"Werkstatt unterwegs"

Transcrição

"Werkstatt unterwegs"
August – I, 2013
10.08. – „Sommer im Finkenrech
Naturgedichte heute; 2. Teil;
(s. eigene Zusammenstellung) (http://www.finkenrech.de)
Finkenrech
bekanntes Erholungsgebiet
Ziegen begrüßen mich
Esel am Zaun iaht
Willkommen!
Hochzeit
blumengeschmücktes Auto
Bräutigam lächelt stolz
schlanke Braut in Weiß
Tagesglück
beide: Barbara W.
Sonnenhüte und
Sommerastern –
buntes Stelldichein
im Finkenrech
MMK
Aus alten Gärten
Hummel summen
um blaue Sterne
zittern aufgeregt
die Blütenhüllen des Rittersporn
neigen sich Gladiolenschwerter
flüsternd dem Salbei zu
und
Anemonen begrüßen schon den Herbst
doch dann
lauschen alle gebannt
dem Farbenfeuerwerk im Dahlienbeet
Juliane R.
Blüten des Sommers
von Schmetterlingen umgarnt
Sonnenhut lädt ein
Irmgard E.
Stille
ferne Motorengeräusche
Flugzeug und Segler
verschwinden hinter den Wolken
Ruhe
Barbara W.
Grün eingefasst
flirten Goldruten mit
Kugeldisteln
MMK
Über dem Finkenrech
Wie prachtvoll mag
er wohl von oben sein
dieser bunte Garten
Der Pilot des
Motorseglers
kann sich nicht sattsehen
und kreist und
kreist und
kreist
Taglilie
lärmig unter den Wolken
MMK
Für
einen Tag
einen einzigen Tag
zeigt die Blüte in
verschwenderischem Leuchten
ihre Feuerfarben
MMK
Sonnenblume
Auf dem Parkplatz
liegt ein Schatz
ein Schatz der Natur
Wer war das nur?
Die Blütenblätter sind welk
leuchten trotzdem in zartem Gelb
schlaff hängen die grünen Blätter
bei diesem sonnigen Wetter
plattgedrückt der dicke Stiel
irgendjemand tat es kühl
Weggeworfen diese Blüte
Gott behüte!
Blumenwiese
am Ortseingang
von Ballweiler erblüht
im Frühling gesät vom
Orts-Imker
Barbara W.
Barbara W.
Sommertaumel
Im Lavendelfeld
fange ich den Sommer
im Kopf
das Flügelschwirren
eines ganzen Bienenvolkes
blassblauer Duft
bleibt an meinen Händen
zurück
Juliane R.
Den Spätsommer
künden sie an
die sanften Schwestern der
glutfarbigen Frühjahrsanemonen
begleiten in Rosa und Weiß
uns in den Herbst
MMK
Als sei sie
die Herrscherin
über Land und Mensch
steht sie breitblättrig und
mit Stachelfrüchten
mitten im Sommergün
Bald glänzen ihre
Kastanien zwischen
feuerfarbenem Laub
MMK
Als müsse sie
sich behaupten gegen
die weit ausladenden Bäume
steht die junge Tanne
weißzapfig am Rand und
zieht meinen Blick auf sich
Kastanie
MMK
Am Eingang des Dorfes
ein mächtiger Kastanienbaum
Jahrhunderte alt
ein Naturdenkmal
Der Tulpenbaum
Die ersten Blütenknospen
duften nach Sommer
In ihrem Schatten
werden Feste gefeiert
während die Kastanie
eifrig Früchte bildet
Stachelige Hüllen krachen herunter
platzen knallend auf
Kugeln springen heraus, braunglänzend
Kinder sammeln sie zum Basteln
Bauern werfen sie ihren Schweinen vor
Die Kastanie löst sich geräuschlos
von ihren herbstgelben Blättern und
tritt in die Winterruhe
Barbara W.
Groß und prächtig
steht er dichtbelaubt im Park
fleischiges sommergrünes Blattwerk
verdeckt seine Zweige
Große gelbe Blütenblätter
färben das Sommergrün
wiegen sich rhythmisch
im Takt geheimnisvoller
Marschmusik
Vorsicht, alle Teile dieser Schönheit
sind giftig für uns Menschen!
Barbara W.
Kahle Äste knarren im Frost
bis der erste Sonnenstrahl
knisternd die Blüten aufbricht
auf die ein Summen ungeduldig wartet
wohlig rauschend räkelt sich das Blattwerk im Wind
um später erschöpft und welk auf der Erde zu rascheln
Juliane R.
