John Stuart Mill - Café Philosophique
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John Stuart Mill - Café Philosophique
Moderationsbericht Café Philosophique am 08.02.2015 Thema: John Stuart Mill als Politiker Moderator Prof. Dr. Dieter Birnbacher 1. Mill – ein niemals ganz unpolitischer Denker In der Figur John Stuart Mill kommen mehrere Faktoren zusammen, die ihn als einen ausgesprochen „politischen“ Denker erscheinen lassen. Der erste ist, dass er sich selbst durchweg als öffentlicher Denker verstand. Seine enorme Produktivität zielte weniger auf akademische Beiträge als auf Schriften für die Öffentlichkeit. Heute würden wir einen entsprechenden Denker vielleicht eher als „politischen Publizisten“ denn als akademischen Philosophen ansprechen. Nicht zufällig veröffentlichte er vorwiegend in Medien, die sich den gehobenen Publikumszeitschriften zurechnen lassen. Einige Jahre (von 1837 bis 1840) war er sogar selbst Herausgeber (und Besitzer) eines Mediums dieser Art, der von Jeremy Bentham gegründeten und bis 1914 weitergeführten Westminster Review, dem politischen Organ der sogenannten Radicals. Entsprechend ist sein Schreibstil dem Zeitgeist folgend rhetorisch überhöht, aber doch eindeutig populär und allgemeinverständlich. Beigetragen hat das nicht zuletzt zu dem enormen Publikumserfolg vieler seiner Schriften, vor allem der Grundsätze der politischen Ökonomie. Darüber hinaus hatte Mill durchaus auch selbst Interesse daran hatte, seine Botschaften „unters Volk zu bringen“. In seiner Autobiographie bemerkt er – ganz ohne Selbstkritik –, dass er keine Gelegenheit ausgelassen habe, seine Auffassungen zu verbreiten. Man wird vielleicht sogar sagen können, dass das Wort von dem „jugendlichen Propagandismus“, mit dem Mill das vierte Kapitel der Autobiographie überschrieben hat, keineswegs nur auf den jugendlichen, sondern auf den ganzen Mill zutrifft. Mill hat auch ganz konkrete Schritte unternommen, seine Philosophie zu popularisieren. 1865 veranstaltete er eine preiswerte Volksausgabe der wichtigsten seiner Schriften, damit sie für die Leser in der arbeitenden Klasse erschwinglich wurden: die Grundsätze, die Schrift über Freiheit und die zur repräsentativen Regierung. Durch den Verzicht auf die Hälfte des Autorenhonorars ermöglichte er es dem Verleger, den Preis zu senken. Die Auflage war äußerst erfolgreich. Die für die Grundsätze berechnete Auflage von 10.000 Exemplaren war nach kurzer Zeit verkauft. Zweitens tragen Mills Schriften, auch noch die theoretischsten, durchweg Züge einer philosophie engagée, die auf die reale Praxis zielen, zumeist in reformerischer Absicht. Alles was er schrieb, sollte dem Fortschritt der Menschheit dienen. Die Formel von dem „Fortschritt der Gesellschaft“ ist ein cantus firmus seiner Philosophie. Das war das Erbe Benthams – und macht den deutlichsten Unterschied zwischen Mills und Humes Werken aus, auch da, wo sie annähernd dieselben Positionen vertreten. Dass Mill zugleich Grundlagendenker ist, macht das Studium seiner Schriften umso reizvoller. An vielen Stellen gehen Theorie und Praxis, Abstraktion und Konkretion, philosophisches und reformerisches Anliegen Hand in Hand und lassen sich kaum voneinander trennen. Beispiele finden sich über alle seine Schriften verstreut. So besteht ein unübersehbarer Zusammenhang zwischen seiner theoretischen Kritik am ethischen Naturalismus im Essay Natur und seiner ethisch-politischen Kritik an der Benachteiligung der Frauen in Die Unterwerfung der Frauen: Die Natürlichkeit der Unterordnung der Frauen ist bloßer Schein. „Natürlichkeit“ verschleiert lediglich den kulturbedingten Charakter der gesellschaftlichen Ordnung, die aus Zeiten stammen mag, in denen die überlegene physische Stärke von Männern die Unterordnung der Frauen motivierte und möglicherweise rechtfertigte, auf die es aber in der modernen Gesellschaft überwiegend nicht mehr ankommt. Ähnlich stimmen viele Züge seiner Kausalitätstheorie mit seiner Konzeption der Sozialwissenschaften als einer Art „sozialer Physik“ überein. Nach Mills Kausalitätstheorie hängen Wirkungsereignisse von