Das Ende des 2. Weltkrieges in Schwäbisch Hall

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Das Ende des 2. Weltkrieges in Schwäbisch Hall
Kaufmännische Schule
Schwäbisch Hall
Dr. Otto Windmüller
Lokalhistorischer Baustein
für den
Geschichtsunterricht
Das Ende des 2. Weltkrieges
in Schwäbisch Hall
Inhalt
Vorbermerkungen, Literatur, Quellen
Seite
2
Teil 1:
Abhandlung über das Endes des 2. Weltkriegs in Schwäbisch Hall
3
Teil 2:
Ausgewählte Materialien für den Schulunterricht
7
Teil 3:
Zeittafel
16
Teil 4:
Unterrichtsvorschlag für Mittel- bzw. Oberstufe
17
2
Vorbemerkungen
Wie in vielen Städten Deutschlands, gab es auch in Hall anlässlich der 50. Wiederkehr der
deutschen Kapitulation eine Fülle von Berichten von Zeitzeugen, Veröffentlichungen von Bildund Quellendokumenten sowie von Leserbriefen in der regionalen Presse. Das Material ist
inzwischen derart umfangreich, dass es für Kollegen, die sich in das Thema aus lokalgeschichtlicher Sicht einarbeiten möchten, sehr mühsam ist, die Unterlagen aufzuarbeiten.
Mein Ziel ist es, den Kollegen ein Papier an die Hand zu geben, mit dem sie sich in kurzer Zeit
einen Überblick über die damaligen Geschehnisse in Hall verschaffen können.
Es gliedert sich in einen Textteil (Teil 1), einen Materialteil (Teil 2), eine Zeittafel (Teil 3) sowie
einen Unterrichtsvorschlag für höhere Klassen (Teil 4). Es wurde aber darauf geachtet, dass
die Materialien in allen Schularten eingesetzt werden können:
In Grund- und Hauptschulen könnte eine ganze Unterrichtseinheit entwickelt werden. Mit Hilfe
der Zeittafel, einigen Fotos und der Karte über das Vordringen der Amerikaner ist das Kriegsende in Schwäbisch Hall aber auch in kurzer Zeit anschaulich abzuhandeln.
Nach meiner Auffassung bietet sich eine Verbindung des Kriegsendes aus lokalgeschichtlicher Sicht mit den erschreckenden Geschehnissen in Brettheim geradezu an. Mit der Karte
über das Vordringen der Amerikaner im Raum Crailsheim und dem anschließenden schnellen
Rückzug kann das Verhängnis der "Männer von Brettheim" verdeutlicht werden.
Literatur zur Vertiefung:
1) Michael Sylvester Koziol: Rüstung, Krieg und Sklaverei, Der Fliegerhorst Schwäbisch HallHessental und das Konzentrationslager, Sigmaringen 1986.
2) ders.: Fliegerhorst, Geschichte des Militärflugplatzes Schwäbisch Hall von 1934 bis 1987
in Dokumenten und Bildern, Bad Wimpfen1986.
3) Friedrich Blumenstock: Der Einmarsch der Amerikaner und Franzosen im nördlichen Württemberg im April 1945, Stuttgart 1957.
4) Schülerzeitung "Sputnik" 1/91.
5) Haller Tagblatt vom 17.04.1980.
6) Sonderausgabe des Haller Tagblatts vom 23.02.1995 "Das Kriegsende in Hall" Zeitzeugen
berichten.
Quellen
1) Stadtarchiv Hall, Bestand 21.
2) Befragungen von Zeitzeugen (im Besitz des Autors).
3
Teil 1: Das Ende des 2. Weltkriegs in Hall
Hall mit seinem mittelalterlich geprägten Stadtbild war selbst im 20. Jahrhundert noch wenig
industrialisiert. Es gab lediglich eine größere Spinnerei (Held & Teufel) und eine Firma, die
Elektrogeräte herstellte (Grossag). Sonst war nur Kleingewerbe anzutreffen. Aus diesem
Grunde war die Stadt im 2. Weltkrieg aus militärischer Sicht weder für die deutsche Rüstungsindustrie noch für die alliierten Verbände von strategischer Bedeutung.
Lediglich der Fliegerhorst, der 1934/35 im Osten der Stadt, in Hessental, errichtet worden war,
spielte eine gewisse Rolle. Vor dem Krieg diente er in erster Linie der Ausbildung der Piloten
und der Wartung der Maschinen. Im Krieg wurden Maschinen wieder instandgesetzt und Einsätze in die Kampfgebiete geflogen. Ende des Krieges diente er zusätzlich der Endmontage
des ersten Düsenjägers, der Me 262, die teilweise im Fliegerhorst selbst, größtenteils aber in
einem Waldgebiet zwischen Hessental und Sulzdorf erfolgte. Dort auf dem Hasenbühl waren
die Fabrikationsanlagen als Fichtenschonungen getarnt.
