Programmheft ansehen - Gürzenich

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johannespassion 1314
Johann Sebastian Bach
Anna Lucia Richter Sopran
Anke Vondung Alt
Mirko Roschkowski Tenor
Thomas Bauer Bass
Rudolf Rosen Christus
Julius Pfeifer Evangelist
Vokalensemble Kölner Dom
Markus Stenz Dirigent
First Global Partner
johannespassion 1314
Karfreitag, 18. April 2014, 18 Uhr
Kölner Philharmonie
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Johannespassion BWV 245 (1724)
Oratorium für Soli, Chor und Orchester 127’
– keine Pause –
Anna Lucia Richter Sopran
Anke Vondung Alt
Mirko Roschkowski Tenor
Thomas Bauer Bass
Rudolf Rosen Christus
Julius Pfeifer Evangelist
Vokalensemble Kölner Dom
(Einstudierung Eberhard Metternich)
Markus Stenz Dirigent
»Die schnellste CD der Welt« auch dieses Mal erhältlich im Foyer (siehe S. 30)
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Bachs Johannespassion
Andreas Friesenhagen
Durch den Tod Johann Kuhnaus am 5. Juni 1722 wurde das Amt
des Kantors an St. Thomas und Director musices in Leipzig vakant.
Unter denen, die dieser Nachricht besondere Aufmerksamkeit
schenkten, war der Hochfürstlich Anhalt-Köthensche Kapellmeister
Johann Sebastian Bach im gerade sechzig Kilometer entfernten
Köthen. Da Bach aus verschiedenen Gründen mit seinem Kapellmeisterdasein unzufrieden war, entschloss er sich zu einer Bewerbung auf den attraktiven Posten. Ein anderer Kandidat, Georg P
­ hilipp
Telemann, war zu diesem Zeitpunkt vom Leipziger Rat bereits auf
das Kantorat berufen worden; den inzwischen berühmten Komponisten verbanden die ersten Jahre seiner Karriere mit dieser Stadt:
Als Student der Jurisprudenz hatte Telemann drei Jahre in Leipzig
gelebt und war dort auch als Musiker hervorgetreten. Doch Telemann, jetzt Musikdirektor in Hamburg, lehnte ab. So mussten die
Ratsherren den Nachfolger Kuhnaus unter den anderen Bewerbern
auswählen, zu denen neben Bach auch die Kapellmeister von
­Anhalt-Zerbst und Hessen-Darmstadt, Johann Friedrich Fasch und
Christoph Graupner, gehörten. Bei seiner Kantoratsprobe Anfang
Februar 1723 in Leipzig, bei der er die Kantaten BWV 22 und 23
(»Jesus nahm zu sich die Zwölfe« und »Du wahrer Gott und Davids
Sohn«) aufführte, hinterließ Bach einen tiefen Eindruck bei allen
Verantwortlichen. Zunächst umsonst: Ehe Bach überhaupt einen
Fuß in die Stadt gesetzt hatte, war die Entscheidung bereits zugunsten Graupners gefallen. An diesem Punkt kam ihm das Glück
zu Hilfe: Graupners Dienstherr, der Landgraf von Hessen-Darmstadt,
verweigerte seinem Kapellmeister die Erlaubnis, die Stelle zu
wechseln, so dass die Leipziger abermals mit sich zu Rate gehen
mussten. Ihre Wahl fiel schließlich auf Bach, der nicht befürchten
5
Johann Sebastian Bach, Gemälde von Elias Gottlob Haussmann
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musste, von seinem Fürsten am Fortgang aus Köthen gehindert
zu werden. Im Mai zog er samt seiner Familie und seinem Hausrat
nach Leipzig um. Das war sogar einer Hamburger Zeitung eine
Meldung wert: »Am vergangenen Sonnabend [22. Mai 1723] zu
Mittage kamen 4 Wagen mit Haus-Raht beladen von Cöthen allhier an, so dem gewesenen dasigen Fürstl. Capell-Meister, als
nach Leipzig vocirten Cantori Figurali, zu gehöreten. Um 2. Uhr
kam er selbst nebst seiner Familie auf 2 Kutschen an, und bezog
die in der Thomas-Schule neu renovierte Wohnung.«
Bach gönnte sich, kaum in Leipzig angekommen, keine Ruhe:
Schon am ersten Sonntag nach Trinitatis, der in jenem Jahr auf
den 30. Mai fiel, führte er dort seine erste große konzertante
Kirchenmusik auf, die zweiteilige Kantate »Die Elenden sollen
essen« BWV 75, die er noch in Köthen komponiert hatte. Aufgeführt im Hauptgottesdienst in der Nicolaikirche vor einer sicherlich erwartungsvoll zuhörenden Gemeinde, wurde die Kantate mit
»guten applausu« bedacht, wie eine Leipziger Chronik festhält.
In der darauffolgenden Woche legte er eine konzertante Kirchenmusik vor, die ganz neu in Leipzig entstanden war. Die Kantate
»Die Himmel erzählen die Ehre Gottes« BWV 76 ist ähnlich dem
Werk des vorigen Sonntags strukturiert und lässt Bachs Ehrgeiz
als Komponist deutlich erkennen. Nicht allein die Vielfalt der
­Sätze und der Reichtum der Ideen, auch die abwechslungsreiche
Besetzung, die unter anderem eine solistische Viola da Gamba
vorsieht, machen klar, dass Bach sich den Leipzigern gleich zu
Beginn seiner Amtszeit als Komponist präsentieren wollte, der
höchste Kunstfertigkeit in den Dienst einer eindringlichen Aus­
legung der kirchlichen Texte zu stellen verstand. Und den Rats­
mitgliedern sollte zu verstehen gegeben werden, dass sie sich für
den richtigen Kandidaten entschieden hatten.
Mit den beiden Kantaten gab Bach gleichsam das Programm für
die kommenden Jahre im Amt des Thomaskantors vor: Er hatte
den kühnen Plan gefasst, ab sofort für jeden Sonn- und Feiertag
des Kirchenjahrs eine Kantate bereitzustellen. Die Anzahl der
Kantaten für ein Jahr belief sich auf etwa sechzig. Und um den
Gläubigen nicht jedes Jahr dieselbe Musik zu einem bestimmten
Sonntag anbieten zu müssen, bedurfte es sogar mehrerer solcher
»Kantatenjahrgänge«. Waren sie erst einmal komponiert, konnte
Bach bei Bedarf auf diesen Fundus immer wieder zurückgreifen.
Glaubt man dem von seinem Sohn Carl Philipp Emanuel im Jahr
1754 verfassten Nekrolog, so hat Bach insgesamt fünf vollstän­
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dige Kantatenjahrgänge, also rund dreihundert Werke, komponiert.
Erhalten sind davon jedoch lediglich drei Fünftel.
Bachs Ehrgeiz beschränkte sich nicht auf die sonntäglich aufzuführenden konzertanten Kirchenmusiken. Er dehnte sich auch auf
andere Bereiche aus, etwa das Genre der Passion. Nur zwei Jahre
vor Bachs Amtsantritt war in Leipzig erstmals eine Passionsmusik
im modernen Stil, also mit Instrumentalbegleitung, mit Rezitativen,
Arien und Chören, zu hören gewesen. Mit seiner Markuspassion
reagierte Bachs Vorgänger Kuhnau auf die Umgestaltung des
Ablaufs der Karfreitagsvesper in der Thomaskirche. Die neue Art
der Passionsvertonung wurde von den Gläubigen gut aufgenommen, so dass sich die Aufführung einer Passion an Karfreitag in
wenigen Jahren zu einem Höhepunkt des Leipziger Musiklebens
entwickelte. Bach trug bereits 1724, gegen Ende seines ersten
Dienstjahrs als Thomaskantor, sein Teil zu dieser noch jungen
Tradition bei: Mit der Johannespassion BWV 245 nahm er die
Herausforderung an, eine repräsentative Kirchenmusik in einem
Format zu schreiben, das er bis dahin weder in der geistlichen
noch der weltlichen Vokalmusik bewältigt hatte.
