Delhi

Transcrição

Delhi
StadtfÜhrer fÜr Kinder
Mit der Klasse 5 unterwegs in Delhi
DEUTSCHE SCHULE NEW DELHI
2, Nyaya Marg, Chanakyapuri, New Delhi 110 021, India
Fon: +91-11-4168 0240, Fax: +91-11-4168 0241
[email protected]
V.i.S.P.: Erhard Beck
Inhalt
Wer hat den Stadtführer überhaupt
geschrieben?............................................... 2
Lakshmi Narayana Tempel
Delhi .......................................................... 4
Kali Bari Mandir
Feste in Delhi ........................................ 37-47
Sehenswürdigkeiten............................ 7-17
India Gate
Delhi Zoo
Gandhi Museum
Indira Gandhi Museum
Nehru Stadium
Spice Market
Red Fort
Freizeit, Essen und Shoppen............. 19-27
Oberoi
Das Leela Kempinski
Pullman Hotel
Hard Rock Cafe New Delhi
DLF Mall
ISKATE
Reitstall
DIFL
Tempel in Delhi...................................... 29-35
Vinayaka Tempel
Lotus Tempel
Dusshera - das Siegesfest
Diwali
Holi
Id
Raksha Bandhan
Republic Day
Independence Day
Hochzeit
Begegnungen mit indischen
Persönlichkeiten................................... 49-55
Mahatma Gandhi
Indira Gandhi
Mrs. Dikshit
Wissenswertes....................................... 57-64
Indische Kleidung
Die Metro in Delhi
Währung
Religionen in Indien
Entfernungen
Stadtführer überhaupt geschri
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e
d
t
ebe
r ha
n?
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W
Die Klasse 5 der DSND (Deutsche Schule Neu Delhi) in Chanakyapuri hat den Stadtführer „Mit der Klasse
5 unterwegs in Delhi“ mit kreativen Ideen im Rahmen eines fächerübergreifenden Projektes erstellt. Dies
hat mehrere Monate gedauert. Wir machten viele Exkursionen, in verschiedene Tempel, Museen, in den
Fledermausgarten der Ministerpräsidentin und wir besuchten viele andere Sehenswürdigkeiten mehr, um
euch nun den Stadtführer als unser Arbeitsergebnis präsentieren zu können.
Aber jetzt fragen sich einige bestimmt noch: „Warum wurde dieser Stadtführer überhaupt geschrieben?“
Die Klasse 5 will gerne anderen Kindern, die neu nach Delhi ziehen oder hier nur im Urlaub sind, durch den
Stadtführer helfen, sich so schnell wie möglich zurechtzufinden. Die Klasse 5 dankt Herrn Nickels und Frau
Bahri für die Hilfe bei der Erstellung und natürlich allen, die den Stadtführer gelesen haben…
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Delhi
Delhi liegt in Nordindien und ist die zweitgrößte Stadt Indiens. Die Stadt Delhi hat rund 16 Millionen
Einwohner, der Großraum Delhi sogar 22-25 Millionen. Die Stadt liegt am Fluss Yamuna und es gibt sehr
viele Sehenswürdigkeiten.
Neu Delhi ist die Hauptstadt und Delhi ist ein Unionsterritorium, das Stadtdörfer und die sieben alten Reiche
einschließt. Old Delhi wurde im 17. Jahrhundert unter Shahjahan erbaut. Dies ist der gleiche Mogulnkaiser,
der auch das Taj Mahal erbauen ließ. Das Red Fort und die Jama Masjid, die große Moschee, sind dort die
wichtigsten Sehenswürdigkeiten, aber auch der Spice Market ist sehr interessant.
Neu Delhi wurde von den Briten gegründet. Sie ließen sich dort nieder und bauten beispielsweise den
Präsidentenpalast, das India Gate, den Connaught Place und viele große Villen. Den britischen Baustil
könnt ihr leicht an der offenen Bauart erkennen, weite Alleen, viele Bäume und Grünanlagen. Auch die
Villen haben große Grünanlagen an allen Seiten.
Das Gandhi Museum, das Haus von Indira Gandhi und die Villa von Frau Sheila Dikshit sind typische
Beispiele für die Art, wie man damals Häuser gebaut hat.
In Delhi gibt es sehr viele gute Hotels, Restaurant und Cafés. In der Stadt kann man viel unternehmen.
Schwimmen, Reiten, Fußballspielen, Eislaufen oder Zoobesuche sind ein paar Beispiele, die wir euch
empfehlen können.
In Indien ist immer etwas los, es gibt viele Feste, Nationalfeiertage und Hochzeiten, auf denen es meist
sehr laut und farbenfroh ist! Im Folgenden werden wir euch interessante Sehenswürdigkeiten, Feste,
Freizeitangebote usw. vorstellen.
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Sehenswürdigkeiten
Das India Gate ist 42 Meter hoch und wurde 1921 von Edwin Lutyens gebaut. Es liegt am Ende vom
Rajpath, der großen Straße, die zum Präsidentenpalast führt. Das India Gate ähnelt dem Triumphbogen
in Paris.
Auf dem India Gate stehen Namen der gefallenen Soldaten, die für die Briten im ersten Weltkrieg ihr Leben
ließen - es sind die Namen von 90.000 indischen und britischen Soldaten eingraviert. Außerdem finden
sich die Namen von 3.000 Soldaten, die an der Nordwestgrenze 1919 im Krieg in Afghanistan starben
sowie die Namen der Toten aus dem Bangladesch-Krieg aus dem Jahre 1971.
Wichtige Politiker und Staatsoberhäupter legen zu besonderen Anlässen dort Blumenkränze nieder, so
wie z.B. der Premierminister zu Beginn der Republiksparade, die alljährlich am 26. Januar stattfindet. Oft
tummeln sich am Abend Leute mit ihren Kindern auf den Grünanlagen um das India Gate. Ich mag diese
Gegend besonders gerne!
9
lhi Zoo
e
D
Der Delhi Zoo liegt an der Mathura
Road in der Nähe von Sunder Nagar.
