Notizen 1978 03 - Ratsfraktion DKP Bottrop
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Notizen 1978 03 - Ratsfraktion DKP Bottrop
Aus dem Inhalt: Bald geht es auf große Ferienreise Kommt das „Aus" für den Süden? aus Bottrop und Kirchhellen Soll H "Itler weiter Ehrenbürger von Bottrop bleiben? OB Wilczok will „olle Kamellen" nicht aufwärmen Sparkasse : Gewinn 4,6 Mio. Stolze 4,6 Millionen DM Gewinn hat die Stadtsparkasse 1977 „erwirtschaftet" . Das ist mehr als doppelt so viel wie 1976. Von diesem Gewinn will der Verwaltungsrat nur 10 Prozent für gemeinnützige Zwecke ausgeben. über 4,1 Mill . gehen in die „Rücklage". Die DKP hält es für sinnvoller, damit das Schwimmbad im Volkspark Batenbrock und das Jugendhaus in Boy zu bauen . Doch SparkassenVerwaltungsrat Wilezok will nicht! DKP für das alte Wappen Man höre und staune : Adolf Hitler, der Führer des Nazireiches, dem unser Volk die größte Schande seiner Geschichte zu verdanken hat, war und ist auch heute noch Ehrenbürger von Bottrop. Wir möchten ihm diese „Ehre" aberkennen. Jedoch OB Wilezok will solche „ollen Kamellen" nicht „aufwärmen" . Bei der Durchsicht von alten Akten zur Vorbereitung des 25 . Jahrestages der Großstadt Bottrop, stießen wir auf den Hinweis, daß die Bottroper Stadtverordneten am 7. April 1933 „einstimmig und begeistert" Hitler die Ehrenbürgerschaft angetragen hatten . Im Jahrbuch der Stadt von 1933 heißt es dazu : „Nach den einzigartigen Leistungen der nationalsozialistischen Regierung war es vielen ein Herzensbedürfnis, ihre Dankbarkeit durch ein sichtbares Zeichen darzutun ." Und Hitler antworte- te am 10 . Mai 1933 : „Die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes von Bottrop erfüllt mich mit aufrichtiger Freude ." Aufgrund der „einzigartigen Leistungen" der Nazis, die 50 Millionen Menschen mit dem Leben bezahlten, betrachten wir es als unsere Pflicht gegenüber seinen Opfern und unseren Bürgern, dessen „Ehrenbürger" ohne Zögern für ehrlos zu erklären . Doch OB Wilczok ist nicht bereit, diese Anregung aufzugreifen . Soll dieser Ehrenbürger bleiben? (Weiter auf Seite 4) 1.-Mai-Aufruf des 06'B h Das Recht auf Arbeit verwirklichen! Die Zukunft sichern! Diese Forderungen erhebt der Deutsche Gewerkschaftsbund in seinem Aufruf zum 1. Mal. „Das Recht auf Arbeit gehört zu den Grundrechten der Menschen. . . Dieses Grundrecht kann nur durch Vollbeschäftigung gesichert werden . Das A und 0 jeder Wirtschaftspolitik muß lauten : Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze ." Nehmt teil an der Maidemonstration des DGBI 11 .00 Uhr ab Berliner Platz, 11 .30 Uhr Kundgebung auf dem Rathausplatz . In der Ratssitzung am 25. April will die DKP-Fraktion beantragen, das alte Bottroper Wappen beizubehalten . Nachdem der Hauptausschuß den DKPAntrag abgelehnt hatte, die Bürger über beide Wappen-Vorschläge selber abstimmen zu lassen, ist das die bessere Lösung . DKP : Laßt die Bürger mitreden! Stadt kauft RWE-Aktien Die Stadt Bottrop hat RWE-Aktien im Nennwert von ca. 700 000 DM zum Preis von 1,26 Mill . DM gekauft . Damit besitzt die Stadt RWE-Aktien von über 4,2 Mill . Nennwert . Auf diese Weise nimmt die Stadt am Dividendensegen von RWE teil, der 1977 schon 17 Prozent betrug . Der Bürger bezahlte es mit höheren Strompreisen . Seit 25 Jahren ist Bottrop Großstadt . Die City hat sich seither gut gemausert. In der kommenden Ratssitzung am Dienstag, dem 25 . April, um 16 Uhr wird ein wichtiges Projekt zur Abstimmung stehen . Es geht um die Stadtentwicklungsplanung für Bottrop . Was sich dahinter verbirgt, macht unser Report auf Seite 3 deutlich. Die Verwaltung, unterstützt von SPD und CDU, vertritt die Ansicht, man solle die globale Planung beschließen, ohne den Bürger zu fragen. Wir meinen : Seid wachsam! Sonst geht Euer Stadtteil leer aus! Die Bürger sollen erst bei den Detailplänen zu Wort kommen . Dann kann der Zug schon abgefahren sein. Deswegen : Laßt die Bürger jetzt mitreden! Notizen aus Bottrop und Kirchhellen Seite 2 Die Lohn~chlüase haben in den Betrieben Kritik ausgelöst Recht auf Arbeit sichern Gewerkschaftliche Zurückhaltung / Riesengewinne der Bosse Die Lohnabschlüsse in den verschiedenen Wirtschaftszweigen sind in den Betrieben auf harte Kritik gestoßen. Tarifanhebungen von vier oder fünf Prozent sind einfach ungenügend angesichts der unverschämten Gewinne in den meisten Industriezweigen . Von Irmgard Bobrzik Vielfach wird Fortschritt mit dem Glauben an die moderne Technik gleichgesetzt . Moderne Technik, das ist wissenschaftlicher Fortschritt, das ist somit auch Fortschritt für die Menschen, für die Gesellschaft . Aus dieser Sicht heraus wird behauptet, daß diejenigen, die sich gegen die Einführung neuer Techniken zur Wehr setzen, weil