Die Amerikaner, die wussten, dass auf dem Fliegerhorst Testflüge durchgeführt wurden, bereiteten 1944 die Bombardierung der Produktionsanlagen vor. Der erste Angriff, der am 25. April
erfolgte, brachte wohl Zerstörungen, seine Wirkung war aber geringer als die folgenden Angriffe: Am 13. September gegen Mittag vernichteten die Amerikaner 12 Flugzeuge und mehrere Hallen. Einige Bomben verfehlten aber ihr Ziel und zogen den Haller Vorort Hessental in
Mitleidenschaft. 2 Tote waren zu beklagen. Der nächste Angriff fand am 5. November statt
und setzte neben einigen Maschinen auf dem Fliegerhorst noch mehrere Gebäude in Altenhausen in Brand.
Bei ihren Flügen über Hall und Umgebung entdeckte die feindliche Luftaufklärung, dass in
Hessental ein Konzentrationslager errichtet worden war. Seine Entstehung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Angriff vom 13. September. Die Häftlinge sollten die Landebahn
wieder in Ordnung bringen, Aufräumarbeiten durchführen und beim Flugzeugbau eingesetzt
werden. Dazu führte man die knapp 600 Häftlinge, die in 4 größeren und 2 kleineren Baracken
nahe des Hessentaler Bahnhofs unter unmenschlichen Bedingungen zusammengepfercht
lebten, morgentlich durch den Ort an ihren "Arbeitsplatz". (M 6). Die hygienischen Verhältnisse, die geringen Essensrationen und die Drangsalierung durch ihre Aufseher führten bei
gleichzeitig harter Arbeit zum Tod vieler Insassen.
Die Bevölkerung sah das Leid dieser unglücklichen Menschen. Viele konnten und viele wollten
nichts dagegen unternehmen. Das Terrorregime aus NSDAP-Funktionären, Gestapo und anderen Gefolgsleuten funktionierte noch Anfang 1945. Dazu kam, dass die Menschen eigene
Sorgen hatten: Wie geht es den Verwandten oder Bekannten an der Front? Wie kann ich
mich, meine Familie sowie mein Hab und Gut bei den Luftangriffen schützen?
Von offizieller Seite aus machte man den Menschen Hoffnung. Das Haller Tagblatt ist, wie
andere Zeitungen auch, gespickt mit Propaganda- und Durchhalteparolen . Dort lesen wir von
4
neuen Waffensystemen wie der V 1 und der V 2, die London Angst und Schrecken versetzen
würden, von neuen Seekriegswaffen und von Erfolgen an den Fronten. (M 1). Dem aufmerksamen Leser - und die Leute wussten es auch - musste aber auffallen, dass die Alliierten immer näher an Deutschland heranrückten und der Krieg nicht mehr zu gewinnen war. Da half
auch die Mobilisierung de Hitlerjugend und die Sammelaktionen, zu denen die Bevölkerung in
der Lokalpresse aufgerufen wurde, nichts mehr. (M 2).
Bis auf die Angriffe auf den Fliegerhorst blieb das Haller Gebiet bis zu Beginn des Jahres
1945 im Vergleich zu anderen Regionen von direkten Kriegseinwirkungen weitgehend verschont. Dies änderte sich am 25. Februar 1945. Der heranziehe Fliegerverband sollte ursprünglich den Crailsheimer Bahnhof bombardieren, entschloss sich dann aber für das Ausweichsziel Hall. Dabei wurde das gesamte Bahnhofsgelände in Schutt und Asche gelegt. (M
10). Auch andere Gebäude, wie z. B. einige Häuser in der Unterlimpurger Straße oder der
Pulverturm, fielen dem Angriff zum Opfer. (M 3). 48 Menschen, darunter 4 Kinder, fanden den
Tod. Vier Wochen später, am 22. März, zerstörten feindliche Bomber die Einrichtungen auf
dem Fliegerhorst vollständig. Bei ihren Angriffen warfen die Besatzungen der Maschinen auch
Flugblätter ab. Sie kamen der Wahrheit aber näher als das, was in der gleichgeschalteten
deutschen Presse zu lesen war. Die Inhalte reichten von der militärischen Lage an den Fronten bis hin zu den Ergebnissen der Konferenz von Jalta, auf der die Alliierten die Besetzung
Deutschlands endgültig geschlossen hatten. (M 4). Ziel dieser Aktion der psychologischen
Kriegsführung war es natürlich, den Widerstandswillen der Deutschen zu brechen. Unterdessen hatten auch amerikanische Panzerverbände den Rhein überschritten und rückten auf
Süddeutschland - ihre spätere Besatzungszone - vor. (M 4).
In dieser Situation desertierten nicht wenige deutsche Soldaten und entzogen sich den
Kampfhandlungen. Anfang April 1945 machte man in Hall einige dingfest und bildete Standgerichte, die ausnahmslos Todesurteile aussprachen. Orte der Hinrichtungen sind der Fliegerhorst, Steinbach und Hall.
