Büromarkt Schweiz 2015 - Flughafenregion Zürich
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Büromarkt Schweiz 2015 - Flughafenregion Zürich
Büromarkt Schweiz 2015 2 Büromarkt Schweiz 2015 Inhalt Fokusthemen Marktüberblick Seite 5 Seite 17 Wie entwickelt sich der Zürcher Büroimmobilienmarkt bis zum Jahr 2025? Angesicht der aktuellen Überangebotssorgen werden mit Hilfe eines stilisierten Angebot-und-Nachfrage-Modells verschiedene langfristige Entwicklungsszenarien für den Büromarkt Zürich analysiert. Im Hauptszenario dürfte die marktweite Angebotsquote weiter ansteigen, doch generell kontrollierbar bleiben. Für eine rasche Stabilisierung der Büroleerstände ist eine Fortsetzung des dynamischen Beschäftigtenwachstums der letzten Jahre notwendig. Wirtschaftliches Umfeld Solides Wachstum und Fortsetzung des Tiefzinsumfelds in den nächsten beiden Jahren erwartet. Seite 19 Investitionsmarkt Schweiz Investitionsnachfrage nach wie vor intakt trotz höherer Vorsicht aufgrund schwächerer Mietmarktaussichten. Seite 21 Seite 11 Vermarktung – was Subzentren zu Hotspots macht (am Beispiel Zürich) Gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist eine notwendige Voraussetzung, doch genügt sie alleine nicht, um Erfolg als Subzentrum zu haben. Ein erfolgreiches Subzentrum funktioniert idealerweise wie eine Mikrocity. Büromarkt Zürich Erste Anzeichen einer Leerstandstabilisierung im CBD, doch der Markt bleibt mieterfreundlich. Seite 24 Büromarkt Genf Nachfrage im A-Klasse-Segment weiterhin gegeben; Vermietbarkeit von B-Flächen zunehmend schwierig. Seite 13 Transaktionen – ist die Anfangsrendite ein sinnvolles Vergleichsmass? Die Anfangsrendite als Marktkennzahl kann aufgrund ihrer statischen Natur zu irreführenden Schlussfolgerungen verleiten. Eine sinnvolle Ergänzung ist die Berücksichtigung des Kapitalwerts. Seite 27 Büromarkt Bern Anstieg des Bestandsflächenangebots erwartet wegen Umzügen beim Bund und bei staatsnahen Betrieben. Seite 29 Seite 15 Bewertung – Schnittstelle zwischen Mieter- und Transaktionsmarkt Aktuelle Daten und Nähe zum Mieter- und Transaktionsmarkt sind wichtige Voraussetzungen für eine zuverlässige Bewertung von Büroimmobilien. Büromarkt Lausanne Niedriges Flächenangebot in der Stadt; SBB-Bauprojekte prägend in den nächsten Jahren. Seite 31 Büromarkt Basel Erste bedeutende Neubauprojekte Basler Grossunternehmen für den Eigenbedarf werden fertiggestellt. Seite 33 Büromarkt Europa Dynamik an den Nutzermärkten jüngst etwas abgeschwächt; Investitionsnachfrage bleibt robust. Büromarkt Schweiz 2015 3 Geschätzte Leserinnen und Leser Die Zeit vergeht wie im Fluge. Wir feiern diesen Frühling bereits unser vierjähriges Jubiläum unter der Flagge von JLL (vormals Jones Lang LaSalle), und es hat sich einiges verändert seit den „wilden“ Gründungszeiten. JLL Schweiz baute das Dienstleistungs- und Beratungsgeschäft über die letzten Jahre konsequent aus. Zu den traditionellen Geschäftsfeldern Transaktionsmanagement sowie Bewertung und Beratung gesellten sich relativ bald die Beratung von Grossmietern und die Betreuung von Schweizer Konzernen innerhalb und ausserhalb der Schweiz, bei JLL bekannt als „Corporate Solutions“. Letztes Jahr erweiterte sich dann mit der Übernahme eines erfahrenen Vermarktungsteams das Dienstleistungsspektrum um die Vermietung kommerzieller Flächen. Das Wachstum schlägt sich in der Unternehmensgrösse nieder. Als wir JLL Schweiz im Jahr 2011 gründeten, waren wir ein neunköpfiges Expertenteam mit Standort Zürich. Heute sind wir mit über 20 Beratern mehr als doppelt so gross und auch in Genf mit einem Büro vertreten. Die erfreuliche Entwicklung von JLL Schweiz erfüllt uns einerseits mit Stolz, andererseits sehen wir es auch als Verpflichtung für die Zukunft. Eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Beratung, und damit das Potenzial für weiteres Wachstum, ist ein fundiertes Wissen zum Immobilienmarkt. Wir haben uns aus diesem Grunde entschlossen, die Research-Anstrengungen diesbezüglich weiter zu intensivieren, u. a. durch eine Neuaufsetzung und Erweiterung der Datenerhebung für den Büromarkt Schweiz. Wir freuen uns sehr, Ihnen nun die Ergebnisse der Anstrengungen erstmals in einer Studie präsentieren zu können. Neben einer Diskussion der aktuellen Marktsituation in den wichtigsten Schweizer Städten beinhaltet die Studie eine Langfristanalyse des Büromarkts Zürich. Die Stadtentwicklung von Zürich – wie auch die von Genf – macht schon lange nicht mehr an den politischen Grenzen halt. Insbesondere einige Gebiete nördlich und westlich der Stadt erlebten eine Angebotsausweitung, gefördert durch eine für lange Zeit vorteilhafte Nachfragesituation auf dem Nutzermarkt, ausreichend Anlagekapital im Investitionsmarkt und gute Baulandverfügbarkeit. Gemäss unserer Analyse dürfte die Angebotsquote im Grossraum Zürich über die nächsten Jahre weiter ansteigen, jedoch nicht in den zweistelligen Bereich gehen. Einige internationale Büromärkte weisen seit Jahren – wenn nicht Jahrzehnten – höhere Leerstände aus. Prominentes Beispiel hierfür ist Frankfurt. Investoren können auch in solchen Städten eine annehmliche Rendite erzielen, sofern sie die erwarteten Leerstände risikogerecht einpreisen. Unsere Analyse schliesst aber auch nicht aus, dass sich die Leerstände bald stabilisieren könnten. Voraussetzung hierfür wäre eine Fortsetzung des hohen Beschäftigtenwachstums der letzten Jahre. Dies erfordert wachstumsfreundliche politische Rahmenbedingungen. Wachstum wäre nicht nur positiv für den Büromarkt selbst, sondern auch für die Stadtentwicklung im Allgemeinen. Ich wünsche Ihnen viel Spass und Anregung beim Lesen der verschiedenen Artikel. Ihr Jan Eckert 4 Büromarkt Schweiz 2015 Fokusthemen 5 Büromarkt Schweiz 2015 Wie entwickelt sich der Zürcher Büroimmobilienmarkt bis zum Jahr 2025? Steigende Leerstände und eine weiterhin hohe Bautätigkeit schüren die Sorge, dass eine lang anhaltende Überangebotsphase im Zürcher Büroimmobilienmarkt bevorsteht. Wir wollen diese Studie nutzen, um die Marktsituation aus einer längerfristigen Perspektive zu werten. Anhand einer Angebots- und Nachfrageanalyse werden verschiedene Entwicklungsszenarien für den Büromarkt Zürich in den nächsten zehn Jahren aufgezeigt (Tabelle 1). Im Hauptszenario dürfte die Angebotsquote weiter ansteigen, doch kontrollierbar bleiben. Für eine rasche Stabilisierung der Büroleerstände ist eine Fortsetzung des dynamischen Beschäftigtenwachstums der letzten Jahre notwendig. Dynamische Entwicklung in den letzten Jahren Der Zürcher Büroimmobilienmarkt hat sich im letzten Jahrzehnt sehr dynamisch entwickelt. In vielen Quartieren haben Bauvorhaben und Infrastrukturprojekte das Stadtbild nachhaltig verändert. In Zürich West und Zürich Nord etablierten sich neue Marktgebiete und in der Innenstadt entsteht mit der Europaallee ein neues Geschäftsviertel. Die Entwicklung des Bürostandorts Zürich machte nicht an der Stadtgrenze halt. Auch in den umliegenden Gemeinden wurden zahlreiche moderne Büroflächen errichtet. Insbesondere im Glatttal war und ist die Dynamik mit den Entwicklungsgebieten Glattpark, Richtiareal und Flughafen hoch. Die Nachfrage nach den neu erstellten Flächen kam zum einen aus Umzügen bestehender Unternehmen. Vor allem Finanzdienstleister konsolidierten in den letzten Jahren innerstädtische Mid- und Back office-Bürostandorte in moderne Bürogebäude ausserhalb des Central Business District (CBD). Zum anderen war eine hohe Zusatznachfrage aufgrund von Expansionen und Neuansiedlungen zu beobachten. Die Gesamtbeschäftigung im Dienstleistungssektor in der Grossregion Zürich stieg zwischen Q2 2004 und Q2 2014 um erstaunliche 17.1 % an. In jüngster Zeit kann die Nachfrage aber nicht mehr mit der Angebotsausweitung mithalten. Die Büroleerstände im Grossraum Zürich steigen an und Vermietungen werden zunehmend anspruchsvoller (siehe Seite 21 - 23 für eine Beurteilung der aktuellen Marktlage in Zürich). Es stellt sich die Frage, ob dies vor allem ein zyklisches Phänomen ist oder ob wir uns im Markt langfristig auf einen Sockelleerstand von 8 - 10 % – wie es in grösseren europäischen Büromärkten nicht unüblich ist – einstellen müssen. Im Folgenden soll mit Hilfe eines stilisierten Angebot-und-Nachfrage-Modells analysiert werden, welche Entwicklungspfade für den Büromarkt Zürich aus einer längerfristigen Sicht möglich und wahrscheinlich sind. Als Büromarkt Zürich betrachten wir neben dem Stadtgebiet auch die Gemeinden Opfikon, Wallisellen, Kloten und Schlieren. Tabelle 1 Übersicht Szenarien für den Büroimmobilienmarkt Zürich Hauptszenario Positives Szenario: dynamisches Wachstum Negatives Szenario: demographische Stagnation 5.5 11.2 2.7 Bautätigkeit 2015 - 2020 (in m ) 314′800 393′500 275′500 Bautätigkeit 2020 - 2025 (in m ) 200′000 300′000 100′000 Angebotene Flächen 2014 (in m2) 390′400 390′400 390′400 Angebotene Flächen 2020 (in m2) 524′200 374′400 601′600 Angebotene Flächen 2025 (in m ) 618′700 429′300 675′600 Bestand 2014 (in m ) 7′704′900 7′704′900 7′704′900 Bestand 2020 (in m2) 7′999′300 8′106′400 7′950′900 Bestand 2025 (in m2) 8′142′600 8′359′800 8′003′300 Angebotsquote 2014 (%) 5.1 5.1 5.1 Angebotsquote 2020 (%) 6.6 4.6 7.6 Angebotsquote 2025 (%) 7.6 5.1 8.4 Szenario Beschäftigtenwachstum 2015 - 2025 (%) Annahmen 2 2 2 2 Ergebnis Büromarkt Schweiz 2015 Bevölkerungs- und Beschäftigtenprognosen sind immer mit Un sicherheit behaftet. Wir stützen uns für diese eher konservativen Annahmen auf die aktuelle Bevölkerungsprognose des Kantons Zürich. In seiner kleinräumigen Bevölkerungsprognose 2014 - 2040 geht das Statistische Amt des Kantons Zürich von einem Wachstum der Abbildung 1 Jährliches Beschäftigtenwachstum in der Grossregion Zürich % 5 4 3 2 1 0 – 1 Beschäftigtenwachstum Hauptszenario Positives Szenario Negatives Szenario 2024 2020 2016 – 2 2012 Wir betrachten drei Komponenten der Nachfrage: die Wachstumskomponente, die Effizienzkomponente und die Strukturkomponente. Die Wachstumskomponente soll den Mehrbedarf an Büroflächen aufgrund wachsender Bürobeschäftigung wiedergeben. Die Effizienzkomponente erfasst den Minderbedarf bestehender Mieter aufgrund effizienterer Anmietung. Dies kann durch Modelle wie „Desksharing“, durch Förde rung von „Home-Office-Arbeitsplätzen“ oder einfach durch dichtere Raumkonzepte erfolgen. Die Strukturkomponente erfasst letztlich die Anmietung bei Umzügen innerhalb des Büromarkts Zürich. Aus Sicht des Gesamtmarkts hat die Strukturkomponente keinen wesentlichen Einfluss auf das Gleichgewicht, da gleichzeitig zur Anmietung anderswo im Markt Flächen in ähnlicher Grössenordnung frei werden. Allerdings kann die Strukturkomponente zu Verschiebungen zwischen Sub segmenten im Büromarkt führen, da generell Immobilien schlechterer Qualität verlassen und solche besserer Qualität angemietet werden. Die Qualitätsklasse einer Bürofläche bestimmen wir aus einem Mix der Lagequalität und der Objektqualität einer Immobilie. Das Beschäftigtenwachstum ist der wichtigste einzelne Treiber für die Flächennachfrage im Büromarkt. Die Beschäftigung im Dienstleistungssektor in der Grossregion Zürich stieg zwischen Q3 1995 und Q2 2014 um durchschnittlich 1.4 % pro Jahr (oder um etwa 30 % über die gesamte Periode). Für die nächsten zehn Jahre gehen wir in unseren drei Szenarien von einer deutlichen Verlangsamung des Wachstums aus (siehe Abbildung 1). Im Hauptszenario beläuft sich z. B. das angenommene Beschäftigtenwachstum auf noch durchschnittlich 0.5 % pro Jahr bzw. insgesamt auf 5.5 % bis Anfang 2025. 