DDG-Hansa 1881-1971

Transcrição

DDG-Hansa 1881-1971
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D. ,STOLZENFELS' - ERSTER DAMPFER DER DEUTSCHE DAMPFSCHIFFFAHRTS-GESELLSCHAFT ., HANSA"
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Die DDG „Hansa", Bremen, gehört zu den
führenden Linienreedereien in der Bundesrepublik Deutschland. Das 1881 gegründete
Unternehmen verfügt gegenwärtig über eine
Flotte von 50 Einheiten mit insgesamt etwa
450000 tdw. Die modernen Schiffe haben
zahlreiche Spezialeinrichtungen für besondere
Aufgaben entsprechend den Anforderungen
der Verladerschaft. Die Reedereiflagge
und die Schornsteinmarke der DDG „Hansa"
zeigen ein Kreuz in weißem Feld mit roten
Streifen am oberen und unteren Rand.
Die DDG „Hansa" betätigt sich mit ihrer
Flotte in der Linienfahrt, im weltweiten
Schwerguttransport, in der Containerfahrt, in der Versorgung von Seebaustellen
und Bohrinseln mit eigens dafür entwickelten
Schiffen und im Transport von Flüssiggasen und flüssigen Chemikalien mit einem
Spezial-Tankschiff.
Die Flotte der DDG „Hansa" weist einen
hohen technischen Stand auf. Sämtliche
Schiffe sind mit allen modernen technischen und nautischen Hilfsmitteln ausgerüstet. Die jüngsten Neubauten
verfügen ausnahmslos über automatisierte
Maschinenanlagen für einen 16stündigen
wachfreien Betrieb. Die Besatzungen sind
gut untergebracht, und zwar immer mehr
in Ein- und Zweibettkabinen.
Besonderer Wert wird angesichts der
häufigen Spezialaufgaben der Schiffe und
deren technisch hohen Standes auf die
Ausbildung der Besatzungen gelegt. Vier
Schiffe sind Kadettenschiffe. Auf
jedem von ihnen können sich 12 bis 18
Kadetten auf ihre nautische und technische
Laufbahn vorbereiten. Der fachliche
Unterricht wird von einem Schiffsoffizier
(Kapitänspatentinhaber) und einem Bootsmann, der allgemeinbildende Unterricht
von einem Pädagogen durchgeführt.
Insgesamt fahren auf den Schiffen der DDG
„Hansa" rund 3000 Mann seemännisches
Personal, darunter etwa 1000 Pakistani.
Pakistani sind auf „Hansa"-Schiffen schon
seit beinahe 70 Jahren tätig. Die Beschäftigung dieser Decks- und Maschinenleute hat also eine lange Tradition. Für sie
sind Sondereinrichtungen geschaffen, die
ihnen eine Umwelt nach ihrer Lebensart
und -auffassung sichern.
DIE GROSSE LINIENFAHRT
Das Schwergewicht der Schiffahrtsbetätigung
der DDG „Hansa" liegt in der Großen
Linienfahrt. Hier sind Schiffe zwischen etwa
6000 BRT und 10500 BRT eingesetzt, von
denen die modernsten rund 20 Knoten
Geschwindigkeit erreichen. Zu einem Großteil haben diese Linienfrachter Schwergutgeschirre an Bord, die für den Transport
schwerer bzw sperriger Investitionsgüter
aus Industriestaaten in die sich wirtschaftlich entwickelnden Länder wichtig
sind. „Hansa"-Schiffe können mit bordeigenem Geschirr Einzelstücke bis zu 550
Tonnen Gewicht heben. Außerdem sind an
Bord Tiefkühlräume vorhanden, die bis
minus 20 Grad gekühlt werden können,
sowie normale Kühlräume und Süßöltanks
für den Transport pflanzlicher Fette. Ein
Großteil der im Liniendienst eingesetzten
„Hansa"-Schiffe hat Einrichtungen für eine
begrenzte Zahl von Passagieren. In
hervorragend ausgestatteten Kabinen
können bis zu 12 Fahrgäste mitreisen. Es
handelt sich dabei ausschließlich um
Außenkabinen, die sämtlich mit Dusche
und Toilette ausgestattet sind.