damit Arbeitsplätze wegrationalisiert werden, gegen den Fortschritt eingestellt seien . Demgegenüber sage ich : Fortschritt ist, was dem Menschen, was der Befriedigung seiner Bedürfnisse, der Entfaltung aller seiner Fähigkeiten dient . Zugespitzt : Nicht an der Technik, sondern am Menschen entscheidet sich der Fortschritt . Nehmen wir das Beispiel Stahl : Mit hochmodernen Anlagen wurden Zigtausende von Arbeitsplätzen vernichtet. Und jetzt steht die hochmoderne Technik ungenutzt herum. Zu 56 Prozent ist zur Zeit bei Stahl und Eisen die Technik ausgelastet . Da sagen wir : Richtig wäre gewesen, nicht Aufplanlos zu investieren, Teufel-komm-heraus sondern durch geplante Technik Arbeitsplätze zu erhalten . Über den Fortschritt entscheidet also nicht die Technik, sondern fürwen sie eingesetzt wird . Wenn mit ihr Arbeitsplätze vernichtet werden, ist dies reaktionär . Schuld daran ist nicht die Technik, sondern die Unternehmer, die sie gegen die Arbeiter einsetzen . Die Arbeiter und Angestellten fühlen sich von der konzentrierten Propaganda der Unternehmer und der Medien massiv überfahren . Die Appelle der Regierung wirkten ebenfalls auf die Gewerkschaften ein . Unter diesem Druck kamen in der Metallindustrie und im öffentlichen Dienst Abschlüsse zustande, die mit 5 bzw . 4,5 Prozent erheblich unter den Forderungen liegen . Die Kollegen fragen mit Recht, warum sie weiterhin verUnternehmer weitere Leistungssteigerung und erhöhte Rationalisierung betreiben. Durch Verzicht bei den Löhnen wurde kein einziger Arbeitsplatz gesichert, das hat sich mittlerweile klar herausgestellt. Im Gegenteil . Wenig Lohn bedeu- DKP lädt ein zur Maifeier Deswegen sage ich : Das Kernproblem besteht darin, wer über die Technik verfügt. Mitbestimmung, demokratische Kontrolle, Investitionskontrolle sind erste Schritte auf dem Weg, die moderne Technik für den Menschen nutzen . Zum Beispiel für Arbeitszeitverkürzung, für Lohnerhöhungen dank wachsender Produktivität, für Qualifizierung der Arbeit und der Ausbildung. Am Sonntag, dem 30 . April, führt die DKP ihre Maifeier in der Matthias-Claudius-Schule, Welheimerstraße, durch . Beginn : 19.00 Uhr. Es wirken Künstler des Dresdner Staatstheaters mit . Zum Tanz spielt dann das Stern-Quartett . Eintritt : 3,50 DM. Sprechstunden der DKP-Fraktion Dienstag und Donnerstag 17-19 Uhr Wer aussperrt, der gehört eingesperrt Die Streiks in Druck- und Metallindustrie zeigten die wahren Machtverhältnisse Genutzt hat es den Herrschaften in den Unternehmer-Zentralen nichts. Die brutale Massenaussperrung von Druckern und Setzern und von 150 000 Metallarbeitern in Baden-Württemberg hat in den letzten Wochen viele Menschen die Augen geöffnet. Und sie haben erkannt, daß es zwischen den großen Bossen und den Arbeitern keine Sozialpartnerschaft geben kann. Denn über Nacht war Schluß mit den Sprüchen pagne finanziert, um das Ansehen der Unternehmer in der Öffentlichkeit aufzupolieren . Das kostete viele Millionen . • Sie war tatsächlich als Kriegskasse gedacht, um einzelne Gewerkschaften bei Streiks in die Knie zwingen zu können . von Sozialpartnerschaft und „lieben Mitarbeitern" . Da wurde wirtschaftliche Macht brutal zum Eigennutz mißbraucht . Da wurde ausgesperrt. Unter klarem Bruch der Verfassung, zum Beispiel in Hessen, wo die Landesverfassung die Aussperrung ausdrücklich verbietet . Die Bosse zeigten ihr wahres Gesicht. Aber in diesen Wochen harter sozialer Kämpfe zeigte sich auch, daß Unternehmerverbände mit ihren Millionen in der I Bottroper gegen Berufsverbote Mit diesen Fragen schlagen wir uns in allen Betrieben herum. Darum demonstrieren wir am 1 . Mai für das Recht auf Arbeit . Vor etwa drei Jahren richteten die großen Unternehmerverbände bei ihrer Zentrale in Köln ein Sonderkonto ein . Diese „Kriegskasse" der Konzerne hatte eine doppelte Aufgabe : • Aus ihr wurde eine große Werbekam- bet wenig Kaufkraft und zuwenig Nachfrage . Und das ist auch di eUrsache für die Absatzkrise in verschiedenen Bereichen . Der Kampf um Lohnerhöhungen ist also durchaus volkswirtschaftlich sinnvoll, obwohl es die Unternehmer gern anders darstellen . Weil das die Kollegen immer klarer erkennen, wächst ihr Unmut. Denn während die Gewerkschaften Bescheidenheit en den Tag legten, kassierten die Bosse Riesengewinne . Wie lange sollen die Arbeiter und ihre Gewerkschaften solo hein Unrecht hinnehmen? rriegsxesse 111{ . :[1L aaliiiaCC1tig sind : • Die Hafenarbeiter durchbrachen ihr Lohndiktat . Ihr Kampf bewies, daß die Solidarität von Millionen stärker ist als die Kumpanei der Millionäre. • Drucker und Setzer zwangen die Bosse zu erheblichen Zugeständnissen . • Die Metallarbeiter in Baden-Württemberg setzen mit ihrer geschlossenen Streikfront fünf Prozent