Mögliche Gliederung einer Gedichtinterpretation/

Transcrição

Mögliche Gliederung einer Gedichtinterpretation/
1
StR T. Noss
Mögliche Gliederung einer Gedichtinterpretation/-Erschließung
Deutsch – Q 11
A. Einleitung
Zu erwähnen: Autor, Titel, Gedichtform. Auch: Hinführung zum Thema, aktueller
Bezug (hier ist man sehr frei). Ziel: den Leser in die Arbeit hineinführen und
Leseanreiz wecken.
B. Hauptteil: Thema
(„Analyse und Interpretation des Gedichts XY von XY
unter besonderer Berücksichtigung der
Darstellungsweise von XY“)
I. Inhalt und Aufbau:




Knappe Wiedergabe des Gedichtinhalts
Strophengliederung
Zusammenhänge, Sinnabschnitte, Zäsuren etc.
Auch wichtig: Leitmotiv, einzelne Motive erkennen
II. Analyse der formalen Gestaltung




Strophen (z.B. zwei identisch gebaute?)
Beobachtungen: Kadenzen, Verslängen etc.
Reimschema
Metrum
III. Untersuchung der sprachlichen Gestaltung



Wortebene (Adjektive, Verben etc.)
Satzebene (Parataxen, Anaphern etc.)
Sprach- und Stilebene (Klimax, Chiasmus, Asyndeton, Metapher, Ironie,
Klang/Atmosphäre/Wirkung der Sprache etc.)
IV. Interpretation des Gedichts (=> in Bezug auf die Zusatzfrage)

An der Fragestellung ausrichten und das Wissen über die Epoche etc. mit
einfließen lassen.
V. Fazit: Zusammenfassende Deutung
 Hier nicht noch einmal alles wiederholen, sondern die wesentlichen
Ergebnisse kurz und knapp zusammenfassen und auf den Punkt bringen.
2
C. Schluss
Frei zu gestalten, sachlich aus der Arbeit herausführen, abschließender Gedanke, hier
auch (vorsichtig) persönliche Bezugnahme möglich. Vergleich meines heutigen
Maßstabs mit den Werten, Normen und Rollenerwartungen zur TextEntstehungszeit, Zeitlosigkeit oder zeitliche Gebundenheit des Themas, Vergleich
mit heutigen Figuren/Phänomenen, Parallelen in anderen literarischen Werken etc.
 Punkt IV. ist natürlich am wichtigsten!
 Nicht vergessen: Immer auch Wirkung und Funktion der beobachteten Inhalte
benennen (NICHT nur „da ist eine Metapher“, sondern z.B.: „die Metapher
XY in Vers XY spiegelt den Gedanken XY wieder und verdeutlicht somit
XY…“)
Anmerkung: Gedichtvergleich:
Bei einem Gedichtvergleich kann man genau so vorgehen und entweder die
Gedichte nacheinander analysieren oder jeden einzelnen Punkt gegenüberstellen
(was wohl einfacher ist).
Hier kann es sein, dass dann noch ein Punkt „Vergleich“ eingebaut werden muss,
oder aber man muss einfach genau auf die Fragestellung schauen, die gibt einem
dann die Gewichtung der einzelnen Punkte vor und auch den ungefähren Aufbau.
Wichtig: hier nicht verzetteln, sondern genau schauen, was verlangt ist!
Eigener Gliederungspunkt „Vergleich“. Darin enthalten:
Thematik (Parallelen/Unterschiede); Formaspekte (Parallelen/Unterschiede);
epochale
Einbettung;
Botschaften
(Weltwahrnehmung,
Weltdeutung
(Parallelen/Unterschiede)) usw. je nach Fragestellung.
Anmerkungen:
 Die Themenstellung wird vielleicht auf einzelne Punkte der Gliederung
besonders Wert legen (daher auch dementsprechend in der Ausführung
gewichten!) => Gliederung an der Fragestellung orientieren!
 Die Aussagen IMMER AM TEXT BELEGEN!!!
 Die Gliederungspunkte nicht nur einzeln nacheinander abhaken, sondern
aufeinander aufbauen und beziehen (ein Gesamtwerk, kein Fleckerlteppich).
 Das Thema auswählen, das einem am meisten liegt!
 Nicht gleich mit dem Schreiben beginnen, Text lieber erst einmal genau
bearbeiten.
 Überblick behalten!
 Nicht: „der Autor will sagen…“, sondern wenn, dann „das lyrische Ich…“
3
 Sprache:
o Präsens, sachlich, keine wertenden oder ausschmückenden
Wendungen.
o Direkte Rede ist umzuformen in indirekte Rede, direkt zitiert werden
nur zentrale Aussagen oder sprachliche Besonderheiten.
Die Gliederungspunkte werden ergebnisorientiert im Nominalstil ausformuliert!
Als Muster gilt:
A Einleitung
B Hauptteil
I.
1.
´
a
b
etc.
2…..
II.
1.
a.
b.
2.
a……..
etc.
C. Schluss