Thema des Monats April 2007 Allergien

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Thema des Monats April 2007 Allergien
Thema des Monats April 2007
Allergien
Impressum:
Inhalte und Gestaltung: Karin Dietze, Sandra During, Petra Müller, Doreen Risch
Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V. , Kaiserstraße 62, 55116 Mainz
www.vdk.de/rheinland-pfalz
© Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz, 2007
Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e. V.
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Inhaltsverzeichnis
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1. Allergien – Eine Volkskrankheit .............................................................................. 4
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2. Allgemeines ............................................................................................................ 6
2.1 Symptome......................................................................................................... 6
2.2 Der allergische/anaphylaktische Schock........................................................... 7
2.3 Diagnose........................................................................................................... 8
2.4 Stärkung des Immunsystems und der Abwehrkräfte....................................... 10
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3. Die Pollenallergie.................................................................................................. 11
3.1 Medikamentöse Behandlung einer Pollenallergie ........................................... 12
3.2 Tipps für Betroffene......................................................................................... 13
3.2.1 Wetterlagen.................................................................................................. 13
3.2.1 Wetterlagen .............................................................................................. 13
3.2.2 Haus und Wohnung.................................................................................. 13
3.2.3 Auto .......................................................................................................... 14
3.2.4 Urlaub/ Freizeit ......................................................................................... 14
3.3 Hyposensibilisierung/Desensibilisierung ......................................................... 14
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4. Hausstaubmilben-Allergie..................................................................................... 15
4.1 Hausstaubmilben – unliebsame Mitbewohner................................................. 15
4.2 Maßnahmen der Wohnraumsanierung und Verhaltenstipps zur ..................... 15
Bekämpfung von Hausstaubmilben ...................................................................... 15
4.2.1 Raumpflege .............................................................................................. 16
4.2.2 Wohnraumsanierungsmaßnahmen .......................................................... 16
4.2.3 Verhaltenstipps......................................................................................... 17
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5. Haustierallergie..................................................................................................... 19
5.1 Tierische Freunde ........................................................................................... 19
5.1.1 Katzen ...................................................................................................... 19
5.1.2 Hunde....................................................................................................... 19
5.1.3 Vögel ........................................................................................................ 19
5.2 Tipps für Haustierallergiker ............................................................................. 20
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6. Schimmelpilzallergie ............................................................................................. 21
6.1 Schimmelpilze ................................................................................................. 21
6.2 Tipps für Schimmelpilzallergiker ..................................................................... 21
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7. Nahrungsmittelallergien ........................................................................................ 22
7.1 Diagnose......................................................................................................... 22
7.2 Behandlungsmöglichkeiten ............................................................................. 23
7.3 Verhaltenstipps für Lebensmittelallergiker ...................................................... 24
7.4 Kuhmilchallergie.............................................................................................. 25
7.5 Hühnereierallergie........................................................................................... 26
7.6 Nussallergie .................................................................................................... 26
7.7 Obst- und Gemüseallergie .............................................................................. 27
7.8 Kräuter- und Gewürzallergie ........................................................................... 27
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8. Bienen- und Wespenallergie................................................................................. 29
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9. Ansprechpartner ................................................................................................... 31
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10. Pollenflugkalender ...................................... Fehler! Textmarke nicht definiert.33
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1. Allergien – Eine Volkskrankheit
„Sonnenschein und Blütenduft,
das ist ein Vergnügen!
Wenn in blauer Maienluft
hoch die Lerchen fliegen.
Wenn des Baches Wellen sich
durch die Blumen schmiegen,
und die Schmetterlinge sich
auf den Halmen wiegen.
Ach, wie ist es da so schön,
tief im Gras zu liegen
und zum Himmel aufzusehn!
Das ist ein Vergnügen.“
So besang einst Robert Reinick in seinem Gedicht „Im Grünen“ den Frühling.
Doch nicht jeder Mensch verbindet mit dieser Jahreszeit nur Sonnenschein und
Freude, denn mit dem Frühling kommt für betroffene Personen auch die Allergie.
Tränende Augen, triefende Nasen und ein Niesreiz wie bei einer Erkältung, das sind
für mehr als 10 Millionen Menschen in Deutschland, die unter Heuschnupfen leiden,
Symptome, mit denen sie täglich zu kämpfen haben. Und die Tendenz ist steigend.
In einigen Fällen treten sogar Schlafstörungen einhergehend mit einem allgemeinen
Leistungsabfall sowie Verdauungsbeschwerden auf. Heuschnupfen beschreibt eine
Überempfindlichkeit gegen Eiweißkomponenten bestimmter Pollen. Diese werden
vom Körper fälschlicherweise als Eindringlinge in den Organismus erkannt, was eine
Abwehrreaktion des Immunsystems zur Folge hat. Mit einer Behandlung sollte
möglichst frühzeitig begonnen werden, denn im Laufe der Zeit können sich die
Symptome bis hin zu chronischem Asthma verschlimmern.
Ein erholsamer Frühlingsspaziergang kann für Betroffene daher schnell zur Qual
werden. Pollenallergiker sollten deshalb möglichst nach einem Regenguss, in den
frühen Morgenstunden oder aber am Abend derartige Ausflüge unternehmen.
Blühende Bäume sollten dabei gemieden werden.
Nebenstehender Pollenflugkalender zeigt auf, zu welcher Zeit bestimmte Pollenarten
auftreten. Hierbei sei jedoch gesagt, dass regionale Unterschiede auftreten können.
Auch das momentan doch etwas „verrückte“ Wetter kann zu Verschiebungen führen.
Pollenallergiker sollten sich daher genau informieren. So werden Vorhersagen
beispielsweise von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst getätigt.
Auslöser sind die Allergene. Das sind Antigene, die jeder Allergie zugrunde liegen.
Es gibt eine Vielzahl von Allergenen, was eine Unterteilung unentbehrlich macht.
Heuschnupfen- bzw. Pollenallergene gehören zu den Allergenen, die nach ihrer
Quelle eingestuft werden. Hierzu zählen ebenso die Tier-, Hausstaub- und
Schimmelpilzallergene, um nur einige zu nennen.
Eine weitere Gruppe bilden etwa die Nahrungsmittel- sowie Inhalationsallergene,
wobei die Art des Kontakts mit den Allergenen das Unterscheidungsmerkmal
darstellt.
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Ferner gibt es auch so genannte Kontaktallergene. In unserer Umgebung sind
zahlreiche Substanzen zu finden, die eine allergische Reaktion hervorrufen können.
Ekzeme an den entsprechenden Hautstellen sind die Folge. Am bekanntesten dürfte
hierbei die Nickelallergie sein, wovon vor allem Frauen betroffen sind, da
nickelhaltiger Modeschmuck häufigster Auslöser ist.
Zu den Kontaktallergien zählt ebenso die Gummi- bzw. Gummiprodukteallergie. Hier
reagiert die betroffene Person entweder auf den Kautschuk selbst oder aber bei der
Gummiherstellung verwendete Weichmacher und Stabilisatoren. Unerkannt kann
dies beispielsweise bei Operationen sogar lebensbedrohlich sein, wenn der Patient
mit Schläuchen oder ähnlichem in Kontakt kommt.
Besteht ein Verdacht auf eine Allergie gegen bestimmte Stoffe, sollte diesem also in
jedem Falle nachgegangen werden. Hierbei wird zwischen drei verschiedenen
Allergietests unterschieden: dem Hauttest, anderen so genannten Provokationstests
sowie den Blutuntersuchungen. Bei Hauttests, die eine spezielle Form des
Provokationstests darstellen, werden Hautstellen in verschiedenen Weisen mit
Allergenextrakten in Kontakt gebracht. Anhand der Reaktionen können dann die
Allergenquellen ermittelt werden.
Bei den anderen Provokationstests erfolgt der Kontakt mit dem potentiellen Allergen
nicht über die Haut, sondern in einer anderen Form. Zum Erkennen des allergischen
Asthmas werden beispielsweise Allergenextrakte inhaliert und mithilfe einer
Lungenfunktionsprüfung ausgewertet.
Bei den Bluttests erfolgt eine Blutuntersuchung im Hinblick auf verschiedenartige
Antikörper.
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Gelöscht: Haustest
2. Allgemeines
Unter einer Allergie versteht man eine übersteigerte Abwehrreaktion des
Immunsystems auf eigentlich harmlose Fremd- und Umweltstoffe, die so genannten
Allergene. Allergene sind also allergieauslösende Erreger.
Das natürliche Abwehrsystem eines Menschen schützt diesen vor schädlichen
Stoffen und Krankheitserregern wie Viren, Bakterien und Parasiten. Das
Immunsystem bildet beim Eindringen eines solchen Erregers in den Organismus
spezielle Antikörper. Bei einem erneuten Kontakt mit diesem Erreger „erinnert“ sich
das Immunsystem sozusagen an den ersten Kontakt und produziert die
entsprechenden Antikörper, so dass das Risiko einer nochmaligen Erkrankung
verringert bzw. ausgeschlossen wird. Eine Reaktion erfolgt hierbei auch gegenüber
unschädlichen Stoffen, jedoch in einem abgeschwächten Maße. Bei einer Allergie
allerdings reagiert der Körper auf solche normalerweise nicht schädlichen Erreger
ungemindert und daher mit einer unangemessenen Stärke. Theoretisch kann dabei
jeder Stoff in der Umwelt einen Auslöser einer Allergie darstellen. Man nennt diese
Reaktion des Immunsystems auch Sensibilisierung. Zu nennen wären hier etwa
Pflanzenstoffe, Tierprodukte, Metalle und Chemikalien. Die häufigsten Allergene
stellen Eiweißsubstanzen tierischen oder pflanzlichen Ursprungs dar.
