Alter Schwede!
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Alter Schwede!
relais VCP Land Hamburg Alter Schwede! /1 -4 2 A u s g 1 a b e Jamboree 2011 2 I n h seite 3 a l t 3 relaisvant Kirchentag 4 Bundesversammlung 6 Wölflingslager 8 Herbstkurse 10 Kenia 14 Großes Lager mit den Kleinen schwerpunkt Jamboree 16 infohagel 22 b-seite Empört Euch! 26 selbermachen Gebrannte Mandeln 27 Jamboree vereint Nationen haltbar Enten füttern 28 ende der durchsage 30 impressum 31 Ist Vögel füttern okay? relais wir schalten schneller Titelfoto; Rückseite: Kim Rask/Scouterna; Mikko Roininen/Scouterna Fotos Seite 2: Jonas Elmqvist/Scouterna; Thomas Max Mueller (PIXELIO); relais seite 3 Liebe Leserinnen und Leser, seit Erscheinen der letzten Ausgabe ist schon wieder ein halbes Jahr vergangen und nun liegt endlich ein neues relais vor. Das ist zum einen natürlich ein Grund zur Freude, zum anderen aber auch ein Grund zur Besorgnis, denn es offenbart: Wir haben ein Problem. Die Redaktion ist auf einige wenige Mitglieder zusammengeschrumpft, die selbst mit vielen anderen Baustellen zu kämpfen haben. Eine vernünftige Redaktionsarbeit, die zuletzt zu der erfreulichen Gewohnheit von vier Ausgaben im Jahr führte, ist auf diese Weise nicht möglich. Das Land muss sich nun einige Fragen stellen: Wird es schnell eine neue Redaktion mit motivierten Mitgliedern und Leitungspersonen geben? Muss man vielleicht Abstriche machen bei dem Wunsch, vier Ausgaben im Jahr herauszugeben? Oder bei dem Wunsch nach inhaltlichen Schwerpunkten? Bedarf es überhaupt noch einer eigenen Verbandszeitschrift oder ist sie unnötiger Luxus? Zumindest die letzte Frage lässt sich in unseren Augen klar beantworten: Im nächsten Jahr findet nach vier Jahren wieder ein Landeslager statt und der VCP Hamburg sucht eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für unseren Bildungsreferenten. Zudem stehen Wahl- en zum Landesvorsitz und auf Bundesebene zum Bundesvorsitz an. Alles deutet darauf hin, dass Letztere sogar in einer Kampfabstimmung entschieden werden. Außerdem steht der VCP vor der größten Strukturreform der Verbandsgeschichte. Und natürlich wirft der Kirchentag, der 2013 bei uns in Hamburg stattfinden wird, seine Schatten bereits voraus. Selten gab es also so viel Anlass zur verbandsinternen Aufarbeitung und Diskussion. Der VCP Hamburg sollte daher auf „sein Blatt“, das im kommenden Jahr 50 Jahre alt wird, nicht verzichten. Die vorliegende Ausgabe hat nun einen starken Berichtscharakter. Ein inhaltlicher schwerpunkt wäre natürlich erstrebenswert gewesen, war aber aufgrund der beschriebenen Situation nicht möglich. Zugleich haben so viele schöne und spannende Aktionen im Land stattgefunden, über die es zu berichten lohnt. Die Vielzahl der Aktionen zeigt auch: Der VCP Hamburg ist lebendig! Wir hoffen, dass es uns mit diesem Heft gelungen ist, etwas von dieser Lebendigkeit zu vermitteln. Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Start ins neue Jahr und nun viel Spaß beim Lesen! die Redaktion relaisvant H Text: Marthe Fock Foto: Hannah Wiehl ! ... da war auch unser e r z Der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden aus der Sicht einer Helferin. W 4 ir machen uns am 1. Juni früh morgens auf, um herauszufinden, wo unser Herz nun auch sein würde. Leider will die Bahn uns den Weg nicht ganz so angenehm machen, sodass sie unseren ICE spontan gegen einen überfüllten IC tauscht. In Dresden angekommen bringt die Straßenbahn uns in die Neustadt zu unserem Einsatzort, der Scheune. Die Allaunstraße entpuppt sich als „Schanze“ Dresdens und die Scheune als Jugendclubmusikkulturschuppen. Da wir noch Zeit haben, bringen wir unser Gepäck in unsere Schule, die nur einen Katzensprung über die Mauer entfernt ist. Unser Quartier versteckt sich hinter mit Plakaten überklebten Türen. Es ist eine alte Schule, die in diesem Viertel ein wenig verloren wirkt. Nach unserer Einweisung in der Scheune machen wir uns schnell auf den Weg zur Frauenkirche, wo wir unseren ersten Einsatz haben. Wir dürfen während eines Eröffnungsgottesdienstes „in leichter Sprache“ einen Bereich für die Menschen freihalten, die nicht lange stehen können. Der Job ist schnell erledigt, sodass wir uns in der Helferverpflegung stärken und Pläne für den Feierabend schmieden. Den Abend der Begegnung verbringen wir gemütlich am Elbufer – die Stadt zeigt sich, lila angestrahlt, von ihrer besten Seite. Plötzlich beginnt auch die Elbe zu leuchten, denn Tausende von Lichtern schwimmen an uns vorbei. Die vorher verteilten Kerzen werden angezündet und wir befinden uns in einem Meer aus Lichtern. Da wir in der Scheune in Schichtdiensten arbeiten, können wir fast jeden Tag ausschlafen. Aber wir sind ja nicht zum Schlafen gekommen. Auf den zwei Bühnen der Scheune findet ein etwas alternatives Kirchentagsprogramm statt, von Rockandacht bis R’n’B und Rap ist für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Während unserer Arbeit kontrollieren wir, dass nur Kirchentagsbesucher Zutritt zu den Musikveranstaltungen haben und dass die Männer, die zu den Toiletten wollen, nicht aus Versehen daran vorbei in den Backstagebereich laufen. Außerdem gehört es zu unseren Aufgaben, die Zufahrt zur Scheune autofrei zu halten. Dazu sind wir mit Absperrband und Sonnenstühlen ausgerüstet. Unsere Arbeit ist also ziemlich entspannt, zieht sich dadurch aber manchmal etwas hin. Trotzdem vergehen die Tage wie im Flug. Außerhalb unserer Einsätze erkunden wir Dresden bei Tag und bei Nacht: Wir verbessern unsere Frisbeekünste am Elbufer, durchforsten den tollsten Spieleladen Dresdens am Altmarkt und blicken im Staatsschauspiel hinter die Kulissen. Durch unsere Arbeitszeiten essen wir selten in der Helferverpflegung, stattdessen probieren wir uns im Laufe der Tage durch das Nahrungsangebot der Allaunstraße. Trotz EHEC-Gefahr wird Subway für gut befunden, während der Dönermann als absolut widerlich und nicht empfehlenswert eingestuft wird und die Pizza keine Erinne- relaisvant rung hinterlässt. Ein Reporter des MDR interessiert sich sehr für die Nachhaltigkeit der Helferverpflegung, sodass wir uns einem kurzen Interview nicht entziehen können. Ich merke als Neuling schnell, dass der Kirchentag trotz hunderttausend Teilnehmern familär ist. Überall trifft man andere Hamburger Pfadis. Auch sonst kommt man dem Gefühl, es herrsche „Friede, Freude, Eierkuchen“, ziemlich nahe. Auf dem gesamten Kirchentagsgelände, aber auch in der Stadt erkennt man die Teilnehmer nicht nur an den bunten Schals, sondern auch am freundlichen Lächeln. Wofür sollte man denn nun als Helfer auf den Kirchentag fahren? Um fünf Tage unbezahlten Arbeitsstress zu haben, wäre eine Antwort. Meine Antwort ist: Um fünf Tage lang unbezahlbare Erinnerungen zu sammeln, Spaß zu haben, neue Leute und eine neue Stadt kennenzulernen. Und um wie nach jedem guten Erlebnis übermüdet, aber lächelnd nach Hause zu kommen. 