Sämtliche Wohn- und Gesellschaftsräume
sind voll klimatisiert. Das trifft selbstverständlich auch für die Kabinen und
Messen der Besatzungsmitglieder zu. Auf
den Schiffen der jüngsten Serie sind an
Deck für Besatzung und Passagiere auch
Schwimmbäder installiert. Darüber hinaus
sind Hobbyräume vorhanden.
z. Z. werden folgende Linien regelmäßig befahren:
Vom Nordkontinent nach
Westküste Indien/Westpakistan
Golf von Bengalen .
Ostpakistan
Abfahrten
monatlich
monatlich
monatlich
Ceylon (Burma bei Bedarf) ..
1 -2 monatl.
dem Roten Meer .
2 monatlich
dem Persischen/Arabischen Golf
Vom westlichen Mittelmeer nach
dem Persischen/Arabischen Golf.
3-4 monatl.
bei Bedarf
dem Raten Meer
1 -2 monatl.
USA (Atlantikküste und Golf)
3 monatlich
Indien/Pakistan .
Von Nordamerika (Atlantikküste)
vierteljährlich
nach dem Mittelmeer
2 monatlich
nach dem Persischen/Arabischen Golf
2 monatlich
Von Nordamerika (Atlantikküste und Golf)
Vom Persischen/Arabischen Golf und Karachi nach
dem Mittelmeer und der Ostküste Nordamerikas
und Golf .
Ferner:
2 monatlich
Hamburg. Rotterdam, Antwerpen und Dünkirchen nach
Madagaskar. La Reunion, Mauritius und den Comoren sowie
Hamburg, Bremen Dünkirchen: Spanien und Portugal
DIE SCHWERGUTFAHRT
Die Schwergutflotte der DDG „Hansa",
Bremen, umfaßt gegenwärtig 30 Einheiten,
die über bordeigenes Schwergutgeschirr
für Lasten von 120 bis 550 Tonnen ausgerüstet sind bzw. die im Roll-on-roll-offVerfahren mit bordeigenen Spezial-Tiefladern
bis 800 Tonnen Gewicht ohne fremde Hilfe
übernehmen können. Das ist die größte
Schwergutflotte in der Welt unter einer
Reederei-Flagge. Aufgrund dieser Kapazität
ist die DDG „Hansa" jederzeit imstande,
kurzfristig Tonnage für den Transport superschwerer Güter mit großen Dimensionen
bereitzustellen.
Von den „Hansa"-Schwergutfrachtern
mit Schwergutbäumen ist MS Uhenfels"
der leistungsfähigste der Welthandelsflotte.
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Das Ladegeschirr kann Lasten bis 550
Tonnen heben. Zwei Schiffe unter der
„Hansa"-Flagge können je 260 Tonnen
schwere Kolli bewältigen, zwei Schiffe
Frachtstücke bis je 205 Tonnen Gewicht.
Die übrigen Einheiten der „Hansa"-Schwergutflotte verfügen über Ladegeschirre mit je
120 bis 150 Tonnen Hebekraft.
Die Schwergutfrachter „Mariaeck" (499 BRT)
und „Brunneck" (499 BRT) sind für die
Schwergutübernahme im Roll-on-roll-offVerfahren über Heck- bzw. Bugrampe ein-,
gerichtet. Sie sind nicht nur gute Seeschiffe,
sondern können aufgrund ihrer Abmessungen
zur Ladungsübernahme bzw. -abgabe auch
auf gut ausgebauten Binnenwasserstraßen
fahren. Die Be- bzw. Entladung dieser
Schiffe erfolgt mit Hilfe von ein oder zwei
Crawlern (Transportraupen), die in den USA
angeschafft worden sind. Es handelt sich
um Fahrzeuge, wie sie auf Cape Kennedy
in größeren Exemplaren zum Transport von
Weltraum-Raketen verwandt werden. Diese
Crawler können je 400 Tonnen schwere
Stücke über Land vom Montageplatz zur
Ladestelle und auf das Schiff bzw. von Bord
nach nahe gelegenen Bestimmungszielen
befördern. Bei kombiniertem Einsatz können
sogar bis 800 Tonnen schwere Stücke
transportiert werden.