mehr Lohn und eine wirksamere Sicherung gegen Aberuonieruneen bei Ein- führung neuer Techniken durch. • Auch in den anderen Tarifbewegungen mußten die Unternehmer ihre Miniangebote erhöhen . Allerdings zeigte sich : Wo die Kampfentschlossenheit der Kollegen nicht genutzt wurde, blieben die Ergebnisse unbefriedigend . Ganz sicher werden die Kundgebungen und Demonstrationen an diesem 1 . Mai im Zeichen von zwei Forderungen stehen : • für das gesetzliche Verbot der verfassungswidrigen Aussperrung, • für das Recht auf Arbeit. Diese Forderungen sind nicht vom Tisch, wenn die Lohnstreiks dieses Jahres zu Ende sind. Im Gegenteil . In Bottrop gibt es jetzt einen „Initiativkreis gegen Berufsverbote und den Abbau demokratischer Rechte". Betriebsräte, Pfarrer, Lehrer, Schüler, Rechtsanwälte setzen sich für zwei junge Lehrer und einen Bahnbeamten ein, die von Berufsverboten bedroht sind. Sie fordern das Ende der unrechtmäßigen Behördenwillkür gegen engagierte Demokraten . Interessenten können sich an Rechtsanwalt Klaus Böwer, Schützenstr. 18/20 wenden . Kriecher Gerichte helfen Unternehmern gern . So wurde die Gewerkschaft beim Metallerstreik in Baden-Württemberg verdonnert, vor dem Tor eines Betriebes eine 3 m lange breite Gasse für Streikbrecher offenzulassen . Die Gasse wurde so breit, aber nur 50 cm hoch . Da wollten selbst die Kriecher nicht durch . Herausgeberfür den Kreisvorstand der DKP Bottrop/Gladbeck und di DKP-Fraktion des Rates der Stadt Bottrop : Clemens Kralenhorst und Heinz Czrmek . Verantwortlich für den Inhalt : Franz Meichsner. Druck : Plambeck & Co Neuss Notizen aus Bottrop und Kirchhellen Seite 3 Auf de m Weg in eine ,~eue" Stadt Bottrop 25 Jahre Großstadt / Planung ins nächste Jahrhundert bringt Sorgen Es heißt Reisen bildet. Wer Bottrop besucht, erfährt das auf besondere Weise. Im Kirchhellener Norden beeindrucken Wald-, Grün- und Landwirtschaftsflächen . Nur hier und da Anzeichen des Bergbaus. Die Einfahrt in Alt-Bottrop - plötzlich ein anderes Bild . Alte und neue Wohnsiedlungen, fast zufällig verstreut, eine nette Innenstadt, die sich ausweitet und modern mausert. Vom Dachgarten des KarstadtHauses ist das Bottroper Panorama vollständig zu erfassen. Die Fördertürme der Zechen, die Batterien der Zentralkokerei, im Süden die Berge- und Kohlehalden, alles Wahrzeichen des Bergbaus . Am sonnigen Frühlingstag ein - fast romantisches Bild . Doch die Weiterfahrt in den „Süden" über die Prosperstraße, vorbei an den „Alpen" aus Berge und Kohle, über die Welheimer Mark nach Ebel läßt die Schattendasein dieses Panoramas hervortreten . Wenig Grün, Dreck auf den Straßen, viele Altbauten in schlechtem Zustand, kaum eine ansehnliche öffentliche Einrichtung. Hier pulst das Leben mit halber Kraft - oder liegt es schon im Sterben? Ein Stadtteil kann auch sterben Der Besucher erkennt schnell die Besonderheit der Stadt . Sie ist „wild" gewachsen. Um die Zechen Wohngebiete . Falls überhaupt, plante die Bergwerksdirektion. Die Stadt wuchs als Konglomerat separater Stadtteile heran, in denen Leute arbeiten, wohnen und sich versorgen konnten . Mit der Zeche sind frühere Wohngebiete ausge- trocknet oder weggestorben. Höchste Zeit für die Stadtplaner, diese Entwicklung zielbewußt zu steuern . Fragt man auf der Prosperstraße einen Passanten, wie und ob sich in den nächsten Jahren hier etwas ändern wird, zuckt der die Schultern. Was die Bürger nicht wissen, im Planungsamt hat es schon Gestalt angenommen : seit Monaten laufen die Planungen auf Hochtouren. Man will im Stadtgebiet wohnen, Arbeitsplätze und Versorgung besser miteinander in Einklang bringen. Die Stadt soll funktionstüchtiger werden . Die moderne Großstadt, wie sie in der City Gestalt annimmt, und die Vororte der zwanziger oder fünfziger Jahre bilden kein harmonisches Ganzes . Die neue Stadt soll neben der City vier Nebenzentren erhalten . Es sind Boy, Ei- gen, Fuhlenbrock und Kirchhellen . Dort sollen alle wichtigen Versorgungseinrichtungen wie Handel, Handwerk, Wochenmarkt, Ärzte und Gaststätten und folgende öffentliche Einrichtungen vorhanden sein : Schulen, Jugendhäuser, Altentagesstätten, Bezirkssportanlage, Turnhalle, Hallenbad u. v . m . Für den Süden wenig Hoffnung Es ist klar, daß der Ausbau dieser Zentren viel Geld kostet Darum wird die Stadt in den nächsten Jahren nur noch dort Baumaßnahmen fördern . Aber das bedeutet, für das südliche Batenbrock, für Weiheimer Mark und Ebel wird nicht gesorgt. Dieser Raum hat für die Planer keine Zukunft . Man sagt zwar, dort wandern die Bürger ab, daher lohne es nicht, viel zu tun . Es gäbe aber auch die Chance, die Altbauten zu modernisieren, neue Wohnungen zu bauen und die Umwelt zu verschönern, dann könnte die Abwanderung gestoppt