Weihnachtsoratorium - Erlöserkirchengemeinde Bad Homburg
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Weihnachtsoratorium - Erlöserkirchengemeinde Bad Homburg
O R AT O R I E N K O N Z E R T O R ATO R I E N KO N Z E R T Weihnachtsoratorium Johann Sebastian Bach Johannes Sebastian Bach (1685 – 1750) Weihnachtsoratorium BWV 248 Samstag, 17. Dezember 2011, 17.00 Uhr BACHS WEIHNACHTSORATORIUM FÜR KINDER Sonntag, 18. Dezember 2011, 17.00 Uhr Montag, 26. Dezember 2011, 17.00 Uhr WEIHNACHTSORATORIUM (KANTATEN 1–3) Sonntag, 8. Januar 2012, 17.00 Uhr WEIHNACHTSORATORIUM (KANTATEN 4–6) Ausführende: Kantaten 1–3 Steffanie Patzke (Sopran, 18.12. und 26.12.) Heike Heilmann (Sopran, 8.1.) Elvira Bill (Alt, 17.12. und 18.12.) Melinda Paulsen (Alt, 26.12.) Anne Bierwirth (Alt, 8.1.) Rüdiger Ballhorn (Tenor, 17.12., 18.12. und 26.12.) Georg Poplutz (Tenor, 8.1.) Markus Flaig (17.12., 18.12. und 26.12.) Klaus Mertens (Bass, 8.1.) Otto Mayr (Sprecher, 17.12.) Sonntag, 18. Dezember, 17.00 Uhr und Montag, 26. Dezember 2011, 17.00 Uhr Kantaten 4 – 6 Sonntag, 8. Januar 2012, 17.00 Uhr Weihnachtsoratorium für Kinder Bachchor der Erlöserkirche Barockorchester L‘ Arpa festante Leitung: Susanne Rohn Samstag, 17. Dezember 2012, 17.00 Uhr Wir danken der Deutschen Leasing und der TaunusSparkasse für die freundliche Unterstützung der Konzerte. Evangelische Erlöserkirche Bad Homburg Dorotheenstraße 3 Tel. 06172/21089 www.erloeserkirche-badhomburg.de Impressum Herausgeber: Evangelische Erlösergemeinde Bad Homburg Redaktion: Susanne Rohn, Bad Homburg Gestaltung: Peter Wagner, Mainz-Kastel Druck: MediaPrint Taunusdruck, Frankfurt am Main 3 Einführung Bachs Weihnachtsoratorium ist populär, und das hat Gründe. Zum einen ist Weihnachten zu dem christlichen Fest überhaupt geworden. Das Krippenkind symbolisiert die Liebe, die feiernde Familie begeht einmal im Jahr ihre gewünschte oder wirkliche Harmonie. Zum andern hat Bach sein Weihnachtsoratorium mit dem erkennbaren Willen komponiert, populäre Musik zu schaffen. Zunächst allerdings nicht für Weihnachten. Bach strebte 1733 den Titel eines Hofkompositeurs des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs an. Zur Unterstützung dieses Gesuches komponierte er mehrere Huldigungsmusiken, die in Leipzig zu Ehren von Mitgliedern des Fürstenhauses aufgeführt wurden. Die Musik dieser Stücke wollte Bach nach dem einmaligen Anlass ihrer Uraufführung nicht im Schrank vermodern lassen. Ihrem insgesamt fröhlichen und festlichen Charakter nach, der besonders die Chöre prägt, konnten sie zu Kantaten für die Weihnachtszeit umgearbeitet werden. Denn das Leipzig des Jahres 1734 brauchte zu Weihnachten reichlich Musik: für drei Weihnachtsfeiertage, zum Fest der Beschneidung Jesu, zum Sonntag nach Neujahr und zu Epiphanias. Nun musste Bachs Dichter Picander für die vorhandene Musik neue Texte machen. Dabei konnte er das Metrum und Reimschema der vorhandenen Texte voraussetzen. Er musste aber auch die neuen Worte der bereits komponierten Deklamation anpassen. Soweit die handwerklichen Schwierigkeiten, sie waren überwindbar. Aber die Huldigungsmusiken waren für besondere Stoffe komponiert. „Herkules auf dem Scheidewege“ heißt einer, in dem Wollust 4 vorbereitet. Der Evangelist berichtet die Rückreise der Weisen. Das löst die Meditation über den bleibenden Christus aus, der zu Schutz und Hilfe gegen alle Feinde steht. und Tugend den Helden umwerben. „Schlafe mein Liebster, und pflege der Ruh, folge der Lockung entbrannter Gedanken, schmecke die Lust der lüsternen Brust und erkenne keine Schranken“ – geworden ist daraus die bekannte Arie des Weihnachtsoratoriums. Heißt es im Weihnachtsoratorium „Bereite dich Zion mit zärtlichen Trieben, den Schönsten, den Liebsten bald bei dir zu sehn!“, so hieß es ursprünglich „Ich will dich nicht hören, ich will dich nicht wissen, verworfene Wollust, ich kenne dich nicht“. Insgesamt sind fast alle Chöre und Arien des Weihnachtsoratoriums durch das beschriebene, sogenannte Parodieverfahren gewonnen. Während jedoch in den Arien ursprünglicher und neuer Text teilweise beträchtlich differieren, sind die Chöre „originalen Schöpfungen ganz gleichwertig“ (Albert Schweitzer). Dennoch ist das Weihnachtsoratorium weit mehr als eine Zweitverwertung vorhandener Kompositionen. Seiner Form nach ist es eine Folge von sechs Kantaten für die Weihnachtszeit. Die biblische Geschichte der Geburt des Kindes, der Engelsverkündigung und Anbetung der Hirten bis hin zu den Weisen aus dem Morgenland schlägt einen Bogen von Anfang der ersten bis zum Schluss der letzten Kantate, so dass Bach selbst den Gesamttitel „Oratorium“ wählte. Allerdings nicht im Sinne einer kontinuierlichen Handlung wie sonst