Presseheft PDF - Movienet Film

Transcrição

Presseheft PDF - Movienet Film
Presseheft
Kinostart: 18. Oktober 2012
im Movienet Filmverleih
Regie
Carsten Fiebeler
Eine Kinoproduktion der StarCrest Media GmbH
in Koproduktion mit dem MDR
Gefördert von HessenInvestFilm, Hessische Filmförderung,
Mitteldeutsche Medienförderung, FFA
und dem Deutschen Filmförderfonds
Technische Angaben:
Land/Jahr: Deutschland, 2012
Laufzeit: 107 Minuten
Bildformat: 1:2,35 Tonformat 5.1 Surround
FSK ab 0 Jahre
INHALT
Besetzung ______________________________________________________________________ 3
Stab ___________________________________________________________________________ 4
Kurzinhalt ______________________________________________________________________ 5
Hintergrund ____________________________________________________________________ 6
Uwe Steimle ist Rolf Anschütz ____________________________________________________ 10
Besetzung ______________________________________________________________________ 11
Uwe Steimle als Rolf Anschütz _________________________________________________ 11
Julia Richter als Ingrid Anschütz _______________________________________________ 12
Ina Paule Klink als Giesela ____________________________________________________ 13
Deborah Kaufmann als HO-Direktorin Elke Malaschke __________________________ 14
Thorsten Merten als HO-Bezirksdirektor Hans Leutner ____________________________ 14
Michael Kind als HO-Kreisdirektor Lothar Jäger _________________________________ 14
Ernst Georg Schwill als Otto Günther __________________________________________ 15
Gen Seto als Dr. Hayashi _____________________________________________________ 15
Christian Tramitz als Ernst Kaltenhauser ________________________________________ 15
Stab ___________________________________________________________________________ 16
Carsten Fiebeler – Regisseur __________________________________________________ 16
Gero Steffen – Kamera _______________________________________________________ 17
Interview mit dem Regisseur Carsten Fiebeler ____________________________________ 18
Produzentenkommentar ________________________________________________________ 19
Japan und die DDR - Eine Wiederbelebung der 70er Jahre ________________________ 20
Rezept _________________________________________________________________________ 22
Kontakt ________________________________________________________________________ 23
2
BESETZUNG
UWE STEIMLE
Rolf Anschütz
JULIA RICHTER
Ingrid Anschütz
INA PAULE KLINK
Giesela
DEBORAH KAUFMANN
Elke Malaschke (Direktorin der HO)
THORSTEN MERTEN
Hans Leutner (Bezirksdirektor der HO)
MICHAEL KIND
Lothar Jäger (Kreisdirektor der HO)
ERNST-GEORG SCHWILL
Otto Günther (Rolfs Freund)
GEN SETO
Dr. Hayashi
CHRISTIAN TRAMITZ
Ernst Kaltenhauser (Bayerischer
Fleischimporteur)
ANGELIKA BÖTTIGER
Helga (Mutter von Ingrid)
LEANDER WILHELM
Robert Anschütz (Rolfs Sohn)
HILMAR EICHHORN
Erwin Anschütz (Rolfs Vater)
AXEL WANDTKE
Jochen Büttner (Rolfs Freund)
ALEXANDER HÖRBE
Hans Kremser (Rolfs Freund)
NILS NELLEßEN
August Schwing (HO-Dekomeister)
THOMAS KOCH
Armin Palitzsch (Theaterdirektor)
BARBARA FERUN
Opernsängerin
u.v.a.m.
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STAB
CARSTEN FIEBELER
Regie
JENS F. OTTO
Drehbuch
GERO STEFFEN
Kamera
MICHAEL BUSCH
Ton
MONIKA SCHINDLER
Schnitt
ANGELICA BÖHM
Szenenbild
SONJA HESSE
Kostümbild
BIRGER LAUBE/
ASTRID LEHMANN
Maske
JOCKEL MELZER
Oberbeleuchter
MARGOT BOLENDER
Casting
ANTJE MEWS
Komparsen-Casting
KLAUS SCHMUTZER
Produktionsleitung
KNUT IRRGANG
1. Aufnahmeleitung
CARL SCHMITT
Produzent
MARGOT BOLENDER
Produzent
SVEN DÖBLER
Redaktion (MDR)
Kulinarische Beratung durch Rainer Rassbach
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KURZINHALT
Nach wahren Begebenheiten erzählt „Sushi in Suhl“ die unglaubliche, aberwitzige
Geschichte des Rolf Anschütz, der mitten in der DDR gegen alle staatlichen wie
gesellschaftlichen Bedenken und Widerstände seinen Traum vom Japan-Restaurant
verwirklichte. Sein kulinarischer Ruf drang sogar bis nach Japan.
Suhl, Anfang der 70er Jahre - Rolf Anschütz ist Koch und Gastronom aus Leidenschaft.
Allerdings hat er die traditionelle Thüringer Küche satt. Während er Klöße formt und Gulasch
rührt, träumt er von ausgefallenen Speisen, die in der Planwirtschaft der DDR vorerst keinen
Platz finden.
Inspiriert von dem Buch „Die Küchen der Welt“, lässt er seiner Fantasie und Kreativität freien
Lauf und überrascht seine anfangs verunsicherten Freunde mit kulinarischen Zaubereien aus
seinem Japan. Der Traum der internationalen Küche scheint lange nur diesen vorbehalten.
Bis ein „echter“ Japaner vor der Tür steht und wünscht im „Waffenschmied“ japanisch zu
speisen.
Durch Einfallsreichtum und unbändigen Ehrgeiz wird Rolf zu einem wahren Japanexperten
und richtet sich im beschaulichen Südthüringen ein Restaurant ein, das weit über die
Grenzen der Deutschen Demokratischen Republik hinaus bekannt wird. Jedoch nicht ohne
die Aufmerksamkeit der Partei auf sich zu ziehen, die nun natürlich ebenfalls von den
westlich geknüpften Kontakten profitieren möchte.
Von der politischen Führung geduldet, von den Gästen kulinarisch geschätzt, ist er König in
seiner Welt. Dennoch - alles hat seinen Preis: je mehr Anerkennung Rolf von den Japanern
und der Parteispitze erntet, umso weiter entfernt er sich von seiner Familie und seinen
Freunden.
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HINTERGRUND
Rolf Anschütz ist Gastronom aus Leidenschaft, schon in der dritten Generation führt er die
Tradition seiner Familie fort. Mitte der 60er Jahre betreibt der gelernte Koch und spätere
Gastronomie-Ingenieur im thüringischen Suhl die Gaststätte „Waffenschmied“, ein
Weinlokal, das seine Gäste mit heimischen Gerichten verwöhnt. Rolf ist verheiratet und hat
zwei Kinder. Man hat sich im real existierenden Sozialismus häuslich eingerichtet und alles
könnte in geregelten Bahnen verlaufen. Doch mit der Einführung des arbeitsfreien Samstags
in der DDR sollte sich das Leben des Rolf Anschütz gründlich ändern. Angespornt von
einigen Lokaljournalisten, die bei ihm Stammgast sind, lässt sich Rolf für die arbeitsfreien
Samstage etwas Besonderes einfallen. Er erinnert sich an eine geheime Leidenschaft aus
seiner Ausbildungszeit, die er aber nie praktizieren konnte – die japanische Küche!
