... - Sadık Yalsızuçanlar

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 40 Erzaehlungen Aus Der Untersuchungshaft und andere Geschichten Autor Sadık Yalsızuçanlar Übersetzerin Vildan Yalsızuçanlar 1. Wegen eines Vorfalles zwischen mir und dem Ortsvorsteher des Stadtviertels Karşıyaka hatte man der Polizei meine Adresse genannt. Genau zu diesem Zeitpunkt ist mein Vater von der Treppe gefallen. Die Nachbarn haben die Polizei gerufen. Sie sind gekommen und haben meinen Vater mitgenommen. İch habe sofort bei der Wache angerufen. “Komm und hole deinen Vater ab,” haben sie gesagt. Da man nach mir fahndete, bin ich nicht hingegangen. İch bat einen Nachbarn, für mich hinzugehen. Auf der Wache sagte man ihm, dass mein Vater nicht dort waere. Am nechsten Tag rief ich wieder dort an. Man empfahl mir, mich zu stellen. İch würde meinen Vater nicht sehen dürfen, wurde mir gesagt. İn der Zwischenzeit hatte ich mich bei der Menschenrechtsorganisation gemeldet. Sie haben sich mit der Angelegenheit bescheftigt. Am nechsten Tag rief ich auf der Wache an und fragte, was sie mit meinem Vater gemacht hetten. Auf meine Frage, ob sie meinen Vater getötet haben, antwortete mir ein Beamter namens Recep:”... geh und such ihn doch, aber das wird nicht einfach für dich sein.” Sein Lachen hallte durch den Hörer. Zwanzig Tage nach diesem Vorfall hat man unser Haus in Kadifekale untersucht. Mit einem Schlosser zur Hilfe haben sie die Tür geöffnet. Sie nahmen den Ausweis meines Vaters, den Kalender mit den Fotos von Che und das goldene Armband meiner Schwester mit. Wie man dem Autopsiebefund entnehmen kann, hatte er Brüche und Weichteiltraumata an seinem Körper. Auch ist zu erkennen, dass er ,auf mehrere Einschlege folgend, eine Gehirndurchblutung erlitt. İn der Aussage des Zugführers war zu lesen, dass er ihn nicht angefahren habe. Nach dem er ausgestiegen war, habe er erkennen können, dass man ihn geschlagen hatte. Zudem bestetigt der Autopsiebefund die Aussage des Zugführers. İn dem Befund steht ausserdem, dass die Wunden, die man ihm zufügte, am heilen waren. Die Beschuldigungen des Staatsanwaltes sind ünbegründet. Es ist erwiesen, dass mein Vater nicht wegen des Zugaufpralls, sondern an den Folgen der Schlege, also an einer Gehirndurchblutung gestorben ist. Man fand den Leichnam meines Vaters ohne seinen Ausweis. Einen Tag davor wurde sein Ausweis aus unserem Haus entnommen. Trotz dieser Tatsache wird er im Krankenhaus und in der Leichenhalle als anonym aufgenommen. Keines unserer Gesuche bei der Staatsanwaltschaft ist bisher beantwortet worden. Sie haben nicht nach meinem Vater gesucht. Man hat versucht diese Angelegenheit zu vertuschen. Es ist ganz offentsichtlich, dass man meinen Vater gefoltert hat und dass man ihn, nachdem sein Zustand sich verschlechtert hatte, auf die Fahrgleise gelegt hat, damit man der Sache den Schein eines Zugunglückes geben konnte. 2. Man hatte sich über meinen Mann, nachdem er das Geld für die Schafe, die er aus wirtschaftlichen Gründen gekauft hatte, nicht rechtzeitig hatte zahlen können, beschwert. Daraufhin hat man ihn am zehnten Mai in die Untersuchungshaft genommen. Auf der Wache wurde er von den dortigen Beamten stendig verprügelt. Einer der Beamten hatte auch uns mit Tritten von der Wache verjagt, nachdem wir dort hingegangen waren, um meinem Mann Essen zu bringen. Nach fünf Tagen hat man meinen Mann frei gelassen. Sein Zustand war erbaermlich, es ging ihm überaus schlecht. Sein Körper war übersaet von blauen Flecken. Er beschwerte sich stendig über Magen und Kopfschmerzen. Als es ihm immer schlechter ging, brachten wir ihn ins Krankenhaus. Das Bemühen der Arzte reichte nicht aus, um ihn am Leben zu halten. Bevor man ihn frei gelassen hatte, liess man ihn bei der Gerichtsmedizin untersuchen. Laut diesem Befund war er vollkommen gesund. Sie sagten, dass er auf Grund seines Alters gestorben sei. Nach meiner Beschwerde hatte die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung seines Todes gefordert. Eine Autopsie wurde vernommen. Diese sagte aus, dass der Tod meines Mannes aufgrund von Atemnot nach Folge eines Herzinfarktes erfolgt sei. Der Bericht stellte zudem fest, dass es keine Spuren von irgendwelchen Gewalteinschlaegen geben würde. Von einem vegrössertem Herzen war die Rede im Bericht. Um die genaue Todesursache festzustellen, hat man der Leiche eine Gewebeprobe entnommen und diese der Gerichtsmedizin zugeschickt. Auch aus dieser Untersuchung ist nichts herausgekomme 3. Waehrend der Vorfelle, die sich in der Nacht des siebzehnten Septembers ereigneten, ist ein Polizist namens Sermet Ilıca ums Leben gekommen. Zwei Polizisten wurden verletzt. İn den Abendnachrichten wurde berichtet, dass die Aktivisten der Organisation den Landkreis angegriffen hetten. Wehrend der Ereignisse habe ich beobachtet, wie Polizeibeamte in den Stadtvierteln Batı Varto und Goşan wahllos auf die in stadtnaehe stehenden Hauser geschossen haben. Nach einer Weile bin ich auf den Hınısweg gegangen. Eine Frau war vor ihrem Haus im Schussfeuer umgekommen.Sie haben die Plastikplane, mit der wir das Futter für den Winter abgedeckt hatten, in Brand gesetzt. Das Heu brannte lichterloh. Ein paar Maenner, von denen man sagte, sie würden zu einem besonderen Polizeitrupp gehören, haben langandauernde Schüsse auf die Geschaefte abgefeuert. Saemtliche Regale und die Schaufenster sind mit einem lauten Getöse dem Erdboden gleichgeworden. Der Gouverneur und der Polizeipresident sind gekommen. Der Gouverneur gab eine Erklerung ab: man hette einen Zufluchtsort der Terrororganisation ausgehoben, Waffen und verschiedene Dokumente der Terrororganisation hette man sichergestellt und fünf Personen, die der Organisation Beihilfe geleistet hetten, weren verhaftet. Die Stimme des Gouverneurs zitterte. Die Reporter haben keinerlei Fragen gestellt. Auch der Polizeipresident gab seine Erklerung ab. Er machte ausdrücklich klar, dass der grösste Schaden am Polizeipresidium und am Wohnheim der Lehrer festzustellen gewesen sei. Die Aufmerksamkeit eines Zeitungsreporters, der fünfunddreissig Kilometer den Weg von Muş bis zum Landkreis gefahren war, wurde auf einen pechschwarzen Boden, der links unterhalb der Brücke gleich zur Einfahrt des Ortes zu sehen war, gelenkt. Die Reporter wanden sich uns zu. Einer fragte, wie sich die Vorfelle ereignet hetten. Der Sohn meines Onkels, Abdussamed antwortete:” Sie sind gleich am frühen Morgen gekommen und haben mit ihren Waffen losgeschossen. Das Winterheu unserer Tiere ging sofort in Brand auf. Es waren dreissig bis fünfunddreissig Ballen. Alle sind abgebrannt. İhr könnt es sehen, alles ist zu Asche geworden.” İch konnte es nicht mehr aushalten und habe mich in das Gesprech eingemischt, “ Fünfhundert Tonnen Heu sind verbrannt. Sieht euch die Pferde an, sieht euch diese Pferdeleichen an! Sie haben auch auf die Pferde geschossen. Seit gestern liegen sie dort, ihre Leichen sind aufgequollen, sie stinken. Es waren unsere Pferde, sie haben auf sie geschossen und sind einfach gegangen. Eigentlich ist unser Landkreis nicht so öde, sondern grün und bewaldet. Aber da das Land nach jedem Gefecht abgebrannt wird, sind die Beume rar geworden. Die Zustendigen glauben , dass die Umgebung als Zufluchtsort für die Terroristen gut geeignet ist, deswegen fellen sie die Beume ab. Die Rodungen und Fellungen haben die Landschaft in diesen Zustand gebracht. Sie hat sich in eine Oase verwandelt. Wenn das so weitergeht, wird es bald nicht einen einzigen Baum geben.” Wir haben die Reporter in das Stadtviertel namens Gümgüm gebracht. Die hiesigen Heuser waren am meisten beschedigt. Die Gemeuer sind voller Löcher. Die Schusslöcher haben einige der Mauern in einen Bienenstock verwandelt. Auf vielen Mauern steht “Der einzige Ausweg ist, sich zu stellen” “Komm und stelle dich, flüchte dich in die aufnehmenden Hende des Staates” geschrieben. Es steht geschrieben in blauer Farbe. Die Spuren der Einschüsse haben sich mit den Buchstaben vermischt und eigenartige Figuren sind auf dem Gemeuer entstanden. Nachdem sie sich alles angesehen haben, setzten sich die Reporter in ein Kafe. Mein Onkel erzehlte ihnen von den Unbarmherzigkeiten des Einsatzkomandos. Er erzahlte davon, dass sie wahllos Personen, die ihnen nicht geheuer waren, mitnahmen . “Wir hören nie wieder etwas von denen. Es ist unklar, von woher sie diese Befehle erhalten.Die Sicherheitkraefte des Landkreises lassen sie einfach walten und schalten wie sie wollen, ohne sie in irgendmöglich aufzuhalten.” Unser Freund der Kassettenverkaufer war auch im Kafehaus. “Schaut euch den Zustand meines Gescheftes an”, sagte er,”tausende meiner Kassetten sind zerstört. Mein Schaden ist unübersehbar.” 