casteller nachrichten dezember 2013
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casteller nachrichten dezember 2013
Casteller Nachrichten Nr. 43|2013 Casteller Nachrichten 43|2013 1 Nach dem Empfang im Schloss ging die Bundeskanzlerin (Mitte) durch den Schlossgarten zum Weinfestgelände, wo sie von fast 2000 geladenen Gästen erwartet wurde (s. Bild unten). Zum Titelbild Am 18. Juli, einen Tag nach ihrem 59. Geburtstag, reiste Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit dem Hubschrauber nach Castell, um mit Michael Glos, der 37 Jahre Mitglied des deutschen Bundestags war, seinen politischen Abschied zu feiern. Nach der Landung auf dem Sportplatz besuchte die Kanzlerin das Schloss. Auf dem Weg durch den Schlossgarten zu den wartenden Gästen wurde sie begleitet von (s. Titelbild): Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell, Marie-Louise Fürstin zu Castell-Castell, Ilse Glos, Fürst Albrecht, Otto Erbgraf zu Castell-Rüdenhausen, Michael Glos, Johann-Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen, Gabrielle Erbgräfin zu Castell-Castell und Maria Fürstin zu Castell-Rüdenhausen (v.l.n.r). Seine Aufgaben im Aufsichtsrat der Fürstlich Castell’schen Bank wird Michael Glos auch weiterhin wahrnehmen. Fotos: Rafael Herlich Michael und Ilse Glos, Dr. Angela Merkel, Dr. Anja Weisgerber und Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell (v.l.n.r.) im Schlosshof beim Überreichen eines Casteller Bocksbeutels als nachträgliches Geburtstagsgeschenk für die Kanzlerin. Hochzeit im Schloss Castell D Alexander Graf zu Castell-Castell mit seiner Tochter Gräfin Dorothea am Vorabend der Hochzeit ie einzige Tochter von Alexander Graf zu Castell-Castell, Gräfin Dorothea, heiratete am 21. September Prinz Heinrich XXIV. Reuß. Beide haben in Schweden ihre Studien abgeschlossen. Prinz Heinrich als Magister in Wirtschaft mit arabischer Zusatzausbildung und als Bachelor in Middle East Studies. Gräfin Dorothea hat den Masterabschluss in klassischer Archäologie (M.A.) und in Entrepreneurship (M.Sc.). Die kirchliche Trauung fand in Iphofen statt. Danach fuhr die Hochzeitsgesellschaft zum Casteller Schloss, dem Schloss in dem Graf Alexander als viertes Kind von Fürst und Fürstin zu CastellCastell geboren und aufgewachsen ist. Prinzessin Dorothea und Prinz Heinrich XXIV. Reuß ARD-Fernsehserie „Deutsche Dynastien“ „Die Reihe ,Deutsche Dynastien‘ präsentiert alteingesessene Familien, die die deutsche Gesellschaft nachhaltig mit gestalteten und bis heute eindrucksvoll prägen. Familien mit höchsten Ansprüchen, die sich im Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne bewegen.“ (ARD). A m 25. November wurde im Rahmen der diesjährigen ARD-Staffel „Deutsche Dynastien“ eine Folge über die Familie von Faber-Castell ausgestrahlt, der in der achten Generation Anton-Wolfgang Graf von Faber-Castell vorsteht. Neben Dreharbeiten am Firmensitz des Unternehmens in Stein bei Nürnberg, an Produktionsstätten in Brasilien und im privaten Umfeld des Grafen reiste das Kamerateam auch nach Rüdenhausen und Castell. Redakteurin Annette Baumeister machte sich auf die Spur nach den Casteller Ursprüngen und lernte dabei die verschiedenen Facetten der ebenfalls familiengeführten Unternehmen Bank – Wein – Wald des Hauses Castell kennen. Im Münchner Verlag Collection Rolf Heyne ist in diesem Jahr das Buch „Faber-Castell since 1761 – die illustrierte Geschichte einer Bleistiftdynastie“ erschienen. ISBN 978-3-89910-498-1 2 Casteller Nachrichten 43|2013 Fürst Castell-Rüdenhausen bei den Dreharbeiten zur Sendung „Deutsche Dynastien“ im Schloss Rüdenhausen Casteller Nachrichten 43|2013 3 CASTELL STEHT FÜR DIE BEWAHRUNG VON VERMÖGEN CN: Das heißt, Sie haben alle Mitarbeiter der Fürstlich Castell’schen Bank persönlich kennengelernt? CN: Trifft dieser Ansatz auch in Zeiten guter Börsenlagen auf Verständnis? Ja. Neben vielen Einzelgesprächen sind mein Vorstandskollege Klaus Vikuk und ich bei den wichtigen Themen der Bank auf Rundreisen in den Niederlassungen und Filialen unterwegs. So bieten sich immer wieder ausreichend Gelegenheiten für persönliche Kontakte. Das macht ja eine Zugegebenermaßen ist es in Zeiten, in denen der Dax stetig und kontinuierlich zu steigen scheint, immer ein wenig schwieriger zu argumentieren, dass die Renditen in der Vermögensverwaltung gut sind, aber eben nicht in den Himmel wachsen. Dennoch, es führt kein Weg daran vorbei. Die Privatbank aus – der persönliche Kontakt zu Kunden und Mitarbeitern. Dabei haben mich die fachlichen Quali- Dr. Sebastian Klein, der Vorstandsvorsitzende der Fürstlich Castell’schen Bank über Vermögensverwaltung, turbulente Finanzmärkte und das Besondere der Fürstlich Castell’schen Bank. täten, aber auch der menschliche Umgang unserer Mitarbeiter besonders beeindruckt. CN: Was sind die wichtigsten Erwartungen der Kunden an die Fürstlich Castell’sche Bank? Kunden wünschen sich eine Bank, auf die sie sich verlassen können. Sei es im Bereich der Finanzierung, bei dem der Kunde eine qualitativ hochwertige Beratung im Hinblick auf die bestmögliche Strukturierung der Finanzierung erwartet. Oder im Bereich der Anlage, in der Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen die Auswirkungen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank deutlich spüren und Antworten von unserer Bank erwarten. Casteller Nachrichten: Seit April diesen Jahres sind Sie der Vorstandsvorsitzende der Castell-Bank. Welche Eindrücke waren in den ersten Monaten für Sie ganz besonders prägend? Dr. Sebastian Klein: Da ich für die Fürstlich Castell’sche Bank bereits seit 2010 als Mitglied des Aufsichtsrates tätig war, kannte ich die Bank schon vor Beginn meiner Tätigkeit zunächst als Generalbevollmächtigter und seit April 2013 als Vorstandsvorsitzender der Bank sehr gut. Ich hatte daher schon vorab ein sehr