KVLV-HS09 - Institut für Islamwissenschaft und

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KVLV-HS09 - Institut für Islamwissenschaft und
Institut für Islamwissenschaft und
Neuere Orientalische Philologie
Falkenplatz 11, CH-3012 Bern
Tel. 031 631 82 32 Fax 031 631 80 48
www.islam.unibe.ch
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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis
Herbstsemester 2009
W6227
W6208
W6209
W6210
W6211
W6212
W6213
W6214
W6215
W6216
W6217
W6218
W6219
Vorlesung: Islamische Religionskulturen (18. - 21. Jhdt.)
MA-Seminar: Arabische Übersetzungen philosophischer und literarischer Werke
MA-Seminar: Geschichtsschreibung (16. - 19. Jhdt.) im Vergleich: Iran,
Osm. Reich, Zentralasien
BA Methodische Übung: Geschichte der Islamwissenschaft
BA SPR: Usbekisch I
Prof. Dr. R. Schulze
Prof. Dr. A. von Kügelgen
Prof. Dr. A. von Kügelgen
Prof. Dr. A. von Kügelgen
Prof. Dr. A. von Kügelgen
Lic. phil. T. Hayoz
BA-Grundlagenseminar: Geschichte von Philosophie und Naturwissen- Lic. phil. T. Würtz
schaft in der Abbasidenzeit
BA/MA SPR: Usbekisch III
Türkisch Tutorium I
Türkisch für Fortgeschrittene
Türkisch III
Türkisch I
BA-Seminar: Die drei Leben des Sultans Baibars
Tutorium Arabisch III
Lic. phil. T. Hayoz
Dr. H. Aguiçenoglu
Dr. H. Aguiçenoglu
Dr. H. Aguiçenoglu
Dr. H. Aguiçenoglu
Dr. Th. Herzog
Dr. Th. Herzog, durchgeführt
von Ajsun Aly
WN158 BA SPR: Arabisch V
Dr. Th. Herzog
W6220 Arabisch III
Dr. Th. Herzog
W6221 Arabisch I
Lic. phil. M. Graf
W6222 Forschungskolloquium Islamwissenschaft (foki)
Lic. phil. M. Corrado
W6223 BA-Grundlagenseminar: MuslimInnen in Europa
Lic. phil. M. Corrado
W6224 MA-Seminar: Islamische Normativität; auch für Masterprogramm Religi- Prof. Dr. R. Schulze
onskulturen
W6225 MA-Seminar: Methodische Übung - Islam und Religionswissenschaft;
Prof. Dr. R. Schulze
auch Masterprogramm Religionskulturen
W6226 BA-Seminar: Jamal ad-Din al-Afghani, ar-radd
Prof. Dr. R. Schulze
WN105 BA/MA-SPR: Persisch III
Dr. F. Delshad
WN106 MA-SPR: Persisch V
Dr. F. Delshad
WN178 BA SPR: Tutorium Persisch I
Sh. Khakpour
WN107 BA SPR: Persisch I
Dr. F. Delshad
WN192 BA-Grundlagenseminar: Frauenrechte in den arabischen Staaten
Dr. E. Manea
WN125 BA-Seminar: Nationalismen im Nahen Osten: Grundbegriffe, Formen,
Dr. A. Meier
Bewegungen
WN126 MA-Seminar: Darfur in Sudan: Geschichte einer gescheiterten Integrati- Dr. A. Meier
on?
WN179 BA Tutorium I: Einführung in die Hilfsmittel der Islamwissenschaft
J. Stephan
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Stand: 10. September 2009 – jeweils aktuell auf http://evub.unibe.ch/pievub/
W6227: Vorlesung: Islamische Religionskulturen (18. - 21. Jhdt.).
ECTS: 3
Dienstag 16 -18
Beginn: 22.9.
In dieser Vorlesung werden aus einer historischen und systematischen Perspektive die kulturellen Differenzierungen der islamischen Religion seit dem 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart behandelt. Die
Behandlung islamischer Pluralität als Religionskulturen verlangt zunächst eine Klärung, welche historischen und sozialen Situationen durch diesen Begriff bezeichnet und gedeutet werden. Anschliessend
wird zunächst ein Status islamischer Religionskulturen im frühen 18. Jahrhundert erhoben, wobei Rückverweise auf vorneuzeitliche islamische Traditionen einbezogen werden. Dann werden die kulturellen
Felder des Islam (Dogmatik, Recht, Mystik, Ethik etc.) aus einer historisch-systematischen Perspektive
vorgestellt. Die dritte Ebene bezieht sich auf regionale und lokale Bedingtheiten islamischer Religionskulturen im 19. Jahrhundert (beispielhaft Westafrika, Indien und Südostasien). In einem vierten Hauptteil
wird dann die Transformation des Islam in eine öffentliche Religion (seit etwa 1870 bis heute) erörtert,
wobei der Binnendifferenzierung („Fundamentalismus“ etc.) eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt
werden soll. Die gegenwärtig zu beobachtende „Rekonfessionalisierung“ islamischer Traditionen (Sunna,
Schia etc.) wird ebenfalls analysiert werden. Im abschliessenden Teil werden dann islamische Religionskulturen der Gegenwart diskutiert, diesmal mit einem besonderen Blick auf neuislamische Gemeinschaften in Europa und den USA.
Textgrundlage: Vorlesungsbegleitend ist das Handbuch Werner Ende, Udo Steinbach (eds.), Islam in der
Gegenwart, München: Beck, 5. Aufl. 2005.
Anmeldung: Über EPHI
Anmeldung zur Leistungskontrolle: Über EPUB
Voraussetzungen: keine.
Leistungsnachweis: zweistündige Klausur (15.12.2009)
Literatur: wird im Laufe der Vorlesung vorgestellt. Eine Bibliographie wird bis zum 15.9.2009 denjenigen,
die sich über EPHI angemeldet haben, elektronisch zugestellt.
W6208: MA-Seminar: Arabische Übersetzungen philosophischer und literarischer Werke
ECTS-Punkte: 5 (Typ B), 7 (Typ A)
Dienstag 14 -16
Beginn: 22.9.
Im Seminar werden wir uns mit Übersetzungen philosophischer und literarischer Werke ins Arabische seit
1850 befassen. Den Übersetzern, ihrer Werkauswahl und den konkreten Umständen ihrer Tätigkeit werden – mit Seitenblicken auf die erste grosse Übersetzungsbewegung während des 8.-10. Jahrhunderts –
die Anfangsstunden gewidmet sein. Das Hauptaugenmerk des Seminars wird indes auf den sehr verschiedenen Methoden (möglichst wortgetreue Übersetzung, unterschiedliche Grade sprachlicher Umschichtungen, geringfügige Zensur bzw. inhaltliche Anpassungen des Originals an die Erwartungen des
Zielpublikums bis hin zu weitgehender Umstrukturierung, Kürzung und inhaltlicher Veränderung des Originals) und den ihnen jeweils inhärenten Problemen liegen. Sie sollen anhand einiger ausgewählter Beispiele aus Philosophie und Literatur erschlossen und diskutiert werden. Die verschiedenen Übersetzungstechniken und Probleme sprachlich und kulturell bedingter Umschichtungen lassen sich erfahrungsgemäss am besten durch das eigene Erproben nachvollziehen. Ein Teil des Seminars wird daher
dem gemeinsamen Übersetzen eines arabischen Textes ins Deutsche gewidmet sein.
Für das Seminar im allgemeinen und die erste Stunde (22.9.) im besonderen bitte ich als Vorbereitung zu
lesen (Kopie bereits im Ordner des Seminarapparats): Peled, M.: “Creative Translation: Towards the Study of Arabic Translations of Western Literature Since the 19th Century”, in: Journal of Arabic Literature 10
(1979), S. 128-150.
Erste Literaturhinweise:
Bachmann, Peter: “‘Abd al-Ghaffâr Mikkâwî, traducteur et prosateur égyptien contemporain”, in: Correspondance d’Orient 11 (= Actes du Ve Congrès international d’Arabisants et d’Islamisants) (Brüssel 1970),
S. 63-73.
al-Bustânî, Sulaymân (Übers.): Ilyâdat Hûmîrûs, Kairo 1904 (Übers. von Homers Iliade); Bustânîs Einleitung.
Eco, Umberto: Quasi dasselbe mit anderen Worten: über das Übersetzen, aus dem Italienischen von
Burkhart Kroeber, München/Wien 2006.
Endress, Gerhard: “Die wissenschaftliche Literatur”, in: Grundriss der arabischen Philologie, II: Literaturwissenschaft, hg. v. Helmut Gätje, Wiesbaden 1987, S. 416-431 (Kap. 8.3 “Die Übersetzung wissenschaftlicher und philosophischer Literatur ins Arabische”).
-2-
Endress, Gerhard: “Die wissenschaftliche Literatur”, in: Grundriss der arabischen Philologie, III: Supplement, hg. v. Wolfdietrich Fischer, Wiesbaden 1992, S. 3-23 (Kap. 8.7 “Die Entwicklung der Fachsprache”).
Güttinger, Fritz: Zielsprache – Theorie und Technik des Übersetzens, Zürich 1963, bes. S. 7-48.
Hammam, Sayed: “Zur Problematik des Übersetzens aus dem Arabischen ins Deutsche, dargestellt am
Beispiel von Auszügen aus al-hukuma al-islamiyya von Muhammad Hussain Haikal”, in: J. King Saud
Univ., vol. 15, Lang. & Transl. (1423/2003), S. 1-20.
Hourani, Albert: Arabic thought in the liberal age 1798-1939, Cambridge [u.a.] reissued with a new preface 1984.
Khoury, R.G.: Bibliographie raisonnée des traductions publiées au Liban à partir des langues étrangères
de 1840 jusqu’aux environs de 1905, Paris o.J. (thèse pour le doctorat d’Université).
Meschonnic, Henri: Poétique du traduire, Lagrasse 1999, bes. S. 32-57.
Mikkâwî, ‘Abd al-Ghaffâr (Übers.): “Mâ at-tanwīr?”, in: ad-Duktûr Zakî Najîb Mahmûd faylasûfan waadîban wa-mu‘alliman. Kitâb tidhkârî, hg. v. ‘Azmî Islâm, ‘Abdallâh al-‘Umr, ‘Abd al-Ghaffâr Mikkâwî, Kuweit 1987, S. 277-292 (Übers. von Immanuel Kants “Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?”).
Mounin, Georges: Les belles infidèles, Lille 1994 (Neuaufl.).
