KLINIK FÜR KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE UND

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KLINIK FÜR KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE UND
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KLINIK FÜR KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE
UND PSYCHOTHERAPIE
Gesundheits- und
Sozialdienstleister
M u t
z u m
L e b e n
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www.josefinum.de
2. Auflage
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Prof. Dr. med. M. Noterdaeme
Chefärztin
Die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen wird sowohl durch
körperliche als auch psychische, emotionale und soziale Faktoren mitbestimmt.
Dieser lange und komplexe Entwicklungsprozess von der frühesten Kindheit bis
in die Adoleszenz verläuft nicht immer reibungslos.
Kinder und Jugendliche, die Probleme haben, brauchen kompetente Ansprechpartner, an die sie sich vertrauensvoll wenden können. Die jungen Menschen und ihre
Eltern benötigen qualifizierte fachliche Unterstützung sowie individuelle Begleitung
und Beratung, um eine Lösung für ihre Schwierigkeiten zu finden.
Risiken und Probleme früh zu erkennen und zu behandeln ist die beste Prävention,
um längerfristige Störungen zu vermeiden.
Unsere Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie bietet eine
erstklassige Versorgung und ist ganz auf die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien ausgerichtet. Schwächen, aber auch Stärken und Ressourcen jedes Einzelnen werden sensibel wahrgenommen; aus dem vielschichtigen
Therapieangebot wird ein maßgeschneidertes Programm zusammengestellt.
Bei uns ist jeder in guten Händen!
Ihre
Michele Noterdaeme
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EINE KLINIK – DREI STANDORTE – EIN ZIEL
Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie am Josefinum ist für die
Behandlung von Kindern und Jugendlichen
mit psychischen Erkrankungen in der gesamten Region Schwaben zuständig. Drei Standorte in Augsburg, Nördlingen und Kempten
sichern eine wohnortnahe Versorgung.
Grundlage für unsere Arbeit sind die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinderund Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und
Psychotherapie. Das gesamte Spektrum kinder- und jugendpsychiatrischer Erkrankungen
wird störungsspezifisch, angelehnt an die
Leitlinien, diagnostiziert und behandelt.
Somit ist eine Versorgung auf höchstem
Niveau stets gewährleistet.
Um diese Aufgaben zu erfüllen, steht ein
multiprofessionelles Team zur Verfügung.
Ärzte, Psychologen, Fachtherapeuten,
Pädagogen und Pflegepersonal arbeiten eng
zusammen, um die Kinder und Jugendlichen
in ihrer Entwicklung individuell zu unterstützen. Vielfältige diagnostische und therapeutische Angebote wie Sprach- und Ergotherapie,
Erlebnis- und Bewegungstherapie, Musik- und
Kunsttherapie sowie Psychotherapie helfen,
die Entwicklungsprozesse zu unterstützen,
Probleme zu lösen und Ressourcen zu aktivieren.
An den drei Standorten ist die Institutsambulanz die erste Anlaufstelle für die Hilfesuchenden. Jährlich werden hier mehr als
10.000 Kinder und Jugendliche behandelt.
Ist die ambulante Behandlung nicht ausreichend, kann die Therapie in der Tagesklinik
fortgesetzt werden. Ingesamt verfügt die
Klinik über 70 teilstationäre Plätze und ist
somit eine der größten Tageskliniken in
Deutschland.
In Augsburg und Kempten bieten wir darüber
hinaus mit 83 vollstationären Plätzen ein
breites und differenziertes Behandlungsspektrum an. Für diejenigen Patienten, die eine
längere Behandlung benötigen, wird über
unsere Schule für Kranke eine individuelle
Beschulung in kleinen Gruppen ermöglicht.
Das multiprofessionelle Team der Klinik
für Kinder- und Jugendpsychiatrie und
Psychotherapie bietet eine erstklassige
Behandlung und individuelle Betreuung.
Die Klinik ist im Rahmen des Qualitätsmanagements zertifiziert.
Damit es nach der Behandlung gut weitergehen kann, kooperieren wir mit niedergelassenen Ärzten und Therapeuten, Kindergärten,
Schulen und Heimen sowie mit Jugendämtern
und anderen Behörden.
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STANDORT KEMPTEN
STANDORT AUGSBURG
STANDORT NÖRDLINGEN
STANDORT AUGSBURG, ANTON-BRUCKNER-VILLA
STANDORT AUGSBURG, ERLEBNISTHERAPIE
STANDORT AUGSBURG, HANS-SACHS-STRASSE
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STÖRUNGSBILDER
REGULATIONSSTÖRUNGEN
SPRACHENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN
SCHULPROBLEME
Schwierigkeiten im Ess-, Trink- oder Schlafverhalten sowie in der Kontaktaufnahme können in den ersten Lebensjahren die Beziehung zwischen dem Kleinkind und seinen
engsten Bezugspersonen sehr belasten. Das
häufige Schreien verunsichert junge Eltern
und führt zur Hilflosigkeit. Eine eingehende
Diagnostik, um somatische Ursachen auszuschließen, und schnelle Hilfen in Form von
Eltern-Kind-Therapie und Beratung unterstützen wichtige Entwicklungsprozesse und stärken die Erziehungskompetenz der Mütter und
Väter.
Über Sprache drücken Kinder und Jugendliche
ihre Wünsche und Bedürfnisse aus, teilen
Freude, Ängste und Trauer mit und erlernen
ein breit gefächertes Wissen über ihr Umfeld.
Störungen der Sprachentwicklung haben
vielfältige Ursachen und beeinträchtigen verschiedenste Entwicklungsaufgaben. Sie wirken sich sowohl im schulischen wie auch im
sozialen Kontext negativ aus. Deshalb muss
die Problematik rechtzeitig erkannt und störungsspezifisch behandelt werden. Je eher,
desto besser. Die Therapiekonzepte sind sehr
praktisch orientiert und haben das Ziel, die
Sprach- und Kommunikationsfertigkeiten des
Kindes und des Jugendlichen zu verbessern.