Im hinteren Teil des „Waffenschmied“ stand ein Raum leer, dort wollte er sein erstes original
japanisches Gastmahl servieren. Während ihn die Genossen von der HO für völlig verrückt
halten – Originalton: „Anschütz, haben Sie überhaupt eine Ahnung, wo Japan liegt?“ – lässt
sich Rolf nicht mehr von seinem Vorhaben abbringen. Sogar das Problem mit der Sojasoße
wird gelöst: Einer der Journalisten hat einen Kontakt zum Außenministerium in Ost-Berlin. Dort
sitzt ein Genosse in der Pressestelle, der jeden Morgen über den Checkpoint Charlie
marschiert und zur Systeminformation die neuesten West-Tageszeitungen erwirbt. Bei dieser
Gelegenheit wird eine Flasche Sojasoße organisiert und nach Suhl geschickt.
Doch Rolf Anschütz wäre nicht Rolf Anschütz, wenn er sich schon damit zufrieden geben
würde, nur „japanisch“ zu kochen – auch das Ambiente ist ihm wichtig. Rolf holt sich
kurzerhand die Genehmigung, einige Tische und Stühle aus dem Mobiliar einer Gaststätte
verwenden zu dürfen, deren Inhaber ihr Glück im Westen gesucht hatten und sägt sie dann
höchstpersönlich auf japanische Maße zurecht. Schließlich dekoriert er noch die Wände mit
Stoffbahnen, japanischen Mustern oder, was er dafür hält, dann kann das Gastmahl
beginnen. Der Abend wird ein voller Erfolg, die Journalisten sind begeistert und Rolf
verspricht eine baldige Wiederholung. Er überlegt, wie er die japanische Küche als
dauerhafte Einrichtung erhalten kann, doch weiß er auch, dass dies den Genossen in der
HO nicht gefallen wird. Was er nicht weiß, ist, dass das Schicksal schon längst für ihn
entschieden hat.
Einer der Journalisten veröffentlicht in der örtlichen Suhler Tageszeitung „Freies Wort“, einen
Artikel über den netten Abend und – wie es der Zufall will, gelangt der Artikel auch nach
Leipzig. Nur wenige Tage später stürmt eine Kellnerin aus dem Gastraum in Anschütz‘ Büro
und ruft aufgeregt:
„Chef, da draußen sitzt ein Schlitzauge, ein Japaner, ein echter Japaner, der extra aus
Leipzig gekommen ist und der will, dass SIE für ihn kochen“.
Nun kommt die Stunde der Wahrheit: ein echter Japaner. Jetzt wird sich zeigen, ob die
Vorstellungen, die Rolf Anschütz von japanischem Essen hat, sich mit denen eines echten
Japaners decken – sie tun es. Diesmal bringt sogar die ADN – die Nachrichtenagentur der
DDR – eine Meldung, die im ganzen Land über die Ticker läuft.
Damit beginnt der kometenhaften Aufstieg des Rolf Anschütz und der neugegründeten
Japan-Abteilung der thüringischen Gaststätte „Waffenschmied“.
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Innerhalb weniger Wochen spricht es sich anscheinend bei allen in der DDR verweilenden
Japanern sowie der einheimischen Bevölkerung herum, dass in Suhl ein Restaurant
entstanden ist, wie man es sonst nur im Westen (und natürlich in Japan!) findet.
Rolf Anschütz versteht es schnell, mit der neuen Situation zurechtzukommen. Während seine
Frau sich um den thüringischen Teil des Waffenschmieds kümmert, gilt seine ganze Aufmerksamkeit der „Japan-Abteilung“. Neue Rezepte müssen her, die Speisekarte wird erweitert
und auch exotische Gerichte sind jetzt zu haben. Aber nicht nur das, auch das Drumherum
soll so japanisch wie möglich sein.
Innerhalb weniger Jahre stehen Anschütz Westdevisen für mehrere 100.000 DM zur
Verfügung, um sich in Düsseldorf beim
exklusivsten Feinkostspezialisten für
asiatische Lebensmittel einzudecken.
LKW-Ladungen mit seltenem Fisch,
Krabbenfleisch und Bambussprossen
werden nach Suhl transportiert, um
japanischen Wirtschaftsdelegationen,
Messebesuchern aus Leipzig und
volkseigenen Brigaden die exotischsten japanischen Gerichte servieren zu
können. Rolf Anschütz hat inzwischen
den Status eines japanischen Meisterkochs erreicht.
Alles, was er weiß, hat er sich selbst beigebracht. Er lernt japanisch aus Büchern, studiert Tag
und Nacht die Gebräuche dieses fremden Volkes, das ihm doch irgendwie so nah ist und
verfeinert seine Kochkünste immer und immer wieder. Er gibt 11.000 Ostmark für die
Übersetzung eines japanischen Kochbuches aus und nimmt dabei das Scheitern seiner Ehe
in Kauf. Der „Waffenschmied“ gehört inzwischen zu den anerkanntesten japanischen
Restaurants außerhalb Japans. In Europa ist er die unumstrittene Nummer Eins, erst danach
kommen Brüssel und Paris.
Auch in der DDR ist er längst eine Institution, ein Muss für jeden Japaner und Höhepunkt
jeder Diplomatenreise. Der kleine Koch aus Suhl ist König in seiner Welt. Dabei hält Anschütz
jedem Versuch stand, das nun berühmte Lokal nach Ost-Berlin zu verlegen. Wer seine
Kochkünste genießen will, muss in die Provinz reisen. Doch Anschütz kann sich auf Dauer
dem politischen Willen seiner Genossen nicht entziehen. Er wird gebeten, seine Kochkünste
auch bei entsprechenden Anlässen in Ost-Berlin zum Besten zu geben. So wird der Koch ein
Botschafter seiner Kunst und Teil der Politik.
Er wird zum Vermittler zwischen Ost und West und löst einen wahren Japan-Boom in der DDR
aus.
In seinem Beisein werden millionenschwere Geschäftsabschlüsse getroffen und gefeiert. Der
real existierende Sozialismus arrangiert sich – mitten im Kalten Krieg – prächtig mit dem wohl
kapitalistischsten Land seiner Zeit.
Rolf Anschütz interessiert das nicht, er kocht für die friedliche Koexistenz der Völker und
bleibt zeitlebens einfacher Angestellter der HO mit einem Monatseinkommen von 700
Ostmark. Mitte der 70er Jahre läuft das Restaurant auf Hochtouren, wer im
„Waffenschmied“ ein Gastmahl genießen will, muss zwei Jahre im Voraus buchen. Rolf
Anschütz muss anbauen und legt noch einen drauf. Ab sofort gibt es das original japanische
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Gastmahl nach streng traditionellen Regeln – dem rituellen Waschen. Die Gäste nehmen
vor dem Essen ein gemeinsames Bad – nackt. Der „Waffenschmied“ ist ein Schmelztiegel.
Nirgendwo sonst in der DDR treffen Ost und West so ungezwungen aufeinander wie dort.
