Waldschutzsituation 2006/2007
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Waldschutzsituation 2006/2007
Waldschutzsituation 2006/2007 (Kurzfassung) Der Umfang der Befallsflächen mit Schaderregern bewegt sich seit 2003 auf relativ hohem Niveau (Tab. 1). Der Anteil der zufälligen Nutzung (ZN) am Jahreseinschlag (Abb. 1) war im Gesamtwald von Baden-Württemberg mit 35% (= 2,4 Mio. Fm) geringer als im Vorjahr (2005: 42%). Nur 8 % der ZN waren als Sturmholz, 7% als Dürrholz, 5% als Schneebruchholz, jedoch 77 % als Käferholz verbucht. Tabelle 1: Schadflächen 2001-2006 in Baden-Württemberg FWJ meldende insgesamt wirtschaftlich fühlbar bestandesbedrohend FÄ/UFB N ha N ha N ha 2001 167 964 42.986 795 29.095 169 13.891 2002 167 949 42.978 872 37.413 75 5.565 2003 167 1009 72.183 834 52.050 175 20.133 2004 167 2295 104.036 1269 76.924 196 27.112 2005 46 1.078 62.608 823 51.050 255 11.558 2006 44 1.066 69.120 835 57.801 231 11.319 N= Anzahl der Meldungen Abbildung 1: Prozentualer Anteil der zufälligen Nutzung (ZN) an der Gesamtnutzung (GN) in Baden-Württemberg (Gesamtwald). Im Jahr 2006 waren etwa 80% der ZN Insektenholz Anteil der zufälligen Nutzung (ZN) an der Gesamtnutzung (GN) Gesamtwald Baden-Württemberg 100 94 84 75 ZN in % der GN 80 66 60 46 35 40 40 28 20 40 43 42 03 04 05 35 31 14 16 11 10 98 99 0 90 91 92 93 94 95 96 97 00 Forstwirtschaftsjahr 01 02 06 Witterung und Schäden Die Jahresdurchschnittstemperaturen 2006 wichen an den Wetterstationen im Südwesten Deutschlands nicht stark vom vieljährigen Mittel ab. Der Winter war bis März ungewöhnlich kalt. In den Monaten Juni und Juli erstreckte sich extreme Hitzeperiode mit Niederschlagsdefizit, der jedoch von einem kühlen und nassen August folgte. Die gesamte Sturmholzmenge betrug im Jahr 2006 nur 183.500 Fm (2005: 287.000 Fm). Im Sommer traten örtlich und z.T. auch regional heftige Unwetter mit starken Windböen auf. Einige waren auch von heftigen Hagelschauern begleitet. Ein Gewittersturm am 20.06.2006 im Raum Ellwangen verursachte ca. 10.000 Fm Sturmholz. Ein weiterer schwerer Gewittersturm mit starkem Hagel am 28.06.2006 führte auf der Baar (Raum Villingen-Schwenningen) zu beträchtlichen Schäden. Der Sturm „Kyrill“ (18.01.2007) verursachte in Baden-Württemberg nach bisherigen Schätzungen eine Sturmholzmenge von ca. 500.000 Fm. Am stärksten waren von diesem Sturm die nördlichen Landesteile betroffen. - Auf Grund der großen Schneemengen im Winter 2005/2006 betrug die durch Schnee/Eis verursachte ZN 130.000 Fm (2005: 32.500 Fm). Nachdem die Auswirkungen der extremen Sommertrockenheit 2003 noch nicht völlig abgeklungen waren, verursachte die Hitze- und Trockenperiode im Sommer 2006 erneut weit verbreitet beträchtliche Dürreschäden. Der Dürrholzanfall 2006 betrug 155.000 Fm (2005: 232.600 Fm). Es waren alle Baumarten betroffen: Buche (38.000 Fm), Fichte (38.000 Fm), Kiefer (25.000 Fm), Tanne (17.000 Fm), Eiche (14.000 Fm) und sonstige Laubhölzer (13.000 Fm). Auf 357 ha in 34 Kreisen wurden im Jahr 2006 in Kulturen und Jungwüchsen Trockenschäden registriert (2005: 443 ha). Die größten Schadflächen traten im Hohenlohe- und im Main-Tauber-Kreis auf. Vor allem Laubholzpflanzungen (Bergahorn, Esche, Erle und Eiche) waren von Trockenschäden betroffen. Im Spätwinter kam es an einigen Orten zu Frosttrocknis an Douglasien. Kronenverlichtung Der Anteil der Waldfläche mit deutlichen Kronenverlichtungen