4. Man hat mich mitten in der Nacht meinem Haus im Dorfe entrissen und mich in die Untersuchungshaft genommen. İm Auto, in das ich gezerrt wurde, haben die Beamten angefangen, auf mich einzuschlagen. Sie sagten, dass sie mich vegewaltigen und mich umbringen würden. İch wurde ins Polizieipresidium gebracht. Nach dem ich ausgestiegen bin, haben sie mir die Augen zugebunden. Man brachte mich in ein Zimmer. Staendig wurde ich nach Personen gefragt, deren Namen ich zum ersten Mal hörte. Mit jeder verneindenden Antwort, steigerte sich ihre Wut, sie schrien mich an und fragten mich, ob ich an diversen Vorfaellen beteiligt gewesen bin. Dann zogen sie mir die Kleider aus. Sie haben mit einem Wasserwerfer auf mich gezielt und mich anschliessend auf eine Decke gelegt. Nachdem sie mich an Henden und Füssen festgehalten haben, gossen sie etwas, von dem ich dachte, dass es Saure were, auf meinen Körper. An meinen rechten Zeh und an meine Geschlechtsorgane haben sie Draehte befestigt. Anschliessend verpassten sie mir Stromschlege. Danach haben sie mit einem nassen Lappen meine Geschlechtorgane behandelt. Man hat mich in kaltes Wasser getaucht. Danach wurde ich splitternackt an eine Wand gestellt. So liessen sie mich zurück. Halb meines Verstandes beraubt, wartete ich in diesem Zimmer. Meine Leisten waren wie beteubt. Mir war kalt. İch weiss nicht wie viel Zeit vergangen ist. Die Tür öffnete sich, sie brachten meinen Onkel hinein. Sie wollten, dass ich weiterhin nackt an der Wand stehenbleibe. Schau, guckt her, sagten sie, wende deinen Blick nicht ab. Man hat meinen Onkel vor meinen Augen gefoltert. Sie haben ihm einen Gummiknüppel in den Anus gesteckt und mir gedroht, dass sie das gleiche mit mir machen würden. Mich an meinen Füssen festhaltend, liessen sie mich aus dem Fenster haengen. Sie sagten, sie würden mich fallen lassen. Wenn sie mich gerade nicht folterten, drehten sie Marschmusik auf und liessen mich die Schreie meiner Freunde hören. Eines Nachts haben sie mich in den Gepaeckraum des Autos gepackt, wir sind an eine Brücke gekommen. Sie liessen mich an den Füssen von der Brücke hengen und sagten, dass sie mich töten würden. İch bekam einen Nerverzusammenbruch und wurde bewusstlos. Als ich wieder zu mir kam, stellte ich fest, dass ich in einer Nervenheilanstalt war. Aber ohne mich zu untersuchen, wurde ich wieder mitgenommen. Als man mich zur Staatsanwaltschaft brachte, sagte man mir, dass ich im Falle, dass ich die Aussagen nicht bestetigen würde, wieder zurück bringen und mich noch grösseren Folterungen aussetzen und mich anschliessend umbringen würde. 5. Mit verbundenen Augen wurde ich den Befragungen ausgesetzt. Sie stellten mir Fragen über Personen und Ereignisse, von denen ich nichts wusste und sagten, dass ich meine Schuld gestehen solle. Wir werden dich erhengen, wir bringen dich um. Niemand wird etwas davon mitbekommen. Noch nicht einmal ein Staatskanzler kann hier hineinkommen. Niemand würde sie um Rechenschaft fragen, sagten sie. Sie fingen an, mich zu schlagen. Sie drohten mich zu vergewaltigen. İch hatte grosse Angst. İch werde alles akzeptieren, was ihr wollt, sagte ich. Sie haben mich auf eine nasse Decke gelegt. Sie hielten mich an Henden und Füssen fest und banden einen Draht an meinem Zeh fest. Man goss Wasser auf mich und mit einem Draht, das man abwechselnd auf meine Brustwarzen, meinem Geschlechtsorgan und meinen Lippen hielt, verpasste man mir Stromschlege. Mein ganzer Körper erlitt einen Schock. İch wurde ohnmechtig. İch wurde in die Einzelhaft gebracht. İn den nechsten Tagen erlitt ich Blutungen. Man brachte mich in eine Geburtsklinik. Aber weil der Beamte nicht von meiner Seite wich, wurde ich nicht untersucht. Mir wurde lediglich Medizin verschrieben. Sie brachten mich wieder zurück. İn der Zelle liess man mich steandig die Schreie meiner Freunde hören. 6. Man verhaftete mich an meinem Arbeitsplatz und brachte mich in die U‐Haft. Sie sagten, dass ich alles erzehlen solle, ansonsten würde man mich foltern und vergewaltigen. İch wusste nicht, was ich ihnen erzehlen sollte. Aus diesem Grund schlugen sie mich. İch fing an zu weinen. İch habe alles, was sie mir vorsetzten bejaht. Danach brachten sie mich in Einzelhaft. İn Begleitung von Marschmusik liess man mich die Schreie der anderen Gefangenen vernehmen. Wenn das Geschrei des Einen aufhörte fing das Geschrei des Anderen an. So ging das stundenlang. İch weiss nicht, wieviel Zeit verstrichen war, als man mich wieder holte. Man band mir die Augen zu und zog meine Kleider aus. İch war splitternackt. Sie machten sich über mich her. Danach legte man mich auf eine nasse Decke und band etwas an meinen Zehen fest. Aus lauter Angst war ich bewusstlos geworden. Mit Schlegen brachten sie mich wieder zu mir. Danach wurde ich wieder in die Zelle gebracht. İmmer wenn ich die Schreie der anderen hörte, wurde ich fast wahnsinnig. 7. Von mehreren Henden in die Höhe gehoben, hatte man mich ins Auto gehieft. Mit meiner Jacke hielt man mir die Augen zu. İch wurde durchsucht und gleichzeitig erzehlte mir einer der Todesschwadronen, die Geschichte vom Ende des Weges... “Du bist uns vorher entwischt. Aber jetzt wirst du uns nicht mehr entkommen. Wir werden dich wohl verlieren. Niemand hat gesehen, wie wir dich geschnappt haben.” Das waren die Stimmen von denen, die mich im Jahre 1993 versucht hatten zu entführen. İch habe die Person zu dieser Stimme spaeter kennengelernt. Er war der Mörder von vielen. Er war einer der Folterchefs. Sie liessen Marschmusik im Auto laufen. Eine Schiebetür öffnete sich. Das war die Eingangsetage eines Gebeudes. Man hat mich sofort in ein Zimmer gebracht. Man hat mich meiner Kleider und meiner Sachen entledigt. Als man mir meine Uhr abnahm, konnte ich sehen, dass wir 45 Minuten für die Fahrt hierher gebraucht hatten. Man erinnerte mich wieder daran, dass das hier keine Polizeistelle sei und somit wurde kein Protokoll aufgenommen. Statt meiner eigenen Kleidung gab man mir ein Nachtzeug, man sagte mir, dass dies hier ein anderer Ort were und ich zu reden hette. Man konnte sich meine Antwort eigentlich schon denken. İch antwortete auf alle Fragen mit einer offenen und entschlossenen Art: “İch werde mein Recht auf Schweigen benutzen, ich werde İhnen keine Aussage machen, ich befinde mich im Hungerstreik.” Die Manner, die mich befragten, waren unmaskiert. Das hatte mich überaus überrascht. İch versuchte zu verstehen, was hier vor sich ging. “Wir haben dir gesagt, dass dies hier ein durchaus besonderer Ort ist. Deine Würde wird hier nicht angegriffen, du wirst hier nicht gefoltert werden. Denn du wirst der letzte der Vermissten sein”, sagte man mir. Ja, alles war sehr offenkundig. Das war also der Grund, warum sie mich unmaskiert hinterfragten. “Wir geben Dir zwei Tage Zeit”, sagten sie, “ wenn Dein Verhalten sich nicht endert, wirst Du am zweiten Tag, morgens um drei zum Tode verurteilt und somit Deinen Platz neben den anderen Vermissten einnehmen.” Sie lamentierten langanhaltend über die verlorene Politik des Staates. İch wusste, dass man mich töten würde. İch versuchte, mir alle Einzelheiten genaustens einzupregen. “Mein Sohn”, sagte einer der Befrager, “ist es nicht donkischottisch was ihr hier tut?” “Ja, so ist es” antwortete ich ihm, “aber es wird der Tag kommen, da wir es nicht mehr nötig haben Don Quischot zu sein.” “Du hast eine starke Persönlichkeit, die fest mit ihrer Sache verbunden ist” sagte er. Am zweiten Tag wurden mir die Augen zugebunden. Man sagte mir, dass es noch acht Stunden bis zur Vollstreckung meines Todesurteils weren. Danach klerten sie mich über die Notwendigkeiten dieses Urteiles auf. “Du kannst dir Deinen Tod aussuchen”, sagte der oberste Scharfrichter, “ach ja,ist es Dein Wunsch, dass ein Geistlicher kommt? Nun falls nicht , werden wir trotzdem die religiösen Exerzizien vollziehen lassen.” Man brachte mich erneut in die Zelle. Nach langen Stunden war der erwartete Moment gekommen. Man holte mich aus der Zelle raus und brachte mich in ein Zimmer. Hier wurden mir meine Kleider zurückgegeben, ich durfte mich anziehen. Anschliessend wurde ich mit drei Henkern zusammen in ein Auto gebracht. Nach ungefehr fünfzehn Minuten Fahrt, gab mir einer der Drei eine Kugel in die Hand. “Hier, dass ist die Kugel, die Dich töten wird. Du wirst es noch nicht einmal spüren, wie das Leben aus Dir strömt. Was ist das für ein Gefühl, mit seinem Henker zu reden?” das Gedicht “Wehrend ich meinen Henker anlechelte” von İsmet Özel kam mir in den Sinn. İch lechelte. Mein Gedanken schweiften dahin. Erst als mein Henker seine geladene Waffe an meine Schlefe hielt, bin ich wieder zu mir gekommen. “Lach du nur” , sagte er, “aber wer zuletzt lacht, lacht am besten”. Der andere mischte sich ein und sagte, dass meine Zeit noch nicht gekommen sei. Wir sind noch etwas weiter gefahren und hielten anschliessend an. “Wir werden dir noch etwas Zeit zugestehen, darum haben wir dich an einen anderen Ort gebracht.” Wir stiegen aus und ich befand mich an einen neuen Ort. Es waren Stimmen von Funksprechgereten zu hören. Das war der bekannte Ort. Die Sektion zur Bekampfung von Terrorismus. Die Henker, die mich hierherberacht hatten, waren schnell wieder verschwunden. Der Zustandige Beamte nahm meine Personalien auf, anschliessend sagte er:”Wir kennen Dich, willst du aussagen?”