Neue dabei-Serie: Ein Gesicht von 1000en

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Neue dabei-Serie: Ein Gesicht von 1000en
29. Jahrgang | 1. Quartal 2012
Ausgabe 112/2012
dabei
Das Magazin der DMSG Hessen
Neue dabei-Serie:
Ein Gesicht von 1000en
Wie Menschen mit
MS ihr Leben meistern
Mobbing am
Arbeitsplatz –
Was kann ich tun?
OnlineSinglebörse –
Erfahrungen einer
MS-Betroffenen
Inhaltsverzeichnis
Liebe Leserinnen
und Leser,
DMSG aktuell
DMSG-Bundesverband –
Neuer Vorsitzender Harald Schliemann Seite 6
Personalien – Achim Drossbach verlässt
den Landesverband
Seite 7
Ehrungen –
Pflegepreis für Edeltraut Kunz
Seite 8
Jubiläum –
30 Jahre MS-Gruppe Bad Homburg
Seite 9
Rat & Tat
Recht – Mobbing am Arbeitsplatz Seite 12
Hilfe im Alltag – Erfahrungen mit einem
Handicap-Singleportal
Seite 18
Reise & Freizeit
Hoteltest: ACA Mönchgut in Baabe
Seite 17
auf Rügen
es ist Ihnen sicher sofort aufgefallen: Diese erste dabei
des neuen Jahres sieht ganz anders aus als die bisherigen. Wir haben das Layout moderner und lesefreundlicher gestaltet, und hoffen, Ihnen gefällt der neue
„Look“.
Zugleich starten wir eine neue Serie, die Ihnen, liebe
Mitglieder und Leser, ein Forum geben soll. Unter dem
Titel „Ein Gesicht von 1000en“ stellen wir in regelmäßiger Folge MS-Betroffene vor, die mit einem außergewöhnlichen Schicksal zu kämpfen oder einen besonderen Lebensweg eingeschlagen haben.
In unserer Rechtsrubrik gibt es ein interessantes Interview zum Thema „Mobbing am Arbeitsplatz – Was
kann ich tun?“ zu lesen. Darin bekommen Sie wichtige
Tipps, wie man sich vor Anfeindungen schützen kann.
Wir freuen uns über Feedback zur „neuen“ dabei, entweder per Mail an [email protected] oder schriftlich an: DMSG Hessen, Redaktion „dabei“, Wittelsbacherallee 86, 60385 Frankfurt.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Im Dialog
Vor Ort – MS-Gruppe Usingen erlebt
Seite 20
musikalische Nachmittage
Vor Ort – MS-Gruppe Lichtblick
im Frankenland
Seite 21
Vor Ort –
Neue MS-Gruppe „Radfahrlust“ Seite 22
Beispielhaft
Golfturnier für MS-Betroffene in
Bad Arolsen geplant
Seite 24
Werner Bott sammelt wieder als Nikolaus
Geld für die MS-Gruppe Rhön
Seite 24
Heldin des
Alltags
Neue Serie: Ein Gesicht von 1000en
Markus Schubert
IMPRESSUM »dabei«
Herausgeber: DMSG - LV Hessen e.V.,
Postfach 60 04 47, 60334 Frankfurt am Main
Telefon (069) 40 58 98 0, Telefax (069) 40 58 98 40
E-Mail: [email protected]
Redaktion: Markus Schubert (V.i.S.d.P.), Doris Althofen, Monika Dettke, Inke
Reinhardt, Phil Hubbe, Wolfgang Steinmetz, Kerstin Springob, Sabine Balk.
Titelbild: Ilona Surrey
Für Beiträge, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind,
trägt dieser allein die Verantwortung.
Verlag: Gerhards GmbH & Co. Verlags- u. Vertriebsgesellschaft KG
Modaustr. 22, 64686 Lautertal
Telefon (06 254) 95 13 70, Telefax (06 254) 95 13 34
Das Magazin des Landesverbandes »dabei« erscheint viermal jährlich.
Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 23. April 2012
DMSG Aktuell
Titelgeschichte
Stephanie Held ist alleinerziehende Mutter und an MS erkrankt – dennoch gelingt es ihr, ein ganz
normales Leben zu führen. Nomen est Omen: Dies scheint bei Stephanie Held der Fall zu sein. Die
26-Jährige ist an MS erkrankt und wurde vor einem Jahr Mutter. Kurz nach der Geburt von Söhnchen Noah verließ ihr Mann die Familie, und die junge Frau muss sich fortan allein um den Einjährigen kümmern. Dennoch lässt sie den Kopf nicht hängen, nimmt ihr Leben selbst in die Hand
und hat sogar wieder angefangen zu arbeiten. Die dabei-Redaktion hat Stephanie Held zuhause
in Frankfurt besucht und gefragt, wie sie das alles schafft – und hat eine wahrhafte „Heldin des
Alltags“ kennengelernt.
S
tephanie Held empfängt uns
freundlich mit Söhnchen
Noah auf dem Arm in ihrer
Wohnung. Sie setzt den kleinen
Mann in seinen Hochstuhl neben
uns am Tisch und füttert ihm einen
Kinderpudding, bevor wir mit dem
Gespräch beginnen. Außerdem
drückt sie ihm ein Spielzeug, einen
Stoffwürfel mit verschiedenen anhängenden Ringen und Figürchen,
in die Hand. „Das hält ihn für einige Zeit ruhig“, hofft sie lachend.
Während sich Noah mit dem Würfel
beschäftigt, beginnt Stephanie
Held zu erzählen, wie sie von ihrer
Krankheit erfuhr. „Ich war schon
immer etwas tollpatschig, dachte
ich. Ich bin schnell umgeknickt. Im
Nachhinein wurde mir klar, dass
das wohl schon die MS war“, sagt
die Frankfurterin. Auch einige
andere typische Symptome
traten bereits vor der Diagnose auf wie ein Kribbeln in der
Wange, was vom Sehnerv herrührt.
Ein dramatisches Ereignis sorgte
dann dafür, dass sich Stephanie
Held neurologisch untersuchen
ließ: „Ich bin an einer Ampel einem
anderen, stehenden Auto mit 60
Stundenkilometer hinten voll draufgefahren. In meinem Kopf habe ich
gebremst, aber mein Fuß hat das
nicht umgesetzt.“
Foto: Ilona Surrey
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3
DMSG Aktuell
Titelgeschichte
Der Unfall ging zum Glück
für alle Beteiligten relativ glimpflich aus, aber
Stephanie Held bekam
im Frankfurter Nordwestkrankenhaus eine schockierende Diagnose.
Es ist Multiple Sklerose. Wer denkt,
dass die gerade 20-Jährige daraufhin verzweifelte, liegt falsch: „Ich
fand es ehrlich gesagt nicht so
schlimm, eine chronische Erkrankung zu haben. Denn das bin ich
schon gewöhnt. Ich habe seit Geburt einen Herzfehler und verdrehte
Organe und muss deshalb ohnehin
jedes Jahr untersucht werden“,
erzählt Stephanie Held. „Ich fand
es schlimmer, dass ich noch im
Krankenhaus bleiben musste.“
Allerdings habe sie zuerst nicht
wirklich realisiert, was MS bedeutet, gibt sie zu. Die junge Frau informierte sich dann im Internet
und ließ sich Infomaterial von der
DMSG schicken. Schnell wurde sie
auch Mitglied im Landesverband.
„Es hat mir Mut gemacht, als ich
erfahren habe, dass MS nicht immer schlimmste Auswirkungen haben muss und nur wenige Betroffene im Rollstuhl landen.“ Nach der
Diagnose versuchte die junge Frau,
ihr Leben wie bisher weiterzuleben.
Zur Therapie musste sie Interferon beta-1a (Rebif 44) spritzen, ihre Symptome bildeten
sich weitgehend zurück.
Stephanie Held begann wie geplant
eine Ausbildung als IT-Systemkauffrau ohne ihren Arbeitgeber von der
Krankheit zu informieren, heiratete
und wurde nach abgeschlossener
Ausbildung schwanger. „Das war
geplant und mit meiner Neurologin
abgeklärt“, sagt sie. Während der
Schwangerschaft bekam sie einen
Schub, stürzte und bekam Cortison verabreicht. Sonst verlief die
Schwangerschaft unproblematisch,
und sie brachte im Dezember 2010
einen gesunden Sohn zur Welt.
Nach der Geburt ging es mit Ste-
phanie Held jedoch gesundheitlich
bergab. „Ich hatte fast alle zwei bis
drei Wochen einen Schub, konnte
kaum mehr laufen und nicht mehr
Auto fahren.“ Deshalb musste sie
sich auch direkt nach der Geburt
wieder Rebif spritzen und konnte
nicht stillen. „Ich hatte Angst, dass
ich Noah nicht mehr halten kann“,
beschreibt die junge Frau. Sie wickelte ihr Baby nicht mehr auf der
hohen Wickelkommode, sondern
nur noch auf der Couch, und der
Junge schlief nicht im eigenen Gitterbettchen, sondern zur Sicherheit
mit im Ehebett.
Weil Rebif bei Stephanie Held
nicht mehr anschlug, wurde
klar, dass sie ein anderes Medikament zur Schubreduzierung benötigt. Sie kam in eine
Studie mit dem neuen Medikament Fingolimod, das als Tablette
eingenommen wird. „Seit rund
einem halben Jahr nehme ich nun
Fingolimod. Es geht mir prima, und
ich bin schubfrei – toi, toi, toi.“ Sie
verträgt das Medikament gut und
Doch in der Familie Held/
hat bislang keine Nebenwirkungen. Schöppe (so ihr Mädchename)
Mit ihrem Söhnchen kommt sie
lässt sich niemand unterkriebestens alleine zurecht. „Ich habe
gen, und Stephanie möchte trotz
so ein Glück mit Noah. Er ist ein
MS so normal wie möglich weitereinfaches Kind, ich kann ihn überall leben. Im Dezember 2011 begann
ohne Probleme mitnehdie junge Mutter, wie geplant wiemen“, sagt Stephanie
der 25 Stunden in ihrem
Ihm
wurden
die
Held. Wie zum Beweis
Beruf als IT-Systemkauffrau
Krankheit
seiner
spielt Noah, der auf
zu arbeiten. „Bislang läuft
Frau
und
das
Baby
eine Krabbeldecke
alles prima. Ich fühle mich
zu
viel
auf dem Boden umnicht überfordert.“ Dengezogen ist, bereits seit gut 20 Minoch muss sie ihrer Krankheit imnuten ruhig mit sich selbst. Nach
mer wieder Rechnung tragen. Mit
der Geburt des Kindes und der
Hilfe der DMSG beantragte sie beVerschlechterung des Gesundheits- reits die Anerkennung ihrer Schwerzustandes von Stephanie Held zerbehinderung zu 50 Prozent. Ihre
brach auch noch ihre Ehe. Ihrem
Ärzte raten ihr nun, wegen der weiMann wurden die Krankheit und
teren Verschlechterung ihrer Behindas Baby zu viel, und er verließ die
derung das „G“ im Ausweis zu bebeiden, erklärt die junge Frau. Zum
antragen, das eine „erhebliche BeGlück kann Stephanie Held auf die
einträchtigung der Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr“ bescheinigt.
