G iG - elektro.net

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Juli-Heft
www.online-de.de
Ausgabe
ZV
Hüthig & Pflaum Verlag
69018 Heidelberg
Postfach 10 28 69
ISSN 1617-1160
78. Jahrgang
6,– €
Der Elektro- und Gebäudetechniker
13-14/2003
GEBÄUDETECHNIK
Neuer Qualitätsstandard für Brandmeldeanlagen?
ELEKTROINSTALLATION
Neue BlitzschutzVornorm in der
Praxis
INFORMATIONSTECHNIK
Trends in der
Gebäudeverkabelung
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Programmieren
und Simulieren
in einem Zug
BETRIEBSFÜHRUNG
Marktübersicht
Bohrhämmer
ORGAN DES
ZVEH
D 4785
PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt
Editorial
Gespür und Wissen
L
öst heute eine neues Produkt ein
Vorgängermodell ab, wird dafür in
der Regel u.a. mit folgenden Argumenten geworben: Es lässt sich einfacher
installieren, man spart Zeit, oder das
Gerät weist gar »Intelligenz« auf – auch
wenn dieser Begriff eigentlich grundfalsch ist. Für »Intelligenz« findet man
im Lexikon folgende Definition: Verständnis-, Erkenntnis- und Denkfähigkeit. Und diese Eigenschaften hat ein
künstliches Erzeugnis sicherlich nicht.
Die Geräte werden jedoch mit immer
mehr (Zusatz-)Funktionen ausgestattet
und können daher den Elektrotechniker
bei der Inbetriebnahme und im Fehlerfall entsprechend unterstützen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man zur
Installation der Geräte immer weniger
Intelligenz im Sinne von Fachwissen benötigt. Viele Tätigkeiten, die früher entsprechendes Know-how erforderten,
kann heute theoretisch auch ein technisch interessierter Laie erledigen – oder
eben ein Arbeitstrupp aus den osteuropäischen Nachbarstaaten.
Andererseits stößt auch diese
»Plug &Play«-Fähigkeit der Geräte an
Grenzen. Und zwar dort, wo es sich
nicht um die Standardanwendung handelt, bei der sich das Gerät quasi selbst
in Betrieb nimmt. Fachwissen und auch
ein gehöriges Stück Erfahrung sind dann
gefragt, wenn es darum geht, die einzelnen Komponenten zu einem auf die
jeweilige Anwendung optimal zugeschnittenen System zu verknüpfen – und
zwar unter technischen und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Kurz gesagt, der Kunde erwartet Qualität.
Ein Absinken der Qualität befürchten
viele durch die geplante Neuregelung
der Handwerksberufe, nach der auch im
Elektrohandwerk Gesellen nach zehn
de 13-14/2003
Jahren Tätigkeit (davon fünf in »leitender« Stellung) ihren eigenen Betrieb
gründen können. Für die technische Umsetzung eines Auftrags sehe ich dieses
Problem nicht. Wer als Geselle zehn oder
mehr Jahre in einem Betrieb gearbeitet
hat – auch in leitender Funktion, der
kann kein so ganz schlechter Mitarbeiter
gewesen sein, sonst hätte er seinen Job
wohl schon längst verloren. Qualitätsprobleme sehe ich wesentlich eher bei
den Heerscharen ausländischer BilligstMontagetrupps, die vielerorts zum
Einsatz kommen.
Ich will hier nicht der Abschaffung
des Meisterbriefs das Wort reden. Doch
sollte man die Gesellen in der Diskussion nicht künstlich schlecht machen.
Zum Führen eines Betriebs und zum
Ausbilden von Lehrlingen benötigt man
mehr als nur das technische Verständnis.
Dazu gehören Kenntnisse, die man auch
auf der Meisterschule lernt, wie betriebswirtschaftliche Zusammenhänge
oder rechtliche Fragestellungen.
Ein Bestehen der Meisterprüfung ist
zwar eine wichtige Voraussetzung für
das Führen eines Betriebs, aber keine
Garantie für den unternehmerischen
Erfolg. Hierzu gehören auch Fähigkeiten, die man nur schwer lernen kann
und die man gemeinhin als »unternehmerisches Gespür« bezeichnet. Erst
die Kombination dieser beiden Elemente
führt zu entsprechendem Erfolg. Fehlt
im Unternehmen eine Säule, gerät das
Gebilde in Schieflage.
Andreas Stöcklhuber
Chefredakteur
Der Meisterbrief
ist eine wichtige
Voraussetzung für
das Führen eines
Betriebs, aber
keine Garantie
für unternehmerischen Erfolg.
Andreas Stöcklhuber
3
de 13-14 / 2003
Inhalt
3
Gespür und Wissen
Der Elektro- und Gebäudetechniker
78. JAHRGANG
Organ des Zentralverbandes der Deutschen
Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände
Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg,
Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland,
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
6
6
7
7
8
10
10
12
12
12
14
15
16
18
Meisterfrau des Jahres
Veranstaltungen, Kongresse und Roadshows
Innovativ die Krise meistern
Metallnotierungen
Neue CD: Betriebsdaten von Photovoltaik-Anlagen
Besitzer sehr alter Fluke-Multimeter können gewinnen
Spannende 100 Jahre im Strom der Zeit
Kompetenz-Zentrum: »Befestigungstechnik«
Preisfrage des Monats Juli
Reformen im Handwerk mit Augenmaß
Astra setzt auf qualifiziertes Handwerk
Gewinner der Bernal-Smart-Aktion
Weidmüller erweitert Leasing-Angebot
Personalien
19
19
24
24
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26
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27
28
Aufbewahrung verschiedener Werkzeugarten
Leitungsquerschnitte in Schaltanlagen und Verteilern – Zusatzanfrage
Inspektionen von Brandmeldeanlagen
Bemängelung einer gewerblichen Installation – Zusatzanfrage,
und: Medienverlegung im Gewerbegebiet
Leitungsart für abgehängte Leuchten
Berührbare basisisolierte Leiterverbindungen
Flexible Leuchtenanschlussleitungen mit unbehandelten Aderenden
Kombination einer CEE-Verlängerung
Große Leitungslängen vom mobilen Stromerzeuger – Zusatzanfrage
30
33
34
DIN 14675 – ein neuer Qualitätsstandard für Brandmeldeanlagen?
Energie- und Gebäudemanagement via Internet
Halogenfrei ohne Wenn und Aber
41
Der Beitrag greift eine Fachdiskussion über
die Vornorm DIN V VDE V 0185 Teile 1 bis 4
auf. Anregungen hierzu erhielten die beiden
Autoren in Diskussionen mit ca. 250 Blitzund Überspannungsschutzerrichtern.
62
Der Transport und die Installation von
LAN-Schränken erweist sich angesichts
enger Fahrstühle oder Treppen oder aufgrund aufwändiger Montage bisweilen als
Problem. Ein modulares Schrankkonzept
erleichtert hier die Arbeit und lässt sich
später erweitern.
Die nächste Ausgabe erscheint als Doppelnummer »de« 15-16/2003 am 14.8.2003
Halogenfreie Komponenten in der industriellen Anwendung
36
Digitales Lichtmanagement in E/A-System integriert
Master-Busklemme für den Dali-Standard
40
41
Wechselrichter mit Leistungsbegrenzung für hohe Eingangsströme
Neue Blitzschutz-Vornorm in der Praxis
Anwendung und Umsetzung der DIN VDE V 0185 Teile 1 bis 4
47
Titelbild: Redaktion »de«
Isolierte Blitzschutzableitung
an einem Mobilfunkmast
Überspannungsableiter in Hauptstromversorgungssystemen
Praxisgerechte Auswahl nach DIN EN 61643-11 (VDE 0675 Teile 6-11):2002-12
50
54
Power-Audit für Netzsysteme
CAD-Datenübernahme ohne Hindernisse
Automatische Erkennung von aufgelösten CAD-Symbolen
4
de 13-14/2003
56
Anlagenbereitschaft als Installationsanforderung
Sammelschienensystem gewährleistet hohe Maschinenverfügbarkeit
58
Elektrotechnische Anlagen in medizinisch genutzten Bereichen
Anmerkungen zur neuen DIN VDE 0100 Teil 710
61
Trends in der Gebäudeverkabelung
VDE veranstaltet zusammen mit »de« ein Seminar in Berlin
62
LAN-Schrankkonzept mit System
Modularität erleichtert die Montage
64
Seriell ans Ethernet
Anschlussbox stellt COM-Ports überall im Netzwerk bereit
66
Ethernet statt Feldbus
Adam Opel AG setzt bei der Planung neuer Fertigungslinien
durchgängig auf Ethernet
68
Immer kühl bleiben
Klimatisierung von Daten- und Schaltschränken
69
Messen elektromagnetischer Felder
Sicherheit in der Umgebung von Hochfrequenz-Dachantennen
71
USV-Parallelbetrieb ohne Kommunikationsleitungen
73
74
CAD-Programm mit Schnittstelle zu Step 7
Programmieren und Simulieren in einem Zug
Neue Version des Programmierwerkzeuges für Logikmodule
76
78
80
Zeitrelais ergänzen und ersetzen die SPS
Strukturierte Verkabelung im industriellen Umfeld
Internettechnik für Visualisierungs- und Kontrollsysteme
81
84
86
88
Bohrhämmer: Schneller und leichter in Beton
Krisen rechtzeitig erkennen – die Zahlen kündigen sie an
Den richtigen Personaldienstleister finden
Zahlungsmoral und Abtretungserklärungen
Alles rechtens? Folge 32
90
92
95
97
102
103
104
106
109
Im Visier des Fiskus: Steuersünder (1)
Neue Normen und Bestimmungen
Erläuterungen zu neuen Normen und Bestimmungen
Neue Produkte
Fachliteratur
Firmenschriften
Fortbildung und Seminare
Vorschau, Impressum
Inserentenverzeichnis
GELERNT IST GELERNT
iG
G
Die Aus- und Weiterbildung gibt es nach Seite 106
de 13-14/2003
5
Aktuell
Dorothee Radtke ist die
»Meisterfrau
des
Jahres
2003«. Die 54 Jahre alte Preisträgerin leitet zusammen mit
ihrem Mann und ihrem Sohn
einen Radio- und Fernsehtechnikerbetrieb mit 21 Mitarbeitern in Oberhausen. D. Radtke ging als Siegerin aus einem
Wettbewerb hervor, der jährlich bundesweit von der Zeitschrift »handwerk magazin«
veranstaltet wird.
Eine Jury wählte D. Radtke aus 146 Kandidatinnen.
Sie würdigte das unternehmerische Engagement einer
Meisterfrau, deren Betrieb in
einer schrumpfenden Branche und in einem strukturschwachen Umfeld des Ruhrgebietes wirtschaftlich erfolgreich ist.
Bundesfrauenministerin
Renate Schmidt ist die Schirmherrin dieses Wettbewerbs.
Dorothee Radtke und ihr
Mann, Reino Radtke und Sohn
Holger. D. Radtke und ihr
Mann haben vor 27 Jahren in
Oberhausen ihren Betrieb gegründet.
Eltec: Strategietag verlost
Zur 25. Ausgabe der Eltec, Technik in Erlangen. Er hat
die Ende Juni in Nürnberg den Termin für die Beratung
stattfand, kamen rund 14 000 auf Anfang August gelegt.
Besucher. Aufgrund des wirt- Den Ablauf bestimmt der Geschaftlich schwierigen Um- winner selbst. Er hat die Wahl
felds ging die Besucherzahl im zwischen einem ausführlichen
Vergleich zu 2001 um 16 % Strategiegespräch, das in seizurück. Die Anzahl der Aus- nem Unternehmen stattfindet,
steller betrug rund 360 (2001: oder einem ganztägigen Marketing-Training für die Mitar468).
Im Rahmen der Eltec wur- beiter.
de vom LIV Bayern
ein
»Strategietag«
verlost: Die Unternehmensberatung Ulrich C. Heckner steht
dem Preisträger während eines ganzen
Tages zur Verfügung.
Den ersten Preis gewann Klaus-Michael LIV-Vorsitzender Gerd Köhler, Gewinner
Beyer, Inhaber des Klaus-Michael Beyer, UnternehmensberaBetriebs Licht & ter Ulrich C. Heckner, weitere Gewinner
VERANSTALTUNGEN, KONGRESSE UND ROADSHOWS
Fernlehrgang »Energieberater im
Elektrotechniker-Handwerk«
Der Lehrgang wurde vom Fachverband Elektrotechnische Handwerke
NRW in Zusammenarbeit mit dem
Zentrum für Umwelt und Energie
der Handwerkskammer Düsseldorf speziell für das Elektrotechniker-Handwerk entwickelt. Die
Dauer des Lehrgangs beträgt etwa
10 Monate. In acht Studienbriefen
wird das Thema Energieberatung
eingehend vermittelt, vertieft
werden die Studienbriefe durch
vier Präsenzseminare an den Wochenenden. Nächster Lehrgangsbeginn: 15.10.2003. Information
und Anmeldung: Zentrum für Umwelt und Energie in Oberhausen,
Tel.: 0208/82055-0
Von Hager Tehalit
»Internet-Weiterbildung«
Die Hager Tehalit Vertriebsgesellschaft bietet auf ihrer Homepage
ab sofort unter www.hager.de/elearning ein kostenloses Lernprogramm zur Gebäudesystemtechnik mit Tebis TS an. Das internetbasierte Weiterbildungsangebot bietet umfangreiche Informationen:
Die Inhalte reichen von der Technik über die Systemanordnung bis
hin zum kundenorientierten Verkaufstraining. Das Programm beschreibt in überschaubaren Lerneinheiten alle Möglichkeiten, die
6
Tebis TS sowohl dem Elektrotechniker als auch dem Endkunden bietet. Während des Trainings lernt
der Nutzer Funktionsweise, Komponenten, Aufbau, Installation sowie Inbetriebnahme kennen und
beherrschen. Um einen realistischen Lernablauf zu erzielen, hat
Hager Tehalit eine realitätsnahe
Animation integriert: Der Nutzer
führt innerhalb des Lernprogramms ein Beratungsgespräch mit
einer virtuellen Familie, die ihm ihre Funktionswünsche für die Tebis
TS Installation mitteilt.
»Wir wollen, dass unsere
Marktpartner nach dem Absolvieren des Programms die Technik
von Tebis TS im Detail kennen
und alle Möglichkeiten sowie
Komponenten sicher beherrschen«, erläutert Hager Tehalit
Schulungsleiter Yves Peters.
Neues Qualifizierungskonzept
Auerswald bietet jetzt Seminare
mit speziellen Vorteilen für seine
Fachhändler an. Seit April 2003
können exklusiv autorisierte Fachhändler bei den Auerswald-Pro-
duktschulungen durch eine Prüfung verschiedene Qualifizierungsstufen erreichen.
Auerswald bietet seinen Fachhändlern vom Grundlagenseminar
zum Erwerb von allgemeinen
ISDN-Kenntnissen über Seminare
zu den Auerswald-ISDN-TK-Anlagen bis hin zu speziellen Seminaren zur computergestützten Kommunikation eine große Bandbreite
an. Alle drei Seminarthemen werden im Auerswald-Seminarzentrum in Cremlingen und an fünf externen Standorten in Deutschland
– in diesem Jahr in Mannheim, Ingolstadt, Hamburg, Potsdam und
Bochum – angeboten. Ganz neu
ist bei Auerswald, dass exklusiv
autorisierte Fachhändler jetzt verschiedene Qualifizierungsstufen
erreichen können.
Am Ende der Produktschulungen wird eine halbstündige Kenntnisprüfung durchgeführt. Die autorisierten Fachhändler – kurz
AFH – haben dadurch den Vorteil,
sich von den übrigen Fachhändlern abzuheben und dem Kunden
auf Anhieb zu zeigen, wo sie bestes Know-how erwarten können.
www.auerswald.de
Datennetzwerktechnik – für Einsteiger ein Buch mit sieben Siegeln?
Dass die strukturierte Netzwerkverkabelung für jeden interessier-
Ulrich Pint, Bereichsleiter
Datentechnik bei Rutenbeck
referiert über die Netzwerkinstallation
ten Elektrofachmann einfach und
verständlich dargestellt werden
kann – das haben sich die Mitglieder der »Network-Connection«
auf die Fahne geschrieben. Hinter
dem Begriff verbergen sich fünf
mittelständische Unternehmen:
die Beha GmbH Glottertal
(Mess-technik), Böhm-Kabel aus
Iser-lohn, CIMCO aus Remscheid
(Werkzeuge), ERICO aus Schwanenmühle (Befestigungstechnik)
und Rutenbeck aus Schalksmühle (Telekommunikationskomponenten).
Wer Workshop ist für den Einsteiger in die Datennetzwerktechnik gedacht.
Information und Anmeldung: Bei
allen Mitgliedsfirmen oder bei
Hubert Haas, Ch. Beha GmbH,
Glottertal, Tel. (07684) 8009425,
Fax (07684) 8009410
Internet: www.beha.com
de 13-14/2003
Quelle: Stöcklhuber
Meisterfrau des Jahres
Aktuell
Innovativ die Krise meistern
Metallnotierungen
Datum
Kupfer
(DEL-Notierungen)
26.05.2003
144,97 – 150,91
27.05.2003
144,67 – 150,56
28.05.2003
147,81 – 153,79
29.05.2003
146,77 – 152,74
30.05.2003
145,84 – 151,77
02.06.2003
149,34 – 155,34
03.06.2003
149,72 – 155,71
04.06.2003
149,39 – 155,39
05.06.2003
149,74 – 155,75
06.06.2003
148,14 – 154,07
09.06.2003
148,22 – 154,22
10.06.2003
147,22 – 153,21
11.06.2003
146,87 – 152,85
12.06.2003
145,86 – 151,83
13.06.2003
146,55 – 152,51
16.06.2003
143,26 – 149,17
17.06.2003
146,23 – 152,18
18.06.2003
149,26 – 155,24
19.06.2003
150,64 – 156,68
20.06.2003
149,26 – 155,27
23.06.2003
150,12 – 156,21
24.06.2003
149,25 – 155,32
25.06.2003
148,24 – 154,33
Blei in Kabeln 55,25 – 54,86
de 13-14/2003
dass für eine Besserung der
Lage »Nachhaltigkeit bei der
Nachfrage entscheidend ist«.
Lichtblicke
Ein positives Signal könnte
der ȟberaus starke Anstieg
der Baugenehmigungen für
Einfamilienhäuser in den alten Bundesländern« geben.
Dementsprechend
rechnen
die Verbandsvertreter damit,
dass die elektrotechnischen
Betriebe ab Herbst einen Auftragsanstieg verzeichnen werden. Dynamisch und innovativ müssten nach ihrer Meinung erfolgreiche Betriebe
heute sein und »kompetenter
Ansprechpartner für alle Bereiche der Energie- und Gebäudetechnik«, so Dipl.-Ing.
Walter Tschischka, Vorsitzender des Bundesfachbereichs
Elektrotechnik. Wichtig in
seinen Augen ist das Kennen
Quelle: de
»Die Zuversicht ist verloren
gegangen, dass es aufwärts
geht« – so beschreibt HeinzWerner Schult, ZVEH-Geschäftsführer, die derzeitige
wirtschaftliche Lage der elektrohandwerklichen Betriebe auf
einer Pressekonferenz während der diesjährigen ZVEHJahrestagung. Wie eine Konjunkturumfrage des ZVEH
ergab, gehen gut die Hälfte
der Betriebe davon aus, dass
sich die Konjunktur weiter
verschlechtert. Schon heute
reicht bei 75 % der Betriebe
der Auftragsbestand max. einen Monat. An der geringen
Auslastung seien die hohen
Lohnnebenkosten Schuld und
auch das zurückgehende Nachfragevolumen sowohl von industrieller Seite als auch von
der öffentlichen Hand und
nicht zuletzt von den privaten
Auftraggebern. Karl Hagedorn, ZVEH-Präsident, sagte,
Setzen sich für zukunftsfähige elektro- und informationstechnische Handwerke ein (v.l.): Gerd Köhler, Vors. der ArGe Medien im
ZVEH, Walter Tschischka, ZVEH-Vizepräsident und Vors. d.
Bundesfachbereichs (BFB) Elektrotechnik, Karl Hagedorn, ZVEHPräsident, Dieter Philipp, Präsident des ZDH, Werner Schmidt,
Vors. d. BFB Informationstechnik, Prof. Dr. Lutz Packebusch, FH
Niederrhein, und Fritz Babinsky, Vors. d. BFB Elektromaschinenbau
und Beherrschen der modernen Bussysteme. Doch auch
Themen wie Sicherheit, Umwelt und Alter würden zu lukrativen Aufträgen führen.
Fritz Babinsky, Vorsitzender des Bundesfachbereichs
Elektromaschinenbau, sieht
die Spezialisierung, z. B. auf
Sondermaschinen, als probates Mittel gegen den zunehmenden Preisverfall, genauso
wie das Anbieten von komplexen, ganzheitlichen Antriebstechnik-Systemlösungen.
Werner Schmidt, Vorsitzender des Fachbereichs Informationstechnik, rechnet
zum Jahresende mit Ersatzinvestitionen im gewerblichen
Bereich und hofft im privaten
Umfeld auf Impulse durch die
Umrüstung auf digitaltaugliche Sat-Anlagen.
10 Jahre LNO im Zeichen der internationalen
Standardisierung
Am 10. Februar 2003 konnte
die LON-Nutzerorganisation
e.V. (LNO) ihr zehnjähriges
Bestehen feiern. Im Jahre
1990, ca. zwei Jahre nach
So zeigten bereits 1992 die
Firmen Gesytec und Sysmik
auf der Electronica München
erste Geräte. Zur 1993 gegründeten LNO gehören heute ca. 170 Mitgliedsfirmen.
Mit mehr als 30 Mio. weltweit installierten Geräten hat
sich Lonworks als offenes
Automatisierungsnetzwerk
international etabliert.
Bildungsclub für Elektrowerkzeuge stellt Wallscanner vor
Entwicklungsbeginn, publizierte die amerikanische Firme Echelon Corporation die
Basistechnologie des LON
(Local Operating Network)
im europäischen Markt, welche sofort vom mittelständischen Firmen aufgegriffen
wurde. Sie erkannten sofort
die neuen Chancen, vor allem
mit Lonworks. Diese offene
Technologie für Automation
und Kommunikation stand
nun für jedermann frei und
ohne Restriktionen am Markt
zur Verfügung.
Der Wallscanner D-Tect 100
von Bosch entdeckt nicht nur
Metalle, sondern auch Kunststoffrohre in Wänden. Die entsprechende Handhabung können Interessierte jetzt im Internet lernen. Auf der Homepage
des Elektrowerkzeuge Bildungsclubs – www.ewbc.de –
genügen wenige Mausklicks,
um Wände virtuell zu durchleuchten. Im Pfad »E-Learning
– Intelligente Messwerkzeuge
– Messwerkzeuge – UniversalOrtungsgerät« bietet Bosch
Erklärungen sowohl für den
Laien als auch für Profis. In
der Rubrik »Praxis« kann der
Interessierte die Anwendung
des D-Tect 100 interaktiv
üben. Ein Klick auf die linke
Maus-Taste, und das Messgerät auf dem Bildschirm ist in
Betrieb – ein weiterer, und es
setzt auf der Wand auf. Fährt
das Gerät eine gewisse Wandstrecke ab, ist dieser Bereich
im Display des D-Tect 100 als
erleuchtete Fläche zu sehen,
ein in der Wand gefundenes
Objekt erscheint schwarz.
www.ewbc.de
7
Aktuell
Hightech-Lichtlösung für das Olympiastadion Berlin
technische Innovationskraft,
die Wirtschaftlichkeit und die
vielfältigen Inszenierungsmöglichkeiten der eigens für den
Austragungsort des Endspiels
der Fußball-Weltmeisterschaft
2006 entwickelten Lichtlösung.
Kernstück des Auftrags an
Zumtobel Staff ist die Beleuchtung des hochmodernen Membrandachs. Damit bekommt,
wie der Berliner Tagesspiegel
etwas despektierlich schrieb,
die »Riesen-Schüssel«
nicht nur einfach »ihren Deckel«. Passend
zur
spektakulären
Dachkonstruktion aus
teflonbeschichteten
Glasfasermembranen,
entworfen von GMP
Architekten in Zusammenarbeit
mit
dem Büro Schlaich,
Quelle: bünck+fehse
Bei der Ausschreibung um
die Beleuchtung des Berliner
Olympiastadions, das zur Zeit
saniert und modernisiert wird,
konnte sich Zumtobel Staff
gegen Mitbewerber durchsetzen. Zumtobel Staff überzeugte den mit der Ausführung für
die Sanierung und Modernisierung vom Land Berlin beauftragten Konzessionär und
Generalübernehmer, die Walter Bau AG, und GMP Architekten vor allem durch die
Das Olympiastadion in Berlin
Siemon feiert Firmenjubiläum
Siemon, Hersteller aus dem Während wir bereits jetzt ein
Bereich Netzwerke und Infra- lückenloses Angebot an Verkabelungslösungen für den
struktur-Verkabelungssysteme, legt anlässlich seines 100- Weltmarkt anbieten, werden
wir in Zukunft unjährigen Firmenjuseren Firmenkunbiläums Pläne für
den auf der ganzen
eine weitere ExWelt lokale Unterpansion vor. In
stützung
bieten
einer Zeit, in der
können.«
die meisten UnterIn letzter Zeit
nehmen ihre Budhat sich Siemon mit
gets einschränken,
vielen Industrieneuinvestiert Siemon
heiten, darunter der
in die Eröffnung
Markteinführung
weiterer Niederlasdes ersten vollstänsungen.
Peter Breuer
digen, Kupfer- und
Ein Großteil der
aktuellen Investitionen von Glasfaserkabel umfassenden
Siemon konzentriert sich vor Cat-6-Produkts und der ersallem auf die EMEA-Region ten als normgerecht aner(Europe, Middle East, Afri- kannten industriellen Etherca). Die Vertriebsaktivitäten net-Anbindung als Anbieter
sollen von den Vertretungen im Bereich der Netzwerk-Verin Paris, Frankfurt und Mai- kabelung etabliert.
»Ein ausgezeichnetes Beiland ausgehen und durch die
Rekrutierung von Fachleuten spiel für diese Investitionen
ist Tera, das standardkonforvorangetrieben werden.
Class-F/Cat-7-Produkt
Carl N. Siemon, Präsident me
der Siemon Company, betont: mit Kammersystem«, so Peter
»Nahezu zwei Drittel der Breuer, Regional Director
neuen Investitionen werden Central EMEA.
außerhalb der USA getätigt. www.siemon.com
8
Bergermann und Partner, hat
Zumtobel Staff eine innovative Lichtlösung konzipiert,
die den 68m ins Stadionrund
ragenden Dachring und die
darunter liegenden Tribünen
mit rund 76000 Sitzplätzen in
das richtige Licht taucht und
effektvoll in Szene setzt.
www.zumtobelstaff.co.at
Neue CD: Betriebsdaten von
Photovoltaik-Anlagen
Detaillierte Betriebsdaten von
Photovoltaik-Anlagen gibt es
jetzt auf einer CD-ROM. Die
Arbeitsgruppe Task 2 des
Photovoltaikprogramms PVPS
der IEA bietet eine aktualisierte Fassung ihrer »PV Performance Database« zum Preis
von 20 € an. Für registrierte
Nutzer ist die Datenbank (47
MB) im Internet auch per kostenfreiem Download zu haben. Die Daten stammen
überwiegend aus gut dokumentierten nationalen Breitentestprogrammen oder Demonstrationsprojekten.
Die »PV Performance Database« enthält langjährige
und detaillierte Betriebsdaten
von derzeit 372 PV-Anlagen
aus Deutschland sowie weiteren Ländern. Die Angaben
umfassen Standort, Anlagentyp, Komponenten, Konfiguration, Orientierung der Module sowie Monatswerte für
Energieerträge, Sonneneinstrahlung und Temperatur.
Aus den Daten können Energiebilanzen erstellt und Komponentenwirkungsgrade berechnet werden. Ergänzt werden die Daten durch Angaben
zu Verfügbarkeit, Wartungsaufwand, Kosten oder Montageart sowie vielen Zusatzinformationen zu den Anlagen.
Bestellmöglichkeit für die
CD-ROM:
[email protected]
www.task2.org
Duss verlängert die Garantiezeit
Das schwäbische Traditionsunternehmen Duss – seit vielen Jahren ein Begriff als Hersteller für Bohr- und Meißelhämmer sowie Diamantbohrmaschinen – belegte auch in
diesem Jahr bei der jährlichen
Umfrage zur Beurteilung der
Produktqualität des Verlages
»markt intern« den ersten
Platz.
Im Vertrauen auf die Qualität der Produkte und in dem
Bemühen dem Endverbrau-
cher noch mehr Sicherheit
und Vertrauen zu vermitteln,
hat sich die Firma Duss
GmbH & Co. KG entschlossen, die Garantiezeit auf drei
Jahre zu erweitern. Jeder
Käufer einer DUSS-Maschine
kann sich durch einen Antrag, der innerhalb eines Monats nach dem Kauf an den
Hersteller einzusenden ist, die
3-jährige Garantie sichern.
www.duss.de
UMFIRMIERUNG
Das Unternehmen Radiodetection GmbH Ortungstechnik wurde in Radiodetection CE, Continental Europe, umfirmiert. Der
Hauptsitz dieses Unternehmens
befindet sich in den Niederlan-
den (NL-7041 GD’s-Heerenberg)
und die Vertretung in Deutschland in 46446 Emmerich am
Rhein.
www.radiodetection.de
de 13-14/2003
Aktuell
16. Eltkauf-/Eltpoint- und Planet-Forum
»Das erste Kleine Forum dieses Jahr in Sonthofen war ein
voller Erfolg, und wie die
zahlreichen Stimmen der Teilnehmer bestätigten, ein intensives Forum«, so der Kommentar von Eltkauf-/Eltpointund Planet-Geschäftsführer
Bernd Müller.
Damit ist das vorangige
Ziel der Eltkauf-/Eltpointund Planet-Zentrale in Hannover erreicht worden, dass
auf überschaubarer Fläche
und in kleinen Kreisen der
zwischenmenschliche Kontakt ausgebaut werden konnte. Positive Äußerungen von
Seiten der Gesellschafter, der
Großhändler
sowie
der
Dienstleister und Imelco-Lieferanten bestätigten den ausgeprägten Familiencharakter
des diesjährigen Forums.
Nicht nur die Eltkauf-/Eltpoint- und Planet-Technikcenter-Ausstellung und die
Imelco-Lieferantenmesse fand
regen Zulauf, insbesondere
die angebotenen Seminare
wurden genutzt.
Trotz des schönen Wetters
und der zum Wandern lockenden Bergwelt war die
Forumspräsentation in den
Räumen des Hotels sehr gut
besucht.
Neben den zahlreichen
Kontaktmöglichkeiten war
natürlich die gemeinsame Gesellschafterversammlung von
Eltkauf-/Eltpoint- und Planet
einer der Höhepunkte der
Jahresveranstaltung. Sowohl
die Aufsichtsratsvorsitzenden
Friedrich-Wilhelm Hörr (Eltkontor) und Heinz Michels
(Planet-Kreis) als auch die
beiden Beiratsvorsitzenden
Jürgen Bröllos (Eltkauf/Eltpoint) und Jürgen Haag (Planet) riefen zu mehr Engagement und Eigeninitiative auf,
um am Markt präsent zu blei-
Besitzer sehr alter Fluke-Multimeter können gewinnen
Wer ein älteres portables
Fluke-Multimeter besitzt,
das zuverlässig funktioniert, kann jetzt ein nagelneues gewinnen. Bis Dezember 2003 wird monatlich eine Preisziehung
stattfinden, in der die Besitzer der drei ältesten
portablen DMMs, die sich
in dem betreffenden Monat
auf unserer Website eintragen, einen attraktiven Preis
erhalten.
Durchforsten Sie also Ihre
Regale und Werkzeugkoffer
nach alten Fluke-Hand-Multimetern. Fluke möchte gerne
das älteste funktionierende
portable Multimeter finden.
Jeden Monat verschenkt Fluke drei neue Messgeräte an
die Besitzer der Geräte mit
den ältesten drei Seriennummern, die bei www.fluke.de/
action registriert wurden.
Sie brauchen nur die Typnummer auszuwählen, die Se-
10
riennummer einzugeben und
das Anmeldeformular auf der
Aktionsseite für das älteste
Multimeter auf unserer Website auszufüllen. Wenn es sich
um eines der drei ältesten
Multimeter in dem betreffenden Monat handelt, gewinnen Sie als:
1.Preis: Fluke 179 Industrie
Combo Kit im Wert von
299€
2.Preis: Fluke 112 Multimeter im Wert von 180€
3.Preis: Fluke T5-600 Elektrotester im Wert von 119€
www.fluke.de/promos/aktionen.htm
ben. Die angebotenen Marketingunterstützungen von der
Zentrale in Hannover sollten
dabei noch mehr genutzt werden. Auf ein stetes gemeinschaftliches Auftreten mit der
Marke Eltkauf/Eltpoint bzw.
Planet wurde in den Reden
hingewiesen. Die »bayerische
Zeltparty« mit der gemeinsamen Wanderung, der italienische Abend mit anschließendem Treffen in der Weinstube, dem Bierkeller oder der
Hoteldiskothek rundeten das
Kleine Forum ab. Alle freuen
sich deshalb schon auf das 17.
Forum 2004 in Salzburg,
dann wieder mit einer großen
Lieferantenausstellung.
Spannende 100 Jahre im Strom
der Zeit
Im Mai d. J. feierte die Berliner Elektroinnung ihr 100jähriges Jubiläum. Gerade
auch von Berlin ging der Siegeszug der Elektrotechnik
aus. Hier erlebte das Elektrohandwerk ganz unmittelbar
eine Teilung infolge des zweiten Weltkriegs und später seine Wiedervereinigung.
Seit ca. 150 Jahren ist die
Elektrotechnik an der Spree zu
Hause. Werner von Siemens
und Johann Georg Halske gaben den Anstoß mit dem Bau
der spektakulären Fern-Telegrafenleitungen von Frankfurt am Main nach Berlin.
Siemens stellte in Berlin 1877
die erste Dynamomaschine
vor. Er entwickelte in schneller
Folge einige der ersten in großem Maßstab einsatzfähigen
elektrotechnischen Produkte –
z.B. den ersten elektrischen
Webstuhl mit Einzelantrieb,
den ersten elektrischen Fahrstuhl oder die erste elektrische
Straßenbahn. So entstand der
Nährboden für das Elektrohandwerk, d.h. für kleinere
Betriebe, die Antriebe, Beleuchtungs- und Schwachstromanlagen und die dafür
notwendigen Kabel und Leitungen installierten. Diese
Branche etablierte sich insbesondere für die Errichtung
kleinerer Anlagen jenseits der
großen Fabriken sowie in der
Fläche des Landes.
Den entscheidenenden Impuls zur Gründung der Elektroinnung Berlin gab Georg
Montanus, der 1902 in
Frankfurt am Main den Ver-
Obermeister der Berliner
Elektroinnung, Günther Hermann, während seiner Festrede
band deutscher Elektroinstallationsfirmen (VEI) gründete.
Montanus – seinerzeit Mitinhaber einer Telegrafenbauanstalt – gilt heute als der »Vater des ZVEH«.
Seit 1900 waren in Berlin
etliche Handwerksbetriebe
bemüht, sich zu einer Interessengemeinschaft zusammenschließen. Mit der so genannten Ortsgruppe Berlin – heute: Elektroinnung Berlin – traten sie 1903 dem VEI bei.
Die Elektroinnung Berlin
gehört gegenwärtig dem Landesinnungsverband der Elektrotechnischen Handwerke
Berlin/Brandenburg an.
de 13-14/2003
Aktuell
Kompetenzzentrum:
»Befestigungstechnik«
Die Handwerkskammer Pfalz
und die Unternehmensgruppe
Fischer haben in Kaiserslautern das erste »Competenzcenter« Befestigungstechnik
eröffnet. Bis zum Jahresende
entstehen bundesweit bei den
Handwerkskammern
und
Freuen sich über die Eröffnung
des ersten »Competenzcenters« Befestigungstechnik:
Wofgang Wolle (li.), Geschäftsführer Fischer Deutschland; Walter Dech (Mitte), Präsident der HWK Pfalz; Dominik
Rössler (re.), Leiter Marketing
den Weiter- und Ausbildungszentren des Handwerks 20
weitere Kompetenzzentren.
»Das ist gelebte Partnerschaft
mit dem Handwerk«, unterstreicht Klaus Fischer, Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe
Fischer, die Bedeutung dieser
Einrichtungen.
Der Dübel gehört zum täglichen Handwerkszeug des
Handwerks. Allerdings ist die
Befestigungstechnik bislang
nicht fest in der Aus- und
Weiterbildung der Handwerksberufe verankert. »Bei
den Kollegen gibt es viele
Fragen«, weiß Reimar Faus
von der Handwerkskammer
(HWK) Pfalz. Die HWK Pfalz
hat zusammen mit der Fischer-Akademie das organisatorische und didaktische
Konzept des Kompetenz-Zentrums »Befestigungstechnik«
erarbeitet und ist auch Kontaktstelle für die anderen
Kompetenz-Zentren.
Nach der erfolgreichen
Einführung des Kompetenzzentrums wird das Konzept
im kommenden Jahr bundesweit den beruflichen Schulen
angeboten. Die Träger der
Kompetenzzentren streben
zudem eine bundeseinheitliche
Prüfungsverordnung
»Fachkraft für Befestigungstechnik« an.
Mehr Informationen dazu
bei der Handwerkskammer
Pfalz, Reimar Faus: Tel.:
(06 31)3 67 71 96,
E-Mail:
[email protected]
»de«-PREISRÄTSEL
Preisfrage des Monats Juli
Ein Hersteller gibt bei einem Bohrhammer eine max. Schlagenergie
von 4 J an. Aus welcher Höhe müsste ein 0,3 kg schwerer Hammer
fallen (Luftwiderstand vernachlässigt), um dieselbe Arbeit zu verrichten?
?
Bitte schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte und
senden Sie diese bis Ende Juli an:
Redaktion de, Preisfrage Juli, Postfach 19 07 37,
80607 München.
Oder per E-Mail an: [email protected]
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Zu gewinnen gibt es das Fachbuch »Überwachung elektrischer Hausgeräte durch Leistungsanalyse« aus dem
Pflaum Verlag, München.
Lösung der Mai-Preisfrage
Lösung: Die Blindleistung beträgt 3375 Var und die Kapazität 0,203 mF.
Die ausführliche Lösung steht im Internet unter
www.pflaum.de/de.dir/frage/a_antwort.html
Gewinner: Raimundo Gloria, Schwerin und Lars Ipsen, Wees; herzlichen Glückwunsch!
Preis: jeweils ein Fachbuch »Mikrowellen« aus dem Pflaum Verlag, München
E-Check-Aktionstage 2003
Auf der Fachmesse Eltec in
Nürnberg wurden erste Details der diesjährigen E-CheckAktionstage vorgestellt. Sie
finden vom 29.9.
bis 31.10.2003
statt und stehen
unter dem Motto »Sicherheitsund Energiespartage«.
In der Endverbraucherwerbung
geht die Arge Medien neue Wege:
»Schon vor Beginn des Aktionszeitraums, vom 22. September an wird bis 13. Oktober regelmäßig im letzten
Werbeblock vor der Tagesschau im Ersten ein TV-Spot
ausgestrahlt, der konkret auf
die Sicherheits- und Energiespartage hinweist«, so Gerd
Köhler, Sprecher der Arge
Medien im ZVEH.
Als neuen Kooperationspartner hat der E-Check die
Deutsche
Energie-Agentur
(dena), Berlin, gewonnen. Die
dena fährt derzeit eine Informationskampagne zum Thema
Energieeffizienz. Um den
Endkunden hierfür entsprechend
zu sensibilisieren,
arbeitet die dena
eng mit dem Einzelhandel und mit
dem
Elektrohandwerk zusammen.
Derzeit bieten 12 400 Innungsbetriebe ihren Kunden
den E-Check an und führen
jährlich 250 000 Prüfungen
durch. In Bayern beträgt der
Anteil der am E-Check teilnehmenden Betriebe nach
Aussage von G. Köhler inzwischen 85 %.
Genauere Informationen
zu den E-Check-Aktionstagen
2003 lesen Sie rechtzeitig vor
Beginn in Ihrer »de«.
Reformen im Handwerk mit
Augenmaß
Am 3. Juni 2003 lud die
CDU/CSU-Fraktion in Berlin
zu einer Diskussionsveranstaltung anlässlich des rot-grünen
Gesetzentwurfes zur Handwerksordnung (HwO) ein.
Die Vorsitzende der CDU/
CSU-Bundestagsfraktion, Dr.
Angela Merkel, kritisiert den
rot-grünen Gesetzentwurf zur
HwO. Die Union werde alles
tun, damit der rot-grüne
Entwurf so nicht Gesetz
werde. »Ein schrumpfender
Auftragsbestand wird sich
durch die Quasi-Abschaffung
des Meisterbriefs nicht in
einen absoluten Überfluss
von Aufträgen verwandeln«,
so Merkel. Zustimmung bei
der Union finde jedoch die
auch von der Bundesregierung geplante Aufhebung des
Inhaberprinzips: Einem Existenzgründer ohne Meisterbrief soll eine Betriebsübernahme möglich werden,
wenn er einen Meister einstellt. So verwies die Union an
dieser Stelle auf ihren »12Punkte-Plan« zur Reform der
HwO.
Der ZDH-Präsident Dieter
Philipp verwies darauf, dass
mit Begriffen wie »Zunftordnung« und »Meisterzwang«
das deutsche Handwerk und
sein Rechtsrahmen als Relikte
längst vergangener Zeiten diffamiert würden. Es entstünde
der Eindruck, die HwO gehöre ins Museum, aber nicht
in eine moderne Wirtschaftsordnung. Völlig unter den
Tisch fiele dabei die Tatsache,
dass das Handwerk auf der
Grundlage unserer Handwerksordnung in den vergangenen 50 Jahren einen maßgeblichen Beitrag zum Wirtschaftswunder, zur wirtschaftlichen und sozialen
Prosperität in Deutschland
geleistet hat.
de 13-14/2003
Aktuell
KÜNDIGUNG IN SICHT?
Wie die Haufe-Akademie anlässlich der Sondertagung »Personalbüro« mitteilte, müssen sich
von der Arbeitslosigkeit Betroffene unverzüglich beim Arbeitsamt melden, d.h. unmittelbar
nach der Kündigung bzw. nach
Unterzeichnung einer Aufhebungsvereinbarung. Anderfalls
kann es zu einer Minderung des
Arbeitslosengeldes bzw. der Arbeitslosenhilfe kommen.
Arbeitgeber sollten ihre Arbeitnehmer auf diese frühzeitige
Meldung beim Arbeitsamt hinweisen, denn ansonsten könnten
sie u.U. schadensersatzpflichtig
werden.
Bioökologisches Heizwerk geht
in Betrieb
Eine umweltschonende Innovation wurde am 9. Mai 2003
im Johanniter Krankenhaus
im Fläming GmbH in Treuenbrietzen feierlich in Betrieb
genommen: Das erste bioökologische Holz-Heizwerk des
Landes Brandenburg. Das
hochmoderne, umweltbewusste Heizsystem wurde von der
Firma Mercedöl-Feuerungsbau Berlin/Brandenburg im
Auftrage der Johanniter entwickelt und gebaut. Auf der
Basis reiner Holzhack-Schnitzel wird »saubere« Energie
(1,8 MW täglich) erzeugt und
in Form von Wärme und
Brauchwasser für den gesamten Krankenhauskomplex zur
Verfügung gestellt. Diese neue
Methode der Wärmegewinnung hat mehrere Vorteile:
Der C02-Gehalt ist neutral, da
er mit der Menge gleichzusetzen ist, den der Rohstoff Holz
für das Pflanzenwachstum
benötigt; die anfallende Asche
ist durch die Zusammensetzung von Baumrinde und
Stammholz als mineralischer
Dünger wiederzuverwerten.
Versenkt zwischen Flora und Flut
Senkelektranten sichern die
flexible
Energieversorgung
auf der IGA (Internationale
Gartenbauausstellung) in Rostock. Damit auf der grünen
Weltausstellung an der Ostsee
die Energieversorgung sichergestellt ist, entschieden sich
die Landschaftsarchitekten
für die Installation versenkbarer Anschlussterminals.
Die Senkelektranten versetzen die IGA-Organisatoren
in die Lage, schnell und flexibel auf wechselnde Situationen zu reagieren. Axel Koch
von WES & Partner kannte
die manuell oder motorisch
versenkbaren Energiesäulen
bereits von anderen Projekten,
wie etwa der Neuanlage der
Marktplätze in Greifswald
und Friedland. Jürgen Rebentisch von Moser Systemelektrik betont allerdings, dass in
Rostock ganz besondere Be-
14
Damit auf der IGA in Rostock
die Energieversorgung sichergestellt ist, entschieden sich
die Landschaftsarchitekten für
die Installation versenkbarer
Anschlussterminals
dingungen galten: »Die IGA
reicht mit einigen Bereichen
bis in die Ostsee hinein. Das
Risiko einer Überflutung war
also von Beginn an mit in
Betracht zu ziehen. Wir haben unsere Senkelektranten
daher mit speziellen Entwässungsvorrichtungen und elektrischen Sicherungen ausgestattet.«
Ausgründung der Hirschmann
Multimedia Electronics GmbH
Die Hirschmann Electronics GmbH & Co
KG,
Neckartenzlingen, hat ihren Produktbereich »Multimedia Kommunikation« mit Wirkung
zum 1 Juni 2003 als
100%ige Tochtergesellschaft
ausgegründet. Das Unternehmen trägt den Namen
»Hirschmann
Multimedia
Electronics GmbH« und hat
seinen Sitz ebenfalls in Neckartenzlingen.
Hirschmann
Multimedia Electronics beschäftigt über 60 Mitarbeiter,
wobei die Produktion weiterhin innerhalb der Muttergesellschaft erfolgt.
Die Geschäftsführung haben Dr. Ralf Klöpfer und Joachim Brandes übernommen.
Hirschmann verfolgt mit der
Ausgründung das Ziel,
eine höhere Flexibilität
sämtlicher Geschäftsprozesse sicherzustellen. Hierzu erklärte
Reinhard
Sitzmann,
Vorsitzender der Geschäftsführung
der
Hirschmann
ElectronicsGruppe »Im Bereich Multimedia bewegen wir uns in einem extrem dynamischen
schnellebigen Marktumfeld.
Die Bedürfnisse unserer Kunden unterscheiden sich hier
zum Teil deutlich von den
Kundenanforderungen in anderen
Geschäftsbereichen.
Durch die Unabhängigkeit
wollen wir die Reaktionszeiten bei der Bereitstellung kundenspezifischer Lösungen verkürzen .«
www.nt-hirschmann.de
Astra setzt auf qualifiziertes
Handwerk
«Galt es bisher, durch fachgerecht installierte Antennenund Verteileranlagen das über
Satellit empfangbare TV- und
Radioangebot flächendeckend
zugänglich zu machen, so
brauchen wir jetzt das meisterliche Können, um die Kunden zusätzlich mit der Welt der
IT-Technologie via Satellit zu
verknüpfen und damit eine
flächendeckende BreitbandInternet-Versorgung auch außerhalb der Ballungszentren
zu gewährleisten. Gerade hier
können die Fachbetriebe des
ZVEH künftig ihre Kompetenz nutzen, um neue Geschäftspotenziale zu erschließen«, erklärte Wolfgang
Schürmann, Business Development Manager Satellite
Services bei Astra, und dankte
dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke
(ZVEH) anlässlich der ZVEHJahrestagung am 12.6.2003 in
Hamburg für 15 Jahre qualifi-
zierte Handwerksleistung im
Bereich der Satellitenempfangstechnik.
Karl Hagedorn, Präsident
des ZVEH, und Werner
Schmidt, Vorsitzender des
Bundesfachbereichs Informationstechnik im ZVEH, nahmen den Dank von W. Schürmann entgegen. Auch K. Hagedorn wünscht sich solch
verlässliche und starke Partner, denn Astra hat in den vergangenen 15 Jahren mit dem
Handwerk für Wachstum im
Informations- und Kommunikationsbereich gesorgt. Heute
gehört neben der klassischen
Reparatur zunehmend die Beratungsfähigkeit im Bereich
der Unterhaltungs- und informationstechnischen Medien
zum Aufgabenumfang.
de 13-14/2003
Aktuell
»Tecselect« – Markterfolg für
1000 Mitglieder
Zertifikat für Raumluftsystem
von Maico
Gemeinsam
mit
Günter
Specht, Geschäftsführer der
Adalbert Zajadacz GmbH,
und Uwe Schrobenhauser,
Niederlassungsleiter von Zajadacz in Rostock, begrüßte
Heinrich Thye Dieter Fellmann, geschäftsführender Gesellschafter der ETN – Elektrotechnik Nord in Elmenhorst
bei Rostock, anlässlich des
Beitritts von ETN zu Tecselect
als 1000. Mitglied. Tecselect –
gebildet aus Technik und Selection – stellt ein innovatives
Vermarktungssystem dar, das
die Deha Elektrohandelsgesellschaft vor zwei Jahren auf
den Markt gebracht hat. Tecselect umfasst Schulungen,
Werbemittel, Präsentationsund Vermarktungshilfen sowie konkrete Umsetzungshilfen mittels Strategiegruppen.
Tecselect bietet konkrete
Hilfestellung, das mittelständische Elektrohandwerk
zu stärken und auf neue Herausforderungen und Chancen
des Marktes vorzubereiten.
Um sich auf dem angespannten Markt der Elektrotechnik
weiterzuentwickeln, benötigt
man erstklassiges handwerkliches Können gerade auch im
Bereich der modernen Elekt-
Grund zur Freude gab es beim
Schwenninger Lüftungshersteller
Maico-Ventilatoren:
Vom
Passivhaus
Institut
Darmstadt erhielt man die
Zertifizierungsurkunde
für
das Aeronom Raumluftsystem
WS 250 als passivhaustaugliche Komponente. Damit wird
dokumentiert, daß dieses System den strengen Kriterien des
Passivhaus Instituts im Hinblick auf die Verwendbarkeit
im Passivhaus entspricht. Solche Kriterien zur Beurteilung
einer Lüftungsanlage als pas-
Dieter Fellmann, 1000.
Mitglied, Wolfgang Röper
(Zajadacz GmbH) und Heinrich
Thye (v. links)
roinstallationstechnik sowie
kaufmännisches Know-how.
Und man braucht auch ein
Gespür für geeignete Marketing-Maßnahmen. Genau hier
setzt Tecselect an: Das Vermarktungsprogramm. bietet
konkrete Hilfe und Anleitung, um den unternehmerischen Erfolg vor Ort zu verbessern. Durch gezielte Werbung und ein professionelles
Marketing
beispielsweise
lässt sich der eigene Bekanntheitsgrad vergrößem und damit der Absatz steigern.
Zum Erfolg des TecselectProgramms beigetragen hat
die strikte Wahrung des dreistufigen Fachvertriebs zwischen Industrie, Großhandel
und dem Fachhandwerk.
Aus Elek wird Eaton
Der amerikanische
Eaton-Konzern hat
zum 1. Februar
2003 die Electrical
Division der Delta
plc übernommen, zu
der auch die Elek
GmbH aus Neuss
gehört. Mit Datum
der Übernahme wird aus Elek
die Eaton GmbH & Co. KG.
»Von der neuen Konstellation
profitieren beide Seiten«,
kommentiert Geschäftsführer
Keith Von Local die Übernahme durch Eaton. »Eaton bekommt durch Delta einen direkten, starken Zugang zum
europäischen Markt und
de 13-14/2003
durch Elek – der Name Elek wird weiterhin als Markenname
Bestand haben – ein
wichtiges
strategisches Standbein in
Deutschland. Eaton
in Neuss kann mit einem Global Player
als Muttergesellschaft auch
stärker multinationale Kunden bedienen.«
Die Eaton GmbH & Co.
KG mit Sitz in Neuss gehört
zur Eaton-Gruppe und versteht sich als Spezialist für
Energieverteiler-Systeme.
sivhausgeeignete Komponente
sind bestimmte Anforderungen an Behaglichkeit, WärmeBereitstellungsgrad, Leistungsaufnahme, Dichtheit und
Dämmung, Abgleich und Regelbarkeit,
Schallschutz,
Raumlufthygiene und Frostschutzschaltung.
www.maico.de
Gewinner der Bernal-Smart-Aktion
Am Freitag, den 9. Mai 2003,
wurden den drei glücklichen
Gewinnern der Bernal-SmartAktion am Firmensitz der
Bernal-Torantriebe GmbH in
Pfullingen ihre Smarts übergeben. Die feierliche Übergabe nahmen die Geschäftsbereichsleiter, Herr Achim
Elmer und Herr Dieter
Seitz, vor.
Bei der von dem schwäbischen Torantriebs-Spezialisten
durchgeführten Aktion wurden diejenigen Bernal-Fachhändler mit einem Smart belohnt, welche trotz der wirtschaftlich schwierigen Gesamtsituation in Deutschland
ihre vereinbarten Umsatzziele
im Zeitraum von Februar
2002 bis Februar 2003 erfüllen konnten. Bei den Preisträgern handelt es sich um die
Firma Winghart aus Ochsenhausen, die Firma Hügler aus
München sowie die Firma
Wellmann aus Hatten/Sandkrug. Die Firma Bernal gratuliert recht herzlich den Gewinnern.
www.bernal.de
BERICHTIGUNG
Schaltgeräte nach ATEX 95
Der Beitrag »Schaltgeräte nach
ATEX 95« von Michael Herr in
»de« 12/2003, S.70 f enthält eine
ungenaue Gerätebezeichnung.
Korrekt muss es heißen:
»Die Thermistor-MotorschutzGeräte 3RN, die Motorschutzund Steuergeräte Simocode-DP,
die Leistungsschalter für den
Motorschutz
3RV10/3RV11
(CLASS 10) sowie die Überlastrelais 3 RU und 3 RB eignen sich
zum Schutz von Geräten und
Schutzsystemen gegen gefährli-
che Überlastungen in den Zonen
1 und 2.«
AS-Interface verbindet Gaswarnanlage
Zum Beitrag »AS-Interface verbindet Gaswarnanlage« von
Manfred Haubold in »de«
10/2003, S.68 f, gibt es folgende
Korrektur:
»Bild 1: Steuerung der Signalsäulen und Anzeigeeinheiten mit
Hilfe einer S7-300 von Siemens;
in der Bildmitte die drei Gateways von Profibus DP zu AS-i«
www.eaton.com
15
Aktuell
Weidmüller erweitert Leasing-Angebot
Aufgrund des Erfolgs, den
Weidmüller, Paderborn, mit
seinem Leasingkonzept für
den
Tintenstrahldrucker
»Print Jet« hat, will das
Unternehmen die Gerätepalette für Leasing erweitern. Das Angebot umfasst neben dem »Print
Jet« den »Speed Marking«-Laserdrucker und
den
»THC«-Thermotransferdrucker. Hinzukommen die Abisolierund
Crimpautomaten
»Crimpfix 2.5« und »Crimpfix L«. Die angenommene
Laufzeit beträgt jeweils drei
Jahre. Mit den Beschriftungssystemen »Print Jet«, »Speed
Marking«und »THC« lassen
sich Betriebsmittelkennzeichnungen vornehmen. Die Geräte beschriften neutrale
Kunststoffmarkierer
oder
Weidmüller-Kunststoffkarten,
z.B. »Logi Mark« sowie »X-«
oder »Clip-Card« im einheitlichen »Multi-Card«-Format.
Bei dem »Crimpfix 2.5« han-
tritt die Kategorie der elektropneumatisch gesteuerten Abisolier- und Crimpautomaten.
Er eignet sich für die Verarbeitung von losen Aderendhülsen mit Kunststoffkragen.
Der Leasingvertrag entsteht
internetgestützt, direkt vor
Ort mit dem Kunden. Das eliminiert lange Verhandlungen
oder Postlaufzeiten.
www.weidmueller.com
Drei Firmen unter einem Dach
delt es sich um einen elektrisch angetriebenen Abisolier- und Crimpautomaten für
die Verarbeitung von verketteten Aderendhülsen auf Rolle. Aufgrund der kurvengesteuerten Antriebsmechanik
ist eine pneumatische Unterstützung nicht mehr erforderlich. Der »Crimpfix L« ver-
Mit rund 3300 Mitarbeitern
und einem Umsatzvolumen
von ca. 325 Mio. € gehört
HTS Deutschland GmbH &
Co. KG – bekannt unter den
Marken Boco, CWS und
Schumm – zu den bekannten
Anbietern von Berufskleidung im Mietservice, in
Waschraumhygiene und bei
Schmutzfangmatten.
Rückwirkend
zum
1.1.2003 wurden die Firmen
Boco GmbH & Co. KG,
HTS Deutschland GmbH
(CWS) und Erich Schumm
GmbH rechtlich verschmolzen. Die neue gemeinsame
Firmenbezeichnung
lautet
HTS Deutschland GmbH &
Co. KG.
»Die restlichen Gesellschaftsanteile von Boco wurden zum Jahreswechsel auf
HTS übertragen«, so Wolfgang Lutz, Geschäftsführer
HTS Deutschland.
www.hts.com
Aktuell
Erster DVB-T Umstieg in Deutschland erfolgreich
Viel Interessantes über den
DVB-T-Start in Berlin/Potsdam und noch mehr Hintergrund und echte Überraschungen gab es auf dem 12.
Symposium der TV Plattform
in Berlin: »Das Überall-Fernsehen – Fernsehen überall?«
stand unter dem Motto:
»Zwischenbilanz elner Weltpremiere« und bot geballte
lnformation und Entscheidungshilfen, kurz: alles, was
die daran Beteilligten für den
weiteren Umstieg auf die digitale Terrestrik brauchen.
Rundfunkanstalten
weitgehend einig
Die Bedeutung von DVB-T für
die Rundfunkanstalten erläuterten Dr. Dieter Hoff, Technischer Direktor des WDR, und
Dr. Andreas Hofmann, Pro-
grammverbreitung RTL Fernsehen. Sie sind sich in grundsätzlichen Punkten einig: Bislang konnte zwar der wesentliche DVB-T-Mehrwert »mehr
Programme« realisiert werden. Die portable und mobile
Nutzung des Programmangebots steht, mangels geeigneter
Endgeräte, jedoch noch aus.
Klares Bekenntnis der
Industrie zu DVB-T
Für die Geräteindustrie sprach
Peter Lepper, Geschäftsführender Gesellschafter von
Technisat. Der Titel seines Beitrags – »DVB-T: Treibsatz für
eine Marktbelebung« – zog
sich selbstbewusst und wie ein
roter Faden durch seine Ausführungen. Insbesondere mit
den »Schwarzmalern« der
Presse, die jede kleine Panne,
die es naturgemäß in
der Startphase gab, zu
einem großen Problem
hochstilisierten, ging er
hart ins Gericht. Sein
Fazit: »Die Einführung
von digitalem terrestrischen Überall-Fernsehen DVB-T in Berlin
und Potsdam ist geglückt. Berlin hat das Fernsehen von
morgen nicht nur geprobt,
sondern eingeführt und bewiesen, dass es auch in anderen
Gebieten Deutschlands gestartet werden kann.«
Erste Zwischenergebnisse der Begleitforschung
Überraschung dagegen im
Referat von Dr. Bernhard Engel, ZDF Medienforschung.
Seine Ergebnisse besagen:
Längst nicht jeder DVB-TTeilnehmer war zuvor ein
»analoger Terrestriker«. Von
November 2002 bis April
2003 rüsteten zwar mehr als
86000 von analog auf digital
um. Gleichzeitig wechselten
rund 20000 Zuschauer zum
Satellitenempfang, und über
37000 zum Kabel. Andererseits rüsteten fast 60000 Kabel oder Satellit – zusätzlich
oder exklusiv – zu DVB-T auf.
Hier deuten sich nach Engels
Worten noch mehr Überraschungen im Markt an.
Aktuell
Personalien
Dietmar O. Böcking
neuer Vorsitzer des ZVEI
Fachmessebeirats
Der ZVEI Fachmessebeirat
hat im April 2003 Herrn
Dietmar O. Böcking zu seinem neuen Vorsitzer gewählt.
Böcking ist Geschäftsführer
der Firma Berker GmbH &
Co. KG in Schalksmühle,
Hersteller von Schaltern und
Systemen, der hauptsächlich
die Interessen der Mitgliedsfirmen des Fachverbandes Installationsgeräte und -systeme
bei den Veranstaltern von
Elektrofachmessen vertritt.
Elektrotechnischen Kommission (IEC).
Dr. Martin Hennemann, seit
acht Jahren als Key Account
Manager Kabel und B-to-B bei
Galaxis
nemann schloss Galaxis bedeutende Abkommen mit Kabelnetzbetreibern in Deutschland, Österreich, Skandinavien und Osteuropa ab.
DKE-Vorsitzender
Dietmar Harting im Amt
bestätigt
Dietmar O. Böcking
Vor Dietmar Böcking war
Walter Mennekes zehn Jahre
lang Vorsitzer des Fachmessebeirats. Er wurde im November 2002 zum Vostandsvorsitzenden des Fachverbandes
Installationsgeräte und -systeme gewählt und gab deshalb
seinen Vorsitz im Fachmessebeirat ab, bleibt aber Mitglied
in diesem Gremium.