klares Bild von den langjährigen Kundenbeziehungen und dem Leistungsangebot der Bank. Die Zielvorstel- lungen der Eigentümerfamilien konnten wir so auch in aller Ruhe zusammen besprechen. Insofern waren die neuen Eindrücke vor allem geprägt durch das Kennenlernen der Mitarbeiter und die Gespräche mit Kunden der Bank. 4 Casteller Nachrichten 43|2013 CN: Wie unterscheiden sich die Antworten der Fürstlich Castell’schen Bank von der Argumentation anderer Banken? Dr. Sebastian Klein, Jahrgang 1968, hat nach Studium und Promotion an der WHU Koblenz, seinen beruflichen Werdegang bei McKinsey & Co. begonnen, wo er mehr als vier Jahre Banken im In- und Ausland in strategischen Fragen beraten hat. Daran schlossen sich Stationen bei Sal. Oppenheim (2000-2003) und der Commerzbank AG (2003-2010) an. Bei der Commerzbank war Dr. Klein zunächst für das Private Banking Geschäft weltweit zuständig, bevor er 2005 als Sprecher der Geschäftsführung die Leitung der cominvest GmbH, des damals viertgrößten Asset Managers in Deutschland, übernahm. Neben seiner darauf folgenden Tätigkeit als Chefstratege der Bayerischen Landesbank war Dr. Klein als Aufsichtsrat seit 2010 für die Fürstlich Castell‘sche Bank tätig. In operativer Führungsverantwortung für die Bank ist er seit April 2012, zunächst als Generalbevollmächtigter und seit Anfang April 2013 als Vorstandsvorsitzender der Fürstlich Castell’schen Bank. Dr. Sebastian Klein ist verheiratet und hat eine Tochter. Wir haben als Bank eine sehr große Nähe zu unseren Kunden und kennen daher die Einstellung der Kunden, die vor allem in der Vermögensanlage schon seit fast sechs Jahren die Turbulenzen spüren, die durch die Finanz- und Wirtschaftskrise ausgelöst wurden. Der Vermögenserhalt hat in diesen Zeiten mehr denn je für die überwiegende Mehrheit unserer Kunden absolute Priorität. Das asymme- trische Risikoprofil, das dem Werterhalt mit Hilfe von Risikobegrenzung eine hohe Bedeutung einräumt, ist auf einen kontinuierlichen Wertzuwachs ausgerichtet im Gegensatz zur kurzfristigen Realisierung vermeintlich überproportionaler Erträge. aktive Risikobegrenzung ist die wichtigste Strategie, um Vermögen zu erhalten und davon ausgehend ausbauen zu können. Dies verlangt eine zeitnahe Reaktion auf die Entwicklungen an den internationalen Kapitalmärkten – eine Aufgabe, die wir gerne für unsere Kunden übernehmen. CN: Gibt es denn so etwas wie die wichtigsten Grundsätze zur erfolgreichen Anlagestrategie? Das gibt es durchaus. Wir haben sie für die Fürstlich Castell’sche Bank in den Anlagerichtlinien der Bank beschrieben und teilen diese mit unseren Kunden, denn Klarheit und Transpa- renz wird von unseren Kunden sehr geschätzt. Sie sind erwachsen aus un- serer langjährigen Erfahrung und der uns eigenen Grundhaltung. CN: Kann denn jeder Kunde der Bank davon profitieren, oder ist dies nur für die Eigentümer großer Vermögen vorgesehen? Wir haben vor gut einem Jahr die Vermögensverwaltenden Fonds eingeführt. Diese Fonds erlauben auch kleineren Vermögen den Zugang zu der konservativen, professionellen Vermögensverwaltungsexpertise unseres Hauses. Für größere Vermögen können die Vermögensverwaltenden Fonds aufgrund ihrer im Vergleich zu einer individuellen Vermögensverwaltung geringeren administrativen Belastung von Interesse sein. Casteller Nachrichten 43|2013 5 CN: Wie wurden die Vermögensverwaltenden Fonds am Markt aufgenommen? CN: Sie stellen sehr stark die Risikoorientierung im Rahmen der Vermögensverwaltung heraus? Das Interesse war bereits beim Investitionsstart groß. Innerhalb der ersten Tage Ja, denn ganz eindeutig ist die Verlustvermeidung der wesentliche Erfolgsfaktor zur Vermögenssicherung. Ich will Ihnen gerne ein Beispiel geben: Verliert eine Geldanlage 50 Prozent und das ist immer dann, wenn es zu entscheidenden Marktveränderungen kommt, nicht ausgeschlossen, müsste eine Rendite von 100 Prozent erreicht werden, um diesen Verlust wieder auszugleichen. Das zeigt, wenn auch an einem extremen Beispiel, sehr anschaulich, wie wichtig es ist, im ersten Schritt weitreichende Verluste zu vermeiden. Deshalb legen wir so viel Wert auf eine Begrenzung der Risiken. wurden knapp 20 Millionen Euro in den Vermögensverwaltenden Fonds angelegt und mittlerweile beträgt das Fondsvolumen über 50 Millionen Euro. Dies ist ein klarer Vertrauensbeweis unserer Kunden. Darauf sind wir ein Stück weit stolz, fühlen aber auch die daraus erwachsene besondere Verantwortung. CN: Inwiefern berücksichtigen die Vermögensverwaltenden Fonds individuelle Anlegerpräferenzen? DieMVermögensverwaltenden Fonds werden mit zwei unterschiedlichen Risikoprofilen angeboten. Der Kunde kann zwischen einem defensiven und einem ausgewogenen Portfolio wählen. Während das defensive Portfolio seinen Anlageschwerpunkt im Bereich der verzinslichen Wertpapiere hat und Anlagen mit höheren Risiken wie Aktien und Rohstoffe nur moderat berücksichtigt, ist im ausgewogenen Portfolio eine hälftige Anlage in Rentenpapiere und risikotragendere Anlagen möglich. Aber ich betone nochmals, beiden Fonds liegt ein risikoorientiertes und verantwortungsbewusstes Management zugrunde. Wir sehen uns in dieser Haltung auch durch die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten immer wieder bestätigt. Unsere Überzeu- gung von diesem Ansatz geht so weit, dass wir bei der individuellen Gestaltung der Gebühren für unsere Leistungen auch eine „erfolgsabhängige Vergütung“ anbieten. CN: Wie würden Sie das Besondere der Castell-Bank in einem Satz beschreiben? Unsere Stärke ist die Konzentration auf das Wesentliche – nicht alles zu tun, was möglich ist, sondern das zu tun, das wir besonders gut tun und unseren Kunden nützt. Die Leitlinien der Anlagestrategie der Fürstlich Castell’schen Bank CONSERVATIVE GRUNDAUSRICHTUNG: Vermögen bewahren. ASYMMETRISCHES CHANCE-RISIKO-PROFIL: Risiken begrenzen. STREUUNG: Klumpenrisiken vermeiden. TRANSPARENZ: Nachvollziehbarkeit sicherstellen. EFFIZIENZ: Kostenbelastung sinnvoll begrenzen. LIQUIDITÄT: Verfügbarkeit der Gelder sicherstellen. LOYALITÄT: Faire und transparente Vergütungsstruktur für unsere Leistung anbieten. Das Team der Fürstlich Castell’schen Bank in Nürnberg von links nach rechts: vorne: Birgit Dotterweich, Carmen Zwosta, Ingrid Alberter, Edith Fuchs, Jörg Hofmann, Benjamin Gruber, Thorsten Matheja, Rolf Christl, Fabiana Semaca. 