Ob die Johannespassion Bachs erste Komposition auf diesem
Gebiet war, ist allerdings nicht ganz sicher. Der Nekrolog spricht
von insgesamt fünf Passionen, die Bach komponiert habe. Neben
der Johannespassion ist jedoch nur noch die 1727 entstandene
monumentale Matthäuspassion BWV 244 vollständig überliefert.
Eine weitere Vertonung, diesmal nach dem Bericht des Evange­
listen Markus, brachte Bach 1731 zur Aufführung. Die Musik zu
diesem Werk (BWV 247) ist verschollen, dürfte aber von Bach
selbst verfasst worden sein. Als viertes Werk käme die Lukas­
passion BWV 246 in Betracht, die in einer Partiturabschrift überliefert ist, an der Bach mitgearbeitet hat. Doch stammt die Komposition insgesamt nicht von ihm, Bach richtete sie lediglich zur
Aufführung in der Nikolaikirche im Jahr 1730 ein und nahm dabei
einige Ergänzungen vor. Aus schriftlichen Dokumenten geht hervor, dass Bach in früheren Jahren, während seiner Dienstzeit als
Konzertmeister in Weimar 1714 – 1717, bereits Passionsmusiken
aufgeführt hat. Eine solche Musik, die 1717 in Gotha erklang,
könnte sogar eine eigene Komposition gewesen sein. Es scheint,
als habe er sich für einige Sätze der Johannes- und Matthäus­
passion bei diesem mutmaßlichen Erstling »bedient«, also eine
Wiederverwertung älteren Materials betrieben. Doch auch hier ist
man letztlich auf Spekulationen angewiesen. Es ist daher bis
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heute ungeklärt, welche die fünf Passionen waren, die der Bachsohn im Nekrolog anspricht.
Am 7. April 1724 führte Bach die Johannespassion in der Leipziger
Nikolaikirche erstmals auf. Doch in welcher Form erklang das Werk
an jenem Tag? Da keine autographe Partitur überliefert ist, die die
ursprüngliche Gestalt von BWV 245 mitteilen würde, und da das
bei der Aufführung verwendete Notenmaterial zum größeren Teil
verschollen ist, weiß man unter anderem nicht genau, wie die
einzelnen Sätze damals besetzt waren. Die Satzfolge dagegen
geht aus dem Vorhandenen hervor. Zum Glück gibt es eine Quelle,
die weitere Anhaltspunkte liefert: Um 1739/1740 begann Bach
mit der Anfertigung einer Partitur, die die (heute verschollene)
ursprüngliche Partitur ersetzen sollte. Erst kurz vor seinem Tod
ließ er dieses Manuskript von einem Kopisten fertigstellen. Diese
spätere Partitur ermöglicht Rückschlüsse auf die »Urfassung« der
Johannespassion, da sie wohl nach der verlorenen ersten Partitur
erstellt wurde, enthält in den von Bach selbst niedergeschriebenen
Teilen aber nachweislich Revisionen, also Veränderungen durch
den Komponisten. Wie die erste Fassung der Johannespassion
genau aussah, ist also nicht mehr im Einzelnen zu rekonstruieren.
Mehr lässt sich dagegen über die Fassung sagen, die Bach im
Jahr 1725 – nun in der Thomaskirche – musizieren ließ. Dies ist
die früheste nahezu vollständig erhaltene Fassung des Werks. Sie
unterscheidet sich in formalen Punkten wesentlich von der des
Vorjahrs: Bach ersetzte den Eingangs- und den Schlusschor durch
zwei Choralbearbeitungen (»O Mensch, bewein dein Sünde groß«,
»Christe, du Lamm Gottes«), tauschte Solonummern aus und fügte
eine zusätzliche Arie ein. Sieben Jahre später führte Bach die
Johannespassion ein weiteres Mal in Leipzig auf und restituierte
hierfür zum Teil die Satzfolge der ersten Fassung, ergänzte aber
auch neue Nummern, die heute nicht mehr zu ermitteln sind. Im
Jahr 1749, also gegen Ende seines Lebens, überarbeitete Bach
die Passion für eine Aufführung schließlich ein letztes Mal. Von
den insgesamt vier mit Bachs Aufführungen von 1724, 1725,
1732 und 1749 verbundenen Fassungen des Werks sind zwar
drei heute aufführbar (die Version von 1732 ist nicht vollständig
erhalten). Seit dem 19. Jahrhundert bildet jedoch die nach der
1739/1740 begonnenen Partitur edierte Fassung den Musizierstandard, eine Fassung, die der 1724 in Leipzig aufgeführten wohl
am nächsten kommt. Sie ist auch im heutigen Konzert zu hören.
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Von einer Johannespassion könnte man erwarten, dass in ihr
ausnahmslos der biblische Bericht vom Leiden und Sterben Jesu
Christi vertont ist, wie er in den Kapiteln 18 und 19 des Evange­
liums nach Johannes überliefert ist. Dieser Bericht stellt selbstverständlich das Rückgrat des Librettos von Bachs Komposition
dar. Aber das Textbuch beschränkt sich bei weitem nicht darauf.
Sein Verfasser – der namentlich nicht bekannt ist – nahm auch
kurze Passagen aus den Evangelien des Markus und Matthäus in
den Text der Johannespassion auf: Sie sind in den Rezitativen
»Er leugnete aber und sprach« (Nr. 12c) und »Und siehe da, der
Vorhang im Tempel zerriß« (Nr. 33) zu finden. (In der 3. Fassung
sind diese Entlehungen eliminiert, in der 4. jedoch restituiert.)
Mehr noch: Das Bibelwort ist durch Kirchenliedstrophen und freie,
sogenannte madrigalische Dichtung ergänzt. Die Kombination
dreier unterschiedlicher Textformen war allerdings kein Einzelfall,
sie hatte sich zu Bachs Zeit in der protestantischen Kirchenmusik
bereits durchgesetzt und wurde auch für die meisten der »normalen«
zeitgenössischen Kirchenkantaten konstitutiv. Kirchenlieder und
freie Dichtung haben die Aufgabe, den Evangelienbericht zu kommentieren und seine Aktualität für die anwesende Gemeinde zu
unterstreichen, vor allem aber die Gläubigen zur Betrachtung einzuladen. Die frei gedichteten Texte sind dabei ähnlich den in der
weltlichen Vokalmusik, also vor allem in der Oper vertonten auf
einzelne Affekte konzentriert – etwa »Trauer«, »Hoffnung« etc. –,
die dem Zuhörer die persönliche Identifikation erleichtern sollen.
Dem Komponisten boten diese Texte die Möglichkeit zu musikalisch wirkungsvoller Nachgestaltung. Anders als der Prosatext des
Evangeliums folgt die freie Dichtung, die modernste der drei Text­
ebenen, bestimmten Versmaßen und Reimschemata. Allerdings
sind die madrigalischen Teile der Johannespassion nicht ganz so
»frei«, sprich: originell, wie man meinen könnte: Der Verfasser
orientierte sich hierfür an mehreren deutschen Nachdichtungen
der Passion, aus denen Teile nur wenig umformuliert übernommen
wurden. Als eine seiner Quellen konnte »Der für die Sünde der
Welt gemarterte und sterbende Jesus« identifiziert werden, ein
im 18. Jahrhundert mehrfach, unter anderem von Händel und
Telemann vertontes Libretto von Barthold Heinrich Brockes aus
dem Jahr 1713. Anders als bei Bachs Matthäuspassion ist der
Text der Johannespassion somit ein Konglomerat, dem der einheitliche Charakter abgeht.
