der Sanierung der Haupt-Start- und Landebahn
des Flughafens Václav Havel Prag den Preis „Verkehrsbauwerk des Jahres 2013“. Die Jury würdigte die
Durchführung der technisch anspruchsvollen Generalsanierung. Die 2.814 m lange Hauptrollbahn konnte
innerhalb von nur 123 Tagen während aufrechten Flugbetriebs auf der Nebenbahn realisiert werden. Die Auszeichnung nahm Tomáš Hajič, Direktor des Zweigbetriebs
Prag, STRABAG a.s., vom tschechischen Verkehrsminister,
Antonín Prachař, entgegen. Mit dem Preis „Bauleiter des
Jahres 2013“ wurde Martin Pánek ausgezeichnet.
Ansprechperson:
Edita Novotna, PR Tschechien /Slowakei
WissensmanagemenT
Die Gemeinschaft wächst
connect hat in den ersten Monaten des konzernweiten
Bestehens schon einige Probleme gelöst.
International. „Hat jemand einen guten Tipp, wie man
erfolgreich #Zementschlämme von #Pflasterflächen
entfernt?“ Diese Frage konnte in connect durch organisations- und hierarchieübergreifende Kommunikation
innerhalb kürzester Zeit erfolgreich beantwortet werden.
1.530 verwendete Schlüsselbegriffe (Begriffe, die mittels
Rauten-Symbol als sog. Hashtags definiert werden)
zeigen die Themenvielfalt, über die sich Kolleginnen und
Kollegen in connect austauschen. In über 205 Gemeinschaften werden zu verschiedensten Themengebieten
Lösungen erarbeitet und Wissen dazu festgehalten.
Die Palette reicht hier von IT-Themen (Excel, consite, …)
über Baumaschinen (z.B. Geräte für den Wasserbau) bis
hin zu interkulturellen Gemeinschaften (z.B. Arbeiten in
der Türkei).
Erfreulicherweise werden der Erfolgsgeschichten immer
mehr. Richtig erfolgreich wird unser internes Netzwerk
aber erst dann, wenn alle Fragen von Kolleginnen und
Kollegen beantwortet werden und Informationen die
relevanten Personen erreichen. Probieren Sie es selbst
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aus und profitieren auch
Sie von unserer lösungsorientieren STRABAG
Wissensgemeinschaft!
Besuchen Sie
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strabag.com/
Arbeiten Sie effektiver mit gezielter Kommunikation!
Ansprechperson:
Karin Wögerer, Zentrale Technik,
Wissensmanagement
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News
www.strabag.com
STRABAG Betriebsrat
STRABAG Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
helfen Balkan-Hochwasseropfern
Viele Menschen haben nach einer Jahrhundertflut teilweise alles
verloren. STRABAG zeigt Solidarität und hilft.
In Kooperation mit der
Hilfsorganisation Humanic
Relief und dem Wiener
Arbeiter-Samariter-BundÖsterreich wurden
2.200 Feinstaubmasken,
3.500 Paar Arbeitsschuhe,
1.000 Paar Arbeitshandschuhe, 23 Scheibtruhen,
300 Jacken sowie hunderte
Arbeitsbrillen, Hacken,
Spaten, Schaufeln und
andere Werkzeuge in
die betroffenen Gebiete
geschickt.
Österreich. Das unsagbare Leid, welches das Hochwasser am Balkan verursacht hat, nahm für tausende
Betroffene existenzbedrohende Ausmaße an. Der
Betriebsrat der STRABAG AG organisierte deshalb
kurzerhand eine Spendenaktion, um neben Geldspenden wichtige Arbeitsgeräte zu beschaffen, die für
die Aufräumarbeiten vor Ort dringend benötigt werden.
„Die Menschen haben teilweise alles verloren. Entspannung
ist selbst nach dem Ende der tagelangen Regenfälle
nicht in Sicht. Wir durften nicht zusehen, sondern mussten
handeln“, so der Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrats
der STRABAG AG Bereich OST, Omar Al-Rawi. Binnen
weniger Tage wurde seitens der STRABAG Belegschaft
ein Betrag von mehr als € 10.000 gespendet. Es war
eine völkerverbindende Spendenaktion, die weit über
religiöse und ethnische Grenzen hinaus die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter von STRABAG in Solidarität mit den
Betroffenen verbunden hat.
Ansprechperson:
Omar Al-Rawi, STRABAG AG
Angestelltenbetriebsrat, Bereich Ost
Kurze
News
Zweimal „Baustelle des Jahres 2013“
für STRABAG Polen
Mit „Innovativ durch Forschung“Siegel ausgezeichnet
STRABAG Real Estate präsentiert
„Upper West“
Polen. STRABAG nahm während der Finalgala des Wettbewerbs des polnischen
Verbandes der Bauingenieure und Bautechniker zweimal die Auszeichnung „Baustelle
des Jahres 2013“ entgegen. Ausgezeichnet
wurden die Projekte „Multifunktionales
Verkehrs- und Einkaufszentrum am Bahnhof
Katowice Osobowa“ (siehe teams. 01/2014)
und die „Erneuerung und Erweiterung der
Befestigung des Meeresufers in Kolobrzeg“.
Im Rahmen des Projekts „Kolobrzeg“ entstand
zum ersten Mal in Polen ein Schutzsystem
für Meeresufer in Form eines mit steinernen
Unterwasserschwellen verstärkten Strandes
in Verbindung mit einem zusätzlichen
Bühnensystem. „Die preisgekrönten Baustellen
spiegeln die hervorragende Arbeit
unserer Fachkräfte wider“, so Unternehmensbereichsleiter Alfred Watzl.
Deutschland. In Deutschland gibt es
3,5 Millionen Unternehmen, weniger als ein
Prozent von ihnen forscht – eine extrem
bedeutsame Gruppe. Denn nur wer forscht,
kann Neues entdecken und Innovation
und Wachstum schaffen. Ab 2014 würdigt
der Stifterverband, einer der größten
privaten Wissenschaftsförderer Deutschlands,
forschende Unternehmen für ihre besondere
Verantwortung, die sie für Staat und Gesellschaft übernehmen, durch die Auszeichnung
mit dem Siegel „Innovativ durch Forschung“.
Jetzt wurde STRABAG ausgezeichnet.
Das Siegel ist für zwei Jahr gültig und darf
für sämtliche PR-Maßnahmen verwendet
werden. Ebenso bietet es Zugang zu exklusiven, individuellen Auswertungen der F&EErhebungen.
Deutschland. STRABAG Real Estate hatte
2011 das 3.400 m² große Grundstück
rund um den Breitscheidplatz in Berlin gekauft
und investiert auf dem Standort € 250 Mio.
in die Weiterentwicklung des 53.000 m²
großen Neubaukomplexes „Upper West“.
Das Gebäude erhält eine neue, netzartige
Fassade nach dem Entwurf von Professor
Christoph Langhof. Bereits im August 2014
konnte STRABAG Real Estate über 5.000 m²
Bürofläche in dem 118 m hohen Turm
langfristig an die renommierte Rechtsanwaltskanzlei GÖRG vermieten. Damit sind bereits
kurz nach der Grundsteinlegung etwa 60 %
der Fläche des Turmgebäudes vergeben.
Die Ed. Züblin AG ist als Generalunternehmerin
für den Bau des Projekts verantwortlich.
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News
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Concordia
Die Dankbarkeit der Menschen
sorgt für unvergessliche Momente
Seit 2004 betreut CONCORDIA Kinder, Jugendliche und ältere
Personen in Moldau. Rund 3.000 Menschen werden hier täglich
unterstützt, weil sie ohne Hilfe keine Zukunft haben.
Moldau. Hans Peter Haselsteiner ist seit Jahren aktiver
Unterstützer der österreichischen Hilfsorganisation
CONCORDIA. Dieses Jahr reiste er nach Moldau, um
an den Feierlichkeiten anlässlich des Schulschlusses
teilzunehmen. Begleitet hat ihn STRABAG SE Vorstandsvorsitzender Thomas Birtel, um sich von den Aktivitäten
und Projekten der Organisation selbst ein Bild zu machen.
„Die Herzlichkeit der Menschen, egal ob jung oder alt, ist
beeindruckend“, erzählt Birtel nach seiner Rückkehr. „Es
ist kaum zu glauben, dass nur rund eineinhalb Flugstunden von Österreich entfernt ein europäisches Land
existiert, welches von Armut und Not geprägt ist. Es
lässt sich nur schwer vorstellen, wie jemand mit einer
Durchschnittspension von nur € 35 im Monat ein
Leben finanzieren kann – vor allem wenn z.B. die Benzinpreise auf österreichischem Niveau liegen.“
CONCORDIA Sozialprojekte ist seit 2004 in Moldau für
die Menschen aktiv. Zu Beginn standen verlassene
und sozial benachteiligte Kinder im Fokus. „Später wurde
uns aber auch bewusst, dass nicht nur Kinder und
Jugendliche von Armut betroffen sind, sondern dass
auch alte Menschen kaum etwas besitzen, Hunger
leiden und tagein, tagaus versuchen über die Runden
zu kommen“, so Ulla Konrad, Vorstandsmitglied
CONCORDIA Sozialprojekte. Dennoch können diese
Menschen trotz ihrer erschwerten Situation mit ihrer
Herzlichkeit und Wärme für unvergessliche Momente
sorgen. Berührend und ein unvergesslicher Moment
für Haselsteiner: „Eine 21-jährige Frau, die ich von klein
auf kenne, hat mir bei diesem Besuch erzählt, dass sie
heiraten wird. Sie hat mich um meinen Segen gebeten.
Solche Momente berühren mich und machen mich
glücklich.“
Info
Sozialer Einsatz
In Moldau werden in zehn
Sozialzentren und 29 Suppenküchen mit 21 Filialen
3.000 alte Menschen und
260 Kinder & Jugendliche von
rund 400 einheimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
betreut. 300 Kinder & Jugendliche werden dezentral umsorgt.
CONCORDIA wurde 2004
in Moldau aktiv. Zu Beginn
standen verlassene und
sozial benachteiligte Kinder
im Fokus. „Später haben
wir aber erkannt, dass
auch alte Menschen kaum
etwas besitzen und Hunger
leiden“, so Ulla Konrad,
Vorstandsmitglied
CONCORDIA Sozialprojekte.
„Bei unserem Besuch im Sozialzentrum in Tudora wurden wir mit Musik
und Tanz empfangen. Die Menschen sorgten mit ihrer Herzlichkeit für
unvergessliche Momente“, erzählt Thomas Birtel.
Ansprechperson:
Birgit Wagner, CONCORDIA Sozialprojekte
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Titelthema
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Wasserkraftwerk Alto Maipo
Pionierarbeiten
in einem Land,
wo das Paradies
anfängt
STRABAG ist einer der führenden
Bautechnologiekonzerne Europas und
weltweit aktiv. Dass wir aber auch in
der Republik Chile tätig sind, war bisher
nur wenigen bekannt. Deshalb wollen
wir STRABAG in Chile vorstellen. Wie es
dazu kam, welche Erfahrungen gemacht
wurden und mit welchen Hürden man
zu kämpfen hatte, haben uns unsere
Kolleginnen und Kollegen erzählt.
Südamerika. Schneebedeckte Berge, ein strahlend blauer Himmel,
Kondore ziehen ihre Kreise über uns hinweg – nein, es handelt sich
hierbei nicht um eine Kulissenbeschreibung aus dem Film „Herr der
Ringe“, sondern um den ersten Solo-Einsatz von STRABAG
in Südamerika und unser derzeit wohl spektakulärstes erneuerbare
Energie-Projekt: das Wasserkraftwerk Alto Maipo in Chile.
Die Anerkennung unserer
Tunnelbau-Leistungen in
Niagara hat uns letztlich dazu
ermutigt, weitere anspruchsvolle Großprojekte auf dem
amerikanischen Kontinent
in Angriff zu nehmen.
Bis es endlich zum tatsächlichen Projektzuschlag und schließlich
zum Spatenstich kommen sollte, waren dreieinhalb Jahre Vorarbeit
erforderlich. Eine intensive Zeit, die dem Team viel abverlangt hat –
beruflich wie auch privat. Kolleginnen und Kollegen sind ausgewandert,
um einen neuen Markt für STRABAG zu erobern. „STRABAG ist
derzeit noch relativ unbekannt in Chile, die Menschen reagieren
überrascht, wenn sie hören, was wir für ein weltweit agierendes
Unternehmen sind. Mit diesem Projekt können wir ein starkes Signal
senden, und wenn wir eine gute Leistung erbringen, wird es uns
die Türen für weitere Aufträge öffnen“, fasst Mario Theurl, technischer
Bereichsleiter und Geschäftsführer der STRABAG SpA in Chile,
zusammen.
Hannes Truntschnig, Mitglied des
Vorstandes STRABAG SE
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12
Titelthema
www.strabag.com
Wir haben das Projekt bekommen,
weil wir uns bei den Verhandlungen das Vertrauen
der Auftraggeberschaft erarbeitet haben.
Bereits 2009 setzte der Unternehmensbereich Tunnelbau
mit den Projektbearbeitungen für die Zugangsstollen
in den Minen El Teniente und Chuquicamata die ersten
Schritte in Chile. Projekte, bei denen schon erste wichtige
Erfahrungen und Kontakte geknüpft werden konnten.
Denn gerade in einem Land wie Chile sind die richtigen
Kontakte und Joint-Venture-Partner unerlässlich. Durch
diese Vorarbeit bekamen wir die Möglichkeit, an der
Präqualifikation (PQ) für das Projekt Alto Maipo teilzunehmen. Aufgrund des Projektumfangs dauerte die
PQ-Phase entsprechend lange und sollte sehr aufwendig
werden – sie begann im Mai 2010 und war erst im
Februar 2011 abgeschlossen.
Wir sind ein eingespieltes
Team mit einem hohen
technischen Know-how.
Christian Deckert
UB Tunnelbau,
Dir. IN-Baumanagement
Nachdem wir uns erfolgreich für das Projekt qualifiziert
hatten, erarbeiteten wir zusammen mit unseren eigenen
Planungsbüros vor Ort ein Angebot für die Projektausführung für alle drei Baulose. Die Angebotsphase
dauerte bis November 2011. 21 Nachsendungen wurden
seitens der Auftraggeberschaft herausgegeben. Wir
mussten das technische und das wirtschaftliche Anbot
getrennt voneinander abgeben, da zuerst das technische
Anbot alleine bewertet wurde. Nachdem STRABAG
dann für alle drei Baulose „short-gelistet“ wurde – also
in die engere Wahl kam –, begannen die Auftragsverhandlungen in Chile im Dezember 2011 und dauerten
bis Oktober 2012.
Die Auftragsverhandlungen waren die entscheidende
Phase der Angebotsbearbeitung: Hier konnte der
Auftraggeberschaft in zahlreichen technischen, wirtschaftlichen und juristischen Besprechungen das Vertrauen
vermittelt werden, dass mit einer Beauftragung von
STRABAG eine kompetente, technisch versierte und faire
Partnerin ins Projekt geholt wird.
Die Auftraggeberschaft teilt sich in zwei Kulturen:
amerikanisch und chilenisch. Der chilenische Teil ist
sehr tunnelbauerfahren, da er bereits vor 20 Jahren das
nahegelegene Wasserkraftwerk Alfalfal I gebaut hat.
Seitens der Amerikaner wurde auf einem „custom made
contract“ bestanden, der letztlich nur durch intensive
Verhandlungen mit gegenseitiger Wertschätzung zustande
kam. Beide Aspekte sind für uns als bauausführendes
Unternehmen nur positiv. Warum STRABAG schlussendlich
den Zuspruch erhielt? Wir sind ein gut eingespieltes
Team mit einem hohen technischen Know-how. In den
intensiven Verhandlungsgesprächen konnte sich die
Auftraggeberschaft davon überzeugen – auch weil von
unserer Seite immer der gleiche, kleine Personenkreis
am Verhandlungstisch Platz nahm. Wir pflegen unsere
internen und externen Kontakte sowie unsere JointVenture-Partnerschaften und stehen für einen fairen und
offenen Verhandlungsstil – alles Aspekte, die seitens
der Auftraggeberschaft geschätzt werden.
