Marktinformation Marktinformation
Transcrição
Marktinformation Marktinformation
www.germany.travel Marktinformation Incoming-Tourismus Deutschland 2014 2017 Arabische Golfstaaten Arabische Golfstaaten Australien Belgien Bosnien und Herzegowina Brasilien Bulgarien China Dänemark Estland Finnland Frankreich Indien Irland Israel Italien Japan Kanada Kroatien Lettland Litauen Malaysia Montenegro Niederlande Norwegen Österreich Polen Portugal Rumänien Russland Schweden Schweiz Serbien Singapur Slowakei Slowenien Spanien Südkorea Taiwan Thailand Tschechien Türkei Ukraine Ungarn USA Vereinigtes Königreich Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017 Inhalt 1. 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 Länderprofile3 Marktraum Kuwait 3 Marktraum Saudi-Arabien 3 Marktraum Vereinigte Arabische Emirate 3 Marktraum Bahrain 4 Besonderheiten5 2. Auslandsreisen6 2.1 Reisevolumen und -zweck 6 2.2 Auslandsreiseintensität6 2.3 Auslandsreiseziele7 2.4 Aufenthaltsdauer7 2.5 Buchungsverhalten und Reiseorganisation 7 2.6 Unterkunftsarten8 2.7 Reiseausgaben8 2.8 Urlaubsreisen8 2.9 Prognose für das Auslandsreisevolumen 9 2.10 Besonderheiten des Marktes 10 3. Europa- und Deutschlandreisen 12 3.1 Reisevolumen und -zweck 12 3.2 Langfristige Entwicklung der Deutschlandreisen 13 3.3 Zielgebiete 15 3.4 Aufenthaltsdauer17 3.5 Buchungsverhalten und Reiseorganisation 17 3.6 Unterkunftsarten17 3.7 Reiseausgaben18 3.8 Urlaubsreisen19 3.9 Soziodemografische Merkmale 21 3.10 Reisebüro-/Veranstalterstruktur 21 3.11 Mentalität und Geschäftsgebaren 22 3.12 Besonderheiten22 4. 4.1 4.2 4.3 Image, Marktbewertung und Potenzial 25 Image von Deutschland 25 Marktbewertung, Marktpotenziale und Prognose für Deutschland 26 Prognose26 5. 5.1 5.2 5.3 DZT-Auslandsvertretung26 Sitz26 Mitarbeiter26 DZT-Zentrale26 Quellenverzeichnis (alphabetisch) DZT-VAE / Dubai Stand November 2016 2 www.germany.travel 27 Vorbemerkung Der World Travel Monitor ist eine international angelegte Untersuchung über den Tourismus, die seit 1988 europaweit und seit 1995 auch in Überseemärkten kontinuierlich die wichtigsten Daten zum Auslandsreiseverhalten erhebt. Hierzu werden auf der Basis eines standardisierten Fragebogens in über 60 Ländern weltweit für die Bevölkerung eines Landes bzw. einer Region repräsentative Umfragen (bei Personen ab 15 Jahren) durchgeführt. Die Daten des World Travel Monitors geben somit pro untersuchtes Land ein realistisches und aktuelles Bild über das Volumen und die Strukturmerkmale von Auslandsreisen wieder. Gegenstand der Untersuchung sind alle Arten von Auslandsreisen mit mindestens einer Übernachtung. Neben Urlaubsreisen werden also auch Geschäftsreisen, Verwandten-/Bekanntenbesuche und alle sonstigen Privatreisen erfasst. Der nachfolgende Bericht stellt die Auslandsreisen der Araber aus der Golfregion im Jahr 2014 dar. Dabei wurden folgende Länder berücksichtigt: ■■ Saudi-Arabien ■■ Vereinigte Arabische Emirate ■■ Kuwait (keine Befragung in Bahrain, Katar und Oman) 1. Länderprofile Quellen: CIA – The World Factbook 2016; Germany Trade & Invest (gtai) – Wirtschaftsdaten kompakt, November 2016 1.1 Marktraum Kuwait Hauptstadt Kuwait Fläche 17.818 km² Einwohnerzahl 4,2 Mio. Wirtschaft BIP pro Kopf: $ 30.426 (Prognose 2016) 1.2 Marktraum Saudi-Arabien Hauptstadt Riad Fläche 2.149.690 km² Einwohnerzahl 32,0 Mio. Wirtschaft BIP pro Kopf: $ 21.100 (Prognose 2017) 1.3 Marktraum Vereinigte Arabische Emirate Hauptstadt Abu Dhabi Fläche 83.600 km² Einwohnerzahl 9,9 Mio. Wirtschaft BIP pro Kopf: $ 32.989 (Prognose 2016) 3 Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017 1.4 Marktraum Bahrain Hauptstadt Manama Fläche 741 km² Einwohnerzahl 1,3 Mio. Wirtschaft BIP pro Kopf: $ 22.798 (Prognose 2016) The Global Competitiveness Index (GCI) Quelle: The Global Competitiveness Report, 2016 – 2017 Der GCI vergleicht die Wettbewerbsfähigkeit von 138 Ländern mithilfe von 12 wirtschaftlichen Merkmalen (s. Diagramm). Anhand der Werte werden die Länder in folgende 5 Gruppen unterteilt: 1 1–2 2 2–3 3 Factor-driven Transition Efficiency-driven Transition Innovation-driven Institutionen Innovation 7,0 Infrastruktur 6,0 5,0 Business-Expertise 4,0 Gesamtwirtschaftliche Stabilität 3,0 Beispiel für Saudi-Arabien (der flächenmäßig größte und einwohnerreichste Staat): 2,0 1,0 Gesundheits- u. Grundschulwesen Absatzmarktgröße Technologische Bereitschaft Saudi-Arabien Economies in transition from 1 to 2 Hochschulwesen u. Ausbildung FinanzmarktExpertise Arbeitsmarkteffizienz Effizienz des Konsumgütermarkts Saudi-Arabien belegt den 29. Platz innerhalb des GCI und gehört zur Gruppe der Länder, die unter die Kategorie „Transition 2 – 3“ fallen wie z. B. auch Chile, Kroatien, Ungarn und die Türkei. Ergebnisse Saudi-Arabiens im Vergleich zum Durchschnittswert der Gruppe von Ländern in der Kategorie „Transition 2 – 3“: ■■ Wirtschaft mit großem Absatzmarkt (Rang 14) ■■ Weit überdurchschnittlicher Wert in den Bereichen Infrastruktur (Rang 31) und Institutionen (Rang 24) ■■ Weitere überdurchschnittliche Werte in den Bereichen Business-Expertise (Rang 31), Innovation (Rang 42) und technologische Bereitschaft (Rang 41) Im GCI-Ranking liegt Katar weiter vorn mit Rang 18 (3 Innovation driven); die Vereinigten Arabischen Emirate nehmen Rang 16 ein und werden wie Katar der Kategorie „3 Innovation-driven“ zugeordnet. Kuwait (Transition 1 - 2) und Bahrain (3 Innovation driven) liegen auf den Rängen 38 bzw. 48. 4 www.germany.travel 1.5 Besonderheiten Generell ist eine Zweiteilung des Auslandsreisemarkts der untersuchten Länder festzustellen. Es gibt einerseits den klassischen Auslandsreisemarkt, der Urlaubsreisen, sonstige Privatreisen und Geschäftsreisen umfasst. Andererseits existiert ein Markt mit Reisen von Fremdarbeitern, das heißt Asiaten und Arabern aus anderen Nationen, die in dem jeweils untersuchten arabischen Land leben und arbeiten. Er besteht hauptsächlich aus sonstigen Privatreisen, nämlich ausgedehnten Fahrten in die Heimat, z. B. nach Indien oder Pakistan. Diese Fahrten werden den Fremdarbeitern in ihren Arbeitsverträgen zugestanden und im Abstand von 1 bis 3 Jahren unternommen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt etwa 31 Nächte, und die Reisenden wohnen währenddessen zu Hause bei ihren Familien. Medienzugang Quellen: International Telecommunication Union, The ICT Development Index 2015 2014 gab es pro 100 Einwohner in Saudi- Arabien 12,01 Breitbandanschlüsse und 176,59 Mobiltelefone. Gemessen am Durchschnitt der arabischen Ländern liegt Saudi-Arabien damit in der oberen Hälfte. Im ICT Development Index (IDI), einem