CONTAINERSCHIFFE
Anfang 1970 eröffnete die Deutsche Dampfschifffahrts-Gesellschaft „Hansa" einen
regelmäßigen Vollcontainerdienst mit
10500-BRT-Containerschiffen zwischen Häfen
am westlichen Mittelmeer und der USAOstküste. Zur Zeit werden im Rahmen
des 14täglichen Vollcontainerdienstes
zwischen dem westlichen Mittelmeer und
den USA, in Italien die Häfen Neapel,
Livorno (Leghorn) und Genua, in Frankreich
Marseille und in den USA New York und
Boston regelmäßig bedient. Dabei laufen
die Schiffe alle zwei Wochen jeweils am
gleichen Wochentag aus den einzelnen
Häfen aus. Zu den zwei in Fahrt befindlichen
20 Knoten schnellen Containerschiffen, die
j e 479 Container des 20-Fuß-Typs
befördern können, kommen im Laufe des
Jahres 1971 zwei weitere Vollcontainerschiffe.
Sie sind für Transporte von jeweils 700
Containern eingerichtet.
Die Containerschiffe der DDG „Hansa"
entsprechen höchsten Anforderungen. Die
unter Deck beförderten Container werden
in Zellen gestaut. Für die an Deck geladenen
Container ist ein besonders sicheres Lashsystem entwickelt worden.
In den von der „Hansa"-Containerlinie
angelaufenen Häfen und in den Wirtschaftszentren des jeweiligen Hinterlands verfügt
die Reederei über leistungsfähige Landorganisationen mit allen erforderlichen Einrichtungen, wie Containerdepots und
Trailer-Parks.
RO-RO-CONTAINERSCHIFFE
Ab April 1971 führt die DDG „Hansa" in
Zusammenarbeit mit der Koninklijke Nederlandsche Stoomboot Maatschappij N.' V.,
Amsterdam, der Euromar, S. L., Madrid,
und der Maritima del Norte, S. A.,
Madrid, einen wöchentlichen Ro-RoContainerdienst zwischen Bremerhaven
respektive Amsterdam und Bilbao durch.
Um für diesen Dienst eine breite Palette
anbieten zu können, wird die Gemeinschaft
nicht nur über Container, sondern auch über
Trailer und andere Fahrzeuge verfügen.
SPEZIALSCHIFFE
FÜR DIE BOHRINSEL-VERSORGUNG
Für die Versorgung von Seebaustellen,
beispielsweise Bohrinseln oder Bauinseln
für die Verlegung von Erdgasleitungen vor
den Küsten, hat die „Hansa" 10 Spezialschiffe
mit je etwa 495 BRT gebaut. Weitere
Versorgungsschiffe sollen in Fahrt kommen.
Der Einsatz dieser Versorgungseinheiten
erfolgt weltweit, und zwar in der Nordsee,
i m Mittelmeer, im Persischen Golf, in Südostasien, in Australien, unter Afrika und künftig
i n Nordkanada.
In der Versorgungsschiffahrt ist, um eine
größtmögliche Flexibilität zu erzielen, ein
i nternationaler Verbund geschaffen worden.
Die „Hansa" arbeitet auf diesem Spezialgebiet
mit der VTG Vereinigte Tanklager und
Transportmittel GmbH, Hamburg, die ihrerseits zur Preussag Hannover gehört, und
mit der Offshore Marine Ltd., London und
Great Yarmouth, zusammen, die der
britischen Cunard-Reederei gehört. Dieser
internationale Verbund unterhält für den
gemeinsamen Einsatz zur Zeit 40 fast gleichtypige Versorgungsschiffe und damit die
größte Versorgungsflotte in Europa. Solche
großen Flotten sind im Hinblick auf die weit
auseinanderliegenden Operationsgebiete
unerläßlich, zumal auch die Gewähr bestehen
muß, daß kurzfristig zusätzliche Tonnage
eingesetzt werden kann.
GASTANKER
Die DDG „Hansa", Bremen, hat zusammen
mit LGA Liquid Gas Anlagen Union GmbH,
Bad Godesberg, SAGA Sociéte Anonyme de
Gérance et D'Armement, Paris und VTG
Vereinigte Tanklager und Transportmittel
GmbH, Hamburg, die Firma GAS-Tanker
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Hamburg, gegründet. Gegenstand dieses
Unternehmens ist der Transport von
Flüssiggasen und flüssigen Chemikalien mit
See- und Küstentankschiffen. Die Gesellschafter wollen damit dem wachsenden Bedarf
der chemischen und petrochemischen
Industrie nach Spezialtankschiffsraum
Rechnung tragen. Erstes Schiff des Konsortiums ist TMS „Kap Skagen", dessen Raumund Decktanks ein Volumen von 2750 cbm
haben.