2008 Angebots- und Nachfragekomponenten des Büromarkts Annahmen zum Beschäftigtenwachstum 2004 Der Büroimmobilienmarkt ist ein komplexes Wirtschaftsgefüge und wird von vielfältigen Faktoren beeinflusst. Auf dem Mietermarkt lassen sich die Faktoren in Angebots- und Nachfragefaktoren einteilen. Diese sind jedoch nicht unabhängig voneinander. Sie weisen oftmals gemeinsame Treiber auf und beeinflussen sich gegenseitig mit dem Mietpreis als zentralem Ausgleichsmechanismus. Eine hohe Nachfrage führt z. B. meist verzögert auch zu einer Angebotsausweitung. Während die Fertigstellung neuer Flächen in den nächsten zwei bis drei Jahren anhand der Baubewilligungen relativ gut abschätzbar ist, wird die Bau tätigkeit in den späteren Jahren auch endogen durch die herrschenden Marktbedingungen bestimmt. Wir teilen daher die Analyse grob in zwei Phasen ein: die erste Phase von 2015 bis 2020 und die zweite Phase von 2020 bis 2025. Die Angebotsseite umfasst die aktuellen Leerstände, die Neubautätigkeit, Abrisse bzw. Konversionen in andere Nutzungsarten, Sanierungen sowie die freiwerdenden Flächen bei Umzügen. Sanierungen verändern nur kurzfristig das gesamte Flächenangebot im Markt, können allerdings analog zu der Strukturkomponente auf der Nachfrageseite zu anhaltenden Verschiebungen im Angebot verschiedener Flächenklassen führen. Die Tabelle 2 zeigt eine vereinfachte Version des Modells für den Büroimmobilienmarkt Zürich im Hauptszenario. 2000 Modellierung von Angebot und Nachfrage 1996 6 Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich, BfS, JLL Büromarkt Schweiz 2015 kantonalen erwerbstätigen Bevölkerung (20 - 64 Jahre) von 5.5 % über die nächsten zehn Jahre aus. Das erwartete Abflachen des Wachstums hat wesentlich zwei Ursachen: 1) die demographische Alterung und 2) die Annahme einer abnehmenden Dynamik in der Zuwanderung. Abnehmende Zuwanderungsdynamik erwartet Die Kohorte der 55- bis 64-Jährigen im Kanton Zürich ist derzeit etwa 165′000 Personen stark, während die Kohorte der 10- bis 19-Jährigen etwa 135′000 Personen zählt. Das heisst, aus der bestehenden Bevölkerung werden in den nächsten zehn Jahren etwa 30′000 mehr Personen in Rente gehen, als ins Arbeitsleben eintreten. Der Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung dürfte gemäss Prognose des Statistischen Amts von 63.5 % im Jahr 2014 auf 61.8 % im Jahr 2024 sinken. Das Bevölkerungswachstum der letzten Jahre war massgeblich getrieben durch die starke Zuwanderung, insbesondere aus der Europäischen Union. Die gesamte Nettozuwanderung aus dem Aus land und aus den anderen Kantonen in den Kanton Zürich betrug in den letzten zehn Jahren etwa 13′500 Personen pro Jahr. Der jährliche Geburtenüberschuss lag über die gleiche Periode bei etwa 4′300 Kindern. Für die Bevölkerungsprognose geht das Statistische Amt des Kantons Zürich nun davon aus, dass die Nettozuwanderung bis 2023 auf 6′000 Personen sinkt und danach auf diesem Niveau verharrt. Der Geburtenüberschuss dürfte mehr oder weniger stabil bleiben. Der Standort Schweiz hat in jüngster Zeit etwas an Attraktivität verloren, z. B. aufgrund einzelner Volksentscheide oder der geplanten Unternehmenssteuerreform. Dies macht die Annahme einer abnehmenden Dynamik in der Zuwanderung nachvollziehbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Zuwanderungsdruck unverändert hoch bleiben wird, ist allerdings unserer Meinung nach ebenfalls vorhanden. Die lokalen Arbeitsmarktbedingungen sind im Vergleich zum europäischen Umfeld nach wie vor sehr attraktiv. Zudem zeigen die Erfahrungen aus vergangenen Bevölkerungsprognosen, dass das tatsächliche Bevölkerungswachstum – und dabei insbesondere die Zuwanderung – in den meisten Fällen unterschätzt wurde. Wir tragen diesem Umstand mit einem positiven Alternativszenario Rechnung. Hauptszenario: Nachfrageseite des Büromarktes Die Zusatznachfrage aus der Wachstumskomponente beläuft sich in unserem Hauptszenario auf insgesamt 387′900 m2 (siehe Tabelle 2). 7 Der Wert basiert neben der Beschäftigtenprognose auf den folgenden Überlegungen: Anhand der Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) und der Beschäftigungsstatistik (BESTA) des Bundesamts für Statistik schätzen wir die aktuelle Zahl der Beschäftigten im 2. und 3. Sektor in den fünf analysierten Gemeinden auf insgesamt rund 552′000 Personen. Die Bürobeschäftigungsquote liegt bei etwa 64 %, was eine Bürobeschäftigung von 353′000 Personen bedeutet. Die Belegungsquote wird durch die Flächenkennziffer erfasst. Die Flächenkennziffer misst die durchschnittliche Büronutzfläche pro Arbeitsplatz. Auf der Basis einer Umfrage von JLL Deutschland unter 220 Unternehmen im Jahr 2009 sowie eigenen Vergleichszahlen aus der Schweiz, schätzen wir die Flächenkennziffer auf 19 bis 21 m2 pro Beschäftigten in der Schweiz. Nettonachfrage nimmt aufgrund der Annahme sinkender Zuwanderung stetig ab Für die Strukturkomponente wird angenommen, dass 20 % der aktuell vermieteten Flächen in den nächsten zehn Jahren durch Umzüge frei werden. Das bedeutet, dass bei durchschnittlich fünfjährigen Mietverträgen jeweils 10 % der Mieter nach Ablauf der Mietvertragslauf zeit umziehen. Mieter von A-Flächen und B-Flächen bleiben tendenziell in derselben Flächenqualität, während C-Mieter tendenziell upgraden. Das Ausmass des Minderbedarfs durch effizientere Flächennutzung ist schwierig einzuschätzen. Wir gehen in unserem Hauptszenario über die nächsten zehn Jahre von einem Minderbedarf bestehender Mieter von ca. 2.5 % bzw. 178′000 m2 aufgrund der Effizienzkomponente aus. Der graue Balken in Abbildung 2 zeigt die Nettobüroflächennachfrage (Wachstumskomponente minus Effizienzkomponente) für das Haupt szenario im Zeitverlauf. Das Wachstum der Nachfrage nimmt aufgrund der sinkenden Nettoeinwanderung und der demographischen Alterung stetig ab. 8 Büromarkt Schweiz 2015 Hauptszenario: Angebotsseite des Büromarktes Aktuell werden im Büromarkt Zürich Flächen im Umfang von 390′000 m2 angeboten, wovon ca. 76′000 m2 der A-Klasse, 211′000 m2 der B-Klasse und 103′000 m2 der C-Klasse zugeordnet werden können. Im Bau oder in Planung sind derzeit Projekte im Umfang von etwa 390′000 m2 Büroflächen, die bis Ende 2019 in und um Zürich entstehen können. Wir rechnen, dass von den Projekten etwa 80 % auch in dieser Zeitperiode fertiggestellt werden, davon 123′000 m2 in der A-Klasse (v. a. Europaallee) und 192′000 m2 in der B-Klasse. Die restlichen 20 % werden aufgrund der zu tiefen Vorvermietungsquote entweder verschoben oder annulliert. Die jährliche Rate von Abrissen und Konversionen in andere Nutzungs arten setzen wir bei 0.1 % des Bestands bzw. bei ca. 7′700 m2 pro Jahr an und die Sanierungsrate bei 2.5 % des Bestands bzw. bei ca. 200′000 m2 pro Jahr (d. h. spätestens nach 40 Jahren wird eine Büroliegenschaft umfassend saniert). Das Immobilienunternehmen Swiss Prime Site kündigte z. B. im Juni 2014 den definitiven Umbau eines Büro komplexes (Brandschenkestrasse 25) mit ca. 11′000 m2 Nutzflächen in ein Hotel an. Sanierungen betreffen hauptsächlich Liegenschaften der B- und C-Klasse und können zu einem Upgrade in der Klassifizierung führen. Die roten Balken in Abbildung 2 (folgende Seite) zeigen den geschätzten Nettozugang an Büroflächen für die nächsten Jahre im Hauptszenario. Tabelle 2 Übersicht vereinfachtes Modell für Hauptszenario 2015 - 2025 I Gesamtnachfrage (a + b + c) II Nettoflächennachfrage (a + b) 209′500 a Wachstumskomponente (2015 - 2025) 387′900 Erwerbstätige am Arbeitsort Zürich (Ende 2014) 552′000 Entwicklung der Erwerbstätigen (2015 - 2025) * Nachfrage 30′300 Bürobeschäftigungsquote 64.0 % = Zunahme der Bürobeschäftigung (2015 - 2025) 19′400 Flächenkennziffer in m pro Bürobeschäftigten * Ergebnis 5.5 % = Zunahme der Beschäftigung (2015 - 2025) * Angebot 1′672′400 2 20 b Effizienzkomponente (Minderbedarf bestehender Mieter aufgrund dichterer Raumnutzung) (2015 - 2025) – 178′400 c Strukturkomponente (Ersatzbedarf bestehender Unternehmen aufgrund von Umzügen) (2015 - 2025) 1′462′900 III Angebotene Flächen aus Bestand (d + e + f) 1′776′300 IV Nettoflächenangebot aus Bestand (d - f) 313′400 d Angebotene Fläche (Ende 2014) 390′400 e Strukturkomponente (Freizüge aufgrund von Umzügen) (2015 - 2025) f Abriss oder Umnutzung (2015 - 2025) 1′462′900 V Neubautätigkeit gesamt 514′800 Neubau 2015 - 2020 314′800 Neubau 2020 - 2024 200′000 77′000 VI Flächenbestand 2025 (g + V - f) 8′142′600 g Bestand 2014 7′704′900 Bestand 2020 7′999′300 VII VIII Angebotene Fläche 2025 (III + V - I) 618′700 Angebotene Fläche 2020 524′200 Angebotsquote 2025 7.6 % Quote 2014 5.1 % Quote 2020 6.6 % 9 Büromarkt Schweiz 2015 Abbildung 2 Abbildung 3 Angebot von und Nachfrage nach Büroflächen im Hauptszenario Prognose Büroflächenangebot im Hauptszenario ′000 m2 ′000 m2 % 100 9 8 90 8 7 80 7 70 6 60 5 50 4 40 3 30 2 20 1 1 10 0 0 6 5 4 3 Gesamtnettonachfrage 2025 2024 2023 2022 2021 2020 2019 2018 2017 2016 Flächenbestand (′000) 2025 2022 2019 2016 2013 0 2010 2007 2 Angebotsquote Hauptszenario (rechts) Angebotsquote mit niedrigerer Bautätigkeit ab 2020 Nettozugang Quelle: JLL Hauptszenario-Ergebnis: kontrollierbarer Anstieg der Leerstände erwartet Der Nettozugang an Büroflächen übertrifft die Nettonachfrage in den vier nächsten Jahren im Hauptszenario. Die Entwicklung steigender Leerstände im Büromarkt Zürich dürfte daher vorerst anhalten (Abbildung 3). Mit einer geschätzten Angebotsquote von 6.6 % Anfang 2020 werden die Leerstände im internationalen Vergleich allerdings weiterhin gering bleiben. Die Leerstände steigen disproportional bei Immobilien schlechterer Qualität an, da derzeitige C-Klasse-Mieter die Verfügbarkeit besserer Angebote nutzen. Abgeschwächt wird dieser Effekt durch