Galaxis beruft
Dr. Martin Hennemann
in den Vorstand
Die Galaxis Technology AG
beruft Dr. Martin Hennemann
in den Vorstand. Der Wirtschaftswissenschaftler, IT- und
Kabelexperte hält seit acht
Jahren leitende Positionen bei
Galaxis inne; zuletzt zeichnete
er für das internationale Kabel- und Projektgeschäft des
Lübecker Decoderspezialisten
verantwortlich. Unter der
Führung von Dr. Martin Hen-
18
Dipl.-Kfm. Dietmar Harting,
persönlich haftender Gesellschafter der Harting KGaA, ist
als Vorsitzender der DKE
Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und
VDE bestätigt worden. Harting wird diese ehrenamtliche
Funktion damit vier weitere
Jahre bis Ende 2006 ausüben.
»Normung zu gestalten, bedeutet früh in den Markt einzutreten, die Technologie abzusichern und dadurch Investitionen zu schützen«, so der
DKE-Vorsitzende.
Harting ist Präsident des
Zentralverbandes der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) und Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie
(BDI).
Die vom VDE getragene
DKE erarbeitet Normen und
Sicherheitsbestimmungen für
die Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik.
Sie vertritt die deutschen
Interessen im Europäischen
Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC)
und in der Internationalen
nannt worden, John E. Longenderfer zum neuen Chief
Executive Officer. Dave
Odess hat die Funktion des
Zeitenwende bei Bürk
Vice President International
Mobatime
Sales übernommen.
Michael W. Pessina ist in
Nach 18 Jahren übergab
Dipl.-Wirtschafts-Ing. (FH) seiner neuen Funktion für
Michael Schoettle (65) die Produktentwicklung und Vertrieb verantwortlich.
Pessina:
»Unser Ziel ist
es, auf dem europäischen und insbesondere deutschen
Markt
weiterhin das Bewusstsein für die
Vorteile
von
Lichtsteuerungen
Michael Schoettle und sein Nachfolger
zu schärfen und
Stephan Herrmann
maßgeschneiderGeschäftsführung des Uhren- te Lösungen entlang der Beanlagen- und Zeitsystem- dürfnisse von Kunden und
Lieferanten an Dipl.-Wirt- Endverbrauchern anzubieschafts-Ing. (FH) Stephan ten.«
Herrmann (36).
Die Fortführung einer tra- Neuer Vorstand bei IGS
ditionsreichen Schwarzwälder Uhrenmarke ist sein Le- Die 31. ordentliche Mitgliebenswerk. Für namhafte Zäh- derversammlung der Interesler- und Bürotechnikhersteller sengemeinschaft Sercos Interwar Schoettle über 20 Jahre face e.V. (IGS) hat während
im internationalen Vertrieb der Hannover Messe 2003
tätig. Am 1. Dezember 1985
übernahm er die Leitung und
später die Geschäftsführung
bei Bürk Zeitsysteme in
Schwenningen, damals eine
Tochter der – inzwischen
untergegangenen – Kienzle
Uhrenfabriken. Ende 1996
gelang es Michael Schoettle
gemeinsam mit der MoserBaer AG aus Sumiswald
(Schweiz), die Firma Bürk
Zeitsysteme inklusive aller
Rechte zu erwerben.
Dr. Karl Tragl
Neue Führungsspitze bei
Lutron
Lutron Electronics Co., Inc.,
Hersteller von Lichtsteuersystemen, hat die Weichen für eine weitere Zukunft gestellt
und dafür die Unternehmensspitze neu formiert: Michael
W. Pessina ist zum neuen Executive Vice President und
Chief Operating Officer er-
turnusmäßig einen neuen
Vorstand für einen Zeitraum
von drei Jahren gewählt.
Zum neuen Vorsitzenden
wurde Dr. Karl Tragl von
Rexroth gewählt. Dr. Tragl ist
seit 2000 bei der Bosch Rexroth AG und übernahm zum
1. Februar diesen Jahres die
technische Leitung des Geschäftsbereichs Electric Drives and Controls.
de 13-14/2003
Praxisprobleme
Aufbewahrung verschiedener
Werkzeugarten
FRAGESTELLUNG
Sollte das persönliche Werkzeug der
Elektrofachkraft, z. B. Werkzeuge (Seitenschneider, Schraubendreher, Kombizange, Abisolierzange, Rundzange usw.),
innerhalb einer Roll- oder Werkzeugtasche aufbewahrt werden?
Darf man das Werkzeug eines
Schlossers mit Werkzeug einer Elektrofachkraft ohne Trennung in einer Werkzeugtasche aufbewahren (z. B. bei einem
Mechatroniker)?
Welche VDE-Bestimmung oder DINNorm liefert hierzu Informationen?
H. S., Rheinland-Pfalz
ANTWORT
Eine berufsgenossenschaftliche Vorschrift, eine DIN-Norm oder eine VDEBestimmung, die Regelungen, Anweisungen oder Vorgaben zur Aufbewahrung der persönlichen Werkzeuge (z. B.
Schraubendreher, Seitenschneider usw.)
beschreibt, gibt es nicht.
Lagerung je nach Beanspruchung
Selbstverständlich muss jede Fachkraft –
so auch die Elektrofachkraft – ihr Werkzeug unter Berücksichtigung der vorgesehenen Arbeitsaufgabe auswählen. Dazu gehört auch eine der Tätigkeit angepasste Lagerung/Aufbewahrung. Können aufgrund der auszuführenden
Arbeiten die Werkzeuge äußerlich mechanisch beschädigt werden, sollten Sie
eine stabile Werkzeugtasche oder einen
Werkzeugkasten einsetzen. Handelt es
sich um eine labormäßige oder feinmechanische Arbeit, eignet sich auch eine
Werkzeugrolle oder ein Werkzeugbrett.
Jede Fachausbildung enthält hierfür
als grundsätzlicher Bestandteil entsprechende Maßnahmen, Regelungen sowie
Verhaltensanweisungen.
AuS-Werkzeuge von sonstigen
Werkzeugen trennen
Werkzeuge, die für das Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen vorgese-
hen sind, sollten Sie getrennt von sonstigem Werkzeug aufbewahren. Eine solche Empfehlung macht Sinn, denn eine
Beschädigung der isolierten Werkzeuge
durch andere scharfkantige Werkzeuge –
z. B. Meißel – kann bei gemeinsamer
Aufbewahrung nicht vollständig ausgeschlossen werden. Selbstverständlich
muss der Benutzer isoliertes Werkzeug
vor dem Einsatz auf äußerlich erkennbare Mängel prüfen. Bei einer unzulässigen, ggf. unbewussten Verwendung
schadhafter bzw. fehlerhafter isolierter
Werkzeuge ist der Benutzer einer elektrischen Gefährdung ausgesetzt.
Mit dieser berufsgenossenschaftlichen Empfehlung soll auch eine mögliche Werkzeugverwechslung während der
auszuübenden Tätigkeit ausgeschlossen
werden, die bei gemeinsamer Lagerung
auftreten könnte.
Diese Empfehlungen beruhen auf
praktischen Erfahrungen, die für alle
Mitarbeiter im Bereich der Elektrotechnik selbstverständlich sind.
D. Seibel
Leitungsquerschnitte in Schaltanlagen und
Verteilern – Zusatzanfrage
DIN VDE 0298-4 (VDE 0298 Teil 4), DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500) und DIN VDE 0660-507
(VDE 0660 Teil 507)
FRAGESTELLUNG
(Zusatzanfrage zum Beitrag »Leiterquerschnitte in Schaltanlagen und Verteilern« in »de« 14/2002, S. 15)
Gerade dieses Thema wirft in unserer
Firma immer wieder Fragen auf. Die
DIN VDE 0298-4 (VDE 0298, Teil
4)1998-11 bietet für den Schaltanlagenbauer nur spärliche Hilfe. DIN EN
60204-1 (VDE 0113, Teil 1) liefert zur
Verdrahtung innerhalb von Gehäusen
ebenfalls keine Aussagen und verweist –
wie Sie auch schon schrieben – auf DIN
VDE 0660, Teil 500, die wiederum zur
Selbstverantwortung aufruft.
Wir gingen konsequent die Schritte
anhand der DIN VDE 0298-4 planede 13-14/2003
risch durch, um die Absicherung einer
PVC-Aderleitung H07V-K 10 mm2 zu
ermitteln. Hierbei müssen Einflussfaktoren wie z. B. Verlegeart, Häufung und
Umgebungstemperatur (wir erwarten
40 °C) berücksichtigt werden. Bei unseren Planungsschritten verwendeten wir
die – z.T. durch Querverweise verknüpften – Tabellen 8, 9, 9/2, 15 und 17. Dabei ermittelten wir eine Strombelastbarkeit von 29,78 A.
Die am Ende abzuleitende Überstrom-Schutzeinrichtung nach der Vorgabe Ib < In < Iz wäre eine 25-A-Sicherung. Mit diesem Ergebnis kommen wir
zur Schlussfolgerung:
• Größerer Platzbedarf im Schaltschrank.
• Anschlusstechnische Schwierigkeiten
an den für den Betriebsstrom geeigneten Schaltgeräten.
• Erhöhte Kosten.
Unsere Firma arbeitet derzeit mit einer
internen Strombelastbarkeitstabelle für
die Verdrahtung innerhalb von Gehäusen (Tabelle 1).
Wir hofften nun in der von Ihnen zitierten Norm DIN VDE 0660-507
(VDE 0660, Teil 507)1997-11 die genannte »entsprechende Tabelle mit zulässigen Strombelastbarkeitswerten« zu
finden.
Die dort enthaltenen Tabellen sind jedoch nur Zuordnungen von Betriebsströmen zu Verlustleistungen (Tabelle
B.1).
19
Praxisprobleme
Firmenvorschrift
Leiterquerschnitt Strombelastbarkeit Überlastschutz mit Leitungsschutzschalter bzw.
Leistungsschalter Ir Therm.
S
Iz
[mm2]
[A]
[A]
0,5
6,6
6
0,75
8,3
6
1,0
10,5
6
1,5
13,3
10
2,5
17,7
16
4,0
23,2
20
6,0
29,9
25
10,0
40,4
35
16,0
54,2
50 (63)*1
25,0
71,3
63
35,0
87,4
80
50,0
109,5
100
70,0
135,5
125
95,0
161,5
160
*1) Einstellung des thermischen Überlastauslösers auf 50 A
Tabelle 1: Strombelastbarkeit von PVC-isolierten, einadrigen Kupferleitungen (H05 V-K/
H07 V-K) und Zuordnung der max. zulässigen Überstrom-Schutzeinrichtung innerhalb
von Gehäusen – Leitertemperatur + 70 °C, Innen-Umgebungstemperatur max. + 40 °C;
Ir: Auslösestrom des thermischen Überlastauslösers (entspricht IN)
Könnten Sie einige klärende Worte zu
dem derzeitig doch unbefriedigenden Zustand schreiben?
W. M., Bayern
ANTWORT
In der Anfrage wurde ein Problem aufgezeigt, das eigentlich täglich zu Problemen führen müsste. Es ist richtig, dass
mit der Grundnorm für die Belastbarkeit
von Kabeln, Mantelleitungen und isolierten Leitern der DIN VDE 0298-4
(VDE 0298 Teil 4) eine Auswahl von
isolierten Leitern in Schaltanlagen und
Verteilern (in Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen) in Abhängigkeit
von den Betriebsströmen fast nicht möglich ist. Dies gilt insbesondere unter den
in Verteilern relevanten Verlegebedingungen.
Bei europäischer Normenentstehung nicht alle nationalen
Interessen berücksichtigt
Diese Schwierigkeit ist aber nicht neu,
sondern schon seit vielen Jahren bekannt. Daher hatte ich schon vor mehr
als 20 Jahren versucht, entsprechende
Werte in die Norm für Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen einzufügen. Der Fachöffentlichkeit wurden
diese Entwürfe vorgestellt, z. B. 1985/
1986, außerdem wurden sie beim IEC
eingereicht.
20
Internationale Fachkreise waren jedoch gegen solche Werte, da man hier
die Meinung vertrat – wie auch in der
gültigen Norm DIN EN 60439-1 (VDE
0660 Teil 500) zitiert –, dass die Bemessung der Querschnitte in der Verantwortung der Hersteller liegt.
Nur durch einen kleinen Trick von
deutscher Seite gelang es, diese Werte
doch noch – wenn auch auf Umwegen –
in eine Norm einzubringen. Mit dem
Hinweis, dass der Hersteller einer partiell typgeprüften Schaltgerätekombination (PTSK) für den Erwärmungsnachweis die Verlustleitung der Strom führenden Leiter benötigt – solche Werte
aber in Katalogen der Kabel-/Leitungshersteller nicht enthalten sind –, war es
möglich, die Strombelastbarkeit in einer
Norm zu hinterlegen.
Da die zutreffende Publikation beim
IEC nur als »Technischer Report« veröffentlicht wurde, war man in Europa
nicht bereit, daraus eine europäische
Norm zu machen. Dieser Technische
Report IEC 60890 wurde in Deutschland dennoch als Norm DIN VDE 0660507 (VDE 0660 Teil 507) veröffentlicht.
Bei der zur Zeit stattfindenden Überarbeitung der Normen der Reihe
IEC/EN 60439 wurde von deutscher
Seite erneut der Versuch unternommen,
entsprechende Belastungstabellen mit
aufzunehmen (Tabellen 2 und 3). Ob
dieses Vorgehen erfolgreich sein wird,
bleibt abzuwarten.
Entstehung der Tabellen in
DIN VDE 0660-507
(VDE 0660 Teil 507)
Die den Verlustleistungen zugeordneten
Stromwerte sind die maximal zulässigen
Belastungen bei entsprechender Verlegung und – was sehr wichtig ist – bei der
entsprechenden Umgebungstemperatur
um den Leiter.
Berücksichtigung der Temperatur
Bei der Verlegung wurden die typischen
Verlegungen in Schaltgerätekombinationen zugrunde gelegt:
• einzeln, frei in Luft innerhalb des Verteilers
• im Dreierbündel mit Abstand zum
nächsten Dreierbündel
• mit Häufung, d. h. im Bündel oder
gehäuft im Verdrahtungskanal einschließlich loser Verdrahtung und X-Verdrahtung.
Für die Umgebungstemperaturen gibt es
folgende Festlegungen:
• 35 °C: gültig für offene Gerüste oder geschlossene Verteiler, bei denen z.B. durch
Kühlung die Umgebungstemperatur
von 35 °C innerhalb der Schaltgerätekombination nicht überschritten wird
• 55 °C: gültig für geschlossene Verteiler,
ohne zusätzliche Kühlung.
Die 55 °C resultieren aus der max. zulässigen Temperatur an der Oberkante
des Verteilers. Dieser Wert soll beim rechnerischen Erwärmungsnachweis nicht
überschritten werden.
Die Werte für die Strombelastung im
Teil 507 von DIN VDE 0660 (VDE
0660) basierten auf der damals gültigen
DIN VDE 0298-4 (VDE 0298 Teil
4):1988-02. Die Werte wurden der Tabelle 6 »Belastbarkeit, flexibler Leitungen« aus Spalte 2 entnommen und unter
Berücksichtigung der entsprechenden
Reduktionsfaktoren auf die jeweilige Umgebungstemperatur umgerechnet. Beim
»Dreierbündel« wurde der Häufungsfaktor »drei belastete Adern« berücksichtigt und für die Bündelverlegung
wurden sechs gleichzeitig mit 100 % belastete Adern angenommen, wobei davon ausgegangen wurde, dass die übrigen Leiter nur gering belastet sind. Hiermit sollte eine Ermittlung praxisfremder
zulässiger Belastbarkeitswerte vermieden werden.
Auch wenn die Tabelle 6 sich auf flexible Leiter bezog, darf davon ausgegangen werden, dass Sie diese auch für massive Leiter anwenden konnten, da es diesbezüglich keine unterschiedlichen Belastungswerte gibt.
de 13-14/2003
Praxisprobleme
IEC-Entwurf des Autors (1)
7
9
10
11
d
mm2
A
W/m
A
A
A
W/m
A
A
0,12/0,14
1,8
*
4
27
0,2/0,22
2,2
*
6
33
0,3/0,34
3
*
10
45
0,5/0,56
6
*
20
75
6
*
20
90
0,75
8
*
20
120
8
*
20
120
1
9
*
20
135
10
*
20
120
1,5
12
2,09*
25
180
12
2,09*
25
180
2,5
16
2,34
32
240
16
2,24
32
240
4
20
2,18
35
300
21
2,41
35
300
6
26
2,45
40
490
27
2,64
40
390
10
35
2,57
63
525
36
2,71
63
525
16
47
3,02
80
705
49
3,28
80
705
25
61
3,22
125
915
64
3,51
125
915
35
75
3,89
125
1125
79
4,32
125
1125
50
94
4,11
160
1410
99
4,56
160
1410
70
117
4,44
200
1755
122
4,83
200
1755
95
139
4,55
250
2085
145
4,96
250
2085
120
164
5,05
250
2460
171
5,49
315
2460
150
186
5,34
315
2790
194
5,81
315
2790
185
213
5,7
400
3195
223
6,25
400
3195
240
251
6,3
500
3765
262
6,82
500
3765
2x70
244
9,66
400
3510
2x95
290
9,92
500
4170
2x120
342
10,98
630
4920
2x150
388
11,62
630
5580
2x185
446
12,5
800
6390
2x240
524
13,64
1000
7530
These values may be converted correspondingly for short-time operation or intermittent operation.
12
13
d
maximum protection
against short circut in
case of circuit breaker
d
power-losses
operating current
maximum protection
against short circut in
case of circuit breaker
maximum protection
against short circut in
case of fuses
power-losses
d
8
maximum protection
against short circut in
case of fuses
6
power-losses
5
operating current
4
maximum protection
against short circut in
case of circuit breaker
3
maximum protection
against short circut in
case of fuses
2
operating current
1
cross’
sectional
area
(Cu)
A
W/m
A
A
17
23
30
38
52
70
92
112
141
174
207
248
278
318
375
348
414
496
556
636
750
4,2
4,63
4,91
5,23
5,66
6,69
7,33
8,68
9,25
9,82
10,09
11,55
11,92
12,8
13,96
19,64
20,2
23,2
23,8
25,6
28
32
35
40
50
100
125
160
200
250
315
400
500
500
630
630
630
800
1000
1000
1250
1250
180
300
375
480
750
975
1275
1680
2115
2610
3105
3720
4125
4770
5625
5220
6210
7440
8250
9540
11 250
not relevant
not to recomment
Tabelle 2: Strombelastbarkeiten für eine Leitergrenztemperatur von 70 °C, Leiterumgebungstemperatur 50 °C
Betriebsmittelhersteller beeinflussten
Strombelastbarkeitswerte
Gegen dieses Vorgehen (Belastbarkeitswerte auf Basis von DIN VDE 0298-4
[VDE 0298 Teil 4] zu ermitteln) legten
die Betriebsmittelhersteller Einspruch ein.
Sie forderten, dass für die Strombelastbarkeit bei 35 °C mindestens der so genannte »Prüfquerschnitt« gewählt werden muss. So wurde für 55 °C ein um
de 13-14/2003
mindestens eine Stufe höherer Querschnitt als der Prüfquerschnitt gefordert.
Dies führte bei der Erstellung der Tabellen dazu, dass der jeweils größere
Querschnitt aus Belastbarkeit und Prüfquerschnitt festgelegt werden musste.
Aufgrund dieser Konfiguration gibt es
daher ebenso keine Möglichkeit, mit einem entsprechenden Faktor auf andere
Umgebungstemperaturen umzurechnen.
Entsprechend war das Vorgehen auch
bei blanken Leitern, wobei hierzu in dieser Antwort nicht näher eingegangen
werden soll.
Umrechnung auf andere Temperaturen
Wegen der Problematik – Umrechnung
auf andere Temperaturen – wurden seinerzeit von mir entsprechende Tabellen
für 30 °C, 35 °C, 40 °C, 45 °C, 50 °C
21
Praxisprobleme
IEC-Entwurf des Autors (2)
7
9
10
11
d
mm2
A
W/m
A
A
A
W/m
A
A
0,75
8
*
20
120
10,5
*
25
155
1
10,2
*
25
150
13,3
*
25
200
1,5
12,9
2,58*
25
195
16,8
4,38*
32
252
2,5
17,2
2,76
32
260
22,4
4,69
35
336
4
22,5
2,96
35
340
29,4
6,06
40
441
6
28,9
3,25
40
435
37,8
5,56
63
567
10
39
3,5
63
585
51,1
6
100
766
16
52
3,9
100
780
68,6
6,8
125
1029
25
69
4,52
125
1035
90,3
7,74
125
1355
35
85
4,83
160
1275
110,6
8,23
200
1665
50
106
5,21
200
1590
138,6
897
250
2085
70
131
6,03
250
1965
171,5
10,4
315
2580
95
157
6,13
315
2355
204
10,4
400
3060
120
184
6,69
315
2760
241
11,5
500
3615
150
210
7,3
400
3150
274
12,5
500
4110
185
240
7,76
400
3600
314
13,3
630
4710
240
283
8,58
500
4245
370
14,7
630
5550
2 x 70
344
20,8
630
5160
2 x 95
408
20,8
800
6120
2 x 120
482
23
1000
7230
2 x 150
548
25
1000
8220
2 x 185
628
26,6
1250
9420
2 x 240
740
29,4
2 x 630
11100
These values may be converted correspondingly for short-time operation or intermittent operation.
12
13
d
maximum protection
against short circut in
case of circuit breaker
d
power-losses
operating current
maximum protection
against short circut in
case of circuit breaker
maximum protection
against short circut in
case of fuses
power-losses
d
8
maximum protection
against short circut in
case of fuses
6
power-losses
5
operating current
4
maximum protection
against short circut in
case of circuit breaker
3
maximum protection
against short circut in
case of fuses
2
operating current
1
cross’
sectional
area
(Cu)
A
W/m
A
A
24
32
42
54
73
98
129
158
198
245
292
344
391
448
528
490
584
688
782
896
1056
8,95
9,57
10,33
11,34
12,25
12,3
13,88
16,67
18,1
21,12
21,19
23,38
25,33
27,05
29,85
42,2
42,4
46,8
50,6
54,2
59,8
40
50
80
100
125
200
250
315
400
500
500
630
800
800
1000
800
1000
1250
1250
2 x 800
2 x 1000
360
480
630
810
1095
1470
1935
2370
2970
3675
4380
5160
5865
6720
7920
7350
8760
10 320
11730
13 440
15 840
not relevant
not to recomment
This table is only applicable for connections withoutelectrical equipments. This table also be used for connections to equipment if at least the
test conductors required by the equipment manufacturer area
Tabelle 3: Strombelastbarkeiten für eine Leitergrenztemperatur von 90 °C, , Leiterumgebungstemperatur 50 °C
und 55 °C erstellt. Wegen der doch sehr
niedrigen Belastungswerte in der Tabelle
für 55 °C – z. B. für 1,5 mm2 im Bündel
8 A – favorisierte und publizierte ich eine Tabelle für 50 °C. Diese wird inzwischen allgemein anerkannt. Sie kann für
50 °C angewendet werden, da ja die
55 °C nur an der Schrankoberkante auftreten und die Verdrahtung nicht direkt
an der Oberkante stattfindet.
In einem zweiten Schritt wurde diese
Tabelle für 50 °C inzwischen auch von
22
deutscher Seite für die Überarbeitung der
IEC-Normen eingebracht.
Tabelle 3 gilt für Leiter mit einem höherem Temperaturbereich (90 °C). Da
die Tabelle 6 aus DIN VDE 0298-4
(VDE 0298 Teil 4):1988-02 so nicht in
die neuere DIN VDE 0298-4 (VDE 0298
Teil 4):1988-11 übernommen wurde, ergibt sich wirklich ein Problem, eine analoge Tabelle für Ihre Fragestellung zu
finden. Dennoch möchte ich Ihnen hier
eine Lösungsmöglichkeit zeigen.
Anwendung auf Planungsbeispiel
Nach meiner Meinung wäre die Tabelle 3
anwendbar, auch wenn sie sich auf »Gebäude« bezieht – aber nur die Verlegeart
B1. Die Verlegeart G bezieht sich auf einadrige Kabel – die höher belastbar sind
als basisisolierte Leiter und darüber hinaus Werte erst ab 25 mm2 enthalten.
Formal kann Tabelle 9 angewendet
werden, da sowohl in Tabelle 1 als auch
in Tabelle 8 auf Tabelle 9 verwiesen
de 13-14/2003
Praxisprobleme
wird. Die entsprechende Verlegeart ist
nach Tabelle 17 zu berücksichtigen, wobei zusätzlich der Faktor 0,67 für einen
Drehstromkreis anzuwenden ist. Allerdings sollten in Anlehnung an DIN VDE
0660-507 (VDE 0660 Teil 507) nur zwei
Drehstromkreise zugrunde gelegt werden. Dafür müsste ggf. bei der Umgebungstemperatur von einem anderen
Faktor, z. B. der für 50 °C, ausgegangen
werden.
Die von Ihnen gewählten 40 °C sind
sicher aus DIN EN 60204-1 (VDE 0113
Teil 1) entnommen, die sich allerdings
auf den Schaltschrank beziehen und
nicht auf das Innere des Schaltschranks.
Innen wird es meist wärmer sein, es sei
denn die Schränke werden gekühlt.
Bleibt man bei dem Beispiel mit
10 mm2 aus der Anfrage, ergibt sich folgende Belastbarkeit:
• Tabelle 9, Spalte 2: 73 A bei 30 °C
• Tabelle 8, Fußnote: Faktor 0,67
• Tabelle 17, Zeile 1: Faktor 0,8 für zwei
Drehstromkreise
• Tabelle 15, Spalte 4: Faktor 0,71 für
50 °C.
Damit ergibt sich: 73 A · 0,67 · 0,8 · 0,71
= 27,8 A. Dieser Wert liegt sogar noch
etwas unter dem in der Anfrage ermittelten Wert, entspricht aber aufgerundet in
etwa dem Wert von 28 A, der in der bei
der IEC eingereichten Tabelle enthalten
ist. Auch bei anderen Querschnitten ergibt sich in etwa Übereinstimmung.
40 °C Umgebungstemperatur
Unter Berücksichtigung der Umgebungstemperatur von 40 °C, welche in Ihrer
beigefügten Tabelle 1 angegeben ist,
würde sich folgende zulässige Belastbarkeit ergeben:
• Tabelle 9, Spalte 2: 73 A bei 30 °C
• Tabelle 8, Fußnote: Faktor 0,67
• Tabelle 17, Zeile 1: Faktor 0,8 für zwei
Drehstromkreise
• Tabelle 15, Spalte 4: Faktor 0,87 für
40 °C
Damit ergibt sich: 73 A · 0,67 · 0,8 · 0,87
= 34,04 A bei einem Schutz durch eine
gG-Sicherung gG (mit I2 ≥ 1,6), also eine
32-A-Sicherung.
Geht man von einem »erforderlichen« Strom von 73 A aus – d. h. einem
angeschlossenen Verbraucher mit 73 A
Bemessungsstrom – würde sich folgender erforderliche Querschnitt ergeben:
• 73 A dividiert durch 0,466 (ergibt sich
aus 0,67 · 0,8 · 0,87) = 156,6 A
• zu wählender Querschnitt: 35 mm2.
Dieser Querschnitt kann auch unter dem
Gesichtspunkt der Anschließbarkeit an
de 13-14/2003
elektrische Betriebsmittel akzeptiert
werden.
Betrachtet man die Herstellerangaben,
welcher Querschnittsbereich an die Geräte angeschlossen werden kann, ergibt
sich z. B. für ein Schütz der Fa. Siemens:
• Baugröße S3, maximaler Betriebsstrom bei 60 °C: Ie = 65 A für AC-2
und AC-3
• Schalten ohmscher Last (AC-1), max.
90 A
• max.
anschließbarer
Querschnitt
50 mm2 (feindrähtig mit Aderendhülse)
• Der vom Betriebsmittelhersteller geforderter Mindestquerschnitt, damit
das Schütz den Strom Ie von 90 A führen kann, beträgt 16 mm2.
Bezogen auf ein Schütz, das die für
10 mm2 ermittelten 32 A führen kann,
ergibt sich, dass die Baugröße S0 erforderlich wäre. Dieses kann einen maximalen Betriebsstrom Ie = 12 A für AC-2
und AC-3 führen, bzw. beim Schalten
ohmscher Last (AC-1) sind 40 A zulässig. An dieses Schütz ist ein Querschnitt
von 10 mm2 (feindrähtig mit Aderendhülse) anschließbar. Dies entspricht auch
dem vom Betriebsmittelhersteller geforderten Mindestquerschnitt, damit das
Schütz den Strom Ie von 40 A führen
kann.
Berücksichtigen Sie bitte Folgendes:
In den wenigsten Fällen schaltet ein
Schütz rein ohmsche Last. Demzufolge
müssen Sie in der Regel immer ein größeres Schütz einsetzen, sodass der ermittelte Querschnitt auch immer anschließbar sein wird.
Zu Ihrer Werkstabelle
Leider sagt Tabelle 1 nichts über die Verlegeart und die berücksichtigte Häufung
aus, sodass ich die Werte der Strombelastbarkeit nicht beurteilen kann.
Die Zuordnung der Schutzeinrichtungen für den Schutz bei Überlast
könnte positiv korrigiert werden, da bei
Leitungsschutzschaltern und Leistungsschaltern der große Prüfstrom I2 > 1,45
nicht überschreitet. Somit wäre eine direkte Zuordnung zur Strombelastbarkeit möglich. D. h. für 10,5 A darf ein
Leitungsschutzschalter 10 A verwendet
werden. Bei Leistungsschaltern dürfte
der Überlastauslöser auf 10,5 A eingestellt werden. Entsprechendes gilt auch
für die anderen Werte.
Fällen zu Problemen führen. Erhöhte
Kosten und Platzerfordernis sind kein
Argument, eine weniger sichere elektrische Anlage zu akzeptieren.
Wenn die vorgegebenen Konfigurationen alle zutreffen, wie:
• der »Strom fließt über längere Zeit«,
sodass Kurzzeit-/Aussetzbetrieb nicht
angewendet werden kann,
• die Umgebungstemperatur um den
Leiter ist relativ hoch und
• eine Bündelung ist notwendig,
dann geht kein Weg an der Physik vorbei: Sie müssen die Querschnitte vergrößern. Dies gilt zusätzlich noch unter dem
Gesichtspunkt, dass sich viele Schaltanlagenbauer darüber wenig Gedanken
machen.
W. Hörmann
PRAXISHILFEN 4
Fragen und Antworten aus der Rubrik
»Praxisprobleme« gehen nicht »verloren«,
denn wir treffen für Sie in regelmäßigen
Abständen eine Auswahl der interessantesten und am häufigsten gefragten Praxisproblemfälle – zusammengefasst als deSpecial. Das aktuelle de-Special »Praxishilfen 4« berücksichtigt die Jahrgänge 1999
und 2000.
Eine praxisnahe Gliederung der »Praxishilfen 4« in die zwölf Themenbereiche
• Beleuchtung,
• Betriebsmittel,
• Elektrische Maschinen,
• Elektroinstallation allgemein,
• Elektroinstallation in Sonderbereichen,
• Energieverteilung,
• Erdung/Potentialausgleich,
• Messen und Prüfen,
• Personen- und Sachschutz,
• Qualifikation, Verantwortung,
• Sanierung von Elektroanlagen,
• Schaltanlagen und Verteiler sowie
das detaillierte Stichwortverzeichnis helfen beim schnellen Auffinden ähnlich gelagerter Problemfälle.
ISBN 3-8101-0154-0; 14,80 €
Fazit
Der von Ihnen angeführte, anschließbare Querschnitte dürfte nur in wenigen
23
Praxisprobleme
Inspektionen von Brandmeldeanlagen
DIN VDE 0833-1
FRAGESTELLUNG
In DIN VDE 0833 Teil 1, Punkte 5.3.1
und 5.3.2, gibt es Aussagen zur Wartung
von Brandmeldeanlagen. Einige Komponenten sollen mindestens einmal, andere Komponenten mindestens viermal
jährlich in etwa gleichen Zeitabständen
auf bestimmungsgemäße Funktion überprüft werden.
Aus der o.g. VDE-Bestimmung geht
nicht eindeutig hervor, wie eine Prüfung
einer Brandmeldeanlage in Loop-Technik (Bus mit Einzelmeldererkennung)
auszuführen ist.
Zu einer Brandmeldeanlage (BMA)
mit ca. 60 Loops und 500 Meldergruppen habe ich einige Fragen:
Wie muss die viermal jährliche Inspektion bei der Looptechnik generell
durchgeführt werden?
Ist der Loop als Primärleitung anzusehen und dadurch nur ein Melder
irgendeiner Meldegruppe im Loop zu
prüfen?
Muss anderenfalls jede Meldergruppe
eines Loops geprüft werden?
M. K., Bayern
ANTWORT
Der primäre Hintergrund der Prüfung
mindestens eines Melders pro Primärleitung – bei einer Inspektion nach DIN
Skizze einer BMA mit vier Meldergruppen und zwei Loops
VDE 0833-1 – ist, die Funktion des überwachten Übertragungswegs zu überprüfen. Weiterhin prüft man die Alarmverarbeitung und die Alarmanzeige. Das
ändert sich bei einer Ringleitung nicht.
Dies ist der überwachte Übertragungsweg. Sowohl die Ringleitung selbst als
auch die Hardware, die diese Ringleitung steuert und überwacht, wird bei
Auslösung eines Melders in der Regel
ausreichend überprüft (Bild). Die notwendige Kontrolle der überwachten Bereiche zur Prüfung auf störende Beeinflussungen der Melder – z. B. durch Ein-
bauten und/oder veränderte Raumnutzung – sowie die sonst geforderten Prüfungen bleiben von dieser Angabe natürlich unberührt.
Weitergehende Inspektions- und Wartungsanweisungen der Hersteller der
BMA sind in jedem Fall vorrangig. Im
Laufe des Jahres müssen jedoch alle
Melder der BMA überprüft worden sein.
Viele Instandhaltungsfirmen organisieren diese Prüfung, indem sie diese
Einzelprüfungen auf die vier Inspektionen des Jahres verteilen.
H. Berger
Bemängelung einer gewerblichen Installation
– Zusatzanfrage, und:
Medienverlegung im Gewerbegebiet
DIN VDE 0100 Teil 520, VDE-Schriftenreihe 45, Werksnormen
FRAGESTELLUNG
(Zusatzanfrage zum Beitrag »Bemängelung einer gewerblichen Installation« in
»de« 16/2002, S. 18 f.)
In dieser Antwort wird gesagt, dass
der Leiterquerschnitt in gewerblich genutzten Objekten bei den Steckdosenstromkreisen nicht unter 2,5 mm2 betra-
24
gen soll. Diesen Worten entnehme ich
nur eine Empfehlung. Ich kenne diese
auch für gewerbliche Drehstromkreise.
Bis jetzt habe ich aber keine zwingende
Grundlage hierfür gefunden.
Könnten Sie mir an dieser Stelle die
DIN-VDE-Quelle benennen?
Ist, solange der Spannungsfall, die
Absicherung und die Verlegeart der Lei-
tung eingehalten werden, auch eine Verlegung mit einem Querschnitt von
1,5 mm2 möglich?
Noch eine zusätzliche Frage:
Welche Verlegetiefen und Abstände sind
bei einer gemeinsamen Medienversorgung für einen Gewerbebetrieb – d. h.
Wasser, Gas und Strom – zu beachten?
T. K., Nordrhein-Westfalen
de 13-14/2003
Praxisprobleme
ANTWORT
Zur Zusatzanfrage
Die Frage bzw. Vermutung nach einer
nicht bestehenden DIN-VDE-Bestimmung, die 2,5 mm2 für Steckdosenstromkreise in Büroräumen oder gewerbliche
Einrichtungen vorschreibt, ist berechtigt: Eine solche gibt es nicht. Es wäre
wohl auch zu dogmatisch, wenn die
Normen so aufgebaut wären. Nur die
Kenntnis und die Beachtung des Zusammenhangs verschiedener Normen
führen zum optimalen Ergebnis.
Natürlich können Leitungen mit
1,5 mm2 Querschnitt verlegt werden,
bei Einhaltung der in der Anfrage formulierten Bedingungen. Dies wird sich
auch künftig nicht ändern.
Da sich aber in gewerblichen Objekten häufig die Nutzung der Räume verändert – z. B. zusätzliche Verbraucheranschlüsse oder ein anderer Nutzer –, kann
die dann eine bis an ihre Grenzen ausgelastete 1,5-mm2-Leitung zum Schwachpunkt werden.
Nicht selten werden durch »Allroundhandwerker« der Nutzer, die diese Vorschriften nicht im Detail kennen, Leitungen in beliebiger Menge bis zum maximalen Fassungsvermögen der Leitungskanäle nachgezogen.
Diese Arbeitsweise sollen Sie zwar
nicht unterstützen, aber um einer Überhitzung vorzubeugen, ist es aus Sicherheitsgründen ratsam, vorausschauend
2,5 mm2 einzusetzen.
Für gewerblich genutzte Drehstromkreise, wie z. B. Steckdosen, ist ein höherer Querschnitt schon angebracht, damit
diese auch entsprechend ihrer Nennleistung maximal genutzt werden können
und falls die anzuschließenden Geräte
sehr vielseitig sind. Für eindeutig definierte kleine Drehstromverbraucher reichen 1,5 mm2 in vielen Fällen aus.
Zur Medientrennung im
Gewerbegebiet
Die VDE-Schriftenreihe 45 weist unter
dem Begriff »Anschlussleitungseinführung« auf Tiefen unterhalb der Geländeoberfläche hin, was quasi den Verlegetiefen entspricht.
Übliche Verlegetiefen und Abstände von Kabeln und Leitungen
Dort werden folgende Maße angegeben:
• Starkstromkabel – 0,6 m bis 0,8 m
• Fernmeldekabel – 0,35 m bis 0,6 m
de 13-14/2003
• Wasserversorgung – 1,2 m bis 1,5 m
• Gasversorgung – 0,5 m bis 1,0 m
• Fernwärmeversorgung 0,6 m bis 1,0 m.
Kabelverlegetiefen.
In meiner Planungspraxis legten die
Energieversorgungsunternehmen (EVU,
heute: VNB) für Mittelspannungskabel,
z. B. 10 kV, Verlegetiefen von 1,2 m fest.
Für Starkstromkabel bis 1000 V
weist DIN VDE 0100 Teil 520 unter
Punkt 5.6 eine Mindesttiefe in Erde von
mindestens 0,6 m und unter Fahrbahnen
von Straßen 0,8 m aus. Unter Punkt 12
»Kreuzungen und Näherungen« finden
Sie Aussagen zu Abständen zwischen
Starkstrom- und Fernmeldekabeln. Das
bezieht sich auf Einzelkabel und Kabelverbände.
Diese Abstände sind in den Unterpunkten erläutert und liegen im Bereich
von 100 bis 300 mm, zu unterirdischen
Bauteilen oberirdischer Fernmeldelinien
sogar 800 mm. Sie können allerdings
durch Einbringen zusätzlicher feuer-
hemmender Zwischenlagen verkleinert
werden.
Projektierung und bauliche
Koordination anderer Medien
Bei der Planung der Versorgungsnetze
von Gewerbe- oder Wohngebieten ist die
Koordinierung und komplexe zeichnerische Darstellung durch einen Tiefbauplaner unumgänglich. An seinen Vorgaben richtet sich auch die Projektierung
der Kabelverlegung aus.
Die Tiefbauplaner sind in der Regel
für die Medien Wasser, Gas und Fernwärme zuständig. Sie stützen sich bei ihrer Projektierungsarbeit in erster Linie
auf Werksnormen, die in den einzelnen
Bundesländern auch geringfügig voneinander abweichen können.
Das hängt z. T. mit Witterungs- und
Bodenverhältnissen zusammen, woraus
auch unterschiedliche Frosttiefen resultieren.
W. Meyer
Leitungsart für abgehängte
Leuchten
DIN VDE 0100 Teil 520
FRAGESTELLUNG
Laut Ansicht meiner Kollegen handelt es
sich bei der Zuleitung zu einer abgehängten Lampe nicht um eine bewegliche Verbindung, da die Lampen in einer
Höhe von ca. 3 m nicht berührt werden.
In den verschiedenen Firmen, in denen
ich bisher arbeitete, verwendeten wir
ausschließlich flexible Leitung. Leider
habe ich keine konkrete Aussage in der
Fachliteratur gefunden.
Muss die Zuleitung zu einer flexibel
abgehängten Lampe ausgeführt werden?
Gibt es hierzu eine Vorschrift?
M. R., Rheinland-Pfalz
ANTWORT
Allgemein kann ich auf DIN VDE 0100
Teil 520 hinweisen. Hiernach sind Kabel- und Leitungsanlagen so auszuwählen und zu errichten, dass während der
Errichtung, der Nutzung und der Instandhaltung eine Schädigung am Mantel und an der Isolierung von Kabeln und
Leitungen und ihren Anschlüssen vermieden wird. Dort wo Schwingungen
auftreten können, müssen flexible Leitungen eingesetzt werden.
In der Regel flexible Anschlussleitung
Betrachtet man die zuvor getroffenen
Aussagen, wird man in den meisten Fällen zu dem Ergebnis kommen, dass abgehängte Leuchten mit flexibler Leitung
anzuschließen sind. Dabei ist natürlich
zu beachten, dass diese Leuchten für
den Anschluss an flexible Leitungen geeignet sind.
Auch wenn sich die Betriebsmittel in
3 m Höhe befinden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie z. B. bei Wartungsarbeiten berührt werden und somit
Bewegungen ausgesetzt sind. Da nicht
auszuschließen ist, dass die Leuchten Bewegungen ausgesetzt und dadurch starre
Leitungen (z. B. NYM) beschädigt werden könnten, sollte der Anschluss grundsätzlich über geeignete flexible Leitungen erfolgen.
R. Soboll
25
Praxisprobleme
Berührbare basisisolierte Leiter-Verbindungen
Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN EN 61140 (VDE 0140 Teil 1) DIN EN 60730-1
(VDE 0631Teil 1) und DIN EN 60730-2-6 (VDE 0631Teil 2-6)
FRAGESTELLUNG
Seit kurzer Zeit erhalten wir von unserem Lieferanten Verflüssigersätze für
Klimaanlagen mit angebautem Minihochdruckwächter. Alle am Aggregat
verkabelten Anschlüsse, z. B. Verflüssigerventilator, Startkondensator oder
Zuleitung, sind mit einer üblichen, flexiblen Leitung ausgestattet. Vom Minihochdruckschalter gehen lediglich zwei
einfach isolierte Adern in das Anschlussteil des Verdichters.
Der Lieferant verweist allgemein darauf, dass seine Minihochdruckwächter
das CE-Zeichen tragen und somit den
Normen EN 730-1, EN 730-2-6, EN
12263 sowie der Niederspannungsrichtlinie 73/23/EG entsprechen.
Sind die einzelnen Adern zulässig
oder ist hier eine zusätzliche Schutzumhüllung vorgeschrieben?
K. H., Bayern
ANTWORT
Um die Anfrage vollständig zu beantworten, wären zusätzliche Angaben erforderlich, z. B.
• mit welcher Spannung der Stromkreis,
in dem der Minihochdruckwächter
eingefügt ist, betrieben wird,
• ob eine zusätzliche Abdeckung/Umhüllung um das Aggregat vorgesehen
wird usw.
Bezüglich der Konformitätserklärung
des Lieferanten zu den Minihochdruckwächtern gilt, dass die angeführten Normen sicher falsch zitiert sind. Es müsste
sich um die Normen DIN EN 60730-1
(VDE 0631Teil 1) bzw. DIN EN 607302-6 (VDE 0631 Teil 2-6) handeln, die in
der Konformitätserklärung nur mit der
EN-Bezeichnung angeführt sein dürfen.
Im Folgenden erörtere ich einige
grundsätzliche Punkte, die für diese Fragestellung zutreffen können.
Schutz gegen elektrischen Schlag
durch SELV oder PELV
Die Pilotnorm für den Schutz gegen
elektrischen Schlag für Systeme, Anlagen und Betriebsmittel, DIN EN 61140
(VDE 0140 Teil 1):2001-08, legt hierzu
einiges fest. Gefährliche aktive Teile dür-
26
fen nicht berührbar bzw. berührbare
leitfähige Teile dürfen nicht gefährlich
aktiv sein:
• weder unter normalen Bedingungen
(ohne Fehler, bei bestimmungsgemäßer Verwendung)
• noch unter Bedingungen eines Einzelfehlers.
Daraus ergibt sich, dass an jedem elektrischen Betriebsmittel sowohl ein Basisals auch ein Fehlerschutz erforderlich ist.
Ausnahmen hiervon gibt es z. B. in
elektrischen oder abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätten.
Diese beiden Schutzebenen können
z. B. erreicht werden durch:
• die Schutzmaßnahme SELV oder
PELV,
• Schutz durch Verwenden von Betriebsmitteln der Schutzklasse II oder mit
gleichwertiger Isolierung,
• Basisisolierung und leitfähige Umhüllung mit angeschlossenem Schutzleiter
für den Schutz durch automatische
Abschaltung der Stromversorgung.
Daraus kann man ableiten, dass berührbare basisisolierte Leiter nur zulässig
sind, wenn der betreffende Stromkreis
ein SELV- oder ein PELV-Stromkreis ist.
Bei allen anderen Stromkreisen darf die
Basisisolierung erst berührbar sein,
wenn entweder eine zusätzliche Isolierung oder Abdeckung/Umhüllung mit
Werkzeug entfernt wird, d. h. neben der
Basisisolierung muss eine zweite Schutzebene vorhanden sein. Entsprechende
Anforderungen sind auch in DIN VDE
0100-410 (VDE 0100 Teil 410) enthalten.
Basisisolierte Leiter praktisch als
PELV-Stromkreis möglich
Die Variante SELV-Stromkreis entfällt,
da eine Verbindung der Körper dieses
Stromkreises – z. B. der Druckschalter –
mit dem Schutzleiter nicht verhindert
werden kann. Bleibt noch der PELVStromkreis. Ist der betreffende Stromkreis kein PELV-Stromkreis, erfüllt die
Ausführung nicht die grundsätzlichen
Anforderungen für den Schutz gegen
elektrischen Schlag.
Aber selbst wenn es sich um einen
PELV-Stromkreis handelt, wäre die Ausführung nur bedingt im Einklang mit
den allgemeinen Anforderungen. Die
Leitungen müssen so verlegt werden,
dass sie gegen mechanische Beschädigungen geschützt sind: Entweder durch
eine geschützte Verlegung oder durch
entsprechende Umhüllung oder Unterbringung des gesamten Aggregats in einem Gehäuse.
Ein Minihochdruckwächter kann für
sich alleine den Anforderungen seiner zutreffenden Betriebsmittelnorm entsprechen. Dies bezweifele ich allerdings, sofern er nicht für SELV- oder PELV-Stromkreise vorgesehen ist. Das gesamte Aggregat unterliegt jedoch einer eigenen
Betriebsmittelnorm, die der Lieferant erfüllen muss. Dieses Aggregat benötigt eine eigene Konformitätserklärung, und
zwar bezogen auf die Maschinen-, Niederspannungs- und EMV-Richtlinie.
Fazit
Sofern der Minihochdruckwächter für
SELV- oder PELV-Stromkreise vorgesehen ist, wäre die Ausführung mit basisisolierten Leitern bedingt in Ordnung.
Für andere Spannungen wäre nach der
Betriebsmittelnorm für den Druckwächter bei fest angeschlossenen Leitern auch
ein Schutzleiter erforderlich.
W. Hörmann
PRAXISWISSEN
Praxisprobleme –
Suchen + Finden
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de 13-14/2003
Praxisprobleme
Flexible Leuchtenanschlussleitungen mit
unbehandelten Aderenden
Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN EN 60598-1 (VDE 0711 Teil 1) und
DIN EN 60999-1 (VDE 0609 Teil 1)
FRAGESTELLUNG
Der Endverbraucherhandel verkauft
Leuchten mit unbehandelten flexiblen
Anschlussleitungen/Aderenden. Die Montageanweisungen der Leuchtenhersteller
weisen nicht auf den notwendigen Aufspleißschutz hin. Ein Laie erwirbt nun in
einem Handelsunternehmen eine solche
Leuchte und klemmt diese ohne Aderendhülsen an.
Wer haftet hier im Schadensfall, etwa
der Hersteller wegen des Produkthaftungsgesetzes?
Muss ein Elektriker an einem von
ihm installierten Leuchtenauslass Klemmen einbauen, die so ausgebildet sind,
dass auf einem Aufspleißschutz verzichtet werden kann?
P. N., Rheinland-Pfalz
Norm lesen wird. Gegen «Laieninstallationen» kann heutzutage kaum etwas
unternommen werden.
Somit kann auch bei noch so gut
normgerecht ausgeführten Klemmstellen
ein »Aufspleißen« einzelner Drähtchen
beim Anschluss durch einen Laien nicht
verhindert werden. Aber selbst wenn
die Aderenden behandelt wären, kann
der Laie auch noch die Anschlüsse vertauschen.
Anschluss durch Elektrofachkraft beste Lösung
Nach meiner Meinung kann daher
der Hersteller der Leuchte nicht verantwortlich gemacht werden, insbesondere
wenn er – wie in der Norm gefordert –
Angaben zur Klemmstelle macht und
vielleicht zusätzlich noch darauf hinweist, dass die Leuchte nur durch eine
Elektrofachkraft angeschlossen werden
darf.
Fazit
Bezüglich der Leitungsenden an Kabeln/Leitungen in einer fest errichteten
elektrischen Anlage gibt es in den derzeit
gültigen Normen der Reihe DIN VDE
0100 (VDE 0100) nur Festlegungen, die
sich Wandleuchten beziehen. Die Norm
DIN VDE 0100-559 (VDE 0100 Teil
559) fordert hierfür eine Wanddose. Eine konrete Forderung nach Klemmen
oder gar einer bestimmten Art von
Klemmen gibt es nicht.
W. Hörmann
ANTWORT
Nach Abschnitt 7.1 von DIN EN 609991 (VDE 0609 Teil 1) »Verbindungsmaterial – Elektrische Kupferleiter – Sicherheitsanforderungen für Schraubklemmstellen und schraubenlose Klemmstellen«
ist für Klemmstellen von 0,2 ... 35 mm2
Folgendes gefordert: »Klemmstellen müssen unvorbereitete Leiter aufnehmen
können«. Somit dürften sich formal keine Probleme ergeben.
Darüber hinaus ist im Abschnitt
5.2.1 von DIN EN 60598-1 (VDE 0711
Teil 1) für ortsfeste Leuchten Folgendes
festgelegt:
»Wenn die Leuchte mit freien Leitungsenden und ohne Mittel zum Anschluss an das Versorgungsnetz geliefert
wird, muss der Leuchtenhersteller angeben, welche Anschlussklemme in Übereinstimmung mit EN 60998-2-1 oder
EN 60998-2-2 zu verwenden ist.
Hersteller nicht für Laienpfusch
verantwortlich
Für die Elektrofachkraft dürften sich also keine Probleme ergeben. Aber auch
wenn in den Normen alles für einen fachgerechten Anschluss festgelegt ist, ist das
noch keine Gewähr, dass der Laie die
de 13-14/2003
Kombination einer CEE
Verlängerung
DIN VDE 0298 Teil 4 (11/1998)
FRAGESTELLUNG
Wir haben ein Problem mit Drehstromsteckvorrichtungen. Wie wollen einen 5poligen 16-A-CEE-Drehstromstecker
über eine Leitung H07RN-F 5G 2,5 mit
einer 5-poligen 32-A-CEE-Kupplung
verbinden.
Meine Fragen:
1) Ist so etwas zulässig?
2) In welcher VDE-Bestimmung kann
ich das nachlesen?
H. S., Rheinland-Pfalz
ANTWORT
Zu Frage 1
Die von Ihnen vorgeschlagene Kombination ist zulässig, wenn die Verbindungen
und Anschlüsse fachgerecht ausgeführt
werden. Da der Stecker nur in eine 16-
A-Steckdose passt, kann eine Überlastung der Leitung (vorausgesetzt die
Elektroinstallation entspricht den anerkannten Regeln der Technik) ausgeschlossen werden.
Zu Frage 2
In den VDE-Bestimmungen lässt sich
dies so nicht direkt nachlesen. Bezogen
auf den Leitungsquerschnitt kann ich
auf DIN VDE 0298 Teil 4 (11/1998) Tabelle 9 hinweisen. Im privaten Bereich
darf die Leitung (H07RN-F 5G2,5)
demnach mit 20 A, im gewerblichen Bereich mit maximal 26 A belastet werden.
Der umgekehrte Fall 32-A-Stecker
und 16-A-Kupplung ist jedoch wegen
der möglichen Überlastung der Leitung
und der angeschlossenen Kupplung
(Kontakte usw.) verboten.
R. Soboll
27
Praxisprobleme
Große Leitungslängen vom mobilen
Stromerzeuger – Zusatzanfrage
DIN 6280-10
FRAGESTELLUNG
(Zusatzanfrage zum Beitrag »Große
Leitungslängen vom mobilen Stromerzeuger« in »de« 1-2/2003, S. 13 f.)
Ich bin im Katastrophenschutz des DRK
tätig. Wir stellen im Einsatzfall die
Stromversorgung für eine Zeltstadt zur
Verfügung, wobei sich uns folgende
Eckpunkte stellen:
• Gesamtleistung max. 4000 W
• Stromerzeuger mit 15 kVA
• Baustromverteiler mit eingebauten
Schutzschaltern
• Zuleitung vom Stromerzeuger zum
Verteiler 100 m 5x10 mm2
• Verlängerungen vom Verteiler zu den
Endgeräten 3x2,5 mm2 mit einer max.
Länge von 100 m
• Leistungsverteilung von ca. 1000 W je
Außenleiter.
Die von ihnen im o. g. Beitrag angegebene Formel habe ich bei meinen Überlegungen berücksichtigt.
Hierzu meine Fragen:
Darf ich diese Anlage mit diesen Vorgaben so betreiben?
Muss ich ab dem Verteiler die Formel
erneut anwenden oder generell ab dem
Stromerzeuger mit dem kleinsten Querschnitt von 2,5 mm2 rechnen, der in der
Anlage vorkommt?
J. S., Baden-Württemberg
ANTWORT
Standardkonfigurationen für
Nicht-Elektrofachkräfte
Auch ich darf nochmals auf die o. g.
Antwort in der Rubrik Praxisprobleme
der Ausgabe »de« 1-2/2003 zurückkommen. Hier hatte ich ausgeführt und –
auch für die Leser, die nicht täglich mit
elektrotechnischen Anlagen umgehen –
versucht, möglichst verständlich zu umschreiben, warum eine Leitungslängenbegrenzung sinnvoll und auch notwendig ist.
Im Einsatzfall von Feuerwehr und
Katastrophenschutz dürfte es ja eher die
Ausnahme sein, dass eine Elektrofachkraft anwesend ist, die Aussagen zur Kabel- und Leitungsbelastung treffen geschweige entsprechende Berechnungen
vornehmen kann. Es ist für die Helfer
wichtig, dass sie mit ordnungsgemäßer –
also regelmäßig geprüfter – Ausrüstung
umgehen und für den Einsatz »griffige«
Vorgaben haben.
In dem von Ihnen geschilderten Fall
betrifft es genau solch einen Einsatz.
Wenn ein Stromerzeugungsaggregat
kleiner Leistung eine Versorgung sicher
übernehmen soll, so muss die Ausdehnung der Gesamtanlage, also die des Leitungsnetzes, begrenzt sein.
Zur Ergänzung der o. g Antwort
möchte ich hier die Anforderungen aus
DIN 6280-10 zitieren: »Zum sicheren
Einhalten der Anforderungen im Fall eines Doppelkörperschlusses ... muss die
maximale Leitungslänge am Stromerzeuger bei einem Kupfer-Leitungsquerschnitt von mindestens 2,5 mm2 auf
100 m begrenzt sein.«
Leitungsnetz nur so benutzen
wie berechnet
Die Norm empfiehlt für das Gehäuse
des Stromerzeugungsaggregats folgendes Schild: »Gesamtes Leitungsverteilungsnetz max. 100 m bei min. 2,5 mm2
bei größerer Ausdehnung Betriebsanleitung beachten.«
Im angefragten Fall kann ich nur
empfehlen, dass Sie als Anwender sich
an die Vorgaben der Norm halten oder
aber – und das steht dann auch in der
o.g. Betriebsanleitung – die Anlage von
einer Elektrofachkraft installieren, prüfen und in Betrieb setzen lassen.
Es ist ggf. auch möglich, einen festgelegten Anlagenaufbau von einer Elektrofachkraft berechnen und auch einmal in
der Praxis testen zu lassen. Dann muss
jedoch sichergestellt sein, dass nur dieser
geprüfte Anlagenaufbau bei jedem Einsatz installiert wird, an dem nichts verändert werden darf. Eine regelmäßige
Prüfung aller Anlagenkomponenten ist
selbstverständlich.
Geringer Kurzschlussstrom
Hier nochmals ein Hinweis auf den Beitrag »Notstromversorgung im Katastrophenfall« in »de« 20/2002, S. 51 ff.:
Dort wurde eingehend erklärt, dass Notstromaggregate, deren Leistung nicht
sehr groß ist, auch keinen sehr großen
Kurzschlussstrom liefern können. Dieser
Kurzschlussstrom ist aber notwendig,
um Kurzschlussschutzeinrichtungen (Sicherungen) zum Auslösen zu bringen.
Sie müssen also unbedingt prüfen, ob
mit einem Aggregat auch noch Sicherungen in einem nachgeordneten Verteiler
ausgelöst werden können. Und zwar so,
dass nur der betroffene Stromkreis ausfällt, nicht gleich die Kurzschlussschutzeinrichtung am Aggregat, womit die gesamte Anlage ausfiele. Auch dies müsste
im angefragten Fall berechnet und möglichst im realen Anwendungsfall von einer Elektrofachkraft messtechnisch
überprüft werden.
T. Flügel
HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN
LESERSERVICE
Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die
Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B.
des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen.
Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Tel.: (0 30) 46 78 29-14, Fax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: [email protected]
WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN
Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen
sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, erhältlich sind.
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de 13-14/2003
Gebäudetechnik
DIN 14675 – ein neuer Qualitätsstandard
für Brandmeldeanlagen?
J. Walter Steindl
Selten hat die Überarbeitung einer
Norm im Brandmeldebereich zu so
vielen Diskussionen geführt wie die
der DIN 14675. Warum eigentlich?
Diese Norm bringt für viele in nächster Zukunft zusätzlichen Aufwand
mit sich. Besonders Elektroplaner sehen erhebliche Kosten auf sich zukommen. Der Grund für diese Kostensteigerung ist die Forderung nach
einer Zertifizierung, die in der neuen
DIN 14675 für verschiedene Phasen in
Aufbau und Betrieb einer Brandmeldeanlage erhoben wird.
D
er Titel der DIN 14675 lautet:
»Brandmeldeanlagen, Aufbau
und Betrieb«. Sie gilt seit
1.7.2000 und legt Anforderungen für
den Aufbau und Betrieb von Brandmeldeanlagen fest. Besondere Berücksichtigung finden darin feuerwehrspezifische
Anforderungen. Erarbeitet wurde sie
vom FNFW – Arbeitsausschuss AA 72.1
»Brandmelde- und Feueralarmanlagen«
– und sie stellt eine vollständige Überarbeitung der alten DIN 14675 dar, die
letztmals 1984 geändert wurde. Notwendig wurde diese Aktion, da verschiedene Festlegungen in der alten Ausgabe
inzwischen durch europäische Normierungen hinfällig geworden waren und
entfernt werden mussten.
Gegliedert sind die Inhalte in die Abschnitte 0 bis 11. Nach der Einleitung,
dem Anwendungsbereich, den normativen Verweisungen und der Erläuterung
verschiedener Begriffe legt Abschnitt 4
die Verantwortlichkeit und Kompetenz
fest: Die Leistungen für bestimmte Phasen im Leben einer Brandmeldeanlage
müssen durch Fachfirmen verantwortlich erbracht werden. Diese Fachfirmen
benötigen die Zertifizierung durch eine
akkreditierte Stelle. Die Bedingungen
dafür hält der Anhang L fest.
J. Walter Steindl, Siemens Gebäudetechnik GmbH & Co. OHG, München
30
Wer Brandmeldeanlagen planen und errichten will, muss verschiedene Voraussetzungen
erfüllen und seine Kenntnisse in Prüfungen nachweisen
Die Abschnitte 5 bis 11 beschreiben
die Phasen der Errichtung. Es beginnt
bei der Erstellung eines Konzeptes, danach folgt die Planung, dann die Montage, die Inbetriebsetzung, die Abnahme
und der Betrieb. Schließlich trifft Abschnitt 11 noch Festlegungen zur
Instandhaltung. Die Forderung nach
zertifizierten Fachfirmen besteht für alle
Phasen mit Ausnahme der Konzepterstellung und des Betriebes der Brandmeldeanlage.
Phasen im Leben einer
Brandmeldeanlage
Die wesentlichen Inhalte der einzelnen
Phasen fasst der Anhang E der Norm zusammen. Die wichtigsten Punkte zeigt
der Kasten.
Weitere Festlegungen finden sich in
den Anhängen (Tabelle 1). Man unterscheidet die »normativen Anhänge«, die
ebenso verbindlich wie die Norm selbst
sind, und die »informativen Anhänge«
PHASEN IM LEBENSZYKLUS EINER BRANDMELDEANLAGE
• Konzept : Übernahme der Schutzziele für
die Brandmeldeanlage (BMA) unter Berücksichtigung von Behördenauflagen, des
Brandrisikos, der Brandgefährdung, der
Umweltbedingungen, der baulichen und
betrieblichen Gegebenheiten, der Alarmorganisation sowie möglicher Störgrößen.