2.1 Symptome
Die entsprechenden Symptome der Allergie bleiben so lang bestehen wie sich das
jeweilige Allergen im Organismus befindet. Die Reaktion auf dieses erfolgt sofort
oder nach Stunden oder sogar erst nach einigen Tagen. Die Beschwerden sind
entweder lokaler oder allgemeiner Art. Im Normalfall treten die lokalen Beschwerden
dort auf, wo der Kontakt mit dem jeweiligen Allergen erfolgte, beispielsweise auf der
entsprechenden Hautstelle oder an den Schleimhäuten der Atemwege. Allgemeine
Beschwerden hingegen können im gesamten Körper auftreten, wenn sich das
Allergen über die Blutbahnen im Organismus verteilt. Die allergische Symptomatik
kann sich folgendermaßen äußern:
Auge:
Lidschwellung, Juckreiz, Rötung, Tränen,
Bindehautentzündung, Blendempfindlichkeit, Lichtscheu
Nase:
Schnupfen, Kribbeln, Niesen, erschwerte Nasenatmung
Rachen:
Schluckbeschwerden, Kratzen, Schwellung, Kribbeln
Mund:
Schwellung von Zunge und Lippen, Juckreiz
Lunge:
Atembeschwerden/Atemnot, Husten
Haut:
Rötung, Schwellung, Ödem, Nesselsucht, Juckreiz, Ekzem,
Neurodermitis, Quaddeln
Magen/Darm:
Durchfall, Verstopfung, Erbrechen,
Magenschleimhautentzündung
Näheres zu den Symptomen der jeweiligen Allergie ist bei den entsprechenden
Ausführungen zu finden.
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2.2 Der allergische/anaphylaktische Schock
Die schwerste Form einer allergischen Reaktion stellt der allergische bzw.
anaphylaktische Schock dar. Besonders häufig kann er nach Insektenstichen oder
einer Lebensmittelallergie auftreten. Aber auch alle anderen Allergene können
diesen theoretisch auslösen. Es erfolgt hierbei eine Sofortreaktion innerhalb weniger
Minuten, die sogar zum Tode führen kann. Denn durch den Allergenkontakt wird in
den Schleimhäuten eine große Menge von Histaminen freigesetzt, die die Blutgefäße
so stark erweitern, dass es zu einer abrupten lebensbedrohlichen Senkung des
Blutdruckes kommen kann. Durch die Erweiterung der Blutgefäße werden ferner die
Zellen durchlässiger und Flüssigkeit (Wasser) kann durchdringen und ins Gewebe
sacken, wodurch Ödeme entstehen können. Da das Herz nun versucht den
fehlenden Druck auszugleichen steigt der Puls enorm stark an und letztendlich kann
es zu einem Zusammenbruch der Herzversorgung kommen. Ferner verengen sich
zeitgleich die Luftgänge der Lungen und es stellt sich eine massive Atemnot ein. Die
letztendlichen Todesursachen stellen Herzversagen und Atemstillstand dar.
Es ist aus diesen Gründen also enorme Vorsicht geboten. Das Mitführen eines
Notfallsets ist für gefährdete Personen daher unbedingt erforderlich, um reagieren zu
können. Diese Notfallsets erhalten Sie bei allergologisch tätigen Ärzten. Diese
können ebenfalls Notfallrezepte ausstellen. In dem Notfallset befinden sich ein orales
Antihistaminikum, ein orales Kortison und eventuell eine Adrenalinfertigspritze sowie
ein Betasympathomimetikum.
Auch bei einer Immuntherapie durch den Arzt kann es zu einer solchen
Sofortreaktion kommen. Ein erfahrener Arzt kann dies jedoch mit entsprechenden
Sofortmaßnahmen kontrollieren.
Folgende drei Stadien werden unterschieden:
Grad 1:
- starke Schwellung der Haut, bei Insektenstichen nicht nur an der
Einstichstelle
- starker Juckreiz
- bei einer Nahrungsmittelallergie: starke Schwellung von Zunge, Mund
und Rachen
- eventuell bereits Schwindel und Hitzegefühl
Grad 2:
- zusätzlich Schwindel und Kreislaufprobleme
- Änderung der Herzfrequenz
- Atemprobleme
- eventuell Husten
Grad 3:
- enorme Atemnot
- Hautverfärbung
- Zusammenbruch des Kreislaufes
Sollten diese Anzeichen beobachtet werden rufen Sie bitte umgehend den Notarzt!
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2.3 Diagnose
Problematisch kann sich bei einer Allergie die Diagnostik gestalten, da derzeit
mindestens 20.000 verschiedene Allergene bekannt sind, die eine Allergie auslösen
können. Um vorab eine Einschränkung vornehmen zu können, ist daher eine
Befragung des Betroffenen notwendig. Bereits die Erhebung der allergologischen
Krankheitsgeschichte kann einen Hinweis auf den allergieauslösenden Stoff geben.
Weiterhin sollten auch die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten sowie das
berufliche und häusliche Umfeld betrachtet werden.
Bei den sich anschließenden eigentlichen Allergietests unterscheidet man zwischen
den Provokations- und den Labortests. Häufigster Provokationstest ist der Hauttest.
Dabei werden verschiedene mögliche Allergene mit der Haut in Kontakt gebracht.
Anschließend wird geschaut, ob eine allergische Reaktion wie etwa Pusteln oder
Quaddeln auftreten. Der Arzt kann dabei gezielte Einzelproben bestimmter Allergene
durchführen oder aber mit Gruppenextrakten ein breiteres Allergenspektrum erfassen
und so die Möglichkeiten eingrenzen. Damit die Ergebnisse des Hauttests nicht
verfälscht werden, sollte die gleichzeitige Einnahme von Antihistaminika und
Kortikosteroiden vermieden werden. Das Absetzen der Antihistaminika sollte schon
etwa 5 Tage vor dem Hauttest erfolgen.
Eine Form des Hauttests ist der so genannte Reibe-Test. Dieser stellt den
verträglichsten aller Hauttests dar. Hierbei wird mit einem Tupfer mehrfach das
natürliche Allergen auf den Unterarm gerieben. Zu Vergleichszwecken wird der
andere Unterarm mit einer 0,9-prozentigen Kochsalzlösung eingerieben, welche
keinerlei Reaktionen hervorruft. Nach ungefähr 20 Minuten kann der Arzt das
Ergebnis dann auswerten. Der Reibetest ist allerdings nur dann angezeigt, wenn
eine Sofortreaktion innerhalb weniger Minuten erzielt werden kann. Bei
Kontaktekzemen beispielsweise ist dieser Test ungeeignet.
Eine weitere Form ist der so genannte Prick-Test. Dieser wird auch als Stich-Test
bezeichnet. Er wird in der Praxis sehr häufig eingesetzt, da er präzise Ergebnisse
liefern kann. Es werden hierbei verschiedene mögliche bzw. verdächtige Substanzen
auf den Unterarm oder den oberen Rückenbereich getropft. Der Hautbereich unter
diesem Tropfen wird anschließend mit einer Nadel (Prick-Lanzette genannt)
eingeritzt. Gleichzeitig werden wiederum „Kontrolllösungen“ auf benachbarte
Hautstellen aufgebracht. Diese bestehen aus der bereits erwähnten Kochsalzlösung,
die keine Reaktion auslöst sowie einer Histaminlösung, die normalerweise in jedem
Fall zu deutlichen Symptomen führt. Der Arzt kann dann nach circa 20 Minuten das
Ergebnis auswerten. Mit dem Prick-Test lassen sich ebenfalls nur Allergien
nachweisen, die eine Sofortreaktion hervorrufen.
Eine weitere Art des Hauttests stellt der Scratch-Test dar, auch Ritz-Test genannt.
Dieser wird bei vermuteten Allergien eingesetzt, die eine Sofortreaktion hervorrufen,
wenn die übrigen Testformen jedoch keine hinreichenden Ergebnisse geliefert
haben. Er ist etwas schmerzhaft und wird daher nicht bzw. nur wenn unbedingt
notwendig zur Untersuchung auf mögliche Allergien bei Kindern eingesetzt. In die
Haut des Unterarms oder oberen Rückens wird hier mit einer Lanzette ein Hautareal
von ungefähr 5mm angeritzt. Auf diese Hautstelle gibt der Arzt dann die
entsprechende Substanz.
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Auch hier erfolgt die Testauswertung nach circa 20 Minuten. Dieser Test kann einen
Juckreiz nach sich ziehen.
Eine Form des Hauttests, mit dem auch mögliche Allergien festgestellt werden
können, die keine Sofortreaktion auslösen, ist der Intrakutan-Test. Dieser ist der
empfindlichste aller Allergietests. Bei Nahrungsmittelallergenen zeigt dieser Versuch
allerdings teilweise falsche positive Ergebnisse. Es werden hierbei Testlösungen in
die Haut gespritzt und Vergleichs- bzw. Kontrolllösungen aufgebracht. Das Ergebnis
kann entweder nach ungefähr 20 Minuten oder bei Allergien, die eine spätere
Reaktion hervorrufen, nach bis zu 72 Stunden ausgewertet werden.
Kontaktallergien wie etwa die Nickel-, Chrom-, Reinigungsmittel- und
Arzneimittelallergien können mit dem Epikutan-Test nachgewiesen werden. Hierzu
werden die Allergene auf die Haut von Oberarm oder Rücken aufgebracht. Der zu
testende Hautbereich wird vorab gründlich gereinigt und bei Bedarf rasiert.
Anschließend bringt der Arzt speziell mit bestimmten Standardreihen präparierte
Pflasterstreifen an. Es gibt sogar Standardtestreihen, die beispielsweise speziell für
verschiedene Berufsgruppen angewendet werden können. Das Pflaster verbleibt für
48 Stunden auf der Haut und darf nicht mit Feuchtigkeit oder UV-Strahlung in Kontakt
kommen. Der Arzt untersucht nach Ablösen des Pflasters den Hautbereich mehrfach
nach eindeutigen allergischen Reaktionen.
Abzusehen von einem Hauttest ist bei Schwangeren, Personen mit einem schlechten
allgemeinen Gesundheitszustand oder akuten Allergie-Symptomen.
Bei den anderen Provokationstests wird das vermutliche Allergen dem Betroffenen
nicht über die Haut zugeführt. Bei einem Test auf Heuschnupfen beispielsweise wird
die Substanz in die Nase gesprüht. Bei allergischem Asthma muss das Extrakt
inhaliert werden.
