Korte Reportage Feinkost Go Fräsh

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Korte Reportage Feinkost Go Fräsh
trend individualkonzepte
Reportage
Erfrischend anders
Das Go Fräsh versorgt die Kunden des
Einkaufscentrums „Hamburger Meile“ mit frischen
Produkten rund um Obst und Gemüse.
O
b nun Smoothies und Fruchtcocktails oder Ofenkartoffeln, Salate, Suppen und Wraps: Bei Go Fräsh gibt es alles, was frisch und vor allem vitaminhaltig ist – direkt vor
den Augen der Kunden zubereitet und ohne künstliche Aromen
und Konservierungsstoffe. Ein Trend, der bei Verbrauchern, die
mehr und mehr nach gesunden und nachhaltigen Produkten
verlangen, gut ankommt. Und obwohl es immer mehr solcher
Konzepte auf dem Markt gibt, kann das kleine Familienunternehmen aus Hamburg durch eine entscheidende Besonderheit
punkten. Denn hinter dem Go Fräsh steckt ein klassischer Obstund Gemüseladen im Einkaufscenter Wandsbeker Quarree, mit
dem alles angefangen hat. Aber mehr zu diesen Hintergründen
später.
Foto: Back Journal
Die angebotenen Speisen
werden frisch zubereitet und
können von den Kunden vor
Ort verzehrt oder auch zum
Mitnehmen geordert werden.
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Vitaminbomben in jeder Form. Geteilt ist das Konzept
in zwei große Produktgruppen: Auf der einen Seite gibt es
die frisch hergestellten Säfte, wie zum Beispiel den Erdbeer
Squeeze mit Erdbeere, Banane, Apfelsaft, Vanillejoghurt und
Eis, oder der Viruskiller mit Birne, Ingwer und Orange. Auf der
anderen Seite stehen die Ofenkartoffeln – diese kommen direkt
aus dem kleinen Backofen im Sichtfeld der Kunden – Wraps,
Suppen, Salate und eine italienische Gemüsepfanne. Hergestellt werden die Produkte dabei entweder vor Ort oder in den
anderen beiden Standorten des Unternehmens. In der Küche
im Wandsbeker Quarree entstehen beispielsweise die Suppen,
Puffer und Gemüsepfannen, die jeden morgen zur Hamburger
Meile gebracht werden. Die benötigte Menge ordert Inhaberin
Yvonne Krüger dabei durch ihre selbst erstellen Abverkaufslisten, die täglich angepasst sind. „In der Regel klappt dies ganz
gut, aber wenn uns doch mal eine Suppe ausgeht, so ist sie dann
eben erst am nächsten Tag wieder erhältlich,“ sagt Krüger. Noch
einfacher ist die gegenseitige Versorgung dank des Standortes
im Erdgeschoss des Einkaufscenters, der zu Fuß in knapp
zwei Minuten erreicht werden kann. Vor der Ladenöffnung um zehn Uhr werden hier Quarkspeisen und Salate vorbereitet. Von hier stammen auch die Zutaten
für die Fruchtsäfte. „In einem Smoothie schmecken
keine Bananen, die noch grün sind. Hier brauchen
wir wirklich die richtig reifen Bananen, eben die,
welche wir vom Großhandel gar nicht erst beziehen können“, erklärt Krüger. „Außerdem ist dies vor
allem aus Gründen der Nachhaltigkeit sehr praktisch.“ Bei Kunden besonders bliebt ist auch der
Powerfräshie. Dieser wird jeden Morgen aus Mango,
Papaya, Kiwi, Ananas und Melone zubereitet. Die
restlichen Zutaten werden dabei variiert, so dass den
Kunden jeden Tag etwas Neues erwartet. „An guten
Samstagen verkaufen wir bis zu 30 Liter hiervon.“ Zugekauft werden beim Go Fräsh lediglich die Wraps, die
zusammen mit dem Unternehmen b-fresh entwickelt
wurden, fertig geschnittener Salat, geraspelte Möhren
und rote Zwiebeln. Das Abendgeschäft spielt – wie so oft
bei solchen Konzepten – eine eher kleine Rolle, verkauft
werden hier vor allem Säfte. „Das Hauptgeschäft findet in
der Zeit von zwölf bis 14 Uhr statt, um 16.30 Uhr gibt es
nochmal einen kleinen Schub. Im Moment arbeiten wir
daran, auch zu späterer Stunde für unsere Kunden interessant zu sein.“
Foto: Back Journal
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Reportage trend individualkonzepte
Bild oben: Anja Remmert, Yvonne Krüger und Britta Rohde in ihrem Go Fräsh.