Hilfe ihrer Eltern und ihrer beiden
jüngeren Schwestern zählen, die sie
Auch aus dem schweren Kranksehr unterstützen. Tragischerweise
heitsverlauf nach der Geburt von
wurde bei einer ihrer Schwestern,
die nach Stephanie Helds Diagnose Noah hat Stephanie Held gelernt:
„Ich lasse mir nun helfen und achte
auch genau untersucht wurden,
ebenso MS festgestellt.
sehr auf mich. Ich lege auch mal
die Beine hoch und gehe regelmäDie „dabei“ stellt in der neuen Serie „Ein Gesicht von
1000en“ Mitglieder des Landesverbandes vor, die ein
außergewöhnliches Schicksal zu meistern haben oder
ein ungewöhnliches Leben führen.
Wir wollen Ihnen, liebe Mitglieder, ein Gesicht geben,
anderen Betroffenen Mut machen und interessanten
4
„Ich habe so ein Glück mit Noah. Er ist ein einfaches Kind,
ich kann ihn überall ohne Probleme mitnehmen“ Fotos: Ilona Surrey
ßig zur Krankengymnastik.“ Die
MS-Symptome haben sich fast vollständig zurückgebildet. Dennoch ist
eine kleine Schwäche eines Sehnervs noch vorhanden, und auch
das Gehen klappt nicht mehr hundertprozentig. „Ich habe eine Bandage für Fuß und Bein bekommen
und merke, dass ich damit doch
wesentlich besser laufe.“
Das nächste Ziel ist nun eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Die Chancen dafür stehen gut.
Denn ihre Ärztin befürwortet diesen
Schritt. Außerdem berät und unterstützt Doris Althofen vom DMSGLandesverband die 26-Jährige tatkräftig. Sorge bereitet der jungen
Mutter noch ihre Wohnsituation.
Allein kann sie die Vier-ZimmerWohnung auf Dauer nicht mehr bezahlen. Sie überlegt nun, in eine
kleinere Wohnung zu ziehen.
Wenn das geschafft ist, hat die junge Frau vor allem einen Wunsch für
die Zukunft: „Ich hoffe sehr, dass
mein Gesundheitszustand stabil
Sabine Balk
bleibt.“
Lesestoff bieten. Wenn Sie jemanden kennen, den wir
einmal vorstellen sollten, wenden Sie sich gern an die
dabei-Redaktion.
Sabine Balk,
Tel. 069 - 405 898 22
[email protected]
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DMSG Aktuell
Wechsel an der Spitze des
Personalien
DMSG-Bundesvorstandes
Der DMSG-Bundesverband hat
einen neuen Vorsitzenden:
Harald Schliemann, der frühere
thüringische Justizminister. Der
Jurist übernimmt das verantwortungsvolle Ehrenamt von
seinem Vorgänger Gottfried
Milde, der dem DMSG-Bundesverband als Ehrenpräsident
weiterhin in beratender Funktion erhalten bleibt.
Der langjährige Vorsitzende Gottfried Milde kandidierte aus Altersgründen nicht für eine weitere
Amtszeit. Sein bisheriger Stellvertreter, Harald Schliemann aus Isernhagen bei Hannover, will nahtlos
an die effektive Arbeit der DMSG
anknüpfen: „Es ist viel erreicht
worden, aber es bleibt noch viel zu
tun.“ Gottfried Milde, ehemaliger
hessischer Innenminister, der auch
dem Landesverband Hessen als
ehemaliger stellvertretender Vorsitzender freundschaftlich verbunden
ist, wurde bei einem großen Festakt
verabschiedet.
Unter der Führung von Gottfried
Milde, der der DMSG 13 Jahre
Quelle: DMSG Bundesverband
vorstand, hat sich der Verband zu
einer der führenden Patientenorganisationen entwickelt.
Während Mildes Amtszeit
konnten viele innovative
Projekte für MS-Erkrankte
umgesetzt werden wie
die Website der DMSG,
Podcasts und interaktive
Plattformen wie „E-TrainMS“, „MS verstehen“ und
„MS behandeln“ sowie
die Facebook-Präsenz.
Außerdem erreichte
die DMSG eine hohe
Der langjährige DMSG-Bundesvorsitzende Gottfried Milde
Anerkennung durch
(links) übergibt das Amt an seinen Nachfolger Harald
Fachleute und Öffent- Schliemann. Foto: DMSG Bundesverband
Außerdem hielt Dr. Schierotzke
einen Vortrag zu „Schmerzen
und Spastik bei MS“. Sylvia
6
Buxmann stellte den „Run for
Help“ vor. Außerdem wurde dem
Mitglied des Gremiums, Frau Hilde
Seynstahl, gedacht, die am 13. August 2011 verstorben ist.
Ziel des Landesbeirats ist das Einbringen der Belange der MS-Betroffenen in die Arbeit des Landesverbandes und die Förderung des
Informations- und Meinungsaus-
Achim Drossbach verlässt den Landesverband nach über zehn Jahren
lichkeit sowie ein offenes Diskussionsklima zwischen Ehrenund Hauptamtlichen in Bundesverband und in den 16 LandesverbänSabine Balk
den.
Der Landesbeirat tagte
Am 12. November traf sich der
Landesbeirat MS-Betroffener zu
einer Sitzung. Besprochen wurden
die Neuerungen und personellen
Veränderungen im Landesverband
wie etwa der Weggang von Herrn
Drossbach.
Abschied tut weh
tausches aus der Sicht der Betroffenen.
Das Sitzungsprotokoll kann
in der Landesgeschäftsstelle bei
Frau Hesse,
Tel. 069 / 40 58 98 – 21
oder Email:
[email protected]
angefordert werden.
A
uch beim Bundesverband ging
ein bedauerndes Seufzen durch
die Reihen als bekannt wurde, dass
Achim Drossbach den Landesverband Hessen verlässt. Herr Drossbach hatte bereits seine Ausbildung
zum Bürokaufmann bei der DMSG
gemacht. Begonnen hatte er diese
im Landesverband Rheinland-Pfalz,
beendet 2002 in Hessen. Danach
hat er in der Frankfurter Geschäftsstelle den Bereich Mitglieder- und
Spendenverwaltung übernommen.
Über die Jahre hat sich Achim
Drossbach stets beruflich weitergebildet etwa zum Bilanzbuchhalter und zum staatlich geprüften
Betriebswirt, wodurch er sukzessive immer weitere Aufgaben
bei der DMSG übernahm. In
den letzten Jahren war er für die
Anlagen- und Finanzbuchhaltung sowie den EDV-Bereich
zuständig.
Als sich im Hause Drossbach für
Ende 2011 Nachwuchs ankündigte,
fasste der werdende Vater „schweren Herzens“, den Entschluss, sich
eine Arbeitsstelle näher an seinem
Zuhause in Mainz zu suchen. „Nur
sehr ungern“ nahm Geschäftsführer Markus Schubert schließlich die
Kündigung von Herrn Drossbach
an, der ab 2012 für den Weißen
Ring (Opfer-Hilfe) in Mainz tätig
ist. Markus Schubert schätzte Herrn
Drossbach als „sehr verantwortungsbewussten und engagierten
Kollegen, der durch seine lange
Erfahrung sehr routiniert war“.
Auch die Kollegen in der Geschäftsstelle werden Achim Drossbach,
der immer fröhlich, hilfsbereit
und gut gelaunt war, vermissen.
Amüsiert waren sie stets von seinen
flotten Sprüchen, von denen er
immer einen parat hatte, wie „viele
Köche verderben den Brei“. Bekannt und beliebt war Herr Drossbach auch bei den Gruppen, die
ihn etwa durch seine Tätigkeit in
der Mitgliederverwaltung kannten
und dadurch, dass er Seminare in
„Kassenführung“ gegeben hatte.
Kurz vor Weihnachten verabschiedete sich Achim Drossbach im Rahmen einer kleinen Weihnachtsfeier
in der Geschäftsstelle Frankfurt von
den DMSG-Mitarbeitern und bekam
noch ein paar kleine Geschenke mit
auf den Weg.
Sabine Balk
Unsere neue Kollegin:
Mein Name ist Nadine Richter.
Ich unterstütze das Team der
DMSG Hessen seit November und bin für den Bereich
Gruppenbuchhaltung sowie
Mitglieder- und Spendenverwaltung verantwortlich.
Nach absolvierter Ausbildung
als Bürokauffrau und anschließender Weiterbildung als
kaufmännische Fachwirtin folgte
eine mehrjährige Tätigkeit im
Bereich Finanzwesen. Ich habe
in den vergangenen Jahren in
verschiedenen Klein- und Großunternehmen in der Finanzbuchhaltung gearbeitet. Zuhause bin
ich in Frankfurt.
Ich freue mich auf meine neuen
Aufgaben beim Landesverband
und auf eine gute Zusammenarbeit mit dem DMSG-Team sowie
den einzelnen MS-Gruppen.
7
DMSG Aktuell
Ehrungen &
Jubiläen
Pflegepreis für
Für ihr selbstloses Engagement
bei der Pflege ihres MS-kranken Mannes wurde Edeltraut
Kunz aus Friedrichsdorf mit
dem Pflegepreis des DMSGBundesverbandes geehrt, den
die Merck Serono GmbH stiftete.
Vor 45 Jahren mit nur 18 Jahren
heiratete Frau Kunz ihren ein Jahr
älteren Mann Karl-Heinz und bekam zwei Söhne. Mit 28 Jahren
machten sich bei ihrem Mann, der
als Berufsfeuerwehrmann sportlich
und durchtrainiert war, erste Anzeichen der Krankheit bemerkbar. Erst
1982 bekamen die Symptome einen Namen: Multiple Sklerose. Die
Erkrankung nahm einen rapiden
Edeltraut Kunz
Verlauf, und seit 20 Jahren pflegt
sie ihn nun. Vor 16 Jahren gab sie
ihren Beruf als Sekretärin auf, um
sich noch stärker um ihn kümmern
zu können.
Zur MS kamen ein Herzinfarkt, Diabetes, hochgradige Osteoporose und schließlich vor zwei Jahren ein
Schlaganfall sowie ein
plötzlicher Herzstillstand, der in ein fünfwöchiges Koma mündete,
hinzu. Schicksalsschläge, vor denen andere
kapituliert und vielleicht
Edeltraut Kunz (links) und Adelheid Jähne (rechts) bekomsogar davon gelaufen
men den Pflegepreis von Dr. Peter Blees von Merck Serono
wären. Für Edeltraut
verliehen.