Der Schuleintritt ist für Kinder ein wichtiger
Schritt. Mit gespannter Freude wird dem
ersten Schultag entgegengefiebert! Wenn es
dann beim Erlernen des Lesens, Schreibens
oder Rechnens Probleme gibt oder das Kind
gar nicht mehr in die Schule gehen möchte,
sind Kinder entmutigt und Eltern enttäuscht.
Durch eine genaue Diagnostik werden die
Ursachen für die Schulleistungsprobleme
rasch klar. Eine gezielte Lerntherapie im
Sinne einer Legasthenie- oder Dyskalkulietherapie hilft, wieder Spaß am Lernen zu
bekommen. Bei Schulvermeidungsverhalten
ist meist eine Psychotherapie indiziert.
AUTISMUS-SPEKTRUM-STÖRUNGEN
Das Erscheinungsbild der autistischen Störungen ist äußerst vielfältig. Das Kernproblem besteht in einer qualitativen Beeinträchtigung der sozialen Wahrnehmung und
Verarbeitung sowie im Vorhandensein von
stereotypen Verhaltensweisen. Das eigenartige Verhalten der Kinder und ihre unvorhersehbaren Reaktionen führen zu Beeinträchtigungen in der zwischenmenschlichen Interaktion und sind für Eltern und Betreuer eine
Herausforderung. Ihre Talente und Spezialinteressen sind faszinierende Aspekte einer
noch immer rätselhaften Störung. Spezielle
Therapien haben das Ziel, soziale Situationen
verständlich und überschaubar zu gestalten.
ADHS ODER ZAPPELPHILIPP
Motorische Unruhe, kurze Aufmerksamkeitsspannen und Schwierigkeiten, Impulse zu
steuern, sind wesentliche Merkmale des Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndroms. Aufgaben, die eine hohe Konzentration
und ein längeres ruhiges Sitzen erfordern,
sind für Kinder, die an ADHS leiden, eine
wirkliche Herausforderung. So kommt es in
der Schule oder bei den Hausaufgaben nicht
selten zu Konflikten. Eine gute Aufklärung
der Eltern und der Lehrer stellt klar, dass das
Störverhalten keine Absicht ist. Beratung und
Therapie helfen den Betroffenen, mit ihren
Problemen umzugehen und Lösungsstrategien
zu entwickeln.
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DEPRESSION UND ANGST
PSYCHOSOMATISCHE STÖRUNGEN
Kinder und Jugendliche leiden weit häufiger
unter Depressionen und Ängsten als angenommen. Wenn die Stimmung schlecht ist,
Schlafprobleme auftreten, Kinder und
Jugendliche sich zurückziehen, nicht mehr in
die Schule gehen, ständig grübeln und ängstlich sind, kann dies auf eine beginnende
Depression oder Angststörung hindeuten.
Nicht selten beginnen diese Probleme schleichend, so dass es dauern kann, bis die Diagnose gestellt wird. Durch vielfältige Therapiemöglichkeiten, wie z.B. Psychotherapie,
Musik- und Kunsttherapie oder Erlebnistherapie werden ein positiver Zugang zum Alltag
und ein gesundes Selbstwertgefühl wieder
hergestellt.
Körperliche und psychische Prozesse sind
immer als zusammengehörig zu betrachten.
Zu den psychosomatischen Erkrankungen
gehören z.B. anhaltende Kopf- oder Bauchschmerzen. Ursächlich dafür sind psychische
Probleme und Belastungen. Auch chronisch
körperliche Erkrankungen wie Asthma bronchiale, Diabetes mellitus usw. bringen psychische Belastungen mit sich. Neben einer
ausführlichen Diagnostik ist eine eingehende
somatische Abklärung Grundlage der Behandlung. Ein wichtiger Baustein der Therapie
besteht in der Aktivierung der persönlichen
und familiären Ressourcen der Betroffenen.
ESSSTÖRUNGEN
Häufige Gewichtskontrollen, Unzufriedenheit mit
der Figur, das Weglassen von ganzen Mahlzeiten, übermäßige Sportaktivitäten und ein massiver Gewichtsverlust können auf eine Essstörung hinweisen. Magersucht, Ess-Brechsucht
und Essattacken mit Kontrollverlust sind neben
der Adipositas die häufigsten Essstörungen. Die
Behandlung ist je nach Art der Erkrankung
unterschiedlich und besteht aus Einzel- und
Familiengesprächen in Kombination mit Ernährungstherapie und Kunsttherapie oder Tanz- und
Bewegungstherapie. Wichtig ist, die Behandlung
so schnell wie möglich zu beginnen.
SUCHT
Der übermäßige Konsum von Alkohol oder
Nikotin sowie von Onlinespielen oder anderen Medien kann die Entwicklung von
Jugendlichen erheblich gefährden und der
Einstieg in eine Abhängigkeitserkrankung
sein. Im Jugendalter treten Suchtprobleme
Bei psychischen Erkrankungen
sind eine frühe Erkennung und
eine fachgerechte störungsspezifische Behandlung äußerst wichtig.
meist in Kombination mit anderen psychischen Problemen auf. Eine Analyse aller
auslösenden und aufrechterhaltenden Faktoren spielt für die Therapieplanung eine
wesentliche Rolle. Ein individuelles Behandlungsprogramm ermöglicht den Patienten
eine Umorientierung. Bestehende Ressourcen werden gefördert, Unterstützung in der
belasteten Schul- und Ausbildungssituation
sowie sinnvolle Freizeitgestaltung ergänzen
das Angebot.