Die Zeit für einen Zoobesuch ist
am besten zwischen Oktober und
März, danach wird es zu heiß. Man
sollte gegen 11:00 Uhr in den Zoo
gehen, wenn man die Raubkatzen
sehen möchte. Die Nashörner sind
zu dieser Zeit auch sehr aktiv. Mir
gefallen die Krokodile am besten.
Der Zoo ist jeden Tag (außer
freitags) geöffnet. Im Sommer ist
der Zoo von 8:30 Uhr bis 17:30
Uhr und im Winter von 9:30 Uhr
bis 16:30 Uhr geöffnet. Wenn man
möchte, kann man auch mit der
U-Bahn hinfahren, die Metrostation
heißt „Pragati Maidan“.
Eintrittspreise: 5 Rs für Inder
und 100 Rs für Ausländer
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Gandhi Museum
Das Gandhi Museum liegt in der Straße Tees January Marg (30. Januar Marg)
und es war ursprünglich das Haus der Birla Familie. Gandhi lebte dort 144 Tage
bis zu seinem Tod. Die Birlas waren eine sehr reiche Familie und sie überließen
Gandhi zwei Zimmer. Diese Räume sind so belassen, wie sie waren, als Gandhi
dort lebte. Man kann dort selbst sehen, mit wie wenig er auskam. In einem
Schaukasten sind noch Gegenstände wie sein Stock, den er beim Salzmarsch
nutzte, und seine Brille ausgestellt.
Gandhi besaß damals einen Gegenstand,
der heute sehr berühmt ist. Dieser
Gegenstand ist eine kleine Figur, die drei
Affen darstellt: Ein Affe hat die Pfoten vor
dem Mund (Ich spreche nichts Böses),
einer hat die Pfoten vor den Augen (Ich
sehe nichts Böses) und einer hat die Pfoten
auf den Ohren (Ich höre nichts Böses).
Diese Figur hat Gandhi von einem Mönch
geschenkt bekommen und sie wird im Gandhi Museum ausgestellt. Im zweiten
Stock gibt es die meisten Ausstellungsstücke, z.B. eine Harfe in der Form von
Gandhis Rücken. Auch eine Eisenbahn, in die man einsteigen kann, gibt es dort.
Mehr verraten wir nicht! Also lasst euch überraschen.
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Vergesst nicht in den Garten zu gehen, dort sind
Mahatma Gandhis letzte Schritte auf dem Boden
abgebildet. Die Fußstapfen fangen an der Tür
seines Arbeitszimmers an und hören im Garten an
der Stelle auf, wo er bei einer Gebetsversammlung
erschossen wurde. Dort steht jetzt unter einem
kleinen Pavillon ein Gedenkstein mit seinen letzten
Worten: He Ram! (sinngemäß: Oh Ram, mein Gott!)
Am besten fand ich die Gandhi Harfe und die
Schaukästen mit den Puppen und den Informationen
darüber, was Gandhi Großes gemacht
hat, z.B. der Salzmarsch oder die
Verbrennung der englischen Kleider.
Öffnungszeiten:
10.00 Uhr – 13:30 Uhr
14:00 Uhr – 17:00 Uhr
Jeden zweiten Samstag und montags ist das Museum
geschlossen. Der Besuch im Gandhi Museum ist für alle
kostenlos.
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Indira Gandhi Museum
Indira Gandhi wurde am 19. November
1917 geboren und ist am 31. Oktober
1984 gestorben. Ihre eigenen Wachen
haben sie erschossen. Ihr Haus wurde
zum Museum umgebaut und in ihrem
Garten kann man den Pfad sehen, auf
dem sie ihre letzten Schritte gemacht
hat. Dieser Weg ist mit Glas überdeckt,
nur an der Stelle, wo sie zuletzt stand,
befindet
sich
kein
Glas. In ihrem Haus ist
ausgestellt, was sie als
letztes getragen hat und
auch was sie zuletzt in
ihrer Hand hatte. Nur
ein paar Gegenstände
sind im Haus umgestellt
worden. An den Wänden
hängen z.B. viele Bilder aus ihrer Kindheit und von der Politik
usw. Sie hatte eine enge Beziehung zu Mahatma Gandhi. Viele
Inder verehren sie als die Mutter Indiens.
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Nehru Stadium
Das Nehru Stadium liegt in Neu
Delhi und ist das größte Stadion
der Stadt. In dieses Stadion passen
ungefähr 60.000 Personen. Es
wurde 1982 erbaut und 2010 für die
Commonwealth Games renoviert.
Das einzige Spiel, das ich dort gesehen
habe, war FC Bayern gegen die
Indische Nationalmannschaft. Es ist 4:0
ausgegangen. Eigentlich wird dort meist
nur Cricket gespielt. Cricket ist in Indien
Nationalsport, wie bei uns Fußball.
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spice market
Der Spice Market liegt in Old Delhi, in der Khari Baoli Road. Er ist Asiens größter Gewürzmarkt und
gleichzeitig der größte Nüssemarkt Indiens. Obwohl die meisten Geschäfte so klein sind, sind es dennoch
Großhandelsgeschäfte. Es ist interessant, wie die Waren auf Karren, die von Menschen oder Ochsen
gezogen werden, herbeigeschafft
werden. Dort wird so ziemlich jedes
Gewürz und jede Nussart angeboten.
Es gibt sehr viel Exotisches zu sehen.
Es wird gebrüllt und gehandelt - auf
dem Spice Market ist immer sehr
viel los. Wir raten euch immer in der
Nähe eurer Eltern zu bleiben, denn
man kann in den Menschenmassen
leicht verloren gehen. Nehmt euch
ein Taschentuch mit, meist ist der
Gewürzgeruch so stark, dass man
niesen oder husten muss!
Der Markt ist täglich von etwa
10.30 Uhr bis 21 Uhr geöffnet,
außer sonntags.
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Red Fort
Das Red Fort liegt im Osten Old Delhis. Es lag früher direkt am Ufer der Yamuna, heute liegt es hundert
Meter vom Fluss entfernt. Eine hohe Mauer aus rotem Sandstein schützte früher die Festung, die auch aus
rotem Sandstein gebaut wurde, daher auch der Name "rote Festung". Shah Jahan, der Mogulnkaiser, ließ
das Red Fort im Jahre 1648 als Festung für seine neue Stadt bauen. Seine Nachfolger bauten es noch
weiter aus. Die Briten zerstörten 1858 einen Teil des Forts, um ihre Kasernen zu errichten.
