Handbuch - Eurailpress

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Handbuch - Eurailpress
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen
Handbuch
Schienengüterverkehr
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V.
Handbuch
Schienengüterverkehr 2008
in Kooperation mit dem BME Bundesverband für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.
Inhalt
3
Vorwort VDV............................................................................................................................................................................. 7
Vorwort BME ............................................................................................................................................................................ 9
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ...................................................................................11
Leistungsfähigkeit und Funktionsweise des Schienengüterverkehrs
I. Einführung
- Liberalisierung auf der Schiene – Mehr Wettbewerb und neue Kooperationsformen......................15
- Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) und Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) ...............18
- Welche Güter / Ladungsgrößen eignen sich zum Schienentransport? ...................................................19
- Systemvorteile der Schiene aus Sicht der Logistik..........................................................................................20
- Neue Chancen im internationalen Schienengüterverkehr ..........................................................................22
II. Wege zur Schiene – konventionell und kombiniert
-
Transportformen auf der Schiene im Überblick...............................................................................................25
Die Schlüsselfrage: Gleisanschluss vorhanden „ja“ oder „nein“? ................................................................26
Transportformen auf der Schiene – Einzelwagen / Wagengruppen .........................................................27
Transportformen auf der Schiene – Ganzzüge.................................................................................................30
Konventionelle Verkehre über Umschlagterminals, öffentliche Ladestellen oder Mitnutzung
von Gleisanschlüssen.................................................................................................................................................32
- Transportformen auf der Schiene – Kombinierter Verkehr (KV) ................................................................34
III. Ressourcen und Kooperationen
- Ressource Eisenbahninfrastruktur ........................................................................................................................39
- Ressource Personal .....................................................................................................................................................41
- Ressource Güterwagen .............................................................................................................................................42
- Ressource Lokomotiven............................................................................................................................................45
- Transportketten auf der Schiene – durch Kooperationen zum Erfolg .....................................................47
- Zusammenarbeit Eisenbahnen und Speditionen ...........................................................................................49
IV. Von der Anfrage bis zum Transport
- Ansprechpartner bei den Bahnen.........................................................................................................................53
- Wichtige Informationen des Kunden bei Anfragen / Ausschreibungen..................................................54
- Die Güterwagen der Bahnen und der Vermietgesellschaften ....................................................................55
- Preis- und Leistungsangebote, Vorlaufzeiten für Verkehrsrealisierung und Vertragslaufzeiten ....57
- Rechtliche Aspekte (Gesetze, Verordnungen, Geschäftsbedingungen und Verträge) ......................58
- Transportprozesse ......................................................................................................................................................60
- Be- und Entladung von Güterwagen (Ladungssicherung, Lastgrenzen und Lichträume) ..............61
V. Was sonst noch interessant sein könnte?
-
Einblicke in den Eisenbahnbetrieb und in die Eisenbahntechnik .............................................................65
Förderprogramme für den Schienengüterverkehr .........................................................................................69
VDV-Kooperationsbörse – das Internetportal für Transportkunden und Dienstleister .....................73
Weitere Informationsangebote im Internet ......................................................................................................75
Veranstaltungen zum Schienengüterverkehr ..................................................................................................77
Unternehmensverzeichnis EVU und EIU
AHG Handel & Logistik GmbH & Co. KG...................................................................................................................80
Augsburger Localbahn GmbH (AL) ...........................................................................................................................80
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
4
Inhalt
AKN Eisenbahn AG ..........................................................................................................................................................81
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) ................................................................................................................82
Bahnen der Stadt Monheim GmbH (BSM) ..............................................................................................................83
Bayerische CargoBahn GmbH (BCB) .........................................................................................................................83
BASF SE Servicezentrum Bahn ....................................................................................................................................84
BayernBahn GmbH ..........................................................................................................................................................85
bayernhafen Aschaffenburg – ein Hafen der Bayernhafen GmbH & Co. KG ..............................................85
bayernhafen Bamberg – ein Hafen der Bayernhafen GmbH & Co. KG ........................................................86
bayernhafen Regensburg – ein Hafen der Bayernhafen GmbH & Co. KG ...................................................86
Bayernhafen GmbH & Co. KG.......................................................................................................................................87
bayernhafen Passau – ein Hafen der Bayernhafen GmbH & Co. KG .............................................................88
BBL Logistik GmbH ..........................................................................................................................................................88
Bentheimer Eisenbahn AG (BE)...................................................................................................................................89
BLP Wiebe Logistik GmbH ............................................................................................................................................90
Brohltal-Schmalspureisenbahn Betriebs-GmbH (BEG) ......................................................................................91
CFL cargo Deutschland GmbH ...................................................................................................................................92
Chemion Logistik GmbH ...............................................................................................................................................93
CTL Rail GmbH ..................................................................................................................................................................94
Eisenbahn Köln-Mülheim-Leverkusen (EKML) Das öffentliche
Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) der CURRENTA GmbH & Co. OHG ....................................95
D&D Eisenbahngesellschaft mbH ..............................................................................................................................96
DB Netz AG .........................................................................................................................................................................97
Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahn GmbH (DHE)............................................................................................98
Deutsche Regionaleisenbahn GmbH .......................................................................................................................99
Dortmunder Eisenbahn GmbH (DE) .......................................................................................................................100
Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) AG .....................................................................................................................100
duisport rail GmbH........................................................................................................................................................101
Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene – Straße (DUSS) mbH ..................................................................102
Eisenbahn und Häfen GmbH (EH)............................................................................................................................103
Emsländische Eisenbahn GmbH (EEB) ...................................................................................................................103
Eisenbahnbetriebe Mittlerer Neckar GmbH (EMN) ...........................................................................................104
Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (EVB) ......................................................................105
Farge-Vegesacker Eisenbahn-Gesellschaft mbH (FVE) ...................................................................................106
Gelsenkirchener Logistik-, Hafen- und Servicegesellschaft mbH ...............................................................106
Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) ...............................................................................................................107
Hafen Nürnberg-Roth GmbH ....................................................................................................................................108
Hafen Stuttgart GmbH .................................................................................................................................................108
Hafenbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH..................................................................................................109
Hafenbetriebe Rheinland-Pfalz GmbH ..................................................................................................................109
Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig mbH .................................................................................................110
Hörseltalbahn GmbH (HTB)........................................................................................................................................110
HGB – Hessische Güterbahn GmbH ........................................................................................................................111
HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt mbh .............................................................................112
HSL Logistik GmbH .......................................................................................................................................................113
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
Inhalt
5
Hafen- und Bahnbetriebe der Stadt Krefeld (HuB) ............................................................................................113
HzL Hohenzollerische Landesbahn AG..................................................................................................................114
IDR Bahn GmbH & Co. KG............................................................................................................................................115
Ilmebahn GmbH (ILM)..................................................................................................................................................116
Industriebahn-Gesellschaft Berlin GmbH (IGB) ..................................................................................................116
InfraLeuna GmbH ..........................................................................................................................................................117
LOCON LOGISTIK & CONSULTING AG (LOCON) ...................................................................................................118