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DIE MODERNEN
CONTAINER-SCHIFFE
UND LINIENFRACHTER
DER „HANSA"-LINIE
HABEN ALLE
TECHNISCHEN
NEUERUNGEN AN BORD.
DIE MASCHINENANLAGE
I ST WEITGEHEND
AUTOMATISIERT
FÜR EINEN
1 6STÜNDIGEN
WACHFREIEN BETRIEB.
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MIT SEINEM 550 T HEBENDEN
LADEGESCHIRR CHAMPION"
"
DER WELT-SCHWERGUTFLOTTE.
UNTEN LINKS,
D, ,.RHEINSTEIN", BAUJAHR 1883,
EINES DER ERSTEN SCHIFFE
DER DDG „HANSA".
OBEN:
MS TREUENFELS' KANN
260 T SCHWERE LADUNGSSTÜCKE
MIT EIGENEN SCHWERGUTBÄUMEN
ÜBERNEHMEN,
DIE LADEBÄUME
WERDEN BEIM UMSCHLAG
VON EINEM SCHIFFSOFFIZIER
FERNGESTEUERT.
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FÜR SCHWERGUTTRANSPORTE
ÜBER SEE
MIT LADE- UND
LÖSCHMÖGLICHKEITEN
I M ROLL-ON-ROLL-OFF-VERFAHREN
SIND SPEZIALSCHIFFE
I M EINSATZ.
SIE KÖNNEN
LADUNGSSTÜCKE
BIS 800T
GEWICHT
MIT ZUM SCHIFF
GEHÖRENDEN RAUPENFAHRZEUGEN
(CRAWLERN) BEFÖRDERN.
DIE VERSORGUNGSFLOTTE
DER REEDEREI
VERSORGT WELTWEIT
BOHRINSELN
UND SEEBAUSTELLEN.
NIEDERLASSUNGEN
UND TOCHTERGESELLSCHAFTEN
Die weltweite Tätigkeit der Reederei hat
zur Einrichtung eigener Niederlassungen,
so in Calcutta, Karachi, Khorramshar und
Teheran geführt. In den Rheinmündungshäfen Rotterdam und Antwerpen bestehen
wichtige Beteiligungen an namhaften
Unternehmen der Hafenwirtschaft, wie an
Agenturen, Stauereien, Schleppschiffsreedereien und Firmen für Tallierungsarbeiten. Weiterhin bestehen folgende
Konzerngesellschaften:
Stauerei „Vorwärts" GmbH, Hamburg
Deutsche Dampfschifffahrts-Gesellschaft
„Hansa" Agentur Hamburg GmbH,
Hamburg Kaibetrieb Hansa-Linie GmbH,
Hamburg Paetzold GmbH, Bremen
Schiffahrtskontor GmbH, Düsseldorf
„Hansa" Überwachungsdienst GmbH,
Hamburg - Atlas Levante-Linie GmbH,
Bremen B. & E. Jorj an, Hamburg
Heinrich Mester Stauerei G. m. b. H., Bremen.
GESCHICHTE DER DDG „HANSA"
Gründungstag der DDG „Hansa" war der
3. Dezember 1881. Die Gründer waren Bremer
Kaufleute, die mit der Reederei die Große
Fahrt nach Ostindien mit Dampfern von
2 500 bis 3 000 Tonnen, die Mittelmeerfahrt
mit Schiffen von 1200 bis 1500 Tonnen und
die Ostseefahrt mit kleinen Schiffen von etwa
600 Tonnen Tragfähigkeit betreiben wollten.
Für den Anfang wurden 7 Dampfer mit einer
Tragfähigkeit von zusammen 14270 Tonnen
erworben. Für die damalige Zeit war das schon
eine recht beträchtliche Flotte. Als Reedereiflagge und Schornsteinmarke wurden mit dem
Kreuz und mit den schwarz-weiß-roten Farben
Symbole gewählt, die hanseatischen Geist und
den Stolz auf das junge Deutsche Reich als
Synthese versinnbildlichen sollten.
