als pdf - Schwäbische Albvereinsjugend

Transcrição

als pdf - Schwäbische Albvereinsjugend
Herbst 2009 Nr. 142
GEBALLTE INFOS für Aktive und Interessierte
Im Brennpunkt Sitten und Werte
www.schwaebische-albvereinsjugend.de
JuGSNews Sind unsere Wanderheime Energiefresser?
Aktives Vereinsleben Aufruf zum Weltrekordversuch
Aktives Vereinsleben Deutsch-ungarisches Zeltlager
1
••••••••••••
I N H A LT •••••••••••
EDITORIAL . ..................................................................................... 3
IM BRENNPUNKT
Knigge-Report ................................................................................ 4
Familie im Wandel der Zeitt............................................................5
Als ich 17 war ................................................................................. 6
Soziale Verantwortung ein Fremdwort in der Outdoor-Industrie?..................................12
Aktuelle Seminare zum Thema "Sitten und Werte"..................13
Schwäbische Jugendherbergen ................................................. 14
JUGSNEWS
Aus dem (Sommer-)Alltag einer Bildungsreferentin............... 18
Einladung zur Jugendvertreterversammlung............................ 19
Vorstellung der Delegierten 2009/2010..................................... 20
Ehrungen....................................................................................... 22
Herzlichen Glückwunsch an die OG Sigmaringen................... 22
Sind unsere Wanderheime Energiefresser?.............................. 23
Apfelsaftwochen der Schwäbischen Albvereinsjugend . ........ 23
Waffelverkauf zugunsten obdachloser Jugendlicher .............. 24
••••••••
AKTIVES VEREINSLEBEN
Waffeln essen für einen guten Zweck ....................................... 25
Die OG Bonlanden sagt Danke!.................................................. 25
Fuchsfarm-Festival:
Viel Spaß zwischen Tradition und Moderne.............................. 26
Gemeinsam schaffen wir den Weltrekord..................................27
Erfolgreicher Familientag des Oberen-Donau-Gaus................ 28
Geocaching in der Schule............................................................ 29
Hohenloher Gau attackiert Burg Wernfels................................ 29
Erkundungstour durch's westliche Saarland............................. 30
Deutsch-ungarisches Zeltlager.....................................................32
Sonnwendfeier der Ortsgruppe Häfnerhaslach........................ 34
Gesamtjugendausflug der Ortsgruppe Bonlanden.................. 34
Naturpädagogik in Sulz: Von Buntspecht und Eisvogel........... 35
Ins Maislabyrinth und wieder raus!............................................ 36
Ein Wochenende auf dem Füllmenbacher Hof..........................37
TIPPS
Basteltipp: Aus Alt mach Neu..................................................... 16
SONSTIGES
Weißt du noch..............................................................................30
Das Vorletzte................................................................................. 31
I M PR ESS U M ••••••••
STUFE
ISSN: 1861-2873
Herausgeber:
Deutsche Wanderjugend im
Schwäbischen Albverein
Hospitalstr. 21 B
70174 Stuttgart
Fon:
0711 22585-74
Fax:
0711 22585-94
Redaktion: (V.i.S.d.P.):
Christian Bendig
Geschwister-Scholl-Str. 39
73732 Esslingen
E-Mail: [email protected]
2
Redaktionsteam:
Christian Bendig, Florian Engster, Ulrich Gehbauer, Lebrecht
Geng, Holger Hendel, Kerstin Schöberl, Germar SchulteHunsbeck, Sonja Ulmer
Satz und Gestaltung: Germar Schulte-Hunsbeck
Freie und feste Mitarbeiter sind im Redaktionsteam herzlich
willkommen. Zuschriften, Anfragen, Artikel und Manuskripte
bitte an die Redaktion. Sie sollten nicht mehr als eine, max. zwei
DIN A4 Seiten lang sein, ansonsten behält sich die Redaktion
Kürzungen vor. Leserbriefe sind erwünscht! Wir freuen
uns, wenn Zeichnungen, Dias oder Fotos dabei sind. Beiträge
werden nur berücksichtigt, wenn sie auf Diskette, CD oder als
E-Mail vorliegen. Elektronische Bilder bitte mit mindestens 1
Million Pixel!
Leserbriefe, Berichte und Artikel, die mit dem Namen des
Autors gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion oder des Jugendbeirats wieder.
Die STUFE erscheint viermal jährlich und kann auf der
Jugendgeschäftsstelle der Albvereinsjugend angefordert
werden. Die Zeitschrift wird an die Bezieher unentgeltlich
abgegeben.
Auflage: 1.500 Stück
Druck: Domroes Druck GmbH, Markgröningen
Papier: Recycling-Papier, chlorfrei gebleicht
Würden wir zehn Aktive der Schwäbsichen Albvereinsjugend befragen, welche Sitten
und Werte in der Albvereinsjugend gelebt, gepflegt und praktiziert werden, so erhielten
wir sicherlich sehr unterschiedliche Antworten. Mehrere Gründe sprechen dafür: die
Albvereinsjugend ist sehr groß, es gibt ca. 150 Jugendgruppen, 23 Gaue, Arbeitskreise
und Gremien und viele unterschiedliche Inhalte. Ein Lagerleiter der Fuchsfarm wird wahrscheinlich andere Antworten geben als ein Jugendleiter in Hinterdupfingen ohne Kontakt
zur zentralen Ebene. Außerdem haben wir unsere Wertvorstellungen und Gepflogenheiten
nirgends aufgeschrieben. Stimmt das überhaupt?
Nein, denn viele unserer Werte haben wir festgehalten. Prominente Quellen sind unsere
Jugendordnung und unser Leitbild. Nehmen wir doch beispielsweise unser Demokratieverständnis. Meiner Meinung nach nimmt unser Jugendverband seine demokratische
Organisation sehr ernst. Im Leitbild haben wir soziales und demokratisches Handeln
festgeschrieben. Sehr viele Artikel unserer Jugendordnung beschäftigen sich mit dem
demokratischen Aufbau des Vereins und Spielregeln für Wahlen und Abstimmungen. Dies
ist aber keine Besonderheit, jede Satzung oder Geschäftsordnung enthält umfangreiche Regelungen hierzu.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass diese Bestimmungen auch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden.
Und hier sind wir wieder beim ungeschriebenen Teil unseres Demokratieverständnisses. Ich habe wenige
Vereine und Gruppen erlebt, die beispielsweise bei Wahlen einen so großen Wert auf ordentliche Wahlausschüsse, Kandidatenvorschläge, Vorstellung, Befragung, (geheime) Abstimmung und Auszählung legen wie
wir. Für Außenstehende mag dies überflüssig erscheinen, insbesondere dann, wenn nicht mehr Kandidaten als
Ämter vorhanden sind. Viele unserer jungen Jugendleiter oder Delegierten sammeln auf unseren Jugendverterterversammlungen die ersten Erfahrungen mit demokratischen Vorgängen. Gerade deshalb ist es wichtig,
dass wir durch unser Handeln vorbildliches demokratisches Verhalten abliefern.
Ein weiterer hervorstechender Wert in der Albvereinsjugend ist unser Umgang mit dem Ehrenamt. Ehrenamtliche Arbeit wird geschätzt und anerkannt. Jede/r von uns hat sich schon mal gefragt, wofür er/sie
den ganzen Aufwand überhaupt treibt. Wird das Engagement von Verein, Vorstand, Freizeitleiter, AK-Leiter,
Jugendbeirat, Jugendgeschäftsstelle, Eltern oder Teilnehmern überhaupt geschätzt? Nun, sicherlich oftmals zu
wenig, wir können uns nicht oft genug ehrlich bedanken. Unser Jugendverband bietet, was die Anerkennung
und Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit angeht, im Vergleich zu vielen anderen Organisationen, einen guten
Standard. Das Gesamtpaket aus professioneller Unterstützung und Beratung durch die JGS, das Ehrungssystem,
Fahrtkostenerstattung, Betreuerentgelt bei Freizeiten, Verpflegung/Abschlussessen bei Sitzungen und Veranstaltungen, Gutscheinen, kleinen Geschenken, Austellung von Zeugnissen und Bestätigungen, Juleica und dem
nicht zu unterschätzenden persönlichen oder öffentlichem Dank ist stimmig.
Dies sind nur zwei Beispiele der Werte, die unsere zehn befragten Albvereinsler wohl genannt haben könnten.
Weitere mögen beispielsweise Toleranz, Gleichberechtigung der Geschlechter, Nachhaltigkeit, soziale Aspekte,
Traditionen und Ehrgeiz sein.
Wenn auch jeder seine eigenen Wertvorstellung hat, im gemeinsamen Vereinsleben sind sie womöglich
gar nicht so verschieden.
Heiko Herbst
Hauptjugendwart
3
Knigge-Report
Es ist schon eine ganze Weile her, als der Herr Adolph Freiherr
von Knigge (1752-1796) sein damals geradezu revolutionäres
und durchaus viel beachtetes Buch mit dem schlichten Titel
"Über den Umgang mit Menschen" vorstellte. Er sah dieses
laut eigenem Bekunden als eine Anleitung zum respektvollen
Umgang aller Menschen mit- bzw. untereinander an, welcher auf
einem "System von Moral und Weltklugheit" aufbauen solle. Im
Grunde genommen war es also ein Vorgriff auf die UN-Charta
oder auch das deutsche Grundgesetz, in denen ja ganz Ähnliches
verankert ist. Ihm ging es darum, das
menschliche Miteinander durch gewisse Verhaltensregeln so zu gestalten,
daß sich die Menschen überall auf
der Erde damit identifizieren können
und respektvoll miteinander umgehen.
Knigge beschrieb auch die Tatsache, daß die wirklich "klugen Köpfe"
ihr Wissen bzw. ihr Talent "nicht immer
zur vollen Entfaltung bringen" können,
während es "weniger begabte Leute"
gelegentlich durch ein gewisses "Nachahmen aufgeschnappter Begriffe oder
auch Verhaltensweisen" mitunter zu
"allerhand Beachtung" brächten.
Hierfür lieferte (und liefert noch)
die Geschichte ja genügend Beispiele;
heutzutage könnt Ihr dies auch in der
Politik, der Wirtschaft oder auch im
Sport beobachten.
Für "die Jugend" hat er übrigens trotz einiger Anregungen von
außen keine besonderen Regeln aufgestellt, da er der Meinung
war, daß auch ein junger Mensch sich seinen Umgang selbst
aussuchen und sich bei Bedarf an anderen orientieren könne.
Niemand sollte quasi "gezwungen" werden, sich in eine ganz
bestimmte Richtung zu entwickeln - dies sollte dem Einzelnen
überlassen bleiben. Er warnte indes bereits davor, irgendwelchen - oftmals falschen - Vorbildern (heute würde man "Idolen"
sagen) nachzueifern, da jeder Mensch sich selbst entwickeln und
frei entfalten solle - dabei nie den Respekt Anderen gegenüber
außer acht lassend.
Ihr seht also: der Mann war seiner damaligen, in sittlicher
Hinsicht sehr streng regulierten Zeit weit voraus und hat sehr
kluge Thesen bzw. Verhaltensmuster aufgestellt. Würden sich
4
die Menschen auch nur etwas daran halten, wäre das Zusammenleben auf unserer Erde sicherlich wesentlich entspannter.
Falls euch das Ganze näher interessieren sollte: Es existieren
unzählige Nachdrucke der Original-Ausgabe in allen möglichen
Formen; auch als Taschenbuch sowie als Zusammenfassung der
wichtigsten Elemente (das ist dann nicht ganz so viel zu lesen)
- fragt einfach im Buchhandel danach.
Abschließend noch eine kleine
Auswahl beachtlicher, teilweise auch
skuriller Verhaltensregeln aus anderen
Ländern:
In manchen Ländern, z. B. in
Bulgarien und Indien, bedeutet das
Kopfschütteln Zustimmung und das
Kopfnicken Ablehnung zu einer anderen Meinung, also genau anders
herum als etwa bei uns.
In Japan wiederum gilt es als
ausgesprochen unhöflich, sich in der
Öffentlichkeit die Nase zu putzen (was
machen die bei Schnupfen?) oder
übermäßig laut zu lachen.