Heute kann man das Red Fort natürlich auch besichtigen und man kann viele Einblicke über die
Mogulnherrschaft erhalten. Leider gibt es den berühmten Pfauenthron nicht mehr und es ist schwer sich
vorzustellen, wie prunkvoll das alles einmal war.
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr, außer montags
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Freizeit, Essen und Shoppen
Das Oberoi Delhi ist ein Hotel in der Nähe des Golfplatzes. Es ist eines der teuersten Hotels in
ganz Indien. Ich gehe gerne dorthin, weil die Leute dort sehr nett sind. Der Gründer des Oberois
heißt Rai Bahadur Mohan Singh Oberoi. Es gibt noch viele andere Oberois in ganz Asien. Mohan
Singh Oberoi war ein Küchenjunge in einem Hotel in Shimla. Doch schon nach zwei Jahren wurde er
Chef dieses Hotels. Nach zehn weiteren Jahren packte er all sein Geld zusammen, um das Carlton
Hotel zu kaufen. Danach baute er weitere Hotels, wie z.B. das Oberoi Grand Hotel in Calcutta. 2012
hatte die Oberoi Group 13 Hotels und fünf Luxus Cruises. 2007 ist das Oberoi Amarvilas in Agra
zum drittbesten Hotel in ganz Indien gewählt worden. Das Oberoi Delhi hat fünf Restaurants. Ich
empfehle das italienische und das japanische Restaurant, da man hier den Köchen beim Kochen
zugucken kann.
Das Praktische an diesem Hotel ist, dass es direkt am Golfplatz liegt. Man kann sich nach dem
Essen also auch sportlich betätigen. Trotzdem ist es kein spezielles Urlaubshotel, da dort meist nur
Geschäftsleute absteigen.
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Das Leela Kempinski
Das mehrfach für das Essen und die Zimmer preisgekrönte Leela Kempinski ist ein sehr feines Hotel
mit einem wunderschönen Pool. Es gibt 322 Fünf-Sterne-Luxuszimmer und 90 Einzel-, Zwei- oder
Dreibettzimmer. In den Fünf-Sterne-Luxuszimmern gibt es eine Küche, ein Ess- und Wohnzimmer
und zwei große Schlafzimmer mit jeweils einem Doppelbett und einem Bad. Die Dusche in dem
Elternschlafzimmer hat einen riesigen Duschkopf, unter dem es einem so vorkommt, als stünde man
im wunderschönen warmen Monsunregen.
Aber das Allerbeste im ganzen Leela ist der Sonntagsbrunch. Dort gibt es ein riesiges Buffet mit
allen möglichen Essenssorten, von italienischen Nudeln bis zur thailändischen Suppe. Für die Kinder
gibt es auch etwas: Hinten, in Richtung der Bar, ist ein kleiner Raum mit Fernseher und einem
Kinderschminkstand zu finden.
Pullman Hotel
Das Pullman Hotel befindet sich in Gurgaon in der M.G. Road, Sector 26. Die Telefonnummer lautet
01244992002. Das Pullman Hotel hat 14 Stockwerke (mit Lobby und Groundfloor). Im Groundfloor
gibt es eine X Box 360 mit der man kostenlos spielen kann. Außerdem gibt es hier auch eine Bühne
und ein Kino, welches aber meistens geschlossen ist. Des Weiteren kann man sich bei einer Massage
entspannen oder Maniküre und Pediküre buchen. In der Lobby gibt es eine Bar und ein Restaurant.
Vom 12. Stock hat man einen super Ausblick. Ich finde es ist ein super Hotel!
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Hard Rock Cafe New Delhi
Das Hard Rock Cafe New Delhi befindet sich in der DLF Place Saket
Shopping Mall im 1. Stock. Dort kann man verschiedene Burger, z.B. Cheese
Burger, Chicken Burger, Veggie Burger und auch ganz leckere Nachos
oder Onion Rings, essen. Das Cafe ist relativ dunkel. Es wird Rockmusik
gespielt, die aber ab 20:00 Uhr sehr laut ist. Es gibt auch eine Bühne, auf der
fast jeden Donnerstag Livekonzerte stattfinden. In Schaukästen sind viele
Gegenstände (etwa Kleidungsstücke oder Instrumente) berühmter Musiker
ausgestellt, z.B. John Lennons Mantel und Elvis Presleys Lederjacke.
Vor dem Hard Rock Cafe ist auch ein Shop, in dem man die beliebten
Shirts und auch Gläser mit dem „Hard Rock Cafe New Delhi“-Aufdruck
kaufen kann.
Es ist täglich von 12 Uhr mittags bis 1 Uhr nachts geöffnet
DLF Mall
Die DLF Mall ist eine sehr große Mall. Sie liegt in der Nelson Mandela Road und beherbergt fast alle
Geschäfte, die man sich vorstellen kann. Es gibt nicht nur Geschäfte, sondern auch Restaurants, in denen
es leckeres Essen gibt. Meine Lieblingsrestaurants sind das Chinesische und das Japanische.
In der Mall gibt es im zweiten Stockwerk einen Übergang zur nächsten Mall, der Ambience Mall. Im oberen
Stockwerk, in dem die Kinos sind, ist auch ein Food Court. Mir persönlich gefallen die Kinos am besten,
weil sie besonders komfortabel sind. Im zweiten Stock gibt es für Kinder einen kleinen Spielplatz, aber
auch viele Kuscheltierläden. Also: Ich empfehle euch dort hinzugehen!
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Iskate
ist eine gute Gelegenheit, seine
Schlittschuhkünste zu zeigen. Das einzige,
was man mitnehmen muss, sind dicke
Socken und vielleicht eine dünne Strickjacke.
Das Iskate ist in der Ambience Mall im
obersten Geschoss zu finden. Wenn man
durch das Tollgate fährt, sieht man sofort das
Leela Kempinski. Hinter dem Leela ist die
Ambience Mall versteckt.