Sanierungen, welche das Angebot von Flächen schlechterer Qualität reduzieren bzw. das von Flächen mit besserer Qualität erhöhen. Die Entwicklung ab 2020 ist mit viel Unsicherheit behaftet. Wie viel Flächen tatsächlich über diese Periode entstehen, hängt neben der zukünftigen Situation auf dem Büromarkt auch von anderen Faktoren wie Kreditverfügbarkeit, Zinsen etc. ab. Falls die Büroflächenproduktion in den fünf Jahren von 2020 bis 2025 insgesamt 200′000 m2 beträgt – etwa ein Drittel weniger als in der 5-Jahres-Periode von 2015 bis 2019 –, dann würde die Angebotsquote bis 2025 auf 7.6 % ansteigen. Erst bei einer niedrigen Flächenproduktion von etwa 100′000 m2 würde sich die Angebotsquote zwischen 2020 und 2025 um ca. 6.5 % stabi lisieren (gestrichelte Linie in Abbildung 3). Quelle: JLL Das heisst, die Bautätigkeit müsste in den späteren Jahren des Prognosehorizonts stark zurückgefahren werden, falls man die Angebotsquote im Büromarkt stabilisieren möchte. Dies hat natürlich wesentlich mit der Prognose für das Wachstum der erwerbstätigen Bevölkerung zu tun, welches über die Zeit langsam schwindet. Weiterer Anstieg der Leerstände bis 2020 wahrscheinlich In einer Sensitivitätsanalyse stellen wir daher zwei Alternativszenarien vor: ein positives und ein negatives. Positives Szenario: baldige Stabilisierung des Marktumfelds Im positiven Szenario wachsen die erwerbstätige Bevölkerung und die Wirtschaft dynamischer, als das Statistische Amt des Kantons Zürich erwartet. Wir unterstellen für das positive Szenario eine mehr oder weniger stabile Nettozuwanderung in den Kanton Zürich auf heutigem 10 Büromarkt Schweiz 2015 Niveau, was zu einem Beschäftigtenwachstum zwischen 2015 und 2025 von + 11.2 % führt. Dies ist doppelt so stark wie das im Hauptszenario, doch es ist immer noch niedriger als das Wachstum in den letzten beiden Jahrzehnten aufgrund der demographischen Alterung. Hinsichtlich Neubautätigkeit nehmen wir für die Periode 2015 - 2020 an, dass alle Projekte, die aktuell im Bau oder in der Planungsphase sind, realisiert werden. Für die Periode 2020 - 2025 gehen wir von einer 50 % höheren Produktion als im Hauptszenario aus. Im positiven Szenario dürfte sich die Leerstandsituation bald stabilisieren (Abbildung 4). Das heisst, mit einem ähnlich dynamischen Wirtschaftsund Beschäftigtenwachstum wie in den letzten Jahren könnte die aktuell relativ hohe Baupipeline gut absorbiert werden. Allerdings erfordert ein solches Beschäftigtenwachstum eine anhaltend hohe Nettoimmigration, was im Widerspruch zu der momentanen politischen Grosswetterlage steht. Als Alternative zur Immigration könnten die Beschäftigungsquote und der Beschäftigungsgrad von Einheimischen, z. B. von Personen im Rentneralter oder von gut ausgebildeten Teilzeitbeschäf tigten, gefördert werden. Negatives Szenario: starker Rückgang der Bautätigkeit genügt nicht Im negativen Szenario kühlt sich die Immigration rasch und deutlich ab und die Wirtschaft rutscht in eine demographisch getriebene Stagnation. Wir erachten dieses Szenario als am wenigsten wahrscheinlich ange- Abbildung 4 Prognose Büroflächenangebot in den verschiedenen Szenarien % 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Angebotsquote Hauptszenario Positives Szenario Negatives Szenario 2025 2023 2021 2019 2017 2015 2013 2011 2009 2007 2005 0 Quelle: JLL sichts der Erfahrungen aus den letzten Jahren. Für das Beschäftigtenwachstum wird eine Rate unterstellt, welche nur noch halb so hoch ist wie im Hauptszenario. Die Wachstumsrate nimmt wiederum über die Jahre ab. Als Folge der abnehmenden Wachstumsrate übertrifft ab 2020 die Effizienzkomponente die Wachstumskomponente, und die Nettobüroflächennachfrage wird insgesamt negativ. Die Bauindustrie reagiert auf die niedrigere Nachfrage durch verringerte Bautätigkeit. Allerdings schlägt sich dies in einem deutlicheren Ausmass erst verzögert im Nettozugang nieder. In den ersten fünf Jahren ist die Anzahl der erwarteten Fertigstellungen nur geringfügig geringer als im Hauptszenario, da viele der Bauprojekte bereits im Bau oder weit fortgeschritten in der Planungsphase sind. Im negativen Szenario steigt die Angebotsquote im Büromarkt Zürich bis 2020 auf 7.6 % und danach bis Anfang 2025 auf 8.4 % an. Letzteres geschieht trotz starker Reduzierung in der Bautätigkeit (mit entsprechenden Folgen für die Baukonjunktur). Fazit: robustes Beschäftigtenwachstum notwendig Der moderate Anstieg der Leerstände dürfte sich in den nächsten fünf Jahren wohl fortsetzen. Die erwartete Fertigstellung neuer Büroflächen könnte nur dann ohne einen Anstieg der Leerstände absorbiert werden, falls sich das sehr starke Beschäftigtenwachstum der letzten Jahre fortsetzt. Dies ist ein durchaus mögliches Szenario, allerdings aufgrund der erwarteten Veränderungen in den steuerlichen und politischen Rahmenbedingungen nicht unser Hauptszenario. Die Vermarktung von Büroflächen dürfte alles in allem daher kompetitiv bleiben. Auf der anderen Seite sehen wir in keinem unserer Szenarien einen Anstieg der Angebotsquoten in den zweistelligen Bereich voraus, wie dies in manchen ausländischen Märkten zu beobachten ist. Die Situation bleibt somit gut kontrollierbar. Die abnehmende Nachfragedynamik könnte z. B. durch eine (starke) Reduzierung der Bautätigkeit in den späteren Jahren (2020 - 2025) ausgeglichen werden. Dies würde jedoch ent sprechende Folgen für die Bauindustrie nach sich ziehen. Weitsicht in der Migrationspolitik, wie bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative, sowie eine Förderung der Beschäftigungsquoten ein heimischer Gruppen, z. B. der von Personen im Rentneralter, wären aus Sicht der Bürobeschäftigungsentwicklung vorteilhaft. Martin Bernhard, Head Research Büromarkt Schweiz 2015 11 Vermarktung – was Subzentren zu Hotspots macht (am Beispiel Zürich) Mit der stetigen Weiterentwicklung des S-Bahn-Netzes entwickelten sich neue bedeutende Subzentren im Zürcher Büromarkt. Gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist eine notwendige Voraussetzung, doch genügt sie alleine nicht, um Erfolg als Subzentrum zu haben. Mitarbeiter und Firmen wünschen sich Annehmlichkeiten wie z. B. abwechslungsreiche Verpflegungs- und Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung. Während sich Zürich West, Oerlikon und Wallisellen bereits zu Hotspots entwickelt haben, weisen andere Standorte wie Altstetten das Potenzial aus, als Nächste zu folgen. Innerhalb von Subzentren wird es zunehmend eine Differenzierung nach Mikrolage (z. B. Nähe zu einem S-Bahnhof) geben. In Zürich sind die Standortoptimierungen und der damit verbundene Auszug grosser Unternehmen aus der Innenstadt – vorwiegend aus der Finanz- und Versicherungsbranche – weitestgehend abgeschlossen. Von diesen Querverschiebungen haben vor allem Standorte profitiert, welche alle in ihren Lagemerkmalen dieselben Eigenschaften aufweisen. Die Rede ist von Zürich West rund um den Bahnhof Hardbrücke, Zürich Nord um den Bahnhof Oerlikon und Wallisellen, notabene ebenfalls um den örtlichen S-Bahnhof. Die gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist demnach ein unmissverständliches Bedürfnis, zumal Parkplätze in Neubaugebäuden bekanntlich rar sind. S-Bahnhof in Gehdistanz bevorzugt Zu beobachten war zudem, dass jene Projekte gute Akzeptanz erfahren haben, welche sich in unmittelbarer Gehdistanz zu einem der erwähnten Bahnhöfe befinden. Muss man auf Tram und Bus umsteigen, nimmt das Interesse bereits merklich ab. SBB als zentraler Treiber Initialgeber der Entwicklung ist die SBB, welche mit ihren umfassenden Investitionen – einerseits ins Zürcher Streckennetz, aber auch in die Infrastrukturen an den wichtigsten Verkehrsknoten rund um Zürich – den Grundstein zu dem rasanten Aufstieg dieser stadtnahen Entwicklungsgebiete gelegt hat. Somit gilt heute, dass man längst nicht mehr nahe am Hauptbahnhof Zürich sein muss, um schnell dort zu sein. Die Strecke Bahnhof Wallisellen – Zürich HB dauert beispielsweise nur noch neun Minuten. Subzentren funktionieren idealerweise wie eine Mikrocity Subzentren müssen Annehmlichkeiten bieten Doch es ist längst nicht mehr nur die Nähe zu einem S-Bahnhof, welche wichtige Subzentren rund um die Stadt Zürich entstehen und interessant werden liessen. An all diesen Standorten ist neben einer erheblichen Anzahl von Geschäftsflächen parallel auch die Infrastruktur mitge wachsen. Vor allem jene Unternehmen, welche ihren Standort aus der Innenstadt von Zürich an den Stadtrand verlegt haben, wollen ihren Mitarbeitern dieselben Annehmlichkeiten bieten, welche sie von ihrer bisherigen Lage gewöhnt waren. Nachgefragt ist demnach die funk tionierende Mikrocity am Stadtrand. Dort müssen neben abwechslungs reichen Verpflegungsmöglichkeiten auch die Bedürfnisse des täglichen Bedarfs wie Einkauf, Reinigung, Healthcare, Lifestyle etc. abgedeckt sein. Zu bemerken ist, dass an all diesen Standorten neben den Geschäftshausbauten auch Wohnbauten entstanden sind, was zu einer urbanen Atmosphäre einer interessanten Kleinstadt beiträgt. Altstetten hat Potenzial, der nächste Hotspot zu werden Standorte, welche eines dieser Lagemerkmale nicht aufweisen, können mit den bereits funktionierenden Subzentren noch nicht mithalten. Das Potenzial, als Nächstes ein weiterer Hotspot-Standort zu werden, hat insbesondere Altstetten. Die Fertigstellung des WestLink-Areals am Vulkanplatz oder die Grossüberbauung Vulcano der CS Anlagestiftung werden dazu beitragen. Die Gebiete um die Bahnhöfe Stettbach und Glattbrugg sind bereits etablierte Geschäftsstandorte. Da sich dort aber die Infrastrukturen erst noch entwickeln müssen, haben diese Lagen nicht von den substanziellen Querverschiebungen profitieren können. Das Projekt Circle am Flughafen Zürich wird nach Fertigstellung alle Kriterien erfüllen, um ein weiteres wichtiges Subzentrum zu werden. 