Nur noch einen Biss - Successful

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Nur noch einen Biss - Successful
„Nur noch einen Biss …….!“ Kurzzeitsessions
Alles begann damit das meine Frau im Herbst für ca. 5 – 6 Wochen in Kur fahren sollte,
„na super“ dachte ich da „sooooo viel Zeit fischen zu gehen …..“ aber Moment da war
doch noch was …. Oha ja hätte ich ja bald vor lauter Euphorie fast vergessen.
Ich schwelgte schon in Gedanke an welchem Gewässer ich mich den die ganzen Tage so
austoben könnte als mich meine beiden Gewissen erbarmungslos wieder aus meiner
kleinen Traumwelt raus kickten „Super Papa …. fällt ja genau in die Herbstferien … und
was machen wir?“.
Äh jaaaaaa … da hab ich doch glatt meine Kids vergessen vor lauter Angelei im Kopf „ja
was machen wir … und Angeln ade!!!!“.
Jetzt hatte ich natürlich ein kleines Problemchen, wie bekam ich all die Dinge die eine
Mutter und Hausfrau so Täglich leisten muss mit meinen geplanten Angeltechnischen
Aktivitäten unter eine Mütze?
Es blieb nicht wirklich viel Zeit übrig, da ich nicht so sonderlich konform mit den
Hauswirtschaftlichen Arbeiten bin wie z.B. bügeln und waschen brauchte ich eigentlich
schon fast die ganzen beiden Wochen der Herbstferien um mich erst mal, wie sagt man so
schön, „Einzuarbeiten“!
In der Ferienzeit war nicht wirklich viel Zeit zum fischen da meine Kids ihren Vater doch
gut in Anspruch nahmen, es ist halt nicht ganz so einfach eine treu sorgende Mutter zu
ersetzen, ergo ging erst mal alles etwas langsamer oder funktionierten nicht ganz so
flüssig wie bei Mama.
„Boha“ dachte ich mir „wenn das so weitergeht is mit angeln Essig …“ aber einen kleinen
Lichtblick hatte ich ja noch, die Schule!
Ihr glaubt gar nicht wie ich mich auf die Wiederaufnahme der schulischen Aktivitäten
meiner Kinder freute, da hätte ich ja morgens Zeit, das war die Lösung!
Also die Stundenpläne der beiden gecheckt und siehe da sie hatten sogar dreimal die
Woche bis 16:00 Uhr, na supi da geht doch wieder die Sonne auf!
Also ab in den Keller die Klamotten für die bevorstehenden „Kurzsessions“ gepackt. Als
ich jedoch vor meinem ganzen gepackten Tackel stand musste ich erst mal kurz in mich
gehen „wie war das noch mal … Damals als du nur mit zwei Ruten und n’em
Kescher ….?“.
Oh Mann das war effektiv zu viel Gerödel, das muss auch anders gehen, also fangen wir
mal an einige Dinge zu reduzieren. Das Rodpod wurde erst mal gegen zwei Banksticks
getauscht und anstatt des Trollys muss ein kleiner Carryall ausreichen, eine Liege brauch
ich auch nicht weil ich will ja aktiv Angeln und nicht am Wasser pennen.
So zog sich das durch wie ein roter Faden. Am Ende hab ich es dann doch geschafft, mit
nur einem Futteral, Stuhl und einer Tasche plus Abhakmatte / Wiegeschlingen
Kombination wollte ich unseren schuppigen Freunden für die nächsten vier Wochen
allmorgendlich auf die Pelle rücken.
Das Problem hätten wir dann endlich gelöst, jetzt kommt nur noch die Futterfrage! Was
soll den zum Einsatz kommen, schauen wir doch mal was unsere Vorräte aus der
Kühltruhe noch so alles hergeben. Gesagt getan, ab in den Keller die Truhe aufgerissen
und „Schei …..!!!!!