Die verschiedenen Schichten des Textes sind in Bachs Komposi­
tion verschiedenen musikalischen Formen zugeordnet: Das Bibel-
11
Die Leipziger Nicolai-Kirche, Bachs Wirkungsstätte von 1723 – 1750
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wort, der eigentliche Passionsbericht, ist mittels Rezitativen und
kurzen Chorsätzen vertont. Was der Evangelist und die in den
dialogischen Passagen auftretenden Einzelpersonen zu sagen
haben, erklingt als Secco-Rezitativ, also in einem syllabischen,
sprachnahen, gleichwohl expressiven Gesangsstil, zu dessen
Begleitung nur der Generalbass (Tasteninstrument und tiefes
Streichinstrument) herangezogen wird. Im Gegensatz zur Matthäuspassion sind die Christus-Worte nicht durch eine Streicherbegleitung hervorgehoben. Die Textpassagen einer größeren Personengruppe, der »Jüden«, »Hohepriester« oder »Kriegsknechte« etwa,
sind als Ensemblesätze für Chor und Orchester vertont. Nicht nur
ist die Zahl dieser sogenannten Turbachöre mit 14 recht hoch,
Bach hat auf die Verknüpfung und Vereinheitlichung dieser Sätze
eine gewisse Mühe verwandt. So ist der Vokalsatz mehrerer Turba­
chöre in einen nahezu identischen instrumentalen Rahmensatz
eingelassen. Andere Turbae weisen eine im Vokalsatz untereinander eng verwandte Thematik auf. Im Vergleich zur dramatischen,
teils drastischen Vergegenwärtigung des Passionsberichts in
­diesen Chören, wirken die Vertonungen der Kirchenlieder als Ruhepunkte im Ablauf des Werks. Bach hat die auf den kirchlichen
Melodien basierenden Choräle in der Johannespassion nur als
schlichte vierstimmige Sätze ohne selbständige Instrumental­
stimmen umgesetzt. Der Typus der Choralbearbeitung, bei dem
die Liedmelodie kunstvoll verarbeitet wird, kommt lediglich in
der zweiten Fassung des Werks zum Zuge, im Eingangssatz
»O Mensch, bewein dein Sünde groß« und im Schlusschoral
»Christe, du Lamm Gottes«, die beide später von Bach wieder
eliminiert wurden (der erste dieser Chöre wurde stattdessen in
die Matthäuspassion übernommen).
Eine geringere Rolle als in der Matthäuspassion spielen die Sätze
auf der Basis freier Dichtung, die in den musikalischen Formen
der Arie bzw. des von einer Choralmelodie unabhängigen Chor­
satzes erscheinen. Nur acht Arien – zwei für jede Stimmlage –
­verteilen sich über die gesamte Passion, zwei von ihnen werden
durch Arioso-Sätze, die man auch als Accompagnato-Rezitative,
also Rezitative mit Orchesterbegleitung, bezeichnen könnte, eingeleitet. Bach setzt ungewöhnliche Soloinstrumente wie die Viola
d’amore, eine Viola mit zusätzlichen Resonanzsaiten, oder die
Viola da gamba, außerdem Flöten und Oboen für das gemeinsame
Konzertieren mit den Vokalsolisten ein, nicht aber das barocke
Soloinstrument schlechthin, die Violine. Bemerkenswert auch,
dass er in formaler Hinsicht die Erwartungen enttäuscht, indem er
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der standardisierten Da-capo-Form, die von Italien ausgehend im
18. Jahrhundert die solistische Vokalmusik ganz Europas prägte,
fast vollständig aus dem Weg geht. Geradezu antithetisch zu den
Charakteristika dieser Form verhält sich der Schluss der ergreifenden Alt-Arie »Es ist vollbracht«: Wo in der Da-capo-Arie das instrumentale Ritornell zur Abrundung des Satzes führt, lässt Bach sein
Stück mit der Solostimme enden, die hier noch einmal die heilsgeschichtlich bedeutsamen Worte vorträgt, ehe der Evangelist
den Tod des Gottessohnes verkündet. Dass Bach die hergebrachte
Formensprache in dieser Arie aufgibt, hängt sicherlich mit ihrer
zentralen Position innerhalb des Passionsberichts zusammen,
zeigt aber freilich auch, wie stark der Komponist auf den Text rea­
giert. Die einzigen freien Chorsätze der Johannespassion stehen
am Anfang und am Schluss des Werks. Während der Eingangschor »Herr, unser Herrscher« mit seiner langen instrumentalen
Sinfonia wie eine Ouvertüre in das Geschehen einführt, zieht der
Schlusschor »Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine« das Resümee des
Passionsberichts, ehe der abschließende Choral noch einmal den
einzelnen Gläubigen ins Spiel bringt: »Als denn vom Tod erwecke
mich, daß meine Augen sehen dich, in aller Freud, o Gottes
Sohn«, lautet die zuversichtliche Bitte zumindest der frommen
Zuhörer.
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Der Text zu Bachs Johannespassion
Johannes-Evangelium, Kapitel 18 und 19, Matthäus-Evangelium,
­Kapitel 26, 75 und 27, 51 - 52 sowie Markus-Evangelium, Kapitel
15, 38. Madrigalische Texte nach Christian Weises »Der weinende
Petrus« (1675), Christian Heinrich Postels Johannespassion (um
1695) und Barthold Heinrich Brockes‘ »Der für die Sünde der Welt
gemarterte und sterbende Jesus« (1713), Choralstrophen. Von
einem unbekannten Verfasser zusammengestellt und überarbeitet.
Erster Teil
Nr. 1 Chor
Herr! Herr! Herr, unser Herrscher,
dessen Ruhm in allen Landen
herrlich ist!
Zeig uns durch deine Passion,
dass du, der wahre Gottessohn,
zu aller Zeit,
auch in der größten Niedrigkeit,
verherrlicht worden bist!
Nr. 2 Rezitativ
Evangelist: Jesus ging mit seinen
Jüngern über den Bach Kidron, da
war ein Garten, darein ging Jesus
und seine Jünger. Judas aber, der
ihn verriet, wusste den Ort auch,
denn Jesus versammelte sich oft
daselbst mit seinen Jüngern.
Da nun Judas zu sich hatte genommen die Schar und der Hohenpriester und Pharisäer Diener, kommt
15
er dahin mit Fackeln, Lampen und
mit Waffen. Als nun Jesus wusste
alles, was ihm begegnen sollte,
ging er hinaus und sprach zu
ihnen:
Jesus: Wen suchet ihr?
Evangelist: Sie antworteten ihm:
Chor: Jesum von Nazareth
Evangelist: Jesus spricht zu
ihnen:
Jesus: Ich bin’s.
Evangelist: Judas aber, der ihn
­verriet, stund auch bei ihnen.
Als nun Jesus zu ihnen sprach:
»Ich bin’s«, wichen sie zurücke
und fielen zu Boden. Da fragete
er sie abermal:
Jesus: Wen suchet ihr?
Evangelist: Sie aber sprachen:
Chor: Jesum von Nazareth!
Evangelist: Jesus antwortete:
Jesus: Ich hab’s euch gesagt,
dass ich’s sei, suchet ihr denn
mich, so lasset diese gehen!
Nr. 3 Choral
O große Lieb’, o Lieb’ ohn’
alle Maße,
die dich gebracht auf diese
Marterstraße.
Ich lebte mit der Welt in Lust
und Freuden,
und du musst leiden.