einer Vielzahl von Kausalfaktoren ab, von denen die meisten negativ und nur wenige positiv sind. Diese wissenschaftstheoretische Einsicht passt bestens zu seiner methodologischen These, dass auch die Sozialwissenschaften als eine Art „sozialer Physik“ betrieben werden können, die analog zu den Naturwissenschaften kausale Erklärungen und – in Grenzen – Prognosen liefert. Die Komplexität der Ursachenkonstellationen in der sozialen Welt schließt eine wissenschaftliche Herangehensweise an soziale Phänomene nicht aus. Drittens fällt auf, dass die Kritik, die er an den politischen, ökonomischen oder anderweitigen sozialen Institutionen und Praktiken seiner Zeit übt, durchweg moralisch motiviert ist. Gladstone nannte Mill einmal einen „Saint of rationalism“. „Heiligmäßig“ wirkt Mill in der Tat durch sein unbeirrtes Moralisieren – auch auf das Risiko hin, sich damit lächerlich zu machen. Erst in zweiter Linie geht es Mill um den Nachweis und die Kritik kognitiver Defizite, etwa Widersprüche, illusionäre Erwartungen oder unkluge und wenig zielführende Strategien. Als Ideologiekritiker wusste Mill, dass hinter der Mehrzahl der auffälligsten kognitiven Fehlleistungen Interessen stecken und dass es für einen Reformer primär darauf ankommt, diese Interessen bloßzulegen. Er wusste allerdings auch, wie schwierig es ist, Reformen gegen durch Tradition und Gewohnheit gefestigte „vested interests“ durchzusetzen. Im Übrigen war er weit entfernt davon, das konservative Interesse an der Aufrechterhaltung etablierter Regeln, Praktiken und Institutionen als moralisch relevant zu bewerten, solange diese aus seiner Sicht in offenkundiger Weise mit dem utilitaristischen Prinzip der Steigerung des Gesamtnutzens aller von ihnen Betroffenen unvereinbar war. In seinen Schriften manifestieren sich diese Merkmale vor allem in zwei Auffälligkeiten: dem rhetorischen und sich vielfach in hyperbolischen Sprachformen ergehenden Duktus, der es heutigen Übersetzern schwer macht, den richtigen „Ton“ zu finden; und das Bemühen, eine möglichst große Zahl und Vielfalt von Adressaten zu erreichen. Das letztere Ziel versucht Mill Mill besonders durch zwei Strategien zu erreichen: einen ausgeprägt integrativen Argumentationsstil und das Ungeäußert- oder Unbestimmt-Lassen der eigenen Auffassung, wenn zu erwarten ist, dass diese beim Publikum unnötig Anstoß erregt. Beide Strategien führen dazu, dass sich bei Mill gelegentlich einiges von dem zeigt, was Politikern des Öfteren als déformation professionelle angekreidet wird: Unbestimmtheit, interpretierbare Generalklauseln, zu pathetischen Wahrheiten stilisierte Tautologien. Viele der inhaltlichen Unbestimmtheiten seiner Schriften zum Utilitarismus und zur politischen und gesellschaftlichen Freiheit leiten sich aus der Tendenz her, allzu vieles offenzulassen. Im Fall von Utilitarianism kommt noch hinzu, dass diese Schrift ganz bewusst als Pamphlet angelegt ist. Der Wunsch nach Integrativität entspringt bei Mill allerdings nicht nur – oder auch nur überwiegend – politischem Kalkül, sondern einer für ihn bezeichnenden erkenntnistheoretischen Maxime: sich möglichst alles zu eigen zu machen, was er bei seinen Gegnern an Wertvollem finden kann. Integrativität ist bei Mill nicht nur ein politisches, sondern auch ein methodologisches Prinzip. Mills Biograf Packe spricht treffend von dem Ideal einer „synthetic truth“ (Packe 1954, 246). Im Gegensatz zu seinem Zeitgenossen Marx sind Mills sozialpolitische Vorschläge niemals dogmatisch und prophetisch, sondern bei allem Moralismus tentativ und experimentell. Mills methodisches Modell ist nicht die Theologie, sondern die Naturwissenschaft. Wie er in seinen Schriften zur Demokratie Wert darauf legt, dass die Auffassungen der parlamentarischen Minderheiten nicht schlicht „unter den Tisch fallen“ und vollständig unberücksichtigt bleiben, legt er allgemein Wert darauf, eine möglichst große Zahl von Gegenmeinungen zu Wort kommen zu lassen, nicht zuletzt, um die Schwachstellen der eigenen Position aufzudecken und gegebenenfalls zu korrigieren. Was er in On Liberty als soziale Utopie