5 relaisvant Nachhaltig die Vom 17. bis 19. Juni fand die 39. VCP-Bundesversammlung auf der Burg Rieneck statt. A m Freitagabend werden die Delegierten mit schwedischem Abendessen (Köttbullar und Preiselbeersauce) auf das Jamboree in Schweden eingestimmt. Rund 100 stimmberechtigte Delegierte eröffnen am nächsten Morgen die Bundesversammlung. Das angestrebte Mitgliederwachstum von zehn Prozent, das nötig gewesen wäre, um die Beitragserhöhung rückgängig machen zu können, wurde laut Bericht des e.V.-Vorsitzenden Arnold Pietzcker nicht erreicht. Gerade einmal drei Prozent Mitgliederzuwachs war im Laufe des letzten Jahres zu verzeichnen. Nachdem Bildungsreferent Tim Gelhaar und Generalsekretär Gunnar Czimczik über den Sachstand zum Thema sexualisierte Gewalt berichtet haben, gibt es erneut die Möglichkeit, auf einem groß ausgedruckten Selbstverständnis des VCP zur Prävention sexualisierter Gewalt zu unterschreiben. Das Thema Prävention sexualisierter Gewalt ist inzwischen in vielen Ländern und Orten präsent. Außerdem wird die VCP-Ar- 6 beitshilfe zu dieser Thematik sogar von anderen Organisationen übernommen. Nach den Berichten wird der Bundesvorsitzende Hans-Jürgen Poppek mit 100 JaStimmen und einer Enthaltung entlastet. Er bedankt sich für dieses Ergebnis, das sein bestes in seiner inzwischen elfjährigen Amtszeit ist. Aus dem Bericht zur Findung eines neuen Bundesvorsitzenden geht hervor, dass inzwischen sowohl von dem extra dafür eingesetzten Findungsausschuss als auch von Hans-Jürgen Poppek mögliche Personen gefunden wurden, die sich eine Kandidatur vorstellen können. Schwerpunkt dieser Bundesversammlung ist das Thema „Nachhaltigkeit im VCP“. Philipp Wagner von der Bundesleitung führt dazu mit einem Vortrag über den Begriff „Nachhaltigkeit“ ein. Auch wenn der VCP sich schon lange selbstverständlich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, werden auf dieser Bundesversammlung explizit in kleinen Gruppen verschiedene Bereiche des VCP beleuchtet. relaisvant z ukunft gestalten Text: Jannik Fischer; Fotos: Roman Heimhuber Wie nachhaltig ist der VCP auf Fahrten und Lagern, in seinen Häusern und Zentren, im Umgang mit Medien oder mit Blick auf die Produkte von F&F? Diese und viele weitere Fragestellungen werden in kleinen Workshops behandelt. Am Abend unterhält der VCP Land Schleswig-Holstein die Bundesversammlung mit bunten Spielen und Wettkämpfen rund um „Werner“. Dabei kann sich Nici als Hamburger Delegierte souverän im „Bügelverschluss schnippen“ durchsetzen und so die Königin des Abends werden. Stilecht gibt es als kulinarische Verköstigung Labskaus und „Bölkstoff“. Am nächsten Tag sorgt der Findungsprozess für ein neues Bundesliedes für die meisten und am leidenschaftlichsten geführten Diskussionen. Eigentlich sollten in diesem Jahr mehrere Lieder in die Erprobung gegeben werden. Doch da nur zwei Liedvorschläge vorliegen, wird der Prozess um zwei weitere Jahre verlängert. Die Bundesleitung wird beauftragt, in dieser Zeit sowohl externe Liedermacher mit der Komposition eines Liedes zu beauftragen, als auch nochmals gezielt verbandsinterne Kreative anzusprechen. Ferner soll es mindestens eine Liederwerkstatt geben. Das Ziel ist es, bis zum Oktober 2012 weitere Liedvorschläge zu erhalten und diese auf der Bundesversammlung 2013 in die Erprobung zu geben. Über die Trachtenordnung wird ebenfalls eine kontroverse Diskussion geführt. Die von der Bundesleitung vorgeschlagene Änderung wird von der Versammlung dahingehend verändert, dass auf dem rechten Ärmel nun offiziell Stammes-, Bezirks- und Landesabzeichen angebracht werden dürfen. Auf der rechten Brusttasche dürfen nun offiziell Lagerabzeichen angebracht werden. Diese müssen auch nicht mehr nach einem Jahr entfernt werden. Nach wie vor gilt jedoch, dass die Trachtenordnung nur eine Richtschnur ist, die Spielraum für Individualität und Gruppenabweichungen lässt. Das ebenfalls andiskutierte Thema Strukturreform wird den gesamten Verband in den nächsten Jahren wohl noch intensiv beschäftigen. Da die Änderung der Verbandsstruktur Auswirkungen bis zur Stammesebene haben wird, ist eine intensive Beteiligung und Auseinandersetzung aller Ebenen des Verbandes mit diesem Thema notwendig. Zu guter Letzt stimmt die Bundesversammlung der Bildung der Kontingente für das World Moot in Kanada 2013 und zum Rover Way 2012 in Finnland zu. Die Geister, Mehr als 60 kleine und große Leute kamen beim Landeswölflingslager (16. bis 18. September) zusammen, um gemeinsam auf Geisterjagd zu gehen. W as kann man tun, wenn irgendein Döskopp das Tor zur Geisterwelt offen lässt? Nicht viel? Falsch! Man ruft es ins Land hinaus und sucht sich tapfere Wölflinge, die sich dann mutig auf die Geisterjagd machen. Und Mut zeigen sie in der Tat. Es ist ein schönes Wochenende im September – St. Paulus, Astrid Lindgren, Matthias Claudius und die beiden Siedlungen Wandsbek und Reinbek machen sich mit ihren Wölflingen auf dem Weg. Natürlich nicht ohne eine entsprechende Vorbereitung. In den Gruppenstunden ist über Geister wie Hugo, der so gerne Vogelbeeren mampft, gesprochen worden. Und um den Geistern entsprechend entgegenzutreten, sind Geistersensoren, Geistersauger und andere Geräte gebaut worden. Ohne Ausrüstung kann man ja nicht losziehen. Der Weg führt die Geisterjäger an den Bargkamp. Ein sowieso schon sehr verwunschener Platz. Dort steht bereits das 8 Jurten-Schloss mit seinen sechzehn Geisterantennen und den fünf Satelliten. Nachdem die Unterkünfte der Geisterjäger aufgebaut sind, gibt es erstmal eine Stärkung. Im Anschluss werden alle Geisterjäger unterwiesen. Was wird uns morgen erwarten? Zum Tagesabschluss gibt es natürlich noch eine Geistergeschichte zu hören. Am Samstagmorgen – gleich nach dem