Marktinformation Marktinformation

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Marktinformation Marktinformation
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Marktinformation
Incoming-Tourismus Deutschland 2014
2017
Arabische Golfstaaten
Arabische Golfstaaten Australien Belgien
Bosnien und Herzegowina Brasilien
Bulgarien China Dänemark Estland
Finnland Frankreich Indien Irland
Israel Italien Japan Kanada Kroatien
Lettland Litauen Malaysia Montenegro
Niederlande Norwegen Österreich Polen
Portugal Rumänien Russland Schweden
Schweiz Serbien Singapur Slowakei
Slowenien Spanien Südkorea Taiwan
Thailand Tschechien Türkei Ukraine
Ungarn USA Vereinigtes Königreich
Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017
Inhalt
1.
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
Länderprofile3
Marktraum Kuwait
3
Marktraum Saudi-Arabien
3
Marktraum Vereinigte Arabische Emirate
3
Marktraum Bahrain
4
Besonderheiten5
2. Auslandsreisen6
2.1 Reisevolumen und -zweck 6
2.2 Auslandsreiseintensität6
2.3 Auslandsreiseziele7
2.4 Aufenthaltsdauer7
2.5 Buchungsverhalten und Reiseorganisation
7
2.6 Unterkunftsarten8
2.7 Reiseausgaben8
2.8 Urlaubsreisen8
2.9 Prognose für das Auslandsreisevolumen
9
2.10 Besonderheiten des Marktes 10
3. Europa- und Deutschlandreisen
12
3.1 Reisevolumen und -zweck
12
3.2 Langfristige Entwicklung der Deutschlandreisen
13
3.3 Zielgebiete 15
3.4 Aufenthaltsdauer17
3.5 Buchungsverhalten und Reiseorganisation
17
3.6 Unterkunftsarten17
3.7 Reiseausgaben18
3.8 Urlaubsreisen19
3.9 Soziodemografische Merkmale
21
3.10 Reisebüro-/Veranstalterstruktur 21
3.11 Mentalität und Geschäftsgebaren
22
3.12 Besonderheiten22
4.
4.1
4.2
4.3
Image, Marktbewertung und Potenzial
25
Image von Deutschland
25
Marktbewertung, Marktpotenziale und Prognose für Deutschland
26
Prognose26
5.
5.1
5.2
5.3
DZT-Auslandsvertretung26
Sitz26
Mitarbeiter26
DZT-Zentrale26
Quellenverzeichnis (alphabetisch)
DZT-VAE / Dubai
Stand November 2016
2
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27
Vorbemerkung
Der World Travel Monitor ist eine international angelegte Untersuchung über den Tourismus, die seit 1988 europaweit
und seit 1995 auch in Überseemärkten kontinuierlich die wichtigsten Daten zum Auslandsreiseverhalten erhebt.
Hierzu werden auf der Basis eines standardisierten Fragebogens in über 60 Ländern weltweit für die Bevölkerung eines
Landes bzw. einer Region repräsentative Umfragen (bei Personen ab 15 Jahren) durchgeführt.
Die Daten des World Travel Monitors geben somit pro untersuchtes Land ein realistisches und aktuelles Bild über
das Volumen und die Strukturmerkmale von Auslandsreisen wieder. Gegenstand der Untersuchung sind alle Arten
von Auslandsreisen mit mindestens einer Übernachtung. Neben Urlaubsreisen werden also auch Geschäftsreisen,
Verwandten-/Bekanntenbesuche und alle sonstigen Privatreisen erfasst.
Der nachfolgende Bericht stellt die Auslandsreisen der Araber aus der Golfregion im Jahr 2014 dar.
Dabei wurden folgende Länder berücksichtigt:
■■ Saudi-Arabien
■■ Vereinigte Arabische Emirate
■■ Kuwait
(keine Befragung in Bahrain, Katar und Oman)
1. Länderprofile
Quellen: CIA – The World Factbook 2016; Germany Trade & Invest (gtai) – Wirtschaftsdaten kompakt, November 2016
1.1 Marktraum Kuwait
Hauptstadt
Kuwait
Fläche
17.818 km²
Einwohnerzahl
4,2 Mio.
Wirtschaft
BIP pro Kopf: $ 30.426 (Prognose 2016)
1.2 Marktraum Saudi-Arabien
Hauptstadt
Riad
Fläche
2.149.690 km²
Einwohnerzahl
32,0 Mio.
Wirtschaft
BIP pro Kopf: $ 21.100 (Prognose 2017)
1.3 Marktraum Vereinigte Arabische Emirate
Hauptstadt
Abu Dhabi
Fläche
83.600 km²
Einwohnerzahl
9,9 Mio.
Wirtschaft
BIP pro Kopf: $ 32.989 (Prognose 2016)
3
Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017
1.4 Marktraum Bahrain
Hauptstadt
Manama
Fläche
741 km²
Einwohnerzahl
1,3 Mio.
Wirtschaft
BIP pro Kopf: $ 22.798 (Prognose 2016)
The Global Competitiveness Index (GCI)
Quelle: The Global Competitiveness Report, 2016 – 2017
Der GCI vergleicht die Wettbewerbsfähigkeit von 138 Ländern mithilfe von 12 wirtschaftlichen Merkmalen
(s. Diagramm). Anhand der Werte werden die Länder in folgende 5 Gruppen unterteilt:
1
1–2
2
2–3
3
Factor-driven
Transition
Efficiency-driven
Transition
Innovation-driven
Institutionen
Innovation
7,0
Infrastruktur
6,0
5,0
Business-Expertise
4,0
Gesamtwirtschaftliche
Stabilität
3,0
Beispiel für Saudi-Arabien
(der flächenmäßig größte und
einwohnerreichste Staat):
2,0
1,0
Gesundheits- u.
Grundschulwesen
Absatzmarktgröße
Technologische
Bereitschaft
Saudi-Arabien
Economies in transition
from 1 to 2
Hochschulwesen
u. Ausbildung
FinanzmarktExpertise
Arbeitsmarkteffizienz
Effizienz des Konsumgütermarkts
Saudi-Arabien belegt den 29. Platz innerhalb des GCI und gehört zur Gruppe der Länder, die unter die Kategorie
„Transition 2 – 3“ fallen wie z. B. auch Chile, Kroatien, Ungarn und die Türkei.
Ergebnisse Saudi-Arabiens im Vergleich zum Durchschnittswert der Gruppe von Ländern in der Kategorie
„Transition 2 – 3“:
■■ Wirtschaft mit großem Absatzmarkt (Rang 14)
■■ Weit überdurchschnittlicher Wert in den Bereichen Infrastruktur (Rang 31) und Institutionen (Rang 24)
■■ Weitere überdurchschnittliche Werte in den Bereichen Business-Expertise (Rang 31), Innovation (Rang 42) und
­technologische Bereitschaft (Rang 41)
Im GCI-Ranking liegt Katar weiter vorn mit Rang 18 (3 Innovation driven); die Vereinigten Arabischen Emirate nehmen
Rang 16 ein und werden wie Katar der Kategorie „3 Innovation-driven“ zugeordnet. Kuwait (Transition 1 - 2) und
Bahrain (3 Innovation driven) liegen auf den Rängen 38 bzw. 48.
4
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1.5 Besonderheiten
Generell ist eine Zweiteilung des Auslandsreisemarkts der untersuchten Länder festzustellen. Es gibt einerseits den
klassischen Auslandsreisemarkt, der Urlaubsreisen, sonstige Privatreisen und Geschäftsreisen umfasst. Andererseits
existiert ein Markt mit Reisen von Fremdarbeitern, das heißt Asiaten und Arabern aus anderen Nationen, die in dem
jeweils untersuchten arabischen Land leben und arbeiten. Er besteht hauptsächlich aus sonstigen Privatreisen, nämlich
ausgedehnten Fahrten in die Heimat, z. B. nach Indien oder Pakistan. Diese Fahrten werden den Fremdarbeitern
in ihren Arbeitsverträgen zugestanden und im Abstand von 1 bis 3 Jahren unternommen. Die durchschnittliche
­Aufenthaltsdauer beträgt etwa 31 Nächte, und die Reisenden wohnen währenddessen zu Hause bei ihren Familien.