Nr. 4 Rezitativ
Evangelist: Auf dass das Wort
erfüllet würde, welches er sagte:
»Ich habe der keine verloren, die
du mir gegeben hast.« Da hatte
Simon Petrus ein Schwert und
zog es aus und schlug nach des
Hohen­priesters Knecht und hieb
ihm sein recht Ohr ab; und der
Knecht hieß Malchus. Da sprach
Jesus zu Petro:
Jesus: Stecke dein Schwert in die
Scheide! Soll ich den Kelch
nicht trinken, den mir mein Vater
gegeben hat?
Nr. 5 Choral
Dein Will’ gescheh’, Herr Gott,
­zugleich
auf Erden wie im Himmelreich;
gib uns Geduld in Leidenszeit,
Gehorsam sein in Lieb und Leid,
wehr’ und steur’ allem Fleisch und
Blut,
das wider deinen Willen tut!
Nr. 6 Rezitativ
Evangelist: Die Schar aber und der
Oberhauptmann und die Diener
der Jüden nahmen Jesum und
banden ihn und führeten ihn aufs
erste zu Hannas, der war Kaiphas
Schwäher, welcher des Jahres
­Hoherpriester war. Es war aber
­Kaiphas, der den Jüden riet, es
­wäre gut, dass ein Mensch würde
umbracht für das Volk.
Nr. 7 Arie (Alt)
Von den Stricken meiner Sünden
mich zu entbinden,
wird mein Heil gebunden.
Mich von allen Lasterbeulen
völlig zu heilen,
lässt er sich verwunden.
Nr. 8 Rezitativ
Evangelist: Simon Petrus aber
folgete Jesu nach und ein ander
Jünger.
Nr. 9 Arie (Sopran)
Ich folge dir gleichfalls mit
freudigen Schritten
16
und lasse dich nicht,
mein Leben, mein Licht.
Befördre den Lauf
und höre nicht auf,
selbst an mir zu ziehen,
zu schieben, zu bitten.
Ich folge dir gleichfalls
mit freudigen Schritten
und lasse dich nicht,
mein Leben, mein Licht.
Nr. 10 Rezitativ
Evangelist: Derselbige Jünger
war dem Hohenpriester bekannt
und ging mit Jesu hinein in des
Hohenpriesters Palast. Petrus aber
stund draußen für der Tür.
Da ging der andere Jünger, der
dem Hohenpriester bekannt war,
hinaus und redete mit der
Türhüterin und führete Petrum
hinein. Da sprach die Magd,
die Türhüterin, zu Petro:
Magd (Sopran): Bist du nicht
­dieses Menschen Jünger einer?
Evangelist: Er sprach:
Petrus: Ich bin’s nicht.
Evangelist: Es stunden aber die
Knechte und Diener und hatten ein
Kohlfeu’r gemacht, (denn es war
kalt,) und wärmeten sich.
Petrus aber stund bei ihnen und
wärmete sich. Aber der Hohe­
priester fragte Jesum um seine
Jünger und um seine Lehre.
Jesus antwortete ihm:
Jesus: Ich habe frei, öffentlich
geredet für der Welt. Ich habe
allezeit gelehret in der Schule und
in dem Tempel, da alle Juden zusammenkommen, und habe nichts
im Verborg’nen geredt. Was fragest
du mich darum? Frage die darum,
die gehöret haben,
was ich zu ihnen geredet habe!
Siehe, dieselbigen wissen, was ich
gesaget habe.
Evangelist: Als er aber solches
­redete, gab der Diener einer,
die dabei stunden, Jesu einen
Backenstreich und sprach:
Diener (Tenor): Solltest du dem
­Hohenpriester also antworten?
Evangelist: Jesus aber antwortete:
Jesus: Hab’ ich übel geredt, so
­beweise es, dass es böse sei.
Hab’ ich aber recht geredt, was
schlägest du mich?
Nr. 11 Choral
Wer hat dich so geschlagen,
mein Heil, und dich mit Plagen
so übel zugericht’?
Du bist ja nicht ein Sünder
wie wir und unsre Kinder,
von Missetaten weißt du nicht.
Ich, ich und meine Sünden,
die sich wie Körnlein finden
des Sandes an dem Meer,
die haben dir erreget
das Elend, das dich schläget,
und das betrübte Marterheer.
Nr. 12 Rezitativ
Evangelist: Und Hannas sandte ihn
gebunden zu dem Hohenpriester
Kaiphas. Simon Petrus stund und
wärmete sich, da sprachen sie zu
ihm:
Chor: Bist du nicht seiner
Jünger einer?
Evangelist: Er leugnete aber
und sprach:
Petrus: Ich bin’s nicht.
Evangelist: Spricht des Hohen­
priesters Knecht’ einer, ein
­Gefreundter des, dem Petrus
das Ohr abgehauen hatte:
17
Diener (Tenor): Sahe ich dich nicht
im Garten bei ihm?
Evangelist: Da verleugnete Petrus
abermal, und alsobald krähete
der Hahn. Da gedachte Petrus an
die Worte Jesu und ging hinaus
und weinete bitterlich.
Nr. 13 Arie (Tenor)
Ach, mein Sinn,
wo willst du endlich hin,
wo soll ich mich erquicken?
Bleib’ ich hier,
oder wünsch ich mir
Berg und Hügel auf den Rücken?
Bei der Welt ist gar kein Rat,
und im Herzen
stehn die Schmerzen
meiner Missetat,
weil der Knecht den Herrn
verleugnet hat.
Nr. 14 Choral
Petrus, der nicht denkt zurück,
seinen Gott verneinet,
der doch auf ein’ ernsten Blick
bitterlichen weinet.
Jesu, blicke mich auch an,
wenn ich nicht will büßen;
wenn ich Böses hab’ getan,
rühre mein Gewissen!
Zweiter Teil
Nr. 15 Choral
Christus, der uns selig macht,
kein Bös’ hat begangen,
der ward für uns in der Nacht
als ein Dieb gefangen,
Geführt für gottlose Leut’
und fälschlich verklaget,
verlacht, verhöhnt und verspeit,
wie denn die Schrift saget.
Nr. 16 Rezitativ
Evangelist: Da führeten sie Jesum
von Kaiphas vor das Richthaus,
und es war frühe. Und sie gingen
nicht in das Richthaus, auf dass
sie nicht unrein würden, sondern
Ostern essen möchten.
Da ging Pilatus zu ihnen heraus
und sprach:
Pilatus: Was bringet ihr für Klage
wider diesen Menschen?
Evangelist: Sie antworteten und
sprachen zu ihm:
Chor: Wäre dieser nicht ein
­Übeltäter, wir hätten dir ihn nicht
überantwortet.
Evangelist: Da sprach Pilatus
zu ihnen:
Pilatus: So nehmet ihr ihn hin und
richtet ihn nach eurem Gesetze!
Evangelist: Da sprachen die Jüden
zu ihm:
Chor: Wir dürfen niemand töten!
Evangelist: Auf dass erfüllet w
­ ürde
das Wort Jesu, welches er sagte,
da er deutete, welches Todes er
sterben würde. Da ging Pilatus
­wieder hinein in das Richthaus
und rief Jesu und sprach zu ihm:
Pilatus: Bist du der Jüden König?
Evangelist: Jesus antwortete:
Jesus: Redest du das von dir
selbst, oder habens dir andere von
mir gesagt?
Evangelist: Pilatus antwortete:
Pilatus: Bin ich ein Jüde?
Dein Volk und die Hohenpriester
haben dich mir überantwortet;
was hast du getan?
Evangelist: Jesus antwortete:
Jesus: Mein Reich ist nicht von
dieser Welt; wäre mein Reich von
dieser Welt, meine Diener würden
darob kämpfen, dass ich den
18
Jüden nicht überantwortet würde;
aber nun ist mein Reich nicht
von dannen.
Nr. 17 Choral
Ach großer König, groß zu
allen Zeiten,
wie kann ich g’nugsam diese Treu’
ausbreiten?
Keins Menschen Herze mag
indes ausdenken,
was dir zu schenken.