• Planung: Spezifikation der Anlage : Grunddatenerfassung aus der Konzeptphase,
Funktionen, Bestandteile, Leistungsverzeichnis, Auswahl des Brandmeldesystems
(BMS), Montagepläne.
• Montage, Installation: Leitungsnetz, Bestandteile der BMA
• Inbetriebsetzung: Installation überprüfen,
System parametrieren und einschalten,
Messungen und Funktionsprüfungen an der
BMA durchführen.
• Abnahme: Verifizierung: Bestandteile, System, Installation und Funktionen nach
Ausführungsunterlagen und Konzept der
BMA.
• Betrieb: Übergabe der Anlage, Inbetriebnahme der Anlage durch den Betreiber.
• Instandhaltung: Maßnahmen der periodischen Inspektion, vorbeugende Wartung,
Reparatur der Anlage
de 13-14/2003
Gebäudetechnik
Unterstützung durch den
Hersteller
DIN 14675
Anhang
Normative Anhänge
A
B
C
L
Informative Anhänge
E
F
G
H
I
J
K
Inhalt
Verbindungsarten, Einsatzkriterien und technische Anforderungen zur Fernalarmierung – also zur Alarmweiterleitung an
die »alarmierende Stelle«.
Schnittstellen von BMS für andere Systeme
Feuerwehr-Schlüsseldepot (FSD)
Anforderungen an Fachfirmen
Phasen für den Aufbau und den Betrieb von BMA (siehe Text)
Brandschutz in Gebäuden
Kategorien für den Schutzumfang
Alarmierung
Inbetriebsetzung
Strukturen und Bestandteile von Brandmeldesystemen
Beispiele für eine Feuerwehrlaufkarte
Tabelle 1: Normative und informative Anhänge der Norm DIN 14675
mit zusätzlichen Erläuterungen zu den
Abhandlungen der Norm.
Zertifizierung von Fachfirmen
Die im Abschnitt 4 der Norm aufgestellte Forderung nach einer Zertifizierung
von Fachfirmen bedeutet natürlich Aufwand für diejenigen, die weiterhin
Brandmeldeanlagen planen, errichten
und instandhalten wollen. Die Voraussetzungen für eine Zertifizierung beschreibt Anhang L. Diese wurden zum
1.11.2002 in einem Nachtrag mit Namen »Änderung A 3« veröffentlicht und
treten nach der einjährigen Übergangsfrist endgültig am 1.11.2003 in Kraft.
Dort regeln fünf Tabellen die Anforderungen an die Fachfirmen, an die zu benennende »verantwortliche Person« und
an die Überwachung. Ein weiteres Papier
führt die Überprüfungskriterien auf, die
von der Zertifizierungsstelle im Abstand
von zwei (bzw. vier Jahren für die allgemeinen Anforderungen) zwecks Verlängerung des Zertifikats abzufragen sind.
Die wichtigsten Punkte fassen die
»Allgemeinen Anforderungen« zusammen. Unterteilt in die einzelnen, schon
beschriebenen Phasen, sind die dem Zertifizierer vorzulegenden Nachweise aufgelistet (Tabelle 2).
Vor allem für kleinere Firmen, wie sie
im Planungs- wie auch im Montagebereich in dieser Branche sehr häufig sind,
stellt vor allem die Forderung nach einem
zertifizierten Qualitätsmanagementsystem
eine hohe Hürde dar. Dazu kommt der
Nachweis der Fachkenntnis für Brandmeldeanlagen und für bestimmte Kreise
auch der Nachweis der Kenntnis über
de 13-14/2003
das zu verwendende Brandmeldesystem.
Was unter »Nachweis der Fachkenntnis
für Brandmeldeanlagen« zu verstehen ist,
steht in Tabelle 3 der Norm (Tabelle 3).
Die dort festgelegten Prüfungsinhalte sind
sicher jedem geläufig, der mit Brandmeldetechnik zu tun hat, dennoch bedarf es einer entsprechenden Vorbereitung und eines damit verbundenen Zeitaufwands,
um diese Prüfung ablegen zu können.
Verschiedene Voraussetzungen muss
der Zertifizierer am Firmensitz überprüfen. Das trifft insbesondere Firmen, die
sich für die Phasen »Montage«, »Inbetriebsetzung« und »Instandhaltung«
zertifizieren lassen wollen. Damit entstehen zusätzliche Aufwendungen, die
auch bei der Verlängerung des Zertifikats alle zwei Jahre Wirkung zeigen.
Dann muss nämlich eine Brandmeldeanlage vor Ort auf Einhaltung der
Normen überprüft werden.
Erleichterungen gibt es für die
»VdS-Errichter«. Der VdS Schadenverhütung, der als erster seine Akkreditierung als Zertifizierer für die DIN
14675 erhalten hat, kann den VdS-anerkannten Errichtern einige Erleichterungen bieten, da diese bereits die Erfüllung von mehreren Voraussetzungen nachgewiesen haben. Informationen darüber gibt es beim VdS
(www.vds.de). Inzwischen hat auch
der TÜV Anlagentechnik GmbH aus
der Unternehmensgruppe TÜV Rheinland Berlin Brandenburg seine Akkreditierung von der zuständigen DATech
(Deutsche Akkreditierungsstelle Technik e.V.) erhalten und kann damit Angebote zur Zertifizierung nach DIN
14675 machen (www.din14675.com).
Als Hersteller von Brandmeldeanlagen
hat z.B. die Siemens Gebäudetechnik ein
Programm entwickelt, das interessierten
Firmen den Weg zum Zertifikat erleichtert und außerdem durch Ausschöpfen
von Ratioeffekten das Ganze auch noch
verbilligen kann.
Ein eigenes Kapitel stellt das Qualitätsmanagement (QM) dar. Die DIN
14675 beschreibt ein zertifiziertes QMSystem als ausreichend, z.B. nach DIN
ISO 9001. Der Aufwand für das Einführen eines QM-Systems hängt weitgehend
von der Größe der Firma ab. Während
es für Firmen mit 50 und mehr Mitarbeitern inzwischen selbstverständlich ist,
ein zertifiziertes QM-System zu haben,
scheuen kleinere Firmen diesen Aufwand. Siemens hat deswegen mit profilierten Partnern Absprachen über eine
Qualifizierungsmaßnahme getroffen, die
für Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern
die Voraussetzungen für ein QM-Zertifikat schafft.
Die Maßnahme besteht aus einem
zweitägigen Einführungsseminar mit
den Inhalten
• Einführung in das Prozessmanagement,
• Klärung der individuellen Ergänzungen für das von Siemens gestellte Standard-QM-Handbuch sowie
31
Gebäudetechnik
Anforderungen an Fachfirmen
Anforderung
Nachweis der Firmierung (Handels-/Gewerberegister)
Nachweis einer Betriebshaftpflichtversicherung
Planung
●
Montage
●
●
●
Inbetriebsetzung
●
●
Abnahme
●
Instandhaltung
●
●
●
●
Lieferzusage(n) des/der Systemlieferanten
●
●
Muster eines Instandhaltungsvertrages
Nachweis eines QM-Systems
●
●
●
●
●
Nachweis der Fachkenntnis für Brandmeldeanlagen
●
●
●
●
●
Nachweis der Kenntnis über das zu verwendende Brandmeldesystem (einschl. EDV-Kenntnisse, falls erforderlich)
●1)
●
●
●
Bestätigung des Systemlieferanten,
regelmäßige Schulungen über das BMS anzubieten
●1)
●
●
●
Dipl.-Ing., Meister oder staatl. geprüfter Techniker 2)
●
●
●
●
Geselle/Facharbeiter 2), 3)
●
1) Entfällt bei Fachfirmen, die nur Ausschreibungsunterlagen ohne Bezug auf ein bestimmtes BMS erstellen
2) Abschluss in einer Fachrichtung mit elektrotechnischem Bezug erforderlich
3) dreijährige Berufserfahrung für die Tätigkeiten in der entsprechenden Phase erforderlich
Tabelle 2: Anforderungen an Fachfirmen, die Brandmeldeanlagen planen, errichten und instand halten wollen
Prüfungsinhalte
Prüfungsinhalte
Planung
Spezielle Kenntnisse der Elektrotechnik, bezogen auf BMA
●
(Energieversorgung, Überspannungsschutz)
Montage
●
Inbetriebsetzung
●
Abnahme
●
Instandhaltung
●
Relevante Kenntnisse der DIN 14675 und DIN VDE 0833
einschl. mitgeltender Normen
●
●
●
●
●
Kenntnisse über Brandmeldesysteme nach DIN EN 54
●
●
●
●
●
Beispielprojektierung
●
Ansteuerung anderer Systeme nach DIN 14675, 6.1.3
(z.B. Feuerlöschanlagen)
●
●
●
●
●
Tabelle 3: Prüfungsinhalte im Rahmen der Zertifizierung
• Vorgehen bei Audits, ein weiterer Seminartag nach einigen Wochen – nach
Einführung des QM-Systems im Betrieb – zur Auditvorbereitung.
Um auch die Zertifizierung möglichst
kostengünstig zu gestalten, organisiert
Siemens die Audits mit einem geeigneten
Zertifizierer.
Mit dem Nachweis für ein zertifiziertes QM-System hat man eigentlich die
größte Hürde genommen. Es gilt nun
noch, die Nachweise für die Fachkenntnisse über Brandmeldeanlagen im Allgemeinen und über die Produktkenntnisse
der Siemens-Systeme zu erbringen. Dafür bietet Siemens deutschlandweit speziell auf Planer oder auf Errichter zugeschnittene Produktkurse an. Für den
Nachweis der allgemeinen Fachkenntnisse gemäß Tabelle 3 ist eine Prüfung
abzulegen. Zur Vorbereitung bietet Siemens ein dreitägiges Seminar an. Es erläutert die Prüfungsfragen, die vorher
32
von den Teilnehmern beantwortet werden müssen, und zeigt die Problemstellen auf. Anschließend organisiert der
Hersteller einen Prüfungstermin.
Die Kosten für den ganzen Weg lassen sich nur schwer konkret beziffern.
Sie hängen ab von der Größe des Antragstellerbetriebs, von den angestrebten
Phasen und schließlich von der Wahl des
Zertifizierers.
Ausblick
Die Inhalte zeigen, dass vor allem die
Feuerwehren an der DIN 14675 mitgewirkt haben und daher auch an ihrer
Einhaltung interessiert sind. Den Hintergrund dafür bildet die Überzeugung der
Feuerwehren, dass Qualitätsprobleme
bei installierten Brandmeldeanlagen
nicht in der technischen Beschaffenheit
der Geräte liegen, sondern an den Fehlern bei der Planung, bei der Montage
und/oder Instandhaltung. Genau da sollen also das Niveau angehoben und Fehler durch eine entsprechende Fachkompetenz vermieden werden.
Deswegen achten auch in erster Linie
die Feuerwehren auf die Einhaltung dieser Norm. Sie können das im Rahmen
von Brandschutzauflagen aber auch in
den »technischen Anschlussbedingungen
für die Feuerwehr« festschreiben. Darüber hinaus stellt eine Norm immer auch
den Stand der Technik dar und wird bei
Schadensfällen und Begutachtungen herangezogen. Man befindet sich also immer auf der richtigen Seite, wenn man
die Norm entsprechend berücksichtigt,
auch wenn eine Norm kein Gesetz ist.
Diese Norm befindet sich noch immer in der Diskussion. Man kann davon
ausgehen, dass es auch in Zukunft zu einigen »Klarstellungen« kommt, die
Grundsätze sollten aber Bestand haben.
■
de 13-14/2003
Gebäudetechnik
Energie- und Gebäudemanagement
via Internet
miert bedarfsweise bei Fehlfunktionen. Weiterhin ermöglicht
er die Bedienung der angeschlosBei verteilten Liegenschaften kann
senen Anlagen über den Webman sich die Informationen von Enerserver. Um die Informationen aus
gie- und sonstigen Aufwändungen
den Anlagen in den ic.1 und umgekehrt zu bekommen, gibt es den
über Telefonnetze oder Internet
Gerätetyp »dr6640« mit normaübertragen lassen. Hierfür gibt es eilen Ein- und Ausgängen, den Genen Internet-Controller und ein herrätetyp »drEIB« für den Europäischen Installationsbus EIB und
stellerübergreifendes Fernwirkportal.
den »drMbus« für den Anschluss Bild 2: Stromzähler mit EIB- oder M-Bus-Schnittan den M-Bus. Damit eignet sich stelle integrieren sich in bestehende Anlagen
das Gerät für viele Anwendungen,
nergie- und Betriebskosten zu senwelche auf Basis herstellerneutraler
ken, gehört zu den zentralen Aufund so über Internet die Geräte bedienen
Technik laufen sollen bzw. wenn diese
gaben bei der Bewirtschaftung von
und auch konfigurieren.
bereits vorhanden ist.
Gebäuden und Anlagen. Vollständige InIm Energiemanagement kann man
formationen über Energieverbrauch und
Liegenschaftsübergreifende
auf diese Weise z.B. mit einem Energiekritische Störungen bilden dabei die
Datenverwaltung
zähler von ABB Stotz-Kontakt arbeiten,
Basis. Außerdem sollen die Investitionen
welcher über EIB- oder M-Bus-Anin Überwachungstechnik im Rahmen
Für die liegenschaftsübergreifende Daschluss kommuniziert (Bild 2). Von
bleiben.
tenverwaltung kann man auf Antrag
Spanner Pollux gibt es z. B. Wärmemenebenfalls das Fernwirkportal www.dogenund
Wasserzähler
mit
M-Busmoport.de nutzen. Dann können die in
Internet-Controller und
Schnittstelle.
verschiedenen Liegenschaften installierFernwirkportal
ten Internet-Controller ihre Energiedaten sowie Informationen über BetriebsEine Lösung für das Sammeln und ÜberDatenversand
zustände und Störungen zyklisch bzw.
tragen der Daten bietet Iconag, Mainz,
über Telefon und Internet
ereignisorientiert an das Portal übertrafür Industriebetriebe, Filialbetreiber und
gen. Von dort lassen sich LangzeitausAnlagenbauer an. Das System besteht
Über sein eingebautes Modem – alternawertungen abfragen, die z. B. den Lastaus dem Internet-Controller ic.1 in Vertiv analog, ISDN oder GSM – kann der
verlauf oder Energieverbrauch darstelbindung mit dem herstellerübergreifenic.1 gesammelte Daten und Störungen
len. Die Auswertungen können die Werden Fernwirkportal www.domoport.de.
entweder direkt versenden oder auf
te von bis zu acht Gebäuden oder bis zu
Wunsch an das Portal www.domoDer ic.1 befindet sich dabei im Geacht verschiedene Perioden eines Gebäubäude bzw. in der Anlage (Bild 1). Als
port.de übertragen (siehe auch »de«
des beinhalten.
Kleinsteuerung mit eigenem Webserver
5/2003, S.40f).
Weiterhin kann der ic.1 die Störunsammelt er die relevanten VerbrauchsWerden Informationen aus wenigen
gen auch direkt an ein Funktelefon senund Betriebsdaten. Er stellt sie für die
Gebäuden oder Anlagen benötigt, reicht
den. In diesem Fall bietet der ic.1 sogar
Visualisierung zur Verfügung und alarder direkte Empfang der Daten meist
die Möglichkeit, eine Eskalationskette
aus. Dann genügt zur Liegenschaftsverzu hinterlegen. Dann sendet er die Alarwaltung ein E-Mail-Client, z. B. Outlook
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Christian Wild, Iconag,
me so lange zeitversetzt an verschiedene
von Microsoft. Damit kann man die
Mainz
Empfänger, bis ein Empfänger quittiert.
Energiedaten als E-Mail-AnDurch die Kombination des ic.1 mit
hang empfangen und direkt
dem Fernwirkportal www.domoport.de
mit Excel weiter verarbeiten.
Auch Störungen lassen sich als
sinkt der Investitionsaufwand für eine
E-Mail empfangen und an Verzentrale Leittechnik. Der Internetzugriff
antwortliche weiterleiten.
auf die Liegenschaft verursacht nur geEine andere Möglichkeit
ringe Nutzungskosten. Die Kosten für
besteht darin, die Daten mit eidie Erweiterung bzw. Erstausstattung einem Webbrowser, z. B. Internet
ner Liegenschaften mit dem InternetExplorer von Microsoft, und
Controller und etwaiger weiterer TechInternetzugang abzuholen und
nik liegen je nach vorhandener Infradarzustellen. Über das Fernstruktur so niedrig, dass sich die Investiwirkportal www.domoport.de
tionen je nach Energieverbrauch in
Bild 1: Der Internet-Controller ic.1 mit Busschnittvielen Fällen bereits in weniger als einem
stelle unterstützt Visualisierung, Datenaufzeichkann man sich mit dem WebJahr amortisieren.
server im ic.1 verbinden lassen
nung, Alarmierung und Videoüberwachung
■
Christian Wild
E
de 13-14/2003
33
Gebäudetechnik
Halogenfrei ohne Wenn und Aber
Halogenfreie Komponenten in der industriellen Anwendung
Rainer Mebus
Leistungsverzeichnisse für öffentliche und private Bauprojekte fordern
häufig halogenfreie Kabel und Leitungen.
Im
Industriesektor
be-
schränkt es sich jedoch nur auf einige
wenige firmeninterne Vorschriften.
Dennoch haben halogenfreie Leitungen und das passende Zubehör in der
Industrie in den letzten Jahren mehr
und mehr an Bedeutung gewonnen.
D
ie Erfahrungen aus der Praxis haben jedoch immer wieder gezeigt, dass in der Planung oft der
Systemgedanke vernachlässigt wurde
und dass aufgrund der Produktvielfalt
Fehler bei der Produktauswahl vorprogrammiert waren.
So kann man immer wieder Maschinen und Anlagen entdecken, die zwar als
»halogenfrei« bezeichnet werden, bei
genauerem betrachten aber durchaus
Halogene enthalten. So besteht z. B. in
einigen Fällen der Außenmantel einer
Leitung aus halogenfreien Materialien,
die Aderisolation aber aus PVC. Oder
aber die komplette Installation erfolgte
mit halogenfreien Leitungen und Zubehör, aber Elemente an Transportbändern, Griffe von Schaltschränken, Verkleidungselemente etc. bestanden aus
halogenhaltigen Werkstoffen.
Die Planung halogenfreier
Anlagen
Bei der Planung halogenfreier Anlagen
gilt es, folgende offene Punkte zu klären:
Rainer Mebus, Produktmanager Kabel
und Leitungen bei der
U.I. Lapp GmbH, Stuttgart
Bild 1: Halogenfreie Kabel auch für die
Anforderungen der Gebäudeautomation
34
• Was ist bei der Planung
halogenfreier
Geräte,
Maschinen und Anlagen
zu berücksichtigen?
• Welche Attribute sind bei
der Produktauswahl wichtig oder entscheidend?
• Welche Folgen können
Fehler durch die An- Testen von halogenfreien Kabeln im »Brandhaus«
wendung halogenhaltiger Komponenten entstehen?
grund unterschiedlicher Eigenschaften
• Welche Hersteller bieten ein umfangreiund Ansprüche auch preislich unterches halogenfreies Produktportfolio?
scheiden. Besteht z. B. der Bedarf an eiGenerell steht bei der Planung halogenner Steuerleitung, die ausschließlich hafreier Installationen die Durchgängigkeit
logenfrei sein soll, die jedoch keine exim Vordergrund. Egal ob Steuer-, Antrem hohe Flammwidrigkeit und Ölbeschluss- oder Datenleitungen, Verschrauständigkeit haben muss, so bietet sich
bungen, Schläuche oder Kennzeich»Ölflex 120 H« an, speziell was das
nungssysteme, alle Details der Produkte
Preis-Leistungsverhältnis angeht. Darüim Bezug auf die Halogenfreiheit sind
ber hinaus ist diese Leitung aufgrund des
wichtig (Bild 1). Dies gilt auch für Roh»fehlenden« Flammhemmers sehr flexire, Trassen, Verkleidungen oder auch
bel im Vergleich zu anderen halogenSchalter, Relais, Stecker, usw. Wenn
freien Produkten auf dem Markt.
auch nur der Griff eines Schaltschrankes
Im Gegensatz dazu gibt es Anwenaus halogenhaltigem Material besteht,
dungen, in denen zwar die hohe Flammkann man nicht mehr von einer komwidrigkeit eine wichtige Rolle spielt, eiplett halogenfreien Anlage sprechen.
ne erhöhte Ölbeständigkeit aber nicht
Neben dem Aspekt, Materialien zu
gebraucht wird. Hier stellt »Ölflex 115
verwenden, die eine geringe Toxizität im
H« das passende Produkt dar.
Brandfalle erzeugen, spielen weitere Eigenschaften eine entscheidende Rolle,
Auch das Zubehör ist wichtig
z. B. Flammwidrigkeit, Ölbeständigkeit,
Abrieb- oder Torsionsfestigkeit oder auch
Auch Verschraubungen, Schutzschläudie Flexibilität. Deshalb hat Lapp Kabel
che und Zubehör müssen 100 % haloden Schwerpunkt auf die Vielseitigkeit
genfrei sein. Um eine durchgängige Hades halogenfreien Sortiments gelegt, um
logenfreiheit zu ermöglichen, hat sich
möglichst jeden Bedarf mit den dazu
Lapp Kabel auch in der Technik rund
passenden Eigenschaften zu decken.
ums Kabel auf die Bedarfssituation halogenfreier Produkte eingestellt und Alternativen entwickelt, die den Anspruch
Halogenfreie Leitungen für
nach 100 % Halogenfreiheit entspreverschiedene Einsatzgebiete
chen (Bild 2).
Dies betrifft sowohl die Marken
Allein im Bereich der Anschluss- und
»Skintop« und »Skindicht« bei VerSteuerleitungen bietet Lapp Kabel in der
schraubungen,
als
Zwischenzeit neben der bewährten »Ölauch »Fleximark«
flex 110 H« auch noch »Ölflex 115 H«
im Bereich der Kennund »Ölflex 120 H« an, die sich aufzeichnungssysteme.
Alle aus Metall
oder Messing
bestehenden
Teile gibt
Bild 3:
es als
Halogenfreie
haLeitungen sind
PVC-Produkten
Bild 2: Auch das Zubehör muss
inzwischen mindestens
halogenfrei sein
gleichwertig
de 13-14/2003
Gebäudetechnik
Bild 4: Halogenfreie Kabel in der Anwendung
logenfreie Alternativlösungen. Es gibt aber auch Lösungen aus Kunststoff, z.B. die neue »Skintop ST-M
halogenfrei«, die nun aufgrund eines neuartigen, ölbeständigen Dichtrings keine Halogene mehr enthält
und deswegen auch keine toxischen und korrosiven
Rückstände im Brandfalle erzeugt. Dieses Neuprodukt
wird kontinuierlich die bisherige Variante ersetzen.
Bustechnologien werden sich ebenso zur Halogenfreiheit entwickeln. Aus diesem Grund legen die Hersteller auch hier einen Schwerpunkt in der Innovationsarbeit und entwickeln eine große Anzahl neuer
Produkte für diesen Markt.
Halogenhaltige Komponenten im Brandfall
Neben zahlreichen tragischen Menschenopfern führen
Brände im Industriebereich pro Jahr zu volkswirtschaftlichen Schäden von geschätzt weit über
100 Mrd. €. Eine akute Gefährdung von Mensch und
Tier besteht nicht nur durch Flammen, sondern ebenso durch freiwerdende Verbrennungsgase wie Kohlendioxid (CO2), Kohlenmonoxid (CO) und – speziell in
geschlossenen Räumen – auch durch die Absenkung
des lebenswichtigen Luftsauerstoffanteils (O2).
Die austretenden Halogenwasserstoffgase reagieren
mit Wasser, z.B. der Luftfeuchtigkeit, zu elektrisch
leitfähigen Substanzen. Hierdurch kommt es zu einem
beschleunigten Zusammenbruch des Isoliervermögens.
Aus diesem Grund eignen sich halogenhaltige Werkstoffe (z.B. Polyvinylchlorid oder PolychloroprenGummi-Mischungen) nicht als Isolationsmaterial für
Kabel und Leitungen, wenn diese nach einer längeren
Beflammungszeit noch funktionsfähig sein sollen
(Bild 3). Um den Funktionstest während und nach der
Beflammung zu bestehen, dürfen die Verbrennungsrückstände nicht leitfähig sein.
Hinzu kommt neben der Entwicklung giftiger Gase
noch die Entstehung extrem undurchsichtiger Rauchgase, die jegliche Sicht und Orientierung in den betroffenen Räumen nehmen und dadurch eine lebensrettende
Flucht verhindern können. Die Folgen sind dramatisch: Tod durch Ersticken bzw. Vergiften.
Nicht unterschätzen sollte man im Übrigen die so
genannten Sekundärschäden, d.h. Verbrennungsrückstände wie toxisches, kontaminiertes Löschwasser und
ätzende, giftige Rauchgasrückstände. Diese Schäden
lassen sich nur mit hohem Aufwand umweltverträglich entsorgen.
Für den Fall der Fälle empfiehlt Lapp Kabel den
durchgängigen Einsatz halogenfreier Komponenten
und bietet diese im Rahmen eines umfassenden Produktportfolios an (Bild 4).
■
de 13-14/2003
Gebäudetechnik
Digitales Lichtmanagement in
E/A-System integriert
Master-Busklemme
Master-Busklemme für
für den
den Dali-Standard
Dali-Standard
Frank Metzner
Die moderne Gebäudeautomation
benötigt Flexibilität bis in den letzten Datenpunkt. Die PC- und Ethernet-basierte
Automatisierung
er-
möglicht auf der mittleren und
unternehmensübergreifenden Ebene
der Gebäudeleittechnik komplexe
Leitkonzepte. Mit dem Dali-Standard
steht nun eine weitere Alternative
für die untere Automatisierungsebene zur Verfügung.
D
er Standard »Dali« (Digital
Adressable Lighting Interface)
wird zur Steuerung von digitalen, elektronischen (überwiegend lichttechnischen) Betriebsgeräten verwendet.
Diese Betriebsgeräte – elektronische
Vorschaltgeräte (EVG) – steigern die Effizienz von Leuchtstofflampen, gewährleisten einen schnellen und schonenden
Lampenstart und machen die Leuchtstofflampe dimmbar.
Für den Zugang zu Dali-Netzen bietet Beckhoff, Verl, nun entsprechende
Busklemmen an. Mit dem Busklemmensystem lassen sich alle für die Gebäudeautomation relevanten Sensoren und
Aktoren direkt anschließen (Bild 1). Das
offene und flexible E/A-System besteht
aus dem Buskoppler mit der Schnittstelle für das Bussystem und bis zu 64
elektronischen Reihenklemmen. Mit
über 150 verschiedenen Busklemmen
bietet Beckhoff für alle Datenpunkte die
richtige Technik für jede Signalform.
Die Verdrahtung der feinmodularen
1-, 2-, 4- und 8-kanaligen Busklemmen
erfolgt dezentral im Klemmenkasten
oder im zentralen Schaltschrank. Das
System ermöglicht eine einfache und
schnelle Nachrüstung von Gebäudefunktionalitäten. Für die busneutralen
Reihenklemmen stehen Buskoppler für
alle gängigen Bussysteme zur Verfügung,
z. B. Profibus, Interbus, CANopen, USB
Frank Metzner, Leiter Marketing Communications, Beckhoff, Verl
36
oder Ethernet. Über KommunikationsBusklemmen kann man auch unterlagerte Subsysteme einbinden, wie RS485,
RS232, AS-Interface oder auch Dali/DSI
(Digital Serial Interface).
Eine Busklemme vom Typ KL6811
mit einer Baubreite von 12 mm enthält
einen Dali-Master und ein Dali-Netzteil
für den Betrieb von bis zu 64 Dali-Betriebsgeräten (Slaves). Die Dali-Busklemme übernimmt als Dali-Controller
in der Hochlaufphase die Suche der
Adressen und unterstützt den Anwender
bei der Inbetriebnahme seiner Anlage.
Durch die Ausführung als Masterklemme ist die Einheit unabhängig vom eingesetzten Buskoppler. Die Dali-Busklemme lässt sich also als Subsystem in alle
gängigen Bussysteme integrieren.
Dali wurde konzipiert als standardisierte Schnittstelle zur Steuerung von
EVG für Leuchtstofflampen über digitale Steuersignale. Somit kann man jede
einzelne Leuchte individuell adressieren
und damit auch ansteuern. Pro Busklemme KL6811 lassen sich
INTELLIGENTE GEBÄUDESTEUERUNG
MIT PC-CONTROL
Die Industrie nutzt die PC-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff in der Automatisierung von Maschinen und Anlagen schon
lange. Nun findet die Technik auch Eingang in
die intelligente Gebäudesteuerung. Die aus
dem Maschinenbau und der Prozesssteuerung gewonnenen Erfahrungen hat Beckhoff
auf die intelligente Steuerung von Gebäuden
übertragen. Das Produktspektrum beinhaltet
die Hauptbereiche Industrie-PC, E/A-Komponenten und die Automatisierungssoftware
»Twincat«.
Die vielfältigen Funktionen eines Gebäudes erfordern in konventioneller Steuerungstechnik und herkömmlicher Verkabelung einen viel zu hohen Engineering- und Installationsaufwand. Die »Beckhoff Building Automation« ermöglicht die Integration der ITund Automatisierungswelten in die Gebäudeautomation unter Verwendung PC-basierter
Steuerungstechnik und Kommunikations-
PC-basierte Steuerungstechnik für die
Gebäudeautomatisierung
standards wie Ethernet. Die Basis für die
Steuerung bildet dabei der Industrie-PC als
Leit- oder Gebäuderechner mit der Steuerungssoftware »Twincat«. Unter Verwendung
von Standard-Hardwarekomponenten werden somit alle Vorteile der PC- und IT-Welt
mit ihren offenen und definierten StandardSchnittstellen genutzt.
www.beckhoff.de/building
de 13-14/2003
Gebäudetechnik
geräten der Lichttechnik. Alle namhaften
EVG-Hersteller unterstützen diesen Standard. Hierzu werden
Licht-, Sensor-, Tasterund
Schaltelemente
miteinander verknüpft.
Diese Dali-Verbindungen lassen sich problemlos ändern.
Den
technischen
Vorläufer von Dali bildet das Digital Serial
Interface (DSI). Das
DSI-Steuersignal
ist
digital (8 Bit seriell)
und wird über zwei
Bild 1: Anschlusstechnik Dali-Masterklemme
Leitungsadern zu den
Betriebsgeräten geführt. Die Busklemme
• 64 Adressen zuweisen und so
KL6811 unterstützt DSI ebenfalls.
• 64 digitale Betriebsgeräte anschließen
Dali ist ein erweitertes DSI-Interface
und unabhängig voneinander über die
mit einem 19-Bit-Befehlssatz. Die zugleiche Steuerleitung steuern.
sätzliche Anzahl von Informationen im
Die 64 Geräte kann man in maximal 16
Steuercode dient hauptsächlich dazu,
Gruppen unterteilen. Ebenfalls gibt es so
um ein individuelles Adressieren (8 Bit)
genannte Broadcastadressen, welche die
der einzelnen EVG-Leuchten in einer
Möglichkeit bieten, alle Geräte an der
oder mehreren Gruppen zu ermöglichen.
Busklemme KL6811 unabhängig von ihDer jeweilige Befehl umfasst 8 Bit; hinzu
rer individuellen Geräteadresse anzukommen noch 1 Startbit sowie 2 Stoppsprechen.
bits. Wie DSI (umfasst 11 Bit, 1 Startbit,
2 Stoppbits, 1 Datenbyte) hat auch Dali
Die Technik von Dali
eine Fehlerrückmeldung für Betriebsgeräte.
Dali ist kein Bussystem für das GebäuDali ermöglicht eine flexible Lichtdemanagement, sondern ein Signal zur
steuerung bei sich ändernden Bedingundigitalen Ansteuerung von Betriebs-
LICHTGRUPPEN EINFACH PER MAUSKLICK ZUWEISEN
Die Konfigurationslassen sich die Lichtsoftware KS2000 von
werte ändern. Zudem
Beckhoff ermöglicht
kann jeder Dali-Teileine einfache Konfinehmer durch einfaguration bzw. Inbeches Anklicken einer
triebnahme der Dalioder mehreren GrupMasterklemmen sowie
pen zugeordnet werder daran angeschlosden. Jeder Dali-Master
senen Dali-Betriebsverwaltet bis zu 16
geräte. Für jeden DaliGruppen. Wenn ein
Teilnehmer lässt sich
Dali-Gerät einen Bedie Grundeinstellung, Erweiterte Konfiguration bzw. Inbefehl in Verbindung mit
triebnahme
der
Dali-Masterklemmen
Variablenänderung
einer für sich parasowie die Gruppen- mit der Konfigurationssoftware
metrierten Gruppenund
Szenenzuord- KS2000
nummer
empfängt,
nung einstellen. Über die Geräteeinstellung führt es diesen Befehl aus. Ebenso einfach ist
kann die direkte und indirekte Lichtsteue- die Zuweisung von bis zu 16 verschiedenen
rung gemäß der Dali-Spezifikation vorge- Szenen, in denen man die Lichtstärke definienommen werden. Für die wichtigsten Funk- ren kann.
tionen stehen hier Schaltflächen zur VerfüFür die Konfigurierung der Dali-Mastergung, die einen entsprechenden Dali-Befehl klemmen wird, wie bei anderen Busklemmen,
zum ausgewählten Gerät senden.
eine Verbindung zwischen PC und dem jeweiBei Dali ist die Funktionalität nicht kom- ligen Buskoppler hergestellt. Bei Verwendung
plett im Master zentralisiert, sondern in Form von Ethernet als Gebäudebus kann die Bedievon Variablen in den Vorschaltgeräten ge- nung der KS2000-Funktionalitäten auch über
speichert. Unter der Einstellung »Variablen« das Netzwerk erfolgen.
de 13-14/2003
37
Gebäudetechnik
das die Befehle selbstständig ausführt. Ferner kann das EVG mit
der
Busklemme
KL6811 kommunizieren und Rückmeldungen bezüglich Lampendefekt,
Dimmwert,
Fehlermeldungen, usw.
übertragen.
Eine gute
Kombination:
Ethernet und Dali
Mit Ethernet als durchgängigem Kommunikationssystem wachsen
Bild 2: Dali-Integration in Ethernet-basiertes Gebäudesystem
die Datenwelten für
Büro- und Gebäudetechnik zusammen
gen, z.B. bei einer Änderung der Raum(Bild 2). Die vorhandene datentechniaufteilung. Hierbei erfolgt eine neue Zusche Infrastruktur nutzt man sowohl für
ordnung von Leuchten- und Bediendas Büronetzwerk als auch für die Geelementen. Dali gilt als zukunftssicher
bäudeleittechnik. Mit dem konsequenund lässt sich über entsprechende
ten Einsatz von Ethernet von der SenSchnittstellen problemlos an ein übersor/Aktor- über die PC- bis hin zur Vergeordnetes Bussystem anschließen und
waltungsebene verwenden alle Gebäukontrollieren. Das Dali-Signal ist
denutzer ein gemeinsames Datennetz.
verpolungs- und störsicher und ermögDas bedeutet, dass verteilte HKLlicht eine fehlerfreie Übertragung der
Sensoren und -Aktoren sowie intelligenSteuerinformationen auch über weite
te Komponenten – wie Türterminals
Strecken.
oder Webkameras – direkt über die
Netzwerkverkabelung mit der übergeEinfache Installation
ordneten PC-Steuerung kommunizieren.
Eine doppelte Datenhaltung entfällt mit
Das Dali-System benötigt eine 5-adrige
dieser wirtschaftlichen Lösung.
Standardleitung (NYIF Steg- oder NYM
Die Bedeutung von Ethernet wird in
Mantelleitung), die man zusammen mit
der Gebäudeautomatisierung weiter
der Netzleitung installieren kann. Da
zunehmen. Ethercat, die neue Echtzeitdas Dali-Signal polaritätsfrei ist, können
Ethernet Lösung von Beckhoff, eröffnet
keine Anschlussfehler auftreten. Einen
hier weitere Möglichkeiten in Bezug
weiteren Schutz bietet die Dali-Busklemauf Kostenreduktion und Leistungsme, die bei einer fehlerhaften Beschalfähigkeit. Mit dem Dali-Standard steht
tung von 230 V nicht beschädigt wird,
eine Ergänzung zu Ethernet zur Versondern abschaltet.
fügung:
Als Dali-Betriebsgeräte kommen
• geringe Kosten für eine Aktoranschalheutzutage vor allem Dali-EVG zum
tung,
Einsatz. Um die Dali-Schnittstelle nicht
• einfache Installationstechnik und
unnötig zu belasten, hat man einen Teil
• geringer Projektierungsaufwand.
der Funktionalität des Dali-Controllers
in die EVG ausgelagert. Diese haben –
■
im Vergleich zu früher – zusätzliche
www.beckhoff.de
Intelligenz und sind in der Lage, bis zu
www.dali-ag.org
16 Lichtszenen selber zu verwalten und
16 Lichtwerte zu speichern.
Über die Dali-Schnittstelle des EVG
kann man ebenfalls Überblendzeiten
und Überblendraten sowie Minimalund Maximalwerte einstellen. Die Busklemme KL6811 sendet als Controller
lediglich Steuersequenzen wie »An«,
»Aus«, »Heller«, »Dunkler«, »Gehe zu
Szene«, »Füge zu Gruppe hinzu«, usw.
über die Schnittstelle z.B. an das EVG,
38
Gebäudetechnik
Wechselrichter mit Leistungsbegrenzung für
hohe Eingangsströme
6"-Solarzellen liefern, da die
Geräte ohne zusätzliche
Strombegrenzung arbeiten.
PV-Module, die aus polykristallinen
Sie regeln ihren ArbeitsZellen mit 6" Kantenlänge bestehen,
strom nur in Abhängigkeit
liefern im Vergleich zu jenen mit kleivon der Leistung. Darum
können sie den höheren
neren Zellen höhere Ströme bei entStrom ohne Ertragseinbußen
sprechend niedrigeren oder gleichen
umwandeln.
Spannungen. Wechselrichter mit einDie maximale AC-Leistung eines Fronius IG 30 Bild 2: Eingangsleistungshyperbel eines leistungsgangsseitiger Leistungsbegrenzung
liegt z.B. bei 2650 W. Diese begrenzten Wechselrichters mit einer Eingangsnennund großem Spannungsfenster können
liefert er in einem Eingangs- leistung von 2 880 W; der Eingang verarbeitet Ströme
diese höheren Ströme verarbeiten.
spannungsbereich von 150 V bis zu 19,2 A DC
bis 400 V. Für den Fall aber,
dass die von den Modulen verfügbare
Bereich um 7 A. Bei Standardzellen erLeistung höher liegt, z.B. durch Überreicht der MPP-Strom durchschnittlich
ie Anzahl der installierten und
dimensionierung, reagiert der IG mit ei4 A bis 5 A. Am MPP (Maximum Power
die Leistung der einzelnen PVner Arbeitspunktverschiebung in RichPoint) geben die Solarmodule die höchsAnlagen ist im Laufe der letzten
tung Leerlaufspannung, um auf diese
te Augenblicksleistung ab. Die Lage dieJahre gestiegen. Gleichzeitig ging bei
Weise seine Ausgangs-AC-Leistung auf
ses Punktes ändert sich aufgrund unterpolykristallinen Zellen die Entwicklung
2650 W und daraus resultierend seine
schiedlicher Einstrahlung und Modulhin zu 6" Kantenlänge und damit zu höEingangs-DC-Leistung auf ca. 2880 W
temperatur ständig.
heren Strömen bei gleicher oder niedrizu halten. Aus dieser Leistung resultiert
Neben den anderen Komponenten
gerer Ausgangsnennspannung.
bei minimaler Eingangsspannung von
wurden auch die PV-Module in den letzWechselrichter, die strombegrenzt ar150 V DC der maximale Eingangsstrom
ten Jahren weiterentwickelt. Das Ziel
beiten, haben mit PV-Modulen dieser
von 19,2 A DC.
liegt darin, die aktive Fläche im VerhältBauart häufig ein Problem. Sie begrenBegrenzt der Wechselrichter bei niednis zur Gesamtfläche möglichst groß zu
zen den Eingangsstrom weit unter dem
riger Spannung den Eingangsstrom, so
machen. Das führt im Einzelnen zu gröNennstrom der Module und reduzieren
reduziert er gleichzeitig die tatsächlich
ßerflächigen Modulen. Mit polykristalliauf diese Weise die Eingangsleistung
gewandelte Leistung. Auf diese Weise
nen Zellen bedeutet dies eine Erhöhung
(Bild 1).
kann ein 2,5-kW-Wechselrichter schnell
der Zellenzahl pro Modul, was den
zu
einem
1,5-kW-Gerät
werden
(Bild
2).
Schaltungsaufwand im Modul steigert.
Leistungsbegrenzung statt
Ein
weiterer
Vorteil
der
StromwandAls logische Weiterentwicklung folgStrombegrenzung
ler ohne Strombegrenzung liegt darin,
ten die 6"-Zellen und daraus entstehend
dass der Anlagenplaner keinerlei Rückentsprechend größere Module zur AufDie Wechselrichter der Fronius-IG-Serie
sicht darauf nehmen muss, welche Monahme der Zellen. Diese liefern eine hövon Fronius, Wels, beherrschen den hödule er für die PV-Anlage verwenden
here Leistung bei gleichbleibender Spanheren Modulstrom, den PV-Module mit
möchte. Er kann weiterhin beliebig aus
nung. Ein positiver Nebeneffekt findet
der großen Produktpalette wählen und
sich in den geringeren spezifischen HerSilke Inzinger, Fronius, Wels-Thalheim
ihm bleiben sämtliche Konfistellungskosten, da sich die Verluste
gurationsmöglichkeiten offen.
wegen der größeren Zellenfläche miniEr muss lediglich darauf achmieren. Außerdem reduziert sich der
ten, dass die Spannungen
Schaltungsaufwand im Modul.
der Module im Leerlauf und
Eine Reihe deutscher PV-Modulherim Lastbetrieb im zulässigen
steller, z. B. Sharp und Kyocera, baut
Bereich des Wechselrichters
diese Zellen inzwischen laufend ein.
liegen.
Außerdem produzieren viele Solarzellenhersteller die 6"-Zellen. Der Wirkungsgrad der polykristallinen Solarzellen mit
Hoher Ausgangsstrom
einer Kantenlänge von 150 mm (= 6")
bei PV-Modulen mit
liegt durchschnittlich bei ca. 14,5 % bei
6"-Zellen
der Serienfertigung und entspricht damit
Bild 1: Die vom Wechselrichter verarbeitete Leistung
dem einer bisher »normalen« 4"- oder
in Abhängigkeit der Eingangsspannung; bei niedriger
Der MPP-Strom der neuen So5"-Zelle, so ein Sprecher des Solarzellarmodulgeneration mit polySpannung reduziert die Stromgrenze die Eingangslenherstellers Q-cells.
kristallinen 6"-Zellen liegt im
leistung
■
Silke Inzinger
D
40
de 13-14/2003
Elektroinstallation
Neue Blitzschutz-Vornorm in der Praxis
Anwendung und Umsetzung der DIN VDE V 0185 Teil 1 bis 4
R. Schmid, S. Szepesi
Dieser Beitrag versucht, eine Fachdiskussion über die Vornorm DIN V VDE
V 0185 Teil 1 bis 4 aufzugreifen. Anregungen hierzu erhielten die beiden
Quelle: Pröpster
Autoren in Diskussionen mit ca. 250
Blitz- und Überspannungsschutzerrichtern im Rahmen mehrerer Seminare der Firma J. Pröpster.
A
m 1.11.2002 wurde nach langjähriger Normungsarbeit die
neue Vornorm DIN V VDE V
0185 vom K 251 »Errichtung von Blitzschutzanlagen« der DKE veröffentlicht
und für gültig erklärt.
Diskussionen über
Praxiserfahrungen
Die Vornorm ersetzte ab diesem Zeitpunkt die bis dahin gültigen verschiedenen Teile der VDE 0185. Im Vorwort
der Vornorm wird die Fachwelt aufgefordert, Erfahrungen mit der Vornorm
an die DKE weiterzugeben.
Die Vornorm gliedert sich in vier Teile (Kasten). Mit mehr als 400 Seiten ist
sie sehr umfangreich geraten, so eine der
am häufigsten vorgebrachten Kritiken
von Blitzschutzbauern und Errichtern
von Überspannungsschutzsystemen.
DIN V VDE V 0185 Teil 1
In den Diskussionen erkannten die Anwender einhellig an, dass die Vornorm in
ihrem physikalischen und wissenschaftlichen Inhalt wirklich umfassend ist. Eine Straffung des Umfangs hielten sie jedoch für notwendig, was ihrer Meinumg
nach auch ohne substanzielle Einbußen
möglich wäre. So enthielte der Teil 1 viele Definitionen und Begriffsbestimmungen, z. B. in den Bereichen Risikomanagement und Blitzschutzzonen. Die
nachfolgenden Teile behandeln dies erDipl.-Ing. Reinhard R. Schmid, Leiter Entwicklung und Labor,
Steffen Szepesi, Leiter Anwendungstechnik - Äußerer Blitzschutz,
beide J. Pröpster GmbH, Neumarkt,
de 13-14/2003
Bilder 1a und 1b: Mit dem System »Iso-Stabil« geschützte Dachaufbauten
neut, aber wesentlich intensiver. Hier sehen viele Fachleute eine Redundanz im
Normentext.
DIN V VDE V 0185 Teil 2 –
zugleich umstritten und
befürwortet
Dieser Teil war für die Biltzschutzanlagenbauer und Errichter von Überspannungsschutzsystemen das häufigste Diskussionsthema. Dass es erstmals ein fundiertes und umfassendes Risikomanagement gibt, das den äußerem und inneren
Blitzschutz integriert, wurde positiv aufgenommen. Der überwiegende Teil der
Gesprächsteilnehmer bezeichnete das
Risikomanagements jedoch als praktisch schwer anwendbar.
Die Ableitungen und die Verknüpfungen gliedern sich klar und logisch.
Probleme bereitet jedoch der Algorithmus, mit seinen Vielfalt an Formeln, Fallunterscheidungen und Eingabeparametern. Nach den Erfahrungen der Anwender fehlen zum Zeitpunkt der Bearbeitung des Risikomanagements häufig
notwendige Eingabedaten.
Eine einfache Bearbeitung des Risikomanagements – beispielsweise in Form
einer Tabellenkalkulation – ist de facto
unmöglich.
Bisher gibt es nur einen Lieferanten einer entsprechenden Software. Diese bezeichneten die Anwender fast einhellig
als zu aufwendig und umfangreich.
Als Ausweg aus dieser Situation wenden nahezu alle Anwender übergangsweise die VDS-Richtlinie 2010 »Risikoorientierter Blitz und Überspannungsschutz« (07/2002) an. Die Anwendung
dieser Richtlinie sollten der Planer und
Errichter sowohl mit dem Auftraggeber
ebenso als auch mit dem Prüfer der Anlage klar und schriftlich vereinbaren.
Diese Vorgehensweise kann natürlich
keine Lösung sein. Es gibt eine gültige
Vornorm, die den äußeren und inneren
Blitzschutz zusammenfasst und lückenlos beschreibt. Das in ihr enthaltene Risikomanagement lässt sich jedoch nicht
nicht anwenden.
Gültige Normen und auch Vornormen müssen Anwender – für die sie u.a.
geschaffen wurden – akzeptieren und
umsetzen können. Die Anwender forder-
UMFANGREICHES NORMENPAKET
Das Bestreben nach Vollständigkeit führte zu
einer Norm, die in der Praxis nicht leicht zu
handhabenden ist:
• Teil 1: »Allgemeine Grundsätze«, Umfang 55
Seiten. Im Wesentlichen findet der Anwender hier die im umfangreichen Gesamtwerk
benutzten Begriffe, Definitionen und Parameter.
• Teil 2: »Risiko Management: Abschätzung
des Schadensrisikos für bauliche Anlagen«
(Umfang 73 Seiten). Anleitung zum Ermitteln und Bewerten des Risikos für bauliche
Anlagen. Anhand der Bewertung verschiedener Risiken kann der Planer Blitzschutzklassen und die Maßnahmen des Inneren
Blitzschutzes ableiten.
• Teil 3: »Schutz von baulichen Anlagen und
Personen«, Umfang 170 Seiten. Schwerpunktmäßige Behandlung des äußere Blitzschutzes.
• Teil 4: »Elektrische und elektronische Systeme in baulichen Anlagen«, Umfang 129 Seiten: Hier geht es um den inneren Blitzschutz
(Überspannungsschutz).
41
Elektroinstallation
DIN V VDE V 0185 Teil 3 – sehr
verständlich
Die Anwender bewerten auch den Teil 4
aufgrund der umfassenden Darstellung
und Ausarbeitung der Sachthemen des
inneren Blitzschutzes überwiegend positiv. Dennoch in den Gesprächen zum
Ausdruck, dass man sich auch beim Teil
4 eine etwas kompaktere Darstellung
wünscht. Ähnlich wie beim Teil 2 äußerten viele Anwender den Wunsch eine
kompakte Zusammenfassung des Normentextes zu bekommen. Allerdings ist
dies angesichts vieler unterschiedlicher
Aufgabenstellungen im Bereich EMV
und Überspannungsschutz generell nicht
möglich.
Für Standardaufgabenstellungen –
z. B. Überspannungsschutz in Mehrfamilienhäusern oder in Bürogebäuden – wären jedoch kompakte Hilfestellungen für
die Projektierung möglich. Hierfür sollten die Verfasser die Randbedingungen
exakt definieren, um Projektierung- und
Ausführungsfehler zu vermeiden.
Bild 3: Kombinationsableiter im TN-SSystem: kompakter Schutz mittels Bund C-Ableiter in 4 TE; D-Ableiter für
zusätzlich einzelne Stromkreise
J. Pröpster GmbH, Neumarkt, sowohl
den B-Ableiter (class I, in der Vornorm
als SPD 1 definiert) als auch den C-Ableiter (class II, in der Vornorm als SPD 2
definiert) in einer Teilungseinheit. Die
Geräte können Teilblitzströme ableiten
und realisieren auch den Überspannungsschutz. Für die Realisierung eines
umfassenden Schutzes in dieser Anlage
waren zusätzlich sechs D-Ableiter (class
III, in der Vornorm als SPD 3 definiert)
für einzelne Stromkreise erforderlich.
Anwenderunterstützung
Die Verfassung solcher Kompakthilfen
sind eine Aufgabe für die Hersteller von
Überspannungsschutzsystemen. Nur der
Hersteller der Geräte kann die »Koordination der Überspannungsschutzeinrichtungen« einfach bearbeiten und lösen.
Diese Ergebnisse übergibt er Planern
und Errichtern in Form von Anwendungsrichtlinien. Sie geben dabei ihr anwendungstechnisches Know-how an ihren Kunden weiter.
Bemerkenswert ist hierbei der Trend
bei Neuentwicklungen in der Überspannungsschutzgerätetechnik. Er hat z. B.
dazu geführt, dass der Anwender ggf. Bund C-Ableiter nicht mehr koordinieren
muss. So enthält z. B. der in Bild 3 gezeigte Kombinationsableiter P-HMS der
Fazit
Quelle: Pröpster
Die Anwender bewerteten diesen Normenteil in den Diskussionen überwiegend positiv. Besonders hilfreich empfinden sie die vielen grafisch dargestellten
Beispiele und Anwendungshinweise zu
den Themen Schutzwinkel-, Blitzkugelund Maschenverfahren.
Weiterhin erwiesen sich die vielen
Ausführungsbeispiele von Teilen von
Blitzschutzanlagen als hilfreich für den
Praktiker. Bild 1 zeigt ein realisiertes Beispiel für eine in der Vornorm als »getrennter äußerer Blitzschutz« bezeichneten Blitzschutzanlage.
Diese Art von Blitzschutzsystemen
haben u. a. den großen Vorteil, dass keine Blitz- oder Teilblitzströme über die zu
schützenden Geräte fließen. Ein weiterer
nicht zu unterschätzender Vorteil ist die
Tatsache, dass die sich unter dem isoliert
aufgestellten Faraday`schen Käfig befindlichen Geräte modifiziert oder erweitert werden können, ohne dass die
äußere, isolierte Blitzschutzanlage angepasst werden muss (Bild 2).
Bei der künftigen redaktionellen
Überarbeitung diese Vornormenteils
sollte unbedingt auf bessere Handhabbarkeit geachtet werden. Beispielsweise
verweist Teil 2 bei der Berechnung des
Trennungsabstandes s bezüglich der
Faktoren ki", kc und km" auf die entsprechenden Tabellen, jedoch ohne
Seitenzahlen. Eine Ergänzung könnte
dem Benutzer hier einige Sucharbeit ersparen.
DIN V VDE V 0185 Teil 4
Quelle: Pröpster
ten hier dringend Überlegungen seitens
der DKE, z. B. parallel zum zweifelsfrei
sehr sorgfältigen und umfassenden konzipierten Risikomanagement ein kompaktes, einfach handhabbares Risikomanagement zu erarbeiten.
Bild 2: Isolierter Blitzschutz eines großvolumigen Dachaufbaus auf einem Bankgebäude
42
Die Vornorm DIN V VDE V 0185 ist
eine umfassende Norm für den äußeren
und inneren Blitzschutz. Sie enthält
sowohl die Grundlagen als auch die
Anwendungen einschließlich EMVSchutzmaß.
Neben kleineren, bereits eingeleiteten
redaktionellen Verbesserungen äußerten
die Anwender vielfach den Wunsch, das
mehr als 400 Seiten umfassende Werk
deutlich zu straffen. Ein möglicher Ansatz
dafür wäre, die vorhandenen Wiederholungen einzelner Sachthemen in den vier
Teilen durch Querverweise zu ersetzen.
Beim Teil 2 ist nach Meinung vieler
Fachleute die DKE gefragt, ob das sehr
aufwändig zu handhabende Risikomanagement nicht durch eine kompaktere
Version ergänzt werden kann. Viele Aufgabenstellungen ließen sich mit einer
Untermenge des sehr umfangreichen
Formel- und Tabellenwerkes des Teils 2
ohne Einschränkung bearbeiten.
Der Teil 4 ist – wie auch bisher – eine
Herausforderung an die Hersteller von
Überspannungsschutzsystemen. Sie können die Planer und Errichter effektiv
unterstützen.
■
www.proepster.de
de 13-14/2003
Elektroinstallation
Überspannungsableiter in
Hauptstromversorgungssystemen
Praxisgerechte Auswahl nach DIN EN 61643-11 (VDE 0675 Teil 6-11):2002-12
Stefan Kemper
Der Beitrag befasst sich mit drei wesentlichen Fragestellungen: Wie sieht
ein ausreichender Blitz- und Überspannungsschutz in Hautstromversorgungssystemen aus? Was ist bei
der Auswahl von Überspannungsableiter zu beachten? Beeinflussen sich
die Überspannungsableiter unterschiedlicher
Anforderungsklassen?
D
ie größten Spannungsspitzen im
Niederspannungs-Verbrauchernetz resultieren aus Blitzentladungen. Der hohe Energieinhalt von
Blitzüberspannungen bei einem Direkteinschlag in die äußere Blitzschutzanlage
oder in eine Niederspannungsfreileitung
führt häufig zu einem Totalausfall der
angeschlossenen Verbraucher und zur
Beschädigungen der Isolation.
Aber auch induzierte Spannungsspitzen in Gebäudeinstallationen sowie
Energie- oder Datenleitungen erreichen
oft ein Vielfaches der nominellen Betriebsspannung. So können Schaltüberspannungen ebenfalls zu einem sofortigen Ausfall der Anlagen führen. Sie rufen zwar nicht so hohe Spannungsspit-
Dipl. Ing. (FH) Stefan Kemper,
Produktmanager TBS, OBO-Bettermann
GmbH & Co., Menden
zen wie Blitzentladungen hervor, treten
dafür aber wesentlich häufiger auf.
Die Betreiber konzentrieren sich
gegenwärtig darauf, die Brandgefahr zu
verringern und den Verlust von Hardund Software zu vermeiden. Daneben
fordern sie zunehmend eine maximale
Verfügbarkeit der Endverbraucher.
Ein effektiver Überspannungsschutz
in Hauptstromversorgungssystemen bildet somit immer eine solide Grundlage
für die Umsetzung dieser Betreiberforderungen.
Anforderung an Blitzschutzzonen ausgerichtet
Die Auswahl der Überspannungsschutzleiter in Hauptstromversorgungssystemen sei im Folgenden einmal anhand der
neuen Produktnorm DIN EN 61643-11
(VDE 0675 Teil 6-11):2002-12 [1] erläutert.
Überspannungsableiter unterschiedlicher Anforderungsklassen erfüllen
grundsätzlich auch verschiedene Aufgaben. So kann ein am Gebäudeeintritt installierter Blitzstromableiter nicht die
Aufgaben eines Geräte- und Feinschutzes übernehmen. Er reagiert wesentlich
langsamer und bei jedem Ansprechen
belastet er die vorgeschaltete Installation. Auf der anderen Seite kann der
Feinschutz nicht die Aufgaben eines
Blitzstromableiters übernehmen, da er
dabei überlastet und ggf. zerstört würde.
Die Eigenschaften der einzelnen
Überspannungsschutzsysteme sind am
dem Blitzschutzzonenkonzept ausgerichtet [2]. Es folgt dem Grundprinzip,
Überspannungen stufenweise auf einen
ungefährlichen Pegel zu reduzieren, bevor sie das Endgerät erreichen und dort
Schaden anrichten können. Diesem
Zweck dient die Unterteilung des gesamten Gebäudeenergienetzes in Blitzschutzzonen (LPZ = Lightning Protection Zone). An jedem Übergang von einer Zone zur anderen wird ein Überspannungsableiter installiert – abgestuft
nach der jeweils benötigten Anforderungsklasse. Wesentliche Vorteile dieses
Konzeptes sind:
• Minimierung der Einkopplungen in
andere Leitungssysteme durch Ableitung
der energiereichen und gefährlichen
Blitzströme direkt am Gebäudeeintrittspunkt der Leitungen sowie
• Vermeidung von Störungen durch
magnetische Felder.
Die LPZs eines Gebäues definieren
sich von außen nach innen:
• LPZ 0A – Ungeschützter Bereich
außerhalb des Gebäudes; direkte Blitzeinwirkung, keine Abschirmung gegen
elektromagnetische Störimpulse LEMP
(Lightning Electromagnetic Pulse)
• LPZ 0B – Durch äußere Blitzschutzanlage geschützter Bereich; keine Abschirmung gegen LEMP
• LPZ 1 – Bereich innerhalb des Gebäudes; geringe Teilblitzenergien möglich
• LPZ 2 – Bereich innerhalb des Gebäudes; geringe Überspannungen möglich
• LPZ 3 – Bereich innerhalb des Gebäudes (kann auch das metallische Gehäuse
Verschiedene Normen zu Überspannungsschutzgeräten
Blitzstromableiter
(Grobschutz)
Überspannungsschutz für
Elektrische Anlagen
(Mittelschutz)
Überspannungsschutz für
Endgeräte
(Gerätefeinschutz)
Alte Norm: E DIN VDE 0675
Teil 6 (Entwurf 1989); A1/ A2
Neue Norm: DIN EN 61643-11
(VDE 0675 Teil 6-11): 2002-12
IEC 61643-1:1998
Einsatz/Anwendung,
beim Zonenübergang
Anforderungsklasse B
Typ 1
class I
LPZ 0 … LPZ 1
Anforderungsklasse C
Typ 2
class II
LPZ 1… LPZ 2
Anforderungsklasse D
Typ 3
class III
LPZ 2 … LPZ 3
Klassifizierung von Überspannungsschutzgeräten (SPDs)
de 13-14/2003
47
Elektroinstallation
Quelle: Obo Bettermann
Bild 3: Y Schaltung
Bild 2: MOV- Technologie mit
thermischer Abtrennvorrichtung
eines Verbrauchers sein); keine Störimpulse durch LEMP sowie Überspannungen vorhanden.
Das Blitzschutzzonenkonzept sieht
die Installation von Überspannungsschutzgeräten vor, wann immer eine
elektronische Leitung die Grenzen zwischen zwei Zonen durchdringt [2]. Diese
so genannten SPDs (Surge Protection
Devices) müssen energetisch koordiniert
sein, damit die Gesamtbelastung entsprechend der jeweiligen Energietragfähigkeit aufgeteilt wird. Gleichzeitig reduziert sich die ursprüngliche Blitzbedrohung auf Werte unterhalb der Festigkeit des zu schützenden Gerätes.
Hersteller teilen die Überspannungsschutzgeräte nach Anforderungs- bzw.
Prüfklassen ein (Tabelle) [3].
Typ 1 – Anforderungsklasse B
Diese Überspannungsschutzeinrichtungen kennt der Praktiker auch als Blitzstromableiter bzw. Grobschutz. Sie dienen dem Blitzschutzpotentialausgleich
nach [4] bei direktem oder nahem Blitzeinschlag. Sie zeichnen sich aus durch ihre hohe Impulsstrom-Belastbarkeit
(10/350 µs) und beruhen zumeist auf
dem Prinzip von Funken bzw. Mehrfachfunkenstrecken.
Der Anlagenerrichter sollte diese Geräte eigentlich so nahe wie möglich am
Eintritt von Leitungen in ein Gebäude
installieren. Für den Fall eines direkten
Blitzeinschlages leiten Typ-1-Geräte Im-
48
pulsströme
(Bild 1).
aus
dem
Gebäude
Typ 2 – Anforderungsklasse C
ab
Energetische Koordination von
Überspannungsschutzgeräten
Auf engstem Raum installierte Überspannungsschutzgeräte, können sich
gegenseitig beeinflussen. Hierfür muss
der Planer die parallel geschalteten Ableiter-Elemente energetisch koordinieren.