In Thailand benötigt man zum
Essen im Normalfall kein Messer, da
alles "mundgerecht" serviert wird man schiebt die enzelnen Teile mit der
links gehaltenen Gabel auf den Löffel
in der rechten Hand.
In den meisten südostasiatischen
Ländern darf man andere Leute nicht am Kopf berühren, weil
in diesem die Seele wohnt und er deshalb als heilig gilt - keinesfalls also etwa kleinen Kindern liebevoll über's Haar streicheln!
In Dänemark gehört es sich, die Schuhe auszuziehen, wenn
man irgendwo zu Besuch hinkommt; darüberhinaus ist es
gesetzlich verboten, eine andere Flagge als den Danebrog (die
dänische Nationalfahne) zu hissen.
Sehr viel pragmatischer und durchaus sinnvoll ist das allgemeine Rauch- und auch Alkoholverbot im praktisch gesamten
öffentlichen Raum in den meisten skandinavischen Ländern;
dies gilt übrigens ebenso für die USA sowie in Sachen "Blauer
Dunst" auch für Irland und Italien . Dort raucht ein wesentlich
höherer Prozentsatz der Gesamtbevölkerung, und es funktioniert
dennoch bestens.
Holger Hendel
Familie im Wandel der Zeit
Verein. Deshalb ist es umso wichtiger am Wochenende in den
Ferien und an den Abenden die Zeit sinnvoll zu nutzen und die
Kids mit ansprechenden Angeboten zu versorgen.
Da sich auch die Familienformen im Laufe des letzten Jahrhunderts sehr gewandelt haben, sind die geläufigsten Formen
nachstehend nochmals zusammengefasst.
Großfamilie: In einer Großfamilie leben mindestens zwei Generationen mit mehr
als drei Kindern in einem Haus. Meist sind aber drei oder mehr Generationen
in einer Großfamilie vereint. Oft leben auch Tanten und Onkel oder Cousin und
Cousinen mit unter einem Dach.
Kernfamilie: Mit Kernfamilie bezeichnen wir Mutter und Vater mit den eigenen
Kindern.
Patchworkfamilie / Stieffamilie: Zwei Lebenspartner leben mit Kindern der
vorherigen Partner in einer neuen Familieneinheit zusammen.
Regenbogenfamilie: Zwei gleichgeschlechtliche Partner leben in Ehe oder eheähnlicher Gemeinschaft zusammen und betreuen Pflegekinder oder Kinder, die
früheren Partnerschaften entstammen.
Neben den Familienformen haben sich die Erziehungsstile
im Laufe des letzten Jahrhunderts stark gewandelt. Jeder hat
sich als Kind schon einmal gedacht “Sollte ich einmal eigene
Kinder haben, dann werde ich diese nicht so erziehen, wie
meine Eltern dies tun."
Jede Generation hat so ihre eigenen Ideen verwirklicht. Die
perfekte Kindererziehung war allerdings noch nicht dabei. 1909
sorgte das Buch »Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter« der Pädagogin Maria Montessori für erste pädagogische
Grundsätze. Im Jahre 1930 erschien das erste Buch über die
Entwicklung von Kindern und Erziehung von Alfred Adler.
In den Kriegswirren der 40-er Jahre dominierte noch die stark
ausgeprägte dominante Erziehung. Später zu Zeiten des Flower
Power war Laissez-faire ganz groß geschrieben. Dem folgte die
demokratische Erziehung. Im Moment ist sicher eine Mischung
aus Autorität, Grenzen setzen, loslassen und einfach lieb haben
nicht falsch. Ich halte es nach der indischen Weißheit:
Wenn Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln.
Wenn sie älter geworden sind, gib ihnen Flügel.
Sabine Wuchenauer
© hofschlaeger pixelio
Familie bedeutet in der heutigen Zeit eine Lebensgemeinschaft von Eltern und Ihren Kindern. Dies war nicht immer so. In
der Vergangenheit bezeichnete der lateinische Begriff "familia"
(= Hausgemeinschaft) den Besitz eines Mannes, also seinen
gesamten Haushalt, seine Ehefrau(en), seine Kinder sowie seine
Sklaven und sein gesamtes Vieh.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Ehepaare durch die
Verwandtschaft (Eltern und Großeltern) bestimmt. Mädchen
und Jungen durften sich nicht den Partner nehmen, in den sie
sich verliebten, sondern wurden verheiratet, um Besitztum zu
vergrößern oder den gesellschaftlichen Stand zu verbessern.
1901 lag die durchschnittliche Geburtenrate pro Ehepaar noch
bei 4,5 Kindern. Dabei starben noch viele Kinder an ansteckenden Krankheiten oder gleich bei der Geburt. Heute leben
durchschnittlich 1,4 Kinder in einem Haushalt. Dies ist eine Folge
der zunehmenden Geburtenkontrolle durch Einführung der
Pille. Die Einführung der Geburtenkontrolle hat auch die Rolle
der Frau sehr stark verändert. Ehefrauen sind im Laufe der Zeit
unabhängiger, selbstständiger und emanzipierter geworden.
Waren im Jahre 1882 29,2 % aller Frauen erwerbstätig, so sind
es heute ca. 70 %. Es ist jedoch davon auszugehen, dass auch
früher die Frauen nicht mehr Zeit für ihre Kinder hatte als berufstätige Frauen heute, war doch die Arbeit auf dem Hof hart
und zeitaufwändig. Die jungen Frauen mussten im Stall und auf
dem Feld helfen, während die Großeltern, Onkel oder Tanten
die Kinder betreuten.
In der heutigen Zeit haben Eltern im Verhältnis sehr viel mehr
Zeit für ihre Kinder. Jedoch steht oft nicht mehr der traditionelle
Samstagsgroßputz und der sonntägliche Gottesdienstbesuch
im Vordergrund, sondern es werden die vielfältigen Freizeitaktivitäten genützt. Zumeist erleben Familien den Sonntag
zwischen Sportwettkampf und anderen Festivitäten oder
Freizeitaktivitäten.
Hier versuchen wir den Familien eine Vielfalt von Freizeitbeschäftigungen anzubieten. Ob Familienwanderung, Märchenwanderung, Klettern, Kanufahrt oder Familienfreizeit. Immer
versuchen wir Familien im Einklang mit der Natur schöne und
gemeinsame Erlebnisse zu ermöglichen. Und dies natürlich mit
möglichst wenig Nebenkosten.
Die stetig steigenden Lebenskosten sind sicher auch ein
Grund, warum immer mehr Väter und Mütter berufstätig sind.
Wurden früher die Kinder von Oma und Opa betreut, sind sie
heute oft schon ab 1 Jahr in der Kinderkrippe untergebracht.
Dies ermöglicht den Müttern sich im Beruf weiterhin zu verwirklichen oder die gespannte Haushaltssituation zu verbessern.
Ganztageskindergarten und Ganztagesschule trifft auch uns als
5
Als ich 17 war
Gespräch mit Günter Koch, Thomas Höschele und Sebastian Fischer
über Sitten und Werte im Schwäbischen Albverein und drei Generationen Albvereinsjugend
STUFE: Wie kamen Sie / kamst du zur Albvereinsjugend?
Koch: Meine Albvereinsgeschichte war durch Georg Fahrbach
geprägt. Wir kannten uns über meine Eltern, mit denen ich
mitgewandert bin. Als die Ortsgruppe Stuttgart einen Jugendleiter brauchte, wurde dies über meinen Kopf hinweg zwischen
meinem Vater und Fahrbach entschieden. Mit 15 kam ich zum
Albvererein in Stuttgart. Mit 17 übernahm ich eine Schülergruppe
und war erstmals Helfer im Zeltlager. Dort blieb ich hängen und
wurde Gruppenleiter, 1966 stellvertretender Leiter und ab 1967
Zeltlagerleiter, später Hauptjugendwart.
Höschele: Mein Bruder hat die Jugendgruppe in Heilbronn
gegründet, wo ich Mitglied war. Mit 17 habe ich eine Schülerund Jugendgruppe gegründet, dann eine Liedergruppe namens
„Songgruppe“, die später „Liederpunkt“ hieß. Zwischen 1981
und 1985 besuchte ich viele Freizeiten und das Pfingstzeltlager,
das Sommer-Zeltlager war mir hingegen sowohl als Teilnehmer
als auch als Betreuer nicht vergönnt. Dafür habe ich geholfen,
die Fuchsfarm schon zu Günters Zeiten als Hauptjugendwart bei
den Arbeitseinsätzen zu erhalten. Danach bin ich im Arbeitskreis
Fuchsfarm geblieben.
Fischer: Ich bin in die Schwäbische Albvereinsjugend hineingeboren worden. Mit Geburt wurde ich Mitglied. Das hat zu
der zweifelhaften Ehre geführt, dass ich mit knapp 24 mein
25-jähriges Jubiläum feiern durfte. Ich war von Kind auf in der
Ortsgruppe dabei, weil meine Eltern in der Ortsgruppe sehr aktiv
sind. Weil mir es Spaß gemacht hat, habe mit Biotope betreut.
Mit 13, 14 wollte ich nicht mehr mit - aus meiner damaligen
Sicht - „alten“ Damen und Herren wandern gehen. Ich war auf
Zeltlager, Umweltcamp und Burg Derneck. Man lernt Leute aus
Günter Koch, Jg. 1945
Zeltlagerleiter 1966 – 1969 und 1974 – 1978
Hauptjugendwart 1976 – 1985
Fachwart für Wanderheime seit 1990
Thomas Höschele, Jg. 1964
Jugendleiter 1981 - 1985, Freizeitleiter
Fachwart für die Fuchsfarm 1991 - 2004
Sebastian Fischer, Jg. 1983
Freizeitbetreuer und -leiter 2006 – 2008
Jugendbeirat seit 2008
6
unterschiedlichen Ecken Baden-Württembergs kennen. Mit 17
wollte ich nicht mehr auf Freizeiten und habe ich eine albvereinsfreie Zeit eingelegt. 2004 wollte ich nach dem Zivildienst mit
einem Freund nach Schottland mit Rucksack und Zelt. Da ich
keine Wanderstiefel und Rucksack hatte, bat ich meinen Vater
um Rat. Der machte grosse Augen und meinte „Doch wieder?“.
2006 hat mein Freund Johannes Rosenkranz die Derneck-Freizeit
geleitet. Da bin ich als Betreuer eingestiegen. In den beiden
folgenden Jahren habe ich die Freizeit geleitet und bin seit
letztem Jahr Jugendbeirat.
STUFE: Was war wichtig mit 17?
Koch: Ich bin von der Kirchenjugend zum Albverein gewechselt.
Wichtig war für mich, von daheim wegzukommen. Wir wohnten
in der Großstadt. Jedes Wochenende fand eine jugendgerechte
Wanderung statt mit Schnitzeljagden. Das hat mir mehr Spaß
gemacht. Mit der Jugend machte ich Mehrtageswanderungen
mit Gepäck von Hütte zu Hütte. Das war etwas anderes als in
der Großstadt herumzusitzen. Die öffentlichen Verkehrsmittel
waren nicht so gut wie heute.
Höschele: Das war eines der ereignisreichsten Jahre meines
Lebens. Ich gründete eine Jugendgruppe, ich begann, Musik
zu machen und Lieder zu schreiben. Man hatte Vorbilder, war
politisch engagiert. Ich habe begonnen, mich inhaltlich mit
Jugendarbeit zu beschäftigen. In dem Alters ging es intensiv mit
den Mädels los. Soviel wie damals ist in den letzten 15 Jahren
nicht in meinem persönlichen Leben passiert. Ein Lebensinhalt
war damals, dass ich privat im Zug herumgereist bin und Leute
aus ganz Baden-Württemberg besucht habe. Das war eine klasse
Zeit zwischen 16 und 18, dieses Herumreisen am Wochenende,
Veranstaltungen wie die Hauptversammlung und Freizeiten zu
besuchen und Leute zu treffen, auch weibliche Bekanntschaften.
Dieses zwischenmenschliche Thema war zu dieser Zeit im Albverein noch ein Tabuthema. Und 20 Jahre früher war es wohl noch...
Koch: ...viel strenger als heute. Das gab es nie, dass Mädchenund Jungenzelte nebeneinander auf einer Ebene standen.