Sâlih, Hâshim: “at-Tarjama wal-‘ulûm al-insânîya: Muhammad Arkûn namûdhajan”, in: Muhammad Arkûn:
Ayna huwa al-fikr al-islâmî al-mu‘âsir? Tarjama wat-ta‘līq: Hâshim Sâlih, London/Beirut 1993, S. 1-17.
Saussey, E.: “Adaptation arabe de Paul et Virginie”, in: Bulletin des Études Orientales Françaises de
Damas, Paris 1993, S. 49-80.
Stolze, Radegundis: Übersetzungstheorien: Eine Einführung, Tübingen, 4. überarb. Aufl. 2005.
Strauss, Johann: “Romanlar, ah! O romanlar! Les débuts de la lecture moderne dans l’Empire Ottoman
(1850-1900)”, in: Turcica, Revue des études turques 26 (1994), S. 125-163.
[at-Tahtâwî] Rifâ‘a Bik Badawî Râfi‘ (Übers.): Mawâqi‘ al-aflâk fî waqâ’i‘ Tilîmâk, Beirut 1867 (Übers. von
Fénélons Les Aventures de Télémaque).
W6209: MA-Seminar: Geschichtsschreibung (16-19. Jhdt.) im Vergleich: Iran, Osman. Reich, Zentralasien
ECTS: 5 (Typ B), 7 (Typ A)
Donnerstag 10 -12
Beginn: 17.9.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Dynastiegeschichten und Herrscherbiographien. Sie dominierten
die Geschichtsschreibung spätestens seit der Etablierung unabhängiger Grossreiche durch die Safawiden, die Osmanen und die Nachfahren Dschingis Khans. Das Hauptaugenmerk wird – ausgehend von
der These, dass diese Art der Historiographie überwiegend eine herrschaftslegitimierende oder delegitimierende Funktion hatte – auf die Konzepte und die Intentionen der Autoren gerichtet sein. An
ausgewählten Beispielen soll deren Verständnis von Historiographie, von Herrschaft und vom Zusammenwirken des Profanen und Sakralen in ihrer jeweilig zeitlichen wie überzeitlichen Dimension analysiert
und miteinander verglichen werden. Die Geschichtswerke sollen durch Referate – so vorhanden auf der
Grundlage von Übersetzungen – unter Hinzuziehung des persischen, turksprachigen oder arabischen
Originals erarbeitet werden. Für die Teilnahme werden solide Kenntnisse in einer der folgenden Sprachen vorausgesetzt: Persisch, Osmanisch-Türkisch, Türkei-Türkisch, Arabisch.
Einführende Literatur:
Conermann, Stephan: Historiographie als Sinnstiftung: indo-persische Geschichtsschreibung während
der Mogulzeit (932 - 1118/1516 - 1707), Wiesbaden 2002.
Faroqhi, Suraiya: Approaching Ottoman History: An Introduction to the Sources, Cambridge 1999, Kap. 6
(On the Rules of Writing (and Reading) Ottoman Historical Works).
Fragner, Bert, G.: “Die ‘Persophonie’ – Regionalität, Identität und Sprachkontakt in der Geschichte Asiens”, in: ANOR 5 (Berlin 1999).
Holt, P.M.: “The sultan as ideal ruler: Ayyubid and Mamluk prototypes”, in: Kunt, Metin / Woodhead,
Christine (Hrsg.): Süleyman the magnificent and his age, the Ottoman empire in the early modern world,
London 1995, S. 122-137.
Imber, Colin: “Ideals and legitimation in early Ottoman history”, in: Kunt, Metin / Woodhead, Christine
(Hrsg.): Süleyman the magnificent and his age, the Ottoman empire in the early modern world, London
1995, S. 138-153.
-3-
Jaeck, Hans-Peter: “Die Erklärung historiographischer Texte als Ausgangspunkt einer ‘Strategie’ der Historiographiegeschichte”, in: Geschichtsdiskurs, Bd. 1: Grundlagen und Methoden der Historiographiegeschichte, hg. von Wolfgang Küttler, Jörn Rüsen und Ernst Schulin, Frankfurt a.M. 1993, S. 336-345.
Karateke, Hakan: “Legitimizing the Ottoman Sultanate: A Framework for Historical Analysis”, in: Karateke,
Hakan T. / Reinkowski, Maurus: Legitimizing the Order: The Ottoman Rhetoric of State Power, Leiden
[u.a.] 2005, S. 13-52.
Khalidi, Tarif: Arabic historical thought in the classical period, Cambridge 1994, Reprint 1995.
von Kügelgen, Anke: Die Legitimierung der mittelasiatischen Mangitendynastie in den Werken ihrer Historiker, Istanbul/Würzburg 2002, S. 1-50.
Lewis, Thomas V.: ”A Study of Naima”, New York 1972.
Murphey, Rhodes: ”Ottoman Historical Writing in the Seventeenth-Century. A Survey of the General Development of the Genre after the Reign of Sultan Ahmed I (1603-1617)”, in: Archivum Ottomanicum 13
(1993/1994), S. 277-311.
Neumann, Christoph K.: Das indirekte Argument – Ein Plädoyer für die Tanẓīmāt vermittels der Historie:
Die geschichtliche Bedeutung von Aḥmed Cevdet Paşas Ta rīḫ, Münster [u.a.] 1994 (Diss.).
Piterberg, Gabriel: An Ottoman Tragedy – History and Historiography at Play, Berkeley/Los Angeles
2003, Kap. 2 (The Formation and Study of Ottoman Historiography).
Quinn, Sholeh A.: Historical Writing during the Reign of Shah ‘Abbas – Ideology, Imitation, and Legitimacy in Safavid Chronicles, Salt Lake City 2000.
Weintritt, Otfried: Arabische Geschichtsschreibung in den arabischen Provinzen des Osmanischen Reiches (16.-18. Jahrhundert), Hamburg 2008, S. 11-27.
Woodhead, Christine: “Murad III and the Historians: Representations of Ottoman Imperial Authority in late
16th-Century Historiography”, in: Karateke, Hakan T. / Reinkowski, Maurus: Legitimizing the Order: The
Ottoman Rhetoric of State Power, Leiden [u.a.] 2005.
Die Artikel zu “Historiography” (Iran: Safavid Period, Qajar Period; Central Asia; The Ottoman Empire)
von Sholeh Quinn, Ernest Tucker, Abbas Amanat, Yuri Bregel und Sara Nur Yıldız, in: Encyclopædia
Iranica, ed. by Ehsan Yarshater, vol. 12, S. 363-377, 395-411.
W6210: BA Methodische Übung: Geschichte der Islamwissenschaft
ECTS: 5
Montag 14 - 16
Beginn: 21.09.
Die Methodische Übung führt in die Geschichte der Islamwissenschaft respektive in die ihrer Vor- und
‘Mitläuferin’, die Orientalistik, ein. Zunächst wird die Geschichte der Islamwissenschaft in Europa und den
USA am Beispiel einzelner, die Entwicklung des Faches prägender Persönlichkeiten, wie u.a. Edward
Pocock (1604-91), Silvestre de Sacy (1758-1838), Ignaz Goldziher (1850-1921), Carl Heinrich Becker
(1876-1933), Joseph Schacht (1902-1969) und dem kritischen “Aussenseiter” Edward Said (1935-2003)
chronologisch aufgerollt. Die Theoriebildung und die Methodik werden dabei im Kontext dominanter Züge
ihrer Zeit (u.a. Scholastik, Aufklärung, Historismus, Postmoderne), der darin vorherrschenden Wissenschaftsdisziplinen (u.a. Theologie, Philosophie, Philologie, Ethnologie) und der jeweiligen Zeit- und Wissenschaftskritik im ‘Rohschnitt’ betrachtet. Anschliessend werden anhand spezifischer Einzelstudien zu
Koranexegese, Hadith-Kunde, Literatur, Philosophie, Sozialgeschichte, u.a. diese Entwicklungen im
‘Feinschnitt’ nachvollzogen.
Die einzelnen Themen werden mit Hilfe von Referaten und Texten, deren Lektüre für alle verbindlich ist,
diskutiert. Ein Referat, eine kurze schriftliche Zusammenfassung einer Stunde und regelmäßige Präsenz
sind Voraussetzung für die Akkreditierung.
Die Texte, eine Liste über die Referatsthemen und Literaturempfehlungen dazu werden Anfang des Semesters im Ordner des Seminarapparates zum Kopieren bereitgestellt.
Für das Seminar im allgemeinen und die erste Stunde (21.9.) im besonderen bitte ich als Vorbereitung zu
lesen (Kopie bereits im Ordner des Seminarapparats):
Endress, Gerhard: Der Islam – Eine Einführung in seine Geschichte, 3. Auflage, München 1997, S. 1331.
Teilnahmebeschränkung: Wer an dieser Veranstaltung teilnehmen möchte, kann sich ab sofort in ephi
eintragen (https://philhistsv1.unibe.ch/ephi/student/). Die Zahl der Teilnehmer ist auf 25 beschränkt.
Einführende Literatur:
-4-
Binder, Leonard (Hrsg.): The Study of the Middle East – Research in the Humanities and Social Sciences, New York 1976.
Endress, Gerhard: Der Islam – Eine Einführung in seine Geschichte, 3. Auflage, München 1997, S. 1331.
Fück, Johann: Die arabischen Studien in Europa bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts, Leipzig 1955.
Johansen, Baber: “Politics ans Scholarship: The Development of Islamic Studies in the Federal Republic
of Germany”, in: T. Y. Ismael (Hrsg.): Middle East Studies: International Perspectives of the State of the
Art, New York 1990, S. 71-130.
Poya, Abbas; Reinkowski, Maurus: Das Unbehagen in der Islamwissenschaft – Ein klassisches Fach im
Scheinwerferlicht der Politik und der Medien, Bielefeld 2008.
Rodinson, Maxime: “Das Bild im Westen und westliche Islamstudien”, in: Das Vermächtnis des Islams mit
Beiträgen von A. Ahmad, et al., Bd. 1, Zürich/München 1980, S. 23-81. (Engl. Original: J. Schacht/C.E.
Bosworth (Hrsg.): The Legacy of Islam, 2nd ed., London 1974; die dt. Ausg. betreute H. Fähndrich).
Rudolph, Ekkehard: Bestandsaufnahme: kultur- und sozialwissenschaftliche Forschung über die muslimische Welt, Hamburg 1999.