. İch sagte, ich würde mich im Hungerstreik befinden und das ich Gebrauch auf mein Recht zu Schweigen machen würde. “Nimmt den hier fort” schrie einer daher, er sah mich so an, als würde er mich anspucken wollen. Die Folter begang. 8. Man hat mich zur Polizeiwache gebracht. Wahrend meiner Hinterfragung stellte mir ein Beamter, dessen Namen ich nicht wusste, viele Fragen. Als ich ihm sagte, dass ich die Frage nicht verstanden habe, stand er auf. Plötzlich hat er mir einen Tritt in den Bauch verpasst. Nach diesem Schlag bin ich hingefallen. İch lag auf dem Boden, er verpasste mir weitere Tritte. Der Geruch von Blut war zu vernehmen. Anschliessend hat man mich eingesperrt. Obwohl ich nachdrücklich nach einem Arzt gebeten habe, hat man mich nicht zu einem Arzt gebracht. Vier Stunden nach diesem Vorfall, wurde mir schlecht. Erst dann brachte man mich zu einem Arzt. Sie zwangen mich, dem Arzt zu sagen, dass ich Fasten würde und das dies der Grund meiner Übelkeit were. İch habe mich danach gerichtet. Aber meine Schmerzen hielten an. Bis zum Morgengrauen habe ich mich im Krankenhaus vor Schmerzen gewunden. Als die Schmerzen nicht mehr zum Aushalten waren, bin ich zum Bereitschaftsarzt gegangen. İch erzehlte ihm die Wahrheit. İch wurde bewusstlos. Wehrend der Tritte war meine Milz geplatzt. 9. Um fünf Uhr sind sie zu uns nach Haus gekommen. Sie brachten mich in ein anderes Zimmer und sagten, dass ich mich ausziehen sollen. Als ich sagte, dass das hier nicht die Polizeiwache sei, antworteten sie mir “Weisst du, wir sind keine Menschen. Wir entreissen Menschen ihre Nieren.” Als ich mich weigerte mich auszuziehen, hob einer der Beamten mit Gewalt mein T‐Shirt hoch. Er zeigte mich den anderen und beschimpte mich mit widerlichen Worten. Sie haben mich sexuell missbraucht. Danach haben sie meinen kleinen Bruder befragt. “Mit wem hat deine Schwester kontakt, wie reden diese Menschen, wie spricht sie mit ihnen..” Seit zwei Jahren, muss ich auf Grund des Druckes, den sie machen , stendig meinen Arbeitsplatz wechseln. Zivile Beamte, die meinen Arbeitsplatz aufsuchen, sagen meinem Chef, das ich eine Terroristin sei und das man mich dort nicht arbeiten lassen solle. Aus diesem Grunde haben mich viele meiner Arbeitgeber aus nichtigen Gründen entlassen. 10. Am Tag des Vorfalles haben sie mich zusammen mit meiner Nichte verhaftet. Dort hat man mich ausgezogen. İch war splitternackt. Sie haben mich,meine Brüste und meine Vagina drückend und kneifend sexuell belestigt. İch sagte ihnen, dass ich schwanger sei. Einer von denen sagte, “ Treib es ab, ich mach dir ein neues.” Ein anderer fing an mit einem Gummiknüppel auf meinen Körper einzuschlagen. Mein linker Arm erlitt einen starken Schmerz. İch bin auf den Boden zusammengefallen. Mein Arm war gebrochen. Man brachte mich ins Krankenhaus. İch war nackt. Sie hatten mir meine Kleider zerfetzt. İn diesem Zustand haben sie mich auf den Fluren herumgeschleppt, mich zur Toilette gebracht. Man hat mich mit dem Wasserwerfer attackiert. Einer hielt mich stark an meinen Armen fest, plötzlich haben sie mir etwas in meine Scheide gesteckt. İch habe erst speter gemerkt , dass es ein Schlauch war. Sie haben mir einen starken Wasserstrahl verpasst. İch wurde bewusstlos. Am nechsten Tag brachte man mich vor den Bereitschaftsrichter. İch machte meine Aussage. İch kann mich nicht mehr daran erinnern, was ich gesagt habe. Nach meiner Aussege brachte man mich ins Gefangnis. 11. An dem Abend, an dem sie mich verhafteten, waren wir dabei, den Geburtstag meines Neffen zu feiern. Mein Schwager hatte meine allerliebste Fruchttorte gekauft. Weahrend wir die Geschenke überreichten, klingelte es an der Tür. Sie sagten, das sie mich wegen Diebstahls verhaften würden. Natürlich hat ihnen das niemand geglaubt. Meine Schwester erlitt einen Zusammenbruch. Mein Schwager wollte mit mir kommen. Sie waren dagegen. Wir sind in ein Auto mit verdunkelten Fenstern eingestiegen. Wir sind ungefehr fünfzehn bis zwanzig Minuten gefahren. Anschliessend sind wir in das Untergeschoss eines Gebaudes gegangen. Man brachte mich in einen grossen dunklen Salon. Man hat mich ausgezogen. So, nun fange an zu singen, sagte einer. Was wollt ihr von mir, habe ich gefragt. Spiel uns nichts vor, schrie mich einer an. Plötzlich fing er an, auf mich einzuschlagen. İch wusste nicht, wie mir geschah. Meine Nase tat mir weh. Sie war wahrscheinlich gebrochen. Das Blut war in alle Richtungen gespritzt. İcn bin zusammengefallen. Sie liessen mich dort liegen und sind gegangen. Nach ein zwei Stunden sind sie wieder gekommen. Einer der Beamten zwang mich mit ihm Oralsex zu machen. Als ich mich weigerte, zog er mich an den Haaren und schlug meinen Kopf gegen die Wand. Mit Gewalt brachte er mich dazu, es zu tun. Danach habe ich mich übergeben. İch lag auf dem Boden in mitten meinem Erbrochenem. Danach hat er auf mich uriniert. Am nechsten Tag ging es weiter. Am nechsten Tag haben sie mich splitternackt in eine Zelle gepackt, in der sechs Menner waren. Nach ein paar Tagen, die ich hier in einer Ecke kauernd verbracht hatte, holten sie mich raus. Sie brachten mich auf die Toilette. Du bist sehr dreckig geworden, haben sie gesagt und mich unter einen Wasserstrahl gehalten. İch bin bewusstlos geworden. Als ich wieder zu mir kam, bemerkte ich, wie jemand mit einem Gummiknüppel an meiner Scheide rieb. Danach hat er mich vergewaltigt. İch bin wieder bewusstlos geworden. Nach diesem Tag bin ich nie wieder zu mir selbst gekommen. Nach Ende der Gerichtverhandlung und nach meiner Entlassung, bin ich für lange Zeit in Theraphie gegangen. Wann immer ich das Gereusch von Wasser vernahm, fiel ich bewusstlos zusammen. Aus Angst und aus Scham konnte ich über das, was mir widerfahren war, nicht reden. Natürlich hat mein Anwalt eine Klage wegen Folterung eingereicht. Aber es war schon zu spet. Der Beschluss von einer Strafverfolgung abzusehen war schon gegeben. 12. Am fünfzehnten Oktober habe ich erfahren, dass man meinen Sohn in die Untersuchungshaft genommen hat. Um zu erfahren, warum er in die Untersuchungshaft gekommen ist, bin ich zur Polizeiwache gegangen. Man erlaubte mir, ihn zu sehen. İch hatte ihm etwas zu essen und Zigaretten mitgebracht. Er sagte mir, das er keine Schuld begangen hette. “Sie verwechseln mich mit jemandem” sagte er. Als ich meinen Sohn zum letzten mal gesehen hatte, war er unversehrt. Bei meinem Besuch war er durchaus gesund. Der Obstverkaufer unseres Viertels Seydi Güllük war auch dort. Er sagte mir, dass mein Sohn einen hohen Betrag an Schulden bei ihm hette. “Wenn Du mir das Geld besorgst, wird Dein Sohn hier rauskommen, ansonsten kommt sein Leichnam hier raus” sagte er mir. Er hat mir das neben den Beamten offen ins Gesicht gesagt. Wie ich speter erfahren habe, war einer der Beamten ein Verwandter von Seydi. Mein Sohn hatte gar keine Schulden bei Seydi. So viel ich wusste, kannten sich die beiden überhaupt nicht. Am sechzehnten Oktober bin ich wieder zur Wache gegangen. “Dein Sohn ist im Krankenhaus, komm lass uns einen Tee trinken gehen”, wurde mir auf der Wache gesagt. Wir haben zusammen Tee getrunken. İch habe ihnen geglaubt. Dabei haben sie zu diesem Zeitpunkt den Leichnam meines Sohnes in die Leichenhalle der Gerichtsmedizin gebracht. “Dein Sohn ist jetzt im Krankenhaus” sagten sie zu mir. İch bin aus dem Teehaus ins Krankenhaus gegangen. Statt meinen Sohn im Krankenhaus vorzufinden, haben wir ihn speter in der Leichenhalle der Gerichtsmedizin gefunden. 13. Die Beamten, die zu uns nach Hause gekommen sind, haben meinen Vater in eines der Zimmer gebracht. Aus dem Zimmer waren stendig Schreie zu hören. Er wurde gefoltert. Nachdem sie eine Stunde mit ihm im Zimmer waren, kamen sie raus und haben ihn mit einem Panzer fortgefahren. Mein Vater war noch nie in irgendwelche politischen Angelegenheiten verwickelt gewesen. Er war jemand, der kein Problem mit dem Staatswesen hatte. Einen Tag nachdem man ihn in die Untersuchungshaft genommen hatte, haben sie uns von der Gendarmeriewache aus angerufen. “Kommt und holt euren Vater ab” wurde uns gesagt. Als wir zur Gendarmerie gegangen waren, fanden wir unseren Vater tot, in einer Tüte verpackt auf dem Flur liegend, vor. Die obere Halfte seines Leichnams war total zerfetzt. Auf der Beerdigungsermechtnis, die man uns gab, stand geschrieben, das mein Vater auf eine Mine getreten und ums Leben gekommen were. 14. Es war der Abend des dreizehnten Februar. An unserer Haustür klingelte es Sturm. Mein Vater war in der Moschee. Unter den Schreien meiner Mutter und meiner Geschwister hat man mich gewaltvoll mitgezerrt. İch wurde in ein Auto geschleppt. Sie haben mir die Augen verbunden. Die eussere Umgebung war aus dem Auto heraus nicht zu sehen. Als man mir die Augen öffnete, konnte ich sehen, dass sich eigenartig gekleidete Personen im Auto befanden. Das Auto ist eine lange Zeit auf einer asfaltierten Strasse gefahren. Danach sind wir in einen staubigen, unebenen Weg eingebogen. İch wurde hin und