in Oratorien. Sondern so, dass kürzere Teile des Evangelienberichtes, die der Evangelist vorträgt, längere lyrische Betrachtungen auslösen. Der Evangelist berichtet, es „kam die Zeit, da sie gebären sollte“, und es folgt eine Meditation über den kommenden Bräutigam, dem Zion sich bereiten soll – ein Bild für die Christenseele, die sich auf die Geburt Christi innerlich In den Chorälen, stilisiertem Gemeindegesang, reflektieren die Christen das biblische Geschehen in Worten, die sie selber innerlich mitsingen können. So wurde der „Bachchoral“ geradezu zum protestantischen Grundnahrungsmittel. Für das Weihnachtsoratorium charakteristisch sind mehrere Choräle mit selbständiger Orchesterbegleitung. Zu dem zarten Lied „Ach mein herzliebes Jesulein, mach dir ein rein, sanft Bettelein, zu ruhn in meines Herzens Schrein“ blasen drei Trompeten feierliche Zwischenspiele – eine königliche Wiegenmusik. Die einzelnen Zeilen von „Wir singen dir in deinem Heer“ (d. h. die Menschen mit den Engeln zusammen) werden unterbrochen von der Hirtenmusik aus der Sinfonia am Anfang der zweiten Kantate – in dieser spielten Engel und Hirten teils abwechselnd, teils gemeinsam, nun aber singen die Menschen mit den Engeln in einem Chor. Den Schlusschoral „Nun seid ihr wohl gerochen an eurer Feinde Schar, denn Christus hat zerbrochen, was euch zuwider war“ nennt Schweitzer „ein Triumphlied von unnachahmlicher Größe“. Nun hat uns das zwanzigste Jahrhundert den Wunsch nach Triumphliedern so ziemlich ausgetrieben. Aber Feindschaft, Anfechtung von innen und außen, schiere Not auch prägen das menschliche Leben immer noch. Weihnachten heißt: Gott kommt, um den Menschen gegen dies alles beizustehen und sie aus der Gefahr zu retten. Michael Graf Münster Frauenchor und Harfe – die neue Chor-CD aus der Erlöserkirche „Die Fülle des Wohllauts“ – romantische Musik für Frauenchor und Harfe Nur ein einziger Mann, Tonmeister Burkhard Roggenbuck, war an der Produktion beteiligt, alles Übrige dagegen reine Frauensache: Unter der Leitung von Susanne Rohn, Kantorin der Erlöserkirche, begleiteten Annegret Kleindopf an der Sauer-Orgel, die beiden Hornistinnen Gerda Wind-Sperlich und Sibylle Mahni sowie die international preisgekrönte Harfenistin Anne-Sophie Bertrand den Kammerchor der Erlöserkirche Bad Homburg. Entstanden ist eine künstlerisch und klanglich beeindruckende Demonstration romantischer Chormusik. Anne-Sophie Bertrand, Harfe Annegret Kleindopf, Orgel Gerda Wind-Sperlich und Sibylle Mahni, Hörner Frauen des Kammerchors Bad Homburg Leitung: Susanne Rohn Erscheinungsdatum: 1.12.2010 Spieldauer: 67 Minuten Erhältlich im Gemeindebüro der Erlöserkirche, € 15,00 Zu beziehen auch über www.erloeserkirche-badhomburg.de 5 Johannes Sebastian Bach (1685 – 1750) Weihnachtsoratorium BWV 248 ERSTER TEIL Am ersten Weihnachtstag Lukas 2, 1 und 3–7 1. Chor Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage, rühmet, was heute der Höchste getan! Lasset das Zagen, verbannet die Klage, stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an! Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören, lasst uns den Namen des Herrschers verehren! 2. Rezitativ, Evangelist Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augusto ausging, dass alle Welt geschätzet würde. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt David, die da heißet Bethlehem; darum, dass er von den Hause und Geschlechte David war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 3. Accompagnato, Alt Nun wird mein liebster Bräutigam, nun wird der Held aus Davids Stamm zum Trost, zum Heil der Erden einmal geboren werden. Nun wird der Stern aus Jakob scheinen, sein Strahl bricht schon hervor. Auf, Zion, und verlasse nun das Weinen, dein Wohl steigt hoch empor. 6 4. Arie, Alt Bereite dich, Zion, mit zärtlichen Trieben, den Schönsten, den Liebsten bald bei dir zu sehn! Deine Wangen müssen heut viel schöner prangen, eile, den Bräutigam sehnlichst zu lieben! 5. Choral Wie soll ich dich empfangen, und wie begegn’ ich dir? O aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier! O Jesu, Jesu, setze mir selbst die Fackel bei, damit, was dich ergötze, mir kund und wissend sei. 6. Rezitativ, Evangelist Und sie gebar ihren ersten Sohn, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippen, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. 7. Choral, Sopran, mit Accompagnato, Bass Er ist auf Erden kommen arm, Wer will die Liebe recht erhöhn, die unser Heiland vor uns hegt? dass er unser sich erbarm, Ja, wer vermag es einzusehen, wie ihn der Menschen Leid bewegt? und in dem Himmel mache reich Des Höchsten Sohn kömmt in die Welt; weil ihm ihr Heil so wohl gefällt, und seinen lieben Engeln gleich. so will er selbst als Mensch geboren werden. Kyrieleis! 