Lokomotion Gesellschaft für Schienentraktion mbH .......................................................................................118
Magdeburger Hafen GmbH .......................................................................................................................................119
Märkische Eisenbahngesellschaft mbH (MEG) ...................................................................................................120
Mindener Kreisbahnen GmbH (MKB) .....................................................................................................................120
MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft mbH .........................................................................................................121
MEG Mitteldeutsche Eisenbahn GmbH .................................................................................................................122
Mittelweserbahn GmbH (MWB) ...............................................................................................................................123
NbE Nordbayerische Eisenbahngesellschaft mbH ............................................................................................124
NeSA Eisenbahn-Betriebsgesellschaft Neckar-Schwarzwald-Alb mbH .....................................................125
Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn-Gesellschaft AG in Berlin (NME) ..........................................................126
Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft NIAG .......................................................................127
Osthannoversche Eisenbahnen AG (OHE) ............................................................................................................128
Ostseeland Verkehr GmbH ........................................................................................................................................129
PBSV-Verkehrs-GmbH ..................................................................................................................................................130
Eisenbahn- Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbh (PRESS) ..............................................131
Prignitzer Eisenbahn GmbH Infrastruktur (PEG IS) ............................................................................................132
RAIL4CHEM Eisenbahnverkehrsgesellschaft mbH ............................................................................................133
Railion Deutschland AG...............................................................................................................................................134
RBH Logistics GmbH (RBH) .........................................................................................................................................135
Regiobahn Bitterfeld Berlin GmbH (RBB) ..............................................................................................................135
Regental Bahnbetriebs GmbH – Geschäftsbereich Regental Cargo (RBG Cargo) ..................................136
Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM) .......................................................................................................137
Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) ............................................................................................................137
RAR Rent-a-Rail Eisenbahn-Service AG ..................................................................................................................138
RSE Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH ...........................................................................................................................138
RTS Rail Transport Service Germany GmbH .........................................................................................................139
Rurtalbahn GmbH (RTB) ..............................................................................................................................................140
Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO)................................................................................................141
SLG SPITZKE LOGISTIK GmbH ....................................................................................................................................141
SBB Cargo AG ..................................................................................................................................................................142
SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG (SK) ......................................................................................................................143
Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim mbH (HGM) .........................................................144
Unternehmensgruppe Hafen Hannover ...............................................................................................................145
Stadtwerke Essen AG, Hafen ......................................................................................................................................146
Hafen Hamm GmbH .....................................................................................................................................................147
Stadtwerke Hanau GmbH, Hafenverwaltun.........................................................................................................148
Stadtwerke Koblenz GmbH (SWK)...........................................................................................................................149
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
6
Inhalt
Stadtwerke Osnabrück Aktiengesellschaft, Verkehrsbetrieb und Hafen ..................................................150
Stadtwerke Schweinfurt GmbH................................................................................................................................150
SWEG Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft.....................................................................................151
Teutoburger Wald-Eisenbahn AG / TWE Bahnbetriebs GmbH (TWE) .........................................................152
TX Logistik AG .................................................................................................................................................................153
Veolia Cargo Deutschland GmbH (VC-D) ..............................................................................................................154
Verden-Walsroder Eisenbahn GmbH (VWE).........................................................................................................154
Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter GmbH (VPS) .................................................................................................155
VLO Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück.................................................................................................156
Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya GmbH (VGH) ...............................................................................................157
Vorwohle – Emmerthaler Verkehrsbetriebe GmbH – VEV ..............................................................................157
Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (WHE) .........................................................................................158
Weserbahn GmbH .........................................................................................................................................................159
WestEnergie und Verkehr GmbH & Co. KG (west) ..............................................................................................160
Westfälische Landes-Eisenbahn GmbH (WLE) ....................................................................................................161
Westfälische Verkehrsgesellschaft mbH (WVG) ..................................................................................................161
Würzburger Hafen GmbH (WHG).............................................................................................................................162
Unternehmensverzeichnis Bahnspeditionen
Degustra GmbH .............................................................................................................................................................164
Deutsche TRANSFESA GmbH ....................................................................................................................................165
Ermefret GmbH ..............................................................................................................................................................166
InterRail Transport GmbH ...........................................................................................................................................167
Kombiverkehr Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG ............................................168
Kühne + Nagel (AG & Co.) KG.....................................................................................................................................169
M&M Militzer & Münch Internationale Spedition GmbH ................................................................................170
Nieten Fracht Logistik GmbH ....................................................................................................................................171
TFG Transfracht Internationale Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG
(TFG Transfracht) .......................................................................................................................................................172
TIM Transport Intermodal GmbH .............................................................................................................................173
TRANSA Spedition GmbH ...........................................................................................................................................174
Unternehmensverzeichnis Dienstleister im Schienengüterverkehr
DEVK Versicherungen...................................................................................................................................................178
European Rail Freight Association – ERFA asbl ...................................................................................................179
Ermewa GmbH................................................................................................................................................................180
Hamburg-Consult Gesellschaft für Verkehrsberatung und Verkehrsmanagement HC .......................181
On Rail Gesellschaft für Eisenbahnausrüstung und Zubehör mbH ............................................................182
RailReLease GmbH .......................................................................................................................................................183
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
Vorwort
7
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser!
Mit dem „VDV Handbuch Schienengüterverkehr“ kommt erneut eine umfassende Übersicht des Angebotes im Schienengüterverkehr und seines
Umfeldes auf den Markt. Im Jahr 2005 hatte der VDV mit dem damaligen
„VDV Branchenbuch Schienengüterverkehr“ den Vorläufer dieses Periodikums publiziert, das nun in Zusammenarbeit mit der DVV Media Group
seine Fortsetzung findet. Die zunehmende Anbietervielfalt und die immer
stärkere Auffächerung des Angebots haben die Nachfrage nach einer zusammenfassenden Darstellung immer größer werden lassen. Gleichzeitig
wächst angesichts der Maut, zunehmender Staus, steigender Dieselpreise
und immer längerer Transportwege zunehmend das Interesse der Transportkunden am Angebot der Schienengüterverkehrsbranche.
Wozu dieses Handbuch dienen soll
Dieses Buch soll die Kontaktvermittlung zwischen Geschäftspartnern im Verkehrsmarkt erleichtern.
Ganz gleich, ob Sie einen Transporteur auf der Schiene oder eine Bahnspedition suchen – im VDV-Handbuch Schienengüterverkehr finden Sie Unternehmen und Ihre Ansprechpartner mit allen notwendigen
Kontaktdaten. Auch die Anbieter von Verkehrsdienstleistungen finden in diesem Nachschlagewerk
mögliche Geschäftspartner, ganz gleich ob es sich um Speditionen, Verkehrs-, Infrastrukturunternehmen oder weitere Dienstleister handelt.
Mit diesem Handbuch ist eine schnelle Übersicht über die Unternehmen möglich. Die „Visitenkarten“
enthalten neben den Kontaktdaten jeweils ein Kurzporträt und ausgewählte Leistungsdaten. Sie können hierdurch in wenigen Augenblicken erkennen, ob ein Unternehmen auf Grund seine Zuschnitts,
seines Tätigkeitsprofils und seines räumlichen Aktionsfeldes geeignet sein könnte – alles auf jeweils
einer übersichtlichen Seite.
Hierzu dienen folgende Signaturen:
Das Unternehmen bietet Eisenbahnverkehrsdienste an.
Das Unternehmen stellt Eisenbahninfrastrukturen zur Verfügung.
Das Unternehmen arbeitet als Eisenbahnspedition.
Darüber hinaus findet sich im ersten Teil des Handbuchs eine Darstellung des Schienengüterverkehrs
als solchem. Diese soll Interessierten „außerhalb der Branche“ zum Verständnis und zur Vertiefung des
Wissens dienlich sein. Auch findet sich eine Darstellung des Branchenverbandes VDV im ersten Abschnitt.
