Juni 2014 - Medizinische Universität Innsbruck

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Juni 2014 - Medizinische Universität Innsbruck
Erfahrungsbericht Nepal
Dhulikhel Hospital im Juni
Wie viele Studenten der Medizinischen Universität Innsbruck vor mir, habe ich zusammen mit einem
Studienkollegen einen vierwöchigen Aufenthalt im Dhulikhel Hospital im Rahmen unseres klinischpraktischen Jahres absolviert.
Die Reisevorbereitungen verliefen unkompliziert. Dank der Hilfe der Abteilung für internationale
Beziehungen war dieser Aufenthalt im Voraus sehr gut organisiert und man musste sich persönlich
nur um den Aufenthalt außerhalb des Krankenhauses kümmern.
Vor unserem Aufenthalt im Krankenhaus begaben wir uns auf eine dreiwöchige Reise durch das
traumhafte Nepal. Zu Beginn unserer Reise besichtigten wir in Kathmandu einige Tempel. Mir
persönlich hat die Stadt sehr gut gefallen. Die Menschen sind auffallend freundlich und
zurückhaltend – keine Spur von aufdringlichen Verkäufern wie in anderen asiatischen Ländern. Nach
wenigen Tagen in der Hauptstadt Kathmandu begaben wir uns auf eine 10tägige Trekkingtour in
Richtung Annapurna Basislager. Ich kann diese Erfahrung jedem sehr empfehlen. Neben der
wunderschönen Natur sind besonders die dort lebenden Menschen eine Erfahrung die den Anstieg
wert sind. Danach ging es für ein paar Tage Richtung Chitwan Nationalpark. Dort zeigt sich Nepal von
einer optisch komplett anderen Seite. Man kann das Himalaya gerade noch am Horizont erkennen,
dafür befindet man sich jetzt bei über 40°C im Nationalpark auf dem Rücken eines Elefanten und
beobachtet eine Menge wilder Tiere.
Der Aufenthalt im Krankenhaus in Dhulikhel gestaltete sich sehr unkompliziert. Wir hatten uns
aufgrund der positiven Berichte einige Monate im Voraus mit Sharmila Shresta in Verbindung gesetzt
und ein Zimmer in ihrem privaten Guesthouse reserviert. Da Sharmila im Hospital arbeitet bekamen
wir von ihr eine gute Einführung in den Ablauf des Krankenhaus-Alltages und konnten uns am
nächsten Tag (einem Sonntag, normaler Arbeitstag in Nepal) direkt im Krankenhaus zurechtfinden.
Die positiven Erfahrungsberichte zu Sharmila’s Guesthouse konnten wir bestätigen. Ich würde
jederzeit wieder bei ihr unterkommen.
Der Alltag im Krankenhaus bestand aus „ward round“, einer ausführlichen Visite auf der
Normalstation, gefolgt von kleineren Runden im Bereich der Neugeborenen- und Intensiv-Station. Da
im ersten Teil auch viele lokale Medizinstudenten anwesend waren, wurde meist auf Englisch
kommuniziert. War dies nicht der Fall, so folgte im Nachhinein gerne die englische Erklärung des
Falles durch einen der Ärzte.
Danach stand ein Besuch im OPD – outpatient departement, der Sprechstunde für Patienten die von
außerhalb kommen an. Verglichen mit den Untersuchungspraktiken die man von zu Hause gewohnt
ist ging es hier sehr chaotisch zu. Doch die gute Kommunikation unter den Ärzten zeigte dass diese
Art der Patientenbetreuung auch Vorteile hat. Hier kamen die Patienten aus peripheren Dörfern, so
dass man häufig Krankheitsbilder zu Gesicht bekam, die man sonst nur aus dem Lehrbuch kennt.
Neben einem Ausflug in ein outreach-center (eine Art kleines Krankenhaus an einem peripheren Ort)
waren die Ausflüge am Wochenende eine gute Möglichkeit die Menschen der Region um Kathmandu
besser kennenzulernen.
Fazit: Nepal ist ein wunderbares Land mit sehr freundlichen Menschen und einer tollen Natur. Der
Aufenthalt verlief unkompliziert und wird sicher nicht der letzte gewesen sein. Die Arbeit im
Krankenhaus kommt mit wenig technischen Hilfsmitteln aus bzw. muss ohne diese auskommen;
dementsprechend wurden Anamnese und körperliche Untersuchung umfangreich und sorgfältig
vollzogen. Ich hoffe mir von diesem Aufenthalt die positiven Erfahrungen mit in den Alltag eines
europäischen Krankenhauses nehmen zu können.
Kontaktdaten:
[email protected] (für weitere Infos)
[email protected] (Kontakt Guesthouse während des Aufenthalts in Dhulikhel)
http://www.hariboltreks.com/ (deutschsprachig, in Kathmandu lebend, sehr zu empfehlen)