werden . Doch die Planer wollen Bottrop enger mit Kirchhellen verbinden . Daher bleibt für den Süden kein Geld . Er wird klammheimlich abgeschrieben. Unsere Reise hat ein paar Probleme sichtbar gemacht und Fragen aufgeworfen. Darüber berät der Rat am 25. April. Wohin wird sich Bottrop entwikkeln? Wir meinen, so nötig die Verbesserungen gen Norden und in den Nebenzentren sind, der Süden darf nicht stiefmütterlich an die Seite gestellt und so wie der Essener Norden den Wünschen der Industrie geopfert werden. Hein Czymek Notizen aus Bottrop und Kirchhellen Seite 4 Wenn „Pate", dann für eine gute Sache Den alten und neuen Nazis endlich .HaIt" gebieten! Ein gutes Wappen für eins von 1937 Die Stadt will erneut Patenschaft über ein Boot der Bundesmarine übernehmen. In Übereinstimmung mit der Bottroper Marine-Kameradschaft soll das Landungsboot „Inger" dazu auserwählt sein . Warum diese Patenschaft? Sie wurde 1963 für einen Minenleger übernommen, der außer Dienst ist. Warum nun Pate über Soldaten, anstatt über Waisenkinder aus Chile oder über eine Werkstatt für behinderte Kinder? Ehrenbürgerschaft tilgen / Nicht immer nur verharmlosen Wir wollen Wappen und Stadtfahne nicht überschätzen, Aber sie sind Symbole der Stadt, bei festlichen Anlässen werden sie gezeigt . Nun verfügt Bottrop über ein gutes Wappen, die Faust mit dem Bergmannshammer. Es symbolisiert seit über 50 Jahren die Bottroper Bergbautradition . Jetzt soll das Kirchhellener Wappen an seine Stelle treten . Wilczok hatte es den Kirchhellenern versprochen. Wir wissen, den Bottropern damals gar nicht bekannt, daß dieses Wappen erst 1937 von der Nazi-Regierung verliehen wurde . Trotzdem versucht Herr Wilczok, seinen politischen Schnitzer von damals zu rechtfertigen . Diesen politischen Stil macht die DKP nicht mit! Proteste gegen die Killerbombe Nicht nur im Ausland gibt es massive Proteste gegen die Produktion Neutronenbombe . der Auch in der Bundesrepublik mehren sich die warnenden Stimmen : Der SPD-Abgeordnete Karsten Voigt hat daran erinnert, daß die einstimmige Ablehnung der Neutronenbombe durch den Hamburger SPDParteitag für Sozialdemokraten in der Partei, im Bundestag und in der Regierung bindend ist. „Nach der Ablehnung durch zahlreiche Parteien, Parlamentsund Regierungsmitglieder in Europa hat es die Bundesregierung in der Hand, die neue Neutronenbombenrüstungsspirale zu stoppen", sagt das Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit. Gegen die Neutronenbombe hat sich Bundeswehrbrigadegeneral Christian Krause ausgesprochen. Die Neutronenbombe werde zum Symptom dafür, wie ernst der Westen die Entspannung noch nehme. Die Kreisdelegiertenkonferenz der DKP Bottrop-Gladbeck schickte an den Bundeskanzler Schmidt ein Protesttelegramm. 185 Physiker der PhysikaliDeutschen schen Gesellschaft haben vor den Gefahren gewarnt, die für unser Land durch die Stationierung der Neutronenbombe entstehen . Ein Nein der Bundesregierung zur Neutronenbombe haben zahlreiche Gewerkschaftstage und Konferenzen gefordert, so der Gewerkschaftstag der IG Druck und Papier, die DGBBundesjugendkonferenz und die Landesbezirkskonferenzen des DGB in Hessen und NordrheinWestfalen . Nach 1945 war es einhellige Meinung, ein für allemal Schluß zu machen mit der braunen Pest . Doch sie wieder. marschieren Im letzten Jahr gab es über 100 „Kameradschaftstreffen" alter SS-Abteilungen unter ihren alten Namen „Totenkopf", „Adolf Hitler" und ähnlichem . In Bottrop marschierte letztes Jahr am 1 . Mai eine Horde Neonazis mit Uniformen und Trommeln durch die Stadt . Die Buchläden werden überschwemmt mit Literatur, in der die Nazizeit verharmlost oder gar verherrlicht wird. Im Spiegel war zu lesen, welch erschreckende Unkenntnis unter Kindern und Jugendlichen über diese Jahre herrscht . Die Fernsehsendung „Wotans Erben" zeigte, wie die Ju- gendverbände der Nazis militaristischen Geist, Rassen- und Völkerhaß unter den jungen Menschen verbreiten. Vor den Gerichten unseres Landes werden die alten KZ-Wärter mit Samthandschuhen angefaßt, während ihre ehemaligen Opfer wie Schuldige behandelt und verunglimpft werden . Anschläge auf Parteiund Gewerkschaftsbüros, geschändete Friedhöfe, Überfälle auf demokratische Veranstalheute tungen. Das ist Wirklichkeit . Und selbst Gerichte finden sich, der NPD ihren Segen zu geben, sie verstößt angeblich nicht gegen unsere Verfassung. So geht die Saat auf. Jetzt rufen die verschiedensten Verbände ehemali- ger Widerstandskämpfer aus ganz Europa zu einer großen Demonstration und Kundgebung in Köln auf. Sie fordern die Auflösung der SS-Verbände und die Unterbindung jeglicher Nazipropaganda . Sie tun es aus der Sorge heraus, daß ein zu spätes Erwachen schon einmal in großem Unheil