Nirgendwo sonst werden auf so unkonventionelle Art Geschäfte abgeschlossen und Politik
gemacht. Was als Gag entstand, hatte längst eine Eigendynamik entwickelt. Die Partei, die
Anschütz und seinem abenteuerlichen Projekt zunächst skeptisch gegenüberstand, kann
schon lange nicht mehr eingreifen, da die japanische Regierung Anschütz mit Ehrungen
überhäuft und schützend ihre Hand über ihn und sein Lokal hält.
Aber da das Restaurant sehr profitabel läuft
und pro Jahr Millionen an Devisen bringt, kann
auch die Partei gut damit leben. Genossen,
vor allem Vorgesetzte, die versuchen Anschütz
das Leben schwer zu machen und ihm den
Erfolg nicht gönnen, gibt es trotzdem genug.
Doch
jeder
kann
das
aus
dem
„Waffenschmied“ mitnehmen, was ihm nahe
liegt. Die Arbeiter von der Brigade sehen in ihm
einen
Themenpark,
eine
einmalige
Abwechslung, wie man sie sonst nicht findet in
der DDR, die Partei nutzt ihn als Geldquelle
und Aushängeschild der Völkerverständigung
und Rolf Anschütz als Mittel seinen Landsleuten
eine fremde Kultur näherzubringen. 1979
kommt, was kommen musste.
An einem Sonntag im Mai sitzt eine japanische Delegation im „Waffenschmied“ und lässt
sich von Rolf Anschütz verwöhnen. Als das Mahl beendet ist, bedankt man sich höflich und
lädt Anschütz zum Gegenbesuch nach Japan ein und zwar am kommenden Wochenende!
Ost-Berlin hat keine andere Wahl als der Einladung zuzustimmen und so fliegt Rolf Anschütz
von Berlin-Schönefeld über Moskau nach Tokio. Er, der Japan nur aus Büchern kennt, hat
endlich die Gelegenheit, das Land seiner Träume kennen zu lernen.
Der Flughafen in Tokio ist riesig, die Eindrücke überwältigend. Rolf Anschütz hofft inständig,
dass er sich nicht verläuft und dass ihn jemand abholt. Als er aus der Gepäckausgabe
kommt, hört er eine vertraute Melodie: „Das Heideröslein“. Vor ihm stehen 6 Japaner, alles
ehemalige Gäste des „Waffenschmied“ und bringen ihm ein Ständchen. Rolf ist
angekommen, er ist zuhause. Was folgt, sind vier ereignisreiche Wochen, in denen er
Dutzende von japanischen Restaurants kennen lernt und im Gegenzug die Japaner auch in
die Geheimnisse der thüringischen Küche einweihen muss. Die Japaner sind inzwischen
davon überzeugt, dass es eine Laune der Natur gewesen sein muss, dass Rolf auf der
anderen Seite des Globus in Thüringen das Licht der Welt erblickt hat, für sie ist er eigentlich
einer der ihren.
Während seiner Reise werden ihm höchste Ehren zu Teil, er wird in Kreise eingeführt, die dem
normalen Besucher aus dem Westen für immer verborgen bleiben.
Rolf wird bewusst, hier kann er nicht bleiben, er muss zurück nach Suhl – dort sind seine
Wurzeln, da ist seine Heimat.
8
Im Laufe der 80er Jahre wird der Druck auf Rolf Anschütz von Seiten der Partei immer stärker.
Es gibt immer mehr Neider, die ihm den Erfolg nicht gönnen wollen und denen es auch egal
ist, dass der „Waffenschmied“ eine großartige Devisenquelle ist. Die Planvorgaben an die
Umsätze, die Anschütz bringen muss, werden von Jahr zu Jahr erhöht. Rolf Anschütz verlässt
gegen Ende der 80er Jahre die Lust, sich immer wieder gegen neue Hürden der HO
hinwegzusetzen. Er beginnt ernsthaft über einen Ausstieg aus seinem Geschäft
nachzudenken, als abermals die Ereignisse seinen Überlegungen vorauseilen. Im Herbst
1989, als auch in der Provinz jedem klar wird, dass die DDR ihrem Ende zugeht, sieht er noch
einmal eine Chance.
Jetzt, wo ein neues Klima einsetzt, die Partei immer mehr in den Hintergrund tritt, jetzt wo die
Leute anfangen, offen und ohne Angst über alle Probleme des täglichen Lebens zu
diskutieren, jetzt scheint ihm die Zeit, das Heft noch einmal selbst in die Hand zu nehmen. In
der Stadthalle in Suhl findet im Dezember 1989 eine Diskussionsrunde statt. Die Halle ist bis
zum letzten Platz besetzt, die Bürger wollen die Gelegenheit nutzen, das erste Mal frei über
die Dinge zu sprechen, die Ihnen am Herzen liegen. Auch Rolf Anschütz steht auf der
Rednerliste. Er will von „seinen“ Suhlern wissen, ob sie ihn dabei unterstützen würden, den
„Waffenschmied“ alleine weiterzuführen, ohne die Kontrolle der HO, dafür will er sich
einsetzen, dafür will er kämpfen und dafür benötigt er die Unterstützung der Suhler
Bevölkerung, so wie sie ihn und seine Ideen immer unterstützt haben. Noch ein Redner ist vor
ihm, dann kommt er an die Reihe.
In diesem Moment geht die Tür auf und eine ortsansässige Rechtsanwältin stürmt in den
Saal, geht auf die Bühne und verkündet durch das Mikrofon, dass die hiesige Stasi-Abteilung
gerade dabei wäre, ihre Büros aufzulösen und Akten fortzuschaffen. Das müsse verhindert
werden. Der Saal leert sich innerhalb weniger Minuten, alle machen sich auf, um die
Vernichtung ihrer Akten zu stoppen. Alle? Nein, nicht alle, zurück bleibt Rolf Anschütz, der
nicht mehr dazu kommt, eine Rede für seinen „Waffenschmied“ zu halten. Erneut hat ihm
das Schicksal eine Entscheidung abgenommen. Noch lange sitzt er ganz alleine in der
großen Halle und tief im Inneren weiß er, dass soeben eine Ära zu Ende gegangen ist.
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UWE STEIMLE IST ROLF ANSCHÜTZ
Niemand hatte die Absicht, in der DDR ein japanisches Restaurant zu errichten – niemand,
außer ihm!
Als der Thüringer Rolf Anschütz, gelernter Koch und inzwischen Gastronomie-Ingenieur der
HO-Gaststätte „Waffenschmied“ aus Suhl, vor dem japanischen Kaiser Hirohito stand, war
sein unmöglich scheinender Traum von einem Japan-Restaurant in der DDRBezirkshauptstadt wahr geworden. Zu dieser Zeit war er 48 Jahre alt.
Das ist das Alter, in dem der sächsische Schauspieler Uwe Steimle mit den Dreharbeiten zur
Verfilmung der wohl unglaublichsten aller DDR-Geschichten begann. Der Geschichte von
Rolf Anschütz. Die ersten Vorgespräche und Vorbereitungen reichen heute mehr als sieben
Jahre zurück. Uwe Steimle war sofort fasziniert, als seine Agentur und Produzent Carl Schmitt
ihn damals nach einem umjubelten Solo-Auftritt im westfälischen Dülmen mit der
Geschichte von Rolf Anschütz bekannt machten:
Produzent Carl Schmitt, als erster Deutscher ausgezeichnet mit einem Emmy Award, dem
amerikanischen Fernsehfilmpreis für den besten ausländischen Dokumentarfilm „Das Leben
geht weiter“ (R.: Mark Cairns), hatte vor Rolf Anschütz´ Tod Interviews mit ihm aufgezeichnet.