Hiermit bewirkt er, dass die Überspannungsschutzeinrichtungen selektiv ansprechen.
Die energetische Koordination ist
nach [1] erreicht, wenn für alle Impulsströme der Anteil der Energie für jedes
SPD gleich oder kleiner ist, als es seiner
Energiefestigkeit entspricht.
Sie schützen vor Überspannungen, die
über das Versorgungsnetz einlaufen [5].
Ferne Blitzeinschläge oder Schalthandlungen verursachen diese Überspannungen. Im Gegensatz zu den Blitzstromableitern tragen Typ-2-Geräte nur einen
geringeren Ableitstrom (8/20 µs), verfügen dafür aber in der Regel über einen geringeren Schutzpegel (Up) und eine kürzere Ansprechzeit.
Die meisten Überspannungsableiter
des Typ II (Klasse C) arbeiten intern mit spannungsabhängigen
Widerständen (MOV – Metal
Oxid Varistoren). Diese haben im
Gegensatz zu Funkenstrecken eine
thermische Abtrennvorrichtung,
um im Falle eines Durchlegieren
der Metall-Oxoid-Scheiben, die
Ableiter dauerhaft vom Netz
zu trennen. Eine Statusanzeige
zeigt den Ausfall der Ableiter an
(Bild 2).
Die Schutzfunktion der Typ-2Geräte basiert auf einer so ge- Bild 4: Koordination mit gesonderten
nannten Y-Schaltung. Hierbei Entkopplungselementen
handelt es sich um eine integrierte
Schutzbeschaltung, die im Prinzip
aus zwei Varistoren und einem
Gasableiter besteht (Bild 3). Die
auf der einen Seite mit dem
Außenleiter bzw. dem Neutralleiter verbundenen Varistoren sind
zusätzlich mit einem Gasableiter
verbunden. Tritt der Fall ein, dass
der Gasableiter gegen Erde zündet, wirken die Varistoren auf diese Weise als Strombegrenzer. Der
Gasableiter beherrscht den Folgestrom und verhindert somit wirk- Bild 5: SPD-Koordination per Triggerung bzw. mit
sam einen Kurzschluss.
niedrigem Schutzpegel
de 13-14/2003
Quelle: Obo Bettermann
Bild 1: Auf Carbon- Technologie basierende
Funkenstreckenableiter
Der so genannte Geräte- bzw. Feinschutz, d. h. Ableiter des Typ 3 (Anforderungsklasse D), wird direkt vor den zu
schützenden Geräten installiert (Entfernung < 5 m). Planer und Errichter sollten sie besonders bei großen Abständen
zwischen der Unterverteilung und dem
Endgerät vorsehen. Lange Leitungswege
bilden Leiterschleifen, die unter Umständen wie Antennen wirken.
Diese Ableiter verfügen über eine
kurze Ansprechzeit. Grundlage dieses
Schutzelementes ist ebenfalls eine YSchaltung (Bild 3).
Quelle: Obo Bettermann
Quelle: Obo Bettermann
Quelle: Obo Bettermann
Typ 3 – Anforderungsklasse D
Elektroinstallation
Bei den Methoden der Koordination unterscheidet
man zwischen den folgenden Koordinations-Varianten:
• ohne gesondertem Entkopplungselement
• mit gesondertem Entkopplungselementen
• getriggerte SPDs bzw. SPDs mit niedrigem Schutzpegel.
Zwei nun fogende Beispiele verdeutlichen den Unterschied zwischen der Koordination mit gesonderten
Entkopplungselementen und der Koordination durch
getriggerte SPDs verdeutlicht werden (Bild 4).
Für das koordinierte Ansprechen der Funkenstrecke gilt:
Up/Spark = Up/MOV + UL = Up/MOV + L·dI/dt
Die Funkenstrecken muss zünden bevor die Energiefestigkeit des MOV überschritten wird. Zur Bestimmung des benötigten Entkopplungselementes wird für
die Stromsteilheit dI/dt nach [1], ein minimaler Wert
von 0,1 kA/ms vorgegeben. Reicht die Leitungsimpedanz (L = 1 µH/m) zwischen den SPDs zur Koordination nicht aus, so muss der Planer zusätzliche Entkopplungsinduktivitäten einbauen.
Bild 5 zeigt eine neue Blitzstromableiter-Variante
auf Funkensteckenbasis. Sie sorgt für das koordinierte
Ansprechen in Kombination mit direkt nachgeschalteten Überspannungsableitern. Dies geschieht ohne zusätzliche Entkopplungselemente. Damit erreicht der
Planer bei kompakten EMV-Konzepten eine Platzersparnis bis 45 %. Die Begrenzung des Nennstromes
durch die Entkopplungsspulen im Längszweig entfällt
hierbei. Weiterhin ist bei kompakten TT- und IT-Netzsystemen keine separate N-PE-Funkenstrecke am
Überspannungsableiter (Anforderungsklasse C) nötig.
Fazit
Als Grundlage eines EMV- bzw. Überspannungsschutzkonzeptes sollten Planer und Errichter im Verlauf des Hauptsromversorgungssystems ein stufenweiser Schutz realisieren. So können sie die eingekoppelten Überspannungen auf einen für den Endverbraucher ungefährlichen Pegel zu reduzieren. Die
Anwendung bzw. der Einsatzort beeinflusst maßgeblich die Auswahl der Ableiterelemente.
Literatur
[1] EN 61643-11 2002-12: Überspannungsschutzgeräte für Niederspannungsanlagen – Teil 11: Überspannungsschutzgeräte für den Einsatz
in Niederspannungsanlagen – Anforderung und Prüfungen
[2] DIN V VDE 0185-4:2002-11 Blitzschutz -Teil 4: Elektrische und
elektronische Systeme in baulichen Anlagen
[3] E DIN 0675-6/A2: 1996-10 Überspannungsableiter zur Verwendung
in Wechselspannungsnetzen mit Nennspannungen zwischen 100V
und 1000V
[4] DIN V VDE 185-3:2002-11 Blitzschutz- Teil 3: Schutz von baulichen
Anlagen und Personen
[5] DIN VDE 0100- 443: 2002- 01: Errichten von Niederspannungsanlagen- Teil 4: Schutz bei Überspannungsanlagen infolge atmosphärischer Einflüsse oder Schalthandlungen
■
de 13-14/2003
49
Elektroinstallation
Power-Audit für Netzsysteme
Michael Muschong
Das TN-C-S-System stellt auch industrielle Betreiber vor EMV-Probleme,
die sie manchmal nur mit Anlagenertüchtigung lösen können. Am Beispiel einer relativ neuen Werksanlage
zeigt der Beitrag, wie die EMV im
Es ist traurige Realität, dass allerortens große Schäden auftreten, die vermeidbar gewesen wären. Seit den 80er
Jahren wiesen Fachleute zunehmend auf
die Notwendigkeit von EMV-Maßnahmen hin. Planer und Errichter berücksichtigten diese Hinweise nur sehr zögerlich. U. a. spielten hier wirtschaftliche
Gründe eine Rolle, nicht zuletzt auch
Qualifikationsdefizite.
sert wurde.
Schäden wegen nicht
ausreichender EMV
F
In dieser Situation sah sich auch ein
international renommiertes Unternehmen (Kasten). Nur acht Jahre nach dem
Neubau eines Werkes in der Nähe von
Berlin ließen die Betreiber Teile der
Elektroanlage von Sachverständigen
untersuchen. Im Ergebnis dessen entschlossen sie sich, durch geeignete Umbaumaßnahmen ihre doch sehr junge
Elektroanlage zu ertüchtigen.
In diesem Werk traten in bestimmten
Bereichen Schäden auf, die neben den direkten Schadenskosten auch Produktionsausfallkosten verursachten, z. B.:
• Starke Korrosionen bis hin zur völligen Durchrostung von Sprinklerleitungen (Bild 1)
• Sporadischer Ausfall (Störungen und
Zerstörungen) der elektronischen Anlagensteuerungen, EDV-Einrichtungen
sowie der in diesem Werk intensiv ausgebauten Sicherheits- und Gebäudeleittechnik
• Überhitzte Neutralleiterklemmen in
Verteilern (Bild 2).
Neben dem Zwang diese Schadenskosten zu begrenzen, sorgten die Betreiber
sich auch um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter hinsichtlich der elektromagnetischen Beeinflussung oder des Flimmerns
rüher erfolgte die Wahl des Netzsystems allein aus Sicht des Personenschutzes, welcher ohne Frage
immer die höchste Priorität hat. In den
meisten Konstellationen erreichen Planer und Errichter mit dem TN-C- bzw.
TN-C-S-System bis heute dieses Ziel. So
verankerten sich diese Netzsysteme als
Standard in den Köpfen vieler Elektrofachleute, den sie bedenkenlos anwendeten und dies z. T. heute noch tun.
Häufig berichtete »de« schon in verschiedener Form über EMV-Probleme,
die sich auf TN-C- bzw. TN-C-S-Netzsysteme zurückführen lassen. An dieser
Stelle sei insbesondere noch einmal erinnert an die »de«-Beiträge »Die Gefahr
des PEN-Leiters für elektronische Systeme«, 21/2002, S. 37 ff., »Erfahrungen
mit verPENnten Installationen«, 09/
2003, S. 44 ff., und »Überprüfung von
Anlagen in TN-?-Systemen«, 12/2003,
S. 40 ff.
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Redaktion »de«, nach Unterlagen von
Dipl.-Ing. Karl-Heinz Otto,
öffentlich bestellter und vereidigter
Sachverständiger für elektrische Niederspannungsanlagen, Leistungs- und
EDV-Elektronik, Neuss
50
Quelle: Rolls-Royce plc
POWER-AUDIT BEIM NAMHAFTEN HERSTELLER
Das internationale Unternehmen Rolls-Royce
plc liefert Komponenten für die zivile und
militärische Luftfahrt sowie Marine- und
Energietechnik. Es gibt zwei deutsche RollsRoyce-Standorte – Dahlewitz bei Berlin und
Oberursel bei Frankfurt/Main – mit insgesamt über 2000 Mitarbeitern.
Dahlewitz fertigt die Triebwerke der
BR700-Familie, die hier auch entwickelt wurden. Flugzeughersteller montieren die Triebwerke in Langstrecken- und militärische
Großflugzeuge.
Quelle: SV Otto
Rahmen eines Power-Audits verbes-
Bild 1: Teilbetriebsströme flossen durch
Sprinklerrohre und verursachten heftige
Korrosionserscheinungen bis hin zur
völligen Durchrostung
von Bildschirmen. Weiterhin stellten sie
auch über längere Zeit einen Zusammenhang zwischen Gewittern und
Störungen der elektronischen Anlagen fest.
Elektroanlage auf dem Prüfstand
Die Betreiber erkannten, dass sie mit ihren eigenen Fachleuten der Lage nicht
Herr werden konnten. Ohne exakte
(messtechnische) Kenntnisse gehen in einer derartigen Situation die Meinungen
über die Ursachen sowieso weit auseinander.
In einem so genannten Power-Audit
sollten externe Sachverständige folgende
Grundlagen ermitteln bzw. Hilfestellungen leisten:
• Feststellung des Ist-Zustandes
• Aufdeckung von Schwachstellen
• Erfassen und ggf. Monitoring (zeitliche Aufzeichung/Beobachtung) aller
elektrisch messbaren Parameter
• Messung von magnetischen Feldern in
der Nähe elektrischer Anlagen
• Feststellen der Ursachen von »vagabundierenden« Strömen
• Ausarbeitung von Abhilfemaßnahmen
de 13-14/2003
Elektroinstallation
drei Außenleiter und dem Neutralleiter
sowie deren Frequenz.
• Prüfung der erforderlichen Schutzeinrichtungen, Sicherungen und Schalter, ob sie den Belastungen und Kabelquerschnitten entsprechen, ggf. sollten Fehldimensionierungen korrigiert
werden.
• Anhand der Messungen/Auswertungen sollte ein zielgerichter Umbau erfolgen. Der Auftraggeber beauftragte den
Sachverständigen hierbei, konkrete Anweisungen an die ausführende Fachfirma weiterzugeben. Im Rahmen einer optimalen Lösung sollten dennoch unnötige Kosten vermieden werden.
Messungen und Kontrollen
Die Messungen enthielten folgende Vorgaben:
• Mit einem speziellen Schleifenwiderstandsmessgerät (Bild 4), welches zur
Einspeisung eines Prüfstroms von 280 A
in der Lage ist, sollte an den Netzendpunkten ermitteln werden, ob die Nullungsbedingungen stimmen (ausreichend niedriger Schleifenwiderstand,
damit die Schutzschalter im Fehlerfall
auslösen). Ggf. sollte dies durch zusätzliche Erdungsmaßnahmen korrigiert
werden.
• Monitoring von Nennstrom und cos ϕ
• Ermittlung der Länge, Verlegeart,
Strombelastbarkeit, Kurzschlussfestigkeit
des vorhandenen Leitungs-/Kabelnetzes
• Überprüfung der Einhaltung von
Schutzbedingungen,
Selektivitäten,
Spannungsfällen, Leiterquerschnitten
und Absicherungen.
Testbericht
de 13-14/2003
Quelle: SV Otto
Bild 4: Schleifenwiderstandsmessungen
an den Endpunkten mit bis zu 280 A (Nullungsbedingungen), ggf. zusätzliche Erdungsmaßnahmen erforderlich
Bild 5: Oberschwingungen der Ströme verursachten
Netzrückwirkungen auf die Spannung
Quelle: SV Otto
K.-H. Otto wies in seinen Auswertungen
viele theoretisch schon lange bekannte
Fakten nach:
Quelle: SV Otto
Quelle: SV Otto
Quelle: SV Otto
• Vermessung
des
Standortes – insbesondere einer bestimmten Produktionshalle –
mit einem GPS-System,
um für mögliche Blitzeinschläge eine Information aus einem zentralen Register zu erhalten
• Erstellung einer Fotound Videodokumentation
• Labortechnische Untersuchungen
der
Bild 2: Folgen der N-Situation: Brandgefahr durch überlasteSprinklerrohrkorrote N-Leiter, z. T. auch Sternpunktverschiebung
sionen
• Messtechnische Untersuchung/Erfas• Zielvorgabe für eine Netzertüchtigung
sung eines Transformators und von 25
• Umbau der Elektroanlage
Unterverteilungen
• Unterstützung bei der Sanierung
• Inspektion der vier Stromschienensys• Eine an den bisherigen Erfahrungen
teme der o. g. Produktionshalle, um die
orientierte Funktionsabnahme
Verbindungen von PEN, PE und N fest• Schulung der betriebseigenen Elektrozustellen und ggf. zu beseitigen (Bild 3) –
fachkräfte.
hierbei wurden 120 Brücken im nachgeschalteten System festgestellt
Der Job des Sachverständigen
• Erfassung der Kabelstrecken mit Hilfe
von Plänen und Ortsbesichtigungen:
Der beauftragte Sachverständige K.-H.
Dokumentation der Struktur, LeitungsOtto ging bei seinen Arbeiten in etwa
länge, Kabeltyp und -querschnitt
nach folgendem Schema vor:
• Einzelerfassung der Netzqualität und
Stromverbrauchswerte an den Haupteinspeisepunkten mit einem Echt-Effektivwert-Zangenamperemeter
(RMS)
oder einem Netzanalysator (hier: Fluke
F 41)
• Vektorsummenmessungen über alle
drei Außenleiter, um damit die tatsächliche N-Leiterbelastung zu ermitteln
• Messung der Ströme in den vorhandenen N- oder PEN-Leitern
• Bewertung der sich möglicherweise
Bild 3: Stromschienensystem als TN-Cdaraus ergebenden Über- oder UnterdeSystem, welches über die Kabel weiter zu
ckung zum prognostizierten N-Bedarf
den maschinennahen Unterverteilungen
• Ermittlung der vagabundierenden Difgeführt wurde
ferenzströme durch Messung über alle
Bild 6: Sporadische Störung
vernetzter EDV-Systeme durch
niederfrequente elektromagnetische Felder
51
Quelle: SV Otto
• Funktionsstörungen an elektronischen
Bauteilen als Momentaneffekt von oberschwingungsbehafteten Strömen (Bilder
5 und 6)
• Schaltbedingungen für Operationsverstärker und Transistoren sind nicht
mehr gegeben, durch galvanische und
induktive Kopplungen des Rückleitersystems N auf dem PE. Damit StörungsEinkopplungen auf alle Masse und Bezugssysteme.
• Sporadische Störungen hochvernetzter EDV-Systeme durch niederfrequente elektromagnetische Felder (Datenübertragungsstörungen/Verlangsamung)
durch mehrfache Zugriffsversuche.
• Vorzeitiger Verschleiß an Kugellagern
und mechanischen Teilen durch MikroFunkenerosion.
• Brandgefahr durch überlastete N-Leiter (dabei stellte K.-H. Otto häufig einen
reduzierten PEN-Querschnitt fest).
Quelle: SV Otto
Elektroinstallation
Bild 9: N-Brücken im Transformatorengehäuse
Bild 10: Beschriftung und isolierter Sternpunkt nach der Anlagenänderung
• Brandgefahr durch überlastete N-Leiter bzw. gemessene Sternpunktverschiebung.
Insbesondere in der Fertigungshalle
von Flugzeugturbinen zeigte sich die Situation nach Bild 7.
K.-H. Otto gab den Anlagenbetreibern die zentrale Zielstellung der Umbauaktion vor, einen einzigen zentralen
Erdungspunkt (ZEP) pro Einspeisegruppe zu schaffen (Bild 8). Hierfür führte
der beauftrage Elektrofachbetrieb eine
Reihe gezielter Maßnahmen durch, z. B.
an den einspeisenden Transformatoren
(Bilder 9 und 10).
Prüfung der ertüchtigten Anlage
Quelle: SV Otto
Nach dem Umbau prüften die Beteiligten mehrere Bedingungen:
• Mit einem 12-V-Prüftransformator bei
ca. 8 A wurde über den zentralen Erdungspunkt (ZEP) ein Strom eingekoppelt. Der Strom hatte dabei vollständig
über diese eine Brücke zu fließen. Als
Prüfspannungsquelle verwendete man
einen potentialfreien 230-V-Wechselrichter.
• Am gleichen Ort, d. h. am Ende des
Versorgungsstranges, wurde die Spannung zwischen N und PE gemessen.
Quelle: SV Otto
Bild 7: Ist-Zustand – ausgehend von der PEN-Schiene gibt es mehrfache Aufteilungen in
PE und N sowie Anschlüsse von PEN-Leitern und leitfähigen Gehäuseteilen
Bild 8: Umbauziel – eine zweite »reine« PE-Schiene; die ursprüngliche PEN-Schiene
bleibt formal »PEN«, an die ausschließlich N- oder PEN-Leiter angeschlossen werden
52
Fazit
Der vorliegende Beitrag kann längst
nicht alle technischen Einzelheiten ansprechen, die im Rahmen des Power-Audits bzw. der Anlagenumgestaltung
untersucht wurden. Vielmehr ging es
hier um die Darstellung der Vielfalt der
Fehlerquellen für eine gestörte EMV.
Trotz aller Vereinfachung lässt sich
klar erkennen, dass viele der Probleme
hätten vermieden werden können. Somit
musste der Betreiber die Einsparungskosten einer einfachen Elektroinstallation mit den Folgekosten um ein Vielfaches »nachzahlen«.
Allen EMV-interessierten empfiehlt
K.-H. Otto das bereits 1983 veröffentlichte Dokument »Guideline On Electrical Power For ADP Installations«, das
unter http://csrc.nist.gov/publications/fips
zum Herunterladen bereitsteht. Es hat
ohne Frage bis heute seine Aktualität
beibehalten.
■
www.sv-otto.de
de 13-14/2003
Elektroinstallation
CAD-Datenübernahme ohne Hindernisse
Oliver Hannappel
Die Bearbeitung von Planungsdaten
erfolgt zunehmend in CAD-Systemen. Dies gilt auch für ausführende
Elektrofachbetriebe, die hierzu Daten zur Weiterbearbeitung erhalten.
Die im Beitrag beschriebene Software hilft, aufgelöste Symbole zu rekonstruieren.
C
AD-Dateien als Träger von Baudaten haben sich in den letzten 10
Jahren im Bereich der elektrischen Installationstechnik etabliert. Zumindest bei mittleren und größeren Bauvorhaben erhalten die an der Ausführung und Planung beteiligten Unternehmen CAD-Daten – in der Regel im
de-facto-Standard DXF/DWG.
Leider sind die mit dem Datenaustausch verbundenen Probleme in der
Praxis noch nicht beseitigt (siehe »Datensalat beim Austausch von CAD-Dateien vermeiden«, »de« 11/2001, S. 53
ff.). Halten die beigestellten Zeichnungen ein Mindestmaß an Qualität ein, genügt z. B. die dort beschriebene
»klick&lern«-Technologie des CAE-/
CAD-Systems elcoCAD R4. Es wandelt
Quelle: Hannappel
Bild 1: AutoCAD-Icon
zum Auflösen von
Symbolen
einfache Symbole automatisch in intelligente Objekte um, die damit zur Weiterverarbeitung und Auswertung zur Verfügung stehen.
Das Drama der aufgelösten
Symbole
Jeder AutoCAD-Anwender kennt den
Befehl »Ursprung«. Er zerlegt Symbole –
die eine zusammengehörende logische
Einheit bilden – in unzusammenhängende Einzelobjekte wie Kreise, Linien,
Texte usw. Das Icon (grafisches ProDipl.-Inf. (FH) Oliver Hannappel,
geschäftsführender Gesellschafter,
Hannappel Software GmbH, Wiesbaden
54
grammsymbol) dieses Befehls in der Bedienungsoberfäche von AutoCAD repräsentiert sich nicht grundlos mit einer
Dynamitstange (Bild 1). Diese Funktion
hat es wirklich in sich. Sie verwandelt
ein grundsätzlich auswertbares CADModell in eine reine Strichzeichnung.
Anschließend geht so gut wie gar nichts
mehr: keine Stückliste, keine Massenermittlung, keine Generierung von Schemaplänen.
Viele CAD-Systeme enthalten auch
beim DXF/DWG-Export eine Funktion,
die Symbole, Blöcke oder Zellen in Ihre
Bestandteile zerlegt. Andere sind grundsätzlich nicht in der Lage, Symbole
DXF/DWG-konform auszugeben. Ein
Sonderfall ist die Eigenart mancher Programme jedem einzelnen Symbol einen
individuellen Namen zu geben.
In seiner Auswirkung ist dieses Softwareverhalten eine Form der Informationsvernichtung, fast vergleichbar mit
dem Auflösen der Symbole (Bild 1). Diese Informationen benötigen jedoch auch
ausführende Elektrofachbetriebe. Für sie
gibt es drei typische CAD-Anwendungsfälle, die nicht aufgelöste Symbole voraussetzen:
• In der Vergabephase kann der Anbietende – insbesondere bei Pauschalierungen – schnell und effizient Massen aus
CAD-Zeichnungen ermitteln. Auf dieses
moderne Hilfsmittel sollte niemand
mehr verzichten.
• Für die Erstellung von Ausführungsoder Revisionsplänen ist die Übernahme
der Vorplanung des Fachplaners oftmals
eine Voraussetzung um den CAE/CADEinsatz in einem Projekt überhaupt kostendeckend zu gestalten.
• Schließlich gewinnt das Facility Management innerhalb der Elektroinstallation zunehmend an Bedeutung. Spätestens bei der hier geforderten Datenübergabe an so genannte FM-Systeme
verletzen aufgelöste Zeichnungen die
Prüfkriterien. Die damit verbundenen
Nacharbeiten belasten den Deckungsbeitrag eines Projektes erheblich.
Der Bedarf für die Auswertung und
Aufbereitung solch »unintelligenter«
CAD-Zeichnungen wurde seit Jahren an
die Hannappel Software GmbH herangetragen. Aufgrund der Verzögerung bei
der Einführung der neuen Datenaustauschformate IAI/IFC – die diese Situation eindeutig verbessern könnten – ent-
Quelle: Hannappel Software
Automatische Erkennung von aufgelösten CAD-Symbolen
Bild 2: Prinzip von »elcoCAD CA«
wickelte diese Firma eine ergänzende
Software, die aufgelöste Symbole erkennen kann (Bild 2).
Symbol an der Kontur erkennen
Das Softwareprodukt »elcoCAD CA«
basiert auf dem Prinzip der Konturanalyse. Der Anwender zeigt dem System
einmal die Signatur eines Symbols. Im
Falle eines Ausschalter-Symbols sind
dies in der Regel ein Kreis und zwei Linien (Bild 2). Anschließend sucht und
erkennt das System diese Signatur in der
gesamten bzw. einem Teil der Zeichnung
und wandelte es in ein zusammenhängendes Symbol um. Das KonturanalyseVerfahren von elcoCAD CA ist optimiert
für die Erkennung von Elektroinstallations-Symbolen (Bild 3). DXF/DWGDateien lassen sich gut mit der Konturanalyse erkennen, etwas schwieriger ist
dieser Vorgang bei Plot-Dateien.
Plot-Dateien in CAD-Daten
umwandeln
Plot-Dateien sind keine auswertefähigen
CAD-Dateien. Leider geben viele Planer
de 13-14/2003
Quelle: Hannappel Software
Elektroinstallation
Bild 3: elcoCAD CA, Nutzeroberfläche unter Windows
die Daten in diesem Format weiter, damit der Empfänger diese lediglich ausdrucken bzw. plotten kann.
ElcoCAD CA schafft es – in Verbindung mit Softwarepaketen wie Cadconv der Fa. Kazmierczak –, die
Symbole in Plotdateien für Stiftplotter (HPGL-Format) zu erkennen. Dies gilt nicht für Dateien im
HPGL/2-Format, insbesondere bei Rasterdaten.
Cadconv wandelt solche HPGL-Dateien in das
DXF/DWG-Format um. Diese DXF/DWG-Datei entspricht in etwa einer aufgelösten CAD-Zeichnung. Es
existieren jedoch leichte Abweichungen zwischen der
Positionierung einzelner Zeichnungselemente. In elcoCAD CA lassen sich dafür Toleranzwerte für Objektgrößen, Distanzen und Winkel einstellen (Bild 3). Im
Vorschaumodus kann der Anwender diese Parameter
einfach und intuitiv ermitteln.
Die so einmal erlernten Signaturen können in so
genannten Job-Dateien als logisch zusammenhängende Analysevorgänge gespeichert und wieder verwendet werden.
Konturenanalyse an eigenen Daten testen
Im Grunde wäre das hier beschriebene Verfahren unnötig, würden die Projektbeteiligten die CAD-Daten
in geeigneter Form weitergeben. In der Praxis ist dies
leider nicht der Fall.
Die neuesten Programmversionen von elcoCAD
CA enthalten ein intelligentes Datenaustauschmodul
(EPX = elcoCAD Project eXchange), das die gesamte
Logik eines Projekts, einschließlich der notwendigen
Stammdaten, in einem speziellen Dateiformat abbildet
sowie im- und exportiert. Hannappel Software entwickelt in diesem Zusammenhang die »klick & lern«Technologie konsequent weiter. Damit kann der Planer aus minderwertigem Datenmaterial mit geringem
Aufwand intelligente Datenmodelle ableiten.
Da die Trefferquote einer Konturanalyse in sehr
starkem Maße von der Beschaffenheit der zu analysierenden CAD-Zeichnung abhängt, haben alle elcoCAD-Anwender ab der Version 4.21 die Gelegenheit,
elcoCAD CA zu testen. Das neueste Produkt-Update
enthält eine voll funktionsfähige Demoversion. Der
Interessent kann somit das Konturanlyseverfahren anhand der ihm vorliegender Daten bewerten.
■
www.dxf.de
www.elcoSystem.de
de 13-14/2003
55
Elektroinstallation
Anlagenbereitschaft als
Installationsanforderung
P. Jentes, A. Stöcklhuber
Produktionstechnische Betriebe sind
auf eine hohe Verfügbarkeit ihrer
Maschinen und Anlagen angewiesen.
Hier können Sammelschienensysteme
Ausfallzeiten minimieren.
D
ie Kundenanforderung nach hoher Verfügbarkeit stellt auch
hohe Anforderungen an die
Elektroinstallation. Moderne Sammelschienensysteme sorgen bei solchen Anwendungen für eine hohe Anlagenbereitschaft, da sich Reiheneinbaugeräte
auch unter Spannung demontieren lassen. Das heißt: Änderungen, Erweiterungen oder der Austausch defekter
Komponenten ist bei laufendem Betrieb
von Produktionsanlagen möglich. Der
Elektrotechniker profitiert durch den
Einsatz von Sammelschienensystemen
zudem von einer schnelleren und einfacheren Montage.
Bei der Druckerei UZ-Druck in Frankfurt/Main setzte der ausführende Elektro-
Dipl.-Wirtsch.-Ing (FH) Patrick Jentes,
Markt-Management Schalt-/Steuergeräte,
Hager Tehalit Vertriebs GmbH;
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«
technikermeister Andreas
Ott aus Hanau auf das
Sammelschienensystem
»tertio« von Hager. Gemeinsam mit dem Leiter
der Druckerei, Helmut
Schick, stand der Elektroinstallateur der Redaktion
»de« Rede und Antwort.
Quelle: Hager Tehalit
Sammelschienensystem gewährleistet
hohe Maschinenverfügbarkeit
Das Sammelschienensystem »tertio« ermöglicht den
Austausch von Modulargeräten, ohne die elektrische
Anlage abzuschalten
»de«: Welche Anforderungen stellte die
Druckerei an die Elektroinstallation im
Hinblick auf die Anlagenbereitschaft?
Schick: Aufgrund der rasanten Entwicklung in der Rollen-, Offset- und DigitalDrucktechnik tauschen wir relativ
häufig Maschinen aus und erweitern
regelmäßig unseren Maschinenpark. Um
auch in Umbauphasen einen reibungslosen Druckereibetrieb aufrechtzuerhalten, benötigen wir eine möglichst flexibel nutzbare Elektroinstallation. Ausfallzeiten durch die Abschaltung der
Stromversorgung müssen unbedingt vermieden werden oder zumindest auf ein
Minimum beschränkt bleiben.
Zudem stellten wir aus praktischen
Gründen die Anforderung, ausschließlich schmelzsicherungsfreie Stromkreisverteiler zu installieren.
»de«: Herr Ott, wie haben Sie die
Anforderungen Ihres Kunden erfüllt
und wie sieht die realisierte Elektroverteilung aus?
Ott: Den Kern der Elektroinstallation
bildet ein Hager-Standschrank der Serie
»univers N«. Die 200-A-Einspeisung erfolgt über einen Hauptschalter sowie
über ein 5-poliges Stromschienensystem.
Darüber hinaus kamen mehrere NH00Sicherungslasttrennschalter zum Einsatz. Für die Stromkreisabgänge wurden
Leitungsschutzschalter in Verbindung
mit dem »tertio«-Sammelschienensystem verwendet.
»de«: Welche Vorteile sehen Sie in
dem Einsatz von Sammelschienensystemen?
Ott: Ein entscheidender Vorteil dieser
Technik liegt sicherlich darin, dass ich
Andreas Ott ist Elektrotechnikermeister
und Inhaber eines Betriebes in Hanau. Er
beschäftigt drei Elektroinstallateure und
ist sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich tätig. Arbeitschwerpunkte
seines Unternehmens sind Steuerungstechnik für industrielle Anwendungen,
Brand- und Einbruchmeldeanlagen sowie
Videoüberwachungs- und Zutrittskontrollsysteme.
Helmut Schick ist Leiter der Druckerei
UZ-Druck in Frankfurt. Das Unternehmen
ist spezialisiert auf Konzeption, Gestaltung und Druck von Geschäfts- sowie Formularpapieren auf modernen Rollenoffset- und Digitaldruckmaschinen.
56
Quelle: Hager Tehalit
DIE INTERVIEWPARTNER
Die Einspeisung der Sammelschienensysteme kann, wie in diesem Fall, über
FI-Schutzschalter erfolgen; der standardmäßige Berührungsschutz des »tertio«-Systems
entspricht der Schutzart IP2x
de 13-14/2003
Quelle: Hager Tehalit
Elektroinstallation
Auch Druckmaschinen sind dem hohen Innovationszyklus der heutigen Zeit unterworfen, häufige Umbauarbeiten fordern daher eine flexible Elektroinstallation
als Elektrotechniker Stromabgänge durch Adapter
problemlos austauschen oder ändern kann, ohne den
kompletten Verteiler von der Spannung freischalten zu
müssen. Aufgrund des zuverlässigen Berührungsschutzes ist dies gefahrlos möglich.
Als weiteren Vorteil betrachte ich die praktische
Einspeisetechnik: Bis 63 A ist die Einspeisung mit anreihbaren Geräteadaptern über FI- oder LS-Schalter
problemlos möglich. Für größere Stromstärken bis
200 A stehen 4- und 5-polige Einspeiselemente zur
Verfügung.
Darüber hinaus reduziert der Einsatz von Sammelschienensystemen den Verdrahtungsaufwand beträchtlich. Im konkreten Fall ermöglichten Führungshilfen
sowohl ein einfaches Einlegen der Leitungen in die
Klemmen als auch ein problemloses Weiterverbinden.
»de«: Welche besonderen Herausforderungen waren
mit diesem Projekt verbunden, und wie bewerten sie
den Verlauf?
Ott: Planung und Bau der Elektroverteilung waren
terminlich an den Umzug der Druckerei in neue
Räumlichkeiten verbunden. Dies erforderte eine
schnelle Umsetzung der Installation. Nachdem wir
Mitte Juni 2002 unser Angebot eingereicht hatten, begann bereits Mitte Juli die Bauphase, die bis Anfang
September andauerte. Die Inbetriebnahme erfolgte
dann stufenweise zwischen Ende August und Mitte
September
Beim Projektverlauf kam uns die unkomplizierte
Zusammenarbeit mit der Frankfurter Niederlassung
von Hager Tehalit zugute, die uns bei Planung und
Kalkulation unterstützte – so stellte die Niederlassung
nach den von uns gefertigten Stromlaufplänen das erforderliche Material für den Verteiler zusammen.
»de«: Und wie bewährt sich die Anlage in der Praxis,
Herr Schick?
Schick: Wir sind sehr zufrieden. Seit der Inbetriebnahme im vergangenen Sommer hatten wir keine Standzeiten oder gar Ausfälle zu verzeichnen.
■
de 13-14/2003
Elektroinstallation
Elektrotechnische Anlagen in medizinisch
genutzten Bereichen
Anmerkungen zur neuen DIN VDE 0100 Teil 710
Hans-Peter Uhlig
Die seit dem 1.6.2003 nur noch allein
gültige Norm stellt Planer und Errichter von elektrotechnischen Anlagen
in medizinisch genutzten Bereichen
vor neue Herausforderungen. Der
Beitrag befasst sich mit den Hintergründen der Entstehung und gibt Hinweise zum Umgang sowie zur künftigen Verfahrensweise bei der Normanwendung.
D
eutsche Normen gelten international zum Teil als unbequem.
Sie sind ausgefeilt, bieten viel Sicherheit, welche allerdings auch ihren
Preis hat.
Dies gilt auch für die Normen zur
Planung, Errichtung, Rekonstruktion
und Prüfung von elektrotechnischen Anlagen in medizinisch genutzten Gebäuden. Eine in diesem Bereich wichtige
Norm war die bisher gültige DIN VDE
0107:1994-10 »Starkstromanlagen in
Krankenhäusern und medizinisch genutzten Räumen außerhalb von Krankenhäusern«.
Übergangsfrist verstrichen
Die neue Norm DIN VDE 0100-710
»Medizinisch genutzte Bereiche« gilt seit
dem 1.11.2002 und ersetzt die DIN
VDE 0107, die mit einer Übergangsfrist
bis zum 31.5.2003 parallel zur neuen
Norm gültig blieb.
Seit dem 1.6.2003 gilt die neue Norm
ohne Einschränkung auch für alle in Arbeit befindlichen Projekte. Sie ist jezt Bestandteil der Normenreihe DIN VDE
0100 »Errichten von Niederspannungsanlagen«. Sie gehört zur Gruppe 700
»Betriebsstätten, Räume und Anlagen
besonderer Art«.
Dipl.-Ing. (FH) Hans-Peter Uhlig,
Mitglied im DKE-Unterkomitee 221.4
sowie freier Berater für elektrotechnische
Anlagen in Gebäuden und Photovoltaik,
Güstrow
58
Viele Verbesserungen
Die neue Norm DIN VDE
0100-710 enthält eine
ganze Reihe wesentlicher
Verbesserungen:
• Der Text der IEC
60364-7-710 wurde bereits eingearbeitet.
• Die Gliederung der neuen Norm stimmt mit der
Gliederung der Basisnorm
DIN VDE 0100 überein.
Dadurch wird der Bezug
zur Basisnorm erleichtert.
• Die Grundsätze für die Planung und
Errichtung elektrotechnischer Anlagen
in medizinisch genutzten Bereichen
bzw. Gebäuden wurden klarer formuliert und höher gewichtet. Planer und
Errichter übernehmen damit mehr Verantwortung.
• Das TN-S-Systems wurde eindeutig
festgelegt und auch abgegrenzt. Hierdurch lassen sich wichtige Anforderungen der Kommunikations- und Datentechnik sowie der Schutztechnik erfüllen.
• Planer/Errichter müssen eine komplette Netzberechnung nachweisen. Hierzu
gehören die Berechnung der Nennstromund Kurzschlussfestigkeit aller Betriebsmittel, die zulässigen Erwärmungen von
Kabeln und Leitungen bei Normalbetrieb und Kurzschluss sowie die Selektivität der Schutzeinrichtungen bei Kurzschluss.
• In der Norm ist ein Hinweis auf die
fehlende normative Konformität zur
DIN IEC 60038 (VDE 0175) bezüglich
der »Spannungstoleranzen« enthalten.
Dafür bietet die Norm aber zugleich Lösungsvorschläge.
• Die Norm gilt für alle Gebäude, in denen sich medizinisch genutzte Bereiche
im Sinne der Norm befinden. Für zusätzliche Maßnahmen im kompletten Gebäude und im medizinisch genutzten Teil
entscheidet ausschließlich die Art der
medizinischen Nutzung.
• Die Grundlage für die technischen
Mindestanforderungen bildet grundsätzlich die Art des Kontaktes zwischen
dem medizinischen elektrischen Gerät
und dem Körper des Patienten. Die dar-
aus resultierenden elektrischen Bedingungen benennt die Norm zusätzlich.
• Die Norm bezieht sich auf die fest installierte elektrotechnische Anlage und
grenzt sich von den Geräten ab.
• Die Sicherheit von Patienten und
Personal wird nun ausdrücklich berücksichtigt.
• Die Anwendung der Norm ist auch für
die elektrische Versorgung der Anlagen
vorgeschrieben, die ebenfalls für die Sicherheit des Betriebes erforderlich sind,
wie z. B. Anlagen der medizinischen
Gasversorgung.
• Die Einteilung der medizinisch genutzten Bereiche muss mit dem medizinischen Personal, der zuständigen Gesundheitsorganisation oder dem Verantwortlichen für Arbeitssicherheit nach einem definierten Verfahren vereinbart
werden. Die frühere Norm empfahl diese nur.
• Die Forderung nach einzelnen eigenen
Betriebsräumen für wichtige, sicherheitsrelevante elektrische Betriebsmittel
wurde ausgeweitet, um die Sicherheit für
wichtige Komponenten der Anlage zu
erweitern.
• Alle Verteiler müssen DIN VDE 0660
entsprechen, das heißt mindestens als
PTSK, mit Blechgehäuse, ausgeführt
sein.
• Die Anforderungen an die Umschalteinrichtungen wurden präzisiert und
weiterhin zwischen den verschiedenen
Arten von Umschalteinrichtungen unterschieden.
• Bei Verwendung von Mehrfachsteckdosen sind bestimmte Rahmenbedingungen zu beachten. Ziel dabei ist es,
den gleichzeitigen Ausfall einer größeren
de 13-14/2003
Elektroinstallation
Anzahl von medizinischen elektrischen Geräten zu
vermeiden.
• Die Anwendung der Funktionskleinspannung ohne
sichere Trennung (FELV) ist verboten.
• Die PE der Verbraucher in der Patientenumgebung
sind unter verschärften Bedingungen in den zusätzlichen Potentialausgleich einzubeziehen, um die geforderte, maximal zulässige Berührungsspannung von
25 V AC einzuhalten.
• In medizinisch genutzten Bereichen der Gruppen 1
und 2 sowie auf Rettungswegen sind die Leuchten auf
das Allgemeinstrom- und das Sicherheitsstrom-Versorgungs-System aufzuteilen (AV- und SV-System).
Dadurch wirken das AV- und das SV-System gegenseitig als Reserve bei elektrischen Störungen.
Die Neugliederung der Norm wird von einigen
Nutzern als weniger übersichtlich empfunden. Um alle zutreffenden Anforderungen einer elektrotechnischen Anlage zu finden, muss der Planer oder Errichter in der Regel die gesamte Normenreihe DIN VDE
0100 (VDE 0100) zusätzlich zu den Besonderheiten in
DIN VDE 0100-710 (VDE 0100 Teil 710) sichten.
Die neue Norm DIN VDE 0100-710 beinhaltet,
wie jede Vorschrift oder Norm, die Mindestanforderungen. In diesem Falle für Niederspannungsanlagen
in medizinisch genutzten Bereichen. Sie repräsentieren
gleichzeitig den kleinsten gemeinsamen Nenner, den
das Normenkomitee bei der Erarbeitung der Norm erreichte.
Hinweise für praxisgerechte
Anforderungen
Bei der praktischen Planung und Errichtung von
Niederspannungsanlagen in medizinisch genutzten
Gebäuden erscheint es sinnvoll, zu bestimmten Teilen
der Anlage solch höhere Anforderungen zugrunde zu
legen. Nachstehend hierzu einige Hinweise:
• In medizinisch genutzten Gebäuden sollte im gesamten Gebäude immer das TN-S-System angewendet
werden, um den Anforderungen der Normen aus der
Reihe DIN VDE 0800 (Kommunikationssysteme) gerecht zu werden. Außerdem ist das TN-S-System eine
wichtige Voraussetzung für die Erfüllung der hohen
Anforderungen an den Berührungsschutz in den medizinisch genutzten Bereichen der Gruppen 1 und 2.
• Alle Bereiche bzw. Brandabschnitte mit baurechtlich
oder durch diese Norm vorgeschriebenen sicherheitsrelevanten Anlagen müssen vom Hauptverteiler über
eine bevorzugte (so genannte erste Leitung) und eine
zweite Leitung eingespeist werden. Beide Leitungen
sollten getrennt verlegt und die bevorzugte Leitung
muss mit 90 min Funktionserhalt ausgeführt werden.
• Im jeweiligen Brandabschnitt kann immer der einzelne Verteiler oder der Verteilerabschnitt eingespeist
werden. Bei mehr als einem medizinisch genutzten Bereich der Gruppe 2 sollte der Planer mindestens zwei
Umschalteinrichtungen vorsehen.
• Alle Hauptverteiler, die den Stromquellen nachgeordnet sind, sollten Planer und Errichter als typgeprüfte Schaltgerätekombinationen ausführen. Für alle
übrigen Verteiler müssen sie mindestens den Nachweis
der Ausführung als partiell typgeprüfte Schaltgerätede 13-14/2003
59
Elektroinstallation
FACHLEUTE DISKUTIEREN NEUE VDE 0100-710
Gegenwärtig setzen sich viele deutsche Planer, Betreiber und Errichter elektrotechnischer Anlagen in medizinisch genutzen Gebäuden mit den Konsequenzen der nun allein
geltenden Norm DIN-VDE 0100-710 auseinander.
Dabei diskutieren die Fachleute z.B. über
Begriffsdefinitionen, gewisse Detailschwächen im Normentext oder die Einbeziehung
des medizinischen Personals bei der Gruppen-Festlegung der medizinischen Bereiche.
Das nebenstehende Bild zeigt eine Podiumsdiskussion auf der Fachtagung »Elektrotechnik in Kliniken, Arztpraxen und Pflegeheimen« im Bundestechnologiezentrum für
Elektro- und Informationstechnik e. V. (bfe),
Oldenburg, Mai 2003.
kombination erbringen. Einzelysteme –
z. B. AV-, SV- und ZSV-System (zusätzliches Sicherheitsstrom-Versorgungssystem), aber auch Haupt- und Unterteiler
– sollten immer in getrennten Gefäßen
untergebracht werden.
• Die medizinisch genutzten Bereiche
der Gruppe 2 sollten immer mit einem
zusätzlichen Potentialausgleich, der ein
Überschreiten von 25 V AC Berührungsspannung in allen Betriebs- oder Fehlerfällen verhindert, ausgestattet sein. Dies
sollte der Planer mindestens rechnerisch
nachweisen.
• In medizinisch genutzten Bereichen
(Raum oder Raumgruppe) der Gruppe
1 oder 2 sollten alle Steckdosen und
Verbraucher im Handbereich über
ein RCD mit einem Auslösestrom
≤ 30 mA zu versorgt werden. Ausgenommen hiervon sind selbstverständlich die Stromversorgung von medizinischen elektrischen Geräten für lebenswichtige Funktionen, welche über
das medizinische IT-System erfolgt,
und Verbraucher außerhalb des Handbereichs, wie die Leuchten für die
Raumbeleuchtung. Alle Geräte, die
z. B. wegen hoher Ableitströme nicht
über ein RCD mit I∆N ≤ 30 mA betrieben werden können, sind so zu installieren, dass die Bedingungen unter 5)
eingehalten werden.
• Das kurzschluss- und erdschlusssichere Verlegen von Kabeln im Sinne
der Norm muss deren Ausbrennen
ausschließen.
Viele der grundlegenden Aussagen
der in langjähriger Entwicklung entstandenen DIN VDE 0107 bestehen in
zwei Normentexten weiter: Sie fanden
sowohl Eingang in die IEC 60364-7710 als auch in die neue DIN VDE
0100-710.
60
Den Teilnehmern wurde erklärt, dass aufgrund des plötzlich geringen Zeitrahmens vor
dem Bearbeitungsstopp auf nationaler Ebene, schnelles Handeln beim Erstellen eines
Normentextes geboten war (siehe Abschnitt
»Entstehungsgeschichte im internationalen
Zusammenhang«).
Entstehungsgeschichte im
internationalen Zusammenhang
Die DIN VDE 0107 entstand Anfang
der neunziger Jahre und galt ab Oktober
1994. Die technische Weiterentwicklung, eine Reihe in der Praxis erworbener Erkenntnisse sowie zwischenzeitliche Änderungen des Vorschriftenund Normenwerkes führten jedoch
zu einem deutlichen Nachbesserungsbedarf.
Die internationalen Normungsgremien vereinbarten inzwischen den
Text der künftigen IEC 60364-7-710.
Die IEC-Mitglieder nahmen diesen
Ende 2002 mehrheitlich an. Die bestehenden internationalen Vereinbarungen sehen an dieser Stelle vor, dass
auf der europäischen Ebene die Arbeit
an nationalen Normen mit der Umfrage
des CENELEC bei seinen Mitgliedern
über die Annahme einer IEC-Norm
gestoppt wird.
Demzufolge standen die deutschen
Normenbearbeiter im Zugzwang: Sie
mussten die oben erwähnten Nachbesserungen zur DIN VDE 0107 vor dem
Wirksamwerden dieses Stopps – also
kurzfristig – umsetzen. Nur so konnten
sie sich eine bessere Ausgangsbasis in
der künftigen europäischen Normung
sichern.
Gleichzeitig lag es nahe, mehrere
Sachverhalte in dieser Bearbeitungsphase miteinander zu kombinieren:
• Übernahme der erhaltenswerten Teile
der DIN VDE 0107 einschließlich der
notwendigen Nachbesserungen
• Textübernahme der IEC-Norm
• Neugliederung der Normenreihe DIN
VDE 0100.
Die Neugliederung der Normenreihe
DIN VDE 0100 lässt sich übrigens
hauptsächlich auf den Einfluss der internationalen Normung zurückführen.
Mit der Erarbeitung der neuen DIN
VDE 0100-710 stand die DKE also vor
der anspruchsvollen Aufgabe, in einem
engen Zeitrahmen mehrere umfangreiche Teilaufgaben gleichzeitig zu lösen
sowie die öffentliche nationale Diskussion durchzuführen und abzuschließen.
In der Einleitung der neuen Norm
DIN VDE 0100-710 begründet das
DKE-Unterkomitee 221.4 ihre Vorgehensweise anschaulich: »Die neue Norm
verbessert die Ausgangsbasis für die
Einführung der europäischen Norm
(Grundlage IEC 60364-7-710) dahingehend, dass viele deutsche Anforderungen, die international mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zum Tragen kommen, als nationale Restnorm in eine
künftige europäische Norm eingebracht
werden können.«
Für die Einführung dieser neuen europäischen Norm gibt es keinen Zeitrahmen. DIN VDE 0100-710 wird demzufolge für längere Zeit gelten.
Fazit
Planer und Errichter sollten grundsätzlich für die technische Bewertung von
Projekten in medizinisch genutzen Gebäuden rechtzeitig kompetente Fachleute hinzuziehen. Geeignet hierfür sind
z. B. die zuständigen Prüfer und Sachverständigen.
Das Ziel der beteiligten Personen
sollte eine mindestens dem Stand der
Vorschriften, Normen und Richtlinien
entsprechende Lösungen sein. Zwischen
den relevanten gesetzlichen Bestimmungen und Verordnungen sowie den Normen und Richtlinien besteht nicht immer Konformität.
Auch innerhalb des Normenwerkes
DIN VDE 0100 gibt es solche ungelösten Probleme. Planer, Errichter und Betreiber müssen daher jedes Projekt an
technisch sinnvollen Lösungen orientieren. Damit also an den anerkannten Regeln der Technik bzw. dem Stand der
Technik. Dies gilt parallel zu Vorschriften, Normen und Richtlinien, besonders
im Hinblick auf die Sicherheit. Dabei
müssen Aufwand und Nutzen in einem
vernünftigen Verhältnis stehen, ohne die
Grundregeln der Sicherheit zu verletzen.
Zur Unterstützung wünschen sich
viele im medizinischen Bereich tätige
Elektrofachleute in der nächsten Zeit
entsprechende Publikationen. Auch im
»de« wird einiges darüber zu lesen sein.
■
de 13-14/2003
Informationstechnik
Trends in der Gebäudeverkabelung
VDE veranstaltet zusammen mit »de« ein Seminar in Berlin
Sigurd Schobert
Die strukturierte Gebäudeverkabelung stellt ein interessantes Marktpotenzial für den Elektroinstallateur
dar. Etliche Gewerke beinhalten
heute diese Installationsleistungen.
Weiterhin wichtig ist die Abnahme
und Zertifizierung dieser Installation
– mit entsprechender Messtechnik.
VDE und »de« bieten dazu gemeinsam ein Seminar an.
V
eranstaltet wird dieses Seminar
durch den Verband Deutscher
Elektrotechniker (VDE) in Berlin, Bismarkstr. 33, am 18. und 19. September dieses Jahres unter der Leitung
von »de«, vertreten durch Sigurd Schobert. Zahlreiche Kabelhersteller und
Systemanbieter sowie Messgerätehersteller unterstützen diese Seminarveranstaltung mit Leihgaben von Demonstrationsmaterial sowie von Messgeräten.
Aktiv mitwirken werden u. a. folgende
Firmen: Daetwyler Kabel & Systeme
GmbH, Siemon Kabelsysteme, Ideal Industries GmbH und Laser 2000 GmbH.
Zielgruppe
Dieses Seminar richtet sich an technische
Fachkräfte, Installateure und Meister aus
Industrie und dem Handwerk, die bereits
erste Erfahrungen in der Nachrichtenübertragungstechnik gesammelt haben
und sich über die strukturierte Gebäudeverkabelung für die Kommunikationstechnik näher informieren wollen.
Seminarziel
In diesem zweitägigen Seminar erhalten
die Teilnehmer – über die Grundlagen
hinaus – Wissenswertes zu neuesten
Trends der Nachrichtenübertragungstechnik mit Kupfer- und Glasfaserkabel.
Am Beispiel verschiedener Stecker- und
Installationssysteme werden wichtige Installationsmethoden und deren Normen
und Vorschriften erläutert und UnterSigurd Schobert, Redaktion »de«
de 13-14/2003
schiede im Hinblick auf Verarbeitung
und Handhabung erklärt.
Durch praktische Vorführungen und
die Möglichkeit, selbst Montagen an
Übungsobjekten durchzuführen, bekommen die Teilnehmer das Gefühl und
einen Überblick über die notwendigen
Vorkehrungen und Bedingungen für eine
Installation einer datentechnischen Gebäudeverkabelung. Ergänzt wird dieser
Workshop durch den Einsatz von entsprechenden Mess- und Prüfgeräten für
die Installation.
Seminarinhalt
• Überblick zu den Normen sowie Standards zur strukturierten Gebäudeverkabelung
• Kupferkabel: Grundbegriffe, Kenngrößen und Normen (EN 50173, Kategorien, Klasseneinteilungen). Hinweis:
Im Juni 2003 ist die neue Fassung dieser Norm in deutscher Sprache im
Beuthverlag, Berlin, veröffentlicht
worden, die auch die Kategorie 7/Klasse F berücksichtigt
• Netzstrukturen und deren Variationen
in der Gebäudetechnik
• ISDN-Installation einschließlich DSLApplikationen
• Beispiele von Verkabelungstechniken
(Kabeltypen, Steckertechniken) verschiedener Anbieter
• Praxis: Konfektionieren von Kabeln
• Messpraxis: Abnahmemessungen und
Protokollieren von Gebäudeverkabelungen mit Kabeltestern und Kabelprüfgeräten
• Glasfaserkabel: Grundbegriffe, Kenngrößen und Normen (EN 50173, Klasseneinteilungen)
• Beispiele verschiedener Anbieter von
Verkabelungstechniken, (LWL-Typen,
Steckertechniken)
• Praxis: Spleißen von Lichtwellenleitern
• Messpraxis: Abnahmemessungen mit
optischen Messgeräten.
Teilnahmebedingungen
Willkommen sind alle Installateure und
technisch Interessierten, die über Grundkenntnisse der Übertragungstechnik verfügen. Für Mitglieder des VDE kostet
die Teilnahme 365 €, für alle andereren
395 €.
Anmeldung
»de« nimmt unter der Telefonnummer
(0 89) 12 60 72 44 oder Fax (0 89)
12607111 Anmeldungen entgegen. Die
Interessenten können sich aber auch unter www.online-de.de/dialog/a_anmel
dung.html oder beim VDE (Tagungen
und Seminare, Büro Berlin, Hanna Hoppe) direkt anmelden:
Tel. und Fax: (030) 34 80 01 80,
E-Mail: [email protected]
Immer am Ball bleiben
In jüngster Zeit haben etliche Systemhersteller ihre Produkte um Komponenten der Kategorie 6 und 7 bzw. der Klasse F (bis 600 MHz) erweitert. Die Anwendungen schließen auch schon Multimedia-Techniken ein. Ein Beispiel dazu:
Vor einigen Wochen wurde eines der ersten Steckverbindersysteme für die Kategorie 7 nach IEC standardisiert. Damit
erhält die lange Jahre gängige Steckertechnik RJ 45 einen Mitbestreiter, der
den Übertragungsbereich bis zu 1,2 GHz
ausweitet.
Die Messgeräteindustrie liefert dazu
auch die entsprechenden Geräte. Der
Trend geht hin zu immer kleineren, handlicheren Werkzeugen. Das zeigen u. a.
die Systemanbieter von Lichtwellenleiterkomponenten: Schnellmontagen von Glasfasersteckern, HandheldSpleißgeräte und Messgeräte, die in den
Gürteltaschen mit sich getragen werden
können. Diese Entwicklung ist insbesondere für den Installateur »im Feld« von
Bedeutung.
Informieren Sie sich darüber – so sind
Sie für Ihre nächsten Verkabelungsprojekte gerüstet!
■
www.online-de.de
www.vde.de
61
Informationstechnik
LAN-Schrankkonzept mit System
Modularität erleichtert die Montage
Anja Bechtloff
Wer schon einmal LAN-Schränke
transportieren und installieren musste, kennt die Probleme, die dabei ent-
wenigen Handgriffen leicht
demontiert und so auch in
problematischen Räumen
fachgerecht installieren. Die
Einbauten selbst erfolgen
immer vor Ort.
stehen können. Enge Fahrstühle oder
Treppen, aber auch eine aufwändige
Montage
der
Einbauteile
haben
schon so manchem Installateur die
Arbeit erschwert. Einmal aufgebaut,
erweisen sie sich zudem oft als unflexibel und lassen sich in der Regel
nicht an Veränderungen der technischen Infrastruktur anpassen. Lösungen dazu beschreibt der folgende
Beitrag.
E
in modulares System, wie es 3M
Telecommunications
mit
den
Schränken der QVSL-2003-Serie
bietet, ermöglicht dem Installateur – aufgrund vereinfachter Befestigungstechnik
– eine schnelle und kostengünstige Montage vor Ort. In der Regel erfolgt die
Anlieferung komplett zusammengebaut,
also »installationsfertig«. Für Exportmärkte steht das System aber auch als
Bausatz zur Verfügung. Bei Bedarf lassen
sich die Schränke für den Transport mit
Anja Bechtloff, freie Journalistin, Mülheim
Bild 1: Die neue Verbindungstechnik mit
den Grommets vereinfacht die Montage
der Schränke
62
Montage und
Einrichtung von
LAN-Schränken
Durchdachte, auf »Einhängen« und »Fixieren« basierende Konstruktionskonzepte beinhalten Steckverbindungen und reduzieren
Verschraubungspunkte
durch Verrastungen. Das
neue Grommet aus Metall
vereinfacht die Verschraubungen der 19"-Komponenten (Bild 1). Er ersetzt
die bisher übliche, umständliche Käfigmutter und stellt Modulare und flexible LAN-Schrankkonzepte erleichan ihrer Stelle eine leitende tern die Montage und spätere Umrüstung, ohne die
Verbindung der Komponen- Netzwerksicherheit zu beeinträchtigen
ten mit dem Gestell her.
Darüber hinaus vereinfacht eine fleWeil ein einheitliches Befestigungsxible Dachkonstruktion die Installation.
system die Installateursarbeit erleichtert,
Der Hersteller bietet ein so genanntes
sind beim QVSL-2003-System alle Be»Sandwich«-Dach an, das eine Reihe
festigungen bis hin zur 19"-Ebene mit
von Ausbrüchen zur Montage verschieeinem Werkzeug und einheitlichen
dener Lüfter und Kabeleinführungen hat
Schrauben montierbar. Fehlende Spe(Bild 3). Dessen eingelegte Schaumplatte
zialwerkzeuge oder falsche Muttern und
lässt sich einfach mit einem Messer
Schrauben gehören damit der Vergangenheit an. Darüber hinaus verringern
Lösungen wie z. B. vorkonfektioniertes
»Plug-and-Play-Zubehör« die Installationszeiten.
In der Praxis macht sich zusätzlich eine
durchdachte Kabelführung schnell bezahlt. Auch hier sorgt ein modularer Aufbau für die nötige Flexibilität: Kabelführungsbügel, die es ermöglichen, Patchkabel ohne Einfädeln abzulegen und dennoch eine sichere Führung gewährleisten,
erleichtern das Handling und erhöhen
die Übersichtlichkeit (Bild 2). Auf dieser
Basis ist auch ein späterer Umbau leicht
zu realisieren. Einfach durch die Abnahme einer oder mehrerer Wände lässt sich
das Gehäuse schnell vergrößern, ohne
die Gesamtheit aufzulösen. Bei späteren
Wartungsarbeiten bewähren sich allseiBild 2: Zu einer Seite hin offene Kabelfühtig montierte Türen, es erleichtert die Errungsbügel erleichtern das Verlegen der
reichbarkeit aller Einbauteile.
Kabel
de – 13-14/2003
Informationstechnik
INTERVIEW MIT TORSTEN ADAMIETZ, PRODUKTMANAGER
»de« führte ein Gespräch mit Torsten
Adamietz, Produktmanager Enterprise
Network Solutions
bei 3M Telecommunications Deutschland.
»de«: Herr Adamietz, mit dem
QVSL 2003 bringt 3M Telecommunikations
im Herbst ein anwendungsoptimiertes LANSchranksystem auf den Markt. Was genau
kann der Kunde erwarten?
T. Adamietz: Nun, technologische Entwicklungen müssen in der Praxis auch umsetzbar
sein. Deshalb haben wir bei der Entwicklung
des QVSL-Schranksystems eng mit Fachinstallateuren zusammengearbeitet und uns an deren Bedürfnissen orientiert. Die Komponenten
Torsten Adamietz
schneiden; Bürstenleisten sind nicht erforderlich, denn der Staubschutz ist
durch das anschmiegsame Material bereits gegeben. Der Basisschutz des LANSchranks von IP 30 lässt sich leicht auf
IP 54 aufrüsten.
Hohe Ansprüche an die
Sicherheit
Ob bei Neu- oder Umbauten: Die Aufgabe eines LAN-Schranks besteht darin,
die Komponenten an einem Ort zusammenzufassen und vor äußeren Einflüssen zu schützen. Deshalb sollte in jedem Fall auf eine stabile Konstruktion
Wert gelegt werden. Hier bieten die aus
Stahlblech gefertigten Schränke der aktuellen QVSL-Generation – trotz ihres
müssen einfach zu installieren und bei Wartungsarbeiten leicht zugänglich sein. Unser
Ziel war es deshalb, die Montage – auch mit
Blick auf mögliche spätere Umrüstungen – generell zu vereinfachen. Aus diesem Ansatz heraus ist die QVSL-2003-Serie entstanden.