vertritt: die Förderung der Vielfalt der geäußerten Meinungen, Perspektiven und Lebensformen, ist für ihn auch als individuellen Denker verbindlich – als Bedingung von kritischer Selbstreflexion und letztlicher Wahrheitsfindung. Die Bereitschaft Mills, gegnerische Meinungen nicht nur zu respektieren, sondern sich wo immer möglich auch ihren Wahrheitsgehalt anzueignen, zeigt sich vielleicht am auffälligsten in seinen Essays zur Religion. Mill war nicht nur antiklerikal gesonnen, sondern stand der Religion insgesamt skeptisch gegenüber. Wie Max Weber war er auf diesem Ohr „schwerhörig“. Dennoch finden wir, dass er sich insbesondere in dem letzten seiner drei Essays, Theismus, nicht nur intensiv mit Glaubensfragen auseinandersetzt (wenn auch auf gänzlich rationale Art), sondern sich geradezu im Schweiße seines Angesichts bemüht, den von ihm wenig geschätzten theistischen Standpunkt zu verstehen und ihm so viel abzugewinnen, wie sich intellektuell gerade noch verantworten lässt. 2. Mills Schriften zur Politik: Angewandter Utilitarismus? Mill hat uns über das genaue Verhältnis zwischen seinen ethischen Grundüberzeugungen und der jeweiligen Stoßrichtung seiner politischen Schriften keine näheren Auskünfte gegeben – ein Versäumnis, das viel dazu beigetragen haben dürfte, Mill einen oberflächlichen philosophischen Eklektizismus zu unterstellen (vgl. Kuenzle/Schefczyk 2009, 193). Dennoch wird man zumindest soviel sagen können, dass sich Mills politische Argumentationen nahezu durchgängig so interpretieren lassen, dass sie mit seinen utilitaristischen Überzeugungen konform gehen. Die soziale Nützlichkeit dient Mill durchweg als primäre Orientierung. Exemplarisch lässt sich das an seinem Essay zum Recht des Staates in Bezug auf Korporationsund Kirchengüter zeigen, in dem es um die Frage geht, wie weit der Staat die Zweckbestimmungen von Stiftungen ändern darf, sofern diese nicht mehr zeitgemäß erscheinen. Mill würdigt hier zwar die eigenständige moralische Bedeutung von Sekundärprinzipien, Tugenden und moralischen Motivationen, aber doch nur so weit, als sich diese ihrerseits utilitaristisch begründen lassen. Die Respektierung des Willens von Stiftern soll zwar so weit verpflichtend sein, dass man sich an ihn hält, solange keine gravierenden utilitaristischen Gründe dagegen sprechen, aber auch nur so lange. Sprechen starke Nützlichkeitserwägungen dafür, vom Stifterwillen abzuweichen, soll die Stiftung umgewidmet werden dürfen, wenn auch unter möglichster Wahrung der Loyalität zum Stifterwillen. Bezeichnenderweise begründet Mill diese Loyalität aber wiederum aus zukunftsorientierten Anreizgründen: „Wenn Stiftungen Ermuthigung verdienen, ist es auch wünschens wert, die Freigebigkeit der Gründer dadurch zu belohnen, dass man ewige Dauer, so ihrer nützlichen Schöpfung, wenn auch nicht eine doch eineso lange Fortsetzung ihrer individuellen undunterscheid- baren Existenz zugesteht, als die Umstände irgend gestatten.“ (Mill 1874, 176) Soziale Nützlichkeit bedarf allerdings der Operationalisierung in konkretere und fassbarere Güterwerte, und diese nimmt Mill zumindest implizit vor, indem er eine Reihe von Grundgütern unterscheidet und diese überwiegend auch in eine mehr oder weniger eindeutige Rangfolge zueinander setzt (vgl. Birnbacher 2007, 72 f.): 1. Vorrangiges Ziel der Sozialpolitik ist (ähnlich wie bereits bei Bentham) die Sicherstellung des Existenzminimums. Niemand sollte gezwungen sein, unter dem Existenzminimum zu leben. Wie Bentham fordert Mill u. a. einen Steuerfreibetrag, der dem Minimum entspricht, das zur Lebenserhaltung, zur Gesunderhaltung und zum Schutz vor körperlichem Leiden erforderlich ist. 2. Sicherheit ist für Mill ein so hochrangiger Wert, dass er alle mit revolutionären Umwälzungen verbundenen Formen des Sozialismus ausschließt. Die ökonomischen Strukturen sollen schrittweise und unter möglichster Wahrung der Erwartungssicherheit aller Beteiligten umgestaltet werden. Das Privateigentum wird grundsätzlich geschützt, aber nicht ausnahmslos. Der große Grundbesitz soll zerschlagen, die Eigentumsbildung bei den Arbeitern