8. Arie, Bass Großer Herr, o starker König, liebster Heiland, o wie wenig achtest du der Erden Pracht! Der die ganze Welt erhält, ihre Pracht und Zier erschaffen, muss in harten Krippen schlafen. 9. Choral Ach mein herzliebes Jesulein, mach dir ein rein sanft Bettelein, zu ruhn in meines Herzens Schrein, dass ich nimmer vergesse dein! ZWEITER TEIL Am zweiten Weihnachtstag Lukas 2, 8–14 10. Sinfonia 11. Rezitativ, Evangelist Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herren Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herren leuchtet um sie, und sie furchten sich sehr. 12. Choral Brich an, o schönes Morgenlicht, und lass den Himmel tagen! Du Hirtenvolk, erschrecke nicht, weil dir die Engel sagen, dass dieses schwache Knäbelein soll unser Trost und Freude sein, dazu den Satan zwingen und letztlich Friede bringen. 13. Rezitativ Evangelist Und der Engel sprach zu ihnen: Der Engel Fürchtet euch nicht, siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt David. 14. Accompagnato, Bass Was Gott dem Abraham verheißen, das lässt er nun dem Hirtenchor erfüllt erweisen, Ein Hirt hat alles das zuvor von Gott erfahren müssen. Und nun muss auch ein Hirt die Tat, was er damals versprochen hat, zuerst erfüllet wissen. 15. Arie, Tenor Frohe Hirten, eilt, ach eilet, eh’ ihr euch zu lang verweilet, eilt, das holde Kind zu sehn. Geht, die Freude heißt zu schön, sucht die Anmut zu gewinnen, geht und labet Herz und Sinnen! 16. Rezitativ, Evangelist Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 17. Choral Schaut hin, dort liegt im finstern Stall, des Herrschaft gehet überall. Da Speise vormals sucht ein Rind, da ruhet itzt der Jungfrau’n Kind. 7 18. Accompagnato, Bass So geht denn hin, ihr Hirten, geht, dass ihr das Wunder seht; und findet ihr des Höchsten Sohn in einer harten Krippe liegen, so singet ihm bei seiner Wiegen aus einem süßen Ton und mit gesamtem Chor dies Lied zur Ruhe vor: 19. Arie, Alt Schlafe, mein Liebster, genieße der Ruh, wache nach diesem vor aller Gedeihen! Labe die Brust, empfinde die Lust, wo wir unser Herz erfreuen! DRITTER TEIL Am dritten Weihnachtstag Lukas 2, 15–20 24. Chor Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen, lass dir die matten Gesänge gefallen, wenn dich dein Zion mit Psalmen erhöht! Höre der Herzen frohlockendes Preisen, wenn wir dir itzo die Ehrfurcht erweisen, weil unsre Wohlfahrt befestiget steht! 25. Rezitativ, Evangelist Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: 20. Rezitativ, Evangelist Und alsobald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 26. Chor Lasset uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 21. Chor Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. 27. Accompagnato, Bass Er hat sein Volk getröst’, er hat sein Israel erlöst, die Hülf aus Zion hergesendet und unser Leid geendet. Seht, Hirten, dies hat er getan; geht, dieses trefft ihr an! 22. Rezitativ, Bass So recht, ihr Engel, jauchzt und singet, dass es uns heut so schön gelinget! Auf denn! wir stimmen mit euch ein, uns kann es, so wie euch, erfreun. 23. Choral Wir singen dir in deinem Heer aus aller Kraft Lob, Preis und Ehr, dass du, o lang gewünschter Gast, dich nunmehr eingestellet hast. 28. Choral Dies hat er alles uns getan, sein groß Lieb zu zeigen an; des freu sich alle Christenheit und dank ihm des in Ewigkeit. Kyrieleis! 29. Duett, Sopran und Bass Herr, dein Mitleid, dein Erbarmen tröstet uns und macht uns frei. Deine holde Gunst und Liebe, deine wundersamen Triebe machen deine Vatertreu wieder neu. 8 30. Rezitativ, Evangelist Und sie kamen eilend und funden beide, Mariam und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kind gesaget war. Und alle, für die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesaget hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 31. Arie, Alt Schließe, mein Herze, dies selige Wunder fest in deinem Glauben ein! Lasse dies Wunder, die göttlichen Werke, immer zur Stärke deines schwachen Glaubens sein. 32. Rezitativ, Alt Ja, ja, mein Herz soll es bewahren, was es an dieser holden Zeit zu seiner Seligkeit für sicheren Beweis erfahren. 33. Choral Ich will dich mit Fleiß bewahren, ich will dir leben hier, dir will ich abfahren, mit dir will ich endlich schweben voller Freud ohne Zeit dort im andern Leben. 