Medienzugang
Quellen: International Telecommunication Union, The ICT Development Index 2015
2014 gab es pro 100 Einwohner in Saudi- Arabien 12,01 Breitbandanschlüsse und 176,59 Mobiltelefone. Gemessen am
Durchschnitt der arabischen Ländern liegt Saudi-Arabien damit in der oberen Hälfte.
Im ICT Development Index (IDI), einem Instrument für das weltweite Benchmarking der Kommunikationsinfrastruktur,
liegen die Vereinigten Arabischen Emirate auf dem 32. Rang, Saudi-Arabien auf dem 41. Rang und Kuwait auf dem 46.
Rang. Im Vergleich aller Golfstaaten sind damit die VAE auf dem 3. Platz, Saudi-Arabien auf dem 4. Platz und Kuwait
auf dem 5. Platz..
ICT Development Index (IDI)
Quelle: International Telecommunication Union, The ICT Development Index 2015
8,6
8,93
8,88
8,86
8,75
8,67
8,59
8,2
7,8
7,4
7,32
7,0
7,05
6,6
6,83
6,2
5,8
5,4
5,0
Korea (Rep.)
Dänemark
Island
Großbritannien Schweden
Luxemburg
(...)
Vereinigte Arabische
Emirate
Saudi-Arabien Kuwait
Internetnutzung im Verhältnis zur Bevölkerung
Quelle: Internet World Stats, www.internetworldstats.com, Stand September 2016
Saudi-Arabien
64,7 %
Vereinigte Arabische Emirate
91,9 %
Kuwait
79,9 %
Bahrain
92,7 %
Deutschland
88,4 %
5
Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017
2. Auslandsreisen
2.1 Reisevolumen und -zweck
Die GCC-Araber (GCC = Gulf Cooperation Council, Golf-Kooperationsrat oder häufig als die arabischen Golfstaaten
benannt) unternahmen insgesamt rund 13,5 Mio. Auslandsreisen mit mindestens einer Übernachtung. 37 % der
Auslandsreisen (5,0 Mio.) wurden von sogenannten einheimischen Arabern (also der lokalen Bevölkerung, s. Punkt
1.5 Besonderheiten) unternommen und 63 % (8,5 Mio.) von Nichteinheimischen, also von Arabern anderer Herkunft
bzw. Asiaten. Im letzteren Fall handelte es sich vor allem um Fremdarbeiter, deren Auslandsreisen primär den Besuch
der Heimat und der Familie zum Anlass hatten.
Herkunftsland und Anzahl der Auslandsreisen
Abweichungen sind rundungsbedingt.
47 %
33 %
20 %
6,3 Mio.
4,5 Mio.
2,8 Mio.
Saudi-Arabien
Vereinigte
Arabische Emirate
Kuwait
Der mit Abstand aufkommensstärkste Quellmarkt war Saudi-Arabien (47 %), gefolgt von den Vereinigten Arabischen
Emiraten mit einem Anteil von 33 % und dem Teilmarkt Kuwait (20 %).
Reisezweck der Reisen von Arabern aus den Golfstaaten 2015, Anteil in %
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International 2015, nur eine Antwort möglich. Abweichungen sind rundungsbedingt.
Von den 13,5 Mio. Auslandsreisen der Araber aus den Golfstaaten entfielen 62 % bzw. 8,4 Mio. auf Urlaubsreisen,
13 % bzw. 1,7 Mio. auf Geschäftsreisen und 25 % bzw. 3,4 Mio. auf VFR- und sonstige Privatreisen.
VFR-/Sonstige Reisen
25 %
Geschäftsreisen
13 %
62 %
Urlaubsreisen
2.2 Auslandsreiseintensität
Die Araber aus den drei untersuchten Ländern unternahmen insgesamt 13,5 Mio. Reisen ins Ausland. Dies entspricht
einer Auslandsreiseintensität von 48,2 % bei der Wohnbevölkerung ab 15 Jahren. Allerdings muss hier unbedingt die
oben beschriebene Spezifik der Heimreisen von Nichteinheimischen (Fremdarbeiter etc.) beachtet werden; sie hat
deutliche Auswirkungen auf die Auslandsreiseintensität.
6
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2.3 Auslandsreiseziele
71 % aller Auslandsreisen (9,6 Mio. Reisen) unternahmen die Araber aus den Golfstaaten innerhalb des arabisch-­
asiatischen Raums. Bevorzugte Reiseziele waren hier Dubai (13 %), Jordanien (10 %), Katar (4 %), aber auch Indien (9 %),
Ägypten (8 %) und Libanon (4 %).
20 % aller Auslandsreisen der Araber führten nach Europa, 10 % nach Afrika, 2 % nach Amerika und 1 % nach
Australien.
Bei der getrennten Betrachtung der Auslandsreiseziele von Einheimischen und Nichteinheimischen fällt auf, dass
Reisen nach Europa in erster Linie von den sogenannten einheimischen Arabern unternommen wurden, während nach
Asien hauptsächlich die nichteinheimischen Araber reisten.
Auslandsreiseziele der GCC-Araber 2015, Anteil in %
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International 2016. Mehrere Antworten möglich, d.h., eine Reise kann in mehrere Länder geführt haben.
71 %
Asien/Arabien
20 %
10 %
Europa
Afrika
2%
Amerika
1%
Australien/Ozeanien
Die Hauptreiseziele der Araber aus den Golfstaaten bei ihren Auslandsbesuchen 2015, Anteil in %
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International. Mehrere Antworten möglich, d.h., eine Reise kann in mehrere Länder geführt haben.
Dubai
13 %
Jordanien
10 %
Indien
9%
Ägypten
8%
Deutschland
5%
4,0%
Großbritannien
4%
Marktanteil in %
2.4 Aufenthaltsdauer
Araber der Golfstaaten verbrachten durchschnittlich 11 Nächte auf ihren Auslandsreisen. Auf Kurzreisen von 1 bis
3 Nächten entfielen 33 % ihrer gesamten Auslandsreisen. Der Anteil von längeren Reisen mit 4 Nächten und mehr
betrug 67 %.
Betrachtet man die Aufenthaltsdauer nach Einheimischen und Nichteinheimischen getrennt, so ergibt sich, dass einheimische Araber durchschnittlich 11 Nächte und Nichteinheimische 12 Nächte auf ihren Auslandsreisen verbrachten.
2.5 Buchungsverhalten und Reiseorganisation
82 % aller Auslandsreisen der Araber aus den Golfstaaten waren mit Buchungen oder Reservierungen vor Reiseantritt
verbunden. Bei 25 % dieser Reisen wurden (Teil-)Leistungen im Reisebüro gebucht; in 21 % der Fälle handelte es sich
um Direktbuchungen, während 50 % im Internet gebucht wurden. Der Nutzungsgrad des Internets in Verbindung mit
Reisen ins Ausland lag im Jahr 2015 bei 82 %. Genutzt wurde das Internet sowohl zur reinen Informationsbeschaffung
(32 %) als auch zur Buchung (50 %).
7
Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017
2.6 Unterkunftsarten
Auf ihren Auslandsreisen übernachteten die Araber aus den Golfstaaten in 53 % der Fälle in Hotels. Hier waren FirstClass-Hotels die bevorzugte Unterkunftsart (41 % aller Reisen), gefolgt von Mittelklassehotels mit 9 %. Budgethotels
wurden mit einem Anteil von 2 % seltener in Anspruch genommen. Bei 30 % der Auslandsreisen übernachteten die
Araber privat und kostenfrei.
2.7 Reiseausgaben
Arabische Reisende aus den Golfstaaten gaben für ihre Auslandsreisen durchschnittlich 2.337 Euro aus. Das entspricht
einer Reiseausgabe von 211 Euro pro Nacht im Ausland.
Die Unterscheidung nach einheimischen und nichteinheimischen Bevölkerungsgruppen ergibt, dass einheimische
Araber durchschnittlich 252 Euro pro Nacht ausgaben. Nichteinheimische zahlten durchschnittlich 181 Euro pro Nacht.
