Neue dabei-Serie: Ein Gesicht von 1000en
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Neue dabei-Serie: Ein Gesicht von 1000en
29. Jahrgang | 1. Quartal 2012 Ausgabe 112/2012 dabei Das Magazin der DMSG Hessen Neue dabei-Serie: Ein Gesicht von 1000en Wie Menschen mit MS ihr Leben meistern Mobbing am Arbeitsplatz – Was kann ich tun? OnlineSinglebörse – Erfahrungen einer MS-Betroffenen Inhaltsverzeichnis Liebe Leserinnen und Leser, DMSG aktuell DMSG-Bundesverband – Neuer Vorsitzender Harald Schliemann Seite 6 Personalien – Achim Drossbach verlässt den Landesverband Seite 7 Ehrungen – Pflegepreis für Edeltraut Kunz Seite 8 Jubiläum – 30 Jahre MS-Gruppe Bad Homburg Seite 9 Rat & Tat Recht – Mobbing am Arbeitsplatz Seite 12 Hilfe im Alltag – Erfahrungen mit einem Handicap-Singleportal Seite 18 Reise & Freizeit Hoteltest: ACA Mönchgut in Baabe Seite 17 auf Rügen es ist Ihnen sicher sofort aufgefallen: Diese erste dabei des neuen Jahres sieht ganz anders aus als die bisherigen. Wir haben das Layout moderner und lesefreundlicher gestaltet, und hoffen, Ihnen gefällt der neue „Look“. Zugleich starten wir eine neue Serie, die Ihnen, liebe Mitglieder und Leser, ein Forum geben soll. Unter dem Titel „Ein Gesicht von 1000en“ stellen wir in regelmäßiger Folge MS-Betroffene vor, die mit einem außergewöhnlichen Schicksal zu kämpfen oder einen besonderen Lebensweg eingeschlagen haben. In unserer Rechtsrubrik gibt es ein interessantes Interview zum Thema „Mobbing am Arbeitsplatz – Was kann ich tun?“ zu lesen. Darin bekommen Sie wichtige Tipps, wie man sich vor Anfeindungen schützen kann. Wir freuen uns über Feedback zur „neuen“ dabei, entweder per Mail an [email protected] oder schriftlich an: DMSG Hessen, Redaktion „dabei“, Wittelsbacherallee 86, 60385 Frankfurt. Viel Spaß beim Lesen wünscht Im Dialog Vor Ort – MS-Gruppe Usingen erlebt Seite 20 musikalische Nachmittage Vor Ort – MS-Gruppe Lichtblick im Frankenland Seite 21 Vor Ort – Neue MS-Gruppe „Radfahrlust“ Seite 22 Beispielhaft Golfturnier für MS-Betroffene in Bad Arolsen geplant Seite 24 Werner Bott sammelt wieder als Nikolaus Geld für die MS-Gruppe Rhön Seite 24 Heldin des Alltags Neue Serie: Ein Gesicht von 1000en Markus Schubert IMPRESSUM »dabei« Herausgeber: DMSG - LV Hessen e.V., Postfach 60 04 47, 60334 Frankfurt am Main Telefon (069) 40 58 98 0, Telefax (069) 40 58 98 40 E-Mail: [email protected] Redaktion: Markus Schubert (V.i.S.d.P.), Doris Althofen, Monika Dettke, Inke Reinhardt, Phil Hubbe, Wolfgang Steinmetz, Kerstin Springob, Sabine Balk. Titelbild: Ilona Surrey Für Beiträge, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind, trägt dieser allein die Verantwortung. Verlag: Gerhards GmbH & Co. Verlags- u. Vertriebsgesellschaft KG Modaustr. 22, 64686 Lautertal Telefon (06 254) 95 13 70, Telefax (06 254) 95 13 34 Das Magazin des Landesverbandes »dabei« erscheint viermal jährlich. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 23. April 2012 DMSG Aktuell Titelgeschichte Stephanie Held ist alleinerziehende Mutter und an MS erkrankt – dennoch gelingt es ihr, ein ganz normales Leben zu führen. Nomen est Omen: Dies scheint bei Stephanie Held der Fall zu sein. Die 26-Jährige ist an MS erkrankt und wurde vor einem Jahr Mutter. Kurz nach der Geburt von Söhnchen Noah verließ ihr Mann die Familie, und die junge Frau muss sich fortan allein um den Einjährigen kümmern. Dennoch lässt sie den Kopf nicht hängen, nimmt ihr Leben selbst in die Hand und hat sogar wieder angefangen zu arbeiten. Die dabei-Redaktion hat Stephanie Held zuhause in Frankfurt besucht und gefragt, wie sie das alles schafft – und hat eine wahrhafte „Heldin des Alltags“ kennengelernt. S tephanie Held empfängt uns freundlich mit Söhnchen Noah auf dem Arm in ihrer Wohnung. Sie setzt den kleinen Mann in seinen Hochstuhl neben uns am Tisch und füttert ihm einen Kinderpudding, bevor wir mit dem Gespräch beginnen. Außerdem drückt sie ihm ein Spielzeug, einen Stoffwürfel mit verschiedenen anhängenden Ringen und Figürchen, in die Hand. „Das hält ihn für einige Zeit ruhig“, hofft sie lachend. Während sich Noah mit dem Würfel beschäftigt, beginnt Stephanie Held zu erzählen, wie sie von ihrer Krankheit erfuhr. „Ich war schon immer etwas tollpatschig, dachte ich. Ich bin schnell umgeknickt. Im Nachhinein wurde mir klar, dass das wohl schon die MS war“, sagt die Frankfurterin. Auch einige andere typische Symptome traten bereits vor der Diagnose auf wie ein Kribbeln in der Wange, was vom Sehnerv herrührt. Ein dramatisches Ereignis sorgte dann dafür, dass sich Stephanie Held neurologisch untersuchen ließ: „Ich bin an einer Ampel einem anderen, stehenden Auto mit 60 Stundenkilometer hinten voll draufgefahren. In meinem Kopf habe ich gebremst, aber mein Fuß hat das nicht umgesetzt.“ Foto: Ilona Surrey 2 3 DMSG Aktuell Titelgeschichte Der Unfall ging zum Glück für alle Beteiligten relativ glimpflich aus, aber Stephanie Held bekam im Frankfurter Nordwestkrankenhaus eine schockierende Diagnose. Es ist Multiple Sklerose. Wer denkt, dass die gerade 20-Jährige daraufhin verzweifelte, liegt falsch: „Ich fand es ehrlich gesagt nicht so schlimm, eine chronische Erkrankung zu haben. Denn das bin ich schon gewöhnt. Ich habe seit Geburt einen Herzfehler und verdrehte Organe und muss deshalb ohnehin jedes Jahr untersucht werden“, erzählt Stephanie Held. „Ich fand es schlimmer, dass ich noch im Krankenhaus bleiben musste.“ Allerdings habe sie zuerst nicht wirklich realisiert, was MS bedeutet, gibt sie zu. Die junge Frau informierte sich dann im Internet und ließ sich Infomaterial von der DMSG schicken. Schnell wurde sie auch Mitglied im Landesverband. „Es hat mir Mut gemacht, als ich erfahren habe, dass MS nicht immer schlimmste Auswirkungen haben muss und nur wenige Betroffene im Rollstuhl landen.“ Nach der Diagnose versuchte die junge Frau, ihr Leben wie bisher weiterzuleben. Zur Therapie musste sie Interferon beta-1a (Rebif 44) spritzen, ihre Symptome bildeten sich weitgehend zurück. Stephanie Held begann wie geplant eine Ausbildung als IT-Systemkauffrau ohne ihren Arbeitgeber von der Krankheit zu informieren, heiratete und wurde nach abgeschlossener Ausbildung schwanger. „Das war geplant und mit meiner Neurologin abgeklärt“, sagt sie. Während der Schwangerschaft bekam sie einen Schub, stürzte und bekam Cortison verabreicht. Sonst verlief die Schwangerschaft unproblematisch, und sie brachte im Dezember 2010 einen gesunden Sohn zur Welt. Nach der Geburt ging es mit Ste- phanie Held jedoch gesundheitlich bergab. „Ich hatte fast alle zwei bis drei Wochen einen Schub, konnte kaum mehr laufen und nicht mehr Auto fahren.“ Deshalb musste sie sich auch direkt nach der Geburt wieder Rebif spritzen und konnte nicht stillen. „Ich hatte Angst, dass ich Noah nicht mehr halten kann“, beschreibt die junge Frau. Sie wickelte ihr Baby nicht mehr auf der hohen Wickelkommode, sondern nur noch auf der Couch, und der Junge schlief nicht im eigenen Gitterbettchen, sondern zur Sicherheit mit im Ehebett. Weil Rebif bei Stephanie Held nicht mehr anschlug, wurde klar, dass sie ein anderes Medikament zur Schubreduzierung benötigt. Sie kam in eine Studie mit dem neuen Medikament Fingolimod, das als Tablette eingenommen wird. „Seit rund einem halben Jahr nehme ich nun Fingolimod. Es geht mir prima, und ich bin schubfrei – toi, toi, toi.“ Sie verträgt das Medikament gut und Doch in der Familie Held/ hat bislang keine Nebenwirkungen. Schöppe (so ihr Mädchename) Mit ihrem Söhnchen kommt sie lässt sich niemand unterkriebestens alleine zurecht. „Ich habe gen, und Stephanie möchte trotz so ein Glück mit Noah. Er ist ein MS so normal wie möglich weitereinfaches Kind, ich kann ihn überall leben. Im Dezember 2011 begann ohne Probleme mitnehdie junge Mutter, wie geplant wiemen“, sagt Stephanie der 25 Stunden in ihrem Ihm wurden die Held. Wie zum Beweis Beruf als IT-Systemkauffrau Krankheit seiner spielt Noah, der auf zu arbeiten. „Bislang läuft Frau und das Baby eine Krabbeldecke alles prima. Ich fühle mich zu viel auf dem Boden umnicht überfordert.