34. Rezitativ, Evangelist Und die Hirten kehrten wieder um, preiseten und lobten Gott um alles, das sie gesehen und gehöret hatten, wie denn zu ihnen gesaget war. 35. Choral Seid froh dieweil, dass euer Heil ist hie ein Gott und auch ein Mensch geboren, der, welcher ist der Herr und Christ in Davids Stadt, von vielen auserkoren. Chor Nr. 24 da capo Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen, lass dir die matten Gesänge gefallen, wenn dich dein Zion mit Psalmen erhöht! Höre der Herzen frohlockendes Preisen, wenn wir dir itzo die Ehrfurcht erweisen, weil unsre Wohlfahrt befestiget steht! VIERTER TEIL Am Fest der Beschneidung Christi Lukas 2, 21 36. Chor Fallt mit Danken, fallt mit Loben, vor des Höchsten Gnadenthron! Gottes Sohn will der Erden Heiland und Erlöser werden. Gottes Sohn dämpft der Feinde Wut und Toben. 37. Rezitativ, Evangelist Und da acht Tage um waren, dass das Kind beschnitten würde, da ward sein Name genennet Jesus, welcher genennet war von dem Engel, ehe denn er im Mutterleibe empfangen ward. 38. Rezitativ mit Choral, Bass und Sopran Immanuel, o süßes Wort! Mein Jesus heißt mein Hort, mein Jesus heißt mein Leben, mein Jesus hat sich mir ergeben, mein Jesus soll mir immerfort vor meinen Augen schweben. Mein Jesus heißet meine Lust, mein Jesus labet Herz und Brust. Jesu, du mein liebstes Leben, meiner Seelen Bräutigam, Komm! Ich will dich mit Lust umfassen, mein Herze soll dich nimmer lassen, 9 der du dich vor mich gegeben an des bittern Kreuzes Stamm! ach, so nimm mich zu dir! Auch in dem Sterben sollst du mir das Allerliebste sein; in Not, Gefahr und Ungemach seh ich dir sehnlichst nach. Was jagte mir zuletzt der Tod für Grauen ein? Mein Jesus! Wenn ich sterbe, so weiß ich, dass ich nicht verderbe. Dein Name steht in mir geschrieben, der hat es Todes Furcht vertrieben. 39. Arie, Sopran und Echo-Sopran Flößt, mein Heiland, flößt dein Namen, auch den allerkleinsten Samen jenes strengen Schreckens ein? Nein, du sagst ja selber nein! (Nein!) Sollt ich nun das Sterben scheuen? Nein, dein süßes Wort ist da! Oder sollt ich mich erfreuen? Ja, du Heiland sprichst selbst ja! (Ja!) 40. Rezitativ mit Choral, Bass und Sopran Jesu, meine Freud und Wonne, meine Hoffnung, Schatz und Teil, Wohlan, dein Name soll allein, in meinem Herzen sein. mein Erlösung, Schutz und Heil, Hirt und König, Licht und Sonne, So will ich dich entzücket nennen, wenn Brust und Herz zu dir vor Liebe brennen. ach! wie soll ich würdiglich, mein Herr Jesu, preisen dich? Doch Liebster, sage mir: Wie rühm ich dich, wie dank ich dir? 10 41. Arie, Tenor Ich will nur dir zu Ehren leben, mein Heiland, gib mir Kraft und Mut, dass es mein Herz recht eifrig tut! Stärke mich, deine Gnade würdiglich und mit Danken zu ererben! 42. Choral Jesus richte mein Beginnen, Jesus bleibe stets bei mir, Jesus zäume mir die Sinnen, Jesus sei nur mein Begier, Jesus sei mir in Gedanken, Jesu, lasse mich nicht wanken! FÜNFTER TEIL Am Sonntag nach Neujahr Matthäus 2, 1–6 43. Chor Ehre sei dir, Gott, gesungen, dir sei Lob und Dank bereit’. Dich erhebet alle Welt, weil dir unser Wohl gefällt, weil anheut unser aller Wunsch gelungen, weil uns dein Segen so herrlich erfreut. 44. Rezitativ, Evangelist Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande zur Zeit des Königes Herodis, siehe, da kamen die Weisen vom Morgenlande gen Jerusalem und sprachen: 45. Chor mit Rezitativ, Alt Wo ist der neugeborne König der Juden? Sucht ihn in meiner Brust, hier wohnt er, mir und ihm zur Lust! Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und sind kommen, ihn anzubeten. Wohl euch, die ihr dies Licht gesehen, es ist zu eurem Heil geschehen! Mein Heiland, du, du bist das Licht, das auch den Heiden scheinen sollen, und sie, sie kennen dich noch nicht als sie dich schon verehren wollen. Wie hell, wie klar muss nicht dein Schein, geliebter Jesu, sein! 46. Choral Dein Glanz all Finsternis verzehrt, die trübe Nacht in Licht verkehrt. Leit uns auf deinen Wegen, dass dein Gesicht und herrlichs Licht wir ewig schauen mögen! Propheten: Und du Bethlehem in jüdischen Lande bist mitnichten die kleinest unter den Fürsten Juda; denn aus dir soll mir kommen der Herzog, der über mein Volk Israel ein Herr sei. 51. Terzett Sopran: Ach, wenn wird die Zeit erscheinen? Tenor: Ach, wenn kömmt der Trost der Seinen? Alt: Schweigt, er ist schon würklich hier. Sopran und Tenor: Jesu, ach, so komm zu mir! 52. Rezitativ, Alt Mein Liebster herrschet schon. Ein Herz, das seine Herrschaft liebet und sich ihm ganz zu eigen gibet, ist meines Jesu Thron. 47. Arie, Bass Erleucht auch meine finstre Sinnen, erleuchte mein Herze durch der Strahlen klaren Schein! Dein Wort soll mir die hellste Kerze in allen meinen Werken sein; dies lässet die Seele nichts Böses beginnen. 53. Choral Zwar ist solche Herzensstube wohl kein schöner Fürstensaal, sondern eine finstre Grube; doch, sobald dein Gnadenstrahl in denselben nur wird blinken, wird es voller Sonnen dünken. 