Mädchen und Jungen besuchten zwar die gleiche Freizeit, waren
aber strengst getrennt. Das kam von oben her.
STUFE: War die SAVJ schon zu ihrer Zeit eigenständig?
Koch: Ja, eigenständig schon, aber Präsident Fahrbach hat alle
Fäden in der Hand behalten. Es gab keine Wahlen. Fahrbach hat
jemanden vorgeschlagen, und niemand hat widersprochen. Der
damalige Hauptjugendwart Hans Kaiser hat sich bei Präsident
Fahrbach für mehr Eigenständigkeit mit eigenem Budget ein-
gesetzt. Im Herbst 1964 hat Fahrbach die Fuchsfarm gekauft.
STUFE: Sie sagten, dass sie zur Schwäbischen Albvereinsjugend
gekommen sind um „rauszukommen“?
Koch: Ich kam von der evangelischen Jungschar, die einmal
jährlich eine Freizeit veranstaltete. Daneben wanderte ich mit
meinen Eltern nach traditioneller Art. Meistens Ältere.
STUFE: Inwieweit wurde dabei auf Bedürfnisse der Jugend
eingegangen?
Koch: In der Ortsgruppe Stuttgart gar nicht. Die Jugendgruppe
wurde 1960 gegründet. Wir trafen uns im Jugendhaus Mitte.
Wir haben Wanderungen nach alter traditoneller Art gemacht.
Samstag fuhren wir weg, sind gewandert, ohne Schnitzeljagd
oder andere Spiele, übernachteten in der Jugendherberge und
spielten abends dort Gesellschaftsspiele. Um die Fahrtkosten
niedrig zu halten fuhren wir per Bahn mit einer Gruppenfahrkarte, dem "Viehschein", bis zum Fuß der Alb.
STUFE: Fahrbach hat also bestimmt was die Jugend macht?
Koch: Als Jugendleiter war man damals überfordert. Man
musste Jugendleiter einer Jugendgruppe sein, man musste Wanderungen bei den Erwachsenen führen und bei Naturschutzbegehungen Streife zu gehen war Pflicht. Volkstanz kam dazu.
Fischer: Gab es damals schon in Stuttgart so viele Angebote
dass der Albverein „unterging“ und Jugendarbeit auf dem Land
einfacher war?
Koch: Das war zu meiner Jugendzeit in Stuttgart schon schwierig.
Höschele: Das Problem ist doch so alt wie wir. Diese Gründe
wurden schon immer vorgeschoben wenn man eine negative
Entwicklung darstellen wollte. In Städten gab es schon immer
ein breiteres Angebot, wenn auch nicht so exzessiv wie heute
und in Form elektronischer Medien.
STUFE: Der Albverein hat doch lange Zeit an Mitgliederzahlen
zugelegt.
Höschele: In dieser Zeit gab es ein Bevölkerungswachtum.
Auch andere Vereine haben von dieser Entwicklung profitiert.
In den Siebziger Jahren erlebte die Jugendarbeit einen Boom,
der ungefähr bis Mitte der Achtziger Jahre anhielt.
Koch: 1979 veranstaltete die Albvereinsjugend ein Pfingstzeltlager, zu dem sich 600 Personen anmeldeten. Wir mussten in
zwei Schichten kochen.
STUFE: Wenn man einige Jahre Abstand hat, nimmt man
Veränderungen aufmerksamer wahr. Was waren die maßgebenden Veränderungen, wenn Sie ihre zwei Zeltlagerepochen
vergleichen?
Koch: In den Siebziger Jahren gab es erstmals Disco, davor
haben wir Volkstanz gemacht...
STUFE: ...und selber Musik gemacht?
Koch: Solange ich das Zeltlager geleitet habe, haben wir abends
zur Gitarrenbegleitung gesungen. Die Disco, zu der sich viele
herausgeputzt haben, gab's einmal in der Woche nach der
großen Wanderung. Es wurde viel mehr gewandert, es war
ja ein Albvereins-Zeltlager. Ich war der Ansicht, dass Disco
nichts mit dem Albverein zu tun hatte. Zu den Discos gab es als
Alternativangebot eine Nachtwanderung, an der ungefähr ein
Drittel teilgenommen hat. Die Technik hat Einzug gehalten. Die
Fuchsfarm erhielt zu der Zeit eine Telefonanlage.
STUFE: Wie war das bei dir?
Höschele: Ich hatte ein schockierendes Erlebnis als der neue
Fuchsstall geplant wurde. Als ich erfuhr, dass jeder Raum Internetzugang bekommen sollte, dachte ich, jetzt ist es aus mit der
Albvereinsjugend; in ein paar Jahren bekommt dann jedes Zelt
einen eigenen Internetzugang. Die Entwicklung lief glücklicherweise anders, aber vor 8 bis 10 Jahren
empfand ich es als einen unkritischen
Umgang mit den modernen Medien.
Koch: Wir haben viel mit Naturmaterialien gebastelt, haben Wurzeln und Tannenzapfen gesucht. Bastelmaterialien
wie Krepppapier haben nicht wir in dem
Maße wie später angeschafft. Das Team
bestand aus Leuten, die im Albverein
verwurzelt waren und sich bereits mit
Themen wie Naturschutz beschäftigt
hatten. 1973 hat mir das schon gefehlt.
Damals bereitete ein Bildungsreferent
Günter Koch:
das Zeltlager vor, der zur linken Szene
"Überforderte
Jugendleiter"
gehörte. Der Referent musste gehen
und mit ihm ging ein Teil der Linken.
Sonst wäre das Zeltlager abgeglitten in
ein politisch motiviertes Zeltlager.
Höschele: Anfang der Achtziger Jahre ist die politische Auseinandersetzung ziemlich intensiv geworden. Als die Grünen
gegründet wurden, hatte das schon einen Einfluss auf die AG
KNS („Kusterdingen-Neuffen-Stuttgart“, Anm. d. Red.).
Koch: Mit denen hatte ich zu kämpfen.
Höschele: Erkennungszeichen waren lange Haare, die im
Albverein sehr gern gesehen waren. (lacht)
Koch: Ich habe die AG KNS aufgefordert, sich in den Jugendbeirat wählen zu lassen. Einige haben es geschafft, was für
mich kein Problem war, und die AG KNS hat sich aufgelöst.
Wir haben diskutiert, dass wir parteipolitisch neutral sind und
keine Zeltlager veranstalten, um die Jugend in eine bestimmte
politische Richtung zu lenken.
Höschele: Ich muss an dieser Stelle widersprechen. Man
empfindet etwas nur als politische Lenkung, wenn man von
der anderen Seite politisch beeinflusst ist. Der Albverein hat
schon immer Politik betrieben mit seiner Art, eine Freizeit zu
gestalten und zu dieser Zeit kam der politische Gegenpol hinzu
und dazu noch aus der Jugend. Das war nicht gern gesehen und
damit hatte ich auch noch zu kämpfen. Die richtig aggressive
Generation war eine halbe Generation vor mir und ich durfte
7
hautnah erleben, wie konservativ der Albverein ist. Ich habe mit
17 Jahren auf einem Waldfest im Wanderheim Weinsberg das
Lied „Se spritzet jedes Äpfele“ von Harald Immig gesungen. Ein
einfaches Lied darüber, dass man nicht jedes Obst spritzen soll,
damit es verkaufsgerecht aussieht. Die Leute sind über uns wie
die Hyänen hergefallen. Man wollte uns von der Leitung unserer
Jugendgruppe entbinden. Die aggressiven Reaktionen habe ich
damals überhaupt nicht verstanden.
Koch: Unsere Altersgruppe trifft sich
einmal im Jahr, um alte Lieder zu
singen, die die jungen Leute gar nicht
mehr verstehen. Die Jugendleiter der
Nachkriegszeit waren während des
NS-Regimes auch schon Jugendleiter.
Der erste Verbandsjugendwart nach
dem Krieg war entsprechend angehaucht und das hat man auch in den
Liedern gemerkt, die wir gesungen
haben, aber wir haben uns nichts
dabei gedacht. Damit hat man später
aufgehört und neue Lieder gesungen.
Höschele: Da kamen aus unserer
Sicht die wahren Volkslieder zum
Sebstian Fischer:
Vorschein, die angeblich das Volk ge"Man redet aneinander vorbei"
schrieben hat. Was bis dato gesungen
wurde, waren Lieder, die übergestülpt
wurden, die man auch gerne gesungen hat, die einfach waren
und die man gut mitgröhlen konnte. Die inhaltlich spannenden
Lieder kamen in den Achtzigern und damit die Kritik von oben.
STUFE: Wo hast du als Jüngster in dieser Runde ein starke Polarisierung zwischen Erwachsenen- und Jugendverband erlebt?
Fischer: In der Idee was Jugendarbeit ist und was man damit
macht. Bei den Freizeiten, bei denen ich dabei war, habe ich
gesehen, dass das klassische Wandern und etwas Naturschutz
nicht mehr ausreichen, um die Jugendlichen bei der Stange zu
halten. Die Welt ändert sich und man muss mit der Zeit gehen,
um sinnvolle und erfolgreich Jugendarbeit zu machen. Diese
Einsicht scheint in manchen Teilen des Vereins nicht anzukommen und man redet aneinander vorbei, wie Jugendarbeit sein
soll, muss oder kann.
Koch: Der Albverein ist schon immer ein traditioneller Verein
gewesen. Früher hieß es, Apotheker, Lehrer und Bürgermeister
sind im Albverein. So ist es auch jetzt noch. Die Honoratioren
sind im Albverein. Dementsprechend ist das Verständnis für die
Jugend und für moderne Jugendarbeit. Wir haben das gelöst, in
dem wir die Honoratioren zur Eröffnung des Zeltlages eingeladen
haben. Dazwischen war „Besuchsonntag“, an welchem die Honoratioren sehen konnten, was wir alles machen. Das hat viele
Ortsgruppenvorsitzende angeregt. Später hat sich die Jugend
vom Hauptverein abgekoppelt. Leider werden heute Gauvor-
8
sitzende und Ortsgruppenvorsitzende nicht mehr eingeladen.
Fischer: Die Zeltlagereröffnung gibt es heute auch noch.
Alle Ortsgruppenvorsitzenden werden heute nicht mehr dazu
eingeladen.
Koch: Hatten wir auch nicht. Aber der Hauptausschuss, die
„Alten“, wurde eingeladen...
STUFE: ...was sich bis heute nicht geändert hat...
Koch: ...und viele Betreuer und Kinder haben zunächst nicht
verstanden, warum der Hauptausschuss im Zelt bei Kaffee und
Kuchen saß und sie selbst sich mit Hefezopf begnügen mussten.
Zu dieser Zeit brauchten wir Geld, das die Alten hatten. Auch
Unternehmer von dort wurden eingeladen und hofiert. Die
Jugend von heute hat sich davon entfernt.
Fischer: Es ist ein Spannungsfeld. Für mich ist klar: Die Albvereinsjugend ist ein Teil des Schwäbischen Albvereins. Wir
haben eine Tradition, auf die wir stolz sein können, die es wert
ist, erhalten und weitergegeben zu werden. Zum anderen sind
wir eine eigenständige Jugendorgansation und entwickeln
unser eigenes Profil. Ich finde, wir bekommen ganz gut einen
Mittelweg hin. Während der letzten Jahre haben wir auf unseren
Freizeiten versucht, gezielt unsere Leitbilder auf lockere Weise
weiterzugeben, die bei den Jugendlichen ankommt. Gemeinsam
unterwegs, Natur- und Umweltschutz, Zwischen Tradition und
Moderne, Soziales und demokratisches Handeln sind Themen,
die man locker mitgeben und mit denen man Bewusstsein für
den Hauptverein schaffen kann.
Koch: Diese Themen gab es damals in der Albvereinsjugend
gar nicht.
Höschele: Selbstverständlich gab es die. Sie sind nur etwas verändert worden. Der Grund dafür war, dass die Jugend spätestens
Anfang der Achtziger begonnen hat, selbstständig zu denken.