nahm im Jahr 2006 um 2%Punkte auf einen Höchststand von 45% zu. Dies geht aus den Ergebnissen der Terrestrischen Waldschadensinventur (TWI) 2006 hervor, die im 8 x 8 km-Stichprobenraster durchgeführt wurde. Der Kronenzustand der Waldbäume ist noch stark durch die Folgen der extremen Sommer 2003 und 2006, sowie durch den vielerorts starken Blattfraß von 2 Schadinsekten an Laubbäumen beeinflusst. Detaillierte Informationen zum Ergebnis der TWI enthält der „Waldzustandsbericht 2006 für Baden-Württemberg“ (www.fva-bw.de). Schäden an Nadelbaumarten Fichte Im Jahr 2006 file mit 1,74 Mio. Fm eine nur wenig geringe Menge an Käferholz als im Vorjahr (2005: 1,89 Mio. Fm). Die Bedeutung des Kupferstechers (Befallsfläche: 2.052 ha) war 2006 deutlich geringer als die des Buchdruckers (Bild rechts; 17.093 ha). Unbedeutend war mit 83 ha die Befallsfläche der Fichtenbockkäfer. Regionale Schwerpunkte der Käferschäden waren wie in den Vorjahren die Ostalb, Franken, das Allgäu und der Hochrhein. In diesen Regionen leiden die Fichten standortsbedingt in besonderem Maße unter den Folgen der Dürreperioden 2003 und 2006. Weiterhin ist in diesen Regionen eine wirksame zeitnahe Bekämpfung auf Grund des hohen Anteils klein parzellierten Privatwaldes organisatorisch und logistisch besonders schwer zu bewältigen. Die Populationen von Buchdrucker und Kupferstecher sind landesweit noch so hoch, dass es auch bei normalem Witterungsverlauf zu Stehendbefall kommen wird. Besonders geeignetes Brutmaterial bilden die Sturmhölzer, die das Sturmtief „Kyrill“ verursacht hat. Besonders kritisch kann die Situation werden, wenn es zu Hitze- und Trockenperioden kommt. Deshalb ist eine kontinuierliche und intensive Überwachung der gefährdeten Bestände unabdingbar. Bei Auftreten von Stehendbefall ist die unverzügliche Durchführung von geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich. Weiterhin muss darauf geachtet werden, dass das von Käfern befallene Sturmholz rechtzeitig aufgearbeitet und abtransportiert bzw. unschädlich gemacht wird. Dabei ist besonders auf Einzel- und Nesterwürfe zu achten. 3 Bei Hiebsmaßnahmen wurde auf einer Fläche von 10.168 ha Stockfäulebefall (Bild rechts) festgestellt (2005: 8.792 ha). Nahezu alle Kreise sind betroffen. Vorbeugende Maßnahmen gegen Stockfäule sind im AFZHeft 2/2005 und im Waldschutz-INFO 4/2005 beschrieben. Tanne Der ZN-Anfall durch Borkenkäfer und andere Rindenbrüter war mit 45.000 Fm trotz der Dürreperiode im Sommer 2006 nur halb so groß wie im Jahr 2005 (97.300 Fm). Hauptverursacher der Käferschäden sind der Krummzähnige Tannenborkenkäfer (Befallsfläche: 724 ha) und der Weißtannenrüssler (15 ha). Die Schadflächen der Tannentrieblaus in Jungwüchsen gingen von 158 ha (2005) auf 134 ha zurück. Schadensschwerpunkte sind der Schwarzwald und die Region oberer Neckar. Die Tannenstammlaus trat auf 57 ha auf (2005: 46 ha). Von beiden Arten geht damit allenfalls eine örtliche Gefahr aus. Auffällig war im Frühsommer 2006 der Befall der frischen Maitriebe jüngerer Tannen durch den Tannennadelrost. Es wurden 80 ha Schadfläche gemeldet mit Schwerpunkten im nördlichen Schwarzwald und in Oberschwaben. Die Tannennadelbräune trat auf 72 ha auf. Die Schadfläche des Tannenkrebses (Bild rechts) war mit 603 ha nahezu gleich groß wie im Vorjahr (624 ha). Für Mistelbefall an Tanne wurde eine Fläche von 1.184 ha angegeben mit Schwerpunkt im Schwarzwald. 