Schulze, Reinhard: “Orientalistik und Orientalismus”, in: Werner Ende / Udo Steinbach (Hrsg.): Der Islam
in der Gegenwart, 3. Aufl., München 1995, S. 707-717, 884-888.
Wirth Eugen: “Orientalistik und Orientforschung – Aufgaben und Probleme aus der Sicht der Nachbarwissenschaften”, in: 19. DOT (28. 9.-4.10. 1975 in Freiburg i. Breisgau), hg. V. Wolfgang Vogt, Wiesbaden
1977, S. 55-82.
W6211: BA-SPR Usbekisch I
ECTS Punkte: 4
Kann als freie
Leistung bezogen bzw. im Wahlbereich belegt werden.
3stündig: Donnerstag, 14 - 16, dritte Stunde nach Terminabsprache
Beginn: 17.9.
Die auf zwei bzw. vier Semester angelegte Übung gibt einen Überblick über die elementare Grammatik
des Usbekischen und will vor allem die Fähigkeit zur selbständigen Lektüre vermitteln. In den ersten beiden Semestern werden ausserdem Alltagssituationen mit Hilfe von Kommunikationsübungen erprobt.
Vor einigen Jahren ist in Usbekistan die Lateinschrift eingeführt worden. Bislang beschränkt sie sich jedoch weitgehend auf Schulbücher. Das Erlernen der kyrillischen Schrift ist daher noch unerlässlich, zumal die Lehr- und Wörterbücher in westeuropäischen Sprachen alle darauf basieren.
Türkischkenntnisse sind willkommen, aber nicht Voraussetzung.
Der Termin für die dritte Stunde wird in der ersten Sitzung festgelegt.
Lehr- und Wörterbücher:
Khayralla Ismatulla: Uzbek Textbook, volume I, Indiana University, Springfield 2001. (Audio-Kassetten
zum Lehrbuch befinden sich im Schrank des Vorlesungsraumes, Zi. 306; die gesprochenen Texte sind
auch online abrufbar: http://languagelab.bh.indiana.edu/uzbek_mod_lit.html [bis 31. Juli], zuletzt eingesehen am 30. Juni 2009).
Sharipova, Nigora & Ykema, Hanneke: Marhamat – Uzbek Coursebook for Beginners, Tashkent 2002
[mit 2 Audio-CDs].
Azimova, Nigora: An Elementary Uzbek Textbook, Workbook, Cyrillic Alphabet Reader, and video and
audio CDs, Bloomington, Ind, 2005.
Krippes, Karl A.: Uzbek-English Dictionary, Kensington, Maryland 1996; rev. ed. 2002; Wörterbuch online:
http://uzbek.firespeaker.org.
Weiteres Lehrmaterial ist unter http://www.indiana.edu/~celtie/uzbek.html abrufbar, zuletzt eingesehen
am 30. Juni 2009.
Amerikanisch-usbekische Sendungen (Radio, Video; auch Podcasts):
http://www.voanews.com/uzbek/tv.cfm, zuletzt eingesehen am 30. Juni 2009.
Britisch-usbekische Sendungen: http://www.bbc.co.uk/uzbek/, zuletzt eingesehen am 30. Juni 2009.
Eine eventuelle Anrechenbarkeit im Wahlbereich bzw. als Freie Leistung ist mit den Veranstaltungsleitern
zu besprechen.
-5-
W6212: BA-Grundlagenseminar: Geschichte von Philosophie und Naturwissenschaft
in der Abbasidenzeit
ECTS: 5
Donnerstag 16 – 18
Beginn: 18.9.
Die Blüte der klassischen islamischen Kultur in der Abbasidenzeit ist eng verbunden mit der besonderen
Rolle der Philosophie. Die philosophische Entwicklung erhielt dabei wesentliche Impulse von der im 9. Jh.
einsetzenden Übersetzung vor allem aristotelischer und neuplatonischer Schriften aus dem Griechischen.
In diesem Grundlagenseminar werden daher zunächst die antiken Grundlagen der islamischen Philosophie und die Übersetzungstätigkeit ins Arabische im historischen Umfeld zu betrachten sein. Muslimische
Philosophen wie al-Kindî, al-Fârâbî, Ibn Sînâ und Ibn Rušd brachten in den folgenden Jahrhunderten eine
Anzahl origineller Entwürfe hervor, deren zentrales Anliegen es war, auf je eigene Weise eine Synthese
zu schaffen, die sowohl das geoffenbarte Wissen aus dem Koran als auch Einsichten aus der griechischen Philosophie integrierte. Trotz dieser Rückbindung an religiöse Überzeugungen gerieten die Philosophen in die Kritik, als deutlich wurde, dass sie in der Schöpfungs- oder Auferstehungslehre den antiken
Philosophen zuneigten, weshalb al-Ghazâlî (st. 1111) sie sogar des Unglaubens beschuldigte.
Im Anschluss an die Beschäftigung mit diesen Entwürfen aus der theoretischen Philosophie werfen wir
einen Blick auf die Entwicklung anderer Wissenschaften, die ebenfalls auf der Rezeption des antiken
Gedankengutes basierten zugleich aber auch praktisch motiviert waren. Hier wäre zum einen die Medizin
zu nennen, deren besondere Verbindung zur Philosophie auch darin zum Ausdruck kommt, dass fast
jeder Philosoph auch als Arzt tätig war. Darüber hinaus spielten aber auch Mathematik, Astronomie, Optik sowie technische Verfahren in der Bewässerungswirtschaft wie Hydraulik eine wichtige Rolle in der
islamischen Wissenschaftsgeschichte.
Literatur: Rudolph, Ulrich: Islamische Philosophie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. München 2004.
L’ âge d’or des sciences arabes. Institut du monde arabe. Paris 2006.
TeilnehmerInnen: Orientalische Sprachkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Es sollten 5 Stunden zusätzliche Eigenleistung pro Semesterwoche eingeplant werden. Die Teilnehmerzahl bei diesem Seminar
ist auf 25 beschränkt. Studierende, für die das Grundlagenseminar eine Pflichtveranstaltung ist, haben
Vorrang vor jenen, die es im Wahlbereich oder als Freie Leistung belegen möchten.
W6213 BA/MA SPR: Usbekisch III
ECTS: 4
Kann als freie Leistung bezogen bzw. im Wahlbereich belegt werden.
Donnerstag 12 - 14 / 17.09.–17.12.2009 (wöchentlich)
Beginn: 17. 9.
Fortsetzung der Übung Usbekisch II des Frühjahrssemesters 2009. Der Schwerpunkt der Veranstaltung
liegt auf der Vertiefung und Erweiterung der Grammatikkenntnisse und auf der Lektüre von Texten zu
Geschichte und Kultur Zentralasiens.
Diese Übung kann bei Bedarf auch als Usbekisch IV belegt werden.
Lehrbuch:
ISMATULLA, Khayrulla H., Uzbek Textbook I & II, Springfield: Dunwoody Press, 2001.
Teilnahmevoraussetzungen: Vorgängige Teilnahme an Usbekisch II oder gleichwertige Kenntnisse.
W6214: Türkisch Tutorium I
ECTS: 0
Dienstag 12 - 14
Beginn: 15.9.
-6-
W6215: SPR Türkische Konversation
ECTS: 4
Dienstag, 16 - 18
Beginn: 15.9.
Dieser Kurs richtet sich an alle Lernende, die bereits 3 bis 4 Semester Türkisch gelernt haben und Studierende mit entsprechenden Kenntnissen. Diese Veranstaltung ist ein Treffpunkt für all diejenigen, die
vor allem Türkisch sprechen wollen. Als Gesprächsgrundlage dienen je nach Vorkenntnissen einfache
Alltagssituationen, verschiedenartige Texte wie Zeitungsartikel, Texte zu aktuellen Themen. Bei Interesse
können auch spezielle Themen wie soziale Struktur, Religion, Politik, Literatur usw. diskutiert werden.
Inhalte und Schwierigkeitsgrad orientieren sich an den Interessen und den Sprachkenntnissen der Teilnehmer.
Das Arbeitsmaterial wird in der Veranstaltung verteilt.
W6216:MA SPR: Türkisch III
ECTS: 4
Mittwoch: 10 - 12
Beginn: 16.9.
In dieser Übung werden die in den Kursen Türkisch I und Türkisch II erworbenen Grammatikkenntnisse
erweitert, vertieft und umgesetzt. Wenig anspruchsvolle Texte werden von den Teilnehmern übersetzt
und in der Übung durchdiskutiert. Besonderes Gewicht wird dabei auf die Aneignung komplizierter grammatischer Formen gelegt.
Teilnahmebedingungen: Teilnehmen können alle Studierende, die mindestens die Kurse Türkisch I und II
abgeschlossen haben oder über äquivalente Kenntnisse verfügen.
Eine eventuelle Anrechenbarkeit im Wahlbereich bzw. als Freie Leistung ist mit dem Veranstaltungsleiter
zu besprechen.
Materialien zur Übung werden ausgehändigt.
W6217: BA SPR: Türkisch I
ECTS: 4
Dienstag, 14 - 16
15.09.2009-15.12.2009 (wöchentlich)
Mittwoch, 14.00-16:00
16.09.2009-16.12.2009 (wöchentlich)
Dies ist der erste Teil der viersemestrigen Einführung in die türkische Sprache. Es richtet sich auch an
Studierende aller Fachrichtungen, die einen zweisemestrigen Sprachkurs besuchen wollen.
Eine eventuelle Anrechenbarkeit im Wahlbereich bzw. als Freie Leistung ist mit dem Veranstaltungsleiter
zu besprechen.
Empfohlene Literatur: Hüseyin Aguicenoglu: Türkisch: Lehrbuch Grammatik. Mit Übungen und Lösungsschlüssel. Reichert Verlag Wiesbaden, 2008.
W6218: BA-Seminar Die drei Leben des Sultans Baibars
ECTS: 6
Durchführung: Mittwoch: 16 - 18
Beginn: 16.9.
Baibars I. (reg. 1260-77), der von einem als Kind aus dem Kaukasus importierten Militärsklaven bis zum
Sultan aufstieg, hat bereits seine Zeitgenossen fasziniert, für die er eine ähnliche Bedeutung hatte wie
Napeleon I. für das Frankreich des 19. Jahrhunderts. Der historische Baibars, der als Sieger gegen die
Mongolen in ’Ain Djalût und Bezwinger der Franken in die Geschichte eingegangen ist, war nicht nur Ge-7-
genstand biographischen und historiographischen Schreibens, er bildet ab dem 14. Jahrhundert auch die
Grundlage für ein in den Gassen und Kaffeehäusern rezitiertes, mit zahlreichen abenteuerlichen und
übernatürlichen Elementen angereichertes Heldenepos: die Sîrat Baibars.