Beispiel Tradition: Wenn man selbständig denkt, kommt man
auf viele Dinge im Leben, die möglich sind, und nicht mit der
geltenden Tradition im Verein in Einklang zu bringen sind. Da
sehe ich die Schwierigkeit: Selbständige Menschen, die neue
Ideen wollen, im Zusammenhang mit traditionellen Werten,
die es wert wären, sie bestehen zu lassen. Das ist schwierig
zusammenzubringen. Früher war alles mehr übergestülpt.
Koch: Es gab auch keine Jugendordnung. Die erste wurde
während meiner Amtszeit erarbeitet. Es zu meiner Jugend gab
keine Leitlinien, keinen Bildungsreferenten. Der erste Bildungsreferent kam erst um das Jahr 1970. Der Hauptausschuss hat
sich in dieser Zeit stark mit Jugendthemen beschäftigt, STUFE
gelesen und dann kam ein Antrag in der Hauptausschusssitzung,
etwas zu verbieten. Als Hauptjugendwart war mein Standpunkt,
alles zu tun was Spass macht. Nirgendwo stand geschrieben,
was man nicht tun durfte. Karin Kunz hat ein Tanztheater mit
modernen Tänzen gemacht. Damals konnte man mit Volkstanz
keine jungen Leute gewinnen, im Gegensatz zu heute. Manfred
Stingel hat mit dem TJ-Programm (= "Tanzleiter Jugend", Anm.
der Red.) sehr viel Erfolg. Die Leute haben begriffen, dass hinter
Volkstanz viel mehr steckt als Hopstheater.
Höschele: Jugendarbeit fällt und steht mit den Leuten, die sie
betreiben.
Koch: Ja, das hängt an den Leuten, die Jugend leiten, egal ob
in einem Sportverein, einer Tanzgruppe oder einer kirchlichen
Jugend. Derjenige, der vorn dran steht, kriegt die Jugend.
Fischer: Ein großer Unterschied ist, dass wir heute weniger Leute
zur Verfügung haben, die über einen langen Zeitraum bei einer
Sache bleiben können. Für eine Ausbildung geht man an andere
Orte, für ein Studium erst recht. Bei kleineren Freizeiten wird der
Charakter stark durch die Gruppe der Betreuer bestimmt. Weil
sich die Zeiten geändert haben, brauchen wir die Leitbilder. Die
Leute sind immer noch dabei, deswegen machen wir die Freizeit
noch in diesem Stil weiter.
STUFE: Wo treten die Dinge, die Herr Koch als selbstverständlich angesehen hat – Wandern, Naturschutz, Volkstanz, Musik
machen – heute noch bei den zentralen Freizeiten der Albvereinsjugend zutage?
Fischer: Ich kann für die Derneck-Freizeit sprechen, die ich die
letzten Jahre kenne. Das sind alle feste Punkte. Wandern allein
schon mangels anderer Fortbewegungsmittel, weil es Spaß
macht und weil wir das Ziel haben, Kindern und Jugendlichen
eine Welt draußen zu zeigen, die viele nicht kennen. Selber musizieren am Lagerfeuer ist der Klassiker schlechthin. Am Anfang
wehren sich manche, andere sind von vornherein heiß drauf.
Musik am Lagerfeuer geht einfach zu einer Freizeit dazu. Vor zwei
Jahren haben wir Volkstanz locker verpackt und irische Volkstänze eingebaut, weil der damalige Leiter Johannes Rosenkranz
gerade aus Irland zurückkam. Der Volkstanz hat sich bis auf die
Musik nicht groß von einem schwäbischen unterschieden und
genauso viel Spaß gemacht. Auf dem diesjährigen FuchsfarmFestival haben wir einen Massen-Volkstanz gemacht.
Höschele: Da kommt der Punkt, weshalb man den „Altenverein“ zu solchen Veranstaltungen so ungern einlädt. Wir haben
damals auch irische Volksmusik gemacht. Wenn man damit
versucht hat, den „Altenverein“ zu gewinnen, sich diese Musik
anzuhören, haben wir nur Kopfschütteln geerntet: Das war keine
Volksmusik und englischer Gesang war sowieso schlecht. Es war
spürbar, dass man mit modernen Volkstänzen nicht akzeptiert
wurde. Wenn man nicht akzeptiert wird, bleibt man eben eher
für sich. Letzteres hat sich wohl erhalten.
STUFE: Und beim Wandern?
Koch: Wir wandern ja nicht durch die Gegend, um von A nach
B zu „rennen“, sondern Leuten die Gegend zu zeigen und zu
erklären – sei es Geologie, Natur, Kirchen. Leute fragen heute
nur noch, wie weit es bis zum Ziel ist. Das passt nicht mehr zum
Albverein.
Höschele: Ist es nicht der persönliche Anspruch, der sich im
Laufe eines Lebens ändert? Als Kind und Jugendlicher habe
ich Albvereinswanderungen in Erinnerung, bei denen man von
A nach B gewandert ist und bei B in die Gaststätte zum Essen
eingekehrt ist. Mir war tödlich langweilig. Wir Kinder gingen vor
die Gaststätte und haben darauf gewartet, dass die da drinnen
ihre blöden Lieder fertiggesungen haben. Für mich war es die
Phase, in der ich Natur intensiv erlebte, aber ohne den Albverein,
weil ich sie mit dem Albverein gar nicht erleben konnte. Da hat
mir auch der Alpenverein nichts gegeben. Günter, wenn du
davon sprichst, Wissen über Kultur und Natur weiterzugeben,
dann waren das eher einzelne interessierte Leute, zu denen
du dazu gehörst, die aufgrund ihrer Persönlichkeit Wissen
vermitteln konnten.
Koch: Der NABU hat regen Zulauf mit seinen geführten Wanderungen, die Geld kosten. Da wird weniger gewandert als
sich thematisch eines Themas angenommen. Bei uns war das
immer kostenlos. Wenn man etwas nicht kann, sollte man sich
das eingestehen und Fachleute einladen, die Themen jugendgerecht aufbereiten, zum Beispiel über Imkerei, Schäferei oder
Grenzsteine. Wir müssen den Jugendlichen zeigen, um was es
draußen in der Natur geht und was man erleben kann. Das ist
mit einem PC nicht zu machen. Ich finde deshalb den Powerwalk
auf der Derneck-Freizeit ganz toll. Eine Zwei-Tages-Tour, bei der
im Freien übernachtet wird und die Jugendlichen auf sich allein
gestellt sind.
Fischer: Das gibt auch einen Riesenreiz, weil es nicht mehr
selbstverständlich ist. Zum Powerwalk gehören besondere
Aufgaben. Für manche ist dies schon alleine die Strecke, weil sie
das sonst nie machen. Da wir ein gemischtes Publikum haben,
kann ein Powerwalk in zwei Tagen keine 45 km lang sein. Dass
wollen wir auch nicht. Wir wollen den Spaß und die Freude daran
vermitteln, gemeinsam unterwegs zu sein und morgens noch
nicht zu wissen, wo man abends übernachtet.
STUFE: Mit "Up'n'away" gab es vor wenigen Jahren eine
Freizeit, bei welcher vorab auch nicht klar war, wohin es geht.
Höschele: Bei dem Namen wissen viele Eltern nicht, was dahinter steckt. Da müsste sogar ich überlegen, was das bedeuten
könnte. Ich möchte jetzt nicht gegen das Englische wettern,
für die Älteren sind solche Begriffe aber schwieriger. Um die
Jugendlichen anzusprechen ist es sicher nicht falsch, gleichzeitig
vergrößert man aber die Diskrepanz zu den Älteren.
9
Fischer: Englische Titel sind eine Hilfe für die Jugendlichen,
etwas zu verpacken was man früher auch schon gemacht hat.
Damit kann man sie für die Sache begeistern und eine Annäherung zu den Älteren herstellen.
Koch: Mich stört, dass das Englische immer mehr Einzug hält in
die Jugendarbeit. Zu den Aufgaben des Schwäbischen Albvereins zählt doch unter anderem, die Heimatsprache zu fördern.
Warum muss man zum Beispiel „Teamer“ sagen? Man könnte
ja auch nach einem schwäbischen Wort suchen. Bei mir gab
es Betreuer und Gruppenleiter. Diese Begriffe geben klar die
Aufgabe wieder. Was ist ein „Teamer“? Ich möchte jetzt nicht
gegen die Jugend wettern. Sie sollen ihre Sache machen, ich
habe damals meine Sache gemacht.
Fischer: Die Sprache wird eben umfangreicher, wogegen
wir uns nicht wehren können. Wir müssen schauen, dass wir
unseren Kern nicht verlieren, müssen aber auch offen sein.
Aktuell haben wir - auch ein englisches Wort - einen MundartPodcast gemacht. Beim Fuchsfarm-Festival im Juni haben wir
einen lapidaren hochdeutschen Text vorgegeben und von den
Jugendgruppen vorlesen lassen in ihrem eigenen Dialekt. Über
die Homepage kann man jetzt Woche für Woche ein neues
Stück anhören. Es ist richtig interessant, wie unterschiedlich die
einzelnen Ortsgruppen schwätzen.
STUFE: Wie war früher das Verhältnis zwischen Lagerleiter und
Teilnehmer?
Koch: Ganz offen! Als Lagerleiter hat man sich damals auch um
die Kinder gekümmert. Um das Programm konnten man sich
nicht kümmern, da man ja auch einkaufen, die Kinder zum Arzt
fahren musste und so weiter. Man hat auch öfters einen Tag mal
Problemkinder betreut. Die Kinder
konnten jederzeit zum Lagerleiter
kommen, Tag und Nacht. Das Büro
war immer offen.
Höschele: Das war den Kindern
ganz arg wichtig. Auch die Eltern haben das sehr positiv aufgenommen.
Ende der 80er bin ich als Stiefvater
mit dem Zeltlager in Kontakt gekommen. In der Phase habe ich schon
festgestellt, dass die Verantwortung
etwas auf die Teamer abgeschoben
wurde was die Betreuung der
Kinder anbelangt. Das ist sicherlich
nicht falsch, aber ich kritisiere, dass
Thomas Höschele:
"Gegen den Strom zur Quelle"
die Teamer seinerzeit mehr nach
sich selber geschaut haben als nach
den Teilnehmern. Nachdem die
Kinder in ihren Schlafsäcken waren, gab es Teamerfestle, die
bis tief in die Nacht gingen. Wenn ein Teamer ein paar Nächte
hintereinander nur zwei bis drei Stunden Schlaf hat, dann hört es
10
auf mit dem verantwortungsvollen Betreuen. Die Dinge hängen
und stehen mit der Lagerleitung.
Koch: Das gab es bei mir nicht. Ich kann nicht 14 Tage lang nur
zwei Stunden pro Nacht schlafen. Dann kann ich mich nicht
um die Kinder kümmern. Aufgabe des Lagerleiters war es auch,
nach den Betreuern zu schauen. Einmal habe ich einen Betreuer
rausgeschmissen, weil er zweimal nicht wie vorgesehen im Zelt
bei seiner Gruppe geschlafen hat.
Fischer: Die Verantwortung ist heute dieselbe wie damals.
Wenn ich Betreuer oder Leiter auf einer Freizeit bin, dann ist es
mein Job, die Freizeit so gut rumzubringen, dass es allen Spaß
macht und es für alle sinnvoll ist. Mir soll es natürlich auch Spaß
machen, aber der Fokus liegt bei der Verantwortung, die ich als
Leiter und Betreuer habe.
Höschele: Mich beschäftigt etwas immer wieder. Bei den Arbeitseinsätzen auf der Fuchsfarm rekrutieren wir immer wieder
junge Leute, die auch vom Zeltlagerbereich kommen. Alle paar
Jahre frage ich die Jungen, seit wann sie rauchen. Meist haben
sie auf der Fuchsfarm damit angefangen. Das finde ich sehr
erstaunlich und traurig, denn da fängt bei mir das Verantwortungsgefühl schon an. Eigentlich sollte es ja andersherum sein.
Eventuell fungieren Leiter ja teilweise als Vorbild.
Koch: Überall wo die Kinder hinkommen konnten, durfte bei
uns nicht geraucht werden.
STUFE: Hat sich in Bezug auf Rauchen etwas auf den heutigen
Freizeiten geändert?