48. Rezitativ, Evangelist Da das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm das ganze Jerusalem. SECHSTER TEIL 49. Accompagnato, Alt Warum wollt ihr erschrecken? Kann meines Jesu Gegenwart euch solche Furcht erwecken? O! solltet ihr euch nicht vielmehr darüber freuen, weil er dadurch verspricht, der Menschen Wohlfahrt zu verneuen. 50. Rezitativ, Evangelist Und ließ versammlen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten unter dem Volk und erforschete von ihnen, wo Christus sollte geboren werden. Und sie sagten ihm: Zu Bethlehem im jüdischen Lande; denn also stehet geschrieben durch den Am Fest der Erscheinung Christi Matthäus 2, 7–12 54. Chor Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben, so gib, dass wir im festen Glauben nach deiner Macht und Hülfe sehn. Wir wollen dir allein vertrauen; so können wir den scharfen Klauen des Feindes unversehrt entgehn. 55. Rezitativ Evangelist Da berief Herodes die Weisen heimlich und erlernet mit Fleiß von ihnen, wenn der Stern erschienen wäre. Und weiset sie gen Bethlehem und sprach: 11 Herodes Ziehet hin und forschet fleißig nach dem Kindlein, und wenn ihr’s findet, sagt mir’s wieder, dass ich auch komme und es anbete. 60. Rezitativ, Evangelist Und Gott befahl ihnen im Traum, dass sie sich nicht sollten wieder zu Herodes lenken, und zogen durch einen anderen Weg wieder in ihr Land. 56. Accompagnato, Sopran Du Falscher, suche nur den Herrn zu fällen, nimm alle falsche List, dem Heiland nachzustellen; der, dessen Kraft kein Mensch ermisst, bleibt doch in sichrer Hand. Dein Herz, dein falsches Herz ist schon, nebst aller seiner List, des Höchsten Sohn, den du zu stürzen suchst, sehr wohl bekannt. 61. Accompagnato, Tenor So geht! Genug, mein Schatz geht nicht von hier, er bleibet da bei mir, ich will ihn auch nicht von mir lassen. Sein Arm wird mich aus Lieb mit sanftmutsvollem Trieb und größter Zärtlichkeit umfassen; er soll mein Bräutigam verbleiben, ich will ihm Brust und Herz verschreiben. Ich weiß gewiss, er liebet mich, mein Herz liebt ihn auch inniglich und wird ihn ewig ehren. Was könnte mich nun für ein Feind bei solchem Glück versehren? Du, Jesu, bist und bleibst mein Freund; und werd ich ängstlich zu dir flehn: Herr, hilf!, so lass mich Hilfe sehn. 57. Arie, Sopran Nur ein Wink von seinen Händen stürzt ohnmächt’ger Menschen Macht. Hier wird alle Kraft verlacht! Spricht der Höchste nur ein Wort, seiner Feinde Stolz zu enden, o, so müssen sich sofort Sterblicher Gedanken wenden. 58. Rezitativ, Evangelist Als sie nun den König gehöret hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging für ihnen hin, bis dass er kam, und stund oben über, da das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreuet und gingen in das Haus und funden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und täten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen. 59. Choral Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesulein, mein Leben; ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin! es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut, nimm alles hin, und lass dir’s wohl gefallen! 12 62. Arie, Tenor Nun mögt ihr stolzen Feinde schrecken; was könnt ihr mir für Furcht erwecken? Mein Schatz, mein Hort ist hier bei mir! Ihr mögt euch noch so grimmig stellen, droht nur, mich ganz und gar zu fällen, doch seht! mein Heiland wohnet hier. 63. Rezitativ, Quartett Was will der Höllen Schrecken nun, was will uns Welt und Sünde tun, da wir in Jesu Händen ruhn? 64. Choral Nun seid ihr wohl gerochen an eurer Feinde Schar, denn Christus hat zerbrochen, was euch zuwider war. Tod, Teufel, Sünd und Hölle sind ganz und gar geschwächt; bei Gott hat seine Stelle das menschliche Geschlecht. 13 Die Solisten Werner Richard-Dr. Karl Dörken-Stiftung und im Folgejahr den Wuppertaler Künstlerpreis. Steffanie Patzke, Sopran, studierte Gesang an der Folkwang Hochschule Essen, nachdem sie bereits ein Solistenstudium im Fach Klarinette an derselben Hochschule mit großem Erfolg absolviert hatte. Auch ihr Gesangsstudium schloss sie mit Auszeichnung ab. Es folgten die ersten Engagements als Liedund Oratoriensängerin. So trat sie in Konzerten zusammen mit dem Sinfonieorchester Wuppertal und den Duisburger Philharmonikern auf. Sie sang Bachs Weihnachtsoratorium und Passionen mit den Essener Symphonikern unter der Leitung von Alexander Eberle, war mit den Sopranpartien in Szymanowskis Stabat Mater und Brahms Requiem unter der Leitung von Susanne Rohn in der Erlöserkirche Bad Homburg, sowie mit Mozarts Requiem und der Johannespassion von J. S. Bach in Hannover und Hildesheim zu hören. Sie sang mit dem Bonner Beethovenorchester unter anderem die Pamina in einer Aufführung für Kinder an der Oper Bonn unter der musikalischen Leitung von Thomas