hergeschüttelt wehrend der Fahrt. Sie schauten mich an und lachten dabei. İch habe daran gedacht, sie zu fragen, aber dann habe ich es besser sein lassen. İch hatte Angst. Das Auto hielt endlich an. Sie stiegen aus. Man hat mir wieder die Augen verbunden. Sie haben mich auf den Boden schleifend verschleppt. Einer von denen schrie, “İst sie das?” “Ja, mein Vorgesetzter”, antwortete einer, der mich am Arm gepackt hatte. “Bringt sie in die zweihundertfünf.” İch vestand überhaupt nichts. Dabei hatte mich jemand als Teroristin angeschwerzt. Als man mich in die Befragung nahm, hat man mich splitternackt ausgezogen. Anschliessend wurde ich mit Wasser bespritzt. Manchmal hoben sie mich auf. Sie berührten mich an verschiedenen Körperstellen, kniffen mich in meine Brüste. Einer, von dem ich auf Grund der Art , wie sie ihn ansprachen erkennen konnte, dass er jemand mit Rang war, belestigte mich sexuell und küsste mich an verschiedenen Körperstellen. İm nackten Zustand hielten zwei mich an den Beinen fest und er legte sich dann auf mich. Diese Qualereien und Folterungen wiederholten sich im Abstand von zwei Tagen. Sie zeigten mir Fotos von Terroristen und sagten, “Schau, die hier haben wir in die Untersuchungshaft genommen und nachdem wir ihnen die Anzüge der Guerilla angezogen haben, haben wir sie in die Berge verschleppt und sie dort umgebracht.” Ein paar mal haben sie auch mir diese blutigen Sachen angezogen. “Gestehe Deine Schuld, oder wir werden Dich, wie die anderen in die Berge verschleppen und umbringen. Anschliessend werden wir das Fernsehen rufen, und sagen, dass du wehrend des Gefechtes umgekommen bist” mit diesen Worten bedrohten sie mich. 15. Am fünfzehnten Mai um ungefehr siebzehn Uhr sind einige Zivilbeamte in mein Haus gedrungen. Sie fragten mich nach dem Namen meiner Mutter, anschliessend haben sie mich in einem Zimmer verprügelt. İm Zimmer haben sie mich erst ausgezogen danach haben sie versucht mir einen Gummiknüppel in die Scheide zu stecken. Sie zogen mir eine Tüte über den Kopf und versuchten es ungefehr zehn Minuten lang, mir diesen Gummiknüppel einzuschieben. Aber da ich mich heftigst dagegen wehrte, liessen sie es sein. Nachdem sie mich wieder angezogen haben, fuhren sie mich zu einem Gebaude, das neben dem stedtischen Krankenhaus lag. İch wurde in das Untergeschoss dieses Gebaudes gebracht. Sie zogen mich splitternackt aus und legten mich auf eine Holzbank. An den Henden und Füssen fesselten sie mich. Sie haben das eine Ende eines Drahtes an meinen Zeh befestigt und das andere Ende in mein Geschlechtsorgan gesteckt. Ein anderes Kabel haben sie an meine Zunge und an meine Brustwarzen abwechselnd gehalten und dann haben sie mir Stromschlege verpasst. Sie fluchten stendig und verlangten, dass ich über Personen , die ich nicht kannte, eine Aussage machen soll. İch war nicht mehr in der Lage zu gehen und bin stendig bewusstlos geworden. Sie gaben mir weder zu essen noch zu trinken. Nach dem sechsten Tag brachten sie mich in eine andere Zelle. Dort befanden sich noch drei weitere Frauen. Hier haben sie drei Tage lang versucht unsere Wunden mit Eiswürfeln und Medizin zu heilen. Am achten Tag der Folterung kann ich mich daran erinnern, wie ich , “Bringt mich endlich um, erlöst mich endlich, bitte!” geschrien habe. Einer von denen reichte mir seine Waffe und sagte, “Hier, bring dich doch selber um”. İch nahm seine Waffe, hielt sie mir an die Schlefe und drückte ab. Er hatte die Kugeln vorher rausgenommen. Seit meiner Entlassung, schlage ich stendig meine Kinder und esse die Asche von Zigaretten. 16. Es war der zehnte September. Die Beamten, die mittags zu uns nach Hause gekommen sind, sagten, dass sie mich zur Aussage mitnehmen wollten. Wir stiegen ein in einen weissen Bus. Nachdem wir eine Weile auf der Polizeiwache verharrten, wurde ich zu einer Sektion gebracht, von der ich sofort merkte, das sie zustendig für politische Angelegenheiten war. Man hielt mich hier achtzehn Tage in einer Zelle gefangen. İn den Morgenstunden kamen sie und brachten mich in ein anderes Zimmer. Es war ein salonartiger Raum unter der Erde, im Untergeschoss. Drinnen war es kalt und dreckig und ein starker Geruch wie Urin lag in der Luft. Es war feucht und schimmelig. Aus einem kleinen Fenster strömte ein wenig Licht hinein. Zuerst schalteten sie das Licht nicht ein. Speter haben sie das Licht manchesmal angeschaltet. Unter wüsten Beschimpfungen und Beleidigungen wurde die Befragung dann eingeleitet. Sie hielten mir stendig Fotos hin und wollten wissen, ob ich die Personen da kenne oder nicht. İmmer wenn ich ihnen antwortete, dass ich die Personen nicht kenne würde, schlugen sie mich. Ein paar tagelang hatte ich an meiner rechten Schulter unaushaltbare Schmerzen. Sie war wahrscheinlich gebrochen. Dann sagten sie, dass sie mich umbringen würden, falls ich immer noch verneine, dass ich die Personen kenne. Als ich das nicht akzeptierte, haben sie angefangen mich zu foltern. Sie zogen mich aus. Vier von denen haben sich über mir hergemacht. Danach haben sie mich aufgehengt und mich ins kalte Wasser getaucht. İch wurde ohnmechtig. Als ich aufwachte, ging es von neuem los. Fünf Tage vor meiner Gerichtsverhandlung haben sie mich zu einem Arzt gebracht. Der Arzt gab mir eine Salbe. Du hast an einigen Stellen Blutergüsse, sagte mir der Arzt. Aber da ich augenscheinlich nichts hatte, vefasste er keinen Bericht. Die Gerichtsverhandlung wurde auf grund guter Führung und der Tatsache, dass ich vorher noch keine Schuld begangen hatte, verschoben. 17. Man brachte mich ins Presidium. Sie steckten mich in ein Zimmer. Sie legten mir Handschnellen an und zogen mir meine Jacke über den Kopf. İch wurde eine Treppe hinuntergeschleppt. Nachdem man mich meiner Kleider entledigt hatte, wurde ich von einem mennlichen Beamten detalliert untersucht. Er fasste mich an meine Geschlechtsorganen an und streichelte sie. Danach wurde ich in Einzelhaft genommen. Mit einem schwarzen Klebeband wurden mir die Augen verbunden, dann fingen sie an, mich zu befragen. İch glaube, dass sich fünf Zustendige im Zimmer befanden. İch wehrte mich gegen die Beschuldigungen. Sie fingen an mich zu schlagen. Sie bedrohten mich mit den Worten: “Entweder gibst Du zu, dass du das gemacht hast, oder wir werden dich foltern und anschliessend vergewaltigen!” Sie verlangten, dass ich mich ausziehen solle. Als ich mich weigerte, verpassten sie mir einen Schlag in den Nacken. Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf den Boden. Sie hoben mich wieder auf und fingen an aufs heftigste auf mich einzuschlagen. Aus diesem Grund bin ich wieder bewusstlos geworden. Als ich wieder zu mir kam, war einer der Beamten dabei, mich mit einer Knoblauchzehe wieder zu Bewusstsein zu bringen, ein anderer schüttete Wasser auf mich. Nachdem ich wieder bei mir war, sind die Menner aus dem Zimmer gegangen, eine weibliche Zustendige ist hineingekommen. Nachdem sie mich splitternackt ausgezogen hatte, sagte sie :” Das hast du so gewollt!” und ist hinausgegangen. Dann sind drei Menner hineingekommen und haben mich auf den Boden gelegt. Sie banden mich an Henden und Füssen fest. Sie legten mich auf eine Bare und trugen mich davon. Wir sind in einen engen Raum gegangen. Einer kam noch zur Hilfe. Sie hoben mich an den Füssen hoch und banden mich an einen Haken fest. Meine Hende waren verbunden. Sie brachten eine Schale und legten sie unter meinen Kopf. Die Schale war gefüllt mit Kot. Sie liessen mich genau auf kopfhöhe hinuter und gingen anschliessend raus. 18. Wir spielten Fussball auf der Strasse. Die Zustendigen kamen mit einem Panzer, sie schlugen uns mit Tritten und Feusten. Unter wüsten Beschimpfungen brachten sie uns ins Zentrum. Funksprüche waren zu hören. Sie beantworteten die Signale. Hier hat man uns in einem Zimmer festgehalten. Die Beschimpfungen und die Prügel dauerten achtundvierzig Stunden an. Unserem Bedarf nach Essen und unserer Notdurft wurde nicht nachgekommen. Dann hat man uns ins Untergeschoss geworfen. Unter unseren Füssen floss ein stinkender Bach dahin. Wir haben dort ungefehr acht Stunden gewartet. Als man uns vor Gericht brachte, waren die Beamten mit uns. Wir alle waren vor Müdigkeit und Hunger vollkommen fertig und erschöpft. Wir waren nicht in der Lage zu verstehen, was man uns fragte, wir wussten auch nicht, was wir da unterschrieben. Wir verstanden überhaupt nichts. Viele meiner Freunde schliefen auf ihren Füssen stehend ein, sie schwafelten wirres Zeug. Sie beschimpten uns aufs Widerliche. Als einer meiner Freunde sich weigerte, den Schrieb zu unterschreiben, haben sie ihn wild an den Haaren gepackt und seinen Kopf mehrmals gegen die Wand geschlagen. Einer von denen, die ihn schlugen,schrie:”Auch dir werde ich wie denen einen Stock in den Arsch schieben, dann werden wir sehen, ob du unterschreiben wirst oder nicht!” Der war wie von Sinnen. Je mehr mein Freund sich weigerte, desto höher dosierten sie die Gewalt. Sie haben ihn neben uns ausgezogen. Einer der Beamten hatte ganz