„Ne ne ne …. Da is ja bald garnix mehr drinne!“ alle meine mühsam selbst gerollten
Murmeln hatte ich bei den letzten Sessions schon verheizt, somit befanden sich nur noch
ein paar klägliche Reste in diversen Tütchen in der Truhe. „Mann jetzt auch noch rollen,
wann soll ich das denn noch machen …!“.
Also ab in die Karre und flugs zu meinem Baitdealer um meine Bestände aufzufrischen.
Bei Christian aufgeschlagen erst mal die Kaffeemaschine belagert, dann den langhaarigen
Aushilfsverkäufer geärgert, und die Regale um einige Zutaten erleichtert ging’s wieder ab
nach Hause.
Es sollten Fischmurmeln gerollt werden,
deshalb viel meine Wahl auf den „Pazifik Fisch
Mix“ den ich mit einem Orangenflavour und
etwas Sweetner abrollen wollte. Um dem Boilie
noch eine etwas strengere Note zu verleihen
sollten auch noch ca. 3 – 5% Shrimppaste vom
Chinamann mit in den Mix.
Da ich meine ganzen Utensilien zur
Boilieherstellung auf meinem Speicher lagere
hatte mein Sohn natürlich den raten schon
gerochen als ich mich mit dem ganzen Rummel
verkrümeln wollte. „Papa gehst du Boilies
machen ….“ kam es noch hinter mir her, und
das Chaos mit Namen Simon verfolgte mich.
Trotz Handicap schaffte ich es dann doch noch 7kg feinster Fischmurmeln zu rollen die so
verführerisch nach Orangenkeksen dufteten, meinte zumindest mein Sohnemann, den ich
gerade noch davon abhalten konnte sich eine der Murmeln in den Mund zu stecken.
Den Punkt hätten wir auch schon mal erledigt, jetzt kam nur noch die Frage welches
Gewässer ich befischen sollte, da ich ja nicht viel Zeit hatte wollte ich natürlich auch nicht
weit fahren müssen um Pünktlich wieder zu Hause zu sein damit ich meine Kids versorgen
konnte.
Damit viel mir die Wahl nicht
sonderlich schwer, unser
Vereinsgewässer welches ca. 20min
weit weg lag sollte für die nächsten
Tage genau die richtige Wahl sein.
Der See ist etwas größer als 5ha und
verfügt über einen guten Bestand an
Fischen in allen Größen und
Variationen.
„Ist doch eigentlich Prima“ dachte ich
mir „Du gehst denn ans Wasser
wenn alle anderen keine Zeit
haben …“. Klar am Wochenende ist
der See eigentlich immer von
irgendwem belagert, und ich kann
jetzt wunderbar an jedem Platz fischen an dem ich wollte.
Mal sehen ob die Fische unter der Woche anders reagieren, da an diesem Gewässer in
der letzten Zeit viel gefischt wurde und die Fänge doch merklich nach ließen.
Montagmorgen der Wecker schellt um 6:00 Uhr, es war Zeit meine Kids aus den Federn
zu scheuchen und bis 8:00 Uhr aus dem Haus zu jagen. Danach habe ich gute 5 – 6
Stunden Zeit ans Wasser zu fahren um vielleicht doch noch den ein oder anderen Hering
auf die Schuppen zu legen, dachte ich mir ….!
Am Wasser angekommen suchte ich mir erst mal ein Plätzchen meiner Wahl, sollte nicht
allzu weiter Fußmarsch sein da ich ja wieder Pünktlich zu Hause sein musste, das heißt
jede Minute zählt!!!
Meine Wahl viel damit auf einen Spot der alle Kriterien erfüllen sollte, vor allem sollte man
dort auch Tagsüber einige Fische überlisten können, was an diesem Wasser nicht immer
ganz einfach ist. Die meisten Fische werden dort in der Nacht gefangen und es gibt nur
wenige Bereiche an denen sie auch Tagsüber aktiv sind.