12 Büromarkt Schweiz 2015 Die Innenstadt behält ihre Bedeutung Obwohl die funktionierenden Subzentren mittel- bis langfristig gut positioniert sind und auf entsprechend grosses Interesse stossen werden, behält die Innenstadt trotz höherem Mietpreissegment ihre dominierende Bedeutung. Um dies in Frage zu stellen, ist die Gesamtheit an wichtigen Infrastrukturen schlicht zu umfassend. Nach erfolgter Sanierung resp. Neupositionierung der strukturell defizitären und dadurch leergewordenen Liegenschaften wird es wieder zu Neuvermietungen kommen. Einerseits werden Unternehmen nicht mehr das unmittelbare Bedürfnis haben, sich an den Stadtrand zu bewegen, andererseits wird es aufgrund neuer Anmietopportunitäten sicher auch wieder zu Rückwanderungen oder Neuansiedlungen kommen. Einige nennenswerte Beispiele verzeichnet der Markt bereits. Das Beratungsunternehmen McKinsey ist schon vor einiger Zeit in die Innenstadt zurückgekehrt. Zusätzlich nutzen bisherige Innenstadt-Mieter das grössere Flächenangebot, um verschiedene Standorte an einen Ort zu konsolidieren oder Strukturen zu optimieren. Lenz & Staehelin wird 2017 an der Brandschenkestrasse 24 insgesamt 8′000 m² sanierte Bürofläche beziehen. Die Anwaltskanzlei Niederer Kraft & Frey wird sich an der Bahnhofstrasse 53 konsolidieren und im ehemaligen Allianz-Gebäude am Bleicherweg, welches zurzeit ebenfalls saniert wird, hat der liechtensteinische Finanzdienstleister LGT insgesamt 4′700 m2 Bürofläche angemietet. Letztlich hat Swiss Prime Site den Schritt gewagt, ein bis anhin als Bürogebäude genutztes Objekt an der Brandschenkestrasse 25 in eine Hotelnutzung zu transferieren und konnte damit 11′000 m² Fläche an Motel One vermieten. Philippe Frei, Head Commercial Letting & Tenant Representation Büromarkt Schweiz 2015 13 Transaktionen – ist die Anfangsrendite ein sinnvolles Vergleichsmass? Die Anfangsrendite ist eine der beliebtesten Marktkennzahlen für die Ersteinschätzung oder Validierung von Immobilienwerten. Die Anfangsrendite kann aber aufgrund ihrer statischen Natur zu irreführenden Schlussfolgerungen verleiten, falls die erwartete Einkommensentwicklung der Immobilie grössere Veränderungen vorsieht. Wir empfehlen daher ergänzend den Kapitalwert als einfache anwendbare Marktkennzahl zu berücksichtigen. Die Festlegung des möglichen Marktwerts einer Immobilie ist für potenzielle Käufer eine der grössten Herausforderungen im Transaktions prozess. Vor der Anwendung ausgeklügelter Bewertungsmodelle helfen oft Marktkennzahlen als Vergleichsmasse, um eine erste Einschätzung des Werts zu treffen. Aus den Erfahrungen unserer Tätigkeit als Transaktionsmanager ist das beliebteste Vergleichsmass der Investoren auf Marktebene die sogenannte Anfangsrendite. Definition der Anfangsrendite Die Anfangsrendite ist das Verhältnis der anfänglichen jährlichen IstMieteinnahmen zum Kaufpreis, wobei sie sowohl „brutto“ als auch „netto“ berechnet werden kann. Bei der Nettoanfangsrendite werden die nicht umlegbaren Bewirtschaftungskosten von den Mieteinnahmen abgezogen. JLL weist in ihren Research-Publikationen jeweils die Büro-Spitzenrenditen in den grossen Schweizer Städten aus. Diese werden auf Nettobasis berechnet und gelten für Büroliegenschaften erstklassiger Qualität in bester Lage, die zur aktuellen Spitzenmiete an bonitätsstarke Mieter langfristig vollvermietet sind. In Q3 2014 betrug die Büro-Spitzenrendite (netto) in Zürich z. B. 3.2 % bei einer Spitzenmiete von CHF 825 / m2 pro Jahr. Schwierige Ermittlung von Vergleichsmassen aufgrund Illiquidität und Intransparenz Die Ermittlung einer zum Transaktionsobjekt passenden Anfangsrendite und die vieler anderer Marktkennzahlen ist im Büroimmobilienmarkt Schweiz generell schwierig, da der Markt illiquide und eher intrans parent ist. Die Anzahl von Transaktionen pro Jahr in den einzelnen Submärkten liegt normalerweise im sehr niedrigen einstelligen Bereich, wenn es überhaupt welche gibt. Dazu bleiben relevante Transaktions informationen wie der bezahlte Preis und die aktuelle Vertragsmiete meist der Öffentlichkeit vorenthalten. Eine vernünftige Ermittlung von Kennzahlen lässt sich daher nur mit grosser Marktnähe bewerkstelligen. Neben der Problematik der Ermittlung der Anfangsrendite stellt sich aber auch grundsätzlich die Frage, ob die „Anfangsrendite“ eine sinn volle Marktkennzahl für ein Vergleichsmass darstellt. Die Anfangsrendite alleine wird oft den Spezifika einer Immobilie nicht gerecht Einfaches Anwendungsbeispiel: Büroliegenschaft mit hohem Mietzinspotenzial Betrachten wir als hypothetisches Beispiel eine Top-Büroliegenschaft mit 2′000 m2 Nutzfläche an der Bahnhofstrasse in Zürich, welche zu einer Miete von CHF 500 / m2 pro Jahr für die nächsten fünf Jahre vollvermietet ist. Die aktuelle Vertragsmiete liegt somit deutlich unter halb der Markt-Spitzenmiete von CHF 825 / m2 pro Jahr und die Immo bilie besitzt hohes Mietzinspotenzial nach Ablauf des Mietvertrags ab dem sechsten Jahr. Abbildung 5 zeigt die potenzielle Vertragsmiet entwicklung der Immobilie unter Annahme stabiler Marktmieten über die Betrachtungsperiode. Falls die Immobilie bereits ab dem ersten Jahr zur Marktmiete vermietet wäre, dann kann der Marktwert der Immobilie bei angenommenen Eigentümerkosten von 10 % der Mieteinnahmen auf etwa CHF 46 Mio. geschätzt werden (= 2′000 m2 * CHF 825 * 0.9 / 3.2 %). Aufgrund der Vermietung unter der Marktmiete in den ersten fünf Jahren entgehen einem Investor aber Miteinnahmen von CHF 0.65 Mio. pro Jahr bzw. von CHF 3.25 Mio. insgesamt. Eine realistische Einschätzung des aktuellen Marktwerts der Immobilie ist daher etwa CHF 43 Mio. (CHF 46 Mio. – CHF 3 Mio.) bzw. CHF 21′500 / m2, was eine sehr tiefe Bruttoanfangsrendite von 2.3 % (= CHF 500 / CHF 21′500) bzw. eine Nettoanfangsrendite von 2.1 % impliziert. Diese Anfangsrendite ist weit entfernt von der Spitzenrendite von 3.2 % und ist alleine nicht aussagekräftig für andere Bürotransaktionen im Markt. 14 Büromarkt Schweiz 2015 Anfangsrendite sollte mit Kapitalwert ergänzt werden Abbildung 5 Erwartete Vertragsmiete Die Anfangsrendite als Vergleichsmass ist aufgrund ihrer statischen Natur immer dann problematisch, wenn grössere Schwankungen und Veränderungen in der zukünftigen Einkommensstruktur der Immobilie zu erwarten sind. Dies kann z. B. bei den Mieteinnahmen sein wegen auslaufender Mietverträge oder Veränderungen in den Leerständen. Die Anfangsrendite sollte daher bei einer Grobabschätzung des Wertes mit einem Indikator ergänzt werden, der unabhängiger von der aktuellen Mietsituation ist. Unserer Meinung nach ist der durchschnittlich bezahlte Kapitalwert pro Quadratmeter ein solches Mass. CHF / m pro Jahr 2 1′000 800 600 400 200 ... ... ... ... t = 19 t = 17 t = 15 t = 13 t = 11 t=9 t=7 t=5 t=3 t=1 0 Quelle: JLL Die Kapitalwerte beruhen auf Käufen von Investoren, welche bei ihren Kaufentscheidungen auch die zukünftigen Zahlungsströme berücksichtigten. Die Kapitalwerte sind dadurch weniger beeinflusst durch den Cashflow eines einzelnen Jahres. Wir geben daher in der Tabelle auf Seite 19 auch den Kapitalwert als Marktkennzahl an. So beträgt in Zürich der aktuelle Spitzenkapitalwert für Büroimmobilien ca. CHF 23′250 / m2 verglichen mit dem geschätzten Marktwert für die Immobilie im obigen Beispiel von CHF 21′500 / m2. Vergleichsmasse ersetzen keine saubere Bewertung Vergleichsmasse dienen als Hilfsmittel, um grobe Einschätzungen oder Validierungen von Marktwerten einzelner Immobilien zu erhalten. Allerdings zeichnen sie meist ein unvollständiges Bild. Sie sollten daher nie isoliert betrachtet werden, sondern immer im Verbund mit weiteren Kennzahlen und im Kontext der spezifischen Immobilie. Dies ist speziell bei intransparenteren Märkten wie dem Schweizer kommerziellen Immobilienmarkt, bei denen die Evidenz aus getätigten Transaktionen rar ist, der Fall. Letztlich sollte man sich bewusst sein, dass Vergleichsmasse eine saubere Bewertungsanalyse, z. B. mit DiscountedCashflow-Modellen, für die genaue Ermittlung von Marktwerten nicht ersetzen können. Patrik Stillhart, Managing Director Büromarkt Schweiz 2015 15 Bewertung – Schnittstelle zwischen Mieterund Transaktionsmarkt Im Vergleich zur Bewertung von Wohnliegenschaften müssen bei der Bewertung von Büroliegenschaften vom Bewerter zusätzliche Aspekte berücksichtigt werden. So ist z. B. die Ausgestaltung der Mietverträge komplexer, der Ausbaustandard heterogener und Büromieten reagieren viel empfindlicher auf konjunkturelle Entwicklungen als Wohnungsmieten. Eine individuelle Potenzialeinschätzung der Mietflächen und aktuelle Daten aus dem Mieter- und dem Transaktionsmarkt sind dabei wichtige Voraussetzungen für eine zuverlässige Bewertung von Büroimmobilien. Historische Daten sind im aktuellen Marktumfeld oft bedingt aussagekräftig Zukünftiges Ertragspotenzial als wesentlicher Werttreiber Transaktionsdatenbanken zeichnen oft ein unvollständiges Bild Bei der Bewertung von Büroliegenschaften kommt in der Regel die Discounted-Cashflow-Methode (DCF) zum Einsatz. Der Marktwert ergibt sich dabei aus einer angemessenen Verzinsung der zukünftigen Zahlungsströme, welche dem Eigentümer nach Abzug der Betriebs- und Instandsetzungskosten zur Verfügung stehen. Dies bedeutet, dass der Bewerter eine möglichst marktnahe Einschätzung der zukünftigen Entwicklung der erzielbaren Marktmieten machen muss. Das Beiziehen von Datenbanken mit historischen Marktmieten oder Leerstandziffern ist bei dieser zukunftsgerichteten Betrachtungsweise deshalb nur begrenzt hilfreich und kann in dynamischen Märkten zu verzerrten Bewertungs resultaten führen. Aufgrund des illiquiden und relativ intransparenten Schweizer Transaktionsmarktes für Renditeliegenschaften werden die Diskont- und Kapitalisierungssätze über ein Risikozuschlagsmodell basierend auf einem Basiszinssatz hergeleitet. Der Marktbezug wird dadurch sichergestellt, dass das Modell an tatsächlichen Renditen aus vergleichbaren Transaktionen kalibriert wird. Stehen keine direkten Transaktionsdaten zur Verfügung, stehen alternativ verschiedene Datenbanken zur Verfügung, welche die wesentlichen Kennzahlen enthalten. Oftmals ist es allerdings so, dass diese Datensätze nicht aktuell oder unvollständig sind und so eine Interpretation der Renditekennzahlen nicht möglich ist. Die Aussagekraft solcher Transaktionsdatenbanken ist deshalb begrenzt. Kenntnis aktueller Mietkonditionen entscheidend Wie in einem der vorangehenden Artikel bereits dargelegt, haben in Zürich mehrere Dienstleistungsunternehmen Standortoptimierungen vorgenommen und sind aus der Innenstadt ausgezogen. Dies hat in der Innenstadt in den letzten Jahren zu steigenden Leerständen und rückläufigen Mietzinsen geführt. Das Angebot an freistehenden Flächen ist derzeit gross und dem Mieter bietet sich ein klarer Verhandlungsvorteil gegenüber dem Eigentümer. Mietfreie Zeiten oder die Beteiligung des Eigentümers bei den Ausbaukosten sind gängige Anreize, um einen Mieter für leerstehende Flächen zu gewinnen. Auslaufende Mietverträge werden neu verhandelt und teilweise massiv unter den bisherigen Mietzinsen abgeschlossen. Der Einbezug von Erkenntnissen aus aktuellen Mietvertragsverhandlungen ist eine Voraussetzung, damit in der Bewertung die aktuelle Entwicklung im Mietermarkt abgebildet wird. Erfahrungen aus Transaktionen steigern Marktnähe Der Einbezug von Informationen von Transaktionen aus erster Hand verleiht