“ Dengezogen ist, bereits seit gut 20 Minoch muss sie ihrer Krankheit imnuten ruhig mit sich selbst. Nach mer wieder Rechnung tragen. Mit der Geburt des Kindes und der Hilfe der DMSG beantragte sie beVerschlechterung des Gesundheits- reits die Anerkennung ihrer Schwerzustandes von Stephanie Held zerbehinderung zu 50 Prozent. Ihre brach auch noch ihre Ehe. Ihrem Ärzte raten ihr nun, wegen der weiMann wurden die Krankheit und teren Verschlechterung ihrer Behindas Baby zu viel, und er verließ die derung das „G“ im Ausweis zu bebeiden, erklärt die junge Frau. Zum antragen, das eine „erhebliche BeGlück kann Stephanie Held auf die einträchtigung der Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr“ bescheinigt. Hilfe ihrer Eltern und ihrer beiden jüngeren Schwestern zählen, die sie Auch aus dem schweren Kranksehr unterstützen. Tragischerweise heitsverlauf nach der Geburt von wurde bei einer ihrer Schwestern, die nach Stephanie Helds Diagnose Noah hat Stephanie Held gelernt: „Ich lasse mir nun helfen und achte auch genau untersucht wurden, ebenso MS festgestellt. sehr auf mich. Ich lege auch mal die Beine hoch und gehe regelmäDie „dabei“ stellt in der neuen Serie „Ein Gesicht von 1000en“ Mitglieder des Landesverbandes vor, die ein außergewöhnliches Schicksal zu meistern haben oder ein ungewöhnliches Leben führen. Wir wollen Ihnen, liebe Mitglieder, ein Gesicht geben, anderen Betroffenen Mut machen und interessanten 4 „Ich habe so ein Glück mit Noah. Er ist ein einfaches Kind, ich kann ihn überall ohne Probleme mitnehmen“ Fotos: Ilona Surrey ßig zur Krankengymnastik.“ Die MS-Symptome haben sich fast vollständig zurückgebildet. Dennoch ist eine kleine Schwäche eines Sehnervs noch vorhanden, und auch das Gehen klappt nicht mehr hundertprozentig. „Ich habe eine Bandage für Fuß und Bein bekommen und merke, dass ich damit doch wesentlich besser laufe.“ Das nächste Ziel ist nun eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Die Chancen dafür stehen gut. Denn ihre Ärztin befürwortet diesen Schritt. Außerdem berät und unterstützt Doris Althofen vom DMSGLandesverband die 26-Jährige tatkräftig. Sorge bereitet der jungen Mutter noch ihre Wohnsituation. Allein kann sie die Vier-ZimmerWohnung auf Dauer nicht mehr bezahlen. Sie überlegt nun, in eine kleinere Wohnung zu ziehen. Wenn das geschafft ist, hat die junge Frau vor allem einen Wunsch für die Zukunft: „Ich hoffe sehr, dass mein Gesundheitszustand stabil Sabine Balk bleibt.“ Lesestoff bieten. Wenn Sie jemanden kennen, den wir einmal vorstellen sollten, wenden Sie sich gern an die dabei-Redaktion. Sabine Balk, Tel. 069 - 405 898 22 [email protected] 5 DMSG Aktuell Wechsel an der Spitze des Personalien DMSG-Bundesvorstandes Der DMSG-Bundesverband hat einen neuen Vorsitzenden: Harald Schliemann, der frühere thüringische Justizminister. Der Jurist übernimmt das verantwortungsvolle Ehrenamt von seinem Vorgänger Gottfried Milde, der dem DMSG-Bundesverband als Ehrenpräsident weiterhin in beratender Funktion erhalten bleibt. Der langjährige Vorsitzende Gottfried Milde kandidierte aus Altersgründen nicht für eine weitere Amtszeit. Sein bisheriger Stellvertreter, Harald Schliemann aus Isernhagen bei Hannover, will nahtlos an die effektive Arbeit der DMSG anknüpfen: „Es ist viel erreicht worden, aber es bleibt noch viel zu tun.“ Gottfried Milde, ehemaliger hessischer Innenminister, der auch dem Landesverband Hessen als ehemaliger stellvertretender Vorsitzender freundschaftlich verbunden ist, wurde bei einem großen Festakt verabschiedet. Unter der Führung von Gottfried Milde, der der DMSG 13 Jahre Quelle: DMSG Bundesverband vorstand, hat sich der Verband zu einer der führenden Patientenorganisationen entwickelt. Während Mildes Amtszeit konnten viele innovative Projekte für MS-Erkrankte umgesetzt werden wie die Website der DMSG, Podcasts und interaktive Plattformen wie „E-TrainMS“, „MS verstehen“ und „MS behandeln“ sowie die Facebook-Präsenz. Außerdem erreichte die DMSG eine hohe Der langjährige DMSG-Bundesvorsitzende Gottfried Milde Anerkennung durch (links) übergibt das Amt an seinen Nachfolger Harald Fachleute und Öffent- Schliemann. Foto: DMSG Bundesverband Außerdem hielt Dr. Schierotzke einen Vortrag zu „Schmerzen und Spastik bei MS“. Sylvia 6 Buxmann stellte den „Run for Help“ vor. Außerdem wurde dem Mitglied des Gremiums, Frau Hilde Seynstahl, gedacht, die am 13. August 2011 verstorben ist. Ziel des Landesbeirats ist das Einbringen der Belange der MS-Betroffenen in die Arbeit des Landesverbandes und die Förderung des Informations- und Meinungsaus- Achim Drossbach verlässt den Landesverband nach über zehn Jahren lichkeit sowie ein offenes Diskussionsklima zwischen Ehrenund Hauptamtlichen in Bundesverband und in den 16 LandesverbänSabine Balk den. Der Landesbeirat tagte Am 12. November traf sich der Landesbeirat MS-Betroffener zu einer Sitzung. Besprochen wurden die Neuerungen und personellen Veränderungen im Landesverband wie etwa der Weggang von Herrn Drossbach. Abschied tut weh tausches aus der Sicht der Betroffenen. Das Sitzungsprotokoll kann in der Landesgeschäftsstelle bei Frau Hesse, Tel. 069 / 40 58 98 – 21 oder Email: [email protected] angefordert werden. A uch beim Bundesverband ging ein bedauerndes Seufzen durch die Reihen als bekannt wurde, dass Achim Drossbach den Landesverband Hessen verlässt. Herr Drossbach hatte bereits seine Ausbildung zum Bürokaufmann bei der DMSG gemacht. Begonnen hatte er diese im Landesverband Rheinland-Pfalz, beendet 2002 in Hessen. Danach hat er in der Frankfurter Geschäftsstelle den Bereich Mitglieder- und Spendenverwaltung übernommen. Über die Jahre hat sich Achim Drossbach stets beruflich weitergebildet etwa zum Bilanzbuchhalter und zum staatlich geprüften Betriebswirt, wodurch er sukzessive immer weitere Aufgaben bei der DMSG übernahm. In den letzten Jahren war er für die Anlagen- und Finanzbuchhaltung sowie den EDV-Bereich zuständig. Als sich im Hause Drossbach für Ende 2011 Nachwuchs ankündigte, fasste der werdende Vater „schweren Herzens“, den Entschluss, sich eine Arbeitsstelle näher an seinem Zuhause in Mainz zu suchen. „Nur sehr ungern“ nahm Geschäftsführer Markus Schubert schließlich die Kündigung von Herrn Drossbach an, der ab 2012 für den Weißen Ring (Opfer-Hilfe) in Mainz tätig ist. Markus Schubert schätzte Herrn Drossbach als „sehr verantwortungsbewussten und engagierten Kollegen, der durch seine lange Erfahrung sehr routiniert war“. Auch die Kollegen in der Geschäftsstelle werden Achim Drossbach, der immer fröhlich, hilfsbereit und gut gelaunt war, vermissen. Amüsiert waren sie stets von seinen flotten Sprüchen, von denen er immer einen parat hatte, wie „viele Köche verderben den Brei“. Bekannt und beliebt war Herr Drossbach auch bei den Gruppen, die ihn etwa durch seine Tätigkeit in der Mitgliederverwaltung kannten und dadurch, dass er Seminare in „Kassenführung“ gegeben hatte. Kurz vor Weihnachten verabschiedete sich Achim Drossbach im Rahmen einer kleinen Weihnachtsfeier in der Geschäftsstelle Frankfurt von den DMSG-Mitarbeitern und bekam noch ein paar kleine Geschenke mit auf den Weg. Sabine Balk Unsere neue Kollegin: Mein Name ist Nadine Richter. Ich unterstütze das Team der DMSG Hessen seit November und bin für den Bereich Gruppenbuchhaltung sowie Mitglieder- und Spendenverwaltung verantwortlich. Nach absolvierter Ausbildung als Bürokauffrau und anschließender Weiterbildung als kaufmännische Fachwirtin folgte eine mehrjährige Tätigkeit im Bereich Finanzwesen. Ich habe in den vergangenen Jahren in verschiedenen Klein- und Großunternehmen in der Finanzbuchhaltung gearbeitet. Zuhause bin ich in Frankfurt. Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben beim Landesverband und auf eine gute Zusammenarbeit mit dem DMSG-Team sowie den einzelnen MS-Gruppen. 