Für wen das VDV Handbuch Schienengüterverkehr gemacht ist
Diese Arbeitshilfe ist für alle Akteure des Gütertransportes auf der Schiene und seines Umfeldes entwickelt worden. Ganz gleich ob Geschäftsführer, Vorstand, Einkäufer, Verkäufer, Werkstattleiter, Strategieentwickler, … wer Geschäftspartner sucht, kann sie hier finden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr. rer. pol. Rolf Bender · Vizepräsident Güterverkehr · Verband Deutscher Verkehrsunternehmen
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
Vorwort
9
Die Chancen der Schiene steigen
Der Zug zur Bahn ist stärker geworden. Die Schiene hat die Trendwende
geschafft, Transportleistung und Marktanteil sind gestiegen. Diese erfreuliche Entwicklung ist sowohl den Nachfolgern von Staatsbahnen als auch
den vielen anderen EVU zu verdanken, die zunehmend die Möglichkeiten
nutzen, welche die Liberalisierung des Schienengüterverkehrs bietet. Die
größere Vielfalt an Angeboten hat dem System Schiene gut getan – und damit auch der Umwelt.
Die Bahnen haben große Chancen, die Erfolgsgeschichte fortzusetzen.
Die Globalisierung der Märkte führt im europäischen Landverkehr zu größeren Durchschnittsentfernungen. Dies begünstigt die Schiene aufgrund
ihrer Kostenstruktur. So mancher nationale Lkw-Transport dürfte durch einen Schienentransport ersetzt werden, wenn eine Ware nicht mehr aus Deutschland, sondern aus dem
europäischen Ausland bezogen wird. Nicht wenige Logistikkonzepte für Exporte nach Europa sehen
verstärkt einen Transport mit „der Bahn“ vor. In den großen europäischen Seehäfen ist angesichts des
erwarteten Mengenzuwachses eine effiziente Zu- und Abfuhr von Containern ohne die Schiene nicht
vorstellbar.
Chancen verwirklichen sich allerdings nicht von selbst. Es gilt, die Voraussetzungen für ihre Realisierung zu schaffen.
Industrie und Handel können nur dann mehr über die Schiene transportieren, wenn ausreichend Loks
und Waggons zur Verfügung stehen. Die Verlader verkennen nicht das im Vergleich zur Straße höhere
Risiko bei Investitionen im Schienenverkehr aufgrund wesentlich längerer Abschreibungszeiträume.
Aber in ihrer Liste der Entscheidungsparameter für die Auswahl des Verkehrsträgers steht nun einmal
die Verfügbarkeit von Transportraum an der Spitze. Ein regelmäßiger Dialog mit der verladenden Wirtschaft hilft den Bahnen und Waggonvermietern, die richtigen Investitionsentscheidungen zu treffen.
Der BME wird diesen Dialog unterstützen.
Eine weitere Grundvoraussetzung für Schienentransport sind Gleisanschlüsse. Deren Förderung
durch die Bundesregierung hat positiv gewirkt.
Bei der Berechenbarkeit der Transportdauer genießt die Schiene zu Recht einen besseren Ruf als
die Straße. Bei Tracking und Tracing kann das insbesondere im internationalen Verkehr noch nicht behauptet werden. Es ist zu begrüßen, dass die Bahnen daran arbeiten, für immer mehr Verkehre bei der
Sendungsverfolgung und der Information über Abweichungen vom geplanten Transportablauf die Anforderungen der Kunden zu erfüllen. Transportqualität und Informationsqualität sind in der Logistik
zwei Seiten der Medaille.
In der Kundenbetreuung durch die Bahnen ist eine gewisse Fokussierung auf Großunternehmen zu
beobachten. So mancher Versandleiter eines mittelständischen Unternehmens hat schon seit geraumer
Zeit keinen Vertreter eines Bahnunternehmens gesehen. Eine BME-Studie in Kooperation mit der Berufsakademie Lörrach zum Modal Split hat ergeben: 15,3 % der Befragten Verlader mit einem verkehrsträgerneutralen Transportaufkommen kennen die Preise der Bahnen nicht. Und rund 16 % kennen dort
keinen Ansprechpartner. Ein Austausch über Potenziale und Kundennutzen tut also Not! Es scheint,
als ob sich im Schienenverkehr die gleiche Arbeitsteilung wie im Luft- und Seeverkehr entwickelt,
wo sich seit vielen Jahren die direkten Kundenbeziehungen der Fluggesellschaften und Reedereien
auf die Großverlader beschränken und der nicht geringe Rest der Kunden von Speditionen betreut
wird.
Zu den klassischen Aufgaben der Spedition gehören die Information über aktuelle Angebote der
Verkehrsträger und das Bündeln von Einzelsendungen.
Für Bahnspeditionen bestehen hier ausgesprochen gute Entwicklungsmöglichkeiten, indem sie Verlader und Empfänger über die Alternativen bei den Bahnen informieren, Einzelwagen zu Wagengruppen und manchmal auch zu Ganzzügen zusammenfassen, die Kunden am Bündelungsnutzen beteiliHandbuch Schienengüterverkehr 2008
10
Vorwort
gen und im Vergleich zum Lkw wettbewerbsfähige Frachten offerieren. Dadurch werden Güter für die
Schiene gewonnen.
Die Besorgung von Rückladung ist schon immer eine Stärke des Speditionsgewerbes gewesen, das
aufgrund seiner intensiven Kontakte zu Verladern und Empfängern häufig die besten Kenntnisse über
vorhandene und geplante ein- und ausgehende Güterströme besitzt. Da der Anteil der Leerfahrten bei
der Schiene deutlich höher als bei der Straße ist, bestehen hier noch ungenutzte Möglichkeiten für
Verlagerungen von der Straße auf die Schiene.
Preisliche Anreize für die Gestaltung paariger Verkehren spornen die Speditionen bei ihren zeitlich oft
aufwendigen Bemühungen an.
Teilweise bestehen in den Versandabteilungen des Mittelstands Hemmschwellen gegenüber der
Schiene wegen des benötigten Fachwissens und speziellen administrativen Aufwands. Durch fachliche
Beratung sowie Angebote für operative Funktionen wie Waggonmanagement und Versandabwicklung
können Bahnen und Bahnspeditionen Kunden davon überzeugen, dass Schienenverkehr für sie nicht
komplizierter als Straßenverkehr ist.
In diesem Zusammenhang sei auf die Aus- und Fortbildungsangebote der VDV-Akademie hingewiesen. Auch das vorliegende Handbuch ist ein guter Beitrag, die Verlader über Schienenverkehr zu informieren.
Eine weitere Chance für die Schiene hat sich durch die Diskussion über die Zulassung von Gigalinern
auf der Straße ergeben. Eine Reihe von Unternehmen ist bereit, Bestell- und Versandgrößen zu erhöhen,
um die dadurch eintretende Kostendegression im Transport zu nutzen. Die Schiene kann von dieser
Bereitschaft sehr profitieren, denn mehr als dreiviertel der Waggons in Deutschland besitzen vier und
mehr Achsen und der Transport von 40 bis 90 Tonnen in einem einzigen Waggon ist auf langer Entfernung deutlich kostengünstiger als im größten Gigaliner.
Auftrags- und Transportgrößen korrelieren nicht unwesentlich mit den Kapitalbindungskosten. Das
derzeit relativ niedrige Zinsniveau begünstigt Bestrebungen zu höheren Transportgewichten.
Insgesamt sind die Bahnen auf einem guten Weg und es darf erwartet werden, dass ihre in Tonnenkilometer gemessene Leistung auch in den nächsten Jahren stärker als das Bruttoinlandsprodukt steigen
wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr. Holger Hildebrandt · Hauptgeschäftsführer · Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistitik e.V.