Bild rechts: Der Standort im Foodcourt der Hamburger Meile fällt durch das
bunte Design sofort ins Auge.
So sieht‘s aus. Jung, dynamisch und frisch. Genau so wird
wohl der typische Kunde – zumeist Jugendliche und junge Erwachsene – der Hamburger Meile das Go Fräsh wahrnehmen.
Die Theke kommt in einem frischen Grün daher, während die
pinke Decke direkt ins Auge fällt. An der Rückwand sind Speiseund Getränkekarten abgebildet, außerdem hängen überall von
der Decke runde Schilder mit Produktabbildungen. Die beiden
Hauptgruppen des Sortiments sind auch ladenbaulich voneinander getrennt. Im linken Bereich befinden sich die Maschinen
und Zutaten zur Herstellung der Säfte, daran angeschlossen
sind die Suppenterrinen, die Gemüsepfannen und Puffer, abgepackte Wraps, kleingeschnittene Tomaten, Gurken und Co.
für die Salate. Im Hintergrund finden zwei Mikrowellen ihren
Platz, um die warmen Speisen aufzuwärmen und der rustikale
Ofen für die Kartoffeln. Zum Sitzbereich hin gibt es außerdem
einen Kühlschrank mit kalten Getränken und die Essensausgabe. Hinter dem Laden befindet sich zusätzlich eine Kühlzelle und eine kleine Spülküche. Der Ladenbau des insgesamt
45 Quadratmeter messenden Standortes stammt übrigens von
Korte Einrichtungen, da das Führungsteam seine Ideen hier am
besten umgesetzt gesehen hat.
Das steckt dahinter. Wie bereits erwähnt, ist das Go Fräsh
aus dem bereits bestehenden Obst- und Gemüseladen Rohde
frisch & fruchtig entstanden. Krügers Schwester und Schwager
verkaufen hier schon seit Jahren ihre frischen Waren und haben
einige Produkte rund um Suppen und Co. schon erfolgreich
eingeführt. Yvonne Krüger, die zuvor in einer Führungsposition im Einzelhandel tätig war, hatte schon lange mit dem Gedanken gespielt, sich selbständig zu machen und so schloss sie
sich dem Vorhaben an. Auch ihr Mann, Frank Krüger, war schon
zuvor im Wandsbeker Quarree beim Rest der Familie tätig und
so machte sie das Familienunternehmen komplett. Denn als
ihnen mit der Neueröffnung des Einkaufscenters Hamburger
Meile ein Standort angeboten wurde, waren sich alle sicher,
dass hier etwas Besonderes entstehen muss. Im August 2009 hat
sich das entstandene Team, zusammen mit der Werbeagentur
BPR Design, an die Entwicklung des neuen Konzeptes bege-
ben. Schritt für Schritt wurden hier den einzelnen Bereichen
Aufmerksamkeit geschenkt und alles genau aufeinander abgestimmt. So entstanden das Logo und die Farben, aber auch die
kleinen Strichmännchen, die auf Melonen surfen, Erdbeeren
oder Apfelsinen tragen und mittlerweile fest für das Unternehmen stehen. „Die kleinen Figürchen sind sogar ein kleines bisschen zu unseren Kindern geworden“, berichtet Krüger über
die Verbundenheit zur eigenen Geschäftsidee. Auch der Name
vom Go Fräsh ist aus dieser Zusammenarbeit entstanden. „Für
das ‚ä‘ haben wir uns dabei ganz bewusst entschieden, denn so
entsteht eine Art Stolperstein, der einen gewissen Wiedererkennungswert schafft.“ Und auch sonst musste natürlich viel
entwickelt werden. Schließlich wurden zum großen Teil ganz
neue Produkte erschaffen. Am meisten Zeit haben dabei die Rezepturen der Säfte eingenommen. „Die endgültigen Smoothies
standen erst eine Woche vor der Eröffnung fest“, so Krüger.