4 Kiefer Die ZN durch Borkenkäfer und andere Rindenbrüter bei Kiefer betrug im Jahr 2006 15.800 Fm (2005: 19.900 Fm). Verantwortlich sind hierfür vor allem die Waldgärtnerarten, der Zwölfzähniger Kiefernborkenkäfer (Befallsfläche: 1.341 ha), der Blaue Kiefernprachtkäfer und Bockkäfer-Arten (1.398 ha). Da sich die Käfersituation nur leicht entspannt hat, ist auch für 2007 größte Aufmerksamkeit bei der Überwachung gefährdeter Bestände angezeigt. Die nadelfressenden Kieferninsekten sind in den von der FVA beprobten Beständen der nördlichen Oberrheinebene weiterhin in der Latenzphase. Dauerprobleme in den Kiefernbeständen der nördlichen Oberrheinebene sind die Stockfäule (1.036 ha) sowie der Mistelbefall (4.477 ha). Douglasie Bei Douglasie fielen nur 4.200 Fm Käferholz an (2005: 6.600 Fm). Dies zeigt an, dass auch die Douglasie unter Stressbedingungen durch Borkenkäfer (z.B. Kupferstecher, Großer Lärchenborkenkäfer) gefährdet ist. Rückläufig war 2006 weiterhin die Befallsfläche der Rußigen Douglasienschütte (56 ha). Lärche Die Käferholz-Menge bei Lärche betrug 2006 mit 7.300 Fm deutlich weniger als im Vorjahr (2005: 12.700 Fm). Weit verbreitet sind die Befallsflächen des Großen Lärchenborkenkäfers (899 ha) und des Lärchenbockkäfers (64 ha). Schäden an Laubbaumarten Eiche Die Befallsfläche des Eichenprachtkäfers war mit 969 ha im Jahr 2006 größer als im Vorjahr (2005: 689 ha). Es wurden mit 5.600 Fm jedoch weniger Käferholz verbucht als 2005 (7.200 Fm). Für Stehendbefall durch holzentwertende Käfer an Eiche wurde eine Fläche von 42 ha gemeldet (2005: 70 ha). Die rinden- und holzbrütenden Schädlinge müssen weiterhin sehr sorgfältig überwacht werden, weil sie durch die Extremsommer 2003 und 2006 sowie durch den Blattfraß von Schmetterlingsraupen in den letzten drei Jahren wieder stark begünstigt wurden. Einge- 5 hende Handlungsempfehlungen zum Eichenprachtkäfer sind im Waldschutz-INFO 2/2004 zu finden. Die Fraßfläche der Eichenwickler/Frostspanner-Raupen lag 2006 bei insgesamt 4.251 ha (2005: 6.339). Auf Grund der Befunde der Leimringuntersuchungen in verschiedenen Beständen ist für 2007 landesweit mit rückläufigen Fraßschäden zu rechnen. 2006 wurden die Frostspannerraupen in den Kreisen Ludwigsburg, Heilbronn-Land und Hohenlohekreis auf einer Fläche von 372 ha mit einem Bacillus thuringiensis (B.t.) -Präparat bekämpft, um vorgeschädigte Eichen vor Kahlfraß zu schützen. Dieses Ziel wurde in den behandelten Beständen erreicht. Die Schwammspinner-Population ist auf Latenzniveau zurückgegangen, so dass 2007 keine Fraßschäden mehr zu erwarten sind. Die von der Bevölkerung auf Grund der Gefahr gesundheitlicher Beeinträchtigungen gefürchteten Eichenprozessionsspinner (EPS)-Raupen traten auch im Jahr 2006 an vielen Orten auf. 20 Kreise meldeten eine Befallsfläche von 471 ha (2005: 25 Kreise auf 570 ha). Auf Grund der zahlreichen durch die Raupen ausgelösten Krankheitsfälle suchten viele besorgte Bürger bei der FVA nach Rat. In der Nähe von Siedlungen und von Erholungseinrichtungen im und am Wald wurden die EPS-Raupen aus gesundheitlich-hygienischen Gründen wieder mechanisch bekämpft. Dabei kamen verschiedene Techniken zum Einsatz. Dort wo die EPS-Gefahr bereits aus dem Vorjahr bekannt war oder durch EigelegeUntersuchungen der FVA während des Winters bestätigt werden konnte, wurde in mehreren Kreisen an nahezu 150 Orten in einer von der Landesforstverwaltung koordinierten Aktion Eichenbestände auf einer Fläche von insgesamt 622 ha vom Hubschrauber aus mit einem B.t.