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
I. Einführung
15
Liberalisierung auf der Schiene –
Mehr Wettbewerb und neue
Kooperationsformen
Bis zur Liberalisierung im Jahre 1994 war es
den Eisenbahnen nicht erlaubt, Transporte
auf Infrastrukturen anderer Eisenbahnen
durchzuführen. Mit dem Recht auf diskriminierungsfreien Netzzugang wurde erstmalig die Möglichkeit geschaffen, dass Eisenbahnen im Wettbewerb zueinander am Markt
auftreten können. In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl von neuen Eisenbahnunternehmen gegründet. Darüber hinaus transportieren traditionelle Eisenbahnen Güter
und Personen auf fremder Infrastruktur. Der
prozentuale Anteil der Nichtbundeseigenen
Eisenbahnen (NE) an den auf der Schiene erbrachten Verkehrsleistungen steigt stetig an.
Insgesamt verzeichnet die Schiene seit der
Liberalisierung enorme Zuwachsraten bei
der Verkehrsleistung und im intermodalen
Wettbewerb. Aber nicht nur der Wettbewerb
auf der Schiene hat zugenommen, die Liberalisierung ermöglicht den Unternehmen neue
Freiräume in der Gestaltung von Kooperationen mit anderen Eisenbahnen und Dienstleistern.
Die neuen gesetzlichen
Rahmenbedingungen
Das Allgemeine Eisenbahngesetz (AEG) und
verschiedene Rechtsverordnungen bestimmen
die Rahmenbedingungen des liberalisierten
Schienengüterverkehrs in Deutschland. Über
die Einhaltung der Rechtsvorschriften wachen
verschiedene Bundesbehörden wie die Bundesnetzagentur und das Eisenbahnbundesamt
(EBA) sowie verschiedene Landesbehörden. Im
Wesentlichen regelt der Gesetzgeber den Zugang zur Eisenbahninfrastruktur sowie die betrieblichen und technischen Bestimmungen zur
Teilnahme am Eisenbahnverkehr.
Die so genannte Bahnreform schaffte weiterhin die Voraussetzungen für die Umwandlung
der damaligen Deutschen Bundesbahn (DB) in
die Deutsche Bahn AG (DB AG).
Diskriminierungsfreie Nutzung
der Eisenbahninfrastruktur
Das Recht auf Nutzung von Infrastrukturen
anderer Eisenbahnen ist der Schlüssel für den
Wettbewerb auf der Schiene. Vor 1994 musste
eine Eisenbahn eine eigene Infrastruktur vorhalten, denn die Transporte durften nur auf
der eigenen Infrastruktur abgewickelt werden.
Die Infrastrukturgrenzen waren somit auch
Produktionsgrenzen. Wettbewerb war vor der
Liberalisierung somit nicht möglich und die Kooperationen zwischen den Eisenbahnen im so
genannten Wechselverkehr waren durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen vorbestimmt.
Heute entscheiden die Eisenbahnen auf Grundlage eigenunternehmerischer Interessen, ob sie
Transporte in Kooperation oder im Wettbewerb
zu anderen Eisenbahnen durchführen. Darüber
hinaus bestehen neue Möglichkeiten in der Gestaltung von Kooperationen.
Des Weiteren wurden die Eisenbahnen von der
Tarif- und Beförderungspflicht befreit. Bis 1994
genehmigte der Staat die Transportpreise und
zwang die Bahnen auch zur Durchführung unwirtschaftlicher Verkehre. Heute entscheidet der
Markt, wer welche Verkehre zu welchen Konditionen durchführt. Preise werden bilateral mit den
Kunden vereinbart und richten sich nach dem
intramodalen und intermodalen Wettbewerb.
An diese neuen Spielregeln musste sich zunächst
auch mancher Transportkunde gewöhnen, denn
bis dahin erfüllte das Eisenbahnsystem auch eine
gewisse Daseinsvorsorge für die Wirtschaft.
Ein weiterer Baustein der Liberalisierung ist die
Schaffung eines einheitlichen nationalen Transportrechtes für alle Verkehrsträger. Der bis dahin
unterschiedliche Rechtsrahmen beeinträchtigte in Einzelbereichen den intermodalen WettHandbuch Schienengüterverkehr 2008
16
I. Einführung
bewerb und sorgte für Zusatzaufwendungen
bei Verladern, die mehrere Verkehrsträger einsetzten.
Newcomer und Traditionsunternehmen beleben den Markt
Die Bahnen außerhalb des DB-Konzerns werden vom Gesetzgeber als Nichtbundeseigene
Eisenbahnen (NE) bezeichnet. Hinter diesem
Sammelbegriff verbergen sich Eisenbahnen im
Privateigentum, im Eigentum von Kommunen
oder Bundesländern sowie Unternehmen mit
privaten und staatlichen Miteigentümern. Verschiedene NE existieren bereits seit mehr als
100 Jahren und dienten früher zumeist als so
genannte Nebenbahnen zur Erschließung der
Fläche abseits der großen Eisenbahnlinien. Zu
den Traditionsunternehmen in den Reihen der
NE zählen auch die Werks- und Industriebahnen
sowie die Hafenbahnen. Die Traditionsunternehmen der NE verfügen in aller Regel über eine
eigene regionale Eisenbahninfrastruktur und
nutzen mit ihren Lokomotiven verstärkt auch
fremde Infrastrukturen insbesondere Strecken
und Bahnhöfe der DB Netz AG. Die eigene Infra-
Verkehrsentwicklung der NE-Bahnen 1993 – 2006
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
struktur darf im Gegenzug ebenfalls von anderen Eisenbahnen genutzt werden.
Nach 1994 ist eine stattliche Zahl von neuen
Eisenbahnunternehmen entstanden. Viele dieser
Unternehmen halten keine eigene Infrastruktur
vor, sondern konzentrieren sich auf die Durchführung von Transportleistungen. Die große
Mehrheit dieser neuen Unternehmen befindet
sich im Eigentum von Speditionen, Verladern,
KV-Operateuren, Reedereien, Privatpersonen
oder Investorengruppen.
Der Wettbewerb der Ideen
und Konzepte
Die Eisenbahnen haben den Wettbewerb
auf der Schiene angenommen. Sie haben die
Leistungsqualität verbessert und die Kosten
gesenkt. Dies konnte gelingen, weil verstärkt
der Wettbewerb von Ideen und Konzepten eingesetzt hat. Jedes Segment des Gesamtsystems
wurde durchleuchtet und es entstanden daraus
neue Produkte und Dienstleistungen. Die Transportkunden profitieren von dieser Entwicklung,
weil das System insgesamt deutlich logistikfreundlicher geworden ist.
Quellen: StBA, VDV, DB AG
I. Einführung
Modal-Split-Anteile der Schiene 1995 – 2006
17
Quellen: VDV, StBA
Positive Zahlen
sprechen für sich
trägern in den letzten Jahren deutlich verbessert.
Die Zahl der Eisenbahnunternehmen, die über
eine Lizenz für den Gütertransport verfügen, hat
sich gegenüber 1993 fast verdreifacht. Mit Stand
01.07.2007 verfügen mehr als 290 Eisenbahnen
über eine solche Lizenz, gegenüber ca. 115 im
Jahr 1993.
