- Casa del Vino

Transcrição

- Casa del Vino
JUNI 2015
WWW.VINUM.CH
PREIS: 13.80 CHF
06
EUROPAS FÜHRENDES MAGAZIN FÜR WEINKULTUR
Die heilige Kuh
Chasselas: Weniger Mythos, mehr Profil
Adria: Wellen, Sand und grosse Weine
Nicolas Joly: Der Bio-Druide
INHALT
RUBRIKEN
07
Klartext
Ein bisschen Zucker ist doch süss
08 Aktuell
12
Schöne Dinge
14
VINUM-Kurzkrimi
Eine Leiche zum Riesling
26
Winzerlegende
Nicolas Joly, Savennières
58
Überraschend kombiniert
Sancerre und Manchego
90 WineTradeClub
91
93
Leserangebote
Leute
Foto: Théophile Trossat
Genfer Weinpassion in Bern
94 Briefkasten/Impressum
97
Termine
98
Carte Blanche
Marcus Hofschuster über Punktewertungen
REPORTAGEN
GUIDE
16
65
Profipanel Chasselas
25 Chasselas-Weine standen auf dem
Prüfstand der VINUM-Profiverkoster –
mit einem überraschenden Ergebnis
VINUM
3 MONATE TESTEN
R
IM SCHNUPPERABO FÜ
NUR 20 FRANKEN
erabo
www.vinum.ch/schnupp
32
42
Monastrell/Mourvèdre
Die mannigfaltige Macho-Rebsorte
aus der Levante und dem Bandol
50
Den Chasselas auf der
VINUM-Titelseite servieren
wir Ihnen im filigranen
Weisswein-Glas von Zalto
Denk’Art. Das hochwertige, handgefertigte Glas
kostet 44 Franken und ist
erhältlich bei: kreativa.ch.
66
68
70
Blanc de Noirs aus CHAD-Land
Frische fürs Sommerfest
78
Lugana
Der knackige Weisswein aus der
Lombardei und dem Veneto
86
Marktschau
Weisse Bordeaux – kräftig, echt, edel
60 Club les Domaines
Winzerhof Thörle, Rheinhessen
Weine des Monats
Entdeckungen der Redaktion
Weinszene München
Sechs angesagte Weinlokale in der Bierund Wurst-Metropole Deutschlands
Dülligen&Vaterlaus
Schäumer aus Südengland und
Bergweine aus dem Trentino
Die Adria entdecken
Eine sommerliche Weinreise entlang
der kroatischen und italienischen Adriaküste – abseits aller Touristenpfade
VINUM-Wineguide
Der Weinkaufsführer
89
Bezugsquellen
VINUM 05
F |to: Siffert/weinweltfotQ.ch_
Monastrell/Mourvèdre
Der Macho aus
dem Süden
Bislang hielt man Monastrell und Mourvèdre für ein und dieselbe Rebsorte.
Angeblich sollen sie laut Radiokarbonmethode gar nicht miteinander verwandt
sein. Tatsächlich zeigen sie sich oft extrem gegensätzlich. Und dennoch gibt
es Übereinstimmungen. Wir haben ihnen in ihren Hochburgen nachgespürt,
in der Levante und in Bandol, und markante Beispiele von anderswo probiert.
Egal wo, auf ihren Spuren stösst man auf spannende Weine. Text: André Dominé
MONASTRELL/MOURVÈDRE
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VINUM
den begeistern die intensiven Aromen
von Pflaume, Kirsche, Erdbeere und die
Saftigkeit. Kein Wunder, dass diese Weine weltweit gefallen. An eine Verwandtschaft mit dem Mourvèdre aus Bandol
denkt dabei niemand. «Mein Grossvater
begann 1916», erzählt Loren Gil, «aber in
den letzten 15 Jahren hat sich in Jumilla
viel verändert. Denn vorher wurde der
grösste Teil als Fassware verkauft. Heute
verkaufen wir unsere Weine in über 30
Länder. Trotz der Krise sind wir nicht nur
in den ausländischen Märkten gewachsen, sondern auch in Spanien.»
Sagenhafter Aufstieg
Der sagenhafte Aufstieg der Bodegas
Juan Gil – heute Gil Family Estates mit
neun Bodegas in sieben Anbaugebieten – ist bezeichnend für die Entwicklung
des Monastrell. Als die Reblaus um 1870
Frankreichs Weinberge vernichtet hatte,
suchten seine Händler nach Ersatz und
panschten, was das Zeug hielt. Damals
bezogen sie mit Vorliebe Medizinwein
aus Murcia und Alicante. Auf deren kargen Hochplateaus entwickelten die knorrigen Buschreben des Monastrell hohen
Alkohol. So diente er dazu, schwachbrüstige Weine anderswo zu verstärken.
Niemand, selbst in Spanien nicht, kannte
Weine aus Yecla, Jumilla oder Bullas.