Im Oktober 2012 – nach elf Monaten Verhandlung –
wurde dann der Vertrag für zwei Baulose erteilt. Der
„financial close“ und der offizielle Start des Projekts
sollten dann noch einmal über ein weiteres Jahr, nämlich
bis zum 11.12.2013 dauern – somit sieht man nach dreieinhalb Jahren Arbeit einen weiteren wichtigen Aspekt, den
wir für das Projekt gebraucht haben: einen langen Atem!
Wasserkraftwerk Alto
Maipo: Ein internationales
Team ist im Einsatz.
v.l.n.r.: Nicolas Rocca (Environmental Engineer),
Carla Flores (Administrative Coordinator),
Brigitte Straganz (Compliance Officer)
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Titelthema
13
Auf
einen
Blick
STRABAG Tunnel
Unterwasser-Auslauf
Quellfassung für das Nutzwasser
Kavernen für Trafos und Maschinen
Rio Las La
o
lora d
Rio C o
Portrait
Central
Alfalfal II
275 MW
Central
Las Lajas
256 MW
jas
Ca
jón
Santiago
Rio
Alto Maipo
Ye
Rio El Vo
cá
l
Pazifik
o
Región
Metropolitana
so
aip
lM
de
o
ai p
Rio M
V Región
n
Rio
ipo
Ma
VI Región
Alto Maipo ist das größte WasserkraftwerkProjekt in Chile. Die Tunnelstrecken des
Projekts erstrecken sich östlich von Santiago
bis ins Maipo-Tal und werden eine Gesamtlänge von 80 km haben.
„Alto Maipo“ wird mit
mehr als 531 MW Strom
die Bevölkerung von
Santiago versorgen.
Maschinen-Kavernen. Für die Herstellung
der Tunnel werden drei Tunnelbohrmaschinen
eingesetzt. Die Herausforderung besteht in
der Zusammenstellung eines qualifizierten
Teams – alles mitten in den Anden – außerhalb der Stadt Santiago und fern jeder
Infrastruktur.
Die zwei unterirdischen Wasserkraftwerke
sollen zukünftig parallel aktiv sein und
zusammen eine Leistung von mehr als
531 MW Strom erzeugen.
Unser Auftragsvolumen beläuft sich auf
ca. US$ 500 Mio. und umfasst den Ausbruch
von 46 km Tunnel und zwei unterirdischen
Ansprechperson:
Christian Deckert, UB Tunnelbau,
Dir. Baumanagement (IN)
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Titelthema
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In Chile boomt das Kupferminengeschäft,
das bringt einzigartige Herausforderungen.
teams. hat mit Mario Theurl,
Veteran auf dem Gebiet des
Tunnelbaus, gesprochen.
Mario Theurl
techn. Bereichsleiter und
Geschäftsführer der chilenischen STRABAG SpA
Herr Theurl, wie würden Sie den STRABAG Start-up
in Chile heute beschreiben?
Mit dem Tochterunternehmen Züblin, das bereits auf
einen 25-jährigen Erfahrungsschatz im Mining vor Ort
zurückgreifen kann, war bereits ein großes Know-how
vorhanden, dennoch war es nicht einfach für STRABAG,
in Chile Fuß zu fassen. Keiner kannte uns und kaum
jemand war an einem weiteren europäischen Baukonzern
interessiert. Wir mussten erst einmal erklären, wer
wir sind, und beweisen, was wir können. Daher waren
Networking und Öffentlichkeitsarbeit in den ersten
Monaten enorm wichtig.
Warum haben Sie diesen Aufwand auf sich
genommen? Warum ist Chile so ein interessanter
Markt für STRABAG?
Chile hat eine stabile und wachsende Wirtschaft mit
einer guten Infrastruktur – eine gute Basis für uns.
Zwar boomen in Chile das Minengeschäft und der
Kupferabbau – aber gerade diese Sparten bieten uns
auch eine Menge an neuen Möglichkeiten. Tunnelbohrmaschinen (TBM) sind relativ neu in Chile und alle
aus der Industrie sind interessiert daran: Einerseits ist
es ein Abenteuer, sich mit einer TBM durch die Anden
zu bohren, anderseits bietet es uns eine große Chance,
uns zu beweisen.
Das Wasserkraftwerk
Alto Maipo wird 50 km
südöstlich der Stadt
Santiago im oberen Flussverlauf des Río Maipo
gebaut.
Mit welchen Problemen mussten Sie neben dem
Bekanntheitsgrad umgehen?
Ähnlich wie bei jedem Projekt: Das richtige Team finden.
Im Vergleich zum Tunnelbau verdienen in den Minen
Arbeitende in Chile, unter anderem aufgrund der gefährlichen Arbeit, mehr Gehalt. Dazu kommt die fehlende
Tunnelbauerfahrung mit TBM der Chilenen sowie die
sprachliche Barriere. Wir mussten viele Interviews führen,
aber schlussendlich kann ich sagen, dass wir einen
guten Mix an erfahrenen STRABAG Kolleginnen und
Kollegen und neuem Personal gefunden haben.
Sie sind als Geschäftsführer für ein Team bestehend
aus rund einem Dutzend Nationalitäten verantwortlich.
Inwiefern beeinflussen die vielen unterschiedlichen
Kulturen den Arbeitsablauf?
Wir sind ein internationales Team, das voneinander lernt.
Jede noch so komplizierte Problemstellung wird angenommen und gemeinsam gemeistert. Das ist für mich
TEAMS WORK.
Sie haben gesagt, dass Englisch nicht wirklich
verbreitet ist – wie kommunizieren Sie im Team?
Wir sprechen „Chileano“ (lacht). Einige Kolleginnen und
Kollegen haben jahrelang Spanisch gelernt, verstehen
aber nicht gleich jedes Wort, wenn sie hier ankommen.
Das liegt daran, dass die Chilenen einen ganz eigenen
Dialekt entwickelt haben. Mein Lieblingswort ist „cachai“,
was soviel wie „alles verstanden?“ bedeutet, es ist vom
englischen „to catch“ hergeleitet.
Inwiefern können sich Kolleginnen und Kollegen auf
neue, unbekannte Anforderungen vorbereiten?
In unserem Fall kann ich nur sagen, dass unser Start-up
durch die unterstützende Vorbereitung der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter mittels Sprachkursen und interkulturellen
Maßnahmen unseres Unternehmensbereiches positiv
beeinflusst wurde. Aber natürlich muss man sich auch
selbst informieren, anderen Kulturen gegenüber offen
sein und ständig lernen.
Inwiefern können kulturelle Unterschiede die Arbeitsabläufe beeinflussen?
Historisch begründet gibt es sehr viele Vorschriften, die
schlichtweg aus Gewohnheit noch angewendet werden.
Man muss immer prüfen, ob es sich um eine gesetzliche
Regelung handelt oder nur um eine Empfehlung. So
lässt sich die Arbeitsweise im gesetzlichen Rahmen
anpassen und wir können unseren europäischen Arbeitsstil einbringen. Generell ist das chilenische System aber
sehr streng reguliert – eine hohe Bürokratie mit viel Papierkram. Wenn ein Dokument fehlerhaft ist oder fehlt, führt
das zu langen Verzugszeiten. Solche Regelungen sind
für uns gewöhnungsbedürftig, aber dieses „ordentliche“
System hat auch Vorteile für uns – weil alle gleich behandelt
werden. Zum Glück haben wir ein tolles Team vor Ort, das
sich mit den Gegebenheiten auskennt und weiß, was zu
tun ist.
Welchen Rat würden Sie einem Neuankömmling
geben?
Folge den Regeln und kommuniziere mit den Menschen.
Wenn man hier nicht kommuniziert, reagieren die
Menschen gekränkt und so wird man niemals seine Ziele
erreichen. Nicht entmutigen lassen: It’s the same strategy, but different tactics, cachai?
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Titelthema
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Ich bin davon überzeugt, dass
wir die Herausforderungen
aliquide Maipo-Projekts
vel id modi volorepudi qui
desOdi
Alto
mit
vel maximpo rescid quas eatiam aces
eos accuptaepe
cum quibercius.
unserem
engagierten
internaCusa ipsant occulpa si dis apera idebis
vit il ent volores
veniam velit, quis
tionalen
Tunnelbau-Team
meistern werden, sodass wir
uns auch auf eine nachhaltige
Tätigkeit in diesem Land
einstellen können.
Die Arbeiten umfassen
Detailplanung und -bau
der Tief- und Ingenieurbauarbeiten der beiden
Wasserkraftwerke Alfalfal 2
und Las Lajas. Der
Gesamtauftrag besteht aus
Tunneln und Schächten
mit einer Gesamtlänge von
46 km, die im Bagger-/
Sprengvortrieb sowie im
Vortrieb mit Tunnelbohrmaschinen errichtet
werden.
Hannes Truntschnig, Mitglied des
Vorstandes STRABAG SE
Interkultur
Arbeiten & Leben in Chile
−− Viele Feiertage werden auf Montag
vorher oder nachher verlegt, um so ein
langes Wochenende zu schaffen,
und dafür die Arbeitswoche nicht zu
unterbrechen.
−− Die wichtigste Nummer: RUT (Rol Único
Tributario), eine personalisierte Steueridentifikationsnummer. Nahezu in jeder
Situation wird danach gefragt – beim
Arbeiten, Tanken, Einkaufen.
−− Alle wichtigen Dokumente werden
mit Unterschrift und Fingerabdruck
signiert.
−− Tipp für Vielfliegende: Wer mit einem
LAN-Flug innerhalb Südamerikas
unterwegs ist und eventuell einen
früheren Flieger nehmen möchte,
kann einfach zum Schalter gehen
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und nachfragen. Sofern noch Platz
ist, kann ohne Aufpreis umgebucht
werden.
−− Es ist üblich – beruflich wie auch
privat – sich mit einem Küsschen auf
die Wange zu begrüßen – vorzugsweise
Frauen. Männer umarmen einander
bzw. geben sich die Hand. Chilenen
reagieren irritiert, wenn man das
ablehnt.
−− Fährt eine Frau alleine mit dem Taxi,
wird sie grundsätzlich gefragt, ob sie
verheiratet ist und wie viele Kinder sie
hat. Das ist nicht unhöflich gemeint –
einfach lustig nehmen.
−− Einsatzfahrzeuge fahren grundsätzlich
mit Blaulicht – auch wenn kein Notfall
vorliegt. Nicht irritieren lassen.
−− Beim Einkaufen kommt die Bürokratie
wieder zum Tragen: An der Fleischtheke
oder in der Brotabteilung muss eine
Nummer gezogen werden, sonst kommt
man nicht dran.
−− Die meisten Weingüter in Chile und rund
um Santiago stehen für Besucherinnen
und Besucher offen und bieten einen
erholsamen und variantenreichen
Ausgleich zur Stadt.
−− Am 18.9. und 19.9. verwandelt sich Chile
in eine große Tanzfläche – der Unabhängigkeitstag und der Tag der chilenischen Streitkräfte werden gefeiert.
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Titelthema
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Das Land, wo das Paradies anfängt.
Chile ist ein Staat im Südwesten Südamerikas und verteilt
sich über 38 Breitengrade. Dadurch gibt es eine Variation
unterschiedlichster Flora, Fauna und Klimazonen in einem
Land. Chile leitet sich angeblich aus der Sprache der
Aymara ab und bedeutet „Land, wo die Welt zu Ende
ist“ – jemand, der schon mal vor Ort war, würde eher
sagen: „Wo das Paradies anfängt.“
Chile ist für mich ein Land
der Gegensätze, von großer
Schönheit und vielen Chancen.
Die Chilenen sind freundlich,
respektvoll und sehr fröhlich.
Ines Paupie
kfm. Gruppenleiterin,
Dir. IN + IP
Im Westen und Süden grenzt das Land an den Pazifischen
Ozean, im Norden an Peru, im Nordosten an Bolivien
und im Osten an Argentinien. Die Nord-Süd-Ausdehnung
beträgt rund 4.300 km, wobei die durchschnittliche Breite
von West zu Ost nur knappe 180 km beträgt. Chile ist
reich an einer faszinierenden Natur. Inmitten der Anden ist
für jeden etwas dabei. Wer die Hitze mag und gerne die
Wüste erkunden möchte, ist in der Atacamawüste perfekt
In Chile leben auf 755.696 km² rund 16,6 Mio. Menschen,
davon rund 6,3 Mio. in Santiago de Chile, dem am
dichtesten besiedelten Großraum Chiles.
aufgehoben. Hier befindet sich auch die weltgrößte Kupfermine, Chuquicamata (Übertage). Astronomiefreunde
können in den Anden den klarsten Sternenhimmel der
Welt bewundern – Sterne zum Greifen nahe.
Die chilenischen Anden bilden die längste Gebirgskette
über dem Meeresspiegel der Welt und weisen eine
Vielzahl von Gipfeln über 6.000 m auf. Unter ihnen befindet
sich auch der höchste Berg Chiles, der Ojos del Salado
(6.893 m), welcher gleichzeitig der höchste Vulkan
der Welt ist. Das österreichische Skiteam trainiert in den
Wintermonaten hier und auch Wanderungen im Sommer,
mit Blick auf die Stadt, sind sehr zu empfehlen. Einer
der schönsten Ausblicke auf die Hauptstadt Santiago
wird auf dem Hügel „Cerro San Cristobal“ mit der 22 m
hohen Jungfrau-Maria-Statue geboten.
Am dichtesten besiedelt ist der Großraum Santiago de
Chile, wo etwa 40 % der chilenischen Bevölkerung
leben. In der Stadt selbst wohnen etwa 6,3 Mio. Menschen;
sie beherbergt also in etwa ein Drittel aller Staatsbürgerinnen und Staatsbürger Chiles.
Auf jeden Fall einen Besuch wert sind die Städte Puerto
Montt am Pazifik sowie Frutillar, am zweitgrößten See
Chiles, dem Lago Llanquihue, gelegen. Am Uferrand
Chile, das Land
am Ende der Welt,
wo der Teufel
seinen Poncho
verlor.
So sagen die Chilenen.
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Titelthema
ste
Bolivien
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des Sees liegt das legendäre Teatro del Lago, welches
für seine Akustik berühmt ist – sogar die Wiener Sänger­
knaben haben hier schon gesungen. Von Patagonien
aus – der südlichen Hälfte von Chile und Argentinien –
können einzigartige Ausflüge vom Feuerland Tierra del
Fuego bis zur Antarktis unternommen werden.
Atacamawü
Chile
Osterinsel
3770 km
Rund sechs Flugstunden westlich von Santiago liegt
die isolierte, knapp 163 km² große Osterinsel (Rapa Nui).
Diese unberührte Natur zu erleben, mit dem Blick auf
die bekannten Moai-Steinskulpturen, ist nicht nur
beeindruckend, sondern auch unvergesslich. Es gibt
übrigens knapp 887 Moai-Skulpturen auf der Insel und
jede einzelne ist ein Kunstwerk für sich.
Elqui-Tal
(Sternenhimmel)
Santiago
Argentinien
Aufgrund der besonderen Struktur des Landes gibt es
in Chile keine längeren Flüsse. Der längste Fluss ist der
Río Loa mit 443 km. Unter anderem verhindert die
Atacamawüste das Aufkommen größerer Wasserläufe.
Die wenigen Flüsse im Norden, die dauerhaft Wasser
führen, werden daher aus den Schnee- und Eisflächen
der Gipfelregionen der Anden genährt. Die Flüsse in
Chile spielen wirtschaftlich in erster Linie für die Landwirtschaft, Energiegewinnung und zu kleineren Teilen
auch für den Tourismus wie z.B. Lachsfischerei oder
Abenteuer-Tourismus, eine größere Rolle.