2. Reihe: Georg Groscurth, Markus Iftner, Sandra Ehrmann; hintere Reihe: Wolfgang Graf zu Castell-Castell, Stefanie Schmitt, Kurt Radeck; nicht im Bild: Ralf Wille und Ute Hartmann FÜRSTLICH CASTELL’SCHE BANK IN NÜRNBERG Die Bank investiert in die Neugestaltung der Beratungsräume für vermögende Privatkunden und Firmenkunden. P rinzregentenufer 7, das Haus, in dem die Fürstlich Castell’sche Bank in Nürnberg ihren Sitz hat, wurde 1908 im Auftrag des Fabrikbesitzers Adolf Baer und seiner Ehefrau Babette im eleganten Jugendstil als Wohnhaus errichtet und zählt bis heute zu den herausragenden Beispielen dieses Baustils in Nürnberg und darüber hinaus. Die jüdischen Besitzer mussten 1933 ihren Besitz an die nationalsozialistische Gauleitung zwangsübereignen und in den darauffolgenden Kriegs- und Nachkriegsjahren sah das Haus eine große Anzahl wechselnder Bewohner. 1953 erwarb der ADAC das Haus von der mittlerweile hochbetagten Babette Baer, die in Chicago, USA, eine neue Heimat gefunden hatte und deren Kinder kein Interesse mehr am Immobilienbesitz in Nürnberg hatten. Den eleganten, zurückhaltenden Jugendstil der Räume wieder stärker zu betonen war stilgebend für den Umbau der Gebäudeteile im ersten Stock, in denen die Fürstlich Castell’sche Bank ihre Kunden empfängt. Dort ist in ruhiger Umgebung Zeit und Raum für vertrauensvolle Gespräche, um die Fragen, die den Kunden der Bank wichtig sind, zu erörtern. Das Team der Fürstlich Castell’schen Bank in Nürnberg freut sich darauf, Kunden und Interessenten in den neugestalteten Räumen der Bank herzlich willkommen zu heißen. Die genehmigte Fassadenzeichnung aus dem Jahr 1907 des Hauses im Prinzregentenufer 7 – ein Juwel des Jugendstils in Nürnberg 6 Casteller Nachrichten 43|2013 Casteller Nachrichten 43|2013 7 Philipp Kollmar wie der MainRiesling in Castell Zum rieslaner wurde Die spannende Geschichte des Casteller Weinbaus von der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg bis in den globalisierten Weinmarkt unserer Zeit. Prof. Hermann Müller, 1850–1927 Ökonomierat Dr. August Ziegler, 1885–1937 Die letzte Fuhre bei der Weinlese 1957: mit Fürst Albrecht (rechts) und Domänenamtmann Adolf Steinmann (1922–1988) in der Mitte. N ach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 lag der Weinanbau in vielen Weinbaugegenden Deutschlands brach. In Castell waren von den damaligen 10 Hektar Rebfläche nur noch wenige Hektar bestockt. Die Wiederanlage war einerseits geprägt von der Besinnung auf die Wurzeln des fränkischen Weinbaus wie z.B. dem Silvaner und andererseits von der Suche nach Rebsorten der Zukunft. Von diesen versprach man sich eine höhere Reife, ausgeprägtere Aromatik und nicht zuletzt auch eine größere Erntesicherheit. Im deutschsprachigen Weinbau gab es durch den Schweizer Rebforscher Prof. Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau seit den 1890er Jahren eine große Tradition der Rebzüchtung. Die Züchtungsnummer: NI 11-17 Albrecht Fürst zu Castell-Castell – der seit 1945 u.a. die Verantwortung für das Weingut trug – verfolgte gemeinsam mit dem damaligen Leiter des Domänenamtes, Adolf Steinmann, durch die Anpflanzung neuer Rebsorten einen erfolgreichen Wiederaufbau des Weingutes. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Hans Breider, dem Leiter der Würzburger Rebenzüchtung, wurde die Anbaueignung neuer Sorten in einem Versuchsweingarten in der Casteller Lage Hohnart getestet. Darunter befand sich auch die Rebsorte mit der Züchtungsnummer NI 11-17, die bereits 1921 von Ökonomierat Dr. August Ziegler, dem ehemaligen Leiter der Würzburger Rebzüchtung, aus Silvaner und Riesling gekreuzt worden war. 8 Casteller Nachrichten 43|2013 Prof. Dr. Hans Breider, 1908–2000 Der Name: Mainriesling Die Züchtung mit dem Namen „Mainriesling“ war schon in den 1930er Jahren im Versuchsanbau gewesen und bei Verkostungen als ein „… wundervoller, eleganter, edler Rieslingwein mit zartem Resedenbukett“ oder als „… das ist Wein“ beurteilt worden. Nach dem frühen Tod Dr. Zieglers im Jahr 1937 war der Mainriesling jedoch aus dem Blickfeld der Rebenzüchtung verschwunden und die bayerische Rebzüchtung in Würzburg blieb bis zur Übernahme der Leitung durch Dr. Breider in den späten 1940er Jahren verwaist. Die Anbauversuche des Mainrieslings wurden nach Kriegsende wieder aufgenommen und neben der Fläche in Castell, befanden sich vor allem im Randersackerer Sonnenstuhl und in der Lage Veitshöchheimer Ravensburg Versuchsweinberge. Bei seiner Verkostung erzielte der Mainriesling in den Jahren 1949 bis 1953 im Vergleich zum Riesling und Silvaner die höchsten In der Museumsscheune Weinbeurteilungen, insbesondere die Castell befindet sich ein Weine aus den besten Lagen, wie dem Bocksbeutel aus dem Jahr Casteller Hohnart, so dass der Main1953 mit Randersackerer riesling 1953 als Rebsorte in Franken Sonnenstuhl Mainriesling vom Weingut Bruno Schmitt anerkannt wurde. Casteller Nachrichten 43|2013 9 Im Schlosskeller hüten wir noch einige Rieslaner aus den letzten 50 Jahren – um sie bei besonderen Anlässen zu verkosten. Die hier ausgewählten „‘3er-Jahrgänge“ zeigen auch sehr prägnant die Entwicklung der Etikettengestaltung und die unterschiedliche Glasfarbe der Bocksbeutel. Der neue Name: Rieslaner Kontext zu den besten Rieslingen der Mosel oder des Rheingaus Damals