Ich kann’s mit meinen Sinnen
nicht erreichen,
womit doch dein Erbarmen
zu vergleichen.
Wie kann ich dir denn deine
Liebestaten
im Werk erstatten?
Nr. 18 Rezitativ
Evangelist: Da sprach Pilatus
zu ihm:
Pilatus: So bist du dennoch
ein König?
Evangelist: Jesus antwortete:
Jesus: Du sagst’s, ich bin ein
König. Ich bin dazu geboren
und in die Welt kommen, dass ich
die Wahrheit zeugen soll.
Wer aus der Wahrheit ist, der höret
meine Stimme.
Evangelist: Spricht Pilatus zu ihm:
Pilatus: Was ist Wahrheit?
Evangelist: Und da er das gesaget,
ging er wieder hinaus zu den Jüden
und spricht zu ihnen:
Pilatus: Ich finde keine Schuld an
ihm. Ihr habt aber eine Gewohnheit, dass ich euch einen losgebe;
wollt ihr nun, dass ich euch der
­Jüden König losgebe?
Evangelist: Da schrieen sie wieder
allesamt und sprachen:
Chor: Nicht diesen, diesen nicht,
nicht diesen, sondern Barrabam!
Evangelist: Barrabas aber war ein
Mörder! Da nahm Pilatus Jesum
und geißelte ihn.
Nr. 19 Arioso (Bass)
Betrachte, meine Seel’,
mit ängstlichem Vergnügen,
mit bittrer Lust und halb
beklemmtem Herzen,
dein höchstes Gut in Jesu
­Schmerzen,
wie Dir auf Dornen,
so ihn stechen,
die Himmelsschlüsselblumen
blüht!
Du kannst viel süße Frucht
von seiner Wermut brechen,
drum sieh’ ohn’ Unterlass
auf ihn!
Nr. 20 Arie (Tenor)
Erwäge, wie sein
blutgefärbter Rücken
in allen Stücken
dem Himmel gleiche geht,
Daran, nachdem die
Wasserwogen
von unsrer Sündflut sich
verzogen,
der allerschönste Regenbogen
als Gottes Gnadenzeichen steht!
Nr. 21 Rezitativ
Evangelist: Und die Kriegsknechte
flochten eine Krone von Dornen
und setzten sie auf sein Haupt
und legten ihm ein Purpurkleid
an und sprachen:
Evangelist: Und gaben ihm
­Backenstreiche. Da ging Pilatus
wieder heraus und sprach zu
­ihnen:
19
Pilatus: Sehet, ich führe ihn
heraus zu euch, dass ihr
erkennet, dass ich keine Schuld
an ihm finde.
Evangelist: Also ging Jesus
heraus und trug eine Dornenkrone
und Purpurkleid. Und er sprach
zu ihnen:
Pilatus: Sehet, welch ein Mensch!
Evangelist: Da ihn die Hohenpriester und die Diener sahen,
schrieen sie und sprachen:
Chor: Kreuzige, kreuzige!
Evangelist: Pilatus sprach zu
ihnen:
Pilatus: Nehmet ihr ihn hin
und kreuziget ihn; denn ich finde
keine Schuld an ihm!
Evangelist: Die Jüden antworteten
ihm:
Chor: Wir haben ein Gesetz, und
nach dem Gesetz soll er sterben;
denn er hat sich selbst zu Gottes
Sohn gemacht.
Evangelist: Da Pilatus das Wort
hörete, fürchtet’ er sich noch mehr
und ging wieder hinein in das
Richthaus und spricht zu Jesu:
Pilatus: Von wannen bist du?
Evangelist: Aber Jesus gab ihm
keine Antwort.
Da sprach Pilatus zu ihm:
Pilatus: Redest du nicht mit mir?
Weißest du nicht, dass ich Macht
habe, dich zu kreuzigen, und
Macht habe, dich loszugehen?
Evangelist: Jesus antwortete:
Jesus: Du hättest keine Macht
über mich, wenn sie dir nicht
wäre von oben herab gegeben!
­Darum, der mich dir überantwortet
hat, der hat’s größ’re Sünde!
Evangelist: Von dem an trachtete
Pilatus, wie er ihn losließe.
Nr. 22 Choral
Durch dein Gefängnis,
Gottes Sohn
ist uns die Freiheit kommen.
Dein Kerker ist der Gnadenthron,
die Freistaat aller Frommen.
Denn gingst Du nicht die
Knechtschaft ein,
müsst’ unsre Knechtschaft
ewig sein.
Nr. 23 Rezitativ
Evangelist: Die Jüden aber
­schrieen und sprachen:
Chor: Lässest du diesen los, so
bist du des Kaisers Freund nicht!
Denn wer sich zum Könige
machet, der ist wider den Kaiser.
Evangelist: Da Pilatus das Wort
hörete, führete er Jesum heraus
und satzte sich auf den Richtstuhl,
an der Stätte, die da heißet:
­Hochpflaster, auf Ebräisch aber:
Gabbatha. Es war aber der Rüsttag
in Ostern um die sechste Stunde,
und er spricht zu den Jüden:
Pilatus: Sehet, das ist euer König!
Evangelist: Sie schrieen aber:
Chor: Weg, weg mit dem, mit dem
weg! Weg! Kreuzige ihn!
Evangelist: Spricht Pilatus zu ihnen:
Pilatus: Soll ich euren König
kreuzigen?
Evangelist: Die Hohenpriester
antworteten:
Chor: Wir haben keinen König
denn den Kaiser!
Evangelist: Da überantwortete er
ihn, dass er gekreuziget würde.
Chor: Sei gegrüßet, lieber
Jüdenkönig!
Sie nahmen aber Jesum und
­führeten ihn hin. Und er trug sein
Kreuz und ging hinaus zur Stätte,
20
die da heißet Schädelstätt, welche
heißet auf Ebräisch: Golgatha.
Nr. 24 Arie (Bass mit Chor)
Eilt, ihr angefocht’nen Seelen,
geht aus euren Marterhöhlen,
eilt – Wohin ? – Nach Golgatha!
Nehmet an des Glaubens Flügel,
flieht – Wohin? – Zum Kreuzeshügel,
eure Wohlfahrt blüht allda!
Nr. 25 Rezitativ
Evangelist: Allda kreuzigten sie
ihn, und mit ihm zween andere zu
beiden Seiten, Jesum aber mitten
inne. Pilatus aber schrieb eine
Überschrift und satzte sie auf
das Kreuz, und war geschrieben:
»Jesus von Nazareth, der Jüden
König«. Diese Überschrift lasen
viel Jüden, denn die Stätte war
­nahe bei der Stadt, da Jesus
­gekreuziget ist. Und es war
­geschrieben auf ebräische, griechische und lateinische Sprache.
Da sprachen die Hohenpriester
der Jüden zu Pilato:
Chor: Schreibe nicht: »Der Jüden
König«, sondern dass er gesaget
habe: »Ich bin der Jüden König«.
Evangelist: Pilatus antwortet:
Pilatus: Was ich geschrieben habe,
das habe ich geschrieben.
Nr. 26 Choral
In meines Herzens Grunde,
dein Nam’ und Kreuz allein
funkelt all Zeit und Stunde,
drauf kann ich fröhlich sein.
Erschein mir in dem Bilde
zu Trost in meiner Not,
wie du, Herr Christ, so milde
dich hast geblut’ zu Tod!
Nr. 27 Rezitativ
Evangelist: Die Kriegsknechte
aber, da sie Jesum gekreuziget
hatten, nahmen seine Kleider und
machten vier Teile, einem jeglichen
Kriegesknechte sein Teil, dazu
auch den Rock. Der Rock aber war
ungenähet, von oben an gewürket
durch und durch.