Chile
Atlanti
k
Pazifik
Frutillar
Tierra del Fuego
(Feuerland)
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Menschen bei STRABAG
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Wir ganz persönlich
Wir präsentieren:
STRABAGs Teams
In der ersten Ausgabe von teams. wurde
aufgerufen, sich für den STRABAG Teams
Award zu nominieren. Stellvertretend
für die Fülle an Bewerbungen möchten
wir Ihnen hier einige vorstellen.
International. Welche Menschen haben Ihrer Meinung nach besonders gut zusammengearbeitet, haben Großartiges geleistet und
scheinbar Unmögliches möglich gemacht? 22 internationale Teams
wurden nominiert. Deren Zusammenarbeit ist jeweils einzigartig und
findet auf unterschiedlichen Ebenen statt: international, zwischenmenschlich oder direktionenübergreifend.
Fleiß, Respekt, Verlässlichkeit, Engagement und viele weitere Eigenschaften zeichnen all die nominierten Teams aus. Jetzt liegt es
am STRABAG SE Vorstand, im Kollegium die drei Siegerteams zu
ernennen. Die Finalistinnen und Finalisten werden nach Wien
eingeladen, um ihren Preis persönlich entgegenzunehmen: STRABAG
spendet im Namen der Siegerteams – je nach Platzierung – € 5.000,
€ 3.000 bzw. € 1.000 an eine gemeinnützige Organisation ihrer Wahl.
Somit bewirkt gute Teamarbeit auch Gutes.
Auf der nächsten Doppelseite stellen wir Ihnen stellvertretend für
alle Bewerbungen sechs Teams vor. Sehen Sie selbst, wie vielfältig
die Nominierungen sind und aus welchen Ländern sie stammen.
TEAMS WORK. – gelebter
Arbeitsalltag der Kolleginnen und Kollegen – denn
im Team gelingt, was dem
Einzelnen nicht möglich ist.
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Menschen bei STRABAG
Proaktiv Verbesserungsmöglichkeiten suchen
Dreiköpfiges
Team aus
Deutschland
400-köpfiges
Team aus
Tschechien
1.000-köpfiges
Team aus Belgien,
Niederlande und
Deutschland
Um ihre Kapazitäten zu verdoppeln, baut die Milupa GmbH,
Tochter der französischen Danone Gruppe, ihr bestehendes
Werk im hessischen Fulda, Deutschland, aus. Bereits
im September 2013 formierte sich das internationale
dreiköpfige Projektteam der Dach-ARGE Ed. Züblin AG
Direktion Bayern / Systembau Bereich Direct Export
Europa und Direktion Mitte Bereich Dresden, um gemeinsam anzubieten. Die interne Zusammenarbeit war
von Beginn an durch hohes Engagement geprägt. Häufig
wurden Sondervorschläge und Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert. Durch den offenen Umgang
und die proaktive Ansprache von Kritikpunkten
gelang es, ein partnerschaftliches Vertrauensverhältnis
mit der Bauherrschaft aufzubauen, sodass der Einsatz
im März 2014 mit der Auftragserteilung belohnt wurde.
Konzerneinheiten ziehen
an einem Strang
Ohrenbetäubender Lärm, Hitze, enormer Zeitdruck und
zu allem Überfluss brausen Flugzeuge über die Köpfe
hinweg. Diese Arbeitsbedingungen stellten aber für das
Projektteam der „Sanierung der Hauptstart- und Landebahn des Flughafens Václav Havel“ in Prag, Tschechien,
kein Problem dar. Denn diese Bodentruppe hatte keine
Flugangst. Beinahe die ganze Baumaßnahme wurde
durch den STRABAG Konzern durchgeführt – die
Steuerung und Abwicklung wurde durch fast alle in der
Tschechischen Republik wirkenden Konzerneinheiten
bewerkstelligt. Mehr als 400 Konzernmitarbeiterinnen
und Konzernmitarbeiter waren am Projekt, dem Abbruch
der alten Fahrbahnschichten und dem Einbau einer
neuen Betondecke, beteiligt (in inform 26 haben wir
darüber berichtet). Zum ersten Mal in der Geschichte
wurde ein so breiter Einsatz verschiedener Konzerneinheiten und -bereiche auf dem Zuständigkeitsgebiet
des UB 6O VWB Tschechien / Slowakei verwirklicht –
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mit einem perfekten Ergebnis, nämlich der Bewältigung
eines anspruchsvollen Auftrags in kürzester Zeit. Für
die Bauleitung wurde Martin Panek von der Tschechischen
Kammer der autorisierten Diplomingenieure und Bautechniker mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Auch
das tschechische Verkehrsministerium und der Staatsfond
der Verkehrsinfrastruktur erkannten diese hervorragende
Teamarbeit und würdigten das Projekt mit dem Titel
„Bestes Verkehrsbauwerk 2013“. Die Zusammenarbeit
ist mit diesem Projekt aber nicht zu Ende – bereits
dieses Jahr wird die Teamarbeit im Rahmen der Sanierung
der D1, Tschechiens ältester Autobahn, fortgesetzt.
Teamstärkung durch Vielfalt
Rotterdam – Hafenstadt und größter Seehafen Europas.
In den vergangenen vier Jahren ist hier in Zusammenarbeit der Direktion Benelux und der Direktion Stuttgart
das einzigartige Architekturjuwel „De Rotterdam“
entstanden. Ein in der Architektur anerkanntes Hochbauprojekt mit über 160.000 m2. Etwa 1.000 Personen
haben bis zur pünktlichen Projektübergabe intensiv
miteinander zusammengearbeitet. Mehr noch, sie alle
haben von der Diversität dieses Teams profitiert. Die
verschiedenen Nationalitäten, Sprachen, Kulturen und
Charaktere in Verbindung mit der notwendigen Kompetenz
bildeten eine einmalige Stärke. Laut eigenen Angaben
profitierte das Team von den unterschiedlichen Nationalitäten: der belgischen Diplomatie, der deutschen
Gründlichkeit und dem niederländischen Optimismus.
Respekt und vor allem die Bereitschaft zum Erlernen der
Landessprache haben den täglichen Umgang miteinander vereinfacht. Aktivitäten abseits des Arbeitsalltags
förderten den Teamgeist. Die gelebten STRABAG
Werte Vertrauen, Nachhaltigkeit und Bescheidenheit
beeindruckten auch die Auftraggeberschaft. Und das
wohl schönste Zeichen gelungener Teamarbeit ist die
Pflege der entstandenen Kontakte über das Projektende
hinaus.
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Menschen bei STRABAG
Steigerung der Nachhaltigkeit
durch Forschungsprojekt
Österreich und Ungarn waren schon zu Kaisers Zeiten
eng miteinander verbunden. Seit September 2013
erarbeiten die Stabsstellen ZT Wien STRAsco und der
VWB Ungarn gemeinsam Prozesse und Strategien,
u.a. zur Optimierung der Qualitätssicherung und des
Bauzeitcontrollings im Verkehrswegebau. Seit März
2014 wird das Team durch Kolleginnen und Kollegen
der BMTI, TA und ZT Wien AV ergänzt. Durch Respekt
und Vertrauen hat sich dieses nun über 20 Kopf starke
Team gebildet – mit einem gemeinsamen Ziel: Nachhaltigkeit durch partnerschaftliches Engagement erwirken
und so zukunftsorientierte Lösungen für den Verkehrswegebau entwickeln. So werden im Rahmen eines
Forschungsprojekts z.B. die Ressourcen in Hinblick auf
die Asphaltmenge und Asphaltfertiger optimiert. Die
Zusammenarbeit der produktiven Einheit und verschiedener Stabsstellen zeichnet sich durch viele Facetten
wie etwa Interkulturalität aus.
Win-Win-Situation durch
Bündelung der Konzerneinheiten
„Größtes Bürogebäude in Holzbauweise mit Passivhausstandard in Europa“ – hört sich nach einem komplexen
und außergewöhnlichen Projekt an und klingt nach
einer großen Aufgabe. Für das 35-köpfige Team „Stadtwerke Lübeck“ in Deutschland ist es ein Zeichen seiner
großartigen Zusammenarbeit. Das Projekt wird durch
Züblin Thüringen, Merk Timber GmbH Aichach, ZTH Köln
und Zentrale Technik SF B-Stuttgart realisiert. Teamarbeit
wird seit der Angebotsphase großgeschrieben – die
STRABAG Werte werden gelebt. „Jede bzw. jeder ist ein
Teil des Ganzen – das Team funktioniert nur als Ganzes“
ist das Motto aller Beteiligten. Außergewöhnliches entsteht
hier durch die Bündelung von Kompetenzen und das
Zusammenrücken hochspezialisierter Konzerneinheiten.
Peter Gäbler, Bauoberleiter, lobt das Team: „Der offene,
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ehrliche, faire Umgang sowie die Ziel- und Lösungsorientierung sind es, die das Team auszeichnen.“ Auch
Elias Kuby von der Merk Timber GmbH betont, dass
„von der Projektleitung bis zu den Praktikanten zu jedem
Zeitpunkt ein hohes Engagement, aber auch zwischenmenschliche Kompetenzen spürbar waren. Jede Gruppe
hat eine eigene Herangehensweise – wir konnten die
Unterschiede feststellen und die eigene Arbeitsweise
optimieren“. Sozusagen eine Win-Win-Situation bei
allen Beteiligten.
Profit durch
Ressourcenoptimierung
In der Schule lernt man, in Gruppen zusammenzuarbeiten.
Doch die künftigen Schülerinnen und Schüler des
Schweizer Schulhauses Arni können von der Projektumsetzung noch lernen, denn aktuell wird das zweite
TU Schulhausprojekt realisiert und der Teamgedanke
dabei gelebt. Die 14 Mitglieder setzen sich aus der
Auftragsbeschaffung, der Ausführung und der Bauleitung
zusammen. Die Ressourcen wurden optimal eingesetzt
und bereits in der Kalkulations- und Planungsphase wurde
vom Know-how des Tiefbaus, Hochbaus und Holzbaus
profitiert. Durch das Hinzukommen von perfekter Planung
und gut organisierter Bauleitung vor Ort konnte neben
dem Schulhaus noch eines entstehen: eine tolle interne
Zusammenarbeit. Das nächste gemeinsame Projekt
kann also kommen!
20-köpfiges
Team aus
Österreich und
Ungarn
35-köpfiges
Team aus
Deutschland
14-köpfiges
Team aus
der Schweiz
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STRABAG Units
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BRVZ IT Benutzerservice
Service auf hohem Niveau durch
Team-in-Team-Arbeit
Teams bestehen aus Menschen, die gemeinsam an einem Projekt
arbeiten, mit der Ausrichtung, ein Ziel zu erreichen. Komplexe
Aufgabenstellungen und Arbeitsteiligkeit erfordern das Zusammenspiel systematisch organisierter Teams mit dem gemeinsamen Ziel,
eine qualitative und gesamtheitliche IT-Betreuung im Konzern zur
Verfügung zu stellen.
Erstlösungen anzubieten. Tiefgreifendere Fälle werden
an die Kolleginnen und Kollegen der jeweiligen Spezialistenteams weitergeleitet. Ziel dieser Ausrichtung ist gute
Erreichbarkeit, eine hohe Erstlösungsquote sowie gezielte
Zuordnung komplexer Problemstellungen, um Anfragen
schnellstmöglich zu erledigen.
Dank ausgezeichneter
Team - in - Team Organisation bietet die
IT eine gesamtheitliche
Betreuung.
Sie erreichen
uns über Hotline, GoAPP
oder per E-Mail.
International. „BRVZ IT, Nies, guten Tag!“ … „Ja, guten
Tag, ich kann derzeit nicht auf meine Serverlaufwerke
zugreifen …“ Nur ein Fall von vielen für die Fachkräfte des
Benutzerservices der IT. „Zurzeit führen wir mit Hochdruck
die flächendeckende Umstellung aller Arbeitsgeräte auf
Windows 7 durch. Mehr als drei Viertel der IT-Arbeitsplätze
im Konzern wurden bereits auf das neue Betriebssystem
umgestellt. Erkennbar werden am eigenen Arbeitsplatz
‚nur‘ eine neue Betriebssystemoberfläche und neuere
Versionen diverser Anwendungen (z.B. Office, Lotus
Notes …) installiert. Gleichzeitig wird im Hintergrund ein
neues Netzwerkbetriebssystem umgesetzt. Dafür mussten
in intensiver Vorarbeit neue Systematiken für die Softwareverteilung, Dateiablage- und Druckservices erarbeitet
werden. Das erfordert einen hohen Beratungs- und
Abstimmungsaufwand mit den verschiedenen Anwendergruppen sowie umfassende Kommunikation zwischen
den einzelnen Spezialistenteams“, fasst Robert Sporer,
Fachgruppenleiter des BRVZ IT Benutzerservices Fläche
Deutschland, einige der laufenden Projekte zusammen.
Als Bindeglied zwischen den Anwenderinnen und
Anwendern und den einzelnen Fachteams innerhalb der
IT tritt das „Benutzerservice“ auf, deren Kolleginnen und
Kollegen für das Service vor Ort verantwortlich sind. Sie
beraten u.a. bei der Baustelleneinrichtung hinsichtlich
der notwendigen IT-Infrastruktur und koordinieren interne
und externe Ressourcen, um einen optimalen Baustart
zu unterstützen. Sich dabei auf die teils sehr unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten einzustellen, erfordert
intensive Planung und eine systematische Herangehensweise. Service Desk und Benutzerservice stehen im
ständigen Austausch.
In den Reihen des Benutzerservices gibt es noch eine
weitere Untergliederung. Das „Team ICD“ (International
Client Development) setzt sich mit dem Evaluierungsprozess neuer Hard- und Software im Konzernumfeld
auseinander. Im Zuge der Software-Evaluierung liegt
der Fokus weniger auf der Prüfung des Inhalts – dafür
sind andere Fachabteilungen zuständig –, vielmehr wird
auf die technische Funktionsfähigkeit im Rahmen
der IT-Konzerninfrastruktur geachtet. Ebenso basiert
der Evaluierungsprozess auf einer engen Zusammenarbeit
zwischen dem „Team ICD“, dem IT-Einkauf sowie den
Bedarfsträgerinnen und -trägern sowie IT-Koordinatorinnen
und -koordinatoren aus den operativen Einheiten. „Wir
haben uns organisiert, um die Funktion als Servicedienstleister zu perfektionieren. Unsere Team-in-TeamOrganisation trägt maßgeblich zu der erfolgreichen
Umsetzung unserer Projekte bei“, so Oliver Punz, Fachgruppenleiter BRVZ IT Benutzerservice Fläche Österreich.
Team-in-Team-Arbeit
Als erste Anlaufstelle für IT-Anfragen fungiert der „IT
Service Desk“. Das Team ist darauf geschult, professionelle
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Ansprechpersonen:
Oliver Punz und Robert Sporer, BRVZ IT
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STRABAG Units
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Zentrale Technik
Zukunftsorientierte Bautechnik
zum Ausprobieren
Ein Präsentationscontainer auf Deutschland-Tour – mit einem
großen Ziel: Junge Menschen durch Innovationen für den Beruf im
Bauwesen zu begeistern und die anwendungsreifen Einsatzmöglichkeiten der Funkchiptechnologie in der Baubranche zu präsentieren.
Eine Vielzahl an praxisnahen Demonstrationsmodulen laden zum
Anfassen und Ausprobieren ein.