wie heute zeichnete sich die Rebsorte durch die Edelfäule gestellt. Damit konnte der Rieslaner neben dem Silvaner das AnBotrytis Cinerea hervorgerufenen hohen Mostgewichte und ihre sehen Frankens weiter stärken und ein eigenes Profil gewinnen. hohen Säuregehalte aus. Mit diesen Eigenschaften ließen sich äußerst fruchtbetonte, süße und gleichzeitig lebendige Weine erDas Besondere: Botrytis Cinerea Ein Profil, das sich aus der Neigung ergibt, durch Edelfäule rosizeugen, die sich in den folgenden Jahren steigender Beliebtheit erfreuten. So breitete sich die Rebfläche des Mainrieslings in nierte Beeren zu bilden. Denn im Vergleich zum Riesling verfügt Castell und ganz Franken aus. der Rieslaner über eine dünnere Schale und eine frühere Reife, damit verbreitet sich die Edelfäule Botrytis Cinerea schneller und Mit dem Erfolg und der Eigenständigkeit der Rebsorte im regelmäßiger. Gleichzeitig entwickelt der Rieslaner mit zunehfränkischen Weinland entstand der Wunsch, diese durch einen mender Reife eine intensive – an tropische Früchte erinnernde – neuen Namen von seinem altehrwürdigen Verwandten, dem Aromatik. Den relativ hohen Säuregehalt balanciert die nach der Riesling, abzusetzen und zu verselbstständigen. Zur NamensfinGärung verbliebene Fruchtsüße und es entstehen konzentrierte dung trafen sich im Frühjahr 1963 neben anderen die bedeuaber dennoch frische Weine. tenden fränkischen Erzeuger wie das Würzburger Bürgerspital Heute ist der Rieslaner Teil der besonderen Identität Castells, zum Heiligen Geist, das Weingut Paul Schmitt aus Randersacker, und bildet, trotz seiner relativ kleinen Rebfläche, einen wichder staatliche Hofkeller Würzburg und natürlich das Domänentigen Bestandteil unseres Sortiments. amt Castell im Casteller Schloss ein. So erzeugen wir regelmäßig fruchtsüMan einigte sich auf einen Namen, der ße Spätlesen in der Tradition der edlen eine eigenständige Zukunft ermöglichSüßweine Deutschlands und freuen te und dabei seine Eltern Riesling und uns, in geeigneten Jahren durch strenSilvaner nicht verleugnet – den Riesges Sortieren der einzelnen Beerchen laner. Am 23. Juli 1963 wurde die ofAuslesen, Beeren- und Trockenbeefizielle Geburtsstunde des Rieslaners renauslesen zu erhalten. Diese Weine mit einer feierlichen Weinprobe in den stehen zwar aktuell nicht im Fokus Weinstuben der Würzburger Hofkellerei des deutschen und weltweiten Weinbegangen, die sich diesen Sommer zum marktes, wir sind allerdings überzeugt, fünfzigsten Mal jährte. dass diese für Deutschland einzigartige Die sechziger und siebziger Jahre Tradition in Zukunft wieder mehr Liebmit ihrem für restsüße Weine offenen haber finden wird. Gerade der erwaWeingeschmack führten zu einer weitechende Weinmarkt in Asien mit seinen ren Ausbreitung der Rieslanerflächen, eigenen kulinarischen Gewohnheiten wobei der Schwerpunkt der Weine stets zeigt ein großes Interesse an Weinen im Bereich der edelsüßen Weine mit mit ausdrucksvoller Frucht, feiner Süße den Prädikaten Spätlese, Auslese, Beeund lebendiger Säure. Daher freuen wir renauslese und Trockenbeerenauslese uns auf die nächsten 50 Jahre Rieslaner lag. So etablierte sich der Rieslaner in in Castell. den Weinführern als die dem Riesling ebenbürtig bezeichnete Rebsorte Frankens. Vor allem die Weine aus RandersDer Autor Philipp Kollmar ist seit 2005 Verkaufsacker und Castell wurden immer wieder Auch nach 50 Jahren ist der Rieslaner leiter im Fürstlich Castell’schen Domänenamt und seit 2009 stellv. Weingutsleiter. besonders hervorgehoben und in den fester Bestandteil des Casteller Sortiments. 10 Casteller Nachrichten 43|2013 Casteller Nachrichten 43|2013 11 Als er ein kleiner Bub war, rollte er immer eine Zeitung und spielte damit Trompete. Sein Vater nannte ihn deshalb „Jazz“. Die Musikinstrumente änderten sich im Lauf der Jahrzehnte, der Spitzname blieb. „Jazz“, das ist Rupert Friedrich, fünftgeborener Sohn von Fürst und Fürstin Siegfried zu Castell-Rüdenhausen. Rupert Graf zu Castell-Rüdenhausen Rupert Graf zu Castell-Rüdenhausen mit seiner Frau Gräfin Alexandra vor ihrem Haus in Abtswind unweit von Rüdenhausen im Sommer 2013. Das Leben treibt die buntesten Blüten Im Schloss geboren Am 25. September 1954 kam ich in Rüdenhausen, wie meine älteren Geschwister, als Hausgeburt im Schloss Rüdenhausen auf die Welt. Zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen zählen die Jagdausflüge mit meinem Vater, Fürst Siegfried. Ich war auch oft mit meinem leider 2010 verstorbenen Bruder Christian zusammen, solange bis er nach Windsbach ins Internat kam. Später „erwischte“ es auch mich. Beim Großvater Wir fuhren immer alle in einem Auto die weite Strecke ins Salzburger Land und meine Mutter, Irene geb. Gräfin zu Solms-Laubach, packte schon direkt nachdem wir aus dem Schlosstor in Rüdenhausen gefahren waren, die Vesperbrote aus. Das Anwesen meines Großvaters mütterlicherseits in Steinwänd war für uns Rüdenhäuser und Solmser Vettern und Cousinen ein beliebter Ferientreffpunkt. Schule und Internat Weil meine Aktivitäten sich nicht nur auf die Schule beschränkten, waren die Zeugnisse entsprechend. So musste auch ich ins Internat. Erst nach Altensteig in Baden-Württemberg, dann in das Frankenlandschulheim Schloss Gaibach. Lustiger als die Schule waren die Reisen nach Steinwänd. Berufliche Laufbahn Nach der Schule begann ich meine Ausbildung beim Bundesgrenzschutz in Oerlenbach (s. Kasten Seite 14). Nach acht Jahren beim Bundesgrenzschutz absolvierte ich eine Ausbildung bei der Polizei und seit 1988 arbeite ich im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Graf Rupert mit seinem Portrait als 16-jähriger von F. Wagner aus dem Jahr 1970. 