In diesem Seminar werden wir neben der historischen Figur Baibars, seiner Zeit und dem in seinen Institutionen und Strukturen von ihm wesentlich geprägten Mamlukensystem vor allem die Transformation(en)
der historischen Figur in Biographie, Historiographie und Epos vergleichend untersuchen. Dabei wird das
Verhältnis von Geschichte, Geschichtsschreibung und Fiktion in der modernen westlichen Forschung und
im vormodernen arabischen Kontext eine wichtige Rolle spielen. Das Seminar soll so ein theoretisches
Verständnis für Fragen der Geschichtsschreibung eröffnen, in eine zentrale Epoche der arabischen Gesellschaft einführen und zugleich ein Einführungstraining in die (gar nicht so schweren) Texte der gelehrten und populären arabischen Geschichtsschreibung darstellen (ein Teil der Texte ist in europäische
Sprachen übersetzt).
Die Leistungskontrolle stellt ein qualifiziertes Referat mit Handout dar.
Teilnahmevoraussetzungen: Der Kurs kann von Studierenden der Fächer Islamwissenschaft und Neuere
Orientalische Philologie besucht werden, die die Prüfung Arabisch IV bestanden haben oder vergleichbare Kenntnisse nachweisen können.
Literatur:
Thorau, Peter: Sultan Baibars I. von Ägypten, Wiesbaden 1987; Ibn ’Abd az-Zâhir, Muhyî ad-Dîn: Ar-raud
az-zâhir fî sîrat al-Malik az-Zâhir. (Edition und engl. Übers.: Syedah Fatima Sadeque): Baybars I of Egypt.
Dacca 1956; Maqrîzî: Taqî ad-Dîn: Kitâb as-sulûk li-ma’rifat duwal al-mulûk, Kairo 1956-1972 (Teilübersetzung von Etienne Quatremère: Histoire des Sultans mamlouks de l’Egypte. Paris 1837-1845). Ibn Iyâs,
Muhammad: Badâ’i’ az-zuhûr fî waqâ’i’ ad-duhûr. Die Chronik des Ibn Iyâs. Edition Muhamed Mostafa.
Kairo/Wiesbaden 1963 ff.; Anonymus: Sîrat al-Malik az-Zâhir Baibars. Ed. Jamâl al-Ghîtânî. Kairo 1996 ;
Anonymus : Le roman de Baybars (frz. Übersetzung einer Aleppiner Handschrift v. Georges Bohas u.
Jean-Patrick Guillaume). Paris 1985-1998 ; Anonyme : Sîrat al-Malik az-Zâhir Baibars. Edition G. Bohas
et K. Zakharia, Damaskus 2000- (kritische Edition einer damaszener Handschrift); Wangelin, Helmut: Das
Volksbuch vom König a.z-Z:ahir Baibars (Bonner Orientalistische Studien 17), Stuttgart 1936; Herzog,
Thomas: „Romans populaires arabes: De l’historiographie au roman, du roman à l’historiographie“ in
Jacquemond, Richard (Hrsg.): Ecrire l’histoire de son temps (Europe et Monde Arabe), Paris 2005, 95108; Herzog, Thomas: Geschichte und Imaginaire. Entstehung, Überlieferung und Bedeutung der Sîrat
Baibars in ihrem sozio-politischen Kontext, Wiesbaden 2006; Sublet, Jacqueline: Les trois vies du sultan
Baïbars, Paris 1992; Straub, Jürgen (Hrsg.): Erzählung, Identität und historisches Bewusstsein. Die psychologische Konstruktion von Zeit und Geschichte (Erinnerung, Geschichte, Identität; 1). Frankfurt am
Main 1998; Assmann, Jan: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen
Hochkulturen, München 1992 ; Conermann, Stephan : Historiographie als Sinnstiftung. Wiesbaden 2002.
W6219: Tutorium Arabisch III
ECTS: 0
Durchführung: Mittwoch 12 - 14
Beginn: 16.9.
Der Besuch des Tutoriums ist nicht verpflichtend, wird aber allen Studierenden dringend angeraten. Die
Erfahrung zeigt, dass Studierende, die das Tutorium besucht haben, deutlich bessere Fähigkeiten in Arabisch und auch deutlich bessere Prüfungsergebnisse erzielen.
WN158: BA SPR: Arabisch V
ECTS: 4
Durchführung: Dienstag 10 – 12
Beginn: 15.9.
In diesem Kurs werden wir anhand von Textausschnitten aus der modernen und der klassischen arabischen Literatur die in Arabisch I-IV erworbenen Fähigkeiten im Umgang mit Texten vertiefen.
Teilnahmevoraussetzungen: Der Kurs kann von Studierenden der Fächer Islamwissenschaft und Neuere
Orientalische Philologie besucht werden, die die Prüfung Arabisch IV bestanden haben oder vergleichba-8-
re Kenntnisse nachweisen können. Eine eventuelle Anrechenbarkeit im Wahlbereich bzw. als Freie Leistung ist mit dem Veranstaltungsleiter zu besprechen.
Anforderungen: Aktive kontinuierliche Mitarbeit, mindestens 2 Stunden Vor- und Nachbereitung des Unterrichts sowie zu Anfang des Kurses angekündigte Eigenleistung. Regelmässige Teilnahme: bei nicht
durch Krankheit oder zwingende Überschneidung mit einer anderen Veranstaltung des Majorstudiums
bedingter Abwesenheit von mehr als 3 Doppelstunden gilt der Kurs als nicht absolviert.
Kursmaterial: Materialien des Dozenten, u. a. aus Zakharia, K.: A la découverte des textes de la littérature arabe classique. Institut des Langues Anciennes de l’ENS LSH 2005 (In der Institutsbibliothek vorhanden).
W6220: Arabisch III
ECTS: 4
Durchführungen: Dienstag 8 – 10, Donnerstag: 8 - 10
Beginn: 15.9.
Fortsetzung des Sprachkurses Arabisch I-II. Festigung und Ausweitung der grammatikalischen Kenntnisse. Ausbau der Sprechfähigkeit und des Hörverstehens u. a. mit Videomaterial. Intensiver Umgang mit
Texten: Textverständnis und eigene Textproduktion.
Teilnahmevoraussetzungen: Der Kurs kann nur von Studierenden der Fächer Islamwissenschaft und
Neuere Orientalische Philologie besucht werden, welche die Prüfung Arabisch I-II bestanden haben oder
vergleichbare Kenntnisse nachweisen können.
Anforderungen: Aktive kontinuierliche Mitarbeit sowie täglich mindestens 2 Stunden Vor- und Nachbereitung des Unterrichts. Regelmässige Teilnahme: bei nicht durch Krankheit oder zwingende Überschneidung mit einer anderen Veranstaltung des Majorstudiums bedingter Abwesenheit von mehr als 6 Doppelstunden gilt das Semester als nicht absolviert. Der betreffende Studierende kann in diesem Fall nicht zum
4. Semester Arabisch zugelassen werden.
Lehrbuch: K. Brustad / M. al-Batal / A. al-Tonsi, al-Kitaab fii ta’allum al-‘arabiyya - A Textbook for Beginning Arabic (Georgetown UP), Part Two. Washington, D. C., 2006.
Empfohlene Referenzgrammatik: Eckehard Schulz, Modernes Hocharabisch. Grammatik. Wiesbaden,
2004 oder (detailreicher und präziser, aber schwieriger): Wolfdietrich Fischer, Grammatik des klassischen
Arabisch. Wiesbaden 2002.
Die Bücher sind in der Studentischen Genossenschaftsbuchhandlung Unitobler erhältlich.
W6221: Arabisch I
Montag 10 – 12, Mittwoch 12 – 14, Freitag 10 – 12
Beginn: 15. 9.
Informationen zum Kurs:
Dieser Sprachkurs richtet sich an Anfänger ohne Vorkenntnisse. Im ersten Semester der insgesamt viersemestrigen Veranstaltung werden die Fähigkeiten des Lesens und Schreibens sowie die korrekte Aussprache vermittelt, die Grundlagen der arabischen Grammatik erarbeitet und ein Basiswortschatz aufgebaut. Zum Ende des Semesters werden die Teilnehmenden in der Lage sein, mit einfachen Texten und
Gesprächssituationen umzugehen, auch werden sie selbständig kurze Texte verfassen können.
Der Kurs wird mit einer obligaten zweistündigen Prüfung abgeschlossen, die der Standortbestimmung
dienen soll.
Teilnahmevoraussetzungen:
Ausschliesslich für Studierende der Islamwissenschaft und / oder der Neueren Orientalischen Philologie
Regelmässige Anwesenheit von mindestens 80% (ansonsten gilt das Semester als nicht absolviert).
Aktive, kontinuierliche Mitarbeit
Die Bereitschaft, mindestens 90 – 120 Minuten täglich im Heimstudium für das Arabische aufzuwenden
-9-
Lehrbücher:
1. Al-Tonsi/Al-Batal/Brustad. Alif Baa; Introduction to Arabic Letters and Sounds. Washington D.C. 2004.
2. Al-Tonsi/Al-Batal/Brustad. Al-Kitaab; A Textbook for Beginning Arabic. Washington D.C. 2004.
Die beiden Bücher sind in der BUGENO (Buchhandlung der Studentischen Buchgenossenschaft Bern,
Unitobler) erhältlich.
3. Empfohlene Grammatik (Kauf fakultativ): Schulz, Eckehard. Modernes Hocharabisch; Grammatik.
Wiesbaden 2004. (erhältlich im Buchhandel)
W6222: Forschungskolloquium Islamwissenschaft (foki)
ECTS: 0
Das foki findet zwei bis drei Mal im Semester statt. Es wird vom Mittelbau der Universitäten Basel, Bern
und Zürich durchgeführt. Die Termine werden frühzeitig bekanntgegeben.
W6223: BA-Grundlagenseminar MuslimInnen in Europa
5 ECTS (BA-Studium)
Dienstag 10 - 12 Uhr
Beginn: 15.9.
Überall in Europa leben muslimische Minderheiten, aber nur auf dem Balkan finden sich Staaten, in denen Musliminnen und Muslime die Mehrheit der Bevölkerung stellen. In diesem Grundlagenseminar soll
gerade die Minderheitensituation im Zentrum des Interesses stehen, und damit die Frage, ob die muslimischen Gemeinschaften in einzelnen Staaten historisch gewachsen sind, oder ob sie erst in jüngerer
Zeit durch Migration aufgrund von Verfolgung oder zwecks Arbeitssuche entstanden sind.