geendet hat . Wehret den Anfängen! Hitler ist Ehrenbürger der Stadt Bottrop. Angesichts der grausamen Vergangenheit und angesichts der gegenwärtigen Entwicklung ist es für den Bottroper Rat eine Pflicht, diese Schande zu tilgen . Bottrop darf kein Wasser auf die Mühlen der Nazis kippen . Ein deutliches Zeichen setzen - die Ehrenbürgerschaft Hitlers löschen! Neonazis unterwandern den DAV „Die Bedrohung aus dem Osten wächst und wächst, da sind wir gezwungen, so eine Bombe zu bauen ." Am 29. April veranstaltet der sogenannte Deutsche Arbeitnehmerverband (DAV) eine Festveranstaltung zum 1 . Mai in der Berufsschule . Dieser Verband, der sich zunächst als Spalterorganisation im Bergbau bildete, fischt im doppelten Sinne im Trüben : Den gutgläubigen Anhängern gibt man sich als Sozialhilfeverein . Zugleich unterwandern führende Leute der NPD den Verband. Einer der Hauptwerber für die Veranstaltung ist Rakic . Wem will der DAV die Hasen zutreiben? Warum Carter vertagen mute CDU-Fürsten wie Kohl und Strauß gieren nach der tödlichen Neutronenbombe Kohl bettelt. Kohl schimpft . US-Präsident Carter hat nämlich die Entscheidung, ob die Neutronenbombe gebaut werden soll, erneut vertagt . Daran ändert auch der Blitzbesuch von Außenminister Genscher in Washington nichts, der Carter zu einem raschen Ja drängen wollte . Sicher nicht ohne Einverständnis des Kanzlers . Aber Mr. Carter vertagte die Entscheidung . Dafür gab es vier handfeste Gründe : Warum Mr. Carter sein Ja vertagte • Eine UN-Sondertagung über Abrüstungsfragen steht vor der Tür. Und Mr. Young, der UN-Chefdelegierte der USA, hatte seinen Präsidenten seit Wochen gedrängt, weil ein Ja zur Neutronenbombe von vielen Ländern als Ja zu einem neuen Wettrüsten gewertet würde . • Frankreich, Dänemark, Norwegen, Finnland haben nein zur Neutronenbombe gesagt . Carter befürchtete, daß der Bau der Neutronenbombe die Risse in der NATO vertiefen würde . • Ein Ja des US-Präsidenten hätte die SALT-Gespräche mit der Sowjetunion total blockiert. Es wäre das Signal für eine neue Runde des Wettrüstens. Die USA stünden als Entspannungs- und Abrüstungs-Saboteur vor der ganzen Welt da. • Die internationale Pro- testbewegung gegen diese neue Massenvernichtungswaffe nimmt zu. Schrott für teures Geld? Eins ist klar : Wenn die westeuropäischen Staaten die Stationierung der Neutronenbombe ablehnen, dann hätte diese Waffe nur noch Schrottwert. Sie hat zwar eine mörderische, aber nur eine begrenzte Wirkung . Ihr Einsatz von amerikanischem Boden aus ist sinnlos. Aber : Würde sie auf dem Boden der Bundesrepublik stationiert und von der NATO im Ernstfall eingesetzt, dann würde sie den großen Atomkrieg provozieren . Und ausgerechnet unser Land, das sie angeblich schützen soll, wäre der erste Kriegsschauplatz . Nun weiß man, was man wählt Im Wahlkampf hat sich der CDU-Vorsitzende Kohl gern als „christlicher" Politiker feiern lassen . Aber mit christlicher Nächstenliebe hat das wohl nichts zu tun, wenn er heute darum bettelt, die Neutronenbombe zu bauen und hier zu stationieren . Wer künftig CDU wählt, der muß wissen, wofür er stimmt : Er stimmt dafür, noch mehr Atombomben auf deutschem Boden zu lagern. Und er stimmt dafür, daß unser Land im Ernstfall zur Zielscheibe eines alles vernichtenden Atomkrieges wird. Clemens Kralenhorst Notizen aus Bottrop und Kirchhellen Seite 5 Eine gute Bilanz : doppelt so viele DKP-Mitglieder Keine Flügel- und Postenkämpfe 120 Delegierte und Gäste nahmen an der Kreisdelegtertenkonferenz der DKP Bottrop/Gladbeck am 2. April teil. Nach zwei Jahren ging es um eine Bilanz der politischen und organisatorischen Erfolge und um die künftigen Ziele der DKP. Delegiertenkonferenz der DKP Bottrop/Gladbeck im Freizeithaus des Revierparks Vonderort : Die Delegierten sind engagiert . In der vorderen Reihe Veteranen als Gäste der Konferenz (Foto oben) . 27 Redner prägten die lebhafte Debatte . Hier spricht der SDAJVorsitzende Hans-Peter Kranes über Jugendpolitik (Foto rechts) . Bei der DKP gibt es keine Rivalität zwischen Bottropern und Gladbeckern . Ratsherrin Irmgard Bobrzik und Ratsherr Robert Farle (Gladbeck) arbeiten gut zusammen (links) . Fotos : M. S. Viele waren das erstemal auf einer solchen Konferenz . Sie erlebten einen Tag, der bewies : Die DKP ist eine interessante Partei, sie ist die Partei der arbeitenden Menschen und der Jugend. In den letzten zwei Jahren hat sich die Mitgliederzahl in Bottrop und Gladbeck verdoppelt . Alle konnten von guten und erfolgreichen Aktionen für die Bürger beider Städte berichten . Betriebsarbeit, Berufsverbote, Jugendfreizeit, Bürgerberatung, Schulpolitik, die Lage der arbeitenden Frauen, Lohnkämpfe, die Entwicklung im Bottroper Süden, das sind in Stichworten nur