Deutschland. Die Forschungsgemeinschaft „RFIDimBau“ besteht seit 2006 und ist ein Zusammenschluss
der Technischen Universität Darmstadt, der Bergischen
Universität Wuppertal sowie der Technischen Universität
Dresden. Sie befasst sich mit dem Erfassen, Kontrollieren,
Steuern und Dokumentieren von bauwerksbezogenen
Prozessen mittels der RFID-Technik (Radio Frequency
Identification) in Kombination mit digitalen Gebäudemodellen (Building Information Model, kurz BIM). RFID
kann zur berührungs- und sichtkontaktlosen Identifizierung von Objekten jeglicher Art eingesetzt werden und
ermöglicht mit seinen Automatisierungspotenzialen eine
neue Qualität der Steuerung und Kontrolle von Material-,
Personal- und Informationsströmen in der Bauwirtschaft.
Die Ed. Züblin AG hat das Potenzial erkannt und ist seit
2008 Praxispartnerin der Arbeitsgemeinschaft „RFIDimBau“. Im Verlauf des Projekts wurde eine Vielzahl an
Beispielanwendungen entwickelt, die nun als Demonstrationsmodul an verschiedenen Standorten in Deutschland zum Anfassen und Ausprobieren vorgestellt werden.
Das Modul bietet vor allem innovativen und zukunftsorientierten Unternehmen neue Einblicke und Ideen, wie
die eigene Planung, Baustellenprozesse oder Tätigkeiten
des Facility Managements mittels RFID sowie BIM optimiert
werden können.
Zündstoff für Diskussionen
Nach dem Erfolg auf der Bautec-Messe in Berlin wurde
die erste Ausstellung im Züblin-Haus in Stuttgart
vom 12. – 28.5.2014 veranstaltet. Sie bot die perfekte
Gelegenheit, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
am Standort über die Untersuchungsergebnisse zu
informieren. Bei der Auftakt-Veranstaltung am 14.5.2014
konnten bundesweite Kolleginnen und Kollegen das
Thema diskutieren. Angelehnt an die Ergebnisse lieferte
Gastredner Professor Manfred Helmus von BU-Wuppertal
weiteren Zündstoff für angeregte Dialoge. Langjährige
Forschungen zum Thema „Baubetrieb und Bauwirtschaft“
zeichnen ihn als Koryphäe auf diesem Gebiet aus. Im
Rahmen der Forschungsinitiative „Zukunft BAU“ fördert
das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen
und Raumordnung das Forschungsvorhaben „Integriertes
Wertschöpfungsmodell mit RFID in der Bau- und
Immobilienwirtschaft“.
„Es war mir auch eine besondere Freude, dass wir in
Zusammenarbeit mit der HRD am 20.5. einen Hochschultag organisieren konnten, an dem über 70 interessierte
Studierende teilgenommen haben. Das Interesse ist da.
Erste Anfragen für die praktische Umsetzung bearbeiten
wir aktuell“, so Bettina Luik, Zentrale Technik.
Im Rahmen einer Ausstellung und eines Hochschultages
konnten sich Interessierte über die Einsatzmöglichkeiten
der Funkchiptechnologie in der Baubranche informieren.
Ansprechperson:
Bettina Luik, Zentrale Technik
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24
STRABAG Units
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Lehrlingsausbildung
Am Ausbildungsplan: Praxis, Tipps
und Teambildung
Die Schweizer Kolleginnen und Kollegen starten eine weitere Initiative
zur Lehrlingsausbildung. Anpacken, Mitarbeiten und Lernen bei
der Errichtung eines neuen Dienstleistungszentrums für die Automobilbranche: die perfekte Grundlage für fundiertes, berufliches
Wissen unserer zukünftigen Fachkräfte.
Schweiz. Sich zurück zu den Wurzeln bekennen und
die Maurerarbeiten zukünftig nicht mehr auszulagern – das
ist der neue Vorsatz für den Bereich Neubau Zürich.
„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unser Know-how zu
sichern sowie weiterzuentwickeln und dazu gehört
natürlich auch die Erbringung der Eigenleistungen bei
Betonier- und Maurerarbeiten“, erklärt uns Gruppenleiter
Romano Schmid. In den letzten Jahren wurden diese
Arbeiten meist an Subunternehmen ausgelagert und
dadurch ging sehr viel Know-how verloren. Die Lehrlinge
kamen mit diesen Arbeiten und Themen nur selten in
Berührung oder sogar nur theoretisch. Das war Schmid
zu wenig. Aus diesem Grund rief er dieses Projekt
ins Leben. Unter der Führung von Andreas Gantenbein
arbeiten derzeit bis zu zwölf Maurerlehrlinge auf der
Baustelle Airport Car Center in Rümlang und haben so
die Möglichkeit, täglich Theorie mit Praxis zu verbinden.
„Wir versuchen, ihnen alle Grundkenntnisse beizubringen sowie auch viele fachliche Tipps zu vermitteln, die
über das Schulbuch hinausgehen. Wichtig dabei ist uns,
dass es sich hierbei um keine Lehrbaustelle handelt. Es
ist ein reales Projekt mit Zeitvorgaben, wobei Qualität
gefordert wird“, so Schmid.
Die Lehrlingsausbildung hat einen wichtigen Stellenwert
im Konzern. Einerseits entspricht diese Maßnahme einem
Vergabekriterium für Aufträge, insbesondere für die
öffentliche Hand, andererseits können wir so die qualifizierte
Ausbildung unseres zukünftigen Personals sicherstellen.
Zusätzlich erhöht sie die Motivation der erfahrenen Kolleginnen und Kollegen, die ihr wertvolles Fachwissen
weitergeben und so den jungen angehenden Fachkräften
genau das vermitteln können, was für sie in der Praxis
relevant ist. Der Teamgeist zwischen den jungen Leuten
ist ebenfalls spürbar stärker geworden. Sie sehen sich
verstanden und motivieren sich gegenseitig zu besseren
Leistungen. Ein positives Feedback: denn nur was man
mit Freude macht, wird auch gut!
Die Lehrlinge arbeiten
an einem realen Projekt
mit Zeit- und Qualitätsvorgaben und können
hier die Theorie mit der
Praxis verbinden.
Ansprechpersonen:
Romano Schmid und Fikri Kosumi,
UB Schweiz, HB Zürich
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IQM/HRD
Eine große Verantwortung: Arbeitssicherheit
und Gesundheitsschutz
Initiiert durch die Stabsstelle für Integriertes Qualitätsmanagement,
Abteilung Arbeitssicherheit und Umweltschutz Deutschland,
wurde in Zusammenarbeit mit Human Resource Development
der E-Learning-Kurs „Grundunterweisung Arbeitssicherheit
für Angestellte“ entwickelt. Im August 2014 begann der Testlauf.
Herr Voss, was war der Auslöser für dieses Projekt?
Voss: Gerade in den bauausführenden Unternehmenseinheiten sind die zahlreichen, oftmals auch spezifischen
Unterweisungen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz für Arbeiterinnen und Arbeiter verpflichtend
vorgesehen. Diese werden auch regelmäßig durchgeführt.
Oftmals werden aber in z.B. kaufmännischen Arbeitsbereichen nicht alle Angestellten unterwiesen. Diese Lücke
wollen wir jetzt mit unserem E-Learning-Kurs schließen.
Welchen Stellenwert hat das Thema Arbeitssicherheit und Gesundheit im Konzern?
Voss: Die Arbeitssicherheit und der Schutz der Gesundheit
hatte seit jeher einen besonderen Stellenwert im Konzern –
nicht zuletzt, weil unser Erfolg mit den Beschäftigten
steht und fällt. Daraus ergibt sich für uns eine besondere
Verantwortung – Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
müssen ein integrierter Bestandteil unseres Denkens
und Handelns sein und bleiben.
Herr Schwind, in welcher Form soll die Grundunterweisung erfolgen?
Schwind: Wir sehen hier einen E-Learning-Kurs für das
sinnvollste Tool. Auf diesem Weg können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Schulung direkt am Arbeitsplatz absolvieren und sich die Zeit flexibel einteilen.
Eine solche Schulung zu entwickeln, ist sicher ein
aufwendiger Prozess – wie sind Sie vorgegangen?
Schwind: Wir haben ein zehnköpfiges Projektteam,
bestehend aus Fachkräften aus den Bereichen Arbeitssicherheit und Human Resource Development aus den
Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz, gebildet
und zusammen haben wir den Seminarinhalt erstellt,
zuerst einmal für diese Länder. Im Anschluss wurde der
Kurs mittels eines Autorentools durch HRD erstellt. Der
E-Learning-Kurs wird auch von der STRABAG Property
and Facility Services GmbH genutzt und über deren
eigenes Learning Management System (LMS) angeboten.
Welche Themen werden behandelt?
Schwind: Wir konzentrieren uns dabei auf betriebliche
Organisation, Arbeitsplatzgestaltung und Unfall- und
Notfallorganisation. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
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werden hierbei die im Arbeits- und Gesundheitsschutz
engagierten Personengruppen und deren Aufgaben vorgestellt. Das Kapitel Arbeitsplatzgestaltung gibt Auskunft
über die richtige Gestaltung des Büroarbeitsplatzes unter
Berücksichtigung der Einflussfaktoren Ergonomie, Raumklima und Beleuchtung. In den Kapiteln zur Unfall- und
Notfallorganisation geht es um das richtige Verhalten im
Notfall, im Brandfall und bei Evakuierungen.
Ab wann wird diese Schulung verfügbar sein?
Schwind: Im August erfolgte der Startschuss für unsere
Pilotgruppe. Rund 100 Personen testeten vorab den
Inhalt und die Funktionen. In den Folgemonaten ist dann
die Ausrollung der Schulung in Deutschland, Österreich
und der Schweiz geplant.
Muss ich mich dafür speziell anmelden?
Schwind: Nein, es werden rund 20.000 Angestellte
aus den jeweiligen Ländern zur Teilnahme an der
E-Learning-Schulung eingeladen. Die Einladung wird
direktionsweise per Mail versendet.
Günter Voss, Stabstelle IQM, zusammen mit Gerd Schwind und Silvia Simoner
bei der Überprüfung des Kursinhalts vor der Weitergabe an die Testgruppe.
Ansprechperson:
Gerd Schwind, Human Resource
Development
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STRABAG Köln zeigt Gesicht(er)
Wie Teamgeist eine Marke
nach vorne bringt
Man suche sich vielfältige Talente, vereine sie zu einem homogenen
Team und brilliere mit guter Leistung. Dieser Devise folgt STRABAG
seit Langem – auch im deutschen Verkehrswegebau (VWB). Dort werden,
nach der erfolgreichen Integration der in den letzten Jahren zugekauften
Firmen in den STRABAG Konzern, ab 2015 alle gemeinsam die Marke
STRABAG vor allem auch im Süden Deutschlands sichtbar machen.
Reine Formsache? Keinesfalls. Hinter der Ein-Marken-Strategie
steckt mehr: Jede Menge Identifikation im starken Team und eine
attraktive Arbeitgebermarke sollen die Stellung von STRABAG Köln
als Deutschlands führendes Unternehmen im Verkehrswegebau
weiter festigen.
Eine
Marke
Zusammen sind sie STRABAG
Folgende Unternehmen treten ab 2015 unter der
Marke STRABAG auf: Baugesellschaft Nowotnik
GmbH, Bauunternehmung Ohneis GmbH, becker
bau GmbH, Eduard Hachmann GmbH, F. Kirchhoff
Straßenbau GmbH, Gebr. von der Wettern GmbH,
HEILIT+WOERNER Bau GmbH, Helmus Straßen-Bau
GmbH, Hermann Kirchner Bauunternehmung GmbH,
Kirchner & Völker Bauunternehmung GmbH, Leonhard
Moll Hoch- und Tiefbau GmbH, Preusse Baubetriebe
GmbH, Robert Kieserling Industriefußboden GmbH,
Staßfurter Baubetriebe GmbH, STRABAG Asset GmbH,
STRABAG Pipeline- und Rohrleitungsbau GmbH,
Stratebau GmbH, TSS Technische Sicherheits-Systeme
GmbH. Durch das Icon „Zusammen sind wir
STRABAG.“ wird die Markenintegration in Deutschland einprägsam kommuniziert.
Deutschland. Neben dem Wachstum aus eigener Kraft
stets darauf bedacht, ein breites Kompetenzspektrum
flächendeckend zur Verfügung zu stellen, wurden im Laufe
der letzten Jahre regionale und zum Teil sehr traditionsreiche Firmen erworben. Unter der Führung von STRABAG
stehend, förderte die Beibehaltung der ursprünglichen
Markennamen die Motivation der neu hinzugewonnenen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und signalisierte den
Kundinnen und Kunden zugleich Kontinuität. Die Integration
ist längst sehr erfolgreich abgeschlossen, für die Markenvielfalt besteht keine Notwendigkeit mehr. Zumal sie
auch Nachteile mit sich brachte.
Das Ende der Markenvielfalt
Neben dem nicht unerheblichen zusätzlichen Verwaltungsaufwand wurde in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, dass klingende Marken wie HEILIT+ WOERNER,
Kirchhoff, Kirchner, Leonhard Moll oder Stratebau zu
STRABAG in Deutschland gehören. Umfragen zeigten
uns, dass die STRABAG AG im Arbeitgeber-Ranking
und in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich hinter
Mitbewerbern lag. Und das, obwohl STRABAG alles bietet,
was für junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktiv
wäre: vielseitige Betätigungsfelder, internationale
Einsatzmöglichkeiten, Stabilität sowie einen sicheren
und interessanten Arbeitsplatz in einem tollen Team.
Diejenigen, die durch die Ein-Marken-Strategie gravierende Veränderungen für sich persönlich erwarteten,
konnten leicht beruhigt werden: Von den Inhalten des
Arbeitsvertrages bis zum Chef oder zur Chefin bleibt
in den vom Schulterschluss betroffenen Gesellschaften
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Unser
fotoshooting
Auf insgesamt sieben
großformatigen Plakaten
für Büros und Baucontainer des UB 6H
drücken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
aus, warum sie sich
zur STRABAG zugehörig
fühlen.
alles wie gehabt. Neu sind der einheitliche Markenauftritt
und ein Ende der Abgrenzung nach innen und außen.
Alle ziehen unter der gemeinsamen Marke STRABAG an
einem Strang und bewirken dadurch ein klares Bild des
Unternehmens in der Öffentlichkeit.
Der Weg zum „Wir“
Aber wer verbirgt sich hinter dem „Wir“? 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten im UB 6H bereits
unter der Marke STRABAG. Durch das Zusammenrücken
kommen 4.300 hinzu. Um sie mit an Bord zu holen,
informierte der Vorstand der STRABAG AG zunächst die
Führungsriege, die ihrerseits die Beweggründe für die neue
Strategie direkt an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
weitergegeben hat – unterstützt von einem Anschreiben,
das auf dem Postweg zugestellt wurde. Ein zentrales
Projektteam hat darüber hinaus zahlreiche Anregungen
und Maßnahmen entwickelt, um den neuen Auftritt zu
unterstützen und die notwendigen Informationen jeder
Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter zugänglich zu machen.
Ab 2015 agiert der deutsche VWB einheitlich
unter der Marke STRABAG.
Ein Button sagt, wo es langgeht
„Zusammen sind wir STRABAG.“ – mit diesem einprägsamen Motto wird die neue Markenstrategie kommuniziert.
Das Signet auf leuchtend rotem Hintergrund fällt sofort
ins Auge. Es ist nur eines von zahlreichen Instrumenten,
mit denen der neue Kurs gefördert und öffentlich bekannt
gemacht wird. Der Button zeigt auf den ersten Blick,
worum es geht: darum, ein leistungsfähiges Team noch
stärker zusammenzuschweißen und diese Stärke
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Stimmung und Wetter
waren super beim
zweitägigen Fotoshooting
für die Plakate.
nach außen zu zeigen. Ein gemeinsames Ziel, ganz im
Sinne von TEAMS WORK., vereint die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter: Sie tragen als Botschafterinnen und
Botschafter die Marke STRABAG in die Öffentlichkeit,
machen sie bekannt und stehen für sie ein.