12 Casteller Nachrichten 43|2013 Casteller Nachrichten 43|2013 13 Meine Zeit beim Bundesgrenzschutz Von Juni 1975 bis April 1976 war mein Einsatz im Krisengebiet Libanon zum Schutz der deutschen Botschaft in Beirut, unter gefährlichen Arbeits- und Lebensbedingungen. Die Zeit dort ist mir in Erinnerung, als wäre es gestern gewesen. Die Deutsche Botschaft geriet unter Beschuss und ich fotografierte nach dem Bombenangriff. Dabei wurde ich von Palästinensern beobachtet – sie entführten mich und nahmen mich als Geisel. Foto: Karl Anton Koenigs Bombenangriff auf Beirut, den ich von dem Fenster meines Hotelzimmers aus fotografiert habe. Meine Kinder Philipp, Leopold, Sophia und Gloria Im Jahr 1972 lernte ich meine erste Frau Alexandra geb. Gräfin von Werthern-Beichlingen bei einem Faschingsfest im Schloss Rüdenhausen kennen. 1979 heirateten wir, kurz danach kam unser erster Sohn Philipp (*1979) zur Welt. Wir wohnten in Gerolzhofen. Leopold (*1981), Sophia (*1983 †1987) und Gloria (*1987) wurden geboren. Philipp 2. Hochzeit 2004 Im Juni 2004 heiratete ich zum 2. Mal: Alexandra geborene von Unger kommt aus Essingen bei Aalen, arbeitet in Esslingen als stellvertretende Redaktionsleiterin bei der BILD-Zeitung in Stuttgart. Anderthalb Tage war ich gefangen. Mit einen Sack über dem Kopf wurde ich in verschiedene Palästinenserlager gebracht. Erst durch den Einsatz des damaligen deutschen Botschafters Rüdiger von Pachelbel kam ich wieder frei. Von 1978 bis 1981 war ich in den deutschen Botschaften in Paris und Amsterdam eingesetzt. Die Familie bei der Hochzeit meines Neffen Georg Prinz von Preußen mit Sophie Prinzessin von Isenburg, 2011, v. l.n.r.: Gloria, Sandi, Leopold und Philipp. Die Kinder heute Im Dorotheenhof sehen wir auch regelmäßig Leopold, der im nahegelegenen Aalen bei Mercedes Benz beschäftigt ist. Philipp, der in Baden-Baden im Klambt-Verlag ein Volontariat absolviert hat, wohnt jetzt in Düsseldorf und geht in seiner weiteren Ausbildung zum Altenpfleger auf. Gloria lebte einige Zeit mit ihrer Mutter in Spanien und zog dann nach Düsseldorf, wo sie mehrere Jahre als Assistentin der Geschäftsführung bei Brune Immobilien tätig war. Seit April diesen Jahres wohnt Gloria in Frankfurt/Main. Leopold bei einer BILD-Party in Stuttgart mit Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG Für meinen Einsatz im Libanon wurde ich mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet. Neben Abtswind haben wir auch im Dorotheenhof (Abbildung rechts) ein Zuhause. Sophia Eines der Fotos weswegen ich in Beirut entführt und in Geiselhaft genommen wurde. 14 Casteller Nachrichten 43|2013 Gloria Die Jahre in Gerolzhofen waren für uns nicht leicht, da Sophia an einer zu spät erkannten Hirnhautentzündung erkrankte. Als Sophia vier Jahre alt war, zogen wir in ein Haus nach Abtswind. Kurz darauf starb sie. Unterwegs zwischen drei Wohnorten Wir führen eine glückliche Wochenendehe, die sowohl das Telefon als auch den Tacho zum Glühen bringt. Zwischen Esslingen und Abtswind liegen 180 Kilometer, da ist man oft wie ein Fernfahrer unterwegs. Mal verbringen wir das Wochenende im Esslinger Raum, mal in Abtswind und zwischendurch treffen wir uns auf halber Strecke im Dorotheenhof, dem Besitz meiner Schwiegereltern, wo wir auch eine Wohnung haben. Casteller Nachrichten 43|2013 15 Mit Ernst Mosch (Mitte) und meinem Bruder Karli (links). Aus dem kleinen Trompeter von einst wurde ein 1,96 m großer Schlagzeuger Im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld werde ich meinem früheren Spitznamen „Jazz“ gerecht. Dort spiele ich in der Werkkapelle, zwar nicht Trompete aber Schlagzeug. Überhaupt, die Musik spielt in meinem Leben eine große Rolle. Oft bin ich mit meinem Bruder Karli auf Blasmusik-Konzerten. Zu meiner Freude früher oft bei Live-Auftritten des unvergessenen Ernst Mosch, den ich persönlich auch sehr gut kannte. 2008, zu meinem 54. Geburtstag (Jahrgang 1954), erfuhr ich eine ganz besondere Ehre. Freund und Musiker Jürgen Bermanseder komponierte für die doppelte 54 einen Marsch für mich – er heißt „54er Graf Rupert Marsch“. Im nächsten Jahr werde ich 60 Jahre – mal sehen, was das Leben noch mit mir vorhat. In Rüdenhausen: Landwirtschaftsmeister Mathias Stöcker (links) und Betriebsleiter Rudolf Falkenstein bewirtschaften die Meiereien in Castell und Rüdenhausen Johann Michel 25 Jahre gemeinsame Bewirtschaftung der Meiereien Castell und Rüdenhausen Warum? Um das zu erklären, muss man einen Blick zurückwerfen. N ach Ende des Zweiten Weltkrieges, 1945, war die landwirtschaftliche Fläche der beiden Linien Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen wesentlich größer als heute und weit über Franken verstreut. Durch die staatliche Bodenreform in den 1950er Jahren mussten davon 400 ha gegen Entschädigung abgegeben werden. Land zwischen Urspringen und Lisberg wurde zur Ansiedlung von Flüchtlingsbauern weitergegeben. Die Flächen um Castell und Rüdenhausen wurden dagegen behalten. Übrig blieben für Castell und Rüdenhausen jeweils noch ca. 160 ha landwirtschaftliche Flächen, die zum einen selbst bewirtschaftet und zum anderen an viele kleinere Landwirte verpachtet wurden. Am Schlagzeug mit meinen Bläserkollegen der Werkkapelle KKW Grafenrheinfeld unter der Leitung von Thomas Fürst (rechts). 