einige der „heißen Eisen", die auf der Konferenz angepackt wurden . Zu allem wurden Vorschläge vorgelegt, wie für die Bürger Bottrops und Gladbecks Verbesserungen erreicht werden können . Franz Meichsner konnte in seinem Referat mit Zufriedenheit feststellen, daß die DKP in Bottrop und Gladbeck schon viel erreicht hat, daß sie sich aber damit nicht zufriedengeben kann, daß sie noch viel Kraft und Elan, viel Ideen und Sachverstand braucht, um das neue gesteckte Ziel zu erreichen : noch mehr kommunistische Abgeordnete in die beiden Rathäuser, damit der „Mann von der Straße" seine Interessen besser geltend machen kann . Die Konferenz sandte an die streikenden und ausgesperrten Metaller in Baden-Württemberg ein Solidaritätsschreiben . Ein Telegramm ging an die Bundesregierung, dem Bau und der Stationierung der Neutronenbombe nicht zuzustimmen . Ein Antrag fordert Maßnahmen zur Überwindung der Jugendarbeitslosigkeit in Bottrop . In der DKP ziehen alle an einem Strang : Keine aufreibenden Flügelkämpfe um Posten und Pfründe bei den Wahlen, sondern große Einmütigkeit für den Kreisvorsitzenden Franz Meichsner, seinen Stellvertreter Ferdi Kroll und die weiteren Mitglieder des Kreisvorstandes . Neue Erfolge erzielen da lohnt sich's, mitzumachen . Die DKP braucht noch viele aktive Mitarbeiter. Schwerpunkte künftiger Arbeit sind die Stadtplanung, Jugendfreizeitprobleme und Schulpolitik. Dann wird der Wahlkampf zielstrebig angegangen . Die DKP will dabei ihre Fraktion vergrößern . Notizen aus dem Rat Eine klasse Ferienreise Anstelle von Dr. Stammkötter (früher CDU) wollte die CDU jetzt ihren Willi Vogler in die Flugplatzgesellschaft gewählt sehen . Die Niederlage bei der Abstimutung wirkte darum doppelt peinlich. Es wird darüber geredet, daß Klaus Strehl, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD, Stadtkämmerer in Bottrop werden soll. Aber die Amtszeit von Dr . Stammkötter dauert noch 5 Jahre. Jetzt kursiert die Frage, ob Stammkötter etwa abgefunden werden und Strehl mit CDU-Hilfe ins Amt kommen soll? Ganz klar - es geht um schöne Ferien mit Spaß, Spielen, Sport, um Wanderungen, Ausflüge, Kinderfeste, Herumtoben, Ausruhen, gut essen und um alles weitere, was Kinder in den Ferien gern mögen . Es geht um die klasse Kinderferienfahrt, die von der DKP-Rats- fraktion zusammen mit der Kinderorganisation Junge Pioniere alljährlich durchgeführt wird . Ferienziel ist die DDR. Die Fahrten gehen vom 4. 7 . bis 22. 7 . 1978 oder vom 25 . 7. bis 10. 8. 1978 . Anmeldungen nehmen alle Mitglieder der DKP entgegen . Die Thyssen Industrie AG hat Grünflächen an der Welheimer Straße an die Stadt verkauft . Die Forderung des Konzerns lag rund 60000 DM über den vom Gutachterausschuß geschätzten 276000 DM. Nach Einspruch eines Aus- schusses kaufte dic Stadt das Gelände für 300 000 DM . Der Planungsausschuß sprach sich mit den Stimmen der SPD dafür aus, die Grünfläche hinter Forsthaus Specht für eine kommerzielle Tennishalle freizugeben . Während es der CDU nur darum ging, einen ihr nahestehenden Tennisverein dort unterzubringen, forderte Ratsherrin Bobrzik für die DKP, diesen Raum für eine öffentliche Freizeiteinrichtung zu erhalten. Über 35 Mill. DM soll das Bauprojekt kosten, das die REAL-Haus und Boden GmbH & Co. KG, Düsseldorf, auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Jansen errichten will. Die Stadt verkaufte dafür eine Fläche von 1500 qm. Skeptiker meinen, das Projekt werde eine Pleite . Notizen aus Bottrop und Kirchhellen Seite 7 Bunte Fahnen allein bringen uns sicher nicht weiter Bonn vor dem Breshnew-Besuch Der Mai bringt hohen Besuch . Vom 4 . bis zum 6. Mal Ist das sowjetische Staatsoberhaupt zu Gast . Der Besuch Leonid Breshnews fällt in eine politisch interessante und turbulente Zeit. Er weckt allerlei Erwartungen. Eins ist klar. Gerade die Bundesrepublik hat große Vorteile von der Entspannungspolitik gehabt . Und gerade jetzt sollte man sich daran erinnern, daß der Moskauer Vertrag, mit dem dieser Weg zur Entspannung eingeleitet wurde, gegen den erbitterten Widerstand der CDU/CSU durchgesetzt wurde. Die Vorteile dieses Weges sprechen für sich . Große Aufträge aus Moskau haben nach Berechnungen von Experten rund eine halbe Million Arbeitsplätze bei uns sicherer gemacht . Und noch gibt es große Möglichkeiten, die Beziehungen beider Länder auf allen Gebieten auszubauen . An einer Kreuzung Beim Besuch Breshnews in Bonn wird es aber nicht nur um neue Geschäfte gehen . „Mit der Entspannungspolitik ist es wie mit einem Motor, in dem Sand im Getriebe Ist", sagte mir dieser Tage ein Kumpel. Da ist was dran. Irgendwie steht unser Land an einer Kreuzung : • Entweder setzen sich die Kräfte durch, die den Entspannungskurs weiterfahren