Denn lange Zeit wurde erst einmal ausprobiert, verkostet und
optimiert. „Am Anfang haben wir die Maschinen gekauft und
einfach losgelegt.“ Klar war nur, dass es klassische Smoothies
geben soll, die mit Joghurt und gecrashtem Eis hergestellt
werden – eben so, wie man es aus den Ursprungsländern, zum
Beispiel Australien, kennt.
Gesunde Fast Food-Alternative. Umrahmt von Mc
Donald‘s, Kentucky fried chicken, Pizza Hut und Co. –
die im Foodcourt in direkter Nähe angesiedelt sind
– bezeichnet sich das Go Fräsh selbst als „gesunde
Fast Food-Alternative“. Und das wohl vollkommen
zu Recht, denn während auf der einen Seite alles
auf gesunde Produkte ausgelegt, so ist das Konzept
gleichzeitig für den schnellen Verzehr bestimmt.
Gerade die zahlreichen Säfte werden fast ausschließlich auf die Hand verkauft und von den
Kunden direkt zum Einkaufen mitgenommen. Die Speisen werden oftmals mit in die
umliegenden Büros genommen, können aber
auch vor Ort gegessen werden. Der Foodcourt
zeichnet sich dadurch aus, dass sich in der Mitte
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Neben Säften werden verschiedene Speisen angeboten. Darunter Suppen und Puffer, aber auch Ofenkartoffeln und
Salate. Diese werden an den drei Standorten, die sich gegenseitig versorgen, zubereitet. Über die Angebote wird an
der Rückwand des Ladens, aber auch durch runde Aufhänger mit Produktfotos informiert.
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Personalfragen.
Yvonne
Krüger ist als Inhaberin für
den Verkauf im Go Fräsh verantwortlich und immer vor Ort.
Unterstützt wird sie von einer
40 Stunden-Kraft, die fest eingestellt ist, zu den Stoßzeiten
in der Mittagszeit ist zwischendurch außerdem ihre Schwester Britta Rohde vor Ort. „Wir
haben das Glück, dass wir gute
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und mittlerweile langjährige Aushilfen zur Unterstützung haben.“
Die acht Teilzeitkräfte sind zumeist Studenten und werden von
Yvonne Krüger selbst eingearbeitet und auch geschult. „Die Einarbeitung neuer Kräfte dauert in der Regel sechs Wochen, bis alles
eigenständig klappt. Da ich immer vor Ort bin, finden kleinere
Schulungen aber auch je nach Bedarf immer dann statt, wenn
Fragen aufkommen oder gerade einmal etwas weniger los ist.“ Versteckt hinter der Orangenpresse hängen außerdem Listen, wie die
einzelnen Säfte und Gerichte zubereitet werden müssen.
Stolperstein: Ehec. Rund ein Jahr nach der Eröffnung des Go
Fräsh wurde das noch in den Startlöchern stehende Konzept
vom Ehec-Virus eingeholt. Wochenlang wurde in Deutschland
bekanntermaßen gerätselt, wo die Mutation ihren Ursprung
hatte. In dieser Zeit wurden zuerst Tomaten, Gurken und Salate verdächtigt, bis am Ende Sprossen zum Übeltäter ernannt
wurden. Für ein Konzept aus dem Frischebereich mit genau
diesen Produkten im Angebot ein ernstes Problem. Von einem
Tag auf den anderen wurden aus rund 70 verkauften Salaten
sieben. „Durch Ehec haben wir rund die Hälfte unseres Umsatzes eingebüßt, was uns fast unsere Existenz gekostet hätte“,
berichtet Krüger. Zwar wurde das Angebot umgestellt und das
Sortiment um beispielsweise die mittlerweile fest etablierten
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ein öffentlicher
Sitzbereich
befindet, der
von
allen
Kunden der
umliegenden
Restaurants benutzt werden kann. Um diesen
sauber zu halten, ist eine externe Reinigungsfirma beauftragt. „Zusätzlich haben wir
einen kleinen Sitzbereich mit
fünf Tischen und zwölf Sitzmöglichkeiten, der rund ein
Drittel unserer Ladenfläche
beansprucht“, erklärt Krüger.