Differenziert nach Reisezweck wurden für die Urlaubsreise pro Nacht 215 Euro ausgegeben, für eine VFR- oder sonstige
Privatreise 169 Euro und für die Geschäftsreise 330 Euro. Pro Europareise lagen die Ausgaben der Araber aus den
Golfstaaten bei 3.514 Euro (315 Euro pro Nacht). Diese Angaben enthalten sowohl die Kosten der Hin- und Rückreise als
auch alle weiteren Ausgaben, die vor Reiseantritt zu Hause oder am Zielort getätigt wurden.
2.8 Urlaubsreisen
Motive für eine Urlaubsreise
Quelle: ETC, Middle East Outbound Travel 2012, Mehrfachnennungen möglich
Hauptreisemotive der GCC-Araber sind generell Stressabbau, Sightseeing, der Wunsch, neue Sehenswürdigkeiten
kennenzulernen, und Abwechslung von der Routine.
Motivation für die Auslandsreise
Bedarf an Stressabbau und Erholung
66 %
Sightseeing
62 %
Neue Sehenswürdigkeiten
59 %
Zeit verbringen/Erholung mit der Familie
56 %
Abwechslung von der Routine
50 %
Neue Kulturen kennenlernen
45 %
Der Sommerhitze entkommen
33 %
Zeit mit Freunden verbringen
29 %
Kennenlernen der Menschen/von neuen Freunden
20 %
Verschiedene Aktivitäten
17 %
Anderes (Shopping, von der Arbeit abschalten, Besuch religiöser Stätten)
8
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3%
2.8.1 Urlaubsart
Die beliebteste Urlaubsreiseart der Araber war – sowohl auf Auslandsreisen insgesamt als auch auf Europareisen – die
Städtereise mit Anteilen von 29 % bzw. 30 %. Es folgten der Badeurlaub mit 16 % (alle Auslandsreisen) bzw. 14 %
(Europa­reisen) und die Rundreise mit 14 % bei den Auslandsreisen insgesamt und 22 % bei den Europareisen.
Urlaubsarten im Vergleich, Anteile in %
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International 2016
Rundreise
22 %
14 %
Badeurlaub
14 %
16 %
Urlaub auf dem Land
13 %
13 %
Urlaub in den Bergen
3%
3%
Gesundheitsorientierter Urlaub
3%
1%
Städtereise
30 %
29 %
Reise zu best. privaten Anlass
4%
8%
Reise zu Veranstaltung/Event
1%
2%
Schnee-/Winter-/Sporturlaub
2%
1%
Kreuzfahrt
1%
1%
Sonstige Urlaubsreise
7%
12 %
Europareisen
Alle Auslandsreisen
0
5
10
15
20
25
30
35
2.8.2 Urlaubsinhalte
Bei Rundreisen in Zentraleuropa standen für Araber (ähnlich wie im Vorjahr) folgende Aspekte im Vordergrund:
■■ Besichtigung interessante Sehenswürdigkeiten und Städte
■■ Museumsbesuche
Von gewisser Bedeutung waren auch:
■■ Kennenlernen der Landschaft
■■ Relaxing
■■ Kennenlernen der Menschen und ihres Lebensstils
■■ Natur genießen
Die Inhalte von Städtereisen waren:
■■ Besichtigung interessanter Sehenswürdigkeiten
■■ Shopping
■■ Besuch von Parks
■■ Atmosphäre der Stadt genießen
2.9 Prognose für das Auslandsreisevolumen
2015 wurden zum vierten Mal in Folge über 1 Million Übernachtungen aus den Golfstaaten in Deutschland gezählt.
Die Veränderungen in der arabischen Welt seit Frühjahr 2011, haben sich auch 2015 auf das Reiseverhalten ausgewirkt
und teilweise neue Verkehrsströme sowohl innerhalb der Region als auch nach Europa bzw. Deutschland und zu
9
Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017
anderen Kontinenten ausgelöst.
Daneben ist auch für die kommenden Jahre zu beachten, dass der Fastenmonat Ramadan weiter in die Hauptreisezeit
von Juni bis Juli fallen wird. Die Auswirkungen auf das Reiseverhalten lassen sich nicht abschließend vorhersagen, die
Meinungen der Branchenkenner variieren hier. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass ein Teil der Reisenden
auf jene Länder ausweichen wird, die der arabischen Kultur näherstehen. Außerdem werden einige Reisende ihren
Sommerurlaub früher antreten bzw. auch verkürzen, um rechtzeitig zu Beginn des Fastenmonats wieder zurück sein
zu können; dadurch gewinnen auch andere Reisemonate an Bedeutung. Darüber hinaus ist eine Zweiteilung der Reisen
in der Sommersaison vorstellbar.
2.10 Besonderheiten des Marktes
Trotz der Unterschiede innerhalb der arabischen Welt insgesamt und auch zwischen den verschiedenen Staaten
der arabischen Halbinsel gibt es einige Gemeinsamkeiten, die letztlich auch das Reiseverhalten und den Auslands­
aufenthalt der Reisenden aus diesen Ländern beeinflussen:
Traditionen und Familie/Clanzugehörigkeit spielen (noch) eine bedeutende Rolle; Verhalten, Würde und Ehre einer
Person sind sehr wichtig, da sie Einfluss auf die gesamte Familie („Familienehre“) haben. Loyalität gegenüber der
Familie hat Vorrang vor individuellen oder persönlichen Bedürfnissen und Präferenzen.
Ein überwiegender Teil der Araber bekennt sich zum Islam; gewisse Verhaltensregeln sind durch den Glauben
­vorgegeben und auch während einer Auslandsreise einzuhalten bzw. im Umgang von Ausländern mit Arabern zu
beachten.
Die Auslandsreisen der Araber wiesen mit einem Durchschnitt von 11 Nächten eine etwa gleich lange Dauer wie bei
Europa- und Deutschlandreisen auf. Diese lange Dauer erklärt sich unter anderem daraus, dass viele Araber während
der Sommermonate ausgedehnte Aufenthalte im Ausland einlegen und außerdem häufig medizinisch bedingte Reisen
unternehmen, die ebenfalls mit Langzeitaufenthalten außerhalb ihrer Heimat verbunden sind.
Das Internet spielte bei der Reiseorganisation mit 822 % bei Auslandsreisen und 87 % bei Europareisen eine wachsende
Rolle. Mittlerweile dient es vor Antritt der Reise nicht nur als Informationsmedium, sondern immer häufiger auch zur
Buchung der Reise.
Da Araber aus den Golfstaaten häufig kurzfristig und vor allem spontan entscheiden, spielt ein maßgerechtes Angebot
durch das Reisebüro eine herausragende Rolle. Die persönliche Beratung und Betreuung durch den Veranstalter/
das Reisebüro sind somit von ganz besonderer Bedeutung. Eine weitere Herausforderung des Marktes ist die hohe
Fluktuation unter den Reisebüromitarbeitern; konstante Weiterbildung und Aufstiegschancen innerhalb eines Büros
sind bisher eher noch die Ausnahme. Eine wichtige Bedeutung kommt somit der Schulung und Motivation von
Reisebüromitarbeitern zu.
In den arabischen Ländern, auch im sehr traditionellen Saudi-Arabien, sind es oft die Ehefrauen, die bei der
­Entscheidung über das Reiseziel (für den Sommerurlaub) eine wichtige Rolle spielen und dafür entscheidende Impulse
geben. Hierin spiegelt sich das sehr differenzierte Rollenverständnis in der arabischen Welt, besonders in der Golf­
region, wider. Von „außen“ nur schwer einsehbar, üben Frauen gleichzeitig innerhalb der Familie großen Einfluss aus.
Auch in der Regierung, in großen Banken und im Militär nehmen Frauen verstärkt wichtige Rollen ein.
Nach Europa reisende Araber waren durchschnittlich 35 Jahre alt und entstammten primär gesellschaftlichen
­Schichten mit gehobener Bildung und hohem Einkommen. Deutschlandbesucher waren durchschnittlich 35 Jahre
alt, ihr Bildungs- und Einkommensstand entsprach dem der Europareisenden insgesamt. Gäste aus den arabischen
­Ländern reisen bevorzugt im Familienverband. Dabei wird besondere Rücksicht auf die Wünsche der Kinder
­genommen, was bei der Produktgestaltung eingeplant werden sollte.