7 DMSG Aktuell Ehrungen & Jubiläen Pflegepreis für Für ihr selbstloses Engagement bei der Pflege ihres MS-kranken Mannes wurde Edeltraut Kunz aus Friedrichsdorf mit dem Pflegepreis des DMSGBundesverbandes geehrt, den die Merck Serono GmbH stiftete. Vor 45 Jahren mit nur 18 Jahren heiratete Frau Kunz ihren ein Jahr älteren Mann Karl-Heinz und bekam zwei Söhne. Mit 28 Jahren machten sich bei ihrem Mann, der als Berufsfeuerwehrmann sportlich und durchtrainiert war, erste Anzeichen der Krankheit bemerkbar. Erst 1982 bekamen die Symptome einen Namen: Multiple Sklerose. Die Erkrankung nahm einen rapiden Edeltraut Kunz Verlauf, und seit 20 Jahren pflegt sie ihn nun. Vor 16 Jahren gab sie ihren Beruf als Sekretärin auf, um sich noch stärker um ihn kümmern zu können. Zur MS kamen ein Herzinfarkt, Diabetes, hochgradige Osteoporose und schließlich vor zwei Jahren ein Schlaganfall sowie ein plötzlicher Herzstillstand, der in ein fünfwöchiges Koma mündete, hinzu. Schicksalsschläge, vor denen andere kapituliert und vielleicht Edeltraut Kunz (links) und Adelheid Jähne (rechts) bekomsogar davon gelaufen men den Pflegepreis von Dr. Peter Blees von Merck Serono wären. Für Edeltraut verliehen. Foto: DMSG Bundesverband Kunz stand das gemein- Ehrennadel für Dr. Irmgard Brachmann Die stellvertretende DMSG-Bundesvorsitzende Prof. Dr. med. Judith Haas übergab die Ehrennadel in Gold an Dr. Irmgard Brachmann. Foto: DMSG Bundesverband 8 same Leben nie infrage. Im Gegenteil: Sie sorgte dafür, dass es dabei bleibt. Als Gründungsmitglied der Selbsthilfegruppe Bad Homburg engagiert sie sich noch immer aktiv und hat auch dort ihren Mann stets an ihrer Seite. Vom DMSG-Bundesverband bekam Frau Dr. Irmgard Brachmann aus Korbach für ihr großes Engagement die Ehrennadel in Gold verliehen. Über eine an MS erkrankte Freundin kam sie 1985 zum hessischen Landesverband. Das war ein Glücksfall für die Selbsthilfegruppe Korbach, der die Ärztin so viel Zeit, Energie und Unterstützung schenkte, dass sie schließlich in die Gruppenleitung gewählt wurde. Seit 15 Jahren hat sie diese Funktion bereits inne. Vor zehn Jahren gründete Dr. Brachmann vorausschauend eine junge Gruppe im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Gemeinsame Aktivitäten jeglicher Art werden seitdem groß geschrieben. Bereits Tradition ist das alljährlich im Januar im Hause Brachmann stattfindende Arbeitstreffen der Leitungen der „jungen“ und der „alten“ Gruppe, um die Jahresplanung festzulegen. 30 30 Jahre MS-Gruppe Jahre Bad Homburg Langjährige Treue zu den MitBetroffenen und zur DMSG zeichnet viele MS-Gruppen im Landesverband aus. Die MSGruppe Bad Homburg ist dafür ein perfektes Beispiel. Seit 30 Jahren treffen sich die Mitglieder in der Reha-Klinik Dr. Baumstark in der Kurstadt. Die Ehepaare Kunz und Rau, die noch immer Mitglieder sind, waren seit dem ersten Treffen am 13. Januar 1982 dabei. Auch die Gruppenleiterinnen Monica von Holst und Ulrike Heigl können auf beinahe 30 Jahre ehrenamtliches Engagement zurückblicken. Die Gruppe, die sich jeden zweiten Mittwoch im Monat trifft, war immer sehr aktiv. Zum Jubiläum hat Edeltraut Kunz ein kleines Album mit Erinnerungen aus den vergangenen Jahrzehnten zusammengestellt. Im Bild festgehalten sind zum Beispiel Ausflüge in den Hessenpark, zum Flughafen, zur Alten Oper, zu „Holiday on Ice“ und die jährlichen Schifffahrten („ein Highlight“). den Anfangsjahren als ehrenamtliche Helferin in der Bad Homburger Gruppe tätig, bis sie 1987 nach Süddeutschland umzog. „In Ihrer Gruppe wird seit 30 Jahren Integration gelebt. Sie achten darauf, dass immer möglichst alle an den Veranstaltungen teilnehmen können – auch wenn es mit dem Fahrdienst im Hochtaunuskreis nicht zum Besten bestellt ist“, sagte Hans-Ulrich von Freyberg. Ihm gefalle, dass die Gruppe immer einen Gleichklang zwischen geistigem und leiblichem Wohl praktiziert habe. Hans-Ulrich von Freyberg nahm außerdem die Verleihung von fünf Goldenen Ehrennadeln für langjähriges Engagement vor. Auf eine besonders beeindruckende Lebensgeschichte kann Emma Rau zurückblicken, die seit über 50 Jahren ihren MS-kranken Mann pflegt und unterstützt (siehe dabei 106/2010). Dieser konnte an dem Tag leider nicht dabei sein. Geehrt wurden auch Monica von Holst, Anne Dzulko und Inge Flachmeyer, die seit vielen Jahren die Gruppe ehrenamtlich unterstützen und mit Fahrdiensten, Planungs- und Vorbereitungsarbeiten oder Kuchenbacken die Treffen der Bad Homburger überhaupt erst ermöglichen. Auch Ulla Maus erhielt eine Goldene Ehrennadel, die als ehemalige Lehrerin den „Run for help“ mit ins Leben gerufen hat. Ohne sie würde es die Benefizläufe an der Gluckensteinschule in Bad Homburg nicht geben. Zudem ist Ulla Maus Mitglied im Landesbeirat MS-Erkrankter und im Vorstand des Landesverbandes. Zum Gratulieren gekommen waren auch der Klinikgeschäftsführer und zugleich Kurdirektor von Bad Homburg, Ralf Wolter, die Verwaltungsdirektorin der Klinik Dr. Baumstark, Martina Herrmann sowie einige Sabine Balk Lokalpolitiker. Bei einer Feierstunde in der Klinik Dr. Baumstark würdigte DMSG-Vorstandsmitglied Hans-Ulrich von Freyberg die Verdienste der Gruppe. Seine Mutter Brita von Freyberg war in DMSG-Vorstand Hans-Ulrich von Freyberg (ganz li.), die Leiterin der Sozialen Dienste, Monika Dettke, (4.v.r.) und Gruppenleiterin Ulrike Heigl (3.v.l.) gratulieren (v.r.n.l.) Monica von Holst, Inge Flachmeyer, Emma Rau, Ulla Maus und Anne Dzulko.9 DMSG Aktuell Betreuung Das Wunder Ein lichtdurchfluteter Gruppenraum, ein gemütliches Kaminzimmer für das Zusammensein am Abend und alle Zimmer auf einer Etage – das war das perfekte Ambiente für das Seminar „Mix und Entspannung“ im Seminarhaus in Bad Orb. Kursleiterin Katharina Rogalla sprach zu Beginn die Einladung aus, sich an diesem Wochenende im eigenen Körper zuhause zu fühlen. „So wie im Herbst die Blätter fallen und die Pflanzen verwelken, so können auch wir im Wind alles abschütteln und los werden, was nicht mehr gebraucht wird.“ Mit diesen Worten ermunterte sie die Teilnehmer, sich auf eine Reise in den eigenen Körper zu begeben. „Rückzug aus dem Getriebe der Welt, hin zum Erleben der eigenen Mitte“, nannte es Katharina Rogalla. Die Physio- und Körpertherapeutin hatte ein Schatzkästchen dabei, angefüllt mit vielfältigen Formen von Übungen aus dem Bereich der Progressiven Muskelentspannung, Feldenkrais, Rückenschule, craniosacralen Techniken, Fantasiereisen, Bewegung und Ruhe. Es wurde sogar gesungen. Der Raum füllte sich mit Bällen und Tüchern und Lachen. Es war ein Genuss, sich der angenehmen Stim- 10 von Bad Orb Beim Seminar „Mix und Entspannung“ konnten sich die Teilnehmer wieder besser bewegen me der Kursleiterin anzuvertrauen Übung, die zu jeder Zeit und an jeund neue Impulse zu bekommen, dem Ort angewandt werden kann. sich Gutes zu tun. Zugunsten einer Hauptsache ist, es überhaupt zu langen Pause am Nachmittag vertun und auch die Erfahrung zu malegten wir eine Arbeitseinheit kurzchen und sich selbst getreu dem entschlossen auf den Abend nach Motto zu motivieren: „Ich kann es dem Essen, um dann im Kaminzim- selber tun, wann immer ich möchmer gemütlich zusam„Rückzug aus dem te und ich brauche men zu sitzen und zu Getriebe der Welt, keinen anderen dazu. plaudern. Am Samstag- hin zum Erleben der MS heißt: Mach‘s nachmittag erlebten selbst!“ eigenen Mitte“ wir alle „das Wunder von Bad Orb“: Nach einer intensiVerabschiedet haben wir uns ven Körperübung durften wir miter- voneinander singend und im Kreis leben, dass eine Teilnehmerin in stehend mit dem Lied: Irgendwann, der Lage war, zu krabbeln, und eiirgendwo, sehen wir uns wieder nem inneren Impuls folgte, stehen und sind froh. zu wollen. Und – sie stand! Auf eigenen Füßen! Was für eine Erfah- Das neue Jahr ist noch jung. Vielleicht finden Sie im Jahresprogramm rung nach langer Zeit ausschließlich im Rollstuhl sitzend. Alle haben 2012 ein passendes Angebot. Wir freuen uns auf Sie! Inke Reinhardt, etwas mitgenommen von diesem Diplom-Sozialpädagogin Seminar, und sei es nur eine kleine Angehörige leichter pflegen Das neue Familienpflegezeitgesetz sieht eine Teil-Lohnfortzahlung vor. Zum 1. Januar 2012 ist das Familienpflegezeitgesetz in Kraft getreten. Es soll Beschäftigten, die nahe Angehörige zuhause pflegen, ermöglichen, Berufstätigkeit und Pflege besser zu vereinbaren. (Freiberufler und Selbstständige gehen leer aus). Bisher gab es nur die Möglichkeit, sich vom Arbeitgeber für maximal ein halbes Jahr ohne Bezahlung frei stellen zu lassen (ab einer Betriebsgröße von mindestens 15 Beschäftigten). Aber wer kann schon so lange auf sein Arbeitsentgeld verzichten? Die Familienpflegezeit sieht vor, dass Beschäftigte ihre Arbeitszeit Neue Geschäftsstelle für Betreuungsverein L:EA Alle haben etwas Positives von diesem Seminar mit nach Hause