Foto: DMSG Bundesverband
Kunz stand das gemein-
Ehrennadel für Dr.
Irmgard Brachmann
Die stellvertretende DMSG-Bundesvorsitzende Prof. Dr. med. Judith Haas übergab die
Ehrennadel in Gold an Dr. Irmgard Brachmann. Foto: DMSG Bundesverband
8
same Leben nie infrage. Im Gegenteil: Sie sorgte dafür, dass es dabei
bleibt. Als Gründungsmitglied der
Selbsthilfegruppe Bad Homburg engagiert sie sich noch immer aktiv
und hat auch dort ihren Mann stets
an ihrer Seite.
Vom DMSG-Bundesverband bekam
Frau Dr. Irmgard Brachmann aus
Korbach für ihr großes Engagement
die Ehrennadel in Gold verliehen.
Über eine an MS erkrankte Freundin kam sie 1985 zum hessischen
Landesverband. Das war ein Glücksfall für die Selbsthilfegruppe Korbach, der die Ärztin so viel Zeit,
Energie und Unterstützung schenkte, dass sie schließlich in die Gruppenleitung gewählt wurde. Seit 15
Jahren hat sie diese Funktion bereits inne. Vor zehn Jahren gründete
Dr. Brachmann vorausschauend
eine junge Gruppe im Landkreis
Waldeck-Frankenberg. Gemeinsame
Aktivitäten jeglicher Art werden
seitdem groß geschrieben.
Bereits Tradition ist das alljährlich
im Januar im Hause Brachmann
stattfindende Arbeitstreffen der
Leitungen der „jungen“ und der
„alten“ Gruppe, um die Jahresplanung festzulegen.
30
30 Jahre MS-Gruppe
Jahre
Bad Homburg
Langjährige Treue zu den MitBetroffenen und zur DMSG
zeichnet viele MS-Gruppen im
Landesverband aus. Die MSGruppe Bad Homburg ist dafür
ein perfektes Beispiel. Seit 30
Jahren treffen sich die Mitglieder in der Reha-Klinik Dr.
Baumstark in der Kurstadt.
Die Ehepaare Kunz und Rau, die
noch immer Mitglieder sind, waren
seit dem ersten Treffen am 13.
Januar 1982 dabei. Auch die Gruppenleiterinnen Monica von Holst
und Ulrike Heigl können auf beinahe 30 Jahre ehrenamtliches Engagement zurückblicken.
Die Gruppe, die sich jeden zweiten Mittwoch im Monat trifft, war
immer sehr aktiv. Zum Jubiläum
hat Edeltraut Kunz ein kleines
Album mit Erinnerungen aus den
vergangenen Jahrzehnten zusammengestellt. Im Bild festgehalten
sind zum Beispiel Ausflüge in den
Hessenpark, zum Flughafen, zur Alten Oper, zu „Holiday on Ice“ und
die jährlichen Schifffahrten („ein
Highlight“).
den Anfangsjahren als ehrenamtliche Helferin in der Bad Homburger
Gruppe tätig, bis sie 1987 nach
Süddeutschland umzog. „In Ihrer
Gruppe wird seit 30 Jahren Integration gelebt. Sie achten darauf, dass
immer möglichst alle an den Veranstaltungen teilnehmen können –
auch wenn es mit dem Fahrdienst
im Hochtaunuskreis nicht zum Besten bestellt ist“, sagte Hans-Ulrich
von Freyberg. Ihm gefalle, dass die
Gruppe immer einen Gleichklang
zwischen geistigem und leiblichem
Wohl praktiziert habe.
Hans-Ulrich von Freyberg nahm
außerdem die Verleihung von fünf
Goldenen Ehrennadeln für langjähriges Engagement vor. Auf eine
besonders beeindruckende Lebensgeschichte kann Emma Rau zurückblicken, die seit über 50 Jahren
ihren MS-kranken Mann pflegt und
unterstützt (siehe dabei 106/2010).
Dieser konnte an dem Tag leider
nicht dabei sein. Geehrt wurden
auch Monica von Holst, Anne Dzulko und Inge Flachmeyer, die seit
vielen Jahren die Gruppe ehrenamtlich unterstützen und mit Fahrdiensten, Planungs- und Vorbereitungsarbeiten oder Kuchenbacken die
Treffen der Bad Homburger überhaupt erst ermöglichen. Auch Ulla
Maus erhielt eine Goldene Ehrennadel, die als ehemalige
Lehrerin den „Run for help“
mit ins Leben gerufen hat.
Ohne sie würde es die Benefizläufe
an der Gluckensteinschule in Bad
Homburg nicht geben. Zudem ist
Ulla Maus Mitglied im Landesbeirat
MS-Erkrankter und im Vorstand des
Landesverbandes.
Zum Gratulieren gekommen waren
auch der Klinikgeschäftsführer und
zugleich Kurdirektor von Bad Homburg, Ralf Wolter, die Verwaltungsdirektorin der Klinik Dr. Baumstark,
Martina Herrmann sowie einige
Sabine Balk
Lokalpolitiker.
Bei einer Feierstunde in der
Klinik Dr. Baumstark würdigte DMSG-Vorstandsmitglied
Hans-Ulrich von Freyberg die
Verdienste der Gruppe. Seine
Mutter Brita von Freyberg war in
DMSG-Vorstand Hans-Ulrich von Freyberg (ganz li.), die Leiterin der Sozialen Dienste,
Monika Dettke, (4.v.r.) und Gruppenleiterin Ulrike Heigl (3.v.l.) gratulieren (v.r.n.l.)
Monica von Holst, Inge Flachmeyer, Emma Rau, Ulla Maus und Anne Dzulko.9
DMSG Aktuell
Betreuung
Das Wunder
Ein lichtdurchfluteter Gruppenraum, ein gemütliches
Kaminzimmer für das Zusammensein am Abend und alle
Zimmer auf einer Etage – das
war das perfekte Ambiente für
das Seminar „Mix und Entspannung“ im Seminarhaus in
Bad Orb.
Kursleiterin Katharina Rogalla
sprach zu Beginn die Einladung
aus, sich an diesem Wochenende
im eigenen Körper zuhause zu fühlen. „So wie im Herbst die Blätter
fallen und die Pflanzen verwelken,
so können auch wir im Wind alles
abschütteln und los werden, was
nicht mehr gebraucht wird.“ Mit
diesen Worten ermunterte sie die
Teilnehmer, sich auf eine Reise in
den eigenen Körper zu begeben.
„Rückzug aus dem Getriebe der
Welt, hin zum Erleben der eigenen
Mitte“, nannte es Katharina Rogalla. Die Physio- und Körpertherapeutin hatte ein Schatzkästchen dabei,
angefüllt mit vielfältigen Formen
von Übungen aus dem Bereich der
Progressiven Muskelentspannung,
Feldenkrais, Rückenschule, craniosacralen Techniken, Fantasiereisen,
Bewegung und Ruhe. Es wurde
sogar gesungen.
Der Raum füllte sich mit Bällen und
Tüchern und Lachen. Es war ein
Genuss, sich der angenehmen Stim-
10
von Bad Orb
Beim Seminar „Mix und Entspannung“
konnten sich die Teilnehmer wieder besser bewegen
me der Kursleiterin anzuvertrauen
Übung, die zu jeder Zeit und an jeund neue Impulse zu bekommen,
dem Ort angewandt werden kann.
sich Gutes zu tun. Zugunsten einer
Hauptsache ist, es überhaupt zu
langen Pause am Nachmittag vertun und auch die Erfahrung zu malegten wir eine Arbeitseinheit kurzchen und sich selbst getreu dem
entschlossen auf den Abend nach
Motto zu motivieren: „Ich kann es
dem Essen, um dann im Kaminzim- selber tun, wann immer ich möchmer gemütlich zusam„Rückzug aus dem te und ich brauche
men zu sitzen und zu
Getriebe der Welt, keinen anderen dazu.
plaudern. Am Samstag- hin zum Erleben der MS heißt: Mach‘s
nachmittag erlebten
selbst!“
eigenen Mitte“
wir alle „das Wunder
von Bad Orb“: Nach einer intensiVerabschiedet haben wir uns
ven Körperübung durften wir miter- voneinander singend und im Kreis
leben, dass eine Teilnehmerin in
stehend mit dem Lied: Irgendwann,
der Lage war, zu krabbeln, und eiirgendwo, sehen wir uns wieder
nem inneren Impuls folgte, stehen
und sind froh.
zu wollen. Und – sie stand! Auf
eigenen Füßen! Was für eine Erfah- Das neue Jahr ist noch jung. Vielleicht finden Sie im Jahresprogramm
rung nach langer Zeit ausschließlich im Rollstuhl sitzend. Alle haben 2012 ein passendes Angebot. Wir
freuen uns auf Sie! Inke Reinhardt,
etwas mitgenommen von diesem
Diplom-Sozialpädagogin
Seminar, und sei es nur eine kleine
Angehörige
leichter pflegen
Das neue Familienpflegezeitgesetz sieht eine Teil-Lohnfortzahlung vor.
Zum 1. Januar 2012 ist das Familienpflegezeitgesetz in Kraft getreten. Es soll Beschäftigten, die
nahe Angehörige zuhause pflegen,
ermöglichen, Berufstätigkeit und
Pflege besser zu vereinbaren. (Freiberufler und Selbstständige gehen
leer aus). Bisher gab es nur die
Möglichkeit, sich vom Arbeitgeber für maximal ein halbes Jahr
ohne Bezahlung frei stellen zu
lassen (ab einer Betriebsgröße von
mindestens 15 Beschäftigten). Aber
wer kann schon so lange auf sein
Arbeitsentgeld verzichten?
Die Familienpflegezeit sieht vor,
dass Beschäftigte ihre Arbeitszeit
Neue Geschäftsstelle
für Betreuungsverein
L:EA
Alle haben etwas Positives von diesem Seminar mit nach Hause genommen.
