Influenza neu
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Influenza neu
hospital Laborverbund Brandenburg-Berlin GmbH MVZ hospital Laborverbund Brandenburg-Berlin Geschäftsführer: U. Schmidt, Dr. med. Verena Jansen Ärztliche Leitung: Dr. med. Verena Jansen hospital Laborverbund, Telefon: 0800 5600950265, Fax: 0800 5600950255 Diagnostik-Info Influenza Erreger: Erreger der Influenza sind Orthomyxoviren. Die für den Menschen relevanten Typen sind in Influenza-A- und -B-Viren unterteilt. Sie sind durch ihre Oberflächenstrukturen, die durch Hämagglutinin (HA) und Neuraminidase (NA) gebildet werden, charakterisiert. Es gibt 16 verschiedene HA und 9 NA. Die Influenza-A-Viren werden nach Typ und Subtyp benannt, z. B. A/H5N1 (bekannt als Vogelgrippe bzw. aviäres Grippevirus). Die klassische Schweineinfluenza (Schweinegrippe) ist eine durch Influenzaviren des Typs A verursachte, respiratorische Erkrankung von Schweinen und schon seit den 1930er Jahren bekannt. Bei dem aktuell zirkulierenden, human-pathogenen „neuen Grippevirus“ handelt es sich um eine Variante dieses Virus vom Subtyp A/H1N1. Bei der Influenza B gibt es keine Subtypen, aber seit Jahren zirkulieren weltweit zwei genetisch unterschiedliche Linien (Yamagata-Linie und Victoria-Linie). In der nördlichen und südlichen Hemisphäre besteht eine saisonale Häufung in den jeweiligen Wintermonaten. In den tropischen Regionen tritt hingegen Influenza vermutlich ganzjährig auf, so dass bei Reisenden aus diesen Regionen mit akuten respiratorischen Infektionen differentialdiagnostisch auch an eine InfluenzaInfektion zu denken ist. Übertragung und Klinik: Die Viren werden überwiegend mittels Tröpfcheninfektion z. B. beim Sprechen, aber insbesondere durch Niesen und Husten, wie zum Teil auch durch direkte Schmierinfektion über die Hände, übertragen. Die Inkubationszeit beträgt 1–3 Tage. Die Influenza-typische Symptomatik besteht aus plötzlichem Erkrankungsbeginn mit Fieber (≥ 38.5°C), trockenem Reizhusten sowie Muskel- und/oder Kopfschmerzen. Komplikationen treten vor allem bei älteren Personen mit chronischen Grundkrankheiten auf, hier insbesondere Pneumonien durch bakterielle Superinfektionen, aber auch vereinzelt eine Myokarditis und Enzephalitis. Bei Kindern kann es hingegen zu einer Otitis media kommen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Virusausscheidung bereits innerhalb der Inkubationszeit über die Schleimhäute des Nasen-RachenRaums erfolgen kann. Diagnostik: Bei Verdacht auf eine akute Influenza-Infektion bieten wir einen Schnelltest (Durchführungsdauer ca. 30 min) zum Nachweis von Influenza-A- und -B-Virus-Antigenen aus respiratorischen Materialien an. Weiterhin steht die Untersuchung auf Influenza A inklusive der Differenzierung des Influenza A/H1N1 Subtyps und auf Influenza B mittels PCR (Montag bis Samstag) zu Verfügung. Ein negativer Schnelltest schließt eine Infektion nicht sicher aus. Bei negativem Schnelltest und weiter bestehendem klinischen Verdacht empfehlen wir eine Probenneueinsendung für die PCR. Eine Probenentnahme sollte in den ersten 2 Tagen nach Krankheitsbeginn bei entsprechender Symptomatik erfolgen. Die Typisierung im Falle eines positiven Labornachweises kann bei besonderen Fragestellungen im Nationalen Referenzzentrum für Influenza erfolgen. Hierzu erhalten Sie nach telefonischer Rücksprache einen Erhebungsbogen des NRZ, den Sie bitte zusammen mit dem Material zu uns senden. Ein serologischer Antikörpernachweis ist nicht für die Akutdiagnostik geeignet, sondern ist nur für epidemiologische Studien von Bedeutung. Bei