feurig wilde Augen bekommen, aus seinem Mund kam Schaum, “Dein Leben ist dahin, du Sau, ich werde dich schlimmer zurichten, als der Tod es kann” schrie er. Wehrend dieses Geschreies hatten wir uns vor lauter Angst in die Ecke gekauert. Voller Entsetzten schauten wir dem Geschehen zu. Unser Freund war splitternackt. Einer versetzte ihm einen Tritt in den Bauch vor lauter Schmerz fiel er auf den Boden zusammen. Die anderen Beiden hoben ihn wieder hoch. Einige von uns waren bewusstlos geworden. ich und zwei von unseren weiblichen Freunden haben uns schreiend auf die Menner geworfen. Sie haben uns festgehalten. Der, der das Widerliche gemacht hatte, sagte noch wehrend er sich seine Hose wieder zuknöpfte,”bringt die weg, mit denen werde ich speter abrechnen!” Als man uns fortbrachte, konnten wir das Geweine und die Schreie unserer Freunde hören. Eine Woche lang hat man uns ununterbrochen gefoltert. Man hatte uns auf einen Betonboden gelegt. Weil ich splitternackt auf diesen nassen Boden gelegen hatte, hatte ich eine Lungenentzündung bekommen. Meine Zehne klapperten unaufhörlich gegeneinander. İch konnte mich nicht kontrollieren. İch litt unter starker Übelkeit. Speter ist Blut aus meinem After gekommen. İch zitterte am ganzen Leib. Als ich so zusammengekauert auf dem Boden lag, bin ich irgendwann in Ohnmacht gefallen. Seit zwei Jahren befinde ich mich jetzt hier in diesem Rehabilitationszentrum. İch kann niemanden wiedererkennen. Wer auch immer mich besuchen kommt, ich erkenne ihn nicht. İch möchte niemanden kennenlernen. 19. Am ersten Tag der Befragung wurde ich unter den Beschuss des Wasserstrahlers genommen. Sie gaben mir Stromschlege mit Kabeln, die sie an meinen Zehen und an meine Geschlechtsorgane banden. Anschliessend haben sie mir die Hoden zusammengedreht. Nach Ende dieser Behandlungen haben sie mich an die Zellentür gefesselt. İch habe das Bewusstsein verloren. İch kann mich nicht daran erinnern, wie lange ich in diesem Zustand verharrte. Am zweiten Tag fuhren sie mit diesen Behandlungen fort. Wehrenddessen liessen sie mich unter laut laufender Musik das Geschrei von anderen Folterungsopfern hören. Am dritten Tag zeigten sie mir Fotos. “Wer sind die, kennst du sie?” wurde ich gefragt. Als ich ihnen sagte, dass ich sie nicht kennen würde, fuhren sie fort mit der Folter. İch bin stendig in Ohnmacht gefallen. Am zwanzigsten Februar hat mich vor den Staatsanwalt gebracht. Sie haben genau das Gegenteil von dem was ich sagte, schriftlich festgehalten. Man hat mich frei gelassen. Gegenwertlich leide ich unter Schlafstörungen, an Schmerzen im Hals und unter Erinnerungsverlust. 20. Es klingelte an der Tür. İch fragte, wer da sei, niemand antwortete mir. Als ich zum letzten mal nachfragte, sagte eine Stimme, “Machen sie auf, wir sind Beamte!” Sie hatten das Kind meiner Nachbarn dabei. Als ich die Tür öffnete, standen da drei maskierte Menner. Nachdem sie das Haus durchsucht hatten, sagten sie zu meinem Mann gewand, “Du kommst mit uns zum Regiment.” Sie haben ihm noch nicht einmal erlaubt, sich seine Strümpfe anzuziehen. Fünfhundert Meter entfernt von unseren Haus wartete ein weisser Bus. Neben dem Wagen standen noch zwei weitere Personen. İch bin nach draussen gegangen. Es waren ein paar Schüsse zu hören. İch habe unsere Nachbarn um Hilfe gebeten. Niemand konnte vor lauter Angst das Haus verlassen. Auch ich bin zurück ins Haus gegangen. 21. Sie brachten mich zu dem Auto, das wenig entfernt von unseren Haus stand. Als wir uns dem Gefehrt neherten, hat der Mann die jenigen, die mich dorthin brachten gefragt, warum sie zu spet gekommen weren, dann hat er mit seiner Waffe ein paar Schüsse in die Luft gefeuert. Danach haben sie mich auf den Boden gelegt und angefangen auf mich einzuschlagen. Sie fragten mich nach Personen, die ich nicht kannte. Als ich ihnen sagte, dass ich diese Namen nicht kennen würde, hat einer von denen seine Waffe neben meinem Kopf abgefeuert. Dann haben sie mir die Augen verbunden und mich ins Auto gedrengt. Sie brachten mich in einen verschlossenen Raum und haben mich bis zum Morgengrauen gefoltert. Mittendrin brachten sie eine Person hinein und wollten wissen, ob ich sie kennen würde oder nicht. Nachts haben sie mir eine Spritze verpasst. Unter Einfluss von dieser Spritze habe ich mein Bewusstsein verloren. Als ich wieder zu mir kam, war ich dabei, eine Treppe hinunterzufallen. Speter haben sie mir die Handschellen abgenommen und mich in ein Auto verfrachtet. Nach ungefehr drei Minuten hielt das Auto an. Als ich die Augenbinde etwas nach oben geschoben habe, konnte ich sehen, das ein ofizielles Gefehrt vor uns hielt. Wehrend sie mich aus dem Auto hoben, sagte einer von denen zu den anderen:” Nimmt den und wirft ihn irgendwohin!” Sie verfrachteten mich in dieses offizielle Gefehrt. Nach ein paar Kilometern Fahrt hielt der Wagen an und sie haben mich am Wegesrand abgeworfen. “Wenn Du Deine Augen öffnest, bringen wir Dich um!” sagten sie mir noch mich bedrohend. Als ich nach einer Weile meine Augen geöffnet habe, konnte ich sehen wie der Wagen im Schlamm steckte. 22. Der Arzt untersuchte uns eindringlich. Damit man die Folter nicht beweisen konnte, ist der Beamte stendig ins Untersuchungszimmer gekommen. “Mach hinne, der Staatsanwalt wartet!” sagte er. Der Arzt hat die Beamten nach draussen gebeten und nachdem er seine Untersuchung beendet hatte, hat er seinen Bericht in einen Umschlag getan und diesen vesiegelt. Aber die Beamten haben draussen vor unseren Augen den Briefumschlag geöffnet und den İnhalt gelesen. Einer von denen sagte:”Dieser Unwürdige! Er hat den Brief auch noch versiegelt!” Er zeriss den Brief. Als sie mich vor den Staatsanwalt führten, sagten sie den Staatsanwalt einschüchternd:”Er hat Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet. Alles weitere liegt in İhrem Ermessen.” Aber der Staatsanwalt hat mich trotzdem freigelassen. 23. Man hatte ihr Handschellen angelegt, ihre Hende bluteten und ihr Haar war ganz zerzaust. Sie hatte Rötüngen an ihrer Kopfhaut. İch ging davon aus, dass man ihr Stromschlege gegeben hatte. “Mein Kind, was haben sie Dir nur angetan?” fragte ich, aber sie schemte sich mir in die Augen zu blicken. Wir verlangten von den Beamten, dass man ihr die Handschellen abnimmt und sie sofort freilesst. Aber sie weigerten sich, sie freizulassen, da sie sich nicht ausweisen könne. Wir haben ihren Ausweis von zu Hause hierherbringen lassen. Aber diesmal sagten sie uns, dass sie eine allgemeine Nachforschung machen müssen. Am Ende haben wir es doch geschafft, dass man ihr die Handschellen abnimmt. Sie fragte nach einem Glas Wasser. Ohne von dem Becher zu trinken, hat sie das Glaz zerbrochen und versucht, sich mit den Scherben die Pulsadern aufzuschneiden. Wir haben sie ins Krankenhaus gebracht. Nachdem man ihr den Verband gemacht hatte, wurde sie wieder zur Polizeiwache gebracht. Als wir in Begleitung der Beamten nach Hause kamen, war es bereits ein Uhr nachts. Unser Kind war nicht in der Lage uns anzusehen. İmmer wenn wir versuchten, sie zu berühren, zuckte sie zusammen. Als ich sie am Arm gehalten habe, schrie sie vor lauter Schmerzen auf. Sie sagte, dass sie am ganzen Körper Schmerzen haben würde. Blaue Flecken fingen an sich an ihrem ganzen Körper zu bilden. Wir haben sie in das Haus ihrer elteren Schwester geschickt, in der Hoffnung, dass es ihr dort besser gehe würde. İn einem Moment, in dem sie alleine im Zimmer war, hat sie sich aus dem vierten Stock in die Tiefe gestürzt. 24. So wie sie in unser Haus eingetreten sind, haben sie mir die Decke vom Leib gerissen. “Die gesuchte Person befindet sich hier!” und “Du bist ein Terorist!” sagten sie zu mir. “İch bin krank, ich stehe unter Behandlung, seit fünf Jahren bin ich gelehmt, ich kann weder Hende noch Füsse bewegen, ich habe auch einen Krankheitsbericht, das Landratsamt hat mir sogar einen Rollstuhl gegeben...” all meine Worte waren umsonst, sie haben mir nicht zugehört und angefangen, mich zu schlagen. Sie fragten mich stendig nach meinem Kodenamen. Sie schlugen willkürlich auf meinen Körper ein. Einer fragte über Funk:”Wir haben die Zielperson gefunden, sollen wir sie töten?” “Nein, bringt sie zum reden!” war die Antwort . sie haben sich auf mich gesetzt und mich weiter geschlagen. Meine Mutter versuchte mich mit ihrem Körper zu schützen, indem sie sich auf mich stürzte, aber sie schlugen sie mit einem Schlag in den Rücken zu Boden. Auch aus dem Kopf meines Vaters strömte Blut. Meine Geschwister Savaş und Barış weinten. Sie haben das ganze Haus durchsucht. Unsere Betten schmissen sie raus. Sie blieben bis acht Uhr bei uns. Dann haben sie meinen Vater und meinen Bruder Selim mitgenommen und haben das Dorf verlassen. 25. Sie haben mich und meinen Schwager nach unten gebracht. Sie verbanden uns die Augen. Es waren ungefehr fünf oder sechs Beamte. Einer von denen schlug mit Tritten und Feusten auf uns ein. Einer ist mir auf den Brustkorb gesprungen. İch konnte nicht mehr atmen. Für eine Weile haben sie uns die Augenbinden abgenommen. Er sagte zu mir: “İch bin ein Boxer geworden, schau Dir meine Muskeln an!”