Vom Arbeitsplatz zum Fotoshooting
connect
gruppe
Noch Fragen?
So klar sich die neue Strategie für
die STRABAG Mannschaft darstellt,
so vielfältig sind die Fragen, die
vielleicht im Kunden- und Lieferantenkreis oder von Bekannten und der
Familie gestellt werden. Informationen
und Anregungen, wie Sie das große
Thema „Markeneinheit“ schnell und
verständlich auf den Punkt bringen,
finden Sie als E-Learning-Angebot auf
der Intranetplattform „connect“ unter
der Gruppe „Zusammen sind wir
STRABAG.“.
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Um der Marke ein Gesicht zu geben, startete die ImageKampagne bei STRABAG Deutschland mit einer Bewerbung zum Fotoshooting und der Frage: Bist Du STRABAG?
Viele haben auf www.zusammensindwirstrabag.de „Ja“
gesagt und sind jetzt „Fotomodelle“. Sie sind auf Plakaten
in allen Büros und Baustellencontainern sowie in
Printanzeigen zu sehen. Darüber hinaus bestand für
alle Bewerberinnen und Bewerber die Chance, eine
Reise nach Wien zu gewinnen, wo die STRABAG SE
zu Hause ist.
Die Kampagne verfolgt ein großes Ziel: „Wir möchten
allen zeigen, wer hinter unserer Marke steht! STRABAG,
das ist kein abstrakter Begriff, sondern ein Unternehmen,
das für Werte wie Solidarität, Ehrlichkeit und Fleiß steht.
Das sind Werte, die von Menschen gelebt und umgesetzt
werden. Auch für die erfolgreiche Nachwuchswerbung
ist ein überzeugendes und positives Employer Branding
heutzutage eine wichtige Voraussetzung, um im Wettbewerb um die besten Talente zu bestehen. Und die
STRABAG Deutschland als Teil eines weltweit agierenden
Konzerns ist für junge Leute wirklich attraktiv: In allen
Bereichen des Verkehrswegebaus sind wir am Puls der
Zeit. Internationale Erfahrungsmöglichkeiten und exzellente
Weiterbildungsangebote geben Entwicklungschancen.
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Auf
einen
Blick
Im September sorgten LKWs
mit einem auffälligen STRABAG
Motiv auf Deutschlands Straßen
für einiges Aufsehen.
STRABAG ist eine stabile und sichere Option. Dessen
müssen wir uns selbst bewusst sein, und das müssen
wir den jungen Menschen näherbringen“, sagt der
Unternehmensbereichsleiter und STRABAG AG Vorstand
Marcus Kaller.
Unübersehbar ein gutes Team
Teams stehen im Mittelpunkt der Plakate und Anzeigen.
„Warum bist du STRABAG?“ Diese Frage beantworten
jeweils eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter von STRABAG
und eine Kollegin bzw. ein Kollege einer Tochtergesellschaft – großformatig, in Farbe und unübersehbar in
bestem Einvernehmen. Am 23.7. und 24.7.2014 fand
das Fotoshooting statt, bei dem Auszubildende, Berufseinsteiger und Berufseinsteigerinnen und langjährige
Belegschaftsmitglieder ihre Solidarität untereinander und
mit STRABAG als Arbeitgeberin ausdrückten.
Und die Kundinnen, Kunden, Lieferantinnen und Lieferanten? Die erhielten im September 2014 ein exklusiv
gestaltetes Mailing, das die neue Einheit veranschaulicht.
Präsentierte sich das Unternehmen auf den ersten Blick
als eines, das auf Markenvielfalt setzt, genügte ein Zug
an der Lasche der Lamellenkarte, um zu zeigen, was
STRABAG in Zukunft sein wird: eine bei aller Leistungsvielfalt einheitliche Marke im deutschen VWB.
Flankiert wird die interne Kampagne von Aktionen in
Gemeinden oder für gemeinnützige Organisationen,
mit denen das Unternehmen soziale Verantwortung und
Zusammenhalt auch öffentlich unter Beweis stellt.
Die erfolgreichsten Projekte werden am Ende prämiert.
Damit STRABAG nach innen wie nach außen erfolgreich
auftritt, steht eine Toolbox zur Verfügung: Sie beinhaltet
alles, was man braucht, damit die Strategie aufgeht –
von Presseinfos über Anzeigen in Tageszeitungen und
Fachmedien oder der Werbung auf LKWs bis hin zum
Weihnachtspräsent für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Im Januar 2015 beginnt dann die neue Ära in der Erfolgsgeschichte der STRABAG AG. Das Ziel: ganz im Sinne
des STRABAG Konzern-Claims „TEAMS WORK.“
gemeinsam Deutschlands Infrastruktur und das Image
des Unternehmens zu stärken.
Ansprechperson:
Marcus Kaller, UBL VWB Deutschland (6H),
Vorstand STRABAG AG, Köln
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29
Ich habe mich als
Markenbotschafterin/
Markenbotschafter
beworben, weil …
… ich mich in unserem internationalen Konzern wohl fühle
und mir meine Arbeit mit unterschiedlichen Menschen aus
diversen Ländern Spaß macht.
Helena Galwas, Assistenz der Direktionsleitung, H+W
... ich seit 1978 leidenschaftlicher
Pflasterer bin und viele meiner
Werke deutschlandweit immer
noch zu sehen sind – von Berlin
bis zum Bodensee.
Ivan Talaja, Pflasterer, F. Kirchhoff
… es mich jedes Mal aufs Neue
mit Stolz erfüllt, wenn ich
eine Baustelle von STRABAG in
Deutschland sehe.
Saskia Freitag, Auszubildende, STRABAG
… STRABAG eine tolle Arbeitgeberin ist. Und nach
25 Jahren Betriebszugehörigkeit weiß man, was im Leben
zählt: ein sicherer Arbeitsplatz
mit Zukunft.
Frank Zimmer, Baggerführer, STRABAG
Dem Aufruf, sich als Fotomodelle für die
Markenkampagne zu bewerben, sind viele
Kolleginnen und Kollegen gefolgt. Hier eine
kleine Auswahl der Fotos und Zitate.
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Projekte Nord + West
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Stadtquartier Milaneo
Ein Mega-Projekt im Herzen Stuttgarts
Auf dem Gelände des ehemaligen zentralen Güter- und Rangierbahnhofs Stuttgart entsteht mit dem MILANEO ein neues
Stadtquartier, das mit seinem vielfältigen Nutzungsangebot neues
Leben in die Innenstadt bringen wird.
Deutschland. „Schaffe, schaffe, Häusle baue“ heißt es
im Schwabenland. Gemäß diesem Motto herrscht auch
auf der Baustelle des MILANEO in Stuttgart emsiges
Treiben, denn hier wächst ein ganz besonderes „Häusle“
empor: Inmitten der Stuttgarter Innenstadt entwickelt
die STRABAG Real Estate (SRE), Bereich Stuttgart, mit
ihren Projektpartnern „ECE Projektmanagement“ und
„Bayerische Hausbau“ ein ganzes Stadtquartier bestehend
aus Shopping-Center, Büros, Wohnungen, einem Hotel
und einer Tiefgarage. Keine leichte Aufgabe also, die es
zu bewältigen gilt. Das weiß auch der zuständige SREBereichsleiter Uwe Jaggy: „Großprojekte im innerstädtischen Bereich sind immer eine Herausforderung.
Wenn es sich dann noch um ein ‚Mega-Projekt‘ wie
das MILANEO handelt, ist es etwas ganz Besonderes.“
höfe gruppierte Einzelhäuser aufgestockt. So wird auf
den Dächern eine lärmgeschützte grüne Oase geschaffen.
Eine weitere Besonderheit beim Bau: Die Gebäude
des Shopping-Centers sind von den darüber liegenden
Wohnungen gänzlich schallentkoppelt. Das ist notwendig,
um nach Eröffnung der Malls noch Umbauarbeiten,
z. B. bei einem Mieterwechsel in einem der Geschäfte,
durchführen zu können, ohne die Mieterinnen und
Mieter der Wohnungen durch Baulärm zu stören. Seit
Juli 2012 laufen die von der Ed. Züblin AG, Direktion
Stuttgart, ausgeführten Bauarbeiten. Das Shopping-Center
wird über rund 200 Geschäfte und ein umfangreiches
Gastronomieangebot im Foodcourt verfügen. Die drei
Malls sind nach den Themen „Nature“, „Urban“ sowie
„Modern“ gestaltet und vermitteln vielfältige sowie
spannende optische Eindrücke.
„Best Futura Mega Project“-Preisträger
Nachhaltiges Bauen im groSSen Stil
Bereits das Investitionsvolumen von über € 550 Mio.
zeigt, dass das MILANEO kein alltägliches Projekt ist.
Auch international hat es bereits für Aufsehen gesorgt.
Bei den MIPIM-Awards 2013 gewann das Stadtquartier
die Kategorie „Best Futura Mega Project“. Und ein MegaProjekt ist das MILANEO allemal: rund 30.000 m² Grundstücksgröße, 43.000 m² Einzelhandels-Verkaufsfläche
zzgl. Gastronomie und Dienstleistungen, 7.400 m² Bürofläche, ein Hotel mit 165 Zimmern, 415 Wohnungen und
1.680 Pkw-Stellplätze.
Mit einer Grundstücksgröße von rund 30.000 m2
ist MILANEO im wahrsten
Sinne ein Mega-Projekt,
das sich bereits stolzer
Preisträger nennen darf.
Mit dem MILANEO entstehen in unmittelbarer Nähe
zum Mailänder Platz drei durch transparente Brücken
verbundene Baukörper. Die ersten drei Geschosse
werden das Shopping-Center beherbergen. Auf die
Gebäude werden insgesamt 17 um drei begrünte Innen-
Als eine der ersten Quartiersentwicklungen überhaupt,
wurde das MILANEO von der Deutschen Gesellschaft
für Nachhaltiges Bauen mit dem Vorzertifikat in Gold
ausgezeichnet. Der Eröffnung des Shopping-Centers
am 9.10.2014 fiebert Jaggy bereits gespannt entgegen:
„Ich freue mich darauf, wenn die ersten Besucherinnen
und Besucher das MILANEO betreten können. Ich hoffe,
viele begeisterte und beeindruckte Gesichter sehen zu
können.“ Ab Sommer 2015 werden auch die Wohnungen
und damit das Gesamtprojekt fertiggestellt sein. „Das
Quartier ist in seiner Vielfältigkeit in Deutschland wohl
einzigartig. Neben der Wirtschaftskraft, die es in die
Stadt bringen wird, dürfte es auch für Touristinnen und
Touristen ein neuer Anziehungspunkt werden“, ist sich
Jaggy sicher.
Ausgezeichnet
mit einem
Vorzertifikat in
Gold!
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Projekte Nord + West
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Investitionsvolumen:
€ 550 Mio.
Bauzeit:
Juli 2012 – Sommer 2015
GrundstücksgröSSe:
30.000 m²
Verkaufsfläche:
43.000 m²
Die drei Shopping-Malls
sind einzigartig und nach
dem Themen „Nature“,
„Urban“ und „Modern“
gestaltet.
Das MILANEO - Projekt
ist ein Stadtquartier und
besteht aus einem
Shopping-Center, Büros,
Wohnungen, einem Hotel
und einer Tiefgarage.
Ansprechperson:
Uwe Jaggy, UB Immobilien Development (4T)
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Projekte Nord + West
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Abfallbehandlungsanlage Tychy
Müll als grüne Energiequelle
Starkes Wirtschaftswachstum und steigender Konsum führen
zur voranschreitenden Erschöpfung der natürlichen Ressourcen
unseres Planeten. Wir bestimmen die Zukunft und welche
Maßnahmen wir zum Schutz der Umwelt ergreifen selbst. Hier
leisten die effizienten Technologien von STRABAG für die
selektive kommunale Abfallwirtschaft einen wertvollen Beitrag.
Polen. Die Umweltbelastung durch Abfälle ist heute
eines der größten Umweltprobleme der Welt. In der
Europäischen Union werden jährlich mehr als 2.500 Mio. t
Müll produziert, jede EU-Bürgerin und jeder EU-Bürger
erzeugt laut Statistik eine halbe Tonne. In Polen fallen
pro Person über 300 kg Müll an – insgesamt sind das
135 Mio. t Abfall jährlich, davon sind 124 Mio. t Industrieabfälle und 11 Mio. t Kommunalabfälle.
Woiwodschaften, den polnischen Verwaltungsbezirken,
regionale Behandlungsanlagen für kommunale Abfälle,
welche umfangreiche Leistungen in den Bereichen
Rückgewinnung, Recycling und Beseitigung von Abfällen
bieten. Diese Anlagen müssen bestimmten Anforderungen
entsprechen, u.a. mit geeigneten technischen
Anlagen ausgestattet sein, technische BAT (Best Available
Technique) Anforderungen erfüllen und bewährte
Verfahrenstechniken anwenden.
Wo landet unser Müll?
STRABAG erfüllt diese Anforderungen mit der neu
errichteten Behandlungsanlage für Kommunalabfälle in
Tychy, Südpolen. Diese Anlage zählt dank der eingesetzten
Technologien der STRABAG Umweltanlagen GmbH zu
den modernsten Europas. STRABAG ist Generalunternehmerin der Anlage, Entwicklerin des technologischen
Konzepts und Lieferantin von fortgeschrittenen
Abfallbehandlungstechnologien.
Dabei ist allerdings nicht die Menge entscheidend,
sondern was mit dem Müll passiert. In der Europäischen
Union werden ca. 34 % des Mülls auf Deponien gebracht,
er wird aber auch verbrannt, wiederverwertet und
kompostiert. In Polen werden rund 75 % der Abfälle auf
Deponien gelagert. Die Lagerung auf Mülldeponien ist
die billigste, aber zugleich auch umweltschädlichste Form
der Abfallbehandlung. Die Müllplätze werden zu Quellen
unkontrollierter Emission von Methan, welches für die
Atmosphäre viel schädlicher ist als Kohlendioxid und den
Treibhaus-Effekt verstärkt.
Polen erhöht laufend die Standards im Bereich der
Abfallwirtschaft. Zu diesem Zweck entstehen in den
Die Anlage in Tychy kann jährlich 93.500 t Abfälle
verarbeiten. Sie verfügt über die modernste Abfalltrennungs- und Behandlungsstraße mit einem
geschlossenen Luft- und Abfallumlaufsystem und erzeugt
Energie und Wärme aus Biogas. Im mechanischen
Mülltrennungsverfahren unter Verwendung automatischer
optopneumatischer Sortiereinrichtungen werden
Reaktoren zur Herstellung
von Biogas
Die Generalunternehmerverantwortung für die Umsetzung dieses
anspruchsvollen Projekts liegt bei der STRABAG Umweltanlagen GmbH
(Direktion EI, Bereich HH). Alle Bauleistungen wurden in hoher Qualität
durch STRABAG Sp. z o.o., Hochbau (Direktion PP, Bereich HH), als
konzerninterner Subauftragnehmer realisiert.
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Projekte Nord + West
Materialien wie Papier, Glas, Kunststoff, Eisen- und
Nicht-Eisenmetalle abgesondert und zum Recycling
weitergeleitet. „Aus sonstigen Resten wird Kraftstoff für
Zementwerke und Energie (alternativer Brennstoff RDF)
erzeugt. Die Schadstoffe dagegen werden neutralisiert
und in vollwertigen Kompost umgewandelt. Diese
Lösung ermöglicht eine erhebliche Reduktion der zur
Lagerung bestimmten Abfallmenge“, erklärt Bartłomiej
Dąbrowski, Projektleiter Dir. PP.
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Auftragsvolumen:
€ 28,5 Mio.