Bei den Provokationstests besteht allerdings die Gefahr, dass auch heftige
allergische Reaktionen auftreten, die schlimmstenfalls sogar lebensbedrohlich sein
können. Die Tests sollten daher nur von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden,
der im Notfall auch entsprechende Maßnahmen einleiten kann.
Mittels eines Bluttests (Labortest) können bestimmte Antikörper nachgewiesen
werden. Es kann hierdurch erkannt werden, ob der Organismus vermehrt
entsprechende Antikörper bildet. Ferner kann in Blutproben das so genannte
eosinophile kationische Protein (ECP) gemessen werden. Dieses Verfahren wird
etwa zur Verlaufskontrolle bei allergischem Asthma oder atopischer Dermatitis
angewandt.
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2.4 Stärkung des Immunsystems und der Abwehrkräfte
Die Zahl der an einer Allergie erkrankten Personen ist in den letzten Jahren immer
weiter gestiegen. Die Tendenz ist weiter steigend. Die Ursachen hierfür sind zwar
noch nicht abschließend geklärt, viele Theorien diesbezüglich zielen dabei jedoch auf
ein mangelndes Training der Immunabwehr ab. Diese muss daher gestärkt werden,
damit die Ursachen der Allergie bekämpft und der Körper entgiftet und entschlackt
werden kann. Es ist daher besonders wichtig, bereits im frühen Alter das
Immunsystem ausreichend zu stärken.
Kinderallergologen empfehlen beispielsweise eine Stillzeit der Säuglinge von
mindestens 4 bis 6 Monaten. Sollte dies nicht möglich sein, wird geraten
hypoallergene Säuglingsnahrung zu verwenden. Viele sprechen weiterhin davon,
dass heute vielen Kindern die „natürliche Impfung durch Schmutz“ fehlt. Sie sollten
daher ruhig auch einmal im Dreck spielen.
Allergene, die sich bereits im menschlichen Organismus eingelagert haben, sollten
zunächst wieder aus dem Körper entfernt werden. Dies kann durch eine
Darmsanierung oder eine Fastenkur erfolgen. Durch die Entschlackung und
Entgiftung des Organismus wird das Immunsystem entlastet. Erwähnt werden kann
in diesem Zusammenhang, dass sich 70 Prozent der Immunzellen im Darm befinden.
Eine weitere Möglichkeit ist die Eigenbluttherapie, die vor allem bei allergischem
Asthma und Ekzemen zur Anwendung kommt. Hierbei wird zunächst Blut aus der
Vene entnommen und mit UV-Licht bestrahlt, verdünnt, beispielsweise versetzt mit
Sauerstoff und anschließend wieder zurück in den Körper gespritzt. Diese
Behandlung löst eine Antwort des Immunsystems aus und kurbelt dieses an. Diese
Behandlung sollte allerdings nur in einer beschwerdefreien Phase durchgeführt
werden.
Eine gesunde Ernährung ist Voraussetzung für eine beschwerdefreie Lebensführung.
Es sollten leicht bekömmliche Produkte zu sich genommen und auch auf die
Kombination der einzelnen Lebensmittel geachtet werden, damit die Verdauung
geregelt erfolgen kann. Dies sichert die bestmögliche Funktionsfähigkeit der zu 70
Prozent im Darm befindlichen Immunzellen. Auch auf frisches Obst und Gemüse und
frische Kräuter sollte zurückgegriffen werden.
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3. Die Pollenallergie
Die Pollenallergie, auch Heuschnupfen oder allergische Rhinitis genannt, ist die
häufigste allergische Erkrankung. Ungefähr 16 Prozent der Deutschen sind betroffen.
Auslöser einer Pollenallergie können verschiedene Pollen von Bäumen, Sträuchern,
Gräsern, Kräutern und Getreide sein. Mit dem Frühling und den steigenden
Temperaturen bewegen sich immer mehr Pollen in der Luft. Durch den Wind
gelangen die Allergene in die eigenen vier Wände. Doch auch mit der Kleidung, den
Schuhen und den Haaren oder über Tiere können die Erreger ins Haus oder die
Wohnung gelangen.
Als Pollen bezeichnet man die männlichen Bestandteile der Blüte bei Pflanzen. Man
unterscheidet zwei Formen der Verbreitung. Zum einen erfolgt diese durch Insekten
und zum anderen durch den Wind. Die letztere ist im Wesentlichen für das Auslösen
einer Allergie verantwortlich.
Auslöser der allergischen Reaktionen sind die Eiweißstoffe in den Pollen. Das
Immunsystem erkennt die Allergene bei deren Kontakt mit den Schleimhäuten der
Nase, des Rachens und den Augen fälschlicherweise als Krankheitserreger und
produziert entsprechende Abwehrstoffe und Antikörper. Histamin wird in die Blutbahn
freigesetzt wodurch sich die Blutgefäße erweitern. Daraufhin werden die Zellen
durchlässig und es kann Flüssigkeit von den Blutgefäßen in die Schleimhäute
austreten. Hierdurch können dann folgende Symptome entstehen:
•
Jucken, Brennen und Kratzen der Nasenschleimhaut
•
Niesanfälle und wässriger Schnupfen
•
Schwellung der Nasenschleimhaut
•
Jucken, Brennen und Tränen der Augen
•
Schwellung der Bindehäute/ Bindehautentzündung
•
Licht- und Blendempfindlichkeit
•
Gerötete Augen
•
Kiefer- und Kopfschmerzen durch angestauten Schleim in Nasennebenhöhlen
•
Halsschmerzen
•
Juckreiz an Gaumen und in den Gehörgängen
•
Hustenreiz und Kurzatmigkeit bis hin zum Asthma
•
Erhöhte Temperatur/ Fieber
•
Müdigkeit und Konzentrationsstörungen
•
Niedriger Blutdruck
Der Heuschnupfen wird auch als saisonaler Schnupfen bezeichnet, da er durch die
Blütezeit der entsprechenden Pflanzen zeitlich begrenzt ist.
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Man unterscheidet die Hauptauslöser des Heuschnupfens in drei Gruppen:
•
Frühblühende Bäume zwischen Februar und Mai
•
Gräser und Getreide zwischen Mai und Juli sowie von Mitte August bis Mitte
September
•
Bestimmte Kräuter im Frühherbst
Wann genau welche Pollenarten vermehrt auftreten, können Sie dem
Pollenflugkalender entnehmen, der als Anlage dieser Informationsmappe beiliegt.
Wir weisen jedoch darauf hin, dass sich aufgrund der Klimaveränderung und
regionaler Unterschiede Abweichungen ergeben können. Der Deutsche Wetterdienst
erstellt deshalb in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutscher
Polleninformationsdienst täglich aktuelle Vorhersagen über den Pollenflug der sechs
allergologisch am häufigsten vorkommenden Blütenpollen von Beifuß, Birke, Erle,
Hasel, Roggen und Süßgräsern. Sie erhalten diese im Internet unter nachstehendem
Link:
http://www.dwd.de/de/wir/Geschaeftsfelder/Medizin/Pollenvs/abfrage.htm
Sie können die Informationen zur aktuellen Pollenflugverbreitung ebenfalls
telefonisch bei der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst für den Bereich
Rheinland-Pfalz unter folgender Telefonnummer erfragen: 0190 / 11 54 92.
3.1 Medikamentöse Behandlung einer Pollenallergie
Die medikamentöse Behandlung kann mithilfe folgender Mittel erfolgen:
•
Antihistaminika in Form von Tabletten, Tropfen oder eines Sprays
•
Mastzellenstabilisatoren (Cromoclicinsäure)
•
Abschwellende Nasentropfen
•
Antiallergische Augentropfen
•
Cortison in Form von Tabletten oder eines Sprays
•
Beta-Sympathomimetika
Welche Medikamente im Einzelfall in Frage kommen sind mit dem behandelnden
Arzt abzuklären.
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3.2 Tipps für Betroffene
In verschiedenen Bereichen können einige Dinge hilfreich im Umgang mit einer
Pollenallergie sein:
3.2.1 Wetterlagen
Regen ist zwar nicht immer erfreulich, für Pollenallergiker kann er hingegen von
Vorteil sein. In der ersten halben Stunde steigt die Konzentration der Pollen in der
Luft zwar erst einmal an, jedoch sinkt sie bei Regenfall über mehrere Stunden
merklich, da der Regen die Pollen an den Boden drückt. Dadurch bessern sich auch
die allergiebedingten Beschwerden. Bei niedrigen Temperaturen und tagelangem
Regen wird der Pollenflug sogar gänzlich verhindert. Nach einem mehrstündigen
Regenguss können Sie also einen Spaziergang an der frischen Luft genießen.
Eine weiterer Faktor, der den Pollenflug beeinflusst ist der Wind. Ist es windstill, so
können die Pollen nicht fliegen. Wenn der Wind hingegen sehr stark ist, werden die
Pollen in der Luft verteilt und die Konzentration der Pollen verringert sich. Beides
wirkt sich positiv auf die Heuschnupfensymptome aus. Schwacher Wind hingegen
verstärkt diese, da durch ihn die Pollen in der Luft aufgewirbelt werden und die
Konzentration somit steigt.
3.2.2 Haus und Wohnung
Wie bereits geschildert, gelangen die allergieauslösenden Pollen auch in die eigenen
vier Wände. Um die Konzentration gering zu halten, sollte möglichst täglich Staub
gesaugt werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass der Staubsauger über
einen intakten Filter verfügt. Es ist auch ratsam, das Staubsaugen von einer anderen
Person durchführen zu lassen. Sollte dies nicht möglich sein, so wird Allergikern das
Benutzen einer Staubschutzmaske dringend empfohlen.