Instrument für das weltweite Benchmarking der Kommunikationsinfrastruktur, liegen die Vereinigten Arabischen Emirate auf dem 32. Rang, Saudi-Arabien auf dem 41. Rang und Kuwait auf dem 46. Rang. Im Vergleich aller Golfstaaten sind damit die VAE auf dem 3. Platz, Saudi-Arabien auf dem 4. Platz und Kuwait auf dem 5. Platz.. ICT Development Index (IDI) Quelle: International Telecommunication Union, The ICT Development Index 2015 8,6 8,93 8,88 8,86 8,75 8,67 8,59 8,2 7,8 7,4 7,32 7,0 7,05 6,6 6,83 6,2 5,8 5,4 5,0 Korea (Rep.) Dänemark Island Großbritannien Schweden Luxemburg (...) Vereinigte Arabische Emirate Saudi-Arabien Kuwait Internetnutzung im Verhältnis zur Bevölkerung Quelle: Internet World Stats, www.internetworldstats.com, Stand September 2016 Saudi-Arabien 64,7 % Vereinigte Arabische Emirate 91,9 % Kuwait 79,9 % Bahrain 92,7 % Deutschland 88,4 % 5 Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017 2. Auslandsreisen 2.1 Reisevolumen und -zweck Die GCC-Araber (GCC = Gulf Cooperation Council, Golf-Kooperationsrat oder häufig als die arabischen Golfstaaten benannt) unternahmen insgesamt rund 13,5 Mio. Auslandsreisen mit mindestens einer Übernachtung. 37 % der Auslandsreisen (5,0 Mio.) wurden von sogenannten einheimischen Arabern (also der lokalen Bevölkerung, s. Punkt 1.5 Besonderheiten) unternommen und 63 % (8,5 Mio.) von Nichteinheimischen, also von Arabern anderer Herkunft bzw. Asiaten. Im letzteren Fall handelte es sich vor allem um Fremdarbeiter, deren Auslandsreisen primär den Besuch der Heimat und der Familie zum Anlass hatten. Herkunftsland und Anzahl der Auslandsreisen Abweichungen sind rundungsbedingt. 47 % 33 % 20 % 6,3 Mio. 4,5 Mio. 2,8 Mio. Saudi-Arabien Vereinigte Arabische Emirate Kuwait Der mit Abstand aufkommensstärkste Quellmarkt war Saudi-Arabien (47 %), gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten mit einem Anteil von 33 % und dem Teilmarkt Kuwait (20 %). Reisezweck der Reisen von Arabern aus den Golfstaaten 2015, Anteil in % Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International 2015, nur eine Antwort möglich. Abweichungen sind rundungsbedingt. Von den 13,5 Mio. Auslandsreisen der Araber aus den Golfstaaten entfielen 62 % bzw. 8,4 Mio. auf Urlaubsreisen, 13 % bzw. 1,7 Mio. auf Geschäftsreisen und 25 % bzw. 3,4 Mio. auf VFR- und sonstige Privatreisen. VFR-/Sonstige Reisen 25 % Geschäftsreisen 13 % 62 % Urlaubsreisen 2.2 Auslandsreiseintensität Die Araber aus den drei untersuchten Ländern unternahmen insgesamt 13,5 Mio. Reisen ins Ausland. Dies entspricht einer Auslandsreiseintensität von 48,2 % bei der Wohnbevölkerung ab 15 Jahren. Allerdings muss hier unbedingt die oben beschriebene Spezifik der Heimreisen von Nichteinheimischen (Fremdarbeiter etc.) beachtet werden; sie hat deutliche Auswirkungen auf die Auslandsreiseintensität. 6 www.germany.travel 2.3 Auslandsreiseziele 71 % aller Auslandsreisen (9,6 Mio. Reisen) unternahmen die Araber aus den Golfstaaten innerhalb des arabisch- asiatischen Raums. Bevorzugte Reiseziele waren hier Dubai (13 %), Jordanien (10 %), Katar (4 %), aber auch Indien (9 %), Ägypten (8 %) und Libanon (4 %). 20 % aller Auslandsreisen der Araber führten nach Europa, 10 % nach Afrika, 2 % nach Amerika und 1 % nach Australien. Bei der getrennten Betrachtung der Auslandsreiseziele von Einheimischen und Nichteinheimischen fällt auf, dass Reisen nach Europa in erster Linie von den sogenannten einheimischen Arabern unternommen wurden, während nach Asien hauptsächlich die nichteinheimischen Araber reisten. Auslandsreiseziele der GCC-Araber 2015, Anteil in % Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International 2016. Mehrere Antworten möglich, d.h., eine Reise kann in mehrere Länder geführt haben. 71 % Asien/Arabien 20 % 10 % Europa Afrika 2% Amerika 1% Australien/Ozeanien Die Hauptreiseziele der Araber aus den Golfstaaten bei ihren Auslandsbesuchen 2015, Anteil in % Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International. Mehrere Antworten möglich, d.h., eine Reise kann in mehrere Länder geführt haben. Dubai 13 % Jordanien 10 % Indien 9% Ägypten 8% Deutschland 5% 4,0% Großbritannien 4% Marktanteil in % 2.4 Aufenthaltsdauer Araber der Golfstaaten verbrachten durchschnittlich 11 Nächte auf ihren Auslandsreisen. Auf Kurzreisen von 1 bis 3 Nächten entfielen 33 % ihrer gesamten Auslandsreisen. Der Anteil von längeren Reisen mit 4 Nächten und mehr betrug 67 %. Betrachtet man die Aufenthaltsdauer nach Einheimischen und Nichteinheimischen getrennt, so ergibt sich, dass einheimische Araber durchschnittlich 11 Nächte und Nichteinheimische 12 Nächte auf ihren Auslandsreisen verbrachten. 2.5 Buchungsverhalten und Reiseorganisation 82 % aller Auslandsreisen der Araber aus den Golfstaaten waren mit Buchungen oder Reservierungen vor Reiseantritt verbunden. Bei 25 % dieser Reisen wurden (Teil-)Leistungen im Reisebüro gebucht; in 21 % der Fälle handelte es sich um Direktbuchungen, während 50 % im Internet gebucht wurden. Der Nutzungsgrad des Internets in Verbindung mit Reisen ins Ausland lag im Jahr 2015 bei 82 %. Genutzt wurde das Internet sowohl zur reinen Informationsbeschaffung (32 %) als auch zur Buchung (50 %). 7 Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017 2.6 Unterkunftsarten Auf ihren Auslandsreisen übernachteten die Araber aus den Golfstaaten in 53 % der Fälle in Hotels. Hier waren FirstClass-Hotels die bevorzugte Unterkunftsart (41 % aller Reisen), gefolgt von Mittelklassehotels mit 9 %. Budgethotels wurden mit einem Anteil von 2 % seltener in Anspruch genommen. Bei 30 % der Auslandsreisen übernachteten die Araber privat und kostenfrei. 2.7 Reiseausgaben Arabische Reisende aus den Golfstaaten gaben für ihre Auslandsreisen durchschnittlich 2.337 Euro aus. Das entspricht einer Reiseausgabe von 211 Euro pro Nacht im Ausland. Die Unterscheidung nach einheimischen und nichteinheimischen Bevölkerungsgruppen ergibt, dass einheimische Araber durchschnittlich 252 Euro pro Nacht ausgaben. Nichteinheimische zahlten durchschnittlich 181 Euro pro Nacht. Differenziert nach Reisezweck wurden für die Urlaubsreise pro Nacht 215 Euro ausgegeben, für eine VFR- oder sonstige Privatreise 169 Euro und für die Geschäftsreise 330 Euro. Pro Europareise lagen die Ausgaben der Araber aus den Golfstaaten bei 3.514 Euro (315 Euro pro Nacht). Diese Angaben enthalten sowohl die Kosten der Hin- und Rückreise als auch alle weiteren Ausgaben, die vor Reiseantritt zu Hause oder am Zielort getätigt wurden. 