Zu diesem Zweck werden wir uns zunächst einen Überblick über die Verteilung der Musliminnen und
Muslime in verschiedenen europäischen Staaten verschaffen, um anschliessend am Beispiel ausgewählter Länder (Schweiz, Frankreich, Grossbritannien etc.) spezifischen Fragen nachzugehen. So werden wir
etwa nach den Umständen und Ursachen der Migration fragen (z.B. Kolonisation, Flucht), aber auch nach
dem Verhältnis des jeweiligen Staates zu seinen religiösen Gemeinschaften (z.B. öffentlich-rechtlicher
Status) sowie spezifisch nach den Anliegen der Muslime und Musliminnen (z.B. Bestattung, Bau von
Moscheen). Am Ende des Semesters nehmen wir anhand der gewonnenen Einsichten und Resultate
einen Vergleich der verschiedenen Länder vor.
Ziel dieses Grundlagenseminars ist nebst dem Kennenlernen dreier Schwerpunkte unseres Instituts (Religionswissenschaft, Geschichte und Sozialwissenschaft) die Beschäftigung mit Musliminnen und Muslimen in einer Minderheitensituation.
TeilnehmerInnen: Studierende im Bachelorstudium. Die Kenntnis orientalischer Sprachen wird nicht vorausgesetzt. Die Anzahl der TeilnehmerInnen ist auf 25 beschränkt.
Voraussetzung für die Akkreditierung: Regelmässige und aktive Teilnahme (max. 3-maliges Fehlen), ein
Referat (mit Handout) von 15-20 Minuten Länge sowie das Bestehen einer kurzen Abschlussklausur.
Literatur: Die Texte werden zu Beginn des Semesters im Ordner des Seminarapparats zum Kopieren
bereitgestellt.
W6224: MA-Seminar: Islamische Normativität. Auch für Masterprogramm Religionskulturen.
ECTS: 5 ECTS (MA-Typ B), 7 ECTS (MA-Typ A/HS Liz.
Donnerstag: 8 - 10
Beginn: 24.9.
In diesem Masterseminar geht es um Geltungsansprüche, die mit der islamischen Tradition begründet
werden und die den Islam als „normative Ordnung“ definieren. Vor dem Hintergrund der aktuellen WerteNorm-Debatte (Habermas, Joas, Casanova, Taylor etc.), in der die Legitimität religionsbezogener Geltungsansprüche sehr unterschiedlich gewertet wird, soll zunächst der Fokus auf den Status der Normativität in den klassischen islamischen Kulturen untersucht werden. Gefragt wird, wie Normativität etwa im
Kontext der Koranexegese, der Traditionskritik oder der Rechtsfindung abgeleitet, was als Normen be- 10 -
handelt wurde und wie bestimmte Begriff wie sunna normative Kraft entfaltet haben. Mit Blick auf den
berühmten Gelehrtenspruch tataghayyaru l-ahkām bi-taghayyuri z-zamān [„die Urteile ändern sich mit der
Wandel der Zeit“] soll zudem geprüft werden, wie diese Normativität auf den historischen Wandel reagierte. Auch soll erörtert werden, wie die islamische Normativität – der Begriff wurde von Baber Johansen in
den 1980er Jahren zunächst eingeführt, um eine passende Übersetzung des arabische Begriffs sharī’a
zu finden – zum „gesatzten Recht“ (sharī’a) wurde und wie das Verhältnis von moralischen Normen und
Rechtsnormen gestaltet war. Der zweite Fokus wird auf die zeitgenössischen islamischen Geltungsansprüche gerichtet werden. Wir wollen zunächst die Funktion der Normativität in Diskursen des „öffentlichen Islam“ diskutieren und einen Blick in die Werkstatt eines zeitgenössischen Normenproduzenten
(muftī) werfen. Dann soll diskutiert werden, ob der aus der Ökonomie stammende Wertbegriff (arab.
qīma), der seit den 1950er Jahren in den islamischen Diskursen benutzt wird, mit den Normenbegriffen
als Geltungsbehauptung konkurriert. Schliesslich wird es darum gehen, den aktuellen Status der islamischen Normativität in öffentlichen Geltungsansprüchen zu analysieren. Hier wird zu fragen sein, wie das
religiöse Selbstverständnis muslimischer Gemeinschaften auf moderne Prinzipien der Normativität wie
liberale und demokratische Prinzipien der Rechtstaatlichkeit sowie rationale Standards und theorieüberprüfenden Kriterien der empirischen Wissenschaften reagiert.
Textgrundlage: ein Reader wird allen, die sich bis zum 1.9.2009 über EPHI angemeldet haben, elektronisch zugeschickt.
Anmeldung: Über EPHI
Anmeldung zur Leistungskontrolle: Über EPUB
Leistungsnachweis: Übernahme eines kritischen Referats mit schriftlichem Thesenpapier zu einem ausgewählten Thema des Seminars (5 ECTS); schriftlicher Essay (10 Seiten, 7 ECTS).
Literatur:
‘Awwā,´Ādil. Al-qīma al-akhlāqīya. [S.l.]: ash-sharika al-‘arabīya li-s-sihāfa wa-t-tibā‘a wa-n-nashr, 1965.
Abdullah, M. Amin. Studi agama: normativitas atau historisitas? Yogyakarta: Pustaka Pelajar, 1996.
Benkheira, M. H. L'amour de la loi: essai sur la normativité en Islam. Paris: Presses universitaires de
France, 1997.
Ferrara, Alessandro. The Force of the Example: Explorations in the Paradigm of Judgment. New directions in critical theory. New York: Columbia University Press, 2008.
Ginters, Rudolf. Werte und Normen: Einführung in die philosophische und theologische
Ethik. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1982.
Habermas, Jürgen. Faktizität und Geltung: Beiträge zur Diskurstheorie des Rechts und des demokratischen Rechtsstaats. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1992.
Hefner, Robert W. (ed.), Remaking Muslim politics: pluralism, contestation, democratization. Princeton,
N.J.: Princeton University Press, 2005.
Hiller, Friedrich (ed.), Normen und Werte. Heidelberg: Carl Winter, 1982
Jacobsen, Anders-Christian. Religion and Normativity The Discursive Struggle Over Religious Texts in
Antiquity. Aarhus Universitetsforlag, 2009.
Joas, Hans. Die Entstehung der Werte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1999
Johansen, Baber. "The Constitution and the Principles of Islamic Normativity against the Rules of Fiqh. A
Judgment of the Supreme Constitutional Court of Egypt" in: K. Masud, R. Peters & D. Powers (eds.), Dispensing Justice in Islam. Qadis and their Judgments, Leiden; Brill, 2006, S. 169-194.
Kutschera, Franz von. Einführung in die Logik der Normen, Werte und Entscheidungen. Freiburg; München: Alber, 1973
Noort, Ed. Religion und Normativität: interdisziplinäre Überlegungen zum Dekalog damals und jetzt:
Vorträge der dritten Konferenz der mittelsüdosteuropäischen und niederländischen Theologischen Fakultäten in Groningen. Groningen: Universiteitsdrukkerij Rijksuniversiteit Groningen, 2004.
Pieper, Irene, Michael Schimmelpfennig, Joachim von Soosten (ed.). Norm und Abweichung: Häresien in
religiösen Kontexten, München, Fink Verlag, 1998.
Vogt, Kari, Lena Larsen and Christian Moe (eds.), New directions in Islamic thought: exploring reform and
Muslim tradition, London; New York: I.B. Tauris, 2009 (v.a. Part 3: Authority and Islamic Normativity: Islamic authority Khaled Abou El Fadl, A theory of Islam, state and society Abdullahi A. An-Na'im, A call for
a moratorium on corporal punishment - the debate in review Tariq Ramadan, Negotiating gender rights
under religious laws in Malaysia Zainah Anwar, The changing concepts of caliphate - Social construction
of Shari'a and the question of ethics Muhammad Khalid Masud).
Chong, Dennis. Rational lives: norms and values in politics and society. Chicago, Ill.: University of Chicago Press, 2000.
Czerwińska-Schupp, Ewa (ed.)Values and norms in the age of globalization. Frankfurt; New York: Peter
Lang, 2007.
- 11 -
Hansson, Sven Ove, The structure of values and norms. Cambridge, UK; New York: Cambridge University Press, 2001.
Hatzis, Aristides N. Norms and values in law and economics. London: Routledge, [s.d.]
Makariev, Plamen, , Andrew M. Blasko, Asen Davidov (eds.). Creating democratic societies: values and
norms. Washington, DC: Council for Research in Values and Philosophy, 1999.
Pauer-Studer, Herlinde (ed). Norms, values, and society. Dordrecht; Boston: Kluwer Academic Pub.,
1994.
Ravid, Shelomi. ha-qesharim ben´arakhim le-normot: tahalikhe hishtanut ha-qibuts. Tel Aviv: Universitat
Tel Aviv, 1995.
Smith, Colin. Contemporary French philosophy; a study in norms and values. New York, Barnes & Noble
[1964]
Zak, Paul J. (ed.). Moral markets: the critical role of values in the economy; with a foreword by Michael C.
Jensen. Princeton: Princeton University Press, 2008.
W6225: MA Methodische Übung - Islam und Religionswissenschaft. Auch Masterprogramm Religionskulturen.
Mittwoch 16 - 18
ECTS: 5
Beginn: 23.9.