Und die Antworten des Gastro-Visionärs nachlesbar zu Papier bringen lassen.
Uwe Steimle, der gern als Kabarettist, mitfühlender Komiker und bekannter Bühnen- und
Fernsehschauspieler gewohnt ist, im Allgemeinen das Besondere zu sehen, brach fast in
Tränen aus über ein Rolf-Anschütz-Kindheits-Erlebnis: der kleine Rolf hatte einen toten Vogel
gefunden und diesen immer wieder in die Luft geworfen, verwundert, dass der nicht
davonflog. Steimle: „Das ist die Utopie, als die sie uns die DDR 1949 ausgeliefert hatten. Die
Utopie eines idealistischen, humanistischen, sozialistischen Staates. In Wahrheit dann aber
nicht deutsch bestimmt, nicht demokratisch aufgebaut und keine Republik. Es war schnell
ausgemacht, dass sie gar nicht fliegen sollte.“
Rolf Anschütz nahm die vorgeblichen Ziele der DDR ernst, machte mit „Kochen für den
Weltfrieden“ seinen Traum vom Internationalismus wahr. Mit drei Jahren Wartezeit im Voraus
konnte man unter der Telefonnummer Suhl 22203, vom Westen aus: 0037-681-22203 Plätze im
Japanrestaurant reservieren. Das heißt, wenn man mit der definitiven Aussicht auf DevisenZahlung vom Westen aus reservierte, auch schon mal etwas kurzfristiger.
Schon bloße einhundert Visionäre wie Rolf Anschütz in Partei und Regierung der DDR hätten
den toten Vogel vielleicht zum Fliegen gebracht. Anschütz aber wollte nicht nach Berlin.
Wohl xmal hat man ihm wegen der hohen Valuta-Einnahmen nahegelegt, das
Japanrestaurant nach Berlin (Hauptstadt) zu verlegen. Rolf Anschütz blieb in Suhl. In Rostock
landeten ganze See-Container mit Fisch für ihn, dann per Eisenbahn-Waggon nach
Thüringen. Für Sushi in Suhl.
Berlin blieb ohne Visionäre. Die DDR verging. Keine nackten Betriebsgruppen mehr im
rituellen Restaurant-Bad. Kein Sushi mehr in Suhl. Rolf Anschütz rollte das Sushi „nur“ zwanzig
Sommer.
Für den geborenen und dann angeschlossenen DDR-Bürger Uwe Steimle ist es die größte
und glücklichste Herausforderung seiner Schauspieler-Laufbahn, vor der er mit 48 Jahren
stand. Im gleichen Alter wie Anschütz-San vor Kaiser Hirohito. Einzig das war wirklich „Weltmaßstab“: ausgerechnet die DDR hatte das beste Japan-Restaurant - außerhalb Japans.
Rolf Anschütz ist tot, ebenso sein Japanrestaurant. Und wie der tote Vogel DDR. Uwe Steimle
fühlt sich verpflichtet, „es geht um die Sache!“. Allzeit bereit. Uwe Steimle ist Rolf Anschütz,
im Kimono im Kino.
10
BESETZUNG
Uwe Steimle (als Rolf Anschütz)
Der Dresdner Uwe Steimle, geboren 1963, absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hans Otto Theater-Hochschule (heute Mendelssohn-Bartholdy) in Leipzig. Neben Theater- und Kabarett-Auftritten
(u.a. Erich-Honecker-Parodien, Günter Zieschong, Erfindung der
„Ostalgie“) wurde er vor allem als Schweriner „Polizeiruf 110"-Hauptkommissar Jens Hinrichs bundesweit bekannt und mit dem AdolfGrimme-Preis ausgezeichnet. Uwe Steimle veröffentliche zahlreiche
Bücher, CDs sowie ein Hörbuch und ist in der gesamten Republik und
im deutschsprachigen Ausland mit div. Solo-Abenden erfolgreich.
© Böhme
Filmografie (Auswahl)
Kino
2004
2002
2000
2000
1989
Regie
Heimat 3 | Kinofassung
Heinrich der Säger
Der Himmel kann warten
Sumo Bruno
Zwei schräge Vögel
Fernsehen
2011
2009
2007-2013 ff
2006-2008
2004
2002
2002
2002
2001
1999
1999
1998
1993-2011
1993
1987
Edgar Reitz
Klaus Gietinger
Brigitte Müller
Jörg Brümmer
Erwin Stranka
Regie
Bollywood lässt Alpen glühn | ProSieben
Plötzlich Millionär | ARD
Neues aus der Anstalt | Reihe, ZDF
Crazy Race 1-3 | Reihe, RTL
Heimat 3 | Reihe, ARD und Kino
Das Konto | ZDF
Die Hinterbänkler | Reihe, Sat.1
Bloch – Schwarzer Staub | ARD
Traumfrau mit Verspätung | ARD
Tatort – Blinde Kuriere | ARD
Der Elefant in meinem Bett | ZDF
Ufos über Waterlow | ARD
Polizeiruf 110 | Reihe, ARD
Tatort – Bauernopfer | ARD
Der Aufstand der Fischer von St. Barbara | DFF
Holger Haase
Martin Gies
diverse
diverse
Edgar Reitz
Markus Imboden
Thomas Nikel
Ed Herzog
Hans-Erich Viet
Sylvia Hoffmann
Mark Schlichter
Zoltan Spirandelli
diverse
Vadim Glowna
Thomas Langhoff
Theater
2010-2012
1997-2011
1996 ff
Kabarett Soloprogramme u.a. Authentisch – ein Stück weit & Zeit heilt alle
Wunder (mit Band) | Theater & TV | Deutschland, Österreich, Schweiz
Uns fraacht ja keener – Ostalgie mit Frau Bähnert und Herrn Zieschong |
Doppelrolle Ilse B. & Günther Z. | Produktion Uwe Steimle
Helden wie wir | Solo-Stück | Autor Thomas Brussig |
Landesbühne Sachsen, dann jahrelang auf Tournee
Auszeichnungen
2005
2003
1999
Adolf-Grimme-Preis in Gold (Fernsehpreis)
Salzburger Stier (Kleinkunstpreis)
Cabinet-Preis u.v.a.
11
BESETZUNG
Julia Richter (als Ingrid Anschütz)
Julia Richter, in Berlin geboren, begann ihre Schauspielkarriere im
Alter von sieben Jahren im Kinderensemble des Berliner Friedrichstadtpalastes. Dem Fernsehpublikum ist sie aus Filmen wie „Ein Mann
zum vernaschen“ und „Die Nacht in der ganz ehrlich überhaupt
Niemand Sex hatte“ bekannt. Kinohauptrollen spielte sie u.a. in
„Was ich von ihr weiß“, „Julies Geist“ und „Sass“. Der Kurzfilm „Raju“
wurde 2012 für den Oscar nominiert und bereits mit dem bronzenen
Studenten-Oscar 2011 ausgezeichnet. Julia Richter ist auch auf
deutschen Theaterbühnen zu sehen.