Pro Person kostet das Eislaufen von
Montag bis Donnerstag 360 Rupies und
von Freitag bis Sonntag 480 Rupies.
In der Vitrine findet man etwas Besonderes: Hier haben alle berühmten
Schlittschuhläufer, die auf dieser Bahn gefahren sind, unterschrieben und ihren
Schlittschuh dagelassen.
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Eisbahn
Haupteingang
der Ambience
Mall
Leela
Kempinski
Tollgate
Genauere Informationen findet man unter:
http://www.iskate.co.in/timings-prices.pdf
http://www.iskate.co.in.
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Reitstall
Mein Lieblingsreitstall ist BRF (Beeya's Riding Facility), er liegt in Vasant Kunj. Die Besitzerin ist Beeya.
Es gibt mindestens 30 Pferde und ein Fohlen. Wenn ihr euch dort anmelden wollt, ruft Beeya einfach an.
Die Nummer lautet: 00919810062736. Es können sich selbstverständlich auch Erwachsene anmelden.
Hier darf man auch die Pferde putzen und es gibt verschiedene Reitarten, die man trainieren kann.
Es gibt natürlich auch andere Reitställe, wie z.B. Adagio. Das ist ein Reitstall in Haryana, in der Nähe
des Border Golf Clubs. Die Besitzerinnen sind Carolin und Rudrifka. Die Kinder dürfen hier allerdings
nur auf Ponys reiten. Wenn du dich anmelden willst, dann rufe einfach an (Caro: 919910120410; Rudi:
919818485302).
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DIFL
DIFL (Delhi International Football League) ist eine Fußball-Liga für Kinder in Delhi. Im August muss man
sich über eine Webseite anmelden. Die Gebühr beträgt 1500 Rs. Die Spiele beginnen im Oktober. Bis dahin
werden die Mannschaften zusammengestellt und die Kinder treffen sich zum ersten Training. Wenn man
zum ersten Mal bei der DIFL mitmacht, muss man bei einem besonderen Training seine Fähigkeiten zeigen,
damit die Kinder entsprechend auf die Mannschaften verteilt werden können und nicht alle „Superstars“
in einem Team spielen. Die Organisatoren verteilen beim ersten Treffen die Mannschaftstrikots, man lernt
seine Mitspieler kennen und trifft seine Coaches. Jede Mannschaft hat einen Sponsor, zwei Trainer und
einen Manager. Von den Sponsorengeldern werden die Mannschaftstrikots und die Schiedsrichter bezahlt.
Die Mannschaften sind nach Alter eingeteilt:
Division 1: 5 bis 6 Jahre; Division 2: 7 bis 8 Jahre;
Division 3: 9 bis 10 Jahre; Division 4: 11 bis 12 Jahre;
Division 5: 13 bis 14 Jahre; Division 6: 15 bis 17 Jahre
Jedes Spiel findet am Samstag zu verschiedenen Zeiten statt.
Jedes Team hat an einem anderen Tag in der Woche Training.
In jeder Division sind zwölf Teams, mit mindestens 14 bis 16
Spielern. Das erste Spiel der Saison ist immer ein Freundschaftsspiel. Beim Freundschaftsspiel ist es nicht
so wichtig, ob man gewinnt oder verliert. Danach spielt jede Mannschaft im Ligasystem elf Wochenenden
lang gegeneinander. Am Ende der Spielserie, im Februar, findet noch ein Pokalturnier statt. Am Ende der
Saison wird der Sieger ermittelt. Für jeden Sieg gibt es 3 Punkte, für ein Unentschieden 1 Punkt und für´s
Verlieren gibt’s natürlich keine Punkte. Am Ende bekommt aber jede Mannschaft einen Teilnahmepokal
und es gibt Medaillen für die Spieler.
Lust mitzumachen? Dann besuche folgende Internetseite: www.difl.org
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Tempel in Delhi
Vinayaka Tempel
Der Vinayaka Tempel liegt in
der Nähe von Sarojini Nagar.
Er ist ein kleiner südindischer
Ganesha Tempel, der sehr bunt
bemalt und mit vielen bunten
Götterfiguren geschmückt ist.
Vor dem Tempel warten viele
arme Menschen, die aber erst
um Geld bitten, wenn man aus
dem Tempel kommt, weil man
dann gesegnet und meistens
gütiger ist.
Die Priester sind besonders
gekleidet. Der Oberpriester trägt
beispielsweise an Ganeshas
Geburtstag ein langes oranges
Tuch um den Kopf gebunden, das
bis zum Boden reicht. Ansonsten
tragen sie nur ein Tuch um die
Hüfte und eine Brahmanenschnur
um den Oberkörper.
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In der Mitte des Tempels ist das Heiligtum mit einer großen dunklen Ganesha Statue. Diese Figur befindet
sich zwischen zwei anderen Statuen, die Ridhi und Sidhi darstellen. Diese Göttinnen bringen Glück,
Reichtum, Weisheit und Erkenntnis.
Am interessantesten ist es, diesen Tempel an Ganesh Chaturthi, dem Geburtstagsfest von Ganesha, das
meist im September groß gefeiert wird, zu besuchen.
Lotus Tempel
Der Lotustempel liegt in Süd-Delhi, in der Nähe vom
Nehru Place an der Outer Ring Road. Der Tempel
sieht zwar von außen sehr schön aus, da er die Form
einer Lotusblüte hat und aus weißem Marmor gebaut
ist, aber von innen ist er nicht so reizvoll. Er fühlt sich
sehr kahl und leer an, obwohl es dort ein Plätzchen
für jede Religion gibt. Man kann den Tempel
kostenlos besichtigen. Aufgrund seiner Berühmtheit
haben seit 2002 rund 50 Mio. Menschen den Lotus
Tempel besucht. Am 13.11.1986 wurde der Tempel
fertiggestellt und gleich im nächsten Monat eröffnet.
Die Höhe beträgt 34,27 m und der Durchmesser rund
70 m. Im Lotustempel können 1300 Personen Platz
finden. Der Architekt Fariborz Sahba hat ihn erbaut.
Ich finde, dass der Tempel bei Nacht am beeindruckendsten aussieht.
