besucher-dienste - Staatliche Museen zu Berlin
Transcrição
besucher-dienste - Staatliche Museen zu Berlin
BESUCHER-DIENSTE KUPFERSTICHKABINETT FEININGER AUS HARVARD – ZEICHNUNGEN, AQUARELLE UND FOTOGRAFIEN Schulbrief-Nr.011 / 2011 bis 15. Mai Fachbereich Klassenstufen: Bildende Kunst Grundschule (ab Klasse 6), Sek I und II Lyonel Feininger Ohne Titel (Dorf mit Kirche, vermutlich Umpferstedt), 9. Januar 1914 Farbstift, 20 × 16 cm Harvard Art Museums / BuschReisinger Museum, Nachlassschenkung William S. Lieberman, 2009.100.22 © VG Bild-Kunst, Bonn 2011 Lyonel Feininger Bauhaus, 26. März 1929 Gelatinesilberabzug, 17,9 × 24 cm Harvard Art Museums / BuschReisinger Museum, Schenkung T. Lux Feininger. BR71.21.23 © VG Bild-Kunst, Bonn 2011 Lyonel Feininger Ohne Titel (New York) 13. März 1945 Tusche, Kohle, Aquarellfarbe und Aquarellstift auf cremefarbenem Papier mit Egoutteur-Rippung, Ränder mit Klebstreifen abgeklebt, 31,9 × 24 cm Harvard Art Museums / BuschReisinger Museum, Nachlassschenkung William S. Lieberman, 2009.100.12 © VG Bild-Kunst, Bonn 2011 Liebe Kolleginnen und Kollegen, in unserem aktuellen Schulbrief finden Sie neue Angebote für Schulklassen zur Sonderausstellung „Feininger aus Harvard. Zeichnungen, Aquarelle und Fotografien“. Die Harvard Art Museums haben die dem deutsch-amerikanischen Maler und Grafiker Lyonel Feininger (1871-1956) gewidmete, retrospektive Doppelausstellung initiiert, die zunächst im Kupferstichkabinett in Berlin und anschließend in der Münchner Pinakothek der Moderne präsentiert wird. ANGEBOTE FÜR SCHULKLASSEN 1. Rundgang durch die Ausstellung (einstündige Veranstaltungen mit Britta Bode, Andreas Otto, Thomas Hoffmann) Lyonel Feininger Die ausgestellten Aquarelle und Zeichnungen geben einen Überblick über Feiningers künstlerische Entwicklung von den Anfängen um 1890 über seine Pariser Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bis hin zu seinen Jahren am Bauhaus und dem anschließenden Exil in den USA. Als Vertreter der Klassischen Moderne wurden seine Werke im Nationalozialismus als "Entartete Kunst" deklariert und 1937 in der gleichnamigen Münchner Ausstellung diffamiert. Kurz zuvor immigrierte der Künstler in die USA. Gemeinsam mit den Zeichnungen und vier Gemälden aus den Jahren 1912 bis 1926 werden Fotografien gezeigt, die erstmals in Deutschland einen Einblick in diesen Werkbereich Feiningers geben. Die Fotografien stammen vorwiegend aus der Dessauer Bauhauszeit und den Jahren im Exil und stehen in sinnfälliger Korrespondenz zu den Kompositionen der Gemälde, Zeichnungen und Grafiken, in denen Licht- und Schatten-Kontraste sowie konstruktive Elemente dominieren. Empfohlene Alterstufe: ab 6. Klasse Besucher-Dienste der Staatlichen Museen zu Berlin – Genthiner Straße 38 – 10785 Berlin – Telefon: 030 266-424242 – www.smb.museum 1 Lyonel Feininger Clarissen-Kirche in Ribnitz, 28. Mai 1922, Kohle, 34,8 × 28,8 cm Harvard Art Museums / BuschReisinger Museum, Nachlassschenkung William S. Lieberman, 2009.100.28 © VG Bild-Kunst, Bonn 2011 Lyonel Feininger, Incantation, 1939 Beschwörung Tusche, 23,5 × 30,2 cm, Beschriftung am unteren linken Rand: »Oct. 25. ’43« Harvard Art Museums / Busch-Reisinger Museum, Nachlassschenkung William S. Lieberman, 2009.100.56 © VG Bild-Kunst, Bonn 2011 Lyonel Feininger, Ohne Titel (Second Avenue El, aus dem Fenster der East 22nd Street Nr. 235 betrachtet, New York), 1939 Gelatinesilberabzug, 26,6 × 17 cm Houghton Library, Harvard University, Schenkung T. Lux Feininger. MS Ger 146.4 (379) © VG Bild-Kunst, Bonn 2011 2. THEMENFÜHRUNGEN IN DER AUSSTELLUNG (einstündige Veranstaltungen mit Britta Bode, Andreas Otto, Thomas Hoffmann) Bauhaus Lyonel Feininger war der erste Lehrer, den Walter Gropius 1919 ans frisch gegründete Weimarer Bauhaus berief. Er leitete für mehrere Jahre die Graphik-Werkstatt dieser vollkommen neuartigen Kunstschule – sie wirkt bis in unsere Gegenwart auf Kunst und Design fort. Die Führung nimmt die Institution Bauhaus als äußerst fruchtbares künstlerisches Umfeld Feiningers in den Blick und stellt seine Arbeiten – insbesondere die Fotografien – dieser Zeit vor. Empfohlene Alterstufe: ab 10. Klasse Feininger im Exil Der in New York geborene deutsch-amerikanische Künstler Lyonel