»de«: Was sind denn nun die Merkmale und
besonderen Vorteile Ihres Systems?
T. Adamietz: Mit den Schränken der neuen
Generation realisiert man ein so genanntes
Baukastenprinzip. Sie sind so in wenigen
Handgriffen und mit Standardwerkzeug montier- bzw. demontierbar. Außerdem wurden
die Verschraubungspunkte erheblich reduziert
oder ganz durch Verrastungen ersetzt. Das erspart dem Installateur unter dem Strich viel
Zeit und damit Geld – besonders bei Umbauarbeiten. Wichtig erscheint uns außerdem ein
hohes Maß an Bedienkomfort und Übersichtlichkeit. Dazu wurden eigens spezielle Kabel-
flexiblen Aufbaus und niedrigen Gewichts – hohe Stabilität. Die Verglasung
der Vordertür ermöglicht eine Überwachung der eingebauten aktiven Komponenten.
Einen weiteren Beitrag für eine langfristige Netzwerksicherheit leisten Konzepte zum Zugriffsschutz, Metallrahmen gewährleisten dieses. Hohe Sicherheit garantieren verschiedene Schließsysteme. 3M setzt das von nahezu allen
Herstellern verwendete Standardlochbild ein. So können selbst individuelle
Systeme eingesetzt und mit anderen
Schließungen wie zum Beispiel von Zimmertüren kombiniert werden. Eine spezielle Konstruktion der Schließstangen
entlastet die Türscharniere und verhindert so z. B. Transportschäden. Auch die
Bild 3: Im Sandwich-Dach befindet sich eine Reihe von verschiedenen Ausbrüchen, die
eine Montage von Lüftern und Kabeldurchführungen erleichtert
de– 13-14/2003
führungsbügel entwickelt. Die an die bekannten Grommets angelehnte neue Befestigungstechnik vereinfacht wesentlich den Einbau
von Panels und Geräten.
»de«: Geht dieses Baukastenprinzip nicht zu
Lasten der Sicherheit?
T. Adamietz: Nein, ganz im Gegenteil. Trotz
seines geringeren Gewichtes und des flexiblen
Aufbaus bietet das Rack eine hohe Stabilität.
Die serienmäßige Schutzart IP 30 kann auf
Wunsch durch einsteckbare Dichtungen auf IP
54 aufgerüstet werden. Safety first heißt es
natürlich auch beim Schutz vor unbefugtem
Zugriff. Das Schließsystem basiert deshalb auf
dem Standardlochbild, das von nahezu allen
Herstellern unterstützt wird. Der Einsatz eines
individuellen Schließsystems ist somit kein
Problem.
»de«: Herzlichen Dank für das Gespräch.
vorgeschriebenen Brandschutzforderungen werden erfüllt.
Lüftung mit Konzept
Bei der Klimatisierung ist die Wärmeleistung der Geräte im Schrankinneren zu
berücksichtigen. Fehlende Wärmeabfuhr führt zu Hitzeschäden an den empfindlichen elektronischen Bauteilen.
Hier schafft der Einbau einer Unterdruck- und Überdrucklüftung, die idealerweise ebenfalls auf den Komponenten
des Plug-and-Play-Systems basiert, zuverlässige Abhilfe.
Fazit
Um allen Anforderungen an Montage,
Erweiterbarkeit, aber auch an Sicherheit
und Klimatisierung zu entsprechen, sollten Installateure bei der Einrichtung
eines LAN-Schranksystems auf modulare und flexible Konzepte setzen und auf
eine Vielzahl von Zubehör und Ausstattung achten, individuell auf den jeweiligen Kunden und Einsatzzweck angepasst.
Der Vorteil liegt also auf der Hand:
Zusatzgeräte lassen sich auch zu einem
späteren Zeitpunkt ohne weiteres an die
bereits vorhandenen anschließen. Zudem reduziert die modulare Erweiterung
den Arbeitsaufwand und auch die Kosten für Infrastrukturmaßnahmen wie
z. B. der Verlegung von Kabeln erheblich. Selbst eine notwendige Kapazitätserweiterung lässt sich so mit wenig Aufwand und geringen Austauschinvestitionen garantieren.
■
63
Informationstechnik
Seriell ans Ethernet
Anschlussbox stellt COM-Ports überall im Netzwerk bereit
verbunden, der in relativer Nähe positioniert
steht. Mit seiner AnRegistrierkassen oder Ein- bzw. Ausschlussbox ESP (Ethergabeterminals weisen häufig nicht
net Serial Provider) biezusammenpassende Datenschnitttet der US-Hersteller
Equinox
(Vertrieb:
stellen auf. Damit basierten bisherige
Communiports AG) eiVernetzungen z.B. in Verkaufsräumen
ne interessante und
nicht immer auf den bekannten
Kosten sparende Alternative. Der kompakte Bild 2: Der ESP-16 von Equinox stellt bis zu 16 serielle
Ethernet-LAN-Lösungen. Eine »KonSeriell/Ethernet-KonSchnittstellen an jeder beliebigen Stelle im LAN zur
verterlösung« verbindet diese ververter stellt serielle Verfügung
schiedenen Welten. Die Betreiber
Ports überall dort im
Netzwerk zur Verfügung, wo sie gerade
weisen. Der interne ASIC-Prozessor
dieser Netze können nun die bekannbenötigt werden (Bild 1).
(Application Specific Integrated Circuit,
ten und weit verbreiteten Ethernetspezieller, für diese Anwendung entwiLANs als Basis für ihre Anwendung
ckelter Halbleiterbaustein) übernimmt
Ein Konverter als Bindeglied
alle seriellen Kommunikationsaufgaben
nutzen.
zum Netz
und ermöglicht schnelle Datenraten bis
230 kbit/s pro Port. Eine mitgelieferte
Den Ethernet-Serial-Provider (ESP)
Software ermöglicht die Verwaltung
gibt es in verschiedenen Modellvarianiele vernetzte Applikationen –
und eine eventuelle Fehlersuche in eiten mit 10 BaseT- bzw. 10/100 BaseTz. B. im Einzelhandel, im Krannem Windows-Netzwerk. Unter einer
kenhaus, in der AutomatiInterface (Ethernet-Schnittstellennorm
komfortablen Oberfläche lassen sich
sierungstechnik oder in der Gebäufür 10 Mbit/s oder 100 Mbit/s), mit
mit nur wenigen Mausklicks der komdetechnik – müssen eine Vielzahl von
acht oder 16 seriellen RS 232-Ports
plette Datenverkehr auf der Pin-Ebene
teilweise weit auseinander liegenden
oder auch mit Software-selektierbaren
visualisieren, ASCII-Befehle (genormter
I/O-Geräten (Ein- und AusgabetermiRS 232- bzw. RS 422/485-Schnittstellen
Zeichensatz-Code) ausgeben oder
nals) verbinden. Jedoch verfügt diese
(serielle Datenschnittstellen für Rechner
Loop-Tests (Prüfschleifen-Tests) durchTechnik selten über einen Ethernet-Anbis 1 Mbit/s, Bild 2). Die Box ist mit alführen.
len gängigen Host-Betriebssystemen
schluss, häufig aber über eine serielle
Dabei liegt das Herzstück der ESPRS232- oder RS422/485-Schnittstelle.
kompatibel (Host: Server), wie z. B.
Lösung in der Treiber-Software. Diese
Üblicherweise werden deshalb BarcodeWindows NT/2000/XP, Linux oder
liefert der Anwendung ein virtuelles, seScanner, Belegdrucker, Kassen, LEDSCO-Unix. Der Konverter konfiguriert
rielles Interface, wobei der transparente
Anzeigen usw. direkt mit einem PC
sich automatisch nach dem Anschließen
Zugriff auf die I/O-Ports nach folgenam Netz. Die COM-Ports (serielle
dem Schema abläuft: Zunächst meldet
Schnittstelle an Rechnern) lassen sich
Bernd Schnappinger, Geschäftsführer,
der Treiber dem Betriebssystem, dass aldann an unterschiedliche Rechner zuCommuniports AG, Gröbenzell
le Anfragen für die LAN-verbundenen
seriellen I/O-Ports von ihm empfangen
werden. Anschließend wird jede virtuelle Anfrage vom Treiber in eine für das
ESP verständliche Nachricht übersetzt
und über das Netzwerk an die Anschlussbox geschickt. Die Treibersoftware nutzt Standard-TCP/IP-Dienste
(im Internet gebräuchliche Protokolle),
um den Seriell/Ethernet-Konverter anzusprechen. Dadurch kann der ESP
an jedes lokale oder auch entfernte
10/100-BaseT- Segment (Segment: Teilnetz eines LAN) angeschlossen werden.
Der Onboard-Prozessor der Box extrahiert die seriellen I/O-Daten aus den eingehenden Netzwerkpaketen und sendet
sie zum entsprechenden RS232- oder
RS422/485-Port. Auf gleichem Weg
Bild 1: Beispiel eines Netzes mit verschiedenen Endgeräten
Bernd Schnappinger
V
64
de 13-14/2003
Informationstechnik
fernten LAN-Netzwerken an einen zentralen
Server
angeschlossen
werden müssen, profitieren von der Netzwerkfähigkeit des ESP. Um größere Entfernungen zu
überbrücken, wird der
ESP über eine WideArea-Point-to-Point-Verbindung mit dem Server
verbunden.
Bild 3: Das mitgelieferte Software-Tool Equiview erleichtert die Verwaltung aller COM-Ports unter Windows NT,
2000 oder XP
schickt er die von den seriellen Geräten
empfangenen Daten auch wieder zum
Host zurück.
Modulares System
Der Seriell/Ethernet-Konverter versteht
sich als Plug-and-Play-Lösung wenn
größere Distanzen zwischen seriellem
Endgerät und Server über handelsübliche Netzwerkkomponenten (Brücken
und Router, Datenvermittlungen) überwunden werden sollen. Des weiteren
eignet sich eine eventuelle Multi-ServerAnbindung (mehrfache Nutzung) auch
für den Aufbau fehlertoleranter Architekturen, sodass Server und die ESPs keine zentralen Ausfallpunkte mehr darstellen – ein wichtiger Vorteil insbesondere bei POS-Anwendungen (Point of
Sale, Kassenterminals, siehe Bild 1), für
die hohe Verfügbarkeit von enormer
Wichtigkeit ist, z.B. POS-Terminals in
Flughäfen oder Bahnhöfen.
Die Anschlussbox funktioniert sowohl als
• Stand-alone-Lösung als auch
• in Kombination mit den am Server
und den einzelnen Workstations vorhandenen RS232- oder RS422/485Schnittstellen.
Denn hier können LAN-verbundene serielle Ports hinzugefügt werden, ohne
weitere Systemressourcen aufzubrauchen. Auch die Verkabelung spielt eine
wichtige Rolle. Übliche Netzwerkkabel
bieten eine kostengünstige Möglichkeit,
Server und Peripheriegeräte über hunderte m miteinander zu verbinden. Häufig sind in Gebäuden bereits Kabel
für10/100 BaseT verlegt. Diese erlauben
den Gerätebetrieb in bis zu 100 m Entfernung vom File-Server. Bei GlasfaserEthernet kann die Entfernung auf bis zu
2000 m anwachsen. Auch Anwendungen, bei denen serielle Geräte von entde 13-14/2003
Einfache
Installation und
Überwachung
Die Box unterstützt eine einfache Installation. Die Installationssoftware bietet eine komfortable Benutzerführung
mit automatischer Erkennung, aussagekräftigen Hilfetexten und einer integrierten Fehlerprüfung. Um serielle
Schnittstellen zu ergänzen, muss kein
Rechner geöffnet und kein Server ausgeschaltet werden. Nach dem Installieren
des ESP-Treibers, erfolgt das Hinzufügen von I/O-Ports in zwei Schritten: Anschließen des ESP und die Konfiguration
mittels der Software.
Um einen zuverlässigen Betrieb der
Anschlussbox zu gewährleisten, wird jeder Pin eines Ports mit einem 15-kVÜberspannungsschutz geschützt. Zusätzlich speichert ein Flash-Memory die Konfigurationsdaten, um nach Stromausfällen das System schnell wieder herzustellen. Die einfache Überwachung aller
ESP-Ports im Netzwerk erfolgt über die
SNMP-kompatible Software (Simple
Network Management Protocol) Equiview, die Probleme in jedem Port an jeder
Stelle, entweder direkt vom Server aus
oder von unterwegs mit Laptop, im Netzwerk entdeckt und diagnostiziert Bild 3.
Fazit
Der Seriell/Ethernet-Konverter kann in
einer ganzen Reihe von Applikationen,
wie etwa im Einzelhandel, in Krankenhäusern, in der industriellen Automation oder auch in der dezentralen Messtechnik zum Einsatz kommen. Auch für
die Fernüberwachung und Fernwartung
von Serverfarmen lässt sich das Gerät
einsetzen. Mit dieser Technik schlägt
man »Brücken« zwischen der Vielfalt
unterschiedlicher
Kommunikationsschnittstellen und nimmt dem Nutzer
viele Fragen nach Netz-Geräteanpassungen ab.
■
65
Informationstechnik
Ethernet statt Feldbus
Adam Opel AG setzt bei der Planung neuer Fertigungslinien durchgängig auf Ethernet
Sigurd Schobert
Nicht nur in der Verwaltungs- und
Planungsvernetzung setzt die Adam
Opel AG auf webbasierende Technik.
Erstmals in der Produktionssteuerung kommen Lichtwellenleiter und
Ethernet-Produkte zum Einsatz. Im
vernetzen
neuer
Modelle
Quelle: Opel AG
Rohkarosseriebau
Shared-Backbone-Syste-
me dezentrale Schweißsteuerungen.
M
it zeitgemäßen Produktionsstätten wie den Werken Eisenach oder Rüsselsheim setzt
die Adam Opel AG produktionstechnische Maßstäbe. Hierzu gehören der Einsatz moderner Planungs- und Simulationswerkzeuge ebenso wie zukunftssichere Vernetzungs-Konzepte. Längst ist
die Konzernentscheidung pro InternetTechnologien auch über den Verwaltungsbereich hinaus gefallen. EthernetVernetzung bis in untere Prozessebenen
soll künftig transparente Durchgängigkeit vom Werks-Gigabit-Ethernet bis in
die Fertigung schaffen.
Der Einsatz im industriellen Umfeld stellt hohe Anforderungen an die Netzwerkgeräte.
So müssen sie etwa Temperaturen von bis zu 50 °C aushalten können
So ging an dem Standort Eisenach
eine Fertigungslinie für die jüngste Corsa-Generation in Betrieb, deren
Schweißsteuerungen im Fahrzeugrohbau via 10-Mbit/s-Ethernet kommunizieren. Nach diesem ersten erfolgreichen Schritt ist die Ethernet-Vernetzung
weiterer produktionstechnischer Anlagen durchgeführt worden.
Übertragung per Lichtwellenleiter
Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert,
Redaktion »de«, nach Unterlagen von
Hirschmann Electronics GmbH & Co. KG,
Neckartenzlingen
Quelle: Opel AG
Die ersten Corsa-Karosserie-Fertigungslinien gingen mit rund 1000 Robotern
in 40 Schweißzellen in Betrieb (Bild 1).
Etliche Roboter mit jeweils eigenen
Steuerungen sind in einer Schweißzelle
zusammengefasst. Neben deren geräteeigener Steuerung übernehmen dezentrale Schweißsteuerungen die Regelung
und Überwachung des Schweißprozesses. So umfasst das LAN (Local Area
Network) einer Zelle bis zu 40 Ports,
die einem zentralen Steuerrechner zuzuordnen sind. Dieser ist Schnittstelle für
Programmierung und Backup der
Schweißdaten sowie Visualisierung und
Dokumentation der Meldungen.
Bild 1: In Eisenach und Saragossa – unser
Foto – kommunizieren die Schweißsteuerungen für den Fahrzeugrohbau der jüngsten Corsa-Generation via Ethernet
66
Ethernet verdrängt Profibus
Erstmalig in diesem Umfeld lautete die
Vorgabe bei der Planung des SchweißLAN: Vernetzung der Schweißsteuerungen über Shared-Backbone-Ethernet (strukturiertes Datennetz, auf der
Basis von Ethernet) statt wie bisher
über Profibus. Ganz oben auf dem
Pflichtenheft zur Vernetzung der
Schweißsteuerungen standen Punkte
wie industriegerechtes Design, einfaches Handling im Feld sowie eine sichere Datenübertragung. Eben in letzterem
Punkt sahen die verantwortlichen Planer gerade bei den Schweißsteuerungen
entscheidendes Verbesserungspotential
durch den Einsatz von Lichtwellenleitern (LWL). Denn hoher Stromfluss,
sprich große Magentfelder, bergen potenzielle Störquellen für die Datenübertragung auf dem klassischen Weg über
Kupferleitungen. Dieter Klein, Projektleiter der Adam Opel AG, bestätigt:
»Mit dem Einsatz von Glasfasern werden derartige Fehlerquellen in schwieriger EMV-Umgebung komplett ausgeschlossen.«
Die schlüssige Lösung zur Vernetzung der Schweißsteuerungen fanden
die Verantwortlichen Opel-Ingenieure
bei der Hirschmann Electronics GmbH
& Co. KG, Neckartenzlingen: Ein einfach zu installierendes Rail-System
(Komponenten lassen sich auf eine HutSchiene montieren), bestehend aus RailTransceiver, Rail-Hub unterschiedlicher
Port-Anzahl (Bild 2) und EthernetSwitch sowie Lichtwellenleitern. Seit
seiner Inbetriebnahme hat sich das 10Mbit/s-Ethernet-System in 40 Schweißzellen in Saragossa und Eisenach bewährt. Nach gleichem Muster sind inzwischen auch Fertigungslinien an den
Standorten Rüsselsheim, Ellesmere Port
und Kaiserslautern installiert worden.
de – 13-14/2003
Informationstechnik
Inbetriebnahme per
Plug and Play
Office- und Industrial Ethernet –
nicht vergleichbar
Die Vernetzung der einzelnen Schweißsteuerungen erfolgt sternförmig via Lichtwellenleiter an einen oder mehrere zentrale Fiberswitch ETS-12MM/M (Datennetz-Vermittlungsknoten). Dieser Switch
mit zwölf Ports kann, je nach Bedarf einzeln oder im Pack in einem Industriegehäuse untergebracht, von den Robotern
Tatsächlich gestalten sich Installation
und Inbetriebnahme der modularen
Rail-Komponenten sehr einfach. Dazu
gehört das werkzeuglose Aufrasten auf
einer Norm-Hutschiene, Anschluss per
steckbarem Klemmkontakt, automatische Grundkonfiguration und die Möglichkeit der universellen Fehlererkennung (»Plug-and-Play-Prinzip«). Aufgrund ihrer industriegerechten Ausführung mit besonderer Vibrations- und
Schockfestigkeit sowie redundant ausgelegter Stromversorgung bieten die Geräte hohe Betriebssicherheit. Für die Projektierung werden keine speziellen Tools
(Planungssoftware) benötigt. Vielmehr
betrachtet man jeden Teilnehmer gleichwertig und spricht ihn nur mittels seiner
IP/MAC-Adresse (IP= Internetadresse
und
MAC=Medium-Access-ControlAdresse, Hardwareadresse der jeweiligen Ethernetkarte) an.
Zwar bedeutet Ethernet heute eine im
Vergleich zum Profibus höhere Investition, aber dafür - da ist man sich bei Opel
sicher - den durchgängigen und zukunftssicheren Weg. Dazu Klein: »Zur Verwaltung und Archivierung von Prozessdaten
an zentraler Stelle planen wir künftig die
Anbindung der Prozesssteuerebenen an
das Fabriknetz. Ethernet macht hier eine
durchgängige Vernetzung möglich«. Dazu Alfred Huber, Senior Account Manager Hirschmann Electronics: »Noch fordern wir in dieser industriellen Anwendung auf Steuerungsebene keine Netzwerkmanagementüberwachung. Doch
technisch gesehen sind weitaus umfangreichere Funktionen machbar. Hirschmann-Switches sind mit SNMP-Agenten
(Simple Network Management Protokoll, Netzwerk-Überwachungs- und
Steuerprotokoll) ausgestattet, somit lassen sich alle relevanten Zustände der
Netzwerkkomponenten zentral darstellen und abrufen.«
Dass Ethernet auch in der Automatisierung die Zukunft gehört, steht außer
Zweifel. Doch gilt es noch Hürden zu
nehmen. »Die Anforderungen an Industrial Ethernet sind nicht mit denen im
Verwaltungsbereich vergleichbar«, weiß
Netzwerkspezialist Huber und erklärt:
»Während im Officebereich Vielfältigkeit zählt, wollen Fertigungsingenieure
primär ein Netz mit sehr hoher Funktionalität und Betriebssicherheit. Bei Industrial-Ethernet-Systemen hat robuste
überschaubare Technik, die im Störfall
schnell austauschbar und wieder in Betrieb zu nehmen ist, absolute Priorität.
Office- und Industrial Ethernet sind deshalb nicht vergleichbar.«
Quelle: Opel AG
Verteilte Intelligenz über
dezent-rale Steuerungsstruktur
Bild 2: Rail-Hub; die Hubs und Transceiver
der Industrial-Line-Familie erfüllen
besondere Anforderungen hinsichtlich
Vibrations- und Schockfestigkeit
abgesetzt positioniert sein. Weiterhin arbeitet in jedem Schweiß-Steuerschrank
ein Rail-Transceiver RT1-TP/FL (Bild 2).
Je nach Applikationen finden im Steuerschrank zusätzlich Rail-Hubs RH1-TP
und RH1-TP-FL Platz. Hirschmann hat
dafür eine industriegerechte Ausführung
entwickelt. Alle Ethernet-Komponenten
wurden für einen harten Industrieeinsatz
konzipiert und zeichnen sich durch hohe
Betriebssicherheit aus – auch unter extremen Alltagsbedingungen. Im Pflichtenheft des Internationalen Technischen Entwicklungszentrums der Adam Opel AG
geforderte Qualitäten in puncto Vibrations- und Schockfestigkeit sowie Temperaturbeständigkeit bis 50 °C werden sicher erfüllt.
»Für unsere Anwendungen genießt
die Zuverlässigkeit der LAN-Komponenten Priorität. Diesbezüglich haben
wir die richtige Wahl getroffen, denn in
unseren Schweiß-LANs traten bisher
nur einige wenige Störungen auf. Dabei
waren diese dank selbsttätiger Grundkonfiguration der Komponenten nach
einem Austausch im Nu wieder in den
Griff zu bekommen«, äußert Projektleiter Klein zufrieden.
de– 13-14/2003
Fazit: Neue Fertigungslinien über
Ethernet
Ebenso positiv verlaufen denn auch die
Erfahrungen der Adam Opel AG mit
dem Hirschmann-Ethernet-Rail-System
und der Datenübertragung per Lichtwellenleiter in den Schweißzellen. So sind
die Würfel für Ethernet-Einsatz in der
Automatisierung des Automobilherstellers gefallen. »Wo immer möglich, werden neue Fertigungslinien über Ethernet
vernetzt«, lautet die Konzernentscheidung. Idealerweise bis in die Feldebene
hinein soll Ethernet durchgängige Kommunikation mit dem übergeordneten
Werks-Gigabit-Ethernet gewährleisten,
wo der Markt webfähige Endgeräte bietet. Doch eben hier stagniert die Entwicklung. Allerdings lassen jüngste Bemühungen des Vereins zur Förderung
von Ethernet in der Automatisierungstechnik IAONA (siehe Kasten) zur Vereinheitlichung von Schnittstellen und
Protokollen hoffen. Dessen ungeachtet
setzt Opel ganz auf die webbasierende
Technologie und realisiert durchgängige
Vernetzung über Ethernet.
■
IAONA – ALLIANZ VON ETHERNET-ANWENDERN
IAONA ist eine Allianz von international führenden Herstellern der Automatisierungstechnik, die das Ziel verfolgt, durch regelmäßigen Erfahrungsaustausch Ethernet als
Standard im gesamten Industrieumfeld zu
etablieren. Nach der Gründung der IAONA
USA mit zwischenzeitlich 25 aktiven Mitgliedern fand das Gründungsforum der IAONA
Europe am 23. November 1999 im Rahmen
der SPS/IPC/Drives in Nürnberg statt. Durch
die Zusammenarbeit der IAONA-Mitglieder
in Foren, Workshops, Diskussionsrunden,
Tutorials und Seminaren soll durch regelmäßigen gegenseitigen Informationsaustausch
die Entwicklung von neuen auf Ethernet
basierenden Lösungen gefördert werden. Der
Einsatzbereich von Ethernet weitet sich auf
alle Ebenen und Bereiche im Unternehmen
aus, Übergänge zu klassischen Feldbustechnologien sind zu schaffen.
www.port.de/deutsch/company/content/
iaona.html
67
Informationstechnik
Immer kühl bleiben
Klimatisierung von Daten- und Schaltschränken
Heribert Stumm
CPUs zu vergessen und gleichzeitig Klimakosten einzusparen.
Ein neuer Denkansatz im Bereich der
Rechnerkühlung durch Klimatisie-
Unten kühl, oben Hitzestau
rung der Schaltschränke (Racks)
Klimatisierte Luft bläst man von unten
in die Racks. Die unteren Rechnereinheiten profitieren am meisten von der
Frischluft und bleiben kühl. Je weiter
man nach oben kommt, um so weniger
effektiv erscheint diese Form der Kühlung. Zwei große Luftkanäle links und
rechts von den Rechnereinschubgehäusen befördern riesige Mengen von Luft
an den Rechnern vorbei. Die Kühlluft
verlässt z.T. ungenutzt das Rack. Ergebnis: Es bilden sich Wärmenester, so genannte »Hot Spots«. Der Wirkungsgrad
dieser Methode ist so gering, dass ein
Aufstocken der Klimaleistung häufig
nur eine geringe Verbesserung bringt, die
spätestens dann aufgebraucht ist, wenn
neue, leistungsfähigere Rechner zum
Einsatz kommen.
Da höhere Rechenleistung meistens
auch höheren Kühlbedarf voraussetzt,
retten sich hitzegeplagte Rechner mit der
Absenkung der Taktfrequenz. Aller Aufwand der Rechnererweiterung kann
dann hinfällig sein.
könnte die gesamte Entwicklung von
Rechnereinheiten stark beeinflussen.
Mit der Aussage »Ein Rechenzentrum
benötigt keine große Klimaanlage,
sondern coole Rechner« wirft man
die üblichen Überlegungen zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit
von Rechnereinheiten in Racks über
Bord.
B
ei allen technischen Lösungen und
Neukonzepten stehen die Betriebskosten im Vordergrund.
Sollte es wirklich ein Ende der Kostenspirale geben, die bei Racklösungen
immer größere Klimaanlagen verlangt?
Die überraschende und klare Antwort
ist: »Ja«.
Auf der CeBIT 2003 hat ein kleines
Unternehmen seinen fachkundigen Besuchern eine Lösung präsentiert, die genial
erscheint. Betreiber von Rechenzentren können sich Hoffnung machen, ihre
Rechner nun mit hoher Taktfrequenz arbeiten zu lassen, den Hitzestress der
Heribert Stumm, Geschäftsführer,
Embeka Metalltechnik GmbH, Bingen
Bild 1: Die gezielte Belüftung der
Rechnereinschübe sorgt für eine gute
Klimatisierung
68
Gezielte Kühlung an richtiger
Stelle
Die neue Entwicklung nennt sich »Dais«,
was Direct-Airflow-Improvement-System bedeutet. Luft, die in die zu kühlenden Rechnereinschübe gelangen soll,
strömt nicht unkontrolliert durch die
Racks. Spezielle Luftkanäle fangen diese
ab und lenken sie seitlich und auf richtiger Rechnerhöhe durch das Rack. Verschlussstopfen, die je nach Rechnerkonfiguration und Frischluftbedarf entfernt
werden können, ermöglichen den präzisen Austritt und die Dosierung der Luft
an den Stellen, an denen sie benötigt
wird (Bild 1).
Die Trageschienen der Rechnereinschübe erhalten eine Doppelfunktion.
Neben der Gewichtsaufnahme des Rechners dienen sie noch als Luftschleuse
zwischen dem Luftspeicher und dem
Rechnergehäuse. Dadurch gibt es keinen
Verlust der teuren, klimatisierten Luft.
Nur ein kleiner Teil wird somit benötigt
um den Rechner effektiv mit Frischluft
Das »Direct-Airflow-Improvement-System« von Embeka – ein neues Konzept für
die Klimatisierung von Rechnerschränken
zu versorgen. Das gängige Lüftungssystem bei Rechnereinschubgehäusen basiert auf den Lufteintritt an der Frontseite. Diese Luft wird durch Lüfter zuerst
über die immer leistungsfähigeren Festplatten gezogen, wo sie sich bereits stark
erwärmt. Dann erreicht die vorgewärmte Luft den Prozessor.
Basierend auf dieser Problemstellung
entstand ein neues Konzept für Rechnereinschübe, das Dais-System. Die
neuen Dais-Rechnereinschubgehäuse
erhalten mehrere (mindestens zwei)
dichte Kammern. Eine Kammer für das
Motherboard und eine andere Kammer
für die Rechnerperipherie. Nur ein
schmaler, abgedichteter Kabeldurchlass
verbindet die beiden Kammern. Ziel
dieser Trennung von Rechner und Peripherie: Erreichen von einer separaten
Kühlung von Motherboard und Laufwerken, sowie Vermeidung von störenden Luftverwirbelungen, die verant-
Bild 2: Ein Beispiel für 19"-2-HE- Gehäuse;
getrennte Kammern zum Luftaustausch
de 13-14/2003
Informationstechnik
wortlich sind für Luftstaus und unkontrollierbare Luftströmungen. Mit dem
Dais-Belüftungssystem erhalten die Festplatten sowie der Prozessor unabhängig
voneinander kühle Luft und können diese wieder an ihre Außenwelt abgeben
(Bild 2).
Einen sehr positiven Nebeneffekt hat
diese Konstruktion. Lüfterbänke, die für
Luftzirkulation sorgten, können entfallen und somit sinkt auch noch der Geräuschpegel des gesamten Systems.
Ausrüstung bisheriger
Schranksysteme
Besitzer von »normalen« Systemen können entsprechend aufrüsten. »Unsere
Kunden müssen sich zwar von ihren
Racks trennen, wenn sie Dais nutzen
wollen, aber wir werden Möglichkeiten
anbieten, andere Rechnereinheiten, die
nicht auf Dais vorbereitet sind, mit
Frischluft direkt zu versorgen. Wir erreichen damit nicht den hohen Wirkungsgrad vom Dais-Komplettsystem, aber
dennoch eine ernorme Lufteinsparung
und somit Kostenersparnis«, erwähnt
Heribert Stumm, Geschäftsführer von
Embeka.
Für Anwender, die ihre Racks nicht
direkt mit der klimatisierten Luft vom
Zwischenboden aus versorgen, bietet
Embeka eine entsprechende Lüftereinheit an, die es erlaubt, die benötigte
Luftmenge in das Dais-Verteilersystem
zu bringen.
Wie die Kostenersparnis sich durch
das neue System auswirkt, kann pauschal nicht beantwortet werden. Der
Planer muss zu viele individuelle Parameter bei jeder Anlage berücksichtigen.
Betrachtet man aber genauer die hohe
Luftverlustleistung der gängigen Systeme, nämlich die Mengen von ungenutzter Frischluft, kann man 60 % bis 80 %
Ersparnis durch die geringe Dosierung
und genaue Luftführung erreichen.
Warum jetzt erst?
Bisher kompensierte man die Schrankklimatisierung einfach durch höheren
Luftdurchsatz. Bei der Betrachtung der
Betriebskosten war bei anwachsenden
Schranktechniken ein deutlicher überproportionaler Mehraufwand der Klimatisierung erforderlich. Im hier vorgestelltem Konzept bilden Rack und Gehäuse eine Einheit, bei der keine Luft ungenutzt entweicht.
»Unsere Kompetenz in der Betrachtung
der Probleme haben wir mit dem Bau
von Rundfunk- und Fernsehübertragungswagen erlangt«, so H. Stumm, »in
diesem Bereich werden alle Problemstellungen stark fokussiert und nur eine Betrachtung aller Komponenten bringt den
Erfolg.«
■
Messen elektromagnetischer Felder
Sicherheit in der Umgebung von Hochfrequenz-Dachantennen
Alexander Scharpf
Das rasante Wachstum des Mobilfunks führt nicht nur zu einer steigenden Zahl von Mobiltelefonen.
Auch die entsprechenden Hochfrequenzantennen sind mittlerweile auf
vielen Gebäudedächern zu finden.
Noch ist nicht jedem bewusst, dass
die Arbeit in der Nähe dieser Quellen
hochfrequenter elektromagnetischer
der Bundesregierung oder
die World Health Organisation (WHO). Mehrere
Forschungsprojekte versuchen zu klären, welche
Auswirkungen die Hochfrequenzstrahlung, auf die
Gesundheit der Menschen
hat. Existierende Vorschriften zeugen von der
enormen Bedeutung des
Themas »Sicherheit innerhalb elektromagnetischer
Felder«.
Antennenwälder auf Gebäudedächern – ein alltägliches
Erscheinungsbild
Strahlung, z. B. Sendeantennen für
Mobilfunk, Pager und Funkverkehr
bei Polizei, Feuerwehr und Notfalldiensten, eine Gefahr darstellen
kann.
M
it dieser Hochfrequenzstrahlung, auch Elektrosmog oder
künstlich erzeugte elektromagnetische Energie genannt, beschäftigen sich zahlreiche Gremien, wie die Arbeitssicherheits- und Umweltministerien
Alexander Scharpf,
Narda Safety Test Solution, Pfullingen
de 13-14/2003
Der Einfluss auf
den menschlichen Körper
Bisher lieferten die Forschungen auf diesem Gebiet noch kein umfassendes Ergebnis darüber, wie groß die Gefahr tatsächlich ist. Wissenschaftlich bewiesen
und anerkannt sind jedoch die thermischen Wirkungen des hochfrequenten
Feldes: Der menschliche Körper absorbiert die hochfrequente Strahlungsenergie. Dieses führt zu einer Erwärmung des
Körpers von innen heraus. Der Körper
führt die entstehende Wärme schlecht ab
und damit gefährdet man schlecht durchblutete Körperteile, z.B. die Linse des
Auges. Eine Erwärmung des Körpers
durch elektromagnetische Energie nimmt
der menschliche Körper nicht oder nur
verzögert wahr und stellt dadurch eine
Gesundheitsgefährdung dar.
Abstand halten
Generell hängt die Höhe der Belastung
durch künstlich erzeugte elektromagnetische Energie von der Art und der Ausrichtung der Antennen ab: Eine Dipolantenne, beispielsweise eines Pagerdienstes, kann in unmittelbarer Nähe für
weitaus höhere Feldstärken verantwortlich sein, als beispielsweise Sektoranten-
69
Informationstechnik
elektromagnetischen Feldern zu gewährleisten. Im folgenden werden konkrete
Sicherheitsvorkehrungen genannt:
Unterweisung.
Betroffenes Personal über Quellen und
Gefahren elektromagnetischer Felder informieren und über Schutzmaßnahmen
und Verhaltensweisen aufklären, regelmäßige Schulungsmaßnahmen und Einsatz entsprechender Messtechnik schulen, zur Vermeidung von Fehlern, die somit zu einer unmittelbaren Gefährdung
des Personals führen können.
Bild 1: Das elektromagnetische Spektrum
nen einer Mobilfunkanlage, die im Regelfall mit einer geringeren Sendeenergie
arbeiten. Hält man einen Abstand von
4,5 m bis 6 m ein, besteht auch bei leistungsfähigen Funkantennen für mobile
Kommunikation nach heutigen Erkenntnissen keine Gefahr für den Menschen, da
die maximal zulässigen Grenzwerte nicht
überschritten werden. Verringert man jedoch den Abstand zu den Antennen, steigen die Belastungswerte stark an.
Wachstumsmarkt Mobilfunk
Die Zahl der Antennensysteme auf
Hausdächern hat sich im Zuge der Entwicklung von Mobilfunkdiensten in den
letzten Jahren erhöht. Durch die für Europa geplante stufenweise Einführung
eines UMTS-Moblifunknetzes, das eine
multimediale Nutzung von Mobilfunktelefonen ermöglicht, erhält die Mobilfunkindustrie einen noch größeren
Schub. Stationen für die dritte Generation des Mobilfunkstandards arbeiten
mit einer weitaus geringeren Leistung als
z. B. Sender für Hörfunk und Fernsehen.
Dennoch sollten Strahlenwerte überprüft werden, wenn sich Personen in unmittelbarer Nähe dieser Einrichtungen
aufhalten.
Gefahr auf Dachflächen
Im Zuge dieser Entwicklung erhalten
Schutzmaßnahmen für Besitzer und Verwalter von Gebäuden mit verkauften
Dachrechten eine noch größere Bedeu-
tung. Denn es ist unvermeidlich: Haustechniker, Verwalter, Wartungsdienste
für Klimaanlagen und Aufzüge genauso
wie Dachdecker, Kaminfeger, Maler
oder Gebäudereiniger halten sich zeitweise auf den Dächern der Gebäude auf.
Für die meisten dieser Personen bedeutet
das Thema elektromagnetische Felder
jedoch absolutes Neuland, sie weisen
nur geringe oder gar keine Kenntnisse in
diesem Bereich vor. Eine besondere Bedeutung kommen Dächern mit mehreren Sendeantennen zu. Das Risiko der
Grenzwertüberschreitung ist an solchen
Orten ungleich höher.
Schutzmaßnahmen gegen
Gefährdung
Schulung, Ausrüstung und moderne
Messtechnik (Bild 2) bieten hier eine Lösung: Selbst unter komplexen Umgebungsbedingungen, wie auf Hausdächern mit verschiedenen Diensten (Mobilfunk, Pagerantennen, UKW, Radio
oder TV), können sich Personen mit wenig Erfahrung mit Hilfe neuer Entwicklungen im Bereich der Messtechnik wirkungsvoll schützen. Der betroffene Servicetechniker muss demnach nicht die
Frequenzen und die entsprechenden
Feldstärkegrenzwerte kennen, um interpretationsfreie und verlässliche Grenzmesswerte zu erhalten.
Einige einfache Maßnahmen ermöglichen es dem Gebäudeeigentümer und
-verwalter, die Sicherheit in den auf dem
Dach oder Grundstück entstehenden
ZUORDNUNG DER HOCHFREQUENZSTRAHLUNG
Die Hochfrequenzstrahlung gehört zum Bereich der elektromagnetischen Felder (EMF)
und kann nicht direkt mit der ionisierenden
Strahlung verglichen werden, die durch Röntgenvorgänge und radioaktive Zerfallsprozesse
erzeugt wird. Elektromagnetische Felder las-
70
Persönliche Schutzausrüstung
Tragen entsprechender Schutzausrüstung (Sicherheitsschuhe, Schutzhelm,
Handschuhe usw.) während der Arbeit
in der Nähe elektromagnetischer Strahlung, ggf. ergänzen um leitfähige Anzüge, Einsatz von Überwachungsmonitore
zum Bewerten gültiger Grenzwerte.
Grenzwerte lösen optische und akustische Warnsignale aus.
sen sich grundsätzlich in die Niederfrequenz
(Wechselfelder bis 30 kHz) und die Hochfrequenz (Wechselfelder über 30 kHz bis 300 GHz)
einteilen. Bild 1 zeigt das elektromagnetische
Spektrum von magnetischen Gleichfeldern bis
hin zur ionisierenden Strahlung.
Bild 2: Messwertaufnahme und Protokollierung der Feldstärken
Kennzeichnung und Kontrolle von
Gefahrenbereichen
Nachdem potenzielle Gefahrenbereiche
durch entsprechende Messungen identifiziert wurden, sollten diese gekennzeichnet werden. Dazu sind Schilder mit
der entsprechenden Symbolik und ggf.
physische Absperrungen wie Ketten
oder Zäune einzusetzen.
Dokumentation
Wichtig erscheint die Dokumentation
der Ergebnisse, um eine Überprüfung
durch unabhängige Stellen zu ermöglichen und Vergleiche mit Folgemessungen, z. B. nach Installation eines weiteren Senders oder nach Ablauf einer gewissen Frist, erstellen zu können.
■
www.narda-sts.de
www.bfs.de
www.who.int/peh-emf
www.icnirp.de
de 13-14/2003
Informationstechnik
USV-Parallelbetrieb ohne
Kommunikationsleitungen
Peter Wasinger
Vereinfachung erhöht die
Zuverlässigkeit
Um unterbrechungsfreie Stromversorgungen am Ausgang parallel betreiben zu können, ohne die Wechselrichter über separate Kommunikationsleitungen parallel zu betreiben,
gibt es die Hot-Sync-Technik. Diese
verändert Frequenz und Phasenlage
abhängig von der Last und bewirkt
auf diese Weise Synchronisation und
gleichmäßige Lastaufteilung.
U
nterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV) bilden die einzige
Schutzmaßnahme für empfindliche Verbraucher bei Stromausfällen
oder Störungen in der Spannungsversorgung. Im diesem Fall ist eine hohe Zuverlässigkeit von ihnen gefordert. Besonders im oberen USV-Segment für
unternehmenskritische Anwendungen
machen sich die Hersteller daher laufend
Gedanken, wie sie die Funktionen der
Geräte erweitern und die Zuverlässigkeit verbessern können. Ein Schritt zur
Vereinfachung gelang Invensys Powerware, Erlangen, dabei mit der »HotSync«-Technik.
Peter Wasinger, Key Account Manager für
Dreiphasen-USVen bei Invensys
Powerware, Erlangen
Mit dieser patentierten Technik können
Wechselrichter an den Ausgängen parallel geschaltet werden, ohne über einen
Kommunikationsbus oder Steuerleitungen synchronisationsrelevante Daten
austauschen zu müssen und ohne einen
»Master« zu benennen, welcher die Frequenz und Phase vorgibt. Dies erhöht die
Zuverlässigkeit des Systems. Kommunikations- bzw. Steuerleitungen gehören
bei üblichen, traditionellen Techniken
zum Ausstattungsumfang für den Parallelbetrieb von USV-Wechselrichtern.
Da die Kommunikationskomponenten beim Hot-Sync-Betrieb entfallen,
wird eine mögliche Fehlerquelle umgangen, die durch eine Störung der Kommunikation der Wechselrichter untereinander entstehen kann. Außerdem benötigt
diese Technologie eine geringere Anzahl
von Bauteilen, was die Wahrscheinlichkeit eines technischen Defekts verringert
und damit die Verfügbarkeit erhöht.
Funktionsprinzip von Hot Sync
Um das Funktionsprinzip der Hot-SyncTechnik zu erläutern, werden USVen des
Typs Powerware 9305 im redundanten
Parallelbetrieb betrachtet (Bild 1). Generell kann man annehmen, dass sich die
sinusförmigen Spannungen an den beiden Wechselrichterausgängen sowohl in
ihrem Betrag als auch in ihrer Phasenla-
Bild 1: Zwei USVen im redundanten Parallelbetrieb; die
Kommunikation zur Synchronisation erfolgt, indem das Laständerungsverhalten auf Frequenzänderungen beobachtet wird
de 13-14/2003
USV 9305 mit Hot-SyncLastabgleichsverfahren
ge kongruent (deckungsgleich) sein müssen, um eine gleichmäßige Verbraucherlastverteilung zu erreichen, vorausgesetzt, die beiden Wechselrichter haben
den gleichen Innenwiderstand.
Gesetzt den Fall, die Sinuskurven
beider – noch nicht zusammengeschalteter – Wechselrichterausgänge mit kontinuierlich gleicher Frequenz und ohne
Phasenwinkeldifferenz gehen beim
Spannungsnulldurchgang in den Parallelbetrieb, kann man eine gleichmäßige
Aufteilung der Verbraucherlast auf die
Wechselrichter annehmen. Versucht
man nach Zusammenschaltung der
Wechselrichter die Ausgangsfrequenz eines Wechselrichters zu beeinflussen, z. B.
sie zu erhöhen, so übernimmt dieser in
Folge einen höheren Lastanteil. Der andere Wechselrichter baut den Lastanteil
im gleichem Maße ab; denn es gilt
weiterhin: Die Summe beider Wechselrichterbelastungen ergibt die Verbraucherlast.
Bild 2: Lasterverteilung zwischen zwei Wechselrichtern; USV 1
trägt einen sehr hohen Lastanteil und ändert daher seine
Frequenz schnell, während ...
71
Informationstechnik
Bild 3: ... USV 2 seine Frequenz langsam ändert; auf diese Weise
nähern sich die beiden Lastanteile aneinander an, bis ...
Umgekehrt gilt: Senkt man im Parallelbetrieb die Frequenz eines Wechselrichters, so würde dieser Wechselrichter
seine Belastung verringern und der andere Wechselrichter im gleichen Maße
mehr Last übernehmen.
Da die Lastaufteilung sehr empfindlich auf die Frequenzänderung im Parallelbetrieb reagiert, erfolgt eine Änderung
der Lastaufteilung auf die Wechselrichter bereits bei einer Regelungsänderung
der Frequenztaktung im mHz-Bereich.
Genau hier setzen die Algorithmen des
»Hot-Sync«-Systems an.
Lastmonitoring kontinuierlich
auch nach Lastabgleich
Das Lastmonitoring (= Lastüberwachung) im Parallelbetrieb – ausgehend
von unterschiedlicher Lastaufnahme der
Wechselrichter – ermittelt die Lastgröße
des einzelnen Wechselrichters. Je größer
dabei die Last ist, desto schneller ändert
der Regelalgorithmus die Frequenztaktung zur Annäherung an eine Kongruenz.
Je kleiner die Last, desto langsamer die
Regelung für die Frequenztaktungsände-
72
Bild 4: ... sie gleich groß sind
rung, wobei beide Wechselrichter in eine
»Richtung« regeln (Bilder 2 bis 4).
Somit wird sich ein Wechselrichter
mit höherer Lastaufnahme dem Wechselrichter mit niedriger Lastaufnahme
(langsamere Regelung) annähern, bis
beide in gleicher Frequenz und Phase
takten. Das ergibt den Zustand der gleichen Lastverteilung, wie weiter oben beschrieben. Die Ermittlung der Last geschieht kontinuierlich mit hoher Abtastrate. Die Regelung gehorcht dabei u. a.
folgendem Algorithmus:
USV 1: fn = fn-1 – C1(Pn1)
USV 2: fn = fn-1 – C1(Pn2)
mit
fn momentane Frequenz
fn-1 vorherige Frequenz
Pnx Leistung
C1 eine Konstante; sie definiert die
»Dynamic Response« (Schnelligkeit) der Regelung
Der Lastabgleich bzw. die Abgleichskontrolle erfolgt auch nach Erreichen der
gleichen Lastverteilung. Die beiden
USVen beziehen ihre Frequenz dabei auf
die Netzfrequenz, falls diese vorhanden
ist. Wenn nicht, dann verfügen sie über
einen internen Referenztakt, von dem sie
exakt 50 Hz ableiten. Sie ändern zur
Überprüfung des Lastabgleiches die Frequenz in mHz-Schritten, ein »phase
lock« hält den Ausgang auf konstant
50 Hz.
Bei gleicher Lastaufnahme der Wechselrichter erfolgt die Regeländerung bei
beiden Wechselrichtern mit gleicher Geschwindigkeit, zieht also keine weitere
Lastverschiebung nach sich. Diese Art
des Parallelbetriebes benötigt keinen
weiteren Informationsaustausch zwischen den Wechselrichtern.
Hot Sync in der Praxis
Das »Hot-Sync«-Verfahren, das der Powerware-Vorläufer Exide patentieren
ließ, läuft seit knapp fünf Jahren am
Markt und wird in komplexen Verbrauchersystemen eingesetzt. Anwendungsgebiete gibt es in der IT sowie für kommerzielle und militärische Stromversorgungen. Powerware bietet das Hot-Sync-Verfahren in USVen in Leistungsbereichen
von 7,5 kVA bis 5000 kVA in den Baureihen 9305, 9315 und 9340 an.
■
de 13-14/2003
Automatisierungstechnik
CAD-Programm mit Schnittstelle zu Step 7
Martin Witte
Mit der neuen Version des E-CADProgrammes erhält der Anwender
auf Wunsch eine Schnittstelle zu
»Step 7« von Siemens. Auf diese
Weise vereinfacht sich die Planung
von Automatisierungsanlagen. Weiterhin bietet die neue Version u. a. eine
erweiterte
Bedienoberfläche,
automatisierte Kennzeichnungs- und
Nummerierungsfunktionen und die
einpolige Darstellung mehrpoliger
Systeme.
D
ie Planung eines Automatisierungssystemes umfasst u. a. die
Einbindung der SPS in die gesamte Hardware-Umgebung. Dazu gehören die Auswahl der Funktionsmodule und die Konfiguration der SPS. Ab
Version 5.50 »Racing« des CAD-Programms von Eplan, Monheim, gibt es
optional eine Software-Schnittstelle zum
Programmierwerkzeug »Simatic Step 7«
von Siemens.
Schnittstelle von CAD zur SPS
Das optionale »Bus-Data-Export«-Modul ermöglicht eine einfache SPS-Konfiguration. Damit erweitert Eplan die bisher angebotene Funktion der symbolischen SPS-Adressierung und Ein-/Ausgabe der SPS-Zuordnungslisten um
die komplette Hardware-Konfiguration.
Man kann auf Knopfdruck alle notwendigen Daten für die Konfiguration
der Simatic-S-7-Hardware bereitstellen.
Eplan exportiert die Daten im SiemensFormat. Somit entfällt eine Aufbereitung
der Daten nach Übergabe an das Simatic-Modul »HW-Konfig«.
Bus-Data-Export beschreibt die Siemens-Hardware nach Kanal und Steckplatz sowie Rack- und Stationsnummern. Zur Definition dezentraler Peripherie stehen Datenfelder für Busstrang
und Master-ID zur Verfügung. Darüber
hinaus spricht das Modul bei dezentralen Komponenten auch Geräte anderer
Dipl.-Ing. Martin Witte, Produktmanager,
Eplan Software & Service, Monheim
de 13-14/2003
Hersteller durch die Verwendung der weltweit einheitlichen GSD-Kennung
(Geräte-Stamm-Datei) an.
Die Daten der SPS lassen
sich direkt im Schaltplan definieren. Hierzu stehen zusätzliche Konfigurationsfelder bereit. Das System führt
durch die Bedienung. Auf diese Weise ermöglicht Eplan die durchgängige, integrierte Konfiguration, welche nicht nur
die SPS-Symbolik umfasst, sondern die
komplette Hardware. Doppeleingaben
und damit potenzielle Fehlerquellen entfallen.
jekten vereinfachen ein in der Größe einstellbares Vorschaufenster und die Darstellung der zugehörigen SeiteneigenNeue Bedienoberfläche für
schaften die Auswahl.
individuelle Einstellungen
Die Anlagen und Ortskennzeichen
der Quellseiten lassen sich vor dem EinDie neue Gestaltung der Bedienoberfläfügen einzeln oder gruppenweise bearche der Version 5.50 Racing ermöglicht
beiten. Selbst die Eingruppierung in die
die Anpassung an den eigenen Arbeitsvorhandene Anlagen- und Ortsstruktur
platz. Zuschaltbare Meldungsfenster
ist an dieser Stelle möglich. Weitere Verzeigen den Status einer aktuellen Bearbesserungen ergeben sich durch die
beitung oder mögliche Projektierungs»Online«-Erweiterungen. Nachdem man
fehler und unterstützen die Navigation
einzelne Seiten kopiert hat, werden die
im Projekt. Mittels Multiwindow-TechBetriebsmittel online nummeriert und
nik kann man nahezu beliebig viele
sämtliche notwendigen Abbruchstellen-,
Planseiten im Zugriff halten (Bild 1).
Betriebsmittel- und SPS-Querverweise
Dies erleichtert den seitenübergreifenerzeugt bzw. aktualisiert. Aufwändige Geden Kopiervorgang und verhilft zu mehr
nerierungsläufe entfallen – das System
Übersicht bei mehrseitigen Schaltplänen.
stellt sämtliche relevanten InformatioDie zu- oder abschaltbare Seitenübernen sofort automatisch zur Verfügung.
sicht in der Baumdarstellung erlaubt die
Die Blockfunktion bietet die Markiestrukturierte Anzeige nach Anlagen- und
rung und Bearbeitung sämtlicher, auch
Ortskennzeichen. Auch der konfigurierunterschiedlicher, Planelemente, z. B.
bare Seiteneigenschaftsdialog und die
Symbole, Gerätekästen, Klemmen, KaVorschaumöglichkeit machen die grafibel usw. Deren gemeinsame Eigenschafsche Bearbeitung einfacher und schnelten lassen sich in einem Arbeitsschritt
ler. Beim Kopieren vorhandener Schalbearbeiten.
tungsteile aus bestehenden MusterproZusätzliche zeichnerische Möglichkeiten
erhält der Anwender
durch neue Funktionen
der freien Grafik oder
zusätzliche grafische
Elemente, z. B. Polygone. Die Abbildung
komplexer Elemente in
der freien Grafik erleichtert den Grafikimport von Konstruktionszeichnungen mittels DXF- und DWGImport,
z. B.
von
AutoCAD oder LogoCAD. Die Verwendung
Bild 1: Multi-Window-Funktion von Eplan in der Version 5.50
von »Open DWG« siRacing; mehrseitige Darstellungen werden übersichtlicher
73
Automatisierungstechnik
chert den problemlosen Import auch für zukünftige
Versionen.
Zusatzdokumente einbinden, z. B.
Vorschriften und Konstruktionszeichnungen.
Integration in
die Prozesskette
Einpolige Darstellung
mehrpoliger Systeme
Zeitgemäße DokumentaEin weiteres Merkmal der Version
tion beschränkt sich nicht
5.50 Racing bildet die Erweiterung
mehr auf Stromlaufplan
der bisher üblichen allpoligen Darplus Auswertungen. Mittels
stellung um eine einpolige. Die VerHyperlinks innerhalb der
wendung fertig konfektionierter KaSchaltplanseiten lassen sich
bel, Stecker usw. erübrigt bisweilen
zusätzliche Informationen
die Darstellung von Details. Die einund Dokumentationen verpolige Darstellung zeigt die Verbinarbeiten. Eine Stromlauf- Bild 2: Einpolige Darstellung mehrpoliger Verbraucher; die
dung der Bauteile an und vereinfacht
planseite kann z. B. Monta- Auswertefunktionen berücksichtigen die Mehrpoligkeit
den Datenhaushalt. Auch die Ausgehinweise, Datenblätter
wertungsfunktionen, z. B. Erstellung
und Konstruktionsvorschriften an den
mitverwaltet werden. Diese stehen dann
von Stücklisten sowie Klemmen- und
dargestellten Bauteilen beinhalten. Darbei der Seitenauswahl ebenfalls zur VerKabelübersichten, gibt es in der einpoliüber hinaus können Fremddokumente
fügung. Dadurch lassen sich beliebige
gen Darstellung (Bild 2).
■
Programmieren und Simulieren in einem Zug
Neue Version des Programmierwerkzeuges für Logikmodule
M. Brand, C. Röschke-Lindner
Es gibt die Möglichkeit, für Logikmodule die Schaltprogramme direkt am
PC zu zeichnen. Per Mausklick entsteht die gewünschte Lösung. Mit
Hilfe des integrierten Simulators
kann man sie auch gleich testen. Inbetriebnahmen verkürzen sich auf
diese Weise.
L
ogikmodule, z. B. Logo! von Siemens, kommen häufig dort zum
Einsatz, wo konventionelle Technik zu aufwändig und eine SPS überdimensioniert ist. Man findet sie ebenso in
der Gebäudetechnik wie in der Industrie. Dem entsprechend verschieden stellen sich die Programmlösungen für die
Logo! dar.
Alternativ zur direkten Parametrierung am Gerät gibt es für die Logo! zur
Programmerstellung die passende Software »Logo! Soft Comfort«. Diese ist in
der neuen Version V4 verfügbar – lauf-
Matthias Brand, Produktmanager Logo!,
Siemens A&D, Nürnberg
Dipl.-Kfm. Christiane Röschke-Lindner,
Projektleiterin Distribution Automatisierungssysteme, Siemens A&D, Nürnberg
74
fähig unter den Betriebssystemen Windows, Linux und MacOS von MacIntosh.
Auswahl der
Funktionen
Ähnlich wie bei der
Planung einer konventionellen Installation
steht auch bei Logo!
Soft Comfort am Anfang die Auswahl der
Funktionen. Die zur
Verfügung stehenden Bild 1: Schaltprogrammerstellung durch Verbinden von
Funktionen findet man Funktionen ersetzt die Verdrahtungsarbeit in
in einer Bibliothek in konventionellen Steuerungen
Form einer Baumstrukz. B. Ein- und Ausschaltverzögerung sotur am linken Bildschirmrand. Sie teilen
wie Taktgeber, außerdem Wochen- und
sich auf in Konnektoren, Grund- und
Jahresschaltuhr usw. Die ZählerbausteiSonderfunktionen.
ne umfassen u. a. Vor-/Rückwärts- und
Bei den Grundfunktionen handelt es
Betriebsstundenzähler sowie Schwellsich um logische Verknüpfungen, z. B.
wertschalter zur Überwachung von FreAnd, Or, Nand, Nor, Not sowie positive
quenzen, um z. B. die Geschwindigkeit
und negative Flankenauswertung. Außer
eines Antriebes auszuwerten. Die Anadem Not und Exor mit zwei Eingängen
logfunktionen werten z. B. Schwellwerte
lassen sich bei allen anderen Grundfunkvon Analogsignalen (0...10 V, 0...20 mA
tionen vier Eingänge nutzen.
oder Pt100) aus bzw. bilden die DiffeDie Sonderfunktionen gliedern sich
renz von zwei Analogwerten. In Abhänin Zeit-, Zähl- und Analog- sowie Songigkeit der Differenz können dann z. B.
stige Funktionen. Bei den Zeitgliedern
Aktoren angesteuert werden.
findet man wiederum herkömmliche,
de 13-14/2003
Automatisierungstechnik
Unter »Sonstige Funktionen« finden
sich z. B. der Stromstoßschalter oder die
Meldetextfunktion zur Projektierung
der Anzeigeeinheit von Logo!.
Schaltprogrammerstellung per
Drag & Drop
Für die jeweils zu lösende Steuerungsaufgabe müssen die entsprechenden
Funktionen einfach per Mausklick aus
der Bibliothek ausgewählt und auf dem
Bildschirm platziert werden. Die dargestellten Symbole beinhalten das Zeitschaltdiagramm
(Timing-Diagramm)
der jeweiligen Funktion, was ihre Erkennbarkeit erleichtert. Z. B. führt die
Einschaltverzögerung nicht nur ein »T«
wie »Timer«, sondern zeigt als Grafik
das Zeitverhalten einer Einschaltverzögerung.
Nach der Platzierung der für die Anwendung erforderlichen Funktionen am
Bildschirm lassen sich diese durch das
Ziehen von Linien mit der Maus miteinander verbinden (Bild 1). Der Vorgang
entspricht dem Verdrahten von konventionellen Schaltgeräten. Er erfolgt aber
deutlich schneller und kann jederzeit per
Mausklick geändert werden. Eine Verdrahtungslinie kann man entweder an
einen Ein- oder Ausgang oder direkt an
eine bereits bestehende Verknüpfungslinie zweier Funktionen anbinden. »Verbindungspunkte« stellen die Abzweige
von Verbindungslinien dar. Ein Doppelklick auf den Eingangspin einer Funktion negiert diesen. Ein größerer Punkt
stellt die Negation dar.
Der Doppelklick auf einen Funktionsblock öffnet die Parameterliste der
jeweiligen Funktion, wo sich die einzelnen Werte mittels Auswahlboxen sofort
ändern lassen. Sollen mehrere Parameter
gleichzeitig eingestellt werden, so besteht auch die Möglichkeit, alle möglichen Parameter des Logikplanes in einem Dialog am Bildschirm anzuzeigen.
Bedienen und Beobachten mit
der integrierten Anzeige
Für die Projektierung der Anzeigeeinheit
des Logo steht die Meldetextfunktion
zur Verfügung. Zehn verschiedene Meldetexte mit unterschiedlichen Prioritäten können eingegeben werden – und
das bereits im Grundgerät.
Der Doppelklick auf die Funktion
»Meldetext« öffnet ein Dialogfenster,
welches rechts oben eine Abbildung des
Logo-Display (4 x 12 Zeichen) anzeigt.
Text kann man direkt in diese Abbildung
de 13-14/2003
eingeben. Sonderzeichen für die
Cursortasten, z.B.
»°C/F« für Temperatur, können aus
einem Menü oberhalb der DisplayAbbildung ausgewählt werden. Um
Parameter
oder
aktuelle Werte von
Sonderfunktionen
anzuzeigen, muss
man zuerst auf der
linken Seite die
Funktion anwählen. Rechts davon Bild 2: Simulation des Schaltprogrammes am PC; am unteren
werden die zuge- Bildrand befinden sich die Symbole für die Ein- und Ausgänge
hörigen Parameter
und Werteinhalte
angezeigt. Per »Drag & Drop« können
ren Bereich des Bildschirms alle Eingändiese in das Display gezogen werden.
ge und Ausgänge sowie Datum/Uhrzeit
Gleiches gilt für Datum und Uhrzeit.
und das Netz-Aus-Symbol angezeigt.