der Bewertung die notwendige Marktnähe. Ein aktuelles Abbild des Marktes lässt sich am besten auf Transaktionsmandaten auf Verkäuferseite gewinnen. Einerseits lassen sich dabei die derzeit aktiven Käufergruppen für die verschiedenen Objekttypen identifizieren und andererseits zeigen sich dabei deren Investitionsappetit und Zahlungsbereitschaft. Bereits die Anzahl der Kaufinteressenten, die in einem Bieterverfahren ein verbindliches Angebot abgeben, ist eine wertvolle Zusatzinformation, welche in keiner Datenbank erfasst ist. Je besser eine typische Käufergruppe und deren Risikobereitschaft für ein Objekt eingeschätzt werden kann, desto besser kann auch der marktgerechte Diskont- und Kapitalisierungssatz hergeleitet werden. Daniel Schneider, Head Valuation 16 Büromarkt Schweiz 2015 Marktübersicht 17 Büromarkt Schweiz 2015 Wirtschaftliches Umfeld Das wirtschaftliche Umfeld dürfte für den Schweizer Büromarkt in den nächsten zwei Jahren relativ freundlich bleiben. Der Mietermarkt sollte weiterhin einem soliden Wachstum und der Investitionsmarkt niedrigen Zinsen ausgesetzt sein. Die Zeiten zahlreicher grosser Neuansiedlungen ausländischer Firmen dürften aber vorüber sein. Der Standort Schweiz hat in jüngster Zeit aufgrund diverser politischer, regulatorischer und steuerlicher Unsicherheiten etwas an Attraktivität verloren. Exportindustrie unterstützen und die Abhängigkeit des Schweizer Wachstums von der Binnenkonjunktur etwas mindern. Der private Konsum sollte robust bleiben, während die positiven Impulse aus der Bauindustrie langsam zurückgehen dürften. Prognosen Schweiz 2013 BIP-Wachstum 2014E 2015E 2016E 1.9 % 1.3 % 1.7 % 2.0 % – 0.2 % 0.0 % 0.1 % 0.8 % Arbeitslosenquote 3.2 % 3.2 % 3.2 % 3.1 % Rendite 10-jährige Bundesobligation (ø) 1.0 % 0.7 % 0.8 % 1.2 % Wachstum: solide Aussichten CPI-Inflation Das reale Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) in der Schweiz hat sich von 1.9 % im Jahr 2013 auf unter 1.5 % im Jahr 2014 abgeschwächt. Für 2015 und 2016 ist von einer Rückkehr des Wachstums gegen die durchschnittlichen 2 % des letzten Jahrzehnts auszugehen. Die Binnenwirtschaft war im letzten Jahr dank robuster Baukonjunktur und solidem Konsum nach wie vor die Wachstumsstütze. Der Aussenhandel blieb dagegen hinter den Erwartungen zurück. Die Wirtschaft in der Eurozone, dem bei weitem wichtigsten Handelspartner der Schweiz, hat zwar den Boden gefunden, doch die Erholung geht nur langsam voran. Anhaltende fiskalische und strukturelle Probleme verhindern eine rasche Rückkehr zu höheren Wachstumsraten. Zusätzlich haben viele Schwellenmärkte in den letzten Quartalen an Dynamik verloren. Auf der anderen Seite hat sich die konjunkturelle Erholung in den USA verfestigt. Die meisten Beobachter gehen von einer leichten Verbesserung des weltwirtschaftlichen Umfelds in den nächsten Monaten aus. Dies dürfte die Schweizer Quelle: Oxford Economics, Datastream, JLL Arbeitsmarkt: stabiles Umfeld Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im Jahr 2014 mehr oder weniger stabil bei knapp über 3 % geblieben und befindet sich damit international auf einem sehr niedrigen Niveau. Es bestehen derzeit keine Anzeichen, dass sich diese Situation in nächster Zeit in die eine oder andere Richtung wesentlich verändern sollte. Für den Büromarkt ist die Entwicklung der Gesamtbeschäftigung wichtig. Die Anzahl der Beschäftigten im Dienstleistungssektor stieg laut Bundesamt für Statistik in der Schweiz zwischen Mitte 2004 und Mitte 2014 um über 16 % an. Abbildung 6 Abbildung 7 Reales BIP-Wachstum (Y-o-Y) Arbeitslosenquote % % 6 14 4 12 10 2 8 0 6 – 2 Schweiz Eurozone Schweiz Quelle: Oxford Economics, Datastream, JLL 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 0 2005 – 6 2004 2 2004 4 – 4 Eurozone Quelle: Oxford Economics, Datastream, JLL 18 Büromarkt Schweiz 2015 Die Grossregionen Genfersee, Zentralschweiz und Zürich erlebten dabei die höchsten proportionalen Zuwächse. Die Wachstumsdynamik dürfte in den kommenden Jahren etwas nachlassen, sollte jedoch weiterhin positiv bleiben. Gemäss Schätzungen von BAK Basel dürfte dabei die Anzahl der Erwerbstätigen wiederum in den Regionen Genfersee und Zürich überproportional bis 2020 zunehmen. Konsumentenpreise: keine Inflationsgefahr in Sicht Das Wirtschaftsforschungsinstitut Oxford Economics erwartet nun einen moderaten Anstieg der Bundesobligationszinsen auf 1.3 % bis Ende 2016, was ein historisch weiterhin sehr niedriges Niveau ist. Die Zeiten positiver Impulse für den Immobilienmarkt aufgrund sinkender Langfristzinsen dürften allerdings ebenfalls vorüber sein. Abbildung 9 Die deflationären Tendenzen verringerten sich nur leicht in den letzten zwölf Monaten. Nach sinkenden Konsumentenpreisen im Jahr 2013 und einer Nullteuerung 2014 dürften die Preise 2015 ebenfalls mehr oder weniger stabil bleiben, bevor die Inflation ab 2016 etwas anziehen könnte. Es besteht von der Inflationsseite daher aktuell keinerlei Handlungsbedarf für eine restriktivere Geldpolitik. Konsumentenpreise (Y-o-Y) % 6 4 2 0 Schweiz 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 -2 2005 Das Zinsumfeld bleibt generell unterstützend. Die kurzfristigen Zinsen dürften aufgrund der Untergrenze des Schweizer Frankens zum Euro noch einige Zeit nahe null verharren. Leitzinserhöhungen durch die Schweizerische Nationalbank sind frühestens im Frühjahr 2016 zu erwarten. Dies zusammen mit der Erwartung einer geringen Inflation und dem inländischen Anlagedruck sollte dafür sorgen, dass auch die langfristigen Zinsen niedrig bleiben. Die Zinsen zehnjähriger Bundes obligationen sind im Jahr 2014 wieder deutlich unter 1 % gefallen. 2004 Monetäres Umfeld: Zinsen dürften niedrig bleiben Eurozone Quelle: Oxford Economics, Datastream, JLL Abbildung 8 Abbildung 10 Entwicklung Beschäftigte im 3. Sektor Zinsen in der Schweiz ′000 % 4 800 700 3 600 500 400 2 300 200 1 100 Espace Mittelland Zürich Zentralschweiz 10-jährige Bundesobligationen Quelle: BfS, JLL 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2014 2012 2010 2008 2006 2004 2002 2000 1996 1998 Genferseeregion Nordwestschweiz Ostschweiz Tessin 2004 0 0 3-Monats-LIBOR Quelle: Oxford Economics, Datastream, JLL Büromarkt Schweiz 2015 19 Investitionsmarkt Schweiz Aufgrund der schwächeren Mietmarktaussichten sind die Investoren generell etwas vorsichtiger geworden, doch die Investitionsnachfrage bleibt insgesamt wegen des anhaltenden Anlagedrucks solide. Insbesondere Büroliegenschaften mit Langzeitverträgen an grossstädtischen A- und B-Lagen geniessen nach wie vor reges Interesse. Das Interesse an Objekten in C-Lagen sowie Liegenschaften mit unattraktiver Mieterstruktur ist dagegen zurückhaltend. Kapitalwerte: Genf und Zürich deutlich an der Spitze Spitzenanfangsrenditen: Stabilität dürfte sich fortsetzen Die Anfangsrenditen für vollvermietete innerstädtische Topliegen schaften im Bürosegment verharrten 2014 auf 3.2 % in Zürich und auf 3.6 % in Genf. Diese Renditen sind niedrig im historischen Vergleich, relativ zu Benchmark-Anleihen sind sie aber weiterhin sehr hoch. Der Renditespread zu den zehnjährigen Bundesobligationen liegt bei 250 - 300 Basispunkten (Abbildung 11). Der Aufwärtsdruck auf erstklassige Immobilienrenditen sollte in den nächsten Quartalen gering bleiben angesichts des lockeren geldpolitischen Umfelds und des anhaltenden Investitionsdrucks einheimischer institutioneller Anleger. Abbildung 11 Renditespread erstklassiger Büroimmobilien Basispunkte 350 300 250 200 150 100 50 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 0 2002 Prime A-Lage B-Lage C-Lage Zürich 23′250 14′500 7′500 3′750 Genf 23′250 15′000 8′000 4′000 Bern 9′000 7′250 5′500 3′250 Lausanne 11′500 7′500 5′500 3′500 Basel 10′000 7′250 5′500 4′000 Quelle: JLL Die durchschnittlichen Kapitalwerte für Top-Büroflächen in Schweizer Grossstädten belaufen sich zwischen CHF 9′000 in Bern und CHF 23′250 in Zürich und Genf. Liegenschaften an weniger guten Standorten werden zu deutlich niedrigeren Preisen gehandelt. Zürich Durchschnittliche Büro-Kapitalwerte (CHF pro m2) Genf Quelle: JLL Solides Investitionsvolumen im Jahr 2014 Angesichts der generellen Intransparenz im kommerziellen Immobilienmarkt sind alle Angaben zum Transaktionsvolumen in der Schweiz mit Unschärfe behaftet. Nach unseren Kenntnissen aus der Beratertätigkeit dürfte das Transaktionsvolumen kommerzieller Bestandsimmobilien (d. h. ohne Bauland und Entwicklungsprojekte) im Jahr 2014 etwas niedriger als in den beiden Vorjahren ausgefallen sein, doch die Schwelle von CHF 3 Mrd. einmal mehr übertroffen haben. Nach einem starken ersten Quartal folgte ein eher ruhiger Sommer, bevor das Transaktionsvolumen gegen Jahresende wieder anzog. Alle grossen kommerziellen Immobiliensektoren verzeichneten bedeutende Transaktionen. Büroimmobilien (siehe nächste Seite für Beispiele) und Einzelhandelsimmobilien (u. a. Anteile am Einkaufszentrum Shoppi Tivoli, Bahnhofstrasse 30) waren mit je etwa 31 % für den Hauptteil des Gesamtvolumens verantwortlich. Die beiden normalerweise kleineren Sektoren von Gewerbe- und Logistikimmobilien (u. a. Immofinanz Logistikzentren in Bülach und Derendingen, sechs Produktionsimmobilien aus der Nahrungsmittelindustrie) und Hotels (u. a. Accor-Portfolio von elf Objekten, Ascot Hotel Zürich) waren beide mit einem Anteil von beinahe 20 % ebenfalls sehr aktiv letztes Jahr. 20 Büromarkt Schweiz 2015 Abbildung 12 Abbildung 13 Geschätztes Transaktionsvolumen für kommerzielle Immobilien in der Schweiz (Mio. CHF) Geschätztes Transaktionsvolumen nach Sektor im Jahr 2014 ′000 4′000 3′500 Hotel 18.5 % 3′000 2′500 Andere 1.2 % Büro 31.0 % 2′000 Gewerbe und Logistik 18.7 % 1′500 1′000 500 Q4 Q2 2014 2013 2012 0 Retail 30.5 % Q3 Q1 Quelle: JLL Quelle: JLL Ausgewählte Büro-Transaktionen Genf Quai Des Bergues 1 - 7 Zürich Alcatel-Lucent-Hauptsitz Friesenbergstrasse 75 Bern Neuer SBB-Hauptsitz in Bern-Wankdorf Datum: Februar 2014 Datum: Februar 2014 Datum: November 2014 Preis: nicht veröffentlicht Preis: nicht veröffentlicht Preis: nicht veröffentlicht Mietfläche: 3′415 m2 Mietfläche: ca. 21′000 m2 Mietfläche: ca. 31′000 m2 Käufer: Stenham Property Käufer: Mobimo Holding AG Käufer: Pensimo Anlagestiftung / Turidomus Verkäufer: Credit Suisse AG Verkäufer: Alcatel-Lucent Schweiz AG Verkäufer: SBB AG Details: Sale-and-leaseback-Transaktion Details: Vollvermieteter Bürokomplex Details: Sale-and-leaseback-Transaktion Quelle: JLL 21 Büromarkt Schweiz 2015 Büromarkt Zürich Übersichtsstatistik Spitzenmieten (pro m2) 2014 Y-o-Y CHF 825 – 2.9 % 3.2 0 bps Spitzenrendite (%) Flächenangebot (′000 m ) 2 Angebotsquote (%) Projektpipeline (′000 m2) 390 1.3 % 5.1 % 6 bps 400 – Ausblick 12 Monate Die in der Region Zürich angebotenen Büroflächen haben sich in den ersten zehn Monaten 2014 leicht auf 390′000 m2 bzw. auf 5.1 % des Bestandes erhöht. Der Druck auf die Spitzenmieten im CBD nahm etwas ab, jedoch sanken sie weiterhin auf nun CHF 825 / m2 pro Jahr. Marktweit schwächen sich die Angebotsmieten momentan ab, doch bisher nicht in dem Ausmass, wie die Mietermarktsitua tion vermuten liesse. Vermieter sind dafür bereit, teilweise deutliche Mietanreize in Form von z. B. mietfreier Zeit oder Ausbauinvestitionen zu gewähren, um bestehende Mieter zu halten respektive neue Mieter zu gewinnen. Innenstadt: erste Anzeichen einer Stabilisierung Das aktuelle Angebot an verfügbaren Büroflächen im CBD ist mit etwa 54′000 m² und einer Angebotsquote von 5.9 % relativ hoch im historischen Vergleich. Die Leerstände im CBD scheinen sich nun aber aufgrund des endenden Relocationtrends zu stabilisieren. Die grossen Umzüge in der Finanzindustrie aus dem CBD heraus in moderne Bürogebäude in den Entwicklungsgebieten sind grösstenteils vollzogen. Die hinterlassenen „Secondhand“-Büroflächen liegen teilweise in sehr attraktiven Lagen, doch erfordern diese für eine Wiedervermietung oft Instandsetzungsmassnahmen. Die Absorption der Leerstände im CBD verläuft noch langsam. Dienstleister wie Arztpraxen, Anwaltskanzleien, kleine Beratungs- oder Finanzdienstleistungsunternehmen sind derzeit aktive Nachfragesegmente. Es sind zudem vermehrt Umnutzungen von Büroflächen zu beobachten. Nach dem FIFA Museum beim Bahnhof Enge kündigte das Immobilienunternehmen Swiss Prime Site im letzten Juni den definitiven Umbau eines Bürokomplexes an der Brandschenkestrasse in ein Hotel an. Dadurch werden um die 11′000 m2 an Büroflächen aus dem Markt genommen. Gesamtmarkt: Überangebotssituation dürfte anhalten Während sich der CBD-Vermietungsmarkt zu stabilisieren scheint, dürfte der stadtweite Vermietungsmarkt aufgrund der anhaltend hohen Bautätigkeit noch für eine längere Zeit mieterfreundlich bleiben. Die Leerstände sind bereits heute in einigen Teilmärkten sehr hoch, insbesondere in Zürich Nord in der Gemeinde Opfikon. Zwischen 2015 und 2020 könnten zudem insgesamt über 400′000 m² an neuen Büroflächen in und um Zürich entstehen, davon 73′000 m² im Jahr 2015 und Abbildung 14 Abbildung 15 Angebots- und Spitzenmiete Region Zürich Angebot Region Zürich CHF / m2 p. a. ′000 m2 1′100 Angebotsquote (%) 500 8 1′000 900 400 6 800 700 300 600 4 500 200 400 300 2 100 200 100 Mietband (25 -75 % Quantil) Median Topmiete Angebotene Flächen Quelle: JLL 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 0 2004 2014 2013 2012 2011 0 Angebotsquote Quelle: JLL 22 Büromarkt Schweiz 2015 Abbildung 17 Baupipeline Zürich nach Marktgebiet ′000 m2 250 200 150 100 50 Region Zürich Nord City Bei einem Grossteil der Projekte steht der Baubeginn noch an. Dies hat u. a. auch damit zu tun, dass die meisten Flächen noch nicht vorvermietet sind (also der Bau spekulativ wäre) oder es Einsprüche 2020 2019 2018 Rest Stadtgebiet Zürich West CBD Quelle: JLL Abbildung 16 Abbildung 18 Beschäftigtenstruktur Zürich (2011) Baupipeline Zürich nach Status % 2017 2016 2015 0 2014 Von der Projektpipeline 2015 - 2020 betreffen etwa 15 % den CBD. Dies sind v. a. noch nicht entwickelte Bauten der Europaallee und das Projekt Areal Villa Rosau beim Kongresshaus. Sämtliche Flächen der Europaallee sind bereits (vor)vermietet. U. a. wird Google etappenweise 50‘000 m² in verschiedenen Gebäuden beziehen. In Zürich West sind mittlerweile viele Bürobauentwicklungen fertiggestellt worden und die Pipeline ist für die nächsten Jahre entsprechend niedrig. Der grösste Anteil am zusätzlichen Neuangebot könnte in der Flughafen-Region (The Circle) und in Zürich Nord mit den Projekten im Glattpark (Aquatikon, Ambassador House) und beim Bahnhof Oerlikon (Franklin- und Andreasturm) entstehen. Im Gebiet der Manegg (südliches Stadt gebiet) gibt es letztlich die Vision, mit dem Projekt Greencity ein ganz neues Wohn- und Geschäftsviertel mit bis zu 60′000 m² Büroflächen zu entwickeln. 2013 Projektpipeline gegen die Baubewilligung gibt. Bauherren sind deutlich vorsichtiger geworden und beginnen in den meisten Fällen mit dem Bau nur noch bei substanziellen Vorvermietungsquoten. Sollte die Mieternachfrage nicht wider Erwarten signifikant anziehen, ist daher anzunehmen, dass bis 2020 nicht die ganzen 400′000 m2 entwickelt werden. 2012 115′000 m² im Jahr 2016. Auch wenn mit der Verschiebung / Annullierung von einigen Projekten zu rechnen ist, werden die Büroleerstände in Zürich in den nächsten Quartalen wohl ansteigen. ′000 m2 30 250 25 200 20 150 15 Region Zürich Schweiz Quelle: BfS, JLL In Planung: nicht vorvermietet Im Bau: nicht vorvermietet Fertiggestellt 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 Andere Dienstleistungen Handel, Verkehr und Lagerei Gastgewerbe Information und Kommunikation Finanzdienstleistungen 0 Öffentliche Verwaltung 0 Erziehung und Unterricht 50 Gesundheits- und Sozialwesen 5 2012 100 10 In Planung: vorvermietet Im Bau: vorvermietet Quelle: JLL Büromarkt Schweiz 2015 23 Zürichl - Stadtteile Zürich – Teilmärkte Kloten Opfikon 11 Wallisellen 10 12 Schlieren 6 5 9 4 7 1 3 8 2 Quelle: JLL Mieten und Leerstand Angebotsmieten (CHF / m2 pro Jahr) Quantil Angebotene Fläche 0.25 0.5 0.75 Topmiete Quadratmeter Quote (%) Kreis 1 450 550 650 Kreis 2 400 475 550 825 54′400 5.9 620 35′800 Kreis 3 230 260 5.5 310 400 16′800 3.3 Kreis 4 270 Kreis 5 200 330 400 650 11′300 2.2 300 350 600 28′900 3.7 Kreis 6 Kreis 7 230 280 350 700 6′600 1.3 300 360 410 500 2′500 0.7 Kreis 8 400 475 550 680 18′900 4.3 Kreis 9 170 210 250 400 40′500 5.8 Kreis 10 200 210 220 260 5'500 2.1 Kreis 11 210 250 320 450 39′800 4.6 Kreis 12 190 210 220 260 900 2.0 Stadt Zürich 230 310 430 825 261′900 3.9 Glattbrugg / Opfikon 180 220 240 350 66′400 26.7 Wallisellen 180 240 280 330 18′300 5.8 Schlieren 170 210 230 370 27′000 13.5 Kloten 210 220 240 450 16′900 6.7 Region Zürich 220 280 400 825 390′400 5.1 A-Klasse 280 390 510 76′100 B-Klasse 220 240 390 210′900 C-Klasse 190 220 290 103′400 Nach Teilmarkt Nach Lage- und Flächenqualität 24 Büromarkt Schweiz 2015 Büromarkt Genf Übersichtsstatistik 2014 Y-o-Y CHF 925 – 5.1 % Spitzenrendite (%) 3.6 0 bps Flächenangebot (′000 m2) 141 1.5 % 4.9 % 4 bps 135 – Spitzenmieten (pro m2) Angebotsquote (%) Projektpipeline (′000 m2) Ausblick 12 Monate Die im Kanton Genf angebotenen Büroflächen blieben in den ersten zehn Monaten 2014 relativ unverändert bei knapp über 140′000 m2 bzw. bei 4.9 % des Bestandes. Die Spitzenmieten im CBD sanken im Vorjahresvergleich um ca. 5.1 % und liegen nun bei rund CHF 925 / m2 pro Jahr. Allerdings hat der Druck auf die Spitzenmieten in den letzten Quartalen ähnlich wie in Zürich deutlich nachgelassen. Insgesamt erwarten wir in Genf in den nächsten Quartalen dank solider Wirtschaftsaussichten auch eine solide Büroflächennachfrage. Auf der Angebotsseite dürften im Jahr 2015 etwa 25′000 m2 neue Büroflächen fertiggestellt werden, wovon der Großteil nicht vorvermietet ist. Für das Jahr 2016 sind dann kaum neue Fertigstellungen vorgesehen. CBD: Veränderung des Mietermix Der CBD des Büromarkts Genf wird gewöhnlich in die rechte und linke Uferseite des Sees bzw. der Rhône unterteilt. Auf der rechten Seite um den Hauptbahnhof liegen die Angebotsmieten für Büroflächen ohne Seeanstoss mehrheitlich zwischen CHF 400 und CHF 550 / m² pro Jahr und auf der linken Seite (Bankenviertel) zwischen CHF 600 und CHF 800 / m² pro Jahr. Für Büroflächen mit Seeanstoss und an der Rue Du Rhône liegt das Mietpreisband bei CHF 750 - 925 / m² pro Jahr. Die Mietpreisdifferenz zwischen CBD-Flächen und modernen Büroflächen in den wichtigsten Entwicklungsgebieten beim Flughafen und in Carouge / La-Praille hat sich über die letzten Jahre etwas eingeengt. Aufgrund der geringen Möglichkeiten für Neubauten gibt es kaum neue Bürogebäude im CBD und aufgrund des historischen Gebäudebestandes sind die Etagenflächen klein und wenig effizient. Die Veränderung des Mietermix im CBD setzt sich fort. Die Konsolidierungsaktivitäten von Finanzinstituten wurden durch Transaktionen der HSBC, Société Générale und der Deutschen Bank bestätigt, die in der Zukunft weniger Flächenbedarf ausweisen werden. Das Angebot leerstehender grosser Büroflächen ist im CBD allerdings strukturell gering. Die Nachfrage nach kleineren CBD-Flächeneinheiten ist im A-KlasseSegment durch Detailhandelsketten im Luxusbereich und Family-Offices weiterhin gegeben. Die Vermietbarkeit von B-Klasse-Gebäuden gestaltet sich dagegen zunehmend schwierig. Abbildung 19 Abbildung 20 Angebots- und Spitzenmiete Region Genf Angebot Region Genf Angebotsquote (%) ′000 m2 CHF / m2 p. a. 1,100 8 200 900 6 150 700 4 100 500 2 50 300 Mietband (25 -75 % Quantil) Median Topmiete Angebotene Fläche Quelle: JLL 2014 2012 2010 2008 2006 2004 2002 2014 2013 2012 0 2011 100 0 Angebotsquote Quelle: JLL Büromarkt Schweiz 2015 Gesamtmarkt: Verfügbarkeit grosser Flächen ausserhalb des CBDs Grosse leerstehende Büroflächen befinden sich insbesondere in den Nicht-CBD-Teilmärkten. In der Region um den Flughafen Cointrin enthalten die Blandonnet-Gebäude aktuell die grössten verfügbaren Flächeneinheiten in Genf. Immer noch sind rund 6′000 m2 verfügbar und die Vermietung verläuft nur schleppend. Die leerstehenden Flächen ausserhalb des CBD eignen sich jedoch nicht für alle Bürobranchen, da einige Einheiten im halbindustriellen Bereich liegen. Mit einer Fläche von 11′000 m2 ist der ehemalige P&G Tower im UN-Viertel nach einer umfassenden Gesamtrenovation wieder auf dem Markt. 25 Neben reinen Büroneubauten gibt es in Genf einige Projekte im halbindustriellen Bereich im Rahmen der FTI-Initiative („Fondation pour les terrains industriels de Genève“). FTI-Projekte sind in der Zusammenstellung der Projektpipeline nicht berücksichtigt worden. Abbildung 22 Baupipeline Genf nach Marktgebiet '000 m2 60 50 Projektpipeline 40 30 20 10 Andere Flughafen Plainpalais / Charmilles 2019 2018 2017 2016 2015 2014 0 2013 Nach derzeitiger Baupipeline könnten bis Ende 2019 bis zu 135′000 m an neuen Büroflächen in und um Genf entstehen. Die meisten Projekte sind nicht im Stadtgebiet, sondern in den Umgebungsgemeinden angesiedelt. Das grösste Einzelprojekt ist „Pont-Rouge“ der SBB beim Bahnhof Lancy-Pont-Rouge in La-Praille. Geplant ist die Entwicklung eines neuen Wohn- und Geschäftsviertels mit insgesamt 110′000 m² Büroflächen über die nächsten zehn Jahre. In einer ersten Etappe sollen mit den Gebäuden B1 Ost und B1 West bis 2019 etwa 32′000 m2 Büroflächen entstehen. 