genommen. Foto: privat Der Verein L:EA e.V. hat seine neue Geschäftsstelle in der Woogstraße 8 in Darmstadt-Arheilgen eröffnet. „L:EA“ steht für „Leben, Emanzipiert und Autonom“ und ist ein Betreuungsverein für körperbehinderte Menschen in autonomen Wohnformen. Nach eigenen Angaben ist es Ziel des Vereins, „Menschen mit körperlichen über einen Zeitraum von maximal zwei Jahren auf bis zu 50 Prozent reduzieren können, wenn sie einen Angehörigen, der mindestens Pflegestufe I hat, im häuslichen Umfeld pflegen. In diesem Fall wird das Gehalt zu 75 Prozent gezahlt. Zum Ausgleich wird nach Ablauf der in Anspruch genommenen Pflegezeit solange 75 Prozent des Gehalts bezahlt, bis das Arbeitszeitkonto wieder ausgeglichen ist. Jeder Beschäftigte, der die Familienpflegezeit in Anspruch nimmt, muss eine Versicherung abschließen, um die Risiken einer Berufs- und Erwerbsunfähigkeit, gerade für kleine und mittlere Unternehmen, zu minimieren. Der Arbeitgeber erhält auf Antrag ein zinsloses Darlehnen beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Den nach der Pflegephase einbehaltenen Lohn zahlt der Arbeitgeber dann an das Bundesamt zurück. Für den Beschäftigten gilt ein Kündigungsschutz vom Beginn der Pflegezeit bis zum Zeitpunkt des kompletten Lohnausgleiches, und es werden Rentenversicherungsbeiträge abgeführt. Diese Rentenansprüche steigen mit der Höhe der Pflegestufe. Behinderungen in ihrer Lebensgestaltung so zu unterstützen, dass sie so selbstständig und so lange wie möglich oder wieder selbstständig in ihrer eigenen Wohnung und nach ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen leben können.“ schen 18 und 64 Jahren alt sind. Sie müssen einen Anspruch auf Eingliederungshilfe haben (nach § 53 SGB XII in Verbindung mit § 2 Abs 1 SGB IX). Angeboten werden neben kreativen Kursen auch Spiele für Menschen mit und ohne Behinderung. Nähere Infos zu L:EA unter www.leben-autonom.de Tel: 0 61 51- 601 33 95 oder [email protected]. L:EA gibt individuelle Unterstützung bei Behördengängen, Arztbesuchen und beim Organisieren von Hilfen. Das Angebot des Vereins richtet sich an Menschen, die dauerhaft auf Unterstützung angewiesen und zwi- Der Arbeitnehmer benötigt die Zustimmung seines Arbeitgebers. Ein Rechtsanspruch auf die Familienpflegezeit besteht nicht. Mehr Informationen unter www.familienpflege-zeit.de oder am Servicetelefon montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr unter 01801-907050. Inke Reinhardt Inke Reinhardt 11 Rat und Tat Recht § Das Interview führte Ingrun Bechen Mobbing Immer wieder berichten Klientinnen und Klienten in der Beratung über Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, auch aufgrund der Erkrankung MS. Fallen Mitarbeiter wegen Krankheit aus oder sind nicht mehr so leistungsstark wie vor der Erkrankung, drängen viele Arbeitgeber auf Entlassung und Kündigung. Manche Arbeitgeber schrecken dabei nicht vor Mobbing zurück, leider helfen oft auch Kollegen mit. Hier ist es wichtig, sein Recht zu kennen und wenn möglich im Vorfeld zu reagieren. Zu diesem Thema führten wir ein Gespräch mit Rechtsanwalt Frank Jansen aus Bad Hersfeld, Fachanwalt für Arbeitsrecht und Mediator (siehe auch Fallbeispiel in der dabei 109/ 2011). Welchen Schutz hat ein schwerbehinderter Arbeitnehmer am Arbeitsplatz? Ein schwerbehinderter Arbeitnehmer „genießt“ einen besonderen Kündigungsschutz. Entgegen weit verbreiteter Ansicht bedeutet dies aber nicht, dass eine Kündigung verboten oder ausgeschlossen ist. Die ordentliche und außerordentliche Kündigung bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung des Integrationsamtes, sonst ist sie rechtsunwirksam. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) hat den Schutz von behinderten Menschen insofern verbessert, als dass diese bei Diskriminierung Schadenersatz und Schmerzensgeld fordern können. „Behindert“ im Sinne des AGG ist man nicht erst mit einem anerkannten Grad der Behinderung von min- 12 Was wäre Mobbing am Arbeitsplatz? Der Begriff „Mobbing“ stammt aus dem Englischen mob, d.h. anpöbeln, schikanieren. Dabei wird ein unterlegener Kollege von einem oder mehreren Kollegen oder Vorgesetzten über einen längeren Zeitraum, mindestens sechs Monate, hinweg direkt oder indirekt geärgert, schikaniert, gemieden oder Was kann ich tun? Wo sind die Grenzen von Alltagskonflikten am Arbeitsplatz zu Mobbing? Foto: privat Frank Jansen, Fachanwalt für Arbeitsrecht destens 50 Prozent oder wenn man gleichgestellt ist, sondern nach der Definition des § 2 Abs. 1 SGB XI bereits dann, wenn die körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht und daher die Teilnahme am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. am Arbeitsplatz – in sonstiger Weise in seiner Würde verletzt. Das Perfide an Mobbing ist, dass es in „normalen arbeitsrechtlichen Maßnahmen“ daher kommen kann wie z.B. Abmahnungen, Ermahnungen, Änderungskündigung, Kündigung, Angebot eines Aufhebungsvertrages, Versetzungsund Degradierungsmaßnahmen. Mobbing kann aber noch viele weitere Formen haben: Anbrüllen, anonyme Anrufe, Entzug von Arbeitsmitteln, unwürdiger oder unbestimmter Arbeitsplatz, Vorwurf der Arbeitsverweigerung, fehlerprovozierende, unlösbare oder unbestimmte Aufgabenzuweisung, Beleidigung, Ausgrenzung von notwendiger Kommunikation und Information, Ausgrenzung von gesellschaftlichem Umgang usw. Die Grenzen sind fließend. Abzugrenzen ist Mobbing von normalem Streit unter Kollegen. Während bei Mobbing die Auseinandersetzung mit dem Konfliktgegner im Vordergrund steht, wird bei einem Streit die Integrität des anderen sowie dessen soziale Beziehung grundsätzlich nicht in Frage gestellt. Bei Mobbing bekommen die Angriffe aber System, dauern eine längere Zeit an, sind von Feindseligkeit geprägt und haben in der Regel die Verdrängung aus dem Arbeitsverhältnis zum Ziel. Wann sollte ein Betroffener juristischen Rat einholen? So früh wie möglich. Ich erlebe es leider immer wieder in der Praxis, dass die Mandantinnen und Mandanten erst sehr spät Rat einholen, das heißt, wenn sie schon eine lange Zeit einer Mobbingsituation ausgesetzt waren. Je früher man beispielsweise mit einem Mobbingtagebuch beginnt, umso eher kann man die Mobbinghandlungen darlegen und beweisen. Ein frühzeitiger juristischer Rat kann aber auch den Konflikt möglicherweise beenden bzw. dazu führen, dass man andere geeignete Maßnahmen als eine Klagevorbereitung oder ähnliches trifft, z. B. wäre eine solche Möglichkeit die Mediation. Ist Arbeitsunfähigkeit als Folge von Mobbing bei einer Erkrankung wie MS klar abzugrenzen? Ja. Ich arbeite seit Jahren mit Was ist ein Mobbingtagebuch? einem sehr bekannten Arbeitsund Gerichtspsychologen aus Ein Mobbingtagebuch ist, wie der Bologna zusammen, Herr Prof. Dr. Name schon sagt, ein Tagebuch, Harald Ege. Er erstellt anhand der in dem man das erlittene Unrecht Mobbingchronologie ein eigenes aufführt. Auf diese Weise erhält Gutachten, welches in der Regel man eine vollständige Dokumenta- über 30 Seiten hat. Er grenzt hier tion der Geschehnisse. Dies ist für klar die Auswirkungen des Mobeinen Arbeitsrechtsbings ab. Die Eine vollständige prozess entscheikrankmachende Dokumentation ist für dend, bei dem der psychosoziale einen ArbeitsrechtsGeschädigte seine Stressbelastung ist prozess wichtig Vorwürfe darlegen also messbar und und ggf. beweisen muss. Es sollte in der Regel abzugrenzen von der das genaue Datum und die Uhrzeit MS-Symptomatik. Die Frage wäre der Vorfälle enthalten, die Umstänhier, ob die Mobbingsituation einen de der Mobbingsituation aufzeigen, gesundheitlichen Schaden ausgewer angegriffen hat, wo das Ganze löst hat. genau geschehen ist, wie man reagiert hat, ob man unterstützt wurde oder ob es Zeugen gab. Mit einem Mobbingtagebuch lassen sich Mobbinghandlungen darlegen und beweisen. Foto: iStock Tu was Rat und Tat Termine 2. Quartal 2012 Recht Wann ist vom Arbeitnehmer eine Klage anzustreben? triebsrat gehen und versuchen, eine Lösung zu finden. Ein sehr gutes Mittel ist auch die Mediation. Das bedeutet, dass man mit Hilfe eines Wenn man ein geeignetes Mobneutralen Mediators versucht, die bingtagebuch geführt hat und die Kontrahenten selbst Situation beleAnti-Mobbing-Gesetz, ihre Mobbingausgen kann durch stößt bei