2.8 Urlaubsreisen Motive für eine Urlaubsreise Quelle: ETC, Middle East Outbound Travel 2012, Mehrfachnennungen möglich Hauptreisemotive der GCC-Araber sind generell Stressabbau, Sightseeing, der Wunsch, neue Sehenswürdigkeiten kennenzulernen, und Abwechslung von der Routine. Motivation für die Auslandsreise Bedarf an Stressabbau und Erholung 66 % Sightseeing 62 % Neue Sehenswürdigkeiten 59 % Zeit verbringen/Erholung mit der Familie 56 % Abwechslung von der Routine 50 % Neue Kulturen kennenlernen 45 % Der Sommerhitze entkommen 33 % Zeit mit Freunden verbringen 29 % Kennenlernen der Menschen/von neuen Freunden 20 % Verschiedene Aktivitäten 17 % Anderes (Shopping, von der Arbeit abschalten, Besuch religiöser Stätten) 8 www.germany.travel 3% 2.8.1 Urlaubsart Die beliebteste Urlaubsreiseart der Araber war – sowohl auf Auslandsreisen insgesamt als auch auf Europareisen – die Städtereise mit Anteilen von 29 % bzw. 30 %. Es folgten der Badeurlaub mit 16 % (alle Auslandsreisen) bzw. 14 % (Europareisen) und die Rundreise mit 14 % bei den Auslandsreisen insgesamt und 22 % bei den Europareisen. Urlaubsarten im Vergleich, Anteile in % Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International 2016 Rundreise 22 % 14 % Badeurlaub 14 % 16 % Urlaub auf dem Land 13 % 13 % Urlaub in den Bergen 3% 3% Gesundheitsorientierter Urlaub 3% 1% Städtereise 30 % 29 % Reise zu best. privaten Anlass 4% 8% Reise zu Veranstaltung/Event 1% 2% Schnee-/Winter-/Sporturlaub 2% 1% Kreuzfahrt 1% 1% Sonstige Urlaubsreise 7% 12 % Europareisen Alle Auslandsreisen 0 5 10 15 20 25 30 35 2.8.2 Urlaubsinhalte Bei Rundreisen in Zentraleuropa standen für Araber (ähnlich wie im Vorjahr) folgende Aspekte im Vordergrund: ■■ Besichtigung interessante Sehenswürdigkeiten und Städte ■■ Museumsbesuche Von gewisser Bedeutung waren auch: ■■ Kennenlernen der Landschaft ■■ Relaxing ■■ Kennenlernen der Menschen und ihres Lebensstils ■■ Natur genießen Die Inhalte von Städtereisen waren: ■■ Besichtigung interessanter Sehenswürdigkeiten ■■ Shopping ■■ Besuch von Parks ■■ Atmosphäre der Stadt genießen 2.9 Prognose für das Auslandsreisevolumen 2015 wurden zum vierten Mal in Folge über 1 Million Übernachtungen aus den Golfstaaten in Deutschland gezählt. Die Veränderungen in der arabischen Welt seit Frühjahr 2011, haben sich auch 2015 auf das Reiseverhalten ausgewirkt und teilweise neue Verkehrsströme sowohl innerhalb der Region als auch nach Europa bzw. Deutschland und zu 9 Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017 anderen Kontinenten ausgelöst. Daneben ist auch für die kommenden Jahre zu beachten, dass der Fastenmonat Ramadan weiter in die Hauptreisezeit von Juni bis Juli fallen wird. Die Auswirkungen auf das Reiseverhalten lassen sich nicht abschließend vorhersagen, die Meinungen der Branchenkenner variieren hier. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass ein Teil der Reisenden auf jene Länder ausweichen wird, die der arabischen Kultur näherstehen. Außerdem werden einige Reisende ihren Sommerurlaub früher antreten bzw. auch verkürzen, um rechtzeitig zu Beginn des Fastenmonats wieder zurück sein zu können; dadurch gewinnen auch andere Reisemonate an Bedeutung. Darüber hinaus ist eine Zweiteilung der Reisen in der Sommersaison vorstellbar. 2.10 Besonderheiten des Marktes Trotz der Unterschiede innerhalb der arabischen Welt insgesamt und auch zwischen den verschiedenen Staaten der arabischen Halbinsel gibt es einige Gemeinsamkeiten, die letztlich auch das Reiseverhalten und den Auslands aufenthalt der Reisenden aus diesen Ländern beeinflussen: Traditionen und Familie/Clanzugehörigkeit spielen (noch) eine bedeutende Rolle; Verhalten, Würde und Ehre einer Person sind sehr wichtig, da sie Einfluss auf die gesamte Familie („Familienehre“) haben. Loyalität gegenüber der Familie hat Vorrang vor individuellen oder persönlichen Bedürfnissen und Präferenzen. Ein überwiegender Teil der Araber bekennt sich zum Islam; gewisse Verhaltensregeln sind durch den Glauben vorgegeben und auch während einer Auslandsreise einzuhalten bzw. im Umgang von Ausländern mit Arabern zu beachten. Die Auslandsreisen der Araber wiesen mit einem Durchschnitt von 11 Nächten eine etwa gleich lange Dauer wie bei Europa- und Deutschlandreisen auf. Diese lange Dauer erklärt sich unter anderem daraus, dass viele Araber während der Sommermonate ausgedehnte Aufenthalte im Ausland einlegen und außerdem häufig medizinisch bedingte Reisen unternehmen, die ebenfalls mit Langzeitaufenthalten außerhalb ihrer Heimat verbunden sind. Das Internet spielte bei der Reiseorganisation mit 822 % bei Auslandsreisen und 87 % bei Europareisen eine wachsende Rolle. Mittlerweile dient es vor Antritt der Reise nicht nur als Informationsmedium, sondern immer häufiger auch zur Buchung der Reise. Da Araber aus den Golfstaaten häufig kurzfristig und vor allem spontan entscheiden, spielt ein maßgerechtes Angebot durch das Reisebüro eine herausragende Rolle. Die persönliche Beratung und Betreuung durch den Veranstalter/ das Reisebüro sind somit von ganz besonderer Bedeutung. Eine weitere Herausforderung des Marktes ist die hohe Fluktuation unter den Reisebüromitarbeitern; konstante Weiterbildung und Aufstiegschancen innerhalb eines Büros sind bisher eher noch die Ausnahme. Eine wichtige Bedeutung kommt somit der Schulung und Motivation von Reisebüromitarbeitern zu. In den arabischen Ländern, auch im sehr traditionellen Saudi-Arabien, sind es oft die Ehefrauen, die bei der Entscheidung über das Reiseziel (für den Sommerurlaub) eine wichtige Rolle spielen und dafür entscheidende Impulse geben. Hierin spiegelt sich das sehr differenzierte Rollenverständnis in der arabischen Welt, besonders in der Golf region, wider. Von „außen“ nur schwer einsehbar, üben Frauen gleichzeitig innerhalb der Familie großen Einfluss aus. Auch in der Regierung, in großen Banken und im Militär nehmen Frauen verstärkt wichtige Rollen ein. Nach Europa reisende Araber waren durchschnittlich 35 Jahre alt und entstammten primär gesellschaftlichen Schichten mit gehobener Bildung und hohem Einkommen. Deutschlandbesucher waren durchschnittlich 35 Jahre alt, ihr Bildungs- und Einkommensstand entsprach dem der Europareisenden insgesamt. Gäste aus den arabischen Ländern reisen bevorzugt im Familienverband. Dabei wird besondere Rücksicht auf die Wünsche der Kinder genommen, was bei der Produktgestaltung eingeplant werden sollte. 10 www.germany.travel Außerdem gilt es zu beachten, dass das Durchschnittsalter in der Golfregion um einiges niedriger ist als in den westlichen oder auch in einigen asiatischen Ländern. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 24 Jahre, und nur 17 % sind älter als 40 Jahre. 