wollen. • Oder es gelingt den Ewiggestrigen, unser Land in den kalten Krieg und in eine neue Runde des Wettrüstens zurückzuzerren . Logisch : Man kann nicht mit Breshnew über mehr Handel und neue Aufträge und über bessere Zusammenarbeit verhandeln und Stadt und Mengede einigen sich Nach fast vier Jahren Rechtsstreit hat jetzt die Verwaltung mit der Fleischwarenfabrik Mengede & Söhne einen Vergleich geschlossen, der noch vom Rat der Stadt abgesegnet werden muß . Bekanntlich hatte die Stadt 1974 von der Firma kommunale Abgaben in Höhe von 430 000 DM gefordert. Mengede lehnte ab . Es kam zu dem langwierigen Prozeß, der nicht zu Ende geführt wurde, denn es folgte der Vergleich . Danach zahlt die Fa . Mengede anstatt 430000 DM nur noch 286 000 DM . Also ein Drittel der Forderung wurde ihr „geschenkt" . Eine bezeichnende Geste gegenüber einem Unternehmen, das sich seinen Pflichten zu entziehen versucht hatte. Ob das Beispiel Schule machen wird? gleichzeitig nach der Neutronenbombe schreien und neue Rüstungsprogramme im Bundestag beschließen . Wer mit seinen Nachbarn im Frieden leben will, der muß auch was dafür tun. In welchem Klima? Und der muß sich entscheiden . Mit diversen CDU-Kanzlern haben wir unsere Erfahrungen gemacht . Solange die Sowjetunion zum Todfeind gestempelt wurde, solange der damalige Minister Strauß nur den „Fall Rot" kannte, solange zahlten wir alle drauf. Auch unter Kanzler Schmidt fließt jede dritte Mark des Bundeshaushalts in die Rüstung. Und der neue Rüstungsfinanzminister Apel macht sich keine Gedanken darüber, wie die Rüstungskosten endlich gesenkt werden können . Im Gegenteil . Seine erste Sorge sind noch schrecklichere Waffen für die Bundeswehr . Deshalb wird es nicht genügen, eine Ehrenkompanie aufzubieten und in Bonn bunte Fähnchen zu hissen . Wenn Schmidt mit Breshnew redet, dann wären in unserem eigenen Interesse Vorschläge nötig, wie man endlich zur Abrüstung kommen kann . Dann wäre ein klares Wort gegen die Neutronenbombe fällig . Das würde ein besseres Klima für diesen Besuch schaffen . Den Nutzen hätten wir alle . Franz Melchsner Unser Foto zeigt die Siegermannschaft des Jugendfußballturniers der SDAJ am 11 . und 18 . März in Bottrop . Die Mannschaft aus dem „Haus der Jugend" setzte sich gegen sieben Jugendmannschaften durch und holte den Pokal. Die Fußballausscheidung ist Teil eines bundesweiten Fußballturniers, das von der SDAJ In Vorbereitung des „Festivals der Jugend" (13 .-14 . Mai in Dortmund) veranstaltet wird . Die jeweiligen Sieger der Ortsausscheidungen nehmen an den Landesausscheidungen teil . Das Endspiel um den'Pokal des Jugendmagazins „elan" findet zum Festival im Dortmunder Westfalenstadion statt . Foto : M . S . Bei den Bauarbeitern stehen die Zeichen auf Sturm und Kampf Es geht um mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen So heißt es auf den Baustellen . 7,7 Prozent mehr Lohn . Die Bauarbeiter haben lange genug stillgehalten . Jetzt sind wir auf der Lohnskala auf den 20 . Platz abgerutscht. Wir haben kein ganzjährig abgesichertes Einkommen, immer noch gibt es witterungsbedingten Ausfall . Wechselnde Baustellen bringen uns hohe Fahrtkosten. Unser Urlaub beträgt nur 18-21 Tage. Vom 13. Monatslohn wie in anderen Branchen ist auf dem Bau ganz zu schweigen . Kein Wunder, daß schon über 420 000 Bauarbeiter in die Industrie abgewandert sind . Wenn wir jetzt Streikbereitschaft zeigen, ist das nur allzu berechtigt. Jetzt will die Bauindustrie uns den Schwarzen Peter zuschieben : soviel Lohnerhöhung läßt die Baupreise steigen. Ein plumpes Argument, denn als wir stillehielten, stiegen die Preise ganz enorm. Weil wir uns so nicht übertölpeln lassen, fahren die Herren größeres Geschütz auf : mit Vordrucken wurden die Unternehmer angehalten, bei Streiks zur Aussperrung zu greifen. Die Warnstreiks geben die richtige Antwort . Auch im Bezirk BottropGladbeck-Dorsten der IG BSE haben die Kollegen die Arbeit niedergelegt . Solidarität tut not, um den Aussperrungsgeneralangriff der Unternehmer auf die Gewerkschaften zurückzuweisen! Ferdl Kroll Wiftringer Zelttage Samstag, den 6. Mai Sonntag, den 7. Mai ab 15 .00 Uhr : Familiennachmittag Kaffee, Kuchen und Musik ab 10 .00 Uhr : Skatturnier 15.00 bis 17 :00 Uhr : Bunter Nachmittag • Songgruppe Münster • JE KA MI (Jeder kann mitmachen) für Talente aus Gladbeck 17.00 bis 22 .00 Uhr : Jugendfete • Rockgruppe „La Fayette" • Songgruppe „Wer wen" • Bo-Disko ab 19 .00 Uhr : Sportlerball Tanz für alle und die Cherry Cats mit der DKP-Fraktion Seite 8 Notizen aus Bottrop und Kirchhellen Jugendhaus für BoyiWelheim vom JWA weiter auf Eis gelegt CDU und SPD reden erneut von Sparsamkeit Der Jugendwohlfahrtsausschuß machte am 11 . April seinem Namen keine