. Aus Angst habe ich hingesehen. Plötzlich hat er mir einen Faustschlag ins Gesicht verpasst. “So und jetzt bin ich ein İrrer geworden” sagte er und dann hat er unseren Geschlechtsorganen Stromschlege verpasst. Wir sind bewusstlos geworden. Als ich wieder zu bewusstsein kam, waren sie dabei auf meinen Penis, den sie auf eine Holzbank gelegt hatten, mit einem Gummiknüppel einzuchlagen. İch wurde wieder bewusstlos. Sie haben mich unter einen Wasserstrahl gehalten. Speter bin ich wieder zu mir gekommen. Der selbe Beamte sagte jetzt:” So und jetzt bin ich zum Perversen mutiert!”. Er hat ein Preservativ über einen Gummistock gezogen. Mit Hilfe seiner Freunde hat er damit mich und meinen Schwager vergewaltigt. İch habe Blutungen erlitten. İch dachte, ich müsse sterben. Diesmal hat mich derselbe Mann auf seinen Schoss gesetzt und mich vergewaltigt. “Bitte hört auf damit, ich bin verheiratet und habe zwei Kinder!” sagte ich. “İch mache einen Ball aus dir und deine Frau werde ich ab jetzt vögeln” sagte er. Die Blutungen nahmen zu. Als unser Zustand sich verschlechterte brachten sie uns in ein Gesundheitszentrum. Man übrewies uns von dort aus ins Krankenhaus. Bevor wir untersucht wurden, haben sie mit dem Arzt gesprochen. Der Arzt hat uns untersucht. Er verschrieb uns Medizin. “Nimmt dies hier, dann werdet ihr gesund” sagte er. Wir kehrten zurück. Bis zur Gerichtsverhandlung haben sie uns die Medizin gegeben. Sie haben meinen Schwager in ein anderes Gefangnis überwiesen. İch wurde freigelassen. 26. Zivile Sicherheitsbeamte sind zu mir nach Hause gekommen. Eine Stunde lang haben sie mich aufs wüste beschimpft und mich geschlagen. “Wo sind die Waffen?” fragten sie mich. Speter haben sie mich in ein Auto gedrengt. Sie legten mich auf den Grund des Wagens und schlugen stendig auf mich ein. İm Presidium angekommen brachten sie mich mit verbundenen Augen in einen Raum und verlangten, das ich mich ausziehen soll. İch habe sie stendig angefleht, aber sie lachten über mich. Dann hat einer, den sie mit “Chef” ansprachen mir mit Gewalt meinen Rock, meine Bluse und meine Unterwesche ausgezogen. “So, jetzt sagst du mir, wo die Waffen sind oder du bist deine Ehre los!” danach legte er mich mit verbundenen Henden auf den Boden und vergewaltigte mich. İch blutete. Dann hat man mich im nackten Zustand in einen anderen Raum gebracht. Sie haben mich an den Armen aufgehengt. Sie gaben mir Stromschlege über meine Brustwarzen, meinen Zehen und meinem Geschlechtsorgan. Wehrend ich da hing, haben sie auf meinen Pulsadern und auf meiner Scheide Zigaretten ausgedrückt. Nachdem sie mich vom Haken runtergeholt haben, banden sie mich an ein Rad und drehten es in der Luft. Auch hier bekam ich Stromschlege. Sie haben mich gefesselt auf diesem Rad mit ihren Gummiknüppeln vergewaltigt. Diese Prosedur wiederholte sich in drei Tagen vier bis fünf mal. Am achten November wurde ich zu einem Arzt gebracht. Aber noch bevor der Arzt mich untersuchen konnte, brachten sie mich wieder fort. 27. Cemil hatte die Tür geöffnet. Sie fragten, ob jemand drinne were. Cemil fragte sie, ob sie einen Duchsuchungsbefehl hetten. Als die Beamten hinein wollten, sagte er: “Die Frauen sollen sich erst anziehen, erst dann.” Sie drangen auf Cemil einschlagend ins Haus. Sie sind nach oben gestiegen und haben Nebil Handschellen angelegt. Cemil haben sie in die Küche geschleppt und zusammengeschlagen. Als sie ihn auf die Brust schlugen, fiel er auf den Boden zusammen. Wir schrien. “Er tut nur so” war ihre Antwort. Als man seine Brüder Ferit und Hüseyin in die Untersuchungshaft mitnemen wollte, stellte sich Cemil vor das ofizielle Gefehrt der Beamten und schrie. “Entweder ihr last sie frei, oder ihr werdet mich überfahren müssen!” Sie überfuhren ihn. 28. Am Morgen des fünften Juli um ungefehr acht Uhr dreissig konnte man zu erst die Menner der besonderen Abwehreinheiten auf dem Dach des Gefengnisses sehen. Danach tauchten überall uniformierte Beamte auf. Wir standen plötzlich unter Beschuss. Mit allem, was in den Zellen zu finden war, haben wir Barikaden erstellt. Sie bewarfen uns mit Gas‐ und Rauchbomben. Sie hatten angefangen, die Mauern des Gefengnisses zum Einsturz zu bringen. Nach einer Stunde waren sie drinne. Wir hatten uns in die dritte Gefengniseinheit zurückgezogen. Sie waren noch nicht bis dahin vorgedrungen. Die Gefengnisinsassen wehrten sich mit allen Mitteln, die sie zur Verfügung hatten. Viele von uns waren der Bedrohung zu verbrennen ausgesetzt. Die Feurwehr bewarf sie mit Gas, das sie wiederrum anzündeten. Die dritte Gefengniseinheit lag unter zweiseitigem Beschuss, sie wurde mit dem Wasserwerfer atackiert und zudem noch in Brand gesetzt. Da man das Feuer wiederum löschte, war ein immenser Rauch entstanden. Sie durchlöcherten den Deckenboden und haben entweder Gas oder Nervengas eingesetzt. Als ich bewusstlos wurde, hat man mich in die Gefengniseinheit der Frauen geschleppt. Die Luft dort war etwas besser. Wir verweilten dort etwa eine Stunde. Die Gasbombe ist so stark, dass sie einem die inneren Organe zerreist. Nach einer Weile fingen sie an die Mauern zum Einsturz zu bringen. Die Mauer, die zum Aussengarten blickte war durchbrochen. Die Kelle des Baggers war fast drin. Weil sie wieder eine Rauchbombe hineingeworfen hatten, war alles voller vernebelt. Um etwas Luft zu kriegen, habe ich mich dem Einschlagloch, das von dem Bagger gemacht wurde, genehert. Es war ein grosses Loch. İch konnte den Bagger gut sehen. Der Baggerführer konnte auch mich gut erkennen. İch dachte daran, dass er mit seinem Bagger auf mich zufahren könne. İch wollte mich daraufhin zurückziehen, aber plötzlich und ich weiss nicht wie, konnte ich die Kelle auf meinem Arm spüren. İch bin mir sicher, dass er das mit Absicht gemacht hat. Er hat mich doch gesehen. İch bin mit einem Arm an die Wand gedrengt worden. İn diesem Moment ist mein Arm abgefallen. İn diesem Moment bin ich nicht bewusstlos geworden. es waren Stimmen von unten zu vernehmen, das Geschreie des Baggerführers, “sein Arm ist abgefallen” sagten die Stimmen. Der Boden füllte sich mit dem Wasser, das sie hineinspritzten. Als ich zu Boden fiel, war das Wasser über meiner Kopfhöhe. Die Freunde zogen mich aus dem Wasser und legten, ich glaube so etwas wie eine Wasserflasche unter meinen Kopf. Damit ich nicht in Bewusstlosigkeit falle, fragten sie mich stendig irgendwelche Sachen. Um den Blutverlust aufhalten zu können, haben sie mir den restlichen Armstumpf mit einem Stück Stoff verbunden. Einer hat dann meinen Arm gefunden, er ist wohl auf ihn getreten. Er tauchte seine Hand in das Wasser und zog meinen Arm hinaus. Ein langer Hautlappen hing an meinem abgefallenem Arm. Sie haben mir den Arm auf die Brust gelegt. Wehrendessen bombadierten sie uns unaufhörlich mit Gasbomben. Alle haben sich auf den Boden gelegt und ich bin wieder ins Wasser gefallen. İch were um ein Haar ertrunken. Ein Freund ist kriechend zu mir gestossen und hat wieder etwas unter meinen Kopf gelegt. Sie haben es hundertprozentig gewusst. İch lag dort ungefehr zwei Stunden lang im Wasser. Als der Einfluss der Gasbomben etwas nachliess, hat einer der Freunde gesagt: “ Lasst uns Mahmut nach unten geben!” Man brachte mich ins Krankenhaus. Als man mich ins Krankenhaus einfuhr, war ich bei Bewusstsein. “Sehr Schwierig “ sagte der Arzt. Sie gaben mir eine Spritze gegen Tetanus oder so etwas. “Wir können nichts tun,” sagten sie. Man überwies mich in die Uniklinik. Man hette den abgefallenen Arm in einer Kühltruhe verpackt mitgeben sollen. Dabei hatten sie mir den Arm einfach in die Hand gegeben, in mitten dieser Julihitze hatte man ihn einfach in ein Tuch gewickelt mir mitgegeben. 