PSYCHOSEN
Schwere psychiatrische Erkrankungen wie
eine Schizophrenie oder eine manischdepressive Erkrankung können in der späten
Adoleszenz auftreten und die Jugendlichen
erheblich in ihrer Entwicklung zurückwerfen.
Die Änderungen im Erleben, die Störungen
des Realitätsbezugs oder Trugwahrnehmungen sind oft angstbesetzt und für das Umfeld
sehr belastend, es treten Schwierigkeiten in
der Schule oder in der Berufsausbildung auf.
Meist wird eine stationäre Behandlung notwendig sein. Psychotherapie und Psychoedukation sowie eine moderne, individuelle Pharmakotherapie sind essentielle Bestandteile
der Therapie.
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DIAGNOSTIK
Nach der Vorstellung von Kindern und Jugendlichen in der Klinik besteht der erste Schritt
in einer ausführlichen, multiprofessionellen
Diagnostik. Ärzte, Psychologen und Fachtherapeuten arbeiten gemeinsam daran, Stärken
und Schwächen jedes Einzelnen zu erkennen.
Es wird nach Ursachen und Erklärungen für
die bestehenden Probleme gesucht. Die Diagnostik folgt immer den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und entspricht den aktuellen wissenschaftlichen Standards.
Die Diagnostik versucht alle Probleme
und Stärken der Kinder und Jugendlichen
zu erfassen und die Zusammenhänge zwischen Umfeld- und Persönlichkeitsfaktoren, psychischen Problemen und Verhaltensstörung zu konkretisieren.
Die Diagnostik besteht aus verschiedenen
Bausteinen. In ausführlichen Gesprächen mit
Eltern, Kindern und wichtigen Bezugspersonen wird die Entwicklungsgeschichte des
Betroffenen und seiner Familie erarbeitet.
In einer freundlichen, vertraulichen und wertschätzenden Atmosphäre haben Eltern und
Kinder die Zeit, ihre Sorgen, Ängste und Nöte
zu schildern. Die Gespräche sind die Basis für
die Planung der weiteren Untersuchungsschritte und werden in der Regel durch verschiedene Testverfahren ergänzt, in denen
ein Überblick über die Fähigkeiten und
Fertigkeiten der Kinder und Jugendlichen
entsteht. Es findet eine gezielte Überprüfung
der sprachlichen und schulischen Fertigkeiten
sowie der Aufmerksamkeitsleistung und der
kognitiven Leistungen statt. Durch Fragebögen erhält man zusätzlich einen vertieften
Einblick in die aktuelle emotionale, soziale
und psychische Situation der Kinder und
Jugendlichen.
Ein weiterer Bestandteil der Untersuchung
ist eine gründliche körperlich-neurologische
Untersuchung, um mögliche somatische
Erkrankungen zu erkennen und rechtzeitig
zu behandeln.
Nachdem alle Befunde vorliegen, werden die
Ergebnisse sowie die verschiedenen Belastungsfaktoren im familiären und sozialen
Umfeld und die im Alltag bestehenden Probleme sowie die gesundheitsfördernden
Ressourcen analysiert, gemeinsam mit allen
Beteiligten besprochen und Lösungsmöglichkeiten vorgestellt.
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BEHANDLUNG
Nach Abschluss der diagnostischen Phase
erfolgt eine störungsspezifische Therapie. Je
nach Problemlage kann diese ambulant, stationär oder auch in der Tagesklinik erfolgen.
Jedes Kind und jeder Jugendliche ist anders,
jeder hat eine individuelle Lebensgeschichte
und Entwicklung. Deshalb kommt es auch bei
jedem Einzelnen zu einer individuellen Ausprägung des Krankheitsbildes. Der Therapieplan wird immer auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten.
Zentraler Bestandteil jeder Therapie ist eine
ausführliche Aufklärung und Beratung des
Betroffenen und seiner Familie über seine
Erkrankung und die Notwendigkeit und Ziele
der vorgeschlagenen Therapien.
Für die Therapie stehen vielfältige Methoden
zur Verfügung, die je nach Störungsbild und
Alter der Kinder und Jugendlichen spezifisch
eingesetzt werden.
In der Psychotherapie werden mit psychologischen Methoden Zugänge zu den Problemen
der Betroffenen gesucht und Lösungsstrategien erarbeitet. Dies kann durch Gespräche,
Übungen oder auch spielerisch erfolgen.
Ganz im Vordergrund steht die Stärkung des
Selbstwertgefühls und der sozialen Kompetenz im Umgang mit Gleichaltrigen und
Erwachsenen.
Übungsverfahren wie die Sprach- und Ergotherapie oder verschiedene Formen der Lerntherapie haben das Ziel, bestimmte Fertigkeiten zu erlernen und werden schwerpunktmäßig im Vorschul- und Grundschulalter eingesetzt. Eine enge Kooperation und Einbindung
der Eltern ist notwendig, da die Übungen
auch zwischen den Behandlungssitzungen
regelmäßig stattfinden müssen.
Kunst- und Musiktherapie regen Kreativität
und Phantasie an und machen Mut, neue
Wege zu finden. Die Arbeitstherapie als
aktions- und erlebnisorientierte Methode verwendet handwerkliche Techniken und versetzt
den Jugendlichen in die Lage, sich als aktiven Part der Therapie zu erleben. Tanz-,
Bewegungs- und Erlebnistherapie nutzen Körpererleben, Gefühle, Spannungen, um neue
Erfahrungen zu ermöglichen und Ressourcen
zu aktivieren.
Begleitend kann auch die Pharmakotherapie
eine hilfreiche Ergänzung sein, um Anspannungen, Verstimmungen, Ängste und Zwänge
zu mildern und somit einen neuen Zugang
zum Alltagserleben zu schaffen.