11 Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017 3. Europa- und Deutschlandreisen 3.1 Reisevolumen und -zweck Nach Europa führten im Jahr 2015 insgesamt 2,7 Mio. Reisen der GCC-Araber. Differenziert nach den drei Herkunftsregionen ergibt sich folgendes Bild: Herkunftsregion und Anzahl der Reisen nach Europa 48 % 13 % 39 % 1,3 Mio. 1,0 Mio. 0,4 Mio. Vereinigte Arabische Emirate Saudi Arabien Kuwait Das Wachstum bei Europareisen wurde in erster Linie durch den Anstieg der Urlaubs- sowie der VFR- und sonstigen Privatreisen verursacht. Die Aufteilung nach Reisezweck ergibt die folgenden Anteile: Reisezweck aller Europareisen der Araber aus den Golfstaaten 2015, Anteil in % Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International VFR-/ sonstige Reisen 17 % Geschäftsreisen 20 % 63 % Urlaubsreisen Rund 619.000 Reisen unternahmen Araber aus der Golfregion nach Deutschland. Auf Deutschland entfielen damit 23 % ihrer Reisen nach Europa. Rund 45 % der Deutschlandreisenden stammten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (ca. 279.000); aus Saudi-Arabien kamen 39 % (240.000) und aus Kuwait 16 % (100.000). 75 % der Deutschlandreisen waren Urlaubsreisen, 2 % VFR- und sonstige Privatreisen und 23 % Geschäftsreisen. Deutschland hat damit im Vergleich zu allen Europareisen dieser Besuchergruppe einen überdurchschnittlichen Anteil an Urlaubs- und Geschäftsreisen. Ein sehr wichtiger Grund für Reisen von Arabern ins Ausland sind Gesundheitsbehandlungen im weitesten Sinne. Das Nachfragespektrum variiert stark, es reicht von Spabesuchen/Wellnessaufenthalten bis hin zu ausgesprochenen medizinischen Behandlungen. Vor dem Antritt der Reise wird in einem solchen Fall häufig eine Zweitmeinung/ Diagnose eingeholt, bevor man dann die eigentliche Behandlung im Ausland vornehmen lässt. Im internationalen 12 www.germany.travel Vergleich besitzt Deutschland aufgrund der medizinischen Leistungen seiner Krankenhäuser und Kliniken und der hier angebotenen Qualität ein hohes Niveau. Auch im Zusammenhang mit dem Thema Gesundheit/Wellness ist der besondere Stellenwert der Familie in der a rabischen Welt zu beachten. Araber schätzen und suchen den Kontakt zur Familie und engen Freunden, besonders wenn sie krank sind. Ein großer Teil der Krankenhäuser in der arabischen Welt verfügt über Räume und Unterbringungsmöglichkeiten für Verwandte, damit sich der Kranke während des Klinikaufenthalts nicht einsam fühlt und seine engste Familie um sich hat. Eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Behandlungsorts spielen außerdem touristische Angebote wie etwa erstklassige Einkaufsmöglichkeiten, eine attraktive Umgebung mit interessanten Freizeitangeboten und Hotels mit erstklassigem Service. Insgesamt sollte man bei der Angebotserstellung auf kulturelle Besonderheiten, die für die arabische Welt typisch sind, achten; so sollte es beispielsweise möglich sein, dass Spa-Bereiche von Frauen und Männern separat genutzt werden können. 3.2 Langfristige Entwicklung der Deutschlandreisen 3.2.1 Entwicklung der Ankünfte Das Statistische Bundesamt registrierte für das Jahr 2015 697.613 Ankünfte aus den arabischen Golfstaaten in Beherbergungsstätten mit mehr als 10 Betten und auf Campingplätzen. Entwicklung der Ankünfte aus den arabischen Golfstaaten in Deutschland 2006 – 2015, in Tsd. Quelle: Statistisches Bundesamt 2007 – 2016, inkl. Camping; seit 2012 Beherbergungsstätten ab 10 Betten 700 698 600 587 500 517 449 400 300 200 202 223 242 336 343 2010 2011 259 100 0 2006 2007 2008 2009 2012 2013 2014 2015 13 Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017 3.2.2 Entwicklung der Übernachtungen Araber aus den Golfstaaten übernachteten im Jahr 2015 insgesamt 2.191.733 Mal in Deutsc hland (inklusive 340 Übernachtungen auf Campingplätzen). Im Jahr 2015 sind die Übernachtungszahlen (inklusive Camping) um 17,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Entwicklung der Übernachtungen aus den arabischen Golfstaaten in Deutschland 2006 – 2015, in Tsd. Quelle: Statistisches Bundesamt 2007 – 2016, inkl. Camping; seit 2012 Beherbergungsstätten ab 10 Betten 2192 1.900 1862 1.500 1544 1285 1.100 700 725 666 777 771 2008 2009 968 1007 2010 2011 300 0 2006 2007 2012 2013 2014 2015 Von 2006 bis 2015 konnte bei den Übernachtungen von Arabern aus der Golfregion in Deutschland ein Wachstum von 229% erzielt werden, das sind im Schnitt jährlich 13,4 %. Im Jahr 2015 stieg die Übernachtungsrate um 17,7 %. Veränderungsraten der Übernachtungszahlen von Arabern aus den Golfstaaten in Deutschland 2006 – 2015, in % Quelle: Statistisches Bundesamt 2007 – 2016, inkl. Camping; seit 2012 Beherbergungsstätten ab 10 Betten 30 25 27,5 26,4 20 20,2 20,6 17,7 15 Ø +13,4 % 10 8,8 5 0 7,1 4,0 2,6 -1,3 -5 2006 14 2007 www.germany.travel 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 3.2.3 Saisonale Entwicklung der Übernachtungen 63 % der Araber wählten 2015 für ihre Europareise unabhängig vom Reisezweck die Sommersaison. Die bevorzugten Reisemonate waren Mai bis August (47 %), es folgten September bis Dezember (35 %) und Januar bis April (18 %). Für die Reise nach Deutschland wurde 2015 ebenfalls die Sommersaison bevorzugt (61 %). Die Hauptreisemonate waren Mai bis August. Monatliche Entwicklung der Übernachtungen von Arabern aus den Golfstaaten in Deutschland 2015 Quelle: Statistisches Bundesamt – Monatsberichte 2015, inkl. Camping seit 2012 Beherbergungsstätten ab 10 Betten 500.000 450.000 400.000 350.000 300.000 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 0 Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 3.3 Zielgebiete 3.3.1 Zielgebiete bei Europareisen Die beliebteste europäische Destination der Araber war Deutschland (619.000 Reisen), gefolgt von dem Vereinigten Königreich (601.000 Reisen) und der Türkei (542.000 Reisen). Insgesamt führten die meisten Europareisen der Araber nach Zentraleuropa. Europäische Reiseziele der Araber 2015 Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International. Mehrere Antworten möglich, d. h., eine Reise kann in mehrere Länder geführt haben. Westeuropa: GB, Irland, F, Benelux; Mitteleuropa: D, CH, A; Südwesteuropa: I, E, P, Malta; Südosteuropa: GR, TR, CY, ehem. Jugosl. 69.000 94.000 192.000 764.000 890.000 911.000 Nordeuropa Osteuropa (inkl. Russland) Südwesteuropa Südosteuropa Westeuropa Mitteleuropa 15 Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017 Reisen in mehrere Länder Für viele Europareisen der Araber aus der Golfregion wird Deutschland als Basis für weitere Exkursionen in andere europäische Länder genutzt. Die Gründe liegen in der guten Infrastruktur und den zahlreichen Flugverbindungen in die restlichen europäischen Länder. Beliebte Kombinationen sind Reisen über mehrere Tage in die Schweiz oder nach Österreich von Deutschland aus.