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Lakshmi Narayana Tempel
Der Lakshmi Narayana Tempel, liegt in der Mandir Marg, in der Nähe der Salzmarsch Statue und ist nicht
sehr weit entfernt vom Präsidentenpalast.
Der Tempel wird auch Birla Mandir
genannt, weil die Birla Familie ihn
erbauen ließ. Mahatma Gandhi, der bei
dieser reichen Familie wohnte, wenn er in
Delhi war, hat diesen Tempel eingeweiht.
Die Hauptfiguren sind Vishnu und
seine Frau Lakshmi. Es sind aber auch
viele Darstellungen von Ram, Sita und
Lakshman und von Krishna zu sehen. Für
die Verehrung dieser Götterfiguren kann
man draußen vor dem Eingang Blumen
oder Blumenketten kaufen. Die übergibt
man dann dem Priester, der sie vor die
Figuren legt.
In diesem Tempel ist alles sehr sauber
und ordentlich. Die Regeln sind hier aber
ziemlich streng. Man muss beispielsweise schon vor dem Eingang die Socken und Schuhe ausziehen.
Es gibt für besondere Besucher einen Besucherraum, in dem man seine Schuhe und Tasche sicher
aufbewahren kann. Leider ist es nicht erlaubt zu fotografieren und selbst die Handys müssen ins Schließfach.
Der Tempel ist sehr bekannt und viele Hindus, aber auch Touristen, kommen hierher.
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Kali Bari Mandir
Der Kali Bari Mandir befindet sich auch in der Mandir Marg und ist
gleich neben dem Lakshmi Narayana Tempel. Es ist ein sehr kleiner
Tempel, der für die Göttin Kali gebaut wurde. Auch hier muss man wie
bei allen Tempeln die Schuhe ausziehen.
Kali ist eine Form von Durga, in ihrer schrecklichsten Erscheinung, mit
herausgestreckter Zunge und Totenköpfen um den Hals. Man läutet
an der Glocke, die vor dem Schrein
hängt, betet und dreht dann eine
Runde um den Schrein. Dort sitzen die
Priester und bereiten die Opfergaben
für Kali vor. Wir haben den Tempel
im Oktober zurzeit der Navratri, den
neun heiligen Nächten, besucht.
Dort kann man dann auf dem Vorhof des Tempels ein großes Zelt mit
einer riesigen Statue von Durga, der kriegerischen Göttin, sehen, die auf
einem Löwen sitzt. Neben ihr Lakshmi auf der einen Seite und Saraswati
auf der anderen Seite. Unter ihr wird der Büffeldämon dargestellt, den sie
nach langen Kämpfen besiegt. Hier wird Durga jedes Jahr zu dieser Zeit
mit Musik und Tanz verehrt und am Ende, am Dusshera Fest, wird die Statue in der Yamuna versenkt. Mir
gefallen diese kriegerischen Göttinnen, die Kali in ihrer schrecklichen Form und auch die Durga auf ihrem
Löwen mit den vielen Armen und den Waffen in ihren Händen.
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35
Feste in Delhi
era - das Siegesfest
h
s
s
u
D
? Was ist Dusshera?
Dusshera findet jedes Jahr
am zehnten
Tag nach dem Neumond im September oder
Oktober statt. „Dusshera” ist das Siegesfest von
Ram und seinem Bruder Lakshman. Ram und
Lakshman schaffen es mit Hilfe von Hanuman,
Ravana, den zehnköpfigen Dämonenkönig,
und seine zwei bösen Brüder zu besiegen.
Diese lange Geschichte wird im Ramayana
sehr ausführlich beschrieben. Dieses Fest ist in
Nordindien außerordentlich wichtig und dauert
insgesamt zehn Tage, wenn man die neun
heiligen Nächte, die Fastenzeit als Vorbereitung
auf das Fest, mitzählt. Bei diesem Fest wird
deutlich, dass das Gute immer über das Böse
siegen wird.
In Delhi wird an vielen Stellen die Geschichte
von Ram als Ram Lila aufgeführt.
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!
Hier kann man mitfeiern
Besonders gut kann man dieses Fest in Palamvihar beobachten. Das Hauptevent findet aber am Ram Lila
Ground in der Asaf Ali Road statt. Palamvihar ist in der Nähe von Kapashera und Pushpanjali. Auch dort
werden wie an vielen Plätzen in Delhi die drei Dämonenkönige als riesige Schaupuppen aus Pappmaschee
(gefüllt mit Knallkörpern) aufgebaut. Es wird noch einmal die Geschichte von Kindern und Erwachsenen
auf einer Bühne vorgeführt, währenddessen wird der ganze Platz so voll, dass es ziemlich schwierig ist,
zusammenzubleiben. Am Ende, genau bei Sonnenuntergang, werden die aufgebauten Dämonenkönige
mit brennenden Pfeilen beschossen und gehen krachend in Flammen auf.
Diwali
Diwali ist das wichtigste Fest der Hindus, das sich - wie die meisten indischen Feste - nach dem Mond
richtet. Diwali ist am Neumond im Oktober/November. Es wird auch das Fest der Lichter genannt, weil
man in dieser Nacht viele Öllämpchen anzündet und die Lämpchen vor die Tür stellt. Bei diesem Fest
verehrt man Lakshmi, die Göttin des Glücks und
des Wohlstands. Man schießt Raketen in die Luft
und macht viele Rangolis auf den Boden, z.B.
auf der Straße oder vor dem Haus. Rangolis sind
Bodenbilder aus farbigem Sand, Reismehl oder
Blumen. Vor dem eigentlichen Diwali-Fest treffen
sich Familie und Freunde zum Kartenspielen. An
Diwali bekommt man Geschenke und man lädt sich
gegenseitig zum Essen ein.
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HOLI
Holi ist das Frühlingsfest oder das Fest der Farben. Holi richtet sich wie fast alle
hinduistischen Feste nach dem Mond. Es findet am Vollmondtag im März statt.
Holi bezieht sich auf die Geschichte von Prahlad, dem Sohn eines Dämonenkönigs. Da er
nicht bereit war, seinen Vater als Gott zu verehren, versuchte der Vater ihn auf viele Arten töten zu
lassen. Dies gelang ihm aber nicht. Schließlich wurde der Vater von Vishnu,
der in der Gestalt eines Löwenmannes erschien, zerrissen. Das Gute siegte
auch in diesem Fall über das Böse.