Foto: privat
Der Verein L:EA e.V. hat seine
neue Geschäftsstelle in der Woogstraße 8 in Darmstadt-Arheilgen
eröffnet. „L:EA“ steht für „Leben, Emanzipiert und Autonom“
und ist ein Betreuungsverein für
körperbehinderte Menschen in
autonomen Wohnformen. Nach eigenen Angaben ist es Ziel des Vereins, „Menschen mit körperlichen
über einen Zeitraum von maximal
zwei Jahren auf bis zu 50 Prozent
reduzieren können, wenn sie einen
Angehörigen, der mindestens Pflegestufe I hat, im häuslichen Umfeld
pflegen. In diesem Fall wird das
Gehalt zu 75 Prozent gezahlt. Zum
Ausgleich wird nach Ablauf der in
Anspruch genommenen Pflegezeit
solange 75 Prozent des Gehalts
bezahlt, bis das Arbeitszeitkonto
wieder ausgeglichen ist. Jeder Beschäftigte, der die Familienpflegezeit in Anspruch nimmt, muss eine
Versicherung abschließen, um die
Risiken einer Berufs- und Erwerbsunfähigkeit, gerade für kleine und
mittlere Unternehmen, zu minimieren. Der Arbeitgeber erhält auf
Antrag ein zinsloses Darlehnen
beim Bundesamt für Familie und
zivilgesellschaftliche Aufgaben. Den
nach der Pflegephase einbehaltenen Lohn zahlt der Arbeitgeber
dann an das Bundesamt zurück.
Für den Beschäftigten gilt ein
Kündigungsschutz vom Beginn der
Pflegezeit bis zum Zeitpunkt des
kompletten Lohnausgleiches, und
es werden Rentenversicherungsbeiträge abgeführt. Diese Rentenansprüche steigen mit der Höhe der
Pflegestufe.
Behinderungen in ihrer Lebensgestaltung so zu unterstützen, dass sie
so selbstständig und so lange wie
möglich oder wieder selbstständig
in ihrer eigenen Wohnung und nach
ihren eigenen Vorstellungen und
Wünschen leben können.“
schen 18 und 64 Jahren alt sind.
Sie müssen einen Anspruch auf
Eingliederungshilfe haben (nach
§ 53 SGB XII in Verbindung mit
§ 2 Abs 1 SGB IX).
Angeboten werden neben kreativen Kursen auch Spiele für Menschen mit und ohne Behinderung.
Nähere Infos zu L:EA unter
www.leben-autonom.de
Tel: 0 61 51- 601 33 95 oder
[email protected].
L:EA gibt individuelle Unterstützung
bei Behördengängen, Arztbesuchen
und beim Organisieren von Hilfen.
Das Angebot des Vereins richtet sich
an Menschen, die dauerhaft auf
Unterstützung angewiesen und zwi-
Der Arbeitnehmer benötigt die
Zustimmung seines Arbeitgebers.
Ein Rechtsanspruch auf die Familienpflegezeit besteht nicht. Mehr
Informationen unter www.familienpflege-zeit.de oder am Servicetelefon montags bis donnerstags von
9 bis 18 Uhr unter 01801-907050.
Inke Reinhardt
Inke Reinhardt
11
Rat und Tat
Recht
§
Das Interview führte
Ingrun Bechen
Mobbing
Immer wieder berichten Klientinnen und Klienten in der Beratung über Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, auch aufgrund der
Erkrankung MS. Fallen Mitarbeiter wegen Krankheit aus oder
sind nicht mehr so leistungsstark wie vor der Erkrankung, drängen viele Arbeitgeber auf Entlassung und Kündigung. Manche
Arbeitgeber schrecken dabei nicht vor Mobbing zurück, leider
helfen oft auch Kollegen mit. Hier ist es wichtig, sein Recht zu
kennen und wenn möglich im Vorfeld zu reagieren. Zu diesem
Thema führten wir ein Gespräch mit Rechtsanwalt Frank Jansen
aus Bad Hersfeld, Fachanwalt für Arbeitsrecht und Mediator (siehe auch Fallbeispiel in der dabei 109/ 2011).
Welchen Schutz hat ein schwerbehinderter Arbeitnehmer am Arbeitsplatz?
Ein schwerbehinderter Arbeitnehmer „genießt“ einen besonderen
Kündigungsschutz. Entgegen weit
verbreiteter Ansicht bedeutet dies
aber nicht, dass eine Kündigung
verboten oder ausgeschlossen ist.
Die ordentliche und außerordentliche Kündigung bedarf jedoch
der vorherigen Zustimmung des
Integrationsamtes, sonst ist sie
rechtsunwirksam.
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) hat den Schutz
von behinderten Menschen insofern verbessert, als dass diese bei
Diskriminierung Schadenersatz und
Schmerzensgeld fordern können.
„Behindert“ im Sinne des AGG ist
man nicht erst mit einem anerkannten Grad der Behinderung von min-
12
Was wäre Mobbing am Arbeitsplatz?
Der Begriff „Mobbing“ stammt aus
dem Englischen mob, d.h. anpöbeln, schikanieren. Dabei wird ein
unterlegener Kollege von einem
oder mehreren Kollegen oder Vorgesetzten über einen längeren Zeitraum, mindestens sechs Monate,
hinweg direkt oder indirekt geärgert, schikaniert, gemieden oder
Was kann ich tun?
Wo sind die Grenzen von Alltagskonflikten am Arbeitsplatz zu Mobbing?
Foto: privat
Frank Jansen,
Fachanwalt für Arbeitsrecht
destens 50 Prozent oder wenn man
gleichgestellt ist, sondern nach der
Definition des § 2 Abs. 1 SGB XI
bereits dann, wenn die körperliche
Funktion, geistige Fähigkeit oder
seelische Gesundheit mit hoher
Wahrscheinlichkeit länger als sechs
Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht und
daher die Teilnahme am Leben in
der Gesellschaft beeinträchtigt ist.
am Arbeitsplatz –
in sonstiger Weise in seiner Würde
verletzt. Das Perfide an Mobbing
ist, dass es in „normalen arbeitsrechtlichen Maßnahmen“ daher
kommen kann wie z.B. Abmahnungen, Ermahnungen, Änderungskündigung, Kündigung, Angebot eines
Aufhebungsvertrages, Versetzungsund Degradierungsmaßnahmen.
Mobbing kann aber noch viele weitere Formen haben: Anbrüllen, anonyme Anrufe, Entzug von Arbeitsmitteln, unwürdiger oder unbestimmter Arbeitsplatz, Vorwurf der
Arbeitsverweigerung, fehlerprovozierende, unlösbare oder unbestimmte Aufgabenzuweisung, Beleidigung, Ausgrenzung von notwendiger Kommunikation und Information, Ausgrenzung von gesellschaftlichem Umgang usw.
Die Grenzen sind fließend. Abzugrenzen ist Mobbing von normalem
Streit unter Kollegen. Während bei
Mobbing die Auseinandersetzung
mit dem Konfliktgegner im Vordergrund steht, wird bei einem Streit
die Integrität des anderen sowie
dessen soziale Beziehung grundsätzlich nicht in Frage gestellt.
Bei Mobbing bekommen die Angriffe aber System, dauern eine längere
Zeit an, sind von Feindseligkeit
geprägt und haben in der Regel die
Verdrängung aus dem Arbeitsverhältnis zum Ziel.
Wann sollte ein Betroffener juristischen Rat einholen?
So früh wie möglich. Ich erlebe es
leider immer wieder in der Praxis,
dass die Mandantinnen und Mandanten erst sehr spät Rat einholen,
das heißt, wenn sie schon eine
lange Zeit einer Mobbingsituation
ausgesetzt waren. Je früher man
beispielsweise mit einem Mobbingtagebuch beginnt, umso eher
kann man die Mobbinghandlungen
darlegen und beweisen. Ein frühzeitiger juristischer Rat kann aber
auch den Konflikt möglicherweise
beenden bzw. dazu führen, dass
man andere geeignete Maßnahmen
als eine Klagevorbereitung oder
ähnliches trifft, z. B. wäre eine solche Möglichkeit die Mediation.
Ist Arbeitsunfähigkeit als Folge von
Mobbing bei einer Erkrankung wie
MS klar abzugrenzen?
Ja. Ich arbeite seit Jahren mit
Was ist ein Mobbingtagebuch?
einem sehr bekannten Arbeitsund Gerichtspsychologen aus
Ein Mobbingtagebuch ist, wie der
Bologna zusammen, Herr Prof. Dr.
Name schon sagt, ein Tagebuch,
Harald Ege. Er erstellt anhand der
in dem man das erlittene Unrecht
Mobbingchronologie ein eigenes
aufführt. Auf diese Weise erhält
Gutachten, welches in der Regel
man eine vollständige Dokumenta- über 30 Seiten hat. Er grenzt hier
tion der Geschehnisse. Dies ist für
klar die Auswirkungen des Mobeinen Arbeitsrechtsbings ab. Die
Eine vollständige
prozess entscheikrankmachende
Dokumentation ist für
dend, bei dem der
psychosoziale
einen ArbeitsrechtsGeschädigte seine
Stressbelastung ist
prozess wichtig
Vorwürfe darlegen
also messbar und
und ggf. beweisen muss. Es sollte
in der Regel abzugrenzen von der
das genaue Datum und die Uhrzeit
MS-Symptomatik. Die Frage wäre
der Vorfälle enthalten, die Umstänhier, ob die Mobbingsituation einen
de der Mobbingsituation aufzeigen, gesundheitlichen Schaden ausgewer angegriffen hat, wo das Ganze löst hat.
genau geschehen ist, wie man
reagiert hat, ob man unterstützt
wurde oder ob es Zeugen gab.
Mit einem Mobbingtagebuch lassen sich Mobbinghandlungen darlegen und beweisen.
Foto: iStock
Tu was
Rat und Tat
Termine 2. Quartal 2012
Recht
Wann ist vom Arbeitnehmer eine
Klage anzustreben?
triebsrat gehen und versuchen, eine
Lösung zu finden. Ein sehr gutes
Mittel ist auch die Mediation. Das
bedeutet, dass man mit Hilfe eines
Wenn man ein geeignetes Mobneutralen Mediators versucht, die
bingtagebuch geführt hat und die
Kontrahenten selbst
Situation beleAnti-Mobbing-Gesetz,
ihre Mobbingausgen kann durch
stößt bei Politikern leider
einandersetzung
Zeugen, E-Mails,
auf
taube
Ohren
lösen zu lassen.
Protokolle oder
ähnliches, kann man eine Mobbing-Klage anstreben. Am Arbeitsplatz finden PersönlichkeitsrechtsIst der Betroffene in einem Verfahren
verletzungen aber in verschiedenen immer in der Beweispflicht?
Varianten statt. So gibt es zum
Das kommt darauf an, ob es sich
Beispiel noch die Diskriminierung.
um eine Mobbingsituation handelt,
Dabei reicht beispielsweise eine
dann ist der Gemobbte in der Bediskriminierende Handlung aus,
weispflicht. Gelingt dem Gemobbum Schadenersatz- und Entschäditen dies, hat er einen Anspruch auf
gungsansprüche geltend machen
Schmerzensgeld. So hat beispielszu können.
weise das Arbeitsgericht Cottbus
einer Klägerin 2009 ein SchmerDies gilt auch für die allgemeine
zensgeld in Höhe von 30.000 Euro
Persönlichkeitsverletzung generell,
zugesprochen (Az. 7 Ca 1969/08).
das heißt, wenn man durch eine
Handelt es sich um DiskriminieHandlung in seiner Ehre gekränkt
rung, muss die Diskriminierung
wird oder in seiner Gesundheit
glaubhaft gemacht werden, was
gefährdet wird.
natürlich in der Regel einfacher ist.