10
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Außerdem gilt es zu beachten, dass das Durchschnittsalter in der Golfregion um einiges niedriger ist als in den westlichen oder auch in einigen asiatischen Ländern. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 24 Jahre, und nur
17 % sind älter als 40 Jahre.
11
Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017
3. Europa- und Deutschlandreisen
3.1 Reisevolumen und -zweck
Nach Europa führten im Jahr 2015 insgesamt 2,7 Mio. Reisen der GCC-Araber. Differenziert nach den drei Herkunftsregionen ergibt sich folgendes Bild:
Herkunftsregion und Anzahl der Reisen nach Europa
48 %
13 %
39 %
1,3 Mio.
1,0 Mio.
0,4 Mio.
Vereinigte
Arabische Emirate
Saudi Arabien
Kuwait
Das Wachstum bei Europareisen wurde in erster Linie durch den Anstieg der Urlaubs- sowie der VFR- und sonstigen
Privatreisen verursacht. Die Aufteilung nach Reisezweck ergibt die folgenden Anteile:
Reisezweck aller Europareisen der Araber aus den Golfstaaten 2015, Anteil in %
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International
VFR-/
sonstige Reisen
17 %
Geschäftsreisen
20 %
63 %
Urlaubsreisen
Rund 619.000 Reisen unternahmen Araber aus der Golfregion nach Deutschland. Auf Deutschland entfielen damit
23 % ihrer Reisen nach Europa. Rund 45 % der Deutschlandreisenden stammten aus den Vereinigten Arabischen
Emiraten (ca. 279.000); aus Saudi-Arabien kamen 39 % (240.000) und aus Kuwait 16 % (100.000).
75 % der Deutschlandreisen waren Urlaubsreisen, 2 % VFR- und sonstige Privatreisen und 23 % Geschäftsreisen.
Deutschland hat damit im Vergleich zu allen Europareisen dieser Besuchergruppe einen überdurchschnittlichen Anteil
an Urlaubs- und Geschäftsreisen.
Ein sehr wichtiger Grund für Reisen von Arabern ins Ausland sind Gesundheitsbehandlungen im weitesten Sinne.
Das Nachfragespektrum variiert stark, es reicht von Spabesuchen/Wellnessaufenthalten bis hin zu ausgesprochenen
medizinischen Behandlungen. Vor dem Antritt der Reise wird in einem solchen Fall häufig eine Zweitmeinung/
Diagnose eingeholt, bevor man dann die eigentliche Behandlung im Ausland vornehmen lässt. Im internationalen
12
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Vergleich besitzt Deutschland aufgrund der medizinischen Leistungen seiner Krankenhäuser und Kliniken und der hier
angebotenen Qualität ein hohes Niveau.
Auch im Zusammenhang mit dem Thema Gesundheit/Wellness ist der besondere Stellenwert der Familie in
der a
­ rabischen Welt zu beachten. Araber schätzen und suchen den Kontakt zur Familie und engen Freunden,
besonders wenn sie krank sind. Ein großer Teil der Krankenhäuser in der arabischen Welt verfügt über Räume und
Unterbringungs­möglichkeiten für Verwandte, damit sich der Kranke während des Klinikaufenthalts nicht einsam fühlt
und seine engste Familie um sich hat. Eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Behandlungsorts spielen außerdem
touristische Angebote wie etwa erstklassige Einkaufsmöglichkeiten, eine attraktive Umgebung mit interessanten
Freizeitangeboten
und Hotels mit erstklassigem Service.
Insgesamt sollte man bei der Angebotserstellung auf kulturelle Besonderheiten, die für die arabische Welt typisch sind,
achten; so sollte es beispielsweise möglich sein, dass Spa-Bereiche von Frauen und Männern separat genutzt werden
können.
3.2 Langfristige Entwicklung der Deutschlandreisen
3.2.1 Entwicklung der Ankünfte
Das Statistische Bundesamt registrierte für das Jahr 2015 697.613 Ankünfte aus den arabischen Golfstaaten in
­Beherbergungsstätten mit mehr als 10 Betten und auf Campingplätzen.
Entwicklung der Ankünfte aus den arabischen Golfstaaten in Deutschland 2006 – 2015, in Tsd.
Quelle: Statistisches Bundesamt 2007 – 2016, inkl. Camping; seit 2012 Beherbergungsstätten ab 10 Betten
700
698
600
587
500
517
449
400
300
200
202
223
242
336
343
2010
2011
259
100
0
2006
2007
2008
2009
2012
2013
2014
2015
13
Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017
3.2.2 Entwicklung der Übernachtungen
Araber aus den Golfstaaten übernachteten im Jahr 2015 insgesamt 2.191.733 Mal in Deutsc hland (inklusive
340 Übernachtungen auf Campingplätzen). Im Jahr 2015 sind die Übernachtungszahlen (inklusive Camping) um 17,7 %
gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen.
Entwicklung der Übernachtungen aus den arabischen Golfstaaten in Deutschland 2006 – 2015, in Tsd.
Quelle: Statistisches Bundesamt 2007 – 2016, inkl. Camping; seit 2012 Beherbergungsstätten ab 10 Betten
2192
1.900
1862
1.500
1544
1285
1.100
700
725
666
777
771
2008
2009
968
1007
2010
2011
300
0
2006
2007
2012
2013
2014
2015
Von 2006 bis 2015 konnte bei den Übernachtungen von Arabern aus der Golfregion in Deutschland ein Wachstum von
229% erzielt werden, das sind im Schnitt jährlich 13,4 %. Im Jahr 2015 stieg die Übernachtungsrate um 17,7 %.
Veränderungsraten der Übernachtungszahlen von Arabern aus den Golfstaaten in Deutschland 2006 – 2015, in %
Quelle: Statistisches Bundesamt 2007 – 2016, inkl. Camping; seit 2012 Beherbergungsstätten ab 10 Betten
30
25
27,5
26,4
20
20,2
20,6
17,7
15
Ø +13,4 %
10
8,8
5
0
7,1
4,0
2,6
-1,3
-5
2006
14
2007
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2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
3.2.3 Saisonale Entwicklung der Übernachtungen
63 % der Araber wählten 2015 für ihre Europareise unabhängig vom Reisezweck die Sommersaison. Die bevorzugten
Reisemonate waren Mai bis August (47 %), es folgten September bis Dezember (35 %) und Januar bis April (18 %).
Für die Reise nach Deutschland wurde 2015 ebenfalls die Sommersaison bevorzugt (61 %). Die Hauptreisemonate
waren Mai bis August.
Monatliche Entwicklung der Übernachtungen von Arabern aus den Golfstaaten in Deutschland 2015
Quelle: Statistisches Bundesamt – Monatsberichte 2015, inkl. Camping seit 2012 Beherbergungsstätten ab 10 Betten
500.000
450.000
400.000
350.000
300.000
250.000
200.000
150.000
100.000
50.000
0
Jan.
Feb.
März
April
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sep.
Okt.
Nov.
Dez.
3.3 Zielgebiete
3.3.1 Zielgebiete bei Europareisen
Die beliebteste europäische Destination der Araber war Deutschland (619.000 Reisen), gefolgt von dem Vereinigten
Königreich (601.000 Reisen) und der Türkei (542.000 Reisen).
Insgesamt führten die meisten Europareisen der Araber nach Zentraleuropa.
Europäische Reiseziele der Araber 2015
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International. Mehrere Antworten möglich, d. h., eine Reise kann in mehrere Länder geführt haben. Westeuropa: GB, Irland, F,
Benelux; Mitteleuropa: D, CH, A; Südwesteuropa: I, E, P, Malta; Südosteuropa: GR, TR, CY, ehem. Jugosl.