Zunächst war es nicht leicht, in den Fahrtgebieten Fuß zu fassen, die die „Hansa" nach
der Absicht der Gründer befahren sollte.
Zahlreiche Schwierigkeiten und Rückschläge
mußten hingenommen und überwunden
werden. Im Jahre 1898 gelang es dann freilich,
die Pläne zur Einrichtung von regelmäßigen
Liniendiensten zu verwirklichen. Der Erfolg
blieb nun nicht mehr aus. Regelmäßige Verbindungen wurden geschaffen, und zwar nach
Portugal, zum La Plata, nach dem USA-Golf
und nach Ostindien. Der Verkehr nach und
von Indien, der durch die Eröffnung des
Suez-Kanals gefördert wurde, brachte der
DDG „Hansa" einen schnellen und großen
Aufschwung. Für die Reederei war das Anlaß
dafür, weitere regelmäßige Schiffahrtslinien
durch den Suez-Kanal einzurichten, und zwar
vom europäischen Nordkontinent, von
England und von Nordamerika nach dem
damaligen Britisch-Indien sowie nach Ceylon
und nach Burma. Zwischen der Jahrhundertwende und dem Ausbruch des ersten Weltkrieges besaß die DDG„Hansa" die größte
Frachtschiffsflotte in der Welt. Der erste Weltkrieg vernichtete dann das Aufbauwerk. Die
gesamte Flotte von 80 Schiffen mit 664763
Tonnen Tragfähigkeit ging verloren.
Sobald die Verhältnisse es gestatteten, wurde
1919 mit ungebrochenem Mut der Wiederaufbau der Flotte eingeleitet. In zäher Arbeit
gelang es, einen großen Teil der ursprünglichen Liniendienste vom Nordkontinent und
später von den USA wieder einzurichten.
Folgende Fahrtgebiete wurden regelmäßig
bedient:
Bombay und Karachi
.
Kathiawar-Küste. Mormugao
Malabar-Küste
. . .
Colombo Madras, Calcutta
Tuticorin und Bangten
Coconada und Visakhapatnam .
Chittagong
. ,
Persischer/Arab. Golf
Spanien und Portugal
.
Von USA nach dem Pers./Arab. Golf
Von USA nach Süd- und Ostafrika
Abfahrten
10täglich
4wöchentlich
alle 2 Monate
alle 2 Wochen
alle 3 Wochen
monatlich
alle 6 Wochen
alle 2 Wochen
10täglich
monatlich
alle 2 Monate
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Diese Entwicklung wurde durch den zweiten
Weltkrieg wieder unterbrochen. Erneut ging
die gesamte Flotte verloren. 53 Motorschiffe
und Dampfer mit insgesamt 459600 Tonnen
Tragfähigkeit waren versenkt, beschlagnahmt
oder mußten abgeliefert werden.
Die Voraussetzungen für den Wiederaufbau
waren noch weitaus schlechter als nach dem
ersten Krieg. Deutschen Reedereien war der
Zugang nach Übersee für viele Jahre
verschlossen. Einen schwachen Ersatz fand
man anfangs in der Beschäftigung im Nord-/
Ostsee-Gebiet mit kleinen gecharterten und
angekauften Schiffen. Ein weiteres Feld war
auch das Bergungsgeschäft in den bremischen
Häfen und auf der Unterweser, wo zahlreiche
Wracks beseitigt oder gehoben werden mußten.
Sogar Rundfahrten um Helgoland und nach
Wangerooge wurden durchgeführt. Alles von
der ursprünglichen Aufgabe weitab liegende
Beschäftigungen.
Zu Weihnachten 1950 konnte, 5 Jahre nach
dem deutschen Zusammenbruch, der erste
Übersee-Liniendienst der DDG „Hansa"
wiederaufgenommen werden, und zwar
zwischen dem europäischen Nordkontinent
und den Häfen des Persischen/Arabischen
Golfs. 3 Schiffe standen hierfür zur Verfügung,
die bis dahin in der Trampfahrt eingesetzt
worden waren. Es handelt sich um den
Dampfer „Argenfels" (10277 tdw), der kurz vor
seiner Fertigstellung während des Krieges
durch Bombentreffer auf der Elbe versenkt
und inzwischen mit eigenen Mitteln wieder
gehoben worden war, um den an das Ausland
abgelieferten und zurückgekauften Dampfer
„Greiffenfels" und um das Motorschiff
„Axenfels".