Die verschiedenen Therapiemöglichkeiten
werden je nach Störungsbild individuell
zusammengestellt.
Die Fortschritte werden im Verlauf
überprüft, der Therapieplan aktualisiert.
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STATIONEN
Auf unseren sieben Stationen mit spezifischen Schwerpunkten behandeln wir in Augsburg sämtliche kinder- und jugendpsychiatrische Störungsbilder. Das Aufnahmealter
der Kinder und Jugendlichen liegt zwischen
6 und 18 Jahren.
Die geschlossene Akut- und Kriseninterventionsstation nimmt jederzeit Patienten auf.
Es werden schwerpunktmäßig Jugendliche
mit intensivem Behandlungsbedarf aufgenommen, die ein beschützendes Setting
benötigen, wie etwa Jugendliche mit schweren psychiatrischen Störungsbildern (z.B.
Psychosen) oder Patienten, bei denen im
Rahmen von akuten Krisen eine Eigenund/oder Fremdgefährdung besteht.
Die Station für abhängige und suchtgefährdete Jugendliche ist ebenfalls eine geschlossen
geführte Jugendstation mit einem für diese
Störungsbilder spezifischen Behandlungskonzept. Schwerpunkt ist neben der Entgiftung
vor allem die Motivation zur dauerhaften
Abstinenz und die Erarbeitung von angemessenen Lösungsstrategien im Umgang mit
Problemen.
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Die Therapiestationen haben Altersschwerpunkte. Die Klinik in Augsburg hat drei
Jugendstationen mit insgesamt 29 Plätzen.
Die zwei gemischtgeschlechtlichen Stationen
nehmen Adoleszente mit allen psychiatrischen Erkrankungen auf. Neben schweren
emotionalen Störungen werden auch Jugendliche mit psychotischen Erkrankungen weiterbehandelt, die in der Akutphase zuerst auf
der geschlossenen Station therapiert wurden.
Die dritte Jugendstation ist eine Therapiestation für Mädchen. Patientinnen mit Essstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen oder internalisierenden Problemen wie
Angst und Depressionen sind hier in guten
Händen.
Auf den zwei Therapiestationen für Kinder
im Grundschulalter stehen insgesamt 18
Behandlungsplätze zur Verfügung. Hier werden vor allem Kinder mit hyperkinetischem
Syndrom in Kombination mit emotionalen
Störungen, verschiedenen Teilleistungsstörungen oder Störungen wie Einnässen
behandelt.
Während der stationären Behandlung werden
alle Patienten von einem multiprofessionellen Team betreut. Die pädagogischen Mitarbeiter und Krankenschwestern und -pfleger
gestalten den therapeutischen Alltag auf den
Stationen. Ärzte, Psychologen sowie Fachtherapeuten kümmern sich um Diagnostik und
erarbeiten ein schlüssiges Therapiekonzept.
Die Schule für Kranke bietet allen Patienten
der Klinik auch während der Behandlung eine
intensive Beschulung in kleinen Klassen.
Der sozialpädagogische Fachdienst der Klinik
bietet eine Sozialrechtsberatung, hilft bei der
Vermittlung von Anschlussmaßnahmen oder
der Kommunikation mit den Jugendämtern.
Das therapeutische Milieu auf den
Stationen spielt eine zentrale Rolle in
der Behandlung. Ein festes Bezugssystem
erleichtert den Beziehungsaufbau und
sorgt für Transparenz im therapeutischen
Prozess.
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TAGESKLINIK
Inklusion gehört zum Behandlungskonzept der Tagesklinik. Die Kinder und
Jugendlichen werden nach Möglichkeit in
den zuständigen Schulen betreut und
besuchen außerklinische Aktivitäten. So
ist der Wiedereinstieg nach der Therapie
leicht!
In vier altersspezifischen Gruppen werden in
Augsburg insgesamt 40 Kinder jeden Tag
intensiv in unserer Tagesklinik behandelt.
Sprach-, Ergo- und Bewegungstherapie im
Vordergrund der Behandlung. Eine intensive
Elternarbeit ist Teil des Konzepts.
Die Tageskliniken 1 und 2 nehmen Kinder im
Vorschulalter auf. Hier werden vor allem
junge Kinder mit gravierenden Entwicklungsstörungen diagnostiziert und behandelt.
Autismus-Spektrum-Störungen, Sprach- und
Kommunikationsstörungen mit begleitenden
Anpassungsstörungen sowie emotionalen Störungen, Bindungsstörungen und traumatisierte Kinder werden störungsspezifisch im Rahmen eines entwicklungsfördernden Psychotherapiekonzeptes versorgt. Hier stehen
Die Tagesklinik 3 nimmt Kinder zwischen 6
und 11 Jahren auf, die Tagesklinik 4 behandelt Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr. Hier
stehen Teilleistungsstörungen der schulischen
Fertigkeiten oft im Vordergrund, auch in
Kombination mit Anpassungsstörungen,
emotionalen Störungen oder hyperkinetischen
Störungen. In der Tagesklinik 4 können
Jugendliche mit schweren psychiatrischen
Erkrankungen (z.B. Depressionen, Angst- und
Zwangsstörungen) nach der Akutbehandlung
auf den Stationen eine weitere Phase der
Stabilisierung durchlaufen.
In der Tagesklinik wird genau wie im stationären Bereich in einem multiprofessionellen
Team gearbeitet. Die Schule für Kranke
und der Sozialdienst stehen auch hier allen
Patienten zur Seite, um eine optimale
Behandlung zu gewährleisten.