69.000
94.000
192.000
764.000
890.000
911.000
Nordeuropa
Osteuropa
(inkl. Russland)
Südwesteuropa
Südosteuropa
Westeuropa
Mitteleuropa
15
Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017
Reisen in mehrere Länder
Für viele Europareisen der Araber aus der Golfregion wird Deutschland als Basis für weitere Exkursionen in andere
europäische Länder genutzt. Die Gründe liegen in der guten Infrastruktur und den zahlreichen Flugverbindungen in
die restlichen europäischen Länder. Beliebte Kombinationen sind Reisen über mehrere Tage in die Schweiz oder nach
Österreich von Deutschland aus.¹⁾
Beliebte Reiseziele
Quelle: ETC: Middle East Outbound Travel 2012
Herkunftsland
Destination (Europa)
Saudi-Arabien
Schweiz, Frankreich, UK, Türkei
VAE
UK, Frankreich, Deutschland, Italien
Kuwait
UK, Schweiz, Frankreich, Deutschland, Türkei
Katar
UK, Frankreich, Schweiz, Deutschland
Bahrain
UK, Türkei, Frankreich
Oman
UK, Deutschland, Frankreich
Ägypten
Italien, Türkei, UK, Griechenland, Schweiz
Libanon
Armenien, Zypern, Griechenland, Türkei, Frankreich, Italien
Jordanien
Türkei
Syrien
Türkei, Armenien, Rumänien
Iran
Türkei, Aserbaidschan, UK, Italien
¹⁾ ETC: Middle East Outbound Travel 2012
3.3.2 Zielgebiete bei Deutschlandreisen
Die folgende Übersicht zeigt die Verteilung der Übernachtungen von Arabern aus den Golfstaaten in Deutschland
nach Bundesländern:
Reisegebiete der Araber aus den Golfstaaten in Deutschland 2015 verteilt nach Bundesländern, Anteil in %
Quelle: Statistische Landesämter 2016, eigene Berechnungen. * mit Privatquatieren
Bayern
40,6 %
Hessen
16,8 %
Baden-Württemberg
12,6 %
Nordrhein-Westfalen
12,3 %
Berlin
8,6 %
Hamburg
4,3 %
Rheinland-Pfalz*
Niedersachsen
Sachsen
16
1,7 %
0,6 %
Bremen
0,4 %
Schleswig-Holstein
0,3 %
Brandenburg
0,2 %
Mecklenburg-Vorpommern
0,1 %
Thüringen
0,1 %
Sachsen-Anhalt
0,1 %
Saarland
0,1 %
www.germany.travel
Berlin
1,3 %
Nordrhein-Westfalen
4
Hessen
2
Reisegebiete der Araber
in Deutschland 2015 verteilt
nach Bundesländern – Top 5
Baden-Württemberg
3
1
Bayern
5
Magic Cities
Von den 2.191.733 Übernachtungen (inklusive Camping) der Araber in Deutschland im Jahr 2015 entfielen 1.260.657
Übernachtungen auf die Magic Cities. Dies ist ein beachtlicher Anteil in Höhe von 57,5 %. In den Magic Cities wurden
die folgenden Übernachtungszahlen registriert:
München 683.123, Frankfurt am Main 249.314, Düsseldorf 105.970, Hamburg 93.264, Köln 45.383, Stuttgart 35.011,
Nürnberg 20.111, Hannover 17.359 Dresden 5.852 und Leipzig 5.270. München allein hatte einen Anteil von knapp 32
% an allen Übernachtungen aus den arabischen Golfstaaten in Deutschland.
Weitere beliebte deutsche Gemeinden 2015 waren Berlin mit 188.250 Übernachtungen, Wiesbaden 60.622, Heidelberg 50.980, Baden-Baden 47.796, Rust 35.223, Bonn 33.332, Garmisch-Partenkirchen 32.830, Bad Wiessee 32.705,
Freiburg i. Br. 23.292 und Aachen mit 19.349 Übernachtungen.
Shopping-Städte der Araber *im Gesamtjahr 2014, Anteil am Gesamtumsatz in %
Quelle: Global Blue 2014, * VAE, Saudi-Arabien, Kuwait, Katar, Bahrain, Oman
100 %
44 % München
10,0 %
11 %
8,0 %
8%
6 % Berlin
3 % Hamburg
Frankfurt
Düsseldorf
3.4 Aufenthaltsdauer
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer während der Europareisen der Araber aus den Golfstaaten lag bei 11 Nächten.
14 % ihrer Europareisen waren Kurzreisen (1 – 3 Nächte), 86 % hingegen längere Reisen (4 Nächte und mehr).
Differenziert nach dem Reisezweck ergibt sich, dass Urlaubsreisen im Durchschnitt 12 Nächte, Geschäftsreisen 6 und
VFR- und sonstige Privatreisen 14 Nächte dauerten. Insgesamt entsprach die durchschnittliche Dauer der Europareisen
in etwa der aller Auslandsreisen. Deutschlandreisen der Araber dauerten durchschnittlich 12 Nächte, wobei es sich zu
87 % um längere Reisen handelte.
3.5 Buchungsverhalten und Reiseorganisation
Für 93 % aller Europareisen der Araber aus den Golfstaaten wurden Buchungen oder Reservierungen vor Reiseantritt
vorgenommen. 30 % der Europareisen wurden im Reisebüro gebucht, 29 % waren Direktbuchungen. Bei Reisen nach
Deutschland wurde zu 52 % im Reisebüro und zu 36 % direkt beim Leistungsträger gebucht. 70 % der Deutschland­
reisen wurden über das Internet gebucht. 20 % der Reisenden nutzten das Internet nur zur Informationsbeschaffung.
3.6 Unterkunftsarten
Im Vergleich zu ihren Auslandsreisen insgesamt übernachteten Araber aus der Golfregion in Europa überdurchschnittlich häufig in Hotels und eher unterdurchschnittlich häufig privat (z.B. im eigenen Haus).
Bei Deutschlandreisen übernachteten sie zu 65 % in Hotels – fast ausschließlich in Häusern der gehobenen Kategorie
(54 %). Bei 17 % ihrer Deutschlandreisen kamen die Araber privat bei Verwandten oder Bekannten unter.
Da Araber ihre Urlaubs- und sonstigen Reisen oft im Familienverbund unternehmen, haben sie auch besondere
Ansprüche an ihre Unterkünfte. Gern werden große Appartements mit mehreren Zimmern gewählt, in Hotels auch
häufig mehrere Zimmer, die Verbindungstüren haben oder nebeneinander liegen; außerdem werden ganze Villen oder
Ferienhäuser als Domizil für lange Aufenthalte gebucht.
17
Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017
3.7 Reiseausgaben
Bei Europareisen gaben Araber aus den Golfstaaten im Durchschnitt 3.514 Euro pro Reise bzw. 315 Euro pro Nacht aus.
Im Vergleich zu allen Auslandsreisen liegen die Ausgaben für die Europareisen bei allen Reisearten deutlich über dem
Durchschnitt. Für ihre Deutschlandreise gaben die Araber noch etwas mehr aus: Der Durchschnittswert lag hier bei
4.470 Euro bzw. 367 Euro pro Nacht.
Getrennt nach Reisezweck sind das für die Reise nach Deutschland:
Geschäftsreise: 2.655 Euro (470 Euro pro Nacht), Urlaubsreise: 4.992 Euro (346 Euro pro Nacht), VFR-/sonstige Privatreise
4.688 Euro (315 Euro pro Nacht).
Diese Angaben enthalten sowohl die Kosten der Hin- und Rückreise als auch alle weiteren Ausgaben, die vor Reise­
antritt zu Hause oder am Zielort getätigt wurden.
Ausgaben in Euro pro Nacht
Quelle: World Travel Monitor 2015, IPK International
700
600
500
470
400
300
367
315
346
289
315
427
307
200
100
0
Alle Reisen
Urlaubsreisen
Deutschlandreisen
Europareisen
VFR- und
sonstige Reisen
Geschäftsreisen
Tax-Free-Einkauf
2014 erhöhten sich die Tax-Free-Transaktionen der Araber aus den Golfstaaten in Deutschland um 14 % gegenüber
dem Vorjahr. Der durchschnittliche Betrag je Tax-Free-Einkauf lag damit bei 307 Euro.