Zur gleichen Zeit waren Bestrebungen im Gang, das KZ Hessental zu evakuieren und die
Häftlinge nach Dachau und das Nebenlager Allach zu bringen. Am 05.04. sollte der Bahntransport vom Hessentaler Bahnhof aus erfolgen. Doch ein Fliegerangriff, bei dem 17 Personen umkamen, zerstörte die Gleise. Die Häftlinge mussten nun einen mörderischen Fußmarsch antreten, bei dem viele den Tod fanden. Während dies geschah, mobilisierte man in
Hall die letzten Kräfte und stellte ein Volkssturmbataillon mit 200 schlecht bewaffneten Mann
auf, die die feindlichen Truppenverbände erwarteten. Der Vormarsch der Amerikaner verzögerte sich aber, da in Heilbronn erbitterter Widerstand geleistet wurde und es zu Straßenkämpfen kam.
Am 6. April stießen aber ca. 100 amerikanische Panzer von Mergentheim aus Richtung Crailsheim vor. In Brettheim, das am Rande dieser Vormarschlinie liegt, glaubte man nun, der Krieg
5
Krieg sei überstanden und bereitete die Übergabe des Ortes an die feindlichen Truppen vor.
Doch einige Hitlerjungen wollten das Dorf verteidigen. Ein Landwirt und ein Amtsdiener entwaffneten diese und warfen deren Panzerfäuste in einen Teich. Doch die Amerikaner kamen
nicht und setzten ihren Vormarsch auf Crailsheim fort. Daraufhin bildete man unter Vorsitz der
SS in Brettheim ein Standgericht. Dabei sollte wegen Wehrkraftzersetzung zwei Todesurteile
ausgesprochen werden. Doch der Bürgermeister und der Lehrer verweigerten die Unterschrift.
Sie wurden ebenfalls vor ein Standgericht gestellt, das die Todesurteile bestätigte und die beiden ebenfalls zum Tode verurteilte. Man hängte sie am Abend des 10. April an einer Linde
nahe des Friedhofs in Brettheim (vgl. M 8) sowie den Baustein: "Die Männer von Brettheim“.
Am selben Tag tobten in Crailsheim heftige Straßenkämpfe zwischen Amerikanern und SSEinheiten. Dabei war es den Verteidigern gelungen, den Nachschub der amerikanischen
Truppen abzuschneiden. In dieser Lage entschlossen diese sich, aus der Umzingelung auszubrechen und sich über Ilshofen zurückzuziehen. Das Haller Volkssturmbataillon, das zur
Abwehr der Panzer an die Bühler verlegt worden war, hatte keine Feindberührung. Einige
feindliche Panzer feuerten aber von Westernach aus auf Hall, ohne aber größeren Schaden
anzurichten.
Nachdem Heilbronn am 9. bzw. 10. April gefallen war, erwartete man den Großangriff von
Nordwesten her und verlegte das Volkssturmbataillon nach Gottwollshausen. Bevor aber die
Amerikaner über Mainhardt und Öhringen weiter vorrückten starteten sie noch einige Luftangriffe. Davon besonders stark betroffen war Waldenburg, das ein amerikanischer Verband am
15. April nahezu vollständig zerstörte. Unterdessen war der Haller Parteileitung der Boden zu
heiß unter den Füßen geworden. Am 14. April machte sich der Kreisleiter der NSDAP zusammen mit einigen Getreuen in Zivil Richtung Südosten "aus dem Staube" und entzogen
sich der Verantwortung. An den beiden folgenden Tagen griffen feindliche Flugzeuge die Stadt
an. Bei der zweiten Attacke erhielt das Hotel Lamm (heute Stadtbibliothek am Milchmarkt) sowie das Rathaus einen Volltreffer, das fast bis auf die Grundmauern niederbrannte. (M 11).
In der Stadt spitzte sich die Lage nun zu und es ging um die Frage, ob die eine Verteidigung
aufgebaut werden sollte oder nicht. Der neu ernannte Kampfkommandant wollte Widerstand bi
s zum "letzten Atemzug" leisten. Leutnant Hüfner, der spätere Stadtrat, und seine Untergebenen von der Versprengtensammelstelle Hall wollten der historischen Altstadt weitere Zerstörungen ersparen und plädierten für eine kampflose Übergabe. Die Lage war überaus verworren, denn die Kompetenzen zwischen dem Kampfkommandanten, Versprengtensammelstelle,
dem Volkssturmbataillon und anderen Organisationen waren nicht eindeutig geregelt. Zum
Glück für die Stadt setzte sich der Kampfkommandant mit seiner harten Haltung nicht durch,
obwohl es vereinzelt zu Gefechten kam. Ob ihn sein dilettantisches Vorgehen gegen einen
Panzer, den er mit seinem Gewehr beschoss und der dann auf dem Teurershof zwei Scheunen zerstörte, zum Einlenken veranlasste, wissen wir nicht.
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Genaueres hingegen wissen wir über den Einmarsch der Amerikaner. Der damalige Vorsitzende des historischen Vereins hielt die dramatischen Vorgänge schriftlich fest. (M 9). Danach
bewegten sich die amerikanischen Infanteristen am 17. April überaus vorsichtig auf die Stadt
zu, in der um 11.00 Uhr ein Sonderkommando der Wehrmacht den Roten Steg, die Rittersbrücke und die Hindenburgbrücke (heute Friedensbrücke) sprengte. (M 12). Um 12.30 Uhr
löste sich das Volkssturmbataillon auf. Um 16.00 Uhr begab sich der Leiter der Versprengtensammelstelle mit seinen Soldaten in Kriegsgefangenschaft. Zum Zeichen der Kapitulation
brachten die Einwohner weiße Laken an ihren Fenstern an. (M 11).