In Zeiten hoher Pollenkonzentration sollten Türen und Fenster (insbesondere
Schlafzimmerfenster) möglichst geschlossen bleiben. In ländlichen Gegenden ist die
Belastung in den frühen Morgenstunden am stärksten, in Großstädten hingegen in
den Abendstunden. Dies sollte beim Lüften beachtet werden. Nachts sollten Fenster
unbedingt verschlossen bleiben. Ferner gibt es auch so genannte Pollengitter, die
schützend vor Fenstern angebracht werden können.
Es wird empfohlen, sich täglich abends die Haare zu waschen, um einer Ablagerung
der Pollen auf dem Kopfkissen entgegenzuwirken. Außerdem sollten staubige
Kleidung und Schuhe nicht im Schlafzimmer gewechselt werden, da sich an diesen
Pollen ansammeln. Auch andere „Pollenfänger“ wie Teppiche, Gardinen,
Polstermöbel aus Stoff und Trockenblumensträuße sollten möglichst gemieden
werden.
Empfehlenswert ist, auf Holz- und Ledermöbel zurückzugreifen, die sich feucht
reinigen lassen. Besonders im Schlafzimmer sollte auch auf blühende Pflanzen
verzichtet werden. Die Bettwäsche ist regelmäßig zu wechseln.
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Im Garten sollte der Rasen möglichst kurz gehalten werden, damit dieser nicht blüht.
Das Rasenmähen sollte der Allergiker möglichst anderen Personen überlassen.
3.2.3 Auto
Während der Heuschnupfenzeit sind die Fenster und das Schiebedach möglichst
geschlossen zu halten. Es empfiehlt sich auch, die Lüftung auszuschalten oder aber
die für viele Autotypen erhältlichen Pollenfilter zu verwenden.
Vorsicht ist bei der Einnahme von Medikamenten gegen Allergien geboten. Bitte
achten Sie hierbei darauf, ob sie das Fahrvermögen beeinträchtigen.
3.2.4 Urlaub/ Freizeit
Anhand des Pollenflugkalenders können Sie erkennen, wann mit einer besonders
hohen Konzentration bestimmter Pollenarten zu rechnen ist. In diesen Zeiten der
„Heuschnupfen-Hochsaison“ sollten längere Aufenthalte im Freien insbesondere auf
Wiesen und Feldern vermieden werden. Am besten fahren Sie in dieser Zeit in den
Urlaub. Pollenarme Gebiete sind das Meer, Inseln und Hochgebirgslagen. Letztere
sind ab einer Höhe von 2.000 Metern nahezu pollenfrei.
Auch sollte eine weitere Reizung der Atemwege durch Rauchen, dem Aufenthalt in
verrauchten Räumen oder das Baden in chlorreichen Schwimmbecken gemieden
werden.
Wenn ein Spaziergang im Wald gemacht wird, dann ist dies in einem Laubwald
günstiger als in einem Nadelwald, da die Blätter zum Teil als natürliche Pollenfilter
fungieren. Zum Schutz der Augen sollte eine Sonnenbrille getragen werden.
3.3 Hyposensibilisierung/Desensibilisierung
Ziel dieser Therapieform ist der allmähliche Abbau der Überempfindlichkeit
gegenüber den Allergenen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die
allergieauslösenden Pollen zweifelsfrei und eindeutig bekannt sind.
Bei dieser Behandlungsmethode wird dem Betroffenen über einen Zeitraum von
mindestens 3 Jahren hinweg das problematische Allergen in steigenden Dosen in
den Oberarm gespritzt. Ziel ist es dabei, den Organismus an den Stoff zu gewöhnen.
Bei Erfolg verschwinden dann allmählich die Beschwerden. In der Regel wird mit der
Behandlung nach Ende des Pollenfluges begonnen. Sie darf nur von einem Arzt
durchgeführt werden, der hiermit Erfahrungen hat und der auch im Notfall eingreifen
und reagieren kann. Beachtet werden muss, dass während der Therapie keine
antiallergischen Medikamente eingenommen werden dürfen.
Die Hyposensibilisierung wurde stark diskutiert. Kritiker halten sie für zu teuer,
potentiell gefährlich, sehr aufwendig und unzuverlässig. Andere wiederum schwören
darauf.
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4. Hausstaubmilben-Allergie
4.1 Hausstaubmilben – unliebsame Mitbewohner
Hausstaubmilben sind mikroskopisch kleine Spinnentiere. Überall im Haus oder in
der Wohnung, wo es warm und feucht ist, fühlen sie sich am wohlsten. Besonders
der Schlafbereich liefert diese Bedingungen. Die Milben lauern in Betten, Vorhängen,
Teppichböden, Polstermöbeln und Kleidung.
Optimale Lebensbedingungen sind Temperaturen zwischen 25 und 30 °C und eine
relative Luftfeuchtigkeit von 65 bis 80 Prozent. Für einige Stunden können Milben
jedoch auch Temperaturen bis zu plus 60 und minus 25 °C aushalten. Auf eine
Schwankung der Luftfeuchtigkeit reagieren sie empfindlicher. Bei unter 60 Prozent
Luftfeuchte haben sie keine Freude daran, sich zu vermehren.
Hauptsächliche Nahrungsquelle sind die von Menschen abgegebenen
Hautschuppen. Von den 1 bis 2 Gramm dieser Hautschuppen, die der Mensch
täglich verliert, können ca. 1 Million Milben leben. Daneben vertilgen sie Bakterien
und Schimmelpilze. Sie sind kleine „Müllschlucker“, die nicht einmal Krankheiten
übertragen.
Was hinein geht und verdaut wird, muss jedoch auch wieder hinaus. Und gerade die
winzigen, eiweißhaltigen Kotballen der Milben können bei Menschen zu einer
allergischen Reaktion führen. Nicht die Milbe selbst sondern ihr Exkrement ist das
Allergen.
Während der warmen und feuchten Witterung von Mai bis Oktober schlüpfen die
Tierchen aus den abgelegten Eiern. Mit Beginn der Heizperiode sterben die meisten
Milben dann, da die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen abnimmt. Allergische
Symptome äußern sich zwar das ganze Jahr über, erreichen zu diesem Zeitpunkt
jedoch ihren Höhepunkt, da in der trockenen Luft der Milbenkot sehr schnell zerfällt,
als Bestandteil des Feinstaubs leicht aufgewirbelt und mit der Atemluft aufgenommen
wird.
Typische allergische Symptome sind juckende und tränende Augen, Niesanfälle,
eine laufende Nase, Husten oder Atemnot - oft nur nachts und morgens. Zeigen sich
diese Beschwerden, ist es unbedingt ratsam, einen Arzt aufzusuchen und die
Diagnose abzuklären. Denn nur eine gezielte Behandlung kann schlimmere Folgen,
nämlich die Bildung eines Asthmas bronchiale, verhindern. Alternativ kann eine
Hyposensensibilisierung
4.2 Maßnahmen der Wohnraumsanierung und Verhaltenstipps zur
Bekämpfung von Hausstaubmilben
Eine Allergie kann in der Regel recht gut behandelt werden. Dies allein reicht jedoch
nicht aus. Vielmehr muss das Allergen, in diesem Fall also der Milbenkot gemieden
werden. Sicher, eine vollkommene Ausrottung der Milben im Wohnbereich ist kaum
möglich. Eine Dezimierung des Milbenbefalls kann jedoch bereits eine deutliche
Besserung der Beschwerden bewirken. Auch vorbeugend sind Maßnahmen einer
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Wohnraumsanierung zur Beseitigung des Milbenbefalls nur zu empfehlen, da der
Ausbruch einer Allergie jederzeit möglich ist.
4.2.1 Raumpflege
Bei der Raumpflege ist besonders darauf zu achten, die Feinstaubbelastung
möglichst gering zu halten. Denn gerade beim Wischen, Saugen und Kehren wird
viel Staub aufgewirbelt. Besondere Wischmethoden und Saugsysteme können
jedoch das Aufwirbeln von Staub so weit wie möglich unterbinden.
Glatte Fußböden oder Möbelstücke werden am besten mit speziellen AntiStaubtüchern gereinigt. Die antistatische Wirkung und die wabenartige Struktur
dieser Tücher bewirkt, dass der Staub vom Tuch wirksam aufgenommen und
eingeschlossen wird. Die Tücher werden nach der Reinigung entsorgt.
Das Staubsaugen von glatten Fußböden und Teppichen mit den üblichen Geräten ist
dagegen nicht besonders wirkungsvoll. Vielmehr können sich die Beschwerden dabei
noch verstärken, da der feine Staub nicht vollständig von den Filtern zurückgehalten
und statt dessen in der Raumluft verteilt wird. Abhilfe können hier Staubsauger
schaffen, die mit so genannten HEPA-Filtern (High Efficiency Particulate Air)
ausgestattet sind. Die Filter sind je nach Rückhaltevermögen in der Lage bis zu
99,95 Prozent der Staubpartikel aufzuhalten. Zudem gibt es bereits Geräte, die über
ein komplett versiegeltes System verfügen, sodass auch über Schwachstellen an
Saugrohr, Schlauch und Gehäuse keine Staubteilchen austreten können.
Spezielle Raumsprays und Schaumreiniger sind ebenfalls geeignet, die Anzahl der
oberflächlich erreichbaren Milben für einige Zeit zu reduzieren. Die Prozedur muss
jedoch regelmäßig wiederholt werden. Besondere Testsets, mit denen Staubproben
auf ihren Gehalt an Milbenexkrementen untersucht werden, zeigen, wann die
Reinigung erneut notwendig ist.
4.2.2 Wohnraumsanierungsmaßnahmen
Viel wirksamer und auf lange Zeit gesehen günstiger als der Einsatz teurer Reiniger
ist eine dagegen eine möglichst umfassende Wohnraumsanierung, die nachfolgende
Maßnahmen enthalten sollte:
Milbendichte Überzüge
Gerade im Schlafbereich ist die Belastung durch Hausstaub-Allergene besonders
hoch. Hier schaffen milbendichte Bezüge für Matratzen, Kopfkissen und Oberbetten
– so genannte Encasings – Abhilfe. Auf diese Weise werden Allergene aus den
Matratzen und Kissen daran gehindert, in die Atemluft zu gelangen. Zudem werden
die Hausstaubmilben von ihrer Nahrungszufuhr abgeschnitten, da die Milben nicht
durch die Bezüge und somit zu ihrer Nahrungsquelle gelangen können.