Der prozentuale Anteil der Nichtbundeseigenen Eisenbahnen (NE) an den auf der Schiene
erbrachten Verkehrsleistungen steigt seit Jahren
stetig an. Im Ganzzugverkehr und im kombinierten Verkehr können die Auftraggeber bereits
heute aus den Angeboten verschiedener Eisenbahnen wählen. Eingeschränkte Möglichkeiten
bestehen im Einzelwagenverkehr und bei internationalen Verkehren in bestimmten Ländern.
Erfreulicherweise verzeichnet die Schiene
in den letzten Jahren einen enormen Zuwachs
insbesondere bei der Verkehrsleistung. Neben
der guten Konjunktur sorgt auch der Wettbewerb auf der Schiene für bessere Rahmenbedingungen.
Darüber hinaus hat sich die Schiene im intermodalen Wettbewerb zu den anderen Verkehrs-
Neue Kooperationsformen
beleben das Geschäft
Schienengüterverkehr ist ein kapitalintensives
und komplexes System. Aus diesem Grund bestehen gewisse Zwänge und Interessen, in bestimmten Segmenten auf Kooperationspartner
zurückzugreifen. Vor der Liberalisierung auf der
Schiene waren die Kooperationsmöglichkeiten
durch verschiedene Faktoren limitiert. Die Eisenbahnen nutzen die neuen Möglichkeiten,
indem sie bisherige Kooperationen überprüfen
und neue Kooperationsbeziehungen suchen.
Dabei wurden Felder und Formen von Kooperationen erschlossen, die in den weiteren Kapiteln
vertieft behandelt werden. Viele dieser Kooperationen ermöglichen erst die Realisierung sehr
komplexer Eisenbahntransporte oder tragen
zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des
Systems Schiene bei.
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
18
I. Einführung
Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU)
und Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU)
Das System Eisenbahn besteht im Wesentlichen aus Infrastrukturen und dem Transport
von Gütern bzw. Personen. Der Gesetzgeber
unterteilt die Eisenbahnen in Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) und Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU). Integrierte
Unternehmen wie die Deutsche Bahn AG
stellen sowohl Infrastrukturen als auch Transportleistungen zur Verfügung.
Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU)
EVU führen Eisenbahntransporte durch. Ihre
Auftraggeber im Güterverkehr sind Industrieund Handelsunternehmen, Speditionen, Operateure des kombinierten Verkehrs oder andere
EVU. Die klassischen Ressourcen eines EVU sind
zum Beispiel Lokomotiven, Güterwagen, Lokomotivführer, Wagenmeister und Rangierer.
Um Gütertransporte durchführen zu können,
benötigt ein EVU eine Lizenz, die von Genehmigungsbehörden ausgestellt wird. Um im Ausland fahren zu dürfen, muss ein EVU über eine
Sicherheitsbescheinigung des jeweiligen Einzelstaates verfügen. Die Ausübung der Transporte
wird von verschiedenen Aufsichtsbehörden im
In- und Ausland überwacht.
Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU)
EIU betreiben Eisenbahninfrastrukturen und
stellen diese den EVU zur Nutzung zur Verfügung. Klassische Ressourcen eines EIU sind
Gleise, Signale, Bahnübergänge, Stellwerke,
Strecken, Bahnhöfe, Terminals oder Tankstellen.
Kunden der EIU sind die so genannten Zugangsberechtigten, in aller Regel EVU. Die
Bundesnetzagentur überwacht den diskriminierungsfreien Zugang zur Eisenbahninfrastruktur
und ist für diese Aufgabe vom Gesetzgeber mit
entsprechenden Kompetenzen ausgestattet
worden.
Um Eisenbahninfrastrukturen betreiben zu
können, benötigt ein EIU eine Genehmigung,
die von Genehmigungsbehörden ausgestellt
wird. Die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen über den Bau und den Betrieb von Eisenbahninfrastrukturen wird von Aufsichtbehörden überwacht.
Integrierte
Unternehmen
Zwei wesentliche Komponenten des Systems Eisenbahn: EVU und EIU
Foto: Stephan Anemüller / VDV
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
Insbesondere viele Traditionsunternehmen
sind sowohl EVU als auch EIU. Für diese Unternehmen gelten vollumfänglich die gesetzlichen
Bestimmungen für den diskriminierungsfreien
Zugang zu ihrer Infrastruktur. Eine Vielzahl von
Eisenbahnen haben EVU und EIU gesellschaftsrechtlich voneinander getrennt.
58
IV. Von der Anfrage bis zum Transport
Rechtliche Aspekte
(Gesetze, Verordnungen, Geschäftsbedingungen und Verträge)
Es besteht eine Vielzahl von Rechtsbeziehungen zwischen den Akteuren eines Eisenbahntransportes. Verschiedene Gesetze und
Verordnungen sorgen für einen einheitlichen
Rechtsrahmen. Geschäftsbedingungen und
Verträge runden diesen Rahmen ab.
Rechtbeziehungen zwischen
den Akteuren im Überblick
Im Wesentlichen sind folgende Rechtsbeziehungen zwischen den Parteien maßgeblich:
앫 Transportkunde – Eisenbahnverkehrsunternehmen/Bahnspedition (Transport)
앫 Transportkunde – Eisenbahninfrastrukturunternehmen (Gleisanschluss)
앫 Wagenmieter – Wagenvermieter (Güterwagen)
앫 Zugangsberechtigte – Eisenbahninfrastrukturunternehmen (Nutzung der Infrastruktur)
앫 Bahnspedition / Eisenbahnverkehrsunternehmen – diverse Dienstleister (Teilleistungen)
Transportverträge
Im nationalen Verkehr ist für Transportverträge
das Handelsgesetzbuch (HGB) maßgeblich. Internationale Eisenbahnverkehre werden auf Basis der
„Einheitlichen Rechtsvorschriften für den Vertrag
über die internationale Eisenbahnbeförderung
von Gütern (CIM 1999)“ abgewickelt. Die CIM ist
eine internationale Vorschrift der „Zwischenstaatlichen Organisation für den internationalen Eisenbahnverkehr (OTIF)“ (www.otif.org).
Ergänzend hierzu haben die Eisenbahnen Geschäftsbedingungen erstellt. Für den nationalen
Verkehr sind dies die Allgemeinen Leistungsbedingungen (ALB) der Bahnen. Hierbei handelt
es sich um eine Verbandsempfehlung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)
(www.vdv.de) . Für den internationalen Verkehr
existieren die „Allgemeinen BeförderungsbeHandbuch Schienengüterverkehr 2008
dingungen für den internationalen Eisenbahngüterverkehr vom 1. Juli 2006“. Herausgeber ist
das Internationale Eisenbahnkomitee CIT (www.
cit-rail.org).
Zwischen Auftraggebern und Eisenbahnen
werden Frachtverträge geschlossen.
Beauftragt ein EVU ein anderes EVU, ist das beauftragte EVU als ausführender Frachtführer tätig. Greift ein Transportkunde auf eine Spedition
zurück, schließen die Parteien einen Speditionsvertrag. Die Spedition wiederum schließt einen
Frachtvertrag mit einem EVU. Die Konditionen,
wie zum Beispiel Auftragsvolumen, vereinbarte
Verkehrstage, Vertragslaufzeiten, Preise, Waggongestellung etc., sind in Rahmenverträgen
enthalten. Rahmenverträge dienen als Grundlage für die einzeltransportbezogenen Frachtverträge.
Gleisanschlussverträge
Hat der Transportkunde einen Gleisanschluss,
schließt dieser in aller Regel an eine andere Eisenbahninfrastruktur an. Wird die benachbarte
Infrastruktur von einem Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) betrieben, wird mit diesem
ein so genannter „Infrastrukturanschlussvertrag
(IAV)“ abgeschlossen. Dieser Vertrag regelt die
Bedingungen für den gemeinsamen Anschluss.