¹⁾ Beliebte Reiseziele Quelle: ETC: Middle East Outbound Travel 2012 Herkunftsland Destination (Europa) Saudi-Arabien Schweiz, Frankreich, UK, Türkei VAE UK, Frankreich, Deutschland, Italien Kuwait UK, Schweiz, Frankreich, Deutschland, Türkei Katar UK, Frankreich, Schweiz, Deutschland Bahrain UK, Türkei, Frankreich Oman UK, Deutschland, Frankreich Ägypten Italien, Türkei, UK, Griechenland, Schweiz Libanon Armenien, Zypern, Griechenland, Türkei, Frankreich, Italien Jordanien Türkei Syrien Türkei, Armenien, Rumänien Iran Türkei, Aserbaidschan, UK, Italien ¹⁾ ETC: Middle East Outbound Travel 2012 3.3.2 Zielgebiete bei Deutschlandreisen Die folgende Übersicht zeigt die Verteilung der Übernachtungen von Arabern aus den Golfstaaten in Deutschland nach Bundesländern: Reisegebiete der Araber aus den Golfstaaten in Deutschland 2015 verteilt nach Bundesländern, Anteil in % Quelle: Statistische Landesämter 2016, eigene Berechnungen. * mit Privatquatieren Bayern 40,6 % Hessen 16,8 % Baden-Württemberg 12,6 % Nordrhein-Westfalen 12,3 % Berlin 8,6 % Hamburg 4,3 % Rheinland-Pfalz* Niedersachsen Sachsen 16 1,7 % 0,6 % Bremen 0,4 % Schleswig-Holstein 0,3 % Brandenburg 0,2 % Mecklenburg-Vorpommern 0,1 % Thüringen 0,1 % Sachsen-Anhalt 0,1 % Saarland 0,1 % www.germany.travel Berlin 1,3 % Nordrhein-Westfalen 4 Hessen 2 Reisegebiete der Araber in Deutschland 2015 verteilt nach Bundesländern – Top 5 Baden-Württemberg 3 1 Bayern 5 Magic Cities Von den 2.191.733 Übernachtungen (inklusive Camping) der Araber in Deutschland im Jahr 2015 entfielen 1.260.657 Übernachtungen auf die Magic Cities. Dies ist ein beachtlicher Anteil in Höhe von 57,5 %. In den Magic Cities wurden die folgenden Übernachtungszahlen registriert: München 683.123, Frankfurt am Main 249.314, Düsseldorf 105.970, Hamburg 93.264, Köln 45.383, Stuttgart 35.011, Nürnberg 20.111, Hannover 17.359 Dresden 5.852 und Leipzig 5.270. München allein hatte einen Anteil von knapp 32 % an allen Übernachtungen aus den arabischen Golfstaaten in Deutschland. Weitere beliebte deutsche Gemeinden 2015 waren Berlin mit 188.250 Übernachtungen, Wiesbaden 60.622, Heidelberg 50.980, Baden-Baden 47.796, Rust 35.223, Bonn 33.332, Garmisch-Partenkirchen 32.830, Bad Wiessee 32.705, Freiburg i. Br. 23.292 und Aachen mit 19.349 Übernachtungen. Shopping-Städte der Araber *im Gesamtjahr 2014, Anteil am Gesamtumsatz in % Quelle: Global Blue 2014, * VAE, Saudi-Arabien, Kuwait, Katar, Bahrain, Oman 100 % 44 % München 10,0 % 11 % 8,0 % 8% 6 % Berlin 3 % Hamburg Frankfurt Düsseldorf 3.4 Aufenthaltsdauer Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer während der Europareisen der Araber aus den Golfstaaten lag bei 11 Nächten. 14 % ihrer Europareisen waren Kurzreisen (1 – 3 Nächte), 86 % hingegen längere Reisen (4 Nächte und mehr). Differenziert nach dem Reisezweck ergibt sich, dass Urlaubsreisen im Durchschnitt 12 Nächte, Geschäftsreisen 6 und VFR- und sonstige Privatreisen 14 Nächte dauerten. Insgesamt entsprach die durchschnittliche Dauer der Europareisen in etwa der aller Auslandsreisen. Deutschlandreisen der Araber dauerten durchschnittlich 12 Nächte, wobei es sich zu 87 % um längere Reisen handelte. 3.5 Buchungsverhalten und Reiseorganisation Für 93 % aller Europareisen der Araber aus den Golfstaaten wurden Buchungen oder Reservierungen vor Reiseantritt vorgenommen. 30 % der Europareisen wurden im Reisebüro gebucht, 29 % waren Direktbuchungen. Bei Reisen nach Deutschland wurde zu 52 % im Reisebüro und zu 36 % direkt beim Leistungsträger gebucht. 70 % der Deutschland reisen wurden über das Internet gebucht. 20 % der Reisenden nutzten das Internet nur zur Informationsbeschaffung. 3.6 Unterkunftsarten Im Vergleich zu ihren Auslandsreisen insgesamt übernachteten Araber aus der Golfregion in Europa überdurchschnittlich häufig in Hotels und eher unterdurchschnittlich häufig privat (z.B. im eigenen Haus). Bei Deutschlandreisen übernachteten sie zu 65 % in Hotels – fast ausschließlich in Häusern der gehobenen Kategorie (54 %). Bei 17 % ihrer Deutschlandreisen kamen die Araber privat bei Verwandten oder Bekannten unter. Da Araber ihre Urlaubs- und sonstigen Reisen oft im Familienverbund unternehmen, haben sie auch besondere Ansprüche an ihre Unterkünfte. Gern werden große Appartements mit mehreren Zimmern gewählt, in Hotels auch häufig mehrere Zimmer, die Verbindungstüren haben oder nebeneinander liegen; außerdem werden ganze Villen oder Ferienhäuser als Domizil für lange Aufenthalte gebucht. 17 Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017 3.7 Reiseausgaben Bei Europareisen gaben Araber aus den Golfstaaten im Durchschnitt 3.514 Euro pro Reise bzw. 315 Euro pro Nacht aus. Im Vergleich zu allen Auslandsreisen liegen die Ausgaben für die Europareisen bei allen Reisearten deutlich über dem Durchschnitt. Für ihre Deutschlandreise gaben die Araber noch etwas mehr aus: Der Durchschnittswert lag hier bei 4.470 Euro bzw. 367 Euro pro Nacht. Getrennt nach Reisezweck sind das für die Reise nach Deutschland: Geschäftsreise: 2.655 Euro (470 Euro pro Nacht), Urlaubsreise: 4.992 Euro (346 Euro pro Nacht), VFR-/sonstige Privatreise 4.688 Euro (315 Euro pro Nacht). Diese Angaben enthalten sowohl die Kosten der Hin- und Rückreise als auch alle weiteren Ausgaben, die vor Reise antritt zu Hause oder am Zielort getätigt wurden. Ausgaben in Euro pro Nacht Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International 700 600 500 470 400 300 367 315 346 289 315 427 307 200 100 0 Alle Reisen Urlaubsreisen Deutschlandreisen Europareisen VFR- und sonstige Reisen Geschäftsreisen Tax-Free-Einkauf 2014 erhöhten sich die Tax-Free-Transaktionen der Araber aus den Golfstaaten in Deutschland um 14 % gegenüber dem Vorjahr. Der durchschnittliche Betrag je Tax-Free-Einkauf lag damit bei 307 Euro. Die umsatzstärksten Quellmärkte bei Tax-Free-Einkäufen 2014, Anteil am Gesamtumsatz in % Quelle: Global Blue Statistics, 2014 18 33 % 21 % 6% 4% 3% 2% 2% 2% 2% 1% China Russland Schweiz VAE Kuwait Taiwan Thailand Ukraine USA Brasilien www.germany.travel 3.8 Urlaubsreisen Motive für die Urlaubsreise Hauptmotive für eine Reise der GCC-Araber nach Europa sind die schöne Landschaft, ein angenehmes Klima, Städte als gute Ziele für Urlaubsreisen, prestigeträchtige Urlaubsdestinationen sowie kulturelle und historische Attraktionen. Von anderen Zielgebieten grenzt sich Europa aus Sicht der Araber durch folgende