Gegen 18.00 Uhr hatten die Amerikaner die Stadt vollständig besetzt und Stadtpfleger Butz
verhandelte mit dem Truppenbefehlshaber im Dreikönig, der folgende Forderungen stellte:
1.
2.
3.
4.
Die Bunker müssen innerhalb einer viertel Stunde verlassen sein
Weiße Flaggen müssen an allen Häusern heraushängen
Waffen sind bis zum nächsten Morgen 9.00 Uhr abzuliefern
Einquartierungen in der Nacht müssten ermöglicht werden.
Die Nacht verlief ruhig und Einquartierungen von Truppen erfolgten noch nicht. Am 18. April
übernahm die amerikanische Militärregierung die Verwaltung der Stadt. Panzer und Infanterie
zogen weiter Richtung Steinbach und wollten Hessental mit dem Fliegerhorst besetzen. Als
sie aber bemerkten, dass im Einkornwald ein Bataillon deutsche Infanterie und der Volkssturm
Hessental lag, zogen sie sich wieder nach Steinbach zurück. Der deutsche Bataillonskommandeur weigerte sich zunächst, die Ortschaft weiß beflaggen zu lassen. Erst nachdem er
einige Soldaten verloren hatte und sich seine Einheit in Auflösung befand, zog er sich mit seinen verbliebenen Truppen am Morgen des 19. April zurück. Damit war der Weg für die Besatzungstruppen frei. Diese verlangten, dass sämtliche Ortsstraßen binnen einer Stunde zu reinigen seien, Waffen, Munition und Fotoapparate an der Tankstelle Wieland abgegeben werden
müssten sowie sich alle verbliebenen Soldaten zu melden hätten. Bei Zuwiderhandlung wurde
mit der Todesstrafe gedroht. Um 11.30 Uhr zogen die Truppen in den Ort und den Fliegerhorst
ein.
Damit war auch der letzte Haller Vorort von Amerikanern besetzt und der Krieg für Schwäbisch Hall zu Ende. Für den einen begann nun die Zeit der Unterdrückung, der andere fühlte
sich befreit von dem NS-Terror. Mit dieser "Stunde Null" begann aber für alle eine entbehrungsreiche und harte Zeit des Wiederaufbaus.
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Teil 2 - Ausgewählte Materialien für den Schulunterricht
M1
Leitartikel des Haller Tagblatts aus den Jahren 1944 und 1945
M2
Sammelaufrufe des Haller Tagblatts aus den Jahren 1944 und 1945
8
M3
Zerstörtes Haus in der Unterlimpurg nach dem Luftangriff am 23.02.1945
Quelle: Koziol, Fliegerhorst S. 114 f.
M4
Flugblatt der Alliierten, das sie über Schwäbisch Hall abwarfen
Quelle: Koziol, Fliegerhorst S. 118
9
M5
Einmarsch der Amerikaner und Franzosen in Nordwürttemberg im April 1945
Quelle: Blumenstock, Der Einmarsch a.a.O.
M6
Berufsstruktur der Häftlinge im KZ Hessental
Quelle: Koziol, Fliegerhorst S. 140
10
M7
Der Einmarsch der Amerikaner in den Kreis Schwäbisch Hall im April 1945
Zusammengestellt aus den Beschreibungen bei Blumenstock und anderen Quellen
11
Erläuterungen zu Folie
M7
Der Einmarsch der Amerikaner im April 1945
Im April 1945 erhielt die 7. amerikanische Armee den Auftrag, Nordwürttemberg zu besetzen.
Dabei konnte sie in manchen Regionen unbehelligt einmarschieren, teilweise stieß sie aber
auf erbitterten Widerstand. Zu den wohl heftigsten Kämpfen in Nordwürttemberg kam es in
Heilbronn. Als dort die Front am 05.04. festgefahren war, entschloss sich die amerikanische
Armeeführung für einen kühnen Plan. Die 10. Panzerdivision sollte über Mergentheim die heutige Grenze des Landkreises überschreiten, nach Crailsheim durchbrechen und mit einem
Vorstoß über Schwäbisch Hall nach Heilbronn deutsche Truppen im Kreis Hall und in Hohenlohe umzingeln.