Frühstück, wird es ernst. Die Geisterjägerausbilder treten zum Dienst an. In weißen Schutzanzügen und mit Geistersensoren wird erstmal die Jäger-Crew gesäubert. Geisterschleim ist eben überall und meist unsichtbar. Was gehört nun zu einer Geisterjägerausbildung? Ein ausgeprägtes Gleichtgewichtsgefühl, welches auf einem Balken trainiert wird. Dann technische Kenntnisse im Bauen eines Geistertores. Das Kochen oder eher Brauen einer Antigeistersuppe will ebenfalls gelernt sein. Auch im Kräftemessen und in 1. Hilfe soll- die ich fing Text: Sven Jörß (Petz) Fotos: Katja Czarnecki, Sven Jörß te ein Geisterjäger ausgebildet sein. Und so ziehen die Wölflinge los. Den ganzen Tag über werden sie an den verschiedensten Ausbildungsplätzen vorbereitet. Am Abend wird es dann ernst. Man kann die Geister schon im Wald hören. Ihre Ketten, ihr Geheul und so manch sonderbare Lichter. Nicht allen Geisterjägern ist so ganz wohl bei der Sache. Immerhin soll es nun in den dunklen Wald gehen. Nur mit seinem Rudel ohne Gruppenleiter. Aber ein Wölfling fürchtet sich nur kurz. Gleich danach macht er sich auf den Weg und fängt die Geister ein. Und man darf sagen. dass es wirklich nicht einfach ist. Man weiß von acht Geistern. Nachdem bereits zehn eingefangen und zum Geistertor gebracht sind, tauchen noch weitere Geister auf. Aber der Wald wird von den schleimigen und heulenden Geistern befreit. Als die Wölflinge das Geistertor mit vereinten Kräften schließen, gibt es dahinter noch lautes Heulen und Klagen. Aber dies vergeht sehr bald und auch das Leuchten hörte auf. Mutig können sie den Geisterwald wieder verlassen und sich in lustiger Runde in ihr Jurten-Schloss setzen. Natürlich gab es einen feierlichen Trunk, wie auch die Pfadis ihn kennen. Geister jagen macht sehr Müde und so gehen die Wölflinge mit dem Gesang ihrer Gruppenleiter in die Schlafsäcke. Der Gesang wird noch lange andauern. Die Wölflinge zeigen an diesem Wochenende Mut und Ausdauer. Viele von ihnen sind zum ersten Mal auf Fahrt. Viele Abenteuer haben sie bestreiten müssen, aber dank des tollen Wetters, den verspielten Gruppenleitern und dem Planungs-und Organisationsteams kommen alle glücklich und zufrieden nach Hause. Und sie sind schon gespannt, mit welchem Auftrag sie beim nächsten Mal losgeschickt werden. Herzlich Gut Jagd von allen Geisterjägern! 9 relaisvant Kur s halten Text: Marie-Jeanne Finke (pjaskit) In den Hamburger Herbstferien fanden zum ersten Mal die vom VCP Hamburg verantworteten Herbstkurse statt. Dazu zählte ein Überfliegerkurs (ein Lager- und Fahrtenkurs) für die Pfadfinderstufe sowie ein Kurs für angehende Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter statt. Der erste Testlauf dieses Kursangebotes war ein voller Erfolg. Z umindest in einem sind sich alle einig: Wir wollen unbedingt einen Gruppenleiterkurs im Herbst anbieten. Und nachdem die Herbstschulung nicht mehr als landesweites Schulungsangebot zur Verfügung steht, brauchen wir etwas anderes. Vorgaben gibt es erst mal nicht. Entsprechend weit auseinander liegen die Vorstellungen beim ersten Planungstreffen. Und so wird ein halbes Jahr lang viel diskutiert. Über altbekanntes und völlig neues, über Grundsätze und Erfahrungen. Der Überflieger soll ein Teil des Kurses sein, wir wollen draußen in Zelten schlafen und uns inhaltlich am Grundkurs orientieren. Das Konzept wird nach und nach schlüssiger, und nachdem die ersten Anmeldungen eingegangen sind, gibt es kein Zurück mehr. Mit einer bunten Mischung aus Grundkursgeübten, Herbstschulungserprobten, Teamerneulingen und natürlich unseren Teilnehmern für beide Kurse fahren wir los, um uns dann von den Überfliegern bereits im Bus wieder zu verabschieden. Sie wollen die ersten Tage 10 wandern und erst später wieder zu uns stoßen. Nachdem wir auf dem Vorwochenende noch furios bekocht worden sind, sind wir am Lagerplatz auf uns allein gestellt. Gekocht wird natürlich draußen im Zelt – gegessen gemeinsam mit allen mitten auf dem Lagerplatz. Danksagungen gehen in dieser Disziplin an das Känguru, den Pinguin und an alle fleißigen Teilnehmer, die von vegan bis püriert alles Vorstellbare auf unsere Teller gezaubert haben. Aber regelmäßige Mahlzeiten sind nicht die einzige Herausforderung. Einheiten und Spiele, Andachten und Abendprogramm und ganz nebenbei noch Feuerholz suchen, Zelte aufbauen und Berge voll nasser Kleidung, die aufgehängt werden wollen. Alles natürlich begleitet von den Gegebenheiten, die ein Zeltlager sonst noch so mit sich bringt. Ein Flipchart steht auf nassem Waldboden nämlich weniger gut, als man denkt. Und wer hätte erwartet, dass es im Oktober schon ab nachmittags so super-dunkel wird? Mehr als einmal muss außerdem das laufende Ta- gesprogramm abrupt unterbrochen werden – um schnell einige Gräben zu schaufeln. Aber auch von solchen Widrigkeiten lässt sich natürlich keiner unterkriegen. Pünktlich zu Beginn des Postenlaufes stoßen schließlich auch die Überflieger dazu. Für die folgenden zwei Tage gilt es nun, sich durch den Wald zu schlagen, über Flüsse zu hangeln, auf Türme zu klettern oder einfach nur über nassem Feuerholz ein Mittagessen zu kochen. Außerdem wird ein Streckenabschnitt mit dem Kanu zurückgelegt. Alle schlagen sich großartig, sodass einem anschließenden Schwimmbadbesuch nichts im Wege relaisvant steht. Dem Bademeister sei hiermit allerdings gesagt, dass die Wassertemperatur etwas zu wünschen übrig ließ. Zurück auf dem verwaisten Lagerplatz gibt es einiges zu tun, aber nachdem die Zelte wieder ordentlich stehen und die nassen Sachen aufgehängt sind, finden wir unsere Routine schnell wieder. Zum Glück meint es auch das Wetter wieder gut mit uns, sodass sich das Labyrinth aus Wäscheleinen voller Isomatten und Pullis schon bald etwas lichtet. Von nun an sind wir auch endlich mit zwei Kursen auf dem Lagerplatz. Und obwohl der Überflieger sein Lager ein Stück weiter im Wald aufgeschlagen hat als der Juleica-Kurs, gibt es neben den gemeinsamen Essenskreisen noch einiges, was zusammen stattfindet. So werden kursübergreifende Spieleketten or- 12 relaisvant ganisiert, Andachten gemeinsam gehalten und noch vieles mehr. Auch kleine personelle Ausfälle können auf diese Weise problemlos kompensiert werden. Neben allem Inhaltlichen gibt es unzählige erwähnenswerte Kleinigkeiten. So wird unsere Jurte nach und nach