2 La-Praille / Carouge Eaux-Vives Internationale Organisation Quelle: JLL Abbildung 21 Abbildung 23 Beschäftigtenstruktur Genf (2011) Baupipeline Genf nach Status % '000 m2 40 60 50 30 40 20 30 20 10 Region Genf Schweiz Quelle: BfS, JLL In Planung: nicht vorvermietet Im Bau: nicht vorvermietet Fertiggestellt 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 0 Andere Dienstleistungen Handel, Verkehr und Lagerei Gastgewerbe Information und Kommunikation Finanzdienstleistungen Öffentliche Verwaltung Erziehung und Unterricht 0 Gesundheits- und Sozialwesen 10 In Planung: vorvermietet Im Bau: vorvermietet Quelle: JLL 26 Büromarkt Schweiz 2015 Genf - Stadtteile Genf – Teilmärkte Flughafen Internationale Organisationen CBD rechtes Ufer/ Hauptbahnhof Plainpalais/ Charmilles CBD linkes Ufer/Altstadt La-Praille/ Carouge Genf Süd-Ost Quelle: JLL Mieten und Leerstand Angebotsmieten (CHF / m2 pro Jahr) Quantil Angebotene Fläche 0.25 0.5 0.75 Topmiete Quadratmeter Quote (%) CBD rechtes Ufer / Hauptbahnhof 400 490 550 CBD linkes Ufer / Altstadt 600 700 800 700 22′700 6.1 925 27′400 4.4 Internationale Organisationen 400 450 Plainpalais / Charmilles 400 500 500 520 15′600 3.1 600 700 14′200 Flughafen 400 450 2.7 500 690 29′000 9.7 Nach Teilmarkt Eaux-Vives 260 320 450 500 18′300 6.1 La-Praille / Carouge 300 425 450 500 14′200 4.4 Stadt Genf 380 470 550 925 98′100 4.2 Region Genf 360 450 530 925 141′200 4.9 A-Klasse 480 570 680 – 33′000 – B-Klasse 370 450 550 – 58′500 – C-Klasse 280 350 450 – 49′700 – Nach Lage- und Flächenqualität 27 Büromarkt Schweiz 2015 Büromarkt Bern 1.8 0 bps 199 – Die in der Region Bern angebotenen Büroflächen haben sich in den ersten zehn Monaten 2014 um rund 6 % auf 50′000 m² erhöht. In Relation zum geschätzten Gesamtbestand bleiben die angebotenen Flächen allerdings unter 2 %. Das meiste Angebot ist in den Stadtteilen Mattenhof / Weissenbühl und Bümpliz / Oberbottigen zu finden. Das Mietpreisband der Büromieten veränderte sich in den letzten Monaten kaum und liegt bei CHF 180 - 270 / m² pro Jahr. Spitzenflächen können bis zu CHF 380 / m² pro Jahr Miete kosten. Bund und Staatsbetriebe prägen Entwicklung Der Büromarkt Bern ist derzeit geprägt durch grosse getätigte und geplante Konsolidierungen von Bundesämtern und (ehemaligen) Staatsbetrieben in moderne Büroflächen an periphereren Lagen. Die Swisscom bezog im Jahr 2014 ihren neuen Business-Park in Ittigen (ca. 30′000 m2 Bruttogeschossfläche), während die SBB den neuen Hauptsitz in Wankdorf einweihte (ca. 35′000 m2). Die Post folgt diesen Frühling mit dem Umzug ins Majowa-Gebäude ebenfalls in Bern-Wankdorf Abbildung 25 Angebot Region Bern Angebotsquote (%) ′000 m2 80 8 60 6 40 4 20 2 0 0 Angebotene Fläche Angebotsquote Quelle: JLL Abbildung 24 Abbildung 26 Angebots- und Spitzenmiete Region Bern Baupipeline Bern nach Status CHF / m2 p. a. ′000 m2 1‘100 2014 Angebotsquote (%) Projektpipeline (′000 m2) 2013 6.0 % 2012 50 2011 Flächenangebot (′000 m2) 2010 0 bps 2009 0.0 % 3.8 (34′000 m2). Beim Bund ist ein Verwaltungsgebäude auf dem Areal Liebefeld für das Bundesamt für Gesundheit im Bau und sollte im Herbst fertiggestellt werden (36′000 m2). Geplant sind zudem der etappenweise Bau eines Verwaltungszentrums von 100′000 m2 auf dem Areal des ehemaligen Eidgenössischen Zeughauses in Wankdorf und der Neubau von Verwaltungsgebäuden mit 900 Arbeitsplätzen in Ittigen. 2008 CHF 380 Spitzenrendite (%) Ausblick 12 Monate 2007 Y-o-Y 2006 Spitzenmieten (pro m2) 2014 2005 Übersichtsstatistik 120 1‘000 100 900 800 80 700 600 60 500 40 400 300 20 200 100 Mietband (25 -75 % Quantil) Median Topmiete Quelle: JLL In Planung: nicht vorvermietet Im Bau: nicht vorvermietet Fertiggestellt 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2014 2013 2012 2011 0 In Planung: vorvermietet Im Bau: vorvermietet Quelle: JLL 28 Büromarkt Schweiz 2015 Anstieg der angebotenen Bestandsflächen erwartet Die meisten der Neubauten wurden und werden speziell für die zukünftigen Mieter gebaut, was den hohen Anteil von vorvermieteten Flächen bei der Projektpipeline in Bern erklärt. Allerdings bedeutet dies nicht, dass es weniger Gefahr eines Überangebots gibt. Die Bern - Stadtteile Gesamtpipeline ist mit beinahe 200′000 m2 sehr hoch. Nur ein Teil der neu angemieteten Fläche wird durch Zusatzbedarf beim Bund oder bei den staatsnahen Betrieben absorbiert. Die meiste Nachfrage kommt aus Umzügen und Konsolidierungen, wodurch anderswo im Markt Flächen frei werden. Das Angebot dürfte daher in Bern insbesondere bei Bestandsflächen in den nächsten Jahren ansteigen. Bern – Teilmärkte Ittigen Länggasse/ Felsenau Breitenrain/ Lorraine Innere Stadt Kirchenfeld/ Schosshalde Mattenhof/ Weissenbühl Bümpliz/ Oberbottigen Quelle: JLL Mieten und Leerstand Angebotsmieten (CHF / m2 pro Jahr) Quantil Angebotene Fläche 0.25 0.5 0.75 Topmiete Quadratmeter Quote (%) Innere Stadt 240 260 290 Länggasse / Felsenau 180 200 280 380 4′400 0.8 310 8′100 Kirchenfeld / Schosshalde 150 180 2.4 210 300 3′600 1.1 Nach Teilmarkt Mattenhof / Weissenbühl 180 240 330 360 14′400 2.0 Breitenrain / Lorraine 210 240 260 350 5′500 1.5 Bümpliz / Oberbottigen 150 200 230 280 13′100 7.2 Stadt Bern 180 230 270 380 49′100 1.9 Ittigen 180 200 220 230 700 0.5 Region Bern 180 230 270 380 49′800 1.8 29 Büromarkt Schweiz 2015 Büromarkt Lausanne Übersichtsstatistik Spitzenmieten (pro m2) 2014 Y-o-Y CHF 500 0.0 % Spitzenrendite (%) 3.8 0 bps Flächenangebot (′000 m2) 34 – 1.6 % 1.8 % – 2 bps 7 – Angebotsquote (%) Projektpipeline (′000 m2) Ausblick 12 Monate Die Anzahl der Leerstände in der Stadt Lausanne und dem angrenzenden zentralen Geschäftsgebiet bleibt gering. Die angebotenen Büroflächen in der definierten Region sanken 2014 in den ersten zehn Monaten leicht auf 34′400 m². Das Angebot fokussiert sich dabei auf die Marktgebiete Lausanne West, den CBD und Vidy. Ausserhalb des zentralen Geschäftsgebiets ist das Angebot allerdings höher. Das Mietpreisband liegt bei CHF 190 - 340 / m² pro Jahr mit Spitzenmieten von ca. CHF 500 / m² pro Jahr für einzelne Flächen in unmittelbarer Bahnhofsnähe. 420 Meter verlängert und verbreitert werden. Dadurch sollen die Kapazitäten des Bahnhofs wesentlich erhöht werden. Der Baubeginn ist für das Jahr 2017 und die Eröffnung bis 2025 geplant. Abbildung 28 Angebot Region Lausanne ′000 m2 Angebotsquote (%) 8 40 35 6 30 25 4 20 15 2 10 SBB zentraler Treiber in den nächsten Jahren 5 0 Angebotene Fläche 2014 2013 2012 Angebotsquote Quelle: JLL Abbildung 27 Abbildung 29 Angebots- und Spitzenmiete Region Lausanne Baupipeline Lausanne nach Status CHF / m2 p. a. ′000 m2 1′100 2011 2010 2009 2008 2007 2006 0 2005 Dieses Jahr werden mit dem Centre de la Fourmi und einem Geschäftshaus an der Route de Chavannes zwei neue Bürogebäude fertiggestellt. Die mittelfristigen Entwicklungen drehen sich vor allem um die geplanten Infrastruktur- und Bauprojekte der SBB. Mit dem Projekt Léman 2030 sollen u. a. die Perrons des Bahnhofs Lausanne auf 16 1′000 14 900 12 800 700 10 600 8 500 6 400 Mietband (25 -75 % Quantil) Median Topmiete Quelle: JLL In Planung: nicht vorvermietet Im Bau: nicht vorvermietet Fertiggestellt 2020 2019 2018 20174 2016 2014 2014 2013 0 2012 2 100 2011 200 2015 4 300 In Planung: vorvermietet Im Bau: vorvermietet Quelle: JLL 30 Büromarkt Schweiz 2015 Stabile Ausblicke für den Büromietmarkt Neben den Infrastrukturmassnahmen ist eine Gebäudeentwicklung der SBB auf dem Gelände um den Bahnhof Renens in Planung, welche ab 2016 realisiert werden soll. Der Architekturwettbewerb wurde im März 2014 erfolgreich abgeschlossen und sieht Büroflächen von ca. 5′000 m2 vor. Die Mobimo Holding AG will zudem in Zusammenarbeit mit der SBB auf dem Areal Rasude (La Poste), welches an den Bahnhof Lausanne angrenzt und ca. 19′000 m2 gross ist, ein modernes Geschäftszentrum mit unterschiedlichen Nutzungsarten entwickeln. Geplanter Baubeginn ist 2018 und die Fertigstellung 2022. Lausanne – Teilmärkte Angesichts der geringen erwarteten Fertigstellungen und einer nach wie vor soliden Nachfrage nach Büroflächen dürfte es kurzfristig keine grossen Veränderungen in den Leerständen in der Stadt Lausanne geben. Das im Vergleich zu anderen Schweizer Städten eher knappe Angebot sollte daher fortbestehen, was auch die Mietpreise unterstützt. Wir erwarten mehr oder weniger stabile Büromieten in den zentralen Marktgebieten von Lausanne im Jahr 2015. Lausanne- Stadtteile Lausanne West/ Crissier Lausanne Nord/ Epalinges CBD Vidy Pully 0 5 Quelle: JLL 10km JLLResearch2014 Mieten und Leerstand Angebotsmieten (CHF / m2 pro Jahr) Quantil Angebotene Fläche 0.25 0.5 0.75 Topmiete Quadratmeter Quote (%) Lausanne CBD 250 330 460 500 7′800 1.0 Lausanne West / Crissier 200 230 Vidy 200 280 270 360 15′300 2.9 350 400 9′400 3.5 Nach Teilmarkt Pully 290 330 400 420 800 1.1 Lausanne Nord / Epalinges 180 240 310 380 1′000 0.5 Stadt Lausanne 220 290 360 500 20′800 1.4 Region Lausanne 190 250 340 500 34′400 1.9 31 Büromarkt Schweiz 2015 Büromarkt Basel Übersichtsstatistik Spitzenmieten (pro m2) 2014 Y-o-Y CHF 430 – 4.4 % Spitzenrendite (%) 3.9 0 bps Flächenangebot (′000 m2) 47 – 17.1 % 2.2 % – 45 bps 175 – Angebotsquote (%) Projektpipeline (′000 m2) Ausblick 12 Monate Die angebotenen Büroflächen in der Stadt Basel gingen weiter zurück und liegen nun unter 50′000 m2. Insbesondere Flächen von mehr als 1′000 m2 werden derzeit auf dem Stadtgebiet wenig angeboten. Dies ist einer der Gründe, weshalb sich einige Basler Grossunternehmen dazu entschieden haben, neue Geschäftsliegenschaften über die nächsten Jahre selber zu entwickeln. Andere weichen ins angrenzende Umland aus, wo die Verfügbarkeit freier Büroflächen höher ist. Das Mietpreisband der Büromieten in der Stadt Basel veränderte sich in den letzten Monaten kaum und liegt bei CHF 180 - 280 / m² pro Jahr. Mieten für Spitzenflächen können bis zu CHF 430 / m² pro Jahr betragen. bezugsbereit. JLL schätzt, dass insgesamt etwa 84′000 m2 Büroflächen in der Stadt Basel im Jahr 2015 fertiggestellt werden, wovon ca. 90 % für den Eigengebrauch sind. Es sind nicht nur Pharmaunternehmen aktiv. Der Versicherungskonzern Baloise entschied im Juni 2014, das Projekt „Ersatzneubauten Aeschengraben“ zu beschleunigen. Es sollen nun drei neue Gebäude bis Ende 2019 mit ca. 30′000 m2 Büroflächen, davon 18′000 m2 für den Eigenbedarf, entwickelt werden. Neben dem neuen Abbildung 31 Angebot Stadt Basel ′000 m2 Angebotsquote (%) 8 80 70 6 60 50 4 40 30 2 20 10 Hochhausprojekte mehren sich 0 Angebotene Fläche 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 Diesen Herbst wird es so weit sein: Der Roche Tower mit einer Höhe von 178 Metern und Arbeitsplätzen für 2′000 Mitarbeiter löst den Prime Tower als höchstes Gebäude der Schweiz ab. Noch vor dem Roche Tower wird das Hochhaus Asklepios 8 im Novartis Campus 2006 2005 0 Angebotsquote Quelle: JLL Abbildung 30 Abbildung 32 Angebots- und Spitzenmiete Stadt Basel Baupipeline Stadt Basel nach Status CHF / m2 p. a. ′000 m2 100 1‘100 1‘000 80 900 800 700 60 600 500 40 400 300 20 200 100 Median Topmiete Quelle: JLL In Planung: nicht vorvermietet Im Bau: nicht vorvermietet Fertiggestellt 2020 2019 2018 2017 2016 2014 2014 2013 2012 2011 Mietband (25 -75 % Quantil) 2015 0 0 In Planung: vorvermietet Im Bau: vorvermietet Quelle: JLL 32 Büromarkt Schweiz 2015 Baloise-Hauptsitz beinhaltet das Projekt auch einen 90-Meter-Turm als Ersatzneubau für das Hotel Hilton. Weitere prominente Hochhausprojekte, welche im Nutzungskonzept Büroflächen zur Vermietung vorsehen, sind der Grosspeter Tower (ca. 11′800 m2 Büroflächen, geplante Fertigstellung: Anfang 2017), das Meret-Oppenheim-Hochhaus (10′000 m2, 2018) und der Claraturm (7′500 m2, 2018 / 2019). Mittelfristige Entlastung auf der Angebotsseite Das Angebot grosser Büroflächen auf dem Stadtgebiet dürfte daher mittelfristig wieder zunehmen. Dies nicht nur in den Neubauten, sondern aufgrund von Freizügen durch Eigenbedarf-Entwickler auch bei Bestandsimmobilien. Für das Jahr 2015 erwarten wir allerdings höchstens einen leichten Anstieg der stadtweiten Büroleerstände und stabile Angebotsmieten. Basel - Stadtteile Basel – Teilmärkte Kleinbasel West St. Johann Kleinbasel Ost Iselin Innenstadt Bachletten/ Gotthelf Breite/ St. Alban Gundeldingen Bruderholz Quelle: JLL 0 5 10km JLLResearch2014 Mieten und Leerstand Angebotsmieten (CHF / m2 pro Jahr) Quantil Angebotene Fläche 0.25 0.5 0.75 Topmiete Quadratmeter Quote (%) Innenstadt 240 270 310 Breite / St. Alban 180 230 290 430 13′500 2.1 370 4′500 1.3 Gundeldingen 160 220 Bachletten / Gotthelf 200 230 270 300 3′700 2.2 280 300 1′100 1.3 Iselin 150 St. Johann 160 190 230 270 300 0.7 200 280 400 2′500 1.0 Kleinbasel West Kleinbasel Ost 170 220 250 330 16′700 6.1 200 240 280 320 4′600 1.7 Bruderholz 180 230 250 250 0 0.0 Stadt Basel 180 230 280 430 46′800 2.2 Nach Teilmarkt 33 Büromarkt Schweiz 2015 Büromarkt Europa Abbildung 34 Büroinvestitionen in EMEA-Region, Mrd. EUR 40 30 20 Q3 14 Q1 14 Q3 13 Q1 13 Q3 12 Q3 11 Q1 12 Q1 11 Q3 10 Q1 10 Q3 09 Q1 09 Q3 08 Q1 08 Q3 07 0 Q1 07 10 Q3 06 Die Unsicherheit bezüglich der ökonomischen Entwicklung in der Eurozone hat auch die Dynamik an den Nutzermärkten jüngst etwas gedämpft. Das europäische Bürovermietungsvolumen ist im 3. Quartal um ca. 20 % gegenüber dem Vorquartal gesunken. Mit insgesamt 2.2 Mio. m² ist das schwächste Quartal seit Anfang 2012 zu notieren. Der gewichtete europäische Büro-Mietpreis-Index von JLL von 24 Städten blieb im Quartalsvergleich unverändert und im Jahresvergleich resultierte noch ein Plus von 2.4 %. Obwohl das Ausbleiben von Strukturreformen und die Gefahr einer Deflation die Risiken einer Abwärtsspirale in der Eurozone erhöhen, geht JLL derzeit davon aus, dass mit dieser Entwicklung kein anhaltend fundamentaler Abschwung verbunden sein wird. Dies verdeutlicht die Immobilienuhr von JLL (Abbildung 37), in der sich eine große Anzahl der Märkte in den beiden linken („Mietpreis-Wachstums”-)Quadranten bewegen. Dazu gehören insbesondere auch Märkte im peripheren Europa. Die europaweit aggregierte Leerstandsquote liegt bei knapp unter 10 %. Aufgrund der relativ niedrigen Fertigstellungsvolumina in den letzten Jahren in vielen Märkten ist auch bei einer schwachen Nachfrage mit einer stabilen Entwicklung in den Leerständen zu rechnen. tionen in europäische Büroimmobilien erreichte in den zwölf Monaten von Q3 2013 bis Q3 2014 mit beinahe EUR 90 Mrd. den höchsten Stand seit 2008, und die durchschnittliche Spitzenrendite sinkt weiterhin. Die Bodenbildung an den Nutzermärkten und die im Vergleich zu anderen Anlageklassen relativ attraktiven Bewertungen europäischer Immobilien ziehen verstärkt Investoren an. Q1 06 Nutzermärkte: Pause in der Erholung Transaktionsmärkte: Investoreninteresse intakt Die Erholung an den Investitionsmärkten setzte sich trotz der verlangsamten Dynamik an den Nutzermärkten fort. Das Volumen der Investi- Quelle: JLL Abbildung 33 Abbildung 35 Y-o-Y-Veränderung (Ø von 24 europ. Märkten) Spitzenrendite, % (Ø von 24 europ. Märkten) % 6.5 40 6 20 5.5 0 5 – 20 4.5 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2005 2006 Spitzenbüromiete 2001 4 – 40 Büroflächenanmietung Quelle: JLL Quelle: JLL 34 Büromarkt Schweiz 2015 Oslo 505 € 5.00% Stockholm 7.0% 494 € 4.00% 9.0% Moskau Abbildung 36 870 € Büromieten, Renditen und Leerstände, Q3 2014 9.50% 15.5% Dublin 484 € 5.00% 15.0% Warschau Amsterdam London Spitzenmiete 1'450 € 3.75% Spitzenrendite 345 € 4.7% 288 € Leerstandquote Frankfurt 420 € 4.65% 10.7% Q-o-Q Veränderung Paris Höher 740 € Unverändert 4.00% 7.4% Tiefer München 390 € 4.30% Budapest 7.0% 240 € Lyon 300 € 300 € Lissabon 219 € 6.00% 13.8% 5.45% 15.8% 6.50% Mailand 5.50% 470 € 7.30% 16.9% Bukarest 4.80% 14.4% 6.0% 222 € 8.00% 14.4% 5.00% 12.0% Barcelona Madrid 210 € Rom 5.50% 13.3% Oslo 380 € 5.30% 13.3% 505 € 5.00% 7.0% 6.0% Stockholm 494 € 4.00% Moskau 9.0% 870 € Dublin Abbildung 37 484 € JLL Büroimmobilienuhr Q3 2014 5.00% 15.0% Warschau Amsterdam London Helsinki, Lyon, Moskau Köln 1'450 € 3.75% 345 € 288 € Frankfurt Berlin, Frankfurt, Stuttgart 420 € Paris 740 € Hamburg, München, Oslo 4.00% St. Petersburg 4.65% 10.7% München 7.4% 390 € 4.30% Budapest 7.0% 240 € Verlangsamtes Mietpreiswachstum Lissabon 219 € Dublin, Luxemburg, London City, London West End 6.50% 13.3% Madrid 300 € 5.00% 12.0% Lyon 300 € 5.50% 6.0% 470 € Bukarest 222 € 4.80% 14.4% 8.00% 14.4% Rom 5.50% 13.3% Beschleunigtes Mietpreiswachstum 7.30% 16.9% Düsseldorf Mailand Beschleunigter Mietpreisrückgang Barcelona 210 € 6.00% 13.8% 5.45% 15.8% 4.7% 380 € Verlangsamter Mietpreisrückgang 5.30% Kiew 6.0% Genf, Zürich, Warschau Stockholm Manchester Istanbul Edinburgh Amsterdam, Mailand Madrid Quelle: JLL, Oktober 2014 Lissabon Athen, Barcelona, Bukarest, Budapest, Brüssel, Kopenhagen, Paris CBD, Prag, Rom Die Uhr zeigt, wo sich die Büromärkte nach Einschätzung von JLL innerhalb ihrer Mietpreis-Kreisläufe Ende September 2014 befinden. Der lokale Markt kann sich in der Uhr in verschiedene Richtungen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten bewegen. Die Uhr ist eine Methode zum Vergleich der Positionen der Märkte in ihrem Kreislauf. Die Positionen sind nicht zwingend repräsentativ für den Investment- und Projektentwicklungsmarkt. Die Positionen der Märkte beziehen sich auf die Spitzenmieten. Es gibt Märkte, die keinem konventionellen Zyklus folgen und sich eher zwischen 9 und 12 Uhr bewegen. In diesem Fall repräsentiert 9 Uhr einen Mietanstieg nach einer Periode der Mietstabilität. 9.50% 15.5% Büromarkt Schweiz 2015 35 Methodologie Die letzten Datenpunkte, welche in die Studie eingeflossen sind, haben den Stichtag 31.10.2014. Angebotsdaten für Mieten und Leerstände basieren auf statistischen Auswertungen aller Mietflächen > 250 m2 im JLL Mietzinstool und der Marktexpertise interner Transaktions- und Vermarktungsberater. Das Flächenangebot wird per Stichtag und die Angebotsmieten werden über eine 12-Monats-Periode erhoben. Das Flächenangebot ist die Summe aller sofort anmietbaren Flächen sowie aller Flächen, die in den nächsten sechs Monaten des Stichtags verfügbar werden. Das Mietpreisband von JLL wird bestimmt durch die 25 %- und 75 %-Quantile der analysierten Angebotsmieten in einem Marktgebiet. Die Spitzenmiete ist im Sinne einer üblicherweise erzielbaren Miete für eine hochwertige Bürofläche im besten Teilmarkt zu verstehen. Die analysierten Marktgebiete und Teilmärkte entsprechen nicht immer den administrativen Grenzen des Stadtgebiets, sondern gehen meist darüber hinaus. Die Qualität einer Bürofläche wird aus einem Mix der Lage- und der Ausstattungsqualität bestimmt. Der Bestand an Büroflächen wurde mit Beschäftigten- und Bautätigkeitsstatistiken geschätzt. Das geschätzte Investitionsvolumen basiert auf einer Hochrechnung der über die Zeitperiode durch JLL registrierten Transaktionen. Die Kapitalwerte und Anfangsrenditen werden durch eine Auswertung aktueller Transaktionen, Bewertungen und Geschäftsberichte festgelegt. Die Büro-Spitzenrenditen sind auf Nettobasis berechnet und gelten für Büroliegenschaften erstklassiger Qualität in bester Lage, die zur aktuellen Spitzenmiete an bonitätsstarke Mieter langfristig voll vermietet sind. Die Projektpipeline setzt sich zusammen aus laufenden Neubauprojekten und bekannten Bauvorhaben in der Entwurfs- oder Planungsphase mit Fertigstellungstermin vor Ende 2020 abzüglich Abgängen über die gleiche Zeitperiode. Als „vorvermietet“ gelten Flächen, die zum Stichtag nicht mehr zur Anmietung verfügbar sind oder für den Eigenbedarf gebaut werden. 36 Büromarkt Schweiz 2015 Projektteam Martin Bernhard Daniel Macht Jan Eckert Karl-Frank Meinzer Philippe Frei Daniel Schneider Alain Kunz Patrik Stillhart Kontakt Jones Lang LaSalle AG Zürich Prime Tower, Hardstrasse 201 8005 Zürich +41 44 215 75 00 +41 44 215 75 01 Genf Boulevard James-Fazy 13 1201 Genf +41 22 750 06 82 +41 22 750 06 81 Jan Eckert CEO Schweiz Zürich +41 44 215 75 10 [email protected] Martin Bernhard Head Research Zürich +41 44 215 75 23 [email protected] www.jll.ch Disclaimer Die in dieser Publikation gemachten Aussagen und Interpretationen wurden von JLL erarbeitet. Die Autoren dieser Studie lehnen jegliche Haftung für Entscheide und deren Konsequenzen, die sich auf diese Publikation beziehen, ab. Diese Studie kann nicht als Ersatz für professionelle Beratung betrachtet werden. Ebenso beziehen sich die in dieser Studie gemachten Aussagen und Interpretationen ausschliesslich auf die Meinung der Autoren und repräsentieren nicht zwangsläufig die Meinung der Jones Lang LaSalle AG, bei der die Autoren angestellt sind. Die Aussagen in diesem Dokument beziehen sich auf den Zeitpunkt, zu dem die Dokumentation erstellt wurde, und beruhen auf öffentlich zugänglichen Informationsquellen, JLL übernimmt keine Verantwortung oder Haftung für die Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Publikation enthaltenen Informationen. Aus diesen sich auf die Vergangenheit beziehenden Informationen können und dürfen keine Schlüsse auf zukünftige Entwicklungen gezogen werden. Diese Publikation oder Teile davon dürfen ohne die schriftliche Einwilligung von JLL nicht nachgedruckt, verkauft oder vertrieben werden. © Januar 2015