Honickel und in einer szenischen Collage über das Leben von Georg Friedrich Händel in einer Produktion der Wuppertaler Art Transfer. Liederabende führten die Sopranistin u. a. nach Wuppertal, Koblenz, Frankfurt, Berlin und Paris. Die junge Sopranistin erhielt 2004 den 1. Preis (verbunden mit einem Stipendium) der 14 Heike Heilmann, Sopran, aus Wangen im Allgäu stammend, erhielt an der Jugendmusikschule Württembergisches Allgäu und der Musikschule Ravensburg ihre erste musikalische Ausbildung. Sie erhielt mehrfach den Ersten und Zweiten Bundespreis beim Wettbewerb Jugend musiziert. Nach dem Abitur studierte sie Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg i. Br. bei Prof. Markus Goritzki. Anschließend begann sie ein Aufbaustudium mit Schwerpunkt Lied / Oratorium bei Prof. Heidrun Kordes an der Hochschule für Darstellende Kunst und Musik in Frankfurt / Main. Sie wurde dort auch Mitglied der Opernklasse und wirkte unter anderem als Blondchen in Mozarts Entführung und als Sophie Scholl in „Die Weiße Rose“ von U. Zimmermann mit. Seit Herbst 2008 wird die Sopranistin von Carol Meyer-Bruetting betreut. Heike Heilmann war als Gast an der Oper Frankfurt und im Opernstudio des Theater Basel, wofür sie in der Fachzeitschrift Opernwelt als Nachwuchssängerin des Jahres nominiert wurde. Sie sang dort in Inszenierungen von Richard Jones und Peter Konvitschny. Zahlreiche Konzerte und CD-Einspielungen mit namhaften Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Ton Koopman, Ivor Bolton, Konrad Junghänel und Winfried Toll führten sie nach China, Brasilien, Österreich, Belgien, Italien, Tschechien, Frankreich, in die Niederlande und in die Schweiz. Die CD „Bach, Lotti, Zelenka“ (Thomas Hengelbrock), bei der sie als Solistin mitwirkt, erhielt den Gramophone Award 2010. Elvira Bill, Alt, studierte nach ihrem Abitur in Mönchengladbach Gesang bei Prof. Christoph Prégardien an der Kölner Musikhochschule, wo sie im Sommer 2010 ihr Diplom ablegte und sich jetzt in einem weiterführenden Studiengang befindet. Wichtige sängerische und gestalterische Impulse erhielt sie zusätzlich von Reinhard Becker, Ingeborg Danz, Kai Wessel, Henriette Meyer-Ravenstein und Michael Gees. Ihr Repertoire reicht von alten Meistern bis zur zeitgenössischen Musik. Im Bereich des Oratoriums umfasst es sämtliche Werke dieses Genres. Zudem gestaltet die Mezzosopranistin Liederabende und solistische Konzertprogramme mit unterschiedlichen thematischen und musikalischen Schwerpunkten. Als Solistin sang Elvira Bill unter Leitung namhafter Dirigenten wie Peter Neumann, Marcus Creed, Sylvain Cambreling, Robin Gritton und Christopher Hogwood. Bereits zu Beginn ihrer jungen Karriere war sie in der Kölner und Essener Philharmonie, der Düsseldorfer Tonhalle sowie beim Rheingau Musikfestival und dem Bachfest Schaffhausen zu erleben. Konzertreisen führten sie in viele Städte Deutschlands und Europas als auch nach Russland, China und nach Oman. Im Rahmen der Donaueschinger Musiktage 2009 sang Elvira Bill mit dem SWR Sinfonieorchester unter Leitung von Sylvain Cambreling in der prämierten Uraufführung der Installation Opera „Batsheba. Eat the History!“ von Manos Tsangaris. Im gleichen Jahr entstanden zwei CD-Aufnahmen: Die Brockes-Passion von G. F. Händel unter Leitung von Peter Neumann und R. Schumanns „Der Rose Pilgerfahrt“ mit Michael Gees am Flügel. Elvira Bill ist Preisträgerin des MendelssohnBartholdy-Wettbewerbs Berlin 2010 in der Wertung Vokalensemble. Melinda Paulsen, Alt, ist in den USA geboren und aufgewachsen. Nach dem „Bachelor of Arts“ mit Auszeichnung kam sie 1988 nach Deutschland und setzte ihre Gesangsausbildung in einem 2-jährigen Aufbaustudium bei Prof. Daphne Evangelatos an der Münchner Musikhochschule fort. Im Anschluss daran wurde sie 1991 an das Opernstudio des Bayerischen Staatstheaters engagiert (Unterricht bei KS Astrid Varnay, Mitwirkung u. a. in Produktionen des Bayerischen Staatstheaters). 1992 gewann sie den 2. Preis beim renommierten internationalen ARD-Wettbewerb in München. 15 Ihre Konzerttätigkeit führte sie u. a. in den Wiener Musikverein, das Leipziger Gewandhaus, das Berliner Konzerthaus und die Münchner Philharmonie, mit Dirigenten wie Marek Janowski, Helmuth Rilling, Roberto Abbado und Enoch zu Guttenberg. Sie tritt bei Opernproduktionen im In- und Ausland auf und ist Gast internationaler Festspiele (Rheingau-Musikfestival, Händel-Festspiele/Halle, Bregenzer Festspiele). Ersteinspielung von Liedern Nadia Boulangers und Ethel Smyth legen Zeugnis ihres Könnens im Liedgesang ab, sowie Rundfunkaufnahmen von Schubert, Schumann und Strauss. Beim Bayerischen Rundfunk wurden zahlreiche Konzertmitschnitte von Kantaten von Johann Sebastian Bach aufgezeichnet. 