Ehre . Obwohl die Tagesordnung vorsah : Übergangslösung zur Freizeitgestaltung Jugendlicher in Rn,/WP1h .im wurde nirhln entarhird .n Aufgrund des Drucks der Jugendlichen kam dieser Punkt endlich auf die Tagesordnung des JWA . Aber die Verwaltung war einmal mehr hilflos . Man traute sich nicht so recht, die Fröbelschule als Übergangslösung zu offerieren, denn die Lehrerschaft hatte scharfen Protest gegen die Benutzung der Räume erhoben, die tagsüber als Klassen- oder Fachräume benutzt werden . Das wäre sicher keine Lösung. Also schlug Hans-Peter Krones (DKP) für den Übergang die Anmietung geeigneter Räume oder die Aufstellung eines Pavillon auf dem Platz am Bahnhof Boy vor. Roland Trottenburg (CDU) wollte eine berechtigte Forderung einmal mehr damit abtun, daß der ,Staat nicht für alles da sei" und der „mündige Bürger" sich auch mal selber helfen müsse . Seltsam. Das ist zu hören, wenn angeblich kein Geld für die Jugend da ist . Und Erich Jankowski (SPD) blies ins gleiche Horn, in dem er der DKP „unrealistische Forderungen" unterstellte . Wenn es bei den Vorstellungen dieser Herren bliebe, müssen die Jugendlichen bis 1980 oder später auf ein Haus warten, das die „Falken" bauen wollen. Eine Dienstreise für zwei nach USA Die Dienstreise in Sachen Albers-Center trägt jetzt schon komische Züge . Hieß es zunächst, Frau Albers besteht darauf, daß Prof . Wißmann, Dr . Schumacher, Baudirektor Küppers und der Oberstadtdirektor gen USA fahren, wurde das von der Version abgelöst, Dr . Krampe als Vorsitzender des Kulturausschusses sollte die Reise mitmachen . Der verzichtete . Also der beschloß Hauptausschuß, die Herren Schürmann und Küppers zu schicken . Nun hätte auch ein „Sachverständiger" allein die Arbeiten sichten können, denn der Rat hat in der Sache zu beschließen . Aber Herr Schürmann will bei dieser Reise ausgerechnet die Fragen der steuerlichen Belastung der Werke prüfen . Ob das nicht von seinem Büro aus besser möglich gewesen wäre, sei dahingestellt. Die beiden Herren wollen jedoch die Dienstreise in zwei Tagen bewältigen. Wegen der Sparsamkeit! Aus Bottrop fährt eni Sonderzug zum Festival Pfingsten steigt in Dortmund die Superfete Pfingsten, Dortmund, Festival : drei Worte, eine tolle Sache! 401 Stunden Programm in allen Westfalenhallen am 13 . und 14. Mai. Rock, Pop, Jazz, Folklore, Liedermacher . Das sind einige Stichworte für das, was Pfingsten auf dem Festival der Jugend in Dortmund los sein wird. Die Vorbereitungen für das Festival, daß von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) organisiert wird, laufen auf vollen Touren ; die Bottroper SDAJ hat einen Sonderzug fest mit eingeplant . Es ist nicht möglich, nur Hier gibt's die Karten : Vorverkaufsstellen : Fuhlenbrock : Kiosk, Lindhorststr . 100, Gaststätte Birkeneck, Gaststätte Lindemann, Trinkhalle Lindhorststr . 181, Atelier, Im Fuhlenbrock 113, Gaststätte Thelen, Fernewaldstr . 197 . Batenbrock : Rolf Biersa . Boy : Haus Keisel (gegenüber Johanneskirche), Michael Schacke, Weilbrock 5, Hermann Michels . Beyer Markt 12 . %Velheim : Norbert acnalers, Llnaenstr. a . Eigen : Gaststätte Jökkenhöver, Gladbecker Str ., Gaststätte GroßeBeck (Eigener Markt) . , Stadtmitte : DER-Reisebüro, Gladbecker Str ., Reisebüro am Rathaus, Ralf Bode, Saarstr. 14, Blumenhaus Lindemann, Hans-Böckler-Str. 112, und natürlich im „Festivalschuppen" der SDAJ, Gladbecker Str. 83 (gegenüber dem Eisenbahndepot), Motothek, Gladbecker Straße . annähernd in Worte zu kleiden, was auf dieser Jugendveranstalgroßen tung geboten wird. Deswegen wiederum nur einige Stichworte : Champion Jack Dupree, Jutta Weinhold, Volker Kriegel, Puhdys, Degenhardt, Snowball, Hannes Wader . Auf dem Festival kann man sich mit Kollegen aus Hamburg Ludwigshafen, aus oder München oder Stuttgart treffen . . . Da gibt es DisFilmveranstalkussionen, tungen und ein großes Motorradrennen ebenso wie ein Fußballturnier . Da muß man einfach dabeigewesen sein . Der Eintritt für zwei Tage beträgt nur 10 DM . Auf diese Karte gibt es 40 Prozent Ermäßigung für eine Bundesbahnfahrkarte nach Dortmund. Karten sind bei jedem SDAJ)er und den angegebenen Vorverkaufsstellen erhältlich . Jetzt heißt es sich eine Karte sichern, denn auf dem Festival kostet eine Karte für einen Tag 15 DM. Wer es sich einfach machen will, kann den abgedruckten Karten- und Programmbestellschein abschicken. Die Karte nebst umfangreichen Programm wird ins Haus geliefert . Bestellschein Bitte ausfüllen und absenden an : Hans Düsing, Brauerstraße 61, Bottrop (Zutreffendes bitte ankreuzen!) • Ich bestelle unverbindlich eine Festivalkarte zum Preis von 10 DM • Ich bestelle unverbindlich das Programm des Festivals zum Preis von 1 DM (Bitte genaue Adresse angeben)