© Heike Steinweg
Filmografie (Auswahl)
Kino
2011
2009
2009
2006
2005
2001
2000
1999
1999
Regie
Raju | Diplomfilm Hamburg
Das Sandmännchen - Abenteuer im Traumland
Ein Teil von mir
Das Verhör
Was ich von Ihr weiß
Sass
Julies Geist
Sumo Bruno
Schwestern
Fernsehen
2012
2012
2011
2011
2010
2009
2008
2008
2004
2003
2002
1998
1997
1995
Max Zähle
Helmut Fischer
Christoph Röhl
Raffael Kühn
Maren-Kea Freese
Carlo Rola
Bettina Wilhelm
Lenard Krawinkel
Mirjam Kubescha
Regie
Heldt | ZDF
Berliner Bullen (AT) | ARD
Die letzte Spur | ZDF
Der Klügere zieht aus
Ganz der Papa | ARD
Der letzte Patriarch | ARD
Ein starkes Team – La Paloma | ZDF
Braams – Kein Mord ohne Leiche | ZDF
Ein Mann zum Vernaschen | Sat.1
Polizeiruf 110 – Dumm wie Brot | ARD
Die Nacht, in der ganz ehrlich überhaupt
Niemand Sex hatte |ProSieben
Lieb mich! | ARD
Tatort – Schwarzer Advent | BR/ARD
Kommt Mausi raus?! | ARD
Gero Weinreuter
Marcus Ulbricht
Judith Kennel
Christoph Schnee
Matthias Steurer
Michael Steinke
Markus Imboden
Sven Taddicken
Oliver Dommenget
Kai Wessel
Christoph Schrewe
Maris Pfeiffer
Jobst Oetzmann
Alexander Scherer
Auszeichnungen
2012
2011
2000
1999
Academy Awards: Nominierung für “Raju” als „Life Action Shortfilm”
Bronce Students Academy Awards für “Raju” als „Best Short”
Bester Spielfilm des World Fest Houston für „Julies Geist“
Deutscher Kurzfilmpreis für „Schwestern“
12
BESETZUNG
Ina Paule Klink (als Gisela)
Geboren 1979 in Zossen, lebt Ina Paule Klink jetzt in Berlin. Bereits als
Teenager übernahm sie eine Co-Moderation bei Radio Fritz und
absolvierte dann eine Ausbildung in Gesang, Jazz- und klassischem
Tanz. Seit 2000 spielt sie in der Serie „Wilsberg“ die Patentochter des
Kommissars. Neben zahlreichen Fernsehproduktionen war sie u.a.
auch in Leander Haußmanns „Dinosaurier“ und „Hotel Lux“ auf der
Kinoleinwand zu sehen. Unter ihrem Künstlernamen „Paule“
veröffentlichte sie diverse Singles und ein Album.
© Lula
Filmografie (Auswahl)
Kino
2010
2009
2009
2009
2009
2005
2002
1996
Regie
Hotel LUX
Dinosaurier
Die Rechnung | Kurzfilm
Hit and Run | Kurzfilm
Die Frau von vorhin
Lemniskate
Nur noch fünf Stunden
Der erste Zug | Kurzfilm
Fernsehen
2000-2012
2012
2011
2011
2010
2009
2009
2008
2007
2005
2006
2003
2002
2000
2000
2000
1998-1999
1996
Leander Haußmann
Leander Haußmann
Peter Wedel
Claudia Sun
Bernd Fiedler
Anna Bederke
Nils Daniel Finkh
Nikolaus Balkouse
Regie
Wilsberg | ARD
Sarkophag für Zwei | Sat.1
Heiter bis tödlich - Hubert & Staller |ARD
Blutadler | ARD
Die Braut im Schnee | Sat.1
SOKO Leipzig - Tod per Post | ZDF
Der Verlobte meiner besten Freundin | HR
Inga Lindström: Sommer in Norrsunda | HR, ZDF
War ich gut? | ProSieben
Reife Leistung | ARD
Die Unbeugsamen | ProSieben
Der Bulle von Tölz | Sat.1
Die Anstalt - Schlechte Verbindung | Sat.1
Babykram ist Männersache | ARD
Tatort - Trübe Wasser | ARD
Marga Engel gibt nicht auf | ARD
Gute Zeiten, Schlechte Zeiten | RTL
Liane | HR, NDR
diverse
Sophie Allet-Coche
Oliver Mielke
Nils Willbrandt
Lancelot von Naso
Michel Bielawa
Peter Weissflog
Thomas Herrmann
Christoph Schrewe
Martin Gries
Dirk Regel
Werner Masten
Rolf Wellingerhof
Uwe Janson
Thomas Freundner
Helmut Metzger
Guido Reinhardt
Horst Königstein
13
BESETZUNG
Deborah Kaufmann (als HO-Direktorin Elke Malaschke)
© Ruth Kappus
Deborah Kaufmann absolvierte eine Ausbildung an der Berliner Hochschule
für Schauspielkunst Ernst Busch. Im Rahmen zahlreicher Theaterengagements u.a. an der Volksbühne Berlin, arbeitete Sie an den Münchner
Kammerspielen und am Berliner Ensemble vor allem mit Peter Zadek
zusammen. Daneben war sie bereits in Kinofilmen wie Oliver Roehlers
„Elementarteilchen“ und Detlev Bucks „Männerpension“ zu sehen.
Filmografie (Auswahl)
Regie
2012
2010
2005
2002
1997
1995
Florian Kern
Carsten Guthschmidt
Thomas Freundner
Rainer Kaufmann
Jo Baier
Tom Toelle
Flemming III (TV)
Die Deutschen - Hildegard von Bingen (TV)
Tatort – Tiefer Fall (TV)
Der Job seines Lebens (TV)
Der Laden, Teil 3 (TV)
Der Trinker (TV)
www.management-goldschmidt.de
Thorsten Merten (als HO-Bezirksdirektor Hans Leutner)
Der gebürtige Thüringer absolvierte sein Diplomstudium an der Ernst Busch
Schauspielschule in Berlin und wirkte u.a. in den vielfach ausgezeichneten
Produktionen „Elementarteilchen“ und „Schwerkraft“ mit. Für seine Rolle in
Andreas Dresens „Halbe Treppe“ wurde er als bester männlicher Darsteller
beim Festival du Cinéma Européen Paris ausgezeichnet.
© Alfred Steffen
Filmografie (Auswahl)
Regie
2012
2011
2008
2012
2002
Christian Schwochow
Andreas Dresen
Christian Schwochow
Aron Lehmann
Andreas Dresen
Der Turm (TV)
Halt auf freier Strecke
Novemberkind
Kohlhaas
Halbe Treppe
www.pegasus-agency.de
Michael Kind (als HO-Kreisdirektor Lothar Jäger)
Michael Kind wurde in Halle an der Saale geboren und absolvierte sein
Studium an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Dem
deutschen Fernsehpublikum ist er vor allem als Einsatzleiter Hermann Gruber
in „Küstenwache“ bekannt und ermittelte von 1987-2000 als Oberkommissar
Joachim Raabe in „Polizeiruf 110“.