Die umsatzstärksten Quellmärkte bei Tax-Free-Einkäufen 2014, Anteil am Gesamtumsatz in %
Quelle: Global Blue Statistics, 2014
18
33 %
21 %
6%
4%
3%
2%
2%
2%
2%
1%
China
Russland
Schweiz
VAE
Kuwait
Taiwan
Thailand
Ukraine
USA
Brasilien
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3.8 Urlaubsreisen
Motive für die Urlaubsreise
Hauptmotive für eine Reise der GCC-Araber nach Europa sind die schöne Landschaft, ein angenehmes Klima, Städte als
gute Ziele für Urlaubsreisen, prestigeträchtige Urlaubsdestinationen sowie kulturelle und historische Attraktionen. Von
anderen Zielgebieten grenzt sich Europa aus Sicht der Araber durch folgende Charakteristika positiv ab:
■■ Gute touristische Infrastruktur
■■ Mit einem Visum gibt es die Möglichkeit, verschiedene europäische Länder zu besuchen (Schengen-Visum).
■■ Aufgrund der guten Verkehrsinfrastruktur können während einer Reise mehrere Länder/Regionen besucht werden.
■■ Möglichkeit zum Besuch von Sportveranstaltungen
■■ emiratische Staatsbürger benötigen kein Visum für die Schengen-Länder
Die Gründe dafür, eine Europareise zu wiederholen (Wiederholungsabsicht), sind vielfältig:
Mit 65 % wurde am häufigsten die Zufriedenheit mit der vergangenen Europareise genannt, in 59 % der Fälle spielte
das Verlangen, mehr von Europa zu sehen, eine Rolle, und über die Hälfte der Befragten suchte Entspannung in einem
favorisierten europäischen Land.
Gründe für die mögliche Wiederholung eines Europaurlaubs
Quelle: ETC, Middle East Outbound Travel 2012. Mehrere Antworten möglich.
Sehr zufrieden mit vergangener Erfahrung in Europa
65 %
Mehr von Europa sehen
59 %
Erholung und Entspannung in einem bevorzugten europäischen Land
51 %
Unterschiedliches Wetter in einem Land erfahren
49 %
Verschiedene Arten von Urlaub in Europa unternehmen
49 %
Shopping in Europa genießen
42 %
Zeit mit in Europa lebenden Angehörigen/Freunden verbringen
41 %
Bestimmte Länder im Detail entdecken
41 %
Europa mit verschiedenen Reisebegleitern besuchen
32 %
Zeit auf dem Familienanwesen in Europa verbringen
15 %
Sonstiges
7%
3.8.1 Urlaubsart
Mit einem Anteil von 32 % war die bei Arabern aus den Golfstaaten beliebteste Urlaubsart 2014 auf Europareisen die
Rundreise. Auch Badeurlaube hatten mit einem Anteil von 18 % eine vergleichsweise hohe Bedeutung. Urlaub auf dem
Land (11 %) wurde dagegen nach Europa anteilmäßig weniger unternommen als bei den Auslandsreisen insgesamt.
Weiter von Interesse waren Städtereisen (12 %), die Reise zu einem bestimmten privaten Anlass (5 %) und der gesundheitsorientierte Urlaub mit 4 %.
In Deutschland wurden hauptsächlich Rundreisen und Reisen zu einem bestimmten privaten Anlass unternommen.
Zu einem kleineren Teil auch als Urlaube auf dem Land oder als gesundheitsorientierten Urlaub.
3.8.2 Medizinreisen
Internationale Medizinreisen nach Deutschland haben großes Potenzial. Das deutsche Gesundheitswesen liegt im
europäischen Vergleich an 2. Stelle hinter den Niederlanden (Euro Health Consumer Index 2012: Deutschland auf
Rang 14). 2013 kamen 272.000 europäische Gäste aus rein gesundheitlichen Gründen nach Deutschland (DZT/WTM),
laut Statistischem Bundesamt wurden 2013 rund 97.000 internationale Patienten aus 170 Ländern in Deutschland
19
Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017
stationär behandelt. Bereits heute hat jedes zehnte deutsche Gesundheitszentrum Angebote für den internationalen
Medizintourismus im Programm. Bis 2015 wird der Medizintourismus um 5,5 % steigen.
Natur- und Medizinreisen sind die größten Wachstumsfelder im Tourismus bis 2015:
Weltweit am schnellsten wachsende Kategorien (nach Umsatzwert) 2010–2015
Quelle: Euromonitor International, 2011
Abenteuer/
Trekking
Städtereisen
Kreuzfahrten
Spa Packages
Medizintourismus
Nationalparks
3,4 %
3,4 %
3,4 %
3,5 %
5,5 %
6,8 %
Medizinreisen in Deutschland:
■■ Geschätztes Erlösvolumen im stationären Klinikbereich: zirka 1 Mrd. Euro (Juszczak 2013)
■■ Rund 10 % der deutschen Kliniken sind im internationalen Gesundheitstourismus tätig; 21 % der Kliniken bieten
ihre Website auf Deutsch und Englisch an, 9 % in weiteren Sprachen. (Juszczak 2011)
■■ Durchschnittlicher Anteil der Auslandspatienten in Deutschland: 0,4 %; Tendenz gleichbleibend
(Hochschule Bonn-Rhein-Sieg 2010)
■■ Circa 123.000 ambulante internationale Patienten
■■ Quellmärkte: Arabischen Golfstaaten (GCC-Staaten), Russland, Westeuropa und europäische Nachbarländer
Die Motivation für eine Behandlung in Deutschland ist breit gefächert: Deutsche Kliniken mit ihrem hohen
medizinischen Niveau und exzellent ausgebildeten Ärzten überzeugen bei vergleichsweise niedrigen Kosten. Einen
hervorragenden Ruf genießen auch die hochkarätige Betreuung und der Service rund um den Klinikaufenthalt sowie
die attraktiven Begleitprogramme.
Top-5-Märkte aus Kliniksicht
Quelle: Juszczak 2013
97,0
Russland
85,7
75,8
Ukraine
Libyen
Saudi-Arabien
Vereinigte
Arabische Emirate
Angaben in %
62,9
72,7
45,7
69,7
60,0
63,6
68,6
2013
2011
20
www.germany.travel
Medizinische Infrastruktur in Deutschland:
■■ Im weltweiten Vergleich exzellente medizinische Versorgung und hervorragende Angebote im Bereich Vorsorge
und Reha
■■ Hightech-Medizin und beispiellose medizinische Infrastruktur
■■ Umfangreiche und strenge medizinische Ausbildung, bevor Ärzte praktizieren dürfen
■■ Durchschnittlich 368 Ärzte kommen auf 100.000 Einwohner.
■■ Verpflichtung zur Qualitätssicherung per Gesetz, Ärzte sind zur regelmäßigen Fortbildung verpflichtet.
■■ Über 2.000 Kliniken: 37 Universitätskliniken, jeweils ca. 700 Kliniken in öffentlicher und kirchlicher Trägerschaft,
500 Krankenhäuser in privaten Kliniknetzwerken
■■ 1.200 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen und 350 prädikatisierte Heilbäder und Kurorte
3.9 Soziodemografische Merkmale
Araber aus den Golfstaaten die eine Europareise unternahmen, können kurz wie folgt charakterisiert werden:
■■ Etwas mehr Männer als Frauen
■■ Primär aus der Altersgruppe 25 – 44 Jahre; Durchschnittsalter bei 35 Jahren (und entsprach damit dem Durch-
schnitt aller Auslandsreisenden)
■■ Primär aus Schichten mit hohem Einkommen und höherer Bildung stammend
Gleiche Merkmale gelten für Araber aus den Golfstaaten die nach Deutschland reisten.
3.10 Reisebüro-/Veranstalterstruktur
Der arabische Reisemarkt ist im Vergleich zu anderen Ländern noch recht jung, d. h., die meisten Reisebüros haben sich
erst zwischen 1980 und 1995 etabliert; sie sind nicht selten aus Speditionsfirmen hervorgegangen. Auch heute werden
immer wieder neue Büros eröffnet, da das Reisen in den arabischen Golfstaaten mehr und mehr an Popularität
gewinnt und sich demzufolge viele Firmen in diesem Sektor ein erfolgreiches Business versprechen.