Bauzeit:
März 2013 – November 2014
Kapazität:
93.500 t Abfall /Jahr
Nutzfläche:
14.100 m2
Herzstück der Behandlungsanlage ist jedoch das eigene,
patentierte Trockenvergärungsverfahren LARAN®. Dieses
wurde von STRABAG Technologinnen und Technologen
im Rahmen mehrjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und Erfahrungen bei der Realisierung von weltweit
über 70 Objekten dieser Art verbessert. LARAN®
ermöglicht die Umwandlung der Abfälle in wertvolles
Biogas. Das bedeutet, dass aus Methan, welches
im Vergärungsprozess der biologischen Abfälle entsteht,
die so genannte „grüne Energie“ erzeugt wird, worunter
sowohl die Wärme- als auch Elektroenergie gemeint wird.
Dadurch ist die Anlage energieautonom und die Energieüberschüsse werden ans Versorgungsnetz verkauft.
„Die Verwendung der speziellen Abfallsortierungstechnik
und anaeroben Vergärung mit der Rückgewinnung von
Methan führten dazu, dass das Projekt Tychy als eine der
besten Kommunalinvestitionen in Polen erkannt wurde“,
berichtet Martin Hummitzsch, Projektleiter Dir. EI.
Die Behandlungsanlage in Tychy wird nach erfolgreicher
Durchführung der technologischen Inbetriebnahmen
und abschließender Probeläufe im Herbst 2014 an die
Bauherrin übergeben. Sie wird 200.000 Einwohnerinnen
und Einwohner von acht Gemeinden mit Energie
versorgen.
Das Projekt wurde dank des gemeinsamen Einsatzes der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von STRABAG Sp. z o.o.
und STRABAG Umweltanlagen GmbH realisiert.
Ansprechpersonen:
Martin Hummitzsch, Dir. Umweltanlagen (EI)
Bartłomiej Dąbrowski, Dir. Hochbau
Polen (PP)
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Projekte Süd + Ost
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Rapid-Stadion
STRABAG baut neue Heimstätte
für den SK Rapid
STRABAG hat das Ausschreibungsverfahren über den Neubau des
Wiener Fußballstadions für sich entschieden. Als Totalunternehmerin
übernimmt sie die gesamte Planung bis zur schlüsselfertigen Übergabe.
teams. hat mit Projektleiter Roman Hornischer gesprochen.
Herr Hornischer, wie dürfen wir uns den Ablauf eines
derartigen Auswahlverfahrens vorstellen?
Wir haben uns mit einem Entwurf des deutschen
Architekturbüros ARC-Architektur Concept als Totalunternehmerin beworben. Über Monate hinweg gab es sehr
intensive und zeitaufwendige Verhandlungen, bei denen
wir uns aber schlussendlich durchgesetzt haben.
Bewertungskriterien waren unter anderem die Architektur,
das räumliche Funktionskonzept, die innere Erschließung
sowie infrastrukturelle Themen, aber auch Aufenthaltsqualität und Atmosphäre für die Zuschauerinnen und
Zuschauer.
Warum, denken Sie, haben wir den Auftrag schlussendlich erhalten?
Hier fließen sicherlich mehrere Faktoren ein. Zum einen
konnten wir bei der Architektur punkten, aber auch bei
der Vertrauensbasis, die während der vielen Gespräche
entstanden ist. Die Verhandlungen waren von gegenseitiger Wertschätzung geprägt, und natürlich wird auch
das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen gewesen
sein.
STRABAG ist ja im Bereich Sportstättenbau
Spezialistin – inwiefern ist dieses Projekt eine
Herausforderung?
Beim modernsten Stadion Österreichs liegt die Messlatte
natürlich hoch, da gleich mehrere Nutzungsbereiche wie
Auffällig ist das röhrenförmige Hauptgebäude,
das an die neue Westtribüne angrenzt, in dem
neben den Mannschaftsräumen und Business
Club auch die Geschäftsräume, der Fanshop
und das Vereinsmuseum
untergebracht sein
werden.
die Tribüne, der Sportplatz, das Büro inkl. Betriebsgebäude, die Haustechnik und der Veranstaltungsbereich
abgedeckt werden müssen. Bei jedem Sachgebiet
muss an die notwendige Gebäudeausrüstung sowie an
Fluchtmöglichkeiten und Personenschutz gedacht
werden. Zudem müssen auch die unterschiedlichen
Anforderungen z.B. der Presse, der Polizei, der Feuerwehr,
der Besucherinnen und Besucher und des Vereins
selbst bedacht werden.
Wodurch hebt sich der Siegerentwurf ab?
Optisch ist sicherlich das grüne Stadiondach, das RapidWappen als Haupteingangstor mit einem 20-m-Durchmesser und die Röhrenform des Hauptgebäudes ein
Highlight. Technisch gesehen ist die Gebäudeausstattung
eine Besonderheit wie auch grundsätzlich die Statik des
Hauptgebäudes, der Tribünen und des Stadiondaches.
Mit dem Neubau werden dann auch sämtliche
Erinnerungen an das alte Hanappi-Stadion gelöscht?
Nein, eine besondere Komponente bildet der letzte
Flutlichtmast, der als Gestaltungselement zur emotionalen
Verbindung bestehen bleiben soll.
Wie sieht der Zeitplan für den Neubau aus?
Der Neubau soll während der nächsten beiden Spielzeiten
bis zum Sommer 2016 erfolgen.
Auftragsvolumen:
€ 47,55 Mio.
Bauzeit:
bis Sommer 2016
Namensgeber:
Allianz Gruppe
Mehr Infos:
www.allianz-stadion.at
Der Entwurf des einrangigen Stadionneubaus mit geschlossenen Ecken,
der ca. 24.000 Sitzplätze, einschließlich 2.500 Business Seats und 40 Logen
für VIP-Gäste sowie zwei Eventlogen unterbringen wird, konnte sich
Anfang Mai durchsetzen.
Ansprechperson:
Roman Hornischer, UB H+I Österreich Ost,
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Eisenbahnstreckensanierung
Mit Spitzengeschwindigkeit
durch die Slowakei
Nach fünf Jahren Bauzeit konnte der slowakische Verkehrsminister
Ján Počiatek am 1.7.2014 die feierliche Einweihung der neuen
Strecke Trenčianská Teplá – Ilava – Beluša vornehmen – die Streckenmodernisierung bringt die Bahn nun auf Höchstgeschwindigkeit.
Slowakei. Die slowakische Eisenbahnstrecke hatte
eine Sanierung dringend notwendig. Nicht nur um eine
Spitzengeschwindigkeit von 160 km / h zu erreichen,
sondern auch um einen besseren Zugang zum transeuropäischen Verkehrsnetz und gute Anbindungen an
die Nachbarstaaten zu gewährleisten. Die Realisierung der
Baumaßnahme erfolgte durch das „Konsortium ŽSR –
Beluša“ unter der Federführung der STRABAG s.r.o.
Bratislava mit einem bedeutenden Anteil der Konzernfirma Viamont DSP a.s.
Im Rahmen der Modernisierung des 20 km langen
Abschnitts wurden auch vier Eisenbahnstationen
erneuert, der alte Oberbau beseitigt sowie die komplette
Sanierung des Unterbaus bei der Benutzung des
Recyclingmaterials und der Aufbau einer neuen Entwässerungsanlage durchgeführt. Aufgrund des neu eingebauten
Oberbaus mit vorgespannten Betonschwellen ist nun
eine Geschwindigkeit von bis zu 160 km / h möglich.
Aus Sicherheitsgründen ersetzte man auch sämtliche
Eisenbahnkreuzungen durch neue Brücken, Unterund Überführungen.
Auftragsvolumen:
€ 127,9 Mio.
Bauzeit:
November 2009 – Juni 2014
Erdarbeiten:
566.252 m3
Lärmschutzwände:
6.817 m
Die Modernisierung der Eisenbahnstrecke erlaubt nun eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 160 km /h.
Ein exakter Zeitplan als Erfolgskriterium
Der Bauablaufplan musste die zahlreichen Gleissperren
berücksichtigen. Im Streckenabschnitt musste stets eine
Fahrspur gesperrt werden, in Eisenbahnstationen auch
mehrere – diese Vorgehensweise war für die Aufrechterhaltung des Eisenbahnverkehrs während der Bauausführung unerlässlich. Spezielle Baumaßnahmen erforderten
eine gänzliche Sperre des Zugverkehrs in den Nachtstunden, wobei die Länge der Sperren so kurz als möglich
gehalten wurde.
„Zu den anspruchsvollsten Arbeiten zählen vier Nachtsperrungen der Eisenbahnstation Dubnica nad Váhom,
wo alte Weichen ausgetauscht werden mussten. Während
dieser Nachtarbeiten musste die Durchfahrt eines
Nachtzuges ermöglicht werden. Die gute Zusammenarbeit
und Koordinierung der Konzernfirmen, auch bei eng
zusammenhängenden und überschneidenden Arbeiten,
war unsere Stärke. Denn letztendlich konnten wir
die Gesamtdauer der Sperrungen auf 27.666 Stunden
reduzieren, also um 5.808 Stunden weniger gegenüber
dem Wettbewerbsangebot!“, erzählt Petr Koval, Direktor
des Ausbaus.
14-10-09_STRA_teams_2_14_Oktober_dt_final_K1_r12.indd 35
Viamont DSP a.s. verfügt
auf dem Gebiet der
Eisenbahntechnik über
Ausrüstung in Spitzenqualität. Durch den Einsatz
einiger Zweiwegebagger
und dem „Flaggschiff“ der
Gesellschaft,die automatische Stopfmaschine
UNIMAT 09-4S, konnten
die Arbeiten zügig voranschreiten.
Ansprechperson:
Petr Koval, UB VWB Tschechien/Slowakei,
Dir. Slowakei (TG)
09.10.14 14:55
36
Projekte Süd + Ost
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LEGO - Fabrik
Fabrik der Zukunft lässt Kinderherzen
höher schlagen
Davon träumt wohl jedes Kind: Der dänische Spielzeughersteller
LEGO eröffnete am 24.3.2014 in Nyíregyháza, Ungarn, die größte
Spielzeugfabrik der Welt. STRABAG war maßgeblich am Bau
beteiligt.
Ungarn. Der als Greenfield Investition gebaute Gebäudekomplex hat eine Gesamtgrundfläche von nahezu
122.000 m². „Hierbei handelt es sich um ein Gebiet, das
außerhalb der Stadt Nyíregyháza liegt und früher landwirtschaftlich genutzt wurde. Durch diese Neuinvestitionen
konnte das Gebiet infrastrukturell aufgewertet werden“,
erklärt uns Projektleiter Róbert Varga. Der STRABAG
Anteil des Projekts mit einem Auftragsvolumen von
€ 43 Mio. umfasst eine Bruttogrundfläche von 69.200 m².
Das Projekt wurde in nur zehn Monaten fertiggestellt.
STRABAG begann mit den Ausführungsarbeiten direkt
nach der Auftragserteilung im März 2013. Bedingt durch
die kurze Ausführungsfrist, mussten alle Handgriffe im
Team wie auch mit externen Zulieferern perfekt aufeinander abgestimmt werden. „LEGO hatte hohe Ansprüche
an den Industrieboden. Eine schwierige Aufgabe angesichts der ungünstigen Bodenbeschaffenheit – allerdings
nicht unlösbar. Die Expertinnen und Experten der TPA
und Frissbeton erarbeiteten gemeinsam eine Lösung,
um den Ansprüchen gerecht zu werden“, so Varga.
Das Admin-Gebäude hebt sich zwischen den einzelnen
Gebäudeteilen durch seine attraktive Fassadengestaltung
hervor. Über eine imposante Empfangshalle im Erdgeschoss gelangen die Besucherinnen und Besucher
in das Gebäude, in dem neben den Büroräumlichkeiten
auch ein Restaurant untergebracht ist. Technisches
Highlight ist das Corridor-System, das neben dem AdminGebäude eine elementare Rolle spielt. Es verfügt über
drei Etagen, über die unterschiedliche Funktionen gesteuert
werden. Auf einer Grundfläche von 8.500 m² verteilt
sich das Corridor-System mit 450 Lfm. Im Erdgeschoss
werden die Materialbewegungen koordiniert, im 1. OG
befinden sich Räume der TGA sowie Büroräumlichkeiten.
Das 2. OG dient der Unterbringung der Rohrleitungen,
die für die Energie- und Wasserversorgung notwendig sind.
LEGO legt großen Wert auf die Einhaltung der Umweltschutzbestimmungen. Aus diesem Grund wurde bei der
Auswahl der Baustoffe sowie bei den eingesetzten
Systemen und Technologien besonders auf den Aspekt
der Umweltfreundlichkeit geachtet, sodass diese Fabrik
für die Zukunft steht.
STRABAG wurde auch mit der Durchführung der
Technischen Gebäudeausstattung (TGA) beauftragt.
Auftragsvolumen:
€ 43 Mio.
Bauzeit:
10 Monate
STRABAG Anteil:
69.000 m²
Corridor-System:
450 Lfm
Die Einhaltung der Umweltschutzbestimmungen sind
LEGO ein Anliegen und erforderten ein besonderes
Augenmerk auf die Umweltfreundlichkeit der Materialien.
Die LEGO - Fabrik ist mit einer Gesamtgrundfläche von
nahezu 122.000 m2 die größte Spielzeugfabrik der Welt.
Ansprechperson:
Róbert Varga, UB Ungarn (6X),
Dir. HB Ungarn
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Projekte Süd + Ost
teams. Nr. 2 / 2014
37
Cityhouse Schwechat
Drei Architekturen – Zwei Tiefgeschosse –
Ein Projekt
STRABAG ist Generalunternehmerin beim schlüsselfertigen Bau
des neuen Cityhouse in Schwechat. teams.-Redakteurin
Barbara Amon durfte sich vor Ort selbst einen Eindruck über
das € 13,43-Mio.-Projekt machen.
Österreich. Die Baustelle „Cityhouse Schwechat“ läuft
bereits auf Hochtouren: Eine große Baustelle mit knapp
4.000 m² Grundfläche – was für andere Alltag ist, ist für
mich eine Besonderheit. Ich traf die Bauleiterin, Katharina
Schaber, im Baubüro. Was sofort auffiel, war die positive
und lockere Stimmung zwischen der Kollegin und den
Kollegen. Bevor aber die eigentlich Führung beginnen
konnte, erfolgte zuerst einmal die sicherheitstechnische
Ausstattung – ohne Helm geht nichts.
Projektauftakt war bereits im August 2013. Nach der
Baustelleneinrichtung begann der Aushub. Für Schaber
ein Projekt-Highlight: „Das Bauwerk bekommt zwei
Untergeschosse mit Parkgarage, Haustechnikräumen
und Kellerabteilen, d.h. wir mussten 7,5 m tief nach
unten graben. Entsprechend aufwendig war auch die
Baugrubensicherung mit HDBV-Unterfangung der
Nachbargebäude sowie der ausgesteifte Bohrträgerverbau.“ Eine weitere Besonderheit ist die interessante
Architektur der Wohnanlage, die aus drei Stiegen besteht.
Die Fassade der Stiege 1 wächst schräg nach oben.
Die zweite Stiege ist offen und verfügt über einen Laubengang, und die dritte Stiege umfasst einen Innenhof,
dessen Fassadenelemente wellenartig angelegt sind.
Mittlerweile stehen die ersten drei von insgesamt sechs
oberirdischen Etagen. Nur in die erste Etage konnten
wir über die selbst geschalte Betonstiege gehen – die
restlichen Stockwerke musste ich per Leiter erklimmen.
Oben angelangt wurden gerade Deckenfertigteile verlegt,
Vermessungsarbeiten durchgeführt und die ersten
Wandelemente montiert. Spannende Aufgaben, welche
dem gesamten Team geistig wie auch körperlich viel
abverlangen.