© Christine Schröder
Filmografie (Auswahl)
Regie
2012
2009
2005
2003
1987-2000
1999
Hanna Doose
Andreas Arnstedt
Gregor Schnitzler
Carsten Fiebeler
diverse
Marcus O. Rosenmüller
Staub auf unseren Herzen
Die Entbehrlichen
Die Wolke
Die Datsche
Polizeiruf 110 (TV)
Der Tote Taucher im Wald
www.agenturpauly.eu
14
BESETZUNG
Ernst Georg Schwill (als Otto Günther)
Ernst Georg Schwill, geboren 1939 in Berlin, absolvierte zunächst eine
Ausbildung als Filmfotograf bevor er sein Schauspielstudium an der
Deutschen Hochschule für Filmkunst in Babelsberg aufnahm. Seit 1999
assistiert er als Kommissar Lutz Weber den Berliner „Tatort“-Kommissaren.
© Sandra Bergemann
Filmografie (Auswahl)
Regie
1999-2012
2012
2010
2006
2002
diverse
Christian Schwochow
Marc Bauder
Carsten Strauch
Wolfgang Becker
Tatort
Der Turm (TV)
Das System
Die Aufschneider
Good bye, Lenin
www.agentur-rahn.de
Gen Seto (als Dr. Hayashi)
Gen Seto wurde in Kanagawa, Japan geboren und übernimmt meist die
Rolle des Japaners im deutschsprachigen Film. Der Ex-Tennisprofi spielt zur
Zeit im neuen Werk von Oscarpreisträger Giuseppe Tornatore "The Best
Offer".
© Selina de Beauclair
Filmografie (Auswahl)
2012
Das Vermächtnis der Wanderhure (TV)
2011
Der Vollgasmann (TV)
2001
Die Männer Ihrer Majestät
1994
Joint Venture
Regie
Thomas Nennstiel
Rainer Matsutani
Stefan Ruzowitzky
Dieter Berner
www.genseto.com
Christian Tramitz (als Ernst Kaltenhauser)
© Jürgen Pollak
Christian Tramitz wurde in München geboren und erlangte große
Bekanntheit u.a. als Autor und Darsteller der „Bullyparade“ beim deutschen
Fernsehpublikum. 2004 erhielt er mit „Tramitz & friends“ seine eigene
Fernsehshow. Auf der Leinwand war er u.a. in „(T)raumschiff Surprise“ und
„Dreifaltig!“ (auch Autor) zu sehen. Sein bislang erfolgreichster Kinofilm „Der
Schuh des Manitu“ wurde 2001 u.a. mit dem Bambi ausgezeichnet.
Filmografie (Auswahl)
Regie
2011-2012
2010
2009
2006-2007
2002
Oliver Mielke
Cyrill Boss, Philipp Stennert
Sebastian Niemann
diverse
diverse
Heiter bis tödlich - Hubert & Staller (TV)
Jerry Cotton
Mord ist mein Geschäft, Liebling
ProSieben Märchenstunde (TV, 4 Folgen)
Finanzamt Mitte - Helden im Amt
www.ilgmann-management.de
15
STAB
Carsten Fiebeler (Regisseur)
Carsten Fiebeler wurde 1965 in Zwickau geboren und kam erst spät
zum Film. Nach einer Lehre zum Kfz-Schlosser und einem Studium der
Kommunikationswissenschaft, begann er 1994 sein Regiestudium an
der Konrad Wolf-Hochschule für Film und Fernsehen in PotsdamBabelsberg. Erste Auszeichnungen erhielt er u.a. für seine Kurzfilme
„Rauls Tango“, „Straßensperre“ und „Der Wettkampf“. Sein zweiter
Kinofilm „Kleinruppin Forever“ erhielt u.a. den Silver Remi Award des
Worldfest in Houston. Drehbücher schrieb er u.a. für „Die Datsche“,
„Trollmann“ sowie die Kinderfilmreihe „Olis wilde Welt“.
Filmografie (Auswahl)
Kino
2010
2010
2005-2006
2003
2001
1997
1997
1995
Gladow Bande
Trollmann
ostPunk! - to much future
Kleinruppin Forever
Die Datsche
Wieviel Engel können auf einer Nadelspitze tanzen
Straßensperre (Kurzfilm)
Rauls Tango (Kurzfilm)
Drehbuch
Drehbuch
Regie, CoAutor
Regie
Regie, Drehbuch
Regie, Drehbuch
Regie
Regie
Olis wilde Welt | SWR, KiKa (Reihe)
Einer von uns - Krimi.de/Erfurt | MDR/KIKA
Missbraucht - Krimi.de/Erfurt | MDR/KIKA
Falsche Liebe - Krimi.de/Erfurt | MDR/KIKA
Das blaue Licht | HR, ARD
Damals in der DDR | MDR, ARD (Dokufiktion)
18 - Allein unter Mädchen | ProSieben (1.+2. Staffel)
Malakhov- Portrait | arte, ORF (Dokumentarfilm)
Himmlische Helden | ZDF
Der Wettkampf | arte
14/1 endlos | BR (Kurzfilm)
Wilde Farm |ORB
Regie
Regie
Regie
Regie
Regie
Regie
Regie
Regie, Drehbuch
Regie
Regie
Regie
Regie, Drehbuch
Fernsehen
2008-2012
2012
2012
2011
2010
2005
2003-2004
2004
2000
2000
1998
1996
Auszeichnungen (Auswahl)
2005
1999
1998
1995
38th intern. Filmfest Houston Silver Semi Award, Spezialpreis Filmfest Siena und
Spezialpreis Filmfest Emden für „Kleinruppin Forever“
Pantherpreis & Cameraaward für „Blindes Vertrauen“
Berlinale Panorama Kurzfilmpreis und die Bronce Plaque des Filmfest Ohio für
„Straßensperre“
Jury Auszeichnung in Aubagne für „Rauls Tango“
16
STAB
Gero Steffen (Kamera)
Gero Steffen zeichnete sich bereits für die Kameraführung einiger
namhafter Produktionen verantwortlich, darunter Filme wie
„Knocking on Heaven‘s Door“, „Bis zum Horizont und weiter“ sowie
„München 72“. Für seine Leistungen erhielt er u.a. den Deutschen
Filmpreis, zwei Nominierungen für den Deutschen Kamerapreis und
eine Emmy Award-Nominierung. Gemeinsam mit seinem
langjährigen Regiekollegen Dror Zahavi realisierte er „Zivilcourage“,
der 2011 mit dem Adolf-Grimme-Preis sowie dem Civis Fernsehpreis
ausgezeichnet wurde und weitere Nominierungen erhielt.