durch umverteilende Steuern gefördert werden. Wie wichtig es Mill ist, bestehende Erwartungen nicht zu enttäuscht werden, zeigt sich in Details: Neue Steuern sollen nicht rückwirkend eingeführt werden dürfen; Kinder von Wohlhabenden sollen eine faire Chance haben, aufgrund eigener Anstrengung ein zufriedenstellendes Leben zu führen, weiter sollen ihre Ansprüche aber nicht reichen. Allerdings macht Mill auch hier wieder eine Ausnahme, nämlich für diejenigen, deren Erwartungen auf eine weitergehende Erbschaft geweckt worden sind. Grundsätzlich möchte Mill die Eltern darauf verpflichten, ihre Kinder so zu erziehen, dass sie den luxuriösen Lebensstil, den sie bei ihren Eltern vorfinden, nicht zur Selbstverständlichkeit werden lassen, sondern darauf vorbereitet sind, ihren Lebensunterhalt aus eigener Arbeit zu bestreiten. Mit ähnlichen Argumenten des Vertrauensschutzes wird auch die Verpflichtung begründet, Enteignungen von Grund und Boden nur unter Entschädigung vorzunehmen. 3. Freiheit steht bei Mill in erster Linie im Dienste der Sicherstellung von Innovativität und der in die Zukunft hinreichenden Entfaltung menschlicher Potenziale. Zusammen mit Individualität, geistiger Bildung und Kreativität ist Freiheit für ihn eine zentrale Bedingung des erwarteten gesellschaftlichen Fortschritts. Was Mill fürchtet, ist die Diktatur des Mittelmaßes und der von allen Gemeinschaften auf ihre Mitglieder ausgeübte Konformitätsdruck. Zwar ist die Stabilität der öffentlichen Meinung wichtig für die Aufrechterhaltung elementarer moralischer Prinzipien. Aber ein Übermaß würde die Quellen von Experimentierfreude austrocknen und die Gesellschaft stagnieren lassen. 4. Das in der Ökonomik traditionell vorrangige Ziel der effizienten Ressourcennutzung steht bei Mill nicht in demselben Maße im Vordergrund wie das Ziel der Ermöglichung, Erhaltung und Förderung individueller Freiheit, wird aber auch nicht ganz in den Hintergrund gedrängt. Eine der Begründungen für die hohe Besteuerung der Erbfolge an Grund und Boden sieht Mill in der geringen Produktivität der landbesitzenden Klasse. Effiziente Ressourcennutzung ist auch sein Hauptgrund für die Beibehaltung des Konkurrenzprinzips, das primär als Mittel zur Steigerung des wirtschaftlichen Wohlstands und zur Verhinderung übermäßiger Machtfülle durch Monopolbildung gerechtfertigt wird. Auch wenn Mill das Konkurrenzsystem und insbesondere das Erwerbsverhalten der englischen Mittelschicht durchweg ohne große Sympathien beschreibt, möchte er doch dessen Stärken für die rationale und effiziente Nutzung der vorhandenen Ressourcen auch in einer reformierten Gesellschaft nicht missen. Staatliche Eingriffe sollen allerdings dafür sorgen, dass die Konsumchancen der Schlechtergestellten – zu Mills Zeit die Arbeiterschicht – verbessert und der Luxuskonsum der Bessergestellten eingeschränkt werden. Mill sieht darüber hinaus das privatwirtschaftliche Konkurrenzsystem auch als Medium zum Ausleben agonaler Impulse: Es sei besser, wenn die Energien der Menschheit auf dem Feld wirtschaftlicher Konkurrenz als auf dem Feld kriegerischer Konflikte ausagiert würden. Für Mill stützen sich die genannten Ziele wechselseitig. Ein gesichertes Existenzminimum, Sicherheit vor revolutionären Umwälzungen und ein hohes Maß an individueller Freiheit sind Bedingungen effizienter Ressourcennutzung und damit des wirtschaftlichen Fortschritts. Längerfristige Sicherheit des Eigentums ist eine wesentliche Bedingung der Bereitschaft zur Investition. Die Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft hängt ab von dem von ihr gewährten Ausmaß an individueller Freiheit und Nonkonformismus. Den Kommunismus lehnt Mill ab – nicht nur wegen seiner negativen Folgen für die individuelle Freiheit, sondern auch wegen seiner ungünstigen Wirkungen auf die innovativen Impulse. Er ermuntere weniger zur Innovation als ein System des Privateigentums an Produktionsmitteln. Zusätzlich befördere eine kapitalistische oder kooperative Produktionsweise individuelle Freiheit. Eine selbstständige Produktionsweise sei eine Schule des eigenverantwortlichen