Charakteristika positiv ab: ■■ Gute touristische Infrastruktur ■■ Mit einem Visum gibt es die Möglichkeit, verschiedene europäische Länder zu besuchen (Schengen-Visum). ■■ Aufgrund der guten Verkehrsinfrastruktur können während einer Reise mehrere Länder/Regionen besucht werden. ■■ Möglichkeit zum Besuch von Sportveranstaltungen ■■ emiratische Staatsbürger benötigen kein Visum für die Schengen-Länder Die Gründe dafür, eine Europareise zu wiederholen (Wiederholungsabsicht), sind vielfältig: Mit 65 % wurde am häufigsten die Zufriedenheit mit der vergangenen Europareise genannt, in 59 % der Fälle spielte das Verlangen, mehr von Europa zu sehen, eine Rolle, und über die Hälfte der Befragten suchte Entspannung in einem favorisierten europäischen Land. Gründe für die mögliche Wiederholung eines Europaurlaubs Quelle: ETC, Middle East Outbound Travel 2012. Mehrere Antworten möglich. Sehr zufrieden mit vergangener Erfahrung in Europa 65 % Mehr von Europa sehen 59 % Erholung und Entspannung in einem bevorzugten europäischen Land 51 % Unterschiedliches Wetter in einem Land erfahren 49 % Verschiedene Arten von Urlaub in Europa unternehmen 49 % Shopping in Europa genießen 42 % Zeit mit in Europa lebenden Angehörigen/Freunden verbringen 41 % Bestimmte Länder im Detail entdecken 41 % Europa mit verschiedenen Reisebegleitern besuchen 32 % Zeit auf dem Familienanwesen in Europa verbringen 15 % Sonstiges 7% 3.8.1 Urlaubsart Mit einem Anteil von 32 % war die bei Arabern aus den Golfstaaten beliebteste Urlaubsart 2014 auf Europareisen die Rundreise. Auch Badeurlaube hatten mit einem Anteil von 18 % eine vergleichsweise hohe Bedeutung. Urlaub auf dem Land (11 %) wurde dagegen nach Europa anteilmäßig weniger unternommen als bei den Auslandsreisen insgesamt. Weiter von Interesse waren Städtereisen (12 %), die Reise zu einem bestimmten privaten Anlass (5 %) und der gesundheitsorientierte Urlaub mit 4 %. In Deutschland wurden hauptsächlich Rundreisen und Reisen zu einem bestimmten privaten Anlass unternommen. Zu einem kleineren Teil auch als Urlaube auf dem Land oder als gesundheitsorientierten Urlaub. 3.8.2 Medizinreisen Internationale Medizinreisen nach Deutschland haben großes Potenzial. Das deutsche Gesundheitswesen liegt im europäischen Vergleich an 2. Stelle hinter den Niederlanden (Euro Health Consumer Index 2012: Deutschland auf Rang 14). 2013 kamen 272.000 europäische Gäste aus rein gesundheitlichen Gründen nach Deutschland (DZT/WTM), laut Statistischem Bundesamt wurden 2013 rund 97.000 internationale Patienten aus 170 Ländern in Deutschland 19 Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017 stationär behandelt. Bereits heute hat jedes zehnte deutsche Gesundheitszentrum Angebote für den internationalen Medizintourismus im Programm. Bis 2015 wird der Medizintourismus um 5,5 % steigen. Natur- und Medizinreisen sind die größten Wachstumsfelder im Tourismus bis 2015: Weltweit am schnellsten wachsende Kategorien (nach Umsatzwert) 2010–2015 Quelle: Euromonitor International, 2011 Abenteuer/ Trekking Städtereisen Kreuzfahrten Spa Packages Medizintourismus Nationalparks 3,4 % 3,4 % 3,4 % 3,5 % 5,5 % 6,8 % Medizinreisen in Deutschland: ■■ Geschätztes Erlösvolumen im stationären Klinikbereich: zirka 1 Mrd. Euro (Juszczak 2013) ■■ Rund 10 % der deutschen Kliniken sind im internationalen Gesundheitstourismus tätig; 21 % der Kliniken bieten ihre Website auf Deutsch und Englisch an, 9 % in weiteren Sprachen. (Juszczak 2011) ■■ Durchschnittlicher Anteil der Auslandspatienten in Deutschland: 0,4 %; Tendenz gleichbleibend (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg 2010) ■■ Circa 123.000 ambulante internationale Patienten ■■ Quellmärkte: Arabischen Golfstaaten (GCC-Staaten), Russland, Westeuropa und europäische Nachbarländer Die Motivation für eine Behandlung in Deutschland ist breit gefächert: Deutsche Kliniken mit ihrem hohen medizinischen Niveau und exzellent ausgebildeten Ärzten überzeugen bei vergleichsweise niedrigen Kosten. Einen hervorragenden Ruf genießen auch die hochkarätige Betreuung und der Service rund um den Klinikaufenthalt sowie die attraktiven Begleitprogramme. Top-5-Märkte aus Kliniksicht Quelle: Juszczak 2013 97,0 Russland 85,7 75,8 Ukraine Libyen Saudi-Arabien Vereinigte Arabische Emirate Angaben in % 62,9 72,7 45,7 69,7 60,0 63,6 68,6 2013 2011 20 www.germany.travel Medizinische Infrastruktur in Deutschland: ■■ Im weltweiten Vergleich exzellente medizinische Versorgung und hervorragende Angebote im Bereich Vorsorge und Reha ■■ Hightech-Medizin und beispiellose medizinische Infrastruktur ■■ Umfangreiche und strenge medizinische Ausbildung, bevor Ärzte praktizieren dürfen ■■ Durchschnittlich 368 Ärzte kommen auf 100.000 Einwohner. ■■ Verpflichtung zur Qualitätssicherung per Gesetz, Ärzte sind zur regelmäßigen Fortbildung verpflichtet. ■■ Über 2.000 Kliniken: 37 Universitätskliniken, jeweils ca. 700 Kliniken in öffentlicher und kirchlicher Trägerschaft, 500 Krankenhäuser in privaten Kliniknetzwerken ■■ 1.200 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen und 350 prädikatisierte Heilbäder und Kurorte 3.9 Soziodemografische Merkmale Araber aus den Golfstaaten die eine Europareise unternahmen, können kurz wie folgt charakterisiert werden: ■■ Etwas mehr Männer als Frauen ■■ Primär aus der Altersgruppe 25 – 44 Jahre; Durchschnittsalter bei 35 Jahren (und entsprach damit dem Durch- schnitt aller Auslandsreisenden) ■■ Primär aus Schichten mit hohem Einkommen und höherer Bildung stammend Gleiche Merkmale gelten für Araber aus den Golfstaaten die nach Deutschland reisten. 3.10 Reisebüro-/Veranstalterstruktur Der arabische Reisemarkt ist im Vergleich zu anderen Ländern noch recht jung, d. h., die meisten Reisebüros haben sich erst zwischen 1980 und 1995 etabliert; sie sind nicht selten aus Speditionsfirmen hervorgegangen. Auch heute werden immer wieder neue Büros eröffnet, da das Reisen in den arabischen Golfstaaten mehr und mehr an Popularität gewinnt und sich demzufolge viele Firmen in diesem Sektor ein erfolgreiches Business versprechen. Reiseveranstalter Es gibt in den GCC-Staaten keinen übergeordneten Reisebüroverband, allerdings existieren seit wenigen Jahren mehrere Einzelverbände, beispielsweise in Abu Dhabi der Travel and Tourism Agency Council. Angaben zur Anzahl der Reisebüros bzw. -veranstalter können aber nicht gemacht werden. Zwar geben viele Büros an, als Veranstalter zu arbeiten, die bisherige Marktbearbeitung durch die DZT hat jedoch ergeben, dass es nur wenige Reiseveranstalter gibt. Die Mehrzahl der Reisebüros bucht über Dritte. Spezialreiseveranstalter Deutschland Bei allen Veranstaltern wird Deutschland in den Katalogen mit angeboten, wobei es sich meist um reine Hotel angebote, seltener um Rundreise- oder andere Spezialprogramme handelt. Europa ist generell ein reiner Hotelbuchermarkt; zusätzliche Leistungen werden in der Regel von den einheimischen Arabern erst vor Ort gebucht. Reisebüros Wie bereits erwähnt, sind die Reisebüros in den arabischen Golfstaaten in keinem Reisebüroverband organisiert, sodass auch keine konkreten Angaben über ihre Zahl gemacht werden können. Entsprechend den IATA-Lizenzen und anderen Datenbanken gibt es ca. 2.420 Reisebüros, wobei die meisten reine Ticketing- Agenten sind und nur wenige bzw. gar keine Angebote im Bereich Urlaubsreisen vorhalten. Den Berufsstand Travel Agent oder eine Ausbildung für ähnliche Berufe gibt es in den Golfstaaten nicht. Reisebüromitarbeiter, besonders die Berater an den Countern, haben daher nur selten wirklich profunde Produktkenntnisse. 