Fischer: Ich fand es vor zwei Jahren noch schwierig, da man zu
der Zeit mit 16 noch rauchen durfte. Jetzt bekomme ich auf die
Freizeit einige Teilnehmer, die zu Hause regelmäßig rauchen.
Es galt zunächst der Grundsatz, dass Rauchen nicht erlaubt ist.
Nun kann man aber nicht erwarten, dass die Raucher ihre Sucht
für zwei Wochen aufgeben. Es gab dann eine Raucherecke,
wo sie rauchen konnten, ohne die anderen hinzuzuziehen.
Jetzt hat es sich geändert, weil Rauchen nur noch ab 18 Jahren
erlaubt ist. Es rauchen trotzdem noch welche, aber wir können
jetzt eine klarere Linie fahren.
STUFE: Hatte man damals als Leiter noch mehr Autorität?
Höschele: Ich glaube, dass die Autorität nicht mehr so stark ist,
weil es die Persönlichkeiten nicht mehr so gibt. Warum, ist ein
weites Feld. Die Persönlichkeiten, die vorne hinstehen und sich
trauen zu sagen „und so nicht!“ gibt es nicht mehr so.
Koch: Damals hatte man die Autorität auch gegenüber Betreuern. Man war halt der Lagerleiter, der vom Präsidium eingesetzt
war und dort den Rückhalt hatte. Da ist man dann konsequent
geblieben und hat alle gleich behandelt. Man hat bei jedem
Verbot auch erklärt warum es das gibt. Damals gab es eine
Lagerordnung, an die sich jeder halten musste.
STUFE: In einem Leserbrief in der STUFE wurde die Vermutung
geäußert, dass die Albvereinsjugend zu brav und nett ist. Wie
erlebt ihr die Albvereinsjugend heute?
Koch: Zu meiner Zeit kamen in der STUFE natürlich schon Artikel,
die den Albverein gewaltig angegriffen haben. Es wurden auch
Leute persönlich angegriffen, die gegen die Jugend geschafft
haben. Wir haben jetzt im Hauptausschuss niemanden mehr,
der gegen die Jugend arbeitet. Mein Eindruck ist, dass die Erwachsenen großzügiger geworden sind und den Jugendlichen
viel mehr durchgehen lassen.
Höschele: Ich habe einen ganz anderen Eindruck. Ich glaube,
dass die ältere Generation das gleiche Unverständnis der
Jugend gegenüber bringt wie früher. Aber sie machen nichts
mehr dagegen. Ich sehe es nicht so, dass die Albvereinsjugend
früher immer nur dagegen war, sondern sie hat neue Gedanken
reingebracht. Mein Leitspruch ist schon seit vielen Jahren: Nur
gegen Strom gelangt man zur Quelle. Tatsächlich findet man
nur neue Ziele, wenn man kontrovers diskutiert. Mein subjektives Empfinden ist, dass sich nicht sonderlich viel bewegt. Ich
möchte es nicht bewerten, aber aus meiner Sicht ist etwas wenig
Bewegung im Topf.
Fischer: Ich sehe keinen Grund, per se gegen etwas rebellieren
zu müssen. Der Albvereinsjugend geht es gut, sie steht auf einem
sinnvollen Fundament. Sie muss nicht um ihr Leben innerhalb
des Albvereins kämpfen, deshalb muss man keinen Stunk gegen
den Albverein machen. Wir müssen aber danach schauen, dass
auch unsere Interessen vertreten werden. Wo wir jetzt was gemacht haben war mit der Energieeffizienz der Wanderheime. Wir
haben durchgesetzt, dass die Wanderheime auf Energieeffizienz
überprüft werden. Das ist eine wichtige Sache und sie kam
von uns. Da hat die Jugend Verantwortung übernommen und
gesagt: "Irgendwann sind das auch unsere Wanderheime und
wir müssen heute schon danach schauen." Das ist ein Beispiel
dafür, dass wir nicht brav sind, wenn es darauf ankommt.
Koch: Das ist ein schlechtes Beispiel, da ich der verantwortliche Betroffene bin. Da sieht man aber, dass der Hauptverein
der Jugend viel mehr zugesteht als früher. Beim VorgängerPräsident wäre dieser Antrag in dieser Form wahrscheinlich
nicht durchgegangen. Hier hat man den Konflikt bereits
ausgeräumt, indem man zugestimmt hat. So wird viel abgenickt. Es ist ja im Ausschuss niemand mehr, der gegen die
Jugend spricht. Früher hatte man noch Leute mit viel Einfluss,
so dass alles aus der Jugend erstmal abgebügelt wurde.
Früher gab es viel mehr Jugendgruppen. Wir hatten Pfingstjugendtreffen mit 600 Kindern und Jugendlichen, jetzt sind es nur
noch 150 - 200 Teilnehmer. Warum kommen da nicht mehr?
Fischer: Heute gibt es schon viel mehr Angebote.
Höschele: Als Ergebnis auf die Frage, ob die Albvereinsjugend
brav geworden ist, könnte man eigentlich antworten, dass der
Albverein brav geworden ist. Deshalb hat die Jugend gar keinen
Grund mehr, groß zu rebellieren. Die Freiheiten, die sie jetzt
hat, resultieren vielleicht aus den kontroversen Diskussionen
in den Achtzigern.
Bezüglich der geringeren Teilnehmerzahlen muss ich sagen,
dass ich immer noch nicht glaube, dass es heute mehr unterschiedliche Angebot gibt als früher. Im Gegenteil, als du noch
Jugendlicher warst, hat man sich selber entwickelt und hat gar
keine Vereine gebraucht. Ich glaube schon, dass es einen Grund
gibt, der im Verein zu suchen ist. Ende der Achtziger Jahre hat
man es Jugendleitern noch schwer gemacht, wenn er nicht so
viel mit Tradition zu tun hatte, gerade in einer kleinen, konservativen Ortsgruppe auf dem Dorf. Das hat bestimmt Hemmungen
hervorgerufen bei Leuten, sich zukünftig dort zu engagieren.
War nicht gerade Ende der Achtziger Jahre der Schwund bei den
Jugendgruppen massiv?
Fischer: Ich finde die Teilnehmerzahl auf dem FuchsfarmFestival, auch wenn es nur 150 Teilnehmer sind, schon toll.
Wenn man aber bedenkt, dass das die zentrale Veranstaltung
für die Jugend ist und auf die Vereinsgröße bezogen, würde ich
mir natürlich auch wünschen, dass es mehr Teilnehmer wären.
Schade ist, dass manche Ortsgruppen über Jahre hinweg nie
hinkommen.
Koch: Als ich 17 war, kamen ganze Ortschaften zu so einem Treffen, obwohl damals die Anreise viel schwieriger war als heute.
STUFE: Was sollte die Schwäbische Albvereinsjugend in fünf
oder zehn Jahren haben, was sie heute nicht hat?
Höschele: Mir persönlich wäre das Naturbewusstsein ganz wichtig, vielleicht sogar als Vordergrund. Es wird immer schwieriger,
dies den Kinder und Jugendlichen zu vermitteln.
Koch: Ich würde ein Augenmerk beim Umweltschutz darauf richten, auch über die Hintergründe aufzuklären. Was ist notwendig,
um etwas zu erzeugen? Die Jugend sollte mehr hinterfragen. Wie
viel Kilowatt Strom sind zum Beispiel notwendig um Holzpellets
herzustellen? Wenn ich mir zum Beispiel die ganze nördliche
Albrandlinie voll mit Windrädern vorstelle, dann hat das mit der
Landschaft nichts mehr zu tun. Man muss den Jugendlichen das
Für und Wider erklären.
Fischer: Ich wünsche mir für die Albvereinsjugend zwei Dinge:
Das Eine ist, dass wir eine so tolle Arbeit machen, dass wir
Mitgliederzuwachs haben, der es schafft, den Verein insgesamt
etwas zu stabilisieren. Das werden wir nicht alleine schaffen,
aber wir können dazu beitragen.
Das zweite ist, dass wir es schaffen, die Jugendlichen bei der
Stange zu halten und in den Hauptverein rüberzubringen. Da
bei ist nicht nur die Jugend gefordert, sondern der ganze Verein.
Das ist für den Verein wichtig und es wird sich in den nächsten
fünf bis zehn Jahren entscheiden. Ich finde es auch wichtig, dass
man Werte vermittelt und zeigt was es alles gibt. Wir müssen vor
allem die Jugendlichen mitnehmen, die das bisher nicht kennen.
Gerade auf zwei Wochen Freizeit sieht man das sehr oft, dass
Kinder und Jugendliche auftauen und die Augen aufmachen. Das
muss nicht nur in der Natur, das kann auch in der Gruppe sein.
Christian Bendig und Germar Schulte-Hunsbeck
11
Soziale Verantwortung - ein Fremdwort in der Outdoor-Industrie?
Die Outdoorbranche wirbt für den Verkauf ihrer Produkte
gerne mit Freiheit, Abenteuer, Freundschaft, Respekt und Verantwortung gegenüber Natur und Menschen. Wenn es um die
Verantwortung gegenüber den herstellenden Personen geht,
bleibt von von den schönen Bildern und Begriffen
kaum etwas übrig.
Arbeitsbedingungen in der weltweiten Bekleidungs- und Sportartikelindustrie ein. In diesem Jahr hat CCC erstmals 15 grosse
internationale Outdoor-Firmen auf ihre soziale Verantwortung
untersucht. Der Schwerpunkt der Untersuchung lag auf den
Arbeitsbedingungen in
den Zulieferbetrieben.
Dabei wurde bewertet,
ob ein Unternehmen über
geeignete Instrumente
verfügt, Verletzungen von
Arbeits- und Menschenrechten aufzuspüren und
diese zu verbessern. Die
ökologischen Aspekte
(Transportwege, Verpackung, Ökobilanz, Material) wurden nicht bewertet.
© modern-props pixelio
Kleidung, die wir in
Europa kaufen, wird zumeist in Asien, Osteuropa,
Afrika und Lateinamerika
hergestellt. Einige der
Vorwürfe, mit denen sich
weltweit agierende Hersteller sich konfrontiert
sehen, sind mangelnde
Hygiene und Sicherheit
am Arbeitsplatz und UmCCC richtete bei der
Soziale Verantwortung?
weltverschmutzung. HinUntersuchung das AugenDie meisten Hersteller sind noch nicht einmal in ihre Treter gekommen
zu kommen überlange Armerk auf fünf Bereiche:
beitszeiten, Kinderarbeit,
• Transparenz: Umsatz, Gewinn, Nachhaltigkeitsbericht
das weitgehende Fehlen von Sozialleistungen, Repressionen
• Verhaltenskodex: Verbindlichkeit von Arbeitsgesetzen, Menschenrechten und
gegen gewerkschaftliche Tätigkeiten, sexuelle Belästigung
anderen Standards
von Frauen und schlechte Bezahlung. Eine Näherin im Pro• Kodexumsetzung, z.B. Beitritt von unabhängigen Überprüfungsorganisationen
duktionsbetrieb verdient bisweilen nur etwa 0,5 Prozent des
• Monitoring und Verifizierung, z.B. Zertifizierung von Lieferanten
Verkaufspreises eines Produkts in Europa.
• Material der Produkte, z.B. Bio, Fairtrade, Recycling/Entsorgung
Je mehr Design und Marketing in Industrieländern betrieben
wird, desto mehr wird die Produktion verlagert, und desto
weniger wird in Industrieländern produziert.
Je grösser die Nachfrage nach billiger und modischer Bekleidung ist, desto grösser ist der Weltmarkt „Billigsegment“ und
umso mehr Billigproduktion gibt es.
Je mehr Billigproduktion es gibt, desto mehr treten langfristige Folgen für das Billiglohnland auf in Form sozialer Kosten,
z. B. Kosten für Krankheiten, Vorsorge, Kosten für Umweltverschmutzung durch Billigproduktion. Diese soziale Kosten führen
zu langfristigen Strukturproblemen. Billiglohnproduzenten
verlagern bei Strukturproblemen ihre Produktion in andere
Billiglohnländer. Somit hat die Billiglohnproduktion langfristig
negative Folgen für das Billiglohnland.