Welche Schritte sollte man im Vorfeld
versucht haben?
Gelingt dies, muss die andere Seite
beweisen, dass sie nicht diskriminiert hat, was sich in der Regel als
schwierig gestaltet.
Gibt es in der deutschen Rechtsprechung eine Regelung zugunsten von
Mobbing-Opfern?
Leider gibt es bis zum heutigen
Zeitpunkt noch keinen Straftatbestand für Mobbing. Die Regelung,
mit der das Bürgerliche Gesetzbuch
die Mobbingproblematik behandelt, ist der Paragraf 823 BGB. Bei
Mobbing handelt es sich um eine
deliktische Handlung, so dass dieser Paragraf angewandt wird.
Ich setze mich für ein Anti-Mobbing-Gesetz ein, was in der Politik
leider bislang auf taube Ohren
gestoßen ist. Ich persönlich bedauere dies sehr.
Herr Jansen, wir danken Ihnen für
das Gespräch.
Die Möglichkeiten im Vorfeld, wenn
man frühzeitig einer Mobbingsituation begegnen will, sind vielfältig.
Zum einen kann man den Vorgesetzten einschalten, wenn der nicht
gerade derjenige ist, der mobbt,
zum anderen kann man zum Be-
14
Infoveranstaltungen
Kurse
Patientenforum in der Stadthalle Friedberg
am Samstag, 21.04.2012, von 10.00 bis 13.00 Uhr
Aktuelle medikamentöse Therapien der MS,
Psychische Bewältigung der MS , Fahrsicherheit
bei MS
Organisation: Monika Dettke
Telefon (069) 40 58 98 - 30
E-Mail: [email protected]
Künstlertreff Kassel 850 K 01
04.05.2012, 18.00 bis 19.30 Uhr
Organisation: Sonja Waschilowsk
Telefon (0561) 2 07 59 46
E-Mail: [email protected]
Patientenforum in der Stadthalle Bad Schwalbach
am Samstag, 26.05.2012, von 10.00 bis 13.00 Uhr
Aktuelle medikamentöse Therapien der MS,
Schwerbehinderten- und Arbeitsrecht, Fatigue
bei MS
Organisation: Monika Dettke
Telefon (069) 40 58 98 - 30
E-Mail: [email protected]
Offene Treffs
Offener Treff in Alsfeld – Beratungsstelle Alsfeld 23.04.2012, 18.00 - 20.00 Uhr
Carl-Metz-Str. 25, 36304 Alsfeld
Organisation: Kerstin Springob
Telefon (06631) 96 05-14
E-Mail: [email protected]
Offener Treff in Darmstadt –
Beratungsstelle Darmstadt 30.04.2012 und 25.06.2012, 18.00 - 20.00 Uhr
Ahastr. 5, 64285 Darmstadt
Organisation:
Inke Reinhardt und Petra Tamleh
Telefon (06151) 44 66 6;
E-Mail: [email protected] oder
[email protected]
Offener Treff in Frankfurt –
Beratungsstelle Frankfurt 18.04.2012 und 13.06.2012, 18.00 - 20.00 Uhr
Wittelsbacherallee 86, 60385 Frankfurt
Organisation: Renate Schön
Telefon (069) 40 58 98 – 34
E-Mail: [email protected]
Offener Treff in Marburg, Altenhilfe St. Jakob 05.05.2012, 14.30 – 16.30 Uhr
Auf der Weide 6, 35037 Marburg
Organisation: Ingrun Bechen
Telefon (06631) 96 05 -12
E-Mail: [email protected]
Offener Treff in Wiesbaden, KomMS Wiesbaden 11.04., 09.05. und 13.06.2012, 19.30 - 21.00 Uhr
Pfitznerstr. 9, 65193 Wiesbaden
Organisation:
Renate Kühne, Tel. (0611) 26 12 16 und
Tina Weckmüller Tel. (06122) 53 05 22,
E-Mail: [email protected]
Ausgrenzung am Arbeitsplatz. Nur eine von vielen
Mobbing-Methoden.
Fotos: iStock
Wassergymnastik 850 W 02
Horst-Schmidt-Klinikum in Wiesbaden
ab 12.04.2012, 14.45 bis 15.30 Uhr,
10 x donnerstags
Organisation: Doris Althofen
Telefon (069) 40 58 98 – 37
E-Mail: [email protected]
Wassergymnastik meets Wellness 850 K 02
ab 05.04.2012, Einlass 14.00 Uhr,
Beginn 14.30 Uhr, 10 x donnerstags,
Anmeldeschluss: 02.03.2012
Organisation: Sonja Waschilowski
Telefon (0561) 20 75 94 6
E-Mail: [email protected]
Einstieg - Therapeutisches Klettern 853 F 01
16.06. und 23.06.2012, 10.00 bis 13.00 Uhr
Organisation: Renate Schön
Telefon (069) 40 58 98 – 34
E-Mail: [email protected]
Nordic Walking –
Gehen mit leichten Stöcken 850 F 08
16.04.2012, 10.00 bis 11.00 Uhr,
10 x montags
Organisation: Stephanie Schlüter,
Telefon (069) 40 58 98 – 36
E-Mail: [email protected]
Yoga – Kurs 850 F 10
ab 17.04.2012, 16.15 bis 17.15 Uhr,
10 x dienstags
Organisation: Stephanie Schlüter
Telefon (069) 40 58 98 – 36
E-Mail: [email protected]
Aquarellkurs 850 D 03
ab 17.04.2012, 15.30 bis 17.30 Uhr,
5 x dienstags
Organisation: Inke Reinhardt,
Telefon (06151) 44 666,
E-Mail: [email protected]
Seminare
Yoga – Seminar 853 A 03
27.04. bis 29.04.2012 in Bad Salzhausen
Organisation: Kerstin Springob,
Telefon (06631) 96 05-14,
E-Mail: [email protected]
Termine
Seminar Gruppenarbeit 840 F 01
11. bis 13.05.2011 in Bad Orb
Organisation: Monika Dettke,
Telefon (069) 40 58 98 – 30,
E-Mail: [email protected]
Tagesseminar für Ehrenamtliche in der Einzelbetreuung sowie in der Gruppenarbeit 840 F 03
28.04.2012, 10.00 bis 16.00 Uhr
Organisation: Monika Dettke,
Telefon (069) 40 58 98 – 30,
E-Mail: [email protected]
Ehrenamtschulungen
Mitarbeitertreffen Frankfurt
am 5.05.2012, 10.00 bis 13.00 Uhr
Organisation: Monika Dettke,
Telefon (069) 40 58 98 – 30,
E-Mail: [email protected]
„Betroffene beraten Betroffene“ – Ausbildungsseminare Ausbildungsgruppe I 840 F 09
1. bis 3.06.2012 in Bad Salzhausen
Organisation: Monika Dettke
Telefon (069) 40 58 98 – 30
E-Mail: [email protected]
Veranstaltungen
zugunsten der DMSG
Am Samstag, 5. Mai 2012, gibt es den „1.
Schlüchterner Stadtlauf für MS-Erkrankte“. Mitmachen kann jeder, ob Jung oder
Alt, ob als Einzelperson oder im Team. Die
Laufstrecke beträgt fünf Kilometer. Das Startgeld von acht Euro kommt der DMSG Hessen
zugute. Der Schlüchterner Stadtlauf findet von
14.30 Uhr bis 16.30 Uhr statt, Start und Ziel
ist das Rathaus. Infos & Anmeldung: Stadt
Schlüchtern, Herr Koller, Tel. 0 66 61 / 85 360.
Das traditionelle Spargelschälen zugunsten der DMSG findet wieder am 12. Mai
2012 vor Galeria Kaufhof an der Frankfurter
Hauptwache statt. Zum 5. Mal schälen Hoteldirektoren, Küchenchefs und bekannte
Persönlichkeiten für den guten Zweck. Galeria
Kaufhof spendet von jedem Pfund ungeschältem Spargel einen Euro und vom geschälten
zwei Euro.
15
Rat und Tat
Recht &
Medizin
Neufassung
der
Heilmittelrichtlinie
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat die Richtlinie zur
Verordnung von Heilmitteln
geändert.
Durch die Neufassung ist u.a. nun
die langfristige Verordnung von
therapeutischen Behandlungen
(wie z. B. Krankengymnastik) für
Menschen mit dauerhaften, schweren Behinderungen und für chronisch Kranke erheblich erleichtert
worden.
Auch müssen Ärzte keine Regressforderungen mehr befürchten,
wenn sie ihr Behandlungsbudget
überschreiten. Um eine Langfristgenehmigung für therapeutische
Maßnahmen zu erhalten, muss der
Versicherte diese bei der Krankenkasse beantragen. Der verordnende Arzt muss eine medizinische
Begründung abgeben. Aus dieser
muss eine besondere Schwere und
Langfristigkeit der „funktionellen/
strukturellen Schädigungen, sowie
der Beeinträchtigungen der Aktivitäten und des nachvollziehbaren
Therapiebedarfs“ erkennbar sein.
Gesetzliche Grundlage ist Paragraf
8, Absatz 5 der Heilmittelrichtlinie.
Die Genehmigung kann zeitlich befristet werden, soll aber mindestens
ein Jahr umfassen.
Quelle: Gemeinsamer Bundesausschuss
Fampridin kann die Gehfähigkeit MS-Erkrankter verbessern
Gehbehinderungen gehören für
Menschen mit Multipler Sklerose
zu den schwerwiegendsten Einschränkungen mit einschneidender
Wirkung auf das Privat- und
Berufsleben: Mit Fampridin
(Handelsname Fampyra®)
ist ab sofort die erste zugelassene medikamentöse
Therapie zur Verbesserung
der Mobilität erhältlich.
Die neue Therapie mit Fampridin steht als Tablette zur
Verfügung und ist bei allen
MS-Verlaufsformen wirksam,
ob schubförmig oder progredient. Das Medikament kann
mit allen bestehenden Basistherapien kombiniert oder
als Monotherapie eingenom-
16
Foto: iStock
men werden. Laut Pressemitteilung
der Herstellerfirma kann Fampridin
die Gehfähigkeit um rund 25 Prozent verbessern. Für MS-Erkrankte
könnte dies einen erheblichen Fortschritt in Richtung mehr Lebensqualität bedeuten.
Im Juli 2011 hatte die Europäische
Kommission eine bedingte Marktzulassung für Fampridin von erwachsenen MS-Patienten erteilt.