In bestimmten Fällen schließt der eigene Gleisanschluss an einen Gleisanschluss eines anderen
Unternehmens an. Es ist zu empfehlen, dass die
beiden Gleisanschließer ebenfalls einen IAV miteinander abschließen.
Möchte ein Gleisanschließer einem Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) das Recht einräumen, seinen Gleisanschluss mit Lokomotiven
und Güterwagen zu befahren, wird hierüber ein
entsprechender Vertrag abgeschlossen. Häufig
wird dieser als „Bedienungsvertrag“ bezeichnet.
Dieser Vertrag regelt zumeist auch Abwicklungsfragen in Bezug auf die Gleisanschlussbedie-
IV. Von der Anfrage bis zum Transport
nung (zum Beispiel Bedienungszeiten, Bedienungsfrequenzen, Ladefristen oder Regelungen
zur Betriebssicherheit) sowie die Verpflichtung
des EVU, die Bedienung des Gleisanschlusses
sicherzustellen.
Mieten und Verwenden
von Güterwagen
Zwischen Vermietern und Mietern von Güterwagen werden Mietverträge abgeschlossen. Diese werden auf individueller Basis vereinbart.
Damit ein EVU Güterwagen eines anderen
Halters befördern kann, werden zwischen Wagenhalter und EVU so genannte Verwendungsverträge abgeschlossen, die Regelungen zu
Wagenübergängen, Lastläufen, Leerläufen und
Instandhaltung beinhalten.
Standardwerk ist der „Allgemeine Vertrag für
die Verwendung von Güterwagen (AVV)“, der
von den europäischen Verbänden UIP (Vermietgesellschaften), UIC (Eisenbahnen) und ERFA
(private Eisenbahnen) herausgegeben wurde.
Diesem multilateralen Vertrag können Wagenhalter und EVU beitreten. Eine aktuelle Übersicht
über die beigetretenen Unternehmen kann auf
der Internetseite des gemeinsamen AVV-Büros
unter www.gcuoffice.org eingesehen werden.
59
bahngesetz (AEG). Ergänzend hierzu hat der
Bund verschiedene Rechtsverordnungen erlassen, wie zum Beispiel die EisenbahninfrastrukturBenutzungsverordnung, die Verordnung über
die Haftpflichtversicherung der Eisenbahnen,
die Eisenbahn-Sicherheitsverordnung oder die
Eisenbahn-Betriebsleiterverordnung.
Bestimmte Bereiche des Eisenbahnrechts unterliegen der Verantwortung der einzelnen Bundesländer. Diese haben ebenfalls entsprechende
Eisenbahngesetze und Verordnungen erlassen.
Darüber hinaus bestehen in jedem Einzelstaat der Europäischen Gemeinschaft nationale
Gesetze und Verordnungen, die von den EVU
einzuhalten sind.
Nutzung
der Eisenbahninfrastruktur
Die Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU)
haben Nutzungsbedingungen aufzustellen. Die
Nutzungsbedingungen sind diskriminierungsfrei zu gestalten und zu veröffentlichen.
Die Einzelheiten des Netzzugangs werden zwischen EIU und den Zugangsberechtigten in einer
Vereinbarung geregelt. Diese werden häufig als
„Infrastrukturnutzungsverträge“ bezeichnet. Ist
der Zugangsberechtigte kein EVU, werden getrennte Vereinbarungen über den kommerziellen
Teil (EIU und Zugangsberechtigter) und einen betrieblichen Teil (EIU und EVU) geschlossen.
Weitere Gesetze und Verordnungen zum Eisenbahnrecht
Die wesentlichen Regelungen zum deutschen
Eisenbahnrecht enthält das Allgemeine Eisen-
Diskriminierungsfreier Zugang aller Bahnen zur
Eisenbahninfrastruktur ist gesetzlich garantiert
Foto: Stephan Anemüller / VDV
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
60
IV. Von der Anfrage bis zum Transport
Transportprozesse
Der Transport von Gütern auf der Schiene
erfolgt auf Basis bestimmter Transportprozesse. Diese können sich zwischen den
einzelnen Eisenbahnen in Nuancen unterscheiden.
Transportauftrag /
Leerwagenbestellung
Auf Basis eines abgeschlossenen Rahmenvertrages beauftragt der Transportkunde seinen
Dienstleister mit der Durchführung des Transportes. Viele Eisenbahnverkehrsunternehmen
(EVU) nehmen Transportaufträge in elektronischer Form entgegen, zum Beispiel über Datenaustausch, Internet oder E-Mail. Wenn vereinbart, erfolgt eine Auftragsbestätigung durch
den Auftragnehmer. Das beauftragte EVU leitet
bei Bedarf Teilaufträge an Dienstleister weiter,
die für das EVU einzelne Segmente des Transportes erbringen.
Bereitstellen von Leerwagen
und Abholung beladener Wagen
Das beauftragte EVU sorgt für die termingerechte Bereitstellung leerer Güterwagen beim
Absender. Mit dem Absender werden in aller
Regel Bedienungs- und Ladezeiten vereinbart.
Diese umfassen auch die Abholung beladener
Güterwagen.
Transport zwischen Absender und Empfänger
Dieser erfolgt je nach Vereinbarung in den
Transportformen Einzelwagen / Wagengruppen,
Ganzzug oder kombinierter Verkehr.
Zustellung beladener Wagen
und Abholung leerer Wagen
Das beauftragte EVU sorgt für die termingerechte Bereitstellung beladener Güterwagen
beim Empfänger. Mit dem Empfänger werden in
aller Regel Bedienungs- und Ladezeiten vereinbart. Diese umfassen auch die Abholung leerer
Güterwagen.
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
Wie kommt die Fracht durch das Werkstor? Der Transport auf der Schiene erfolgt auf Basis bestimmter
Transportprozesse
Foto: Stephan Anemüller / VDV
Sendungsverfolgungssysteme
und Kundenkommunikation
Für den gesamten Transportprozess halten die
EVU in der Regel ein individuelles Sendungsverfolgungssystem vor und vereinbaren mit ihren
Transportkunden Details zum gegenseitigen Informationsaustausch.
Besonderheiten im kombinierten Verkehr
Zusätzlich zum Schienentransport werden
die Transportbehälter umgeschlagen und per
Straße zum Kunden gefahren. Die zusätzlichen
Prozesse für diesen Transportabschnitt werden
in der Regel von Operateuren und Speditionen
gesteuert. Die Eisenbahnen sind im Rahmen der
gesamten Transportkette für den Produktionsabschnitt Schiene verantwortlich.
IV. Von der Anfrage bis zum Transport
61
Be- und Entladung von Güterwagen
(Ladungssicherung, Lastgrenzen und
Lichträume)
Güterwagen haben keinen eigenen Antrieb,
sind spurgeführt und verfügen zur Stoßminderung an den Stirnseiten über Puffer. Diese
technischen Rahmenbedingungen erfordern
evtl. spezielle Infrastrukturen und Abläufe an
der Ladestelle. Die sichere Be- und Entladung
von Güterwagen obliegt in der Regel den
Transportkunden. Diese sind für die Ladungssicherung und die Einhaltung von Lastgrenzen und Lichtraumprofilen verantwortlich.
