Thema des Monats April 2007 Allergien
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Thema des Monats April 2007 Allergien
Thema des Monats April 2007 Allergien Impressum: Inhalte und Gestaltung: Karin Dietze, Sandra During, Petra Müller, Doreen Risch Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. , Kaiserstraße 62, 55116 Mainz www.vdk.de/rheinland-pfalz © Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz, 2007 Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 2 Formatiert ... [1] Feldfunktion geändert ... [2] Formatiert ... [3] Feldfunktion geändert ... [4] Feldfunktion geändert ... [5] Inhaltsverzeichnis Seite 1. Allergien – Eine Volkskrankheit .............................................................................. 4 Formatiert ... [6] Formatiert ... [7] Feldfunktion geändert ... [8] 2. Allgemeines ............................................................................................................ 6 2.1 Symptome......................................................................................................... 6 2.2 Der allergische/anaphylaktische Schock........................................................... 7 2.3 Diagnose........................................................................................................... 8 2.4 Stärkung des Immunsystems und der Abwehrkräfte....................................... 10 Feldfunktion geändert ... [9] 3. Die Pollenallergie.................................................................................................. 11 3.1 Medikamentöse Behandlung einer Pollenallergie ........................................... 12 3.2 Tipps für Betroffene......................................................................................... 13 3.2.1 Wetterlagen.................................................................................................. 13 3.2.1 Wetterlagen .............................................................................................. 13 3.2.2 Haus und Wohnung.................................................................................. 13 3.2.3 Auto .......................................................................................................... 14 3.2.4 Urlaub/ Freizeit ......................................................................................... 14 3.3 Hyposensibilisierung/Desensibilisierung ......................................................... 14 Formatiert 4. Hausstaubmilben-Allergie..................................................................................... 15 4.1 Hausstaubmilben – unliebsame Mitbewohner................................................. 15 4.2 Maßnahmen der Wohnraumsanierung und Verhaltenstipps zur ..................... 15 Bekämpfung von Hausstaubmilben ...................................................................... 15 4.2.1 Raumpflege .............................................................................................. 16 4.2.2 Wohnraumsanierungsmaßnahmen .......................................................... 16 4.2.3 Verhaltenstipps......................................................................................... 17 Formatiert ... [10] Feldfunktion geändert ... [11] Formatiert ... [12] Feldfunktion geändert ... [13] ... [14] Feldfunktion geändert ... [15] Formatiert ... [16] Formatiert ... [17] Formatiert ... [18] Feldfunktion geändert ... [19] Feldfunktion geändert ... [20] Feldfunktion geändert ... [21] Formatiert ... [22] Feldfunktion geändert ... [23] Formatiert ... [24] Feldfunktion geändert ... [25] Formatiert ... [26] Feldfunktion geändert ... [27] Formatiert ... [28] 5. Haustierallergie..................................................................................................... 19 5.1 Tierische Freunde ........................................................................................... 19 5.1.1 Katzen ...................................................................................................... 19 5.1.2 Hunde....................................................................................................... 19 5.1.3 Vögel ........................................................................................................ 19 5.2 Tipps für Haustierallergiker ............................................................................. 20 Feldfunktion geändert ... [29] 6. Schimmelpilzallergie ............................................................................................. 21 6.1 Schimmelpilze ................................................................................................. 21 6.2 Tipps für Schimmelpilzallergiker ..................................................................... 21 Feldfunktion geändert ... [35] 7. Nahrungsmittelallergien ........................................................................................ 22 7.1 Diagnose......................................................................................................... 22 7.2 Behandlungsmöglichkeiten ............................................................................. 23 7.3 Verhaltenstipps für Lebensmittelallergiker ...................................................... 24 7.4 Kuhmilchallergie.............................................................................................. 25 7.5 Hühnereierallergie........................................................................................... 26 7.6 Nussallergie .................................................................................................... 26 7.7 Obst- und Gemüseallergie .............................................................................. 27 7.8 Kräuter- und Gewürzallergie ........................................................................... 27 Formatiert Formatiert ... [30] Feldfunktion geändert ... [31] Formatiert ... [32] Formatiert ... [33] Formatiert ... [34] Gelöscht: 3.2.2 Haus und... [36] Feldfunktion geändert ... [37] ... [38] Feldfunktion geändert ... [39] Gelöscht: 3.2.1 Wetterlagen … ... [40] Feldfunktion geändert ... [41] Formatiert ... [42] Feldfunktion geändert ... [43] Gelöscht: 3.2.4 Urlaub/ ... [44] Feldfunktion geändert ... [45] Formatiert 8. Bienen- und Wespenallergie................................................................................. 29 ... [46] Formatiert ... [47] 9. Ansprechpartner ................................................................................................... 31 Feldfunktion geändert ... [48] 10. Pollenflugkalender ...................................... Fehler! Textmarke nicht definiert.33 Gelöscht: 3.3 Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 3 ... [49] Feldfunktion geändert ... [50] Formatiert ... [51] Formatiert ... [52] Feldfunktion geändert ... [53] Gelöscht: 4. Hausstaubmilben... [54] Feldfunktion geändert ... [55] Formatiert ... [56] Formatiert ... [57] Feldfunktion geändert ... [58] ... [59] Feldfunktion geändert ... [60] Formatiert ... [61] ... [62] Formatiert ... [63] 1. Allergien – Eine Volkskrankheit „Sonnenschein und Blütenduft, das ist ein Vergnügen! Wenn in blauer Maienluft hoch die Lerchen fliegen. Wenn des Baches Wellen sich durch die Blumen schmiegen, und die Schmetterlinge sich auf den Halmen wiegen. Ach, wie ist es da so schön, tief im Gras zu liegen und zum Himmel aufzusehn! Das ist ein Vergnügen.“ So besang einst Robert Reinick in seinem Gedicht „Im Grünen“ den Frühling. Doch nicht jeder Mensch verbindet mit dieser Jahreszeit nur Sonnenschein und Freude, denn mit dem Frühling kommt für betroffene Personen auch die Allergie. Tränende Augen, triefende Nasen und ein Niesreiz wie bei einer Erkältung, das sind für mehr als 10 Millionen Menschen in Deutschland, die unter Heuschnupfen leiden, Symptome, mit denen sie täglich zu kämpfen haben. Und die Tendenz ist steigend. In einigen Fällen treten sogar Schlafstörungen einhergehend mit einem allgemeinen Leistungsabfall sowie Verdauungsbeschwerden auf. Heuschnupfen beschreibt eine Überempfindlichkeit gegen Eiweißkomponenten bestimmter Pollen. Diese werden vom Körper fälschlicherweise als Eindringlinge in den Organismus erkannt, was eine Abwehrreaktion des Immunsystems zur Folge hat. Mit einer Behandlung sollte möglichst frühzeitig begonnen werden, denn im Laufe der Zeit können sich die Symptome bis hin zu chronischem Asthma verschlimmern. Ein erholsamer Frühlingsspaziergang kann für Betroffene daher schnell zur Qual werden. Pollenallergiker sollten deshalb möglichst nach einem Regenguss, in den frühen Morgenstunden oder aber am Abend derartige Ausflüge unternehmen. Blühende Bäume sollten dabei gemieden werden. Nebenstehender Pollenflugkalender zeigt auf, zu welcher Zeit bestimmte Pollenarten auftreten. Hierbei sei jedoch gesagt, dass regionale Unterschiede auftreten können. Auch das momentan doch etwas „verrückte“ Wetter kann zu Verschiebungen führen. Pollenallergiker sollten sich daher genau informieren. So werden Vorhersagen beispielsweise von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst getätigt. Auslöser sind die Allergene. Das sind Antigene, die jeder Allergie zugrunde liegen. Es gibt eine Vielzahl von Allergenen, was eine Unterteilung unentbehrlich macht. Heuschnupfen- bzw. Pollenallergene gehören zu den Allergenen, die nach ihrer Quelle eingestuft werden. Hierzu zählen ebenso die Tier-, Hausstaub- und Schimmelpilzallergene, um nur einige zu nennen. Eine weitere Gruppe bilden etwa die Nahrungsmittel- sowie Inhalationsallergene, wobei die Art des Kontakts mit den Allergenen das Unterscheidungsmerkmal darstellt. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 4 Ferner gibt es auch so genannte Kontaktallergene. In unserer Umgebung sind zahlreiche Substanzen zu finden, die eine allergische Reaktion hervorrufen können. Ekzeme an den entsprechenden Hautstellen sind die Folge. Am bekanntesten dürfte hierbei die Nickelallergie sein, wovon vor allem Frauen betroffen sind, da nickelhaltiger Modeschmuck häufigster Auslöser ist. Zu den Kontaktallergien zählt ebenso die Gummi- bzw. Gummiprodukteallergie. Hier reagiert die betroffene Person entweder auf den Kautschuk selbst oder aber bei der Gummiherstellung verwendete Weichmacher und Stabilisatoren. Unerkannt kann dies beispielsweise bei Operationen sogar lebensbedrohlich sein, wenn der Patient mit Schläuchen oder ähnlichem in Kontakt kommt. Besteht ein Verdacht auf eine Allergie gegen bestimmte Stoffe, sollte diesem also in jedem Falle nachgegangen werden. Hierbei wird zwischen drei verschiedenen Allergietests unterschieden: dem Hauttest, anderen so genannten Provokationstests sowie den Blutuntersuchungen. Bei Hauttests, die eine spezielle Form des Provokationstests darstellen, werden Hautstellen in verschiedenen Weisen mit Allergenextrakten in Kontakt gebracht. Anhand der Reaktionen können dann die Allergenquellen ermittelt werden. Bei den anderen Provokationstests erfolgt der Kontakt mit dem potentiellen Allergen nicht über die Haut, sondern in einer anderen Form. Zum Erkennen des allergischen Asthmas werden beispielsweise Allergenextrakte inhaliert und mithilfe einer Lungenfunktionsprüfung ausgewertet. Bei den Bluttests erfolgt eine Blutuntersuchung im Hinblick auf verschiedenartige Antikörper. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 5 Gelöscht: Haustest 2. Allgemeines Unter einer Allergie versteht man eine übersteigerte Abwehrreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Fremd- und Umweltstoffe, die so genannten Allergene. Allergene sind also allergieauslösende Erreger. Das natürliche Abwehrsystem eines Menschen schützt diesen vor schädlichen Stoffen und Krankheitserregern wie Viren, Bakterien und Parasiten. Das Immunsystem bildet beim Eindringen eines solchen Erregers in den Organismus spezielle Antikörper. Bei einem erneuten Kontakt mit diesem Erreger „erinnert“ sich das Immunsystem sozusagen an den ersten Kontakt und produziert die entsprechenden Antikörper, so dass das Risiko einer nochmaligen Erkrankung verringert bzw. ausgeschlossen wird. Eine Reaktion erfolgt hierbei auch gegenüber unschädlichen Stoffen, jedoch in einem abgeschwächten Maße. Bei einer Allergie allerdings reagiert der Körper auf solche normalerweise nicht schädlichen Erreger ungemindert und daher mit einer unangemessenen Stärke. Theoretisch kann dabei jeder Stoff in der Umwelt einen Auslöser einer Allergie darstellen. Man nennt diese Reaktion des Immunsystems auch Sensibilisierung. Zu nennen wären hier etwa Pflanzenstoffe, Tierprodukte, Metalle und Chemikalien. Die häufigsten Allergene stellen Eiweißsubstanzen tierischen oder pflanzlichen Ursprungs dar. 2.1 Symptome Die entsprechenden Symptome der Allergie bleiben so lang bestehen wie sich das jeweilige Allergen im Organismus befindet. Die Reaktion auf dieses erfolgt sofort oder nach Stunden oder sogar erst nach einigen Tagen. Die Beschwerden sind entweder lokaler oder allgemeiner Art. Im Normalfall treten die lokalen Beschwerden dort auf, wo der Kontakt mit dem jeweiligen Allergen erfolgte, beispielsweise auf der entsprechenden Hautstelle oder an den Schleimhäuten der Atemwege. Allgemeine Beschwerden hingegen können im gesamten Körper auftreten, wenn sich das Allergen über die Blutbahnen im Organismus verteilt. Die allergische Symptomatik kann sich folgendermaßen äußern: Auge: Lidschwellung, Juckreiz, Rötung, Tränen, Bindehautentzündung, Blendempfindlichkeit, Lichtscheu Nase: Schnupfen, Kribbeln, Niesen, erschwerte Nasenatmung Rachen: Schluckbeschwerden, Kratzen, Schwellung, Kribbeln Mund: Schwellung von Zunge und Lippen, Juckreiz Lunge: Atembeschwerden/Atemnot, Husten Haut: Rötung, Schwellung, Ödem, Nesselsucht, Juckreiz, Ekzem, Neurodermitis, Quaddeln Magen/Darm: Durchfall, Verstopfung, Erbrechen, Magenschleimhautentzündung Näheres zu den Symptomen der jeweiligen Allergie ist bei den entsprechenden Ausführungen zu finden. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 6 2.2 Der allergische/anaphylaktische Schock Die schwerste Form einer allergischen Reaktion stellt der allergische bzw. anaphylaktische Schock dar. Besonders häufig kann er nach Insektenstichen oder einer Lebensmittelallergie auftreten. Aber auch alle anderen Allergene können diesen theoretisch auslösen. Es erfolgt hierbei eine Sofortreaktion innerhalb weniger Minuten, die sogar zum Tode führen kann. Denn durch den Allergenkontakt wird in den Schleimhäuten eine große Menge von Histaminen freigesetzt, die die Blutgefäße so stark erweitern, dass es zu einer abrupten lebensbedrohlichen Senkung des Blutdruckes kommen kann. Durch die Erweiterung der Blutgefäße werden ferner die Zellen durchlässiger und Flüssigkeit (Wasser) kann durchdringen und ins Gewebe sacken, wodurch Ödeme entstehen können. Da das Herz nun versucht den fehlenden Druck auszugleichen steigt der Puls enorm stark an und letztendlich kann es zu einem Zusammenbruch der Herzversorgung kommen. Ferner verengen sich zeitgleich die Luftgänge der Lungen und es stellt sich eine massive Atemnot ein. Die letztendlichen Todesursachen stellen Herzversagen und Atemstillstand dar. Es ist aus diesen Gründen also enorme Vorsicht geboten. Das Mitführen eines Notfallsets ist für gefährdete Personen daher unbedingt erforderlich, um reagieren zu können. Diese Notfallsets erhalten Sie bei allergologisch tätigen Ärzten. Diese können ebenfalls Notfallrezepte ausstellen. In dem Notfallset befinden sich ein orales Antihistaminikum, ein orales Kortison und eventuell eine Adrenalinfertigspritze sowie ein Betasympathomimetikum. Auch bei einer Immuntherapie durch den Arzt kann es zu einer solchen Sofortreaktion kommen. Ein erfahrener Arzt kann dies jedoch mit entsprechenden Sofortmaßnahmen kontrollieren. Folgende drei Stadien werden unterschieden: Grad 1: - starke Schwellung der Haut, bei Insektenstichen nicht nur an der Einstichstelle - starker Juckreiz - bei einer Nahrungsmittelallergie: starke Schwellung von Zunge, Mund und Rachen - eventuell bereits Schwindel und Hitzegefühl Grad 2: - zusätzlich Schwindel und Kreislaufprobleme - Änderung der Herzfrequenz - Atemprobleme - eventuell Husten Grad 3: - enorme Atemnot - Hautverfärbung - Zusammenbruch des Kreislaufes Sollten diese Anzeichen beobachtet werden rufen Sie bitte umgehend den Notarzt! Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 7 2.3 Diagnose Problematisch kann sich bei einer Allergie die Diagnostik gestalten, da derzeit mindestens 20.000 verschiedene Allergene bekannt sind, die eine Allergie auslösen können. Um vorab eine Einschränkung vornehmen zu können, ist daher eine Befragung des Betroffenen notwendig. Bereits die Erhebung der allergologischen Krankheitsgeschichte kann einen Hinweis auf den allergieauslösenden Stoff geben. Weiterhin sollten auch die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten sowie das berufliche und häusliche Umfeld betrachtet werden. Bei den sich anschließenden eigentlichen Allergietests unterscheidet man zwischen den Provokations- und den Labortests. Häufigster Provokationstest ist der Hauttest. Dabei werden verschiedene mögliche Allergene mit der Haut in Kontakt gebracht. Anschließend wird geschaut, ob eine allergische Reaktion wie etwa Pusteln oder Quaddeln auftreten. Der Arzt kann dabei gezielte Einzelproben bestimmter Allergene durchführen oder aber mit Gruppenextrakten ein breiteres Allergenspektrum erfassen und so die Möglichkeiten eingrenzen. Damit die Ergebnisse des Hauttests nicht verfälscht werden, sollte die gleichzeitige Einnahme von Antihistaminika und Kortikosteroiden vermieden werden. Das Absetzen der Antihistaminika sollte schon etwa 5 Tage vor dem Hauttest erfolgen. Eine Form des Hauttests ist der so genannte Reibe-Test. Dieser stellt den verträglichsten aller Hauttests dar. Hierbei wird mit einem Tupfer mehrfach das natürliche Allergen auf den Unterarm gerieben. Zu Vergleichszwecken wird der andere Unterarm mit einer 0,9-prozentigen Kochsalzlösung eingerieben, welche keinerlei Reaktionen hervorruft. Nach ungefähr 20 Minuten kann der Arzt das Ergebnis dann auswerten. Der Reibetest ist allerdings nur dann angezeigt, wenn eine Sofortreaktion innerhalb weniger Minuten erzielt werden kann. Bei Kontaktekzemen beispielsweise ist dieser Test ungeeignet. Eine weitere Form ist der so genannte Prick-Test. Dieser wird auch als Stich-Test bezeichnet. Er wird in der Praxis sehr häufig eingesetzt, da er präzise Ergebnisse liefern kann. Es werden hierbei verschiedene mögliche bzw. verdächtige Substanzen auf den Unterarm oder den oberen Rückenbereich getropft. Der Hautbereich unter diesem Tropfen wird anschließend mit einer Nadel (Prick-Lanzette genannt) eingeritzt. Gleichzeitig werden wiederum „Kontrolllösungen“ auf benachbarte Hautstellen aufgebracht. Diese bestehen aus der bereits erwähnten Kochsalzlösung, die keine Reaktion auslöst sowie einer Histaminlösung, die normalerweise in jedem Fall zu deutlichen Symptomen führt. Der Arzt kann dann nach circa 20 Minuten das Ergebnis auswerten. Mit dem Prick-Test lassen sich ebenfalls nur Allergien nachweisen, die eine Sofortreaktion hervorrufen. Eine weitere Art des Hauttests stellt der Scratch-Test dar, auch Ritz-Test genannt. Dieser wird bei vermuteten Allergien eingesetzt, die eine Sofortreaktion hervorrufen, wenn die übrigen Testformen jedoch keine hinreichenden Ergebnisse geliefert haben. Er ist etwas schmerzhaft und wird daher nicht bzw. nur wenn unbedingt notwendig zur Untersuchung auf mögliche Allergien bei Kindern eingesetzt. In die Haut des Unterarms oder oberen Rückens wird hier mit einer Lanzette ein Hautareal von ungefähr 5mm angeritzt. Auf diese Hautstelle gibt der Arzt dann die entsprechende Substanz. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 8 Auch hier erfolgt die Testauswertung nach circa 20 Minuten. Dieser Test kann einen Juckreiz nach sich ziehen. Eine Form des Hauttests, mit dem auch mögliche Allergien festgestellt werden können, die keine Sofortreaktion auslösen, ist der Intrakutan-Test. Dieser ist der empfindlichste aller Allergietests. Bei Nahrungsmittelallergenen zeigt dieser Versuch allerdings teilweise falsche positive Ergebnisse. Es werden hierbei Testlösungen in die Haut gespritzt und Vergleichs- bzw. Kontrolllösungen aufgebracht. Das Ergebnis kann entweder nach ungefähr 20 Minuten oder bei Allergien, die eine spätere Reaktion hervorrufen, nach bis zu 72 Stunden ausgewertet werden. Kontaktallergien wie etwa die Nickel-, Chrom-, Reinigungsmittel- und Arzneimittelallergien können mit dem Epikutan-Test nachgewiesen werden. Hierzu werden die Allergene auf die Haut von Oberarm oder Rücken aufgebracht. Der zu testende Hautbereich wird vorab gründlich gereinigt und bei Bedarf rasiert. Anschließend bringt der Arzt speziell mit bestimmten Standardreihen präparierte Pflasterstreifen an. Es gibt sogar Standardtestreihen, die beispielsweise speziell für verschiedene Berufsgruppen angewendet werden können. Das Pflaster verbleibt für 48 Stunden auf der Haut und darf nicht mit Feuchtigkeit oder UV-Strahlung in Kontakt kommen. Der Arzt untersucht nach Ablösen des Pflasters den Hautbereich mehrfach nach eindeutigen allergischen Reaktionen. Abzusehen von einem Hauttest ist bei Schwangeren, Personen mit einem schlechten allgemeinen Gesundheitszustand oder akuten Allergie-Symptomen. Bei den anderen Provokationstests wird das vermutliche Allergen dem Betroffenen nicht über die Haut zugeführt. Bei einem Test auf Heuschnupfen beispielsweise wird die Substanz in die Nase gesprüht. Bei allergischem Asthma muss das Extrakt inhaliert werden. Bei den Provokationstests besteht allerdings die Gefahr, dass auch heftige allergische Reaktionen auftreten, die schlimmstenfalls sogar lebensbedrohlich sein können. Die Tests sollten daher nur von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden, der im Notfall auch entsprechende Maßnahmen einleiten kann. Mittels eines Bluttests (Labortest) können bestimmte Antikörper nachgewiesen werden. Es kann hierdurch erkannt werden, ob der Organismus vermehrt entsprechende Antikörper bildet. Ferner kann in Blutproben das so genannte eosinophile kationische Protein (ECP) gemessen werden. Dieses Verfahren wird etwa zur Verlaufskontrolle bei allergischem Asthma oder atopischer Dermatitis angewandt. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 9 2.4 Stärkung des Immunsystems und der Abwehrkräfte Die Zahl der an einer Allergie erkrankten Personen ist in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Die Tendenz ist weiter steigend. Die Ursachen hierfür sind zwar noch nicht abschließend geklärt, viele Theorien diesbezüglich zielen dabei jedoch auf ein mangelndes Training der Immunabwehr ab. Diese muss daher gestärkt werden, damit die Ursachen der Allergie bekämpft und der Körper entgiftet und entschlackt werden kann. Es ist daher besonders wichtig, bereits im frühen Alter das Immunsystem ausreichend zu stärken. Kinderallergologen empfehlen beispielsweise eine Stillzeit der Säuglinge von mindestens 4 bis 6 Monaten. Sollte dies nicht möglich sein, wird geraten hypoallergene Säuglingsnahrung zu verwenden. Viele sprechen weiterhin davon, dass heute vielen Kindern die „natürliche Impfung durch Schmutz“ fehlt. Sie sollten daher ruhig auch einmal im Dreck spielen. Allergene, die sich bereits im menschlichen Organismus eingelagert haben, sollten zunächst wieder aus dem Körper entfernt werden. Dies kann durch eine Darmsanierung oder eine Fastenkur erfolgen. Durch die Entschlackung und Entgiftung des Organismus wird das Immunsystem entlastet. Erwähnt werden kann in diesem Zusammenhang, dass sich 70 Prozent der Immunzellen im Darm befinden. Eine weitere Möglichkeit ist die Eigenbluttherapie, die vor allem bei allergischem Asthma und Ekzemen zur Anwendung kommt. Hierbei wird zunächst Blut aus der Vene entnommen und mit UV-Licht bestrahlt, verdünnt, beispielsweise versetzt mit Sauerstoff und anschließend wieder zurück in den Körper gespritzt. Diese Behandlung löst eine Antwort des Immunsystems aus und kurbelt dieses an. Diese Behandlung sollte allerdings nur in einer beschwerdefreien Phase durchgeführt werden. Eine gesunde Ernährung ist Voraussetzung für eine beschwerdefreie Lebensführung. Es sollten leicht bekömmliche Produkte zu sich genommen und auch auf die Kombination der einzelnen Lebensmittel geachtet werden, damit die Verdauung geregelt erfolgen kann. Dies sichert die bestmögliche Funktionsfähigkeit der zu 70 Prozent im Darm befindlichen Immunzellen. Auch auf frisches Obst und Gemüse und frische Kräuter sollte zurückgegriffen werden. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 10 3. Die Pollenallergie Die Pollenallergie, auch Heuschnupfen oder allergische Rhinitis genannt, ist die häufigste allergische Erkrankung. Ungefähr 16 Prozent der Deutschen sind betroffen. Auslöser einer Pollenallergie können verschiedene Pollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Kräutern und Getreide sein. Mit dem Frühling und den steigenden Temperaturen bewegen sich immer mehr Pollen in der Luft. Durch den Wind gelangen die Allergene in die eigenen vier Wände. Doch auch mit der Kleidung, den Schuhen und den Haaren oder über Tiere können die Erreger ins Haus oder die Wohnung gelangen. Als Pollen bezeichnet man die männlichen Bestandteile der Blüte bei Pflanzen. Man unterscheidet zwei Formen der Verbreitung. Zum einen erfolgt diese durch Insekten und zum anderen durch den Wind. Die letztere ist im Wesentlichen für das Auslösen einer Allergie verantwortlich. Auslöser der allergischen Reaktionen sind die Eiweißstoffe in den Pollen. Das Immunsystem erkennt die Allergene bei deren Kontakt mit den Schleimhäuten der Nase, des Rachens und den Augen fälschlicherweise als Krankheitserreger und produziert entsprechende Abwehrstoffe und Antikörper. Histamin wird in die Blutbahn freigesetzt wodurch sich die Blutgefäße erweitern. Daraufhin werden die Zellen durchlässig und es kann Flüssigkeit von den Blutgefäßen in die Schleimhäute austreten. Hierdurch können dann folgende Symptome entstehen: • Jucken, Brennen und Kratzen der Nasenschleimhaut • Niesanfälle und wässriger Schnupfen • Schwellung der Nasenschleimhaut • Jucken, Brennen und Tränen der Augen • Schwellung der Bindehäute/ Bindehautentzündung • Licht- und Blendempfindlichkeit • Gerötete Augen • Kiefer- und Kopfschmerzen durch angestauten Schleim in Nasennebenhöhlen • Halsschmerzen • Juckreiz an Gaumen und in den Gehörgängen • Hustenreiz und Kurzatmigkeit bis hin zum Asthma • Erhöhte Temperatur/ Fieber • Müdigkeit und Konzentrationsstörungen • Niedriger Blutdruck Der Heuschnupfen wird auch als saisonaler Schnupfen bezeichnet, da er durch die Blütezeit der entsprechenden Pflanzen zeitlich begrenzt ist. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 11 Man unterscheidet die Hauptauslöser des Heuschnupfens in drei Gruppen: • Frühblühende Bäume zwischen Februar und Mai • Gräser und Getreide zwischen Mai und Juli sowie von Mitte August bis Mitte September • Bestimmte Kräuter im Frühherbst Wann genau welche Pollenarten vermehrt auftreten, können Sie dem Pollenflugkalender entnehmen, der als Anlage dieser Informationsmappe beiliegt. Wir weisen jedoch darauf hin, dass sich aufgrund der Klimaveränderung und regionaler Unterschiede Abweichungen ergeben können. Der Deutsche Wetterdienst erstellt deshalb in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst täglich aktuelle Vorhersagen über den Pollenflug der sechs allergologisch am häufigsten vorkommenden Blütenpollen von Beifuß, Birke, Erle, Hasel, Roggen und Süßgräsern. Sie erhalten diese im Internet unter nachstehendem Link: http://www.dwd.de/de/wir/Geschaeftsfelder/Medizin/Pollenvs/abfrage.htm Sie können die Informationen zur aktuellen Pollenflugverbreitung ebenfalls telefonisch bei der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst für den Bereich Rheinland-Pfalz unter folgender Telefonnummer erfragen: 0190 / 11 54 92. 3.1 Medikamentöse Behandlung einer Pollenallergie Die medikamentöse Behandlung kann mithilfe folgender Mittel erfolgen: • Antihistaminika in Form von Tabletten, Tropfen oder eines Sprays • Mastzellenstabilisatoren (Cromoclicinsäure) • Abschwellende Nasentropfen • Antiallergische Augentropfen • Cortison in Form von Tabletten oder eines Sprays • Beta-Sympathomimetika Welche Medikamente im Einzelfall in Frage kommen sind mit dem behandelnden Arzt abzuklären. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 12 3.2 Tipps für Betroffene In verschiedenen Bereichen können einige Dinge hilfreich im Umgang mit einer Pollenallergie sein: 3.2.1 Wetterlagen Regen ist zwar nicht immer erfreulich, für Pollenallergiker kann er hingegen von Vorteil sein. In der ersten halben Stunde steigt die Konzentration der Pollen in der Luft zwar erst einmal an, jedoch sinkt sie bei Regenfall über mehrere Stunden merklich, da der Regen die Pollen an den Boden drückt. Dadurch bessern sich auch die allergiebedingten Beschwerden. Bei niedrigen Temperaturen und tagelangem Regen wird der Pollenflug sogar gänzlich verhindert. Nach einem mehrstündigen Regenguss können Sie also einen Spaziergang an der frischen Luft genießen. Eine weiterer Faktor, der den Pollenflug beeinflusst ist der Wind. Ist es windstill, so können die Pollen nicht fliegen. Wenn der Wind hingegen sehr stark ist, werden die Pollen in der Luft verteilt und die Konzentration der Pollen verringert sich. Beides wirkt sich positiv auf die Heuschnupfensymptome aus. Schwacher Wind hingegen verstärkt diese, da durch ihn die Pollen in der Luft aufgewirbelt werden und die Konzentration somit steigt. 