1. Der Vorstoß auf Crailsheim ()
Am 06.04. fielen ca. 100 amerikanische Panzer, für die deutsche Abwehr völligüberraschend,
in Crailsheim ein. Sie kamen über die alte Kaiserstraße (heute B 290) über Blaufelden, Rot am
See und Satteldorf. Dieser Blitzangriff stieß auf wenig Gegenwehr, weil keine Verteidigungsstellungen mehr aufgebaut werden konnten. Nach der militärischen Besetzung Crailsheims
stieß ein Teil der Panzer entlang der heutigen B 14 auf Ilshofen vor, wo sie ebenfalls auf einen
schwachen Gegner trafen und eine Stellung errichteten. Am 08.04. zogen einige Tanks über
Wolpertshausen weiter nach Geislingen. In der Zwischenzeit hatte sich die deutsche Abwehr
auf die Lage eingestellt und formiert. Am 10.04. schlossen ca. 600 SS-Pioniere und Gebirgsjäger die amerikanischen Stellungen in Crailsheim ein, drangen anschließend in die Stadt ein
und lieferten sich dem Feind Straßenkämpfe. Mittlerweile war auch der amerikanische Nachschub auf der Kaiserstraße wegen den deutschen Störmanövern zusammengebrochen, dass
die Truppen aus der Luft versorgt werden mussten. Um nicht von der deutschen Armee umzingelt zu werden, trat die 10. Panzerdivision in der Nacht vom 10.04. auf den 11.04. den
Rückzug hinter die Frontlinie bei Langenburg an. Das Scheitern dieses Vorstoßes führte dazu,
dass sich die militärische Besetzung des Kreisgebietes bis 22.04. hinzog, weitere Menschenleben kostete und Zerstörungen brachte.
2. Die Frontlinien
a) Die Front am 11.04. ( )
Nachdem am 07.04. Mergentheim gefallen war, rückte die 63. Infantriedivision nach und
drang bis zum 11.04. in den Norden des Kreisgebietes ein. Langenburg und Gerabronn
wurden fast ohne Gegenwehr besetzt. Im dem wenige Kilometer entfernten Jagsttal kam
es aber zu Kampfhandlungen.
b) Die Front am 13.04. ( - - - - - - )
Da sich die Amerikaner am 11.04. aus Crailsheim zurückgezogen hatten, rückten deutsche
Truppen entlang der Kaiserstraße wieder nach. Am 12.04 versuchten sie Blaufelden, das
seit 06.04. in Feindeshand war, zurückzuerobern, was aber wegen der Materialüberlegenheit des Feindes nicht gelang. Der gut ausgerüstete Gegner konnte sein Terrain weiter
ausdehnen. Im Osten besetzte er Schrozberg und im Westen ließ der deutsche Kommandant von Künzelsau, nachdem die Stadt von Tieffliegern beschossen worden war, die weißen Fahnen aufziehen.
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c) Die Front am 15.04. (----------)
Als Heilbronn am 12.04. kapitulierte, bedrohten die in breiter Front vorrückenden amerikanischen Truppen den Altkreis Schwäbisch Hall. Ein Teil der Infanteristen kam über Löwenstein, der andere über Öhringen. Die Verteidiger wollten mit 150 Mann von Waldenburg
aus, das strategisch günstig liegt, die Hohenloher Ebene kontrollieren. Um den deutschen
Widerstand zu brechen, legten die Amerikaner das Städtchen mit schwerem Artilleriefeuer
und Phosphorgranaten in Schutt und Asche. Weniger Schaden brachten die Besetzung
von Westernach und Orlach sowie des östlichen Kreisgebietes zwischen Schrozberg und
Rothenburg. Dagegen konnte die Stellung bei Blaufelden immer noch gehalten werden.
d) Die Front am 17.04. (++++++)
Am 16. und 17.04. mussten sich die deutschen Truppen, die bei Blaufeld lagen, über Brettheim hinaus zurückziehen. Im Westen besetzten die aus Löwenstein kommenden
amerikanischen Truppen entlang der B 14 Mainhardt, Bubenorbis und Michelfeld. Die von
Hohenlohe aus heranrückenden feindlichen Truppen nahmen ohne nennenswerte Gegenwehr Braunsbach und Untermünkheim ein, ehe sie über Gailenkirchen und Gottwollshausen am 17.04 Hall vorstießen. Dort lag nur schlecht bewaffneter Volkssturm. Umsichtige
Männer verhinderten nach den Brückensprengungen eine Verteidigung der Stadt, die ohne
Kampfhandlungen übergeben wurde.
e) Die Front am 20.04. (oooooooo)
In den Orten südlich von Hall (Westheim , Rieden, Michelbach) konnte der Gegner weitgehend unbehelligt einmarschieren. Dagegen wurde Gaildorf von ca. 60 Mann verteidigt.
Deshalb eröffneten die Gegner Artilleriefeuer, das Teile der Innenstadt zerstörte. Im Osten
des Kreises drangen die Amerikaner in das Gebiet ein, das sie vor knapp einer Woche lassen hatten. Diesmal war der Widerstand in den kleineren Orten geringer und es gab auch
keine Nachschubprobleme. Lediglich der Crailsheimer Kampfkommandant traf Maßnahmen zur Verteidigung der Stadt, was amerikanische Luftaufklärer entdeckten. Daraufhin
wurde Crailsheim weitgehend zerstört. Die Phosphorgranaten der Artillerierten taten ihr übriges.
f) Die Front am 22.04. (o+o+o+o+)
Bis 20.04. hatten die Amerikaner das nördliche Kreislinie Gaildorf, Hall (Hessental), Crailsheim unter Kontrolle. Nun konnten sie daran gehen, den südlichen Teil in ihre Hand zu
bringen, ohne auf nennenswerte Gegenwehr zu stoßen. Am 22.04. waren die Orte Sulzbach, Laufen, Bühlerzell, Stimpfach und Fichtenau besetzt und standen unter Militärverwaltung der Siegermacht.