Bei der Anschaffung der Encasings ist darauf zu achten, dass bestimmte
Qualitätskriterien eingehalten werden. So müssen die Überzüge die Matratzen und
Kissen von allen Seiten undurchlässig umschließen und nicht etwa die Unterseite
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freilassen. Sie sollten waschbar sein und infolge dessen dennoch milbendicht
bleiben.
Ist eine Hausstaub-Allergie nachgewiesen, übernehmen die Krankenkassen die
Kosten für die Encasings. Hierzu muss eine ärztliche Verordnung für ein Encasing
bei der Krankenkasse eingereicht werden.
Austausch von Matratzen, Kissen und Betten
Auch ein Austausch der Matratzen, Kissen und Betten bietet einen gewissen Schutz
gegen Milben.
Es gibt spezielle „anti-allergene“ Schaumstoffmatratzen mit glatten Oberflächen, die
sich leichter reinigen lassen als herkömmliche Federkernmatratzen oder Matratzen
aus anderen Materialen (z. B. Rosshaar-, Seegrasmatratzen). Mit der Zeit empfiehlt
es sich aber auch hier, diese Matratzen mit einem Überzug zu versehen.
Daunen- und Schafwollbettdecken und ebensolche Kissen sollten gegen Decken und
Kissen aus synthetischen Geweben mit ebensolchen Füllungen ausgetauscht
werden. Einem regelmäßigen Waschen des Bettzeugs bei möglichst 60 °C steht
dann nichts entgegen.
Entfernen von Staubfängern
Besonders im Schlafbereich sollte auf Bettvorleger, Wandteppiche, Bettüberwürfe,
Plüschmöbel und Vorhänge verzichtet werden, da sich in ihnen Hausstaub leicht
ansammeln kann.
Ideal im Schlafraum sind Möbel mit glatten, feucht abwaschbaren Oberflächen.
4.2.3 Verhaltenstipps
Auch das richtige Verhalten spielt bei der Reduzierung der Allergene eine
wesentliche Rolle.
Da Milben besonders auf die Luftfeuchtigkeit reagieren, ist das richtige Lüften des
Schlafbereichs sehr wichtig. Eine relative Luftfeuchtigkeit von durchgängig unter 50
Prozent ist die effektivste Waffe gegen Milben. Sorgen Sie durch regelmäßiges
Lüften für trockene und kühle Luft. Lüften Sie auch das Bettzeug möglichst täglich.
Ziehen Sie Tageskleidung und Schuhe möglichst nicht im Schlafraum aus. Lassen
Sie zudem nichtbenötigte Kleidungsstücke nicht frei herumliegen.
Der häufige Wechsel der Bettwäsche ist besonders wichtig, da die Milben dort infolge
der Körperwärme und nächtlichen Schweißabsonderung die idealen
Lebensbedingungen vorfinden. Waschen Sie die Bettwäsche möglichst immer bei 60
°C. Vergessen Sie dabei nicht die Reinigung der Matratzen- und Kissenüberzüge
(Encasings).
Kinder lieben Kuscheltiere – Milben auch. Daher ist es wichtig auch hier auf eine
regelmäßige Reinigung zu achten. Wirksam ist es die Stofftiere wie die Bettwäsche
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bei 60 °C zu waschen oder bei 60 °C in trockenem Zustand in den Wäschetrockner
zu stecken. Da Teddys und Co. diese hohen Temperaturen nicht immer überstehen,
ist es auch möglich, sie für 24 Stunden in die Tiefkühltruhe zu legen und tags darauf
gründlich abzusaugen.
Als Hausstaubmilben-Allergiker sollten Sie es vermeiden, Reinigungsarbeiten wie
Staubsaugen, Kehren und ähnliches durchzuführen. Sollte dies nicht möglich sein,
hilft eine Staubmaske vor Mund und Nase. Zudem sollten Sie möglichst feuchte
Tücher verwenden.
Die richtigen Veränderungen des Wohnbereichs wie auch das Einhalten einiger
Verhaltensregeln sind entscheidend im Kampf gegen die Milben. Auch wenn eine
vollständige Beschwerdefreiheit vielleicht nicht zu schaffen ist, die gesundheitlichen
Beeinträchtigungen können zumindest maßgeblich reduziert werden.
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5. Haustierallergie
5.1 Tierische Freunde
Welches Tier passt zu mir? – Bei der Auswahl eines geeigneten tierischen Partners
sollte neben vielen anderen Faktoren auch bedacht werden, dass Haustiere Allergien
auslösen können. Eine laufende Nase, Augenjucken, Atemnot oder eine Hautreizung
sind typische allergische Reaktionen auf Haustiere.
Prinzipiell sind Allergien gegen alle behaarten oder gefiederten Tiere möglich. Sehr
häufig werden allergische Reaktionen auf Katzen und Hunde entwickelt. Nagetiere
wie Ratten, Mäuse, Meerschweinchen, Kaninchen oder Hamster sowie Vögel, Pferde
und Kühe sind jedoch auch oft die Verursacher.
Meist lösen nicht die Haare die Beschwerden aus, sondern Hautschuppen,
Speichelreste und Exkremente, die daran kleben. Eine allergische Reaktion erfolgt
auf die darin enthaltenen Tiereiweiße. Von Tierart zu Tierart unterscheiden sich die
Allergene und deren Verbreitung.
5.1.1 Katzen
Das Katzenallergen wird hauptsächlich über deren Speichel und Tränenflüssigkeit
verbreitet. Die winzige, federleichte Substanz kann sich überall festsetzen, auch am
Feinstaub. Selbst in Räumlichkeiten, die noch nie von einer Katze betreten wurden,
können Allergene nachgewiesen werden. Katzenbesitzer verbreiten die Allergene
über ihre Kleidung in öffentlichen Verkehrsmitteln, Bürogebäuden, Schulen usw. Wird
die Katze abgeschafft, kann es noch Monate andauern, bis auch die Allergene
verschwunden sind.
5.1.2 Hunde
Bei Hunden kann eine allergische Reaktion nur auf eine oder wenige Rassen
begrenzt sein. Im Gegensatz zur Katze erfolgt die Reaktion weniger auf den Speichel
und die Tränenflüssigkeit. Das Hundeallergen wird zumeist über die Hautschuppen
verbreitet.
5.1.3 Vögel
Auslöser für eine allergische Reaktion sind bei Vögeln sowohl Federn und Kot als
auch Vogelmilben. Gesundheitliche Beschwerden treten u. a. nach dem direkten
Kontakt mit dem Vogel oder beim Reinigen des Käfigs auf.
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5.2 Tipps für Haustierallergiker
Neben der medizinischen Behandlung einer Allergie, gibt es noch weitere
Möglichkeiten, diese wirksam zu bekämpfen. Wie bei anderen Allergien auch,
können durch das Meiden des Allergens die Beschwerden maßgeblich verringert
werden oder ganz verschwinden. Bestimmte Verhaltensweisen erleichtern das Leben
mit der Allergie.
Besonders wichtig ist es, den direkten Kontakt mit dem Allergen zu vermeiden. Für
Haustierbesitzer bedeutet dies, dass sie sich von ihrem Liebling möglichst trennen
sollten.
Tierliebhaber, die dies nicht übers Herz bringen, sollten folgende Ratschläge
befolgen:
Das Haustier sollte aus dem Schlafbereich verbannt werden.
Schlaf- und Ruheplätze des Haustiers sollten sich nicht an Stellen befinden, die
Sie regelmäßig aufsuchen und benutzen.
Kämmen Sie die Tiere häufig. Anschließend sollten Sie das Fell mit einem
feuchten Tuch abwischen, um lose Allergene zu binden und demzufolge zu
reduzieren.
Den engen Körperkontakt mit dem Tier sollten Sie unbedingt vermeiden.
Nach dem Kontakt mit dem Tier unbedingt Hände waschen.
Vermeiden Sie in Ihrem Wohnbereich „Staubfänger“ wie Gardinen, Teppiche und
Kissen.
Reinigen Sie Ihre Wohnung regelmäßig. Nutzen Sie dafür geeignete Staubsauger
mit speziellen Filtern, um die Allergenbelastung in der Luft so gering wie möglich
zu halten.
Möbel und Fußböden sollten aus Materialien hergestellt sein, die sich häufig
feucht abwischen lassen.
Ziehen Sie Tageskleidung und Schuhe möglichst nicht im Schlafraum aus.
Lassen Sie diese dort nicht frei liegen.
Informieren Sie sich vor dem Kauf von Kleidung und Einrichtungsgegenständen
über tierische Bestandteile, da Tierhaare enthalten sein können.
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6. Schimmelpilzallergie
6.1 Schimmelpilze
Schimmelpilze sind mikroskopisch kleine Organismen, die sich nach Form und Farbe
unterscheiden. Von den vielen bekannten Schimmelpilzarten sind lediglich 20 bis 30
als Auslöser von Allergien bekannt. Die Allergene sind nicht die Pilze selbst, sondern
die Sporen, die von den Pilzen zur Fortpflanzung in die Luft abgegeben und vom
Wind verbreitet werden. Wenn die Sporen über die Luft eingeatmet werden, können
diese vielfältige allergische Reaktionen auslösen, die von Reizungen der Augen- und
Nasenschleimhäute bis hin zu asthmatischen Beschwerden reichen können.
Gesundheitliche Beschwerden können sowohl ganzjährig als auch saisonal
auftreten.
Schimmelpilze lieben es feucht und warm. Typische Schimmelpilzstellen in
Wohnungen sind feuchte Mauern, feuchte Stellen hinter Tapeten und Textilien,
Holzverschalungen und Kachelwänden. Sie sind auch in Klimaanlagen, auf
Matratzen und Polstermöbeln, in Zimmerpflanzen und Luftbefeuchtern zu finden.