Hier kann man noch zwischen den akEin Klick auf die grüne Starttaste leitet
tuellen Werten bzw. der Zeit der Aktiviedie Simulation ein. Die aktuellen Zurung der Meldung wählen.
stände der Funktionen werden farblich
gekennzeichnet. Rot bedeutet hierbei
»1«-Signal, blau »0«-Signal. Die aktuelIntegrierte Dokumentation
len Werte der Sonderfunktionen, z. B. Tides Programmes
mer oder Zähler, stehen direkt bei der
Funktion. Um die Eingänge zu schalten,
Zur Dokumentation der erstellten
kann man entweder direkt auf den EinSchaltprogramme bietet Logo! Soft Comgang im Logikplan oder auf die Eingänfort umfangreiche Hilfestellung. Der
ge am unteren Bildschirmrand klicken.
Doppelklick auf eine Funktion oder eiBeinhaltet das Schaltprogramm eine
nen Konnektor ermöglicht in einem
Display-Funktion, so öffnet sich bei deKommentarfeld die Eingabe einer Beren Aktivierung ein Fenster, welches die
schreibung zu jeder Funktion. ZusätzAnzeigeeinheit von Logo! darstellt.
lich kann man an jeder beliebigen Stelle
Selbst das Verhalten bei Unterbrechung
auf der Zeichenfläche »freien Text« einder Versorgungsspannung lässt sich sigeben. Dieser lässt sich formatieren,
mulieren, z. B. die Funktion der remad. h., in verschieden Farben, Größen und
nenten Merker.
Schriftarten darstellen. So wird das
Die Simulation kann man zu jeder
Schaltprogramm übersichtlich struktuZeit unterbrechen und z. B. zyklisch
riert und dokumentiert.
oder für eine bestimmte Zeit vorsetzen.
Zur Anlagendokumentation z. B. für
Um auch die integrierte Schaltuhrfunkden Kunden lässt sich ein Ausdruck ertion zu testen, klickt man auf das Uhrenzeugen. Hierbei stehen unterschiedliche
symbol: In dem nun sichtbaren Fenster
Optionen zur Verfügung. Die Kommenkann man das Datum und die Uhrzeit
tare können z. B. ausgeblendet werden,
für die Simulation ändern.
oder man kann zusätzlich Seiten mit
Nahezu das Gleiche kann auch »OnProjektkommentar oder nur Parameter
line« erfolgen. Besteht eine Verbindung
bzw. Listen mit den Namen der Ein- und
zwischen Logo! und dem PC und führen
Ausgänge drucken.
beide das gleiche Schaltprogramm, zeigt
der PC den aktuellen Status von Logo!
Programmsimulation und
an. Hierzu gibt es den »Online-Test«.
Online-Test
Von dort aus kann man jederzeit das
Programm im Logo! stoppen und starLogo! Soft Comfort kann die Funktion
ten. Um die aktuellen Werte von Sonderjedes Schaltprogrammes am PC vor Infunktionen zu sehen, muss man auf das
betriebnahme simulieren und auf KorBrillensymbol unterhalb der Funktion
rektheit überprüfen (Bild 2). Hierzu
klicken.
schaltet man in den Offline-Simulations■
modus. Anschließend werden im untewww.siemens.de/logo
75
Automatisierungstechnik
Zeitrelais ergänzen und ersetzen die SPS
wird, steuert dann ein Zeitrelais.
R. Riese, E.-C. Reiff
Computer und SPSen haben viele
Vom Sanftanlauf bis zur
Türsteuerung
Zeitsteuerfunktionen übernommen,
die in der Vergangenheit als Domäne
für die vielseitigen Bausteine noch
immer zahlreiche Anwendungsbereiche. Zeitrelais der aktuellen Generation profitieren von den Verbesserungen, die sich bei elektronischen
Bauteilen ergeben haben. Ihre Daten
haben sich wesentlich verbessert. Die
Auswirkungen davon machen sich
z. B. auch in der Sicherheitstechnik
positiv bemerkbar.
Z
ur Steuerung oder Regelung elektrischer Anlagen sind nicht immer
komplette Steuerungen oder gar
Computer notwendig. Viele Abläufe lassen sich einfacher und preiswerter über
die Größe »Zeit« steuern (Bild 1). Dadurch kann der Anwender häufig Sensoren einsparen. Ein typisches Beispiel
hierfür stellen Hubwerke, Umsetzer
oder andere Einrichtungen dar, die sich
auf eine oder mehrere Geschwindigkeiten umschalten lassen. Nach einer vorgegebenen Zeit schaltet ein Relais auf
die nächste Geschwindigkeitsstufe. Ähnliches gilt auch für Schneideinrichtungen, Flaschenabfüllautomaten oder
prinzipiell alle Anlagen und Maschinen,
bei denen das Zeitverhalten der Prozessabläufe bekannt ist. Dauert das Befüllen
einer Flasche z. B. 10 s, kann ein Wischrelais den Vorgang steuern: Das Relais
wird mit einem kurzen Impuls gestartet,
daraufhin schließt ein Kontakt, der das
Ventil öffnet. Nach 10 s fällt das Relais
in seine Ausgangsstellung zurück. Das
Ventil schließt.
Das für den jeweiligen Einsatzfall passende Relais zu finden
ist einfach, denn renommierte
Hersteller decken mit breiten
Produktpalette praktisch alle
denkbaren Anwenderwünsche
ab (Bild 2). Riese Electronic,
Bild 1: Die Funktionspalette der Zeitrelais umfasst
anzug- oder abfallverzögerte Geräte über Taktgeber Horb, z. B. bietet 25 verschiedene Zeitrelais an. Die Probis hin zu multifunktionalen Zeitrelais mit eingrammierbarkeit vieler Typen
stellbaren Funktionen oder speziellen Sternvergrößert dabei die AnwenDreieck-Relais
dungsmöglichkeiten.
Allen
Ausführungen gemeinsam ist der drahtrung übernehmen sollen, z. B. bei nachlose Aufbau. Die eingesetzten Elektroträglichen Ablaufänderungen. Erfordert
nikschaltungen garantieren einen exakeine Maschine mit bereits programmierten Zeitablauf und eine hohe Wiederholter SPS zusätzlich eine Zeitfunktion,
genauigkeit. Die Relais sind in Normlässt sie sich mit einem entsprechenden
breiten von 22,5 und 45 mm erhältlich
Relais vor Ort einfach und preisgünstig
und lassen sich auf der Hutschiene einaufrüsten. Eine Umprogrammierung der
fach aufschnappen. Die breitere BauSteuerung wäre wesentlich aufwändiger
form eignet sich auch für die Schraubund nur vom – oft nicht verfügbaren –
montage.
Spezialisten realisierbar.
Das Angebot reicht vom anzug- oder
Auch bei Prozessen, bei denen sich
abfallverzögerten elektronischen Zeitrezeitabhängige Prozessschritte oft veränlais über Taktgeberrelais bis hin zu muldern, bietet es sich an, zusätzlich zur SPS
tifunktionalen Zeitrelais mit einstellein externes Zeitrelais zu installieren.
baren Funktionen oder speziellen SternDieses lässt sich dann leicht vom BedieDreieck-Relais für den Anlauf von Asynner individuell verstellen. Der Einsatz
chronmotoren. Die letztgenannten
von Zeitrelais empfiehlt sich auch, wenn
bilden in vielen Anwendungsfällen eine
ein Ausgangssignal der SPS mehrere Akpreiswerte Alternative zu elektronischen
toren steuern soll, die zu unterschiedSanftanlaufsteuerungen bzw. für den
lichen Zeitpunkten zu aktivieren sind.
noch teilweise üblichen Handschalter
Ein typisches Beispiel hierfür findet sich
mit seinen unkalkulierbaren, weil vom
bei frequenzumrichtergesteuerten AnBediener gesteuerten Umschaltzeiten.
trieben ohne eigene ÜberwachungseinWeitere Spezialrelais gibt es z. B. für die
richtung. In diesem Fall gibt die SPS den
Steuerung der Türen oder LüftungsanStopp-Befehl für den Antrieb an den Frelagen.
quenzumrichter weiter. Die Verzögerung
Hohe Spannungsschwankungen von
der mechanischen Bremse, die erst nach
±30 % zum Nennwert verkraften die
Beendigung des Stop-Vorgangs aktiviert
Quelle: Riese Electronic
von Zeitrelais galten. Dennoch gibt es
Steuern mit einfachen Mitteln
Roland Riese, Geschäftsführer
Riese Electronic, Horb,
Ellen-Christine Reiff, Redaktionsbüro
Stutensee
76
Quelle: Riese Electronic
Moderne Relais bilden eine ideale
Schnittstelle zum Prozess, wenn sie Teilfunktionen aus der vorhandenen Steue-
Bild 2: Impulspläne verschiedener Relaistypen: anzugverzögert, abfallverzögert, wischend, blinkend und taktend
de 13-14/2003
Automatisierungstechnik
Bild 3: Zeitrelais kommen auch in der
Sicherheitstechnik zum Einsatz; das
controllergesteuerte Gerät mit zwei einstellbaren, zeitverzögerten Kontakten
erfüllt die Anforderungen der Sicherheitskategorie 4 nach EN 954-1
aufgrund besonders weiter Eingangsspannungsbereiche.
Die Sicherheitstechnik bildet einen
weiteren Bereich, in dem Zeitrelais zum
Einsatz kommen.
Bei Notausschaltungen, als
Schutztürwächter und als
Nachschaltgeräte für Sicherheitsmatten oder -lichtschranken verrichten sie ihre Dienste.
Die Halbleitertechnik hat in
den Geräten, die alle einschlägigen Sicherheitsstandards erfüllen, Einzug gehalten und
garantiert zuverlässige Funktion und komfortable Bedienung. Ein typisches Beispiel da- Bild 4: An die Sicherheitsrelais-Bausteine RS-Nagu
für liefern die Sicherheitszeitre- kann man bis zu vier Muting-Sensoren anschließen
lais der Serie Safe T (Bild 3). Sie
sieren. An die Sicherheitsrelais-Bausteieignen sich als Notausrelais in ein- oder
ne RS-Nagu (Bild 4) z. B. kann man bis
zweikanaliger Schaltungstechnik, als
zu vier Muting-Sensoren anschließen.
Grenztasterrelais für Schiebeschutzgitter,
Typische Anwendungsfälle finden sich
für Verriegelungseinrichtungen mit Zuüberall dort, wo automatische Schutzhaltung oder für das gesteuerte Stillseteinrichtungen vorübergehend und sicher
zen eines Antriebs durch einen Frequenzüberbrückt werden müssen, z.B. um
umrichter. Das Relais hat zwei zeitverzöMaterial in oder aus einem Gefahrenbegerte Kontakte, die sich zwischen 0,05 s
reich zu transportieren. Die Muting-Senund 600 s einstellen lassen.
soren unterscheiden dabei zwischen
Auf ähnliche Weise lassen sich auch
Mensch und Material.
so genannte Muting-Steuerunngen reali■
Quelle: Riese Electronic
Quelle: Riese Electronic
Sicherheitszeitrelais und
Muting-Steuerung
Automatisierungstechnik
Strukturierte Verkabelung im industriellen
Umfeld
R. Dold, E.-C. Reiff
Die Datenmengen in der Industrie
wachsen beständig, was leistungsfähige Verteilungsmedien und -strukturen erfordert. Dabei setzen sich heute immer stärker einheitliche Übertragungssysteme
und
-techniken
durch. Darum erobert sich die in der
Büroumgebung bewährte strukturierte Verkabelung auch den industriellen Bereich. Die Komponenten
müssen hier jedoch andere Anforderungen erfüllen.
D
er Datenaustausch in der Bürowelt läuft über strukturierte, einheitliche und durchgängige Informationssysteme. Telefonie, Bild- oder
Videosignale und Computerdaten können die gleichen Leitungswege benutzen.
Dabei sind fast durchweg strukturierte
Roland Dold, Produktmanager
Anschlusstechnik bei BTR, Blumberg,
Ellen-Christine Reiff,
Redaktionsbüro Stutensee
Verkabelungen auf Basis vierpaariger,
geschirmter Leitungen im Einsatz, meist
in Verbindung mit genormten Steckverbindern nach IEC 60603-7, bekannt
auch als RJ45. Bei Leitungslängen über
100 m, geringem Platz im Kabelkanal
oder hohen Potentialdifferenzen zwischen Gebäudeteilen arbeitet man oft
auch mit Lichtwellenleitern und den entsprechenden Steckverbindern. Die prinzipielle Strukturierung einer solchen
Verkabelung lässt sich – mit Modifizierungen – auch auf die Industrie übertragen. Ein wesentliches Element ist dabei
die Untergliederung in lediglich drei
Ebenen: Die erste Ebene oder auch Primärverkabelung reicht vom zentralen
Standortverteiler bis hin zu den Gebäudeverteilern, die Sekundärverkabelung
von dort bis zu den Etageverteilern und
die Tertiärverkabelung von jeder Etage
bis hin zu den Anschlussdosen für die
Endgeräte.
Erhöhte Anforderung durch
rauen Industriebetrieb
Nicht so einfach lassen sich die Anforderungen übertragen, welche die Umgebungsbedingungen an die eingesetzten
Komponenten stellen, z. B. die Steckverbinder, Anschlussdosen oder Patch-
felder. In der Büroumgebung befinden
sich die Arbeitsplätze und Verteilersysteme in trockenen, beheizten oder sogar
klimatisierten Räumen. Daher genügt
es, wenn die Anschlusssysteme die Anforderungen der Schutzart IP20 erfüllen.
Anders sieht es in industrieller Umgebung aus. Hier genügt diese Schutzart
allenfalls als Mindestanforderung, z. B.
für Komponenten, welche innerhalb von
Schaltschränken oder Verteilerkästen
liegen. Der raue Industriebereich mit
hohem Feuchtigkeits- und Verschmutzungsaufkommen fordert von den Anschlussystemen dagegen die Schutzart
IP67. Der Entwurf zur EN 50173-2 definiert die unterschiedlichen Umgebungsklassen und ihre Anforderungen (Tabelle). Diese gelten für montierte Steckverbinder in Anschlussdosen, Verteilerfeldern, Verbindern und Koppelfeldern.
Entsprechend dem Normenentwurf eignen sie sich an Grundstücks-, Gebäude-,
Etagen- bzw. Maschinen-, Zwischenund Durchgangsverteilern sowie Anschlussdosen und Gebäudezugangseinrichtungen.
Die Steckverbinder sollen aber noch
weitere Forderungen erfüllen. Sie müssen eine eindeutige Kabelidentifizierung
und ein geordnetes Kabelmanagement
ermöglichen, gegen Beschädigung und
Anforderung an Verkabelung
Einstufung
Schutzart Klasse
Verschmutzungsgrad
Schutzart
Mechanik Klasse
Schock
Stoß
Vibration
Zug
Klima
Klasse
Umgebungstemperatur im
Betrieb (trockene Wärme)
Umgebungstemperatur bei
Installation (trockene Wärme)
Feuchtigkeit
Verschmutzung
EMV
Klasse
gering
I1
keine
keine
M1
keine
keine
keine
keine
C1
-10 °C … +60 °C
mittel
I2
2
IP20
M2
ffs
ffs
5G
75 N/min
C2
-10 °C … +70 °C
hoch
I3
3
IP67
M3
ffs
ffs
5G
100 N/min
C3
-25 °C … +80 °C
0 °C … +50 °C
Referenz
IEC 60664-1
EN 60529
EN 60654-3
EN 60654-3
EN 60654-3
EN 60966-1
EN 60654-1
EN 60654-1
nicht kondensierend
keine
E1
E2
E3
EN 60654-4
EN 50081-1
EN 50081-2
EN 50082-1
EN 50082-2
Unterschiedliche Umgebungsklassen gemäß EN 50173-2 (2003); die erste Spalte steht für die normale Büroumgebung, die zweite für
industrielle Bereiche mit geringen Anforderungen und die dritte für industrielle Bereiche mit hohen Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit der eingesetzten Komponenten; das Kürzel »ffs« steht für »noch nicht endgültig spezifiziert«
78
de 13-14/2003
Quelle: BTR IT Connect
Automatisierungstechnik
Das System »E-Dat-Industry IP67« eignet sich für raue
Industrieumgebungen
zunehmende Verschmutzung geschützt sein und hohe
Packungsdichten bei guter Zugänglichkeit zulassen.
Schirmung und Erdung sind ebenfalls wichtige Kriterien. Dazu kommen noch Eigenschaften wie Schutzart, Temperatur- und Spannungsfestigkeit in der jeweiligen Betriebsumgebung sowie Montagemöglichkeiten, Schock-, Stoß- und Vibrationsfestigkeit und
schließlich Kabelbefestigung und Zugentlastung. Einige der zur entsprechenden Normierung vorgeschlagenen Systeme gibt es bereits am Markt. So bietet BTR
IT Connect mit »E-Dat-Modul« ein Anschlusssystem,
das auch für die strukturierte Industrieverkabelung
gute Voraussetzungen mitbringt.
Datentechnik nach Maß
Die E-Dat-Module eignen sich für Patchfelder und
Anschlussdosen in unterschiedlichen Ausführungen,
z.B. für Auf- oder Unterputz- bzw. Unterflurmontage.
Das zukunftssichere System für den Anschluss von
acht Adern besteht aus RJ45-Industrieanschlussdosen
(Cat. 6), Patchfeldern (Cat. 6) und entsprechenden
achtpoligen Steckverbindern, die die Anforderungen
einer Übertragungsstrecke Class E (250 MHz) erfüllen
(gemäß ISO/IEC 11801:9/2002 und EN 501731:1/2002). Das System erlaubt hohe Packungsdichten
und ist einfach zu montieren. Schneidklemmtechnik
reduziert den Zeitaufwand und macht Spezialwerkzeuge überflüssig. Sind die Kabel angeschlossen, werden die Module für die Steckeraufnahme einfach in
den Patchfeldern oder Anschlussdosen eingerastet.
Der großflächige 360°-Schirmanschluss ist von der
Zugentlastung getrennt. Zusammen mit dem rundum
geschlossenen Metallgehäuse garantiert dies eine störund abhörsichere Datenübertragung und erfüllt die
Vorschriften nach dem EMV-Gesetz.
In der Version »REG« erfüllen die E-Dat-Module
die Anforderungen der Schutzart IP20. Speziell für die
Übertragung von Ethernet-Protokollen in rauer, verschmutzungsgefährdeter Industrieumgebung wurde
das System »E-Dat-Industry IP67« entwickelt (Bild).
Es erfüllt im gesteckten Zustand die Anforderungen
der Schutzart IP67 und eignet sich für den Einsatz in
den Umgebungsklassen I3, C3, M3, E3 (Tabelle). Um
das Eindringen von Staub, Schmutz und Wasser auch
im ungestecken Zustand zu verhindern, lassen sich unbenutzte Buchsen mit einem Deckel verschließen. ■
de 13-14/2003
79
Automatisierungstechnik
Internettechnik für Visualisierungs- und
Kontrollsysteme
Jürgen Schell
Die Automatisierung verlangt nach
Fernwirktechnik und Fernwartungssytemen. Dezentrale Standorte und
Prozesse verlangen Visualisierung
und Kontrolle von verteilten Überwachungsstellen aus. Hierfür gibt es
ein Programm zur Prozessvisualisierung und Datenverteilung, das keine
Laufzeitlizenz erfordert.
D
ie Internettechnik bietet gute
Voraussetzungen für Fernwirken
und Fernwarten. HTML gilt
heute als anerkannter Standard zum
Datenaustausch. Visualisierungssysteme
setzen die sich daraus ergebenden Vorteile unmittelbar in Anwendernutzen
um. Mit »Webfactory« liefert ASP,
Buchen, dafür ein Programm, welches
webbasierte Visualisierung überführt in
Darstellung von Prozessdaten. Dabei
bietet die Lösung sowohl Vorteile bei der
Abfrage verteilter Daten als auch beim
Einsatz innerhalb firmeneigener Netze.
Herstellerunabhängige Lösung
für offene Anwendung
Bei der Entwicklung der Software legte
man besonderen Wert auf den Einsatz
von technischen und herstellerunabhängigen Standards. Langfristig hat der
Nutzer den Vorteil, dass er von den
Weiterentwicklungen der eingesetzten
Techniken profitiert, z. B. stets mit den
neuesten Web-Design-Werkzeugen arbeiten zu können. Immer auf dem aktuellen Stand der Technik zu sein und
gleichzeitig die Herstellerunabhängigkeit des Anwenders zu wahren, gehört
dabei zum Kern der Unternehmensphilosophie. Wer z. B. das Produkt
kauft, kann das Projekt selbst planen
oder sogar einen anderen Spezialisten
hinzuziehen.
Die Entwicklung der Software basiert
auf konkreten Anforderungen. Dazu gehört die reibungslose Kommunikation
Jürgen Schell, ASP, Buchen
80
mit der Prozess- und Steuerungsebene
ebenso wie die Visualisierung und Animation der Produktionsprozesse. Um
Datenarchive zu bilden, müssen sich
aber auch die Prozessdaten aufzeichnen
lassen. Ebenfalls notwendig ist die Erfassung und Darstellung von Alarmzuständen aus der Prozessebene. Darüber hinaus sollten sich auch heterogene Netze
und Systeme in die Visualisierungsebene
einbinden lassen, z. B. unterschiedliche
Feldbussysteme. Spezielle Dienste. z. B.
SMS, Fax usw., machen Alarmmeldungen komfortabel und vielseitig nutzbar.
Geht das Ganze dann noch einher
mit Bedienoberflächen, die jeder von
den HTML-Seiten kennt, steht bei geringen Folgekosten für den Anwender dem
»Online-Blick« in die Fabrik nichts
mehr im Weg. Die Nutzung offener
Standards bietet dafür die besten Voraussetzungen. XML (Extended Markup
Language) als standardisierte Datenschnittstelle für die vertikale Integration
hat sich bereits als praxisgerecht erwiesen. Auch die Entwicklung in Sachen
Datensicherheit bringt zufriedenstellende Ergebnisse, vor allem durch den Einsatz von VPN (Virtual Private Network,
siehe »de« 24/2002, S.39ff). Zukunftsaussichten versprechen auch die immer
schnelleren Internetzugänge, z. B. xDSL,
UMTS und Wireless-LAN.
Online-Blick in die Fabrik
Zur Realisierung eines entsprechenden
webbasierten Visualisierungs- und Fernwirksystems genügt es nicht, einfach ein
Abbild der Visualisierung übers Internet
an einen Client zu übertragen. Ein solches Vorgehen bringt bei den recht aufwändigen Grafiken einen großen Datenumfang mit sich. Die Übertragung kostet viel Zeit und vom »Online-Blick« in
die Fabrik kann keine Rede mehr sein.
Der »Webfactory« liegt deshalb eine andere Philosophie zugrunde (Bild). Man
überträgt lediglich die Rohdaten und
bindet sie beim Client in die HTML-Seiten ein: Der auf die Prozessebene aufgesetzte OPC-Standard-Server übergibt die
Daten an den Web-Server, einen beliebigen PC, auf dem die Webfactory-Software läuft. Er bereitet die Daten der Anlagensteuerungen im TCP/IP-Protokoll
Webfactory und Schnittstellen; auch bei
langsamster Übertragung wird die Anzeige bei den Clients innerhalb kürzester
Zeit aktualisiert, da der Web-Server Informationen nur aufbereitet, wenn sich
etwas verändert, und auch nur die veränderten Daten überträgt
auf und ordnet jedem physikalischen
Signal eine logische Adresse zu.
Diesen Anlagenserver können dann
beliebig viele Nutzer, direkt anwählen,
um auf die aktuellen Anlagendaten zuzugreifen. Als Client genügt ein beliebiger PC oder Notebook o. ä., auf dem ein
Standard-Browser installiert ist. Auch
die langsamste Übertragung aktualisiert
die Anzeige innerhalb kürzester Zeit, da
der Server Informationen nur aufbereitet, wenn sich etwas verändert. Er überträgt auch nur die veränderten Daten,
verpackt ins TCP/IP-Protokoll. Sie werden dann in die HTML-Seite des Clients
eingebunden.
Die für die Auswertung der Prozessbzw. Archivdaten notwendigen Datenbankzugriffe laufen über XML. Als
Datenbank verwendet die Webfactory
einen Microsoft-SQL-Server, den es in
einer runtime-lizenzfreien Version gibt.
Auch hier bleibt die Herstellerunabhängigkeit gewahrt. Bei den Zugriffsrechten
kann man alle internet- und windowsüblichen Sicherheitsstandards nutzen.
Die Internetanbindung erfordert keinen zusätzlichen Programmieraufwand.
Man benötigt lediglich einen Provider.
Jeder der das System für eigene Projekte einsetzen will, braucht nur eine
Entwicklerlizenz, die er ähnlich wie ein
CAD-System kauft. D. h., Ingenieurbüros oder Anlagenbauer können mehrere
Projekte ohne Folgekosten realisieren.
■
de 13-14/2003
Betriebsführung
Wenn der Handwerker in Beton bohren muss, sind Bohrhämmer die bessere Alternative zur Schlagbohrmaschine. Außerdem eignen sich einige
Modelle auch für leichte Meißelarbeiten.
B
ohren in Beton ist die Domäne der
Bohrhämmer, denn mit einer
Schlagbohrmaschine muss der
Handwerker die Kraft für den Bohrfortschritt durch kräftiges Drücken selber
aufbringen (Bild 1). Anders beim Bohrhammer: Ein pneumatisches Hammerwerk erzeugt zwar weniger, dafür aber
viel kräftigere Schläge und ermöglicht
müheloses, vibrationsarmes Bohren auch
in hartem Beton.
Schlagkraft kontra Andruckkraft
Ein Rotationsschwinger setzt die Drehbewegung des Motors in eine Hubbewegung um und treibt einen Schläger, der
die gespeicherte Energie direkt auf den
Bohrerschaft überträgt, in einem Kolben
hin und her. Durch die hohe Energie der
innerhalb des Hammerwerks erzeugten
Schläge muss der Anwender die Maschine nur noch leicht an die Wand drücken,
bis das System arbeitet. Eine zu hohe
Andruckkraft kann sogar die Leistung
des pneumatischen Bohrhammers verringern.
Quelle: Kress
Heinz-Alfred Losch,
Fachjournalist, Stuttgart
Für den Elektrohandwerker macht
sich der schnellere
Bohrfortschritt des
Bohrhammers
in
deutlicher
Zeitersparnis bei jeder Bohrung bemerkbar. Je
härter der Baustoff
und je dicker der
Bohrerdurchmesser
ist, desto größer wird
der Zeitvorteil des
Bohrhammers
gegenüber einer Schlagbohrmaschine.
Maßgebend für
den Bohrfortschritt
ist weniger die Motorleistung, sondern
viel mehr die vom
System erzeugte Einzelschlagenergie.
Doch man sollte bedenken: Erzeugen
manche Bohrhämmer relativ leichte
Schläge (z. B. 2,3 J bei Flex i. Ggs. zu
5,5 J bei Baier), hämmern sie dafür öfter
(z. B. 5194 mal pro Minute bei Flex,
aber nur 2500 mal bei Baier).
Alfred Binder, Entwicklungsleiter bei
der Fa. Kress Elektrik, Bisingen, ergänzt
unsere Aussagen: »Daneben ist auch die
Schlagwerkseffektivität in der Betonanwendung davon abhängig, wie das
Schlagverhältnis pro Umdrehung zur
Bohrdurchmesser zugeordneten Drehzahl abgestimmt ist. In diesem Bereich
steckt sehr viel Know-how.«
Den Preis einer Maschine beeinflusst
u. a. auch der maximale Bohrerdurchmesser und ob der Nutzer eine Schlagund/oder Drehabschaltung einstellen
kann.
Bild 1: Der Anpressdruck ist beim Bohren in Beton mit einem
Bohrhammer erheblich kleiner als mit einer Schlagbohrmaschine
de 13-14/2003
Drehstopp und Schlagstopp
Bohrhämmer in der 2-kg- und 3-kgKlasse erweisen sich als ideale Maschine
für Montagearbeiten auf der Baustelle.
Sie sind leicht und handlich und eignen
sich vor allem für die üblichen Dübelbohrungen (Bild 2).
Einige Bohrhämmer verfügen auch
über einen Drehstopp, der es ermöglicht,
die Schlagkraft des Hammerwerks auch
für leichte Meißelarbeiten zu nutzen.
Für größere Wanddurchbrüche sollte
der Handwerker jedoch besser einen
kräftigeren Meißelhammer einsetzen. Er
sollte beim Kauf eines Bohrhammers jedoch darauf achten, dass sich der Meißel
in möglichst vielen Positionen arretieren
lässt. Damit hat der Handwerker in jeder Arbeitssituation die optimale Griffposition.
Quelle: Kress
Heinz-Alfred Losch
Quelle: AEG
Bohrhämmer: schneller und leichter in Beton
Bild 2: Die Winkelbauweise mit hängendem Motor wird auch bei
den kleinen Bohrhämmern immer beliebter; sie ermöglicht eine
kompaktere und ergonomischere Gestaltung der Maschinen
81
Betriebsführung
2-kg- und 3-kg-Bohrhämmer
Hersteller
AEG
Baier
Bosch
Dewalt
Duss
Flex
Elektrowerkzeuge
Typenbezeichnung
Leistungsaufnahme / W
Gewicht / kg
Leerlaufdrehzahl / min-1
max. Schlagzahl / min-1
max. Einzelschlagenergie / J
PN 3500 X Set
750
3,6
0 … 970
4200
3,40
BBH 326
800
3,8
0 … 750
2 500
5,50
GBH 3-28E
720
3,3
0 ...800
4 000
3,30
D 25304 K
710
3,1
0 … 1100
4 000
2,80
P 26 SDS
710
3,6
0 … 600
3 300
3,60
BRL 3501
600
2,75
0 … 1050
5 194
2,30
28
30
13
SDS-plus, SSB
ja
nein
355,00
Sehr langlebig:
schaffte in einem
Test 50 000
Bohrungen (14-mmBohrdurchmesser,
85 mm Tiefe) bis
ein Wechsel des
Werkzeughalters
erforderlich war,
werkzeugloser
Wechsel der
Bohreraufnahme
(SDS-plus, Schnellspannbohrfutter)
26
30
13
SDS-plus, SSB
ja
ja
329,00
Serienmäßig mit
werkzeuglos austauschbarer SDSplus-Aufnahme und
13-mm-Schnellspannbohrfutter
zur Aufnahme konventioneller Holzund Metallbohrer
30
k. A.
13
SDS-plus
ja
nein
450,00
Schalter-Arretierung für
Dauerbetrieb,
Sicherheitskupplung
24
30
13
SDS-plus
ja
ja
225,00
Schraubadapter,
zugleich Aufnahme
für 13-mm-SSB,
weitgehend baugleich mit Kress
PSX 600
(0 6126) 2127 70
www.dewalt.de
(070 53) 9692-11
www.duss.de
(07144) 2 58 - 99
www.flex-tools.de
Bohrleistung
in Beton / mm
in Holz / mm
in Stahl / mm
Werkzeugaufnahme
Schlagstopp
Drehstopp
Preis in € zzgl. MwSt.
Besonderheiten
Fax
Internetadresse
30
26
40
k. A.
16
k. A.
SDS-plus, ZKB
SDS-plus
ja
nein
ja
nein
429,90
279,00
Fixtec-SchnellGroße kinetische
wechselsystem mit
Schlagkraft,
Zahnkranzbohrdadurch schneller
futter (ZKB), Anti- Arbeitsfortschritt
vibrationssystem,
– besonders bei
Meißelarretierung
großen Bohrin 16 Positionen, Set
durchmessern
mit Bohrern und
und -tiefen,
Meißeln im Koffer Sicherheitskupplung,
vorderer Handgriff
um 180 ° schwenkbar
(02 01) 2177-2 38
www.aeg-pt.de
(07141) 30 32 43
(07152) 9 78 20 25
www.baier-tools.de www.bosch-pt.de
Die leichteren Bohrhämmer der 2-kg- und 3-kg-Klasse eignen sich auch gut für Über-Kopf-Arbeiten; eine ausführliche Marktübersicht zum Thema »Bohrh
AKTIVER MEISSEL VERRINGERT VIBRATIONEN UND STEIGERT ABTRAGSLEISTUNG
Mit dem Meißel »RTec« präsentiert Bosch,
Leinfelden-Echterdingen, ein Werkzeug,
das beim Einsatz mit dem Bosch-Hammer
GSH 5 E eine um bis zu 15 % höhere Abtragsleistung gegenüber herkömmlichen
Meißeln erzielt. Gleichzeitig verringert der
RTec die Vibrationen und sorgt auf diese
Weise nicht nur für schnellen Arbeitsfortschritt, sondern auch für weniger Belastung bei der Arbeit.
Den Unterschied des RTec zu herkömmlichen Meißeln macht ein im Meißelschaft
integriertes Reflexionselement aus. Es re-
82
flektiert die Rückstoßwellen und wandelt
somit Rückschlagenergie in zusätzliche
Schlagenergie um.
Den RTec gibt es mit 400 mm Länge als
Spitz- und als Flachmeißel. Durch seine
neue Meißelgeometrie mit Seitenschneiden verklemmt der Flachmeißel bei der
Arbeit wesentlich seltener als das vergleichbare Vorgängermodell.
RTec-Meißel passen in alle Bohr- und
Schlaghämmer mit SDS-max-Aufnahmesystem. Stumpf gewordene Spitzen lassen
sich einfach nachschleifen.
de 13-14/2003
Betriebsführung
2-kg- und 3-kg-Bohrhämmer
Hilti
Hitachi
Kress
Makita
Metabo
Protool
TE 15-C
710
3,95
0 … 730
3 850
2,20
DH 25 PB
650
3,4
0 … 1100
4 000
3,00
1050 PXC
1050
2,8
125 … 875/250...2 000
4700
2,60
HR 2010
600
3,1
0 ...900
4 000
1,70
KHE 24 Contact
800
2,7
0 … 1050
4 830
2,30
RHP 2 EQ
620
2,3
0 … 1000
4 300
2,70
25
13
13
SDS-plus
ja
nein
639,00
Bohrerschnellverriegelung, 360 °
schwenkbarer
Seitengriff,
Sicherheitsrutschkupplung, Leerschlagsicherung,
wartungsfrei durch
Dauerschmierung,
selbstabschaltende
Kohlebürsten,
SchnellwechselWerkzeugaufnahme
für Rundschaftbohrer
(08 00) 8 88 5523
www.hilti.de
25
32
13
SDS-plus
ja
nein
335,00
Ergonomisch
geformter
Spatengriff
28
50
16
SDS-Plus, SSB
ja
ja
275,00
Kompakter
Bohrhammer mit
2-Gang-Getriebe,
Schraubadapter,
zugleich Aufnahme
für 13-mm-SSB,
Netzkabelmodul
20
24
13
SDS-plus
ja
nein
330,00
kurze Bauform,
Sicherheitskupplung
24
40
13
SDS-Plus
ja
ja
259,00
Sobald die
Bohrerspitze ein
leitendes, geerdetes
Material berührt
(z.B. Wasserleitungen), schaltet die
Maschine sofort ab;
Bohrhammer mit
Meißelfunktion;
Lieferung mit
Hammerfutter
im Tragkasten
24
40
13
SDS-Plus
ja
nein
169,00
Leichter und
preiswerter
Bohrhammer
aus Tschechien;
ergonomischer
Softgriff
(0 2154) 49 93 50
www.hitachipowertools.de
(07476) 8 73 42
www.kresselektrik.de
(02 03) 9 757127
www.makita.de
(070 22) 72 24 98
www.metabo.de
(070 24) 40 58-99
www.protool.de
Hersteller
Typenbezeichnung
Leistungsaufnahme / W
Gewicht / kg
Leerlaufdrehzahl / min-1
max. Schlagzahl / min-1
max. Einzelschlagenergie / J
Bohrleistung
in Beton / mm
in Holz / mm
in Stahl / mm
Werkzeugaufnahme
Schlagstopp
Drehstopp
Preis in € zzgl. MwSt.
Besonderheiten
Fax
Internetadresse
hämmer« findet man auch im Internet unter www.werkzeug-news.de
Die meisten Bohrhämmer verfügen
auch über einen Schlagstopp. Sie eignen
sich dann auch zum reinen Drehbohren
ohne Schlag. Dies ist nicht nur sinnvoll
bei Porenbeton und porosierten Ziegelsteinen, sondern ermöglicht auch das
Bohren in Holz und Metall. Da die
Bohrhammerdrehzahlen jedoch mit etwa 800 min-1 bis 1000 min-1 eher gemächlich sind, darf der Handwerker
hierbei jedoch keinen besonders großen
Bohrfortschritt erwarten.
Anders ist dies bei einigen KombiBohrhämmern mit 2-Gang-Getriebe.
Hier dient der erste Gang zum Hammerde 13-14/2003
bohren und der schnelle Gang (bis ca.
2000 min-1) zum Drehbohren in Holz
und Metall.
Werkzeugaufnahme über
SDS-plus-System
Serienmäßig sind die Bohrhämmer der
2-kg- und 3-kg-Klasse mit der von Bosch
entwickelten SDS-plus-Werkzeugaufnahme ausgestattet. Sie ermöglicht eine besonders effektive Übertragung der Schlagenergie direkt auf den Bohrerschaft.
Allerdings ist der Einsatz spezieller SDSplus-Hammerbohrer erforderlich.
Um zum Drehbohren normale Rundschaftbohrer zu verwenden, benötigt
man ein zusätzliches Bohrfutter. Dieses
lässt sich mit einem Adapter in die SDSplus-Aufnahme stecken. Viel eleganter
ist jedoch das werkzeuglose Schnellwechselsystem für die Werkzeugaufnahme, das einige Hersteller mittlerweile
anbieten. Hier wird die SDS-plus-Aufnahme einfach abgezogen und gegen eine Aufnahme mit Schnellspannbohrfutter (SSB) getauscht.
Bei der 2-kg-Klasse überwiegt die Pistolen-, bei der 3-kg-Klasse meist die
Winkelbauweise.
■
83
Betriebsführung
Krisen rechtzeitig erkennen –
die Zahlen kündigen sie an
Ulrich C. Heckner
Zahlungsschwierigkeiten leiten laut
Creditreform 80 % aller Insolvenzen
ein. Doch wer die wichtigsten betriebswirtschaftlichen
Kennzahlen,
z. B. den Liquiditätsstatus, gut kennt,
kann eine aufziehende Krise rechtzeitig erkennen und evtl. auch verhindern.
F
olgender Automatismus läuft beinahe täglich ab: Die Hausbank
überweist mangels Kapital nichts
mehr an den Sozialversicherungsträger.
Daraufhin meldet die Sozialversicherung
die Insolvenz an. In den Augen des insolventen Unternehmers ist häufig die
Hausbank schuld an der Misere. Doch
die wahre Ursache heißt »mangelhaftes
Zahlenmanagement des Unternehmers«.
Firmenchefs unterschätzen im Krisenfall
die eigenen Fehler – zu diesem Schluss
kommt die Deutsche Ausgleichsbank
(DtA) in einer aktuellen Studie. Danach
sehen nur 37 % der mittelständischen
Unternehmer in eigenen Fehlern und
Versäumnissen die Ursache für eine Firmenkrise, während 60 % der dazu be-
Ulrich C. Heckner,
Branchenfachberater, Kastl/Obb.
fragten Bankenberater, Kammermitarbeiter und Unternehmensberater Fehler
der Unternehmer anführen.
Professioneller Umgang mit
Zahlen
Um negative Entwicklungen rechtzeitig
abzuwenden, sollte jeder Unternehmer
seine monatliche betriebswirtschaftliche
Auswertung (BWA) kennen und darüber
hinaus weitere Anforderungen beachten
(Bild 1):
Monatliches Studium der BWA
Viele Unternehmen arbeiten mit der so
genannten Datev-Auswertung. Wertvolle Hinweise, wie es um das eigene Unternehmen bestellt ist, geben hierbei
• die Gewinn- und Verlustrechnung des
aktuellen Monats im Vergleich zum
Vorjahr sowie
• die aufgelaufenen Werte des aktuellen
und des vergangenen Jahres.
Zukunftsplanung mit der BWA
Doch es reicht nicht, nur die aktuellen
Zahlen mit denen des Vorjahrs zu
vergleichen, denn so richtet sich der
Blick lediglich in die Vergangenheit. Der
Profi setzt sich Ziele und schaut in die
Zukunft. Für sein professionelles Zahlenmanagement benötigt er eine betriebswirtschaftliche Planung. Hierbei
berücksichtigt er u. a. die Entwicklung
Liquiditätsstatus
Forderungen
erbrachte Leistungen, für die noch
keine Rechnung geschrieben ist
Lagerbestände
Summe »Aktiva«
Kontostand am Kontokorrent I
Kontostand am Kontokorrent II
Lieferantenverbindlichkeiten
USt.-Verbindlichkeiten
Löhne, Lohnsteuer, Krankenkassen
sonstige Verpflichtungen
Summe »Passiva«
Saldo
KW 1
110
47
155
312
- 80
- 75
- 169
- 34
0
- 10
- 368
- 56
KW 2
90
70
KW 3
155
36
160
320
- 90
- 96
- 165
0
0
- 15
- 366
- 46
155
346
- 112
- 107
- 108
0
- 56
-6
- 389
- 43
Wöchentliche Gegenüberstellung der Aktiva und Passiva im Liquiditätsstatus (Beträge
in Tsd. €)
84
Bild 1: Die Ebbe in der Kasse kündigt sich
an, und zwar lange bevor man sie spürt.
Wer die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Zahlen laufend analysiert, erkennt
die Krise im Vorfeld und kann sie noch
rechtzeitig abwenden.
der halbfertigen Aufträge sowie der kalkulatorischen Abschreibung.
Wer also die aktuellen Zahlen mit
den geplanten Zahlen vergleicht, führt
sein Unternehmen zukunftsorientiert.
Auftragsbestand überwachen
Eine Konjunkturumfrage des Bayerischen Landesinnungsverbandes für
Elektrotechnik und Informationstechnik
ergab: Rund 25% der Unternehmen haben eine rund zweiwöchige Auslastung.
Was für einen Betrieb mit 80%-igem
Serviceanteil akzeptabel sein mag, gilt
für ein im Projektgeschäft tätiges Unternehmen als Katastrophe. Unternehmer,
die ihren Auftragsbestand nicht analysieren, erkennen nicht die Risiken und
handeln dann ggf. zu spät.
Deshalb sollte jeder Unternehmer aus
den erteilten Aufträgen die erforderlichen Arbeitsstunden ermitteln und daraus die Auslastung nach Manntagen
berechnen. Bei bereits angefangenem
Auftrag zieht er die bereits erbrachten
Leistungen (Halbfertige) vom Auftragsbestand ab. So ist ein Ausblick auf die zu
erwartende Auslastung möglich.
Der Liquiditätsstatus als
Frühwarnsystem
Der Liquiditätsstatus stellt alle variablen
Aktiva und Passiva (Vermögen und
Schulden) gegenüber (Tabelle). Dabei ist
de 13-14/2003
Betriebsführung
BUCHTIPP
Wenn Sie die Themen dieser Beitragsreihe
interessieren, empfehlen wir folgendes
Handbuch:
Erfolgreiche Unternehmensführung
im Elektrohandwerk
Marketing im Tagesgeschäft (M.I.T.)
von Ulrich C. Heckner, Roland Meier
DIN-A4-Ordner, 536
Seiten, 78,00 €,
ISBN 3-8101-0159-1
Bild 2: Kein Elektrohandwerker muss sich mit seinen
Zahlen besser auskennen als der Steuerberater. Jedoch
sollte er wissen, dass die Zahlen nicht sein Feind sind,
sondern die Grundlage für bessere Entscheidungen.
entscheidend, wie sich der Saldo entwickelt, nicht dessen Höhe.
Obwohl das Unternehmen in der
KW 3 die Kontokorrentkonten erheblich höher in Anspruch nimmt als in KW
1 (Tabelle), entwickelt sich der Gesamtsaldo des Unternehmens positiv. Die Ursachen dafür: gestiegene Forderungsbestände und niedrigere Lieferantenschulden. Wer also den Liquiditätsstatus als
Informationssystem nutzt, kann solche
Zusammenhänge und damit eine Krise
erkennen, und zwar lange bevor sie sich
auf den Bankkonten bemerkbar macht
(Bild 2). Eine Krisensituation wäre gegeben, wenn die Forderungen und die erbrachten Leistungen stark zurückgehen,
obwohl die Kontostände auf den Bankkonten noch eine entspannte Situation
vorspiegeln.
Doch es können nur gut organisierte
Unternehmen den Liquiditätsstatus er-
stellen, denn nur diejenigen Unternehmen, die über ein Warenwirtschaftssystem verfügen, haben einen genauen
Überblick über die Lagerbestände.
Darüber hinaus spielen bei der Liquiditätsanalyse eine Rolle:
• die tägliche oder zumindest wöchentliche Beobachtung der Kontostände bei
den Kreditinstituten,
• der Überblick über die Forderungen
und
• die laufenden Verbindlichkeiten an
Lieferanten, Steuern und Lohnzahlungen.
Zusätzlich sollten Unternehmer auch die
Arbeitszeitkonten ihrer Mitarbeiter beobachten, denn die aufgelaufenen Überstunden gelten als Verbindlichkeiten,
welche früher oder später auszugleichen
oder zu bezahlen sind.
Wer die für den Liquiditätsstatus erforderlichen Zahlen (Tabelle) wöchent-
KAUFMÄNNISCHE SOFTWARE
Lexware, Freiburg, überarbeitete nun ihre kaufmännische Software Quick Books, die sich laut
Anbieter leicht bedienen lässt, für Kleinunternehmen zugeschnitten ist und mit der sich kritische Situationen frühzeitig erkennen und damit viele Probleme vermeiden lassen. Quick
Books 2004 verspricht, die Büroarbeit vom
Einkauf über den Verkauf bis zum Zahlungsverkehr zu unterstützen – inkl. Buchhaltung und
Bilanz. Die Software liefert laut Anbieter alle
relevanten Auswertungen, Berichte bzw. Statistiken für das Controlling sowie für das Finanzamt und den Steuerberater.
Neu bei der Einsteigerversion, Quick
Books 2004, sind u.a. folgende Funktionen:
automatischer Online-Kontenabgleich, Einrichtung von Online-Daueraufträgen, Schnellbelegerfassung, Export-Betriebsprüfer ge-
de 13-14/2003
mäß § 147 AO,
Möglichkeit des
Exports und der
Bearbeitung von
Angeboten, Auftragsbestätigungen, Rechnungen,
Gutschriften
nach MS Word,
automatische Erinnerung an laufende Angebote, elektronische Umsatzsteuer-Voranmeldung.
Quick Books Plus 2004 bietet zusätzlich
u.a. folgende Funktionen: Datev-Schnittstelle, automatische Verbuchung der Abschreibungswerte, Anbindung an Klick-Tel-CD, Erstellung von Teilrechnungen, externe und
interne Zeiterfassung.
Sie finden dort
kurz, prägnant und
sehr verständlich
Aussagen zu folgenden
Themen:
• Analyse des Unternehmens und des
Unternehmers
• Marktanalyse
• Definition der persönlichen und betrieblichen Ziele
• Selbstorganisation und Zeitmanagement
• Betriebsorganisation
• Personalmanagement
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lich, aber über mehrere Jahre hinweg,
dokumentiert und analysiert, hat sein
Unternehmen von der Zahlenseite her
im Griff.
Fazit
Die Aufgabe des Unternehmers, auch in
kleineren und mittleren Betrieben, ist
nicht, Hand anzulegen und mit seinen
Mitarbeitern auf der Baustelle zu arbeiten. Vielmehr hat er für einen gut ausgelasteten Betrieb Sorge zu tragen, so dass
die Mitarbeiter längerfristig einen sicheren Arbeitsplatz haben.
Nur ein Unternehmer, der seine betriebswirtschaftlichen Zahlen im Griff
hat, kann dieser Aufgabe als Unternehmer gerecht werden.
■
85
Betriebsführung
Den richtigen Personaldienstleister finden
Corinna Linke
Mit Leiharbeitern lassen sich kurzfristige Auftragsspitzen abdecken.
Allerdings bietet nicht jeder Verleiher die gesuchten Fachkräfte. Tipps
und Erfahrungen aus der Praxis können bei der Wahl des richtigen Personaldienstleisters helfen.
Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin,
Hamburg
86
Quelle: Siemens
S
eine schlimmste Erfahrung mit
Personalleasing schildert Elektrotechnikermeister und Inhaber von
Elektro Peters in Essen, Gerd Peters:
»Einmal schob mir eine Zeitarbeitsfirma
sogar einen Maler unter.« Beim Verlegen
von Leitungen in einem neuen Industriegebäude sei es noch gar nicht aufgefallen, dass der besagte Leiharbeiter kein
ausgebildeter Elektrotechniker war.
»Erst als er Motorschutzschalter installieren sollte, rückte er mit der Wahrheit
raus«, erinnert sich G. Peters, der Leiharbeit trotzdem offen gegenübersteht:
»Damit kann ich auf einfache Weise
Auftragsschwankungen abfedern.« So
setzt er z. B. Leiharbeiter für die Stromversorgung der Messestände auf der
Messe Essen ein. Diese Arbeiten dauern
im Schnitt sieben oder acht Tage – zu
wenig, um eigenes Personal einzustellen.
Der Handwerksbetrieb aus Essen beschäftigt 33 Mitarbeiter und realisiert
Anlagen und Installationen sämtlicher
Art für Privatkunden und Gewerbe. Zu
Spitzenzeiten arbeitet das Unternehmen
mit zwei Personaldienstleistern zusammen, dem Allrounder Timing Dienstleistungen GmbH, der bundesweit agiert
und auch Handwerker vermittelt, sowie
einem Spezialisten für Handwerksberufe
aus dem Metall- und Elektrobereich namens HNI GmbH aus Essen. Dort ruft
er für die Messearbeiten vornehmlich
bekannte Leiharbeiter ab. »Die wissen
dann schon, was zu tun ist«, sagt G. Peters. So hat der Elektrotechnikermeister
keine Ambitionen, neue Dienstleister
auszuprobieren, »obwohl zurzeit bis zu
zehn Anbieter in der Woche anrufen«.
Die passende Qualifikation bei Leiharbeitern zu finden, hält der Unternehmer für schwierig: »Die gewerblichen
Dienstleister gehen sehr großzügig mit
Zusagen über die Qualifikation ihrer
Leute um. Doch nur selten können sie
wirklich Personal anbieten, das sich z.B.
mit EIB oder Netzwerktechnik auskennt.« Bei solch hohen Anforderungen
greift G. Peters lieber auf die kollegiale
Arbeitnehmerüberlassung zurück, die tarifvertraglich geregelt ist. In Essen übernimmt die Elektroinnung die Vermittlung und bringt die passenden Betriebe
zusammen: Der eine hat zu viel Arbeit
und sucht Personal auf Zeit, der andere
hat zu wenig Aufträge und möchte seine
Mitarbeiter nicht entlassen. »Damit ist
beiden Firmen geholfen«, schildert
G. Peters den Vorteil der kollegialen Arbeitnehmerüberlassung. Zudem fällt
diese vom Preis her gleich oder sogar
günstiger aus als die gewerbliche Variante. Der Meister nennt ein Beispiel: Zwei
Betriebe einigen sich auf einen Stundenlohn von knapp 22 €, der sich aus den
üblichen Lohnkosten und einem Gemeinkostenaufschlag von ca. 90 % zusammensetzt. Die gewerblichen Anbieter dagegen berechnen bis zu 24 € / h.
Sorgfältige Auswahl des
Verleihers
Ein auf Gebäudetechnik spezialisierter
norddeutscher Dienstleister, der im
Schnitt sechs Leiharbeiter beschäftigt,
machte schlechte Erfahrungen gerade
1) DeGraaf, Personaldienstleister mit
holländischer Muttergesellschaft,
in Deutschland mit sechs Niederlassungen
vertreten
mit jenen Verleihern, die »querbeet« anbieten. Mittlerweile setzt man dort auf
spezialisierte Verleihfirmen, z. B. den
Dienstleister DeGraaf1), weil jener ausschließlich Fachpersonal vermittelt, z. B.
Elektrotechniker, Gas- und Wasserinstallateure, Kfz-Mechaniker. Je nach
Auftragslage vermittelt dieser die Zeitarbeitskräfte, und das sowohl für Montagen in gewerblichen Bauten als auch für
Elektroinstallationen in Mehrfamilienhäusern. Weil man nach Aussage des
Montageleiters die Leiharbeiter genauso
wie das eigene Personal behandeln und
beaufsichtigen muss, setzt er die Zeitarbeitskräfte immer zusammen mit eigenen Mitarbeitern ein.
Nach seinen Erfahrungen tummeln
sich viele schwarze Schafe in der Branche, die weder gesetzliche Regelungen
einhalten noch die Sozialabgaben abführen. Im letzteren Fall muss der Entleiher,
also der Handwerker, über seinen Stundensatz hinaus für die offenen Beiträge
aufkommen. »Dann zahlt man quasi
doppelt«, sagt der Gebäudetechniker. So
sucht er sich die Anbieter sorgfältig aus
und legt Wert auf eine individuelle Vertragsgestaltung. Ein Tag unverbindliche
Probearbeit für einen neuen Leiharbeiter
gehört für ihn ebenso dazu wie die Qualifikation des Leiharbeiters: »Wir zahlen
für den Spezialisten lieber 0,20 € mehr
pro Stunde – ausgebildetes Personal kostet eben.«
Genaue Aufgabenbeschreibung
Gemischte Erfahrungen machte auch ein
Techniker im Bereich Anlagenservice:
de 13-14/2003
Betriebsführung
TIPPS ZUM THEMA
• Empfehlenswert ist, rechtzeitig einen passenden Anbieter zu suchen und eine Anforderung auf (telefonischen) Zuruf möglichst
zu vermeiden.
• Eine Auswahl an Dienstleistern, sortiert
nach PLZ, befindet sich auf der BZA-Homepage unter www.bza.de.
• Die sorgfältig formulierten Anforderungen
bespricht man mit dem Anbieter, damit dieser einen geeigneten und qualifizierten Leiharbeiter auswählen kann.
»Manche Dienstleister wollen nur die
schnelle Mark machen und holen sich
fehlendes Personal vom Arbeitsamt.«
Andere greifen seines Wissens auf einen
Pool an Leiharbeitern zurück, die sie
mal mit der einen und mal mit einer anderen, angeblichen Berufsausbildung anpreisen.
Um das passende Wartungspersonal
zu finden, beschreibt er seine Anforderungen penibel. Die genaue Beschreibung kommt den Personaldienstleistern
zugute. Sie müssen jedoch auch einiges
leisten, da bei jenem Techniker öfter Adhoc-Einsätze anstehen, z.B. am Donnerstag Anfordern von Fachleuten für
das kommende Wochenende. »Da fallen
schon einige Anbieter raus«, sagt der
Maschinenbautechniker. Unter den vielen Dienstleistern, die sich auf dem Zeitarbeitsmarkt bewegen, sieht auch er nur
Chancen für die Spezialisten. Ein Argument dafür: Nur ein Fachmann kann die
Qualität eines Leiharbeiters beurteilen.
Und das gilt nicht nur für den Kunden,
sondern auch für den Dienstleister.
Ein spezialisierter Verleiher
DeGraaf, vornehmlich für die Überlassung ins Ausland gegründet, bedient seit
2002 auch regionale Kunden. »Dazu ist
die örtliche Nähe nötig«, sagt Anke
Dröge, die seit Herbst 2002 die neue
Niederlassung in Hamburg leitet. Zu
DeGraafs Kunden gehören vor allem
Mittelständler, aber auch Kleinbetriebe
mit fünf Mitarbeitern. Während der
Kleinbetrieb eher einen Leiharbeiter für
drei Tage ordert, fordern mittelständische Unternehmen z.B. zwei Mann für
zwei Monate. So bewegen sich die Einsätze bei DeGraaf zwischen mehreren
Tagen und sechs Monaten.
»Die Größe der Entleihfirma spielt
für uns keine Rolle, vielmehr gibt die
vom Kunden geforderte Qualifikation
den Ausschlag und ob wir sie anbieten
können«, erklärt Bernd Haverkamp,
de 13-14/2003
• Wichtig ist, sich auf den Einsatz des Leiharbeiters vorzubereiten, schließlich muss er
am neuen Arbeitsplatz eingewiesen werden.
• Sowohl das regelmäßige Beaufsichtigen des
Leiharbeiters als auch die tägliche Kontrolle seiner Arbeit schützen vor Überraschungen. Denn für des Leiharbeiters Arbeitsqualität ist der Entleiher verantwortlich; der
Verleiher haftet nur für dessen Auswahl
(siehe dazu auch »de« 23/2002, S. 76f.).
Regional Manager bei DeGraaf. Er setzt
auf Ehrlichkeit und sagt auch hin und
wieder eine Anfrage ab. »Unsere Strategie ist, ein partnerschaftliches, langfristiges Verhältnis aufzubauen.«
Dementsprechend arbeitet das Unternehmen nur mit berufserfahrenen Fachleuten zusammen. B. Haverkamp kennt
die Wünsche der Entleihfirmen: »Wenn
ein junger Geselle zum Kunden kommt,
soll er sofort alles können und wissen
wie ein Mitarbeiter, der seit 20 Jahren im
Betrieb arbeitet.« Doch diesem Stress
sind Berufsanfänger seiner Erfahrung
nach oft nicht gewachsen. Deshalb sollten sich die Handwerker auf den Einsatz
von Leiharbeitern vorbereiten. Eine ausreichende Einweisung am neuen Arbeitsplatz sollte eigentlich gang und gäbe
sein, findet laut B. Haverkamp jedoch
selten statt.
Mund-zu-Mund-Propaganda
Schließlich unterhielten wir uns mit
Thomas Läpple vom Bundesverband
Zeitarbeit
Personal-Dienstleistungen
e.V. (BZA) in Bonn zum Thema Leiharbeit. Er meint: »Der Griff zum Branchenbuch, um mit einem einzigen Telefonat einen Leiharbeiter anzufordern, ist
nicht unbedingt der ideale Weg.« Stattdessen empfiehlt er, schon vor der konkreten Situation mit Elektrohandwerkskollegen zu sprechen: »Verlassen Sie sich
auf persönliche Erfahrungen, denn der
Service zählt mehr als der Preis.« Unter
gutem Service versteht T. Läpple, dass
der Dienstleister den Handwerker beim
ersten Kontakt aufsucht und die Anforderungen detailliert abfragt. »Nur das
ermöglicht eine passgenaue Vermittlung«, erklärt der BZA-Vertreter. Doch
weil ein detailliertes Verzeichnis mit den
möglichen Spezialisierungen der Dienstleister bislang fehlt, bedarf es mitunter
einiger Versuche, bis es schließlich zu einem Gespräch zwischen Handwerker
und Verleiher kommt.
■
87
Betriebsführung
Zahlungsmoral und Abtretungserklärungen
Alles rechtens? Folge 32
Corinna Linke
Zahlungsunfähiger
Generalunternehmer
Dass rechtsverbindliche Schreiben
nicht einfach mit der Post verschickt
werden sollten, erfährt ein Elektrounternehmer mit schmerzlicher Konsequenz: Ihm geht ein Teil seines Arbeitslohnes durch die Lappen, weil
der Bauherr den rechtzeitigen Eingang des besagten Dokuments bestreitet.
E
in privater Investor vergibt die gesamten Arbeiten für den Bau einer
neuen Wohnanlage an einen Generalunternehmer (GU). Als dieser GU in
finanzielle Schwierigkeiten gerät, springt
ein zweiter GU ein. Beide Parteien, neuer GU und Bauherr, verhandeln die noch
ausstehenden Arbeiten und halten Preise
und Bedingungen in einem Vergabeprotokoll fest. Im Wesentlichen soll der
neue GU sämtliche Fenster, Balkon- und
Haustüren sowie Balkone errichten. Es
wird die VOB/B vereinbart und ausdrücklich ausgeschlossen, dass der Auftragnehmer, also der GU, Forderungen
aus diesem Vertrag an Dritte abtreten
darf. Dies wäre nur mit Zustimmung des
Bauherren möglich.
Schneller Auftrag
Der neue GU beginnt mit seiner Arbeit.
Einige Monate später meldet ein
Elektrohandwerker aus der ersten Vergaberunde Insolvenz an. Der Bauherr
formuliert schnell einen Auftrag, damit
sich die restlichen Elektroarbeiten noch
im Zeitplan realisieren lassen. Diesen
Auftrag reicht der zweite GU an den
Elektrobetrieb E. weiter, der bereits mit
dem GU einige Projekte abgewickelt hat
und den Auftrag auch sofort annimmt.
Weder verhandeln der GU und E. über
den Auftrag, noch legen beide Parteien
Bedingungen in Form eines Vergabeprotokolls fest. E. führt die Arbeiten aus,
lässt sie vom GU ohne Mängel abnehmen und stellt dem GU die Rechnung.
Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin,
Hamburg
88
Doch der GU zahlt nicht und begründet
dies mit einem momentanen finanziellen
Engpass. Nachdem E. einige Male nachfragt, bietet der GU schließlich eine Abtretung der Forderung an. Also setzen
der GU und E. ein Schreiben auf: Hierin
erklärt der GU, dass er seine Forderungen gegenüber dem Bauherrn (für
Elektroarbeiten) an E. abtritt. E. soll sich
also mit der offenen Rechnung direkt an
den Bauherren wenden und von ihm bezahlt werden.
Diese Lösung gefällt E. nicht, aber er
sieht sich rechtlich abgesichert, weil er
etwas Schriftliches in Händen hält. Wenige Tage später schickt er dem Bauherren die Abtretungserklärung per Post
zur Kenntnis. Er geht davon aus, dass
dieser das Schreiben innerhalb von drei
Werktagen erhält. Eine Woche später
ruft E. beim Bauherren an und will die
Zahlungsmodalitäten klären. Doch der
wiegelt ab; er hätte erst kürzlich mit dem
GU eine Sondervereinbarung getroffen.