immer mehr zum Wohnzimmer, unterstützt durch kreative Überbleibsel aus den Einheiten, Teppiche und aufgehängte Jutebeutel– für jeden Teilnehmer einen. Letztere als Aufbewahrung für Liederbücher, Besteck und was sonst immer so auf Lagerplätzen rumfliegt – eine Erfindung, die ab jetzt auf keinem Lager mehr fehlen sollte. Unvergesslich bleibt auch unser Jurtenkino, standesgemäß natürlich mit Popcorn. Nach elf langen, anstrengenden und wunderschönen Tagen geht es zurück nach Hause. Vielen Dank an alle, denn es war ein erfolgreiches Pilotprojekt und wir haben alle viel gelernt. Einiges wird sich vielleicht noch ändern, vieles bleibt hoffentlich gleich – wir sehen uns im Herbst! relaisvant e in moder nes e ntwicklungsprojekt Text: Ole Holtz Zurzeit bereitet sich wieder eine Gruppe von Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus Hamburg auf das „Harambee Costa Kenya“ im September 2012 vor. K enia – Piraten, Wüste, Hungersnot? Sind dies nicht die oft genannten Schlagwörter aus Nachrichten über Ostafrika? Höre ich etwas über das Land Kenia, denke ich zurück an die drei Wochen im September 2009, in denen ich einen Eindruck vom Leben und Treiben des 14 Entwicklungslandes bekam. Die Zeit war zwar kaum länger als ein Urlaub, aber um ein Vielfaches intensiver. Mich lockte ein Workcamp innerhalb des Projektes „Harambee Costa Kenya“ auf den schwarzen Kontinent. Zum ersten Mal Afrika live! Reportagen, Dokumentationen und Safariberichte – aus ihnen wurde Realität. Das Projekt „Harambee Costa Kenya“ wird in Deutschland getragen vom Verband Deutscher Altpfadfindergilden (VDAPG). Auf dem Gelände selber werden Ranger/Rover und Gruppenleiter der Jugendverbände (wie dem VCP) auf internationalen Workcamps die Rover der Kenya Scout Association (KSA) treffen. Während dieser Zeit wird auf dem Gelände des zukünftigen Zentrums handwerklich gearbeitet, Schulen und eine nahe gelegene katholische Gemeinde besucht. Morgens kann dem Gesang des Muezzins und den anderen fremden Geräuschen gelauscht werden. Die internationale Begegnung in Miritini ist eine intensive Erfahrung für uns und eine wichtige für die Kenianer. Ein Projekt im Allgemeinen ist ein Vorhaben, das einen Anfang und ein Ende hat. Das Ziel des Projektes „Harambee Costa Kenya“ ist, ein Dorfzentrum mit Schule, relaisvant Arztpraxis und Pfadfinderlagerplatz zu entwickeln. Der Weg dahin ist noch lang, aber nachhaltig. Das bedeutet einerseits, dass alle Baumaterialien vor Ort besorgt werden. Andererseits bedeutet es, dass das Tempo maßgeblich von den Kenianern bestimmt wird. Und bei denen laufen die Uhren anders als in Europa. Ihre „pole, pole“-Mentalität (kisuaheli für „langsam, langsam“) kann uns hektische Europäer an den Rand des Wahnsinns treiben. Aber es ist nicht das Ziel dieser Art interkultureller Zusammenarbeit, dass wir Europäer als Alleskönner kommen, etwas bauen und wieder wegfliegen. Ein internationales Projekt, und sei es nur eine einzelne internationale Begegnung, lebt davon, dass beide Seiten sich gegenseitig respektieren. Und deshalb müssen auch wir Europäer oft einen Gang runter schalten. Damit etwas Nachhaltiges entstehen kann, ist Kontinuität das Wichtigste. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, dass regelmäßig europäische und kenianische Pfadfinder gemeinsam auf dem Gelände an dem Projekt arbeiten. Bei den kenianischen Gastgebern sind wir gern gesehene Gäste. Allein die Tatsache, dass Europäer in das kleine Dorf Miritini kom- men und sich für seine Bewohner interessieren, hinterlässt einen bleibenden Eindruck auf Jahre. Der letzte Besuch italienischer Pfadfinder ist gut anderthalb Jahre her. Trotzdem ist das sechs Hektar große Gelände noch fast in seiner ursprünglichen Form unbesiedelt, obwohl das Dorf für europäische Verhältnisse schnell wächst. Es geht in diesem Projekt nicht um klassische Entwicklungshilfe, sondern darum, etwas Nachhaltiges zu entwickeln. Und das braucht Zeit. Die aktive Harambee-Gruppe in Hamburg besteht aus vielen Mitgliedern des VCP Hamburg. Zurzeit ist die Gruppe dabei, das nächste Workcamp in den ersten drei Septemberwochen 2012 zu planen. Dafür wird sie sich mit der kenianischen Geschichte und Politik beschäftigen, aber auch unsere Botschaft als Pfadfinder auf einem anderen Kontinent versuchen zu definieren: Wie werden wir dort empfangen und wie wollen wir empfangen und gesehen werden? Für die Vorbereitung kann die Gruppe von den Erfahrungen der letzten Camps 2008 und 2009 profitieren. Doch die Erfahrung eines deutsch-kenianischen Workcamps macht jeder individuell. 15 schwerpunkt: Jamboree Jag älsk Vom 27. Juli bis 7. August fand das 22nd World Scout Jamboree in Rinkaby, Schweden statt. Unter dem Motto „Simply Scouting“ kamen fast 39.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus alle Welt zusammen, darunter mehr als 2.200 aus Deutschland. Mit dabei war auch der Hamburger VCP-Trupp „Rickmer Rickmers“. Ein Mitglied der Truppleitung lässt uns an den unvergesslichen Erlebnissen teilhaben. kar Sverige! Text: Sven Jörß (Petz) Fotos: Kim Rask/Scouterna; Friederike Borschel; Janina Popp; Trupp Rickmer Rickmers; Magnus Fröderberg/Scouterna Am Anfang wartet Arbeit Alles beginnt für den zweiten Hamburger Trupp mit der Landesversammlung 2010. Mit einem Jahr Verzug stellen wir eine zweite Truppleitung und einen zweiten Trupp auf die Beine. Innerhalb von vier Wochen sind wir bereit, die Arbeit aufzunehmen. Arbeit? Ja, viel Arbeit! So ein Jamboree ist nicht mit einer Sippenfahrt, einem Stammes- oder Landeslager zu vergleichen. Normalerweise bereitet sich ein Trupp zwei Jahre auf dieses Ereignis vor. Sechs Trupptreffen und fünf Trupptage sowie vier Kontingentsleitungstreffen werden benötigt, um sich auf das Jamboree vorzubereiten. Was man da macht? Kennenlernen ist wichtig. Der Trupp setzt sich aus fünf verschiedenen Stämmen zusammen. Wenn man fast vier Wochen zusammen unterwegs sein wird, macht es Sinn, sich zu kennen. Wir lernen Land und Leute kennen. Wie sind „die Schweden“ so drauf? Wir erfahren, was uns auf dem Jamboree erwarten wird. 156 Nationen neh- _ schwerpunkt: Jamboree ___ ________ 18 men daran teil. Wir erarbeiteten eine Subcamp-Präsentation. 