Umgangs mit den eigenen Möglichkeiten und einer aktiv gestaltenden statt passiv sich versorgen lassenden Lebensführung. Sparsamkeit und Enthaltsamkeit als Bedingungen wirtschaftlichen Erfolgs seien gleichzeitig auch Formen der für eine selbstbestimmte Lebensführung notwendigen Impulskontrolle. Außerdem führe nur ein – durch Sozialpolitik abgepuffertes – Konkurrenzsystem eher zur vollen Entfaltung individueller Potenziale. Es sei aufs Ganze gesehen besser, wenn die Kräfte des Menschen mobilisiert werden, als dass sie „rosten und stagnieren“. Das Bild einer stagnierenden Wirtschaft im Sinne eines quantitativen „Nullwachstums“ der Produktion, der Bevölkerung und des Verbrauchs an natürlichen Ressourcen war für Mill durchaus nicht unvereinbar mit dem Ideal einer „entfesselten“ wirtschaftlichen, intellektuellen und kulturellen Dynamik. 3. Mill als MP Mill war Mitglied des Unterhauses für die liberale Partei von 1865 bis 1868, die Legislaturperiode, in die der zweite Reform Act fiel (1867), der das Wahlrecht auf alle männlichen Haushaltsvorstände ausdehnte. In der Folge waren nunmehr von fünf Millionen erwachsenen Männern in England und Wales zwei statt zuvor eine Million wahlberechtigt. Wie kam Mill zu seinem Parlamentssitz? Offensichtlich war Mill populär genug, um von einer Gruppe von Bürgern von Westminster gefragt zu werden, ob er als Kandidat der Arbeiter für die Wahl kandidieren wolle. Mill sagte zu, allerdings nur unter Bedingungen: dass man von ihm nicht erwarten würde, die Kosten des Wahlkampfs selber zu bestreiten (Mill war aus guten Gründen gegen die Bestreitung des Wahlkampfs aus eigenen Mitteln, vgl. Mill 2011, 228 f.); dass er lediglich seine eigene Meinung vertreten würde, nicht die Interessen einer Partei; dass er sich nicht für die lokalen Interessen von Westminster im Parlament einsetzen würde; und dass er zu keiner Zeit etwas über seine religiösen Ansichten preisgeben würde. Diese Bedingungen wurden akzeptiert, woraufhin Mill eine Reihe von Versammlungen durchführte, die in seiner Kandidatur resultierten. Was bewog Mill dazu, auf den Antrag der Kandidatur einzugehen? Zunächst hatte er Zweifel: „Es war mir nicht klar, wie ich zur Förderung der öffentlichen Anspruch auf meine Dienste hatten, von den tun können als von mei- Bänken des Zwecke, die einen Unterhauses aus mehr sollte nem Pult aus, als einfacher Schriftsteller; ich fühlte daher, dass ich mich um keine Parlamentswahl bemühen, geschweige denn Geld dafür ausgeben durfte.“ (Mill 2011, 229 f.) Aber die Chance, für seine politischen Vorstellungen zu werben (wenn nicht gar, die eine oder andere verwirklichen), scheint ihn durchaus gereizt zu haben. In einem Brief aus dieser Zeit schrieb er, dass die Wahl eine sehr viel besser Propaganda für seine politischen Meinungen gewesen sei als die, auf die er andernfalls über viele Jahr hätte hoffen können (Göhmann 2013, 165). Dass er im Wahlkreis Westminster die Mehrheit bekam, war für ihn selbst überraschend. In der Tat war Mills politischer Karriere nur vorübergehender Erfolg beschieden. 1868 gewann der konservative Kandidat Smith die Wahl gegen den erneut kandidierenden Mill, was Mill in der Autobiographie darauf zurückführt, dass die Konservativen ihn nun besser einzuschätzen gelernt hätten. Sie hatten seiner Diagnose nach darauf gehofft, ihn ihm – „da ich für die konservative Seite der Frage nicht blind war“ – einen Gegner der Demokratie zu finden, was er selbst als Missverständnis wertete. Sie hätten [...], wenn Sie meine Schriften wirklich gelesen hätten, wenn ich auch allen vollem RechDemokratie wissen müssen, dass ich mih, nung trug, was mir in den Argumenten gegen die begründet zu sein schien, doch entschieden zu ihren Gunsten aus sprach, indem ich nur empfahl, ihr solche Institutionen hinzuzuAbbruch zu tun, den Miss- fügen, die, ohne dem Prinzip selbst ständen abzuhelfen geeignet wären. (Mill 2011, 253) Ein Philosoph im Unterhaus war für die Parlamentarier etwas Ungewohntes. Mill fiel „aus der Reihe“, auch dadurch, dass er sich an keine Fraktionsdisziplin gebunden fühlte, sondern stets nur für sich selbst