Rotflossen - Antennenwels

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Rotflossen - Antennenwels
Rotflossen - Antennenwels | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Rotflossen - Antennenwels
Phractocephalus hem ioliopterus
Seinen Namen trägt dieser Fisch, weil seine Schwanzflosse ein rotes
Sekret absondert, das die Hände rot färbt, wenn man den Fisch berührt.
Aussehen
Rotflossen-Antennenwelse gehören zur Familie der Antennenwelse, der
Pimelodidae. Sie sind große mächtige Fische und können über einen
Meter lang werden. Das größte je gefangene Exemplar war sogar 134
Zentimeter lang und brachte 44 Kilogramm auf die Waage.
Typisch sind die drei Paar langen Anhängsel am Maul, die so genannten
Barteln. Diese sind ziemlich lang und nach vorn gerichtet.
Sie sehen deshalb ein wenig aus wie Antennen - daher kommt der Name
dieser Fischfamilie. Mit diesen Barteln können die Fische fühlen und schmecken.
Der Körper der Rotflossen-Antennenwelse ist nicht wie bei vielen anderen
Fischen seitlich abgeflacht, sondern eher breit. Ihr Bauch ist flach.
Das Maul ist unterständig. Das heißt, es befindet sich nicht vorn in der
Mitte, sondern vorn unten am Kopf.
Dies ist ein typisches Merkmal für Fische, die überwiegend am
Gewässergrund leben.
Am Rücken sind Rotflossen-Antennenwelse dunkelbraun gefärbt. Der
Bauch ist hellbeige.
Ein weiteres typisches Kennzeichen ist die rötliche Schwanzflosse, die bei
Berührung ein rotes Sekret abgibt.
Männchen und Weibchen sind kaum voneinander zu unterscheiden.
Heimat
Rotflossen-Antennenwelse sind in Südamerika zu Hause. Man findet sie in den großen Flüssen wie
dem Amazonas, dem Orinoco oder dem Paraná.
Lebensraum
Rotflossen-Antennenwelse leben ausschließlich in großen Süßwasser-Flüssen und deren
Seitenarmen. Dort halten sie sich vor allem in der unteren Wasserschicht und am Boden des
Gewässers auf.
Rassen und Arten
Zur Gattung Phractocephalus gehört nur der Rotflossen-Antennenwels. Zur Familie der Antennenwelse
gehören noch der Fadenwels, der Hummelwels sowie der Spatelwels. Sie sind alle ebenfalls in
Südamerika zu Hause.
Lebenserwartung
Weil Rotflossen-Antennenwelse noch nicht so gut erforscht sind, weiß man noch nicht genau, wie alt
sie werden können.
Alltag
Rotflossen-Antennenwelse sind richtige Raubfische. Deshalb können sie in großen Zoo-Aquarien
auch nicht mit kleinen Fischen, sondern nur mit anderen großen Fischen zusammen gehalten werden.
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Rotflossen-Antennenwelse sind Einzelgänger. Sie sind vor allem in der
Nacht aktiv.
Dann kommen sie aus ihren Verstecken und dem tiefen Wasser und
schwimmen zu den flacheren Uferregionen. Dort machen sie Jagd auf
schlafende Fische.
Jedes Jahr, wenn andere Fische in großen
Schwärmen am Beginn der Regenzeit zu ihren Laichgründen wandern, ist
für die Antennenwelse Festzeit:
Sie ziehen mit den Fischschwärmen mit und machen reiche Beute.
Je älter Rotflossen-Antennenwelse werden, umso träger und fauler
werden sie jedoch. Meist lauern sie dann in ihren Verstecken nur noch
ruhig auf Beute.
Auch wenn sie in der freien Natur richtige Räuber sind, können in
Gefangenschaft gehaltene Rotflossen-Antennenwelse sehr zahm werden.
Sie fressen ihrem Pfleger dann sogar aus der Hand.
Sind sie einmal zutraulich geworden, kann man sie auch eher mit
anderen großen Fischen zusammen im Becken halten, weil sie dann
weniger aggressiv sind.
Bei Bedrohung geben die RotflossenAntennenwelse ein rotes Sekret über die Schwanzflosse ab.
Dieses Sekret ist zwar nicht giftig, verwirrt aber den Verfolger, weil es ihn
rot einfärbt.
Von anderen Welsen weiß man aber, dass sie Sekrete absondern, die
sogar giftig sind.
Freunde und Feinde
Außer dem Menschen haben erwachsene Rotflossen-Antennenwelse
kaum Feinde.
Die Fische werden in manchen Regionen Südamerikas aber gerne von
Fischern gefangen, verkauft und sogar exportiert. Zu manchen Zeiten gilt
das Fleisch der Fische jedoch als giftig.
Außerdem werden Rotflossen-Antennenwelse immer öfter an AquarienLiebhaber verkauft: Viele der Tiere sind nach dem langen Transport aber oft geschwächt und krank.
Nachwuchs
Nachdem Rotflossen-Antennenwelse mit ihren Beutefischen zu deren Laichgründen gezogen sind,
sind sie so voll gefressen, dass die Weibchen reichlich Eier - genannt Laich - und die Männchen
reichlich Spermien - genannt Milch - entwickeln können.
Sie laichen dann ab und nach einiger Zeit schlüpfen die Jungen, die von Anfang an räuberisch leben.
Unter den Jungtieren der Beutefische finden sie reichlich Futter.
Ernährung
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Rotflossen-Antennenwelse ernähren sich von allem, was vor ihr
gefräßiges Maul schwimmt: Dazu gehören vor allem Fische, Würmer und
Krebstiere. Wenn reife Früchte und große Samen von Palmen ins Wasser
fallen, fressen sie auch diese.
In Gefangenschaft werden die Tiere meist mit Fischen gefüttert. Sie dürfen
aber nicht überfüttert werden. Je nachdem, wie groß die Welse sind, reicht
pro Woche die Menge einer halben Forelle aus. Außerdem bekommen sie
als pflanzliche Nahrung fertige Futtertabletten.
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Haltung
Da Rotflossen-Antennenwelse sehr groß werden, können sie nicht in
normalen Aquarien gehalten werden.
Sie benötigen ein sehr großes Becken, wie es sie in Zoos oder SchauAquarien gibt. Dort haben sie genug Platz, um umher zu schwimmen.
Außerdem brauchen sie große Höhlen, in denen sie sich verstecken
können.
Da die Fische aus Flüssen mit sehr weichem, kalkfreien und leicht
saurem Wasser kommen, muss man dafür sorgen, dass auch das Wasser im Becken dieselbe
Qualität hat.
Das Becken muss mit großen, kräftigen Wasserpflanzen bestückt werden. Kleinere Pflanzen graben
die Fische aus. Die Wassertemperatur muss bei 20 bis 26 °C liegen.
Pflegeplan
Weil die großen Rotflossen-Antennenwelse viel Kot abgeben, muss die Hälfte bis zu zwei Dritteln des
Wassers im Becken alle zwei Wochen ausgetauscht werden.
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© Südw estrundfunk 2016
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