Filmografie (Auswahl)
Kino
2002
2002
2001
2000
1999
1998
1997
Regie
Soloalbum
Zuckerbrot
Relative Evil
Frau2 sucht Happy End
Grüne Wüste
Bis zum Horizont und weiter
Knocking on Heaven’s Door
Gregor Schnitzler
Hartmut Schoen
Tanja Wexxler
Edward Berger
Anno Saul
Peter Kahane
Thomas Jahn
Frühlingskind | ZDF
Und alle haben geschwiegen | ZDF
München 72 | ZDF
Im falschen Leben | MDR, ORF
Der Uranberg | MDR
Zivilcourage | WDR
Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben | WDR
Wir sind das Volk – Liebe kennt keine Grenzen | Sat.1
Frühstück mit einer Unbekannten | Sat.1
Die Luftbrücke | Sat.1
Der Grenzer und das Mädchen | WDR
Am Ende des Tunnels | ZDF
Amerika | ZDF
Verliebte Feinde | ZDF
Ärzte - Weiß wie Schnee, rot wie Blut | ARD
Tatort (2 Folgen) | ARD
Michael Karen
Dror Zahavi
Dror Zahavi
Christiane Baltasar
Dror Zahavi
Dror Zahavi
Dror Zahavi
Thomas Berger
Maria von Heland
Dror Zahavi
Hartmut Schön
Dror Zahavi
Ronald Eichhorn
Bernd Böhlich
Bernd Böhlich
Bernd Böhlich
Fernsehen
2012
2012
2012
2010
2009
2009
2008
2007
2007
2005
2004
2001
1995
1994
1994
1994
Auszeichnungen
2010/2011
2010
2009
2006
2003
2001
Adolf-Grimme Preis und CIVIS Fernsehpreis sowie Nominierung für den Prix
Europa und Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis für „Zivilcourage“
Nominiert für den Emmy Award als "Bester Fernsehfilm" und nominiert für den
Prix Europa für „Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben“
Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis als "Beste Kamera" für „Wir sind
das Volk – Liebe kennt keine Grenzen“
Nominierung des Deutschen Kamerapreises für „Die Luftbrücke“
Nominierung des Deutschen Kamerapreises für „Am Ende des Tunnels“
Deutscher Filmpreis für „Beste Kamera“ für „Frau2 sucht Happy End“
17
INTERVIEW MIT DEM REGISSEUR CARSTEN FIEBELER
Was war Ihre Motivation, den Film „Sushi in Suhl“ zu machen?
An „Sushi in Suhl“ reizte mich sofort die Unglaublichkeit der Geschichte. Ein Koch in der
Provinz der DDR setzt sich über sämtliche Grenzen hinweg und lebt den eigenen Traum. In
einem auf Gleichschaltung ausgerichteten System schafft dieser Anschütz eine exotische
Insel, „sein eigenes kleines Japan“ mitten in Thüringen. Ein Einzelkämpfer trotzt allen
Widerständen und macht sein Märchen wahr. Beeindruckend bei der Vorstellung, dass die
Geschichte auf Tatsachen beruht und bis zum Fall der Mauer fast zwei Millionen Besucher im
Waffenschmied einkehrten. Unser Protagonist steht damit exemplarisch, für all die
Individualisten dieser Welt, die sich nicht von gesellschaftlichen Konventionen schrecken
lassen und für die Umsetzung ihrer Ideen Entbehrungen auf sich nehmen und kämpfen.
Waren Sie selbst einmal zu Gast im Waffenschmied?
Die Legende von der Existenz eines kuriosen Japan-Restaurants mitten im Thüringer Wald
erreichte in den Achtzigern auch mein Ohr. Doch die Aussicht, auf einen Platz in der
Japanabteilung des „Waffenschmied“ ein bis zwei Jahre warten zu müssen, schreckte mich
wohl schon damals ab.
Welche Art von Film erwartet den Zuschauer?
„Sushi in Suhl“ ist eine emotionale Heimat-Komödie, die wie ein Märchen erzählt wird. In
seiner epischen Tonalität betritt der Film damit Neuland. Das Thema: “Was geschah noch so,
hinter dem Eisernen Vorhang?“ wird hier neu behandelt. Weder Anklage, noch Abrechnung
oder jegliche Form von Nostalgie (Ostalgie) finden darin ihren Platz.
Rolf Anschütz, der
„Koch für den Weltfrieden“, der Land, Leute und seinen Beruf liebt , schafft für Unzählige
eine Art Transitraum in eine andere Welt. Er holt diese fremde Kultur in das verschlafene Suhl
und tritt so, auf seine Art, für Völkerverständigung ein. Das ist komisch, amüsant, manchmal
verquer, dann wieder rührend. Aber auf jeden Fall einen Besuch wert.
18
PRODUZENTENKOMMENTAR
„Sushi in Suhl“ ist ein Film über Rolf Anschütz und seinem abenteuerlichen Leben, eine
deutsch-deutsche Geschichte, eine Tragikomödie um einen Menschen, der durch Zufall
einen Mechanismus in Bewegung gesetzt hat, den er selbst nicht mehr stoppen und nicht
immer kontrollieren konnte. „Sushi in Suhl“ folgt nicht dem Stil üblicher Ostkomödien. In
unserem Film geht es weder um „Ossis“ noch um „Ostalgie“.
„Sushi in Suhl" ist kein politischer Film. Er ist weder ein Film über die DDR noch über
Deutschland. Im Mittelpunkt steht Rolf Anschütz, Koch und Gastronom aus Leidenschaft, wie
er selbst über sich sagte, ein Mensch, der nie seinen Lebensmut verlor, jeder Niederlage
etwas Positives abgewinnen konnte und zu dem stand, was er machte. Gleichzeitig war
Anschütz aber auch eine tragische Figur, der seinen beruflichen Erfolg mit dem
Auseinanderbrechen seiner Familie bezahlt hat und bis zuletzt davon überzeugt war, dass er
mit dem Konzept des „Waffenschmieds“ auch außerhalb der DDR den gleichen Erfolg
gehabt hätte.
Im „Waffenschmied“ trafen sich Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern, aus Ost
wie aus West. Hier entstanden Liebesbeziehungen, hier wurde Politik gemacht und es
wurden Geschäfte abgeschlossen – nicht mehr, aber auch nicht weniger!
Unsere Geschichte ist „universell“, es ist die Geschichte eines Mannes, der glaubte einen
Traum verwirklichen zu müssen, den er eigentlich gar nicht hatte. Am Ende musste er
erkennen, dass er sich und seine Familie nur selbst belogen hatte. Rolf Anschütz war nicht
der „dreiviertel Japaner“, für den er sich gerne hielt. Als er auf dem Höhepunkt seines
Erfolges stand und endlich in das Land reisen konnte, dessen Kultur er seit Jahren seinen
Landsleuten in der DDR vermittelt hatte, musste er erkennen, dass das Land seiner Träume
doch seine Heimat ist. In Japan hätte er niemals leben können.
Carl Schmitt, Produzent
19
JAPAN UND DIE DDR
EINE WIEDERBELEBUNG DER 70ER JAHRE
Um einzutauchen in die Welt der 70er Jahre der DDR sammelten wir zunächst Bildmaterial.
Alles, was uns an Büchern und Bildbänden in die Hände fiel, wurde durchgeblättert und
studiert. Besonders spannend waren vor allem Bilder aus Privatarchiven und Fotoalben von
Freunden, die das richtige Leben der damaligen Zeit abgebildet haben. Nicht die gestylten
Film- und Modeaufnahmen der "Sibylle" (der DDR-Zeitschrift "für Mode und Kultur"), keine
Fotoatelieraufnahmen, für die man Models und Kinder ordentlich frisiert und geschniegelt
hat, sondern Schnappschüsse, Partyfotos, Familiensituationen. Viele alte DDR-Filme aus jener
Zeit waren für uns auch sehr hilfreich.