21 Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017 3.11 Mentalität und Geschäftsgebaren Im beruflichen Leben spielen persönliche Kontakte eine entscheidende Rolle; häufig werden berufliche Bekanntschaften als potenzielle Freunde gesehen. Für einen erfolgreichen Geschäftsabschluss mit Arabern ist eine gute persönliche Beziehung zum jeweiligen Gegenüber entscheidend. Bevor sie zu den eigentlichen geschäftlichen Angelegenheiten übergehen, pflegen Araber in der Regel einen kurzen Austausch über Neuigkeiten, den Gesundheitszustand oder die Familie (Achtung: Unter Männern sollte man sich nicht explizit nach dem Befinden der Ehefrau/ erwachsenen Töchter seines Gesprächspartners erkundigen). Insgesamt ist es zu Beginn des Gesprächs ratsam, sich vom arabischen Gesprächspartner „führen“ zu lassen; das gilt auch für Telefongespräche, hier wird sehr schnell deutlich, ob der Gesprächspartner in Eile ist und direkt zum Grund des Anrufs kommt oder erst Small Talk halten will. Titel haben für Araber große Bedeutung, ansonsten redet man sich aber mit dem Vornamen an. Wichtige Treffpunkte sind Cafés und Restaurants. Die Interessen der einheimischen Araber sind hauptsächlich Gastronomie, Shopping, Autofahren, Musik und – was den Sport angeht – Falknerei, Pferde- und Kamelrennen. Der Umgangston ist überwiegend gedämpft (leise) und zurückhaltend. Die Geschäftszeiten liegen zwischen 9.00 und 18.00 Uhr, wobei in einigen Ländern bzw. Städten zwischen 13.00 und 16.00 Uhr Mittagsruhe eingehalten und dafür abends länger gearbeitet wird. Das Wochenende in den Golfstaaten fällt auf Freitag und Samstag. Unter eng befreundeten Männern ist noch immer der Nasenkuss die typische Begrüßungsgeste; von ihr dürfte der europäische Geschäftsmann aber sehr wahrscheinlich ausgeschlossen bleiben. Vor allem unter jüngeren männlichen Arabern gibt man sich heute die Hand, wenn dabei auch im Vergleich zu deutschen Gewohnheiten eher zurück haltend. Ein fester Händedruck wie in Europa, der Stärke zeigen soll, ist eher ungewöhnlich. Frauen werden in der Öffentlichkeit sehr zurückhaltend begrüßt, ein Händeschütteln beim Aufeinandertreffen von Mann und Frau ist nicht üblich, in noch sehr traditionell geprägten Regionen gilt dies auch gegenüber Europäerinnen. Es ist zu beachten, dass in Saudi-Arabien das Tragen der Abaya und eines Kopftuchs für alle Frauen Pflicht ist. Befreundete Araberinnen begrüßen sich untereinander mit Wangenküssen. 3.12 Besonderheiten Gastfreundschaft spielt eine entscheidende Rolle im täglichen Leben. Besucht man als Gast eine arabische Familie, wird man nicht gefragt: „Möchtest du etwas trinken?“, sondern: „Möchtest du Kaffee oder Tee?“. Araber sind sehr stolz auf diese Tradition und ihren Ruf als hervorragende Gastgeber und erwarten diese Art der Gastfreundschaft auch im Gegenzug und auf Reisen. Dies führt zu hohen Ansprüchen an den Gastgeber während einer Reise im Ausland: Diese Ansprüche betreffen das Land und den Ort insgesamt, an dem man sich aufhält; erwartet werden exzellenter Service im Hotel (TV, Zeitung etc.), die Berücksichtigung der eigenen Gewohnheiten (z. B. arabisches Essen) und kulturbedingten Verhaltensweisen (vor allem Frauen gegenüber), eine attraktive Umgebung des Ferienorts, Angebote für Kinder etc. 22 www.germany.travel Visa Quelle: Council of the European Union 2015 Die Zahl der 2015 von deutschen Behörden in den arabischen Golfstaaten vergebenen Visa zeigt die folgende Übersicht: Staat Visa Riyadh (Saudi-Arabien) 54.886 Dubai (VAE) 30.402 Kuwait (Kuwait) 58.662 Doha (Katar) 24.057 Abu Dhabi (VAE) 10.997 Dschidda (Saudi-Arabien) 18.060 Maskat (Oman) 9.192 Manama (Bahrain) 7.542 Erteilte Visa von EU-/Schengenstaaten* 2015 in Arabischen Golfstaaten: 858.288 Quelle: EU-Kommis+sion, DG Home Affairs 2016. * mit Norwegen, Island, Schweiz, ohne Großbritannien, Irland; Visa Typ C = für bis zu 90 Tage Aufenthalt Deutschland 213.798 220.917 -3,2 % Frankreich 280.128 233.312 +20,1 % Italien 115.183 129.659 -11,2 % Spanien 70.928 58.814 +20,1 % Schweiz 45.257 44.756 +1,1 % Österreich 34.180 30.162 +13,3 % Niederlande 31.374 21.821 +43,8 % 17.143 Griechenland Tschechien Belgien Ungarn Schweden Polen Portugal Dänemark -11,0 % 19.255 12.164 +24,4 % 9.777 7.828 -20,0 % 9.790 6.211 +25,9 % 4.934 3.842 +2,9 % 3.735 3.966 +5,4 % 3.763 6.239 +25,1% 4.988 3.496 +45,7 % 2.399 Alle A-, C- und LTV-Visa; Restliche Staaten: jeweils unter 2.000 erteilte Visa 2013 2015 2014 Veränderung in % 23 Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017 Damit liegt Frankreich 2015 vor Deutschland bei der Vergabe von Visa (Typ C) für Europareisen aus den arabischen Golfstaaten. Ausländische Besucher AUMA-Kategorie überregionale Messen: Messeplatz Deutschland 2014 Quelle: AUMA 2015 100 % 65,3 % Europäische Union 14,5 % 8,0 % Australien/Ozeanien 0,8 % Europa (Nicht-EU) Süd-/Ost-/Zentralasien Afrika 2,5 % Lateinamerika 2,5 % Nordamerika 3,1 % Naher/Mittlerer Osten 3,4 % Besucher aus Ländern des Nahen und Mittleren Ostens sind auf deutschen Messen verhältnismäßig gut vertreten. 