1997–2003 war Melinda Paulsen Lehrbeauftragte für Gesang an der Johannes-GutenbergUniversität Mainz; im Sommersemester 2003 wurde sie zur Professorin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Frankfurt am Main, berufen. Anne Bierwirth, Alt, wuchs in Unkel am Rhein auf und erhielt dort ihren ersten Gesangsunterricht bei dem Kirchenmusiker K. Wester. Im Sommer 1998 gewann sie den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Danach begann sie ihr Gesangsstudium an der Folkwang-Hochschule in Essen und beendete es im Frühjahr 2007 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt bei Prof. Heidrun Kordes mit dem 16 Diplom. Sie ist eine gefragte Konzertsängerin und arbeitet mit verschiedenen Ensembles zusammen, wie dem Freiburger Vokalensemble, Frankfurt a cappella, La Stagione Frankfurt und der Himlischen Cantorey. Diverse Konzertreisen führten sie in zahlreiche Metropolen Europas. Rüdiger Ballhorn, Tenor, wurde 1973 in Homberg / Efze geboren und erhielt seine erste musikalische und stimmliche Ausbildung im Windsbacher Knabenchor. 1995 begann er sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Würzburg in der Klasse von Prof. Horst R. Laubenthal, welches er im Jahr 2000 mit dem Konzertexamen erfolgreich abschloss. Danach wurde er in privatem Unterricht bei Prof. James Wagner weiter stimmlich betreut. Sein erstes Opernengagement erhielt er 1999 mit der Rolle des Monostatos am Theater Würzburg. Weitere Engagements führten ihn an das Théatre des Champs Elyseés Paris sowie an das Festival d’Art Lyrique in Aix-en-Provence. Was die Konzerttätigkeit des Sängers betrifft, so stehen hier die Partien des Evangelisten in den Passionen Johann Sebastian Bachs sowie die Oratorien und Messen Händels, Haydns und Mozarts im Zentrum. Aber auch das Repertoire der Alten Musik nimmt einen großen Platz ein. Im Jahr 2001 wurde Rüdiger Ballhorn für seine Teilnahme an der Académie Européenne de musique in Aix-en-Provence für seine Interpretation von Vokalwerken Charpentiers, Campras und Händels mit dem 1. Preis belohnt. in Frankfurt a. M. und Köln bei Prof. Berthold Possemeyer und Prof. Christoph Prégardien und schloss seine Studien 2007 mit dem Konzertexamen erfolgreich ab. Rüdiger Ballhorn trat als Solist bei bedeutenden Festivals auf, darunter Leipziger Bachfest, Rheingau Musik Festival, MDR Musiksommer, Bachwoche Ansbach, Festspiele MecklenburgVorpommern. Höhepunkte des letzten Jahres waren unter anderem eine Konzertreise mit Bachs Matthäuspassion nach Saratow, Russland, sowie Konzerte mit Mozarts Krönungsmesse zusammen mit dem Windsbacher Knabenchor unter der Leitung von Karl Friedrich Beringer. Rüdiger Ballhorn singt regelmäßig in renommierten Vokalensembles und Chören wie dem Kammerchor Stuttgart unter Frieder Bernius, der Rheinischen Kantorei unter Hermann Max, der Camerata Vocale Freiburg, dem MDR Rundfunkchor Leipzig oder dem Immortal Bach Ensemble unter Morten Schuldt Jensen. Von 2002 bis 2008 war er erster Tenor im Vokalensemble „ensemble six“, mit welchem er im In- und Ausland erfolgreich konzertierte. Rundfunk- und CD-Aufnahmen runden seine Tätigkeit ab. Konzertengagements führten Poplutz in zahlreiche Städte Deutschlands und ins europäische Ausland sowie nach China, Mexiko, Singapur und durch das südliche Afrika. Er singt regelmäßig bei namhaften Festivals und in bedeutenden Konzerthäusern, arbeitete dabei u.a. mit Marcus Creed, Ludwig Güttler, Tonu Kaljuste, Ralf Otto, Ralf Popken, Hans-Christoph Rademann, Wolfgang Schäfer, Michael Schneider, Winfried Toll und Roland Wilson zusammen und hat sich inzwischen besonders im Bereich der Barockmusik einen Namen gemacht. Im „Johann Rosenmüller Ensemble“ unter der Leitung von Arno Paduch sowie in Konrad Junghänels „Cantus Cölln“ widmet er sich der Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts. Liederabende gibt er u.a. mit seinem Klavierpartner Hilko Dumno. 2009 wurde er mit dem Frankfurter Mendelssohn-Preis ausgezeichnet. 2010 spielte er u. a. am Theater Bern den Aeneas in Purcells „Dido und Aeneas“. Rundfunk-, CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren darüber hinaus sein Singen. 