Der Wandel kam, als man das aromatische Potenzial der Sorte entdeckte und
lernte, ihre rustikalen Tannine zu zähmen. Ramón Castaño, einer der Pioniere,
erbaute schon 1950 eine moderne Kellerei in Yecla, begann den eigenen Weinbergbesitz zu erweitern und zusätzlich
internationale Sorten zu pflanzen. Heute
bewirtschaftet er mit seinen drei Söhnen
über 900 Hektar Rebfläche. «Das Sortiment, das wir mit Monastrell bieten können, ist wirklich gross», schwärmt Sohn
Daniel. «Beginnend mit Rosé, dann Rote
im Preiseinstieg, dann saftige Mittelklasse-Weine wie Hécula und dann die Top of
the Range und obendrein Süsswein. Wir
sind sehr stolz auf ihn.» Ich tauche in die
gesamte Spannbreite hinein. Nach der
frischen, saftigen Pflaumenfrucht der Basisweine machen sich mit Hécula reifere
Konfitürenoten und zusätzliche Würze
vom Fassausbau bemerkbar. Von nun an
spielen Konzentration und Eichenwürze
eine zunehmend wichtigere Rolle, auch
in den Assemblagen. Und alte Reben des
kalkreichen, steinigen Campo Arriba auf
700 bis 800 Meter Höhe. Dadurch stellen sich Frische, Mineralität und rassigere
Tannine ein. Bandol rückt näher.
Seit 1925 ist die Familie Candela im
Fassweingeschäft aktiv. Aber 1999 entschloss sie sich, selbst Wein abzufüllen,
und errichtete die hochmoderne Kellerei
bei Yecla. Auch Alfredo Candela bekennt
sich zum Monastrell. «Eine kraftvolle
Traube mit viel Körper und Struktur und
eher schwierigen Weinen. Aber mit guter
Arbeit im Weinberg und im Keller kann
man Monastrell mit süssen Tanninen erzeugen.» Er dekliniert ihn in sechs Stilen,
Fotos: Siffert/weinweltfoto.ch
«
Wir haben über Jahre unter dem
Vergleich zwischen Mourvèdre
und Monastrell gelitten», gesteht
Mariano Lopez, der Weinmacher im Hause Castaño in Yecla. «Dabei hat man uns
immer die schlechte Seite zugeschustert.
Es wäre interessant herauszufinden, wo
es Gemeinsamkeiten, wo es Unterschiede gibt, und nicht zu bestimmen, wer
besser, wer schlechter ist.» Genau deshalb bin ich in die Weinregion im Hinterland von Alicante gekommen.
Dass die Sorte ursprünglich an der
Levante Fuss fasste, daran wurde bis vor
kurzem nicht gezweifelt. Schliesslich gibt
es beim Hafen Sagonte das Dorf Murviedro. Das Synonym Mataro verdankt sie
einer katalanischen Kleinstadt bei Barcelona. Eingeführt wurde sie, so nehmen
Historiker an, von den Phöniziern um
500 vor Christus. Bisher ging man davon aus, dass sie aus Spanien in die Provence kam. Vor der Reblauskatastrophe
war Mourvèdre dort die vorherrschende
Sorte. Als in Frankreich die Appellations
d’Origine Controlée geschaffen wurden,
waren es die Winzer von Bandol, die
Mourvèdre zu ihrem Aushängeschild
machten. Mit strikten Auflagen bei Ertrag und Ausbau profilierten sie ihre
hervorragend alternden Rotweine zum
heimlichen Grand Cru der Provence. In
Spanien hat sich der Monastrell nach
der Garnacha als die am zweithäufigsten
gepflanzte Rebsorte behauptet. Doch
führte er dort ein Schattendasein als Verschnittwein. Das hat sich nun entscheidend geändert.
«Der Mourvèdre beeindruckt immer
durch sein Aufrechtsein, im Glas wie im
Weinberg», hebt Agnès Henry-Hocquard
hervor, Winzerin auf der Domaine La
Tour du Bon in Bandol. «Er ist eine sehr
seriöse Sorte, ganz im Gegensatz zu unserer Gegend.» Denn das Anbaugebiet
an einem Streifen der Côte d’Azur bezirzt
mit Charme. Ganz anders die Hochburgen des Monastrell in der Provinz Murcia.
Von Bergen gesäumte, immense karge
Hochebenen, die im Sommer vor Hitze
flirren und im Winter vor Kälte erstarren.
Hier widersteht die Sorte aufrecht den
Extremen. Ganz Macho. So wie man ihn
in Spanien versteht. Ein Pfundskerl.
Wer mit einem preiswerten Monastrell
Bekanntschaft macht, ob mit Viñas Viejas
en Altura von Castaño, 4 Meses von Juan
Gil, Casa Castillo von José-Maria Sanchez
oder La Tiendra von Enrique Mendoza,
MONASTRELL/MOURVÈDRE
vom leichten sin madera über den früh
gelesenen frischen ELO bis zum komplexen Zona Zepa. Auch Hammeken Cellars,
die in Spanien zwölf Millionen Flaschen
produzieren, sind in Yecla aktiv. Hier
hat deren dänischer Weinmacher David
Tofterup von Bodegas Trenza mit dem
Nymphina einen Monastrell aus sehr reifen Trauben kreiert. Intensiv, vollfruchtig, balsamisch mit Frische und Kraft.