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SCHULE
Die fünf Klassen für Kranke am Josefinum
bieten allen Patienten der Klinik während der
Behandlung auch die Möglichkeit einer individuellen Beschulung. Neben Grund-, Hauptund Förderschulunterricht können auch Realschüler und Gymnasiasten schulisch betreut
werden. In den verschiedenen Lehrplänen
gibt es auch Raum für therapiespezifische
Inhalte. So kann z.B. bei Entwicklungs- oder
Teilleistungsstörungen (Sprach-, Lese-, Rechtschreib- und Rechenstörungen) im Rahmen
des Unterrichts mit speziellen Übungen hierauf ein besonderer Akzent gesetzt werden.
Ein weiterer therapeutischer Bestandteil des
klinikinternen Schulbesuchs ist die Förderung
der Leistungsbereitschaft und des Selbstbewusstseins. Die Kinder und Jugendlichen
lernen hier, dass sie gesetzten Leistungsanforderungen gerecht werden können. Kleine
Klassen und speziell ausgebildete Lehrer
ermöglichen, individuell auf die schulischen
Probleme der Patienten einzugehen und
gemeinsam mit den Therapeuten die Schullaufbahn zu optimieren.
Patienten, die im Heilungsprozess gut vorankommen, haben auch die Möglichkeit, in
ihre Stammschule oder auf eine Gastschule
in Augsburg zu gehen, um so dem normalen
Alltag wieder ein Stück näher zu kommen.
Schule ist eine zentrale Entwicklungsaufgabe. Die Lehrer der Klassen für Kranke
unterstützen den Lernprozess und helfen
Kindern und Jugendlichen wieder Fuß zu
fassen.
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INSTITUTSAMBULANZ
Die Institutsambulanz spielt eine zentrale
Rolle in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Die Aufnahmen auf den Stationen werden über die
Institutsambulanz gesteuert. Jedes Jahr werden mehr als 10.000 Patienten in der Ambulanz diagnostiziert und behandelt. Die Ambulanz steht offen für Kinder und Jugendliche
vom Kleinkindalter bis zum 18. Lebensjahr,
in Ausnahmefällen bis zum 21. Lebensjahr.
Die primäre Aufgabe der Ambulanz besteht
in einer eingehenden multiprofessionellen
Diagnostik, in der alle Faktoren, die zur Entstehung einer Störung oder Erkrankung beitragen können, untersucht und analysiert
werden. Daraus wird dann ein Therapieplan
Die Ambulanz ist Schaltstelle der
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie. Fundierte Diagnostik
und Therapie sind zentrale Aufgaben,
die wegweisend für den weiteren Verlauf
sind.
abgeleitet und mit den Eltern besprochen.
Die Mehrzahl der Patienten, die sich in der
Institutsambulanz vorstellen, können wohnortnah versorgt werden. Ist das Krankheitsbild komplex oder sind spezielle Behandlungsmethoden indiziert, werden die Kinder
und Jugendlichen in unserer Ambulanz
längerfristig behandelt oder gegebenenfalls
stationär aufgenommen.
Viele Patienten werden langfristig in der
Ambulanz betreut, um erneuten Problemen
vorzubeugen, Fortschritte zu überwachen,
Medikation und Therapieplan anzupassen.
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SPEZIALAMBULANZEN
Um störungsspezifisch behandeln zu können,
ist ein vertieftes Wissen in Bezug auf
bestimmte Störungsbilder und Behandlungskonzepte notwendig. Deshalb bestehen in
der Institutsambulanz verschiedene Teams,
die über langjährige Erfahrungen und Schlüsselkompetenzen in definierten Bereichen verfügen. So ist eine Behandlung auf höchstem
Niveau stets gewährleistet.
NOTFALLAMBULANZ
Bei allen psychiatrischen Störungsbildern,
die mit einer Gefährdung des Kindes oder
Jugendlichen einhergehen, wie z.B. suizidale
Krisen, Erkrankungen aus dem psychotischen
Formenkreis oder schwere akute aggressive
Impulsdurchbrüche, steht unser Krisendienst
24 Stunden, 365 Tage im Jahr zur Verfügung.
Ein Arzt, eine Sozialpädagogin und ein Oberarzt kümmern sich um jeden, der Hilfe benötigt. Eine kompetente Beratung und Hilfestellung geben in der Notsituation schnell
wieder Orientierungshilfe und Sicherheit.
AMBULANZ FÜR AUTISMUSSPEKTRUM-STÖRUNGEN
AMBULANZ FÜR ESSSTÖRUNGEN UND
PSYCHOSOMATISCHE STÖRUNGEN
Tiefgreifende Entwicklungsstörungen sind
komplexe Störungen, die einer längerfristigen
Begleitung und Therapie bedürfen. In der
Autismus-Ambulanz werden neben einer
„state of the art Diagnostik“ auch verschiedene Therapien angeboten. Soziale Kompetenzgruppen für „Kids“ und „Teens“, psychoedukative Elterngruppen und verhaltenstherapeutisch orientierte Einzelbehandlungen
sind nur einige Bausteine aus dem Angebot
der Spezialambulanz.
Kinder und Jugendliche mit Essstörungen
brauchen eine kontinuierliche und intensive
Therapie, um ihre Probleme anzugehen. Nach
dem Prinzip „ambulante Behandlung hat Vorrang vor stationärer Therapie“ besteht in der
Institutsambulanz ein gruppentherapeutisches Angebot für Mädchen mit Essstörungen. Die Mädchen leben in ihrem gewohnten
Umfeld weiter und besuchen die Schule, können aber mehrmals pro Woche Therapien in
der Ambulanz in Anspruch nehmen.
MIGRATIONSAMBULANZ
Für Familien mit einem Migrationshintergrund kann die Behandlung in türkischer und
russischer Muttersprache erfolgen. Freundliche und kompetente Mitarbeiter stehen zur
Verfügung, um die diagnostische Abklärung
und Behandlung in die Hand zu nehmen und
Eltern und Umfeld entsprechend zu beraten.