Der weitere Wiederaufbau der „Hansa"-Flotte
ging langsam vonstatten. Es fehlte nicht nur
an Kapital. Vor allem die der deutschen
Schiffahrt auferlegten Beschränkungen in den
ersten Nachkriegsjahren stellten ein großes
Hindernis dar. Als die Einschränkungen für
die deutsche Schiffahrt und den deutschen
Schiffbau schließlich fielen, wurden neue, der
Zeit gemäße und den technischen Anforderungen entsprechende Schiffe konzipiert und in
Fahrt genommen. Die ersten Nachkriegsbauten waren Motorfrachter von je 11000
Tonnen Tragfähigkeit und 12 Knoten
Geschwindigkeit. Diese Schiffe der „Bärenfels"Klasse waren ein völlig neuer Typ: Die
Maschinenanlage war achtern im Schiff
angeordnet, die Brücke auf dem Vorderschiff,
so daß große freie Decks für die Beförderung
schwerer und sperriger Investitionsgüter zur
Verfügung standen. Angesichts der in den
meisten Häfen fehlenden Kräne für überschwere Ladungsstücke wurden die drei ersten
Neubauten mit Ladebäumen ausgerüstet, die
bis zu 205 Tonnen Hebekraft hatten. Das war
zu jener Zeit ohne Beispiel.
Eine Weiterentwicklung stellten die dann
gebauten 8 Schiffe der „Lichtenfels"-Klasse dar.
Sie wurden in den Jahren 1954 - 1956 in Dienst
gestellt und verfügen über eine Tragfähigkeit
von 8700 Tonnen. Um möglichst viel Decksraum für Schwergutladung zu gewinnen,
wurde die Brücke jetzt ganz vorn auf der Back
angeordnet, so daß zwischen den achteren
Aufbauten und der Brücke ein freier Decksraum mit 77,5 m Länge entstand. Die Lukenabmessungen konnten jetzt größer werden
als üblich.
Die Schiffe erhielten ein neuartiges Schwergutgeschirr, das es möglich machte, den
120-Tonnen-Schwergutbaum nach vorn und
achtern durchzuschwingen, das sogenannte
Stülckengeschirr, das seinerzeit gemeinsam von
der damaligen Stülckenwerft (heute Blohm &
Voss, A.G., Hamburg und der „Hansa"
entwickelt wurde. Mit einem Baum konnten
nach dem neuen System zwei große Luken
bedient werden. Besondere Sicherheit und
große Schnelligkeit bei der Bearbeitung von
Schwergütern waren weitere Vorteile, so daß es
auf allen nachfolgenden Neubauten der
„Hansa" Verwendung fand. Das Schwergutgeschirr der „Lichtenfels"-Klasse wurde 1965
übrigens auf 140 Tonnen erhöht, um den Abladern noch bessere Möglichkeiten zu bieten.
Die nächsten Serien kombinierter Linien- und
Schwergutschiffe erhielten eine größere
Tragfähigkeit und stärkere Antriebsmaschinen.
Die Geschwindigkeit wurde dadurch auf 19 und
20 Knoten gesteigert. Darüber hinaus wurden
die Schiffe immer nach dem neuesten Stand
der Technik ausgerüstet.
Freilich wurde nach dem Kriege nicht nur die
Flotte für die traditionellen Linien und für die
Trampfahrt im Rahmen von Schwerguttransporten wiederaufgebaut, die Reederei
wandte sich auch völlig neuen Betriebszweigen
zu. Die verfolgte Diversivikation hat zum Ziel,
die Risiken im Schiffahrtsgeschäft auf eine
möglichst breite Grundlage zu verteilen. So
wurden neben der Linien- und Schwergutfahrt
die Containerfahrt, Versorgungsschiffahrt und
inzwischen auch die Gastankerfahrt aufgebaut.
DIE LEITENDEN MÄNNER
Drei Namen sind im wesentlichen mit der
DDG „Hansa", mit deren dreimaligen Aufbau
und mit ihrer durch die Unternehmensgeschichte stets einhergegangenen großen
Geltung verbunden. Dies sind Oltmann
Johann Diedrich Ahlers, der die Reederei
sicher über die Anfangsschwierigkeiten
hinwegbrachte und deren ersten Aufstieg
maßgeblich beeinflußte, der Name Helms,
jetzt in der dritten Generation am Steuer des
Unternehmens, und Georg Heinemann.