Auch in Räumen mit einer generell hohen Luftfeuchtigkeit wie im Bad, im WC, in
Kellern und in Gewächshäusern ist mit Schimmelpilzen zu rechnen. In Wohnungen
kann das Schimmelpilzwachstum durch mangelnde Belüftung, ungünstige
Möblierung, durch Kondenswasserbildung und ähnliches begünstigt werden.
6.2 Tipps für Schimmelpilzallergiker
Auch bei der Schimmelpilzallergie ist es wichtig, die Allergene soweit wie möglich zu
meiden. Einem Schimmelpilzbefall sollte demzufolge möglichst umfassend
vorgebeugt werden.
Sorgen Sie für eine gute Durchlüftung der gesamten Wohnung. Achten Sie darauf,
dass die Luft hinter den Möbeln zirkulieren kann.
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit sollte vermieden werden. Insbesondere sollten keine
Luftbefeuchter verwendet werden. Die optimale Zimmertemperatur beträgt
18 - 20 °C. Die ideale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt bei 40 - 50 Prozent.
Verzichten Sie zumindest im Schlafraum auf Zimmerpflanzen, da Schimmelpilze
feuchte Blumenerde lieben.
Verderbliche Nahrungsmittel sollten im Kühlschrank gelagert werden. Küchenabfälle
entsorgen Sie am besten sofort.
Sind die Pilze schon gewachsen, müssen diese wirksam beseitigt werden. Reinigen
Sie die befallenen Stellen mit geeigneten Mitteln. Schimmelige Gegenstände wie
Tapeten, Duschvorhänge und Zimmerpflanzen müssen ausgetauscht werden. Sind
die Wände großflächig befallen, ist eine fachgerechte Sanierung notwendig
Vermeiden Sie bei Gartenarbeiten den intensiven Kontakt mit abgestorbenen
Pflanzenteilen und Kompost, da Schimmelpilze auch dort vorkommen können.
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7. Nahrungsmittelallergien
Etwa fünf bis zehn Prozent der Deutschen sind von einer Nahrungsmittelallergie
betroffen. Oftmals gehen diese Allergien bis zum Schulalter aber zurück.
Bestimmte Bestandteile der Nahrungsmittel werden vom Körper als gefährliche
Stoffe eingestuft. Er versucht diese Stoffe mithilfe einer Immunreaktion abzuwehren,
indem er Botenstoffe wie das Histamin ausschüttet, die Beschwerden wie
Hausausschläge oder Verdauungsprobleme auslösen. Für Menschen ohne Allergien
sind die betreffenden Stoffe für die Gesundheit allerdings vollkommen harmlos.
Grundsätzlich können alle Nahrungsmittel Allergien auslösen. Weit verbreitet sind
allergische Reaktionen beispielsweise auf Nüsse, Schalentiere, bestimmte Obst- und
Gemüsesorten, Milch und Eier.
Oftmals sind von Heuschnupfen betroffene Personen gleichzeitig allergisch auf
bestimmte Nahrungsmittel. Einige Lebensmittel enthalten ähnliche Allergene wie
bestimmte Pollen, so dass der Körper versucht diese Stoffe mit der gleichen
Reaktion abzuwehren. So kommt es häufig dazu, dass plötzlich beim Kontakt mit
Nüssen, Äpfeln, Kiwis oder anderen Obst- und Gemüsesorten die gleichen
Symptome auftreten wie man sie zuvor nur beim Einatmen von Birkenpollen kannte.
Dieses Phänomen bezeichnet man als Kreuzallergie.
Nicht verwechselt werden dürfen Nahrungsmittelallergien mit
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, bei denen keine Immunreaktion stattfindet. Diese
Unverträglichkeiten entstehen stattdessen durch eine direkte Reaktion des Körpers
mit Inhaltsstoffen des Lebensmittels. Oftmals ist die Ursache ein Defekt in der
Verdauung, der Aufnahme oder dem Stoffwechsel bestimmter Inhaltsstoffe.
Einige Lebensmittel enthalten sogar den Auslöser Histamin als natürlichen
Inhaltsstoff (z. B. Käse und Rotwein) oder setzen ihn bei der Nahrungsaufnahme
direkt frei (z. B. Tomaten und Erdbeeren). Eine Reaktion darauf ist eher eine
„unechte Allergie“.
Um Nahrungsmittelallergien vorzubeugen, wird ein abwechslungsreicher Speiseplan
empfohlen. Denn als Auslöser wird der häufige Kontakt mit Allergenen betrachtet. Es
sollte daher darauf geachtet werden, nicht täglich die gleichen Lebensmittel zu
essen.
7.1 Diagnose
Die Diagnose „Lebensmittelallergie“ sollte von einem allergologischen Facharzt
gestellt werden. Viele Personen, vermuten an einer Nahrungsmittelallergie zu leiden
und verzichten daher auf bestimmte Lebensmittel. Oftmals unnötig, denn erst wenn
ein Arzt festgestellt hat, welche Stoffe tatsächlich die Reaktionen auslösen, kann
eindeutig gesagt werden, was überhaupt vom Speiseplan gestrichen werden muss.
Wichtig ist auch die eindeutige Abgrenzung von einer
Nahrungsmittelunverträglichkeit.
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Neben den Erfahrungsberichten des Patienten und dem Ausschluss möglicher
anderer Erkrankungen werden vom Arzt Hauttests durchgeführt. Ist nicht klar, auf
welche Stoffe der Körper reagiert, können Allergien in einer Suchdiät eingegrenzt
werden. Die Ernährung wird dazu zunächst auf eine allergenarme WasserKohlenhydrate-Diät (Reis oder Kartoffeln) reduziert. An fester Nahrung dürfen nur
gekochte Kartoffeln oder Reis gegessen werden. Zuvor muss natürlich
ausgeschlossen werden, dass der Patient auf diese Lebensmittel allergisch ist.
Bleiben die Symptome bestehen, ist eine Nahrungsmittelallergie eher
unwahrscheinlich. Nach und nach werden dann weitere Nahrungsmittel ergänzt bis
eine allergische Reaktion anzeigt, welches die problematischen Lebensmittel sind.
Zur sicheren Diagnose bereits unter Verdacht stehender Stoffe, können so genannte
„orale Provokationstests“ durchgeführt werden, bis vom Mediziner eine Reaktion
beobachtet werden kann.
Reichen diese Tests noch nicht aus, kommen auch Blutuntersuchungen auf
Antikörper zur Anwendung. Da diese allerdings teurer sind, werden Sie nur dann
genutzt, wenn die vorher durchgeführten Methoden kein eindeutiges Ergebnis liefern.
7.2 Behandlungsmöglichkeiten
Für Nahrungsmittelallergiker besteht die am nächsten liegende Möglichkeit, den
unangenehmen Reaktionen aus dem Weg zu gehen, darin, die betreffenden
Lebensmittel zu meiden. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, dass die
Ernährung dennoch ausgewogen bleibt und durch den Verzicht auf bestimmte
Zutaten der Speiseplan nicht zu einseitig wird. Muss aber dennoch auf bestimmte
Lebensmittelgruppen ganz verzichtet werden, so empfiehlt sich nach Rücksprache
mit dem Arzt, die Defizite mit anderen Lebensmitteln oder mit
Nahrungsergänzungsmitteln auszugleichen.
Weiß man von seiner Allergie, wird es grundsätzlich nicht allzu schwierig sein, auf
Äpfel, Nüsse, Schalentiere und Co. zu verzichten, sofern es genügend Alternativen
gibt. Problematisch wird es allerdings, wenn diese Lebensmittel in Fertigprodukten
verarbeitet wurden oder mit anderen Nahrungsmitteln in Kontakt gekommen sind.
Seit dem Jahr 2005 müssen zwölf der wichtigsten Allergene auf der
Produktverpackung ausgewiesen werden, sobald eine kleine Menge davon als Zutat
verwendet wurde. So müssen glutenhaltiges Getreide, Krebstiere, Eier, Fisch,
Erdnüsse, Soja, Milch (einschließlich Laktose), Schalenfrüchte, Sellerie, Senf,
Sesamsamen sowie Schwefeldioxid und Sulfite (ab 10 Milligramm pro Kilogramm
oder Liter) ausdrücklich aufgezählt sein. Dies gilt auch für Zutaten, die nur aus diesen
Stoffen gewonnen wurden, wie beispielsweise der Emulgator Sojalecithin.
Hinzu kommt, dass Hersteller die Inhaltsstoffe von bereits zusammengesetzten
Zutaten angeben müssen. Während es früher ausreichend war, auf einer Keksrolle
neben den weiteren Zutaten nur „Schokoladencremefüllung“ anzugeben, müssen
heute deren komplette Inhaltsstoffe deklariert werden. Lediglich bei Kräuter- und
Gewürzmischungen, Konfitüren, Kakao- und Schokoladenerzeugnissen,
Fruchtsäften und Fruchtnektar sowie bei Jodsalz müssen die einzelnen Inhaltsstoffe
nicht aufgelistet werden, sofern sie keines der 12 oben genannten Hauptallergene
enthalten und sie nicht mehr als 2 Prozent des fertigen Produkts ausmachen
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Leider können sich Allergiker nicht immer auf die Angaben über die Inhaltsstoffe
verlassen. Oftmals setzen nach dem Verzehr eines Produktes allergische Reaktionen
ein, obwohl in der Zutatenliste keines der bedenklichen Lebensmittel aufgeführt ist.
Ursache dafür können Spuren der Allergie auslösenden Nahrungsmittel sein, die
unbeabsichtigt ins Fertigprodukt gelangt sind. Möglich ist dies etwa wenn im
Fertigungsbetrieb gleichzeitig Rohstoffe mit allergenen Bestandteilen für andere
Produkte verarbeitet werden. Über die Luft oder die Verarbeitung auf denselben
Fließbändern oder in Rühranlagen ist dies durchaus möglich. Oftmals machen
Hersteller mit dem freiwilligen Satz „Kann Spuren von … enthalten.“ darauf
aufmerksam. Tests haben ergeben, dass Allergiker diese Hinweise durchaus
berücksichtigen sollten, da in den meisten Fällen tatsächlich Bestandteile dieses
Stoffes nachgewiesen werden konnten.