Bisher gab es keine zugelassene Therapie speziell zur Verbesserung der Gehfunktion,
lediglich für einzelne Symptome, die zu Mobilitätseinschränkungen führen, oder Rehabilitationsprogramme. Mit Fampridin steht
nun erstmals ein Medikament zur
Verfügung, das neben dem klinisch
messbaren Befund der Gehgeschwindigkeit auch aus Sicht der
Betroffenen die Mobilität steigern
soll.
Der Vorstand des Ärztlichen Beirates des DMSG-Bundesverbands sowie der Vorstand des Krankheitsbezogenen Kompetenznetzes Multiple
Sklerose (KKNMS) hatten bereits
Ende Mai 2011 in einer Stellungnahme die positive Nachbewertung
der Nutzen-Risiko-Analyse und
die bevorstehende Zulassung von
Fampridin zur symptomatischen
Behandlung von MS-Erkrankten mit
Gehstörung begrüßt.
Ein Paradies
für Rollstuhlfahrer
Rügen bietet nicht nur eine
paradiesische Landschaft, sondern ist auch ein Paradies für
Rollstuhlfahrer, vor allem die
im Süden der Insel gelegene
Halbinsel Mönchgut mit dem
alten Fischerdorf Baabe.
Das Ostseebad Baabe ist optimal
auf gehandicapte Touristen eingestellt. Es liegt auf ebenem Gelände,
hat gut befahrbare Gehsteige, wobei auch die Straßen das Befahren
mit dem Rollstuhl ermöglichen.
Unser Testreisende Hermann Dehler
hat seinen Urlaub im „ACA Hotel
Mönchgut“ (www.aca-hotel-barrierefrei.de) verbracht, das hundertprozentig behindertengerecht ist:
Die Eingänge zur Rezeption und ins
Speiserestaurant „Mönchgut“ sind
stufenfrei.
Der Lift ist geräumig, die Tasten mit
Braillezeichen versehen: Sehbehinderten Fahrgästen sagt der Aufzug,
auf welcher Etage sie sich befinden
und was die Tür gerade macht. Das
Hotel ist in der Lage, Pflegebetten
aufzustellen und den besonderen
Hotel Mönchgut auf Rügen für
gehandicapte Reisende zu empfehlen
Notwendigkeiten behinderter Gäste
nachzukommen. Das Frühstück, das
von 7:30 bis 10:30 angeboten wird,
umfasst Ei-Gerichte, verschiedene
Fischarten, eine kleine Auswahl an
Wurst zwei bis drei Käsesorten,
Obst sowie Kaffee, Tee und Saft.
Mit der Auswahl zeigte sich Hermann Dehler nicht ganz zufrieden,
fand sie „spartanisch und hausbacken“.
Will man nicht im Hotel wohnen, kann man auch eine behindertengerechte Ferienwohnung (ACA Komforthotel
„Villa Wauzi“) buchen. Diese
bietet nahezu den gleichen Komfort
wie die Hotelzimmer, doch sollte
man rechtzeitig alle Eventualitäten
abklären. Von Nachteil ist etwa,
dass man für jeden Waschgang
der Waschmaschine Geld bezahlen
muss. Wenn man eine Ferienwohnung gebucht hat, also Selbstversorger sein möchte, kann man in
unmittelbarer Nähe alles Lebensnotwendige einkaufen („Nah und
frisch“). Will man jedoch die heimische Küche mit ihren kulinarischen
Reise & Freizeit
Für Sie getestet
Besonderheiten kennenlernen,
dann bucht man nicht Vollpension,
sondern besucht die zahlreichen, in
direkter Nachbarschaft zum Hotel
gelegenen Gaststätten und Hotels
und gewinnt einen Überblick über
die Vielfalt des Angebots. Vollpension-Buchung ist zwar bequem,
zwingt aber dazu, immer zu einem
gewissen Zeitpunkt im Hotel zurück zu sein; außerdem ist das Hotel „Mönchgut“ primär ein Hotel
und erst sekundär eine Gaststätte.
In unmittelbarer Nähe liegen
das „Haus des Gastes“ und ein
Kabarett-Theater „Lachmöwe“. Sie
offerieren Kultur in unterschiedlichsten Veranstaltungen (Vorträge,
Lesungen, Dia-Shows etc. und politisches und satirisches Theater)
und bereichern zweifellos den Aufenthalt in Baabe. Die Entfernungen
zu den Nachbarorten sind gering;
Seedorf und Göhren, Sellin und
Thiessow sind leicht erreichbar.
Das Hotel Mönchgut testete Hermann
Dehler aus Kelkheim.
Quelle: DMSG-Bundesverband
Fotos: ACA Mönchgut
17
Rat und Tat
Hilfe im Alltag
Single (56),
weiblich, Rolli, sucht …
Erfahrungen einer MS-Erkrankten mit einer Handicap-Partnerbörse im Internet
„Nein, ich suche nicht, ich lasse mich finden“, habe ich mir
zuversichtlich eingeredet, nachdem die letzte langjährige Partnerschaft zu Ende gegangen war. Man trennt sich in friedlichem
Einvernehmen und wünscht sich gegenseitig ein schönes Leben.
So etwas passiert doch jeden Tag, oder?
Eines vorweg: Ich bin doppelt gehandicapt. Mit MS und Rolli habe
ich mich recht gut arrangiert. Schlimmer ist die fürchterliche Angst vorm
Alleinsein, die ich irgendwie Zeit
meines Lebens mit mir herumschleppe.
Wie groß war die Überraschung, als
ich im Winter 2008 beim „NachHilfsmitteln-Googeln“ zufällig auf
„handicap-love“, die „seriöse Partnerbörse für Menschen mit Behinderung“ stieß! Sowas gibt’s auch?
Genial! Also loggte ich mich ein,
erstellte ein – offenes und ehrliches
– Profil mit Foto und harrte der
Dinge, die da kommen mochten.
Nur nicht suchen, sich FINDEN lassen! Und mein Postfach füllte sich!
Binnen kürzester Zeit erfuhr ich,
dass ich sympathisch sei, attraktiv
und eine charismatische Ausstrahlung besäße.
ZU schnell?), andere, die weder
bildungs-, interessen- noch altersmäßig zu mir passten bis hin zur
richtig dummen Anmache derer, die
„nur“ die Fotos betrachten, aber zu
faul sind, Profile durchzulesen.
Gut, jeder hier hat sein Päckchen
zu tragen und verdient Respekt,
dachte ich und antwortete auf
Fotos: iStock
„nicht passende“ Anfragen freundlich, aber bestimmt: Danke für deine Nachricht! Gerne können wir
uns schreiben, aber eine Beziehung ist leider nicht möglich. Und schwupps – waren
die meisten dann auch ganz
schnell verschwunden. Es war
eine interessante, spannende Zeit.
Erstaunt stellte ich fest, dass sich
Okay, Männer, aber ich habe da
auch noch so zwei, drei innere Werte… Da waren Herren, die sich mir
gleich mitsamt Haus und Hof anpriesen (geht das nicht ein bisschen
18
Aber leider… nichts macht alleine
gerade plante, erst mal eine Weile
wirklich Spaß. Alleine frühstücken,
Fernbeziehung und dann wird‘s
ernst! Jedoch neigte der Herr dazu, unterwegs sein, abends vor dem
Verabredungen nicht
Fernseher hocken,
„Alleine
frühstücken,
uneinzuhalten („die
alles nicht so
terwegs
sein,
abends
vor
prickelnd. Und der
viele Arbeit in der
Und dann schrieben mich einige
dem
Fernseher
hocken,
Wunsch, einmal in
dieser „getrennt Lebenden“, gesun- Firma…, sorry, mein
alles
nicht
so
prickelnd.“
den Arm genomHerz, ich komme
den, sportlichen, beruflich erfolgmen zu werden und sich so richtig
hier gerade nicht weg…“). Im
reichen Männer an, die mich als
fallenlassen zu können, ach ja…
frostig-kalten Februar 2010 habe
Frau im Rolli – man höre und stauich es alleine geschafft, mit Sack
ne – attraktiv finden! Vom hohen
Abschließende Feststellung: Wenn
und Pack und Rolli von Stuttgart
Norden bis in die Schweiz. So lernauf jedes Töpfchen ein Deckelchen
nach Mainz umzuziehen. Der
te ich den einen oder anderen
passt, dann bin ich wohl ein Wok!
Niedersachse hielt weiterhin keine
„Kandidaten“ persönlich kennen.
Ach ja, noch was zur HandicapVerabredung ein, dümpelte aber
Manche waren „Eintagsfliegen“,
Partnerbörse: Immerhin habe ich
tagtäglich stundenlang in besagter
nettes Essen im Restaurant, Höfüber sie meine beste Freundin gePartnerbörse.
lichkeiten austauschen und …
funden. Ebenfalls Single, MS, Rolli
tschüss! Aber es hat sich auch die
und wohnt gleich drüben auf der
eine oder andere „Und dann kam „ER“: Zweimal in eine „Geanderen Rheinseite in Wiesbaden!
wirklich tolle
Mr. Right & Perfect!“ schäftsreise“ eingebaut,
reichte es dann gerade
Freundschaft er
Birgit Lind
mal zu zwei gemeinsamen Abendgeben. Mehr nicht, denn… kein
essen, danach wieder Funkstille. InHerr im fortgeschrittenen Alter hat
Den Rolli aufmöbeln
zwischen ist der Herr ganz von der
die Ambition, seine gesicherten
Die Rehacare.de-Redaktion ruft
Bildfläche verschwunden. Schlimwirtschaftlichen Verhältnisse aufzum Wettbewerb „Pimp my
mer noch, es stellte sich heraus,
zugeben oder gar die Ehefrau zu
dass er gleichzeitig auf mehreren
Rolli“ auf. Wer mitmachen will,
verlassen für ein neues Leben mit
Hochzeiten tanzte. Und da ist er bei
schickt bis 15. August Fotos
einer Rollifahrerin.
Weitem nicht der Einzige!
seines Rollis per E-Mail an [email protected] mit einer
Und dann kam „ER“: Mr. Right &
Meine Erkenntnis: C´est la vie! Ich
kurzen Erklärung, welche Idee
Perfect! Unternehmer aus Niederdahinter steckt. Name, Alter und
sachsen, attraktiv, nett, geschieden. komme doch wunderbar zurecht,
jobbe wieder als freie Journalistin,
Anschrift bitte nicht vergessen!
Klare Absprache: Nach meinem
habe organisatorisch alles im Griff.
Weitere Infos: www.rehacare.de.
Umzug an den Rhein, den ich
eine Menge „Ungehandicapter“ im
Forum tummeln, die gerne in ihrem
Profilstatus „getrennt“ angeben,
jedoch verheiratet sind!
Birgit Lind ist an MS erkrankt und sitzt im Rollstuhl.