Eine Entscheidung, die sie
heute so nicht mehr treffen
würde. „Uns geht dadurch viel
Ladenfläche verloren und die
Miete im Center ist natürlich
nicht gerade niedrig. Außerdem haben wir immer wieder
damit zu kämpfen, dass sich
Kunden mit Essen der Konkurrenz einfach in unseren
Bereich setzten.“
Dass es bei Go Fräsh auch wirklich frisch zugeht, zeigt die Tatsache, dass hinter
dem Konzept ein Obst- und Gemüseladen steht.
Fotos: Back Journal
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Vor den Augen der Kunden werden die Smoothies und Fruchtcocktails hergestellt. Nur der Powerfräshie wird jeden Morgen mit
dem vom Vortag übrig gebliebenen Obst produziert und schmeckt so immer ein bisschen anders. An guten Samstagen werden
davon rund 30 Liter verkauft.
Suppen und Nudelsalate erweitert, verschiedene Aktionsflyer
sollten die Kunden zusätzlich anlocken. „Die meisten haben
uns jedoch vollkommen ignoriert und sind einfach vorbei gegangen.“ Bis die alten Zahlen wieder erreicht werden konnten,
hat es nahezu das gesamte Jahr gedauert. „Die Konsequenz des
Ganzen ist, dass wir auch heute noch komplett auf Sprossen verzichten, was sich auch in Zukunft nicht ändern soll.“ Solch ein
Skandal darf es zwar in Zukunft nicht mehr geben, doch viele
Produkte, die sich heute großer Beliebtheit erfreuen, wurden
erst aufgrund dieser misslichen Lage entwickelt.
Franchise nicht ausgeschlossen. Die zuvor bereits angedachten Expansionspläne mussten in dieser schwierigen Zeit jedoch erst
einmal hinten angestellt werden. Und auch heute ist das oberste
Ziel zunächst, den Standort zu sichern und sich eine komfortable
Ausgangssituation zu schaffen. „Eine Expansion schließen wir aber
generell nicht aus, vor allem ein Franchise-System können wir uns
gut vorstellen“, so Krüger. Um alles kontrollieren zu können, will
sich die Unternehmerfamilie dabei anfangs auf den Hamburger
Raum konzentrieren. „Die frischen Säfte und Salate sind nicht das
Problem, wenn es aber
daran geht, auch Suppen und Co. anzubieten,
In Kürze
wird es schon schwieRohde - GoFräsh OHG
ECE Hamburger Meile
riger. Denn das Letzte,
Hamburger Straße 37
was wir wollen, ist, dass
22083 Hamburg
Telefon: 0170 9663929
unter unserem Namen
E-Mail: info@gofräsh.de
am Ende Tütensuppen
Internet: www.gofräsh.de
angeboten werden.“ Was
Verantwortliche:
Yvonne Krüger
Gegründet: 2010
den Markenauftritt und
das Äußere betrifft, so
Öffnungszeiten:
Mo. bis Sa.: 10 bis 20 Uhr
ist das kleine UnternehSitzplätze: 12 + offener Sitzbereich
men schon jetzt ganz
Fläche: 45 m²
Durchschnittsbon: 5,– Euro
groß, denn viele Kunden
Preise ausgesuchter Produkte
vermuten aufgrund der
Smoothie (0,3 Liter):
3,– Euro
Professionalität bereits
Cocktails (0,3 Liter):
3,50 Euro
Ofenkartoffel:
ab 3,– Euro
eine Kette hinter dem Go
Wraps:
2,99 Euro
Fräsh. Bei den anderen,
Salate:
ab 3,99 Euro
Gemüsepfanne:
ab 4,95 Euro
wichtigen Fragen rund
um die Besonderheiten und Herausforderungen eines Franchisegebers
will sich das Führungsteam dann
aber auf jeden Fall Hilfe mit ins Boot
holen. Doch bis dahin möchte man
sich noch ein bisschen Zeit lassen. Aber
wie heißt es so schön: Erstens kommt
es anders und zweitens als man denkt.
Annika Rosenkötter
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