Da sprachen sie untereinander:
Chor: Lasset uns den nicht
zerteilen, sondern darum losen,
wes er sein soll.
Evangelist: Auf dass erfüllet würde
die Schrift, die da saget: »Sie
­haben meine Kleider unter sich
­geteilet und haben über meinen
Rock das Los geworfen.« Solches
taten die Kriegesknechte. Es
stund aber bei dem Kreuze Jesu
seine Mutter und seiner Mutter
Schwester, M
­ aria, Kleophas Weib,
und Maria Magdalena. Da nun
Jesus seine Mutter sahe und
den Jünger dabei stehen, den er
lieb hatte, spricht er zu seiner
­Mutter:
Jesus: Weib, siehe, das ist
dein Sohn!
Evangelist: Darnach spricht er
zu dem Jünger:
Jesus: Siehe, das ist deine
Mutter!
Nr. 28 Choral
Er nahm alles wohl in Acht
in der letzten Stunde,
seine Mutter noch bedacht,
setzt ihr ein’n Vormunde.
O Mensch, mache Richtigkeit,
Gott und Menschen liebe,
stirb darauf ohn’ alles Leid,
und dich nicht betrübe!
21
Nr. 29 Rezitativ
Evangelist: Und von Stund’ an nahm
sie der Jünger zu sich. D
­ arnach,
als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, dass die Schrift
erfüllet würde, spricht er:
Jesus: Mich dürstet!
Evangelist: Da stund ein Gefäße
voll Essigs. Sie fülleten aber einen
Schwamm mit Essig und legten
ihn um einen Isopen und hielten
es ihm dar zum Munde. Da nun
Jesus den Essig genommen hatte,
sprach er:
Jesus: Es ist vollbracht!
Nr. 30 Arie (Alt)
Es ist vollbracht,
o Trost für die
gekränkten Seelen!
Die Trauernacht
lässt mich die Stunden zählen.
Der Held aus Juda siegt
mit Macht
und schließt den Kampf.
Es ist vollbracht!
Nr. 31 Rezitativ
Evangelist: Und neiget das
Haupt und verschied.
Nr. 32 Arie (Bass mit Chor)
Mein teurer Heiland,
lass dich fragen,
Jesu, der du warest tot,
da du nunmehr ans Kreuz
geschlagen
und selbst gesagt:
»Es ist vollbracht«,
lebest nun ohn’ Ende,
bin ich vom Sterben
frei gemacht?
in der letzten Todesnot
nirgend mich hinwende
Kann ich durch deine
Pein und Sterben
das Himmelreich ererben?
Ist aller Welt Erlösung da?
als zu dir, der mich versühnt,
O mein trauter Herre!
Du kannst vor Schmerzen
zwar nichts sagen,
Gib mir nur, was du verdient,
doch neigest du das Haupt
und sprichst stillschweigend:
Ja!
mehr ich nicht begehre!
Nr. 33 Rezitativ
Evangelist: Und siehe da, der
­Vorhang im Tempel zerriss in zwei
Stück von oben an bis unten aus.
Und die Erde erbebete, und die
­Felsen zerrissen, und die Gräber
täten sich auf, und stunden auf
viel Leiber der Heiligen.
Nr. 34 Arioso (Tenor)
Mein Herz, indem die ganze Welt
bei Jesu Leiden gleichfalls leidet,
die Sonne sich in Trauer kleidet,
der Vorhang reißt, der Fels zerfällt,
die Erde bebt, die Gräber spalten,
weil sie den Schöpfer sehn
­erkalten:
Was willst du deines Ortes tun?
Nr. 35 Arie (Sopran)
Zerfließe, mein Herze,
in Fluten der Zähren
dem Höchsten zu Ehren!
Erzähle der Welt und
dem Himmel die Not:
Dein Jesus ist tot!
Nr. 36 Rezitativ
Evangelist: Die Jüden aber, dieweil
es der Rüsttag war, dass nicht die
22
Leichname am Kreuze blieben den
Sabbat über (denn desselbigen
Sabbats Tag war sehr groß), baten
sie Pilatum, dass ihre Beine ge­
brochen und sie abgenommen
­würden. Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten
die Beine und dem andern, der mit
ihm gekreuziget war.
Als sie aber zu Jesu kamen, da sie
sahen, dass er schon gestorben
war, brachen sie ihm die Beine
nicht; sondern der Kriegsknechte
einer eröffnete seine Seite mit
einem Speer, und alsobald ging
Blut und Wasser heraus. Und der
das gesehen hat, der hat es bezeuget, und sein Zeugnis ist wahr.
Und derselbige weiß, dass er die
Wahrheit saget, auf dass ihr gläubet. Denn solches ist geschehen,
auf dass die Schrift erfüllet würde:
»Ihr sollet ihm kein Bein zerbrechen«. Und abermals spricht eine
andere Schrift:
»Sie werden sehen, in welchen
sie gestochen haben«.
Nr. 37 Choral
O hilf, Christe, Gottes Sohn,
durch dein bitter Leiden,
dass wir dir stets untertan
all’ Untugend meiden;
deinen Tod und sein Ursach’
fruchtbarlich bedenken,
dafür, wiewohl arm und schwach,
dir Dankopfer schenken!
Nr. 38 Rezitativ
Evangelist: Darnach bat Pilatum
Joseph von Arimathia, der ein
­Jünger Jesu war (doch heimlich
aus Furcht vor den Jüden), dass er
möchte abnehmen den Leichnam
Jesu. Und Pilatus erlaubete es.
Derowegen kam er und nahm den
Leichnam Jesu herab.
Es kam aber auch Nikodemus, der
vormals bei der Nacht zu Jesu
kommen war, und brachte Myrrhen
und Aloen ­untereinander, bei
­hundert Pfunden. Da nahmen sie
den Leichnam Jesu und bunden
ihn in Leinen ­Tücher mit Spezereien, wie die J­ üden pflegen zu
­begraben.
Es war aber an der Stätte, da er
gekreuziget ward, ein Garten, und
im Garten ein neu Grab, in welches
niemand je geleget war. Daselbst
hin legten sie Jesum, um des
­Rüsttags willen der Jüden, dieweil
das Grab nahe war.
Nr. 39 Chor
Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine,
die ich nun weiter nicht beweine,
ruht wohl und bringt auch mich zur
Ruh!
Das Grab, so euch bestimmet ist
und ferner keine Not umschließt,
macht mir den Himmel auf
und schließt die Hölle zu.
Nr. 40 Choral
Ach Herr, lass dein lieb’ Engelein
am letzten End’ die Seele mein
in Abrahams Schoß tragen,
den Leib in seim Schlafkämmerlein
gar sanft ohn’ einge Qual
und Pein,
ruhn bis am Jüngsten Tage!
Alsdann vom Tod erwecke mich,
dass meine Augen sehen dich
in aller Freud’, o Gottes Sohn,
mein Heiland und Gnadenthron!
Herr Jesu Christ, erhöre mich,
ich will dich preisen ewiglich!
24
Anna Lucia Richter studierte nach erstem Unterricht bei ihrer
Mutter Regina Dohmen u. a. bei Kurt Widmer und Klesie Kelly-Moog
an der Musikhochschule Köln. Die Preisträgerin des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin erhielt u. a auch den Luitpold-Preis des
Kissinger Sommers 2011 und den Felix Mendelssohn Bartholdy
Preis. Zahlreiche Engagements führten sie zu Sinfonieorchestern
wie denen des HR, des MDR und des WDR, wo sie unter Dirigenten wie Paavo und Kristjan Järvi, Marin Alsop, Helmut Froschauer
oder Christoph Altstaedt sang. Auf der Opernbühne war sie neben
anderen Rollen auch in »Hänsel und Gretel« (Sandmann/Taumann),
»Le nozze di Figaro« (Barbarina) und »Don Giovanni« (Zerlina) zu
hören. Mit Liederabenden gastierte sie u. a. beim Kissinger ­Sommer,
beim Heidelberger Frühling und in der Londoner Wigmore Hall.