Die Clean Clothes Campaign (CCC) ist ein internationales
Netzwerk aus Gewerkschaften, kirchlichen Gruppen, Nichtregierungs-, Frauenrechts- und Verbraucherorganisationen. Sie
setzt sich für die Rechte der Arbeiter und die Verbesserung der
12
In der im Sommer 2009 veröffentlichten Studie konnte keine
der untersuchten Firmen für ihre Lieferkette genug Transparenz
aufweisen, um faire Arbeitsbedingungen garantieren zu können.
Acht der 15 Hersteller verweigerten jegliche Angaben über Verhaltenskodex und Unternehmensverantwortung. Muss jemand
schweigen, der nichts zu verbergen hat?
Am ehesten konnten noch Mammut, Patagonia und Odlo
überzeugen. Andere Hersteller wiesen erhebliche Defizite auf,
wenn es um den verbindlichen Nachweis sozialer Verantwortung
geht. Schlusslichter der Studie sind Salewa, Schöffel und Tatonka.
Die Ergebnisse sind eine Momentaufnahme und können sich
ändern.
Als mündige Verbraucher und Mitglieder eines Vereins, zu
dessen Leitsätzen soziales und demokratisches Handeln gehört,
sollten wir unsere Augen vor diesem Ergebnis nicht verschließen.
Germar Schulte-Hunsbeck
Aktuelle Seminare zum Thema "Sitten und Werte"
Brauchtum und Tradition nein danke?
Gemeinsam lernen!
Was hat Brauchtum und Tradition mit uns zu tun? Das kann
uns doch gestohlen bleiben!
Aber ist das wirklich so? Wo kommen in unserem Alltag
Rituale, Werte und Moralvorstellungen vor, die mit unserer
Tradition und unserem Brauchtum in Verbindung stehen? Wir
wollen uns auf moderne Weise mit unseren Traditionen und
unserem Brauchtum auseinander setzen und diese in unser (all)
tägliches Leben integrieren.
In diesem Seminar wollen wir einerseits über unsere eigenen
Rituale und Wertevorstellungen diskutieren, aber auch konkrete
Übungen, Methoden und Spiele zur Umsetzung in Freizeiten,
Jugendgruppen und bei Wanderungen erlernen.
Wenn die Alten mit den Jungen…ein etwas anderer Lehrgang.
Die Jungen lernen von den Alten,geht es auch auch umgekehrt?
Geschichten aus den guten alten Zeiten,Kochen wie bei Oma
und Opa,Geocaching entdecken von alten und neuen Techniken,
das sind nur einige Dinge,die wir Generationen übergreifend
gemeinsam erfahren wollen.
Termin
Ort
Teilnehmer
Leitung
Preis
Leistung
Anmeldeschluss
Termin
Ort
Teilnehmer
Leitung
Preis
Leistung
Anmeldeschluss
25.09. - 26.09.2009
Wanderheim Burg Teck, Owen
5 - 15 Personen, ab 15 Jahren
Anke Werner
30 €
Unterkunft in Mehrbettzimmer
Verpflegung
Programm
Lehrgangsunterlagen
14.09.2009
23.10. - 24.10.2009
Füllmenbacher Hof, Sternenfels-Diefenbach
5 - 15 Personen, ab 16 Jahren
Martin Fritz, Anke Werner
40 €
Unterkunft in Mehrbettzimmer
Verpflegung
Programm
24.09.2009
13
Schwäbische Jugendherbergen schon 1907 dank Professor Eugen Nägele
Das Deutsche Jugendherbergswerk feiert in diesem Jahr sein
einhundertjähriges Bestehen. Tatsächlich haben die Wandervereine schon Jahre zuvor Jugendherbergen unterschiedlicher
Art eingerichtet. Der Schwäbische Albverein war an dieser
Entwicklung maßgeblich beteiligt. Heiner Weidner, Mitarbeiter
im Schwäbischen Albverein und der Albvereinsjugend seit 1957,
schildert in diesem Beitrag die Vorgeschichte mit den Wurzeln
des DJH in den Wandervereinen.
Gegen Ende des 19. Jahrhundert zog die Wanderbewegung
im aufblühenden Kaiserreich immer weitere und sehr unterschiedliche Kreise. In den deutschen Mittelgebirgen markierten
die jungen Vereine die ersten Weitwanderwege. Der 1883
begründete „Verband Deutscher Touristenvereine“ wählte
1901 den Vorsitzenden des Vogesenclubs, Professor Dr. Julius
Euting, für fünf Jahr zu seinem Vorsitzenden; ein Findling am
Schwarzwald-Westweg nahe der Darmstädter Hütte erinnert
an dessen Wirken.
Nicht ganz so rasch änderte sich das Bild bei der Jugend; ein
Hauptgrund lag darin, daß in weiten Kreisen die Mittel nicht
vorhanden waren, die es jungen Leuten ermöglicht hätten, eine
größere Wanderung zu unternehmen. Vielleicht waren auch
manche Eltern etwas ängstlich, ihre Söhne und Töchter allein
ziehen zu lassen; allerlei Gefahren sah man am Wege lauern.
Die Initiativen der Jugendbewegung jener Jahre wurzelten
nicht nur bei Studenten sondern ebenso in den Wandervereinen. Bei den Jahrestreffen des „Touristenverbandes“ (heute:
Deutscher Wanderverband) lernten sich Richard Schirrmann
und Wilhelm Münker aus dem Sauerland, Hermann Löscher aus
dem Erzgebirge, Eugen Nägele von der Schwäbischen Alb und
andere Wanderfreunde kennen. Vor allem diesen Initiatoren
und anderen Lehrern und Pfarrern ging es in den Gebirgs- und
Wandervereinen von Anfang an vor allem um die Beteiligung
der jungen Generation. Im Vordergrund stand dabei der Wunsch
nach jugendgemäßen, einfachen und preiswerten Unterkünften
in der Ferienzeit.
Erste Herbergen schon 1884
Die Initiative zu solchen Herbergen war von dem Wiener
Fabrikanten Guido Rotter ausgegangen, der die erste einfache
Unterkunft für junge Wanderer aus Österreich und Deutschland
1883 (im Gründungsjahr des Wanderverbandes) in seinem
14
nordböhmischen Heimatort Hohenelbe im Riesengebirge
als Studenten- und Schülerherberge geschaffen hatte.
Eine wichtige Triebfeder im Schwäbischen Albverein
(Gründungsjahr 1888) war von Anfang an GymnasialProfessor Eugen Nägele. Als Schriftleiter der „Blätter des
Schwäbischen Albvereins“, als Vorstandsmitglied im SAV
und bald auch im zentralen Verband warb er eindringlich,
„der Verband solle froh sein, eine so schöne Sache zu der
seinigen zu machen und sie als Verbandsangelegenheit zu
übernehmen“. Dahinter stand auch bei ihm der Gedanke,
daß geeignete Herbergen der ganzen Jugend dienen sollen,
nicht nur Schülern und Studenten.
Stuttgarter Appell von 1902
Beim Verbandstag der Touristen 1902 in Stuttgart schilderte Lehrer Metzner aus Plauen, Delegierter des Vogtländischen Touristenvereins, die erfolgreiche Entwicklung der
Jugendherbergen in Rotters Verband als gute Chance, nicht
nur bei den angesehenen örtlichen Honoratioren sondern
auch in Kreisen der Jugend besser Fuß zu fassen.
Pfarrer Löscher berichtet im „Tourist“, der ersten Zeitschrift des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine, von den zunächst schwierigen Versuchen, zwischen
einzelnen Vereinen, dem Deutschen Touristenverein und der
Herbergsleitung in Hohenelbe ein engeres Verhältnis herzustellen; beim Touristentag 1906 in Würzburg bestätigten
die Delegierten den mutigen, aber zunächst platonischen
Beschluß von Altenahr 1903, die Vereine „mögen sich der
Jugend öffnen und Herbergen für sie einrichten“.
Die Herbergs-Idee lief jetzt wie ein zündender Funke
durch die Lande und durch die Wandervereine; sie fühlten
sich mehr und mehr für die bescheidenen Anfänge im
beginnenden Jugend-Tourismus verantwortlich. Löscher
unternahm zwei Jahre lang Vortragsreisen, um auch die
Wandervereine im Süden und Westen des Reiches dafür
zu gewinnen.
1907 bereits elf Jugendherbergen
im Albvereinsgebiet
Dank der unermüdlichen Tätigkeit und dem eisernen Willen Nägeles startete der Albverein 1907 den ersten Versuch
und kam noch im gleichen Jahr auf 11 Herbergen im Gebiet der
Schwäbischen Alb. Sie waren vom 1. Juni bis 30. September geöffnet; für die übrige Zeit lag keine Notwendigkeit vor. Die harte
Sechstagewoche ließ Lehrlingen oder jungen Arbeitern wenig
Freizeit; an Urlaubsansprüche war schon gar nicht zu denken.
Zur gleichen Zeit bemühten sich mehrere Verbandsvereine,
in den deutschen Mittelgebirgen geeignete Übernachtungsmöglichkeiten für Jugendgruppen, Schulklassen oder auch
Einzelwanderer bereitzustellen. Oft waren das Strohlager in der
Nachbarschaft von Gaststätten oder Bauernhöfen, aber auch neu
entstehende Wanderheime, wie etwa das Franz-Keller-Haus auf
dem Kalten Feld bei Schwäbisch Gmünd oder das WasserbergHaus bei Schlat.
Eine ähnliche Überlegung war jene des Lehrers Richard
Schirrmann, ein Netz fester Einrichtungen unterschiedlicher
Art und Größe zu schaffen, die jeweils nur Tagesmärsche auseinander liegen. Seine Erinnerung aus dem Jahre 1909 („beim
Unterschlupf mit einer Schulklasse während eines Gewitters in
einer Scheune im Bergischen Land“) wird offiziell als Urspungsdatum der Jugendherbergs-Idee gewertet – und Schirrmann
dafür hoch verehrt.
Die von Schirrmann initierte und ständig zugängliche Unterkunft mit stabilen Doppelstock-Holz-Pritschen im Gewölbe
der Burg Altena in Westfalen wird historisch als die „WeltJugenherberge“ bezeichnet.
Übernachtung für 70 Pfennig
Die nächsten Jahre brachten gerade im süddeutschen Bereich einen kräftigen Aufschwung: 1911 hatten wir im Gebiet
des Schwäbischen Albvereins bereits 18 Herbergen mit 895
Besuchern. 1913 war die Zahl der Herbergsbesucher auf der Alb
auf 2 991 angestiegen. Die Übernachtung auf Stroh kostete mit
Frühstück 70, 80 oder 90 Pfennige; oft wurden die Kosten von
den Vereinen übernommen.
DJH-Zweigausschuss Schwaben unter Eugen Nägele
Wiederum war es der Tübinger Professor, der 1897 den
Zweigausschuß „Schwäbische Jugendherbergen“ gemeinsam
mit dem Württembergischen Schwarzwaldverein gründete; den
Vorsitz erhielt der Vorkämpfer in der Sache, Eugen Nägele, der
auch alle Geschäfte führte.
Ähnlich wie beim Sauerländischen Gebirgsverein, dem Erzgebirgsverein oder dem Schwäbischen Albverein wurden die
Landesverbände des DJH zunächst von den Wandervereinen
gebildet, über einige Jahre geführt und finanziell abgesichert.
Schon 1916 hatte Schirrmann angeregt, daß nach Kriegsende
Betten und Schränke aus den Lazaretten dem Jugendherbergswerk zur Verfügung gestellt werden sollen.
Dank Albverein hundert Jugendherbergen
In ganz Württemberg war in 25 Jahren unter der zielbewußten Leitung Nägeles ein enges Netz von Herbergen geschaffen
worden. Mit 15 meist einfachen Unterkünften hatte der gemeinsame Zweigausschuß sein Werk begonnen, 1926 hatten wir im
Vereinsgebiet über einhundert Herbergen, deren Ausstattung
sich immer weiter deutlich verbessert wurde. In manchen Herbergen (Schorndorf, Wasserberghaus u.a.) wurde für damalige
Ansprüche Mustergültiges geschaffen.