Reiseveranstalter
Es gibt in den GCC-Staaten keinen übergeordneten Reisebüroverband, allerdings existieren seit wenigen Jahren
mehrere Einzelverbände, beispielsweise in Abu Dhabi der Travel and Tourism Agency Council. Angaben zur Anzahl
der Reisebüros bzw. -veranstalter können aber nicht gemacht werden. Zwar geben viele Büros an, als Veranstalter zu
arbeiten, die bisherige Marktbearbeitung durch die DZT hat jedoch ergeben, dass es nur wenige Reiseveranstalter gibt.
Die Mehrzahl der Reisebüros bucht über Dritte.
Spezialreiseveranstalter Deutschland
Bei allen Veranstaltern wird Deutschland in den Katalogen mit angeboten, wobei es sich meist um reine Hotel­
angebote, seltener um Rundreise- oder andere Spezialprogramme handelt. Europa ist generell ein reiner Hotelbuchermarkt; zusätzliche Leistungen werden in der Regel von den einheimischen Arabern erst vor Ort gebucht.
Reisebüros
Wie bereits erwähnt, sind die Reisebüros in den arabischen Golfstaaten in keinem Reisebüroverband organisiert,
sodass auch keine konkreten Angaben über ihre Zahl gemacht werden können. Entsprechend den IATA-Lizenzen und
anderen Datenbanken gibt es ca. 2.420 Reisebüros, wobei die meisten reine Ticketing- Agenten sind und nur wenige
bzw. gar keine Angebote im Bereich Urlaubsreisen vorhalten. Den Berufsstand Travel Agent oder eine Ausbildung für
ähnliche Berufe gibt es in den Golfstaaten nicht. Reisebüromitarbeiter, besonders die Berater an den Countern, haben
daher nur selten wirklich profunde Produktkenntnisse.
21
Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017
3.11 Mentalität und Geschäftsgebaren
Im beruflichen Leben spielen persönliche Kontakte eine entscheidende Rolle; häufig werden berufliche
­Bekanntschaften als potenzielle Freunde gesehen. Für einen erfolgreichen Geschäftsabschluss mit Arabern ist eine
gute persönliche Beziehung zum jeweiligen Gegenüber entscheidend. Bevor sie zu den eigentlichen geschäftlichen
Angelegenheiten übergehen, pflegen Araber in der Regel einen kurzen Austausch über Neuigkeiten, den Gesundheitszustand oder die Familie (Achtung: Unter Männern sollte man sich nicht explizit nach dem Befinden der Ehefrau/­
erwachsenen Töchter seines Gesprächspartners erkundigen). Insgesamt ist es zu Beginn des Gesprächs ratsam,
sich vom arabischen Gesprächspartner „führen“ zu lassen; das gilt auch für Telefongespräche, hier wird sehr schnell
deutlich, ob der Gesprächspartner in Eile ist und direkt zum Grund des Anrufs kommt oder erst Small Talk halten will.
Titel haben für Araber große Bedeutung, ansonsten redet man sich aber mit dem Vornamen an.
Wichtige Treffpunkte sind Cafés und Restaurants. Die Interessen der einheimischen Araber sind hauptsächlich
­Gastronomie, Shopping, Autofahren, Musik und – was den Sport angeht – Falknerei, Pferde- und Kamelrennen.
Der Umgangston ist überwiegend gedämpft (leise) und zurückhaltend.
Die Geschäftszeiten liegen zwischen 9.00 und 18.00 Uhr, wobei in einigen Ländern bzw. Städten zwischen 13.00 und
16.00 Uhr Mittagsruhe eingehalten und dafür abends länger gearbeitet wird. Das Wochenende in den Golfstaaten fällt
auf Freitag und Samstag.
Unter eng befreundeten Männern ist noch immer der Nasenkuss die typische Begrüßungsgeste; von ihr dürfte der
europäische Geschäftsmann aber sehr wahrscheinlich ausgeschlossen bleiben. Vor allem unter jüngeren männlichen
Arabern gibt man sich heute die Hand, wenn dabei auch im Vergleich zu deutschen Gewohnheiten eher zurück­
haltend. Ein fester Händedruck wie in Europa, der Stärke zeigen soll, ist eher ungewöhnlich.
Frauen werden in der Öffentlichkeit sehr zurückhaltend begrüßt, ein Händeschütteln beim Aufeinandertreffen von
Mann und Frau ist nicht üblich, in noch sehr traditionell geprägten Regionen gilt dies auch gegenüber Europäerinnen.
Es ist zu beachten, dass in Saudi-Arabien das Tragen der Abaya und eines Kopftuchs für alle Frauen Pflicht ist.­
Befreundete Araberinnen begrüßen sich untereinander mit Wangenküssen.
3.12 Besonderheiten
Gastfreundschaft spielt eine entscheidende Rolle im täglichen Leben. Besucht man als Gast eine arabische Familie,
wird man nicht gefragt: „Möchtest du etwas trinken?“, sondern: „Möchtest du Kaffee oder Tee?“. Araber sind sehr stolz
auf diese Tradition und ihren Ruf als hervorragende Gastgeber und erwarten diese Art der Gastfreundschaft auch
im Gegenzug und auf Reisen. Dies führt zu hohen Ansprüchen an den Gastgeber während einer Reise im Ausland:
Diese Ansprüche betreffen das Land und den Ort insgesamt, an dem man sich aufhält; erwartet werden exzellenter
Service im Hotel (TV, Zeitung etc.), die Berücksichtigung der eigenen Gewohnheiten (z. B. arabisches Essen) und
kulturbedingten Verhaltensweisen (vor allem Frauen gegenüber), eine attraktive Umgebung des Ferienorts, Angebote
für Kinder etc.
22
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Visa
Quelle: Council of the European Union 2015
Die Zahl der 2015 von deutschen Behörden in den arabischen Golfstaaten vergebenen Visa zeigt die folgende
Übersicht:
Staat
Visa
Riyadh (Saudi-Arabien)
54.886
Dubai (VAE)
30.402
Kuwait (Kuwait)
58.662
Doha (Katar)
24.057
Abu Dhabi (VAE)
10.997
Dschidda (Saudi-Arabien)
18.060
Maskat (Oman)
9.192
Manama (Bahrain)
7.542
Erteilte Visa von EU-/Schengenstaaten* 2015 in Arabischen Golfstaaten: 858.288
Quelle: EU-Kommis+sion, DG Home Affairs 2016. * mit Norwegen, Island, Schweiz, ohne Großbritannien, Irland; Visa Typ C = für bis zu 90 Tage Aufenthalt
Deutschland
213.798
220.917
-3,2 %
Frankreich
280.128
233.312
+20,1 %
Italien
115.183
129.659
-11,2 %
Spanien
70.928
58.814
+20,1 %
Schweiz
45.257
44.756
+1,1 %
Österreich
34.180
30.162
+13,3 %
Niederlande
31.374
21.821
+43,8 %
17.143
Griechenland
Tschechien
Belgien
Ungarn
Schweden
Polen
Portugal
Dänemark
-11,0 %
19.255
12.164
+24,4 %
9.777
7.828
-20,0 %
9.790
6.211
+25,9 %
4.934
3.842
+2,9 %
3.735
3.966
+5,4 %
3.763
6.239
+25,1%
4.988
3.496
+45,7 %
2.399
Alle A-, C- und LTV-Visa; Restliche Staaten: jeweils unter 2.000 erteilte Visa 2013
2015
2014
Veränderung in %
23
Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017
Damit liegt Frankreich 2015 vor Deutschland bei der Vergabe von Visa (Typ C) für Europareisen aus den arabischen
Golfstaaten.
Ausländische Besucher
AUMA-Kategorie überregionale Messen:
Messeplatz Deutschland 2014
Quelle: AUMA 2015
100 %
65,3 %
Europäische Union
14,5 %
8,0 %
Australien/Ozeanien 0,8 %
Europa (Nicht-EU)
Süd-/Ost-/Zentralasien
Afrika 2,5 %
Lateinamerika 2,5 %
Nordamerika 3,1 %
Naher/Mittlerer Osten 3,4 %
Besucher aus Ländern des Nahen und Mittleren Ostens sind auf deutschen Messen verhältnismäßig gut vertreten.