3.2.2 Haus und Wohnung Wie bereits geschildert, gelangen die allergieauslösenden Pollen auch in die eigenen vier Wände. Um die Konzentration gering zu halten, sollte möglichst täglich Staub gesaugt werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass der Staubsauger über einen intakten Filter verfügt. Es ist auch ratsam, das Staubsaugen von einer anderen Person durchführen zu lassen. Sollte dies nicht möglich sein, so wird Allergikern das Benutzen einer Staubschutzmaske dringend empfohlen. In Zeiten hoher Pollenkonzentration sollten Türen und Fenster (insbesondere Schlafzimmerfenster) möglichst geschlossen bleiben. In ländlichen Gegenden ist die Belastung in den frühen Morgenstunden am stärksten, in Großstädten hingegen in den Abendstunden. Dies sollte beim Lüften beachtet werden. Nachts sollten Fenster unbedingt verschlossen bleiben. Ferner gibt es auch so genannte Pollengitter, die schützend vor Fenstern angebracht werden können. Es wird empfohlen, sich täglich abends die Haare zu waschen, um einer Ablagerung der Pollen auf dem Kopfkissen entgegenzuwirken. Außerdem sollten staubige Kleidung und Schuhe nicht im Schlafzimmer gewechselt werden, da sich an diesen Pollen ansammeln. Auch andere „Pollenfänger“ wie Teppiche, Gardinen, Polstermöbel aus Stoff und Trockenblumensträuße sollten möglichst gemieden werden. Empfehlenswert ist, auf Holz- und Ledermöbel zurückzugreifen, die sich feucht reinigen lassen. Besonders im Schlafzimmer sollte auch auf blühende Pflanzen verzichtet werden. Die Bettwäsche ist regelmäßig zu wechseln. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 13 Im Garten sollte der Rasen möglichst kurz gehalten werden, damit dieser nicht blüht. Das Rasenmähen sollte der Allergiker möglichst anderen Personen überlassen. 3.2.3 Auto Während der Heuschnupfenzeit sind die Fenster und das Schiebedach möglichst geschlossen zu halten. Es empfiehlt sich auch, die Lüftung auszuschalten oder aber die für viele Autotypen erhältlichen Pollenfilter zu verwenden. Vorsicht ist bei der Einnahme von Medikamenten gegen Allergien geboten. Bitte achten Sie hierbei darauf, ob sie das Fahrvermögen beeinträchtigen. 3.2.4 Urlaub/ Freizeit Anhand des Pollenflugkalenders können Sie erkennen, wann mit einer besonders hohen Konzentration bestimmter Pollenarten zu rechnen ist. In diesen Zeiten der „Heuschnupfen-Hochsaison“ sollten längere Aufenthalte im Freien insbesondere auf Wiesen und Feldern vermieden werden. Am besten fahren Sie in dieser Zeit in den Urlaub. Pollenarme Gebiete sind das Meer, Inseln und Hochgebirgslagen. Letztere sind ab einer Höhe von 2.000 Metern nahezu pollenfrei. Auch sollte eine weitere Reizung der Atemwege durch Rauchen, dem Aufenthalt in verrauchten Räumen oder das Baden in chlorreichen Schwimmbecken gemieden werden. Wenn ein Spaziergang im Wald gemacht wird, dann ist dies in einem Laubwald günstiger als in einem Nadelwald, da die Blätter zum Teil als natürliche Pollenfilter fungieren. Zum Schutz der Augen sollte eine Sonnenbrille getragen werden. 3.3 Hyposensibilisierung/Desensibilisierung Ziel dieser Therapieform ist der allmähliche Abbau der Überempfindlichkeit gegenüber den Allergenen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die allergieauslösenden Pollen zweifelsfrei und eindeutig bekannt sind. Bei dieser Behandlungsmethode wird dem Betroffenen über einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren hinweg das problematische Allergen in steigenden Dosen in den Oberarm gespritzt. Ziel ist es dabei, den Organismus an den Stoff zu gewöhnen. Bei Erfolg verschwinden dann allmählich die Beschwerden. In der Regel wird mit der Behandlung nach Ende des Pollenfluges begonnen. Sie darf nur von einem Arzt durchgeführt werden, der hiermit Erfahrungen hat und der auch im Notfall eingreifen und reagieren kann. Beachtet werden muss, dass während der Therapie keine antiallergischen Medikamente eingenommen werden dürfen. Die Hyposensibilisierung wurde stark diskutiert. Kritiker halten sie für zu teuer, potentiell gefährlich, sehr aufwendig und unzuverlässig. Andere wiederum schwören darauf. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 14 4. Hausstaubmilben-Allergie 4.1 Hausstaubmilben – unliebsame Mitbewohner Hausstaubmilben sind mikroskopisch kleine Spinnentiere. Überall im Haus oder in der Wohnung, wo es warm und feucht ist, fühlen sie sich am wohlsten. Besonders der Schlafbereich liefert diese Bedingungen. Die Milben lauern in Betten, Vorhängen, Teppichböden, Polstermöbeln und Kleidung. Optimale Lebensbedingungen sind Temperaturen zwischen 25 und 30 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 65 bis 80 Prozent. Für einige Stunden können Milben jedoch auch Temperaturen bis zu plus 60 und minus 25 °C aushalten. Auf eine Schwankung der Luftfeuchtigkeit reagieren sie empfindlicher. Bei unter 60 Prozent Luftfeuchte haben sie keine Freude daran, sich zu vermehren. Hauptsächliche Nahrungsquelle sind die von Menschen abgegebenen Hautschuppen. Von den 1 bis 2 Gramm dieser Hautschuppen, die der Mensch täglich verliert, können ca. 1 Million Milben leben. Daneben vertilgen sie Bakterien und Schimmelpilze. Sie sind kleine „Müllschlucker“, die nicht einmal Krankheiten übertragen. Was hinein geht und verdaut wird, muss jedoch auch wieder hinaus. Und gerade die winzigen, eiweißhaltigen Kotballen der Milben können bei Menschen zu einer allergischen Reaktion führen. Nicht die Milbe selbst sondern ihr Exkrement ist das Allergen. Während der warmen und feuchten Witterung von Mai bis Oktober schlüpfen die Tierchen aus den abgelegten Eiern. Mit Beginn der Heizperiode sterben die meisten Milben dann, da die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen abnimmt. Allergische Symptome äußern sich zwar das ganze Jahr über, erreichen zu diesem Zeitpunkt jedoch ihren Höhepunkt, da in der trockenen Luft der Milbenkot sehr schnell zerfällt, als Bestandteil des Feinstaubs leicht aufgewirbelt und mit der Atemluft aufgenommen wird. Typische allergische Symptome sind juckende und tränende Augen, Niesanfälle, eine laufende Nase, Husten oder Atemnot - oft nur nachts und morgens. Zeigen sich diese Beschwerden, ist es unbedingt ratsam, einen Arzt aufzusuchen und die Diagnose abzuklären. Denn nur eine gezielte Behandlung kann schlimmere Folgen, nämlich die Bildung eines Asthmas bronchiale, verhindern. Alternativ kann eine Hyposensensibilisierung 4.2 Maßnahmen der Wohnraumsanierung und Verhaltenstipps zur Bekämpfung von Hausstaubmilben Eine Allergie kann in der Regel recht gut behandelt werden. Dies allein reicht jedoch nicht aus. Vielmehr muss das Allergen, in diesem Fall also der Milbenkot gemieden werden. Sicher, eine vollkommene Ausrottung der Milben im Wohnbereich ist kaum möglich. Eine Dezimierung des Milbenbefalls kann jedoch bereits eine deutliche Besserung der Beschwerden bewirken. Auch vorbeugend sind Maßnahmen einer Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 15 Wohnraumsanierung zur Beseitigung des Milbenbefalls nur zu empfehlen, da der Ausbruch einer Allergie jederzeit möglich ist. 4.2.1 Raumpflege Bei der Raumpflege ist besonders darauf zu achten, die Feinstaubbelastung möglichst gering zu halten. Denn gerade beim Wischen, Saugen und Kehren wird viel Staub aufgewirbelt. Besondere Wischmethoden und Saugsysteme können jedoch das Aufwirbeln von Staub so weit wie möglich unterbinden. Glatte Fußböden oder Möbelstücke werden am besten mit speziellen AntiStaubtüchern gereinigt. Die antistatische Wirkung und die wabenartige Struktur dieser Tücher bewirkt, dass der Staub vom Tuch wirksam aufgenommen und eingeschlossen wird. Die Tücher werden nach der Reinigung entsorgt. Das Staubsaugen von glatten Fußböden und Teppichen mit den üblichen Geräten ist dagegen nicht besonders wirkungsvoll. Vielmehr können sich die Beschwerden dabei noch verstärken, da der feine Staub nicht vollständig von den Filtern zurückgehalten und statt dessen in der Raumluft verteilt wird. Abhilfe können hier Staubsauger schaffen, die mit so genannten HEPA-Filtern (High Efficiency Particulate Air) ausgestattet sind. Die Filter sind je nach Rückhaltevermögen in der Lage bis zu 99,95 Prozent der Staubpartikel aufzuhalten. Zudem gibt es bereits Geräte, die über ein komplett versiegeltes System verfügen, sodass auch über Schwachstellen an Saugrohr, Schlauch und Gehäuse keine Staubteilchen austreten können. Spezielle Raumsprays und Schaumreiniger sind ebenfalls geeignet, die Anzahl der oberflächlich erreichbaren Milben für einige Zeit zu reduzieren. Die Prozedur muss jedoch regelmäßig wiederholt werden. Besondere Testsets, mit denen Staubproben auf ihren Gehalt an Milbenexkrementen untersucht werden, zeigen, wann die Reinigung erneut notwendig ist. 4.2.2 Wohnraumsanierungsmaßnahmen Viel wirksamer und auf lange Zeit gesehen günstiger als der Einsatz teurer Reiniger ist eine dagegen eine möglichst umfassende Wohnraumsanierung, die nachfolgende Maßnahmen enthalten sollte: Milbendichte Überzüge Gerade im Schlafbereich ist die Belastung durch Hausstaub-Allergene besonders hoch. Hier schaffen milbendichte Bezüge für Matratzen, Kopfkissen und Oberbetten – so genannte Encasings – Abhilfe. Auf diese Weise werden Allergene aus den Matratzen und Kissen daran gehindert, in die Atemluft zu gelangen. Zudem werden die Hausstaubmilben von ihrer Nahrungszufuhr abgeschnitten, da