Um die Allergie zu bekämpfen wurden mittlerweile für einige Allergene Methoden der
Sensibilisierung entwickelt. Der Körper soll dabei lernen, die entsprechenden Stoffe
nicht mehr als feindlich einzustufen und darauf nicht mehr zu reagieren.
Mit der oralen Hyposensibilisierungsbehandlung kann erricht werden, dass nach und
nach auch normale Portionen beispielsweise von Milch oder Ei vertragen werden. Mit
kleinsten Mengen angefangen, muss dazu die Dosis immer weiter gesteigert werden.
Bei Patienten beispielsweise mit einer Allergie auf Milch ist eine stationäre orale
Hyposensibilisierung möglich bei der innerhalb einer Woche jeden Tag Milch
konsumiert werden muss. Angefangen wird mit einigen Tropfen und nach einer
Woche sollte die Menge auf ein ganzes Glas gesteigert werden. Der stationäre
Aufenthalt kann notwendig sein, wenn es jederzeit zu einem akuten allergischen
Schock kommen kann. Erfolgreich ist diese Behandlung in der Regel allerdings nur,
wenn die Betroffenen weiterhin regelmäßig täglich ein Glas Milch trinken, ansonsten
würde der Körper nach einer Pause möglicherweise wieder allergisch reagieren.
Bei Kreuzallergien auf Obst, Gemüse und Nüsse ist es möglich, eine
Hyposensibilisierung durch den Kontakt mit dem entsprechenden Pollen zu
erreichen.
In jedem Fall sollten sich Betroffene vor einer Behandlung ausführlich medizinisch
beraten lassen. Empfehlenswert ist außerdem, ein Ernährungs-Symptom-Tagebuch
zu führen.
Da die Allergien bei Kindern oftmals mit steigendem Alter von allein zurückgehen,
wird bei ihnen in der Regel von Hyposensibilisierungsbehandlungen abgesehen.
7.3 Verhaltenstipps für Lebensmittelallergiker
Bei allen Arten von Lebensmittelallergien sollten grundsätzlich sollten folgende
Anregungen beachtet werden:
Verzichten Sie auf Fertigprodukte. Diese enthalten oftmals Allergene, auch
ohne dass diese als Inhaltsstoffe aufgeführt werden.
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Histaminhaltige oder Histamin freisetzende Lebensmittel wie Rotwein, Nüsse,
Kakao, Tomaten, Erdbeeren und einige Käsesorten meiden. Lebensmittel
schnell verwerten denn je länger ein Produkt gelagert wird, desto mehr
Histamin enthält es.
Auf Geschmacksverstärker, Farb- und Konservierungsstoffe sollte möglichst
verzichtet werden, da diese viele Allergene enthalten.
Nachfolgend werden die häufigsten Nahrungsmittelallergien erläutert und Tipps zum
Umgang damit gegeben.
7.4 Kuhmilchallergie
Bei Menschen, die keine Milch trinken können, ohne in kürzester Zeit an
Bauchschmerzen oder Erbrechen zu leiden, kann der Unterschied zwischen
Lebensmittelallergie und Lebensmittelintoleranz deutlich gemacht werden.
Viele Betroffene leiden nach dem Verzehr von Milch an starken Darmkrämpfen,
Durchfällen und Blähungen. Ursache dafür ist oftmals eine Laktoseintoleranz. Der
Körper kann den in der Milch enthaltenen Milchzucker nicht richtig verdauen, worauf
es im Darm zu den genannten Beschwerden kommt. Hierbei handelt es sich nicht um
eine allergische Reaktion, da keine Antikörper produziert werden. Menschen mit
Milchzuckerintoleranz können oftmals gefahrlos Milchprodukte verzehren, wenn sie
gleichzeitig Medikamente zu sich nehmen, die den Milchzucker spalten können. Die
Beschwerden bleiben dann aus. Auch können viele Betroffene verarbeitete
Milchprodukte wie Käse oder Joghurt problemlos verzehren
Menschen mit einer echten Allergie auf Milch haben hingegen die typischen
Symptome einer allergischen Reaktion, die über Beschwerden im Verdauungstrakt
weit hinausgehen. Auch einige Milchallergiker vertragen verarbeitete Milch in Käse
oder Joghurt. Jeder Betroffene sollte daher genau beobachten und austesten, wann
Reaktionen einsetzen und wann nicht.
Allergieauslöser der Milch sind vor allem das Kasein und die Milcheiweiße.
Beachtet werden sollte, dass nicht nur eindeutige Milchprodukte die problematischen
Stoffe enthalten. Auch in vielen Fertigprodukten sind Milch- und Molkenpulver oder
Sahne enthalten.
Als Ersatz für Milch als Getränk kann auf Reis- oder Sojadrinks zurückgegriffen
werden. Da Milchprodukte wertvolle Eiweißlieferanten sind, muss beim Verzicht
darauf der Eisweißbedarf des Körpers anderweitig gedeckt werden. Viel Eiweiß
enthalten zum Beispiel Fisch, Fleisch und Hühnereier. Zusätzlich sollte man auf eine
besonders kalziumreiche Ernährung achten. Das fehlende Kalzium kann dem Körper
durch den Verzehr von Hülsenfrüchten, Brokkoli, Grünkohl und Lauch zugeführt
werden. „Gemüsemuffel“ können auf kalziumreiches Mineralwasser oder notfalls auf
entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.
Babys die nicht gestillt werden können und zudem ein erhöhtes Allergierisiko
beispielsweise durch allergiebelastete Eltern haben, können mit speziellen
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hypoallergenen Produkten ernährt werden. Die in dieser speziellen Nahrung
enthaltenen Eiweiße liegen schon in sehr kleine Teile aufgespalteter Form vor, so
dass sie vom Körper nicht mehr als das ursprüngliche Allergen erkannt werden
können.
7.5 Hühnereierallergie
Wie bei allen Nahrungsmittelallergien bleibt auch den Hühnereiallergikern nur,
möglichst komplett auf das auslösende Lebensmittel zu verzichten. Hühnereier
werden jedoch in den verschiedensten Fertiglebensmitteln verarbeitet. Ob es sich um
Mayonnaise, panierte Lebensmittel, eihaltige Nudeln, Backwaren oder diverse
Süßigkeiten handelt: Menschen mit einer Hühnereiallergie müssen bei der
Speisenauswahl äußerst achtsam sein. Bei den Informationen über Zutaten von
Fertigprodukten sollte neben Vollei, Eiweiß und Eigelb auch auf Inhaltsstoffe mit der
Vorsilbe Ovo (lateinisch „vom Ei“) geachtet werden.
Auch beim Kochen und Backen im eigenen Haushalt fällt es schwer auf Ei zu
verzichten. Abhilfe schaffen Eierersatzstoffe auf Soja- oder Stärkebasis.
Um Mangelerscheinungen zu verhindern, sollten Hühnereiallergiker auf eine
anderweitige eiweißhaltige Ernährung achten. Auch der hohe Gehalt an
Vitaminen und Mineralstoffen der Eier kann durch eine abwechslungsreiche und
ausgewogene Mischkost gedeckt werden.
Wer auf Hühnereier allergisch ist, sollte sich vorsichtshalber auch über die
Inhaltsstoffe von Kosmetikartikeln informieren. Während Ei im Shampoo gegen
trockenes und sprödes Haar helfen soll, kann es bei Allergikern mit heftigen
Reaktionen zurückschlagen. Vorsicht ist auch bei Impfstoffen geboten, die vielfach
aus Geflügelembryonen hergestellt werden.
7.6 Nussallergie
Weit verbreitet sind schwere allergische Reaktionen auf Nüsse. Nussallergien treten
häufig als Kreuzallergien auf. So sind bei fast der Hälfte aller Menschen, die auf
Haselpollen allergisch sind, auch Reaktionen beim Verzehr von Haselnüssen zu
verzeichnen.
Neben Haselnüssen sind häufig auch Walnüsse Allergieauslöser. Auch Erdnüsse,
die von Botanikern nicht den Nüssen sondern den Hülsenfrüchten zugeordnet
werden, können zu schweren Reaktionen führen.
Wichtig ist, dass nicht nur der Verzehr der Nüsse für Allergiker problematisch ist.
Auch Spuren, die durch die Luft in den Körper kommen, sind gefährlich. So sollten
sich Betroffene nicht in einem Raum aufhalten, in dem gerade Nüsse geknackt
werden. In den meisten Fällen hilft es auch nicht, die Nüsse vor dem Verzehr zu
erhitzen, z.B. durch Rösten oder in Nusskuchen. Die Allergene bleiben dadurch
bestehen.
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Auch wenn auf erschreckend vielen Back- und Süßwaren heutzutage der Hinweis
„Kann Spuren von Nüssen und Nusserzeugnissen enthalten“ vermerkt ist, sollten
Allergiker bei denen schon schwere Symptome aufgetreten sind, diese Warnung
ernst nehmen und auf den Verzehr dieser Produkte lieber verzichten.
Wie Nüsse enthalten auch Sesam, Mohn, Leinsamen und Pinienkerne viele
Allergene. Allergische Reaktionen auf Cashewkerne, Para- und Pekannüsse oder
gar Kokosnüsse sind hingegen äußerst selten.
In veredelten Nussölen befinden sich meist keine Nusseiweiße mehr, weshalb
beispielsweise Erdnussöl bei Erdnussallergikern kaum Reaktionen auslösen wird.
7.7 Obst- und Gemüseallergie
Die Symptome einer Obst- oder Gemüseallergie treten meist im Mund und im
Rachenraum auf. Oft handelt es sich dabei um Kreuzallergien. Birkenpollenallergiker
sind deshalb in vielen Fällen auch auf Stein- und Kernobst allergisch. Insbesondere
Äpfel werden dann im rohen Zustand kaum vertragen und lösen beim Verzehr
Brennen und Juckreiz auf der Zunge oder sogar Taubheitsgefühle aus.