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AMBULANZ FÜR REGULATIONSSTÖRUNGEN
Für unsere jüngsten Kinder bietet die „MiniAmbulanz“ genau das Richtige. Hochqualifizierte Therapeuten mit spezieller Ausbildung
kümmern sich um Säuglinge und Kleinkinder
mit Schlaf- und Essstörungen oder einem
auffälligen Schreiverhalten. Eine enge Kooperation mit dem Krankenhaus für Kinder und
Jugendliche am Josefinum stellt sicher, dass
mögliche somatische Ursachen erkannt und
kompetent behandelt werden.
ADHS
In der Grundschulzeit gehört das Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom
zu den häufigsten Vorstellungsgründen. Um
Eltern und Kindern helfen zu können, bietet
die Ambulanz spezielle Gruppenangebote an.
Eltern lernen, was ADHS bedeutet, welche
Probleme konkret entstehen und wie ihr Kind
am besten unterstützt werden kann. Kinder
lernen Strategien im Umgang mit ihren
Problemen.
TRAUMAAMBULANZ
SUCHTAMBULANZ
Die Auseinandersetzung mit Alkohol, Nikotin
und anderen Suchtmitteln ist ein normaler
Bestandteil jugendlicher Entwicklung. Wenn
aber Drogen und Alkohol als „Problemlöser“
eingesetzt werden, schulische Probleme und
Konflikte mit dem Gesetz hinzukommen,
familiäre Schwierigkeiten immer größer werden oder sich sogar eine Abhängigkeit entwickelt, sind fachliche Abklärung und Unterstützung notwendig. Die Suchtambulanz ist
auch offen für Jugendliche mit einem schädlichen Medienkonsum.
Gravierende Lebensereignisse können Kinder
und Jugendliche so sehr beeinträchtigen,
dass es schwierig wird, sich auf den Alltag zu
konzentrieren. Es entstehen Schwierigkeiten
in der Schule oder in der Ausbildung, mit
dem Freund und der Familie. Psychotherapeuten mit einer zusätzlichen Weiterbildung in
Traumatherapie kümmern sich um den Betroffenen und helfen, wieder Mut zu fassen.
HÖRGESCHÄDIGTE PATIENTEN
Auch Menschen mit Hörschädigungen sind
hier in guten Händen. Eine Psychotherapeutin, ausgebildet in Gebärdensprache und
Traumatherapie, hilft weiter.
HOMETREATMENT
MOBILER DIENST FÜR KINDER
UND JUGENDLICHE MIT INTELLIGENZMINDERUNG
Manchmal ist der Weg zur Klinik nicht einfach. In bestimmten Situationen ist es
sowohl aus diagnostischer wie auch aus therapeutischer Sicht sinnvoller, Kinder und
Jugendliche in ihrem vertrauten Umfeld aufzusuchen und zu behandeln. Kooperationsverträge mit Einrichtungen, die Menschen
mit einer Intelligenzminderung betreuen,
sind die Basis für dieses Angebot. Eine
Behandlung im häuslichen Setting durch qualifizierte Krankenschwestern oder Pädagogen
ist in ausgewählten Fällen möglich.
Spezialisierung und Differenzierung
gewährleisten ein exzellentes Behandlungsangebot in unseren
Spezialambulanzen.
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IHR WEG ZU UNS
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Prof. Dr. med. Michele Noterdaeme (CÄ)
Dipl.-Psych. Uwe Schäfer (Ltd. Psych.)
Daniela Boecker-Franz (Sek. CÄ)
Dipl.-Psych. Rupert Müller (Ltd. Psych.)
Dr. med. Sylvia Hexamer (OÄ)
Alfia Dietmayer (OÄ)
Dr. med. Katrin Mildenberger (OÄ)
Thorsten Wagner (Stv. PDL)
Dr. med. Anja Roth (OÄ)
Dr. med. Salih Tanca (OA)
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IHR TEAM IN AUGSBURG
Gute Arbeit bedeutet in der Kinder- und
Jugendpsychiatrie stets multiprofessionelle
Arbeit. Jede Berufsgruppe leistet einen wertvollen, fachspezifischen Beitrag in der
Behandlung der betroffenen Kinder und
Jugendlichen. Ärzte und Psychologen sind die
fallführenden Therapeuten, bringen ihre diagnostischen und therapeutischen Fachkompetenzen ein und koordinieren die Beiträge der
anderen Berufsgruppen. Die Fachtherapeuten
leisten eine spezifische Diagnostik (z.B.
Sprachdiagnostik) und bieten eine breite Therapiepalette an. Der Pflege- und Erziehungsdienst gestaltet den therapeutischen Alltag auf
den Stationen und in der Tagesklinik. Der Sozialdienst berät die Familien in sozialrechtlicher
Hinsicht und unterstützt sie, wenn Anschlussmaßnahmen notwendig sind.
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DAS MULTIPROFESSIONELLE TEAM
IN AUGSBURG
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A-Oberhausen
KONTAKT AUGSBURG
Josefinum
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und
Psychotherapie
SEKRETARIAT
Margot Grebe
Hannelore Kragler
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Kathrin Kämpfe
Kämpffe
Karolin Jirous
Michaelaa Graupner
Nicole Retzer
Kapellenstraße 30
86154 Augsburg
Telefon 0821 2412-435 oder -436
[email protected]
www.josefinum.de
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DIE KLINIK IN KEMPTEN
Die Außenstelle Kempten wurde 1998 eröffnet. Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie versorgt den südlichen Teil des Bezirks Schwaben. Der Einzugsbereich des Josefinums Kempten ist das bayerische Allgäu und reicht von Füssen bis Lindau und von Marktoberdorf bis Memmingen.