die Milben nicht durch die Bezüge und somit zu ihrer Nahrungsquelle gelangen können. Bei der Anschaffung der Encasings ist darauf zu achten, dass bestimmte Qualitätskriterien eingehalten werden. So müssen die Überzüge die Matratzen und Kissen von allen Seiten undurchlässig umschließen und nicht etwa die Unterseite Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 16 freilassen. Sie sollten waschbar sein und infolge dessen dennoch milbendicht bleiben. Ist eine Hausstaub-Allergie nachgewiesen, übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Encasings. Hierzu muss eine ärztliche Verordnung für ein Encasing bei der Krankenkasse eingereicht werden. Austausch von Matratzen, Kissen und Betten Auch ein Austausch der Matratzen, Kissen und Betten bietet einen gewissen Schutz gegen Milben. Es gibt spezielle „anti-allergene“ Schaumstoffmatratzen mit glatten Oberflächen, die sich leichter reinigen lassen als herkömmliche Federkernmatratzen oder Matratzen aus anderen Materialen (z. B. Rosshaar-, Seegrasmatratzen). Mit der Zeit empfiehlt es sich aber auch hier, diese Matratzen mit einem Überzug zu versehen. Daunen- und Schafwollbettdecken und ebensolche Kissen sollten gegen Decken und Kissen aus synthetischen Geweben mit ebensolchen Füllungen ausgetauscht werden. Einem regelmäßigen Waschen des Bettzeugs bei möglichst 60 °C steht dann nichts entgegen. Entfernen von Staubfängern Besonders im Schlafbereich sollte auf Bettvorleger, Wandteppiche, Bettüberwürfe, Plüschmöbel und Vorhänge verzichtet werden, da sich in ihnen Hausstaub leicht ansammeln kann. Ideal im Schlafraum sind Möbel mit glatten, feucht abwaschbaren Oberflächen. 4.2.3 Verhaltenstipps Auch das richtige Verhalten spielt bei der Reduzierung der Allergene eine wesentliche Rolle. Da Milben besonders auf die Luftfeuchtigkeit reagieren, ist das richtige Lüften des Schlafbereichs sehr wichtig. Eine relative Luftfeuchtigkeit von durchgängig unter 50 Prozent ist die effektivste Waffe gegen Milben. Sorgen Sie durch regelmäßiges Lüften für trockene und kühle Luft. Lüften Sie auch das Bettzeug möglichst täglich. Ziehen Sie Tageskleidung und Schuhe möglichst nicht im Schlafraum aus. Lassen Sie zudem nichtbenötigte Kleidungsstücke nicht frei herumliegen. Der häufige Wechsel der Bettwäsche ist besonders wichtig, da die Milben dort infolge der Körperwärme und nächtlichen Schweißabsonderung die idealen Lebensbedingungen vorfinden. Waschen Sie die Bettwäsche möglichst immer bei 60 °C. Vergessen Sie dabei nicht die Reinigung der Matratzen- und Kissenüberzüge (Encasings). Kinder lieben Kuscheltiere – Milben auch. Daher ist es wichtig auch hier auf eine regelmäßige Reinigung zu achten. Wirksam ist es die Stofftiere wie die Bettwäsche Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 17 bei 60 °C zu waschen oder bei 60 °C in trockenem Zustand in den Wäschetrockner zu stecken. Da Teddys und Co. diese hohen Temperaturen nicht immer überstehen, ist es auch möglich, sie für 24 Stunden in die Tiefkühltruhe zu legen und tags darauf gründlich abzusaugen. Als Hausstaubmilben-Allergiker sollten Sie es vermeiden, Reinigungsarbeiten wie Staubsaugen, Kehren und ähnliches durchzuführen. Sollte dies nicht möglich sein, hilft eine Staubmaske vor Mund und Nase. Zudem sollten Sie möglichst feuchte Tücher verwenden. Die richtigen Veränderungen des Wohnbereichs wie auch das Einhalten einiger Verhaltensregeln sind entscheidend im Kampf gegen die Milben. Auch wenn eine vollständige Beschwerdefreiheit vielleicht nicht zu schaffen ist, die gesundheitlichen Beeinträchtigungen können zumindest maßgeblich reduziert werden. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 18 5. Haustierallergie 5.1 Tierische Freunde Welches Tier passt zu mir? – Bei der Auswahl eines geeigneten tierischen Partners sollte neben vielen anderen Faktoren auch bedacht werden, dass Haustiere Allergien auslösen können. Eine laufende Nase, Augenjucken, Atemnot oder eine Hautreizung sind typische allergische Reaktionen auf Haustiere. Prinzipiell sind Allergien gegen alle behaarten oder gefiederten Tiere möglich. Sehr häufig werden allergische Reaktionen auf Katzen und Hunde entwickelt. Nagetiere wie Ratten, Mäuse, Meerschweinchen, Kaninchen oder Hamster sowie Vögel, Pferde und Kühe sind jedoch auch oft die Verursacher. Meist lösen nicht die Haare die Beschwerden aus, sondern Hautschuppen, Speichelreste und Exkremente, die daran kleben. Eine allergische Reaktion erfolgt auf die darin enthaltenen Tiereiweiße. Von Tierart zu Tierart unterscheiden sich die Allergene und deren Verbreitung. 5.1.1 Katzen Das Katzenallergen wird hauptsächlich über deren Speichel und Tränenflüssigkeit verbreitet. Die winzige, federleichte Substanz kann sich überall festsetzen, auch am Feinstaub. Selbst in Räumlichkeiten, die noch nie von einer Katze betreten wurden, können Allergene nachgewiesen werden. Katzenbesitzer verbreiten die Allergene über ihre Kleidung in öffentlichen Verkehrsmitteln, Bürogebäuden, Schulen usw. Wird die Katze abgeschafft, kann es noch Monate andauern, bis auch die Allergene verschwunden sind. 5.1.2 Hunde Bei Hunden kann eine allergische Reaktion nur auf eine oder wenige Rassen begrenzt sein. Im Gegensatz zur Katze erfolgt die Reaktion weniger auf den Speichel und die Tränenflüssigkeit. Das Hundeallergen wird zumeist über die Hautschuppen verbreitet. 5.1.3 Vögel Auslöser für eine allergische Reaktion sind bei Vögeln sowohl Federn und Kot als auch Vogelmilben. Gesundheitliche Beschwerden treten u. a. nach dem direkten Kontakt mit dem Vogel oder beim Reinigen des Käfigs auf. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 19 5.2 Tipps für Haustierallergiker Neben der medizinischen Behandlung einer Allergie, gibt es noch weitere Möglichkeiten, diese wirksam zu bekämpfen. Wie bei anderen Allergien auch, können durch das Meiden des Allergens die Beschwerden maßgeblich verringert werden oder ganz verschwinden. Bestimmte Verhaltensweisen erleichtern das Leben mit der Allergie. Besonders wichtig ist es, den direkten Kontakt mit dem Allergen zu vermeiden. Für Haustierbesitzer bedeutet dies, dass sie sich von ihrem Liebling möglichst trennen sollten. Tierliebhaber, die dies nicht übers Herz bringen, sollten folgende Ratschläge befolgen: Das Haustier sollte aus dem Schlafbereich verbannt werden. Schlaf- und Ruheplätze des Haustiers sollten sich nicht an Stellen befinden, die Sie regelmäßig aufsuchen und benutzen. Kämmen Sie die Tiere häufig. Anschließend sollten Sie das Fell mit einem feuchten Tuch abwischen, um lose Allergene zu binden und demzufolge zu reduzieren. Den engen Körperkontakt mit dem Tier sollten Sie unbedingt vermeiden. Nach dem Kontakt mit dem Tier unbedingt Hände waschen. Vermeiden Sie in Ihrem Wohnbereich „Staubfänger“ wie Gardinen, Teppiche und Kissen. Reinigen Sie Ihre Wohnung regelmäßig. Nutzen Sie dafür geeignete Staubsauger mit speziellen Filtern, um die Allergenbelastung in der Luft so gering wie möglich zu halten. Möbel und Fußböden sollten aus Materialien hergestellt sein, die sich häufig feucht abwischen lassen. Ziehen Sie Tageskleidung und Schuhe möglichst nicht im Schlafraum aus. Lassen Sie diese dort nicht frei liegen. Informieren Sie sich vor dem Kauf von Kleidung und Einrichtungsgegenständen über tierische Bestandteile, da Tierhaare enthalten sein können. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 20 6. Schimmelpilzallergie 6.1 Schimmelpilze Schimmelpilze sind mikroskopisch kleine Organismen, die sich nach Form und Farbe unterscheiden. Von den vielen bekannten Schimmelpilzarten sind lediglich 20 bis 30 als Auslöser von Allergien bekannt. Die Allergene sind nicht die Pilze selbst, sondern die Sporen, die von den Pilzen zur Fortpflanzung in die Luft abgegeben und vom Wind verbreitet werden. Wenn die Sporen über die Luft eingeatmet werden, können diese vielfältige allergische Reaktionen auslösen, die von Reizungen der Augen- und Nasenschleimhäute bis hin zu asthmatischen Beschwerden reichen können. Gesundheitliche Beschwerden können sowohl ganzjährig als auch saisonal auftreten. Schimmelpilze lieben es feucht und warm. Typische Schimmelpilzstellen in Wohnungen sind feuchte Mauern, feuchte Stellen hinter Tapeten und Textilien, Holzverschalungen und Kachelwänden. Sie sind auch in Klimaanlagen, auf Matratzen und Polstermöbeln, in Zimmerpflanzen und Luftbefeuchtern zu finden. Auch in Räumen mit einer generell hohen Luftfeuchtigkeit wie im Bad, im WC, in Kellern und in Gewächshäusern ist mit Schimmelpilzen zu rechnen. In Wohnungen kann das Schimmelpilzwachstum durch mangelnde Belüftung, ungünstige Möblierung, durch Kondenswasserbildung und ähnliches begünstigt werden. 6.2 Tipps für Schimmelpilzallergiker Auch bei der Schimmelpilzallergie ist es wichtig, die Allergene soweit wie möglich zu meiden. Einem Schimmelpilzbefall sollte demzufolge möglichst umfassend vorgebeugt werden. Sorgen Sie für eine gute Durchlüftung der gesamten Wohnung. Achten Sie darauf, dass die Luft hinter den Möbeln zirkulieren kann. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit sollte vermieden werden. Insbesondere sollten keine Luftbefeuchter verwendet werden. Die optimale Zimmertemperatur beträgt 18 - 20 °C. Die ideale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt bei 40 - 50 Prozent. Verzichten Sie zumindest im Schlafraum auf Zimmerpflanzen, da Schimmelpilze feuchte Blumenerde lieben. Verderbliche Nahrungsmittel sollten im Kühlschrank gelagert werden. Küchenabfälle entsorgen Sie am besten sofort. Sind die Pilze schon gewachsen, müssen diese wirksam beseitigt werden. Reinigen Sie die befallenen Stellen mit geeigneten Mitteln. Schimmelige Gegenstände wie Tapeten, Duschvorhänge und Zimmerpflanzen müssen ausgetauscht werden. Sind die Wände großflächig befallen, ist eine fachgerechte Sanierung notwendig Vermeiden Sie bei Gartenarbeiten den intensiven Kontakt mit abgestorbenen Pflanzenteilen und Kompost, da Schimmelpilze auch dort vorkommen können. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 21 7. Nahrungsmittelallergien Etwa fünf bis zehn Prozent der Deutschen sind von einer Nahrungsmittelallergie betroffen. Oftmals gehen diese Allergien bis zum Schulalter aber zurück. Bestimmte Bestandteile der Nahrungsmittel werden vom Körper als gefährliche Stoffe eingestuft. Er versucht diese Stoffe mithilfe einer Immunreaktion abzuwehren, indem er Botenstoffe wie das Histamin ausschüttet, die Beschwerden wie Hausausschläge oder Verdauungsprobleme auslösen. Für Menschen ohne Allergien sind die betreffenden Stoffe für die Gesundheit allerdings vollkommen harmlos. Grundsätzlich können alle Nahrungsmittel Allergien auslösen. Weit verbreitet sind allergische Reaktionen beispielsweise auf Nüsse, Schalentiere, bestimmte Obst- und Gemüsesorten, Milch und Eier. Oftmals sind von Heuschnupfen betroffene Personen gleichzeitig allergisch auf bestimmte Nahrungsmittel. Einige Lebensmittel enthalten ähnliche Allergene wie bestimmte Pollen, so dass der Körper versucht diese Stoffe mit der gleichen Reaktion abzuwehren. So kommt es häufig dazu, dass plötzlich beim Kontakt mit Nüssen, Äpfeln, Kiwis oder anderen Obst- und Gemüsesorten die gleichen Symptome auftreten wie man sie zuvor nur beim Einatmen von Birkenpollen kannte. Dieses Phänomen bezeichnet man als Kreuzallergie. Nicht verwechselt werden dürfen Nahrungsmittelallergien mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten, bei denen keine Immunreaktion stattfindet. Diese Unverträglichkeiten entstehen stattdessen durch eine direkte Reaktion des Körpers mit Inhaltsstoffen des Lebensmittels. Oftmals ist die Ursache ein Defekt in der Verdauung, der Aufnahme oder dem Stoffwechsel bestimmter Inhaltsstoffe. Einige Lebensmittel enthalten sogar den Auslöser Histamin als natürlichen Inhaltsstoff (z. B. Käse und Rotwein) oder setzen ihn bei der Nahrungsaufnahme direkt frei (z. B. Tomaten und Erdbeeren). Eine Reaktion darauf ist eher eine „unechte Allergie“. Um Nahrungsmittelallergien vorzubeugen, wird ein abwechslungsreicher Speiseplan empfohlen. Denn als Auslöser wird der häufige Kontakt mit Allergenen betrachtet. Es sollte daher darauf geachtet werden, nicht täglich die gleichen Lebensmittel zu essen. 7.1 Diagnose Die Diagnose „Lebensmittelallergie“ sollte von einem allergologischen Facharzt gestellt werden. Viele Personen, vermuten an einer Nahrungsmittelallergie zu leiden und verzichten daher auf bestimmte Lebensmittel. Oftmals unnötig, denn erst wenn ein Arzt festgestellt hat, welche Stoffe tatsächlich die Reaktionen auslösen, kann eindeutig gesagt werden, was überhaupt vom Speiseplan gestrichen werden muss. Wichtig ist auch die eindeutige Abgrenzung von einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 22 Neben den Erfahrungsberichten des Patienten und dem Ausschluss möglicher anderer Erkrankungen werden vom Arzt Hauttests durchgeführt. Ist nicht klar, auf welche Stoffe der Körper reagiert, können Allergien in einer Suchdiät eingegrenzt werden. Die Ernährung wird dazu zunächst auf eine allergenarme WasserKohlenhydrate-Diät (Reis oder Kartoffeln) reduziert. An fester Nahrung dürfen nur gekochte Kartoffeln oder Reis gegessen werden. Zuvor muss natürlich ausgeschlossen werden, dass der Patient auf diese Lebensmittel allergisch ist. Bleiben die Symptome bestehen, ist eine Nahrungsmittelallergie eher unwahrscheinlich. Nach und nach werden dann weitere Nahrungsmittel ergänzt bis eine allergische Reaktion anzeigt, welches die problematischen Lebensmittel sind. Zur sicheren Diagnose bereits unter Verdacht stehender Stoffe, können so genannte „orale Provokationstests“ durchgeführt werden, bis vom Mediziner eine Reaktion beobachtet werden kann. Reichen diese Tests noch nicht aus, kommen auch Blutuntersuchungen auf Antikörper zur Anwendung. Da diese allerdings teurer sind, werden Sie nur dann genutzt, wenn die vorher durchgeführten Methoden kein eindeutiges Ergebnis liefern. 7.2 Behandlungsmöglichkeiten Für Nahrungsmittelallergiker besteht die am nächsten liegende Möglichkeit, den unangenehmen Reaktionen aus dem Weg zu gehen, darin, die betreffenden Lebensmittel zu meiden. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, dass die Ernährung dennoch ausgewogen bleibt und durch den Verzicht auf bestimmte Zutaten der Speiseplan nicht zu einseitig wird. Muss aber dennoch auf bestimmte Lebensmittelgruppen ganz verzichtet werden, so empfiehlt sich nach Rücksprache mit dem Arzt, die Defizite mit anderen Lebensmitteln oder mit Nahrungsergänzungsmitteln auszugleichen. Weiß man von seiner Allergie, wird es grundsätzlich nicht allzu schwierig sein, auf Äpfel, Nüsse, Schalentiere und Co. zu verzichten, sofern es genügend Alternativen gibt. Problematisch wird es allerdings, wenn diese Lebensmittel in Fertigprodukten verarbeitet wurden oder mit anderen Nahrungsmitteln in Kontakt gekommen sind. Seit dem Jahr 2005 müssen zwölf der wichtigsten Allergene auf der Produktverpackung ausgewiesen werden, sobald eine kleine Menge davon als Zutat verwendet wurde. So müssen glutenhaltiges Getreide, Krebstiere, Eier, Fisch, Erdnüsse, Soja, Milch (einschließlich Laktose), Schalenfrüchte, Sellerie, Senf, Sesamsamen sowie Schwefeldioxid und Sulfite (ab 10 Milligramm pro Kilogramm oder Liter) ausdrücklich aufgezählt sein. Dies gilt auch für Zutaten, die nur aus diesen Stoffen gewonnen wurden, wie beispielsweise der Emulgator Sojalecithin. Hinzu kommt, dass Hersteller die Inhaltsstoffe von bereits zusammengesetzten Zutaten angeben müssen. Während es früher ausreichend war, auf einer Keksrolle neben den weiteren Zutaten nur „Schokoladencremefüllung“ anzugeben, müssen heute deren komplette Inhaltsstoffe deklariert werden. Lediglich bei Kräuter- und Gewürzmischungen, Konfitüren, Kakao- und Schokoladenerzeugnissen, Fruchtsäften und Fruchtnektar sowie bei Jodsalz müssen die einzelnen Inhaltsstoffe nicht aufgelistet werden, sofern sie keines der 12 oben genannten Hauptallergene enthalten und sie nicht mehr als 2 Prozent des fertigen Produkts ausmachen Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 23 Leider können sich Allergiker nicht immer auf die Angaben über die Inhaltsstoffe verlassen. Oftmals setzen nach dem Verzehr eines Produktes allergische Reaktionen ein, obwohl in der Zutatenliste keines der bedenklichen Lebensmittel aufgeführt ist. Ursache dafür können Spuren der Allergie auslösenden Nahrungsmittel sein, die unbeabsichtigt ins Fertigprodukt gelangt sind. Möglich ist dies etwa wenn im Fertigungsbetrieb gleichzeitig Rohstoffe mit allergenen Bestandteilen für andere Produkte verarbeitet werden. Über die Luft oder die Verarbeitung auf denselben Fließbändern oder in Rühranlagen ist dies durchaus möglich. Oftmals machen Hersteller mit dem freiwilligen Satz „Kann Spuren von … enthalten.“ darauf aufmerksam. Tests haben ergeben, dass Allergiker diese Hinweise durchaus berücksichtigen sollten, da in den meisten Fällen tatsächlich Bestandteile dieses Stoffes nachgewiesen werden konnten. Um die Allergie zu bekämpfen wurden mittlerweile für einige Allergene Methoden der Sensibilisierung entwickelt. Der Körper soll dabei lernen, die entsprechenden Stoffe nicht mehr als feindlich einzustufen und darauf nicht mehr zu reagieren. Mit der oralen Hyposensibilisierungsbehandlung kann erricht werden, dass nach und nach auch normale Portionen beispielsweise von Milch oder Ei vertragen werden. Mit kleinsten Mengen angefangen, muss dazu die Dosis immer weiter gesteigert werden. Bei Patienten beispielsweise mit einer Allergie auf Milch ist eine stationäre orale Hyposensibilisierung möglich bei der innerhalb einer Woche jeden Tag Milch konsumiert werden muss. Angefangen wird mit einigen Tropfen und nach einer Woche sollte die Menge auf ein ganzes Glas gesteigert werden. Der stationäre Aufenthalt kann notwendig sein, wenn es jederzeit zu einem akuten allergischen Schock kommen kann. Erfolgreich ist diese Behandlung in der Regel allerdings nur, wenn die Betroffenen weiterhin regelmäßig täglich ein Glas Milch trinken, ansonsten würde der Körper nach einer Pause möglicherweise wieder allergisch reagieren. Bei Kreuzallergien auf Obst, Gemüse und Nüsse ist es möglich, eine Hyposensibilisierung durch den Kontakt mit dem entsprechenden Pollen zu erreichen. In jedem Fall sollten sich Betroffene vor einer Behandlung ausführlich medizinisch beraten lassen. Empfehlenswert ist außerdem, ein Ernährungs-Symptom-Tagebuch zu führen. Da die Allergien bei Kindern oftmals mit steigendem Alter von allein zurückgehen, wird bei ihnen in der Regel von Hyposensibilisierungsbehandlungen abgesehen. 7.3 Verhaltenstipps für Lebensmittelallergiker Bei allen Arten von Lebensmittelallergien sollten grundsätzlich sollten folgende Anregungen beachtet werden: Verzichten Sie auf Fertigprodukte. Diese enthalten oftmals Allergene, auch ohne dass diese als Inhaltsstoffe aufgeführt werden. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 24 Histaminhaltige oder Histamin freisetzende Lebensmittel wie Rotwein, Nüsse, Kakao, Tomaten, Erdbeeren und einige Käsesorten meiden. Lebensmittel schnell verwerten denn je länger ein Produkt gelagert wird, desto mehr Histamin enthält es. Auf Geschmacksverstärker, Farb- und Konservierungsstoffe sollte möglichst verzichtet werden, da diese viele Allergene enthalten. Nachfolgend werden die häufigsten Nahrungsmittelallergien erläutert und Tipps zum Umgang damit gegeben. 