Politikern leider einandersetzung Zeugen, E-Mails, auf taube Ohren lösen zu lassen. Protokolle oder ähnliches, kann man eine Mobbing-Klage anstreben. Am Arbeitsplatz finden PersönlichkeitsrechtsIst der Betroffene in einem Verfahren verletzungen aber in verschiedenen immer in der Beweispflicht? Varianten statt. So gibt es zum Das kommt darauf an, ob es sich Beispiel noch die Diskriminierung. um eine Mobbingsituation handelt, Dabei reicht beispielsweise eine dann ist der Gemobbte in der Bediskriminierende Handlung aus, weispflicht. Gelingt dem Gemobbum Schadenersatz- und Entschäditen dies, hat er einen Anspruch auf gungsansprüche geltend machen Schmerzensgeld. So hat beispielszu können. weise das Arbeitsgericht Cottbus einer Klägerin 2009 ein SchmerDies gilt auch für die allgemeine zensgeld in Höhe von 30.000 Euro Persönlichkeitsverletzung generell, zugesprochen (Az. 7 Ca 1969/08). das heißt, wenn man durch eine Handelt es sich um DiskriminieHandlung in seiner Ehre gekränkt rung, muss die Diskriminierung wird oder in seiner Gesundheit glaubhaft gemacht werden, was gefährdet wird. natürlich in der Regel einfacher ist. Welche Schritte sollte man im Vorfeld versucht haben? Gelingt dies, muss die andere Seite beweisen, dass sie nicht diskriminiert hat, was sich in der Regel als schwierig gestaltet. Gibt es in der deutschen Rechtsprechung eine Regelung zugunsten von Mobbing-Opfern? Leider gibt es bis zum heutigen Zeitpunkt noch keinen Straftatbestand für Mobbing. Die Regelung, mit der das Bürgerliche Gesetzbuch die Mobbingproblematik behandelt, ist der Paragraf 823 BGB. Bei Mobbing handelt es sich um eine deliktische Handlung, so dass dieser Paragraf angewandt wird. Ich setze mich für ein Anti-Mobbing-Gesetz ein, was in der Politik leider bislang auf taube Ohren gestoßen ist. Ich persönlich bedauere dies sehr. Herr Jansen, wir danken Ihnen für das Gespräch. Die Möglichkeiten im Vorfeld, wenn man frühzeitig einer Mobbingsituation begegnen will, sind vielfältig. Zum einen kann man den Vorgesetzten einschalten, wenn der nicht gerade derjenige ist, der mobbt, zum anderen kann man zum Be- 14 Infoveranstaltungen Kurse Patientenforum in der Stadthalle Friedberg am Samstag, 21.04.2012, von 10.00 bis 13.00 Uhr Aktuelle medikamentöse Therapien der MS, Psychische Bewältigung der MS , Fahrsicherheit bei MS Organisation: Monika Dettke Telefon (069) 40 58 98 - 30 E-Mail: [email protected] Künstlertreff Kassel 850 K 01 04.05.2012, 18.00 bis 19.30 Uhr Organisation: Sonja Waschilowsk Telefon (0561) 2 07 59 46 E-Mail: [email protected] Patientenforum in der Stadthalle Bad Schwalbach am Samstag, 26.05.2012, von 10.00 bis 13.00 Uhr Aktuelle medikamentöse Therapien der MS, Schwerbehinderten- und Arbeitsrecht, Fatigue bei MS Organisation: Monika Dettke Telefon (069) 40 58 98 - 30 E-Mail: [email protected] Offene Treffs Offener Treff in Alsfeld – Beratungsstelle Alsfeld 23.04.2012, 18.00 - 20.00 Uhr Carl-Metz-Str. 25, 36304 Alsfeld Organisation: Kerstin Springob Telefon (06631) 96 05-14 E-Mail: [email protected] Offener Treff in Darmstadt – Beratungsstelle Darmstadt 30.04.2012 und 25.06.2012, 18.00 - 20.00 Uhr Ahastr. 5, 64285 Darmstadt Organisation: Inke Reinhardt und Petra Tamleh Telefon (06151) 44 66 6; E-Mail: [email protected] oder [email protected] Offener Treff in Frankfurt – Beratungsstelle Frankfurt 18.04.2012 und 13.06.2012, 18.00 - 20.00 Uhr Wittelsbacherallee 86, 60385 Frankfurt Organisation: Renate Schön Telefon (069) 40 58 98 – 34 E-Mail: [email protected] Offener Treff in Marburg, Altenhilfe St. Jakob 05.05.2012, 14.30 – 16.30 Uhr Auf der Weide 6, 35037 Marburg Organisation: Ingrun Bechen Telefon (06631) 96 05 -12 E-Mail: [email protected] Offener Treff in Wiesbaden, KomMS Wiesbaden 11.04., 09.05. und 13.06.2012, 19.30 - 21.00 Uhr Pfitznerstr. 9, 65193 Wiesbaden Organisation: Renate Kühne, Tel. (0611) 26 12 16 und Tina Weckmüller Tel. (06122) 53 05 22, E-Mail: [email protected] Ausgrenzung am Arbeitsplatz. Nur eine von vielen Mobbing-Methoden. Fotos: iStock Wassergymnastik 850 W 02 Horst-Schmidt-Klinikum in Wiesbaden ab 12.04.2012, 14.45 bis 15.30 Uhr, 10 x donnerstags Organisation: Doris Althofen Telefon (069) 40 58 98 – 37 E-Mail: [email protected] Wassergymnastik meets Wellness 850 K 02 ab 05.04.2012, Einlass 14.00 Uhr, Beginn 14.30 Uhr, 10 x donnerstags, Anmeldeschluss: 02.03.2012 Organisation: Sonja Waschilowski Telefon (0561) 20 75 94 6 E-Mail: [email protected] Einstieg - Therapeutisches Klettern 853 F 01 16.06. und 23.06.2012, 10.00 bis 13.00 Uhr Organisation: Renate Schön Telefon (069) 40 58 98 – 34 E-Mail: [email protected] Nordic Walking – Gehen mit leichten Stöcken 850 F 08 16.04.2012, 10.00 bis 11.00 Uhr, 10 x montags Organisation: Stephanie Schlüter, Telefon (069) 40 58 98 – 36 E-Mail: [email protected] Yoga – Kurs 850 F 10 ab 17.04.2012, 16.15 bis 17.15 Uhr, 10 x dienstags Organisation: Stephanie Schlüter Telefon (069) 40 58 98 – 36 E-Mail: [email protected] Aquarellkurs 850 D 03 ab 17.04.2012, 15.30 bis 17.30 Uhr, 5 x dienstags Organisation: Inke Reinhardt, Telefon (06151) 44 666, E-Mail: [email protected] Seminare Yoga – Seminar 853 A 03 27.04. bis 29.04.2012 in Bad Salzhausen Organisation: Kerstin Springob, Telefon (06631) 96 05-14, E-Mail: [email protected] Termine Seminar Gruppenarbeit 840 F 01 11. bis 13.05.2011 in Bad Orb Organisation: Monika Dettke, Telefon (069) 40 58 98 – 30, E-Mail: [email protected] Tagesseminar für Ehrenamtliche in der Einzelbetreuung sowie in der Gruppenarbeit 840 F 03 28.04.2012, 10.00 bis 16.00 Uhr Organisation: Monika Dettke, Telefon (069) 40 58 98 – 30, E-Mail: [email protected] Ehrenamtschulungen Mitarbeitertreffen Frankfurt am 5.05.2012, 10.00 bis 13.00 Uhr Organisation: Monika Dettke, Telefon (069) 40 58 98 – 30, E-Mail: [email protected] „Betroffene beraten Betroffene“ – Ausbildungsseminare Ausbildungsgruppe I 840 F 09 1. bis 3.06.2012 in Bad Salzhausen Organisation: Monika Dettke Telefon (069) 40 58 98 – 30 E-Mail: [email protected] Veranstaltungen zugunsten der DMSG Am Samstag, 5. Mai 2012, gibt es den „1. Schlüchterner Stadtlauf für MS-Erkrankte“. Mitmachen kann jeder, ob Jung oder Alt, ob als Einzelperson oder im Team. Die Laufstrecke beträgt fünf Kilometer. Das Startgeld von acht Euro kommt der DMSG Hessen zugute. Der Schlüchterner Stadtlauf findet von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr statt, Start und Ziel ist das Rathaus. Infos & Anmeldung: Stadt Schlüchtern, Herr Koller, Tel. 0 66 61 / 85 360. Das traditionelle Spargelschälen zugunsten der DMSG findet wieder am 12. Mai 2012 vor Galeria Kaufhof an der Frankfurter Hauptwache statt. Zum 5. Mal schälen Hoteldirektoren, Küchenchefs und bekannte Persönlichkeiten für den guten Zweck. Galeria Kaufhof spendet von jedem Pfund ungeschältem Spargel einen Euro und vom geschälten zwei Euro. 15 Rat und Tat Recht & Medizin Neufassung der Heilmittelrichtlinie Der Gemeinsame Bundesausschuss hat die Richtlinie zur Verordnung von Heilmitteln geändert. Durch die Neufassung ist u.a. nun die langfristige Verordnung von therapeutischen Behandlungen (wie z. B. Krankengymnastik) für Menschen mit dauerhaften, schweren Behinderungen und für chronisch Kranke erheblich erleichtert worden. Auch müssen Ärzte keine Regressforderungen mehr befürchten, wenn sie ihr Behandlungsbudget überschreiten. Um eine Langfristgenehmigung für therapeutische Maßnahmen zu erhalten, muss der Versicherte diese bei der Krankenkasse beantragen. Der verordnende Arzt muss eine medizinische Begründung abgeben. Aus dieser muss eine besondere Schwere und Langfristigkeit der „funktionellen/ strukturellen Schädigungen, sowie der Beeinträchtigungen der Aktivitäten und des nachvollziehbaren Therapiebedarfs“ erkennbar sein. Gesetzliche Grundlage ist Paragraf 8, Absatz 5 der Heilmittelrichtlinie. Die Genehmigung kann zeitlich befristet werden, soll aber mindestens ein Jahr umfassen. Quelle: Gemeinsamer Bundesausschuss Fampridin kann die Gehfähigkeit MS-Erkrankter verbessern Gehbehinderungen gehören für Menschen mit Multipler Sklerose zu den schwerwiegendsten Einschränkungen mit einschneidender Wirkung auf das Privat- und Berufsleben: Mit Fampridin (Handelsname Fampyra®) ist ab sofort die erste zugelassene medikamentöse