sprach – auch dann, wenn seine Auffassungen von denen der übrigen Fraktion abwichen. Offensichtlich fiel er auch durch übermäßige Intelligenz auf: Von einem Parlamentskollegen ist der Ausspruch überliefert: „The hon-member for Westminster is a great deal too clever for us in this House“ (Packe 2054, 451). Die Toronto-Ausgabe von Mills Werk bezeugt, an welch großer Zahl von Debatten sich Mill als MP beteiligte. Mill war dafür gut vorbereitet: Er war in seiner Jugend die führende Figur in der Londoner Debating Society gewesen, die öffentliche Debatten nach dem Vorbild der Cambridge Union Society abhielt (vgl. Britton 1969, 15). Zu aktuellen Fragen vertrat er dabei Positionen, die aus heutiger Sicht ausgesprochen „fortschrittlich“ anmuten: neben der Ausdehnung des Wahlrechts auf die gesamte Arbeiterklasse sowie auf die Frauen u. a. eine radikale – und unter den damaligen Verhältnissen als inakzeptabel geltende – Reform der Irland-Politik, durch die die irischen Pächtern zu dauerhaften Besitzern ihres Grund und Bodens gemacht und der gesamte englische Landbesitz in Irland unter Regierungsverwaltung gestellt werden sollte (vgl. Kinzer 1992, 82 f.). 4. Die Parlamentsrede zur Todesstrafe Mit seiner Verteidigung der Beibehaltung der Todesstrafe befand sich Mill nicht nur aus heutiger, sondern bereits aus damaliger Sicht im Gegensatz zur „fortschrittlichen“ Fraktion der Liberalen. Auch seine Parteigenossen standen seine Position mit einigem Befremden gegenüber (vgl. Mill 2011, 233) Das war allerdings nicht das erste Mal, dass Mill mit einen Positionen auf wenig Gegenliebe stieß. Dasselbe galt bereits für sein Eintreten für die Geburtenkontrolle, die überwiegend nicht nur als Marotte, sondern auch als anstößig empfunden wurde und wegen der Mill für eine kurze Zeit ins Gefängnis kam – ähnlich wie Bertrand Russell für sein Eintreten für den Pazifismus in der Zeit des Ersten Weltkriegs. Mills Argumentation für die Beibehaltung der Todesstrafe ist im Ansatz konsequent utilitaristisch. Für Mill wie für Bentham galt, dass die Ziele der Strafverhängung für Straftaten ausschließlich präventiv definiert werden müssen und dass das genaue Strafmaß Ergebnis eines probabilistischen Nutzen-Kosten-Kalküls sein muss. Art und Ausmaß der Strafe müssen so bestimmt werden, dass die Differenz zwischen verhindertem Leiden bei der Allgemeinheit und verursachtem Leiden für den Straftäter maximiert wird. Bei der Allgemeinheit müssen dabei nicht nur die durch die Straftat verursachten Schäden und ihre Folgen ins Kalkül gezogen werden, sondern auch die psychischen Belastungen durch die Bedrohung durch Straftaten und ihre Folgen (etwa Sicherheitsvorkehrungen). Auf der Täterseite muss die Strafe nach Maßgabe der erreichten Abschreckungswirkung andererseits so mild wie möglich ausfallen. Andernfalls würden dem Straftäter ohne ersichtlichen Nutzen Leiden zugefügt. Maßgebliche – und besonders umstrittene – Variable ist dabei das Ausmaß der von einer Strafandrohung zu erwartenden Abschreckung. Diese fasst Mill – wie vor ihm Beccaria (vgl. Beccaria 1988, 113) – rein psychologisch auf: Nicht die tatsächliche Schwere der Strafe entscheidet über ihre Abschreckungswirkung, sondern ihre Wirkung auf die „Einbildungskraft“ (Mill 1986, 100). Diese Wirkung entspricht nicht notwendig der tatsächlichen Schwere der Strafe auf den Bestraften, sondern kann von ihr abweichen. Genau dies ist Mill zufolge bei der Todesstrafe der Fall. Den meisten erscheint der Tod als ein größeres Übel als lebenslanges Eingesperrtsein und lebenslange Zwangsarbeit. Für den Straftäter bedeutet jedoch der Tod das geringere Leiden. Legt man – utilitaristisch – ausschließlich das Ausmaß des Leidens als Schaden zugrunde, ist die lebenslange Zuchthausstrafe das schwerere Übel als die Tötung. Um die Furcht davor, einem Mord zum Opfer zu fallen, zu mindern, erscheint die Zufügung der bei der Todesstrafe dem Mörder zugefügte Todesangst gerechtfertigt.1 Dem anerkannt starken Gegenargument der Nicht-Ausschließbarkeit von nicht rückgängig zu machenden Fehlverurteilungen begegnet Mill pragmatisch: Die