Die Entwicklung der Jugendherbergen lag im Königreich
Württemberg bis 1918 und danach ausschließlich in den Händen
des Schwäbischen Albvereins. Die Geschäftsstelle im Hause der
Familie Nägele in Tübingen betreute den kräftig wachsenden
Albverein ebenso wie die Jugendherbergen, absolut bis 1926,
vermutlich noch länger; so wird es auch verständlich, daß die
Geschäftsstelle auch des dann selbständigen DJH-Landesverbandes gemeinsam mit der des Albvereins im gleichen Hause
in der Gartenstraße in Tübingen blieb. Daraus entstand der
DJH-Landesverband Schwaben, der in Glanzzeiten über 70 große
und kleine Herbergen zu verwalten hatte; heute sind davon 30
übrig geblieben. Auf Initiativen aus seinen Reihen ist 2002 im
größeren Bundesland der fusionierte Landesverband BadenWürttemberg hervorgegangen, der über 61 Häuser verfügt; mit
über 200 000 Mitgliedern liegt dieser deutlich an der Spitze aller
Landesverbände.
Professor Eugen Nägele (1856 – 1937), Vorsitzender des
Schwäbischen Albvereins von 1913 bis 1933, entstammt der
Familie von Johann Ferdinand Nägele (1808 – 1879), Schlossermeister in Murrhardt. Schlosser Nägele wurde 1848 als einziger
Handwerker in die erste Nationalversammlung in der Frankfurter
Paulskirche gewählt.
Heiner Weidner
15
Spieletipp
Aus Alt mach Neu
Die Freizeit von vielen Kindern und Jugendlichen wird heute von Computerspielen und Fernsehen bestimmt. Manche lesen auch
mal ein Buch oder surfen durchs Internet. Aber habt ihr euch mal Gedanken gemacht, was früher die Lieblingsspiele eurer Eltern waren?
Im Internet habe ich zu diesem Thema einen netten Vergleich gefunden:
Ritter spielen, Max und der Zauberer am Computer
Urban, 4 Jahre
Piraten im Hof meines besten Freundes (Die Mülltonnen
waren das Schiff)
Ralf, 41 Jahre
Computer spielen, Fußball spielen, Modellflugzeug bauen
Patrick, 11 Jahre
Baumhütten gebaut, Paddelboot gefahren, Cowboy und
Indianer gespielt zwischen Feldern, neben Bächen und
Flüssen...abenteuerlich!
Jürgen, 43 Jahre
Malen mit Buntstiften, Puzzeln, gerne spiele ich auch
"Schule" mit meinen Freunden, manchmal Barbie,
draußen spiele ich gerne Fangen, im Winter Schneeballschlacht oder Schneemann bauen...und sehr gerne auch
Gameboy (mit Freunden!)
Melanie, 10 Jahre
Völkerball, Fangen mit Rollschuhen, Räuber und Gendarm, Daktari (mit Judy und Clarence dem schielenden
Löwen; keiner wollte Judy spielen, jeder wollte natürlich
Daktari sein!)
Christine, 45 Jahre
Fußball spielen, Computerspielen (Strategiespiele)
Adam, 10 Jahre
Räuber und Zoller, Blinde Kuh, Verstecken, Fangen,
Fußball, Federball, fast alle Ballspiele...
Thorsten, 46 Jahre
PC (am liebsten SIMS 2), und mit meinen Freunden geh
ich gerne auf den Spielplatz; dort spiele ich am liebsten
Fangen. Und manchmal spiele ich auch Fußball.
Kimberly, 10 Jahre
Mit Barbie-Puppen, dann habe ich immer viele Formulare
gesammelt und zu Hause Büro gespielt, viel gelesen,
Musik gehört und viele Hörspiele auf Platte (Märchen)
Draußen waren wir meist auf dem Spielplatz und im
Winter sind wir viel Schlittschuh auf einem kleinen See
gefahren.
Sylvia, 40 Jahre
Dass alte Spiele nicht langweilig sein müssen und dass man
einfache Spiele durch eine kleine Veränderung wieder spannend
machen kann, will ich euch hier aufzeigen:
16
Meilenspiel
Dieses Spiel ist richtig alt, es wird schon seit dem 13. Jh.
gespielt. Du brauchst einen Hammer, ein „Tor“ und eine Murmel
oder Holzkugel für jeden Mitspieler.
Mit dem Hammer musst du deine Kugel vom Startpunkt
durch das am Ende des Feldes befindliche Tor schießen. Ein Tor
kannst du dir leicht aus 2 Joghurtbechern oder 2 Ästen basteln.
Wer am wenigsten Schläge benötigt, hat gewonnen.
Quatsch in Bäumen
Eigentlich ganz einfach. Die
Aufgabe ist, aufgeblasenen
Luftballons durch Draufsetzen
zum Platzen zu bringen.
In zwei oder mehreren
Reihen stehen die Mitspieler
nebeneinander. Vor jeder Rei-
Stille Post
Dieses Wortspiel kennst du vielleicht. Du brauchst mindestens sechs Leute, die im Kreis aufgestellt mitspielen.
Einer von euch flüstert nun dem Nachbarn eine Nachricht
ins Ohr. Dieser gibt sie so, wie er sie verstanden hat, weiter...
Was kommt da wohl nach einer Runde raus?
Der Fuchs geht um – mal rückwärts
Die Gruppe bildet einen großen Kreis. Ein Person läuft
hinter der Gruppe und lässt bei irgend jemandem ein
Taschentuch fallen. Bemerkt diese Person das Taschentuch
hinter sich, so muss die Person das Taschentuch aufnehmen
und versuchen den Fuchs einzuholen, bevor dieser einmal
im Kreis rumrennen und den leeren Platz einnehmen
konnte. Gelingt das nicht wird man selber zum neuen Fuchs.
Variation: Rückwärts im Kreis laufen ist gar nicht so
einfach. ACHTUNG: Stolpergefahr.
Flip-Flop-Hockey
Bzw. alle “Laufspiele” können durch tragen von Flip-Flops
der Spieler erschwert werden. ACHTUNG: Stolpergefahr.
Viel Spaß beim Spielen wünscht euch
Sonja Ulmer
© Frank Elstner "Spiel mit", 1979
Knall-Stafette
© Frank Elstner "Spiel mit", 1979
Hier wird ohne Strom gesaugt –
sondern mit einem Strohhalm. Der
„Dreck“ sind kleine Papierschnitzel, die
an Punkt A „angesaugt“, durch einen
Parcours gebracht und anschließend im
Papierkorb „abgeladen“ werden können
(alles ohne Hilfe der Hände!). Erst wenn
der erste wieder auf
seinem Stuhl sitzt,
darf der nächste
seiner Partei starten. Gewonnen hat
entweder die Gruppe, die die meisten
Pa p i e r s c h n i t ze l
im Korb hat, oder
die Gruppe, deren
Spieler als Erste „durch“ sind.
© Frank Elstner "Spiel mit", 1979
Staubsaugerstaffel
© Frank Elstner "Spiel mit", 1979
Dieses Spiel kann man zu
zweit, aber auch mit 2 Gruppen
im Wald spielen. Zuerst werden
zwei gleich große Gebiete im
Wald abgesteckt. Nun versteckt
jede Gruppe für die andere
Gruppe 10 Gegenstände in den
Bäumen. Das könnten rote
Handschuhe auf einem Ast sein,
aber auch Farne, die plötzlich auf
dem Baum wachsen. Die Schwierigkeitsstufe solltet ihr vorher absprechen. Welche Gruppe findet
die 10 Fehler am schnellsten?
he gibt es leere Luftballons. Auf ein Startzeichen hin nimmt
der erste Spieler einen Luftballon, bläst ihn auf und setzt sich
drauf, um in zum Knallen zu bringen. Der jeweilige Knall ist
dann das Startzeichen für den nächsten Spieler.
Variante für ältere Jugendliche und Erwachsene: Luftballons nur halb füllen (z.B. nur zwei- bis viermal reinpusten),
dann platzen sie nicht so schnell.
17
NEWS
Aus dem (Sommer-)Alltag einer Bildungsreferentin
Reif für den Urlaub? Oder was macht die Bildungsreferentin
eigentlich in den Sommerferien? Manch einer könnte sagen,
da ist ja auf der Jugendgeschäftsstelle nichts mehr zu tun (Das
habe ich übrigens auch gehofft). Die Zeltlager und Freizeiten
laufen, da kann die Bildungsreferentin die Beine hoch legen
und erstmal Ferien auf der Jugendgeschäftsstelle machen. Das
Badetuch auspacken, Cocklails trinken und ein gutes Buch
lesen. Das ist doch der perfekte Arbeitsalltag. Fehlt nur noch
der Sonnenschirm und die Dachterrasse...
Ja, ist es denn bei euch nie ruhig? Oder ist man (bzw.
frau) nach einem Jahr bei der Schwäbischen Albvereinsjugend reif für die Insel? Am 1. August bin ich jetzt ein Jahr bei
euch. Ein Grund mal nach hinten zu schauen und mich zu
fragen, wie mein erstes Jahr bei der Albvereinsjugend war:
aufregend war's, viel Arbeit war's, viel gelernt habe ich, Spaß
hat's gemacht und Lust auf mehr hat's gemacht. So schön
war's, dass ich mich auf das kommende gemeinsame Jahr
mit euch sehr freue.
Schön wär's. Es ist Sommer und ich habe wirklich gedacht,
es wird ruhiger. Aber es gibt so einiges zu tun: Teamreflexion
und Teamsitzungen auf den Freizeiten, Teilnehmerverwaltung
Genießt die letzten Ferientage und dann den (hoffentlich)
schönen Spätsommer!
Anke
und dann natürlich alles Liegengebliebene der letzten Monate
(Nein, ich meine damit nicht meine Krimis zu Hause). Sondern:
Ablage machen, sich in Ruhe in Themen einarbeiten, Ordner
sortieren, überlegen, welche Seminare euch Spaß machen...
PS: Ach ja, bevor ich es vergesse, vom 31. August bis 11.
September bin ich wirklich im Urlaub und werde meine
liegengebliebenen Krimis lesen.
18
NEWS
Einladung zur JugendvertreterInnenversammlung
Samstag 10. Oktober 2009
in der Kelter, Gemmrigheim
Folgende Tagesordnungspunkte sind vorgesehen:
Beginn: 10:00 Uhr
TOP 1
Begrüßung
Grußwort durch Frau Bürgermeisterin Monika Chef, Gemmrigheim
Jugendpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg
TOP 2
Vorstellung der Teilnehmer
TOP 3
Rückblick auf die vergangenen Freizeiten, Lehrgänge und Veranstaltungen 2009
TOP 4
Vorstellung und Diskussion der bis dato feststehenden Freizeiten, Lehrgänge und Veranstaltungen 2010
12:00 Uhr Mittagspause
TOP 6
Abstimmung der bis dato feststehenden Freizeiten, Lehrgänge und Veranstaltungen 2009
TOP 7
Anträge
TOP 8
Verschiedenes
Anträge sind bis spätestens 27. September 2009 schriftlich an die JGS zu richten. Rückmeldung zur Teilnahme bitte ebenfalls bis spätestens 27. September 2009 an die JGS.