Konzentration, Beeren und Eichenwürze
prägen viele der Top-Cuvées der Region.
Die Bodegas Enrique Mendoza finde
ich in Alfaz del Pi bei Benidorm am Rande des Touristentrubels. Hier begann
Enrique in den 1970ern, privat Wein zu
keltern, bis er 1989 die Bodegas gründete.
Abgehoben hat sie mit Sohn Pepe. «Die
Leute sehen in Alicante nur die Küste»,
klagt er, «aber Alicante ist die zweitgebir-
gigste Region Spaniens.» Ihr 50 Hektar
grosses Weingut befindet sich bei Villena,
kurz vor Yecla, auf 400 Metern, 30 weitere Hektar erreichen 700 Meter Höhe.
Pepe arbeitet biologisch, macht eigenen
Kompost, setzt Tropfenbewässerung ein.
Darüber kann man mit dem auslandserfahrenen Önologen stundenlang diskutieren. Auf verblüffende Weise verbindet
er Bauernweisheit mit Wissenschaft.
«Wir müssen keinen Monastrell mit süssen Tanninen machen, wir können auch
einen frischeren Stil erzeugen», betont
er und stellt mir seine sortenreinen Lagenweine Estrecho und Las Quebradas
vor, der erste frisch und mineralisch, der
zweite voller, tanninbetonter. Boten von
Sand und Steinen. Von Terroir.
Rafael Cambra hat seinen Ort im südlichsten Teil der DO Valencia gefunden,
der Nordgrenze des Monastrell in der
Levante. Bei Fontanars dels Alforins keltert er den Uno aus 65 Jahre alten Rebstöcken, die auf 800 Meter Höhe wachsen.
«Unsere alten Klone sind einzigartig»,
sagt er begeistert. Höhe und etwas mehr
Regen verleihen seinen Weinen Frische.
Mit zurückhaltender Weinbereitung und
behutsamem Holzeinsatz zeigen Cambras Weine Charakter, Eleganz und Alterungspotenzial. Aromen von Garigue,
Minze und Pfeffer kommen mir vom
Mourvèdre bekannt vor.
Ganz im Süden des Monastrell-Reichs,
in Bullas, begrüsst mich der französische
Kellermeister Sebastien Boudon auf Bodegas Lavia. In dem lauschigen Tal bewirtschaftet er 13 Hektar auf 750 Meter
Höhe anerkannt biologisch. Vorwiegend
Monastrell im Alter von 40 bis 60 Jahren.
VINUM
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MONASTRELL/MOURVÈDRE
Cédric Gravier, Domaine
La Suffrène, Bandol
rinnt er anfangs über die Zunge, legt dann
ungemein an Spannung und Intensität
zu, mit feinsten Tanninen und enormer
Länge. Ein grosser Wein. Er spricht für
das Potenzial dieser Gegend mit ihrem
Reichtum an wurzelechten Parzellen, wo
die Weinberge von Natur aus biologisch
gedeihen. Nur wenig Schwefel gegen
Echten Mehltau reicht aus. Wenn manche meinen, der Monastrell könne nicht
altern, der Pie Franco beweist das Gegenteil und steht neben den besten Bandols
seinen Mann.
Bandol, die Hochburg des Mourvèdre
in Südfrankreich, liegt gut tausend Kilo-
«In unseren Schwemmböden haben die Monastrell-Trauben dünne
Schalen. So entstehen
fruchtige Rotweine mit
wenig Gerbstoff.»
Sebastien Boudon,
Bodegas Lavia, Bullas
46
VINUM
meter weiter nördlich als Jumilla. Gern
benutzt man ihn in Cuvées, vor allem in
Châteauneuf-du-Pape und Cairanne. Seit
25 Jahren auch im Languedoc-Roussillon
als verbessernde Sorte. Sein Anbaugebiet
endet jedoch in Montélimar. Denn Mourvèdre benötigt viel Wärme, um zu reifen.
In der von Bergen geschützten kleinen
Appellation direkt am Mittelmeer hat er
besondere Bedingungen gefunden, die
zu Rotweinen mit hohem Alterungspotenzial führen, die der Oxidation bestens
widerstehen. Als das Dorf Bandol 1715 gegründet wurde, erfuhr es einen rasanten
Aufschwung. Erstens verfügte es über
einen guten natürlichen Hafen, zweitens
überstand der auf den nahen Hängen angebaute Wein den Transport unbeschadet. So zählte Ludwig XV. (1710 bis 1774)
zu seinen regelmässigen Abnehmern.
«Unsere Chance ist, dass wir eine Appellation haben, die ein gutes Image besitzt», bemerkt Cédric Gravier. «Das sollten wir nicht verlieren!» Da scheint sich
die junge Generation in Bandol einig zu
sein. Gemeinsam tritt sie für ihre Weine
ein und auf. Ein Novum. Denn bislang
neigte man eher dazu, sich auf den errungenen Lorbeeren auszuruhen. Und
sich den beliebten Rosé aus den Händen reissen zu lassen. Cédrics Beispiel
spricht Bände. Er machte die Domaine La
Suffrène zu dem, was sie heute ist. 1996
übernahm er sie von den Grosseltern.