Jetzt kam die Frage der Strategie, ich hatte mir vorgenommen diesen Platz erst mal die
nächsten drei Tage zu befischen, sollte ich dort nicht erfolgreich sein wollte ich mich auf
eine andere Stelle im See konzentrieren.
Der Platz befindet sich in einer Ecke des Sees die an einer Seite von Büschen bewachsen
ist, wo unter sich unsere Freunde schon mal ganz gerne verkrümeln, und parallel zum
Ufer steigt eine Sandbank an, auf der sich genau an der abfallenden Kannte ein paar recht
große Geröllhaufen befinden.
Diese beiden Bereiche wollte ich befischen, eine Rute an den Büschen vorbei und die
andere vor dem Geröll im Wasser. Somit konnte ich auch unterschiedliche Tiefenbereiche
abdecken die von Rute 1 am Busch bis Rute 2 an den Steinen von ca.2,5mtr auf 4mtr
abfällt.
Gesagt getan, der erste Ansitz brachte wie fast vermutet keinen Fisch auf die Matte. Trotz
aller Anstrengungen und Vorbereitungen so effektiv wie möglich zu fischen tat sich
gaaaarnix!
„Na ja war der erste Tag“ dachte ich mir „mal sehen was noch kommt“ und packte meine
sieben Sachen um wieder rechtzeitig das Mittagessen auf den Tisch zu bekommen.
Ihr glaubt gar nicht wie schön das ist, Stuhl zusammen geklappt, die Ruten wieder in das
Futteral und ab nach Hause. Nix drei mal zum Auto und klatsch nass geschwitzt, nö nö
ganz entspannt und ab dafür.
„Hat doch was für sich mit so
kleinem Gerät …“ dachte ich mir
so auf der Rückfahrt „da kann
man sich schon dran gewöhnen“.
Der Zweite Tag bricht an und
um acht war ich wieder auf dem
Weg zum Wasser „mal sehn
was Heute geht“ dachte ich mir
noch als ich auf den Parkplatz
unseres Gewässers fuhr. Das
kleine Besteck war flugs
aufgebaut und ich ließ mir die
noch schöne warme
Herbstsonne auf den Pelz
brennen.
So gegen neun halb Zehn
meldete sich mein linker Carpsounder mit ein zwei kurzen Tönen „da ist doch wer
unterwegs“ dachte ich mir noch währen ich mich wieder entspannt zurück in meinen Stuhl
lehnte. Das war mal wieder so n’e typische Begebenheit an diesem Gewässer, ich weiß
nicht wie oft ich nach diesen kurzen Schnurschwimmern später einen schönen Fisch über
den Kescher führen konnte, also war ich dieses mal voller Hoffnung doch etwas zu fangen.
Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt, „wieder nix gefangen ….!“ grübelte ich auf
der Rückfahrt, ob’s am Platz liegt das die Fische einfach nicht da sind, oder das Wetter,
klar es muss an dieser beschissenen Ostwetterlage liegen das die Fische nicht beißen
wollen, alles Fragen über Fragen die einem denn so durch den Kopf gehen.
Tag drei stand vor der Tür, „sollte ich es noch mal an diesem Platz versuchen oder doch
lieber mal wo anders“ dachte ich mir mal wieder beim packen meines Autos. Ich hatte mir
ja vorgenommen diesen Platz wenigstens drei Tage lang zu befischen, allerdings schwand
meine Zuversicht in Betrachtung der letzten beiden Tage zusehend.
„Na ja mehr als nix fangen kannst Du nicht, wenigstens ist das Wetter schön …“ mit
diesem Gedanken schmiss ich meine Rute doch wieder auf meine alten Spot’s um das
geplante umzusetzen.
Ich war mir sicher eigentlich nichts falsch zu machen, die Stelle bekam die letzten zwei
Tage regelmäßig Futter und da ich ja nix gefangen hab konnte ich auch keine Fische
verscheuchen. Also erst mal vorsichtig mit dem Futter sagte ich mir, und die Ruten nur mit
ein paar Baits am Stringer oder einem PVA – Beutelchen wieder raus, den Fischen keine
weiteren Alternativen lassen.