Am Abend vor Holi wird die Holika, die Schwester des Dämonenkönigs, die
Prahlad im Feuer verbrennen wollte, verbrannt.
Am Tag darauf wird Holi gefeiert. Alle Leute bewerfen, bespritzen und
beschießen (mit Wasserpistolen) sich mit Farbwasser, mit Trockenpulver,
Wasserbomben und Sprühdosen. In der Vorholizeit kann man alle nötigen
Materialien, die man für Holi braucht, kaufen. Viele Leute, die Holi feiern,
ziehen weiße Kleidung an, weil die Farben so besser wirken. Doch euch
würden wir empfehlen, alte Kleidung anzuziehen, da die Farbe nicht mehr
aus den Sachen gewaschen werden können. Wenn man in der Stadt wohnt,
kann man sich kaum noch aus dem Haus wagen, denn Menschen, die Holi
auf der Straße feiern, haben an Holi keine Gnade und man wird bunt nach
Hause kommen.
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HAPPY
HOLI !
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Id ist ein Fest, das in Indien von den Muslimen gefeiert wird. Id wird zweimal im Jahr gefeiert. Einmal
ist es das Süßigkeiten-Id und einmal das Ziegen-Id. Beim Süßigkeiten-Id, dem Id ul Fitre, brechen die
Muslime am Ende des Ramadan (dem islamischen Fastenmonat) das Fasten und essen wieder. Zur Feier
dieses Ereignisses gibt es Süßigkeiten in Hülle und Fülle und man kauft neue Kleidung. Man verteilt auch
Geschenke an Verwandte, Nachbarn, Freunde und Geschäftspartner. Die Männer gehen an diesem Tag in
die Moschee und man kann in Old-Delhi in der Jama Mashjid, der großen Moschee, bis zu 20000 Gläubige
zählen. Beim Ziegen-Id, dem Bakrid, schlachten die Muslime in Indien eine Ziege, als Opfergabe und zur
Erinnerung an Abraham, der bereit war, seinen Sohn zu opfern.
Raksha Bandhan ist das Bruder-Schwesterfest. Es
wird am Vollmondtag im August gefeiert. Hauptsächlich
feiert man den Tag als Fest der geschwisterlichen
Verbindung. Die Frauen oder Mädchen kaufen ein
besonderes Bändchen, ein Rakhi, um es ihrem Bruder
zu schenken. Dieses Rakhi wird am Morgen nach
einem rituellen Bad ans rechte Handgelenk des Bruders
gebunden. Das Band soll den Bruder beschützen
und ihm Glück bringen. Die Männer versprechen den
Frauen, dass sie ihnen, wenn sie Probleme haben, helfen werden. Die Frauen kaufen
die Bänder und Süßigkeiten und die Männer geben ihnen Geschenke oder auch Geld.
Auf der Straße kann man an diesem Tag Männer mit vielen Bändchen am Arm sehen.
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Republic Day
Der Republic Day wird am 26. Januar gefeiert und ist in Indien der wichtigste Nationalfeiertag.
Am Republik Day zeigen die Inder wie toll und stark sie sind. Es gibt eine riesige Parade. Viele
Schulen aus Delhi und Tanzgruppen aus unterschiedlichen Teilen Indiens führen jedes Jahr ihre Tänze
auf. Außerdem werden die Heldenkinder aus ganz Indien präsentiert, die im Jahr zuvor besondere
Heldentaten vollbracht haben. Wir gucken uns die Parade jedes Jahr am 26.1. im Fernsehen an. Es
werden auch viele Waffen gezeigt, wie das neuste Gewehr, der neuste Panzer oder auch die neueste
Rakete gezeigt. Komischerweise haben die Inder in ihrer Armee auch Elefanten und Kamele, auch
diese werden. Die Parade führt vom Präsidenten Palast bis zum Roten Fort. Auf der Parade darf man
leider nicht fotografieren.
Independence Day
Der Unabhängigkeitstag, der „Independence Day", ist der zweitwichtigste Nationalfeiertag Indiens
und wird am 15. August gefeiert. Am 15.8.1947 hatten es Mahatma Gandhi und all die vielen „Freedom
Fighters“ (die Unabhängigkeitshelfer) geschafft, Indien von den Briten zu befreien. Es hatte viele Jahre
gedauert, bis Indien nach ca. 200 Jahren britischer Besetzung frei wurde.
Am Unabhängigkeitstag hisst der Premierminister am Roten Fort vor allen Ministern, Politkern und
wichtigen Leuten die indische Flagge. Viele Kinder und Erwachsene lassen an diesem Tag Drachen
steigen.
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Hochzeit
In Indien finden die Hochzeiten meist nur zu Glück bringenden Zeiten statt - meistens zwischen Neumond
und Vollmond.
Die Hochzeitsfeierlichkeiten gehen über mehrere Tage. Auch heutzutage ist es oft immer noch üblich,
dass die Mädchen und Jungen ihren Ehepartner nicht selber aussuchen. Die Eltern helfen dabei und sie
tragen auch die Kosten für die sehr aufwendigen Feiern. Leider ist es immer noch so, dass die Mädchen
eine Mitgift mitbringen müssen. Das sind große
Geschenke, z.B. Autos, Möbel, prunkvolle
Kleider, Kühlschränke und Fernseher. Bei
indischen Hochzeiten werden viele Gäste
eingeladen, wobei 100 Gäste schon zu wenig
sind. Reiche Familien laden bis zu 1000 Gäste
ein. Es ist auch immer noch so, dass die Eltern
des Mädchens die Haupthochzeitfeier bezahlen.
Oft bringen sie die Hochzeitseinladung zusammen mit einem Geschenk (meist Nüsse oder
Süßigkeiten) persönlich vorbei.
Als Geschenke gibt man entweder Haushaltsgegenstände oder einen Geldbetrag in einem
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besonderen Umschlag. Es werden meist Beträge von 1001, 2001 oder 5001 Rupien und natürlich noch
viel mehr gegeben.