Für die „dabei“ berichtet sie über ihre Erfahrungen in einer
Online-Partnerbörse für Menschen mit Handicap. Foto: privat
19
Im Dialog
Vor Ort
Musikalisches Usingen
Überraschung bei der Weihnachtsfeier
Z
ur traditionellen Weihnachtsfeier mit dem Lions-Club
Usingen Saalburg trafen sich
die Gruppenmitglieder der MSGruppe Usingen im katholischen
Gemeindehaus in Usingen. Nach leckerem, selbst gebackenen Kuchen
und Kaffee wurden Weihnachtslieder gesungen, die von Rüdiger
Teuner am Flügel bekleidet wurden.
Als das Lied „Lasst uns froh und
munter sein…“ erklang, polterte
es vor der Tür. Und da stand er –
der Nikolaus persönlich. In seinem
großen goldenen Buch hatte er so
einiges notiert, das er nun vorlas.
Die Helferinnen, die das ganze Jahr
für das Gelingen der Gruppennachmittage da sind, und nicht zuletzt
die Vorsitzende Gerda Nitzsche,
die sich viel Mühe und Arbeit für
die Gruppe macht, wurden vom
Nikolaus mit Geschenken erfreut.
Neue alte Leitung der
„Schmetterlinge “
Die MS-Gruppe „Schmetterlinge“
aus Langenselbold wählte bei ihrer
diesjährigen Jahreshauptversammlung im Behindertentreff der Stadt
die Mitglieder ihres Leitungsteams
neu. Zur Wahl stellten sich die
bisherige Gruppenleiterin Gisela
Greitschik und ihre Stellvertreterin Sabine Ballmeier, die beide
20
Danach bekam jedes Gruppenmitglied noch ein kleines Päckchen,
in dem leckere selbstgemachte
Pralinen versteckt waren. Sie waren
von Katja Drexelius, der Ehefrau
des jetzigen Präsidenten Matthias
Drexelius, und ihrer Mutter selbst
gemacht worden. Doch was genau
in den Leckerbissen steckte, wurde
nicht verraten.
wurde ein Potpourri der bekanntesten Rheinlieder vorgetragen.
Das Hessenlied durfte aber auch
nicht fehlen. Auch Lieder aus dem
Schwarzwald und vom Bodensee
gab das Ehepaar Rückert zum
Besten. Zum Abschluss sangen alle
gemeinsam noch das „ Heideröslein …“.
Eine musikalische Reise
Das Ehepaar Adolf und Helmtrud
Rückert nahm bei einem Gruppennachmittag die MS-Gruppe Usingen
auf eine musikalische Reise durch
Deutschland mit. Frau Rückert
mit ihrem schönen Gesang und
Herr Rückert am Klavier. Die Reise
begann hoch im Norden, von dort
ging es weiter an den Vater Rhein
und passend zur fünften Jahreszeit
Das Ehepaar Rückert musizierte für die
MS-Gruppe Usingen
Foto: privat
wiedergewählt wurden. Auch die
bisherigen Kassierer Helga Buttler
und ihre Vertreterin Gertrude Seifert
bleiben im Amt. Die Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit verbleibt in
den bewährten Händen von Peter
Sovanyka und seiner Vertreterin
Gerlinde Schleich. Sie wird zukünftig von Jürgen Bruch verstärkt. Die
Leiterin der sozialen Dienste, Monika Dettke, war ebenso dabei und
stellte die Arbeit und Angebote des
Landesverbandes vor. Zwei MS-Betroffene hatten sich 1995 zusammengetan und die „MS-Selbsthilfegruppe Langenselbold und Umgebung“ gegründet. Mittlerweile
kommen mehr als 20 Teilnehmer
zu den Treffen, jeden Mittwoch
um 14.30 Uhr im Behindertentreff
Langenselbold. Die „Schmetterlinge“ sind eine aktive Gruppe,
die viele Ausflüge und Aktivitäten
unternimmt.
„Lichtblick“
im Frankenland
Der MS-Stammtisch „Lichtblick“
aus dem Waldecker Land machte
sich Mitte Oktober zu einer herbstlichen Fahrt ins Frankenland auf.
Die Fahrt wurde von der Gruppenleiterin Dr. Irmgard Brachmann geplant. Auf dem Programm stand ein
Besuch der neurologischen Klinik
in Bayreuth. Der Leiter des dortigen
MS-Zentrums, Professor Oschmann,
stellte den 14 Gästen neue Mechanismen und Therapiemöglichkeiten
der noch nicht heilbaren Multiplen
Sklerose vor. Außerdem gab er einen Überblick über laufende und
geplante Studien zur Arzneimittelentwicklung. Die Gruppe bezog
Kinderaufführung versüßt Adventsfeier
Mit einer besonderen Darbietung
überraschte Monika Fahrni vom
Lions Club Frankfurt-Flughafen
die Mitglieder der MS-Gruppe
Frankfurt-Mitte bei ihrer Adventsfeier. Die Lehrerin hatte 21
Schülerinnen und Schüler ihrer
Klasse 2a aus der Grundschule Neu-Anspach ins Frankfurter
Westend mitgebracht, die für die
Quartier in dem typisch fränkischen
Hotel „Zum Winzermännle“ in
Würzburg. Hier wurden sie zeitweilig von Ingrun Bechen begleitet, die
beim Landesverband Hessen für die
Betreuung der MS-Selbsthilfegruppen zuständig ist.
Ein Bummel durch die Innenstadt
durfte nicht fehlen. Auf dem
Programm stand etwa die ehemalige Residenz der Würzburger
Fürstbischöfe. Das von Balthasar
Neumann geplante Bauwerk ist seit
1981 Unesco-Weltkulturerbe. Bei
einer Führung konnte die Gruppe
eine reiche Fülle von Möbeln, Ge-
MS-Betroffenen Weihnachtslieder
sangen und weihnachtliche Stücke
aufführten wie etwa die Geschichte
von Sankt Martin. Eines der liebevollen Details, die sich Monika
Fahrni ausgedacht hatte war, dass
einige Kinder an alle Mitglieder der
MS-Gruppe bunt beklebte Tassen,
die auch als Teelichthalter genutzt
werden konnten, überreichten.
Gruppenleiterin Gertrud Peucker
zeigte sich begeistert: „Das war
Grundschulkinder aus Neu-Anspach erfreuen
die Mitglieder
der MS-Gruppe
Frankfurt-Mitte
mit Weihnachtsliedern. Foto: Balk
Der MS-Stammtisch „Lichtblick“ besuchte bei
strahlendem Sonnenschein die Residenzstadt
Würzburg. Foto: privat
mälden und anderen Kunstschätzen
bestaunen.
Mit dem Bus ging es hinauf zur
Festung Marienberg. Die Teilnehmer waren von der ungewöhnlich
großen Burg und der dazu gehörenden Kirche beeindruckt. Bei
einem Rundgang ließen sie das
herrliche Panorama Würzburgs auf
sich wirken. Typisch fränkische
Gasthäuser wie die „Marktbärbel“
oder der „Maulaffenbäck“ luden
zur Einkehr ein.
eine wirklich gelungene Aufführung. Wir haben uns alle
sehr über den Besuch der Kinder gefreut.“ Fast alle Gruppenmitglieder waren zu der Feier im
Frankfurter Westend (Drehscheibe,
Fürstenbergerstr. 27) gekommen.
Auch zahlreiche Mitglieder des Lions Club Frankfurt-Flughafen, dem
die MS-Gruppe seit mehr als 20
Jahren freundschaftlich verbunden
ist, feierten bei Kaffee, Stollen und
Plätzchen mit. Zum Abschluss der
gelungenen Veranstaltung ließen
sich alle noch ein Gläschen des
skandinavischen Glühweins Glögg
munden, für den die Finnin Inga-Lill
Steinweden der Frankfurter MSGruppe gesorgt hatte.
21
Im Dialog
Neue MS-Gruppe
Vor Ort
Der DMSG-Landesverband
kann einen besonderen Neuzugang begrüßen: Die Radfreunde der „Radfahrlust“
um Initiator Klaus Vock bilden
eine neue MS-Gruppe.
„Radfahrlust“
sondern die Teilnehmer aus dem
ganzen Bundesgebiet fahren
einmal jährlich eine Woche Rad
miteinander.
Diese trifft sich nicht wöchentlich
oder monatlich in einer Region,
Seit 2008 organisiert Klaus Vock
aus Darmstadt Radtouren für MSBetroffene und andere Behinderte
und findet immer mehr Anhänger
Hessische MS-Stiftung
Geschäftsstelle: c/o Wolfgang Steinmetz, Am
Bergfried 8c, 63225 Langen
Tel./Fax (0 61 03) 5 16 06
Hemsath, Elisabeth Huhn, Philipp von Ilberg, Ulrike
Krohn, Frank Lehmann, Ulla Maus, Prof. Dr. Erwin
Stark, Dr. Sibylle Starzacher, Heidrun Teßmer, Jörg
Ungerer, Ute Wallner, Astrid Wallmann.
Spendenkonten: Deutsche Bank,
Nr. 018 908 400, BLZ 500 700 10
Frankfurter Sparkasse,
Nr. 180802, BLZ 500 502 01
Ärztlicher Beirat: Prof. Dr. Erwin Stark
Landesbeirat MS-Erkrankter: Ute Wallner
Geschäftsführer: Markus Schubert
Leiterin Soziale Dienste: Monika Dettke
Förderkreis
Hessischer MS-Kranker e.V.
Geschäftsstelle: c/o Wolfgang Steinmetz
Am Bergfried 8c, 63225 Langen
Tel./Fax (0 61 03) 5 16 06
BERATUNG UND BETREUUNG
Spendenkonten:
Deutsche Bank,
Nr. 325 9470 00, BLZ 500 700 24
Frankfurter Sparkasse,
Nr. 9977, BLZ 500 502 01
Volksbank Main-Taunus,
Nr. 170 000 20, BLZ 500 922 00
LANDESVERBAND HESSEN E.V.