Technische Rahmenbedingungen für die
Be- und Entladung
Güterwagen können sich nicht aus eigener
Kraft bewegen. Daher werden zum Bewegen der
Güterwagen an der Ladestelle in der Regel Rangierlokomotiven, Kleinlokomotiven, Rangierroboter, Zweiwegefahrzeuge oder stationäre Rangiermittel (Winden o.Ä.) eingesetzt. Güterwagen
sind spurgeführt und somit von der Verfügbarkeit eines Gleises abhängig. Zur Stoßminderung
sind sie mit Puffern ausgestattet, wodurch Einschränkungen bei der Verladerichtung bestehen. In den meisten Fällen werden Güterwagen
von der Seite und von oben be- und entladen.
Ausnahmen sind zum Beispiel die Entladung
von Schüttgütern durch Schwerkraft oder die
Verladung von Fahrzeugen mit Hilfe von Rampen über die Stirnseite.
Wegen der beschriebenen technischen Rahmenbedingungen unterscheidet sich eine konventionelle Bahnverladung daher häufig von
einer LKW-Verladung. Je nach Gutart sind zum
Beispiel waggongerechte Infrastrukturen, spezielles Equipment und besondere Abläufe an der
Ladestelle erforderlich. Evtl. müssen LKW- und
Bahnverladezonen räumlich voneinander getrennt werden, wodurch in Einzelfällen längere
Wege in Kauf zu nehmen sind und ein höherer
Platzbedarf entsteht. In gemeinsamen Ladezo-
nen müssen entsprechende Sicherheitsbestimmungen erlassen werden, die meist die LKWVerladung beeinflussen.
Lediglich im kombinierten Verkehr kann der
Transportkunde auf die konventionelle LKWVerladung zurückgreifen.
Nachteile bei der konventionellen Verladung
von Güterwagen können aber im Rahmen der
Gleisanschlussförderung des Bundes geltend
gemacht werden. Siehe hierzu auch das Kapitel
„Förderprogramme für den Schienengüterverkehr“.
Sichere Be- und Entladung von
Güterwagen
Hierfür ist derjenige verantwortlich, der einen Güterwagen beladen hat. Die Eisenbahnen
halten Beladevorschriften vor, die im Interesse
der Akteure für einheitliche Standards bei der
Bahnverladung sorgen. Zur Unterstützung der
Kunden bieten die Eisenbahnen entsprechende
Beratungen durch eigene Verladeexperten an.
Diese unterstützen die Transportkunden in Fragen der Sicherheit, aber auch in der effizienten
Ausnutzung des verfügbaren Laderaumes. Der
Verlader hat neben der Ladungssicherung auch
die Lastgrenzen und Lichtraumprofile zu beachten. Die korrekte Verladung wird von Wagenmeistern bzw. -prüfern des beauftragten Eisenbahnverkehrsunternehmens (EVU) überwacht.
Lastgrenzen
Die Lastgrenze eines Güterwagens ergibt
sich aus der jeweiligen Streckenklasse. Je nach
Belastbarkeit wird eine Eisenbahnstrecke einer
entsprechenden Streckenklasse zugeordnet. Die
Zuordnung erfolgt auf Basis der maximal zulässigen Radsatzlast und der zulässigen Meterlast.
Die Radsatzlast eines Wagens, auch Achslast
genannt, ist der Anteil der Gesamtmasse (EigenHandbuch Schienengüterverkehr 2008
90
BLP Wiebe Logistik GmbH
BLP Wiebe Logistik GmbH
Im Finigen 6
D-28832 Achim
Telefon: +49 4202 987-501
Telefax: +49 4202 987-505
Internet: www.wiebe.de
E-Mail: [email protected]
Kurzportrait
BLP Wiebe Logistik ist ein zugelassenes Eisenbahn-Verkehrs-Unternehmen mit der Zertifizierung zum Entsorgungsfachbetrieb. Unser Ziel
besteht darin, unseren Kunden eine wirtschaftlich, sichere und qualifizierte Logistikleistung
im Bereich von Gleisbaustellen zu erbringen.
Unsere Aufgaben beinhalten die Planung und
Durchführung der Baustellenlogistik mit schie-
nengebundenen Fahrzeugen (Baumaschinen;
Güterwagen usw.) und schienengebundene
Transportleistungen zur Ver- und Entsorgung
von Gleisbaustellen. Zur Durchführung unserer
Leistungen setzen wir Triebfahrzeuge, Güterwagen sowie qualifiziertes und geschultes
Personal ein.
Leistungsdaten
EVU / Bahnspedition
Dieselloks über 1.000 kW: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Dieselloks unter 1.000 kW: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Anzahl Lokomotiven gesamt: . . . . . . . . . . . . . . . 11
davon EBO-zugelassen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Anzahl eigene Güterwagen: . . . . . . . . . . . . . . .69 F
Transportleistungen:
Einzelwagen/
Regional:. . . . . . . . . . . . . . ja
Wagengruppen Überregional: . . . . . . . . . ja
International: . . . . . . . . . nein
Ganzzüge
Regional:. . . . . . . . . . . . . . ja
Überregional: . . . . . . . . . ja
International: . . . . . . . . . nein
Kombinierte
Regional:. . . . . . . . . . . . . . nein
Verkehre
Überregional: . . . . . . . . . nein
International: . . . . . . . . . nein
Branchen:
Gleisbau, Baustoffhandel, Schienentransport
Verkehrsrelationen:
Nord – Süd in Deutschland
West – Ost in Deutschland
Rumänien
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
Brohltal-Schmalspureisenbahn Betriebs-GmbH (BEG)
Brohltal-Schmalspureisenbahn
Betriebs-GmbH (BEG)
Bahnhofstraße, D-56654 Brohl-Lützing
Postfach 86, D-56656 Brohl-Lützing
Telefon: +49 2633 2104
Telefax: +49 2633 440981
Internet: www.brohltalbahn.de
E-Mail: [email protected]
Ihr Ansprechpartner:
Stefan Raab
Telefon: +49 178 2888701
E-Mail: [email protected]
Kurzportrait
Neben dem Kerngeschäft auf der Gleisanlagen
der Brohltalbahn, wo ein Steinbruch mit Wechselcontainern bedient wird, betreibt die BEG
den damit verbundenen Containerumschlag
im normalspurigen eigenen Bahnhof BrohlUmladebahnhof sowie den Betrieb der eigenen
dreischienigen Hafenbahn zum Rheinhafen
Brohl wo zumeist Schüttgüter umgeschlagen
werden. Ein wichtiges Standbein ist mittlerweile
mit dem dreimal wöchentlich verkehrenden
Fernzug entstanden, welcher zwischen dem
Niederrhein und Koblenz-Lützel verkehrt. Ebenso werden Verkehrsleistungen zwischen dem
Rheinhafen Andernach und Köln erbracht.