Wahrscheinlichkeit solcher Irrtümer könne erheblich verringert werden. Gerade in Großbritannien sei die Irrtumswahrscheinlichkeit sehr viel geringer als in den Rechtssystemen auf dem europäischen Kontinent. Die englischen Beweisregeln folgten bereits der Maxime, dass es besser ist, zehn unschuldige zu Unrecht freizulassen, als eine einen Unschuldigen zu Unrecht leiden zu lassen. Falls auch nur der geringste Zweifel an der Schuld eines Täters verbleibe, sollte der Richter der Krone eine Umwandlung des Richterspruchs empfehlen. Deshalb soll Mill zufolge die Verhängung der Todesstrafe nur dann zulässig sein, wenn ausgeschlossen werden kann, dass spätere Informationen beurteilungsrelevant werden könnten. Ist Mills Argumentation konsequent? Ich meine ja. Fraglich sind allerdings einige ihrer empirischen Prämissen. Was die Abschreckungswirkung der Todesstrafe betrifft, so waren interessanterweise bereits Beccaria und Bentham, die ebenfalls das angemessene Strafmaß von einem utilitaristischen Nutzen-Kosten-Kalkül abhängig gemacht hatten, anderer Auffassung: „Nicht die Heftigkeit der Strafe hat die größere Wirkung auf das menschliche Gemüt, sondern ihre Dauer.“ (Beccaria 1988, 111) Mills Prämisse, dass die Allgemeinheit die Schwere von Bestrafungen nicht realistisch einschätzen können soll, ist von Jean-Claude Wolf in Frage gestellt worden (Wolf 1990, 108). Fraglich scheint überdies, ob von der Todesstrafe überhaupt eine nennenswerte Abschreckungswirkung ausgeht, zumal dann, wenn sie von besonders schweren Verbrechen wie Mord oder Vergewaltigung abschrecken soll. Diese Taten werden zum größten Teil unter Bedingungen heftiger Affekte und/oder erheblichen Triebdrucks verübt, was sie für Sanktionsdrohung mehr oder weniger unerreichbar macht. Wolf (1990, 113) weist überdies auf zwei weitere Faktoren hin, die geeignet sind, Mills Einschätzung in Frage zu stellen: Grausam an 1 Interessanterweise deckt sich diese Begründung weitgehend mit der Rechtfertigung der Todesstrafe durch Schopenhauer. Auch Schopenhauer meinte, dass das Leiden an der Langeweile einer dauerhaften Einsperrung sehr viel schwerer zu ertragen sei, als es dem potentiellen Straftäter erscheint (vgl. Schopenhauer 1988, 686). der Todesstrafe könnte auch die völlige Auslieferung des Täters sein, seine Passivität und vollständige Unterworfenheit. Und die Grausamkeit der Todesstrafe liegt möglicherweise weniger in der Vollstreckung als in weiteren Umständen, die für sich genommen als „grausam“ gelten müssen: Wartefristen, Ungewissheit, Aufschub. Mill könnte beide Bedenken allerdings kontern: Auch die Zuchthausstrafe bedeutet das vollständige Ausgeliefertsein des Straftäters und beträchtliche Ungewissheit vor Antritt der Strafe. Problematischer scheint mir, dass Mill als Alternativen nur die beiden Maximalstrafen gelten lässt und mildere Strafen gar nicht erst in Erwägung zieht. 5. Die Parlamentsreden zum Frauenwahlrecht Als seinen wichtigsten Erfolg als Parlamentsmitglied bezeichnet Mill in der Autobiographie seine Parlamentsreden zum Frauenwahlrecht und die Tatsache, dass er für seinen Antrag, im Zuge der Wahlrechtsreform von 1867 das Wahlrecht auf Frauen auszuweiten, einen Achtungserfolg von 73 Ja-Stimmen errang. Sein Eintreten für das Frauenwahlrecht sei der „wichtigste, vielleicht der einzige wichtige öffentlichen Dienst gewesen … welchen ich in meiner Eigenschaft als Parlamentsmitglied leistete“ (Mill 2011, 248) – auch wenn der Antrag scheiterte und das allgemeine Wahlrecht für Frauen über 21 Jahre in Großbritannien erst 1928 eingeführt wurde. 73 Ja-Stimmen waren immerhin ein Drittel der Stimmen der bei der Abstimmung anwesenden Mitglieder des Unterhauses. Der relative Erfolg von Mills Antrag – er lautete, im Gesetzestext das Wort „Mann“ durch das Wort „Person“ zu ersetzen (siehe die Karikatur auf S. xxx) –, löste einiges Staunen aus und war zweifellos der Überzeugungskraft seiner Rede zuzuschreiben. Diese lässt sich auch heute noch gut nachvollziehen. An dem konkreten Beispiel einer jungen Frau, die Ärztin werden wollte und lediglich aufgrund einer Regelungslücke Apothekerin werden konnte, demonstriert er die Rückständigkeit der Berufsstände. Sobald sie bemerkte, dass eine Frau in ihre Reihen geschlüpft war, hatte die Apothekerschaft nichts Eiligeres zu tun als eine Beschränkung der Mitglieder auf Männer in ihre Statuten aufzunehmen. „Sobald Frauen beweisen, dass sie fähig sind, mit Männern in irgend einem Beruf mitzuhalten, …wird dieser Beruf, wenn er lukrativ und ehrenhaft ist, für sie geschlossen.