2.000 Pfadis sollen sehen, was typisch für Deutschland und Hamburg ist. Neben der Suche nach einem Truppnamen und einem dazugehörigen Badge müssen wir uns auch um ein „Deutsches Projekt“ kümmern: BTA – Black Tent Akademie. Die deutschen Trupps sollen präsentieren, was an unseren Zelten so toll ist. Deutschland ist schließlich das einzige Land, welches Kohten und Jurten benutzt. Wir machen uns das Leben also nicht leicht. Eine Pappzeltstadt wäre ja eine Idee, aber besser ist es doch, wenn die anderen Pfadis ihre Hände benutzen könnten. Und so nähen wir zehn Kohten und vier Jurten im Maßstab 1:25. Und die funktionieren wirklich. schwerpunkt: Jamboree Neben all den theoretischen Dingen wird der Trupp auch im praktischen Bereich gefordert. Auf einem Bauwochenende stellen Auf nach Schweden! Nach vielen Trupptreffen und zwei Elternabenden geht es am 19. Juli endlich los. Treffen um 19.00 Uhr in Reinbek. Abgabe und Verabschiedung der Trupplinge durch die Eltern, Aufnehmen aller Dokumente und ein Abend des Nähens. Die Truppbadges müssen ja noch auf die Kluften. Am nächsten Morgen um 8.00 Uhr geht es los. Nach einem Reisesegen durch die Pastorin werfen wir uns in den Bus. Dieser bringt uns nach Schweden ins Abenteuerlagergelände. Hier beginnt unsere Truppvortour. Zwei Tage Wan- _____ ______ wir zum ersten Mal unsere Großkonstruktion auf. Es solle ein Schiff werden. Zwei Masten. Zehn und 14 Meter hoch. Eine Großraumjurte als Messe. Eine kleine Jurte als Material- und Gepäckzelt und daran angebaut fünf Satellitenhochkohten als Schlafzelte. Und natürlich am Bug die Kombüse. Ein beeindruckendes Bild. dern durch die schwedische Natur. Einfaches Leben und der erste Unfall: Katja, eine kanadische Gastpfadfinderin, schneidet sich in den Daumen. Wie toll Nahtpflastern sein können erfahren wir dann. Nach drei Tagen werden wir von einem schwedischen Reisebus aus dem Wald abgeholt. Er bringt uns in das VCP-Kontingentsvorlager. Dort treffen wir 870 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus unserem Verband. Vier Tage lang tauschen wir uns aus, spielen gemeinsam und gehen auf Touren, lernen einander kennen und erfahren so einiges aus anderen Stämmen. 19 schwerpunkt: Jamboree Leider spielt uns das Wetter einen regnerischen Streich. Aufbauen bei Regen ist nicht der Hit. Als wir aber am 27. Juli ins Jamboree-Gelände gefahren werden, scheint für uns die Sonne. Wenn auch nur für einen Tag. Stundenlang treffen Pfadis aus der ganzen Welt auf dem Gelände ein. Bis sechs Quadratkilometer Gelände mit Rund 40.000 Scouts voll sind, dauert es auch. Nach Stundenlanger Schlepperei unseres Materials, folgen Stunden des Aufbaus. Alles läuft wie am Schnürchen. Wenn auch unsere Nachbarn (Dänen, Schweden und Engländer) ein wenig Panik schieben. Unsere Masten wiegen 250 Kilo. Fällt einer um, gibt es mehr als Kopfschmerzen. In der Nacht ist dann aber weitestgehend alles aufgebaut und so können wir uns auf den kommenden Tag und die Eröffnung freuen. Es kann losgehen Die Eröffnungsveranstaltung soll um 18 Uhr losgehen. Warum sich dann schon um 16.00 Uhr treffen? Tja, bis 40.000 Scouts in der Arena zusammen gekommen sind, dauert es. Musik und Film verkürzen uns die Wartezeit. Und dann wird das 22. World Scout Jamboree eröffnet. In den kommenden Tagen rücken wir immer wieder zu „Modulen“ aus. Jeweils mit dem Subcamp (2.000 Scouts) verbrin- 20 gen wir den Tag mit Spielen, Aktivitäten und Kennenlernen. Es steckt aber bei weitem mehr dahinter. Schaut euch doch mal die Filme bei YouTube an. Neben den beeindruckenden Modulen gibt es noch andere Aktionen. Erleben kann man überall etwas. Am Kulturtag zum Beispiel. Alle Nationen bereiten eine Spezialität vor. Jummy, Jummy. Das Essen wird an den jeweiligen Wegen vor den Troops aufgebaut. Man braucht nur noch sein Essbesteck und einen leeren Magen und futtert sich den halben Tag durch die Welt. Bei uns gibt es Labskaus. Auch schön Rot. Und wenn wir uns über frittierte Heuschrecken bei den Japanern wundern, so wundern die sich über unseren Labskaus. Aber gegessen wird es dann doch. Ein irrsinniges Sprachengewirr kommt den ganzen lang Tag auf einen zu. Mit Händen und Füssen wird sich verständigt und ausgetauscht. Adressen und Badges und Kontakte in der ganzen Welt. Über Stockholm geht’s nach Hause Leider kommt irgendwann der letzte Abend. Die Abschlusszeremonie. Im strömenden Regen stehen jetzt 47.000 Scouts rund um die Bühne. Der schwedische König und sein Ministerpräsident sind genauso da wie verschieden Popgrößen. Fragt mich nicht mehr nach den Namen. Am Ende sind wir alle nass. Ein 15-minütiges Feuerwerk beendete das Jamboree. Nun heißt es Aufbrechen. Unser Material ist schon seit Stunden verpackt. Schutz für die Nacht geben uns nur noch einige Plastikplanen und Ponchos. Die Truppleitung wacht die ganze Nacht lang über den Trupp, das auch keiner nass wird. Und es gewittert und gießt ohne Unterlass. Seit Mitternacht rücken die Trupps be- schwerpunkt: Jamboree reits ab. Mit Rollkoffern und Rucksäcken ziehen sie in Richtung Busparkplatz. Für uns soll die Reise aber noch nicht nach Hause gehen. Um 11.00 Uhr sitzen wir in unserem Bus, der uns zur Bahn bringt. Von dort geht es dann mit dem Zug auf unsere Nachtour nach Stockholm. Nach sechs Stunden Zugfahrt kommen wir in Schwedens Hauptstadt an. Mit der Tunnelbahn geht es nach Bromma in eine Schule – unsere Unterkunft für eine Woche. Heiße Duschen und richtige WCs! Und endlich ausschlafen! Für die Nachtour stehen nun Stadtspiele und Besuche in Museen auf dem Programm. Land und Leute kennen lernen. Auch wenn uns das Wetter hier ebenfalls nicht unbedingt immer zuspielt, so ist es doch eine schöne Zeit. Und dann sind sie wieder da. Unsere Busfahrer. Morgens um 4.00 Uhr brechen wir in Stockholm auf. 15 Stunden und 1.200 Kilometer liegen vor uns. Wir ver- bringen die Zeit mit schlafen. Nachmittags kommen wir am ZOB in Hamburg an. Erschöpft aber auch glücklich. Viele Eltern und auch unsere Landesleitung erwarten uns dort schon. Ein großes Hallo. Fast vier Wochen sind wir unterwegs gewesen. Auf uns alleine gestellt. Abenteuer pur, Einrücke und Erinnerungen ohne Ende. Aber es heißt nun auch, Abschied von Katja zu nehmen. Drei Wochen bleibt sie noch in Hamburg und fliegt dann nach Kanada zurück. Es war toll sie dabei zu haben und tränenreich ist folglich der Abschied. Nach eineinhalb Jahren Planung und Vorbereitung, nach 1.273 geschriebenen E-Mails, bei 3,6 Gigabyte angelegten Daten und Dokumenten