24
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4. Image, Marktbewertung und Potenzial
4.1 Image von Deutschland
Deutschland wird von den Arabern aus den Golfstaaten als modernes Industrieland gesehen. Begriffe wie Autos,
Schlösser, Museen, Wissenschaft, Ingenieurswesen und historische Stätten stehen im Vordergrund. Städte wie
­München und Frankfurt am Main sind bekannt, aber auch „eine schöne Landschaft“ wird mit Deutschland in
­Verbindung gebracht.
Assoziationen und Wahrnehmungen zu europäischen Ländern:
Quelle: ETC, Middle East Outbound Travel 2012
Schweiz
Berge, Grün, Seen, Alpen, Schnee, Interlaken, Landschaft, Seilbahnen
sportliche Aktivitäten wie Rafting, Paragliding, Bootsfahrt, Bergwandern, Radfahren
Schweizer Uhren, Juwelierarbeiten
Frankreich
Paris, Disneyland, Eiffelturm, spazieren gehen, Geschichte erfahren, Denkmäler
Schlösser und Paläste, Museen
Kunst und Musik
schöne Landschaft
Modehauptstadt, größtes Kaufhaus, Shopping
Rassismus (Anti-Islam)
Österreich
Landschaftsbild, Seen und Flüsse, schöner ländlicher Raum
Musik, Kultur, Sightseeing
Vereinigtes Königreich
London, London – Stadt des Nebels, U-Bahn-System, schöne Architektur
Geschichte und Kultur, Schlösser, Paläste, Museen
Parks und Gärten
Shopping, Mode, bekannte Marken, gute Angebote
Big Ben, Themse, London Eye, Fährfahrten
Großartige Landschaft, Sherwood Forest in Nottingham
Spanien
Barcelona, Madrid, Andalusien, ländliche Städte
islamische Bevölkerung, Geschichte, Denkmäler
schöne Strände, Fußball, Stierkampf
Türkei
Istanbul, gute Museen und historische Stätten
islamfreundlich, angenehmer Ort für Urlaub, kostengünstiger Urlaub
gutes Wetter
kein Visum benötigt
Italien
Rom, Venedig, der schiefe Turm von Pisa
altertümliche christliche Geschichte, Römisches Reich
gutes Essen, Mode
Kombination aus Geschichte, Zivilisation, Mode und Essen
nicht sicher für Touristen (vorsichtig sein)
Deutschland
München, Frankfurt
industrialisiert, Autos, Ingenieurwesen, Wissenschaftsmuseen
schöne Landschaft
Paläste, Museen, historische Stätten
25
Marktinformation Arabische Golfstaaten 2017
4.2 Marktbewertung, Marktpotenziale und Prognose für Deutschland
4.2.1 Bewertung des Marktes Golfregion
Die hohen Ansprüche der Araber an ihre Gastgeberländer und ihre damit verbundene Ausgabefreudigkeit machen sie
zu interessanten Gästen.
Die Übernachtung in Hotels der gehobenen Kategorie nimmt einen sehr wichtigen Stellenwert ein, gern werden aber
auch Appartements gebucht; zudem besitzen viele Araber eigene Ferienwohnungen oder Häuser.
Nach wie vor ist Großbritannien für Araber aus den Golfstaaten ein wichtiges Reiseland, jedoch überzeugt Deutschland durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und das breite Angebot in der gehobenen Hotellerie. In den letzten
Jahren zeigt sich, dass neben traditionellen Zielen in Deutschland auch weitere, neue Regionen besucht werden und
das Interesse an neuen Zielen generell wächst.
Flächendeckend besaß man in Deutschland früher zu wenig englische Sprachkenntnisse – was viele Araber in der
Vergangenheit von Reisen hierher abgehalten hat. Auch wenn die Sprache heute keine große Barriere mehr darstellt,
sind mangelnde Verständigungsmöglichkeiten aber in der Wahrnehmung vieler Araber weiterhin vorhanden.
4.3 Prognose
Der Start des Ramadans Anfang Juni 2016 wird voraussichtlich zu einer Zweiteilung der Hauptreisezeit im Sommer
führen – mit einer ersten Reisewelle bis Anfang Juni und einer zweiten nach Ende des Ramadans ab ca. Anfang Juli
2016. Bei den Übernachtungen von Arabern aus den Golfstaaten sagt die DZT für das kommende Jahr einen Anstieg
bis zu 15 % voraus.
Für das Jahr 2030 prognostiziert die DZT ein Übernachtungsvolumen von 3,6 Mio.; somit würde sich die Golfregion
zum zweitwichtigsten Quellmarkt nach China im Regional­management Asien entwickeln.
5. DZT-Auslandsvertretung
5.1 Sitz
Auslandsvertretung Dubai:
German National Tourist Office
c/o Lufthansa German Airlines
P.O. Box 9224
World Trade Center, 18th floor
Dubai U.A.E.
www.germany.travel
5.2 Mitarbeiter
Ansprechpartner: Maria Ines Amaral
Manager Marketing & Sales Office Gulf Countires
Tel.: +971-4-405 7515
Fax: +971-4-331 3602
[email protected]
5.3 DZT-Zentrale
Deutsche Zentrale für Tourismus e. V.
Joachim Scholz
Leiter Marktforschung
Beethovenstraße 69
60325 Frankfurt am Main
Deutschland
Tel.: +49 69 97464-0
Fax: +49 69 751903
[email protected]
26
www.germany.travel
Quellenverzeichnis (alphabetisch)
■■ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Statistischer Bericht, G IV 1, 2016
■■ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Tourismus in Bayern G IV 1, 2016
■■ CIA – The World Factbook 2016
■■ Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), World Travel Monitor (WTM) 2015, IPK International, 2016
■■ DZT, Image von Deutschland in europäischen Nachbarländern, IPK International, 2008
■■ ETC: Middle East Outbound Travel Market 2012
■■ EU-Kommission, Flash Eurobarometer, 2015
■■ Euromonitor International, 2011
■■ European Travel Commission (ETC), 2011
■■ Germany Trade & Invest (gtai) – Wirtschaftsdaten kompakt, 2016
■■ Hessisches Statistisches Landesamt, Statistische Berichte G IV 1, 2016
■■ Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Geschäftsbereich Statistik, Statistische Berichte G IV, 2016
■■ International Telecommunication Union (ITU), The ICT Development Index 2014
■■ Internet World Stats, www.internetworldstats.com, 2015
■■ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Statistische Berichte G IV 1, 2016
■■ Office for National Statistics, Overseas Travel and Tourism, 2010
■■ Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) Factbook 2010, 2010
■■ Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Beherbergung im Reiseverkehr G IV 2016
■■ Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, Tourismus in M-V G IV, 2016
■■ Statistisches Amt Saarland, Statistische Berichte G IV 1, 2016
■■ Statistisches Bundesamt, Fachserie 6, Reihe 7.1, Binnenhandel, Gastgewerbe, Tourismus,
Ergebnisse der Monatserhebung im Tourismus, 2007 – 2016
■■ Statistisches Bundesamt, Tourismus in Zahlen, 2014 – 2015
■■ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Beherbergung im Reiseverkehr G IV 1, 2016
■■ Statistisches Landesamt Bremen, Statistische Berichte G IV 1, 2016
■■ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Statistische Berichte G IV 1, 2016
■■ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Statistische Berichte G IV, 2016
■■ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Statistische Berichte G IV, 2016
■■ Thüringer Landesamt für Statistik, Statistischer Bericht G IV, 2016
■■ UNDP Human Development Report 2009
■■ United Nations Development Programme (UNDP), UN Population Division, 2010
■■ World Economic Forum, The Global Competitiveness Report (GCI), 2015 – 2016
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Erleben Sie 500 Jahre Reformation! Sprach da nicht Martin Luther von der Kanzel? Hörte man dort
nicht die Hammerschläge seiner 95 Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg? In den Lutherstätten können
Sie den Geist des großen Reformators förmlich spüren. Folgen Sie den Spuren Martin Luthers quer
_visionär
visionär
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durch Deutschland: www.germany.travel/luther

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