“ (Mill 2012, 400) Mills Argumentation für das Frauenwahlrecht beruft sich auf eine große Vielfalt von Prinzipien – Verfassungsprinzipien wie die Gleichzeitigkeit von Besteuerung und Repräsentation (einige alleinstehende Frauen waren steuerpflichtig), allgemeine Gerechtigkeitsprinzipien wie das Prinzip der Gleichbehandlung, das Prinzip gleicher Eigentumsrechte (das gesamte Vermögen einer Ehefrau gehörte automatisch ihrem Ehemann, sofern kein Heiratsvertrag geschlossen wurde, wie es die besitzenden Klassen regelmäßig taten) und die langfristige Nützlichkeit einer Mitwirkung von Frauen in der Politik. Auffällig sind dabei die formalen Übereinstimmungen mit der Argumentationen in Utilitarianism: Die Gegenargumente werden jeweils für sich durchgegangen und widerlegt: dass Frauen keine Möglichkeit hätten, sich mit Politik zu beschäftigen; dass Frauen zu wenig gebildet seien, um über Politik mitzuentscheiden, dass Frauen sich nicht für Politik nicht interessierten und dass Frauen das Wahlrecht von sich aus gar nicht wünschten. Mill spießt jedes einzelne dieser Argumente genüsslich auf und versucht es, so gut er kann, zu widerlegen. Auch Männer hätten keineswegs alle die Möglichkeit, sich mit Politik zu beschäftigen; auch Männer seien überwiegend ungebildet; die Trennung zwischen Frauenund Männerbeschäftigungen, „die Frauen verbietet, sich für Dinge zu interessieren, die Männer interessieren“ sei Teil eines „überlebten Gesellschaftszustands, der mehr und mehr in der Vergangenheit“ versinke (Mill 2012, 394). Der zu seiner Zeit empirisch zutreffenden Aussage, dass Frauen das Stimmrecht überwiegend nicht wünschen, begegnet er mit einem Argument, das man heute „Argument der adaptiven Präferenzen“ nennen würde: Frauen seien aufgrund ihrer spezifischen Sozialisation bei der Äußerung von Meinungen, von denen sie annehmen müssen, dass sie in ihrem Umfeld auf Befremden stoßen, zwangsläufig gehemmt. Bemerkenswert in diesen Reden ist das Ausmaß von Ironie und Sarkasmus. Der Leser hat den Eindruck, Mill zeige sich endlich einmal unversöhnlich. Die Behauptung der Konservativen, die Frauen würden durch ihre männlichen Verwandten und Ehemänner angemessen vertreten und benötigten deshalb keine eigene Stimme, kontert er mit dem Satz: „Ich wünschte, diesem Hause würde regelmäßig eine Liste mit der Zahl der Frauen (vorgelegt), die jährlich von ihren männlichen Beschützer zu Tode geprügelt, zu Tode getreten und zu Tode getrampelt werden.“ (Mill, 2012, 399) Wie auch an anderer Stelle protestiert er gegen die Geringfügigkeit der Strafen, die regelmäßig von englischen Gerichten für die Ermordung der eigenen Frau verhängt werden. Auch inhaltlich finden sich auch in diesen Reden viele der für Utilitarianism charakteristischen Elemente wieder: die Orientierung an den rationalen statt an den empirischen Präferenzen (und die Erklärung der faktischen Präferenzen als adaptiv und instabil) die zukunftsorientierte Perspektive des in the long run (ausdrücklich verweist Mill auf die Vorrangigkeit des „dauerhaften Vorteil der Gesellschaft vor den zeitweiligen Interesse einer Partei“ Mill 2012, 387) und nicht zuletzt die qualitative Differenzierung des Glücks: Ein Glück, das sich aus gesteigerter persönlicher Autonomie und einer aus der Anerkennung des Rechts auf Mitsprache resultierenden Selbstachtung speist, sei ein besseres und tieferes Glück als das Glück, dass Frauen unter den herrschenden Bedingungen erreichen konnten. Literatur Beccaria, Cesare: Über Verbrechen und Strafen. Frankfurt am Main 1966. Birnbacher, Dieter: Kapitalistische Wirtschaftsordnung als Mittel zum Zweck: Mill. 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