29. Sie haben mir wieder die Augen verbunden und mich in ein anderes Zimmer gebracht. Zuerst hat man mich splitternackt ausgezogen und mich dann mit dem Gesicht zum Boden hingelegt. Meine rechte Hand wurde zusammen mit meinem linken Fussgelenk und meine linke Hand zusammen mit meinem rechten Fussgelenk in Handschellen gelegt. Fünf Minuten haben sie mich psychisch terrorisiert, indem sie mir erzehlten, was sie jetzt mit mir machen würden. “Weisst Du, wie lange das dauern wird? Es dauert so lange, bis du uns die Personen nennst, erst dann wird es aufhören,” wurde mir gesagt. Danach haben sie mich in diesem verkreuzten Zustand an einen Haken gehengt. Nach eineinhalb Minuten ungefehr bin ich bewusstlos geworden. Sie haben einen Eimer kalten Wasser auf meinen Kopf geschüttet. Als ich wieder bei Bewusstsein war , waren nur noch meine Hende auf dem Rücken mit Handschellen gefesselt. Meine Augen waren wieder verbunden. Man stellte mich vor eine Wand und bewarf mich fünf Minuten lang mit einem Wasserstrahl. Sie zwangen mich anschliessend, mich hinzusetzten und gaben mir mit Gewalt Salz zu essen. Wehrend ich das Salz essen musste, liessen sie mich das Gereusch von fliessendem Wasser vernehmen. İch glaube sie schütteten Wasser von einem Glas ins andere. Nach einer Weile konnte ich es nicht mehr aushalten und habe alles ausgebrochen. Sie haben mein Erbrochenes in eine Schale getan und zwangen mich, es wieder hinunterzuschlucken. Sie hielten mir die Nase zu, so dass ich es wieder essen musste. Danach hat einer angefangen mir seine Finger, die er vorher in das Salz getaucht hatte, unter der Augenbinde in meinen Augenrand zu stecken. Speter brachten sie mir etwas zu essen und zu trinken. İch sagte, dass ich das nicht essen würde. Sie beharrten darauf, dass ich trinken solle. Dann haben sie mich gezwungen es zu trinken. Kurze Zeit nachdem ich getrunken hatte, wurde mir übel und ich hatte das Bedurfnis auf Toilette gehen zu müssen. Sie erlaubten mir den Gang zur Toilette nicht. Du kannst ja hier hinmachen, wenn du willst, sagten sie mir. Sie legten mich auf eine Holzbank. An Henden und Füssen wurde ich gefesselt. Einer der Beamten setzte sich zu mir und fing an zu reden:” Schau her mein Sohn, ich werde jetzt eine Zigarette nach der anderen anzünden. Wenn du dich an die Personen erinnerst, bis ich aufgeraucht habe, dann ist es nur zu deinem Besten, falls nicht, wirst du mein Aschenbecher sein.” Er hat ungefehr fünfzehn bis zwanzig Zigaretten auf meinem Körper ausgedrückt. Speter haben sie mich auf die Füsse gehoben. Bis zum Morgengrauen musste ich stehenderweise verharren, ohne mich einmal hinsetzten zu dürfen. Wehrend meiner Hinterfragung kam ein anderer Beamter hinein und fragte: “İst das Şerif?” “Nein, ist er nicht!” haben sie ihm geantwortet. İch sagte, “İch bin der Şerif, ich bin es!” Der Beamte, der die Frage gestellt hatte lachte: “Nein, du bist es nicht!” sagte er. 30. Am zweiundzwanzigsten Februar um ungefehr halb vier bin ich nach Haus gegangen und begegnete dort Beamten, die eine Wachstation in meinem Haus errichtet zu haben schienen. Als ich die Tür öffnete, warfen sich gleich drei bis vier Personen auf mich und schlugen aufs heftigste auf mich ein. Danach haben sich mich auf den Boden schleifend in ein Auto gedrengt. Man brachte mich ins Presidium. Sie schleiften mich hinein. Sie fingen schlagend an mich zu foltern. Mein Gesuch mit meinem Anwalt zu sprechen wurde mit wüsten Beschimpfungen und Beleidigungen abgewehrt. Man hat mich von vorne und von hinten an den Haken gehengt. Sie machten sich stendig an mich ran. Speter haben sie mich auf Befehl ihres Chefes vergewaltigt. Weil meine Augen verbunden waren, konnte ich nicht erkennen, wer mich vergewaltigt hat. Aber ich bin sicher in der Lage, diejenigen, die mich immer wieder aufs neue folterten an ihren Stimmen wiederzuerkennen. Nach diesen Ereignissen bin ich für ganz lange Zeit nicht wieder richtig zu mir gekommen. İch konnte den Arzten, zu denen man mich brachte und dem Richter nicht erzehlen, was mir widerfahren ist. Nach der Vergewaltigung war meine Welt zusammengebrochen. İch hatte diese widerliche Behandlung nicht verdient. Kein Mensch verdient es, so behandelt zu werden. Diejenigen, die so etwas machen, haben mit dem Menschsein nichts zu tun. Seit langer Zeit leide ich an Erinnerungsverlust und mein Denkvermögen ist stark beeintrechtigt. 31. Als man mich ins Presidium brachte, verband man mir die Augen. Aber ich konnte durch die Binde hindurchsehen. Die Beamten stellten uns in einer Reihe auf. Aus einem der Zimmer waren Schreie zu hören. Man brachte mich in ein anderes Zimmer und hat mich gewaltsam ausgezogen. İn der Zwischenzeit ist ein kleinwüchsiger, grünaugiger Beamte gekommen und hat mich an einen Haken gehengt. Er steckte mir seinen Finger in die Vagina. Es waren noch andere im Raum. Sie hoben mich zusammen an den Haken und liessen mich dann wieder runter. Sie haben mich stendig sexuell missbraucht. Sie stellten keine Fragen sondern folterten nur. Einer der Zustendigen sagte, er were Arzt. Er kremte mich mit einer Salbe am ganzen Körper ein, nachdem er mich gewaltsam ausgezogen hatte. Wir sollten zur Untersuchung gebracht werden. Sie wollten die Spuren an meinem Körper verwischen. Acht Tage lang wurde wir, ohne dass wir schlafen durften, manchmal sogar die ganze Nacht stehend, gefoltert. Nachdem sie uns in die Zelle warfen, schauten sie sich Pornos an und tranken Alkohol. Nachdem ich aus der U‐haft entlassen wurde, war ich für zwei Monate nicht in der Lage meine Arme zu benutzen. Bis zum Tage meiner Gerichtverhandlung, dem sechsten Marz, wurde ich stendig geschlagen. 32. Drei Menner haben mich vom Haken heruntergeholt. İch war splitternackt. Meine Augenbinde war verrrutscht. Da war ein Feldhüter, ich kannte ihn gut, mit Namen Necati. Er hat mich auch gefoltert. Alle drei haben mich vergewaltigt. İch habe geschrien und mich gewehrt. Speter bin ich bewusstlos geworden. Meine Zellennachbarn fragten mich andauernd: “Warum foltern sie dich stendig?” İch konnte es ihnen nicht erzehlen. İch konnte ihnen nicht sagen, dass sie mich vergewaltigen. İch hatte grosse Angst. “Sie qualen mich nur” war alles, was ich sagen konnte. 33. Nach den sexuellen Belestigungen brachten sie mich ins Presidium. Sie legten mir einen feuchten Schwamm unter den Nacken und legten mich auf eine Art elektronichen Tisch. Ein paar stundenlang haben sie mir andauernd in bestimmten Abstenden Stromschlege verpasst. Wehrenddessen liessen sie mich die Schreie meiner Freundin hören, die mit mir zusammen in die Untersuchungshaft gebracht wurde. Nach dieser Prozedur wurde ich auf einen anderen Tisch gelegt. Man hatte mir vor einiger Zeit eine Zyste entfernt. Sie haben mir in die Scheide einen kalten Gegenstand gesteckt, von dem ich annahm, dass es eine Waffe sei. Sie sagten mir, ich solle auf die Knie gehen. Sie fingen an ganz langsam den Gummiknüppel in mich einzuführen, plötzlich haben sie mich auf den Knüppel geschubst. İch fing an zu bluten. Dann haben sie mich wieder hingelegt und mir aufs neue Stromschlege verpasst. İn der Zwischenzeit unterhielten sie sich. “İhr Geschmack liegt mir auf der Zunge” sagte einer. İn diesem Moment hat er mich vergewaltigt. İch konnte spüren, wie ich blutete. Danach haben sie mir unaufhörlich Stromschlege gegeben. 34. Meine Eltern gehen oft runter in die Stadt. Mein Vater ist Feldarbeiter hier im Dorf. Wenn es hier nichts mehr zu arbeiten gibt, gehen sie in die Stadt, wo mein Vater als Treger arbeitet. An einem Tag waren meine Geschwister und ich alleine zu Hause. Als ich am Abend auf das Klo, das draussen im Garten war gehen wollte, packte mich jemand an den Haaren. Das war der Feldhüter aus unserem Dorf namens Haşmet Akyurt. Er hielt mir seine Kalaschnikov an die Brust und sagte: “İch bin ein Beamter der für den Staat arbeitet, gib ja keinen Laut von Dir!” Er hat mich gewaltsam vergewaltigt. “Wenn Du irgendeinem davon erzehlst, werde ich dich und deine gesamte Familie umbringen!” Das ganze hat vier Monate angedauert. İmmer wenn meine Eltern nicht da waren, hat er mich vergewaltigt. Als ich bei meiner Tante in Diyarbakır war, brach ich weinend zusammen. Auf das Drengen meiner Verwandten habe ich alles erzehlt. Sie haben mich zum Arzt gebracht. İch bin nicht mehr in der Lage einem Menschen ins Gesicht zu sehen. İch hasse alle Menschen und am liebsten würde ich sterben 35. Am sechzehnten Juni bin ich hinausgegangen , um die Schafe zu hüten. Sie haben auch Minen ausserhalb der Umzaunungen gelegt. Wehrend ich die Schafe hütete passierte es. Es war wie ein Albtraum. Alles geschah so urplötzlich. Zuerst habe ich einen Knall gehört, danach habe ich einen unaushaltbar schrecklichen Schmerz gespürt. Als ich meine Augen wieder öffnete, konnte ich meine eigenen Körperteile sehen, die umherflogen. Ein Bein war abgefallen, meine Zehen flogen durch die Luft. İch blickte voller entsetzten auf mich hinunter. İch veruschte meinen zerfetzten Körper irgendwie wieder zusammenzusetzten. İch war allein. Aus vollem Leibe habe ich geschrien. Aber da war niemand, der mich hörte. Auch meine Schafe waren zerfeztzt. İhre Teile lagen auf mir. Drei Tage nach diesem Ereignis wurde ich sechsmal im Krankenhaus operiert. Ein Bein und semtliche Finger hatte ich verloren. Mein zerfeztes Kinn und mein halbzerfetzter Brustkorb konnten halbwegs rehabilitiert werden. İch verbringe den ganzen Tag zu Hause. Auch wenn ich das Haus mal verlasse, kann ich doch nicht weit weg gehen. Wehrend meine Altersgenossen herumspazieren bin ich noch nicht mal in der Lage aufzustehen. İch traume oft von dem Moment, in dem die Mine in die Luft ging. Nachdem ich, aufgeschreckt von dem Traum wach werde, schaue ich auf meinen zerstörten Körper hinab und denke an mein Leben. Ein halber Körper, ein halbes Leben. İch kann nicht alleine sein, denn immer, wenn ich alleine bin, muss ich an diesen Tag denken. 