«Der Betrieb – heute 55 Hektar – war noch
nicht ganz so gross, vor allem haben wir
aber alle Gebäude errichtet, alles Material angeschafft und die Kommerzialisierung aufgebaut.» Inzwischen füllt er die
gesamte Produktion ab, von der fast die
Hälfte in den Export geht.
Auf den Mourvèdre kommen wir erst
später zu sprechen, obwohl inzwischen
viele Domänen beinahe sortenreinen
Mourvèdre als ihren Spitzenwein vorstellen. Heute ist er in Bandol nicht mehr das
Fotos: z.V.g.
«Die meisten Parzellen haben Schwemmböden mit viel Kies. So erhalten wir Monastrell mit feiner Schale und wenig Tanninen. Aber Weine, die aromatisch sind.»
Von Anfang an, seit 2004, folgten die Besitzer einer Philosophie des Terroirs, um
einen ganz anderen Monastrell zu präsentieren, einen Wein mit Finesse und
Eleganz. Der gelingt Sebastien mit Präzision. Sein eigenes Monastrell-Projekt in
Alicante vereint zwei unterschiedliche
Parzellen zu einem spannenden Wein,
den er Chapó nennt. Hut ab!
Der Seele der Region fühle ich mich
am nächsten, als mir José María Vicente
die Weinberge von Casa Castillo bei Jumilla zeigt, insbesondere La Solana. Da
recken sich wurzelechte Monastrell-Reben gen Himmel, die der Grossvater 1941
setzte, als er das Gut übernahm. Seit 1998
füllt der Enkel den Pie Franco separat ab.
Aus der Reserve holt er eine Flasche. Wir
nehmen in der Küche des Farmhauses
Platz, in der die Zeit stehengeblieben zu
sein scheint. Ganz allmählich entfaltet
der Wein eine Fülle von Aromen, in denen vor allem die umgebende Natur mit
Pinien und Kräutern anklingt. Ganz sanft
«Bandol ist ein riesiges
geologisches Puzzle.
Unsere Aufgabe ist es,
die vielen Terroirs in
die Flasche zu bringen.»
Valencia
Yecla
Jumilla
Murcia
Bullas
Hauptthema, dies sind die Terroirs. «Hier
gibt es sehr unterschiedliche Terroirs
aufgrund der enormen geologischen
Verschiebung», betont Cédric Gravier.
«Ich bin für ihre Verschiedenartigkeit.
Damit gibt man den Assemblagen Vielfalt.» Eine Ausnahme macht er dennoch:
Les Lauves, ein Hochplateau, hoch über
Saint-Cyr, rote Böden mit Kalksteinplatten und Mourvèdre. Den baut er lange
in Fudern und Halbstückfässern aus
und bietet mehrere Jahrgänge an. «Ich
kommuniziere gern, dass Bandols Weine zum Altern sind.» Auch wenn die
Bandols sich heute jung zugänglicher
zeigen, ihre Klasse wird weiter am Alterungspotenzial gemessen. «Unser Ziel ist
es immer, vorrangig die Longue Garde zu
machen», unterstreicht Tochter Mireille
auf dem Château Jean-Pierre Gaussen.
Sie bekennt sich voll und ganz zu dem virilen, konzentrierten Weinstil ihres Vaters
und präsentiert stolz alte Jahrgänge. Auf
dem Weg nach La Cadière d’Azur stösst
man auf den imposanten Natursteinbau
der Domaine du Gros’Noré, eigenhändig
von Winzer Alain Pascal errichtet. Nicht
weniger solide sind seine Weine, insbesondere die Cuvée Antoinette, in der alte
Mourvèdre-Reben eine mineralische Dimension entfalten.
Geheimtipp für Weinkenner
Um Terroir geht es auch auf Château
Sainte-Anne. Die Kalkbarriere des Gros
Cerveau verhindert, dass warme Brisen
vom Mittelmeer bis zu den Rebterrassen vordringen. Jean-Baptiste Dutheil de
la Rochère freut sich über die deutlich
kühleren Lagen. «Zumal sich das Klima
ändert», sagt der junge Winzer. «Da muss
man sich anpassen.» Jahr um Jahr aufs
Neue. Dafür setzt er Biodynamie ein – wie
inzwischen mehr und mehr seiner Kollegen – und liest die reifen Trauben in zwei,
drei Passagen. Man schmeckt es an der
Frische, der Mineralität und der Finesse
der Tannine.
Seit 1941 die AOC erteilt wurde, profilierte sich Bandol mit hauptsächlich auf
Mourvèdre basierenden, tanninbetonten
Rotweinen und wurde zum Geheimtipp
für Weinkenner. Dagegen streben die
Spanier erst seit kaum 20 Jahren nach
Anerkennung für ihren Monastrell. Mit
herrlich fruchtigen jungen Roten gelang
es ihnen, international zu reüssieren.