Die Islamwissenschaft, die Judaistik und die Religionswissenschaft wurden zwischen 1870 und 1900 fast
zeitgleich als akademische Disziplinen konstituiert. Die durch den Begriff Islamwissenschaft gestiftete
Sinneinheit wurde seit dieser Zeit vornehmlich über die Philologie definiert, was zwangsläufig zu einer
Kompartementalisierung der Islamwissenschaft in Einzelphilologien (Arabistik, Iranistik, Turkologie etc.)
führte und einen Systembezug der Islamwissenschaft etwa in bezug auf „Religion“ verhinderte. Aus heutiger Sicht verwundert es so nur wenig, dass der Islam nicht in den Kanon der Religionswissenschaft
integriert wurde und dass die frühe Religionswissenschaft dem Islam nur eine marginale Aufmerksamkeit
schenkte. Dies hatte zur Folge, dass religionswissenschaftliche Theorie- und Modellbildung von der Islamwissenschaft praktisch nicht zur Kenntnis genommen wurde und dass der Islam (wie auch das Judentum) aus der Taxonomie und Theoriebildung der Religionswissenschaft praktisch herausfielen. Diese
Trennung wissenschaftlicher Diskurse und Kanonisierung bedingte, dass der Islam vielfach in Differenz
zu Religion interpretiert wurde („Der Islam ist nicht nur Religion, sondern zugleich …“ oder „Der Islam ist
keine Religion, sondern …“) und dass das „Religiöse“ am Islam oftmals auf sufische Traditionen begrenzt
wurde. Wir wollen nun zunächst untersuchen, (a) wieso wissenschaftsgeschichtlich im 19. Jahrhundert
zwischen Islam und Religion unterschieden wurde, (b) wie die Religionswissenschaft den Islam aufgegriffen hat und (c) welche Rolle hier Modelle einer historischen, vergleichenden und/oder systematischen
Konzeptionalisierung der Religionswissenschaft gespielt haben. In einem zweiten Schritt geht es um den
normativen Gehalt der Religionswissenschaft und ihre Folgen für die Konzeptionalisierung des Islam
selbst. Dazu werden wir uns auch kritisch mit dominanten Methodologien der Religionswissenschaft (historisch-vergleichend, phänomenologisch etc.) befassen. Im dritten Teil werden wir dann fragen, (a) wie
die Islamwissenschaft auf Erkenntnisse der Religionswissenschaft reagierte und in ihre Modellbildung
integriert hat und (b) ob die Religionswissenschaft heute einen sinnvollen Systembezug der Islamwissenschaft darstellen kann.
Anmeldung: Über EPHI
Anmeldung zur Leistungskontrolle: Über EPUB
Leistungsnachweis: Übernahme eines kritischen Referats mit schriftlichem Thesenpapier zu einem methodischen Teilaspekt der Übung.
Vorab zu lesen: Waardenburg, Jean Jacques. Islam et sciences des religions: huit leçons au Collège de
France. Paris: Collège de France: Diffusion, les Belles lettres, 1998.
Weitere einführende Literatur:
Ernst, Carl W. Following Muhammad: rethinking Islam in the contemporary world. Chapel Hill: The University of North Carolina Press, 2003 = Mohammed folgen: Der Islam in der modernen Welt. Göttingen:
Vandenhoeck & Ruprecht, 2007, S. 64-97.
Figl, Johann (ed.). Handbuch Religionswissenschaft: Religionen und ihre zentralen Themen. Innsbruck:
Tyrolia; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2003.
Flasche, Rainer. Religionswissenschaft-Treiben: Versuch einer Grundlegung der Religionenwissenschaft.
Berlin: Lit, 2008.
Hock, Klaus. Einführung in die Religionswissenschaft. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft,
2002.
- 12 -
Kippenberg, Hans G. (Hans Gerhard) & Kocku von Stuckrad. Einführung in die Religionswissenschaft:
Gegenstände und Begriffe. München: C.H. Beck, 2003.
Kippenberg, Hans G. (Hans Gerhard). Die Entdeckung der Religionsgeschichte: Religionswissenschaft
und Moderne. München: Verlag C.H. Beck, 1997.
Kollmar-Paulenz, Karénina. „Zur Relevanz der Gottesfrage für eine transkulturell orientierte Religionswissenschaft“, in: U. Körtner (ed.), Gott und Götter. Die Gottesfrage in Theologie und Religionswissenschaft.
Neukirchen-Vluyn: Neukirchener, 2005, S. 23-49.
Kollmar-Paulenz, Karénina. Die Religionswissenschaft - Zur Relevanz eines „kleinen Fachs“ in der akademischen Landschaft. Bern 2003.
Löhr, Gebhard (ed.). Die Identität der Religionswissenschaft: Beiträge zum Verständnis einer unbekannten Disziplin. Frankfurt am Main; New York: P. Lang, 2000.
Rüpke, Jörg. Historische Religionswissenschaft: eine Einführung. Stuttgart: Kohlhammer, 2007.
Waardenburg, Jean Jacques. Reflections on the study of religion: including an essay on the work of Gerardus van der Leeuw. The Hague: Mouton, 1978.
Waardenburg, Jean Jacques. Religionen und Religion: systematische Einführung in die Religionswissenschaft. Berlin; New York: W. de Gruyter, 1986.
W6226: BA-Seminar: Jamal ad-Din al-Afghani, ar-radd´ala ad-dahriyin
ECTS: 6
Montag: 8 – 10
Beginn: 14.9.
Der kosmopolitische persische Journalist, Publizist und Autor Jamāl ad-Dīn al-Afghānī (ca. 18389.3.1897) gehört zu jenen Intellektuellen des 19. Jahrhunderts, die den Islam als öffentlichen Religion
propagierten und daraus politische Geltungsansprüche ableiteten. Dies bedeutete, dass al-Afghānī die
Deutungshoheit über den Islam nicht mehr als Privileg der Gelehrten (‘ulamā‘), Juristen (fuqahā‘) und
anderer Professionellen ansahen, sondern den Islam in Beziehung zu anderen Weltdeutungen der zeitgenössischen Öffentlichkeit setzten. Hierdurch wurde der Islam selbst grundlegend neu kontextualisiert
und schliesslich neu gedeutet. Ende 1880/Anfang 1881 verfasste al-Afghānī während seines zweiten
Aufenthalts in Indien auf Anfrage des Mathematiklehrers aus Hyderabad, Mawlwī Muhammad Wāsil, eine
kleine Schrift, in der er sich polemisch mit den „Materialisten“ und „Naturalisten“ seiner Zeit befasste und
den Islam als Gegenkonzept ausformulierte. Sachlich bezog er sich vor allem auf den indischen Politiker
Sayyid Ahmad Khan (1817-1898), der 1875 nach seinem Englandaufenthalt (1869/70) in Indien die Aligarh Muslim University gegründet und den englischen Empirismus zur Grundlage seiner Islamdeutung
gemacht hatte. Al-Afghānī liess seine persisch verfasste Stellungnahme unter dem Titel haqiqat-e madhhab-e naychari o-bayān-e hāl-e naychariyān 1881 in Hyderabad drucken. Es folgten bald verschiedene
Nachdrucke (Bombay 1882) und Übersetzungen ins Urdu (Kalkutta 1883) und ins Türkische (unveröffentlicht). 1885/6 schliesslich veröffentlichte der Mitstreiter aus seiner Zeit in Kairo und Paris, Muhammad´Abduh (149-1905), in Beirut eine arabische Übersetzung unter dem Titel risāla fī ibtāl madhhab addahrīyīn wa-bayān mafāsidihim wa-ithbāt anna ad-dīn asās al-madanīya wa-l-kufr fasād al-‘umrān
[„Schrift über die Nichtigkeit der Anschauung der Dahriten und die Darlegung der Ursachen ihrer Schlechtigkeit sowie die Feststellung, dass die Religion die Grundlage der Zivilisation und der Unglaube das Verderben der Kultur sind“]. In frühen Nachdrucken wurde der Titel auf die griffige Formel ar-radd´alā ddahrīyīn [“Widerlegung der Dahriten“] verkürzt. In heutigen Ausgaben hat der Text ca. 60 Seiten. Er wurde 1942 von Amélie-Marie Goichon ins Französische, 1968 von Nikki R. Keddie und Hamid Algar ins
Englische und 1997 erneut ins Türkische übersetzt.
In diesem Bachelorseminar wollen wir uns eingehend mit dieser kleinen Schrift befassen. Gemeinsame
Grundlage ist die englische Übersetzung von N. Keddie; in der Textarbeit werden wir dann einschlägige
Passagen im arabischen Text identifizieren und diskutieren. Es ist möglich, hierzu auch auf das persische
Original oder die türkische Übersetzung zurückzugreifen. Ziel des Seminars ist es, anhand dieses einschlägigen Quellentexts die Kontextualisierung des Islam in den Weltanschauungen des 19. Jahrhunderts kennenzulernen und den methodischen Umgang mit der Interpretation islamischer Texte der Moderne zu üben.
Textgrundlage: Die Übersetzung von N. Keddie sowie der arabische Text werden denjenigen, die sich
über EPHI angemeldet haben, zum 1.9.2009 elektronisch als pdf-Datei zugeschickt.
Anmeldung: Über EPHI
Anmeldung zur Leistungskontrolle: Über EPUB
Voraussetzungen: Grundkenntnisse des Arabischen, Persischen oder Türkischen (zumindest abgeschlossene Kurse I/II).
- 13 -
Leistungsnachweis: Übernahme eines kritischen Referats mit schriftlichem Thesenpapier zu einem Abschnitt des Buchs von al-Afghānī (ca. 7 Seiten) auf der Grundlage der englischen Übersetzung mit Rückgriff und Verweis auf die arabische (bzw. persische oder türkische) Quelle; schriftlicher Essay (10 Seiten)
zu einem ausgewählten Thema zum Werk von al-Afghānī.
Einführende Literatur:
Cemaleddin Efgani: Dehriyyun`a Reddiye, İstanbul: Ekin Yayinevi 1997
Srour, Hani. Die Staats- und Gesellschaftstheorie bei Sayyid Gamāladdīn "Al Afghāni" als Beitrag zur
Reform der islamischen Gesellschaften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Freiburg im Breisgau:
Schwarz, 1977.
Keddie, Nikki R. Sayyid Jamāl ad-Dīn "al-Afghānī"; a political biography, Berkeley, University of California
Press, 1972.
Kudsi-Zadeh, A. Albert. Sayyid Jamāl al-Dīn al-Afghānī; an annotated bibliography. Leiden, Brill, 1970.
Pakdaman, Homa. Djamal-ed-Din Assad Abadi, dit Afghani. Préf. de M. Rodinson. Paris, G.-P. Maisonneuve et Larose [1969].
Keddie, Nikki R. An Islamic response to imperialism: political and religious writings of Sayyid Jamāl adDīn "al-Afghānī"; including a translation of the "Refutation of the materialists" from the original Persian by
Nikki R. Keddie and Hamid Algar. Berkeley: University of California Press, 1983, 1. Ed. 1968.
Kedourie, Elie. Afghani and ´Abduh: an essay on religious unbelief and political activism in modern Islam.
London: Routledge, 2008 (1. Ed. 1966).
Afghānī, Jamāl al-Dīn, Réfutation des matérialistes: traduction sur la 3. éd. Arabe, avec introd. et notes,
par A. M. Goichon. Paris: P. Geuthner, 1942.