Das getan setzte ich mich erst mal wieder in meinen Stuhl um die mitgeführte
Thermoskanne ein wenig um ihren Inhalt zu erleichtern. Ich war gerade dabei meine mit
Liebe selbst geschmierten Wurstbrote zu verspeisen und schaute noch dem
Eisvogelpärchen hinter her als ohne jede Vorwarnung meine rechte Rute, die ich vor dem
Geröll abgelegt hatte, abläuft. Nach kurzen Drill konnte ich also meinen ersten Fisch über
den Kescher führen, ein schöner schlanker Schuppie von ca. 18pfd.
„Na also es geht doch“ die Rute neu beködert und das gleiche noch mal, wäre doch
gelacht wenn da nicht noch einer vorbei kommt. Aber bei einem Blick auf meine Uhr blieb
da nicht mehr viel Zeit übrig. „Mist ….“ dachte ich „grade wo’s anfängt zu beißen“ muss
man wieder einpacken und nach Hause fahren, aber Morgen …..!
Durch den gefangen Fisch natürlich wieder hoch Motiviert für den nächsten Tag, überlegt
ich mir wie ich meine Strategie doch noch ein wenig
verfeinern konnte. Oder brauchte ich das gar nicht weil die
Fische sich jetzt langsam an den Platz und das Futter
gewöhnt hatten, wieder mal Fragen über Fragen wo soll
das nur enden.
Da ich beim Fischen ja nicht so viel Zeit hatte traf ich so
einige Vorbereitungen schon Zuhause. Zum Beispiel
stopfte ich die PVA Würste mit dem von mir verwendeten
Mix schon vorher, und auch die Montagen der Ruten sollte
so sein das ich nur noch das Blei und den Köder dran
bammeln muss.
Die Swinger an meinen beiden Bissanzeigern tauschte ich
gegen Hänger aus, weil ich diese direkt mit ins Futteral
packen kann ohne das diese wohlmöglich verbiegen. Alles
nur Kleinigkeiten denkt man, aber diese halten einfach nur
auf und ich hatte ja nicht viel Zeit zur Verfügung.
Da kamen schon Wünsche einer „Instand
Fisherman“ zurück, aufklappen und fertich! Na aber ganz so wollte ich dann ja auch nicht
enden, dafür hab ich meine alten Twin Power Latten von Shimano dann doch zu lieb
gewonnen.
Wir sind nun schon bei Tag vier, und der sollte nun endlich mal mit Erfolg gekrönt sein,
hoffte ich zumindest.
Meine Futterstrategie war so aufgebaut das ich während der Zeit die ich fische nicht mehr
fütter als ein paar Murmeln am Stringer oder etwas Method Mix im Beutel, ich will die
Fische ja fangen und nicht satt füttern.
Nach meiner eigentlichen Angelzeit präparierte ich den Platz immer für den nächsten Tag
mit ca. 1kg Murmeln für die beiden Stellen.
Es hat schon Vorteile jeden Tag um die gleiche Zeit am Wasser zu sitzen, somit kann ich
die Menge des Futters genau auf die erfolgten Aktionen abstimmen, beißt nix wenig Futter
oder man fängt dann darf’s auch schon mal ein bissel mehr sein.
Ich wollte somit versuchen die Fische kontinuierlich am Platz zu halten, und da ich ja nicht
den ganzen Tag oder Nacht da hockte hätten diese denn genügend Zeit in Ruhe die
Köder zu verspeisen um sich am nächsten Tag voller Vertrauen auf meine Hakenköder zu
stürzen.
Alter Schwede welch Gedankeblitz und Kleverniss oder wie Hannibal vom A-Team so
schön sagt „ich liebe es wenn ein Plan funktioniert ….!“.
Na aber sooo einfach ist das denn wohl auch nicht, denn die Fische spielen ja nicht mit
wie im Film, außer vielleicht bei Onkel Korda!!!!