IHR TEAM IN KEMPTEN
(von links)
Dr. med. Claudia Kalischko (OÄ)
Thorsten Wagner (Stv. PDL)
Barbara Gottwald (Sek)
Prof. Dr. med. Michele Noterdaeme (CÄ)
Andrea Schlenkermann (Sek)
Dr. med. Harald Ribnitzky (Ltd. OA)
Martina Miller (Sek)
Claudia Hudez (Sek)
Die Klinik besteht aus zwei Therapiestationen, einer Tagesklinik und einer Ambulanz.
Die Jugendstation (Altersspanne 13 bis 18
Jahre) und die Kinderstation (Altersspanne
6 bis 12 Jahre) haben je 10 Behandlungsplätze und sind als offene Therapiestationen
konzipiert. Die Tagesklinik bietet eine teilstationäre Behandlung für 15 Kinder ab dem
Vorschulalter bis ca. 13 Jahre an. An der Klinik ist ebenfalls eine Schule für Kranke angeschlossen, so dass die Patienten während der
Behandlung die Schule besuchen können.
In das gesamttherapeutische Konzept werden
auch die Eltern intensiv einbezogen. Die
Ambulanz behandelt Kinder und Jugendliche
vom Kleinkindalter bis zum 18. Lebensjahr,
in Ausnahmefällen bis zum 21. Lebensjahr.
Das Angebot ist für Kinder und Jugendliche
mit Verhaltensauffälligkeiten oder psychischen
Problemen, wie z.B. hyperkinetischen Störungen, Sozialverhaltensstörungen, emotionalen
Störungen, Einnässen, Tic- und Zwangsstörungen, tiefgreifenden und umschriebenen Entwicklungsstörungen und beginnenden Persönlichkeitsstörungen.
Ein besonderer Schwerpunkt der Klinik ist die
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die
von Essstörungen und psychosomatischen
Störungen (z.B. Somatisierung, chronische
Schmerzen bzw. Schmerzsyndrome mit/ohne
körperliche Ursachen, dissoziative Sensibilitätsstörungen) betroffen sind. Ein weiterer
Schwerpunkt in der Institutsambulanz ist die
Diagnostik von Teilleistungsstörungen. Dazu
zählen u.a. Lese- und Rechtschreibstörungen,
Rechenstörungen, Entwicklungsstörungen der
Sprache, insbesondere Sprachverständnisstörungen, motorische Entwicklungsstörungen
und kombinierte Entwicklungsstörungen.
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Die Klinik ist mit vielen Einrichtungen
der Jugendhilfe in der Region, Schulen,
Tagesstätten, Beratungsstellen, niedergelassenen Ärzten und Therapeuten gut vernetzt.
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Unter Snoezelen versteht man den Aufenthalt in einem gemütlichen Raum, in
dem man bequem liegend oder sitzend,
umgeben von leisen Klängen und Melodien, Lichteffekte betrachten kann. Das
Snoezelen dient der Verbesserung der
sensorischen Wahrnehmung und zugleich
der Entspannung.
In regelmäßigen Familiengesprächen werden
alle Perspektiven zusammengeführt, neue
Ziele festgelegt und schließlich auch das
Ende der therapeutischen Begleitung vereinbart. Erfolgreich erscheint eine Therapie
dann, wenn die Familie ihre Ziele erreicht
sieht und sich ihre Spielräume in Richtung
größerer Entwicklungschancen erweitert
haben.
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Eine Besonderheit der Tagesklinik
in Kempten ist der wunderschöne
„Snoezelraum“. (Bild rechts)
Zeiten, aber auch dann, wenn es gilt, kleine
oder große Fortschritte zu bemerken und
stolz auf das zu sein, was erreicht wurde.
Am Göh
Im therapeutischen Alltag auf den Stationen
und in der Tagesklinik machen die Kinder und
Jugendlichen sowohl Erfahrungen mit Freiräumen als auch mit Grenzen und Regeln.
Sie erleben sich sowohl in Gruppen als auch
in Einzelkontakten, finden Sicherheit ebenso
wie Anforderung und Anregung. Die Therapeuten sind für die Kinder und Jugendlichen
Wegbegleiter und Wegbereiter in schwierigen
Stuibenweg
Lessingstraße
KONTAKT KEMPTEN
Josefinum
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und
Psychotherapie
Haubensteigweg 40
87439 Kempten
Telefon 0831 523390
Telefax 0831 52339200
[email protected]
www.josefinum.de
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DIE KLINIK IN NÖRDLINGEN
Die Außenstelle Nördlingen wurde 2003
eröffnet. Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie versorgt den
nördlichen Teil des Bezirks Schwaben und
besteht aus einer Tagesklinik und einer
Ambulanz.
IHR TEAM IN NÖRDLINGEN
(von links)
Dr. med. Angelika Voack-Betz (OÄ)
Matthias Hiekisch (OA)
Prof. Dr. med. Michele Noterdaeme (CÄ)
Cornelia Heinzlmeir (Sek)
Thorsten Wagner (Stv. PDL)
Monika Häusler-Österle (Sek)
Die Tagesklinik bietet eine teilstationäre
Behandlung für 15 Kinder ab dem Schulbeginn bis ca. 13 Jahre an. Die Ambulanz
richtet sich an Kinder und Jugendliche vom
Kleinkindalter bis zum 18. Lebensjahr, in
Ausnahmefällen bis zum 21. Lebensjahr. In
akuten Krisen oder bei schweren psychischen
Erkrankungen werden die Patienten an die
Klinik in Augsburg weitergeleitet, da eine
vollstationäre kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung in der Außenstelle Nördlingen nicht gegeben ist.