24 www.germany.travel 4. Image, Marktbewertung und Potenzial 4.1 Image von Deutschland Deutschland wird von den Arabern aus den Golfstaaten als modernes Industrieland gesehen. Begriffe wie Autos, Schlösser, Museen, Wissenschaft, Ingenieurswesen und historische Stätten stehen im Vordergrund. Städte wie München und Frankfurt am Main sind bekannt, aber auch „eine schöne Landschaft“ wird mit Deutschland in Verbindung gebracht. Assoziationen und Wahrnehmungen zu europäischen Ländern: Quelle: ETC, Middle East Outbound Travel 2012 Schweiz Berge, Grün, Seen, Alpen, Schnee, Interlaken, Landschaft, Seilbahnen sportliche Aktivitäten wie Rafting, Paragliding, Bootsfahrt, Bergwandern, Radfahren Schweizer Uhren, Juwelierarbeiten Frankreich Paris, Disneyland, Eiffelturm, spazieren gehen, Geschichte erfahren, Denkmäler Schlösser und Paläste, Museen Kunst und Musik schöne Landschaft Modehauptstadt, größtes Kaufhaus, Shopping Rassismus (Anti-Islam) Österreich Landschaftsbild, Seen und Flüsse, schöner ländlicher Raum Musik, Kultur, Sightseeing Vereinigtes Königreich London, London – Stadt des Nebels, U-Bahn-System, schöne Architektur Geschichte und Kultur, Schlösser, Paläste, Museen Parks und Gärten Shopping, Mode, bekannte Marken, gute Angebote Big Ben, Themse, London Eye, Fährfahrten Großartige Landschaft, Sherwood Forest in Nottingham Spanien Barcelona, Madrid, Andalusien, ländliche Städte islamische Bevölkerung, Geschichte, Denkmäler schöne Strände, Fußball, Stierkampf Türkei Istanbul, gute Museen und historische Stätten islamfreundlich, angenehmer Ort für Urlaub, kostengünstiger Urlaub gutes Wetter kein Visum benötigt Italien Rom, Venedig, der schiefe Turm von Pisa altertümliche christliche Geschichte, Römisches Reich gutes Essen, Mode Kombination aus Geschichte, Zivilisation, Mode und Essen nicht sicher für Touristen (vorsichtig sein) Deutschland München, Frankfurt industrialisiert, Autos, Ingenieurwesen, Wissenschaftsmuseen schöne Landschaft Paläste, Museen, historische Stätten 25 Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017 4.2 Marktbewertung, Marktpotenziale und Prognose für Deutschland 4.2.1 Bewertung des Marktes Golfregion Die hohen Ansprüche der Araber an ihre Gastgeberländer und ihre damit verbundene Ausgabefreudigkeit machen sie zu interessanten Gästen. Die Übernachtung in Hotels der gehobenen Kategorie nimmt einen sehr wichtigen Stellenwert ein, gern werden aber auch Appartements gebucht; zudem besitzen viele Araber eigene Ferienwohnungen oder Häuser. Nach wie vor ist Großbritannien für Araber aus den Golfstaaten ein wichtiges Reiseland, jedoch überzeugt Deutschland durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und das breite Angebot in der gehobenen Hotellerie. In den letzten Jahren zeigt sich, dass neben traditionellen Zielen in Deutschland auch weitere, neue Regionen besucht werden und das Interesse an neuen Zielen generell wächst. Flächendeckend besaß man in Deutschland früher zu wenig englische Sprachkenntnisse – was viele Araber in der Vergangenheit von Reisen hierher abgehalten hat. Auch wenn die Sprache heute keine große Barriere mehr darstellt, sind mangelnde Verständigungsmöglichkeiten aber in der Wahrnehmung vieler Araber weiterhin vorhanden. 4.3 Prognose Der Start des Ramadans Anfang Juni 2016 wird voraussichtlich zu einer Zweiteilung der Hauptreisezeit im Sommer führen – mit einer ersten Reisewelle bis Anfang Juni und einer zweiten nach Ende des Ramadans ab ca. Anfang Juli 2016. Bei den Übernachtungen von Arabern aus den Golfstaaten sagt die DZT für das kommende Jahr einen Anstieg bis zu 15 % voraus. Für das Jahr 2030 prognostiziert die DZT ein Übernachtungsvolumen von 3,6 Mio.; somit würde sich die Golfregion zum zweitwichtigsten Quellmarkt nach China im Regionalmanagement Asien entwickeln. 5. DZT-Auslandsvertretung 5.1 Sitz Auslandsvertretung Dubai: German National Tourist Office c/o Lufthansa German Airlines P.O. Box 9224 World Trade Center, 18th floor Dubai U.A.E. www.germany.travel 5.2 Mitarbeiter Ansprechpartner: Maria Ines Amaral Manager Marketing & Sales Office Gulf Countires Tel.: +971-4-405 7515 Fax: +971-4-331 3602 [email protected] 5.3 DZT-Zentrale Deutsche Zentrale für Tourismus e. V. Joachim Scholz Leiter Marktforschung Beethovenstraße 69 60325 Frankfurt am Main Deutschland Tel.: +49 69 97464-0 Fax: +49 69 751903 [email protected] 26 www.germany.travel Quellenverzeichnis (alphabetisch) ■■ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistischer Bericht, G IV 1, 2016 ■■ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Tourismus in Bayern G IV 1, 2016 ■■ CIA – The World Factbook 2016 ■■ Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), World Travel Monitor (WTM) 2015, IPK International, 2016 ■■ DZT, Image von Deutschland in europäischen Nachbarländern, IPK International, 2008 ■■ ETC: Middle East Outbound Travel Market 2012 ■■ EU-Kommission, Flash Eurobarometer, 2015 ■■ Euromonitor International, 2011 ■■ European Travel Commission (ETC), 2011 ■■ Germany Trade & Invest (gtai) – Wirtschaftsdaten kompakt, 2016 ■■ Hessisches Statistisches Landesamt, Statistische Berichte G IV 1, 2016 ■■ Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Geschäftsbereich Statistik, Statistische Berichte G IV, 2016 ■■ International Telecommunication Union (ITU), The ICT Development Index 2014 ■■ Internet World Stats, www.internetworldstats.com, 2015 ■■ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Statistische Berichte G IV 1, 2016 ■■ Office for National Statistics, Overseas Travel and Tourism, 2010 ■■ Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) Factbook 2010, 2010 ■■ Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Beherbergung im Reiseverkehr G IV 2016 ■■ Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, Tourismus in M-V G IV, 2016 ■■ Statistisches Amt Saarland, Statistische Berichte G IV 1, 2016 ■■ Statistisches Bundesamt, Fachserie 6, Reihe 7.1, Binnenhandel, Gastgewerbe, Tourismus, Ergebnisse der Monatserhebung im Tourismus, 2007 – 2016 ■■ Statistisches Bundesamt, Tourismus in Zahlen, 2014 – 2015 ■■ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Beherbergung im Reiseverkehr G IV 1, 2016 ■■ Statistisches Landesamt Bremen, Statistische Berichte G IV 1, 2016 ■■ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Statistische Berichte G IV 1, 2016 ■■ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Statistische Berichte G IV, 2016 ■■ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Statistische Berichte G IV, 2016 ■■ Thüringer Landesamt für Statistik, Statistischer Bericht G IV, 2016 ■■ UNDP Human Development Report 2009 ■■ United Nations Development Programme (UNDP), UN Population Division, 2010 ■■ World Economic Forum, The Global Competitiveness Report (GCI), 2015 – 2016 27 Erleben Sie 500 Jahre Reformation! Sprach da nicht Martin Luther von der Kanzel? Hörte man dort nicht die Hammerschläge seiner 95 Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg? In den Lutherstätten können Sie den Geist des großen Reformators förmlich spüren. Folgen Sie den Spuren Martin Luthers quer _visionär visionär Bayern © dpa -© Report Passau_Thinkstock 463363763 durch Deutschland: www.germany.travel/luther