JUST-IN-TIME
Die Materialbestellungen müssen aufgrund der zentralen
Lage und der beengten Lagermöglichkeiten exakt
geplant werden. Das erfordert eine permanente Abstimmung zwischen der Bauleiterin und ihrem 24-köpfigen
Team. Das Kernteam – Bauleiterin, Techniker und Polier –
arbeitet bereits seit drei Jahren zusammen und ist
inzwischen perfekt aufeinander eingespielt. Das Geheimnis:
„Eine offene Kommunikation und die Fähigkeit, Probleme
gemeinsam zu beheben“, verrät Schaber.
Das Team rund um Bauleiterin Katharina Schaber
ist perfekt eingespielt.
Auftragsvolumen
1. Etappe:
€ 13,43 Mio.
Bauzeit 1. Etappe:
August 2013 – 3. Quartal 2015
Wohneinheiten:
93 und 7 Geschäftseinheiten
Highlight:
drei Architekturen
Die Baustelle „Cityhouse Schwechat“ befindet sich
in prominenter Lage am Beginn des Schwechater
Hauptplatzes.
14-10-09_STRA_teams_2_14_Oktober_dt_final_K1_r12.indd 37
Ansprechperson:
Katharina Schaber, UB H+I Österreich Ost,
Dir. Niederösterreich (AS)
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Projekte International und Sondersparten
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EFKON
13 Jahre Teamarbeit: Mehr als nur
eine Geschäftsbeziehung
EFKON und Toll Collect pflegen seit 2001 eine Geschäftspartnerschaft. Eine Geschäftsbeziehung, die über die Jahre gewachsen
ist. Gemeinsam maßgeschneiderte Lösungen auf technisch hohem
Niveau finden – darauf baut die gegenseitige Wertschätzung.
International. Free to flow – als weltweit führende
Lieferantin für „Intelligent Transport Systems“ (ITS),
Electronic Toll Collection (ETC) und Enforcementlösungen
verfügt die 1994 gegründete EFKON AG über ein
bedeutendes Know-how auf diesem technologischen
Fachgebiet. Die Kommunikation zwischen einem
Fahrzeug (in-vehicle) und der straßenseitigen Infrastruktur
(road-side equipment) erfolgt entweder über Mikrowellenoder Infrarottechnologie. Mikrowellen-Systeme sind
aufgrund einer EU-Vorgabe in Europa Standard, Asien
hingegen setzt vorrangig Infrarot-Lösungen ein.
Deutschland bildet eine Ausnahme: Bis heute kommt
beim deutschen Mautsystem die Infrarottechnologie
zum Einsatz. Um ein europaweit kompatibles System
zu schaffen, arbeitet die neueste Generation der
Enforcementlösungen bereits erfolgreich mit beiden
Systemen. Kontrollfahrzeuge beispielsweise kommunizieren mit mautpflichtigen Lastkraftwägen, welche mit
Mikrowellen-Einheiten ausgestattet sind, genauso wie
mit Fahrzeugen, die ein Infrarotmodul mitführen. Die
STRABAG SE Tochter hat sich in der Anwendung beider
Technologien einen Namen gemacht – im Bereich Infrarot
gilt sie sogar als weltweite Technologieführerin.
Ausgehend von der Zentrale in Raaba /Graz, Österreich,
ist EFKON weltweit aktiv: Mit Tochtergesellschaften
in Asien und Afrika operiert EFKON unter anderem in
Deutschland, Irland, Malaysia, Südafrika, Indien, Südkorea
und Pakistan.
TEAMS WORK.
Der TEAMS WORK.-Gedanke spiegelt natürlich in erster
Linie die erfolgreiche Teamarbeit innerhalb des Konzerns
wider. Dennoch ist der externe Einfluss auf den Teamerfolg
nicht wegzudenken und somit ebenfalls ein wesentlicher
Bestandteil des Erfolgskonzepts. EFKON zeigt anhand
ihrer intensiven Partnerschaft zu dem Mautabrechnungsunternehmen Toll Collect ein Beispiel für eine gute
Teamarbeit – auch außerhalb des Konzerns.
Für die Abrechnung von tausenden LKWs, die derzeit
Deutschland durchqueren, setzt Toll Collect als erstes
Unternehmen weltweit ein satellitengestütztes GPSMautsystem ein. Eine Technologie, die Spezialistinnen
und Spezialisten fordern. Daher ist EFKON seit 2001
nicht nur als zuverlässige Lieferantin von Hard- und
Software-Komponenten an der Seite von Toll Collect,
14-10-09_STRA_teams_2_14_Oktober_dt_final_K1_r12.indd 38
sondern entwickelt Lösungen für den Mautbetreiber.
Das Geheimnis dieser Geschäftsbeziehung ist der
partnerschaftliche Gedanke hinter der Zusammenarbeit.
Durch den ständigen Austausch und die Erarbeitung
gemeinsamer maßgeschneiderter und individueller
Lösungen, die enge Zusammenarbeit und die fachlich
hochwertigen Diskussionen können sich beide Parteien
weiterentwickeln. Für EFKON ist es wichtig, keine
beliebig austauschbare Lieferantin zu sein, sondern der
Kundin oder dem Kunden neben einer ausgezeichneten
Technologie und hochqualitativen Produkten einen
Mehrwert zu bieten – eine Lösung, die vollkommen die
Bedürfnisse der Kundschaft erfüllt.
Unsichtbare Kontrollen
Toll Collect zählt bei der Entwicklung von Enforcementlösungen auf die Kompetenz einer Spezialistin. Heute
sind verschiedene Systeme zur stationären, portablen
und manuellen Kontrolle der korrekten Mautentrichtung
in Deutschland im Einsatz, und diese werden laufend
weiterentwickelt und erweitert. Durch den Einsatz von
DSRC - Modulen in LKWs, die auf deutschen Autobahnen
unterwegs sind, muss der Fließverkehr nicht zur
Mautkontrolle unterbrochen werden. Eigens installierte
Transceiver auf den Autobahnen kommunizieren mit den
Einheiten im Fahrzeug und überprüfen, ob die Abgaben
korrekt durchgeführt wurden bzw. die Einstellungen
korrekt sind. Nachdem Vertrauen gut, Kontrolle aber
bekanntlich besser ist, bedarf es von Seiten des Mautbetreibers geeigneter Tools zur Überprüfung der
korrekten Vergebührung. Ein LKW mit mehrfacher Achsenanzahl beispielsweise entrichtet eine höhere Maut als
ein einachsiger. 278 Einsatzfahrzeuge des BAG (Bundesamt für Güterverkehr) wurden bereits mit der manuellen
Kontrolle ausgestattet. Im Vorbeifahren kann das Kontrollfahrzeug die Daten der in der On-Board-Unit gespeicherten
Einstellungen abrufen, mit dem Fahrzeug abgleichen
und auch die generelle Funktionalität dieser Einheit prüfen.
Über eine drahtlose Verbindung durch stationäre, portable
und mobile Kommunikationseinheiten erhalten die
Kontrollteams des BAG Daten von Fahrzeugen, bei denen
eine ordnungsgemäße Entrichtung der Mautgebühr
nicht einwandfrei festgestellt werden konnte. Auch die
im LKW eingesetzten DSRC-Module – rund 850.000 Stück
sind derzeit im Einsatz – werden von EFKON hergestellt
und geliefert. Ein besonders attraktives Feature ist die
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Projekte International und Sondersparten
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EFKON AG und Toll
Collect – ein Team, das
gute Teamarbeit auch
außerhalb des Konzernrahmens verdeutlicht.
Geschäftsbeziehung:
seit 2001
Auftragseingang:
Steigerung von 2013 – 2014
um beinahe 40 %
Kontrollsysteme:
portabel & mobil
Interoperabilität mit der österreichischen Mautgesellschaft
ASFINAG. Dank Toll2Go kann ein und dasselbe DSRCModul (OBM 220) sowohl in Deutschland als auch in
Österreich genutzt werden. Dies funktioniert nur durch
die Kombination von zwei integrierten Kommunikationsmodulen in der OBM 220. Dadurch kann das Kästchen
hinter der Windschutzscheibe gleichzeitig mit Infrarot
(derzeit verwendete Technologie in Deutschland)
und Mikrowelle (Technologiestandard in Österreich)
kommunizieren.
Auch in Zukunft wünschen sich Toll Collect als auch
EFKON eine intensive Zusammenarbeit für die Umsetzung
neuer fortschrittlicher Projekte. Gerade der Know-howAustausch der beiden Parteien macht innovatives Denken
und die Umsetzung neuer Lösungsansätze erst
möglich.
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Ansprechperson:
Melanie Almer, EFKON AG
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40
Projekte International und Sondersparten
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STEP Abwasser-Projekt
Abu Dhabis Schritt in die Zukunft
Die Vereinigten Arabischen Emirate beeindrucken nicht nur durch
ihre architektonischen Meisterwerke, sie dürfen sich auch bald
als stolze Besitzer eines der weltweit komplexesten und größten
Abwassersysteme bezeichnen.
Abu Dhabi. In den letzten 20 Jahren hat besonders Abu
Dhabi, Hauptstadt und zugleich das größte der sieben
Emirate, ein erhebliches Wachstum erlebt – dieser Trend
wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Neben all den
positiven Effekten, die diese Entwicklung für Abu Dhabi
mit sich brachte, war die Regierung nun gezwungen,
sich ernsthafte Gedanken bezüglich der Zukunft und
Nachhaltigkeit des Landes zu machen.
Der „Masterplan Abu Dhabi 2030“ beinhaltet eine
großflächige Stadtstrukturierung und soll helfen, den
wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Das
Herzstück dieses Jahrhundertprojekts ist das STEP
(Strategic Tunnel Enhancement Programme)-Projekt:
Die Errichtung von 84 km Schwerkraftabwassertunneln
inklusive einer gewaltigen Pumpstation (60 m Durchmesser, 100 m tief) bildet das Kernstück von STEP. Die
drei wichtigsten Projektziele sind das Ersetzen bestehender Pumpstationen, die Schaffung einer nachhaltigen
Gesamtlösung sowie die Bewältigung zukünftiger
Anforderungen.
Die Ed. Züblin AG ist
in Abu Dhabi beim STEPProjekt im Einsatz.
Die Ed. Züblin AG spielt bei diesem Projekt eine
wichtige Schlüsselrolle und erhielt im Januar 2012 den
Auftrag, die beiden Schwerkraftabwassernetze LS-01
und LS-02 mit einer Länge von 45,2 km zu planen und
zu errichten – und somit dem Wüstenstaat zu helfen,
für kommende Herausforderungen, die ein solches
Wachstum auch infrastrukturell mit sich bringt, gerüstet
zu sein.
Diese beiden Lose werden im Rahmen eines Joint
Ventures zwischen der Züblin AG Singapur „Pipe
Jacking Division“ und der Züblin - Niederlassung in Abu
Dhabi realisiert.
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Neben der Verbesserung des Abwassersystems wird
die Bevölkerung auch anderweitig vom Bau profitieren:
Einerseits kann das behandelte Wasser für die Bewässerung der umliegenden Felder und Anbauflächen
wiederverwendet werden, andererseits gewinnt die Stadt
durch den Rückbau der alten Pumpstationen Land
dazu, welches in eine öffentliche oder private Nutzung
überführt werden kann.
Grabenfreies Bauen
Doch wie bei all solchen Megaprojekten muss auch auf
die Bevölkerung und Umwelt verstärkt Rücksicht
genommen werden. Die besondere Schwierigkeit dieses
Bauvorhabens liegt darin, dass viele der Tunnel direkt
unter dicht besiedeltem Gebiet aufgefahren werden, was
wiederum eine sehr präzise Planung voraussetzt. Alle
Arbeiten sind auf eine „grabenlose“ Technologie aufgebaut – eine umweltfreundliche Bauweise, die nur minimale
Störungen an der Oberfläche verursacht.
Abgesehen von den offensichtlichen Herausforderungen
wie der Projektgröße und den hohen technischen
Anforderungen muss das Team auch mit aggressiven
Grundwasserverhältnissen und sehr harten Bodenschichten fertig werden. Doch auch der bürokratische
Aufwand hat es in sich: Unzählige Genehmigungen
und Bewilligungen mussten eingeholt werden – für die
über 260 temporären und dauerhaften Schächte überstieg die Anzahl der Genehmigungen die 10.000er-Marke.
„Im Januar 2013 konnten wir die erste Tunnelbohrmaschine
in Betrieb nehmen – seitdem sind neun Tunnelbohrmaschinen simultan im Einsatz. Die Bauarbeiten laufen
24 Stunden sieben Tage die Woche. Dabei ist es im
Sommer aber nicht unüblich, dass die Außentemperaturen
die 45°C-Marke erreichen“, berichtet Christian Isfort und
fährt fort: „Da die Tunnelschächte nur einen Durchmesser
von drei bis 14 m aufweisen, arbeiten unsere Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen auf engstem Raum. Der tiefste
Schacht liegt dabei 40 m unter der Erde.“ Zu Spitzenzeiten
arbeiten durchschnittlich 1.200 Züblin Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen am Projekt, 150 davon in den Bereichen
Entwurf, Statik, Qualität, Sicherheit und Baustellenmanagement. Hier entsteht durch Teamarbeit Gewaltiges –
dies zeigt sich im Baufortschritt: Allen Widrigkeiten zum
Trotz, wurden bereits 61 % der Arbeiten abgeschlossen.
Die Zufriedenheit der Auftraggeberschaft zeigt sich auch
in der Erweiterung des ursprünglichen Arbeitsumfanges.
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teams. Nr. 2 / 2014
Projekte International und Sondersparten
41
Die Arbeiten in Abu Dhabi
stellen das Team auch vor
körperliche Herausforderungen wie etwa Außentemperaturen von bis zu
45°C, enge Tunnelschächte
und ein Arbeiten in bis zu
40 m Tiefe.
Die Ed. Züblin AG wurde mit dem Entwurf und Bau des
Kanalanschlusses an Al Reem Island, einem neuen Stadtteil Abu Dhabis, beauftragt. Dabei soll ein Entsorgungstunnel die Abwasserströme von Al Reem Island in das
Kanalsystem Abu Dhabis einleiten. Die Arbeiten an den
Schächten haben bereits begonnen, der Rohrvortrieb der
zwei insgesamt 2,6 km langen Tunnel wurde im Juli 2014
gestartet und wird voraussichtlich im April 2015 abgeschlossen sein.
Auftragsvolumen:
US $ 389 Mio. (ca. € 290 Mio.)
Bauzeit:
1.342 Tage (inkl. Reem)
Tunnelbohrmaschinen:
9
Schächte:
über 260
Die Auftraggeberschaft ist mit der Arbeit der bis zu 1.200 Züblin Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter vor Ort zufrieden und beauftragte die Züblin AG mit einem weiteren Auftrag
in Al Reem Island.
Ansprechpersonen:
Jens Nagel und Christian Isfort,
UB International, H+I Naher Osten, Abu Dhabi
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42
Projekte Länderbericht
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Durchmesserlinie Zürich
Schweizer Präzision – Erfolgsgeheimnis
im Bahnbrückenbau
Neben Schokolade und Käse punkten die
Schweizerinnen und Schweizer mit Pünktlichkeit
und Gewissenhaftigkeit. Nicht nur ein Klischee –
sondern gelebter Arbeitsalltag.
Schweiz. Schauplatz: Zürich Hauptbahnhof – mit mehr
als 2.900 Zugfahrten pro Tag einer der meistfrequentierten
Bahnhöfe der Welt. Um Zugreisende in Zukunft noch
schneller an ihr Ziel zu bringen, wird am Hauptbahnhof
das Großprojekt Durchmesserlinie realisiert. Die 9,6 km
lange Durchmesserlinie verbindet künftig die Bahnhöfe
Altstetten, Zürich Hauptbahnhof und Oerlikon und
soll einerseits den Hauptbahnhof entlasten, andererseits
Anschlüsse und Verbindungen optimieren. Mitten
im Gleisfeld des Hauptbahnhofs entstehen im Rahmen
des Projekts zwei neue, eingleisige Brückenbauten,
um kreuzungsfreie und zeitsparende Querungen zu
ermöglichen.