ORGANE
Wittelsbacherallee 86, 60385 Frankfurt
Telefon (069) 40 58 98 0
Telefax (069) 40 58 98 40
E-mail: [email protected]
Internet: www.dmsg-hessen.de
Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft
Konto-Nr. 7605200, BLZ 550 205 00
Schirmherrin: Silke Lautenschläger
Vorstand:
Renate von Metzler (Vorsitzende), Susie von Verschuer-Bär, Dr. Hans-Ulrich von Freyberg, Barbara
Pospiech, Christian Ratjen, Christa Fritsch, Ramona
22
Beratungsstellen
Alsfeld, Carl-Metz-Straße 25, 36304 Alsfeld
Telefon (0 66 31) 9 60 50, Fax 96 05 22
e-mail: [email protected]
Darmstadt, Ahastraße 5, 64285 Darmstadt
Telefon (0 61 51) 44 666, Fax 42 23 83
e-mail: [email protected]
Frankfurt, Wittelsbacherallee 86, 60385 Frankfurt
Telefon (069) 40 58 98 0, Fax 40 58 98 47
e-mail: [email protected]
Kassel, Im Atrium,
Wilhelmshöher Allee 262, 34131 Kassel
Telefon (05 61) 2 07 59 46
Fax (05 61) 2 07 59 47
Werra-Meißner, Schlagdstr. 22, 37281 Wanfried
Telefon (0 56 55) 13 52, Fax 15 00
Wiesbaden - KomMS,
Pfitznerstr. 9, 65193 Wiesbaden
Telefon (06 11) 52 86 20 und
Fax (06 11) 2 04 89 65
e-mail: [email protected]
aus ganz Deutschland. Für die Tour
bekommt er von zwei Herstellern
spezielle Liegedreiräder gesponsert.
Mehr über die „Radfahrlust“ unter
www.radfahrlust.de.
Kontakt, Tel. 0 61 51 – 850 68 00
oder Email:
[email protected].
Ehrenamtliche Beratung
Alsfeld, Manuela Sedlatschek
(0 66 39) 86 59, Di. von 10-12 Uhr
Bebra/Bad Hersfeld, Christa Schneider-Hutmacher
(0 66 27) 88 30, Mo. von 10-12 Uhr
Bad Nauheim, Elisabeth Billasch
(0 60 32) 93 75 19, Do. von 10-12 Uhr
Büdingen, Ingrid Türk
(06041) 82 04 79, Do. von 17-20 Uhr
Dreieich, Angelika Reuter
(0 61 03) 3 41 77 oder 0160 98 10 34 65
Mi. von 9-13 Uhr
Erlensee, Peter Sovanyka
(06183) 15 57, Do. von 10-12 Uhr
Erzhausen, Ilse Lust
(0 61 50) 50 78 767, Do. von 16–18 Uhr
Frankfurt-Höchst, Edeltraud Opper
(069) 30 13 31, Di. von 16-18 Uhr
Frankfurt-Niederrad, Barbara Pospiech
(069) 6 66 25 16, Mo. von 10-12 Uhr
Fulda/Neuhof, Gaby Völlmecke
(0 66 55) 33 99, Mo. von 10-12 Uhr
Gießen, Hannelore Weiser
(06 41) 79 21 74, Mi. von 16-18 Uhr
Gründau, Erika Schmidt
(0 60 58) 21 09, Di. von 10-12 Uhr
Hanau, Elisabeth Huhn
(0 61 81) 43 14 51, Mo. von 9-12 Uhr
Heppenheim, Petra Heidler
(0 62 52) 98 21 30, Mi. von 17-19 Uhr
Kassel, Sabine Correus
(0561) 970-51 99, Mi. von 10-12 Uhr
Christa Fritsch
(05 61) 89 89 48, Di. und Do. von 10-12 Uhr
Beate Hille, (05 61) 9 79 51 12, Di. von 19-21 Uhr
Laubach, Manuela Kramer
(0 64 05) 32 15, Mi. von 15-17 Uhr
Linden, Silke Valentin
(0 64 03) 96 93 01, Di. von 10-12 Uhr
Marburg, Margret Wimmel
(0 64 27) 9 31 61, Mi. von 10-12 Uhr
Neu-Anspach, Ramona Hemsath und Toni Tischlik
(0 60 81) 5 82 34 80, Mo. von 20-21 Uhr
Im Spätherbst machte sich die MSGruppe Rhön auf in die sonnige Türkei, genauer gesagt nach Antalya.
Dort erwartete die Gruppe das rollstuhlgerechte Traumhotel „Royal Holiday Palace“, in dem sechs HandicapZimmer zur Verfügung stehen. Es war
ein toller Urlaub in einer herrlichen
Anlage.
Offenbach/Frankfurt Ost, Hilde Lommel
(069) 42 59 45, Mi. von 10-12 Uhr
Pfungstadt, Sabine Buchholzer
(0 61 57) 8 35 44, Mo. von 15-17 Uhr
Rödermark, Heike Bauer
(0 60 74) 9 76 66, Di. von 13-15 Uhr
Nauheim, Gisela Kübelbeck
(0 61 52) 6 23 44, Mo., Mi., Fr von 15-18 Uhr
Schlüchtern, Sigrun Schäfer
(0 66 61) 53 26, Mi. von 10-12 Uhr
Claudia Frohapfel, (0 66 61) 6 08 55 65
Mi. von 15-17 Uhr
Tann/Rhön, Regina Eberhardt
(0 66 82) 91 90 59, Di. von 15-18 Uhr
Ulrichstein, Jurita Hohmann
(0 66 45) 86 48, Di. von 9-12 Uhr
Waldkappel, Gerhard Kotlik
Telefon (0 56 56) 18 30, Mi. vom 9-11 Uhr
Wetzlar,
Klemens Spandl
(0 64 41) 5 20 97, Di. von 10-12 Uhr
Georg Pellinnis
(0 64 41) 21 21 81, Montags von 15-17 Uhr
GRUPPEN
Die Adressen unserer örtlichen Gruppen können
bei den Beratungsstellen erfragt werden.
Für die Unterstützung von Layout, Druck und
Versand unserer „dabei“ bedanken wir uns ganz
herzlich bei:
Seit 20 Jahren besteht die MS-Gruppe
Gemünden-Kellerwald bereits. Die
Betroffenen kommen in unregelmäßigen Abständen zusammen, um
über ihre Probleme aber auch über
freudige Ereignisse zu sprechen. Dieses Treffen fand im Alten Bahnhof in
Gemünden statt.
In der letzten dabei 111 berichteten
wir auf Seite 20 über einen Ausflug
der MS-Gruppe MainSterne nach
Seligenstadt. Leider war nur die Einhardbasilika statt eines Gruppenbildes
zu sehen. Dies möchten wir hiermit
nachholen und zeigen die MainSterne
vor der bekannten Kirche.
Dank an Jörg Scheiwe
Jörg Scheiwe, unser Gruppenleiter, verstarb
völlig unerwartet im Oktober 2011.
Wir „Ursulaner“ sind immer noch zutiefst erschüttert. Wir vermissen Jörgs Impulse, seine Geduld und vor allem
seinen positiven Umgang mit unserer Erkrankung.
Herzlichen Dank Die „Ursulaner“
Völlig unerwartet verstarb –
nur kurze Zeit vor seinem 65. Geburtstag
Jörg Scheiwe
geb. am 28.11.1946 – verstorben am 18.10.2011
Fast 20 Jahre war er Leiter der MS Gruppe „Ursulaner“ und langjähriger Delegierter. Ihn kennzeichnete seine ruhige, ausgeglichene
Art, wobei er sich gleichzeitig beharrlich für die Belange behinderter
Menschen und insbesondere für Barrierefreiheit einsetzte.
Unser Mitgefühl gilt der Familie – DMSG LV Hessen
Dankeschön!
Wir sagen herzlich
Beispielhaft
Golftunier –
Betroffene spielen für Betroffene
Der MS-Betroffene Björn Murk ist
seit zwei Jahren begeisterter Golfspieler. Er findet, Golf sei ein optimaler Sport, um von allem loszulassen, und daher bestens geeignet für
MS-Erkrankte. Deshalb kam er auf
die Idee, ein Turnier zugunsten MSBetroffener zu organisieren. Das
„MS Golf Masters“ wird erstmals
am 26. Mai 2012 im nordhessiSpendenübergabe an
schen Bad Arolsen ausgetragen. Für
dieses 18-Loch-Turnier suchen die
Initiatoren noch weitere Teilnehmer
mit MS. Mitmachen kann jeder, einzige Anmeldevoraussetzung ist die
Platzreife. Die Startgebühren kommen der Nathalie Todenhöfer-Stiftung zu, die Menschen unterstützt,
die durch die Krankheit in eine
Notlage geraten sind. Die Teilneh-
mer erwartet ein Golfevent auf
einem besonders schönen 9-LochPlatz am Twistesee mit speziellen
Herausforderungen.
Kontakt: Björn Murk,
Tel.: (0561) 310 998-15,
E-Mail: [email protected]
Infos unter:
www.ms-golf-masters.de
SHG Rhön
Seit 20 Jahren sammelt Werner
Bott in der Vorweihnachtszeit als
Nikolaus verkleidet Spenden für die
MS-Gruppe Rhön. Seine Frau ist
seit über 30 Jahren an MS erkrankt.
Dieses Jahr hat er wieder eine stolze Summe von 1783,20 Euro zusammenbekommen, die er Gruppenleiterin Regina Eberhardt überreichte. Diese dankte Werner Bott,
der auch noch Geld gegeben hatte,
sowie den Spendern: Handwerker-
verein Eichenzell, Außendienst der
Firma Richter und Frenzel, Petersberg; Gesangverein „Liedertafel
1873 Weyhers“; TSV Weyhers/
Ebersberg, Schützenverein Magdlos,
Rhönklub Zweigverein, Weyhers;
Firma Eduard Wahl, Schmalnau;
Familie Helmut Wahl, Schmalnau;
DTKS HG 43-T5, Fulda. Bis heute
hat Herr Bott rund 42.000 Euro an
Spendengeldern gesammelt.
Pinnwand+++Pinnwand+++Pinnwand
Bewegungstrainer zu verkaufen
Der Theravital-Bewegungstrainer (Firma
„medica“, Neupreis 1100 Euro) ist ein
motorbetriebenes Therapiegerät, geeignet
für aktive und passive Bewegungsgymnastik. Festpreis: 300 Euro. Das Gerät
kann in Alsfeld nach Absprache angesehen werden. Kontakt: Ulrike Ocker-Martin,
Tel. 0 66 31 – 36 04
Pflegebett zu verkaufen
Stabiles, elektrisches Pflegebett günstig
abzugeben. Fuß- und Beinteil sind individuell verstellbar.
Preis: 100 Euro VB, Kontakt: Frau Fellner,
Tel. 069 – 56 45 38.
Musiker für ein MS-Selbsthilfe-Netzwerk gesucht
Infos unter [email protected]
Friseur Süßel spendet
für MS-Betroffene
Friseur Süßel aus Lich spendete
dem DMSG-Landesverband Hessen
900 Euro. Der Friseurbetrieb hat
diese Summe anlässlich der Feier
zum 85-jährigen Firmenbestehen
durch den Verkauf von Gulaschsuppe, Würstchen, Kuchen und Getränken eingenommen. Den Scheck
nahm DMSG-Mitarbeiterin Stephanie Schlüter (2.v.l.) im Friseursalon
Süßel in der Grabenteichstr. 18 in
Lich entgegen. Foto: privat