„Watt war ….!“ mal wieder nix war an Tag vier, und mittlerweile war das Wetter auch nicht
mehr so schön Sonnig, nein wo ich am Wasser ankam konnte man vor lauter Nebel die
Hand kaum noch vor Augen sehen.
„Na super, da fängt der Tag ja gut an!“ sagte ich mir. Auf der Heimreise wieder die
üblichen Gedankengänge „Ob es am Wetter gelegen hat, bei dem Nebel hätt ich auch nix
mehr gefunden“ kam es mir so in den Sinn, und wieder einmal Fragen über Fragen…..
Das War dann also der vierte Tag mit bisher nur einem Fisch auf der Habenseite, also ein
neuer Plan muss her bzw. Stellungswechsel war angesagt da die Fisch wohl einfach nicht
am Platz waren wenn ich am Wasser war.
Was tun sprach Zeus, wo soll es jetzt am besten hin gehen, da der Aufwand und die Zeit
ja leider sehr begrenzt sind.
Da war noch die andere Seite des Sees die man leider nicht betreten darf da
Vogelschutzgebiet, da sah man die Fische springen und rollen.
Normal alles kein Problem wenn man genügend Zeit hat, da man dort auch mit einem
Futterboot die Montagen platzieren kann, sind zwar schlappe 250mtr aber was soll’s.
Nur wollte ich eigentlich genau das vermeiden, zu viel Aufwand!
Aber was macht man nicht alles um mal wieder n’en Fisch zu fangen, also wurde am
nächsten Tag das gute Vopi Bötchen seinen Einsatz finden, also wenn das nicht klappt …..
Gesagt getan am Tag fünf sollte denn das neue Konzept und das Futterboot endlich den
ersehnten Erfolg bringen, einen Vorteil sollte der zusätzliche Ballast Futterboot auch
haben, er ermöglichte es mir quasi direkt vom Auto aus zu Angeln.
Am See angekommen wurden die Ruten klar gemacht und die erste mit Futter und
Montage beladene Fuhre auf die andere Seeseite schön an der abfallenden Uferkannte
zwischen 4 und 4,5 Metern abgelegt.
Da ich diesmal nicht nur mit Boilies füttern wollte entschied ich mich dazu meinen
altbewährten Partikel/Pellet Mix mit zu verwenden, dieser Mix setzt sich zusammen aus
zwei Teilen Hanf einem Teil Maples / Mais und einem Teil 6-10mm Heilbutt Pellets.
Die Mapels, Mais und den Hanf lass
ich so lange fermentieren bis ich
anstatt Wasser eine schöne
schleimige Brühe erhalte, eine Hand
voll Zucker beschleunigt diesen
Prozess noch etwas. Danach gebe
ich ungefähr einen Tag vorher die
Pellets mit in diese Suppe, ihr glaubt
gar nicht was das später für n’e
widerliche Pappe gibt aber die
Fische lieben das. Wem das noch
nicht genug des Glibbers und
Gestank ist kann auch noch so nette
Dinge wie „Leberliquide“ oder flüssiges „Fischprotein“ mit dazu geben, was aber nicht
unbedingt sein muss.
So zurück zum Fischen, die zweite Rute mit dem Bötchen auf die andere Seeseite und da
genau unter einen überhängenden Baum.
Ich bin gerade mit dem Boot auf dem Rückweg da sehe ich doch glatt schon auf dem Spot
wo ich gerade erst die Rute platzierte einen Fisch rollen, na wenn das diesmal keinen
Fisch bringt dann weiß ich’s nicht.
Aber irgendwie ging mir mein alter Platz nicht aus dem Kopf, was wenn die Fische sich
heute dort die Klinke in die Hand geben, ob man nicht vielleicht doch lieber mal n’e
Rute ….!