-Präparat erfolgreich behandelt. Untersuchungen der FVA zum Auftreten von Eigelegen zeigen, dass die EPS-Raupen an vielen Orten auch 2007 wieder auftreten werden. Die gemeldeten Schäden durch Hallimasch und den Eichenmehltau gingen 2006 stark zurück. Die Meldungen zum Krankheitskomplex „Eichensterben“ haben wieder deutlich zugenommen. 13 Kreise meldeten eine Fläche von 689 ha. Regionaler Schwerpunkt der Schäden ist die Oberrheinebene. Ursachen sind die extremen Trockensommer 2003 und 2006, sowie der Raupenfraß der letzten Jahre. Betroffene Eichen zeigen oft Schleimfluss in verschiedenen Stammhöhen. Letztlich werden die geschwächten Eichen meist vor allem durch Eichenprachtkäfer- und auch Hallimaschbefall zum Absterben gebracht. 6 Buche (Bild rechts) Es fielen im Jahr 2006 mit 18.500 Fm BuchenKäferholz nahezu die gleiche Menge wie im Vorjahr an. Für Stehendbefall durch den Buchenprachtund -borkenkäfer wurde eine Befallsfläche von 881 ha gemeldet (2005: 526 ha). Der PrachtkäferBefall tritt meist einzelbaum- bis gruppenweise in exponierten Bestandsresten und in locker bestockten Beständen auf. Seitens der Waldbesitzer und des Forstpersonals ist weiterhin größte Aufmerksamkeit angezeigt, da viele Buchenbestände auf Grund der Trockenheit im Sommer 2006 noch labil sind. Eingehende Informationen zu Rindenbrütern an Buche sind im Waldschutz-INFO 4/2004 zu finden. Stehendbefall durch Buchen-Nutzholzborkenkäfer (Bild links) wurde in 6 Kreisen auf 58 ha (2005: 43 ha in 8 Kreisen) registriert. Die Befallsfläche der Buchenwollschildlaus nahm von 20 ha auf 52 ha zu. Damit ist noch keine bedrohliche Entwicklung angezeigt. Eine komplexe Buchenerkrankung wurde von 15 Kreisen mit einer Fläche von 378 ha gemeldet (2005: 837 ha). Sie ist in Zusammenhang mit den Dürreschäden und dem Rindenbrüterbefall zu sehen. Sonstige Laubbaumarten Die Befallsfläche des Frostspanners betrug noch 374 ha (2005: 2.654 ha). Betroffen waren vor allem Hainbuchen, Bergahorn, Kirschen und Roteichen vor allem in der Oberrheinebene. Immer häufiger werden der FVA Schadbilder von im Holz lebenden Schmetterlingsraupen (Weidenbohrer, Glasflügler, Blaubsieb) zur Bestimmung übersandt. Dabei wird bisweilen auch der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB), ein Quarantäneschädling (s.u.) als Ver- 7 ursacher vermutet. Die Schmetterlingsraupen können gravierende technische Schäden verursachen. Das Ulmensterben meldeten 13 Kreise auf einer Fläche von 40 ha (2005: 7 Kreise auf 32 ha). Die geringen Schadflächen sind mit der immer stärker zurückgehenden Ulmenfläche erklärbar, nicht mit einer geringeren Virulenz der Krankheit. Gravierend ist die Befallsfläche des Pappelrindentods: 9 hauptsächlich in der Oberrheinebene gelegene Kreise meldeten eine Fläche von 211 ha (2005: 69 ha). Mistelbefall an Pappeln trat auf 55 ha auf. Ein Absterben von Bergahorn unterschiedlichen Alters wurde im Sommer 2006 wieder von einigen Kreisen gemeldet. An untersuchtem Probematerial aus betroffenen jüngeren Beständen konnte Befall durch den Ungleichen Holzbohrer (Anisandrus dispar) festgestellt werden. Neben dem Rindenpilz Nectria coccinea wurde nach der Trockenheit 2003 erstmalig auch die Rußrindenkrankheit (Cryptostroma corticale) in Deutschland im Wald festgestellt. Abgängige Erlen