Dann begannen sie, das Qualitätspotenzial ihrer Hauptrebsorte auszuloten. Mit
Spanien
Weintipps Monastrell
Spanische Levante
Mit einer Anbaufläche von fast 60000 Hektar spielt der
Monastrell in der im Südosten Spaniens gelegenen
Levante die Hauptrolle. Alte Rebstöcke schaffen es hier,
bei minimalen Niederschlägen und ohne Bewässerung
auszukommen. Die früher oft rustikalen und alkoholstarken
Monastrell-Weine zeigen sich heute elegant und frisch.
Bodegas Juan Gil
DO Jumilla 12 Meses 2012
17 Punkte | 2015 bis 2023
Dunkles Rubinrot. In der Nase attraktive reife Beeren, balsamisch mit
feiner Holznote. Am Gaumen samtig,
voll, geschliffen, viel Frucht, zugleich
mineralisch. Langer Abgang.
Preis: 15.50 Franken | 12,80 Euro
www.vinovintana.ch
www.wein-hinterecker.de
Bodegas Castaño
DO Yecla Casa Cisca 2011
17 Punkte | 2015 bis 2023
Granatrot. Betört die Nase mit einem
intensiven Bouquet von reifen roten
Pflaumen, mit ausgeprägter Würze
und Kokosnuss. Am Gaumen viel
Volumen, Würze und Konzentration.
Preis: 52 Franken | 39,90 Euro
www.moevenpick-wein.com
www.vinos.de
Rafael Cambra
DO Valencia Uno 2012
17 Punkte | 2015 bis 2025
Dunkles Rubin. In der Nase intensive
und komplexe Aromen von Blutorange, roten Beeren, Garigue sowie
Kakao. Sehr saftige Frucht mit Noten
von Minze und pfeffrigen Tanninen.
Langer Abgang.
Preis: 24.50 Franken | 18,95 Euro
www.casadelvino.ch
www.vinos.de
Bodega Lavia+
DO Bullas Finca Paso Malo 2012
17 Punkte | 2015 bis 2022
Klares, dunkles Rubin. Duftet intensiv
nach roter Frucht, wilden Kräutern
und eleganten Würznoten. Am Gaumen beeindrucken die gute Textur
und die Konzentration. Schliesst mit
einer schönen Spannung, Frische
und Mineralität ab.
Bodegas Enrique Mendoza
DO Alicante Estrecho 2011
17 Punkte | 2015 bis 2025
Schwarzrot. Intensiver Duft nach
Pflaumen, Garigue, Kakao und Rauch.
Am Gaumen ausgezeichnete Frische,
feine Tannine, anregend, salzig,
eigenständig.
Preis: 39 Franken | 22,45 Euro
www.weindepot.ch
www.hispavinus.de
Casa Castillo
DO Jumilla Pie Franco 2010
18.5 Punkte | 2015 bis 2030
Tiefes Rubin. In der Nase macht sich
ein sehr komplexes Bouquet von
Feigen, Wildkräutern, Leder, schwarzen Oliven und Kakao bemerkbar.
Am Gaumen straff und sehr saftig,
mit einer ausgezeichneten Struktur.
Mineralischer Abgang. Hat grosses
Potenzial.
Preis: 48 Franken | 29,90 Euro
www.jeggliweine.ch
www.vinos.de
Bodegas Barahonda
DO Yecla Zona Zepa 2008
16.5 Punkte | 2015 bis 2020
Entwickeltes Rubin. Komplexe
Aromen von Orangenrinde, Rauch,
Bitterschokolade, süsser Würze.
Am Gaumen grosszügig, dichte
Textur, anhaltend.
VINUM
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MONASTRELL/MOURVÈDRE
beachtlichen Erfolgen. Wo sie sich von
der Masche lösen, hochkonzentrierte
Weine mit viel neuem Holz aufzupeppen,
da erscheinen plötzlich Gewächse, die
eine erstaunliche Verwandtschaft zum
Mourvèdre aus Bandol zeigen. Struktur
zählt zu seinen Haupteigenschaften. Ein
gewisser Körper und ein ausgeprägtes
Tanningerüst. Immer benötigt er ausreichende Reife, und das bedeutet alkoholische Stärke. Inzwischen kehren junge
Weine, ganz gleich welcher Herkunft,
intensive Aromen von kleinen roten oder
schwarzen Früchten hervor. Wenn sie
sich entwickeln, stellen sich mediterrane Noten wie getrocknete Feigen und
schwarze Oliven ein und – besonders
typisch – Leder. Ob Monastrell oder
Mourvèdre, der Macho vom Mittelmeer.
Im Gegensatz zum Syrah hat der
Mourvèdre in den Anbaugebieten der
Neuen Welt keine Furore gemacht. Den-
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VINUM
noch wurde er unter dem Namen Mataro und damit vermutlich aus Katalonien
um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Australien und 20 Jahre später in Kalifornien eingeführt. Seine vermutlich älteste
überlebende Parzelle wurde 1853 von
einem Friedrich Koch im Barossa Valley
angepflanzt. Daraus keltert Hewitson den
imposanten Old Garden Mourvèdre. Sein
Abkömmling (durch Massenselektion)
Baby Bush Mourvèdre gefällt mit intensiver Frucht und angenehmer Rundheit.