Quelle: Windmüller, Vorabdruck zu „Erläuterungen zum
Foliensatz“ über den Landkreis Schwäbisch Hall
13
M8
„Die Männer von Brettheim“
In Brettheim sind am 10. April 4 Männer zum Tod verurteilt und 3 erhängt worden, einer war noch vor der
Vollstreckung des Urteils geflohen und zu den Amerikanern entkommen. Den Anlaß gab folgender Vorfall:
Am 7. April kamen von Rothenburg her 4 Hitlerjungen mit Panzerfäusten nach Brettheim, die als "Panzerknacker" amerikanische Panzer bekämpfen sollten. Darüber waren die Einwohner von Brettheim sehr erregt, es gab einen Auflauf und heftigen Streit mit den Hitlerjungen. Der Bauer Hanselmann ließ sich zu Tätlichkeiten gegen sie hinreißen, er und der Amtsdiener Uhl nahmen ihnen die Panzerfäuste weg und warfen
sie in den Dorfteich. Ein Unteroffizier meldete den Vorfall dem Kreisleiter von Rothenburg, der die Meldung
an die Waffen-SS weitergab. Darauf wurde der SS-Obersturmbannführer Gottschalk von seinem Vorgesetzten, dem SS-General Simon, dem Führer des XIII. SS-Korps, mit der Untersuchung des Vorfalls betraut.
Gottschalk bildete aus eigenem Entschluss ein Standgericht in Brettheim und zog als Beisitzer den Bürgermeister Gackstatter und den Ortsgruppenleiter, Lehrer Wolfmeyer, hinzu. Das Standgericht verurteilte Hanselmann zum Tode; Uhl, der rechtzeitig hatte fliehen können, wurde ebenfalls in Abwesenheit zum Tod verurteilt. Am Schluss der Verhandlung verweigerten die beiden Beisitzer ihre Unterschrift unter die
Todesurteile. Daraufhin befahl General Simon ein neues Standgerichtsverfahren gegen Hanselmann, das
am 9. April in der Kreisleitung in Rothenburg stattfand und in dem unter dem Vorsitz von Gottschalk erneut
das Todesurteil ausgesprochen wurde. Gegen die bei den Beisitzer des ersten Standgerichts, Gackstatter
und Wolfmeyer, ließ General Simon in Schillingsfürst, seinem Standquartier, ein Verfahren durchführen, in
dem sie wegen ihrer Weigerung, das Todesurteil gegen Hanselmann zu unterschreiben, ebenfalls zum Tod
verurteilt wurden. Den Vorsitz bei diesem Standgericht hatte der Major des Heeres Ernst Otto, Gottschalk
war Zeuge und einer der Beisitzer war der SS-Hauptsturmführer Ernst Smolka.
Am 10. April fuhr um 6 Uhr abends ein Lastauto mit SS und Hitlerjungen ins Dorf und bald verbreitete sich
unter den entsetzten Einwohnern das Gerücht, dass die 3 Männer aufgehängt werden sollten. Es war nur
die grausige Wahrheit, denn um 8.30 Uhr abends wurde das Urteil vollstreckt und die Unglücklichen an der
Linde vor dem Eingang zum Friedhof aufgehängt. Den Gehängten wurden Papptäfelchen auf die Brust geheftet: Ich bin der Verräter Hanselmann, ich habe die Hitlerjungen geschlagen und entwaffnet." "Ich bin der
Ortsgruppenleiter von Brettheim, ich habe mich schützend vor den Verräter gestellt." "Ich bin der Bürgermeister von Brettheim ich habe mich schützend vor den Verrätergestellt." Vier volle Tage und Nächte mussten die Leichen hängen bleiben, erst in der Nacht zum 15. April durften die Toten abgenommen werden und
um 6 Uhr morgens wurden sie beerdigt. Die drei Männer waren Familienväter von 4, 3, Kindern gewesen.
Im Oktober 1955 kam es zu einem Prozess vor dem Schwurgericht in Ansbach, aber alle drei Angeklagten
wurden freigesprochen. In der Urteilsbegründung hieß es, dass man dem General Simon glauben müsse,
dass er wirklich überzeugt war, im April 1945 noch weiter kämpfen zu müssen, weil es für die Waffenstillstandsverhandlungen besser gewesen wäre, hätte man noch deutsches Gebiet in der Hand gehabt. Die
Entwaffnung der Hitlerjungen durch Hanselmann erfüllte nach Ansicht des Gerichts den Tatbestand der
Wehrkraftzersetzung. Bei den beiden andern verurteilten und hingerichteten Männern, Gackstatter und
Wolfmeyer, sei objektiv der Tatbestand der Wehrkraftzersetzung nicht vorgelegen, doch könne man den
Angeklagten nicht widerlegen, dass sie irrtümlich den Tatbestand der Wehrkraftzersetzung als gegeben
angesehen hätten. Zum Schluss erklärte das Schwurgericht, dass das Verfahren weder die Unschuld der
Angeklagten ergeben noch bewiesen habe, dass gegen sie ein begründeter Verdacht vorliege. Der Staatsanwalt, der mehrere Jahre Zuchthaus beantragt hatte, erklärte, dass er gegen das Urteil Revision einlegen
werde. Der bayrische Ministerpräsident sprach von einem "unglaublichen Urteil."