16 Casteller Nachrichten 43|2013 zu ernähren und durch die Flächenstilllegung sollte zudem eine Überschussproduktion an Lebensmitteln abgebaut werden. Die fortschreitende Globalisierung der Märkte und die Einführung billiger Lebensmittel drückte die Erzeugerpreise immer mehr. Viele deutsche Industrieexporte wurden mit Agrarprodukten bezahlt. Für die Landwirtschaft wurde es kontinuierlich wirtschaftlich schwieriger. Die Folge war ein Abbau von Beschäftigten, deren fehlende Arbeitskraft man durch einen höheren Einsatz an Maschinenkraft ausglich. Mit der sich ständig weiterentwickelnden Technik konnten und können immer größere Flächen mit immer geringerer menschlicher Arbeitskraft bewältigt werden. Nun kommen wir zur Anfangsfrage: Flurbereinigung Warum eine gemeinsame Bewirtschaftung? In den 1960er Jahren kam die FlurbereiniUm unsere Betriebe gesund zu erhalten, war gung. Aus vielen kleineren Flächen, manchZum Autor: Bis zu seinem Ruhestand 2000 war Landwirtschaftsmeister Johann die gemeinsame Bewirtschaftung unumgängmal unter einem Hektar, wurden Feldstücke Michel 20 Jahre als Leiter der Fürstlichen lich. Vor der Zusammenlegung 1988 hatten bis zu 20 ha. Die einst verpachteten Flächen Meiereien tätig. die beiden Castell’schen landwirtschaftwurden jetzt selbst bewirtschaftet und so lichen Betriebe zusammen ca. 320 ha, acht entstand in Castell und Rüdenhausen je ein Schlepper mit insgesamt 875 PS und sieben Arbeitskräfte. Heute Betrieb mit ca. 150 ha. Für die damalige Zeit eine wirtschaftlich bewirtschaften wir 420 ha mit drei Schleppern mit 540 PS und vertretbare Betriebsgröße, auch wenn im Steigerwald keine so zwei Arbeitskräften. guten Bodenverhältnisse herrschen. Unsere landwirtschaftlichen Flächen müssen wirtschaftlich Die EU Agrarpolitik brachte in den nächsten Jahren niedgeführt und erhalten werden, um nicht als Verlustpunkt im gerigere Erzeugerpreise. Als Ersatz kamen die Flächenprämien, samten Castell-Unternehmen zu stehen und um unsere Kulturdie allerdings keinen ausreichenden Ausgleich schafften. Ziel all landschaft weiter erhalten und pflegen zu können. dieser politischen Maßnahmen war es, die Bevölkerung billiger Casteller Nachrichten 43|2013 17 Die Bayerische Staatsmedaille für Verdienste für die Umwelt … … wurde am 22. März vom bayerischen Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Dr. Marcel Huber MdL an Johann-Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen und Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell überreicht. Im Wortlaut die Laudatio von Dr. Huber: „Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell und Johann-Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen engagieren sich seit vielen Jahren für eine ökonomische und ökologische Waldbewirtschaftung. Auf einer Fläche von insgesamt knapp 5000 Hektar setzen sich die beiden Fürstenhäuser Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen für eine naturnahe, standortgerechte Bewirtschaftung der Wälder ein. Besonders markante Altbäume werden als „Methusalems" belassen und sind so für jedermann erlebbare Zeugnisse des Wachsens, Alterns und Zerfallens in der Natur. Bei der Pflege der Wegeränder wird auf die Blühzeiten der Bodenvegetation Rücksicht genommen. So entstehen besonders wertvolle Biotope für zahlreiche Insekten- und Schmetterlingsarten. Die Vielfalt des Casteller Waldes: jung und alt, Nadel und Laub, schlagreif und abgestorben Bei der Verleihung im Münchner Ministerium: Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell, Staatsminister Dr. Marcel Huber und Johann-Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen (v.l.) Auch die waldgesetzliche Vorgabe „Wald vor Wild" wird konsequent und effizient umgesetzt. Die Jagdpraxis zeichnet sich unter anderem durch eine vorbildliche Jagdorganisation, die Anwendung effizienter Jagdmethoden und eine wegweisende Wildbretbehandlung und -verwertung aus. Mit Ihrem Konzept verbinden Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell und Johann-Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen vorbildlich Ökonomie und Ökologie bei der Waldbewirtschaftung und stellen damit eine umfassende Nachhaltigkeit sicher.“ 18 Casteller Nachrichten 43|2013 Biotop im Revier Breitenlohe mit Fürst JohannFriedrich und den Mitarbeitern der Forstabteilung Ein sogenannter „Methusalem“, Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten Die „Waldler“ freuen sich über die staatliche Anerkennung ihrer Arbeit. Hintere Reihe von links nach rechts: Johann-Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen, Konrad Ring, Richard Winkler, Helmut Ebert, Krystof Podwyszynski, Ludwig Dürr, Ludwig Neeb (Leiter der Fürstlich Castell’schen Forstabteilung) und Tomasz Gregorczyk; Vordere Reihe von links nach rechts: Maria Fürstin zu Castell-Rüdenhausen, Jochen Schenk, Dr. Jörg Summa, Christian Lindner, Franz Müller, Georg Rebhan-Müller und Michal Gregorczyk. Es fehlen auf dem Bild: Rainer Bräunig und Wolf-Jörg Hornung Casteller Nachrichten 43|2013 19 Der Autor Domänenrat Karl-Heinz Rebitzer (rechts) und Friedrich Graf zu Solms-Laubach im Weinstall Karl-Heinz Rebitzer Vom Pferdestall zum Weinstall 1963 – es war die Zeit des „Wirtschaftswunders“, der Wein rückte immer mehr in den Mittelpunkt und der Weintourismus begann als kleines Pflänzlein zu wachsen. Franken und seine Weinorte waren im Aufbau und Castell war sehr frühzeitig dabei! Es waren die ersten Schritte der „Heckenwirtschaften“ oder wie man heute sagt „zu Gast beim Winzer“ oder auch „die Reise zum Wein“. 1963 – es war die Zeit, in der Zuhause gegessen wurde, vielleicht am Wochenende oder zu einem Familienfest das Gasthaus aufgesucht wurde. Einfach so unter der Woche zum Essen oder Weintrinken zu gehen, war nicht üblich. Es war die Zeit, als das Fürstlich Castell’sche Domänenamt Vorreiter für die Neupflanzung und die Neugestaltung der Weinberge war und auf neue Vermarktungswege setzte. Warum der Name Weinstall Die Probierstube im Schloss wurde zu klein und so reifte der Gedanke, in unmittelbarer Nähe des Domänenamtes einen neuen Präsentationsort für die Casteller Weine zu schaffen. Beim Umbau des Pferdestalls zum Weinlokal blieben die Pferdeboxen als gestalterisches Element erhalten. Fürst Albrecht (links) beim Ausritt mit seinen Kindern, um 1966 20 Casteller Nachrichten 43|2013 Es sollte ein geselliger Ort werden für Weinfreunde und Gäste aus der Region sowie für Durchreisende, verbunden mit einer guten fränkischen Küche. Welches Gebäude kam in Frage: der alte Pferdestall des Schlosses. So zogen die Pferde Emma, Minos, Wienerin und Seggie zusammen mit den Ponys in ein neues Domizil im Schlossgarten und der Stall wurde 1963 zur Weinstube umgebaut. Somit erklärt sich der Name „Weinstall“ von selbst. Die fränkische Tageszeitung Main-Post von 1963 titelt: „Der ,Weinstall‘ in Castell als neue Stätte fränkischer Gemütlichkeit zum 1. März eröffnet“. Und weiter schreibt sie: „Der Weinstall mit ,nobler Atmosphäre‘ – was aber nicht heißen soll, dass hier Entwurfszeichnung für den Ausleger, Wein- und Speisekarte aus dem Jahr 1963, Anzeigenentwurf mit dem damaligen Logo – ein Bocksbeutel eingerahmt von Pferden ein exklusives Lokal nur für exklusive Gäste errichtet wurde. Speise- und Weinkarte sind für jeden Geldbeutel ausgestattet. Albrecht Fürst zu Castell-Castell sagte ausdrücklich, als er den architektonisch veredelten Stall der Presse zeigte: ,Hier ist jeder Gast willkommen!