Bei der Hochzeit tragen die Bräute kostbare Kleider und sehr viel Schmuck und lassen sich einen riesigen
Nasenring machen. Die typischen Farben bei der Hochzeitskleidung sind rot oder auch pink für die Braut.
Der Bräutigam trägt einen Turban und einen Sherwani, wie es die Maharaja früher trugen. Bei einer HinduHochzeitfeier wird oft die Hauptfeierlichkeit mitten in der Nacht gefeiert. Die Brautleute legen sich einen
Blumenkranz um und gehen 7-mal um das Feuer. Nach der Hochzeit zieht die Braut meistens bei den
Eltern des Bräutigams ein.
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Begegnungen mit indischen
Persönlichkeiten
Mahatma Gandhi
Am 6.3.13 waren wir im Gandhi Museum in New Delhi.
Mohandas Karamchand Gandhi (so nannte man ihn, als
er geboren wurde) hatte eine sehr schwere Kindheit, da er
von seinen Klassenkameraden oft gehänselt wurde, weil er
so klein war und abstehende Ohren hatte. Mohandas hatte
Angst vor Dunkelheit und Geistern.
Eines Tages ging er mit seiner Familie zu einem
Theaterstück, in dem ein König vorkam, der es schaffte,
immer die Wahrheit zu sagen. Dies wollte Gandhi ebenfalls
schaffen und es gelang ihm tatsächlich über mehrere Jahre.
Erst später, nachdem er die Schule gewechselt und nun
auch Freunde gefunden hatte, diskutierte er mit diesen darüber, warum die Engländer so stark seien.
Sie kamen zu dem Entschluss, dass es daran liegen würde, dass sie Fleisch essen. So begann Gandhi
zu stehlen, damit auch er Fleisch kaufen konnte. Er kratzte sogar das Gold an der Uhr seines Vaters ab.
Irgendwann bekam Gandhi ein so schlechtes Gewissen, dass er all die schlechten Sachen, die er getan
hatte, aufschrieb und den Zettel dem inzwischen sehr kranken Vater gab. Der Vater las sich den Zettel
durch. Gandhi erwartete Prügel, aber sein Vater fing nur an zu weinen, schloss ihn in seine Arme und lobte
ihn für seinen Mut, seine Fehler einzugestehen.
1882 wurde Gandhi mit 13 Jahren mit Kasturba verheiratet.
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Einige Jahre später (1885) starb der Vater. Nun besuchte Gandhi mit
großem Erfolg die Oberschule. 1887 erwarb er die Zulassung für die
Universität.
1888 reiste Gandhi nach England, um dort Jura zu studieren, damit
er später Rechtsanwalt werden konnte. 1891 bestand Gandhi die
Abschlussprüfung und konnte nun überall als Rechtsanwalt arbeiten.
Noch im gleichen Jahr trat er die Heimreise an. Erst als Gandhi 1891 in
seine Heimat zurückkehrte, wurde ihm die Nachricht überbracht, dass die
Mutter ein Jahr zuvor gestorben war. Trotzdem arbeitete er noch für zwei
Jahre im fernen Bombay. Der Beruf als Rechtsanwalt lag ihm anfangs
nicht sehr. Einmal sollte er im Gerichtssaal sprechen, doch er kriegte kein
Wort aus dem Mund und rannte aus dem Saal heraus. Gandhi musste
noch lernen, seine Schwächen zu überwinden.
1893 ging er nach Südafrika, um einen Rechtsstreit zu lösen. Als er dort
wie gewöhnlich erster Klasse mit dem Zug fuhr, forderte der Schaffner
ihn auf, in den Gepäckwagen umzusteigen. Als Gandhi sich weigerte, warf der Schaffner ihn aus dem Zug.
Um nach Johannesburg zu gelangen, fuhr er nun mit einer Postkutsche weiter. Diesmal wurde er
aufgefordert, sich auf den Boden der Kutsche zu setzen. Gandhi weigerte sich abermals und man schlug
ihn und versuchte ihn vom Kutschbock zu stürzen. Dies alles passierte nur, weil Gandhi ein farbiger
Mensch war. Er beschloss Widerstand gegen diese Art von Behandlung zu leisten. Deshalb gründete er
eine indische Interessenvertretung, der sich viele Inder anschlossen, um gegen die Unterdrückung mit
friedlichen Mitteln zu kämpfen.
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Als Gandhi nach Indien zurückkehrte, setzte er sich für die Unabhängigkeit
Indiens ein. Er protestierte immer wieder gegen die Engländer, z.B. mit dem
Salzmarsch und weiteren Aktionen. Beim Salzmarsch ging Gandhi mit seinen
Anhängern an die Küste, um dort Salz aus dem Wasser zu filtern. Dies war
nach englischem Gesetz verboten. Die Polizei schlug viele Leute und sperrte
sie ein. Später trat Gandhi mehrmals in Hungerstreik, um die Bevölkerung
davon abzuhalten, mit Gewalt gegen die Engländer vorzugehen.
Am 15.8.1947 erreichten Gandhi und seine Anhänger ihr Ziel und Indien wurde unabhängig. Am 30.1.1948
wurde Gandhi von Nathuram Godse erschossen.
Indira Gandhi
Am 13.2.13 waren wir in dem Haus (Museum) von Indira Gandhi. Das Museum war
voll und wir mussten uns ein bisschen durchquetschen, damit wir voran kamen.
Indira Gandhi war die Tochter von Jawaharlal Nehru, dem ersten Premierminister
Indiens. Sie kannte Mahatma Gandhi sehr gut, da ihr Vater guten Kontakt zu ihm
hatte. Sie hatte eine schwere Kindheit, da Nehru wegen seinen Freiheitsbemühungen
für Indien oft im Gefängnis landete und die Mutter sehr krank war. Als Indira Gandhi
noch jung war, wollte sie nicht viel mit Politik zu tun haben, wurde dann aber 1966
Premierministerin. Ihr Mann war Feroze Gandhi, von dem sie den Namen "Gandhi"
erhielt. Sie hatte mit ihm zwei Söhne: Sanjay und Rajiv. Sanjay starb bei einem Flugzeugabsturz eines
von ihm selbst gelenkten Sportflugzeugs. Rajiv starb bei einem Terroranschlag in Sri Lanka, bei dem die
Attentäterin und 16 weitere Menschen starben. Das Attentat wurde von der Terroristenorganisation LTTE
(Liberation Tigers of Tamil Eelam) verübt.