Da E. davon nichts weiß, erzählt ihm der
Bauherr die ganze Geschichte:
Überbezahlter
Generalunternehmer
Der GU installierte die Fenster, Türen
und Balkone mit vielen Mängeln und
sieht sich außer Stande, diese zu beheben. Daher lässt der Bauherr die Mängel
selbst beseitigen und rechnet diese Kosten gegen. Dabei merkt der Bauherr,
dass er den GU mit den bereits beglichenen Teilrechnungen überbezahlt hat –
deshalb begleicht er auch die noch offenen Rechnungen nicht. Aber der GU
und der Bauherr einigen sich auf eine
Art Erlass. Diese Vereinbarung sieht vor,
dass
• der Bauherr die Mängelbeseitigung
übernimmt und den GU aus seiner Gewährleistungspflicht entlässt und
• der GU im Gegenzug auf alle noch offenen Forderungen verzichtet und der
GU vom Bauherren eine Einmalzahlung in Höhe von 5000 € erhält.
Dagegen protestiert E. und beruft sich
auf die übersandte Abtretungserklärung.
Daraufhin verspricht der Bauherr, sich
die Sache noch einmal zu überlegen.
Doch Wochen gehen ins Land, ohne
dass sich der Investor meldet. Mit Schrecken erfährt E., dass der GU mittlerweile auch Insolvenz angemeldet hat und
diese mangels Masse abgewiesen wurde.
E. kann sich nun nur noch an den
Bauherren halten, um die Forderung
(über 7000 €) einzutreiben. Ein persönliches Gespräch zwischen beiden verläuft ohne Erfolg, denn der Investor verweigert die Zahlung. Als Begründung
führt er an, dass er den GU bereits ausgezahlt hat. E. will wissen, was denn mit
der Abtretungserklärung sei und traut
seinen Ohren nicht: Von der habe der
Bauherr erst erfahren, als der Erlass mit
dem GU bereits vereinbart gewesen sei.
Beratung ist gefragt
E. wendet sich schließlich an einen Juristen in seinem Fachverband. Der lässt
sich den Fall genau schildern und schätzt
E’s Lage so ein:
Der Bauvertrag zur Errichtung von
Fenstern, Türen und Balkonen, den der
Bauherr mit dem GU schloss, kann nicht
mit dem Auftrag zur Ausführung von
Elektroarbeiten verglichen werden. Dieser stellt einen neuen, eigenständigen
Vertrag dar, so dass das Abtretungsverbot aus dem ersten Vertrag nicht für die
Elektroarbeiten gilt. Insofern durfte der
GU die gegenüber dem Bauherrn beste-
LESERSERVICE
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Corinna Linke, die diese Serie betreut:
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Juristische Betreuung:
Thoralf Haak, Justiziar beim
Fachverband für Elektro- und
Informationstechnik Sachsen,
Tel. (03 51) 85 06-4 09, Fax -4 44
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vertraulich und anonym.
de 13-14/2003
Betriebsführung
hende Forderung über die Bezahlung elektrotechnischer Arbeiten auf den Bauherren übertragen. Bis dahin sieht es also für E. gut aus: Er kann wegen der Abtretungserklärung gegen den Bauherrn vorgehen.
Allerdings muss E. das zwischen dem GU und dem
Bauherrn vorgenommene Rechtsgeschäft gegen sich
gelten lassen (Vergütung der Werkleistung einschließlich der Elektroarbeiten in Höhe von 5000 €, im Übrigen Verzicht auf weitere Forderungen), und dazu muss
E. nachweisen, dass der Bauherr vor Abschluss des
Rechtsgeschäfts mit dem GU die Abtretungserklärung
kannte – und wenn es sich nur um einen Tag handelt.
Erfolgsaussichten
Doch E. kann nicht beweisen, dass der Bauherr vor
Abschluss des Rechtsgeschäfts mit dem GU die Abtretungserklärung kannte, denn er schickte die Kopie der
Abtretungserklärung samt Begleitschreiben mit einfacher Post, also weder per Einschreiben mit Rückschein
noch per Boten oder über den Gerichtsvollzieher.
Zwar lagen zwischen dem Versand und dem Erlass
zwischen Bauherrn und GU einige Tage, aber E. kann
nicht beweisen, wann das Schreiben dem Bauherren
vorlag. Und dieser erklärt ausdrücklich, dass er es erst
nach der Verhandlung mit dem GU bekam.
Der Jurist kalkuliert die Kosten, die E. bei Klageerhebung zunächst vorstrecken muss: für Gerichtskosten knapp 500 € und für Anwaltsgebühren mindestens
800 €. Sollte es im Prozess zu einer Beweisaufnahme
kommen, fallen noch einmal über 400 € an. Wenn beide Parteien einen Vergleich anstreben, könnte der Fall
für E. gut ausgehen, so der Jurist. Doch wenn der Bauherr gewinnt, muss E. noch dessen Anwaltskosten –
also mindestens noch einmal 800 € – übernehmen. In
schlimmsten Fall hätte E. nicht nur seine 7000 € verloren, sondern noch Kosten von etwa 3000 € zu tragen. Ein Risiko, von dem der Jurist abrät. So legt E.
das Projekt schweren Herzens zu den Akten.
Tipps für ähnliche Fälle
Tipp 1: Vereinbaren Sie mit einem Auftraggeber einen
Auftrag, gelten die dort aufgeführten Konditionen. Sie
können bei mehreren Aufträgen innerhalb eines Bauprojektes nicht automatisch von einem Vertrag auf
den nächsten schließen. Anders verhält es sich, wenn
der eine Auftrag ausdrücklich auf die Konditionen eines anderen verweist. Dabei reicht der kurze Hinweis:
»Im Übrigen gelten die Konditionen aus ...«.
Tipp 2: Wenn Sie rechtlich relevante Dokumente verschicken, z.B. eine Abtretungserklärung, wählen Sie
eine beweisbare Versandart. Nur dann lässt sich der
Zustelltermin zweifelsfrei belegen.
Tipp 3: Überlegen Sie sich genau, mit welchen Geschäftspartnern Sie zusammenarbeiten. Dies gilt insbesondere bei größeren Aufträgen, also bei solchen, bei
denen ein möglicher Zahlungsausfall schmerzt oder
sogar Ihre Existenz bedrohen kann.
■
de 13-14/2003
89
Betriebsführung
Im Visier des Fiskus: Steuersünder (1)
Hans-Jürgen Richter
Strengere Kontrollen, unangemeldete Betriebsprüfungen, Steuerschätzungen sowie Bußgeld- und Strafverfahren – selbst steuerehrliche Selbstständige geraten schnell in die Mühlen der Finanzbürokratie.
D
urch Steuerhinterziehung verliert
der deutsche Fiskus nach Schätzungen von Experten jährlich
zwischen 20 Mrd. € und 80 Mrd. €.
Die Dunkelziffer ist hoch. Doch das soll
sich ändern. Das Netz von Kontrollmitteilungen, erweiterten Meldepflichten
und verschärften Strafandrohungen
wird hier zu Lande immer enger. Selbst
kleinere Unternehmen und Selbstständige – früher oft über Jahre hinweg unbehelligt – müssen jetzt mit dem Besuch
von Sonderprüfern, einer unangemeldeten Steuernachschau oder gar der Steuerfahndung rechnen. Besonders dann,
wenn eine Kombination mehrerer kritischer Punkte in der Steuerakte zusammenkommt.
Es gibt mehrere »Alarmkriterien«,
die jetzt immer häufiger zu Sonderprüfungen oder zumindest unangenehmen
Nachfragen führen. Es lohnt sich, diese
»Alarmkriterien« zu kennen und sich
mit ihnen auseinander zu setzen, denn
mit der gebotenen Vorsicht lässt es sich
vermeiden, ungewollt zum Ziel von
Steuerfahndern zu werden. Darüber hinaus ermöglichen diese Informationen
eine schnelle Überprüfung des Gefährdungspotenzials.
Vorsicht:
Außerordentliche Anlässe für
Betriebsprüfungen
Rein statistisch müssen Unternehmen
mittlerer Größe nur etwa alle 10 a, die
meisten Kleinbetriebe (bis ca. 105 000 €
Gewinn) nur alle 25 a und Kleinstbetriebe sogar nur alle 50 a mit einer Außenprüfung rechnen. Diese Fristen werden
jedoch ziemlich bedeutungslos, sobald
der Unternehmer durch Unregelmäßigkeiten auffällt.
Dr. Hans-Jürgen Richter,
Wirtschaftsjournalist, Steißlingen
90
Denn neben der turnusgemäßen Prüfung gibt es auch mehrere Kriterien für
die Anordnung außerordentlicher Außenprüfungen. Hier die kritischsten
Punkte in Kürze:
• Betriebliche Verluste über mehrere
Jahre
• Privat genutzte Luxusgüter, z. B. Sportwagen oder Segelyachten, laufen offiziell auf Geschäftskosten
• Frühere Prüfungen führten zu erheblichen Steuernachzahlungen
• Dauerhaft zu geringe Gewinne im
Branchenvergleich
• Hoher Lebensstandard bei geringen
Gewinnen über mehrere Jahre
• Kontrollmitteilungen aus der Prüfung
von Drittunternehmen (auch Banken)
liegen vor, insbesondere bei hohen Einzelrechnungen, bei Provisionszahlungen und Zahlungen aus dem Ausland
• Der Steuerberater eines Selbstständigen ist bekannt für steuerrechtlich
fragwürdige Konstruktionen
• Hohe Vorsteuererstattungen für mehrere Monate/Quartale, hohe umsatzsteuerfreie Leistungen oder Lieferungen
• Hinweise auf Kreditverträge und Angestelltenverhältnisse mit Angehörigen
in der Steuererklärung
• Pro-forma-Verlagerung von angelegtem Kapital auf Kinder und andere
Angehörige
• Immobilienerwerb oder -besitz im Inoder Ausland bei gleichzeitig geringer
oder keiner Deklaration von Kapitalerträgen in den Vorjahren
• Mehrere aufeinander folgende Steuerbescheide stehen bereits unter dem
Vorbehalt der Nachprüfung (nach
§ 164 AO) – in diesem Fall ist mit einer
Außenprüfung in naher Zukunft zu
rechnen
• Zollbeamte fanden hohe Bargeldbeträge beim Grenzübertritt – solche Vorfälle werden mit amtlichen Vordrucken im Amtshilfeverfahren sofort den
zuständigen Finanzämtern gemeldet,
die dieses Material mit vorliegenden
Informationen abgleichen – oft selbst
bei Unterschreiten der »GeldwäscheGrenze« (15 000 €)
Jeder Einzelne dieser Sachverhalte kann
im individuellen Einzelfall durchaus unbedenklich und auch juristisch einwandfrei sein. Steuerprofis raten dennoch, die
Kombination mehrerer kritischer Punkte zu vermeiden, um nicht unnötig die
Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Denn erfahrungsgemäß gibt es für das
Finanzamt bei einer wirklich kritischen
Prüfung fast immer etwas zu holen.
Vorsicht:
Informanten
Relativ häufig lösen anonyme Informanten außerordentliche Prüfungsanordnungen und Fahndungsaktivitäten der
Finanzverwaltung aus. Auch Mitwisser
aus dem geschäftlichen Umfeld wenden
sich hin und wieder an die Finanzämter,
denn mit dem Offenlegen steuerlicher
Vergehen stellen sie sich selbst in aller
Regel straffrei1). Einige Finanzämter haben sogar schon Telefon-Hotlines für
solche Informanten eingerichtet.
Hier die häufigsten Konstellationen
für mögliche Anzeigen:
• Innerhalb der Familie wenden sich vor
allem verlassene oder betrogene Ehegatten oder zu kurz gekommene Erben an
die Finanzämter, meist anonym. Solchen
Tipps gehen diese meist jedoch nur dann
nach, wenn die Anschuldigungen mit
konkreten Angaben belegt werden.
• Und die Briefe von Neidern aus dem
familiären oder geschäftlichen Umfeld,
nicht selten auch von (früheren) Mitarbeitern, landen in den Finanzämtern immer dann im Papierkorb, wenn die Angaben unbelegt bleiben und auf den ersten Blick als rein emotional begründet
erscheinen. In diese Kategorie fallen
auch erkennbare Anschuldigungen aus
Rache, z. B. von gekündigten Arbeitnehmern.
Wirkliches Interesse haben die Finanzämter an mit Fakten belegten Hinweisen
von Geschäftspartnern oder Mitarbeitern, die selbst in illegale Transaktionen
verstrickt sind und daher detaillierte Informationen anbieten können. Oft genügt ein persönliches oder geschäftliches
Zerwürfnis, um den Denunzianten im
früheren Partner zu wecken.
Vorsicht:
Kontrollmitteilungen
Computergestützte Betriebsprüfungen
eröffnen den Finanzämtern seit 2002
neue Möglichkeiten, Kontrollinformationen systematisch zu gewinnen, auszu1) siehe hierzu auch den Abschnitt »Selbstanzeige« im zweiten Teil des Beitrags
de 13-14/2003
Betriebsführung
werten und im Amtshilfeverfahren mit
bereits vorhandenen Informationen abzugleichen. Mit spezieller Prüf- und Filter-Software fallen ungewöhnliche Transaktionen jetzt viel schneller auf.
Jeder Selbstständige, der seine Steuerunterlagen computergestützt mit einer
Buchhaltungssoftware erstellt, muss
auch für eine revisionssichere digitale
Archivierung (letzte zehn Steuerjahre)
sorgen. Zwar ist der elektronische Zugriff prinzipiell nur auf »für die Besteuerung notwendiges« Datenmaterial erlaubt, doch das ist immer auch Interpretationssache. Deshalb sollte man rein
betriebsinterne Informationen, E-Mails
oder private Unterlagen vor einer Betriebsprüfung unbedingt mit Passwörtern schützen.
Weitere Kontrollmitteilungen gewinnen die Finanzämter vor allem von:
• Banken, die nicht nur Zins- und Dividendenerträge melden, sondern auch bei
Bareinzahlungen über 15 000 € laut
Geldwäschegesetz zur Meldung verpflichtet sind. Auch in Erbfällen bekommen die Finanzämter Einblick in alle Inlandskonten. Überdies ist es Steuerfahndern erlaubt, bei Banken Sammelauskünfte zu Spekulationsgewinnen von
Geldanlegern einzuholen. Und bei laufenden Strafverfahren sind die Banken
ohnehin stets zur umfassenden Auskunft
und Offenlegung verdächtiger Konten
verpflichtet.
• Notare informieren das örtlich zuständige Finanzamt über beurkundete
Grundstücks- und Immobiliengeschäfte.
• Nachlassgerichte stellen den zuständigen Finanzämtern Kopien von Testamenten zur Verfügung – finden sich darin Hinweise auf Schwarzgeldkonten
oder nicht deklarierten Immobilienbesitz im Ausland, steht die Steuerfahndung fast schon vor der Haustür.
• Auch Steuerbehörden im europäischen Ausland informieren über Amtshilfeabkommen den deutschen Fiskus
teils unaufgefordert, teils auf Anfrage
über Kapitalerträge, Immobilienkäufe,
Firmenbeteiligungen.
Vorsicht:
Auslandsanlagen
Gut konzipierte Kapitalanlagen im Ausland – ob Bargeld, Aktien oder Immobilien – sind evtl. sehr profitabel. Jedoch
trügt der Glaube vieler Anleger, die Erträge seien sicher vor dem Zugriff des
deutschen Fiskus. In Wirklichkeit gibt es
unter dem Stichwort »Verifikation von
Kapitalerträgen« längst einen regen zwide 13-14/2003
schenstaatlichen Informationsaustausch
– europaweit und auch nach Übersee.
So melden etwa die amerikanischen
Steuerbehörden automatisch die Kapitalerträge deutscher Anleger. Mit den
meisten europäischen Staaten soll es ab
2004 einen automatischen Informationsaustausch für Festgeldkonten sowie
festverzinsliche Wertpapiere geben –
Ausnahme: Belgien, Luxemburg und
Österreich, wo das Bankgeheimnis noch
einige Jahre erhalten bleibt, und natürlich die Schweiz.
Wer in anderen EU-Staaten Grundstücke oder Häuser kauft, muss schon
jetzt davon ausgehen, dass der deutsche
Fiskus über Amtshilfeabkommen früher
oder später davon erfährt. Kauft ein
Deutscher Auslandsimmobilien über einen deutschen Makler, muss er zudem
mit einer Kontrollmitteilung aus einer
möglichen Betriebsprüfung seines Maklers rechnen. Die Prüf-Software der Betriebsprüfer ermöglicht ein sehr schnelles und gezieltes Herausfiltern solcher
Informationen. Die so entdeckten Käufer von Auslandsimmobilien werden
dann häufig aufgefordert, ihre Finanzierung offen zu legen und etwaige Vermietungserträge zu melden. Was die Sache
nur noch komplizierter macht: Der Steuerpflichtige kann nie genau wissen, was
genau sein Finanzamt schon weiß.
Größere Vermögen von Deutschen
im Ausland werden daher schon jetzt
meist über Stiftungen oder andere Kapitalgesellschaften verwaltet – juristische Personen sind z. B. von der neuen
EU-Zinsrichtlinie ausdrücklich ausgenommen.
Vorsicht:
Auslandskonten
Das Bankgeheimnis in der Schweiz, in
Belgien, Österreich und Luxemburg
zieht noch immer hohe Beträge ins Ausland. Das Einrichten eines Auslandskontos ist an sich legal, verboten dagegen
der Transfer von Schwarzgeld sowie die
Hinterziehung von Zinssteuern. Ab
2004 werden für ausländische Geldanleger in den EU-Ländern zwar zunächst
15 % Quellensteuer fällig, sie bleibt vorerst jedoch unter der steuerlichen Belastung in Deutschland.
Wer Bargeld persönlich über die
Grenzen bringt, geht ein hohes Risiko
ein. Findet der deutsche Zoll Barbeträge
über 15 000 €, kann er die Summe auf
Grund des Geldwäschegesetzes konfiszieren. Hinzu kommt: Selbstständige,
die in dieser Weise auffallen, haben mit
verschärften Betriebsprüfungen zu rechnen. Auch Zinsgutschriften, persönliche
Notizen mit Kontonummern und Bankbelege werden gerne ausgewertet. Bei
solchen Funden spielt längst nicht immer der Zufall mit. Die Zollfahndung,
die eng mit der Steuerfahndung zusammenarbeitet, ist gesetzlich befugt,
aktiv Erkenntnisse mit Hilfe verdeckter
Ermittlungen und heimlicher Bild- und
Tonaufnahmen zu gewinnen – eine
Durchsuchung an der Grenze kann also
systematisch vorbereitet sein.
Bei der Bargeldausfuhr ins Ausland
ist übrigens nach einem Urteil des OLG
Karlsruhe immer derjenige verantwortlich, der das Bargeld persönlich bei sich
trägt. Reist z. B. ein Ehepaar gemeinsam
in die Schweiz und findet ein Zöllner
nun 30 000 € im Aktenkoffer des Ehemanns, kann dieser nicht behaupten, die
Hälfte des Geldes gehöre der mitreisenden Ehefrau. Eine »nachträgliche Aufteilung«, so die Richter in ihrem Urteil,
ist prinzipiell nicht möglich.
Vorsicht:
Schweizer Lebensversicherungen
Viel Schwarzgeld fließt auch als Barzahlung in Schweizer Lebensversicherungen. So lassen sich hübsche Sümmchen –
z. B. 50 000 € – für mindestens 12 a in
einer Versicherungspolice parken. Lebensversicherungspolicen dieser Laufzeit können steuerfrei, auch ohne Quellensteuer, ausgezahlt werden. Nach 12 a
– wenn auch mögliche Strafansprüche
des Staates verjährt sind – wird das Geld
dann samt Zinsen ganz legal als Versicherungsgeld vereinnahmt.
Ein Familienausflug mit vier Erwachsenen nach Zürich erhöht zwar die offizielle Freigrenze bei korrekter Aufteilung auf 60 000 €, doch fällt eine Bargeldkonzentration in dieser Größenordnung an der Grenze auf, ist eine
Kontrollmitteilung ans heimische Finanzamt so gut wie sicher. Routinierte
Bargeld-Kuriere meiden denn auch
längst den direkten Weg über die
deutsch-schweizerische Grenze.
Natürlich kennen die Versicherungen
die Problematik. Außendienstmitarbeiter von Versicherungen und auch freie
Versicherungsagenten mit Sitz in der
Schweiz holen das Geld deshalb auf
Wunsch ab – in Deutschland, Österreich
oder Luxemburg. Nach Quittierung des
Empfangs tragen dann die Vermittler
das Risiko der Beschlagnahme.
(Fortsetzung folgt)
91
R e g e l n d e r Te c h n i k
Neue Normen und Bestimmungen
Inkraftsetzungen
DIN VDE 0100-410/A1
(VDE 0100 Teil 410/A1):
2003-06
Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 4: Schutzmaßnahmen. Kapitel 41:
Schutz gegen elektrischen
Schlag. Änderung zu DIN
VDE 0100-410 (VDE 0100
Teil 410):1997-01
DIN VDE 0100-482
(VDE 0100 Teil 482):
2003-06
Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 4: Schutzmaßnahmen. Kapitel 46: Auswahl von Schutzmaßnahmen.
Hauptabschnitt 482: Brandschutz bei besonderen Risiken
oder Gefahren. Ersatz für
DIN VDE 0100-482 (VDE
0100 Teil 482):1997- 08
DIN VDE 0100-510 Bbl 1
(VDE 0100 Teil 510 Bbl 1):
2003-06
Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 5: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel. Kapitel
51: Allgemeine Bestimmungen. Informationen zur Anwendung der Anforderungen
von DIN VDE 0100-510
DIN VDE 0100-520
(VDE 0100 Teil 520):
2003-06
Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 5: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel. Kapitel
52: Kabel- und Leitungsanlagen. Ersatz für DIN VDE
0100-520 (VDE 0100 Teil
520):1996-01 und DIN VDE
0100-520/A1 (VDE 0100
Teil 520/A1):1999-01
92
DIN VDE 0100-753
(VDE 0100 Teil 753):
2003-06
Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 7: Anforderungen für Betriebsstätten,
Räume und Anlagen besonderer Art. Hauptabschnitt
753: Fußboden- und DeckenFlächenheizungen
DIN EN 50122-2/A1
(VDE 0115 Teil 4/A1):
2003-06
Bahnanwendungen – Ortsfeste Anlagen; Teil 2: Schutzmaßnahmen gegen die Auswirkungen von Streuströmen,
verursacht
durch
Gleichstrombahnen – Änderung 1. Änderung zu DIN
EN 50122-2 (VDE 0115 Teil
4):1999-05
DIN EN 50107-1
(VDE 0128 Teil 1):
2003-06
Leuchtröhrengeräte
und
Leuchtröhrenanlagen mit einer Leerlaufspannung über
1 kV, aber nicht über 10 kV;
Teil 1: Allgemeine Anforderungen. Ersatz für DIN EN
50107 (VDE 0128):1998-09
DIN EN 50264-1
(VDE 0260 Teil 264-1):
2003-06
Bahnanwendungen
Kabel und Leitungen für
Schienenfahrzeuge mit verbessertem Verhalten im
Brandfall – Standard-Isolierwanddicken; Teil 1: Allgemeine Anforderungen
DIN EN 50264-2
(VDE 0260 Teil 264-2):
2003-06
Bahnanwendungen
Kabel und Leitungen für
Schienenfahrzeuge mit verbessertem Verhalten im
Brandfall – Standard-Isolier-
wanddicken; Teil 2: Einadrige Leitungen
DIN EN 50264-3
(VDE 0260 Teil 264-3):
2003-06
Bahnanwendungen
Kabel und Leitungen für
Schienenfahrzeuge mit verbessertem Verhalten im
Brandfall – Standard-Isolierwanddicken; Teil 3: Mehrund vieladrige Leitungen
DIN EN 61340-2-1
(VDE 0300 Teil 2-1):
2003-06
Elektrostatik; Teil 2-1: Messverfahren – Fähigkeit von
Materialien und Erzeugnissen, elektrostatische Ladungen abzuleiten
DIN EN 62011-1
(VDE 0320 Teil 1):
2003-06
Isolierstoffe; Formgepresste
Rohre und Stäbe mit rechtund sechseckigem Querschnitt
aus
technischen
Schichtpressstoffen auf der
Basis wärmehärtbarer Harze
für elektrotechnische Zwecke. Teil 1: Begriffe, Bezeichnungen und allgemeine Anforderungen
DIN EN 60044-8
(VDE 0414 Teil 44-8):
2003-06
Messwandler; Elektronische
Stromwandler
DIN EN 60052
(VDE 0432 Teil 9):
2003-06
Spannungsmessungen
mit
Standard-Luftfunkenstrecken;
Ersatz für DIN VDE 0433-2
(VDE 0433 Teil 2):1961-08
DIN EN 60695-1-30
(VDE 0471 Teil 1-30):
2003-06
Prüfungen zur Beurteilung
der Brandgefahr; Teil 1-30:
Anleitung zur Beurteilung
der Brandgefahr von elektronischen Erzeugnissen – Anwendung von Vorauswahlverfahren. Ersatz für DIN
VDE 01471-1-3 (VDE 0471
Teil 1-3):1987-08
DIN EN 60076-4
(VDE 0532 Teil 76-4):
2003-06
Leistungstransformatoren;
Teil 4: Leitfaden zur Blitzund Schaltstoßspannungsprüfung von Leistungstransformatoren und Drosselspulen. Ersatz für DIN 5753213 (VDE 0532 Teil 13):
1984-07
DIN EN 61558-2-9
(VDE 0570 Teil 2-9):
2003-06
Sicherheit von Transformatoren, Netzgeräten und dergleichen; Teil 2-9: Besondere
Anforderungen an Transformatoren für Handleuchten
der Schutzklasse III für Wolframdrahtlampen
DIN VDE 0636-301
(VDE 0636 Teil 301):
2003-06
Niederspannungssicherungen (D-System); Teil 3-1: Zusätzliche Anforderungen an
Sicherungen zum Gebrauch
durch Laien (Sicherungen
überwiegend für Hausinstallationen und ähnliche Anwendungen) – Hauptabschnitt I bis IV. Ersatz für
DIN VDE 0636-301 (VDE
0636 Teil 301):1998-01
de 13-14/2003
R e g e l n d e r Te c h n i k
DIN EN 60335-2-3
(VDE 0700 Teil 3):
2003-06
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-3:
Besondere
Anforderungen
für elektrische Bügeleisen. Ersatz für DIN EN 60335-2-3
(VDE 0700 Teil 3):2000-11
DIN EN 60335-2-45
(VDE 0700 Teil 45):
2003-06
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-45:
Besondere Anforderungen
für ortsveränderliche Elektrowärmewerkzeuge
und
ähnliche Geräte. Ersatz für
DIN EN 60335-2-45 (VDE
0700 Teil 45):1999-04
DIN EN 60335-2-70
(VDE 0700 Teil 70):
2003-06
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-70:
Besondere Anforderungen
für Melkmaschinen. Ersatz
für DIN VDE 0700-221
(VDE 0700 Teil 221):198603, DIN EN 60335-2-70
(VDE 0700 Teil 70):1997-01
DIN V VDE 0700-700
(VDE V 0700 Teil 700):
2003-06
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Auslegungen und Sitzungsbeschlüsse
des Technischen Komitees
CENELEC/TC 61
DIN EN 60598-2-22
(VDE 0711 Teil 2-22):
2003-06
Leuchten; Teil 2-22: Besondere Anforderungen – Leuchten für Notbeleuchtung. Ersatz für DIN EN 60598-2-22
(VDE 0711 Teil 2-22):199904
de 13-14/2003
DIN EN 50294
(VDE 0712 Teil 294):
2003-06
Verfahren zur Messung der
Gesamteingangsleistung von
Vorschaltgerät-Lampe-Schaltungen; Ersatz für DIN EN
50294 (VDE 0712 Teil 294):
2001-11
DIN EN 50144-2-3
(VDE 0740 Teil 2-3):
2003-06
Sicherheit handgeführter motorbetriebener Elektrowerkzeuge; Teil 2-3: Besondere
Anforderungen für Schleifer,
Polierer und Schleifer mit
Schleifblatt. Ersatz für DIN
VDE 0741 (VDE 0741):
1963-08
DIN EN 60601-2-11
(VDE 0750 Teil 2-11):
2003-06
Medizinische elektrische Geräte; Teil 2: Besondere Festlegungen für die Strahlensicherheit von Gamma-Bestrahlungseinrichtungen. Ersatz für DIN 6846-1:1992-08
und DIN IEC 60601-2-11/A1
(VDE 0750 Teil 228):
1993-05. Mit DIN 6846-2:
2003-06 Ersatz für DIN
6846-3:1990-02
DIN EN 61508-6
(VDE 0803 Teil 6):
2003-06
DIN EN 50065-2-2
(VDE 0808 Teil 2-2):
2003-06
Signalübertragung auf elektrischen Niederspannungsnetzen im Frequenzbereich
3 kHz bis 148,5 kHz; Teil
2-2: Störfestigkeitsanforderungen an Netz-Datenübertragungsgeräte und -systeme,
die im Frequenzbereich
95 kHz bis 148,5 kHz betrieben werden und für den Gebrauch im Industriebereich
bestimmt sind
DIN EN 50065-2-3
(VDE 0808 Teil 2-3):
2003-06
Signalübertragung auf elektrischen Niederspannungsnetzen im Frequenzbereich
3 kHz bis 148,5 kHz; Teil
2-3: Störfestigkeitsanforderungen an Netz-Datenübertragungsgeräte und -systeme,
die im Frequenzbereich
3 kHz bis 95 kHz betrieben
werden und für den Gebrauch durch Stromversorgungs- und -verteilungsunternehmen bestimmt sind
DIN EN 50065-4-3
(VDE 0808 Teil 4-3):
2003-06
Signalübertragung auf elektrischen Niederspannungsnetzen im Frequenzbereich
3 kHz bis 148,5 kHz; Teil
4-3: Niederspannungs-Ent-
kopplungsfilter – Eingangsfilter
DIN EN 50065-4-4
(VDE 0808 Teil 4-4):
2003-06
Signalübertragung auf elektrischen Niederspannungsnetzen im Frequenzbereich
3 kHz bis 148,5 kHz; Teil
4-4: Niederspannungs-Entkopplungsfilter – Impedanzfilter
DIN EN 50065-4-5
(VDE 0808 Teil 4-5):
2003-06
Signalübertragung auf elektrischen Niederspannungsnetzen im Frequenzbereich
3 kHz bis 148,5 kHz; Teil
4-5: Niederspannungs-Entkopplungsfilter – Segmentierungsfilter
DIN EN 50383
(VDE 0848 Teil 383):
2003-06
Grundnorm für die Berechnung und Messung der
elektromagnetischen Feldstärke und SAR in Bezug auf
die Sicherheit von Personen
in elektromagnetischen Feldern von Mobilfunk-Basisstationen und stationären
Teilnehmergeräten
von
schnurlosen Telekommunikationsanlagen (110 MHz
bis 40 GHz)
Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/elektronischer/programmierbarer
elektronischer Systeme; Teil 6: Anwendungsrichtlinie für IEC
61508-2 und IEC 61508-3
DIN EN 61508-7
(VDE 0803 Teil 7):
2003-06
Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/
elektronischer/programmierbarer elektronischer Systeme;
Teil 7: Anwendungshinweise
über Verfahren und Maßnahmen
93
R e g e l n d e r Te c h n i k
DIN EN 60794-1-2
(VDE 0888 Teil 100-2):
2003-06
Lichtwellenleiterkabel; Teil
1-2: Fachgrundspezifikation.
Grundlegende Prüfverfahren
für Lichtwellenleiterkabel.
Ersatz für DIN EN 60794-12 (VDE 0888 Teil 100-2):
2000-08
Entwürfe
Einsprüche an die Deutsche
Elektrotechnische Kommission im DIN und VDE (DKE),
Stresemannallee 15, 60596
Frankfurt, bis 31. Juli 2003
E DIN IEC 62061
(VDE 0113 Teil 50):
2003-06
Sicherheit von Maschinen
Funktionale Sicherheit von
elektrischen, elektronischen
und programmierbaren Steuerungen von Maschinen
E DIN IEC 60939-1
(VDE 0565 Teil 3):
2003-06
Passive Filter für die Unterdrückung von elektromagnetischen Störungen; Teil 1:
Fachgrundspezifikation.
Vorgesehen als Ersatz für
DIN EN 133000 (VDE 0565
Teil 3):1997-11
E DIN IEC 60939-2
(VDE 0565 Teil 3-1):
2003-06
Passive Filter für die Unterdrückung von elektromagnetischen Störungen; Teil 2:
Rahmenspezifikation: Prüfverfahren und allgemeine
Anforderungen. Vorgesehen
als Ersatz für DIN EN
133200 (VDE 0565 Teil 31):2000-05
E DIN EN 61386-1
(VDE 0605 Teil 1):
2003-06
Elektroinstallationsrohrsysteme für elektrische Installationen; Teil 1: Allgemeine
94
Anforderungen. Vorgesehen
als Ersatz für DIN EN
50086-1 (VDE 0605 Teil 1):
1994-05
E DIN IEC 60730-2-2/A1
(VDE 0631 Teil 2-2/A1):
2003-06
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen; Teil 2-2: Besondere Anforderungen an
thermisch wirkende Motorschutzeinrichtungen – Änderung 1. Vorgesehen als Änderung von DIN EN 60730-2-2
(VDE 0631 Teil 2-2):200209
E DIN IEC 60730-2-4
(VDE 0631 Teil 2-4):
2003-06
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen; Teil 2-4: Besondere Anforderungen an
thermische Motorschutzeinrichtungen für hermetisch
und halbhermetisch gekapselte Motorverdichter
E DIN IEC 60730-2-10
(VDE 0631 Teil 2-10):
2003-06
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen; Teil 2-10: Besondere Anforderungen an
Motorstartrelais
E DIN IEC 61537/A1
(VDE 0639/A1):2003-06
Kabelträgersysteme
zum
Führen von Leitungen für
elektrische Energie und Informationen; Vorgesehen als
Änderung von DIN EN
61537 (VDE 0639):2002-10
E DIN VDE 0661-10/A1
(VDE 0661 Teil 10/A1):
2003-06
Elektrisches Installationsmaterial; Ortsveränderliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
ohne eingebauten Überstromschutz für Hausinstallationen und für ähnliche Anwendungen (PRCDs). Vorgesehen als Änderung von DIN
VDE 0661-10 (VDE 0661
Teil 10):2002-12
E DIN EN 60335-1/AA
(VDE 0700 Teil 1/A70):
2003-06
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 1: Allgemeine Anforderungen. Ersatz für E DIN IEC 61/1913/
CD (VDE 0700 Teil 1/A62):
2001-02
E DIN EN 60335-2-21/AE
(VDE 0700 Teil 21/AE):
2003-06
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-21:
Besondere Anforderungen
für Wassererwärmer (Warmwasserspeicher und Warmwasserboiler).
Vorgesehen
als Änderung von DIN EN
60335-2-21 (VDE 0700 Teil
21):1993-05
E DIN IEC 61347-2-12
(VDE 0712 Teil 42):
2003-06
Geräte für Lampen; Teil 212: Besondere Anforderungen an gleich- oder wechselstromversorgte elektronische
Vorschaltgeräte für Entladungslampen (ausgenommen
Leuchtstofflampen)
E DIN EN 50144-2-3/A2
(VDE 0740 Teil 2-3/A2):
2003-06
Sicherheit
handgeführter
Elektrowerkzeuge; Teil 2-3:
Besondere Anforderungen
für Schleifer, Polierer und
Schleifer mit Schleifblatt
E DIN EN 60601-2-17
(VDE 0750 Teil 2-17):
2003-06
Medizinische elektrische Geräte; Teil 2-17: Besondere
Festlegungen für die Sicherheit ferngesteuerter, automatisch betriebener AfterloadingGeräte für die Brachytherapie. Vorgesehen als Ersatz für
DIN EN 60601-2-17 (VDE
0750 Teil 2-17):2003-02
E DIN EN 60601-2-44/A1
(VDE 0750 Teil 2-44/A1):
2003-06
Medizinische elektrische Geräte; Teil 2-44: Besondere
Festlegungen für die Sicherheit
von Röntgeneinrichtungen für
die Computer-Tomographie.
Vorgesehen als Änderung von
DIN EN 60601-2-44 (VDE
0750 Teil 2-44):2003-04
E DIN IEC 62304
(VDE 0750 Teil 101):
2003-06
Medizingeräte-Software
–
Software-Lebenszyklus-Prozesse
E DIN EN 50131-1/AA
(VDE 0830 Teil 2-1/AA):
2003-06
Alarmanlagen – Einbruchmeldeanlagen; Teil 1: Allgemeine Anforderungen. Vorgesehen als Änderung von
DIN EN 50131-1 (VDE
0830 Teil 2-1):1999-05
E DIN EN 61000-4-20
(VDE 0847 Teil 4-20):
2003-06
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV); Teil 4-20:
Prüf- und Messverfahren –
Messung der Störaussendung
und Störfestigkeit in transversal-elektromagnetischen
(TEM)-Wellenleitern
E DIN EN 55025
(VDE 0879 Teil 2):
2003-06
Funk-Entstörung zum Schutz
von Empfängern in Fahrzeugen, Booten und Geräten;
Grenzwerte und Messverfahren. Vorgesehen als Ersatz
für DIN VDE 0879-2 (VDE
0879 Teil 2):1999-03
■
de 13-14/2003
R e g e l n d e r Te c h n i k
Erläuterungen zu neuen Normen und
Bestimmungen
DIN V VDE V 01000705:2003-04
Errichten von Niederspannungsanlagen
Anforderungen an Betriebsstätten, Räume und Anlagen
besonderer Art
Teil 0705: Elektrische
Anlagen in landwirtschaftlichen und gartenbaulichen
Betriebsstätten
Die neu herausgegebene Vornorm gilt für elektrische Anlagen in Innenräumen und im
Freien von landwirtschaftlichen und gartenbaulichen
Betriebsstätten sowie z. T. in
den dazugehörigen Wohnungen und Nebenräumen.
Wohnräume und Nebenräume gelten dann als zugehörig, wenn sie durch fremde
leitfähige Teile (z. B. Rohre)
oder Schutzleiter mit der
landwirtschaftlichen oder gartenbaulichen Betriebsstätte in
Verbindung stehen.
Als
landwirtschaftliche
und gartenbauliche Betriebsstätten gelten Räume, Orte
oder Bereiche, in denen landwirtschaftliche Nutztiere gehalten, Futtermittel, Düngemittel, pflanzliche oder tierische Erzeugnisse gelagert,
aufbereitet und weiterverarbeitet werden. In diesen Bereichen stellt die Norm besondere Anforderungen an jene
elektrischen Anlagen und Betriebsmittel, die infolge von
mechanischen Einwirkungen
sowie durch Staub, Feuchtigkeit, aggressive Dämpfe und
Ähnliches stark beansprucht
sind. Darüber hinaus besteht
in vielen Bereichen eine erhöhte Brandgefahr durch
leicht entzündliche Stoffe.
Achtung: Die Vornorm
enthält geänderte bzw. neue,
aussagekräftigere AnfordeQuelle: Normen- und
Vorschriftendienst der bfe-TIB
GmbH, Oldenburg
de 13-14/2003
rungen gegenüber der derzeit
gültigen Ausgabe der Norm
DIN VDE 0100-705 (VDE
0100 Teil 705):1992-10, ersetzt sie aber nicht. Die Neuausgabe spiegelt den derzeitigen Stand der anerkannten
Regeln der Technik wieder,
darf als Vornorm jedoch nur
nach besonderer Vereinbarung zwischen dem Errichter
und Betreiber angewendet
werden.
Schutz gegen elektrischen
Schlag
Unabhängig vom verwendeten Netzsystem sind in allen Steckdosen-Stromkreisen
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen mit I∆N ≤ 30 mA vorzusehen, in allen anderen
Endstromkreisen zur Sicherstellung des Brandschutzes
solche mit I∆N ≤ 300 mA.
In Stromkreisen, in denen
Gleichfehlerströme auftreten
können, müssen allstromsensitive Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen eingesetzt werden. TN-Systeme sind ab
dem Hauptverteiler zwingend als TN-S-Systeme auszuführen.
Die bisher geltende Begrenzung der max. zul. Berührungsspannung auf 25 V AC
bzw. 60 V DC entfällt.
Kabel und Leitungen, die
nicht durch FehlerstromSchutzeinrichtungen geschützt
sind, wie z. B. zu Unterverteilungen, sind mechanisch geschützt im Erdreich oder in
getrennten, geschlossenen Systemen zu verlegen.
Diese beschriebenen Forderungen gelten ebenfalls für
die zugehörigen Wohnungen
und Nebenräume.
Zusätzlicher Potentialausgleich und Potentialsteuerung
Im Stand-, Liege- und Melkbereich von Großtieren müssen die Körper der elektrischen Betriebsmittel und alle
fremden leitfähigen Teile einschließlich der Baustahlmatten bzw. Bewehrungen im
Fußbodenbereich in einen
zusätzlichen
Potentialausgleich einbezogen werden,
bis auf Betonfertigteile, z. B.
Spaltenböden.
Auswahl und Errichten der
Betriebsmittel
Die elektrischen Betriebsmittel müssen mindestens der
Schutzart IP 44 entsprechen.
Zwar reichen im Einzelfall
bei abweichenden Umgebungsbedingungen niedrigere Schutzarten, häufig jedoch
sind höhere Schutzarten erforderlich, z. B. IP 5X bei
brennbarem Staub oder IP X5
bei Anstrahlen der Betriebsmittel.
Die Elektrofachkraft ordnet die gegen mechanische Beschädigungen geschützten Betriebsmittel sowie die Kabel
und Leitungen grundsätzlich
so an, dass die Nutztiere sie
nicht erreichen können.
Steckvorrichtungen dürfen
nicht mit leichtentzündlichen
Stoffen in Berührung kommen.
Leuchten in feuergefährdeten Bereichen mit brennbarem Staub müssen ein Doppel-F- oder D-Zeichen tragen
und einschließlich der Lampe
mindestens IP 54 entsprechen.
Lässt sich der Betriebszustand
der Leuchten vom Einschaltort nicht erkennen, muss ihn
ein zusätzliches Lichtsignal
anzeigen. Die Leuchten sind
so anzubringen, dass von ihnen keine Brandgefahr ausgeht.
Intensivtierhaltung
Ist die ausreichende Versorgung der Tiere mit Futter,
Wasser und Luft bei Ausfall
der allgemeinen Stromversorgung nicht gewährleistet,
muss man eine Sicherheitsstromversorgung unter Be-
achtung von DIN VDE
0100-551 (VDE 0100 Teil
551):1997-08 und DIN VDE
0100-560 (VDE 0100 Teil
560):1995-07 vorsehen.
Die Hauptstromkreise der
Lüftungseinrichtungen erfordern separate Endstromkreise, und zwar sowohl bei
Überstrom als auch bei Erdschluss selektive, d. h., es sind
neben verschiedenen Überstromschutz-Organen ebenfalls separate FehlerstromSchutzeinrichtungen (RCDs)
erforderlich.
Eine netzunabhängige Gefahrenmeldeanlage muss den
Ausfall der Lüftungsanlage
oder eines Teils davon optisch
und akustisch melden und
wenigstens die Temperatur
und die Netzspannung überwachen.
Darüber hinaus weist eine
Anmerkung in der Norm ausdrücklich auf bestehende
staatliche Rechtsvorschriften
zur Tierhaltung hin, z. B. auf
die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung.
Weitere Anforderungen an
landwirtschaftliche Betriebsstätten lassen sich z. B. folgenden Richtlinien des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft entnehmen1): VdS 2057:2001-08,
VdS 2067:2001-08, VdS 2073:
1998-07.
VdS 2097-6:1998-10
Baulicher Brandschutz
Produkte und Anlagen
Teil 6: Kabel- und Rohrabschottungen
Erläuterungen und Verzeichnisse
Die neu herausgegebene
Richtlinie ersetzt die VdS
1) Bezugsquelle für VdSRichtlinien:
Verlag VdS Schadenverhütung
Amsterdamer Str. 172 – 174
50735 Köln
95
R e g e l n d e r Te c h n i k
2097-6:1998-10 und enthält Hinweise zur Verwendung und zum Einbau von Kabel- und Rohrabschottungen. Nach DIN 4102-9 gebaute Kabelabschottungen erreichen je nach Konstruktion eine Feuerwiderstandsklasse zwischen S 30 und S 180.
Der Einbau von Schottungen beugt der Ausbreitung von Feuer und Rauch über Öffnungen in raumabschließenden Bauteilen vor, z.B. über Kabel- und
Leitungsdurchführungen.
Werden die Kabel und Leitungen einzeln mit ausreichendem Abstand durch Brandschutzwände und
-decken geführt, erübrigen sich Kabelabschottungen.
Jedoch verschließt die Elektrofachkraft die entstehenden Öffnungen auch in diesen Fällen sachgerecht mit
nichtbrennbaren, formbeständigen Baustoffen, z.B.
Zementmörtel.
Verwendungshinweise
Kabelabschottungen dürfen nur in Wände aus Mauerwerk oder Porenbeton und Decken aus Beton mit der
erforderlichen Mindestdicke eingebaut werden. Ausnahmen bestehen für spezielle, für den Einbau in
leichte Trennwände zugelassene Kabelabschottungen.
Bei gemeinsamer Führung von mehreren Kabeln
und/oder Leitungen beträgt der max. zul. Gesamtquerschnitt dieser Kabel und Leitungen 60 % der
Rohbauöffnung für die Kabelabschottung. Bei der
Gruppenanordnung von mehreren Kabelschottungen
ist zwischen diesen der mindestens erforderliche Abstand einzuhalten und der notwendige Arbeitsraum
zwischen den Kabellagen, der Öffnungslaibung und
den Kabeltragkonstruktionen zu beachten.
Tragkonstruktionen, z.B. Kabelrinnen, -pritschen,
lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen durch
Kabelschottungen hindurchführen. Sie dürfen die
Brandschottung im Brandfall jedoch keinesfalls zusätzlich beanspruchen. Ggf. erfordert das zusätzliche
Halterungen oder Abhängungen.
Bei nachträglichen Änderungen bzw. bei Nachinstallationen sind alle dadurch entstehenden Öffnungen wieder ordnungsgemäß zu verschließen.
Einbau von Kabelschottungen
Der Unternehmer, der Kabelschottungen einbaut, ist
verpflichtet, für jedes Bauvorhaben eine Übereinstimmungserklärung abzugeben. Damit dokumentiert er,
dass die eingebauten Kabelschottungen den Zulassungsbedingungen entsprechen.
Teilweise dürfen die Baustoffe zur Herstellung der
Kabelschottungen nur durch speziell vom Hersteller
geschulte Fachkräfte verarbeitet werden.
Jede Kabelschottung ist dauerhaft mit einem Schild
zu kennzeichnen, aus dem Bauart, Leistungsklasse S, der
Verwendbarkeitsnachweis, der Name des Herstellers
und das Einbaudatum hervorgehen.
Kombischotts
Bei der gemeinsamen Führung von Kabel- und Leitungsanlagen sowie von Rohrleitungen lassen sich
Kombischotts einsetzen, wenn alle Vorgaben der Zulassungen für Kabel- und Rohrabschottungen eingehalten sind. Die Führung von Rohrleitungen durch
reine Kabelschottungen ist nicht zulässig.
■
96
de 13-14/2003
Produkte
Gebäudetechnik
Funkempfänger für Gebäudeautomation
Mit dem Reiheneinbauempfänger hat Legrand, Soest,
sein Funksystem für
die Gebäudeautomation im häuslichen Einsatz abgerundet. Dazu zählen
das Unterputz-Empfängermodul Smart
Control und der primär für den Außenbereich vorgesehene
Aufputzempfänger mit einem, zwei oder vier Kanälen.
Da der Reiheneinbauempfänger die Steuerung mehrerer
Kanäle erlaubt, stehen jetzt
komplette Systemfunktionen
zur Verfügung, z. B. das Jalousiemanagement,
Dimmen und automatisches Schalten
mit Bewegungsmeldern sowie das Zeitschalten und Tasten
mit Ausschaltverzögerung. Der Reiheneinbauempfänger
wird in der Verteilung installiert und kann anstelle von Unterputz-Wandsendern verwendet werden.
Fax (02921) 104-205
www.legrand.de
Netzwerkfähiges GSM-Fernwirkmodul
Unitro-Fleischmann, Backnang, bietet ein GSM-Fernwirkmodul für den industriellen Einsatz im Kompakt-Aufschnappgehäuse an. Es verfügt über ein integriertes
Netzgerät für 24 V AC/DC
bzw. 230 V AC und beinhaltet neben digitalen I/O’s und
einem analogen Eingang noch
zusätzlich eine LON-Bus-FTX1-Schnittstelle. Das Modul
erlaubt die Kommunikation
auf GSM 900 und GSM 1800
und verfügt über einen entsprechenden Einsteckschacht
für die SIM-Karte. Es erhält
seine Informationen über vier
de 13-14/2003
Mit der EIB-USB-Weiche bietet Schlaps & Partner, Reichelsheim, die erste EIBSchnittstelle im Reiheneinbaugehäuse an. Mit einer Einbaubreite von nur 2 TE und
direktem
EIB-2-Draht-Anschluss eignet sie sich sowohl
zur Programmierung mit der
ETS als auch zur Ankopplung
von Visualisierungen. Es sind
keine speziellen Systemtreiber
für serielle EIB-Busankoppler
unter
32-Bit-Betriebssystemen mehr erforderlich. Die
Programmierzeiten von EIBGeräten verringern sich um
bis zu 60 %. Die USB-Schnittstelle läuft auch noch bei
hoch belasteten Linien bis
100 % Buslast.
Fax (0 61 64) 91 20 58
www.schlaps-automation.de
Sicherheitstechnik
Rauchmelder im »Kleinformat«
Eingänge als 24-V-DC-Signale, über potentialfreie Kontakte oder über S0-Zählwerteingänge sowie über einen
Analogeingang 0 … 10 V oder
4 … 20 mA. Die vier potentialfreien Ausgänge verkraften
als Schließer max. 250 V bei
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Türinformations- und Wegeleitsystem
Das computergesteuerte
Türinformations- und Wegeleitsystem TIS 3000 von
Schauf, Haan, ersetzt
herkömmliche Türschilder und Informationstafeln. Die
hohe Flexibilität und
die beliebige Programmierbarkeit der Anzeigen bietet ständig aktuelle Informationen für die Beschilderung von Büros, Konferenzräumen, Seminarräumen
und Sitzungssälen. LCD-/
EIB-USB-Schnittstelle im
Reiheneinbaugehäuse
TFT-Anzeigen für die Türbeschilderung,
Textanzeigen,
graphische Anzeigen und
Plasmabildschirme für das
Wegeleitsystem werden zu einem flexiblen Gesamtsystem
kombiniert, welches seine Daten über die Steuersoftware
erhält. Das Gesamtsystem ist
netzwerkfähig und lässt sich
in bestehende Computernetze, z. B. Ethernet, integrieren
oder als Einzelsystem betreiben.
Fax (02104) 61735
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Die Heimrauchmelder RM.1
von Berker, Schalksmühle, erfüllen die Anforderungen der
Sicherheitstechnik. Bis zu 40
der VdS-zertifizierten Geräte können drahtgebunden miteinander vernetzt werden, so dass sich
auch große Objekte sicher überwachen lassen.
Darüber
hinaus
können sie auch in ein
gebäudesystemtechnisches
Konzept eingebunden werden. Dazu dient ein Relaismodul, das als potentialfreier
Kontakt ausgeführt ist und
die Ankopplung an und Vernetzung über ein EIB-System
ebenso erlaubt wie den Anschluss an einen externen Signalgeber. Ein Funkvernetzungsmodul mit RepeaterFunktion dient zur Weiterleitung des Alarmsignals
per Funk an andere gleichartig ausgerüstete RM.1.
Fax (0 23 55) 9 05-6 06
www.berker.de/rauchmelderaktion.
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97
Produkte
Elektroinstallation
Steckdosenleisten für werkzeuglose Montage
Die Steck- und Rasttechnik
der Office/»click&fit«-Gerätemodule von GGK, Greifenstein, gestattet die Installation von Elektroversorgungssystemen, bestehend aus
Strom-,
Kommunikationsund Computernetzen, in kurzer Zeit. Berührungsgeschützte, schraubenlose Module lassen sich durch einfaches »An-
docken« verbinden und platzsparend direkt in die Frontaufnahmen von Brüstungskanal-, Wand- und Raumsäulensystemen einrasten. Versorgungseinheiten für Büro,
Labor, EDV und Industrie
kann man vorkonfektionieren. Dabei bleiben sie flexibel.
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Kabelbahnen mit Befestigungssystem in
Rasttechnik
Hager Tehalit, Blieskastel,
bietet
glasfaserverstärkte
Polyesterkabelbahnen
und
-installationskanäle für den
Einsatz unter erschwerten Bedingungen. Das temperatur-
beständige Material (-80 °C
bis +130 °C) widersteht Salzwasser, vielen Chemikalien,
Witterungseinflüssen
und
UV-Strahlen. Darüber hinaus
ist der Werkstoff halogenfrei,
selbstverlöschend und elektrisch nicht leitend. Das patentierte Befestigungssystem
mit praxisorientierter Rasttechnik sorgt für eine problemlose Montage.
Außerdem ermöglichen die Muffenverbindungen der
Kabelbahnen eine
schnelle Verbindung. Die Befestigung kann sowohl
an der Wand als
auch an der Decke
erfolgen. Zahlreiche Formteile machen Richtungsänderungen
denkbar
einfach.
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98
Überspannungsschutzsysteme für Niederspannungsnetze und elektronische Geräte
Für den Einsatz in TN-, TTund IT- Niederspannungsnetzen bietet Weidmüller, Paderborn, Blitzstromableiter der
PU-Serie an: Überspannungsschutz der Klasse I (B-Ableiter), der Klasse II (C-Ableiter)
und der Klasse III (D-Ableiter). Die Module für den
Blitzschutzpotentialausgleich
sind mit Funkenstrecken oder
Varistoren bestückt. Der
Überspannungsschutz »PU
D« schützt Niederspannungsanlagen und elektronische
Geräte gegen Überspannungen. Die Module schützen
Stromkreise bis 16 A. Sie entsprechen den Anforderungen
gemäß IEC 61643-1 02/98.
Die Überspannungsschutzmodule PU DS 24 V AC/DC
16 A und PU DS 48 V AC/DC
16 A erfüllen die Anforderungen in Anlehnung an DIN
VDE 0675 (Entwurf) der
Klasse III (D-Ableiter).
Fax (0 52 52) 9 60-1 16
www.weidmueller.de
Steckdosenleiste mit integriertem
Überspannungsschutz
Popp, Bad Berneck, bietet
Steckdosenleisten für die
10"-Technik für kleine
Netzwerke an. Die Leisten
basieren auf dem Konzept der
Adaptus Professional, haben
ein hochwertiges Aluminiumprofil und sind in verschiedenen Versionen mit bis zu vier
Steckplätzen lieferbar. Neben
Modellen mit und ohne
Schalter gibt es auch eine
Ausführung mit einem Überspannungsschutzmodul, geprüft nach der Norm EN
61643-1: 2001. Die Liefereinheit umfasst zusätzlich zwei
Montagewinkel, die den Einbau der Adaptus in jede Richtung ermöglichen. Außerdem
führen die Seitenteile mit Kabelführung die Anschlussleitung sicher nach hinten, ohne
sie zu knicken.
Fax (0 92 73) 73 19 91 40
[email protected]
Flexibler EMV-Schutzschlauch
Für den EMV-Schutz von Leitungen bietet Hellermann Tyton, Tornesch, einen hochflexiblen und abriebfesten Geflechtschlauch an, der den
Anforderungen der internationalen EMV-Norm CISPR 25
(10 kHz bis 1 GHz) entspricht. Der Geflechtschlauch
Helagaine EMI-P besteht aus
einem Materialmix aus verzinntem Kupfer- und Polyestergarn. Der leichtgewichtige
Mix sorgt für gute Abschirmung und Abriebfestigkeit
bei gleichzeitiger, dauerhafter
Flexibilität. Die Möglichkeit
des Aufweitens gewährleistet
ein problemloses Aufziehen,
das Rückstellvermögen erlaubt ein Ausgleichen von Unebenheiten auf der Leitung.
Ein innenliegender Schutzschlauch sorgt zusätzlich für
Formstabilität bei Transport
und Lagerung des EMV-Geflechts.
Fax (0 41 22) 7 01-4 00
[email protected]
de 13-14/2003
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Wirkenergiezähler für Hutschienenmontage
Für interne Wirkenenergiezählung in Dreileiter- und
Vierleiterdrehstromnetzen
eignet sich der Wirkenergiezähler D6CTEP/3SH von
IME Messgeräte, Nürnberg.
Er zeigt die aufsummierte
Energie mit einem sechsstelligen
elektromechanischen
Zählwerk an. Die Genauigkeit entspricht der Klasse 2
nach EN 61036. Die Standardeingangsspannung liegt
bei 400 V bis 415 V AC bei
einer Nennfrequenz von
50 Hz oder 60 Hz. Der Anschluss darf nur in Verbindung mit Stromwandlern erfolgen. Mit Hilfe von Dip-
Individuelle Sicherheit schont die Budgets
– Überwachungssystem für IT-Schränke
Schaltern hinter der Frontscheibe lassen sich 32 verschiedene Primärwerte einstellen. Der Zähler verfügt
über einen Impulsausgang
mit einstellbarer Impulswertigkeit.
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ihn jetzt nicht nur in
lichtgrau, sondern auch in einer polarweißen Ausführung
für den Einsatz an weißen
Fassaden. Das wassergeschützte Gerät verfügt über
ein schlagfestes Gehäuse und
über einen großen Anschlussraum. Das verstärkte Relais
gewährleistet das sichere
Schalten von Lampenlasten
bis zu 2 300 W. Er bietet eine hohe Lichtempfindlichkeit. Damit kurzzeitig auftretende Lichtquellen,
z. B. vorbeifahrende
Autos, nicht unbeabsichtigt die Schaufensterbeleuchtung ausschalten, verfügt der Argus über eine
Schaltverzögerung von 40 s
im Einschalt- und 100 s im
Ausschaltmodus. Die Schaltschwelle ist einstellbar im Bereich 3 … 700 lx.
Fax (0 22 61) 7 02-2 84
www.merten.de
Notleuchte mit integrierter Versorgungseinheit
Die Produktreihe PC CFL
Combo von Tridonicatco,
Dornbirn/Österreich, steht für
eine Einkomponentenlösung
bei der Notbeleuchtung mit
Kompaktleuchtstofflampen.
Diese Einheit – bestehend aus elektronischem Vorschalt- und
Notlichtversorgungsgerät
– beinhaltet in einem Gehäuse
das EVG für Kompaktleuchtstofflampen und die Technik
de 13-14/2003
Informationstechnik
für Notlichtversorgungsgeräte. Dadurch vereinfachen sich
Verdrahtung und Installation
von Notlichtleuchten. Die
Notlichteinheit verfügt standardmäßig über Tiefentlade- und Verpolungsschutz. Während des
Notlichtbetriebs wird die
Kathodenheizung dauernd
betrieben.
Fax (00 43-55 72) 2 01 76
www.tridonic.co.at
Rittal, Herborn, stellt unter
dem Namen »Computer
Multi Control Top Concept« (CMC-TC) ein modulares System zur Überwachung von IT-Racks
und Schaltschränken im Industriebereich vor. Das
CMC-TC bietet überall
dort, wo IT- oder Schaltschränke Umgebungsbedingungen, z.B. Hitze und Feuchtigkeit, ausgesetzt sind oder
sich in frei zugänglichen Bereichen befinden, eine Sicherheitsüberwachung zur Vermeidung von Ausfällen bzw. nicht
autorisierten Zugriffen. An jede Processing-Unit lassen sich
maximal vier Sensoreinheiten
anschließen. Als Schnittstelle
zur Außenwelt verfügt die
Processing-Unit über einen 10Mbit-Ethernetanschluss. Zur
Übertragung der Alarmmeldungen gibt es ein GSM-Modem.
Fax (0 27 72) 5 05-25 37
www.rittal.de
Acht-Port-Switch für industriellen Einsatz
Der Ethernet-Switch FL
Switch 8TX von Phoenix
Contact, Blomberg, ermöglicht eine Netzwerkerweiterung für dezentrale Netzwerklösungen. Mit 45 mm Baubreite und der konfigurationsfreien Montage ist er der geeignete
Ethernet-Anschluss
für den Schaltschrank. An die
acht Twisted-Pair-Ports können weitere Netzsegmente
oder Endgeräte angeschlossen
werden. Der Switch unterstützt die Übertragungsraten
10 MBit/s oder 100 MBit/s sogar im Mischbetrieb und ermöglicht auf diese Weise die
Kopplung von Netzsegmenten
oder Teilnehmern mit gleicher
oder unterschiedlicher Datenübertragungsrate. Durch die
Autocrossing-Funktion
erübrigt sich die Unterscheidung der Kabelkonfektionierungsarten »1:1« oder »crossover«.