Roman Bratasiuks Clarendon Hills liefern
dagegen einen sehr komplexen Mourvèdre aus dem McLaren Vale. Ab Ende
der 1980er Jahre wurde man sich in Australien der Qualität der alten Mataro-Reben bewusst und nutzt sie seither meist
für inzwischen populäre GMS-Blends,
gemeinsam mit Grenache und Syrah.
Einwanderer brachten die MataroReben auch nach Kalifornien, vor allem
in die Contra-Costa-Region östlich von
San Francisco. Neue Aufmerksamkeit erfuhr die Sorte als Mourvèdre durch Randall Grahams Bonny Doon und Tablas
Creek in Paso Robles. Sortenrein stellt er
Cline Cellars Ancient Vines und Versionen von Jade Mountains und Steve Anglim. Eine Rarität ist Ridges Mataro von
der Pagani Ranch. Auch im US-Bundesstaat Washington gibt es seit kurzer Zeit
ein paar wenige, kleine Flächen. Dagegen
haben nur wenige Winzer in Südafrika
wie Beaumont und Raka Mourvèdre angepflanzt. Sie erzeugen daraus würzige
harmonische Rotweine mit leichter Schokoladennote, saftiger Frucht und guter
Rundheit. In Südamerika findet man
Mourvèdre selten, wie den Innovación
Mourvèdre von Santa Julia in Mendoza.
Zu welcher Qualität er dort allerdings
taugen kann, stellt Casa Lapostolle
im Apalta-Tal unter Beweis.
Foto: Siffert/weinweltfoto.ch
Lecques, Weinbaugebiet Bandol
Marseille
Bandol
Frankreich
Weintipps Mourvèdre AOC Bandol, Südfrankreich
Dort, wo es in Südfrankreich den anderen Sorten zu heiss wird, fühlt sich der Mourvèdre erst richtig
wohl. Ein grosser Teil der Ernte von den insgesamt rund 9000 Hektar, auf denen die Sorte angebaut
wird, wird allerdings für Assemblagen verwendet. So gehört der Mourvèdre zur «Zauberformel»
von Châteauneuf-du-Pape. Welche Klasse er reinsortig entfalten kann, zeigen vor allem die Topweine
in Bandol. Aber auch in Roussillon erlebt der Mourvèdre heute eine Renaissance.
Domaine La Suffrène
AOC Bandol Les Lauves 2011
16.5 Punkte | 2015 bis 2025
Dunkles Rubin. Sehr reife Beeren,
Noten von Garigue, Curry und Pfeffer.
Komplex, eingehüllte Tannine, Graphit.
Preis: circa 28 Franken | 23,90 Euro
www.bandol.ch | www.karl-kerler.de
Domaine La Roche Redonne
AOC Bandol Les Bartanelles 2011
16.5 Punkte | 2015 bis 2025
Dunkles Kirschrot. Komplex, floral, viel
Frucht und Garigue. Saftig, Lakritz,
gute Spannung, feine Tannine, elegant.
Preis: circa 26 Franken | 17,90 Euro
www.bandol.ch | www.belvini.de
Clarendon Hills
McLaren Vale, Lindra 2009
17 Punkte | 2015 bis 2020
Braunrot. Intensiv und eigen, Eukalyptus,
Blutorange, Zitruszesten, Zeder, Zimt.
Samtig, voll, aromatisch, körnige Struktur.
Preis: 118.40 Franken | 75 Euro
www.vinexus.ch | www.vinexus.de
Domaines Bunan
AOC Bandol Moulin des Costes
Charriage 2010
17 Punkte | 2016 bis 2030
Schöne Tiefe. In der Nase reife Kirschen
und Cassis, viel Würze, leichte Ledernote.
Am Gaumen gute Tanninstruktur, ausgewogen, sehr lang.
Preis: 53,90 Euro
www.mein-weinreich.de
Château Sainte-Anne
AOC Bandol Cuvée Collection 2006
18 Punkte | 2015 bis 2025
Leuchtendes Rubin. Feines, komplexes
Bouquet mit Noten von eingelegten
Paprikas, Garigue und Leder. Frisch,
präzise, schönes Relief, verschmolzene
Tannine, grosse Finesse.
Lapostolle Collection
Apalta, Valle de Colchagua
Mourvèdre 2012
18 Punkte | 2015 bis 2022
Schwarzkirschrot. Intensiv, reife Heidelbeeren, Lakritz, süsse Würze. Elegant,
schöne Frische, Mokka, feine Tannine,
gediegen.
La Bastide Blanche
AOC Bandol Fontanéou 2011
17.5 Punkte | 2015 bis 2025
Schwarzkirschrot. Komplexe Nase mit
Stockrose, Blutorange, Thymian. Elegant,
mineralisch, feine Tannine, grosse Länge.
Preis: 21,90 Euro
www.mein-weinreich.de
Château Jean-Pierre Gaussen
AOC Bandol Longue Garde 2009
17 Punkte | 2015 bis 2025
Bräunliches Rubin. Entwickeltes Bouquet,
Oliven, Wacholder, Leder. Samtiger, voller
Ansatz, reife Tannine, klassischer Stil.