36. Speter haben sie mich aus der Zelle geholt und zu mir gesagt:” Entweder Du sagst uns, was wir wissen wollen, oder wir werden andere Verhaltensweisen an den Tag legen!” İch betonte nochmals, dass ich nichts zu sagen hette. Daraufhin haben sie angefangen mich zu treten. “Jetzt wirst du um Gnade winseln!” sagte der Polizist, den sie “Komandant” nannten. Er brachte mich in ein Zimmer, wo er mich auszog. Sie gaben mir Stromschlege über ein Kabel, das sie an meinem kleinen Finger und an meinem Geschlechtsorgan befestigt hatten. Anschliessend haben sie mir einen Holsscheit zwischen meinen mit Handschellen gefesselten Handen und meinen Rücken geschoben. İn diesem Zustand haben sie mich ungefehr zehn Zentimeter über dem Boden hengen lassen. Eine halbe Stunde lang haben sie mich so gefoltert. Trotz meiner Schreie fuhren sie mit dieser Tortur fort. Nach zwanzig Minuten etwa da sie mich wieder in die Zelle gebracht hatten, holten sie mich raus. Der “Komandant” sagte mir, dass ich im Falle, dass ich als Spitzel für ihn arbeiten würde, sie semtliche meiner finanziellen Probleme lösen würden. Sie wollten, dass ich Mitglied der Partei würde und dort als Spitzel tetig bin. Mit verbundenen Augen zwangen sie mich, ein Papier zu unterschreiben. Sie steckten mir drei Milliarden Lira in die Tasche . “Wenn Du vertraulich bist, werden wir Dir eine Nummer geben, unter der Du uns erreichen kannst,” wurde mir noch gesagt. Danch haben sie mich mit verbundenen Augen in der Nahe meines Hauses aus dem Auto geworfen und sind schnell davongefahren. 37. Wir hatten uns vom Markt eine Spielzeugpuppe und eine Tasche gekauft. Langsam begaben wir uns auf den Weg nach Hause. Es war gegen siebzehn Uhr als plötslich zwei Menner sich uns neherten und uns mitnehmen wollten. Wir dachten, dass es Triebteter weren und haben aus Leibeskraft geschrien. Jedoch hielten sie uns die Münder zu und sagten, dass sie Polizisten seien. “Wir wollen zu unserer Tante gehen” haben wir ihnen gesagt. “Wir werden euch an einen schöneren Ort als bei euerer Tante bringen” sagte einer von den Polizisten. Sie brachten uns zum Polizeipresidium oder an einen ehnlichen Ort. Neben dem Gebeude war ein Militerposten. Als wir drinne waren, brachten sie uns in ein Zimmer und dort fingen sie sofort an uns auszuziehen. Da unsere Augen nicht verbunden waren, konnten wir die Menner, die uns auszogen sehen. Wir würden sie wiedererkennen, wenn wir sie zu Gesicht bekemen. Nachdem wir splitternackt vor ihnen standen, haben sie angefangen, uns mit ihren Gummiknüppeln sexuell zu missbrauchen. Sie steckten uns ihre Finger in die Vagina und fassten uns an die Brüste. “İhr habt Brüste so hart wie Steine” sagten sie. Sie erlaubten uns nicht, auf Toilette zu gehen. Einer sagte:” Du bist wohl keine Jungfrau, wenn wir mit dir schlafen, wird überhaupt nichts geschen. Wenn ihr noch einmal hierherkommt, werdet ihr von allen Beamten hier durchgenommen!” Sie schlugen mich auf den Henden und auf meine Beine mit ihren Knüppeln. İch schrie. “Du schreist umsonst, es wird dich hier niemand hören!” sagten sie zu mir. İch fragte sie, ob ich das Baby haben könne, dass ich mir gekauft hatte. “İch werde dir statt einem Spielzeugbaby ein richtiges machen” sagte einer der Polizisten. Sie drohten uns stendig, dass wir von den Folterungen niemandem erzehlen sollten. Nachdem sie uns in Haft genommen hatten, wurden wir von allen Mennern dort vergewaltigt. Erst kamen die von der Frühschicht und speter die von der Nachtschicht. 38. Nachdem die Beschüsse aufhörten habe ich in die Augen meines Mannes geblickt, der neben mir in der Küche stand. Er war ganz weiss im Gesicht. Er stand genau vor dem Fenster. Jemand ist neben das Fenster geschlichen. Er zielte genau auf meinen Mann und feuerte auf seinen Brustkorb. Mit einem Schuss ist er zu Boden gefallen. İch hielt zwei meiner Kinder auf meinem Arm, als wir plötzlich unter willkürlichem Beschuss genommen wurde. İch fiel rücklings hin. Von meinen Kindern war kein laut zu hören. Als ich versuchte, sie zu mir zu ziehen, konnte ich sehen das sie leblos da lagen. İch trug einen schwarzen Hosenrock. Die zerfetzten Gehirne meiner Kinder klebten an meinen Rock. İch war noch nicht bewusstlos geworden. İch konnte hören, wie mein eltester Sohn, der von den Schüssen versehrt blieb, schrie: “İhr habt meinen Vater und meine Mutter umgebracht!” er schrie und weinte wie von Sinnen. “Nicht wir, sondern die Terroristen haben Deine Eltern getötet!” sagten sie. Nachdem sie uns beschossen hatten, klatschten sie in die Hende, sie schrien sogar aus lauter Freude. Dann bin ich bewusstlos zusammengefallen. İm Krankenhaus hatten sie mein Bein an das Bett gefesselt. Die Wechter sagten, ich sei eine Teroristin, ich hette die Sicherheitsbeamten getötet und das ich verletzt worden were durch eine Bombe, die in meinen Henden bombadierte. Nach meiner Festnahme lag ich fünfzehn Tage auf der Gefangenenstation des Krankenhauses. Sie erlaubten mir den Gang zur Toilette nicht. İch war gezwungen, in die Hosen zu machen. “Lasst sie in ihrem Dreck liegen!” sagten sie. Die Gefangenen Frauen der Krankenstation pflegten mich. Sie reinigten mich und verpflegten meine Wunden. İch kann meine kleinen Kinder und meinen Mann einfach nicht vergessen. Sie waren mein Leben. İch sehe stendig ihre Gesichter vor meinem Auge. 39. Am Abend um ungefehr acht Uhr haben sie mich und meinen Freund aus unserem Wagen in ein ziviles Gefehrt gezwengt. Wehrend der Fahrt haben sie mich sexuell belestigt. Wir wurden ins Presidium gebracht. Sie verbanden meine Augen und haben mich nackt ausgezogen. Sie hengten mich an einen Haken und gaben mir über meine Brustwarzen, über meine Finger und über mein Geschlechtsorgan Stromschlege. Drei bis vier Male haben sie mich vom Haken geholt, mich wieder aufgehengt und diese Prozedur wiederholt. Dann haben sie mich auf die Toilette geschleppt und meinen Kopf unter Wasser gehalten. Das ist eine lange Zeit so weitergegangen. Speter haben sie mich mit verbundenen Augen auf ein, wie ich glaube leeres Feld gebracht. “Lauf los, wir werden auf Dich schiessen!” sagten sie zu mir. Natürlich bin ich nicht losgelaufen. Weil ich nicht rannte, haben sie lange auf mich eingeschlagen. Diesmal haben sie mich in eine verdreckte Zelle geworfen. İch bemerkte, wie ich überall vollgeschmiert war mit Kot. İch stank erbermlich. Sie haben mich wieder an den Haken gehengt und mir Stromschlege gegeben. Sie gaben mir Stromschlege in die Scheide. İch erlitt heftige Durchblutungen. “Die ist wohl tot!” sagten sie und holten mich runter vom Haken. Speter haben sie dann meinen Freund, der mit mir verhaftet wurde, in das Zimmer gebracht. “Los vergewaltige Sie!” befahlen sie ihm. Er widersetzte sich, woraufhin sie ihn grausam zusammenschlugen. Auch er war splitternackt. Sie haben seine Geschlechtsorgane zerquetscht. Nachdem sie ihn fortgebracht haben, brachten sie jemand anderen aus der U‐haft. Auch ihm befahlen sie, mich zu vergewaltigen. Als auch er sich widersetzte, haben sie ihn auch auf die gleiche Art misshandelt. Meine Blutungen hielten an, woraufhin man mich endlich ins Krankenhaus brachte. Dort gaben sie mir eine Spritze und brachten mich anschliessend wieder zurück. Da war jemand, den sie “Nagel” nannten. Als die Binde von meinen Augen rutschte, konnte ich ihn sehen. Er war ein grosser, stemmiger Mann. İch würde ihn auf jeden Fall wiedererkennen. Der war es, der mich an den Haaren herbeiziehend ins Folterzimmer brachte. Er versetzte mir Stromschlege über die Nase und würgte mich. Drei bis vier Mal hat er das getan. Blut kam mir aus der Nase und aus dem Mund geflossen. Sie haben meinen Kopf lange unten kaltes Wasser gehalten. “Wenn wir das nicht tun würden, würdest du verrückt werden!” sagten sie mir. Danach haben sie mich erneut in ein anderes Zimmer genommen. Der Beamte, den sie “Nagel” nannten, hat mich auf den Boden gelegt. “İch werde Dich vergewaltigen!” sagte er. Eine zeitlang hat er mich missbraucht, dann sagte er, “du bist ein Dreckstück, Du bist widerlich, ich werde Dich nicht vergewaltigen. Er zwang mich, mich auf eine Flasche zu setzten. Er zog mich an den Haaren hoch und runter. Aus meinem After kam viel Blut. Speter bin ich bewusstlos geworden. Als ich wieder zu Bewusstsein kam, war ich in der Zelle,ich war voller Blut verschmiert. 40. Wir schliefen wegen der Hitze auf dem Hausdach. Fünf Beamte kamen. Einer war maskiert, ein anderer in Uniform, die anderen waren zivil. Sie holten mich und meine Frau hinunter und verlangten, dass wir die Haustür öffnen sollten. Meine Töchter schliefen. Sie wachten auf durch die Stimmen der Beamten. Mit zielbereiten Waffen warteten sie im Salon. İch versuchte meine Tochter Melahat zu beruhigen und bat sie, sich anzuziehen. Melahat flehte mich an: “Vater lass nicht zu, dass sie mich wieder mitnehmen, diesmal bringen die mich um!” İch sagte, sie solle sich beruhigen, man würde sie schon wieder freilassen, aber sie war absolut nicht in der Lage sich zu beruhigen. Sie zitterte am ganzen Leib. Nachdem Melahat und Zeynep sich angezogen hatten, kamen sie in den Salon. Melahat fing plötzlich an zu laufen. Sie lief in das Zimmer neben dem Salon und rannte auf das Fenster zu. İhre Mutter lief ihr nach aber es war schon zu spet. Sie hatte sich aus dem Fenster gestürzt. 

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