Praxis AutomatenMarkt

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Praxis
AutomatenMarkt
Große Nachfrage nach Pokerturnieren: Skat war gestern
Der neue deutsche Volkssport
Kein Bluff: Deutschland im Poker-Fieber! Gezockt
wird im Internet, auf dem Sportsender DSF oder in
privater Runde. Stark im Kommen sind professionell organisierte Turniere in öffentlichen Lokalen.
Wir berichten aus der Leipziger Falstaff-Sportsbar.
Dunkle Hinterzimmer, Männer mit
dunklen Sonnenbrillen, Geldbündel
stapeln sich. Einer der Männer hat
„Drei Erfolgsfaktoren entscheiden:
die Lokalität, das Personal und die
Attraktivität der Sachpreise“, weiß
Die Lokalität, das Falstaff, ist am
Fuße eines Hochhauses ein Komplex moderner Spielstättenkonzessionen plus einer Sportsbar.
Der Hausherr und Automatenkaufmann Andreas Wardemann freut
sich über die Pokerevents in seinem
Sportrestaurant: „Das ist eine WinWin-Situation. Auch wir profitieren
von den Gästen. Die Gastronomie
macht mehr Umsatz. Gleichzeitig
laden wir zum Besuch unserer Fair
Play-Spielstätte ein.“
Das ganze Equipment, Pokertische
et cetera, bringt der Turnierveranstalter mit.
Starke Poker-Bundesliga
Partner in einer Win-Win-Situation: Andreas Wardemann und Dr. Dietze.
einen Royal Flush, ein anderer –
zieht einen Revolver: Das sind Filmklischees. Die Realität moderner
Pokerturniere ist eine andere.
„Wir betonen in der Poker-Bundesliga die sportliche Seite des Spiels.
Pokern ist ein fairer Wettkampf wie
Fußball oder Schach“, so Dr. Klaus
Dietze, Geschäftsführer von MSM
Sportmarketing.
Der Ausrichter von Pokerturnieren
freut sich, mit der Sportsbar im Falstaff am Leipziger Hauptbahnhof
eine Top-Lokalität gefunden zu
haben.
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Dr. Dietze, in Leipzig ein bekannter
Hochschuldozent und früherer Vereinsmanager vom VfB Leipzig und
von den Lausitzer Füchsen.
Das Spiel kann beginnen.
AutomatenMarkt März 2008
„Wir stellen nur die Räumlichkeiten
zur Verfügung“, macht Andreas
Wardemann deutlich.
Für die regelmäßig stattfindenden
Pokerturniere hat Dr. Klaus Dietze
eine gewerberechtliche Genehmigung vom Regierungsbezirk.
Dank vieler guter Kontakte und
Sponsoren werden attraktive Preise
ausgelobt. So haben die Gewinner
die Wahl zwischen Fußball-VIP-Karten, Luxus-Armbanduhren, elektronischen Geräten, Mountain Bikes
oder Wertgutscheinen.
Natürlich locken für die bundesweit
Besten auch Reisen nach Las Vegas.
Zur World Series of Poker, quasi die
Poker-Weltmeisterschaften.
„In unserer Poker-Bundesliga spielen zurzeit weit über 11 000 Spieler
um Punkte und Platzierungen. Tendenz steigend. Gespielt wird auf
vier Ebenen: Stadt, Bezirk, Land,
Bund“, erläutert der regionale Veranstalter Dr. Klaus Dietze.
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Dr. Klaus Dietze und sein erprobtes Dealer-Team.
Die Turniere werden so gestaltet,
„dass auch Neulinge sofort Spaß am
Spiel haben“. Außerdem wird gratis eine Pokerschule angeboten.
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Jörg Hofmann spricht über die Faszination Poker.
Auffällige Werbung muss sein.
Eintrittsgeld für das Turnier im
Leipziger Falstaff: 15 Euro. Gespielt
wird wie immer Texas Hold’em, die
populärste Poker-Variante. Die Anwesenden erhalten einen Stack von
2 000 Jetons pro Spieltisch.
Man sieht es ihnen an: Jeder der
rund 40 Spieler möchte um Mitternacht am Final Table Platz nehmen
und die abschließende Bet-Runde,
den Showdown, gewinnen.
Einer der Hoffnungsvollen ist Jörg
Hofmann, 42 Jahre alt, Kaufmann
von Beruf, Familienvater, zurzeit
auf Platz elf in der Stadtliga.
Freut sich über größere Umsätze:
Ingo Rasch, Wirt in der Sportsbar.
Betriebsleiterin Beate Mai: Die drei
Top-Geräte laden zum Spielen ein.
Konzentrierte Turnierteilnehmer.
Das Falstaff unweit vom Bahnhof.
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„Ich spiele seit einem Jahr einmal
pro Woche Poker zur Entspannung.
Was ihn reizt am Spiel?
„Es ist diese einzigartige Mischung
aus Mathematik, Menschenkenntnis, Strategie, Bluffen und Glück“,
lässt sich der Leipziger in die Karten
gucken.
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Pokerturniere –
der rechtliche Rahmen
Pokerturniere sind gewerberechtlich
zulässig, wenn bei diesen Turnieren
kein Preisgeld ausgezahlt wird. Als
Eintrittsgelder dürfen in der Regel
nicht mehr als 15 Euro erhoben
werden, in manchen Bundesländern
maximal bis zu 25 Euro. Sachpreise
sind erlaubt.
Eine gewerbliche Anzeigepflicht
(Paragraf 14 Gewerbeordnung) von
Pokerturnieren ist nur gegeben,
wenn derartige Veranstaltungen
wiederholt und gewerbsmäßig
durchgeführt werden.
Pokerturniere in Spielstätten werden vom Bund-Länder-Ausschuss
Gewerberecht kritisch gesehen.
Man vertritt die Auffassung, dass
solche Veranstaltungen gegen das
Zugabeverbot des Paragrafen 9, Absatz 2 der Spielverordnung verstoßen. So kann die Veranstaltung von
gewerberechtlich unbedenklichen
Pokerturnieren mit Sachgewinnen
in Spielstätten untersagt werden.