Hermann Helms hatte die Geschichte der
„Hansa" von 1909 bis 1940 gesteuert. Seit den
20er Jahren ist die Geschichte der „Hansa" mit
seinem Sohn Konsul Hermann Helms
verknüpft, der während fast eines halben
Jahrhunderts immer wieder der Motor des
Unternehmens war. Unlösbar ist mit seinem
Mut und seiner Weitsicht der Wiederaufbau
der Reederei nach dem letzten Kriege
verbunden. Im Jahre 1969 aus dem Vorstand
ausgeschieden, ist er heute Vorsitzender des
Aufsichtsrates der DDG „Hansa".
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MS ‚ STERNENFELS', BAUJAHR
LINIENFRACHTER MIT EINRICHTUNGEN ZUR KADETTENAUSBILDUNG
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DIE FLOTTE
Schiff
Reg: To.
Brutto
Tragfähigkeit/To.
Schwerguteinrichtung
mit einer
Tragfähigkei v. To.
SchwergutFahrgasteinrichtungen
Kombinierte Linien- und Schwergutfrachter
MS Bärenfels
MS Birkenfels
MS Braunfels
MS Crostafels
MS Falkenfels
MS Hohenfels
MS Kandelfels
MS Kybfels
MS Lichtenfels
MS Liebenfels
MS Lindenfels
MS Marienfels
MS Neidenfels
MS Neuenfels
MS Ockenfels
MS Rabenfels
MS Schönfels
MS Spitzfels
MS Treuenfels
MS Uhenfels
MS Wachtfels
MS Wallenfels
MS Wasserfels
MS Werdenfels
MS Wildenfels
MS Steinfels
MS Sternenfels
MS Stockenfels
MS Stolzenfels**
6 974
9 442
6 977
9 442
9 442
9 433
7 311
9 427
6 641
6 663
6 694
6 634
6 632
6 617
6 660
6 642
9 442
9201
9 255
10 363
9 555
9 555
9 555
9 555
9 555
10 588
10 670
10 590
10 590
10 690
12 991
10 869
12 991
12 991
12 991
10 646
12 991
8 650
8 588
8 715
8 728
8 725
8 715
8 617
8 674
12 991
12 515
12 700
13 624
12 623
12 623
12 623
12 623
12 623
14 436
14 336
14 436
14 436
205
150
205
150
150
150
165
150
140
140
140
140
140
140
140
140
150
260
260
550
150
150
150
150
150
150
150
150
150
Spezialschwergutschiffe (ro/ro)
MS Brunneck
MS Mariaeck
499
499
**Indienststellung im Laufe des Jahres 1971
1108
928
800
800
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
Schiff
Reg: To
Brutto
Tragfähigkeit/To
einrichtung
mit einer
Tragfähigkeit v. To
Fahrgast-
einrichtungen
MS Argenfels
MS Axenfels
MS Drachenfels
MS Ehrenfels
MS Frauenfels
MS Freienfels
MS Greiffenfels
MS Rotenfels
MS Tripoli
8162
8 584
5 781
5 560
5 772
5 755
6 312
8 057
5496
10 277
12 518
10 312
10 312
10 312
10 312
9 658
10 973
7188
50
50
50
50
50
50
50
50
60
MS Goldenfels
MS Gutenfels
MS Geyerfels**
MS Gruenfels**
10 742
10 742
9900
9900
13 736
13736
11500
11500
479 20'Container
479 20'Container
700 20'Container
700 20'Container
MS Adamsturm
MS Ansgariturm
MS Fangturm
MS lmkenturm
MS Kattenturm
MS Pagenturm
MS Schildturm
MS Steinturm
MS Warturm
MS Martiniturm
MS Pauliturm **
MS Petriturm **
495
498
499
499
496
499
497
499
495
499
499
499
725
745
812
805
845
810
721
689
721
726
720
720
MS Kap Skagen
2115
2 609
Container-Frachter
Versorgungsschiffe
Gastanker
Tankinhalt
total
2 768 cbm
*
*
*
*

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