2011/12 wird Poplutz u.a. in der Berliner Gedächtniskirche, der Dresdner Frauenkirche, der Essener Philharmonie, der Frankfurter Alten Oper, im Hamburger Michel, beim RheingauMusik-Festival und bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen sowie in Dänemark, Estland, Frankreich und Spanien zu hören sein. Georg Poplutz, Tenor, wurde im westfälischen Arnsberg geboren und begann sein Gesangsstudium nach seinem Staatsexamen für das Lehramt in Englisch und Musik in Münster und Dortmund. Er studierte an den Musikhochschulen 17 burg für die Partie des Azarias in Benjamin Brittens Kirchenparabel „The burning fiery furnace“. Seither war er in Opern von Strauss, Schwehr, Monteverdi, Purcell und Rameau auf den Bühnen von Baden-Baden, Schwetzingen, Bayreuth, Hannover und Frankfurt zu sehen. Seit 1997 erarbeitet er sich mit dem Pianisten Jörg Schweinbenz ein umfangreiches Liedrepertoire. Markus Flaig, Bass, kam über die Orgel zur Musik und über ein Schul- und Kirchenmusikstudium zum Gesang. In Horb am Neckar geboren, studierte er bei Prof. Beata Heuer-Christen in Freiburg und bei Prof. Berthold Possemeyer in Frankfurt am Main; seit Herbst 2006 arbeitet er mit Carol Meyer-Bruetting. Konzertreisen führten den Bassbariton durch ganz Europa, nach Kolumbien, Mexiko und Korea sowie nach Japan für eine Tournee unter Masaaki Suzuki, im Herbst 2010 schließlich nach Brasilien, Uruguay und Argentinien für Aufführungen der h-Moll-Messe mit dem Thomanerchor Leipzig. Zahlreiche Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen unter Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Hermann Max und Konrad Junghänel zeugen von seinem breit gefächerten Repertoire. Es reicht von der Renaissance über die Oratorien aus Barock, Klassik und Romantik bis hin zu Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten. 2004 wurde Markus Flaig Preisträger des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs Leipzig. Vor kurzem hat er für die edition chrismon zusammen mit dem Ensemble Alta Ripa sein erstes Solo-Album eingespielt mit Kantaten von Bach (BWV 82), Telemann und Graupner. Bereits während seines Kirchenmusikstudiums erhielt er einen ersten Gastvertrag an den Städtischen Bühnen Frei18 Klaus Mertens, Bass, geboren in Kleve/Niederrhein, erhielt schon während seiner Schulzeit Gesangsunterricht. Nach dem Abitur studierte er Musik und Pädagogik, darauf folgte zunächst eine pädagogische Laufbahn. Seine Gesangsausbildung, welche er mit Auszeichnung abschloss, absolvierte er bei den Professoren Else BischofBornes und Jakob Stämpfli (Lied/Konzert/ Oratorium) und Peter Massmann (Oper). gomery, Gerard Schwarz, Ivan Fischer und vielen anderen. Hieraus ergab sich eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit bedeutenden Orchestern wie z.B. Amsterdam Baroque Orchestra, Concertgebouw-Orchester Amsterdam, Rotterdam Philharmonic Orchestra, den großen Orchestern Berlins, Gewandhaus-Orchester Leipzig, Dresdner Philharmonie, Tonhalle Orchester Zürich, Jerusalem Symphony Orchestra, Saint Louis Symphony Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra u.v.a. Bei den bedeutenden Festivals in Europa, USA und Japan ist der Künstler regelmäßig zu Gast. Klaus Mertens gilt als namhafter und gefragter Interpret insbesondere der barocken Oratorienliteratur. So erfolgte unter verschiedenen Dirigenten die mehrfache Aufnahme der großen Bachschen Vokalwerke. Im Oktober 2003 beendete er die Gesamteinspielung des Bachschen Kantatenwerkes mit dem Amsterdam Baroque Orchestra unter der Leitung von Ton Koopman. Tilman Michael schreibt in „fono forum“ dazu: „Ich kenne keinen anderen Bassisten, der Bach so hervorragend interpretiert wie Klaus Mertens.“ Dieses Projekt, welches sich über 10 Jahre erstreckte, und mit dem auch große Tourneen in Europa, Amerika und Japan verbunden waren, markiert ein ganz besonderes Highlight in seiner sängerischen Karriere, geschah es hier doch zum ersten Mal überhaupt, dass ein Sänger das gesamte vokale Œuvre Johann Sebastian Bachs für die CD einspielte und im Konzert sang. Klaus Mertens widmet sich zugleich mit großem Erfolg dem Liedgesang von seinen Anfängen bis zur Moderne. Sein Repertoire im Konzertbereich spannt einen großen Bogen von Monteverdi bis zu zeitgenössischen Komponisten, welche ihre Werke teilweise sogar dem Sänger widmen. Seine Diskografie von derzeit mehr als 170 CDs und DVDs sowie zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen belegen Klaus Mertens‘ Kompetenz als vielseitiger Sänger. Mit dem Ensemble Hamburger Ratsmusik verbindet den Sänger seit Jahren eine ebenso freundschaftliche wie künstlerisch inspirierende Zusammenarbeit. Unmittelbar nach Erhalt des Gesangsdiploms begann eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Klaus Mertens arbeitet zusammen mit vielen bedeutenden Spezialisten der sog. „Alten Musik“ wie Ton Koopman, Frans Brüggen, Nicholas McGegan, Philippe Herreweghe, René Jacobs, Sigiswald Kuijken, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt, ebenso wie mit namhaften Dirigenten des klassischen Repertoires wie z. B. Gary Bertini, Herbert Blomstedt, Sir Roger Norrington, Enoch zu Guttenberg, Peter Schreier, Kent Nagano, Hans Vonk, Christian Zaharias, Edo de Waart, Kenneth Mont19