WN105: BA/MA SPR Persisch III
ECTS: 4
Freitag: 12 -14 Uhr
Beginn: 18.09.
Diese Veranstaltung ist die Fortsetzung des Grammatik- und Übungskurs Persisch II. Hier wird anhand
der erworbenen Grammatik- und Vokabelnkenntnisse ein sanfter Anstieg in die leichten persisch Lektüre
geschaffen. Eine Anthologie aus den diversen persischen Originalwerken der Gegenwart und der klassischen Perioden in Prosa und Vers sollte einen Überblick über die Erzähl- und Aufbaustruktur der persischen Sprache verschaffen.
Hier werden die verschiedenen Texte (leichte bis mittelswachere Lektüre) gelesen und interpretiert. Anbei
werden die grammatischen und syntaktischen Besonderheiten des Persischen diskutiert. Das Kannenlernen der Spezifika der Grammatik des klassischen Persisch ist der Bestandteil der Vorhabens dieser Veranstaltung. Neben den Zeitungslektüren werden andere Medien und Materialien (Videokassetten, Audio
CDs, DVDs) für die Vertiefung der Persischkenntnisse zu als Lernmittel verwendet und wird versucht die
Studierenden mit dem Persischen als ein „lebendigen“ Organismus, in Literatur- und Umgangsprache
und über die Texte hinaus vertraut zu machen.
Teilnahmevoraussetzungen:
Diese Übung ist für Studierende mit Persischkenntnissen des dritten Semesters ausgelegt. Interessierte,
die als Gasthörer an diesem Kurs teilnehmen möchten, werden um eine Rücksprache gebeten.
Mitarbeit: Regelmässige und aktive Teilnahme, Die Vorkenntnisse der persischen Grundgrammatik (2.
Semester).
Der regelmässiger Besuch von „Persian Lectures“ auf www.orientalistics.com ist für das Herunterladen
der behandelten und zu behandelnden Studienmaterialien und Grammatikstoffe von Relevanz. Dieses
empfiehlt sich insbesondere, wenn die Studierenden einige Veranstaltungen durch ihre Absenz verpasst
haben. so können Sie die diskutierten Themen von der Website abrufen.
Eine eventuelle Anrechenbarkeit im Wahlbereich bzw. als Freie Leistung ist mit dem Veranstaltungsleiter
zu besprechen.
Pflichtlektüre:
Folgende Lehrbücher sollen bis zum Beginn des Kurses beschaffen werden:
- 14 -
DELSHAD, FARSHID: Anthologia Persica, Blütenlese klassischer und moderner persischer Poesie vom
09. bis zum 21. Jahrhundert, Logos Verlag 2007 (ISBN 978-3-8325-1620-8)
DELSHAD, FARSHID: persische Chresttomathie, klassischer und moderner Prosawerke, Harrasowitz
2007 (ISBN: ISBN: 978-3-447-05614-4)
DELSHAD, FARSHID: Periodica Persica: Moderne persische Zeitungs- und Wissenschaftsleküre, Ausgewählte Texte mit Übungen, Annotationen & Fachglossar, Logos Verlag: Berlin 2007(ISBN: 978-3-83251640-6)
Die Bücher sind unter www.orientalistic.com bzw. folgenden Adressen zu bestellen:
http://www.logos-verlag.de/
http://www.harrassowitz-verlag.de/
www.shop.tutorials.de
www.amazon.de
Zusatzliteratur:
1. ALAVI, BOZORG, /Lorenz, Manfred (Hrsg.): Lehrbuch der persischen Sprache,
2. KAMSHAD, HASSAN, A Modern Persian Prose Reader, Cambridge University Press 1968.
3. WINDFUHR, GERANT, L., Modern Persian, Intermediate II, Michigan 1982.
4. HAIDARI, AMIR ABBAS, Modern Persian Reader, School of Oriental and African Studies, University of
London, London 1975.
5. BALAY, CHRISTOHPE, ESMAILI, HOSSEIN, LE PERSAN, AU QUOTIDIEN, Volume I, L’asiathèque
1993.
6. THACKSTON, M.W., An Inrodution to Persian, USA 1993.
7. KHANLARI, NATEL, A History of Persian Language, New Delhi 1979.
8. LAZARD GILBERT :A Grammar of Contemporary Persian, Bibliotheca Persica 1992.
9. Delshad, Farshid: “Persian Lectures/ Persian as A Foreign Language” unter:
www.orientalistics.com
(alle oben genanten Bücher sind in der Bibliothek für Islamwissenschaft vorhanden)
www.islam.unibe.ch
WN106: MA-SPR Persisch V
ECTS: 4
Freitag 14:00-16:00
Beginn: 19.9.
Diese Lehrveranstaltung richtet sich an Studierende, die vorhergehende Kurse (1-4) abgeschlossen haben und die die Grammatikstrukturen des Persischen gut kennen. Anhand Lektüretexte sowie mittels
Konversation werden bereits erworbene Kenntnisse in der persischen Sprache vertieft.
Dieser Kurs soll den Teilnehmern die Fähigkeit verleihen, sich selbständig mit ausgewählter Lektüre aus
Literatur, Medien mit religiös-politischen Texten zu befassen und ihre Fertigkeit auch in Deutschpersischer Übersetzung zu erhöhen. Die behandelnden Texte dienen im Seminar als Grundlage des Gesprächs, das in persischer Sprache erfolgen wird.
Eine eventuelle Anrechenbarkeit im Wahlbereich bzw. als freie Leistung ist mit dem Veranstaltungsleiter
zu besprechen.
Pflichtlektüre
Folgende Lehrbücher dürften bis zum Beginn des Kurses beschaffen werden:
DELSHAD, FARSHID: Anthologia Persica, Blütenlese klassischer und moderner persischer Poesie vom
09. bis zum 21. Jahrhundert, Logos Verlag 2007 (ISBN 978-3-8325-1620-8)
DELSHAD, FARSHID: persische Chresttomathie, klassischer und moderner Prosawerke, Harrasowitz
2007 (ISBN: 978-3-447-05614-4)
DELSHAD, FARSHID: Periodica Persica: Moderne persische Zeitungs- und Wissenschaftsleküre, Ausgewählte Texte mit Übungen, Annotationen & Fachglossar, Logos Verlag: Berlin 2007(ISBN: 978-3-83251640-6)
Die Bücher sind unter www.orientalistic.com bzw. folgenden Adressen zu bestellen:
- 15 -
http://www.logos-verlag.de/
http://www.harrassowitz-verlag.de/
www.shop.tutorials.de
www.amazon.de
WN178: BA SPR: TUTORIUM PERSICH I
ECTS: 0
Dienstag: 12 – 14
Beginn: 21.9.
Diese Veranstaltung versteht sich als die Begleitung zum Sprachkurs Persisch I und richtet sich in der
Durchführung und Struktur nach den Grundlinien dieses Sprachkurses. Durch die Repetition und Fokussierung auf die im Persisch I thematisierten Grammatik- und Syntaxübungen sollten die Schwierigkeiten
und die minder diskutierten Themen aufgegriffen und nochmals interpretiert werden. Dieses Tutorium
eignet sich vor allen für die Studierenden, die aus diversen Gründen den Sprachkurs Persisch I nicht
regelmässig besuchen können. Diese Veranstaltung wird jedoch allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern
des Persisch I dringend empfohlen.
WN107: BA SPR Persisch I
ECTS: 4
Mittwoch 10 – 12, Freitag 8 – 10
Beginn: 16.9.
Zwischen den für die Islamwissenschaft relevanten Sprachen, erweckt das Persische als eine der wichtigsten Naheostsprachen (Gebiete: Iran, Afghanistan, Tadschikistan, Teile Usbekistan und Nordindien)
besondere Interessen. Anderseits erhöht der zunehmende Einfluss Irans auf die Naheostpolitik die Stellung dieser Sprache in dem weltpolitischen Verständnis der Moderne.
Nach einer sprachwissenschaftlich orientierten Einführung in Sprachgeschichte, Morphologie und Phonologie und wissenschaftliche Transkription des Neupersischen wird versucht, anhand leichter Übungssätze
die Studierenden mit den Grundzügen der neupersischen Grammatik vertraut zu machen.
Persisch I ist eine überwiegend „grammatik- und syntax-orientierte“ Veranstaltung. Hier werden ebenso
auf die sprachwissenschaftlichen Aspekte der persischen Sprache als ein indogermanischer Zweig Wert
gelegt.
Damit die Studierenden von Grund aus mit der Struktur dieser indogermanischen Sprache wissenschaftlich und vor allem „differenziert“ umgehen können, sollten die Teilnehmer von Anfang an die sprachlichen
Grenzen und typologischen Divergenzen zwischen dem Persischen und Arabischen kennen lernen. Daher empfiehlt es sch an den historisch-einführenden Stunden des Kurses in den ersten Wochen der Veranstaltung teilzunehmen.
Voraussetzung für die Teilnahme:
Vorkenntnisse im Arabischen (1-2 Semester) sind erwünscht, jedoch nicht die Bedingung.
Mitarbeit: Regelmässige und aktive Teilnahme und Erledigung von Hausaufgaben.
Eine eventuelle Anrechenbarkeit im Wahlbereich bzw. als freie Leistung ist mit dem Veranstaltungsleiter
zu besprechen.
Literatur:
Folgende Lehrbücher dürften bis zum Beginn des Kurses beschaffen werden:
BEHZAD, FARAMARZ, DIVSHALI. SORAYA: Sprachkurs Persisch: eine Einführung in die persische
Sprache der Gegenwart. Logos Verlag, Bamberg 2004, (ISBN 3-9807103-5-1);
DELSHAD, FARSHID: Anthologia Persica, Blütenlese klassischer und moderner persischer Poesie vom
09. bis zum 21. Jahrhundert, Logos Verlag 2007 (ISBN 978-3-8325-1620-8)
DELSHAD, FARSHID: persische Chresttomathie, klassischer und moderner Prosawerke, Harrasowitz
2007 (ISBN: 978-3-447-05614-4)
DELSHAD, FARSHID: Periodica Persica: Moderne persische Zeitungs- und Wissenschaftsleküre, Ausgewählte Texte mit Übungen, Annotationen & Fachglossar, Logos Verlag: Berlin 2007(ISBN: 978-3-83251640-6)
Die Bücher sind unter www.orientalistic.com bzw. folgenden Adressen zu bestellen:
http://www.logos-verlag.de/
http://www.harrassowitz-verlag.de/
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WN192: BA-Grundlagenseminar: Frauenrechte in den arabischen Staaten
ECTS: 5
Mittwoch: 8 - 10
Beginn: 16.9.