‘“ Um mehr über die Anfänge zu erfahren, traf ich mich mit Friedrich Graf zu Solms-Laubach, dem Bruder der verstorbenen Irene Fürstin zu Castell-Rüdenhausen, im benachbarten Rüdenhausen zu Hause und erster Weinstall-Wirt. Graf Solms wohnte 1963 frisch verheiratet in Castell, hatte in Heidelberg eine Ausbildung zum Hotelkaufmann bei Steigenberger absolviert und in England Berufserfahrung gesammelt. Der erste Weinstall-Wirt erzählt „In Castell war ich zuerst in der Verwaltung angestellt, bevor man mir die Aufgabe des Wirtes für den neuen Weinstall ,aufgetragen‘ hat. Mit grüner Weste und roter Schürze bekleidet stand ich nun im alten Pferdestall mit einem sehr unangenehmen Vertrag! Ich hatte als Verdienst nur zehn Prozent Beteiligung vom Weinumsatz. Zudem war alles vorgeschrieben – kein Bier durfte ausgeschenkt werden usw. Es gab auch viele ,Berater‘: wie man was machen muss, was man unbedingt anbieten muss, was zu teuer und was zu billig ist!“ Dennoch erinnert sich Graf Solms gerne an seine Zeit als Weinstall-Wirt: „Es war schon was Besonderes, die Eröffnung vom Weinstall. Er wurde Treffpunkt für Geschäftsleute auf Durchreise, aber auch für die jungen Casteller Bürger. Einer hat immer sein Bier mitgebracht und jeder Gast hatte so seinen eigenen Weinstall-Tag – man wusste immer, wer wann kommt.“ Der 1er, 2er, 3er und 4er Schoppen Graf Solms weiter: „Das Konzept war einfach – es gab vier Schoppen (0,25 l) auf der Karte: den 1er, den 2er, den 3er und den 4er, die sich je nach Qualität und Preis unterschieden! Ihnen waren vier verschiedene Römer zugeordnet, so dass die Bedienung den Wein leicht auseinander halten konnte.“ Das Angebot der Speisen und Weine wechselte in den Jahrzehnten entsprechend dem Zeitgeist oder auch der Vorliebe der nachfolgenden Pächter. Im 2003 neu gestalteten Weinstall v.l.n.r.: Veronika Widmann, Friedrich Graf zu Solms-Laubach, Karl-Heinz Rebitzer und Michael Kiepert Nach 40 Jahren bekommt der Weinstall ein neues Gesicht 2003 konnten wir das Architektenbüro Nikolay aus Stuttgart gewinnen. Zusammen mit Erbgraf Ferdinand, seiner Frau Erbgräfin Gabrielle und mir fand sich ein kreatives Team zusammen, um dem Weinstall ein zeitgemäßes Gesicht zu geben. Der stärkeren Nachfrage nach Weinmenüs, dem Bild vom „Neuen Franken“, der Veränderung der Weinstile und dem steigenden Weintourismus wurde damit Rechnung getragen. Es entstand ein „Weinstall mit Weinstyle“ oder wie unsere Fürstin Marie-Louise zu sagen pflegt: „Der Weinstall ist jetzt ein Feinstall.“ 2013 – im 50igsten Jahr seines Bestehens ist im Weinstall der „Wirt“ am Herd Veronika Widmann und am Gast Michael Kiepert. Beide sind der regionalen Küche sehr zugetan. Das Angebot der Küche reicht von einer herzhaften Vesper oder einer regionalen Käseplatte bis hin zum Menü mit Weinbegleitung. Von der einstigen Idee sind nicht nur die Pferdeboxen, die heute noch zu erkennen sind, übrig geblieben. Damals wie heute gilt: „Hier ist jeder Gast willkommen!“ Casteller Nachrichten 43|2013 21 10-jähriges Dienstjubiläum Kathrin Dusel, Bank Würzburg, 1.1. Helene Kunkel, Bank Lohr, 15.2. Michael Bayer, Bank Würzburg,1.9. Christine Graber, Bank Volkach, 1.9. Verena Hemm, Bank Würzburg, 1.9. Jasmin Reinhart, Bank Würzburg, 1.9. Ralf Wille, Bank München, 1.9. Birgit Dotterweich, Bank Würzburg, 1.10. 20-jähriges Dienstjubiläum Beate Dresel, Domänenamt Castell, 1.3. Anette Kern, Bank Würzburg, 1.4. Sibylle Lang, Bank Würzburg, 1.4. Barbara Hügelschäffer, Domänenamt Castell, 14.4. Gertrud Noeth, Bank Würzburg, 14.06. Sandra Niersberger, Bank Scheinfeld, 1.9. Dieter Seubert, Bank Würzburg, 1.9. Heike Schneider, Domänenamt Castell, 13.9. Georg Groscurth, Bank München, 1.10. Irene Edelthalhammer, Schloss Castell, 1.11. PERSONALIEN 2013 der Fürstlich Castell’schen Unternehmen 25-jähriges Dienstjubiläum Petra Lang, Bank Würzburg, 1.3. Sabine Blass, Bank Markt Einersheim, 1.4. Theresia Finkwitz, Bank Würzburg, 22.8. Sylvia Reuss, Bank Würzburg,1.9. Michael Schwingenstein, Castell-Versicherungs-Dienst, 1.9. Mittelpunkt und Höhepunkt wie eines jeden Casteller Betriebstreffens waren wieder die Ehrungen der Jubilare. Dieses Mal konnten die Dienstherren elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würdigen, die seit dem letzten Betriebstreffen 2011 ihr 25-jähriges oder 40-jähriges Dienstjubiläum begehen konnten. Nach der Ehrung (v.l.n.r): Johann-Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen, Ernst Zipperer, Benno Gehring, Lieselotte Kneitz, Hans Alfred Hartmann, Ursula Schuster, Wolfgang Graf zu CastellCastell, Petra Lang, Martin Bergmann, Sabine Blaß, Reinhard Firnbach, Hermine Czeschka und Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell F Um eine Verbindung zwischen kurzen und langen Dienstzeiten herzustellen, hatten zwei Vertreterinnen der „jungen“ Casteller die Aufgabe übernommen, die Jubilare mit 25 Dienstjahren in einem Interview vorzustellen. Katharina Heilmann (2.v.l.), die kurz vorher mit der mündlichen Prüfung ihre Ausbildungszeit zur Bankkauffrau bereits nach zwei Jahren beendet hatte und Jasmin Engelhard (l.), die im Verbundstudium neben der Ausbildung zur Bankkauffrau die Fachhochschule besucht, stellten interessante Fragen, die die Jubilare schlagfertig beantworteten. Personalleiter Robert Hambitzer (4.v.l.) bringt die jungen und „alten“ Casteller zusammen. 