Ich war gerade damit
beschäftigt meine Utensilien
zu sortieren und wollte
meinen Stuhl aufklappen
zwei kurze Pieper auf der
Baumrute und Vollrun, meine
Herrn so fix hätte ich da
gerade nicht mit gerechnet.
Oh Mann jetzt kommt der
unangenehme Teil, da sich
die Rute ja auf einer Distanz
von gut 250 Metern befand
muss die Schnur jetzt erst
mal wieder eingekurbelt
werden, das gibt lahme Arme!
Mit dem Fisch auf halber
Distanz kommt auf einmal
auch noch leben in die zweite
Rute. „Mach bloß kein Scheiß Fisch, das wäre jetzt zu viel des Guten …“ ging mir so durch
den Kopf während am anderen Ende meiner Leine schon einer seiner Kumpane wie um
sein Leben kämpft, auf einen Doppelrun hab ich bei solch einer Distanz wirklich keine
Böcke.
Nach dem ich endlich den Fisch über dem Kescher
habe, und ich mich gerade nach der Abhakmatte
umschaue „Tröööööööööööööööt , rappel und
quietsch….“ die andere Rute geht ab.
Nein nicht das, ich hasse so was, den einen Fisch
immer noch im Kescher und den anderen schon im Drill,
da soll noch mal einer sagen Angeln wäre langweilig!
Nach dem einige Minuten vergangen waren und ich
den zweiten Fisch langsam in Ufernähe bekam, musste
ich jetzt versuchen diesen auch noch in den Kescher
mit dem ersten Fisch zu bugsieren „na wenn das man
gut geht …“ dachte ich mir noch so.
Aber es sollte klappen, auch der zweite Fisch glitt sanft
über die Kescherschnur und gesellte sich ohne viel
Palaver zu machen neben seinen Kollegen.
„Puh das hätten wir erst mal, man das artet ja in Stress
aus“ dachte ich während dessen ich die beiden Fische
noch im Kescher von ihren Haken löste.
Nach dem ich beide Fische versorgt hatte war ich im Fieber „es läuft sie beißen, nix wie
wieder raus mit den Latten“ schoss es mir durch den Kopf.
Fazit, als das Zeiteisen auf die 13:00 Uhr Marke anlief war es Zeit für mich die Zelte
wieder abzubrechen ansonsten müssen meine Kinder sich die Fingernägel abkauen, so’n
Mist gerade jetzt wo es so gut läuft aber es hilft nix „Einpacken ….“!
Was soll ich sagen, ich bin noch nicht mal dazu gekommen meinen Stuhl aufzuklappen,
bis 13:00 Uhr hatte ich sage und schreibe 7
Läufe und 5 Fische davon gefangen, der
kleinste wog 15pfd und der schwerste 36pdf.
„Wow das ist ja mal gut gelaufen …“ man
soll ja bekanntlich immer dann aufhören
wenn es am schönsten ist.
Damit hatte ich die erste Woche meiner
„Kurzzeitsessions“ hinter mich gebracht, und
nach anfänglichen Startproblemchen war es
am Ende doch noch mit Erfolg gekrönt.
Damit hätte ich Anfangs nicht gerechnet und
nach den ersten drei Tagen war ich auch
schon ein wenig Resigniert, aber wie sagt
ein Kollege von mir immer noch „alles wird
Gut …..“!
Aber das Beste kommt ja noch, ich hab noch drei Wochen im gleichen Stil vor mir, da geht
doch mit Sicherheit noch was, aber das ist wieder eine andere Geschichte!
Also, auch mit wenig Zeit und ein wenig Glück an den Füßen kann man seinem Hobby mit
Erfolg nachgehen, es müssen nicht immer Wochenlange Dauersitzungen notwendig sein.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort fängt besser als jeder noch so tolle Wunderköder.
Ach ja … bevor ich das vergesse, vom Sofa aus fängt man keine Fische, somit raus an’s
Wasser mit Euch frei nach dem Motto „nur noch einen Biss ….“!
Allzeit guten Fang und stramme Leinen
Marcus