Der vierte Arabische Bericht über die menschliche Entwicklung in arabischen Gesellschaften aus dem
Jahr 2006, hat sich schwerpunktmäßig mit der Situation von Frauen auseinander gesetzt, und deren
fehlende politische und wirtschaftliche Partizipation moniert. Dieses Seminar beschäftigt sich mit der
politischen Dimension der Genderproblematik im Arabischen Raum. Es untersucht die Frage, warum
die arabischen Staaten (mit Ausnahme von Tunesien und zu eine gewissem Grade Marokko) sich
geweigert haben, ihr Familienrecht zu modernisieren und seiner religiösen Grundlage zu entheben,
obwohl sie den Frauen das Stimmrecht oft automatisch gaben. Im Zentrum steht die These, dass der
Unwille dieser Gesellschaften, eine Modernisierung in Angriff zu nehmen, ein Indiz dafür ist, dass die
arabischen Staaten sich noch immer in einer Übergangsphase zwischen „traditionell“ und „modern“
befinden. Ein zentrales Merkmal dieser Übergangsphase ist die Abhängigkeit ihrer politischen Eliten
von der traditionellen Machtbasis (sei sie stammesbedingt, religiös oder konfessionell). Diese Abhängigkeit wirkt sich nachteilig auf die Rechte der Frauen aus, besonders in familiären Angelegenheiten.
Das Seminar wird dazu die aktuelle Lage der Frauen in ausgewählten arabischen Ländern untersuchen.
.
Literatur:
Gender and Development in the Middle East and North Africa: Women in the Public Sphere. MENA
Development Report. Washington, D.C.: The World Bank, 2004, pp. 1-23.
Azzam, Maha. "Gender and the Politics of Religion in the Middle East”, in Yamani, Mai (ed.). Feminism and Islam: Legal and Literary Perspectives. London: University of London, 1996, pp. 217-230.
Moaddel, Mansor. “Religion and Women: Islamic Modernism versus Fundamentalism”. Journal for the
Scientific Study of Religion, Vol. 37, No. 1. (Mar., 1998), pp. 108-130.
Moosa, Ebrahim, “The Dilemma of Islamic Rights Schemes”. Journal of Law and Religion, Vol. 15, No.
1/2. (2000-2001), pp. 185-215.
Morsink, Johannes. “Women’s Rights in the Universal Declaration”. Human Rights Quarterly, Vol. 13,
No. 2. (May, 1991), pp. 229-256.
Joseph, Suad & Slyomovics, Susan, (eds.), Women and Power in the Middle East, Philadelphia: University of Pennsylvania, 2001, Part I. Overviews, pp. 23-58.
Keddi, Nikki R. & Beth Baron (eds.). Women in Middle Eastern History: Shifting Boundaries in Sex and
Gender. New Haven: Yale University Press, 1991, pp.1-42.
Charrad, Mounira M. States and Women Rights: The Making of Postcolonial Tunisia, Algeria, and
Morocco. Berkeley: University of California Press, 2001, pp. 85- 144
; pp. 201-232.
Charrad, Mounira M. “Becoming a Citizen: Lineage Versus Individual in Tunisia and Morocco”. In Joseph, Suad (ed.). Gender and Citizenship in the Middle East. Syracuse: Syracuse University Press,
2000, pp.70-87.
Doumani, Beshara. “Endowing Family: Waqf, Property Devolution, and Gender in Greater Syria, 1800
to 1860”. Comparative Studies in Society and History, Issue 1, January 1998, pp. 3-41.
Gelvin, James L. “Demonstrating Communities in Post Ottoman Syria”. Journal of Interdisciplanary
History, Col. 25, No. 1. (Summer, 1994), pp. 23-44.
Tètreault, Mary Ann. “Kuwait’s Annus Mirabilis”. Middle East Report Online. September 7, 2006, pp. 113.
Julia, Maria and Ridha, Hadi. Women and War: the Role Kuwaiti Women Played During the Iraqi Occupation”. Journal of International Development. Volume 13, Issue 5., July 2001, pp. 583-598.
Al Mughni, Haya. “Women Organizations in Kuwait”. Joseph, Suad & Slyomovics, Susan, (eds.),
Women and Power in the Middle East, Philadelphia: University of Pennsylvania, 2001, pp. 176-182.
Carapico, Sheila & Wuerth, Anna. “Passports and Passages: Tests of Yemeni Women’s Citizenship
Rights”, in Joseph, Suad (ed.). Gender and Citizenship in the Middle East. Syracuse: Syracuse University Press, 2000, 261-271.
Carapico, Sheila. “The Dialectics of Fashion: Gender and Politics in Yemen”, in Joseph, Suad & Slyomovics, Susan, (eds.), Women and Power in the Middle East, Philadelphia: University of Pennsylvania, 2001, pp.183-190.
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Altorki, Soraya. “The Concept and Practice of Citizenship in Saudi Arabia”, in Joseph, Suad (ed.).
Gender and Citizenship in the Middle East. Syracuse: Syracuse University Press, 2000, pp. 215-236.
Yamani, Mai. “Some Observations on Women in Saudi Arabia”, in Yamani, Mai (ed.). Feminism and
Islam: Legal and Literary Perspectives. London: University of London, 1996, pp. 263-280.
Manea, Elham, The Arab State and Women’s Rights: The Case of Saudi Arabia - The Limits of the
Possible, Orient, German Journal for Politics, Economics and Culture of the Middle East, Berlin, No. II,
July 2008, pp. 15-25
Teilnahmevoraussetzungen: Gute Kenntnisse von Englisch
ist erforderlich
WN125: BA-Seminar: Nationalismen im Nahen Osten: Grundbegriffe, Formen, Bewegungen
ECTS: 6
Montag, 16 - 18
Beginn: 14.9.
Der Nationalismus gehört zu den wichtigsten politischen Ideen, die die Welt seit dem 19. Jahrhundert
mitgestaltet haben. Trotz seiner globalen Dimensionen ist aber das Phänomen nur in seinen spezifischen
Ausgestaltungen zu fassen. Das macht den Nahen Osten zu einem besonders interessanten, aber auch
komplexen Fall. Das Seminar will in die Diskussionen zu den verschiedenen Nationalismen einführen,
indem es in einem ersten Schritt Grundbegriffe und Diskussionslinien erarbeitet und dann versucht, die
Vielfalt von Formen und Bewegungen an exemplarischen Fällen aufzuzeigen. Schwerpunkt liegt dabei
auf dem arabischen Nationalimus.
Das Seminar beruht auf Kurzreferaten und kleineren Inputs auf der Grundlage einer gemeinsamen Lektüre. Der Leistungsnachweis erfolgt individuell und an mehreren Terminen im Semester (Referat, Handout,
schriftliche Arbeit).
Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende im BA „Islamic and Middle Eastern Studies“. Gute
Englischkenntnisse sind Teilnahmevoraussetzung, anderer relevanter Sprachen wie Arabisch, Türkisch,
Persisch etc. von Vorteil.
Literaturempfehlungen zur Veranstaltung:
Anderson, Benedict R.: Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts, 2. Aufl.,
Frankfurt/Main 2005 (Imagined communities: Reflections on the origin and spread of nationalism, rev. ed.,
London 2006); Manela, Erez: The Wilsonian moment. Self-determination and the international origins of
anticolonial nationalism, Oxford 2007; Suleiman, Yasir: The Arabic language and national identity. A
study in ideology, Edinburgh 2003; Dawisha, Adeed: Arab nationalism in the twentieth century. From triumph to despair, Princeton 2003; Aksikas, Jaafar: Arab modernities. Islamism, nationalism, and liberalism
in the post-colonial Arab world, New York 2009.
WN126: MA-Seminar: Darfur in Sudan: Geschichte einer gescheiterten Integration?
ECTS: 6
Montag, 10 - 12
Beginn: 14.9.
Noch nie hat Darfur so viel weltweite Aufmerksamkeit erregt wie in den Jahren seit 2003, als ein lange
schwelender Konflikt zu einem blutigen Krieg wurde, den viele als Genozid einstufen. Doch hinter den
Schlagzeilen bleibt die Komplexität des Geschehens oft im Dunkeln. Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen um Ethnizität und Identität, State und Nation building unter kolonialen und post-kolonialen Bedingungen, Gewalt und Genozid betrachtet das Seminar Akteure und ihre Identitäten und Interessen in
einer historischen Perspektive. Dabei dient uns die Frage nach der Integration des ehemaligen Sultanates Darfur in den kolonialen und unabhängigen Staat Sudan als roter Faden.
Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende im MA „Middle Eastern Studies.“
Anmeldung bis 30. August 2009 unter [email protected].
Der Leistungsnachweis erfolgt durch Referat, Handout und eine schriftliche Arbeit.
Diese Veranstaltung kann im Rahmen der Freien Leistung besucht werden.
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Literaturempfehlungen zur Veranstaltung:
Mamdani, Mahmood: Saviors and survivors. Darfur, politics, and the war on terror, New York 2009;
O’Fahey, Rex Sean: The Darfur Sultanate. A history, London 2008; Daly, Martin W.: Darfur’s sorrow. A
history of destruction and genocide, New York 2007. Flint, Julie/De Waal, Alexander: Darfur. A short history of a long war, London 2005.
WN179: BA Tutorium I: Einführung in die Hilfsmittel der Islamwissenschaft
ECTS: 0
Montag 12 - 14
Beginn: 14.9.
Diese Veranstaltung bietet eine Einführung in die Arbeitsweisen und Hilfsmittel unserer Studienrichtung.
Neben dem Kennenlernen der einführenden Literatur, der wichtigsten Nachschlagewerke und der
verschiedenen Bibliotheken, wird das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten im Zentrum stehen
(u.a. Themenwahl, Literaturrecherche, Zitieren, Bibliographieren).
Leistungskontrolle: Im Rahmen von kleineren schriftlichen Aufträgen soll die praktische Anwendung des
erlernten Stoffes geübt werden.
TeilnehmerInnen: Obligatorisch für Studierende im BA-Studium (Major und Minor 30 KP). Die Kenntnis
orientalischer Sprachen wird nicht vorausgesetzt.
Obligatorische Lektüre:
HALM Heinz: Der Islam. Geschichte und Gegenwart, 5., akt. Aufl., München: C.H. Beck 2004.
Hinweis: Bis Semesterbeginn sind Änderungen und Ergänzungen möglich.
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