22 Casteller Nachrichten 43|2013 ast 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Pensionäre und deren Familienmitglieder sind am 6. Juli in den Schlosspark in Castell zum traditionellen Betriebstreffen zusammengekommen. Alte Kontakte über Abteilungen und Betriebsteile hinweg wurden gepflegt, neue Kolleginnen und Kollegen sowie Mitarbeiter anderer Betriebsteile kennengelernt und neue Verbindungen über den eigenen Aufgabenbereich hinweg geknüpft. Die Kinder fühlten sich auf der großen Koppel wohl, auf der für sie ein abwechslungsreiches Programm mit Kletteraktivitäten, Geschicklichkeitsspielen, einem Fußballparcours und einer Sommerbiathlon-Infrarot-Schießanlage aufgebaut waren. Diese wurden zur Freude der Eltern eifrig genutzt (s. Rückseite). Wir trauern um Adolf Land, * 29.12.1936 – † 10.2. leistete 34 Jahre treue Dienste als Waldarbeiter im Forstrevier Breitenlohe. Im Alter von 24 Jahren am 1. Oktober 1960 begann seine Arbeit in der Waldwirtschaft. 1975 legte er die Forstwirtprüfung ab. Adolf Land zeichnete sich durch seinen Fleiß, seine Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und sein Verständnis für die Natur aus. Es lag ihm immer am Herzen, jungen Kollegen die Sprache der Natur weiterzugeben. Stefan Weingärtner, * 24.6.1922 – † 4.3. trat am 1. Dezember 1962 als Waldarbeiter im Forstrevier Friedrichsberg ein und war dort 25 Jahre beschäftigt, bevor er am 1. Juni 1987 in Rente ging. Stefan Weingärtner war etwas besonderes. Seine sympathische und humorvolle Art war wohl geprägt von seiner Heimat Siebenbürgen. Er war bei seinen Kollegen beliebt und sehr fleißig. IMPRESSUM 30-jähriges Dienstjubiläum Karl Münich, Domänenamt Castell, 3.1. Tobias Stark, Bank Würzburg, 1.3. Stefan Mende, Bank Würzburg, 1.9. Kurt Radeck, Bank Nürnberg, 1.9. Michael Depner, Domänenamt Castell, 7.10. Franz Müller, Forst, 16.10. Michaela Färber, Bank Würzburg/Kitzingen, 24.10. 50. Geburtstag Johannes Schösser, Bank Scheinfeld, 12.2. Klaus Rappert, Bank Würzburg, 21.2. Reinhard Firnbach, Domänenamt Castell, 1.3. Reinhold Rathß, Domänenamt Castell, 17.4. Inge Koch, Domänenamt Castell, 14.6. Sibylle Dittrich, Bank Lohr, 2.7. Barbara Hügelschäffer, Domänenamt Castell, 24.8. Silvia Haefner, Bank Heilbronn, 18.10. Manfred Paul, Domänenamt Castell, 19.10. 60. Geburtstag Barbara Hoegner, Bank Würzburg, 11.2. Werner Knorr, 6.5. Hans-Alfred Hartmann, Bank Gerolzhofen, 5.6. 65. Geburtstag Johann-Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen, 27.1. Franz Schaller, * 31.1.1928 – † 25.4. begann seine Tätigkeit am 25. April 1949 als Forstgehilfe in der damaligen Forstverwaltung. In den nachfolgenden 42 Jahren leistete er treue Dienste als Forstwart, Forstverwalter und zuletzt als Fürstlich Castell’scher Oberförster in den Revieren Breitenlohe und Friedrichsberg. Sein Wirken führte zur damaligen Zeit zur Steigerung des Ansehens und zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Waldes. Auch heute finden sich noch Spuren seiner Arbeit in den Revieren. Fürst Johann-Friedrich erinnert sich: „Herr Schaller hat mir immer wieder erzählt, dass er am liebsten Banker geworden wäre. Seine Vorliebe für Zahlen war allerdings beeindruckend. Ich habe dies am eigenen Leib verspürt, als er von meinen Eltern den Auftrag bekam, meinem Bruder und mir das Bruchrechnen beizubringen. Er tat dies in einer Art und Weise, die wirklich beeindruckend war.“ Ulrike Gimperlein, Kanzlei Castell, 13.7. Martha Sendner, 28.11. Edmund Baumüller, Bank Scheinfeld, 3.12. Irene Köhler, 27.12. 70. Geburtstag Helma Ditsch, 17.1. Helmut Freier, 20.4 Hans Glück, 3.5 Lieselotte Roth, 8.11 75. Geburtstag Friedrich Scheitacker, 4.1. Else Liedtke, 9.1. Eduard Krammer, 25.2 Hans Seidel, 3.5. Karl-Heinz Lützner, 9.6. Manfred Popp, 23.6. Helmut Bock, 21.8. Emilie Lande, 31.12. 80. Geburtstag Ludwig Nagel, 26.2. 85. Geburtstag Josef Wiedemann, 2.1. Franz Schaller, 31.1. Klara Seitz, 24.2. Käthe Müller, 4.8. Wilhelm Holzberger, * 26.3.1932 – † 12.5. war von 1953 bis zu seinem Ruhestand 1990 über 37 Jahre Waldfacharbeiter in der Fürstlich Castell’schen Forstabteilung. Sein Stammrevier Oberrimbach war zugleich sein Heimatort. Er war Rottenführer einer Waldarbeiterrotte und als Motorsägenführer trug er besondere Verantwortung. Wenn Not am Mann war, half er auch im Weingut aus, z.B. bei der Anlage mancher Weinberge oder auch bei der Weinlese. Oftmals unterstützt von seiner Ehefrau. Seine ehemaligen Kollegen erinnern sich an Wilhelm Holzberger als an einen ruhigen, fleißigen und stets verlässlichen Kameraden, immer pünktlich und bei allen angesehen. Herausgeber: Fürstlich Castell’sche Kanzlei, Rathausplatz 1, 97355 Castell, Telefon 09325 601-0, Fax 09325 601-26 Verantwortlich für Inhalt und Gestaltung: Maria Fürstin zu Castell-Rüdenhausen, Gabrielle Erbgräfin zu Castell-Castell, Pia Vogel Layout: Pia Vogel, VOGELSOLUTIONS.COM, Wiesentheid Fotos: Marie-Louise Fürstin zu Castell-Castell (1), Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen (1), Rupert Graf zu Castell-Rüdenhausen (2), Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (1), Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (2), Robert Brembeck (2), Erich Dees (1), Fürstlich Castell’sche Bank (7), Fürstlich Castell’sches Domänenamt (2), Hochschule Geisenheim (1), Rafael Herlich (3), Karl Anton Koenigs (1), Pia Vogel (36), privat (6) Casteller Nachrichten 43|2013 23 Impressionen vom Betriebstreffen 2013 24 Casteller Nachrichten 43|2013