Preis: circa 35 Franken | circa 25 Euro
www.grottoria.ch | www.domovino.de
Domaine du Gros’Noré
AOC Bandol Cuvée Antoinette 2011
17.5 Punkte | 2015 bis 2030
Tiefes Rot. Intensiv, schwarze Früchte,
Oliven, Lakritz, Nelken. Sehr voll und
stark, enorme Struktur, dennoch frisch
und mineralisch.
Preis: circa 50 Franken | circa 45 Euro
www.mikes-weinloft.ch
www.mein-weinreich.de
Las Vals (Château La Baronne)
IGP des Hauterives Mourvèdre
Haut-Plateau 2010
17.5 Punkte | 2015 bis 2025
Granatrot. Duftet nach reifen Trauben,
süsse Gewürze, Oliven, balsamisch.
Sehr komplex, spannende Struktur, frisch,
salzig, sehr lang.
Domaine Gauby
Côtes Catalanes La Jasse 2010
17 Punkte | 2015 bis 2025
Rubin. Intensiv, Brombeere, Eukalyptus,
Kardamom. Leicht im Ansatz, sehr lebendig, mineralisch. Lange vorher karaffieren.
Preis: 76.50 Franken | 69 Euro
www.lemillesime.ch
www.pinard-de-picard.de
NEUE WELT
Consolation
Collioure The Dog Strangler 2011
16.5 Punkte | 2015 bis 2020
Blutrot. Kraftvoll, komplex, viel Würze
und Kakao. Rund, balsamisch, reife Beeren,
viel Volumen, reizvolle Tannine.
Nur 1200 Flaschen
www.hedonism.co.uk
An der Spitze
Die Domaine Tempier ist eine Legende und zugleich das Flaggschiff der Appellation Bandol,
treffend durch das alte Segelschiff auf dem
Etikett symbolisiert. Lucien Peyraud, der 1936
Lucie Tempier ehelichte und damit in das 1834
gegründete Gut einheiratete, trat engagiert für
den Mourvèdre und die Anerkennung der AOC
Bandol ein. Seine Söhne François und JeanMarie übernahmen 1982 die Leitung des Guts.
Diese gaben sie 2000 an den talentierten Daniel Ravier ab. Das Besondere an Tempier sind
die unterschiedlichen, ab 1970 herausgestellten
Terroirs La Migoua, La Tourtine und Cabassou
mit 60, 80 und 95 Prozent Mourvèdre. Ausgebaut werden alle Weine über 18 bis 20 Monate
in traditionellen, doch erneuerten Fudern. Die
Cuvée Cabassou beeindruckt durch Konzentration, superbe Tannine und enormes Potenzial. Man sollte ihr mindestens ein Jahrzehnt
Flaschenreife gönnen. Dann beginnt sie ihre
ganze Subtilität und den Ausdruck des Terroirs
zu entfalten, unter anderem mit Kräutern, Tapenade, Lakritz, Leder, Trüffel und Tabak, aber
auch einer bemerkenswerte Frische verleihenden Mineralität. Ein Monument.
VINUM
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BRIEFKASTEN
Keine Wertschätzung für Muscadet
«Guide Pays Nantais: Muscadet», VINUM 5/2015
Woran erkennt man das
Lagerpotenzial?
Die Behauptung, dass einige Jahre
im Keller jedem Wein guttun, hält
sich hartnäckig, könnte falscher
aber nicht sein. Grundsätzlich werden die meisten modernen Weine
für den baldigen Genuss konzipiert. Zu unterscheiden gilt es
auch zwischen Haltbarkeit und
Lagerfähigkeit. Von Haltbarkeit
sprechen wir bei einfachen
Gewächsen wie leichten Weiss-,
Schaum- oder auch Rotweinen.
Diese sollten grundsätzlich in ihrer
Fruchtphase, also ein oder zwei
Jahre nach der Ernte, getrunken
werden. Ob ein Wein von mehreren Jahren oder gar Jahrzehnten
Reife profitiert und damit lagerfähig ist, hängt von der Grundausstattung der verwendeten Sorten
sowie von der Produktionsart ab.
Die degustative Bestimmung des
Lagerpotenzials gehört zu den
schwierigsten Aufgaben eines Verkosters und erfordert viel Erfahrung. Die Fruchtaromen lagerfähiger Weine nehmen mit den Jahren
ab und werden mit Tertiäraromen
ergänzt. Die am Gaumen spürbaren Strukturelemente werden harmonisiert. Besonders die Tannine
reifen und werden durch den Zusammenschluss zu längeren Molekülketten als runder und weicher
empfunden, Alkohol und Säure integrieren sich. Damit dies passieren kann, muss ein Wein, der zur
Lagerung bestimmt ist, über eine
genügend robuste Grundkonstitution verfügen. Falls Sie mehrere
Flaschen eines Weines einlagern,
entkorken Sie am besten regelmässig eine, um die Entwicklung
mitzuverfolgen. Denn guter Wein
schmeckt immer, ob perfekt gereift oder noch in der Entwicklung.