Therapie zur Verbesserung der Mobilität erhältlich. Die neue Therapie mit Fampridin steht als Tablette zur Verfügung und ist bei allen MS-Verlaufsformen wirksam, ob schubförmig oder progredient. Das Medikament kann mit allen bestehenden Basistherapien kombiniert oder als Monotherapie eingenom- 16 Foto: iStock men werden. Laut Pressemitteilung der Herstellerfirma kann Fampridin die Gehfähigkeit um rund 25 Prozent verbessern. Für MS-Erkrankte könnte dies einen erheblichen Fortschritt in Richtung mehr Lebensqualität bedeuten. Im Juli 2011 hatte die Europäische Kommission eine bedingte Marktzulassung für Fampridin von erwachsenen MS-Patienten erteilt. Bisher gab es keine zugelassene Therapie speziell zur Verbesserung der Gehfunktion, lediglich für einzelne Symptome, die zu Mobilitätseinschränkungen führen, oder Rehabilitationsprogramme. Mit Fampridin steht nun erstmals ein Medikament zur Verfügung, das neben dem klinisch messbaren Befund der Gehgeschwindigkeit auch aus Sicht der Betroffenen die Mobilität steigern soll. Der Vorstand des Ärztlichen Beirates des DMSG-Bundesverbands sowie der Vorstand des Krankheitsbezogenen Kompetenznetzes Multiple Sklerose (KKNMS) hatten bereits Ende Mai 2011 in einer Stellungnahme die positive Nachbewertung der Nutzen-Risiko-Analyse und die bevorstehende Zulassung von Fampridin zur symptomatischen Behandlung von MS-Erkrankten mit Gehstörung begrüßt. Ein Paradies für Rollstuhlfahrer Rügen bietet nicht nur eine paradiesische Landschaft, sondern ist auch ein Paradies für Rollstuhlfahrer, vor allem die im Süden der Insel gelegene Halbinsel Mönchgut mit dem alten Fischerdorf Baabe. Das Ostseebad Baabe ist optimal auf gehandicapte Touristen eingestellt. Es liegt auf ebenem Gelände, hat gut befahrbare Gehsteige, wobei auch die Straßen das Befahren mit dem Rollstuhl ermöglichen. Unser Testreisende Hermann Dehler hat seinen Urlaub im „ACA Hotel Mönchgut“ (www.aca-hotel-barrierefrei.de) verbracht, das hundertprozentig behindertengerecht ist: Die Eingänge zur Rezeption und ins Speiserestaurant „Mönchgut“ sind stufenfrei. Der Lift ist geräumig, die Tasten mit Braillezeichen versehen: Sehbehinderten Fahrgästen sagt der Aufzug, auf welcher Etage sie sich befinden und was die Tür gerade macht. Das Hotel ist in der Lage, Pflegebetten aufzustellen und den besonderen Hotel Mönchgut auf Rügen für gehandicapte Reisende zu empfehlen Notwendigkeiten behinderter Gäste nachzukommen. Das Frühstück, das von 7:30 bis 10:30 angeboten wird, umfasst Ei-Gerichte, verschiedene Fischarten, eine kleine Auswahl an Wurst zwei bis drei Käsesorten, Obst sowie Kaffee, Tee und Saft. Mit der Auswahl zeigte sich Hermann Dehler nicht ganz zufrieden, fand sie „spartanisch und hausbacken“. Will man nicht im Hotel wohnen, kann man auch eine behindertengerechte Ferienwohnung (ACA Komforthotel „Villa Wauzi“) buchen. Diese bietet nahezu den gleichen Komfort wie die Hotelzimmer, doch sollte man rechtzeitig alle Eventualitäten abklären. Von Nachteil ist etwa, dass man für jeden Waschgang der Waschmaschine Geld bezahlen muss. Wenn man eine Ferienwohnung gebucht hat, also Selbstversorger sein möchte, kann man in unmittelbarer Nähe alles Lebensnotwendige einkaufen („Nah und frisch“). Will man jedoch die heimische Küche mit ihren kulinarischen Reise & Freizeit Für Sie getestet Besonderheiten kennenlernen, dann bucht man nicht Vollpension, sondern besucht die zahlreichen, in direkter Nachbarschaft zum Hotel gelegenen Gaststätten und Hotels und gewinnt einen Überblick über die Vielfalt des Angebots. Vollpension-Buchung ist zwar bequem, zwingt aber dazu, immer zu einem gewissen Zeitpunkt im Hotel zurück zu sein; außerdem ist das Hotel „Mönchgut“ primär ein Hotel und erst sekundär eine Gaststätte. In unmittelbarer Nähe liegen das „Haus des Gastes“ und ein Kabarett-Theater „Lachmöwe“. Sie offerieren Kultur in unterschiedlichsten Veranstaltungen (Vorträge, Lesungen, Dia-Shows etc. und politisches und satirisches Theater) und bereichern zweifellos den Aufenthalt in Baabe. Die Entfernungen zu den Nachbarorten sind gering; Seedorf und Göhren, Sellin und Thiessow sind leicht erreichbar. Das Hotel Mönchgut testete Hermann Dehler aus Kelkheim. Quelle: DMSG-Bundesverband Fotos: ACA Mönchgut 17 Rat und Tat Hilfe im Alltag Single (56), weiblich, Rolli, sucht … Erfahrungen einer MS-Erkrankten mit einer Handicap-Partnerbörse im Internet „Nein, ich suche nicht, ich lasse mich finden“, habe ich mir zuversichtlich eingeredet, nachdem die letzte langjährige Partnerschaft zu Ende gegangen war. Man trennt sich in friedlichem Einvernehmen und wünscht sich gegenseitig ein schönes Leben. So etwas passiert doch jeden Tag, oder? Eines vorweg: Ich bin doppelt gehandicapt. Mit MS und Rolli habe ich mich recht gut arrangiert. Schlimmer ist die fürchterliche Angst vorm Alleinsein, die ich irgendwie Zeit meines Lebens mit mir herumschleppe. Wie groß war die Überraschung, als ich im Winter 2008 beim „NachHilfsmitteln-Googeln“ zufällig auf „handicap-love“, die „seriöse Partnerbörse für Menschen mit Behinderung“ stieß! Sowas gibt’s auch? Genial! Also loggte ich mich ein, erstellte ein – offenes und ehrliches – Profil mit Foto und harrte der Dinge, die da kommen mochten. Nur nicht suchen, sich FINDEN lassen! Und mein Postfach füllte sich! Binnen kürzester Zeit erfuhr ich, dass ich sympathisch sei, attraktiv und eine charismatische Ausstrahlung besäße. ZU schnell?), andere, die weder bildungs-, interessen- noch altersmäßig zu mir passten bis hin zur richtig dummen Anmache derer, die „nur“ die Fotos betrachten, aber zu faul sind, Profile durchzulesen. Gut, jeder hier hat sein Päckchen zu tragen und verdient Respekt, dachte ich und antwortete auf Fotos: iStock „nicht passende“ Anfragen freundlich, aber bestimmt: Danke für deine Nachricht! Gerne können wir uns schreiben, aber eine Beziehung ist leider nicht möglich. Und schwupps – waren die meisten dann auch ganz schnell verschwunden. Es war eine interessante, spannende Zeit. Erstaunt stellte ich fest, dass sich Okay, Männer, aber ich habe da auch noch so zwei, drei innere Werte… Da waren Herren, die sich mir gleich mitsamt Haus und Hof anpriesen (geht das nicht ein bisschen 18 Aber leider… nichts macht alleine gerade plante, erst mal eine Weile wirklich Spaß. Alleine frühstücken, Fernbeziehung und dann wird‘s ernst! Jedoch neigte der Herr dazu, unterwegs sein, abends vor dem Verabredungen nicht Fernseher hocken, „Alleine frühstücken, uneinzuhalten („die alles nicht so terwegs sein, abends vor prickelnd. Und der viele Arbeit in der Und dann schrieben mich einige dem Fernseher hocken, Wunsch, einmal in dieser „getrennt Lebenden“, gesun- Firma…, sorry, mein alles nicht so prickelnd.“ den Arm genomHerz, ich komme den, sportlichen, beruflich erfolgmen zu werden und sich so richtig hier gerade nicht weg…“). Im reichen Männer an, die mich als fallenlassen zu können, ach ja… frostig-kalten Februar 2010 habe Frau im Rolli – man höre und stauich es alleine geschafft, mit Sack ne – attraktiv finden! Vom hohen Abschließende Feststellung: Wenn und Pack und Rolli von Stuttgart Norden bis in die Schweiz. So lernauf jedes Töpfchen ein Deckelchen nach Mainz umzuziehen. Der te ich den einen oder anderen passt, dann bin ich wohl ein Wok! Niedersachse hielt weiterhin keine „Kandidaten“ persönlich kennen. Ach ja, noch was zur HandicapVerabredung ein, dümpelte aber Manche waren „Eintagsfliegen“, Partnerbörse: Immerhin habe ich tagtäglich stundenlang in besagter nettes Essen im Restaurant, Höfüber sie meine beste Freundin gePartnerbörse. lichkeiten austauschen und … funden. Ebenfalls Single, MS, Rolli tschüss! Aber es hat sich auch die und wohnt gleich drüben auf der eine oder andere „Und dann kam „ER“: Zweimal in eine „Geanderen Rheinseite in Wiesbaden! wirklich tolle Mr. Right & Perfect!