wurden auf insgesamt 116 ha in der Oberrheinebene gemeldet. Die Schäden gehen überwiegend mit Schleimfluss am Stammfuß einher, was auf den Befall mit Phytophthora alni hindeutet. Dieser Erreger wurde von der FVA mehrfach nachgewiesen. Er ist durch Wasser und Baumschulpflanzen übertragbar. Die größten Schäden traten auf ausgewiesenen Überflutungsflächen im Ortenaukreis auf. Kranke Erlen sollten auf den Stock gesetzt werden. Die Nutzung als Energieholz ist unproblematisch. Schaderreger in Kulturen und Jungwüchsen Die Schadfläche des Großen Braunen Rüsselkäfers in Nadelholzkulturen, besonders an Douglasie, war mit 270 ha deutlich größer als im Vorjahr (2005: 73 ha). Auf 1.383 ha (2005: 2073 ha) wurden Engerlingsschäden an Verjüngungen und Laubholzunterständen festgestellt. Das Befallsgebiet des Waldmaikäfers (Bild rechts) umfasst in der nördlichen Oberrheinebene aktuell ca. 22.000 ha. 2006 fand der Flug des „Südhessischen Flugstammes“ (Hauptflugstamm) bei 8 Mannheim statt, dessen Populationsdichte durch die Bekämpfungsmaßnahmen in den Jahren 1998 und 2002 örtlich reduziert werden konnte. 2006 erfolgten keine Bekämpfungsmaßnahmen. 2007 ist Flugjahr des Südstammes. Das Befallsgebiet umfasst ca. 10.000 ha zwischen Rastatt im Süden und Graben-Neudorf im Norden. Ob und auf welcher Fläche ein Pflanzenschutzmitteleinsatz 2007 gegen die adulten Käfer erfolgen soll, wird gegenwärtig noch geprüft. Da im Fluggebiet viele FFH-Gebiete und andere Restriktionsflächen ausgewiesen sind, gibt es Konfliktfelder vor allem mit Naturschutzbelangen. Die durch Erd-, Feld- und Rötelmaus verursachten Schadflächen haben beträchtlich von 280 ha auf 183 ha abgenommen. Die Schadflächen der Schermaus (7 ha) und der Waldmaus (8 ha) waren unbedeutend. Die Schadfläche der Siebenschläfer nahm von 56 ha im Vorjahr auf 80 ha zu. Schädlinge an gelagertem Holz Nur 10 Kreise meldeten wirtschaftlich fühlbaren Befall durch holzbrütende Borkenkäfer an Nadelholz, 6 Kreise an Laubholz. Hier schlägt sich offensichtlich die gute Holzmarktlage nieder, die einen raschen Abfluss des im Wald gelagerten Holzes ermöglichte. Quarantäneschädlinge Der Esskastanienrindenkrebs (Bild rechts) breitet sich seit 1992 entlang der Oberrheinebene aus. Neben dem Ortenaukreis (22 ha) und dem Stadtkreis Heidelberg (1 ha) meldete erstmals auch der Kreis Rastatt (3 ha) diese Krankheit. Kranke Stämme sollten kurzfristig als Energieholz genutzt werden, da die Verbrennung an Ort und Stelle meist nicht möglich ist. Eine Verschleppung von befallenem Material in gesunde Esskastanienbestände ist unbedingt zu vermeiden. Ausführliche Informationen zu dieser gefährlichen Krankheit sind dem Waldschutz-INFO 5/2004 der FVA zu entnehmen. 9 Verdachtsfälle auf das Vorkommen von Phytophthora ramorum konnten bislang nicht bestätigt werden. Bei den übrigen im Rahmen der Schädlingsmeldungen überwachten Quarantäne-Schaderregern, dem Mycosphaerella–Nadelpilz an Kiefern, dem KiefernholzNematoden (Bursaphelenchus xylophilus) und dem Asiatischen Laubholz-Bockkäfer (Anoplophora glabripennis) ergaben sich ebenfalls keine positiven Befunde. Autoren: Hansjochen Schröter, Horst Delb, Berthold Metzler Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg Abteilung Waldschutz Wonnhaldestr. 4, 79100 Freiburg/Br. [email protected] Die mehrfach zitierten Waldschutz-INFOs sind unter der Homepage der FVA Baden-Württemberg www.fva-bw.de/ zu finden 10