Das ist etwas für Kenner und Experten und weniger
für Konsumenten. Zudem sind die verschiedenen
Terroirs des Pays Nantais schwer auseinanderzuhalten. Und wer würde einen Muscadet Grand oder
Premier Cru trinken? Bestimmt nicht jene Leute,
die einen unkomplizierten Wein zu Meeresfrüchten schätzen. Selbst Weinhändler vor Ort haben
keine grosse Lust, Muscadet zu fördern. Die wirklich guten Muscadets werden ab Weingut verkauft.
Auch in der Gastronomie, zum Beispiel in Nantes,
muss der Gast ausdrücklich nach einem guten
Muscadet fragen, denn die Sommeliers empfehlen
lieber einen Sauvignon oder Chardonnay. Auf die
Idee, den Muscadet auch als Melon zu vermarkten,
ist man noch nicht gekommen. Und den Muscadet
in eine Gebiets-AOC Nantais zu integrieren geht
wohl auch nicht mehr. Es ist traurig zu sehen, wie
ein Wein den Bach, sprich die Loire, hinuntergeht.
Harry George, F-44490 Le Croisic (Bretagne)
Stimmige Morgenlektüre
Klartext: «Unterschätzt die Einsteiger nicht» und «Reingehört mit Axel Heinz», VINUM 5/2015
Als Morgenlektüre habe ich den Klartext von Dominik Vombach und «Reingehört mit Axel Heinz»
gelesen. Da gibt es auffallende Parallelen: das Einfache, Zugängliche, Konsumfreundliche und das Anspruchsvolle, Vielschichtige, Komplexe – egal ob Wein oder Musik. Was einem gefällt,
ist oft auch situations- und stimmungsabhängig. Dies wird augenscheinlich,
wenn man die Partituren einer h-Moll-Messe mit jener eines Stückes aus
dem Genre der Unterhaltungsmusik vergleicht. Anders als Axel Heinz
höre ich beim Cruisen lieber Soft- oder Latinorock als ein Klavierkonzert von Rachmaninow. Alles zu seiner Zeit. Darum kann auch
einmal ein einfacherer, leichterer Tropfen viel Freude bereiten.
Karl Kalt, CH-7304 Maienfeld
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Weinkeller-Tipp
Mit Interesse habe ich den Beitrag zum Muscadet
gelesen. Ich kenne die Gegend seit 40 Jahren und
kann leider nur bestätigen, dass dem Wein dort keine grosse Wertschätzung entgegengebracht wird.
Zudem kursiert die neue Idee, dem Muscadet mit
Sémillon zu neuer Reputation zu verhelfen, was gelinde gesagt eine Schnapsidee ist. Wenn der Muscadet, dessen Grundlage ja die Rebsorte Melon de
Bourgogne ist, seine Identität verliert, dann verliert
er alles. Bis vor einigen Jahren bin ich Leuten begegnet, die nicht wussten, dass Muscadet aus Melon erzeugt wird, und es gibt nicht wenige Weingeniesser, auch in Frankreich, die den Muscadet mit
dem Muscat verwechseln. Dabei kommt Muscadet
von «Musqué a dit» und wurde dann sprachlich
zusammengezogen. Der Wein hat das Image eines
Markenweines, und das widerspricht seiner Akzeptanz im Markt. Ob man mit Muscadet-Crus den
richtigen Weg beschreitet, wage ich zu bezweifeln.
Die Neuzüchtung
Gamaret entstand
durch Kreuzung aus
einer roten und einer
weissen Rebsorte.
Leserfrage von Anton Hafner, CH-Grenchen:
Welche Klone führen zu den
Namen Gamaret und Garanoir?
VINUM: Sowohl Gamaret als auch Garanoir wurde in den 1970er Jahren durch
Kreuzung der roten Gamay-Traube mit der weissen Reichensteiner-Traube gezüchtet.
Aus einer Kreuzung werden viele verschiedene Sämlinge gewonnen, die sich in
ihrem äusseren Erscheinungsbild und auch in ihrer Genetik unterscheiden. Darum
wurden aus einer Kreuzung zwei komplett verschiedene Sorten gewonnen.
Errata «Top of Toskana»
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Bei den 640 Degustationsnotizen in dieser Spezialausgabe gab es ungenaue Angaben: Statt «Triacca –
La Madonnina, Greve in Chianti» müsste es «Triacca
Santavenere, Montepulciano» heissen, statt «Fattoria Poggiopiano, San Casciano Val di Pesa» «Fattoria
di Poggiopiano, Fiesole», statt «Flavia Tagliabue»
«Poderi Firenze», statt «Calle» «Le Calle», statt
«Campi Nuovi» «Campinuovi», statt «Seggiano»
«Casale Pozzuolo». Beim Vigneto San Marcellino
Chianti Classico (Rocca di Montegrossi) wurde
2011 verkostet, nicht 2009. Der Tignanello 2011
(Antinori) hat 17 Punkte statt 17.5 bzw. 16.5 Punkte.
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