“ schäftsreise“ eingebaut, reichte es dann gerade Freundschaft er Birgit Lind mal zu zwei gemeinsamen Abendgeben. Mehr nicht, denn… kein essen, danach wieder Funkstille. InHerr im fortgeschrittenen Alter hat Den Rolli aufmöbeln zwischen ist der Herr ganz von der die Ambition, seine gesicherten Die Rehacare.de-Redaktion ruft Bildfläche verschwunden. Schlimwirtschaftlichen Verhältnisse aufzum Wettbewerb „Pimp my mer noch, es stellte sich heraus, zugeben oder gar die Ehefrau zu dass er gleichzeitig auf mehreren Rolli“ auf. Wer mitmachen will, verlassen für ein neues Leben mit Hochzeiten tanzte. Und da ist er bei schickt bis 15. August Fotos einer Rollifahrerin. Weitem nicht der Einzige! seines Rollis per E-Mail an [email protected] mit einer Und dann kam „ER“: Mr. Right & Meine Erkenntnis: C´est la vie! Ich kurzen Erklärung, welche Idee Perfect! Unternehmer aus Niederdahinter steckt. Name, Alter und sachsen, attraktiv, nett, geschieden. komme doch wunderbar zurecht, jobbe wieder als freie Journalistin, Anschrift bitte nicht vergessen! Klare Absprache: Nach meinem habe organisatorisch alles im Griff. Weitere Infos: www.rehacare.de. Umzug an den Rhein, den ich eine Menge „Ungehandicapter“ im Forum tummeln, die gerne in ihrem Profilstatus „getrennt“ angeben, jedoch verheiratet sind! Birgit Lind ist an MS erkrankt und sitzt im Rollstuhl. Für die „dabei“ berichtet sie über ihre Erfahrungen in einer Online-Partnerbörse für Menschen mit Handicap. Foto: privat 19 Im Dialog Vor Ort Musikalisches Usingen Überraschung bei der Weihnachtsfeier Z ur traditionellen Weihnachtsfeier mit dem Lions-Club Usingen Saalburg trafen sich die Gruppenmitglieder der MSGruppe Usingen im katholischen Gemeindehaus in Usingen. Nach leckerem, selbst gebackenen Kuchen und Kaffee wurden Weihnachtslieder gesungen, die von Rüdiger Teuner am Flügel bekleidet wurden. Als das Lied „Lasst uns froh und munter sein…“ erklang, polterte es vor der Tür. Und da stand er – der Nikolaus persönlich. In seinem großen goldenen Buch hatte er so einiges notiert, das er nun vorlas. Die Helferinnen, die das ganze Jahr für das Gelingen der Gruppennachmittage da sind, und nicht zuletzt die Vorsitzende Gerda Nitzsche, die sich viel Mühe und Arbeit für die Gruppe macht, wurden vom Nikolaus mit Geschenken erfreut. Neue alte Leitung der „Schmetterlinge “ Die MS-Gruppe „Schmetterlinge“ aus Langenselbold wählte bei ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung im Behindertentreff der Stadt die Mitglieder ihres Leitungsteams neu. Zur Wahl stellten sich die bisherige Gruppenleiterin Gisela Greitschik und ihre Stellvertreterin Sabine Ballmeier, die beide 20 Danach bekam jedes Gruppenmitglied noch ein kleines Päckchen, in dem leckere selbstgemachte Pralinen versteckt waren. Sie waren von Katja Drexelius, der Ehefrau des jetzigen Präsidenten Matthias Drexelius, und ihrer Mutter selbst gemacht worden. Doch was genau in den Leckerbissen steckte, wurde nicht verraten. wurde ein Potpourri der bekanntesten Rheinlieder vorgetragen. Das Hessenlied durfte aber auch nicht fehlen. Auch Lieder aus dem Schwarzwald und vom Bodensee gab das Ehepaar Rückert zum Besten. Zum Abschluss sangen alle gemeinsam noch das „ Heideröslein …“. Eine musikalische Reise Das Ehepaar Adolf und Helmtrud Rückert nahm bei einem Gruppennachmittag die MS-Gruppe Usingen auf eine musikalische Reise durch Deutschland mit. Frau Rückert mit ihrem schönen Gesang und Herr Rückert am Klavier. Die Reise begann hoch im Norden, von dort ging es weiter an den Vater Rhein und passend zur fünften Jahreszeit Das Ehepaar Rückert musizierte für die MS-Gruppe Usingen Foto: privat wiedergewählt wurden. Auch die bisherigen Kassierer Helga Buttler und ihre Vertreterin Gertrude Seifert bleiben im Amt. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verbleibt in den bewährten Händen von Peter Sovanyka und seiner Vertreterin Gerlinde Schleich. Sie wird zukünftig von Jürgen Bruch verstärkt. Die Leiterin der sozialen Dienste, Monika Dettke, war ebenso dabei und stellte die Arbeit und Angebote des Landesverbandes vor. Zwei MS-Betroffene hatten sich 1995 zusammengetan und die „MS-Selbsthilfegruppe Langenselbold und Umgebung“ gegründet. Mittlerweile kommen mehr als 20 Teilnehmer zu den Treffen, jeden Mittwoch um 14.30 Uhr im Behindertentreff Langenselbold. Die „Schmetterlinge“ sind eine aktive Gruppe, die viele Ausflüge und Aktivitäten unternimmt. „Lichtblick“ im Frankenland Der MS-Stammtisch „Lichtblick“ aus dem Waldecker Land machte sich Mitte Oktober zu einer herbstlichen Fahrt ins Frankenland auf. Die Fahrt wurde von der Gruppenleiterin Dr. Irmgard Brachmann geplant. Auf dem Programm stand ein Besuch der neurologischen Klinik in Bayreuth. Der Leiter des dortigen MS-Zentrums, Professor Oschmann, stellte den 14 Gästen neue Mechanismen und Therapiemöglichkeiten der noch nicht heilbaren Multiplen Sklerose vor. Außerdem gab er einen Überblick über laufende und geplante Studien zur Arzneimittelentwicklung. Die Gruppe bezog Kinderaufführung versüßt Adventsfeier Mit einer besonderen Darbietung überraschte Monika Fahrni vom Lions Club Frankfurt-Flughafen die Mitglieder der MS-Gruppe Frankfurt-Mitte bei ihrer Adventsfeier. Die Lehrerin hatte 21 Schülerinnen und Schüler ihrer Klasse 2a aus der Grundschule Neu-Anspach ins Frankfurter Westend mitgebracht, die für die Quartier in dem typisch fränkischen Hotel „Zum Winzermännle“ in Würzburg. Hier wurden sie zeitweilig von Ingrun Bechen begleitet, die beim Landesverband Hessen für die Betreuung der MS-Selbsthilfegruppen zuständig ist. Ein Bummel durch die Innenstadt durfte nicht fehlen. Auf dem Programm stand etwa die ehemalige Residenz der Würzburger Fürstbischöfe. Das von Balthasar Neumann geplante Bauwerk ist seit 1981 Unesco-Weltkulturerbe. Bei einer Führung konnte die Gruppe eine reiche Fülle von Möbeln, Ge- MS-Betroffenen Weihnachtslieder sangen und weihnachtliche Stücke aufführten wie etwa die Geschichte von Sankt Martin. Eines der liebevollen Details, die sich Monika Fahrni ausgedacht hatte war, dass einige Kinder an alle Mitglieder der MS-Gruppe bunt beklebte Tassen, die auch als Teelichthalter genutzt werden konnten, überreichten. Gruppenleiterin Gertrud Peucker zeigte sich begeistert: „Das war Grundschulkinder aus Neu-Anspach erfreuen die Mitglieder der MS-Gruppe Frankfurt-Mitte mit Weihnachtsliedern. Foto: Balk Der MS-Stammtisch „Lichtblick“ besuchte bei strahlendem Sonnenschein die Residenzstadt Würzburg. Foto: privat mälden und anderen Kunstschätzen bestaunen. Mit dem Bus ging es hinauf zur Festung Marienberg. Die Teilnehmer waren von der ungewöhnlich großen Burg und der dazu gehörenden Kirche beeindruckt. Bei einem Rundgang ließen sie das herrliche Panorama Würzburgs auf sich wirken. Typisch fränkische Gasthäuser wie die „Marktbärbel“ oder der „Maulaffenbäck“ luden zur Einkehr ein. eine wirklich gelungene Aufführung. Wir haben uns alle sehr über den Besuch der Kinder gefreut.“ Fast alle Gruppenmitglieder waren zu der Feier im Frankfurter Westend (Drehscheibe, Fürstenbergerstr. 27) gekommen. Auch zahlreiche Mitglieder des Lions Club Frankfurt-Flughafen, dem die MS-Gruppe seit mehr als 20 Jahren freundschaftlich verbunden ist, feierten bei Kaffee, Stollen und Plätzchen mit. Zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung ließen sich alle noch ein Gläschen des skandinavischen Glühweins Glögg munden, für den die Finnin Inga-Lill Steinweden der Frankfurter MSGruppe gesorgt hatte. 