Indira Gandhi wurde am 31.10.1984 von ihren eigenen Leibwächtern ermordet.
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Nature Trail im Garten von
Mrs. Dikshit
Mrs. Sheila Dikshit ist die Ministerpräsidenten von
Delhi und die Umweltministerin ganz Indiens. Sie ist
eine Tier- und Kinderliebhaberin und hat ganz viele
Fledermäuse und andere Tiere in ihrem Garten.
Außerdem hat sie ihren Garten an bestimmten Tagen
Schulklassen zur Verfügung gestellt. Hier werden vom
WWF (World Wild Fund) „Nature Trails“ veranstaltet.
Diese finden immer am Dienstag und Freitag von 9:30
Uhr bis 12:00 Uhr statt. Dort kann man wirklich sehen,
wie die Fledermäuse in den Bäumen hängen. Eigentlich
nennt man diese Art von
Fledermäusen "Flughunde", denn sie sind sehr groß. In ihrem Garten gibt es
auch Mungos, Fische (in einem Teich) und viele verschiedene Vogelarten. Die
Mungos buddeln Löcher in die Erde und sind die Feinde von Schlangen.
Frau Dikshit hat sehr viele verschiedene riesige Bäume in ihrem Garten,
z.B. Neembäume, Mangobäume und auch Peepalbäume. Wisst ihr, dass
Peepalbäume nicht nur am Tag, sondern auch in der Nacht Sauerstoff
abgeben?
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Wissenswertes
INDISCHE KLEIDUNG
K
leidung in Indien ist meistens sehr bunt. Die Frauen
tragen oft schöne leuchtende Saris. Ein Sari ist ein
fünf bis sechs Meter langer Stoff, in den sich die
Frauen geschickt einwickeln. Dieser Stoff ist entweder
sehr einfach und schlicht oder bunt bedruckt oder mit
Stickereien bzw. mit Bordüren gewebt. Saris gibt es aus
Baumwolle, Synthetikstoffen oder auch aus wertvoller
Seide. Einen Sari trägt man mit einer bauchfreien Bluse
und einem Unterrock. Außerdem tragen Mädchen und
Frauen auch „Salwar Kumiz“. Das sind lange Oberteile
mit weiten Hosen, die Salwars, oder den engen Hosen,
den Churidars. In Delhi tragen aber auch viele Mädchen
Jeans und andere westliche Kleidung.
Die meisten Männer in Delhi tragen
normale Jeans und normale Hemden,
aber bei Festen (wie z.B. Hochzeiten)
tragen sie auch einen „Kurta Pyjama“,
ein langes Hemd und eine passende
Hose dazu. Die Jungen tragen auch,
wie die Männer, normale Jeans und
ein normales T-Shirt.
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Die Metro gibt es in Delhi erst seit wenigen Jahren, sie wurde 2002 eröffnet und es wird immer noch
gebaut. Deshalb sieht auch alles noch so neu und sauber aus. Die Metrostationen sind von 6 Uhr morgens
bis um 23 Uhr geöffnet. Am Abend und am Morgen - zu den Hauptverkehrszeiten - ist es gut, dass Männer
und Frauen in getrennte Abteile gehen können. Meistens sind die Männerabteile voller, als die der Frauen.
Am Vormittag und am Mittag sind die Abteile nicht so voll und Männer und Frauen können zusammen in
der Metro fahren. Eine Einzelfahrt kostet je nach Strecke 10 bis zu 100 Rs. Für Touristen gibt es besondere
Fahrscheine, die kosten 100 bzw. 250 Rs pro Tag. Die Travel Card, ein elektronischer Fahrausweis, wird
überwiegend von Pendlern genutzt. Sie gilt ein Jahr und kann mit 100 bis zu 1000 Rs aufgeladen werden.
Die Metro fährt meist unterirdisch, aber zum Teil auch oberirdisch auf Hochtrassen über den Straßen von
Delhi.
Das Beste ist, dass es in allen Metrostationen und in allen Zügen Klimaanlagen gibt und dass man schneller
vorankommt, als auf den meist verstopften Straßen.
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Währung
Die Währung in Indien heißt Rupien. Auf allen Geldscheinen ist Gandhi
abgebildet. Die kleinere Einheit heißt Paise. Oft wird die kleinere Einheit
aber nicht mehr genutzt. Leider sind die hier angeführten Wechselkurse
NICHT GENAU, da sich die Kurse ja stetig ändern. Aber eine Orientierung
bieten sie doch.
Um eine Übersicht zu bekommen haben wir eine kleine Tabelle angefertigt:
Euro € Rupien `
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1,00 ≈
70,00
5,00 ≈
350,00
10,00 ≈
700,00
15,00 ≈
1050,00
30,00 ≈
2100,00
50,00 ≈
3500,00
100,00 ≈
7000,00
200,00 ≈
14000,00
1000,00 ≈
70000,00
Religionen in Indien
Religion
Religionsangehörige in %
Hinduismus 80,5
Islam 13,4
Christentum 2,3
Sikhismus 1,9
Entfernungen
- von Delhi nach Agra = ca. 210 km (in Agra ist das Taj Mahal)
- von Delhi nach Rishikesh = ca. 230 km (Rishikesh liegt am Ganges)
- von Delhi nach Jaipur = ca. 265 km (Jaipur ist die rosafarbende Stadt)
- von Delhi nach Kerala = ca. 2655 km (in Kerala gibt es z.B. Kathakali Dance)
- von Delhi nach Amritsar = ca. 405 km (in Amritsar befindet sich der berühmte Goldene Tempel)
- von Delhi nach Modipuram = ca. 13 km in Modipuram ist ein Continental Werk ;-)
- vom Norden bis zum Süden Indiens = ca. 3215 km
- vom Osten bis zum Westen Indiens = ca. 2935 km
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Die Klasse 5 sagt : DANKE FÜR'S LESEN!"
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