Quelle: Blumenstock, Der Einmarsch a.a.O., S. 32 f.
Mögliche Fragen:
Gruppe 1
Welche Motive können Bauer Hanselmann veranlasst haben, den Hitlerjungen die Panzerfäuste abzunehmen?
Gruppe 2
Wie beurteilen Sie das Verhalten der SS in jenen Tagen?
Gruppe 3
Wie beurteilen Sie die Haltung der bundesdeutschen Justiz zu dem Vorfall?
14
M9
Bericht von Dr. Kost über die Besetzung Halls am 17.4.1945
Es war ein strahlend schöner Frühlingstag. Von
Gailenkirchen und Untermünkheim rückte das
Geschütz- und MG-Feuer immer näher und Jabos
überflogen schießend am laufenden Band die
Stadt und die Umgebung.
Der Lärm ihrer Motoren beim Niedertauchen in
den Talkessel war ohrenbetäubend, ihre Schussfolgen sah man in Reihen einschlagen in den
Häusern jenseits der Crailsheimer Straße. In das
Geratter der Bordwaffen tönten die Geschützabschüsse von der Hochfläche über Hall, schwere
Detonationen von den Brückensprengungen aus
dem Tal und gewaltige Erschütterungen vom
Hessentaler Flugplatz her, wo schon tags zuvor
die Sprengungen durch eigene Truppen erfolgt
waren.
Teile des Bodenpersonals vom Fliegerhorst wurden in kleinen MG Gruppen zu Verteidigung von
Hall eingesetzt, deren Erklärung zur offenen Stadt
Bürgermeister Prinzing zu erwirken sich vergebens bemüht hatte. Auf dem Friedensberg war
eine solche MG Gruppe der Flieger im nördlichen
Teil des Friedensbergwäldchens.
Es war ein erregendes Gefühl für mich, als ich
nun tatsächlich auf den Feldern zwischen Gottwollshausen und dem Rand des Kochertales klei-
ne dunkle Punkte sich rasch bewegen, dann stehen bleiben und wieder weiterrollen sah: Panzer!
Einer nahm die Richtung gegen den Teurershof
zu, von wo der Lärm des Infanteriefeuers kam.
Dort leisteten die letzten Reste des Haller und
Gmünder Volkssturms noch erbitterten Widerstand.
Bald konnte ich auch die ersten feindlichen Infanteristen sehen; ganz nahe an der Gottwollshäuser
Steige trat eine Gestalt aus dm Fichtenwäldchen
heraus, dann eine zweite und eine dritte zögernd,
beobachten und wieder verschwindend: die amerikanische Vorhut.
Es dauerte über eine Viertelstunde, bis sie es
wagten, die Steige hinabzugehen. In einer aufgelösten Reihe, Mann hinter Mann, das Gewehr
schussbereit in der Hand, in weiten Abständen
zogen sie vorsichtig, immer verhaltend, weiter.
Nun verschwanden die ersten auf halber Höhe
der Steige an der Eisenbahnüberführung und
nach einiger Zeit kamen die ersten diesseits des
Durchganges heraus und schritten vorsichtig,
immer wieder anhaltend und Deckung nehmend,
zur Stadt hinunter...Es war etwa 1 Uhr nachmittags..
Quelle: Stadtarchiv Schwäbisch Hall
M 10
Der Luftangriff auf den Haller Bahnhof am 23.02.1945
Quelle: Koziol, Fliegerhorst S. 110
15
M 10
Schwäbisch Hall am Tag des Einmarschs der Amerikaner (17.04.1945) – Hotel
Lamm und Rathaus zerstört; überall weiße Fahnen
Quelle: Stadtarchiv Schwäbisch Hall
M 10
Jeep mit Amerikanern auf der Hindenburgbrücke (heute: Friedensbrücke)
Quelle: Koziol, Fliegerhorst S. 159
16
Teil 3: Zeittafel
1944:
25.04.
13.09.
Herbst
Amerikanischer Luftangriff auf den
Fliegerhort, auf dem das erste Düsenflugzeug, die Me 262, gebaut wurde,
bringt geringe Schäden.
Weiterer Luftangriff – schwere Schäden;
Dorf Hessental wird getroffen – 2 Tote.
Konzentrationslager Hessental errichte:
Bis zu 700 Häftlinge, die überwiegend
im Fliegerhorst Hessental Arbeiten
übernehmen mussten.
10.04.
Männer von Brettheim erhängt.
Schwere Kämpfe in Crailsheim.
13.04.
Verlegung des Haller Volkssturmbataillons von der Bühler auf den Teurershof.