21 Im Dialog Neue MS-Gruppe Vor Ort Der DMSG-Landesverband kann einen besonderen Neuzugang begrüßen: Die Radfreunde der „Radfahrlust“ um Initiator Klaus Vock bilden eine neue MS-Gruppe. „Radfahrlust“ sondern die Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet fahren einmal jährlich eine Woche Rad miteinander. Diese trifft sich nicht wöchentlich oder monatlich in einer Region, Seit 2008 organisiert Klaus Vock aus Darmstadt Radtouren für MSBetroffene und andere Behinderte und findet immer mehr Anhänger Hessische MS-Stiftung Geschäftsstelle: c/o Wolfgang Steinmetz, Am Bergfried 8c, 63225 Langen Tel./Fax (0 61 03) 5 16 06 Hemsath, Elisabeth Huhn, Philipp von Ilberg, Ulrike Krohn, Frank Lehmann, Ulla Maus, Prof. Dr. Erwin Stark, Dr. Sibylle Starzacher, Heidrun Teßmer, Jörg Ungerer, Ute Wallner, Astrid Wallmann. Spendenkonten: Deutsche Bank, Nr. 018 908 400, BLZ 500 700 10 Frankfurter Sparkasse, Nr. 180802, BLZ 500 502 01 Ärztlicher Beirat: Prof. Dr. Erwin Stark Landesbeirat MS-Erkrankter: Ute Wallner Geschäftsführer: Markus Schubert Leiterin Soziale Dienste: Monika Dettke Förderkreis Hessischer MS-Kranker e.V. Geschäftsstelle: c/o Wolfgang Steinmetz Am Bergfried 8c, 63225 Langen Tel./Fax (0 61 03) 5 16 06 BERATUNG UND BETREUUNG Spendenkonten: Deutsche Bank, Nr. 325 9470 00, BLZ 500 700 24 Frankfurter Sparkasse, Nr. 9977, BLZ 500 502 01 Volksbank Main-Taunus, Nr. 170 000 20, BLZ 500 922 00 LANDESVERBAND HESSEN E.V. ORGANE Wittelsbacherallee 86, 60385 Frankfurt Telefon (069) 40 58 98 0 Telefax (069) 40 58 98 40 E-mail: [email protected] Internet: www.dmsg-hessen.de Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Konto-Nr. 7605200, BLZ 550 205 00 Schirmherrin: Silke Lautenschläger Vorstand: Renate von Metzler (Vorsitzende), Susie von Verschuer-Bär, Dr. Hans-Ulrich von Freyberg, Barbara Pospiech, Christian Ratjen, Christa Fritsch, Ramona 22 Beratungsstellen Alsfeld, Carl-Metz-Straße 25, 36304 Alsfeld Telefon (0 66 31) 9 60 50, Fax 96 05 22 e-mail: [email protected] Darmstadt, Ahastraße 5, 64285 Darmstadt Telefon (0 61 51) 44 666, Fax 42 23 83 e-mail: [email protected] Frankfurt, Wittelsbacherallee 86, 60385 Frankfurt Telefon (069) 40 58 98 0, Fax 40 58 98 47 e-mail: [email protected] Kassel, Im Atrium, Wilhelmshöher Allee 262, 34131 Kassel Telefon (05 61) 2 07 59 46 Fax (05 61) 2 07 59 47 Werra-Meißner, Schlagdstr. 22, 37281 Wanfried Telefon (0 56 55) 13 52, Fax 15 00 Wiesbaden - KomMS, Pfitznerstr. 9, 65193 Wiesbaden Telefon (06 11) 52 86 20 und Fax (06 11) 2 04 89 65 e-mail: [email protected] aus ganz Deutschland. Für die Tour bekommt er von zwei Herstellern spezielle Liegedreiräder gesponsert. Mehr über die „Radfahrlust“ unter www.radfahrlust.de. Kontakt, Tel. 0 61 51 – 850 68 00 oder Email: [email protected]. Ehrenamtliche Beratung Alsfeld, Manuela Sedlatschek (0 66 39) 86 59, Di. von 10-12 Uhr Bebra/Bad Hersfeld, Christa Schneider-Hutmacher (0 66 27) 88 30, Mo. von 10-12 Uhr Bad Nauheim, Elisabeth Billasch (0 60 32) 93 75 19, Do. von 10-12 Uhr Büdingen, Ingrid Türk (06041) 82 04 79, Do. von 17-20 Uhr Dreieich, Angelika Reuter (0 61 03) 3 41 77 oder 0160 98 10 34 65 Mi. von 9-13 Uhr Erlensee, Peter Sovanyka (06183) 15 57, Do. von 10-12 Uhr Erzhausen, Ilse Lust (0 61 50) 50 78 767, Do. von 16–18 Uhr Frankfurt-Höchst, Edeltraud Opper (069) 30 13 31, Di. von 16-18 Uhr Frankfurt-Niederrad, Barbara Pospiech (069) 6 66 25 16, Mo. von 10-12 Uhr Fulda/Neuhof, Gaby Völlmecke (0 66 55) 33 99, Mo. von 10-12 Uhr Gießen, Hannelore Weiser (06 41) 79 21 74, Mi. von 16-18 Uhr Gründau, Erika Schmidt (0 60 58) 21 09, Di. von 10-12 Uhr Hanau, Elisabeth Huhn (0 61 81) 43 14 51, Mo. von 9-12 Uhr Heppenheim, Petra Heidler (0 62 52) 98 21 30, Mi. von 17-19 Uhr Kassel, Sabine Correus (0561) 970-51 99, Mi. von 10-12 Uhr Christa Fritsch (05 61) 89 89 48, Di. und Do. von 10-12 Uhr Beate Hille, (05 61) 9 79 51 12, Di. von 19-21 Uhr Laubach, Manuela Kramer (0 64 05) 32 15, Mi. von 15-17 Uhr Linden, Silke Valentin (0 64 03) 96 93 01, Di. von 10-12 Uhr Marburg, Margret Wimmel (0 64 27) 9 31 61, Mi. von 10-12 Uhr Neu-Anspach, Ramona Hemsath und Toni Tischlik (0 60 81) 5 82 34 80, Mo. von 20-21 Uhr Im Spätherbst machte sich die MSGruppe Rhön auf in die sonnige Türkei, genauer gesagt nach Antalya. Dort erwartete die Gruppe das rollstuhlgerechte Traumhotel „Royal Holiday Palace“, in dem sechs HandicapZimmer zur Verfügung stehen. Es war ein toller Urlaub in einer herrlichen Anlage. Offenbach/Frankfurt Ost, Hilde Lommel (069) 42 59 45, Mi. von 10-12 Uhr Pfungstadt, Sabine Buchholzer (0 61 57) 8 35 44, Mo. von 15-17 Uhr Rödermark, Heike Bauer (0 60 74) 9 76 66, Di. von 13-15 Uhr Nauheim, Gisela Kübelbeck (0 61 52) 6 23 44, Mo., Mi., Fr von 15-18 Uhr Schlüchtern, Sigrun Schäfer (0 66 61) 53 26, Mi. von 10-12 Uhr Claudia Frohapfel, (0 66 61) 6 08 55 65 Mi. von 15-17 Uhr Tann/Rhön, Regina Eberhardt (0 66 82) 91 90 59, Di. von 15-18 Uhr Ulrichstein, Jurita Hohmann (0 66 45) 86 48, Di. von 9-12 Uhr Waldkappel, Gerhard Kotlik Telefon (0 56 56) 18 30, Mi. vom 9-11 Uhr Wetzlar, Klemens Spandl (0 64 41) 5 20 97, Di. von 10-12 Uhr Georg Pellinnis (0 64 41) 21 21 81, Montags von 15-17 Uhr GRUPPEN Die Adressen unserer örtlichen Gruppen können bei den Beratungsstellen erfragt werden. Für die Unterstützung von Layout, Druck und Versand unserer „dabei“ bedanken wir uns ganz herzlich bei: Seit 20 Jahren besteht die MS-Gruppe Gemünden-Kellerwald bereits. Die Betroffenen kommen in unregelmäßigen Abständen zusammen, um über ihre Probleme aber auch über freudige Ereignisse zu sprechen. Dieses Treffen fand im Alten Bahnhof in Gemünden statt. In der letzten dabei 111 berichteten wir auf Seite 20 über einen Ausflug der MS-Gruppe MainSterne nach Seligenstadt. Leider war nur die Einhardbasilika statt eines Gruppenbildes zu sehen. Dies möchten wir hiermit nachholen und zeigen die MainSterne vor der bekannten Kirche. Dank an Jörg Scheiwe Jörg Scheiwe, unser Gruppenleiter, verstarb völlig unerwartet im Oktober 2011. Wir „Ursulaner“ sind immer noch zutiefst erschüttert. Wir vermissen Jörgs Impulse, seine Geduld und vor allem seinen positiven Umgang mit unserer Erkrankung. Herzlichen Dank Die „Ursulaner“ Völlig unerwartet verstarb – nur kurze Zeit vor seinem 65. Geburtstag Jörg Scheiwe geb. am 28.11.1946 – verstorben am 18.10.2011 Fast 20 Jahre war er Leiter der MS Gruppe „Ursulaner“ und langjähriger Delegierter. Ihn kennzeichnete seine ruhige, ausgeglichene Art, wobei er sich gleichzeitig beharrlich für die Belange behinderter Menschen und insbesondere für Barrierefreiheit einsetzte. Unser Mitgefühl gilt der Familie – DMSG LV Hessen Dankeschön! Wir sagen herzlich Beispielhaft Golftunier – Betroffene spielen für Betroffene Der MS-Betroffene Björn Murk ist seit zwei Jahren begeisterter Golfspieler. Er findet, Golf sei ein optimaler Sport, um von allem loszulassen, und daher bestens geeignet für MS-Erkrankte. Deshalb kam er auf die Idee, ein Turnier zugunsten MSBetroffener zu organisieren. Das „MS Golf Masters“ wird erstmals am 26. Mai 2012 im nordhessiSpendenübergabe an schen Bad Arolsen ausgetragen. Für dieses 18-Loch-Turnier suchen die Initiatoren noch weitere Teilnehmer mit MS. Mitmachen kann jeder, einzige Anmeldevoraussetzung ist die Platzreife. Die Startgebühren kommen der Nathalie Todenhöfer-Stiftung zu, die Menschen unterstützt, die durch die Krankheit in eine Notlage geraten sind. Die Teilneh- mer erwartet ein Golfevent auf einem besonders schönen 9-LochPlatz am Twistesee mit speziellen Herausforderungen. Kontakt: Björn Murk, Tel.: (0561) 310 998-15, E-Mail: [email protected] Infos unter: www.ms-golf-masters.de SHG Rhön Seit 20 Jahren sammelt Werner Bott in der Vorweihnachtszeit als Nikolaus verkleidet Spenden für die MS-Gruppe Rhön. Seine Frau ist seit über 30 Jahren an MS erkrankt. Dieses Jahr hat er wieder eine stolze Summe von 1783,20 Euro zusammenbekommen, die er Gruppenleiterin Regina Eberhardt überreichte. Diese dankte Werner Bott, der auch noch Geld gegeben hatte, sowie den Spendern: Handwerker- verein Eichenzell, Außendienst der Firma Richter und Frenzel, Petersberg; Gesangverein „Liedertafel 1873 Weyhers“; TSV Weyhers/ Ebersberg, Schützenverein Magdlos, Rhönklub Zweigverein, Weyhers; Firma Eduard Wahl, Schmalnau; Familie Helmut Wahl, Schmalnau; DTKS HG 43-T5, Fulda. Bis heute hat Herr Bott rund 42.000 Euro an Spendengeldern gesammelt. Pinnwand+++Pinnwand+++Pinnwand Bewegungstrainer zu verkaufen Der Theravital-Bewegungstrainer (Firma „medica“, Neupreis 1100 Euro) ist ein motorbetriebenes Therapiegerät, geeignet für aktive und passive Bewegungsgymnastik. Festpreis: 300 Euro. Das Gerät kann in Alsfeld nach Absprache angesehen werden. Kontakt: Ulrike Ocker-Martin, Tel. 0 66 31 – 36 04 Pflegebett zu verkaufen Stabiles, elektrisches Pflegebett günstig abzugeben. Fuß- und Beinteil sind individuell verstellbar. Preis: 100 Euro VB, Kontakt: Frau Fellner, Tel. 069 – 56 45 38. Musiker für ein MS-Selbsthilfe-Netzwerk gesucht Infos unter [email protected] Friseur Süßel spendet für MS-Betroffene Friseur Süßel aus Lich spendete dem DMSG-Landesverband Hessen 900 Euro. Der Friseurbetrieb hat diese Summe anlässlich der Feier zum 85-jährigen Firmenbestehen durch den Verkauf von Gulaschsuppe, Würstchen, Kuchen und Getränken eingenommen. Den Scheck nahm DMSG-Mitarbeiterin Stephanie Schlüter (2.v.l.) im Friseursalon Süßel in der Grabenteichstr. 18 in Lich entgegen. Foto: privat