Verdacht auf Influenza senden Sie uns bitte trockene Abstrichtupfer (weiße Kappe ohne Medium; Nase, Rachen). Das Ergebnis wird Ihnen telefonisch mitgeteilt. Präventive Maßnahmen (Impfung) Die Schutzimpfung gegen Influenza gehört zu den wirksamsten präventiven Maßnahmen. Sie sollte möglichst in den Monaten Oktober und November durchgeführt werden, kann aber selbstverständlich auch noch im gesamten Winter erfolgen. Die Ausbildung eines Impfschutzes benötigt ca. 2 Wochen. Die Zielgruppen der Impfung sind u. a. Personen > 60 Jahre, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einem chronischen Grundleiden, Bewohner von Alters- und Pflegeheimen, Lehrer und Erzieher sowie das gesamte medizinische Personal. Für eine Influenza-Impfung in der Schwangerschaft liegen keine gezielten Studien vor, Schäden sind aber bisher nicht bekannt, so dass die Impfung nicht kontraindiziert ist. hospital Laborverbund Brandenburg-Berlin GmbH MVZ hospital Laborverbund Brandenburg-Berlin Geschäftsführer: U. Schmidt, Dr. med. Verena Jansen Ärztliche Leitung: Dr. med. Verena Jansen hospital Laborverbund, Telefon: 0800 5600950265, Fax: 0800 5600950255 Hygienemaßnahmen: • Isolierung des Patienten durch Unterbringung im Einzelzimmer. • Vor Betreten des Zimmers Kittel anlegen, am Patienten immer Kittel, Handschuhe und Mund-Nasenschutz tragen. • Händedesinfektion nach direktem Patientenkontakt, Kontakt mit erregerhaltigem Material oder kontaminierten Objekten sowie nach Ablegen der Handschuhe vor Verlassen des Isolierzimmers. Weitere Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes zu Hygienemaßnahmen bei Patienten mit Verdacht auf bzw. nachgewiesener Influenza finden sich im Internet (www.rki.de > Infektionsschutz > Krankenhaushygiene > Informationen zu ausgewählten Erregern/Influenza). Therapie Eine Therapie sollte innerhalb von 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome beginnen. Für die Therapie stehen zwei Substanzgruppen zur Verfügung: Amantadin (nur wirksam gegen Influenza-A-Virus) und die Neuraminidasehemmer Zanamivir und Oseltamivir (Tamiflu). Die Neuraminidasehemmer blockieren die Neuraminidase des Influenza-Virus und unterbinden damit die Freisetzung neu gebildeter Viruspartikel. Sie können auch zur prophylaktischen Behandlung von ungeimpften engen Kontaktpersonen eingesetzt werden. Meldepflicht: Nach § 7 Abs. 1 des IfSG besteht bei direktem Nachweis des Erregers Meldepflicht durch das Labor. Eine Meldepflicht nach § 6 des IfSG besteht für Kliniken und andere Einrichtungen nur bei Tod des Patienten. Untersuchungsmaterial: • Für die PCR: o Nasenabstriche ohne Transportmedium (weiße Kappe, Extra-Abstrich) o Nasenspülflüssigkeit, Nasen-Rachen-Aspirat • Für den Schnelltest: o Nasenabstriche ohne Transportmedium (weiße Kappe) o Nasenspülflüssigkeit, Nasen-Rachen-Aspirat Diese Probenmaterialien dürfen keine sichtbaren Blutbeimengungen haben, da diese zu falsch positiven oder nicht auswertbaren Testergebnissen führen können! • Für die Influenza-Serologie (keine Akutdiagnostik!): o Serum Quellen: http://www.rki.de/ http://influenza.rki.de/ Ihre Ansprechpartner für diese Diagnostik-Info im Labor Dr. med. T. Talaska und Dr. rer. nat. S. Tobisch. Version B Erstellt von: Dr. rer. nat. F. Radojn Datum: 04.02.2013 Geprüft von: Dr. rer. nat. S. Tobisch Datum: 27.05.2014 Freigegeben von: S. Haberthür-Hoffmann Datum: 27.05.2014 FBQM018/H Erstellt am: Erstellt von: 22.01.2014 Geprüft am: 22.01.2014 Freigegeben am: 23.01.2014 S. HaberthürHoffmann Geprüft von: Dr. med. V. Jansen Freigegeben von: S. HaberthürHoffmann