Das Angebot richtet sich an Kinder und
Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten
oder psychischen Problemen, wie z.B. hyperkinetische Störungen, Sozialverhaltensstörungen, emotionale Störungen, Einnässen,
Tic- und Zwangsstörungen, tiefgreifende und
umschriebene Entwicklungsstörungen und
beginnende Persönlichkeitsstörungen. In der
Ambulanz und der Tagesklinik werden eine
differenzierte und störungsspezifische
Diagnostik und Therapie aller kinder- und
jugendpsychiatrischen Erkrankungen
durchgeführt.
In der Institutsambulanz liegt ein Schwerpunkt auf der Diagnostik und Behandlung
von Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsstörung in Kombination mit Teilleistungsstörungen im Bereich der Sprache, der
Motorik und der schulischen Fertigkeiten. Es
werden zahlreiche störungsspezifische Gruppentherapien angeboten. Neben Konzentrationstrainings (Marburger Konzentrationstraining) werden auch soziale Kompetenztrainings durchgeführt. Kunst- und Ergotherapie
sowie Psychotherapie ergänzen das Angebot.
Neben Gruppentherapien sind natürlich auch
Einzelbehandlungen möglich. Für Kinder und
Jugendliche mit Aufmerksamkeitsstörung
ist ein gezieltes Neurofeedbacktraining
vorgesehen.
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Die Klinik ist mit vielen Einrichtungen der
Jugendhilfe in der Region, Schulen, Tagestätten, Beratungsstellen, niedergelassenen
Ärzten und Therapeuten gut vernetzt.
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In der Tagesklinik ist ein multiprofessionelles
Team, bestehend aus Fachärzten, Psychologen, Sozial- und Heilpädagogen, Pädagogen,
Erziehern, Kinderkrankenschwestern, Ergo-,
Logo- und Kunsttherapeuten im Einsatz. Die
Beziehungsarbeit ist ein wichtiges Element
der therapeutischen Arbeit. Im Rahmen eines
Bezugsbetreuungssystems werden neue
Verhaltensweisen und soziale Kompetenz im
geschützten Rahmen eingeübt.
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KONTAKT NÖRDLINGEN
Josefinum
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und
Psychotherapie
Stoffelsberg 10
86720 Nördlingen
Telefon 09081 290139-0
Telefax 09081 8055973
[email protected]
Gruppenangebote bieten einen geschützten Rahmen, in dem wichtige Fertigkeiten erlernt werden können.
Mittels des Neurofeedack-Trainings
lernen Kinder und Jugendliche mit
Aufmerksamkeitsstörungen bestimmte
Gehirnregionen gezielt zu aktivieren, um
dadurch eine bessere Selbstregulation
zu erreichen. (Bild rechts)
www.josefinum.de
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KONTAKT UND ANSPRECHPARTNER
STANDORT AUGSBURG
STANDORT KEMPTEN
Chefärztin
Prof. Dr. med. Michele Noterdaeme
Sekretariat Chefärztin/Büromanagement
Daniela Boecker-Franz
Chefärztin
Prof. Dr. med. Michele Noterdaeme
Oberärzte
Alfia Dietmayer
Dr. med. Sylvia Hexamer
Dr. med. Katrin Mildenberger
Dr. med. Anja Roth
Dr. med. Salih Tanca
Ltd. Psychologe
Dipl.-Psych. Rupert Müller
Dipl.-Psych. Uwe Schäfer
Pflegedirektorin Sabine Berninger
Stv. PDL Thorsten Wagner
Schulleitung Andrea Krebs-Lorenz
Sekretariat
Michaela Graupner
Margot Grebe
Karolin Jirous
Kathrin Kämpfe
Hannelore Kragler
Nicole Retzer
Telefon 0821 2412-435 oder -436
Telefax 0821 2412-481 oder -7411
[email protected]
www.josefinum.de
Ltd. Oberarzt Dr. med. Harald Ribnitzky
Oberärztin Dr. med. Claudia Kalischko
Pflegedirektorin Sabine Berninger
Stv. PDL Thorsten Wagner
Schulleitung Petra Aufter
Sekretariat
Claudia Hudez
Barbara Gottwald
Martina Miller
Andrea Schlenkermann
Telefon 0831 52339-0
Telefax 0831 52339-200
[email protected]
www.josefinum.de
STANDORT NÖRDLINGEN
Chefärztin
Prof. Dr. med. Michele Noterdaeme
Oberärztin Dr. med. Angelika Voack-Betz
Oberarzt Matthias Hiekisch
Pflegedirektorin Sabine Berninger
Stv. PDL Thorsten Wagner
Sekretariat
Cornelia Heinzlmeir
Monika Häusler-Österle
Telefon 09081 290139-0
Telefax 09081 8055973
[email protected]
www.josefinum.de
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KOOPERATIONSPARTNER
Die Klinik für Kinder und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie ist mit zahlreichen
Kooperationspartnern vernetzt.
Im Bereich Medizin bestehen Kontakte zu
allen Kinder- und Jugendpsychiatrischen
Kliniken in Bayern, zu Bezirkskrankenhäusern, Kliniken für Kinder und Jugendmedizin,
niedergelassenen Fachärzten, Psychotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten.
Auch mit Einrichtungen der Jugendhilfe und
der Behindertenhilfe, den Jugend- und
Sozialämtern, Frühförderstellen, sozialpädiatrischen Zentren, Kindergärten und Schulen
bestehen zahlreiche Kontakte.
Von offiziellen Institutionen, wie z.B.
Gerichten und Versicherungen werden häufig
Gutachten mit allen Fragestellungen der
forensischen Kinder- und Jugendpsychiatrie
in Auftrag gegeben.
Kooperationen mit verschiedenen
Universitäten im Rahmen von
Forschungsprojekten sichern eine
Versorgung auf höchstem Niveau.
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KLINIK FÜR KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRIE
UND PSYCHOTHERAPIE
Gesundheits- und
Sozialdienstleister
M u t
z u m
L e b e n
Träger: Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V.

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