Fax (0 52 35) 3-4 18 25
www.phoenixcontact.com
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99
Produkte
DVB-Kabel-Receiver für Premiere-Empfang
Mit dem UFD 560 erweitert
Kathrein, Rosenheim, sein
Produktprogramm um einen
Kabel-Receiver. Das Gerät
empfängt neben den unverschlüsselten Programmen in
Verbindung mit einem Pre-
miere-CI-Modul und einer
Premiere-Smartcard
(beide
nicht im Lieferumfang enthalten) auch das umfangreiche
Programmangebot von Pre-
miere. Der Receiver bietet
4 000 Programmspeicherplätze und ein Common-Interface
für zwei CA-Module für weitere Abo-TV-Programme. Ein
elektronischer Programmführer (EPG) gibt Auskunft über
die weiteren Sendungen. Die
14 Timer lassen sich über den
EPG programmieren. Eine
achtsprachige Menüführung,
Programmsuchlauf,
AC-3Ausgang für Dolby-DigitalSignale sowie eine InfrarotFernbedienung mit Befehlssatzumschaltung runden die
Ausstattung des Gerätes ab.
Fax (0 80 31) 1 84-3 06
www.kathrein.de
Automatisierungstechnik
Skalierbarer Industrie-PC für rechenintensive Aufgaben
Besonderes Merkmal des Simatic Rack »PC IL 40 S« von
Siemens A&D, Erlangen, ist
die Skalierbarkeit: Den RackPC im Ganzmetallgehäuse
gibt es wahlweise mit einem
Celeron- oder Pentium-4-Prozessor und mit Hauptspeicheroptionen von 128 MByte
bis 1024 MByte. Zusätzlich
stehen sieben freie Steckplätze
für PC-Karten zur Verfügung
sowie vier Einbauplätze für
frontseitige und zwei für
interne Laufwerke. Zusätzlich zu den Standard-PCSchnittstellen verfügt er über
einen 10/100-Mbit/s-Ethernet-Anschluss. Er eignet sich
besonders für rechenintensi-
ve Aufgaben in der industriellen
Bildverarbeitung,
Qualitätssicherung
sowie
Mess-, Steuer- und Regelungstechnik. Für den sicheren Betrieb bietet der RackPC Überwachungsfunktionen für Gehäuseinnentemperatur, Lüfter und Programmablauf.
Fax (09 11) 9 78-33 21
[email protected]
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100
Eingabeterminal für mobile Datenerfassung
Das Eingabeterminal »Keyscan« von Merz Electronic,
Villingen-Schwenningen, eignet sich für Aufgaben im Bereich der mobilen Daten- und
Messwerterfassung. Die Dateneingabe kann über die Tastatur, über angeschlossene
Sensoren oder über eine IRSchnittstelle erfolgen. Die
Umwandlung von Analogwerten erfolgt über einen
A/D-Wandler. Der wahlweise
integrierte Barcode-Scanner
erfasst gängige Codesysteme,
die LCD-Anzeige stellt sie im
Klartext dar. Die eingelesenen
Daten können überprüft und
editiert, mit zusätzlichen Tastatur-Eingaben kombiniert und
dann im internen Speicher abgelegt werden. Die Datenübertragung erfolgt über eine
RS232-Schnittstelle.
Fax (0 77 21)8 87 89-20
[email protected]
Zeitrelais für Hutschienenmontage
Die Zeitrelais der
Serie PM5S von
Matsushita, Holzkirchen,
sind
22,5 mm breit und
lassen sich auf die
DIN-Schienen montieren. Drei Funktionsvarianten stehen zur Verfügung:
Zwei Multifunktions-Zeitrelais-Typen haben je zwei
Wechsler (250 V AC/5 A) und
bieten sechs Standardzeitfunktionen (Anzugsverzögerung, Blinkend Impuls beginnend, Blinkend Pause begin-
nend, Abfallverzögerung, Einschaltwischend,
Blinkend, Impulsverlängerung). Die dritte
Variante arbeitet anzugsverzögert mit
einem Sofort- und
einem zeitverzögerten Kontakt. 16
Zeitbereiche von 1 s bis 500 h
sind ebenso wie die Betriebsarten über integrierte Stellschrauben frontseitig wählbar.
Fax (0 80 24) 6 48-5 55
[email protected]
Werkstatt
Zangenprogramm mit Schutzisolierung
Das Zangenprogramm Safetyline von Cimco, Remscheid,
gibt es in zwei VDE-zertifizierten Varianten. Das Komplettpaket umfasst Kraft-Seitenschneider, Seitenschneider,
Abisolier-Seitenschneider,
Kraft-Vornschneider, Kombinationszangen, Telefonzangen mit gebogenen und geraden Backen, Flachzangen,
Rundzangen und Abisolierzangen mit Stellschraube.
Wahlweise verfügen die
Werkzeuge über zweifarbige
Kunststoffgriffhüllen
in
Zwei-Komponenten-Technik
oder über doppelwandige
Tauchisolation. Die Schutzisolation bis 1 000 V nach
DIN EN 60900 und VDE
0686/201 wird ergänzt durch
eine 10-Jahres-Haltbarkeitsgarantie, welche kostenlose
Reparatur oder Ersatz beinhaltet.
Fax (0 21 91) 37 18-85
[email protected]
de 13-14/2003
Produkte
Digitaler Netzanalysator
Der Netzanalysator Memobox 808 von LEM, Groß-Gerau, ist speziell auf einfache
Bedienung getrimmt und erfasst alle relevanten Netzqualitätsparameter. Die wesentlichen Funktionen betreffen
den Speicher für bis zu 200
Tage Aufzeichnung, den erweiterten Messspannungsbereich bis 830 V Phase-Phase,
die höhere Genauigkeit durch
16-Bit-Auflösung, den eingebauten Pufferakku und die
automatische Erkennung der
angeschlossenen Messfühler.
Die Software Codam plus
Neue Version it 2.4 für das Elektrohandwerk
bietet vielseitige Auswertemöglichkeiten und eignet sich
auch für die Geräte Memobox 300 und 800.
Fax (0 61 52) 8 46 61
[email protected]
Crimp- und Abisolierzange für
TK-Installationen
Die
#45-719
kinetische
Crimp- und Abisolierzange
von Ideal Industries, Ismaning, bietet alle Schlüsselfunktionen, welche die Verlegung von Telefonkabeln erfordert. Sie crimpt alle am
Markt gängigen Typen von
Einzeladerverbindern, ohne
sie zu zerbrechen. Zum Anlegen auf konventionellen
Schraubblöcken kann Telefondraht damit geschnitten
und abisoliert werden. Die gezackte Zangenspitze fasst
Drähte, Schrauben und Verkabelungen. Der »ShearCut«-Bolzenschneider dient
zur Bearbeitung von Schrauben. Der »Pocket-Locket«Riegel
dient zur
Sicherung
bzw. Feststellung der
Zange. Die
ergonomische Form
beugt Ermüdungserscheinungen der
Gelenke vor. Die Zange eignet
sich sowohl für Rechts- wie
für Linkshänder.
Fax (0 89) 9 96 86-1 11
www.idealindustries.com
Multimeter mit umfassenden Funktionen
Das Multimeter GDM354A von Good Will –
Vertrieb von Datatec,
Reutlingen,
verfügt
über eine 3-1/2-stellige Anzeige und bietet eine Messgenauigkeit von 0,5 %
für Gleichspannung und 1 % für
Wechselspannung
im
TRMS-Modus. Neben den
Standardmessfunktionen DCde 13-14/2003
Software
und AC-Spannungs- und
Strommessungen sowie Widerstandsmessung hat das Gerät
auch Transistor- und
Diodentest, sowie Kapazitäts- und Frequenzmessungen integriert. Die separaten Stromeingangsbuchsen
ermöglichen Strommessungen von 10 mA bis 10 A.
Fax (0 71 21) 51 50-10
www.datatec.de
WSCAD it Version 2.4 von
WSCAD, Bergkirchen-Eisolzried, bietet neue Funktionen.
Der Scan-Import erleichtert
dem Nutzer die Arbeit beim
Abzeichnen oder Übernehmen von bestehenden Plänen.
Die Layertechnik kann eingescannte Dateien besser in die
Layerverwaltung einfügen.
Funktionen wie das Wandzeichnen wurden durch die
Steuerung eines Dialoges vereinfacht. Man kann jetzt auch
Zeichnungen mit Schraffuren
ergänzen. Der Symbolexplorer stellt die Symbolbibliotheken übersichtlich dar und
ist mit Suchfunktionen ausgestattet. Verschiedene neue
Schnittstellen, z. B. eine An-
bindung zu externen Artikeldatenbanken bzw. zu Branchensoftwareherstellern, wurden erweitert. Das Programm
läuft ab Windows 98/ME
/XP und NT/2000 sowie
128 MByte RAM, CPU ab
500 MHz
Taktrate
und
100 MByte freiem Festplattenspeicher.
Fax (08131) 3627-50
[email protected]
Hausgeräte
Waschmaschine mit Bildschirmgerät
Die
Waschmaschine
»Öko-Lavamat Lavalogic« von AEG Hausgeräte, Nürnberg, präsentiert sich mit einer
Vielfalt von Programmen, die punktgenau
auf die Bedürfnisse der
Verbraucher eingehen. Außerdem bietet sie neben der Kapazität für 6 kg Wäsche ein »Navigations-Display«, das die
»Drehen-Drücken-Fertig«-Logik von AEG fortsetzt. Dieses
Display lässt sich mittels Drehwähler bedienen: Drücken –
und sofort schlägt die Maschi-
ne ein Standard-Programm vor, das die Wäsche bei 60 °C und
1600 U/min bearbeitet.
Per Drehwähler lassen
sich zahlreiche weitere
Waschprogramme aufrufen, z.B. die übrigen
Grundwaschprogramme oder
eine Vielzahl von Spezialprogrammen. Und per Tastendruck können Optionen wie
Vorwäsche, Fleckenprogramm
usw. bei Bedarf zugewählt
werden.
Fax (09 11) 3 23-11 78
www.aeg-hausgeraete.de
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101
Literatur
Gebäudetechnik
Elektroinstallation
Niedrigenergiehaus
Prüfungsaufgaben VDE + BGVR
Fachverband für Energie-Marketing und Anwendung (HEA),
geb., 240 S., ISBN 3-9808856-0-7, 39,00 €, GED Gesellschaft
für Energie-Dienstleistung GmbH & Co. KG, Frankfurt
Gerd A. Scherer, geb., 304 S., 24,50 €, ISBN 3-8007-2659-9,
VDE Verlag GmbH, Berlin
Eine deutliche Verminderung
des Heizwärmeverbrauchs
von Gebäuden ist aus Gründen der Ressourcenschonung
und der Emissionsreduzierung zukünftig zwingend
notwendig. Das Handbuch
wendet sich als Ratgeber für
die Niedrigenergiebauweise
im Ein- und Zweifamilienhaus an Architekten, Planer
und Energieberater, die eingefahrene Wege verlassen wollen und denen eine ganzheitliche Betrachtung von Wärmeschutz und Haustechnik
am Herzen liegt. In diesem
Handbuch werden – neben
grundsätzlichen
Aussagen
zur EnEV – Planungselemente sowie die Auslegungen
wichtiger bauphysikalischer
Bauteile und der Einsatz ge-
eigneter Baustoffe im Niedrigenergiehaus aufgezeigt. Bei
den hauswärmetechnischen
Anlagen beschreibt das Buch
ökologische und ökonomische Alternativen zu den am
Markt bekannten Niedertemperatur- und Brennwerttechnologien.
Ein
weiterer
Schwerpunkt sind die technischen Möglichkeiten innovativer Strom-geführter Systemlösungen.
Automatisierung
Die europäische Harmonisierung von Bestimmungen bei
elektrischen Anlagen und Gebäuden macht es
zwingend erforderlich, dass alle in diesen Bereichen Tätige ihr Fachwissen
ständig aktualisieren, um den hohen
technischen Erfordernissen gerecht zu
werden. Das Fachbuch Prüfungsaufgaben VDE +
BGVR hilft allen Elektro-Fachkräften, das notwendige aktuelle Wissen über VDE- und
BGVR-Bestimmungen zu erwerben und zu erweitern. Enthalten sind didaktisch-methodisch aufbereitete Inhalte der
»Auswahl für das Elektrotechniker-Handwerk« und der
»BGV-Sammlung für das
Elektrohandwerk«. Zahlreiche
praxisorientierte Prüfungsaufgaben und -fragen –
mit gleichzeitiger
Bekanntgabe des
Lösungsweges und
Fundstellenangaben – ermöglichen
es, ein breites
Grundwissen über
DIN-VDE-Normen
und BG-Vorschriften zu erlernen und
auch zu überprüfen.
Ein optimaler Lernerfolg ist so
garantiert. Schüler aller fachbezogener Schularten sowie alle
mit DIN-VDE-Normen und
BG-Vorschriften konfrontierten
Beschäftigten der Elektrobranche finden hier die Möglichkeit,
Fachwissen zu erwerben und zu
erweitern.
Betriebsführung
Interfaces in der Prozessautomatisierung
Gebrauchsmuster- und Patentrecht
C. Hilgers und B. Vogel-Heuser, geb., 116 S., 40,00 €, ISBN
3-486-27040-0, Oldenburg Industrieverlag, München
Hans-Rolf Reichel, 140 S., kart, 28,00 €, ISBN 3-8169-2219-8,
Expert Verlag, Renningen
Das Ziel dieses Werkes ist die
Einführung in die Prozessautomatisierung, die Vorstellung
einschlägiger Fachbegriffe sowie der typischen
Systemtechnik.
Daher beschränken sich die Autoren bewusst auf
wesentliche
Aspekte dieses Themengebiets, um
dem Leser einen
umfassenden Überblick zu bieten. Grundlage ist die elektrotechnische Ausrüstung, insbesondere die MSR-Technik
(mess-, steuer-, regelungstechnische Ausrüstung) einer verfahrenstechnischen, petrochemischen oder pharmazeutischen Anlage. Die Ausführungen sind in die Punkte Projek-
102
tierung, Explosionsschutz und
Installationssysteme
gegliedert. Die Abwicklung von
Projekten wird an Hand verschiedener Vorgehensmodelle
beschrieben sowie die speziellen Anforderungen der Prozessleittechnik dargestellt. Die sichere und störungsfreie Übertragung von
analogen und digitalen Signalen erfolgt durch zusätzliche
Geräte und Schnittstellenbausteine, die mit dem Begriff Interface-Technik beschrieben werden. Es werden
praktische
Umsetzungen
durch verschiedene Installationskonzepte vorgestellt.
Technische Schutzrechte sind
notwendig und nützlich.
Schutzfähig sind nicht nur
Spitzenprodukte, auch die so
genannten einfachen Erfindungen vermitteln
häufig
Knowhow. Der Teufel
steckt aber im Detail. Wie lässt sich
eine Schutzrechtsmeldung problemlos durchbringen?
Welche Fallstricke
können
auftauchen und wie vermeidet man sie?
Muß es eigentlich immer ein
Patent sein? Oder genügt
auch ein Gebrauchsmuster?
Welche Entscheidungshilfen
gibt es dazu? Das Buch behandelt eine ganze Reihe ak-
tueller Probleme, beispielsweise das »Versuchsprivileg«
(Wann darf man einen für den
Wettbewerb
geschützten
Gegenstand nachbauen?) oder
den Angriff und
die Verteidigung
eines Patents im
Einspruch (Worauf sollte bei einer
offenkundigen Vorbenutzung geachtet werden?). Zu
den einzelnen Themen findet man einen Abriss der jüngeren Rechtsprechung. Dabei werden die Beziehungen zwischen technischer und juristischer Denkweise deutlich. Es geht dem
Autor auch sehr um praktische Hinweise.
de 13-14/2003
Firmenschriften
LWL-Praxis
Planer für Licht 2003
Die Broschüre von TS-Optoelectronic, München, wendet
sich an den Praktiker. Sie vermittelt ihm wichtige Grundkenntnisse in der LWL-Technik, die er für den Umgang mit
Materialien und Messgeräten
benötigt. Es soll weder Lehrbuch sein mit tiefgehender
Theorie noch eine Bastelanleitung für den Selbstbau,
vielmehr ein Handbuch zur ersten Einführung in diese Technik. Nach den theoretischen
Grundlagen werden die Komponenten und die erforderlichen Materialien beschrieben. Tabellen mit Bildern zeigen die wichtigsten Kabel und
Stecker. Ein Kapitel geht auf
die Installationstechnik sowieMesstechnik ein. Dazu gehört
Auf 67 Seiten gibt
das umfangreiche
Kompendium einen
Überblick über gängige Leuchten und
aktuelle Lichtsysteme. Mit seinem klar
strukturierten Inhalt
schließt der Planer
für Licht von Lux-Select die
Lücke zwischen dem allgemeinen und sehr aufwendig
zu recherchierenden Informationsangebot im Internet und
auch das Montieren von LWLSteckern, verschiedene Spleißarten und die System-Planung.
In einem Lexikon findet der
Leser Erklärungen zu Fachwörtern.
Fax (0 89) 3 23 45 15
www.ts-optoelectronic.de
Raumlufttechnische Anlagen,
Der Fachverband Allgemeine Lufttechnik
hat das Hersteller –
und Lieferverzeichnis
für raumlufttechnische Anlagen, Geräte
und
Bauelemente
grundlegend überarbeitet und aktualisiert. Der
VDMA vertritt die Investitionsgüterbranche. Der Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau e.V. umfasst
mit rund 3 000 Firmen nahezu
alle für eine Mitgliedschaft in Betracht
kommenden Unternehmen dieses größten Industriezweiges
in der Bundesrepublik
Deutschland: Maschinen-, Apparate- und
Anlagenbauer, Hersteller von
Präzisionswerkzeugen
und
Firmen der Informations- und
Datentechnik.
Fax (0 69) 66 03 24 89
www.vdma.org
Seminarprogramm von SEW-Eurodrive
SEW-Eurodrive
hat es sich zur
Aufgabe gemacht,
nicht nur erstklassige Antriebslösungen und modernste Regelelektronik anzubieten, sondern auch einen
ebenso guten Service. Ein
wichtiger Teil dieses umfangreichen Service- und Dienstleistungsangebots sind Schulungen. Im Seminarprogramm
findet der interessierte Anwender Schulungen zu – zum
Großteil vom Kundenkreis
angeregten – produkt- und
de 13-14/2003
anwendungsspezifischen Themen.
Deshalb hat SEWEurodrive seine
Seminare zielgerecht darauf abgestimmt. Ob Maschinenhersteller oder Endkunde, jeder
findet sein Seminar in der Nähe. Damit der Teilnehmer die
Reisezeit gering halten kann,
hat SEW-Eurodrive das Seminarangebot in seinen Servicecentern erweitert.
Fax (0 72 51) 75 31 66
www.sew-eurodrive.de
der Hersteller-Katalogsammlung
im
Büroarchiv. Im neuen Lux-Select-Kompendium sind über
100 Produkte von
rund 25 Unternehmen
architektengerecht und übersichtlich in zwölf eigenständigen Produktkategorien aufbereitet.
Fax (0 41 61) 74 78 92
www.lux-select.de
Sanierung mit Lüftung
Mit der neuen Broschüre »Sanierung
mit Lüftung für
zukunftsorientiertes Bauen« bietet
Maico Ventilatoren, Villingen-Schwenningen,
eine Informationsschrift zu
dem Thema der Renovierung
und Sanierung von Wohngebäuden an. In ihr wird anschaulich dargelegt, weshalb
für eine erfolgreiche Sanierung
in jedem Fall der
Einbau einer Lüftungsanlage notwendig ist. Äußerst hilfreich sind
Orientierungshilfen, aus welchen ersichtlich ist,
in welchen kostenmäßigen
Größenordnungen sich die genannten Lüftungsmaßnahmen
bewegen.
Fax (0 77 20) 69 42 63
www.maico.de
the red book
In der Neuauflage
des Gehäusemagazins »the red book
2003-2005« zeigt die
Bopla-Gehäuse-Systeme GmbH auf 600
Seiten eines der weltweit umfangreichsten Gehäuseprogramme. Alle Produktneuheiten der letzten zwei
Jahre sind in dieser Ausgabe
integriert. Die benutzerfreundliche Gestaltung er-
möglicht ein einfaches Arbeiten in
den verschiedenen
Produktbereichen.
Der Katalog bietet
eine Auswahl des
Systems für die speziellen Anforderungen jeder
Gehäuseanwendung. Zu jedem Gehäusetyp enthält der
Katalog Detailangaben.
Fax (0 52 23) 96 91 00
www.bopla.comg
Bitte senden Sie mir weitere Informationen
zum angekreuzten Produkt
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Tel. + Fax
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103
Te r m i n e
Fortbildung und Seminare
THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS
VERANSTALTER
ORT
TERMIN
VdS
VdS
VdS
VdS
VdS
VdS
VdS
VdS
Köln
Köln
Hannover
Köln
Köln
Köln
Köln
Köln
25.08.
25.08.
01.09.
25.08.
02.09.
04.09.
01.09.
03.09.
–
–
–
–
–
–
–
–
29.08.03
29.08.03
05.09.03
29.08.03
03.09.03
05.09.03
05.09.03
04.09.03
PMA
PMA
PMA
PMA
bfe
bfe
bfe
bfe
Kassel
Kassel
Kassel
Kassel
Oldenburg
Oldenburg
Oldenburg
Oldenburg
15.09.
26.08.
09.09.
02.09.
25.08.
01.09.
08.09.
08.09.
–
–
–
–
–
–
–
–
16.09.03
27.08.03
10.09.03
05.09.03
29.08.03
05.09.03
12.09.03
12.09.03
WeSiTec
TAW
TAW
TAW
Winden
Wuppertal
Wuppertal
Wuppertal
26.08. – 27.08.03
01.09. – 03.09.03
01.09. – 02.09.03
22.09. – 24.09.03
HdT
Gira
Gira
Gira
BGFE
BGFE
EBZ
HdT
bfe
bfe
HdT
Hager Tehalit
Essen
Radevormwald
Radevormwald
Radevormwald
Dresden
Dresden
Dresden
Essen
Oldenburg
Oldenburg
Essen
Heltersberg
11.09. –
18.09.03
16.09. –
15.09.03
01.09. –
20.08. –
01.09.03
15.09. –
04.09.03
05.09.03
15.09. –
08.09. –
TAW
TAW
Wuppertal
Wuppertal
17.09. – 18.09.03
19.09. – 20.09.03
BGFE
HdT
HdT
Dresden
Essen
Berlin
08.09. – 10.09.03
15.09. – 15.09.03
04.09. – 04.09.03
bfe
Hager Tehalit
Hager Tehalit
Oldenburg
Blieskastel
Blieskastel
25.08. – 29.08.03
08.09. – 10.03.03
15.09. – 17.09.03
EBZ
EBZ
Allmos
Dresden
Dresden
Berlin
05.09.03
06.09.03
16.09.03
AUSBILDUNG
Brandmeldeanlagentechnik – BMT
Brandschutz in Verkaufsstätten – BSVK
Brandschutzbeauftragte Hannover, 1. Woche – BSB-H
Brandschutzbeauftragte Köln, 1. Woche – BSB-K
Grundlagen des Brandschutzes, Teil 1 – GBS1
Grundlagen des Brandschutzes, Teil 2 – GBS2
Securitybeauftragter – SECBE
Sprinklerwärter, Köln – SPW-K
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Blue-Port-Regler
Industrielle Bildverarbeitung / Smart-lmage Sensoren
Industrielle Bildverarbeitung / Smart-lmage Sensoren
Regeltechnik kompakt
SPS 1: Einführung (mit SIMATIC S5)
SPS 2: Strukturiertes Programmieren (S5)
SPS 3: Digitale Funktionen, Datenbausteine (S5)
SPS 7-1: Einführung (mit SIMATIC S7)
BETRIEBSFÜHRUNG
Explosionsschutz nach ATEX 95 und ATEX 137
Sommerakademie 2003: Rhetorik für Fach- und Führungskräfte
Sommerakademie 2003: Vom Mitarbeiter zum Vorgesetzten
Führen im Meisterbereich
ELEKTROINSTALLATION
Die Elektrofachkraft für ein begrenztes Aufgabengebiet
EIB-Alarmsysteme
EIB-Anwenderschulung
EIB-Einsteigerseminar
ET 8 – Prüfung elektrischer Anlagen, Betriebsmittel und Maschinen
ET 8 A – Sichere Durchführung von BGV-A2-Prüfungen in der Praxis
Fachvorschriften DIN VDE 0701, Teil 3
Grundlagen der Elektrotechnik
Kleinsteuerungen – Workshop 1
Kleinsteuerungen – Workshop 2
Technische Texte verständlich schreiben
Vorbeugender baulicher Brandschutz nach MLAR 3/2000
12.09.03
17.09.03
05.09.03
22.08.03
16.09.03
15.09.03
09.09.03
ELEKTROTECHNIK
Elektrotechnisch unterwiesene Person
Regelungen/Versorgungstechnik
ENERGIETECHNIK
ET 3 F – Elektrische Prüfanlagen, Prüfplätze, Versuchsfelder
in Fertigungsbetrieben
Grundlagen der elektrischen Energieverteilung
Öffentliche Ausschreibung von Stromlieferungen
GEBÄUDETECHNIK
LON-Technologie
Tebis-EIB-Kontroller und Visualisierung, Last- und Zeitmanagement
Tebis-EIB-Produkt- und Geräteschulung
INFORMATIONSTECHNIK
Aufbau von PC-Netzen (Teil 1)
Aufbau von PC-Netzen (Teil 2)
Einführung in die Kabelmesstechnik
104
de 13-14/2003
Te r m i n e
THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS
VERANSTALTER
ORT
TERMIN
Grundlagen optische Übertragungstechnik
Lichtwellenleiter, Verteil- und Anschlusstechnik
Linux-Grundlagen
Media-Distribution
Netzwerk- und Datentechnik – Grundlagen
Open-Com-100: TK-Anlagenprogrammierung
PC-Technik (Hardware)
Satelliten-Empfangsanlagen
Sniffer Quickstart
Telekommunikation für Kaufleute
Telekommunikation: Messtechnik und Fehlersuche
TK-Anschaltetechnik
UNIX 1 – Einführung
xDSL und VoIP
xDSL-Techniken auf der »Last Mile«
Huber & Suhner
Huber & Suhner
bfe
Messkom GmbH
Hager Tehalit
DeTeWe
EBZ
bfe
Allmos
Messkom GmbH
bfe
bfe
bfe
Messkom GmbH
Acterna
München
Berlin
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02.09. –
29.08.03
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05.09.2003
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26.09.03
02.09.03
10.09.03
03.09.03
24.09.03
22.08.03
20.08.03
05.09.03
09.09.03
05.09.03
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Informationstechnik e.V.
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de 13-14/2003
105
15-16/2003
Vo r s c h a u
Gebäudetechnik
Automatisierungstechnik
PRODUKTE AUF DER INTERSOLAR 2003
Quelle: SKF
Auf der Intersolar 2003 in Freiburg präsentierten die Aussteller Produkte, mit denen sich
Sonnenenergie in Wärme
bzw. in elektrischen Strom
verwandeln lässt.
Im Rahmen von Gebäudemanagement muss die Wartung
von Antrieben, z. B. von Pumpen
oder Lüftern, durchgeführt werden. Eine umfassende Überwachung der Antriebe ermöglicht
planbare Instandhaltungsmaßnahmen.
Der Elektro- und Gebäudetechniker
IMPRESSUM
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Gebäudetechnik
Quelle: Voltarlux
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106
PLANUNG UND
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de 15-16/2003
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de 13-14/2003
Gelernt ist gelernt
Die grünen Seiten
für die Aus- und
Weiterbildung
iG
G
Inhalt
1 3 -1 4 / 2 0 0 3
1 Die neuen Elektroberufe
Die neuen Elektroberufe
Teil 1: Ausbildung im Elektrohandwerk
Christiane Decker
Rund 500 so genannte Multiplikatoren aus Handwerk,
Industrie, berufsbildenden Schulen und Kammern infor-
mierten sich Mitte Juni während einer zweitägigen Fachtagung1) über die Konzepte zur Umsetzung der neuen
Elektroberufe.
»Wir können Ihnen heute ein super Ergebnis präsentieren,
nehmen sie diese positive Stimmung mit nach Hause«, sagte
Frank O. Baumeister, Geschäftsführer für den Bereich Berufsbildung im ZVEH und dort zuständig für die Koordination im
Zusammenhang mit den neuen Ausbildungsberufen. Die
elektrotechnischen Ausbildungsbetriebe des Handwerks können aufatmen. Für sie wird sich trotz der neuen Ausbildungsberufe2) nicht allzu viel ändern (siehe Kasten »Lehre und Kundenauftrag«). »Der Mittelpunkt der beruflichen Qualifikation
ist der Betrieb, trotz dualer Ausbildung. Dort wird gearbeitet,
dort wird sich weiterentwickelt«, betonte F. Baumeister.
Anders als bei den Betrieben kommt auf die Berufsschulen
und die überbetrieblichen Ausbildungsstätten demnächst noch
viel Arbeit zu, denn sie müssen ihre Ausbildungsinhalte an die
neue »Handlungsorientierte Ausbildung« anpassen – Ausführliches dazu folgt in den nächsten Teilen dieses Beitrags.
Neu: Die Fachrichtungen
Den neuen elektrotechnischen Ausbildungsberufen liegt – bis
auf den Systemelektroniker – ein Fachrichtungsmodell zu
Grunde. Der Vorteil dank 18-monatiger gemeinsamer Grundausbildung: Ein Lehrling kann gemäß seinen Neigungen die
anfänglich gewählte Fachrichtung später wechseln – vorausgesetzt, der Ausbildungsbetrieb bietet hierzu die Möglichkeiten.
Die neuen Ausbildungsberufe im Elektrotechniker-Handwerk lauten:
• Elektroniker/in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik
• Elektroniker/in Fachrichtung Automatisierungstechnik
• Elektroniker/in Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik
• Systemelektroniker/in
1) IG Metall, ZVEI, ZVEH und das Bundesinstitut für Berufsbildung
initiierten die Fachtagung
2) siehe dazu auch »de« 11/2003, S. 71 und den ZVEH-Report des
selben Heftes, S. V47
3 Elektroinstallation
Projekt: Planung der
Elektroinstallation
am Beispiel eines
Autohauses
Was früher der Elektroinstal6 Technisches Englisch
lateur war, ist heute der
New field of performance
»Elektroniker für Energiefor piezo
und Gebäudetechnik«. Dementsprechend heißt der frühere
7 Informationstechnik
Fernmeldeanlagenelektroniker
Erdung von Satellitennun »Elektroniker für Inforempfangsanlagen
[1]
mations- und Telekommunikationstechnik«. Der klassische Elektromechaniker, übrigens ein so genannter Monoberuf, heißt zukünftig »Systemelektroniker«. Mit dem völlig neu geschaffenen Berufsbild
des »Elektronikers für Automatisierungstechnik« trug man der
Spezialisierung der Handwerksbetriebe Rechnung.
Die für die Neuordnung Verantwortlichen gehen davon
aus, dass die neuen Berufsbezeichnungen qualifizierte Jugendliche ansprechen. Sie erwarten, dass die Lehrlinge im Freundeskreis einfach »Elektroniker« bzw. »IT-Elektroniker« sagen,
wenn man sie nach ihrem Ausbildungsberuf fragt.
Gründe für die Neuordnung
Folgende Gründe sprechen für die jetzige Neuordnung (die
letzte fand übrigens 1987 statt):
• dynamische Entwicklung der Tätigkeitsfelder
• flache Hierarchien und Teamarbeit
• schneller technologischer Wandel, vor allem im Bereich der
Informations- und Kommunikationstechnik und
• Kundenwunsch nach Leistungen aus einer Hand.
Als weiterer Grund wird angeführt, dass das Handwerk mehr
Schulabgänger mit besseren Noten braucht, mit höherer Qualifikation. Man hofft also, mit den neuen Bezeichnungen und
mit zukunftsorientierten Inhalten eben jene Höherqualifizierten
für eine handwerkliche Ausbildung gewinnen zu können. »Mit
der Qualifikation aller Mitarbeiter eines Handwerksbetriebes
steht und fällt der jeweilige Markterfolg«, sagt F. Baumeister,
wiederholt noch einmal »aller Mitarbeiter« und meint damit,
NOCH FRAGEN?
Haben Sie noch Fragen zur neuen Ausbildungsverordnung, jetzt oder
auch zukünftig? Wir beantworten sie Ihnen gerne.
Bitte richten Sie Ihre Fragen schriftlich an uns:
Fax (0 89) 12 6071 11
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Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«
de 13-14/2003
1
Gelernt ist gelernt
iG
G
dass auch die Lehrlinge einen nicht zu vernachlässigenden
Anteil am wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes haben und
dementsprechend zukunftsorientiert auszubilden sind.
Ausbildung aus betrieblicher Sicht
Hans Auracher, Lehrlingswart der Elektroinnung München,
Inhaber von Auracher Elektroanlagen und maßgeblich an der
Neuordnung beteiligt, sagt, dass »mit der Neuordnung
Bewährtes erhalten bleibt und sich die Flexibilität erweitert«.
Folgende Punkte bleiben für die ausbildenden Elektrohandwerksbetriebe gleich:
• Dauer der Ausbildung 3,5 a
• Zielgruppe: Hauptschüler, evtl. mit qualifizierendem Abschluss, Realschüler
• in gemeinsamen Lernphasen (18 Monate) gleiche Ausbildungsinhalte bei den Fachrichtungsberufen
• fachliche Ausbildung der Elektrotechnikmeister
H. Auracher begrüßt die an den Erfordernissen der ausbildenden Betriebe ausgerichtete Struktur der Fachrichtungen und die
schon während der Ausbildung verstärkt gelehrte Kundenorientierung. Er vermutet, dass die neuen Berufe zu einer besseren Marktorientierung führen und sich damit auch neue
Marktfelder einfacher besetzen lassen. H. Aurachers Schlusswort: »Machen Sie mit auf dem Weg in unsere Zukunft – es
wird sich lohnen.«
Übrigens werden ab Herbst Umsetzungshilfen zur Verfügung stehen.
Wer schon heute Genaueres zur »Handlungsorientierten
Ausbildung« erfahren möchte, der findet ab »de« 1-2/2003 im
»gig« eine Serie »Projekt: Planung der Elektroinstallation am
Beispiel eines Autohauses«, die sich zwar an der neuen Meisterprüfungsordnung anlehnt, sich aber leicht auf die schulische
Lehrlingsausbildung übertragen lässt.
(Fortsetzung folgt)
LEHRE UND KUNDENAUFTRAG
Die neue Ausbildungsverordnung wirft viele Fragen auf. Wir wollten
von RA Frank O. Baumeister u.a. erfahren, was auf die Ausbildungsbetriebe nun zukommt.
»de«: Was wird sich bei der Ausbildung in den neuen elektrohandwerklichen Berufen ändern?
F. Baumeister: Die Betriebe müssen sich umstellen auf handlungsorientierte Ausbildung, d.h. Ausbildung am Kundenauftrag und Ausbildung
im gesamtbetrieblichen Zusammenhang. Das ist auch ein Stichwort für
die Berufsschule: Der gesamtbetriebliche Zusammenhang muss auch
hier berücksichtigt werden, d.h., hier wird man die Projektarbeit fokussieren, also weniger Wert als bisher auf einzelne Kenntnisse und Fertigkeiten legen.
»de«: Die Betriebe haben doch schon immer im Kundenauftrag ausgebildet. Was wird sich also konkret für die Betriebe ändern?
F. Baumeister: Die Betriebe brauchen ihre Ausbildungsinhalte nicht völlig über Bord zu werfen, sondern können das, was in der Vergangenheit
schon praktiziert wurde, jetzt sinnvoll fortführen. Nun ist es auch endlich Verordnungstext, dass also in diesem betrieblichen Zusammenhang
ausgebildet werden kann.
»de«: Wann sollte man mit der neuen Ausbildung beginnen, schon ab
September 2003?
F. Baumeister: Wir empfehlen, die Ausbildung bereits jetzt umzustellen,
also gleich ab Herbst, ab dem neuen Ausbildungsjahr. Dort, wo es
irgendwie möglich ist, sollen die Ausbildungsinhalte auf die neuen Verordnungen umgestellt werden. Dazu müssen sich die Berufsschulen,
Innungen und Kammern zusammensetzen und bzgl. der neuen Ausbildungsinhalte verständigen. Dann funktioniert auch der regionale Ausbildungsdialog. Doch es mag auch sein, dass einzelne Regionen Gründe
haben, warum es noch nicht geht. Doch bis spätestens 31. Dezember
2003 muss man nach der neuen Ausbildungsverordnung ausbilden.
»de«: Wie verhält es sich bei bereits unterschriebenen Lehrverträgen,
die z.B. noch auf Elektroinstallateur lauten?
F. Baumeister: Man kann die Lehrverträge auf neue Bezeichnungen und
neue Inhalte umschreiben. Man sollte es aber innerhalb einer Region
einheitlich tun, so dass nicht innerhalb einer Region einerseits Lehrlinge nach der alten Verordnung und andererseits nach der neuen Verordnung ausgebildet werden.
»de«: Bekommen die Betriebe den Rahmenlehrplan automatisch von
der Innung oder von der Handwerkskammer zugeschickt, oder wie
kommen die Betriebe an die nötigen Informationen?
2
F. Baumeister: Der Rahmenlehrplan ist Teil des Gesetzes. Er wird
zusammen mit den Verordnungen veröffentlicht.
Es gibt einen betrieblichen
Rahmenlehrplan und einen
schulischen Rahmenlehrplan.
Beide lassen sich im Internet
abrufen, sobald die Verordnungen veröffentlicht sind, sowohl
unter www.neue-elektroberufe.de
als auch unter www.zveh.de.
Frank O. Baumeister, Geschäfts»de«: Wird sich auch bei der Prü- führer für den Bereich Berufsfung etwas ändern?
bildung im ZVEH und dort zuF. Baumeister: Zum einen werständig für die Koordination im
den wir endlich eine Aufwertung
der Zwischenprüfung bekom- Zusammenhang mit den neuen
men. Die Zwischenprüfung wird Ausbildungsberufen, im Gealso bewertet und fließt als Teil- spräch mit »de«
note in die Gesellenprüfung mit
ein. Es handelt sich hier um die gestreckte Abschlussprüfung, d.h., die
bisherige Zwischenprüfung wird Teil eins der Prüfung, während die bisherige Gesellenprüfung Teil zwei der Abschlussprüfung ist. Und diese
beiden Teile werden am Ende mit 40 zu 60 bewertet.
Auch die Prüfungsstrukturen selbst ändern sich komplett. Prüfungsstück und Arbeitsprobe fallen weg, dafür kommen Prüfungsbereiche,
u.a. eine Arbeitsaufgabe, die einem Kundenauftrag entspricht. Sowohl
in der Zwischenprüfung als auch in der Gesellenprüfung wird in etwa
diese Form eingehalten. Dazu tritt jeweils ein Fachgespräch, in der
Zwischenprüfung heißt das situative Gesprächsphase. Das soll zeigen,
ob der Prüfling die Aufgabenstellung versteht und ob er mit ihr umgehen kann. Darüber hinaus gibt es in Zukunft Prüfungsbereiche, in denen
dann Fächer übergreifende, also verknüpfte Fallaufgaben gestellt werden.
»de«: Könnte man sagen, dass damit die Lehrlingsausbildung ziemlich
stark den neuen Meistervorbereitungskursen ähnelt?
F. Baumeister: Meister- und Gesellenqualifikation unterscheiden sich
nach wie vor schon vom Niveau her. Im Rahmen der Ausbildung werden z.B. in Teil III und IV betriebs- und personalwirtschaftliche Aspekte zusätzlich vermittelt. Im übrigen sind auch unterschiedliche Aufgabenbereiche von Geselle und Meister festgelegt.
»de«: Herzlichen Dank für das Gespräch.
de 13-14/2003
Gelernt ist gelernt
iG
ELEKTROINSTALLATION
Projekt: Planung der Elektroinstallation am Beispiel
eines Autohauses
G
Teil 9: Prüfung und Dokumentation
Hergen Wefer
Bei der Prüfung einer neu installierten elektrischen Anlage hat die Elektrofachkraft die Anlage nicht nur zu besichtigen und einem Funktionstest zu unterziehen, sondern sie
muss auch die Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD) überprüfen, die Isolationswiderstände der verlegten Leitungen
sowie den Erdungswiderstand und evtl. den Netzinnenwiderstand messen und schließlich ein Übergabe- und Prüfprotokoll anfertigen.
Mo., 9.00 Uhr. Während Elektromeister Klaus Kabel in Fred
Feuerstuhls Autohaus ein Messgerät (Bild 62) bereitlegt, beginnt Peter Messmann, der Geselle, mit dem Ausfüllen des
Übergabeberichtes. Der Übergabebericht dokumentiert den IstZustand der elektrischen Anlage (Bild 63).
Der Inhaber der
Kfz-Werkstatt kommt
dazu und fragt scherzhaft: »Ihr wollt doch
nicht etwa mit dem
Messgerät eine ASU
der elektrischen Anlage machen?« Der
Elektromeister antwortet: »Im übertragenen Sinne kann man
das so sagen. Wir wollen den Zustand der
neu installierten Anlage überprüfen.« Daraufhin der Kfz-MeisBild 62: Messgerät Profitest 0100S
ter: »Wer fordert denn
so was?« Der Elektromeister erklärt ihm die Zusammenhänge:
»Eine Elektrofachkraft muss vor Inbetriebnahme der elektrischen Anlage bzw. bei neu angeschlossenen Betriebsmitteln
die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen gegen elektrischen
Schlag sowohl prüfen als auch nachweisen, und zwar in dem
von der Elektrofachkraft errichteten oder erweiterten Teil der
elektrischen Anlage. Dies fordert die DIN VDE 0100 Teil
610.«
Der Elektromeister fügt hinzu:
»Eine Elektrofachkraft ist übrigens eine Person, die auf
Grund ihrer fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Normen die ihr
übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren
durch Elektrizität erkennen kann.«
Dipl.-Ing. Hergen Wefer arbeitet als Fachlehrer am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe)
in Oldenburg.
Fortsetzung aus »de« 10/2003
de 13-14/2003
Daraufhin sagt Fred: »Ich wollte gerade Willi Licht rufen,
meinen Spezialisten für Kfz-Elektrik und -Elektronik. Aber als
Elektrofachmann in diesem Sinne kann man ihn nicht bezeichnen.« »Ja, Willi ist nicht qualifiziert für diese Prüfung«, sagt
der Elektromeister.
Fristen für Wiederholungsprüfungen
Der Elektromeister will vom Inhaber des Autohauses wissen,
wann die gesamte elektrische Anlage das letzte Mal geprüft
wurde. Fred Feuerstuhl zuckt mit den Schultern. Daraufhin
weist ihn der Elektromeister auf folgende Prüffristen im
gewerblichen Bereich hin:
• Überprüfung der fest installierten elektrischen Anlage alle
4 Jahre und
• Überprüfung der ortsveränderlichen Geräte i. d. R. alle 6 Monate.
Fred will wissen, wo das steht. Der Elektromeister entgegnet:
»In der DIN VDE 0105 Teil 100 und in der BGV A2 kann
man die Prüffristen für die Wiederholungsprüfungen nachlesen.« Klaus Kabel gibt ihm die maßgeblichen Tabellen 1A und
1B aus der BGV A2 (Elektrische Anlagen und Betriebsmittel)
(Tabellen 10 und 11).
Beide, der Kfz- und der Elektromeister, einigen sich, dass
der Geselle nächste Woche die Wiederholungsprüfung der
bereits bestehenden elektrischen Anlage durchführen soll. Für
die Prüfung der ortsveränderlichen Geräte will Fred jedoch erst
ein Angebot haben.
Prüfung der Neuinstallation
Mo., 10.00 Uhr. Peter, der Geselle, beginnt mit der Prüfung.
Dazu nimmt er den Vordruck des Prüfprotokolls und beginnt
mit dem Ausfüllen. Bei der Netzform überlegt er kurz und
kreuzt dann TN-C-S an. Der Elektromeister kommt dazu,
schaut ihm über die Schulter, runzelt die Stirn und fragt ihn:
»Wie wird denn der Unterverteiler UV1 versorgt?« Peter antwortet: »Mit einem NYM (J) 5 x 4 mm2.« Jetzt erinnert sich
der Geselle, dass er zum Unterverteiler ein TN-S-System aufgebaut hat und dass er das Prüfprotokoll für den Unterverteiler
UV1 erstellen muss.
Die Besichtigung
Beide besichtigen die Anlage. Der Elektromeister sagt: »Das
Besichtigen ist bei den Prüfungen von grundlegender Bedeutung. Es beginnt mit der richtigen Auswahl des zu verwendenden Materials und begleitet die gesamten Installationsarbeiten.« Im Folgenden die wichtigsten bei der Besichtigung zu
berücksichtigenden Punkte:
• Einhalten der Zusatzfestlegungen für Räume und Anlagen
besonderer Art, z. B.
· feuchte und nasse Räume (DIN VDE 0100 Teil 737)
· feuergefährdete Betriebsstätten (DIN VDE 0100 Teil 482)
· elektrische Anlagen in Möbeln und Einrichtungsgegenständen (DIN VDE 0100 Teil 724)
3
Gelernt ist gelernt
iG
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ELEKTROINSTALLATION
Bild 63: Der Übergabebericht zeigt den Ist-Zustand der elektrischen Anlage
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ELEKTROINSTALLATION
Wiederholungsprüfungen
Anlage/Betriebsmittel
Elektrische Anlagen und ortsfeste Betriebsmittel
Elektrische Anlagen und ortsfeste elektrische
Betriebsmittel in »Betriebsstätten, Räumen und
Anlagen besonderer Art«
(DIN VDE 0100 Gruppe 700)
Schutzmaßnahmen mit FehlerstromSchutzeinrichtungen in nichtstationären Anlagen
Fehlerstrom-, Differenzstrom- und
Fehlerspannungs-Schutzschalter
• in stationären Anlagen
• in nichtstationären Anlagen
Prüffrist
4 Jahre
1 Jahr
Art der Prüfung
auf ordnungsgemäßen Zustand
Prüfer
Elektrofachkraft
1 Monat
auf Wirksamkeit
6 Monate
arbeitstäglich
auf einwandfreie
Funktion
durch Betätigen
der Prüfeinrichtung
Elektrofachkraft oder elektrotechnisch unterwiesene Person
bei Verwendung geeigneter
Mess- und Prüfgeräte
Benutzer
Tabelle 10: Wiederholungsprüfungen ortsfester elektrischer Anlagen und Betriebsmittel
· Niedervolt-Beleuchtungsanlagen (Entwurf DIN VDE 0100
Teil 715)
• Schutz der aktiven Teile gegen direktes Berühren
• Schottung von Leitungs- und Kabeldurchführungen zur Begrenzung von Brandabschnitten
• Auswahl der Querschnitte der Kabel und Leitungen entsprechend den Verlegebedingungen
• Leitungsführung entsprechend EMV-Gesichtspunkten
• Montageanleitung der Hersteller, z. B. Mindestabstände
Wärme erzeugender Geräte oder Mindestabstände von
Leuchten zur brennbaren Umgebung
• ordnungsgemäße Steckdosen-Schutzkontakte
• Auswahl der Überstromschutzeinrichtungen und der
Betriebsmittel unter Beachtung der Kurzschlussströme
• Einstellung erforderlicher Überwachungseinrichtungen
• Auswahl und Abstufung für den inneren Blitzschutz
• dauerhafte Kennzeichnung der Stromkreise
• Vollständigkeit und Richtigkeit von Schaltplänen
• Querschnitte für Schutzleiter, Erdungsleiter und Potentialausgleichsleiter und sowohl deren einwandfreie Verlegung als
auch deren zuverlässiger Anschluss
• Auswahl der Schutzeinrichtung, z. B. Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCD)
Daraufhin sagt der Geselle: »Ja, die Besichtigung ist wirklich
wichtig. Schließlich lässt sich der Schutz der aktiven Teile
gegen direktes Berühren durch Messungen nicht nachweisen.
Denn mit einer Isolationswiderstandsmessung kann man
weder eine fehlende Abdeckung ermitteln noch einen beschädigten Außenmantel einer Leitung.«
Nun gehen die beiden schrittweise den Punkt »Besichtigung« des Prüfprotokolls durch (Bild 64). Dabei bearbeiten sie
nur die Unterpunkte, welche für die von ihnen installierten
elektrischen Anlagen zutreffen, somit bleibt z. B. der Punkt
»Brandschottungen« unberücksichtigt.
Die Erprobung
Mo., 11.00 Uhr. Der Geselle sagt: »Der nächste Punkt auf dem
Prüfprotokoll ist die Erprobung.«
Mit der Erprobung (Bild 64) stellt man fest, ob die in der
Anlage installierten Sicherheitseinrichtungen ihren Zweck
erfüllen.
Hierbei prüft die Elektrofachkraft:
• die Funktion der Fehlerstromschutzeinrichtung durch Betätigen der Prüftaste
• die Funktion der Isolationsüberwachungsgeräte durch Betätigen der Prüftaste
• die Wirksamkeit von Sicherheitseinrichtungen, z. B. von NotAus-Einrichtungen und Verriegelungen
• die Drehrichtung von Motoren
• das Rechtsdrehfeld von Drehstromsteckdosen
• die Funktionsfähigkeit von erforderlichen Melde- und Anzeigeeinrichtungen
• die Funktion der installierten elektrischen Anlage
Wiederholungsprüfungen
Anlage/Betriebsmittel
Ortsveränderliche elektrische
Betriebsmittel (soweit benutzt)
Verlängerungs- und Geräteanschlussleitungen mit Steckvorrichtungen
Anschlussleitungen mit Stecker
bewegliche Leitungen mit Stecker
und Festanschluss
Prüffrist
Richt- und Maximal-Werte
Richtwert 6 Monate, auf Baustellen
3 Monate. Wird bei den Prüfungen eine
Fehlerquote < 2% erreicht, lässt sich die
Prüffrist entsprechend verlängern.
Auf Baustellen, in Fertigungsstätten
und Werkstätten oder unter ähnlichen
Bedingungen mindestens jährlich.
In Büros oder unter ähnlichen
Bedingungen mindestens alle zwei Jahre.
Art der Prüfung
Prüfer
auf ordnungsgemäßen Zustand
Elektrofachkraft,
bei Verwendung geeigneter
Mess- und Prüfgeräte auch
elektrotechnisch
unterwiesene Person
Tabelle 11: Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel
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ELEKTROINSTALLATION
Bild 64: Kopf des Prüfprotokolls
Der Elektromeister weist seinen Gesellen darauf hin, dass es für
das Erproben notwendig ist, die Betriebsspannung einzuschalten, und ergänzt: »Bevor du die Betriebsspannung einschaltest,
solltest du erst die Isolationswiderstandsmessung durchführen,
damit du sicher gehst, dass kein Isolationsfehler vorliegt.«
(Fortsetzung folgt)
Technisches Englisch
New field of performance for piezo
Christiane Decker
Der Hausgerätehersteller Siemens präsentierte kürzlich
der Presse u. a. das neue Leistungsmerkmal bei seinen Glaskeramik-Kochfeldern, die Piezo-Sensor-Bedienung.
One of the most versatile technical developments ever made
has conquered yet another field: piezo electricity is now also
used in ceramic hobs. Introduced for the first time by Siemens
on a chimney hood, it is now used for the first time in cooking
zones. Because piezo-touch control is actually the least sensitive and most durable operating technique imaginable.
(Experts estimate up to 50 million operations in their tests).
A piezoceramic element runs beneath a sealed aluminium surface, without buttons or switches, and allows electric currents
to flow when under strain. In this way piezo triggers the desired function just at a slight touch. Because the aluminium
surface is completely sealed there are also no crevices in which
fat, dust or damp can deposit. And there are no moving parts
which can wear out.
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«, nach Unterlagen
der Siemens-Electrogeräte GmbH, München
Die komplette deutsche Übersetzung findet man im Internet, und
zwar unter www.online-de.de/de/archiv/2003/13/a_gig.html
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performance (pəfɔməns) Leistungsmerkmal
versatile (v sətal) vielseitig
to conquer (kɒŋkər) erobern, besiegen, überwinden
ceramic hob (srmk hɒb) Glaskeramik-Kochmulde
chimney hood (tʃmni hυd) Esse, Dunstabzugshaube
cooking zones (kυkŋ zəυnz) Kochstellen
piezo-touch control (,pizəυttʃ kəntrəυl) Piezo-SensorBedienung
least sensitive (list senstv) unempfindlichste
most durable (məυst djυərəbəl) dauerhafteste
operating technique (ɒpəretŋ teknik) Bedientechnik
imaginable (md!nəbəl) vorstellbar
to estimate up (estmet p) rechnen mit, schätzen
beneath (bniθ) unter
sealed (sild) versiegelt, geschlossen
to allow (əlaυ) lassen, gestatten, erlauben
electric current (lektrk krənt) elektrischer Strom
under strain (ndər stren) unter Druck
to trigger (tr#ər) auslösen
slight touch (slat ttʃ) leichtes Berühren
crevices (krevsz) Ritzen
fat, dust or damp (ft, dst ər dmp) Fett, Staub oder
Feuchtigkeit
to deposit (dpɒzt) absetzen, sich ansammeln
no moving parts (nəυ muvŋ pats) keine beweglichen Teile
to wear out (weər aυt) verschleißen, erschöpfen
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INFORMATIONSTECHNIK
Erdung von Satellitenempfangsanlagen [ 1 ]
Reinhard Soboll
BK-Hausanschlussverstärker
Hin und wieder taucht die Frage auf, wie sich die Außenantenne einer Satellitenanlage an die Erdungsanlage bzw.
an einen vorhandenen Blitzschutz anschließen lässt.
Erfahrungsgemäß hapert es in der Praxis häufig bei der
Ausführung. Die beiden wichtigsten Normen in diesem
Zusammenhang sind die VDE V 0185 und die VDE 0855.
Grundsätzlich unterscheidet man beim Anschluss von Außenantennen an den Potentialausgleich und an die Erdungsanlage
zwischen Gebäuden mit und solchen ohne äußeren Blitzschutz.
Gebäude ohne äußeren Blitzschutz
Fehlt bei Gebäuden der äußere Blitzschutz, prüft man, wo sich
die Antennenanlage befindet: im durch Blitzeinschlag ungefährdeten oder gefährdeten Bereich.
Netzanschluss
Zuleitung
von der
Sat-Anlage
digitales
terrestrisches
Fernsehen
(DVB-T)
Potentialausgleichsschiene
verstärktes
Kabelsignal
Potentialausgleichsleiter
Verteiler
direkt zur
Antennendose
BK-Zuleitung
Leitung zum Empfang von
Kabelfernsehen und von
digitalem Fernsehen
Bild 3: Ein so angeschlossener Haushalt kann sowohl Sat-Signale
(li. Bildhälfte) als auch Kabelfernsehen und digitales terrestrisches Fernsehen (DVB-T) empfangen (re. Bildhälfte) (provisorischer Aufbau im Rahmen der Weiterbildung)
Antennenanlage im ungefährdeten Bereich
Auf eine Erdung von Außenantennen lässt sich gemäß DIN VDE 0855-1 (VDE 0855 Teil 1):1994-03
verzichten, wenn die Antenne
• mehr als 2 m unterhalb der Dachkante und
• weniger als 1,5 m vom Gebäude entfernt
angebracht ist (Bild 1).
Dabei versteht man unter »Dachkante« nicht die
min. 2 m
Dachoberkante z. B. eines Spitzdaches, sondern die
Durch Blitzeinschlag
Dachhaut (Bild 2).
gefährdeter Bereich
Führt nur ein Koaxialkabel ins Haus, verbindet
SAT
Durch Blitzeinschlag
die Elektrofachkraft …
ungefährdeter Bereich
• den Außenleiter des Koaxialkabels und das Standmax. 1,5 m
rohr über einen 4-mm2-Potentialausgleichsleiter
aus Kupfer mit dem Hauptpotentialausgleich.
Bild 1: Sat-Antennen (li. eine so genannte Fensterantenne) im nicht durch Führen mehrere Koaxialkabel ins Haus,
• legt die Elektrofachkraft die Außenleiter der
Blitzeinschlag gefährdeten Bereich
Koaxialkabel auf die Potentialausgleichsschiene
(Bild 3),
Antennenanlagen
•
legt
von
dort
eine Verbindung zum Hauptpotentialausgleich
im durch Blitzeinund
schlag
gefährdeten
2m
2m
Bereich
Erdung erforderlich
2m
Antennenanlagen im
durch Blitzeinschlag
ungefährdeten Bereich
Bild 2: Wird eine Sat-Antenne am unteren Ende des Daches montiert (Gebäude hat keinen äußeren Blitzschutz), liegt diese Antenne im durch Blitzeinschlag gefährdeten Bereich und muss deshalb
geerdet werden
Dipl.-Ing. Reinhard Soboll arbeitet als Fachlehrer am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe) in
Oldenburg.
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Bild 4: Antenne befindet sich im gefährdeten Bereich (weniger als
2 m unterhalb der Dachkante – siehe Bild 1)
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INFORMATIONSTECHNIK
ERDUNG VON SAT-ANLAGEN
Gesamtblitzstrom
Gebäude ohne äußeren Blitzschutz
Antenne im geschützten Bereich (2 m unterhalb der Dachkante
(-haut) und näher an Hauswand als 1,5 m)
• keine Erdung erforderlich
• ein 4-mm2-Potentialausgleichsleiter aus Kupfer verbindet die
Außenleiter des Koaxialkabels (bei mehreren Koaxialkabeln über
eine Potentialausgleichsschiene) mit dem Antennenmast
• Antennenmast in Hauptpotentialausgleich einbeziehen
• Überspannungsschutzgeräte empfehlenswert
Antenne im ungeschützten Bereich (näher an Dachkante (-haut) als
2 m oder weiter als 1,5 m von der Hauswand entfernt)
• ein 4-mm2-Potentialausgleichsleiter aus Kupfer verbindet die
Außenleiter des Koaxialkabels (bei mehreren Koaxialkabeln über
eine Potentialausgleichsschiene) mit dem Antennenmast
• Antennenmast in Hauptpotentialausgleich einbeziehen
• ein Erdungsleiter z.B. als Einzelmassivdraht aus Kupfer mit einem
Mindestquerschnitt von 16 mm2 verbindet den Antennenmast mit
dem Erder
• möglichst geradliniges und senkrechtes Führen des Erdungsleiters
und möglichst lange außerhalb des Gebäudes
• bei fehlendem Erder muss einer verlegt werden (zwei horizontale
jeweils mind. 5 m lange Erder oder ein vertikaler bzw. schräger
mind. 2,5 m langer Erder) in mind. 0,5 m Tiefe und in einem Mindestabstand von 1 m zum Fundament
• Empfehlenswert: isoliert angebrachte Fangstangen, hierbei …
• das Standrohr und die Außenleiter des Koaxialkabels mit dem
Potentialausgleich und
• die Fangeinrichtung auf kürzestem Wege mit der Erdungsanlage
verbinden
Teilblitzströme
über Potentialausgleichsleiter
und Koaxleitung
230 V /
400 V
Zuleitung
Bild 6: Teilblitzströme auf der Koaxleitung bei einem direkten
Blitzeinschlag
• verbindet dann die Potentialausgleichsschiene über einen
4-mm2-Potentialausgleichsleiter aus Kupfer mit einer Mastschelle am Standrohr.
Generell werden Überspannungsschutzgeräte, z. B. als Steckdosenadapter, empfohlen.
Antennenanlage im gefährdeten Bereich
Befinden sich die Antennen im gefährdeten Bereich (Bild 1), in
dem es also zum direkten Blitzeinschlag kommen kann, und
Netzanschluss
z. B. 230 V ∼
Potentialausgleichsschiene
Potentialausgleichsleiter
Erdungsleitung
Erdungsanschluss
Potentialausgleichsschiene
Bild 5: Beispiel für Erdung und Potentialausgleich von Antennen
nach DIN VDE 0855-1 (VDE 0855 Teil 1):1994-03
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Quelle: VDE-Verlag
zweipolig
Teilblitzstrom
über
Erdungsleitung
hat das Gebäude kein Blitzschutzsystem (Bild 4), muss die
Elektrofachkraft
• die Außenleiter der Koaxialkabel auf die Potentialausgleichsschiene legen,
• die Potentialausgleichsschiene über einen 4-mm2-Potentialausgleichsleiter aus Kupfer mit einer Mastschelle am Standrohr verbinden und
• die Mastschelle über einen Erdungsleiter mit dem Erder verbinden (Bild 5). Als geeigneter Erdungsleiter gilt z. B. ein Einzelmassivdraht aus Kupfer mit einem Mindestquerschnitt
von 16 mm2. Der Erdungsleiter ist geradlinig und senkrecht
zu führen, das gewährleistet einen möglichst kurzen und
direkten Weg zur Erdungsanlage.
Gibt es im Gebäude keinen Erder (in älteren Gebäuden durchaus üblich), sind Erder zu verlegen, und zwar
• wenigstens zwei horizontale jeweils mind. 5 m lange Erder
oder
• ein vertikaler oder schräger mind. 2,5 m langer Erder.
Der bzw. die Erder sind mindestens 0,5 m tief und in einem
Mindestabstand von 1 m zum Fundament zu verlegen. Darüber hinaus beachte man die Mindestquerschnitte der oder
des Erders (50 mm2 Kupfer oder 80 mm2 Stahl) nach DIN
VDE 0855 Teil 1.
Beim direkten Blitzeinschlag können sich jedoch bei dieser
Anordnung Blitzströme über die Koaxialkabel und Potentialausgleichsleiter direkt im Gebäude ausbreiten (Bild 6), daher
ist ein Schutz gemäß Abschnitt »Gebäude mit äußerem Blitzschutz – Antennenanlage im durch Blitzeinschlag gefährdeten
Bereich« empfehlenswert (isoliert angebrachte Fangstange und
Überspannungsschutz – siehe 2. Teil des Beitrags).
(Fortsetzung folgt)
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