2008 begann die Arbeitsgemeinschaft ABD, bestehend
aus den Firmen STRABAG AG, Stutz AG, Anliker AG,
Kibag AG und Frutiger AG, unter der Federführung von
Markus Meier (BRL IB Zürich und Neubau) mit der Errichtung der insgesamt 30 Brückenpfeiler für die Brückentröge der Letzigraben- und Kohlendreieckbrücke. Mit
über 1 km Länge ist die Letzigrabenbrücke künftig die
längste Brücke im Schweizer Schienennetz. Im Juli 2013
konnten die Arbeiten an den Pfeilern abgeschlossen
werden.
Präzision trotz Bahnbetrieb
In der zweiten Jahreshälfte 2011 begann die ARGE mit
der Montage des Vorschubgerüsts für die Letzigrabenbrücke, welches für die Konstruktion der Brücke eingesetzt
wurde. Dieses stützt sich jeweils auf den bereits betonierten
Teil der Brücke und einem Pfeiler ab – eine Methode, die
den Brückenbau ohne Abstützung am Boden ermöglicht
Auftragsvolumen:
CHF 58 Mio. (ca. € 47,8 Mio.)
Bauzeit:
Juni 2008 – Dezember 2015
Pfeilerhöhe:
6–16 m
Pfeilerdurchmesser:
2,5 m
Pro Brückenfeld sind
50 – 70 Wagenladungen
Beton nötig – zur Betonage
müssen die Betonmischer
rückwärts auf die Brücke
auffahren.
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Projekte Länderbericht
43
Info
Deutschland
Frankreich
Zürich
Liechtenstein
Österreich
Schweiz
Italien
Land der Sprachenvielfalt
Die offiziellen Landessprachen der Schweiz sind Deutsch, Italienisch,
Französisch und Rätoromanisch. Allein zur Begrüßung in der deutschsprachigen Schweiz hört man „Grüezi“ oder „Grüessech“ (per Sie) bzw.
„Hoi“ und „Sali“ (per Du). In der französischsprachigen Schweiz werden
Bekannte mit „Salu“ begrüßt, in der italienischsprachigen mit „Ciao“. In
der rätoromanischen Schweiz wird für Fremde „Bun di“ und „Buna
saira“ verwendet und unter Bekannten ist ein einfaches „Ciao“ üblich.
und einen uneingeschränkten Bahnbetrieb zulässt. Die
Arbeiten an der Letzigrabenbrücke sind aufgrund des
Vorschubgerüsts weitgehend unabhängig von äußeren
Einflüssen. Der Brückentrog konnte 2014 fertiggestellt
werden.
Die Herausforderung bei der Kohlendreieckbrücke
bestand im engen Radius, der aufgrund der Umfahrung
des bestehenden SBB-Unterwerks notwendig wurde.
Darüber hinaus trifft beim Überbau dieser Brücke, der
im Juli 2012 startete, alte Architektur auf neue – ein
denkmalgeschütztes Gebäude des Schweizer Architekten
Hans Hilfiker wird von der Brücke mit einem Abstand
von gerade einmal 80 cm überquert. Dazu wurde ein
spezielles Stahlgerüst eingesetzt, welches ohne weitere
Abstützungen das Gebäude überspannte.
Der Bauablauf der beiden Brücken musste nicht nur
dem laufenden Bahnbetrieb und den selbstverständlich
hohen Sicherheitsansprüchen gerecht werden, sondern
auch den örtlichen Logistikansprüchen entsprechen.
Sicherheit geht vor – so auch auf dieser Baustelle. Über
den Einsatz sogenannter Sicherheitswärter hinaus
werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen durch die SBB und ARGE in
Sicherheitsfragen geschult. Dieser Einsatz aller Beteiligten
trägt Früchte: An beiden Brücken hat sich seit Beginn
der Bauarbeiten kein schwerer Unfall ereignet.
Geschützter Raum für die Tierwelt
„Nicht nur auf die Bedürfnisse der Anwohnerinnen und
Anwohner wird beim Bau geachtet – auch auf die
Tierwelt wird Rücksicht genommen. Zahlreiche Umweltmaßnahmen sollen den speziellen Lebensraum zwischen
den Gleisen erhalten“, berichtet Projektleiter Hubert
Bähr. Für Mauerechsen, Gelbbauchunken und Wildbienen
ist das warme, trockene und nährstoffarme Umfeld der
ideale Lebensraum. Zum Schutz der Tier- und Umwelt
werden einige Maßnahmen unternommen, so gibt es
am Gleisrand Steinkörbe als Rückzugsort, Sandflächen
zum Nestbau und zahlreiche Versickerungsbecken.
Nach der Übergabe des Rohbaus durch die ARGE
installiert die SBB die notwendige Bahntechnik.
Im Dezember 2015 werden die Letzigraben- und
Kohlendreieckbrücke in Betrieb genommen.
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Die Arbeiten der STRABAG AG am Hauptbahnhof
Zürich schreiten rasch und aufgrund der hohen
Sicherheitsbestimmungen vor allem unfallfrei voran.
Ansprechpersonen:
Markus Meier und Hubert Bähr,
UB Schweiz (6X), Dir. Schweiz (MV),
Ingenieurbau Zürich und Neubau
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Specials
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Unsere Lieblingsplätze
Warschau: Meine Stadt
Die Geschichte der polnischen Hauptstadt Warschau ist an ihrer
Architektur erkennbar – dazu gehört die fast völlige Vernichtung der
Bausubstanz während des Zweiten Weltkrieges. Die rekonstruierte
Altstadt ist als einzige Nachbildung UNESCO Weltkulturerbe. Moderne
Architektur ergänzt das Stadtbild und macht Warschau so sehenswert.
Die Seele baumeln lassen
Beeindruckende Barockarchitektur
„Es ist grün, zauberhaft und vor allem mit Ruhe erfüllt. Jedes Mal,
wenn ich dort bin, entdecke ich neue Plätze. Polnische Produkte,
gesundes Essen, einen Öko-Markt, unzählige Cafés – mein absolutes
Highlight“, schwärmt Monika Golebiowska vom Viertel Saska Kępa.
Es befindet sich in Stadtmitte am rechten Ufer der Weichsel. Saska
Kępa ist ein Ort mit besonderer Atmosphäre und ein Anziehungspunkt für Jung und Alt.
Marek Grzeszczyk mag Warschauer Parks für seine Spaziergänge
als auch zum Fotografieren. Die Spaziergänge durch die „geordneten“
Alleen bieten dem Hobbyfotografen die beste Entspannung nach
einem stressigen Tag. „Mein Lieblingspark ist Wilanow – die Anlage
bezaubert mit der Barockarchitektur der Sommerresidenz Königs
Jan III. Sobieski, die als historisches Denkmal gilt“, berichtet Marek
Grzeszczyk.
Weg der Könige
Erholung im Park
Ein Viertel mit Geschichte
„Ein Stück des Warschauer Königswegs,
und zwar die Flaniermeile Krakowskie
Przedmieście, früher Bernardyński-Platz
genannt, ist mein liebster Platz“, sagt
Piotr Jakubczyk. Seit mehreren Jahrhunderten ist sie der bedeutendste repräsentative
Straßenzug der Hauptstadt, wo man solche
prachtvollen Bauwerke wie Präsidentenpalast, historische Kirchen, Universität,
Schlösser sowie wichtige Denkmäler besichtigen kann.
„Nach einem Stadtbummel in der Innenstadt
oder zur Erholung am Wochenende besuche
ich die beschatteten Alleen von Ogród Saski,
dem sächsischen Garten“, erzählt Justyna
Krupa. In diesem im Zentrum gelegenen
Garten kühlt sie sich an heißen Tagen an der
Marconi-Fontäne ab. Wenn die Sonnenuhr
an die Mittagszeit erinnert, besucht sie ihr
Lieblingsrestaurant St. Antonio, wo ausgezeichnete polnische und italienische Küche
serviert werden.
Marcin Maź spaziert gerne durch den
Stadtteil Praga. Hier hat jedes Bürgerhaus
und jeder Pflasterstein Geschichte, denn
sie sind unverändert erhalten geblieben.
Hier findet man Vorkriegspflaster, alte Laternen
und traditionelle Architektur – besonderes
Highlight ist die russische Kirche St. Maria
Magdalena. „Am liebsten genieße ich
in einem Café voller unverwechselbarer
Stimmung das authentische Warschauer
Flair“, erzählt Maź.
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Specials
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Der eigene Namenstag ist in
Polen besonders wichtig –
vielerorts sogar fast wichtiger
als der Geburtstag!
Justyna Krupa, Dir. Hochbau Polen (PP)
Wars
Meine chau:
S ta d t
SpecialTipp
Gut zu wissen!
Vorsicht, viele Toiletten in Polen sind
für Damen mit einem Kreis und
für Männer mit einem nach unten
gerichteten Dreieck ausgeschildert.
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Specials
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Betriebsausflüge
Ab in den sonnigen Süden!
Sardinien und Monaco sind zwei wunderschöne Fleckchen Erde.
Und mittendrin – einige österreichische Kolleginnen und Kollegen.
Das Essen bei den
sardischen Hirten
war mein Highlight
des Ausflugs.
International. Sardinien, die zweitgrößte Insel des
Mittelmeeres, bezauberte 388 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Region Österreich Ost vier Tage lang
mit ihren weißen Sandstränden und abwechslungsreichem, kulturellem Angebot. Doch auch 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Region West sind für
vier Tage verreist, und zwar nach Monaco. Dank der
hervorragenden Organisation des Betriebsrats boten
die Betriebsausflüge auch dieses Jahr wieder die
Möglichkeit, Land und Leute sowie Kolleginnen und
Kollegen in entspannter Atmosphäre kennenzulernen.
Elisabeth Deinhofer,
Wissensmanagement
Der Besuch der sardischen Banditenhochburg Orgosolo oder der Bootsausflug in eine einsame Mittelmeerbucht
und eine malerische Hafenstadt waren
einmalige Erlebnisse für die Kolleginnen
und Kollegen des Bereiches Ost.
Monaco – Fürstentum,
zweitkleinster Erdenstaat
und Liebling der Schönen
und Reichen – ein Ort,
der die Kolleginnen und
Kollegen des Bereiches
West neben Cannes,
St. Tropez, Nizza und
vier Tagen Sonnenschein
beeindruckt hat.
Das Fürstentum
Monaco hat mich sehr
beeindruckt, das Flair
ist einfach einzigartig!
Mario Schäfer, BMTI GmbH
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Specials
teams. Nr. 2 / 2014
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STRARUN
Premiere für das erste STRABAG Laufevent
129 Läuferinnen und Läufer aus 11 Nationen trotzten den schlechten
Wetterbedingungen und gingen am 16.5.2014 an den Start. Eine
Premiere für das Event – für das Organisationsteam im Hintergrund
aber längst Routine.
Österreich. „Es waren schwierige Wettkampfbedingungen
für das erste STRABAG Laufevent. Durch ein Unwetter
drohte die Veranstaltung ins Wasser zu fallen. Das
schreckte leider viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer
ab – vor allem jene, die eine weitere Anreise gehabt
hätten“, erklärt Mario Rabitsch, Initiator des STRABAG
Triathlons. Dennoch, 129 Läuferinnen und Läufer trotzten
der schlechten Wetterprognose, die sich glücklicherweise
nicht bewahrheiten sollte. Die kühlen Temperaturen
trübten weder die gute Stimmung unter den Läuferinnen
und Läufern noch hielten sie die Fans von ihrer lautstarken
akustischen Unterstützung ab. Auf der Elite-Distanz
sprintete STRABAG Mitarbeiterin Constance Mochar nach
43:08 min als Erste ins Ziel. Auf der 5-km-Distanz war
Sebastian Grabs nach 20:32 min der schnellste STRABAG
Läufer. Die schnellste Staffeleinheit waren die STRABAG
Water Runners alias Andreas Heindl und Christian
Messinger mit 42:39 min.
fast schon einer Tradition entsprechend, von unserem
Tischlereiteam in Gerasdorf angefertigt. Ob aus Beton
oder Schalungsplatten – die Kreativität kennt keine
Grenzen.
Die Medaillen werden, mittlerweile auch schon traditionsgemäß, von den Straßenkindern der Organisation
CONCORDIA in Rumänien und Moldawien mit viel Liebe
hergestellt. Das Anmeldeportal wird über die BRVZ IT/
Notes-Gruppe programmiert, die T-Shirts in Zusammenarbeit mit der Konzernkommunikation ausgesucht und
bestellt. Die Startnummern werden gedruckt, die Startersackerl befüllt, und die fleißigen Hände der FM sorgen
für einen professionellen Auf- und Abbau.
Es heißt „viele Köche verderben den Brei“ – aber nicht
hier. Das harmonische Zusammenspiel ist ein perfektes
Beispiel für TEAMS WORK.
Backstage
Schweißtreibend geht es aber nicht nur am Tag des
Rennens zu – schon Wochen vor der Veranstaltung
schwitzt Petra Burger, Assistentin der Direktionsleitung
der Zentralen Technik Wien, mit ihren fleißigen Helferinnen
und Helfern. Was viele nicht wissen, die organisatorischen
Anforderungen dieser Firmenveranstaltung stehen einem
Großevent um nichts nach. Erstmalig bekamen wir einen
Einblick in die Organisation.
Bereits Ende Oktober erklingt der Startschuss für das
Organisationsteam. Die Pokale, die vom Angestelltenbetriebsrat Ost gesponsert werden, werden seit 2012
selbst entworfen, hergestellt, zusammengebaut und
poliert. So kam es dazu, dass eine gewöhnliche Maurerkelle
zu einem prunkvollen Pokal umfunktioniert wurde. Die
Betonsockel wurden von unseren Lehrlingen angefertigt.
Mit Metallfarbenfolie wurden die Kellen überzogen, am
Sockel eine Plakette montiert und schließlich alles
händisch zusammengesetzt, geklebt und poliert. „Ich
brauchte rund 20 Stunden und wurde eine Stunde
vor den ersten Zielläufern und Zielläuferinnen mit dem
Polieren fertig“, erzählt Burger lächelnd. Individueller
geht es nicht mehr. 2013 war ein Glasbaustein das Pokalsymbol, 2014 ein Inlay nach dem Design der Urkunde
zwischen zwei Glasplatten. Die Holzpokalsockel wurden,
Wir sind stolz auf unsere STRABAG Sportlerinnen und Sportler und
gratulieren allen Finishern.
Ansprechperson:
Petra Burger, Zentrale Technik Wien
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Impressum
Herausgeberin: STRABAG SE, Villach • Redaktion: Barbara Amon (verantw.), Carmen ­Ferner
Organisation Länderausgaben: Edita Novotna (Tschechien /Slowakei), Mónika Varjú (Ungarn),
Bozena Czekajska (Polen), Michail Atamanenko (Russland) • Layout und Druck­abwicklung: ­
Gundula Schmid (­verantw.) • Druckvorstufe: R12 Spannbauer Ges.m.b.H. & Co KG, Wien
Druck: MACK GmbH, Schönaich • Fotonachweis: Carmen Ferner (S. 6, S. 7, S. 47), Christian
Deckert, Ines-Jeanne Paupie, Nicolas Rocca (S. 10 – 17), iStockphoto (S. 15, S. 17), Fotolia
(S. 20 – 21), DIE KREADIVEN (S. 29), Allianz (S. 34), Illustration von Royalize Medienproduktion
(S. 13, S. 17, S. 43, S. 45), Openstreetmap (S. 44 – 45) • Anfragen und Zuschriften bitte an:
STRABAG SE, Konzernkommunikation, Tel. +43 1 22422 - 1154, Fax +43 1 22422 - 1177,
[email protected], Donau-City-Str. 9, 1220 Wien
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