Anke Vondung erhielt ihre Gesangsausbildung an der Musikhochschule Mannheim bei Rudolf Piernay. Zwischen 1999 und 2002
war sie Ensemblemitglied des Tiroler Landestheater in Innsbruck
und gastierte u. a. am Théâtre du Châtelet Paris, bei den Salzburger
Festspielen, beim Glyndebourne Festival sowie an der Nederlandse
Opera Amsterdam, der Opéra Bastille in Paris, der New Yorker
MET sowie an den Staatsopern in Berlin, Hamburg und München.
Von 2003 bis 2005 gehörte sie dem Ensemble der Semperoper
Dresden an. Regelmäßig konzertiert sie mit Dirigenten wie Helmuth
Rilling, Roger Norrington, Philippe Herreweghe, Kent Nagano,
­Manfred Honeck, Peter Schreier, Fabio Luisi, Enoch zu Guttenberg,
Hans-Christoph Rademann, Jeffrey Tate und Richard Bonynge.
25
Das Repertoire des Tenors Mirko Roschkowski umfasst besonders die großen Mozartpartien wie Titus, Tamino, Belmonte,
Don Ottavio, Belfiore und Idomeneo. Aber auch als Alfredo in »La
­traviata«, Faust (Gounod), Don José in »Carmen«, Prinz in »Rusalka«,
Lenski in »Eugen Onegin«, Prinz in »Die Liebe zu den drei Orangen«,
Gerald in »Lakme«, Achilles in »Iphigenie in Aulis«, Ulisse (Monteverdi) oder Barinkay in »Der Zigeunerbaron« konnte er große Erfolge
verbuchen. Er gastierte u. a. an der Semperoper Dresden, der
Oper Köln, der Staatsoper Unter den Linden und der Komischen
Oper in Berlin. Mit seinem Lied- und Oratorienrepertoire ist er zu
Gast u. a. im Concertgebouw Amsterdam, in der Tonhalle Zürich,
dem Konzerthaus Dortmund sowie bei den Ludwigsburger Festspielen.
Thomas E. Bauer erhielt seine erste musikalische Ausbildung
bei den Regensburger Domspatzen. Er konzertiert mit Orchestern
wie dem Boston Symphony (Bernard Haitink), National Symphony
Washington (Ivan Fischer), Orchester der Oper Zürich (Adam
­F ischer), Gewandhausorchester Leipzig (Riccardo Chailly) und
­Tonhalle-Orchester Zürich (Sir Roger Norrington). 2014 singt er
u. a. zwei Mozart-Matinéen mit Manfred Honeck und Adam Fischer
bei den Salzburger Festspielen, Bachs »Matthäuspassion« mit
dem Koninklijk Concertgebouw Orkest und Philippe Herreweghe
sowie Haydns »Schöpfung« mit Zubin Mehta an der Mailänder
­Scala. Er gibt regelmäßig Liederabende mit Jos van Immerseel.
Thomas E. Bauers CD-Produktionen wurden mit zahlreichen
­Preisen ausgezeichnet.
26
Der Schweizer Rudolf Rosen trat nach Abschluss seiner Gesangsausbildung als Preisträger mehrerer Wettbewerbe hervor (u. a.
1997 CIEM-Genève, 1998 47. Internationaler Musikwettbewerb
der ARD und 1999 Belvedere Gesangswettbewerb in Wien). Seine
Tätigkeit als Konzert- und Liedsänger führte ihn in Konzertsäle wie
die Liederhalle Stuttgart, das Gewandhaus Leipzig, die Tonhalle
Zürich und das Concertgebouw Amsterdam, er arbeitet mit Dirigenten wie Frieder Bernius, Herbert Blomstedt, Riccardo Chailly, Michel Corboz, René Jacobs oder Neeme Järvi. Nach seiner Zeit im
Stuttgarter Opernensemble gastierte er u. a. als Conte Almaviva
in »Le nozze di Figaro« in Paris am Théâtre des Champs-Elysées
und als Tierbändiger/Athlet (Lulu) in Peter Steins Produktion an
der Mailänder Scala und bei den Wiener Festwochen.
Julius Pfeifer studierte Schulmusik und Gesang bei Gisela
­Krenkel und Dieter Kurz in Stuttgart. 2000 und 2002 war er an
der Jungen Oper der Stuttgarter Staatsoper engagiert. Seit 2000
ist er Mitglied des SWR-Vokalensembles (Echo Klassik 2009
und 2011, Chefdirigent Marcus Creed). Seit 2005 ist er ebenfalls
Mitglied im Solistenensemble »Sette Voci« unter Leitung von Peter
Kooij. Seit dem Gewinn des 1. Preises beim Bach-Wettbewerb in
Leipzig 2004 entwickelte er sich zum gefragten Bach-Interpreten,
er arbeitet u. a. mit Rene Jacobs, Philippe Herreweghe, Masaaki
Suzuki und Frieder Bernius bei renommierten Ensembles wie der
Akademie der Alten Musik Berlin oder dem Collegium Vocale Gent
zusammen. Zahlreiche CD- und Rundfunkproduktionen dokumentieren seine Arbeit.
27
Das Vokalensemble Kölner Dom wurde 1996 von Domkapellmeister Eberhard Metternich vornehmlich aus Studentinnen und
Studenten der Musikhochschule Köln gegründet. Als Kammerchor
rundet es die seit 10 Jahren neu entwickelte Chorlandschaft am
Kölner Dom ab. Wie die anderen Ensembles der Kölner Dommusik
arbeitet der Chor nicht projektbezogen, sondern probt regelmäßig.
Rund 20 Mal pro Jahr ist das Vokalensemble Kölner Dom in Gottesdiensten, Konzerten und sonstigen Anlässen allein im Kölner Dom
zu erleben. Im Wechsel mit dem Kölner Domchor (Knabenchor der
Hohen Domkirche), dem Mädchenchor am Kölner Dom und der
Domkantorei Köln gestaltet es die sonntäglichen Kapitels- und
Pontifikalämter sowie die ebenfalls jeden Sonntag um 18.00 Uhr
gefeierten Chorvespern/Choral Evensongs. Der Schwerpunkt des
Repertoires liegt im Bereich der A-cappella-Chormusik von der
Renaissance bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Auch außerhalb des Domes und Kölns hat sich der Chor inzwischen einen
ausgezeichneten Ruf erworben: auf Konzertreisen innerhalb
Deutschlands sowie nach England, Irland, Italien, Griechenland,
Niederlande und Österreich pflegt man den Kontakt zu anderen
Kathedralen und bedeutenden Kirchen. Die Teilnahme an Nationalen
und Internationalen Chorfestivals rundet das Betätigungsfeld ab.
Seit September 2008 hat sich eine erfolgreiche Zusammenarbeit
mit dem Gürzenich-Orchester Köln und GMD Markus Stenz ent­
wickelt. So wurden u. a. Psalmen von Leonard Bernstein, David
Plate und Igor Strawinsky, Mozarts Missa solemnis in c, KV 427,
Haydn’s »Schöpfung«, Wolfgang Rihms Passionsoratorium »Deus
Passus«, die Johannespassion sowie die Matthäuspassion von
Johann Sebastian Bach gemeinsam in der Kölner Philharmonie
und z. T. auch im Kölner Dom aufgeführt.
28
29
Markus Stenz ist Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusik­
direktor der Stadt Köln, Chefdirigent des Radio Filharmonisch
Orkest Hilversum und Erster Gastdirigent des Hallé Orchestra
Manchester.