Der Allergengehalt von frischem Obst kann dadurch gering gehalten werden, wenn
darauf geachtet wird es wenig zu verarbeiten. Schälen, Zerkleinern und
aufgeschnitten an der Luft stehen lassen sowie langes Lagern der Früchte sollte
daher vermieden werden.
Wer auf Äpfel allergisch ist, kann austesten, ob unterschiedliche Sorten besser
vertragen werden. Im Allgemeinen werden die traditionellen Sorten wie Boskop oder
Gloster besser vertragen als beispielsweise Golden Delicious oder Granny Smith.
7.8 Kräuter- und Gewürzallergie
Weit verbreitet sind auch allergische Reaktionen auf Kräuter und Gewürze. Sie
machen sich vielfach mit starken Hautausschlägen bemerkbar. Sellerie, Anis,
Kümmel, Curry, Basilikum u. a. enthalten besonders aggressive Allergene. Jene
Allergien darauf sind besonders gefährlich, da sich die Kräuter und Gewürze allen
fertigen Speisen verstecken und es somit schwierig ist sie zu meiden. Sellerie enthält
eines der am weitesten verbreiteten Allergene und muss deshalb auch in der Liste
der Inhaltsstoffe auftauchen. Alles andere kann mit den Überbegriffen Kräuter und
Gewürze benannt werden und muss nicht einzeln aufgezählt werden.
Betroffene sollten auf jeden Fall Gewürzmischungen vermeiden und zum Kochen nur
die Kräuter verwenden auf die sie sicher nicht allergisch reagieren. Im getrockneten
Zustand sind die Allergene meist weniger aggressiv als bei frischen Gewürzen.
Vorsicht ist überall geboten, da Kräuter und Gewürze in der Küche nicht
wegzudenken sind. So können sich Allergene sogar in Wermut befinden, da es sich
dabei um einen mit Kräutern und Gewürzen aromatisierten Wein handelt.
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Kreuzallergien treten bei Sellerie häufig mit Birkenpollen auf. Menschen mit einer
festgestellten Allergie auf Birkenpollen sollten daher auch die Reaktion des Körpers
auf verschiedene Gewürze beobachten.
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8. Bienen- und Wespenallergie
Der Frühling ist da und mit ihm laden warme Temperaturen und laue Abende zum
„kühlen Blonden“ oder mehr Freizeitaktivitäten im Freien ein.
Alles könnte so schön sein, wären da nicht die lästigen Mücken, Bienen und
Wespen. Oftmals verderben diese „kleinen Biester“ den Menschen die vermeintlich
schönsten Jahreszeiten.
Wird der Mensch von den genannten Insekten gestochen, so löst dieser Stich einen
stechenden Schmerz aus und es kommt zur Rötung, Schwellung und Juckreiz an der
Einstichstelle.
Gefährlich sind solche Stiche an den Lippen und insbesondere im Mund-RachenRaum. Doch auch für Menschen, bei denen Bienen- oder Wespenstiche allergische
Reaktionen hervorrufen, ist enorme Vorsicht geboten, da diese sogar
lebensbedrohlich sein können, egal, an welcher Stelle der Einstich erfolgte. In beiden
Fällen muss ein Arzt aufgesucht werden.
Symptome für eine allergische Reaktion können folgende sein:
-
Nesselsucht
-
Großflächige Rötung und Schwellung
-
Fieber
-
Erbrechen
-
Atemnot
-
Kreislaufstörungen bis zum Kollaps.
Bei Allergikern treten die ersten Reaktionen bereits nach wenigen Sekunden bis
Minuten ein.
In Deutschland reagieren ungefähr vier Prozent der Bevölkerung allergisch auf
Bienen- und Wespenstiche. Dem entgegenwirken kann unter bestimmten Umständen
eine Hyposensibilisierung. Für die Diagnosestellung wird ein Allergietest vom Arzt
durchgeführt. Beim diesem wird festgestellt, wogegen der Patient allergisch reagiert.
Anschließend wird entschieden, ob eine Hyposensibilisierung Erfolg versprechend
ist. Bei der Behandlung wird dann das entsprechende Insektengift wird in stark
verdünnter Form und in langsam steigender Dosierung unter die Haut gespritzt.
Die komplette Prozedur erstreckt sich über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren.
Ziel des Verfahrens ist, dem Immunsystem zu vermitteln, dass das Insektengift für
den Menschen eigentlich ungefährlich ist und deshalb nicht mit einer Abwehrreaktion
bekämpft werden muss. Denn Auslöser der Symptome ist nicht das Insektengift
selbst, sondern der von ihm ausgelöste heftigen Ausstoß von Antikörpern. Die
Erfolgschancen der Hyposensibilisierung von Bienen- und Wespenstichen liegen bei
90 Prozent.
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Folgende Maßnahme nach einem Bienen- oder Wespenstich können ratsam sein:
-
Den Stachel mit einer Pinzette entfernen
-
Nicht an der Einstichstelle kratzen
-
Einstichstelle kühlen
-
Juckreiz mit antiallergischen Salben lindern
-
Allergiker: Notfallset benutzen.
Nachfolgend erhalten Sie noch einige Tipps, die dazu beitragen sollen, erst gar nicht
von einer Biene oder Wespe gestochen zu werden:
-
Keine hektischen Bewegungen in der Nähe einer Biene
-
Im Gras oder auf einer Wiese niemals barfuß gehen, da Bienen und Wespen
sich gerne am Boden aufhalten
-
Schutz vor Insektenstichen bietet hauptsächlich Kleidung: wird häufig im
Freien gearbeitet, so empfehlen sich langärmelige Kleidung und lange Hosen
-
Offene Getränke und süße Speisen immer abdecken
-
Insekten werden nicht nur von Schweiß, sondern auch von Parfüm angezogen
-
Auftragen von Insektenmittel
-
Insektengitter an Fenster und Balkontüren
-
Vorsicht ist geboten beim Obst ernten. Wespen halten sich häufig in der
Nähe von Fallobst auf
-
Insekten werden von grellen Farben und Blumenmustern angezogen –
Kleidung darauf abstimmen
-
Vorsicht geboten ist ebenfalls bei Abfallkörben in Schwimmbädern oder Parks
Allergiker sollten in den warmen Monaten immer ein Notfallset mit sich führen.
Da Wespen auch Krankheitserreger übertragen können, ist es für alle ratsam, egal
ob Allergiker oder nicht, den Schutz gegen Tetanus durch regelmäßige Impfungen
stets aufrecht zu erhalten.
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9. Ansprechpartner
Allergie- und Umweltkrankes Kind e.V.
Westerholter Str. 142
45892 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 / 30530
E-Mail: [email protected]
Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind - Hilfen für Kinder mit Asthma,
Ekzem oder Heuschnupfen e.V.
E-Mail: [email protected]
www.aak.de
Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutschland e.V.
Oberstr. 171
56135 Boppard
Tel.: 06742 / 87130
Fax: 06742 / 2795
E-Mail: [email protected]
www.neurodermitis.net
Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V.
Gotenstr. 164
53175 Bonn
Tel.: 0228 / 367910
Fax: 0228 / 3679190
E-Mail: [email protected]
www.dha-allergien.de
Deutscher Neurodermitiker Bund e.V.
Spaldingstr. 210
20097 Hamburg
Tel.: 040 / 230810
Fax: 040 / 231008
E-Mail: [email protected]
www.dnb-ev.de
Deutsche Dermatologische Gesellschaft
Robert-Koch-Platz 7
10115 Berlin
Tel.: 030 / 2462530
Fax: 030 / 24625329
E-Mail: [email protected]
www.derma.de
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Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V.
Fontanestr. 14
53173 Bonn
Tel.: 0228 / 367910
Fax: 0228 / 3679190
E-Mail: [email protected]
www.dha-allergien.de
Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB)
Fliethstraße 114
41061 Mönchengladbach
Tel.: 02161 / 814940
Fax: 02161 / 8149430
E-Mail: [email protected]
www.daab.de
Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie e. V.
(DGAKI)
Postfach 700464
81304 München
Tel.: 089 / 5466 2968
Fax: 089 / 583824
E-Mail: [email protected]
www.dgaki.de
Verein zur Förderung der ganzheitlichen Behandlung
allergischer Erkrankungen in Europa e.V. (AVE)
c/o Institut für Umwelt und Gesundheit
Petersgasse 27
36037 Fulda
Tel.: 0661 / 71003
Fax: 0661 / 710-19
www.allergieverein-europa.de
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10.
Pollenflugkalender
Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
Ahorn
Akazie
Beifuss
Birke
Brennessel
Buche
Eibe
Eiche
Erle
Esche
Fichte
Flieder
Gänsefuß
Gerste
Gräser
Hafer
Hainbuche
Hasel
Holunder
Hopfen
falscher
Jasmin
Kiefer
Linde
Löwenzahn
Mais
Pappel
Raps
Roggen
Rosskastanie
Rotbuche
Sauerampfer
Spitzwegerich
Tanne
Ulme
Walnuss
Wegerich
Weide
Weizen
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3.2.2 Haus und Wohnung................................................. 3.2 Tipps für Betroffene
..............................................................................................................................
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3.2.1 Wetterlagen ..................................................................................................
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Auto ......................................................................................................................
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3.2.4 Urlaub/ Freizeit .............................................................................................
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2 Haus und Wohnung............................................................................................
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3.3 Hyposensibilisierung/Desensibilisierung..........................................................
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3 Auto ....................................................................................................................
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Verzeichnis 2, Tabstopps: 15,98 cm, Rechtsbündig,Füllzeichen: …
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4. Hausstaubmilben-Allergie .................................................... 3.2.4 Urlaub/ Freizeit
..................................................................................................................................
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3.3 Hyposensibilisierung/Desensibilisierung.................................................................
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1
– unliebsame Mitbewohner..........................................................................................
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Seite 3: [62] Gelöscht
4.2 Maßnahmen der Wohnraumsanierung und Verhaltenstipps zur .........................
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