14.04.
Der Kreisleiter der NSDAP und andere
hohe Funktionäre verlassen Schwäbisch Hall in Richtung Südosten.
15.04.
Luftangriff auf den Fliegerhorst Hessental.
Die Bomben verfehlen ihr Ziel und treffen die Stadt.
Waldenburg wird durch Brand- und
Sprengbomben in Schutt und Asche
gelegt.
16.04.
Bombardierung Halls mit Brandbomben.
Rathaus und Gasthaus Lamm völlig
ausgebrannt.
Sprengungen auf dem Hessentaler
Fliegerhorst und teilweiser Rückzug.
17.04.
10-12 Uhr: Haller Brücken von Sonderkommando der Wehrmacht gesprengt.
12.30 Uhr: Führer des Volkssturmbataillons gibt den Befehl zur Auflösung.
Erste Spähtrupps der US-Armee sind
zu sehen.
16.00 Uhr: US-Panzer ziehen in die
Stadt ein.
18.00 Uhr: Übergabe der Stadt –
 Einquartierungen
 Weiße Flaggen
 Gewehre sind abzuliefern
1945:
23.02.
Luftangriff auf den Haller Bahnhof, den
Lindach und Unterlimpurg – 48 Tote,
darunter 4 Kinder
22.03.
81 US-Kampfflugzeuge bombardieren
den Fliegerhorst – Landebahn und
Unterkünfte völlig zerstört.
31.03.
Personenzug vor Hessental beschossen – 23 Tote.
01.04.
Volkssturmbataillon Hall aufgestellt:
250 Mann zwischen 16 und 60 Jahre
alt.
02.04.
Fahnenflüchtiger wird von SS im Lindach erhängt.
04.04.
Auflösung des KZ in Hessental – Häftlinge mussten den „Todesmarsch nach
Allach“ antreten. Viele kamen dabei
ums Leben.
Beginn heftiger Kämpfe in Heilbronn.
05.04.
Haller Volkssturmbataillon wird in Richtung der vorrückenden US-Truppen an
der Bühler bei Cröffelbach stationiert.
18.04.
Kommandant von Hessental will das
Dorf verteidigen.
Militärregierung in Schwäbisch Hall.
06.04.
US-Bodentruppen (100 Panzer) rücken
von Mergentheim aus auf Crailsheim
vor.
19.04.
09.04.
Nach heftigen Straßenkämpfen besetzen US-Truppen die Innenstadt von
Heilbronn.
Der Weg nach Schwäbisch Hall war
nun frei.
Im Westen von Hall (Gottwollshäuser
Steige) werden nun Panzersperren
errichtet.
Nach dem Beschuss durch Panzer
ziehen sich deutsche Truppen aus
Hessental zurück.
Besetzung des Ortes und des Fliegerhorsts.
22.04.
Crailsheim fällt in amerikanische Hand.
30.04.
Hitler nimmt sich das Leben
08.05.
Kapitulation der Wehrmacht
13.05.
Neuer Gemeinderat Hall
17
Teil 4 - Unterrichtsvorschlag (für Mittel- und Oberstufe)
1) Einstieg
Hierzu bieten sich M 3, M 11 oder M 12 an.
Zu sämtlichen Materialien könnte die Frage gestellt werden, aus welcher Zeit diese Bilder
stammen könnten.
Schüleräußerungen – Zielangabe
 Das Ende des 2. Weltkriegs
2) Hall am Ende des 2. Weltkriegs
Schüler erhalten die Zeittafel (Teil 3) und sollen mit ihrer Hilfe die Besonderheiten bis März
1945 erkennen.
Dabei werden sie mit Gewissheit folgende Bereiche ansprechen:
 Fliegerhorst
 KZ Hessental
 Luftangriffe
Der Lehrer erklärt die offenen Fragen mit Hilfe von Folien (evtl. M 6, M 10).
3) Propaganda und Durchhalteparolen
Lehrer legt Folie M 1 und M 2 auf.
Frage: „Was ist bemerkenswert in Anbetracht der bevorstehnden Niederlage?“
Schüleräußerungen (z.B. Durchhalteparolen, Optimismus)
- Unterrichtsgespräch
4) Näherrücken der Front
Lehrer legt Folie über den Frontverlauf M 5 und M 7 auf. Er erklärt mit Hilfe der Karten den
Vorstoß amerikanischer Truppen auf Crailsheim und geht auf die Vorkommnisse in Brettheim ein.
Evtl. Gruppenarbeit mit M 8 und anschließender Diskussion über
 Probleme des Widerstand
 Rolle der Justiz nach dem 2. Weltkrieg
5) Besetzung des Kreisgebiets
Lehrer erklärt mit Hilfe der Zeitttafel und der Karte M 7 wie es zur vollständigen Besetzung
kam.
Abschließend: Bild M 11 bzw. M 12 (Hinweis: weiße Fahnen und niemand auf der Straße
zu sehen)
Zum Abschluss: Diskussion: z.B. über das Verhalten der Bevölkerung, der NS-Führer,
das Vorgehen der Besatzungsmacht.

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