Ausgebildet an der Hochschule für Musik in Köln bei Volker
Wangenheim und bei Leonard Bernstein und Seiji Ozawa in
Tangle­wood, profilierte er sich früh mit ungewöhnlichen Projekten
und zahlreichen Ur- und Erstaufführungen. 1989 übernahm
Markus Stenz die musikalische Leitung des Cantiere Interna­
zionale d’Arte in Montepulciano (bis 1995). Von 1994 bis 1998
leitete er als Chefdirigent die London Sinfonietta, das renommierteste britische Ensemble für zeitgenössische Musik. Parallel
zu seiner Position als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des
Melbourne Symphony Orchestra von 1998 bis 2004 hat Markus
Stenz sein Repertoire ständig in Richtung Klassik und Romantik
erweitert und sich als Konzert- wie auch als Operndirigent international etabliert. Er leitete so namhafte Klangkörper wie das
Königliche Concertgebouw Orkest Amsterdam, die Münchner
Philhar­moniker, das Gewandhausorchester Leipzig, die Berliner
Philharmoniker, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Wiener Symphoniker sowie das Chicago Symphony Orchestra. Seit seinem
Debüt als Operndirigent mit Hans Werner Henzes »Elegie für
junge Liebende« am Gran Teatro La Fenice in Venedig gastierte
er u. a. an den Opernhäusern in Mailand, San Francisco, Los
Angeles, Chicago, London, Brüssel, Berlin, Stuttgart, München
und Hamburg sowie beim Festival in Glyndebourne, beim Edinburgh International Festival und bei den Salzburger Festspielen.
Er leitete zahlreiche Ur- und Erstaufführungen wie Hans Werner
Henzes »L’Upupa und der Triumph der Sohnesliebe« 2003 bei
den Salzburger Festspielen. Viel beachtet sind seine Wagnerund Janáček-Dirigate an der Oper Köln. In der Saison 2013/2014
ist Markus Stenz an der Oper Köln u. a. musikalisch verantwortlich für die Neuproduktion von Webers »Der Freischütz«. Seine
zahlreichen CD-Aufnahmen erweitert er derzeit um eine Gesamteinspielung aller Mahler-Sinfonien mit dem Gürzenich-Orchester
Köln, von der zuletzt die sechste Sinfonie erschienen ist.
Bei ­Hyperion erschien eine von der internationalen Kritik hoch­
gelobte Einspielung von Richard Strauss’ »Don Quixote« und
»Till Eulenspiegel« mit dem Gürzenich-Orchester.
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32
orchesterbesetzung
I. VIOLINEN Torsten Janicke, Jordan
Ofiesh, Dylan Naylor, David Johnson,
Demetrius Polyzoides, Elisabeth Polyzoides
KontrabAss Johannes Seidl
II. Violinen Sergei Khvorostuhin,
Cornelie Bodamer-Cahen, Marek
Malinowski, Friederike Zumach,
Martin Richter, Nathalie Streichardt
Oboen Horst Eppendorf, Lena
Schuhknecht
Bratschen Bernhard Oll, Martina
Horejsi-Kiefer, Ina Bichescu, Kathrin Körber
Laute Stanislaw Gojny
Flöten Alja Velkaverh, Christiane Menke
Fagott Rainer Schottstädt
Cembalo Roderick Shaw
Viola d’amore Bernhard Oll, David
Johnson
Orgel Peter Dicke
Viola da Gamba Heike Johanna Lindner
Violoncelli Bonian Tian, Joachim
Griesheimer, Georg Heimbach
Stand: 09. April 2014
33
vorschau
kammerkonzert 05
für christoph
Samstag, 26. Apr 14, 15 Uhr
Podium der Kölner Philharmonie
Mit Werken von
Georg Friedrich Händel, Isang Yun,
Boas Avni, Max von Weinzierl,
Patrick Loiseleur, Vincent Royer,
York Bowen, Geoffry Wharton,
Christoph Bujanowski
und Sergej Prokofjew
Bernhard Oll
Susanne Duven
Martina Horejsi-Kiefer
Bruno Toebrock
Vincent Royer
Gerhard Dierig
Antje Kaufmann
Annegret Klingel
Ina Bichescu
Eva-Maria Wilms
Maria Scheid
Rudi Winkler
Sarah Aeschbach
Bratschen
Johannes Seidl Kontrabass
Matthias Kaufmann Dirigent
Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280 282,
beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter:
www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
34
Markus Stenz und das Gürzenich-Orchester Köln danken Lufthansa
und den Kuratoren der Concert-Gesellschaft Köln e. V. für ihr
kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung:
Ehrenmitglieder des Kuratoriums:
Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln
Dr. h. c. Fritz Schramma Oberbürgermeister der Stadt Köln a.D.
Kuratoren:
Bechtle GmbH IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski
Ebner Stolz Wirtschaftsprüfer – Steuer­berater – Rechtsanwälte, Dr. Werner Holzmayer
Excelsior Hotel Ernst AG Henning Matthiesen
GALERIA Kaufhof GmbH Ass. jur. Ulrich Köster
Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH, Dr. Ulrich Kauffmann
HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH Wirtschafts­prüfungs- und Steuerberatungs­gesellschaft,
Dipl.-Kfm. Bernd Schubert
Hefe van Haag GmbH & Co. KG Dr. Klaus van Haag
ifp Institut für Personal- und Unter­nehmensberatung, Will und Partner GmbH & Co. KG, Jörg Will
Kirberg GmbH Catering Fine Food Jutta Kirberg
Kölner Bank eG Bruno Hollweger
Koelnmesse GmbH Gerald Böse
Kreissparkasse Köln Alexander Wüerst
Gerd Lützeler Dipl.-Kaufmann – Wirtschafts­prüfer – Steuerberater
Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA Dr. Wolfgang Leoni
Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG Heinrich Becker
ROLEX Deutschland GmbH Peter Streit
TÜV Rheinland AG Prof. Dr. Bruno O. Braun
UBS Deutschland AG Helmut Zils
Andreas Friesenhagen hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kölner Joseph-Haydn-Instituts in­
zwischen acht Bände der Haydn-Gesamtausgabe herausgegeben. Er hat zahlreiche CD-Rezensionen,
Texte für Programmhefte und CD-Booklets sowie die beiden Bücher »›The Dream of Gerontius‹ von Edward
Elgar« (1994) und »Die Brüder Bach« (2000) publiziert.
IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing
Redaktion Johannes Wunderlich Textnachweis Der Text von Andreas Friesenhagen ist ein Original­beitrag für­
dieses Heft Bildnachweis Titel: Wajan/Fotolia. S. 24: Anna Lucia Richter: Jessica Meier, Anke Vondung:
Undine Hess. S. 25: Mirko Roschkowski: Thilo Beu, Thomas Bauer: Marco Borggreve. S. 26: Rudolf
Rosen: Palma Fiacco, Julius Pfeifer: Silke Pfeifer, S. 28: Markus Stenz: Molina Visuals, Gestaltung,
Satz parole gesellschaft für kommunika­tion mbH Druck asmuth druck + ­crossmedia gmbh & co. kg, Köln
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.
Euro 2,-
johannespassion
18. Apr 14
CD 1
Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih!
Keine unerlaubte Vervielfältigung,
Vermietung, Aufführung, Sendung!
Markus Stenz Dirigent
Gürzenich-Orchester Köln
Johann Sebastian Bach
Johannespassion
Erster Teil (NBA Nr. 1 – 14)
Zweiter Teil (NBA Nr. 15 – 20)
johannespassion
18. Apr 14
CD 2
Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih!
Keine unerlaubte Vervielfältigung,
Vermietung, Aufführung, Sendung!
Gürzenich-Orchester Köln
Markus Stenz Dirigent
Johann Sebastian Bach
Johannespassion
Zweiter Teil (NBA Nr. 21 – 40)

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