7.4 Kuhmilchallergie Bei Menschen, die keine Milch trinken können, ohne in kürzester Zeit an Bauchschmerzen oder Erbrechen zu leiden, kann der Unterschied zwischen Lebensmittelallergie und Lebensmittelintoleranz deutlich gemacht werden. Viele Betroffene leiden nach dem Verzehr von Milch an starken Darmkrämpfen, Durchfällen und Blähungen. Ursache dafür ist oftmals eine Laktoseintoleranz. Der Körper kann den in der Milch enthaltenen Milchzucker nicht richtig verdauen, worauf es im Darm zu den genannten Beschwerden kommt. Hierbei handelt es sich nicht um eine allergische Reaktion, da keine Antikörper produziert werden. Menschen mit Milchzuckerintoleranz können oftmals gefahrlos Milchprodukte verzehren, wenn sie gleichzeitig Medikamente zu sich nehmen, die den Milchzucker spalten können. Die Beschwerden bleiben dann aus. Auch können viele Betroffene verarbeitete Milchprodukte wie Käse oder Joghurt problemlos verzehren Menschen mit einer echten Allergie auf Milch haben hingegen die typischen Symptome einer allergischen Reaktion, die über Beschwerden im Verdauungstrakt weit hinausgehen. Auch einige Milchallergiker vertragen verarbeitete Milch in Käse oder Joghurt. Jeder Betroffene sollte daher genau beobachten und austesten, wann Reaktionen einsetzen und wann nicht. Allergieauslöser der Milch sind vor allem das Kasein und die Milcheiweiße. Beachtet werden sollte, dass nicht nur eindeutige Milchprodukte die problematischen Stoffe enthalten. Auch in vielen Fertigprodukten sind Milch- und Molkenpulver oder Sahne enthalten. Als Ersatz für Milch als Getränk kann auf Reis- oder Sojadrinks zurückgegriffen werden. Da Milchprodukte wertvolle Eiweißlieferanten sind, muss beim Verzicht darauf der Eisweißbedarf des Körpers anderweitig gedeckt werden. Viel Eiweiß enthalten zum Beispiel Fisch, Fleisch und Hühnereier. Zusätzlich sollte man auf eine besonders kalziumreiche Ernährung achten. Das fehlende Kalzium kann dem Körper durch den Verzehr von Hülsenfrüchten, Brokkoli, Grünkohl und Lauch zugeführt werden. „Gemüsemuffel“ können auf kalziumreiches Mineralwasser oder notfalls auf entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Babys die nicht gestillt werden können und zudem ein erhöhtes Allergierisiko beispielsweise durch allergiebelastete Eltern haben, können mit speziellen Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 25 hypoallergenen Produkten ernährt werden. Die in dieser speziellen Nahrung enthaltenen Eiweiße liegen schon in sehr kleine Teile aufgespalteter Form vor, so dass sie vom Körper nicht mehr als das ursprüngliche Allergen erkannt werden können. 7.5 Hühnereierallergie Wie bei allen Nahrungsmittelallergien bleibt auch den Hühnereiallergikern nur, möglichst komplett auf das auslösende Lebensmittel zu verzichten. Hühnereier werden jedoch in den verschiedensten Fertiglebensmitteln verarbeitet. Ob es sich um Mayonnaise, panierte Lebensmittel, eihaltige Nudeln, Backwaren oder diverse Süßigkeiten handelt: Menschen mit einer Hühnereiallergie müssen bei der Speisenauswahl äußerst achtsam sein. Bei den Informationen über Zutaten von Fertigprodukten sollte neben Vollei, Eiweiß und Eigelb auch auf Inhaltsstoffe mit der Vorsilbe Ovo (lateinisch „vom Ei“) geachtet werden. Auch beim Kochen und Backen im eigenen Haushalt fällt es schwer auf Ei zu verzichten. Abhilfe schaffen Eierersatzstoffe auf Soja- oder Stärkebasis. Um Mangelerscheinungen zu verhindern, sollten Hühnereiallergiker auf eine anderweitige eiweißhaltige Ernährung achten. Auch der hohe Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen der Eier kann durch eine abwechslungsreiche und ausgewogene Mischkost gedeckt werden. Wer auf Hühnereier allergisch ist, sollte sich vorsichtshalber auch über die Inhaltsstoffe von Kosmetikartikeln informieren. Während Ei im Shampoo gegen trockenes und sprödes Haar helfen soll, kann es bei Allergikern mit heftigen Reaktionen zurückschlagen. Vorsicht ist auch bei Impfstoffen geboten, die vielfach aus Geflügelembryonen hergestellt werden. 7.6 Nussallergie Weit verbreitet sind schwere allergische Reaktionen auf Nüsse. Nussallergien treten häufig als Kreuzallergien auf. So sind bei fast der Hälfte aller Menschen, die auf Haselpollen allergisch sind, auch Reaktionen beim Verzehr von Haselnüssen zu verzeichnen. Neben Haselnüssen sind häufig auch Walnüsse Allergieauslöser. Auch Erdnüsse, die von Botanikern nicht den Nüssen sondern den Hülsenfrüchten zugeordnet werden, können zu schweren Reaktionen führen. Wichtig ist, dass nicht nur der Verzehr der Nüsse für Allergiker problematisch ist. Auch Spuren, die durch die Luft in den Körper kommen, sind gefährlich. So sollten sich Betroffene nicht in einem Raum aufhalten, in dem gerade Nüsse geknackt werden. In den meisten Fällen hilft es auch nicht, die Nüsse vor dem Verzehr zu erhitzen, z.B. durch Rösten oder in Nusskuchen. Die Allergene bleiben dadurch bestehen. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 26 Auch wenn auf erschreckend vielen Back- und Süßwaren heutzutage der Hinweis „Kann Spuren von Nüssen und Nusserzeugnissen enthalten“ vermerkt ist, sollten Allergiker bei denen schon schwere Symptome aufgetreten sind, diese Warnung ernst nehmen und auf den Verzehr dieser Produkte lieber verzichten. Wie Nüsse enthalten auch Sesam, Mohn, Leinsamen und Pinienkerne viele Allergene. Allergische Reaktionen auf Cashewkerne, Para- und Pekannüsse oder gar Kokosnüsse sind hingegen äußerst selten. In veredelten Nussölen befinden sich meist keine Nusseiweiße mehr, weshalb beispielsweise Erdnussöl bei Erdnussallergikern kaum Reaktionen auslösen wird. 7.7 Obst- und Gemüseallergie Die Symptome einer Obst- oder Gemüseallergie treten meist im Mund und im Rachenraum auf. Oft handelt es sich dabei um Kreuzallergien. Birkenpollenallergiker sind deshalb in vielen Fällen auch auf Stein- und Kernobst allergisch. Insbesondere Äpfel werden dann im rohen Zustand kaum vertragen und lösen beim Verzehr Brennen und Juckreiz auf der Zunge oder sogar Taubheitsgefühle aus. Der Allergengehalt von frischem Obst kann dadurch gering gehalten werden, wenn darauf geachtet wird es wenig zu verarbeiten. Schälen, Zerkleinern und aufgeschnitten an der Luft stehen lassen sowie langes Lagern der Früchte sollte daher vermieden werden. Wer auf Äpfel allergisch ist, kann austesten, ob unterschiedliche Sorten besser vertragen werden. Im Allgemeinen werden die traditionellen Sorten wie Boskop oder Gloster besser vertragen als beispielsweise Golden Delicious oder Granny Smith. 7.8 Kräuter- und Gewürzallergie Weit verbreitet sind auch allergische Reaktionen auf Kräuter und Gewürze. Sie machen sich vielfach mit starken Hautausschlägen bemerkbar. Sellerie, Anis, Kümmel, Curry, Basilikum u. a. enthalten besonders aggressive Allergene. Jene Allergien darauf sind besonders gefährlich, da sich die Kräuter und Gewürze allen fertigen Speisen verstecken und es somit schwierig ist sie zu meiden. Sellerie enthält eines der am weitesten verbreiteten Allergene und muss deshalb auch in der Liste der Inhaltsstoffe auftauchen. Alles andere kann mit den Überbegriffen Kräuter und Gewürze benannt werden und muss nicht einzeln aufgezählt werden. Betroffene sollten auf jeden Fall Gewürzmischungen vermeiden und zum Kochen nur die Kräuter verwenden auf die sie sicher nicht allergisch reagieren. Im getrockneten Zustand sind die Allergene meist weniger aggressiv als bei frischen Gewürzen. Vorsicht ist überall geboten, da Kräuter und Gewürze in der Küche nicht wegzudenken sind. So können sich Allergene sogar in Wermut befinden, da es sich dabei um einen mit Kräutern und Gewürzen aromatisierten Wein handelt. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 27 Kreuzallergien treten bei Sellerie häufig mit Birkenpollen auf. Menschen mit einer festgestellten Allergie auf Birkenpollen sollten daher auch die Reaktion des Körpers auf verschiedene Gewürze beobachten. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 28 8. Bienen- und Wespenallergie Der Frühling ist da und mit ihm laden warme Temperaturen und laue Abende zum „kühlen Blonden“ oder mehr Freizeitaktivitäten im Freien ein. Alles könnte so schön sein, wären da nicht die lästigen Mücken, Bienen und Wespen. Oftmals verderben diese „kleinen Biester“ den Menschen die vermeintlich schönsten Jahreszeiten. Wird der Mensch von den genannten Insekten gestochen, so löst dieser Stich einen stechenden Schmerz aus und es kommt zur Rötung, Schwellung und Juckreiz an der Einstichstelle. Gefährlich sind solche Stiche an den Lippen und insbesondere im Mund-RachenRaum. Doch auch für Menschen, bei denen Bienen- oder Wespenstiche allergische Reaktionen hervorrufen, ist enorme Vorsicht geboten, da diese sogar lebensbedrohlich sein können, egal, an welcher Stelle der Einstich erfolgte. In beiden Fällen muss ein Arzt aufgesucht werden. Symptome für eine allergische Reaktion können folgende sein: - Nesselsucht - Großflächige Rötung und Schwellung - Fieber - Erbrechen - Atemnot - Kreislaufstörungen bis zum Kollaps. Bei Allergikern treten die ersten Reaktionen bereits nach wenigen Sekunden bis Minuten ein. In Deutschland reagieren ungefähr vier Prozent der Bevölkerung allergisch auf Bienen- und Wespenstiche. Dem entgegenwirken kann unter bestimmten Umständen eine Hyposensibilisierung. Für die Diagnosestellung wird ein Allergietest vom Arzt durchgeführt. Beim diesem wird festgestellt, wogegen der Patient allergisch reagiert. Anschließend wird entschieden, ob eine Hyposensibilisierung Erfolg versprechend ist. Bei der Behandlung wird dann das entsprechende Insektengift wird in stark verdünnter Form und in langsam steigender Dosierung unter die Haut gespritzt. Die komplette Prozedur erstreckt sich über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren. Ziel des Verfahrens ist, dem Immunsystem zu vermitteln, dass das Insektengift für den Menschen eigentlich ungefährlich ist und deshalb nicht mit einer Abwehrreaktion bekämpft werden muss. Denn Auslöser der Symptome ist nicht das Insektengift selbst, sondern der von ihm ausgelöste heftigen Ausstoß von Antikörpern. Die Erfolgschancen der Hyposensibilisierung von Bienen- und Wespenstichen liegen bei 90 Prozent. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 29 Folgende Maßnahme nach einem Bienen- oder Wespenstich können ratsam sein: - Den Stachel mit einer Pinzette entfernen - Nicht an der Einstichstelle kratzen - Einstichstelle kühlen - Juckreiz mit antiallergischen Salben lindern - Allergiker: Notfallset benutzen. Nachfolgend erhalten Sie noch einige Tipps, die dazu beitragen sollen, erst gar nicht von einer Biene oder Wespe gestochen zu werden: - Keine hektischen Bewegungen in der Nähe einer Biene - Im Gras oder auf einer Wiese niemals barfuß gehen, da Bienen und Wespen sich gerne am Boden aufhalten - Schutz vor Insektenstichen bietet hauptsächlich Kleidung: wird häufig im Freien gearbeitet, so empfehlen sich langärmelige Kleidung und lange Hosen - Offene Getränke und süße Speisen immer abdecken - Insekten werden nicht nur von Schweiß, sondern auch von Parfüm angezogen - Auftragen von Insektenmittel - Insektengitter an Fenster und Balkontüren - Vorsicht ist geboten beim Obst ernten. Wespen halten sich häufig in der Nähe von Fallobst auf - Insekten werden von grellen Farben und Blumenmustern angezogen – Kleidung darauf abstimmen - Vorsicht geboten ist ebenfalls bei Abfallkörben in Schwimmbädern oder Parks Allergiker sollten in den warmen Monaten immer ein Notfallset mit sich führen. Da Wespen auch Krankheitserreger übertragen können, ist es für alle ratsam, egal ob Allergiker oder nicht, den Schutz gegen Tetanus durch regelmäßige Impfungen stets aufrecht zu erhalten. Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 30 9. Ansprechpartner Allergie- und Umweltkrankes Kind e.V. Westerholter Str. 142 45892 Gelsenkirchen Tel.: 0209 / 30530 E-Mail: [email protected] Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind - Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen e.V. E-Mail: [email protected] www.aak.de Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutschland e.V. Oberstr. 171 56135 Boppard Tel.: 06742 / 87130 Fax: 06742 / 2795 E-Mail: [email protected] www.neurodermitis.net Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. Gotenstr. 164 53175 Bonn Tel.: 0228 / 367910 Fax: 0228 / 3679190 E-Mail: [email protected] www.dha-allergien.de Deutscher Neurodermitiker Bund e.V. Spaldingstr. 210 20097 Hamburg Tel.: 040 / 230810 Fax: 040 / 231008 E-Mail: [email protected] www.dnb-ev.de Deutsche Dermatologische Gesellschaft Robert-Koch-Platz 7 10115 Berlin Tel.: 030 / 2462530 Fax: 030 / 24625329 E-Mail: [email protected] www.derma.de Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 31 Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. Fontanestr. 14 53173 Bonn Tel.: 0228 / 367910 Fax: 0228 / 3679190 E-Mail: [email protected] www.dha-allergien.de Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) Fliethstraße 114 41061 Mönchengladbach Tel.: 02161 / 814940 Fax: 02161 / 8149430 E-Mail: [email protected] www.daab.de Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie e. V. (DGAKI) Postfach 700464 81304 München Tel.: 089 / 5466 2968 Fax: 089 / 583824 E-Mail: [email protected] www.dgaki.de Verein zur Förderung der ganzheitlichen Behandlung allergischer Erkrankungen in Europa e.V. (AVE) c/o Institut für Umwelt und Gesundheit Petersgasse 27 36037 Fulda Tel.: 0661 / 71003 Fax: 0661 / 710-19 www.allergieverein-europa.de Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 32 10. Pollenflugkalender Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Ahorn Akazie Beifuss Birke Brennessel Buche Eibe Eiche Erle Esche Fichte Flieder Gänsefuß Gerste Gräser Hafer Hainbuche Hasel Holunder Hopfen falscher Jasmin Kiefer Linde Löwenzahn Mais Pappel Raps Roggen Rosskastanie Rotbuche Sauerampfer Spitzwegerich Tanne Ulme Walnuss Wegerich Weide Weizen Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. 33 Seite 3: [1] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Hyperlink Seite 3: [2] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [3] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Schriftart: Times New Roman Seite 3: [4] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [5] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [6] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Hyperlink Seite 3: [7] Formatiert Schriftart: Times New Roman Seite 3: [8] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [9] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [10] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Schriftart: Times New Roman Seite 3: [11] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [12] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Schriftart: Times New Roman Seite 3: [13] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [14] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Hyperlink Seite 3: [15] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [16] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Schriftart: Times New Roman Seite 3: [17] Formatiert Hyperlink Seite 3: [18] Formatiert Schriftart: Times New Roman Seite 3: [19] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [20] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [21] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [22] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Hyperlink Seite 3: [23] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [24] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Schriftart: Times New Roman Seite 3: [25] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [26] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Hyperlink Seite 3: [27] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [28] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Schriftart: Times New Roman Seite 3: [29] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [29] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [30] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Schriftart: Times New Roman Seite 3: [31] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [32] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Karin.Dietze 29.03.2007 07:58:00 Verzeichnis 2 Seite 3: [33] Formatiert Schriftart: Times New Roman Seite 3: [34] Formatiert Verzeichnis 3 Seite 3: [35] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [36] Gelöscht Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 3.2.2 Haus und Wohnung................................................. 3.2 Tipps für Betroffene .............................................................................................................................. Seite 3: [37] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [38] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Schriftart: Times New Roman Seite 3: [39] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [40] Gelöscht Karin.Dietze 29.03.2007 07:58:00 3.2.1 Wetterlagen .................................................................................................. Seite 3: [40] Gelöscht Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Auto ...................................................................................................................... Seite 3: [41] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [42] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Schriftart: Times New Roman Seite 3: [43] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [44] Gelöscht Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 3.2.4 Urlaub/ Freizeit ............................................................................................. Seite 3: [44] Gelöscht Karin.Dietze 29.03.2007 07:58:00 2 Haus und Wohnung............................................................................................ Seite 3: [45] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [46] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Schriftart: Times New Roman Seite 3: [47] Formatiert Verzeichnis 3 Seite 3: [48] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [49] Gelöscht Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 3.3 Hyposensibilisierung/Desensibilisierung.......................................................... Seite 3: [49] Gelöscht Karin.Dietze 29.03.2007 07:58:00 3 Auto .................................................................................................................... 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Seite 3: [55] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [56] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Schriftart: Times New Roman Seite 3: [57] Formatiert Verzeichnis 1, Tabstopps: Nicht an 15,98 cm Seite 3: [58] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [59] Gelöscht Karin.Dietze 29.03.2007 07:58:00 3.3 Hyposensibilisierung/Desensibilisierung................................................................. Seite 3: [59] Gelöscht Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Seite 3: [59] Gelöscht Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 1 – unliebsame Mitbewohner.......................................................................................... Seite 3: [60] Ändern Unknown Feldfunktion geändert Seite 3: [61] Formatiert Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Karin.Dietze 29.03.2007 08:13:00 Schriftart: Times New Roman Seite 3: [62] Gelöscht 4.2 Maßnahmen der Wohnraumsanierung und Verhaltenstipps zur ......................... 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