bringen wir 44,2 Gigabyte in Form von 27.887 Bildern nach Hause. Wir werden diese gemeinsame Zeit nie vergessen. Sie hat uns zusammengeführt und geprägt. Und so können wir etwas von dem Frieden, den das Jamboree lebt, mit nach Hause bringen. infohagel Bubi geht Bildungsreferent Norbert Bubeck wird den VCP Hamburg nach mehr als sieben Jahren zum Jahresende verlassen. In seiner Zeit als Bildungsreferent war „Bubi“ mit der Konzeption und Durchführung zahlreicher Kurse und Seminare beschäftigt. Zudem hat er sich insbesondere um die Sensibilisierung des Verbandes (auch auf Bundesebene) im Bereich Prävention sexualisierter Gewalt verdient gemacht. Im kommenden Jahr wird er eine Stelle bei Dunkelziffer e.V., einem Verein zur Hilfe für sexuell missbrauchte Kinder, antreten. Das relais dankt Bubi an dieser Stelle für die schöne Zeit und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute. Personalwechsel LGS In der LGS hat eine Personalrochade stattgefunden. Als Honorarkraft Schulung arbeitet seit Oktober wieder Mirka Fischer. Sie ersetzt damit ihre vormalige Nachfolgerin Sarah Meister. Mirka ist per E-Mail unter [email protected] zu erreichen. Termine 28.12.-07.01. SSR-Mitarbeiter/innen-Fahrt 08.01. Jahresanfangsgottesdienst 08.01. Landeserwachsenenversammlung 14.-15.01. Erste-Hilfe-Kurs 03.-05.02. Grundkurs-Vorwochenende 24.-26.02. Landesversammlung 03.-17.03. Grundkurs 20.-22.04. Technik-Wochenende Alle Termine auf www.vcp-hamburg.de. 22 infohagel Neuer Busbeauftragter Für die Pflege und Verwaltung des Landesbusses ist seit Oktober der neue Busbeauftragte, Julian Dulski (Stamm Hohenstaufen), verantwortlich. Busanfragen gehen daher nun per E-Mail an: [email protected]. Landeslager Nach vier Jahren wird es im kommenden Jahr vom 19. bis 29. Juli wieder ein Landeslager geben. Das Lager wird unter dem Thema „Fabelwesen“ im Brexbachtal stattfinden und ist für alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder ab elf Jahren. Die Anmeldung wurde mit der Weihnachtspost verschickt. Trauer um Will Schüßel Der Stamm St. Rafael trauert um seinen Stammesgründer und langjährigen Geschäftsführer Will Schüßel. Will hatte den Stamm in Eidelstedt im Jahr 1987 gegründet und lange Zeit geleitet. Nachdem er die Stammesleitung an Jüngere abgegeben hatte, begleitete er die Arbeit des Stammes weiterhin als Geschäftsführer und stets offener Ansprechpartner. Sein Amt als Geschäftsführer des Stammes hatte Will erst im November 2010 aufgrund seiner Krebserkrankung aufgegeben. Durch sein unvergleichliches Engagement war Will weit über die Stammesgrenzen hinaus von großer Bedeutung für die Arbeit des VCP. So hatte er wesentlichen Anteil an der Einführung der Aktion Friedenslicht in Hamburg und sorgte durch seine gute Vernetzung bis zuletzt für die Herstellung von Kontakten zu Vertreterinnen und Vertretern anderer Religionen. Will Schüßel verstarb am 13. August 2011 im Alter von 74 Jahren. 23 infohagel Neue Bischöfin für Hamburg Bereits im Juni ist die bisherige Pröpstin im Kirchenkreis Hamburg-Ost, Kirsten Fehrs, als neue Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck gewählt worden. Im November hat die neue Bischöfin nun ihren Dienst angetreten. Am 26. November wurde sie in einem feierlichen Einführungsgottesdienst im Dom zu Lübeck in ihr Amt eingesegnet. Mehrere Hundert Gäste – darunter zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gesellschaft und anderen Konfessionen – wohnten dem Festgottesdienst im vollen Lübecker Dom bei. Die Organisatoren wurden dabei – wie schon bei der Verabschiedung von Bischöfin Maria Jepsen im November 2010 – von Pfadfinderinnen und Pfadfindern des VCP aus Hamburg und Schleswig-Holstein unterstützt. Die Landesleitung des VCP Hamburg hatte Kirsten Fehrs bereits im Juni mit einem Glückwunschschreiben zur Wahl gratuliert und ihr für ihre Amtszeit alles Gute gewünscht. Jahresanfangsgottesdienst Der Stamm Astrid Lindgren und die neue Siedlung Wandsbek laden gemeinsam zum Jahresanfangsgottesdienst am Sonntag, 8. Januar 2012 um 11:00 Uhr in der Kreuzkirche Wandsbek (Kedenburgstraße 14). Im Anschluss daran findet die Landeserwachsenenversammlung (LEV) im Gemeindehaus der Kreuzkirche statt. Die Kreuzkirche ist mit den Buslinien 9 und 262 ab Wandsbek Markt erreichbar (Haltestelle „Eichtalstraße“). Kirchentag in Hamburg Noch ist es ein Weilchen hin, aber großer Ereignisse werfen bekanntlich ihren Schatten weit voraus: Vom 1. bis 5. Mai 2013 wird der 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg stattfinden. Die Hansestadt Hamburg wird den Deutschen Evangelischen Kirchentag bereits das vierte Mal zu Gast haben. Der VCP will natürlich wieder ein großes Helferinnenund Helferkontigent stellen. Das Vormerken im Kalender lohnt sich also. Fotos: Jörn M. (Wikimedia Commons); Andreas Salomon-Prym (Nordbild); relais 24 infohagel Stellenausschreibung Der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder Land Hamburg (VCP) ist ein Verband mit vielen Facetten, in dem ein großer Teil der Arbeit von ehrenamtlichen engagierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestaltet wird. Zu deren professioneller Begleitung suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine neue oder einen neuen Bildungsreferentin oder Bildungsreferenten (Vollzeit) Zu Ihren Aufgaben in unserem Verband gehören: • Aus- und Weiterbildung unserer ehrenamtlichen Multiplikatoren • Seminare und Projekte Außerschulischer Jugendbildung • Betreuung und Beratung verbandsinterner Arbeitskreise und Leitungsteams • Einarbeitung in und Vermittlung von aktuellen pädagogischen Fragestellungen • Konzeption und Weiterentwicklung von Veranstaltungen und Seminaren des Verbandes • Vernetzung mit regionalen und überregionalen Arbeitsgremien Wir erwarten: • Ein abgeschlossenes pädagogisches oder sozialwissenschaftliches Studium • Erfahrungen in der Kinder- und Jugendarbeit • Interesse für Jugendverbandsarbeit, Erlebnispädagogik, insbesondere Pfadfinderarbeit • die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem christlichen Menschenbild • die Bereitschaft zum Dienst auch an Abenden und Wochenenden • einen PKW Führerschein Klasse B Wenn Sie kreativ, selbstständig und im Team arbeiten wollen und Sie außerdem Verständnis für die Bedürfnisse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben, bieten wir