Leistungsdaten
EIU
Gleislänge: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20 km
Anzahl Ladegleise: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Anzahl der Umschlagkräne: . . . . . .1 + 1 mobiler
EVU
Dieselloks über 1.000 kW: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Dieselloks unter 1.000 kW: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Anzahl Lokomotiven gesamt: . . . . . . . . . . . . . . . . 9
davon EBO-zugelassen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Anzahl eigene Güterwagen: . . . . . . 6 S, 8 Rs, 2 Fc
Anzahl Güterwagen gesamt: . . . . . . . . . . . . . . . 16
Transportleistungen:
Einzelwagen/
Regional:. . . . . . . . . . . . . . ja
Wagengruppen Überregional: . . . . . . . . . ja
International: . . . . . . . . . nein
Ganzzüge
Regional:. . . . . . . . . . . . . . nein
Überregional: . . . . . . . . . ja
International: . . . . . . . . . nein
Kombinierte
Regional:. . . . . . . . . . . . . . ja
Verkehre
Überregional: . . . . . . . . . nein
International: . . . . . . . . . nein
Branchen:
Schüttgüter, Montan
Verkehrsrelationen:
Brohl/Umladebahnhof – Brenk (1.000 mm)
Brohl/Umladebahnhof (Überg. an DB Netz)
– Brohl-Hafen
Koblenz-Lützel – Spellen – Voerde
Andernach – Brohl – Köln
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
91
92
CFL cargo Deutschland GmbH
CFL cargo Deutschland GmbH
Bahnhofstraße 6
D-25899 Niebüll
Telefon: +49 4661 98088-48
Telefax: +49 4661 98088-49
Internet: www.cflcargo.de
E-Mail: [email protected]
Kurzportrait
CFL cargo Deutschland, vorher bekannt als
Güterverkehrssparte der NEG, ist das deutsche Tochterunternehmen der CFL cargo in
Luxembourg. Die Muttergesellschaft ist ein
Kooperationsprojekt zwischen der Nationalen
Luxemburgischen Eisenbahngesellschaft CFL
und dem Weltmarktführer in der Stahlbranche ArcelorMittal. CFL cargo Deutschland ist
ansässig im deutsch-dänischen Grenzraum und
zuständig für den Güterverkehr in Deutschland
sowie den nördlichen und östlichen Nachbarländern. Neben dem Angebot von bundesweiten Transportdurchführungen im Ganzzugoder Wagengruppenbereich, werden tägliche
Linienverkehre auf bestimmten Relationen in
Schleswig-Holstein angeboten. Ihre Schwestergesellschaft, CFL cargo Danmark ApS, hat ihren
Unternehmenssitz in Padborg, Dänemark.
Leistungsdaten
EVU
E-Loks: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Dieselloks über 1.000 kW: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Dieselloks unter 1.000 kW: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Anzahl Lokomotiven gesamt: . . . . . . . . . . . . . . . . 6
davon EBO-zugelassen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Anzahl Güterwagen: . . . . . . . . . . . . . . . . . ca. 4.000
(über Muttergesellschaft)
Transportleistungen:
Einzelwagen/
Regional:. . . . . . . . . . . . . . ja
Wagengruppen Überregional: . . . . . . . . . ja
International: . . . . . . . . . nein
Ganzzüge
Regional:. . . . . . . . . . . . . . ja
Überregional: . . . . . . . . . ja
International: . . . . . . . . . ja
Kombinierte
Regional:. . . . . . . . . . . . . . nein
Verkehre
Überregional: . . . . . . . . . nein
International: . . . . . . . . . nein
Branchen:
Kaufmannsgüter, Montan, Mineralstoffe, Stahl,
Baustoffe
Verkehrsrelationen:
Schleswig-Holstein
Dänemark
Deutschland – Dänemark (v.v.)
weitere europäische Relationen über den
Hauptsitz in Luxemburg
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
Chemion Logistik GmbH
93
Chemion Logistik GmbH
CHEMPARK Leverkusen, Geb. X 6
D-51368 Leverkusen
Telefon: +49 214 30-33900
Telefax: +49 214 30-33901
Internet: www.chemion.de
E-Mail: [email protected]
Ihr Ansprechpartner:
Ralf Thiesen
Telefon: +49 214 30-58355
E-Mail: [email protected]
Kurzportrait
Chemion Logistik GmbH bietet seit seiner
Ausgründung aus dem Bayer Konzern in 2001
als 3PL (Third Party Logistics Provider) seinen
Kunden individuelle Logistiklösungen an. Der
Dienstleister deckt das gesamte Spektrum
logistischer Services ab und ist über ein leistungsfähiges Partnernetzwerk auch in anderen
Regionen und Ländern aktiv. Als Spezialist für
Gefahrgut-Handling stellt Chemion Equipment
und Infrastruktur bereit und bietet Lager-,
Umschlag-, Transport- und Mehrwert-Services
sowie Beratung und Schulungsleistungen
an. Damit ist er besonders für Unternehmen
der Chemie- und chemienahen Industrie ein
interessanter Partner. Doch auch Unternehmen
aus anderen Branchen zählen zu den Kunden
Chemions und profitieren von der langjährigen
Erfahrung der insgesamt 1.200 Mitarbeiter.
Leistungsdaten
EVU
Dieselloks über 1.000 kW: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Dieselloks unter 1.000 W: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Anzahl Lokomotiven gesamt: . . . . . . . . . . . . . . . 10
davon EBO-zugelassen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Anzahl eigene Güterwagen: . . . . . . . . . . . . . . . .9 Z
Anzahl angemietete Güterwagen: . . 16 S, 790 Z
Anzahl Güterwagen gesamt: . . . . . . . . . . . . . . 815
Transportleistungen:
Einzelwagen/
Regional:. . . . . . . . . . . . . . ja
Wagengruppen Überregional: . . . . . . . . . nein
International: . . . . . . . . . nein
Ganzzüge
Regional:. . . . . . . . . . . . . . ja
Überregional: . . . . . . . . . nein
International: . . . . . . . . . nein
Kombinierte
Verkehre
Regional:. . . . . . . . . . . . . . ja
Überregional: . . . . . . . . . nein
International: . . . . . . . . . nein
Branchen:
Chemie, Stückgüter
Verkehrsrelationen:
Ruhrgebiet Hamm – Dortmund – Duisburg –
Krefeld
Niederrhein Dormagen – Neuss – Emmerich
Großraum Aachen – Köln – Leverkusen –
Troisdorf
Großraum Wuppertal – Hagen – Schwerte –
Menden
Handbuch Schienengüterverkehr 2008
94
CTL Rail GmbH
CTL Rail GmbH
Zollhof 2
D-40221 Düsseldorf
Telefon: +49 211 586786-10
Telefax: +49 211 586786-66
Internet: www.ctl.pl
E-Mail: [email protected]
Ihr Ansprechpartner:
Adam Tomanek
Kurzportrait
CTL Logistics ist das größte private Unternehmen im Bereich der Bahnlogistik in Polen, das
auch auf anderen europäischen Märkten erfolgreich ist. Die Unternehmengruppe bietet einen
logistischen Allround-Service vom Bahn-/
Straßentransport über Speditionsleistungen,
Wagon-Vermietung, Umschlag, Anschlussbahnservice bis hin zur Zollberatung. Die Gruppe
setzt sich aus 20 Gesellschaften zusammen, die
ihre Sitze sowohl in Polen als auch in anderen
Städten Europas haben.
Leistungsdaten
EVU
E-Loks: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Dieselloks über 1.000 kW: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Anzahl Lokomotiven gesamt: . . . . . . . . . . . . . . . 15
davon EBO-zugelassen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Transportleistungen:
Einzelwagen/
Regional:. . . . . . . . . . . . . . ja
Wagengruppen Überregional: . . . . . . . . . nein
International: . . . . . . . . . nein
Ganzzüge
Regional:. . . . . . . . . . . . . . ja
Überregional: . . . . . . . . . ja
International: . . . . . . . . . ja
Kombinierte
Regional:. . . . . . . . . . . . . . nein
Verkehre
Überregional: . . . . . . . . . nein
International: . . . . . . . . . ja
Branchen:
Mineralöl, Baustoffe, Forst/Agrar, Montan,
Chemie
Verkehrsrelationen:
Deutschland / Österreich – Polen
Deutschland – Ungarn
Deutschland – Tschechische Republik
Niederlande – Deutschland
Handbuch Schienengüterverkehr 2008