Baum
Hin zur Erde
wächst sein grünes Sommerhaar
fällt herab als Schattenvorhang
im warmen Wind
streichelt es die Steine
MMK
Die Schattenzeiger
der Sonnenuhren takten
die Zeit
Akazie
Zieht eine Wolke heran
erliege ich der Illusion
von Zeitlosigkeit
MMK
Leise weckt dich
der Frühlingswind
Bald verströmen
deine weißen Blüten
zarten Duft
Schon naht der Sommer
sonnenstark
Saftig grün dein Blätterwerk
Liebenden schenkst du
deinen Schatten
Schmuckkörbchen (Cosmea)
Zart wiegen sich
elegante Blüten
purpurfarben, rosa, weiß
auf langen Stielen in
der Sommerbrise
Ihre duftigen Blätter
tanken Sonnenwärme
Der Wind lässt sie klingen
wie Glöckchen an Weihnachten
Ich höre dein Abschiedslied,
wenn der Herbstwind
allen Glanz verweht
Deine bunten Blätter
am Boden zertreten
Barbara W.
Der Winter hüllt in kaltem Begehren
deine Zweige in Eis und Schnee
Deine Wurzeln schlafen –
unter der Erde ist es warm
Weidenkätzchen
Das Winterende
läutet es ein
mit seinen wispersanften Kätzchen
Bald schon lachen leise
grüne Blättchen
treiben gewichtig sich brüstend
dem Sommer zu
bevor sie
im späten Herbst
fallend
verstummen
MMK
Bald weckt dich wieder
der Frühlingswind.
Irmgard E.
Zikaden spielen auf ihren Geigen
in heißen Augustnächten
auf zum letzten Sommertanz
Werfen helles Zirpen
durch die Stille
über abgeerntete Felder
Der letzte Tanz
Sommerausklang
Letzte, sonnendurchflutete Sommertage
im Lerchengesang.
Ein Aquarell des Herbstes
nebelkalten Winteranfang zu verklären.
beide: R. M. Brunetti
Du, in deinem weitschwingenden Rock
aus roten, seidigen Blütenblättern,
biegst dich im wehenden Wind
zwischen den Ähren,
auf Kornfeldern und Wiesen
im wiegenden Tanz.
Ein sanfter Rausch
aus roten Flügeln,
umrahmt von blauen Sternen.
Kornblumenaugen hängen
an deinem flatternden Wirbeln
mit umarmendem Leuchten.
Rauschend in Dur und Moll
singen die goldenen Ähren
ihre Melodie im
Windharfenrhythmus.
R. M. Brunetti
Buchsbäumchen
Ein Zweiglein klein
mit Wurzeln fein
wurde gehegt
und gepflegt
gesteckt in nahrhafte Erde
dass aus ihm etwas werde
Langsam und mit der Zeit
wurde es groß und breit
königsgrün glänzten die Blätter
trotzten Sommer- und Winterwetter
Da entdeckten die Tauben die Pflanze
flogen hin und beäugten das Ganze
Sie rissen ihm Zweige ab
und das nicht zu knapp
bedeckten die Blätter mit ihrem Dreck
da blieb dem Buchsbaum die Puste weg.
Am Rande aber
ein Zweiglein klein
mit Wurzeln fein …
Barbara W.
Liebelei
Lichtkönigin Lucia
eine Rose
lehnt sich an
Rouge Kardinal
die Waldrebe
unerfüllte Sehnsucht seufzend
Juliane R.
Durch Dornröschens
verwunschenen Garten zieht
Rosenduft unzähliger Blüten
Im Märchen bin ich
gefangen
Der Rosengarten
Ein Rosenteppich
Blüte an Blüte
MMK
Sie duften betörend
und riechen nach Erde
wiegen sich im Windhauch
nach dunklem Trommelwirbel
Veredelte Rosen haben sich
in Sträuchern versammelt
wachsen dicht an dicht
an langen Zweigen
duften berauschend
und neigen sich einander zu
im Takt leiser Liebeslieder
An schmiedeeisernen Glückslauben
winden sich die Kletterrosen empor
Sonntagsduft für die Liebenden
Himmelschöre den Verliebten
Hochstammrosen –
Königin der Rosen
Edle, alte Sorten
tragen vornehme Namen
haben Königinnen und
Edelfrauen als Paten
Rosengarten
betörende Düfte
vom Windhauch herangetragen
Knospen, voll erblühte Farbenpracht
Naturwunder
Stolz recken sie
ihre wehrhaften Zweige
dem Himmelsblau entgegen
Der Wind wiegt sie
im Klang festlicher Hofmusik
Barbara W.
Barbara W.
Nähe
Rote Blütenpracht
entzündet auf hohen Stamm
vor Lavendelblau
Sommer
über Altland
wo der Himmel so nahe ist
Träger Wolkenzug
Rosenschatten auf Wegen
Sommerhimmelblau
MMK
Damals –
war es Spätherbst
bunte Drachen
in Kinderhänden
flogen
mit unseren Blicken
dem Himmel entgegen
Nur eine kurze Weile
blieb uns noch –
du bist gegangen
Nun stehe ich
allein
hier
am Hügel über Altland
inmitten
einer bunten
Blumenwiese und
duftenden Kräutern
die Weite des Feldes
mit meinen Blicken umarmend
wissend
du bist bei mir
Irmgard E.