Ihnen: • einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz • individuelle Gestaltungsmöglichkeiten • die Möglichkeit zur persönlichen Fort- und Weiterbildung • engagierte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Vergütung erfolgt in Anlehnung an TV-L Gruppe E 10. Anstellungsträger ist der VCP Hamburg e.V.. Zur Einstellung erwarten wir die Abgabe eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses um unserem Anspruch an die Prävention von Kindeswohlgefährdung gerecht zu werden. Ihre aussagekräftige Bewerbung richten Sie bitte bis zum 15.01.2012 schriftlich per Post oder E-Mail an: VCP Hamburg e. V. Landesgeschäftsstelle z. Hd. Herrn Lars Hutschreuther Tel.: 0 40 - 3 19 58 18 Güntherstraße 34 22087 Hamburg [email protected] 25 b-seite Empört euch! Text: Frederik Welk Der KZ-Überlebende Stéphane Hessel (93) versucht in seinem neuen Buch, die Jugend der Welt aufzurütteln. Ü ber hundert Jahre nachdem Robert Baden-Powell es tat, wendet sich nun wieder ein bedeutender Mensch des öffentlichen Lebens an die Jugend. Der gebürtige Berliner Stéphane Hessel zog mit sieben Jahren nach Paris und lebt seitdem in Frankreich. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, ging er in die Résistance, den französischen Widerstand gegen die deutschen Besatzer. Nach 1945 war er Vertreter bei den Vereinten Nationen und war 1948 Mitunterzeichner der Charta der Menschenrechte. Nun mit 93 Jahren wendet Hessel sich mit einer einfachen und doch tiefgehenden Botschaft an die Jugend: Empört euch! Die Jugend darf nicht alles hinnehmen, was auf der Welt passiert, sondern soll sie nach ihren Vorstellungen gestalten. Der erste und wichtigste Schritt dahin ist die Empörung, denn aus ihr erwächst der Widerstand. Grund dafür gibt es genug: die Umweltzer- EMPöRT EUCH! Autor: Stéphane Hessel Verlag: Ullstein Erscheinungsjahr: 2011 ISBN: 978-3550088834 Preis: 3,99 Euro 26 störung, die Asylpolitik Europas oder den Konflikt um Palästina. Dabei geht es ihm nicht darum, welche Seite oder Lösung man vertritt, sondern in erster Linie darum, nicht gleichgültig zu sein. Auch wenn er bei einigen Themengebieten deutlich seine Meinung vertritt und diese ein wenig viel Raum einnehmen, versucht Hessel nicht, seine Ansichten überzustülpen, sondern er ermuntert immer wieder zum ständigen Hinterfragen. Dennoch soll der notwendige Protest immer friedlich sein und sich nicht von Gewalt leiten lassen. Stéphane Hessel hat in seinem hohen Alter mit Empört euch! viel Weisheit bewiesen, an der es vielerorts fehlt. selbermachen Weihnachtsmarkt-Feeling Text: Mirka Fischer Zu dieser Jahreszeit schmecken schmecken gebrannte Mandeln besonders gut. Hier erfährst du, wie du dir den Naschkram zu Hause selbst machen kannst. D ie Zeit der Weihnachtsmärkte ist bald vorbei, aber der leckere Geruch von frischen gebrannten Mandeln liegt noch in der Luft. Aber wer möchte überhaupt so viel Geld dafür ausgeben? Die leckere Nascherei für die kalte Jahreszeit ist auch ganz schnell selber gemacht und bietet ein ideales Programm für die Sippenstunde. Los geht’s! Wasser, Zucker, Vanillezucker und Zimt in eine Pfanne geben und zum Kochen bringen. Anschließend die ganzen Mandeln hinzufügen. Nun immer gut umrühren, damit nichts anbrennt. Irgendwann fängt der Zucker an zu krümeln. Jetzt heißt es weiterhin rühren, bis der Zucker wieder flüssig wird. Wenn der Zucker nicht mehr krümelt, sind die Mandeln fertig und können zum Abkühlen auf Backpapier gelegt werden. Schon kannst du dich am schönen Geruch erfreuen und du musst nur noch warten, bis die Mandeln abgekühlt sind. Bald kannst du deine eigenen gebrannten Mandeln genießen! DU ✘ ✘ ✘ ✘ ✘ BRAUCHST 200 Gramm ganze Mandeln 200 Gramm Zucker 100 Milliliter Wasser 1 Päckchen Vanillezucker Zimt nach Geschmack 27 haltbar Vögel füttern, aber r Text: Manuel Tacke Fotos: Erich Westendarp (PIXELIO) Singvögel dürfen im Winter gefüttert werden, wenn man bestimmte Regeln beachtet. Enten und Gänse lieber nicht. M an kennt das ja: Menschen stehen an irgendeinem See und werfen ihren alten Toast den gierigen Schnäbeln der Stockenten und Blässhühner zu. Manchmal gesellt sich dann noch ein Höckerschwan hinzu oder ein paar Teichhühner, auch Grau- und Kanadagänse lassen sich diese Mahlzeit selten entgehen. Dabei ist die Fütterung von wildlebenden Tieren sehr umstritten und zwar nicht nur, was das Wassergeflügel angeht, sondern ebenfalls das beliebte Futterhäuschen für die kleineren Singvögel. Grundsätzlich gilt: Die allermeisten Tiere sind als Wildtiere daran gewöhnt, dass es Phasen gibt, in denen Futter reichlich und andere, in denen es eher spärlich vorhanden ist. Das heißt also, dass sie auch in futterärmeren Zeiten, zum Beispiel bei längerer geschlossener Schnee- oder Eisdecke, Möglichkeiten haben, diesem Mangel zu entkommen, zum Beispiel durch Abwanderung in geeignetere Gebiete: Bekanntestes Beispiel ist der Vogelzug. Trotzdem ermöglicht es gerade das Füttern der Vögel, die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Aktionen wie die Stunde der Wintervögel des NABU, wo an einem bestimmten Tag in einer 28 Stunde die gefiederten Gäste im Garten beobachtet und dokumentiert werden sollen, würden sich wahrscheinlich ohne Winterfütterung nicht so einer hohen Beliebtheit erfreuen. Insofern gibt es zwar keine grundsätzlichen Bedenken gegen die Winter-Fütterung, aber einige sehr wichtige Punkte zu beachten. Man tut den Vögeln absolut keinen Gefallen damit, ihnen gewürzte oder gesalzene Speisen anzubieten. Das gilt sowohl bei der Fütterung von Wasservögeln als auch im Futterhaus im eigenen Garten. Auch Brot oder besagtes Toastbrot fällt unter diese Kategorie. Nicht nur, dass diese Speisen gerade im Wasser zu viele Nährstoffe einbringen und zu Algenbildung, Fäulnisprozessen etc. führen (am Futterhaus in Verbindung mit Feuchtigkeit entsprechend schnell schimmeln und so giftig werden), die Verdauung der Vögel kann durch Gewürze und Salz Schaden nehmen und Krankheiten können die Folge sein. Sowieso sollte ganz davon abgesehen werden, Enten und Gänsen Futter ins Wasser zu werfen, da so immer Reste übrig bleiben. Die Fütterung im Garten sollte erst bei Eis und Schnee erfolgen, das Füttern im Sommer ist nicht nötig. Wenn dann aber r richtig! der Winter den Vögeln die Nahrungssuche erschwert, sollte regelmäßig gefüttert werden und