Konzeptionell gesehen haben wir uns dann aber wieder von der DDR-Realität gelöst, da wir
mit diesem Film ein Kunstprodukt, eine Komödie herstellen und Menschen unterhalten
wollen. Man schafft sich eine Filmwahrheit, die Raum für spannende dramaturgische
Elemente im Sinne der damaligen Ereignisse lässt. Dementsprechend versuchten wir die
Historie nicht hundertprozentig abzubilden. Für unser recht strenges und für die DDR der 70er
entsprechendes Farbkonzept ließen wir uns eher von den Pastellfarben und Silhouetten der
60er Jahre inspirieren. Da eben in der abgeschirmten DDR alles ein paar Jahre später
stattfand, als beispielsweise in den Industrienationen der damaligen Zeit.
Dem gegenüber mussten wir eine japanische Welt für "Sushi in Suhl" kreieren, die sich streng
von der DDR abhebt. Eine Welt, die Fortschritt, Wohlstand und Exotik symbolisiert. Als dritte
Ebene muss man sich das Japan von "Rolf Anschütz", dem Protagonisten vorstellen, die rein
aus seinen Vorstellungen über dieses Land heraus entstanden ist. Das passierte in einer Zeit,
als man noch nicht "googlen" konnte, um sich Inspiration in einem Land zu beschaffen, in
dem selbst Bildbände schwer zu bekommen waren. Japan musste man sich sozusagen aus
DDR-Materialien improvisiert vorstellen und das hatte wirklich nicht mehr viel mit dem
Original gemeinsam.
Von dem originalen Restaurant „Zum Waffenschmied“ ist heute leider nicht mehr viel
erhalten, weshalb das Gasthaus für die Filmarbeiten erneut zum Leben erweckt werden
musste. Authentisches Recherchematerial lieferte uns Produzent Carl Schmitt, da er Rolf
Anschütz noch zu Lebzeiten traf und Einblicke in private Fotoalben erhielt. Er hatte diese
Bilder abfotografiert. Zum Teil konnten wir aber auch auf eigene Erinnerungen zurückgreifen.
So haben die Eltern von Szenenbildnerin Angelica Boehm das japanische Bad noch
persönlich besucht. Ihre Erlebnisse hatten sie ihrer Tochter mehrfach in den schillerndsten
Farben beschrieben.
Bei der Beschaffung von Original-Kostüme aus der Zeit kam uns die gute alte DDR-Mentalität
"alles zu sammeln, horten, pflegen und niemals etwas wegzuschmeißen" sehr entgegen. Die
Thüringer Opern- und Theaterfundi hatten aus jenen Tagen noch sehr viel Bekleidung
aufgehoben, wodurch wir unser übliches Repertoire ausgiebig aufstocken konnten. Eine
Kollegin versorgte uns sogar mit Originalstoffen aus der DDR, da sie selbst einiges davon
gesammelt hatte.
Auch original traditionell-japanische Bekleidung gab es in einem Thüringer Fundus, da ein
japanischer Regisseur "Madame Butterfly" dort inszeniert hatte und man alle erforderlichen
20
Bänder, Untergewänder, Kimonos, Obi, Tabi, Schuhwerk, etc. in penibelster Sorgfalt
eingelagert hatte. An solche Schätze kommt man in dieser Vollständigkeit eigentlich nicht
heran, da Kimonos sehr, sehr kostbar sind, wie auch jedes einzelne dazugehörige
Bindeband. Solche Dinge befinden sich nahezu ausschließlich in sorgfältigst gepflegtem
Privatbesitz.
An dieser Stelle sei auch die großzügige Hilfsbereitschaft der japanischen Damen erwähnt,
die uns geduldig in die hohe Kunst des Kimono-Anlegens eingewiesen und uns teilweise
auch in eigenen privaten Gewändern darstellerisch unterstützt haben. Das war eine
unheimliche Bereicherung für jeden, der sowohl beruflich, als auch leidenschaftlich mit
Bekleidung zu tun hat. Traditionelle japanische Bekleidung ist nicht nur eine Kunst, sie ist eine
Philosophie, eine Haltung, eine Lebensart, in die hinein zu tauchen auf jeden Fall den Blick
auf unsere Haltung (Stichwort: Wegwerfgesellschaft) zur Bekleidung sensibilisiert.
Angelica Boehm, Szenenbild & Sonja Hesse, Kostüm
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REZEPT
Maikäfersüppchen
Zubereitungszeit 20 Minuten
Zutaten (für 1 Portion)
125 ml Hühner- oder Kalbsbouillon
30 Maikäfer
4-5 EL Butter
2 EL Mehl
1 Eigelb
Etwas Sahne oder Milch
Zubereitung
Die frischen Maikäfer für einige Stunden ins Gefrierfach stellen, damit sie nicht lebendig
gekocht werden müssen. Man nehme aber keine Käfer von Eichen, weil diese einen
unangenehmen herben Beigeschmack haben. Nach ein paar Stunden im Eisfach sorgfältig
waschen und die Beine und hornartigen Flügel entfernen. Je nach Belieben, die Insekten so
belassen oder mit Stößel und Mörser grob zerstoßen.
Ein gutes Stück Butter im Topf erhitzen, die (zerstoßenen) Maikäfer hineingeben und 15
Minuten anrösten. Dadurch entfalten sie ihren vollen Geschmack und werden knusprig, die
Hitze befreit sie von Parasiten. Anschließend die Bouillon hinzufügen und weitere 30 Minuten
zugedeckt köcheln lassen.
Für eine Velouté ohne Beilage die Bouillon mit den Maikäfern durch ein Sieb seihen.
2 EL Butter schmelzen lassen und die gleiche Menge Mehl hineinrühren. Glattrühren und die
Masse "schwitzen" lassen. Die Brühe anschließend hinzugeben und glatt kochen lassen.
Zuletzt mit Eigelb abziehen. Die Suppe darf dann nicht mehr kochen, da das Eigelb sonst
gerinnt. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Für ein Püreesüppchen die Brühe mit den Maikäfern mit einem Stabmixer passieren.
Das Eigelb mit etwas Sahne oder Milch verrühren und langsam unter ständigem Rühren in
die heiße, aber nicht mehr kochende Sauce geben. Die Suppe darf dann nicht mehr
kochen, da das Eigelb sonst gerinnt. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Zur Maikäfersuppe wird geröstetes Weißbrot gereicht. Aber auch angebratene Scheiben
von Kalbsleber oder Taubenbrust ergänzen sich hier gut.
Maikäfer als Nahrungsmittel
Bereits in der Antike galten Maikäfer als Aphrodisiakum. Im Mittelalter standen
die Insekten als Spezialität auf den Speisekarten und erlebten in den ersten
Jahren nach dem zweiten Weltkrieg eine kurze Renaissance als Notmahlzeit für
die hungernde Bevölkerung. Damit gehört Maikäfersuppe zu den wenigen in
Europa verbreiteten Insektengerichten. Vor allem in Deutschland (Hessen) und
Frankreich wurde sie sehr geschätzt. Aber auch als süße Variante gab es
kandierte Maikäfer in Konditoreien zu kaufen.
Der Geschmack ähnelt dem von Krebssuppe, ist aber etwas kräftiger.
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KONTAKT
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Telefax
089 - 489 530 56
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Telefax
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