Feininger hatte – wie viele seiner Künstlerkollegen seiner Zeit in den 1930er Jahren – mit der Verachtung der Nationalsozialisten zu kämpfen. In der Zeit des Nationalsozialismus galten Feiningers Werke offiziell als „Entartete Kunst“; 378 Arbeiten des Künstlers wurden aus öffentlichen Sammlungen konfisziert. Wenige Monate nach seiner Abreise zeigte man acht Gemälde (Städteansichten), ein Aquarell und dreizehn Holzschnitte auf der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München. Dementsprechend verließ Feininger am 11. Juni 1937 „Hitler-Deutschland“ in Richtung USA, wo er als freier Maler in seiner Geburtsstadt New York arbeitete. So verschob sich Feiningers Themenspektrum u.a. auf Motive New Yorks und es erblühte die große Liebe zur Kunstgattung der Fotografie. Empfohlene Alterstufe: ab 10. Klasse 3. WORKSHOPS IM STUDIO MP (dreistündige Veranstaltungen mit Besuch der Ausstellung) Glasklar - die gebaute Zeichnung Nach einer kurzen Einführung zur Biographie des Bauhauskünstlers erarbeiten sich die Schüler in Gruppen die Möglichkeiten der Verfremdung, die sie auf Feder- und Kohlezeichnungen sowie Aquarellen und Fotos von Feininger entdecken und tragen diese vor. Dazu gehören Brüche, Bewegungen, Licht- und Raumwirkungen. Besucher-Dienste der Staatlichen Museen zu Berlin – Genthiner Straße 38 – 10785 Berlin – Telefon: 030 266-424242 – www.smb.museum 2 Ausgehend von einem realistischen Foto oder einem eigenem Entwurf können die Schüler im Studio eine Mischtechnik zeichnen mit Feder, Tusche und Zeichenkohle bzw. ein Relief oder Raum aus Pappe, inspiriert von einer Feininger-Zeichnung bauen. Empfohlene Alterstufe: 6. bis 10. Klasse | mit Regina Stender Vom Cartoon zum Kubismus: Feininger als Grafiker Die Zeichnung und Druckgrafik stand bei Lyonel Feininger immer im Zentrum seines Schaffens. In der Ausstellung erkunden wir seine ganze zeichnerische Vielseitigkeit von schnellen Skizzen bis zu den kubistisch durchsetzten Stadtansichten. Als Illustrator schuf er zu Beginn seiner Karriere satirische Bildergeschichten, in denen Kinder die Hauptrolle spielen (The Kin-der-kids). Im Studio entwickeln wir das Storyboard einer Bildergeschichte, die wir dann gemeinschaftlich zeichnen und aquarellieren. Dabei lassen wir uns von Feiningers Verfremdungen inspirieren. Empfohlene Alterstufe: ab 6. Klasse | mit Birgit Bellmann Feiningers Blick Es ist, als habe Lyonel Feininger die Welt durch die Facetten eines Prismas betrachtet: Dorfkirchen und Strandszenen transformiert er zu lyrischen, modernen Raumvisionen, die von Lichtbrechungen durchsetzt sind. Angeregt auch durch die schrägen Blickwinkel seiner Fotografien bauen wir nach der Bildbetrachtung kaleidoskopartige Guckkästen, die mit Spiegelfolie, Transparentpapier, schiefen Ebenen und Fotomaterial gestaltet werden. Empfohlene Alterstufe: ab 7. Klasse | mit Birgit Bellmann Lyonel Feiningers prismatische Vision und der Einfluss von Futurismus und Kubismus Lyonel Feininger, Radrennen, 1912 Kohle und Tusche, 24 × 32,1 cm Harvard Art Museums / Busch-Reisinger Museum, Nachlassschenkung William S. Lieberman, 2009.100.51 © VG Bild-Kunst, Bonn 2011 Inwiefern Dynamik und kubistisches Konzept die Werke Feiningers beeinflussten und die Entwicklung seines "Prisma-Ismus" wird im Gespräch vor Feder- und Kohlezeichnungen bei der Führung deutlich. Im Studio entwickeln die Schüler, ausgehend von eigener Idee oder realer Abbildung (Foto/Reproduktion), zeichnerisch eine prismatische Komposition auf Papier mit Feder, Tusche Transparentpapier und Zeichenkohle. Empfohlene Alterstufe: ab 11. Klasse | mit Regina Stender ORGANISATORISCHE HINWEISE: ORT Kupferstichkabinett |Obere Sonderausstellungshalle | Kulturforum Potsdamer Platz ADRESSE Matthäikirchplatz | 10785 Berlin ÖFFNUNGSZEITEN Di-So 10-18 Uhr | Do 10-22 Uhr KOSTEN Für Schüler/innen im Klassenverband sowie ihre Begleitpersonen ist der Eintritt kostenlos. 1-stündige Führungen: bis Klasse 10 kostenlos | ab 11. Klasse 35,00 € 3- stündiger Workshop im Studio MP 52,00 € ANMELDUNG Führungsorganisation Tel.: 030 266-424242 | Fax: 030 266-422290 | E-Mail: [email protected] Besucher-Dienste der Staatlichen Museen zu Berlin – Genthiner Straße 38 – 10785 Berlin – Telefon: 030 266-424242 – www.smb.museum 3