der Futterspender zudem immer mal wieder gesäubert werden. Das klassische Futterhaus ist für die Fütterung zudem längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit, da es durch seine Form schlecht zu reinigen ist und die Vögel zudem im Futter herumlaufen und es leicht mit Kot verschmutzen können. Das kann schnell zur Verbreitung von Krankheiten führen. Kleine Futtersilos und das richtige Futter, die man beim NABU bekommen kann, erfüllen alle Bedingungen für vogelgerechtes Füttern. Ebenso sind Meisenknödel eine gute Alternative. Wichtig ist, dass das Futter auch bei Schnee, Wind und Eis trocken bleibt. Außerdem sollte die direkte Nähe zu Glasscheiben vermieden und ein Platz gesucht werden, der katzensicher, also übersichtlich für die Vögel ist. Finken und Sperlinge sind Körnerfresser, für Arten wie den Buch- oder den Grünfink eignen sich zum Beispiel unbehandelte Sonnenblumenkerne. Kohl- und Blaumeise, Rotkehlchen und Zaunkönig sowie einige andere sind Weichfutterfresser, sie nehmen daher gerne Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie. Logisch: Alles unbehandelt. Vögel füttern ist also kein Problem, so lange man sich vorher Gedanken drüber macht, wie und wann man hier in die Natur eingreift. Wer gerne Vögel beobachtet und ihnen mit zusätzlicher Nahrung im Winter etwas Gutes tun will, sollte diese einfachen Tipps beherzigen, sonst bewirkt man eventuell eher das Gegenteil und das wäre dann wirklich mehr als unnötig. Das Füttern von Enten und anderen Wasservögeln sollte aus oben genannten Gründen in der Regel ganz unterlassen werden. M ANUEL T ACKE ist Landesjugendsprecher der Naturschutzjugend (NAJU) Hamburg. Die NAJU ist die selbstständige Jugendorganisation innerhalb des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) e.V. Mit über 75.000 Mitgliedern ist die NAJU eine der größten und aktivsten Jugendumweltorganisationen Deutschlands. Mehr Infos unter www.naju-hamburg.de. 29 Kein Untergang – oder: warum ich zu den Krisen dieser Zeit lieber schweige Mannomann, in was für eine Welt leben wir nur? Augenscheinlich haben wir eine der schlimmsten Krisen unseres Finanzsystems aller Zeiten und der einzige Mensch, der diese Krise versteht, ist 93. Das ist irgendwie beklemmend. Aber dies soll kein weiterer Text über die Finanzkrise werden. Ich werde meinen Senf nicht dazu geben. Auch darüber, dass niemand Deutschlands größte Fernsehshow übernehmen möchte, dafür aber viel zu viele Leute SPD-Kanzlerkandidat werden wollen, möchte ich nicht schreiben. Ebensowenig über die unheilvolle Offenbarung, dass offensichtlich keine Politikerin und kein Politiker dazu in der Lage ist, ihre oder seine Doktorarbeit selbst zu schreiben. Und ganz be- 30 Foto: Gerd Altmann (PIXELIO) stimmt werde ich kein Wort, noch mal: KEIN WORT über den HSV verlieren. Über die Krisen dieser Zeit möchte ich mich lieber ausschweigen. Glaubt man Helmut Schmidt (und Helmut Schmidt hat IMMER recht), dann sind diese Krisen eh nur Popanz. Mich treibt eine ganz andere mögliche fundamentale Krise um: Der Weltuntergang. Vor gar nicht allzu langer Zeit besuchte ich einen furchtbar langweiligen Vortrag im Planetarium. Darin wurde mir in epischer Breite erklärt, warum die Welt im kommenden Jahr nicht untergehen wird. Warum eigentlich auch? Weil Roland Emmerich das behauptet? Der sagt auch, Shakespeare hätte seine Stücke nicht selbst geschrieben und die Amerikaner hätten Kontakt zu Aliens. Vielleicht hat er mit den beiden letztgenannten Dingen sogar recht, aber man muss wirklich nicht jeden Schwachsinn glauben, den mittelmäßig begabte Filmemacher so in die Welt setzen. Ich meine, das hieße ja – ich will gar nicht weiter darüber nachdenken. Natürlich geht es in Wirklichkeit in der 2012-Debatte um einen ominösen MayaKalender. Den versteht allerdings keine Sau und mal ganz ehrlich: Selbst wenn es stimmen sollte, dass 2012 die Welt untergeht – so what? Ich habe im Laufe meines noch recht kurzen Lebens schon so viele unglaubliche Katastrophen über- standen: den Millennium-Crash, die Dotcom-Blase, das Ende von Oasis, das Comeback der Guano Apes, Dortmund 2006, Durban 2010, „The Social Network“ (ganz ehrlich: ein Schrottfilm), Tokio Hotel, den ersten „Wetten, dass..?“-Ausstieg von Thomas Gottschalk, den zweiten „Wetten, dass..?“Ausstieg von Thomas Gottschalk, Günther Jauchs ARD-Talkshow – die Liste ist schier endlos. Ich habe mitbekommen, wie der Pluto seinen Planetenstatus verlor, wie der deutsche Bambus starb und wie der VfL Wolfsburg Meister wurde. Was soll mich da ein popeliges Weltuntergangsszenario noch erschüttern? Von daher liebe Leute: Keine Panik! Stimmt eh nicht mit dem Weltuntergang. Das weiß ich jetzt. Wir können uns also ganz entspannt zurück lehnen, den Krisen dieser Welt trotzen und uns aufs kommende Jahr freuen. Dann steht nämlich wieder ein Großereignis ins Haus, welches uns zwei Wochen lang alle Sorgen vergessen lassen wird. Denn natürlich beginnt auch das Jahr 2012 mit einer neuen Ausgabe des Dschungelcamps. Und auch das ist – glaubt es mir ruhig – kein Weltuntergang. dreipunkt I m p r e s s u m Das r e l a i s ist eine Ze i t s c h r i f t d e s V C P – Ve r b a n d C h r i s t l i c h e r Pfadfinderinnen und Pfa d f i n d e r – L a n d H a m b u rg . Herausgeber: VCP Hamburg e. V. Güntherstraße 34 22087 Hamburg Redaktion im Auftrag d e r L a n d e s l e i t u n g : Christian Pohl (dreipunk t , L t g . ) , F r e d e r i k We l k , J a n n i k F i s c h e r Für die Mitarbeit an d i e s e r A u s g a b e d a n k e n w i r : Marie-Jeanne Finke, Ma r t h e F o c k , M i r k a F i s c h e r, O l e H o l t z , S v e n J ö r ß u n d M a n u e l Tacke (NAJU Hamburg) Layout: Christopher Os t Anzeigenleitung: Lars H u t s c h r e u t h e r Druck: Gemeindebriefdruckerei Martin-Luther-Weg 1 29393 Groß Oesingen Auflage: 550 Exemplare Namentlich gekennzeich n e t e B e i t r ä g e e n t s p r e c h e n n i c h t u n b e d i n g t d e r M e i n u n g d e r Redaktion und der der L a n d e s l e i t u n g . Gefördert von der Freie n u n d H a n s e s t a d t H a m b u rg , B e hö r d e f ü r A r b e i t , S o z i a l e s , Familie und Integration . Kontakt zur Redaktion : Fon: 040 – 319 58 18 Fax: 040 – 319 69 32 r e l a i s @vcp-hamburg . d e www.vcp-hamburg.de 31 Die relais-Redaktion wünscht einen guten Start ins neue Jahr!