Schwäbische Albvereinsjugend
Telefon 0711 22585-28
Fax 0711 22585-94
[email protected]
19
NEWS
Vorstellung der Delegierten 2009 / 2010
E-Mail-Sammeladresse: [email protected]
Name
Alter
Ortsgruppe
Ich mache gerade
Hobbys
In der SAVJ mache
ich bisher
Als Deli möchte ich
Im Albverein zu sein ist
Angestrebte Karriere
bei uns
Name
Alter
Ortsgruppe
Ich mache gerade
Hobbys
In der SAVJ mache
ich bisher
Als Deli möchte ich
Im Albverein zu sein ist
Angestrebte Karriere
bei uns
20
Jan Brock
18 Jahre
Bodelshausen (Zoller-Gau)
12. Klasse Gymnasium
Turnen, Albverein, Inline-Skaten, Party, Reisen, PC
FuFaFe, Delegierter
FuFaFe'10 organisieren
unbeschreiblich
noch offen
Florian Hipp
17 Jahre
Wolfschlugen (Esslinger Gau)
Gymnasium
Fußball, Joggen, Party machen,
Sport allgemein
Helfer im Zeltlager 1, Delegierter,
Lehrgänge
Zeltlager vorbereiten, Spaß haben,
Demokratie im Albverein
kennenlernen
total cool
Betreuer im Zeltlager, noch einige lustige Jahre als Deli
Name
Alter
Wohnort
Ortsgruppe
Ich mache gerade
Hobbys
In der SAVJ mache
ich bisher
Als Deli möchte ich
Im Albverein zu sein ist
Angestrebte Karriere
bei uns
Anja Freytag
17 Jahre
Münsingen
Gundelfingen (Donau-Bussen-Gau)
Sozialwissenschaftliches Gymnasium
Fußball spielen, Cello spielen,
zeichnen
Name
Alter
Ortsgruppe
Ich mache gerade
Hobbys
In der SAVJ mache
ich bisher
Als Deli möchte ich
Im Albverein zu sein ist
Angestrebte Karriere
bei uns
Raphaela König
16 Jahre
Wilflingen
(Donau-Bussen-Gau)
Ausbildung zur Fachangestellten
für Bürokommunikation
Albverein, Schießen, Gitarre spielen
Delegierte, Helfer auf Zeltlager 1
Jugendliche vertreten und das
FuFaFe organisieren. Ich wünsche mir,
dass es sehr lustig wird.
lustig (neue Leute kennenlernen)
Jugendgruppenleiterin
Delegierte
helfen, das FuFaFe und das Landesfest
zu organisieren. Ich wünsche mir, dass
es viel Spaß macht und wir uns oft
zum Planen und Organisieren treffen.
lustig und interessant. Man lernt viele
Leute kennen.
Jugendgruppenleiterin
NEWS
Name
Alter
Ortsgruppe
Ich mache gerade
Hobbys
In der SAVJ mache
ich bisher
Als Deli möchte ich
Im Albverein zu sein ist
Angestrebte Karriere
bei uns
Name
Alter
Ortsgruppe
Ich mache gerade
Hobbys
In der SAVJ mache
ich bisher
Als Deli möchte ich
Im Albverein zu sein ist
Angestrebte Karriere
bei uns
Jule Krause
17 Jahre
Neuhausen
(Esslinger Gau)
Berufskolleg Fremdsprachen
Reden, Songs / Geschichten schreiben,
Freunde treffen, feiern, Albverein
Delegierte, Jugendleiterin
Fortbildung für/mit die/den Delis,
Besuch im Klettergarten,
KEINE Waffeln verkaufen.
nicht mehr wegzudenken und
sowieso das tollste überhaupt.
eventuell irgendwann
später Bildungsreferentin
Kai
Schauerhammer
16 Jahre
Korntal-Münchingen
(Stuttgarter Gau)
Schule, 10. Klasse
Schwäbischer Albverein, Rope Skip-
ping, meine beste Freundin treffen.
in der OG Korntal-Münchingen mit.
das FuFaFe zum Paradies machen
das coolste das es gibt.
sowieso das tollste überhaupt.
OG-Leiter
Name
Alter
Ortsgruppe
Ich mache gerade
Hobbys
In der SAVJ mache
ich bisher
Als Deli möchte ich
Im Albverein zu sein ist
Angestrebte Karriere
bei uns
Name
Alter
Ortsgruppe
Ich mache gerade
Hobbys
In der SAVJ mache ich bisher
Als Deli möchte ich
Im Albverein zu sein ist
Angestrebte Karriere
bei uns
Lukas
Raschke
16 Jahre
Korntal-Münchingen
(Stuttgarter-Gau)
10. Klasse Gymnasium
Musik machen und hören, Fahrrad,
PC, Albverein
Teilnehmer beim Zeltlager 1 und 2, Helfer in der Ortsgruppe
FuFaFe mitorganisieren und helfen,
mit netten Menschen tolle und
spannende Ausflüge unternehmen.
noch keine konkreten Vorstellungen
Merlin Voß
18 Jahre
Ulm/Neu Ulm (Donau-Blau-Gau)
TG in Ehingen
Schwäbischer Albverein, Fahrrad
fahren, Waldhorn spielen, Pfadfinder
Freizeitbetreuer Forscherlager
Weidacher Hütte, Vorbereitung des
FuFaFe, Jugend- und Kindergruppenleitung, Delegierter
Deli-Vorbildung, Deli-Ausflug, FuFaFeVorbereitung
traditionell
vielleicht irgendwann Freizeitleiter,
mehr Leben in der OG-Jugend
21
NEWS
Name
Alter
Ortsgruppe
Ich mache gerade
Hobbys
In der SAVJ mache
ich bisher
Als Deli möchte ich
Im Albverein zu sein ist
Angestrebte Karriere
bei uns
Lena Schleger
16 Jahre
Mainhardt
(Hohenloher Gau)
Realschule
Skifahren, Inline alpin
Deli
mithelfen alles zu verbessern
Spaß und Arbeit
Deli
Ehrungsstufe 2 erhielt
27.06.2009
Ehrungsstufe 1 erhielten
Marcel Drees
02.08.2009
Dominik Hannig
02.08.2009
Joachim Storz
02.08.2009
Sina Lauxmann
02.08.2009
Matthias Schäfer
27.06.2009
Sebastian Fischer
27.06.2009
Monika Hämmerle
27.06.2009
Daniel Gabel
27.06.2009
Sven Schulze, OG Sigmaringen
14.06.2009
Stephan Neumaier, OG SIgmaringen 14.06.2009
Erika Bantel, OG Frohnstetten
14.06.2009
22
Jan Töpfer
16 Jahre
Tamm
(Stromberg-Gau)
das Gymnasium
Fußball, Musik, Reisen
Freizeiten besuchen,
Ortsgruppentreffen
mit einer jungen, motivieren Gruppe
Spaß haben und Neuerungen
durchsetzen
eine Verbindung zur Heimat zu haben,
sie kennenzulernen und sie zu
schützen; Spaß haben.
-
Herzlichen Glückwunsch an die
Jugendgruppe Sigmaringen
Ehrungen
Florian Engster
Name
Alter
Ortsgruppe
Ich mache gerade
Hobbys
In der SAVJ mache
ich bisher
Als Deli möchte ich
Im Albverein zu sein ist
Angestrebte Karriere
bei uns
Die Jugendgruppe Sigmaringen hat für ihre erfolgreiche
Arbeit den Ehrenamtspreis der Stadt Sigmaringen gewonnen.
Bürgermeister Dr. Daniel Rapp überreichte den Preisträgerinnen einen Scheck über 250 €. Daneben wurden die KJG LaizInzighofen und die Laizer Frauengruppe ausgezeichnet.
Jugendgeschäftsstelle und Jugendbeirat gratulieren zu diesem schönen Erfolg.
NEWS
Sind unsere Wanderheime Energiefresser?
Bei der Untersuchung geht es in erster Linie um den Energieverbrauch und die mögliche Nutzung regenerativer Energien.
Dabei sollten nicht nur kostspielige und langfristig umsetzbare
Baumaßnahmen sondern auch einfache Maßnahmen wie die
Verwendung von Energiesparlampen oder der Wechsel des
Stromanbieters berücksichtigt werden.
Der Hauptausschuss hatte sich letztes Jahr zunächst nur für
eine modellhafte Untersuchung entschlossen. Untersuchungen
an der Burg Teck und am Rossberghaus haben jedoch gezeigt,
dass das Thema für den Schwäbischen Albverein sehr wichtig ist.
Auf der Hauptausschusssitzung in Ellwangen stand der Antrag der Schwäbischen Albvereinsjugend für eine umfassende
Maßnahme endgültig zur Abstimmung. Der Hauptausschuss
folgte dem Antrag und beschloss einstimmig, in den nächsten
viereinhalb Jahren alle Wanderheime und die Hauptgeschäfts-
stelle zu überprüfen. Dieser Zeitraum ermöglicht
eine Verteilung der Kosten
auf mehrere Haushaltsjahre und eine sorgfältige
Auseinandersetzung mit
den Untersuchungsergebnissen.
Mit dieser Maßnahme
möchte der Schwäbische
Albverein seiner Verantwortung als Naturschutzverband gerecht werden.
Gerade in Zeiten knapper
Vereinsmittel sollten wir
über den energetischen
Zustand aller Häuser Bescheid wissen und unsere
wertvollen Ressourcen
dort einsetzen, wo sie für
den Verein und unsere
Umwelt am meisten nützen. Dass dieses Thema jetzt angegangen wird, darf die
Schwäbische Albvereinsjugend als ihren Erfolg betrachten.
Heiko Herbst
Hauptjugendwart
© pepsprog pixelio
Als anerkannter Naturschutzverband hat der Schwäbische
Albverein eine Vorbildfunktion, wenn es darum geht, Energien
sparsam und aus erneuerbaren Quellen zu verwenden. Diese
Ansicht vertritt die Schwäbische Albvereinsjugend und brachte
deshalb bereits 2008 bei der Hauptausschusssitzung in Tübingen
einen entsprechenden Antrag ein. Alle Wanderheime und die
Hauptgeschäftsstelle sollten überprüft werden, ob in unseren
Häusern Energie effizient eingesetzt und verbraucht wird. Dadurch lässt sich sich erkennen, wo Verbesserungen möglich sind.
Macht mit
Apfelsaftwochen der Schwäbischen Albvereinsjugend
25. September bis 19. Oktober 2009
Helft mit unsere Streuobstwiesen zu erhalten und stellt euren
eigenen Apfelsaft her! Alle Gruppen der Schwäbischen Albvereinsjugend können Streuobst
sammeln und zu Saft auspressen (lassen). Auch Birnen,
Zwetschgen oder anderes Obst
können versaftet werden.
Der Saft soll möglichst von
Streuobstwiesen kommen, da
diese einen besonderen Wert
für den Natur- und Artenschutz
besitzen. Ziel der Aktion ist es,
Jugendgruppen ein Bewusstsein für die natürlichen Ressourcen ihrer Herkunftsgemeinde zu geben.
Habt ihr Interesse? Alle Gruppen, die eine Aktion
planen, können sich auf der Jugendgeschäftsstelle
melden. Dort gibt es weitere Infos und die Etiketten
für die Flaschen.
Kontakt
Anke Werner, Tel. 0711 22585-29 oder
[email protected]
23
NEWS
„Hilfe für junge Menschen auf der Straße in Stuttgart“ - damit
werben nicht nur die Träger des Schlupfwinkels, die Evangelische
Gesellschaft und der Caritasverband Stuttgart für ihr Projekt,
sondern dies ist vielmehr auch der Leitsatz des Schlupfwinkels.
Denn hier wird jungen Menschen, die ohne festen Wohnsitz
sind und auf der Straße leben, Hilfe und Unterschlupf seit mittlerweile über 13 Jahren geboten - inzwischen eine feste Größe
für viele, die außer dem Bahnhof und dem Schlosspark wenig
konstante Punkte im Leben haben
Die Kids und Jugendlichen treffen sich hier, können kochen,
essen, Billard spielen und sich ausruhen. Zudem bieten die fünf
Sozialpädagogen auch Hilfe rund um das Leben an – ganz egal,
ob es dabei um einen Arztbesuch oder um ein Elterngespräch
geht, die Vermittlung einer Schule oder eines Ausbildungsplatzes, oder es einfach nur darum geht, ein offenes Ohr für die
Probleme und Belange der Jugendlichen zu haben.
Waffelverkauf zugunsten
obdachloser Jugendlicher
Kräftig hatten die Delegierten auf dem Landesfest in Ellwangen Waffeln gebacken – bis zum
Ausverkauf! Die Erlöse sollten an ein
Projekt für obdachlose Jugendliche in
Stuttgart gespendet werden. Etwa einen
Monat später war es soweit und ich durfte stellvertretend für alle Delegierten und
Engagierten einen Scheck über immerhin
204,75 Euro überbringen.
Verena Seitz, eine der Mitarbeiterinnen des Stuttgarter Schlupfwinkels, öffnete die rote Eingangstüre und empfing
mich.Sie stellte mir den Schlupf, dessen
Geschichte, ihre Aufgabe und das Projekt
„dahinter“ ausführlich vor.
24
Zusätzlich gehen die fünf Sozialpädagogen auch als StreetWorker um und kümmern sich außerhalb des Schlupfwinkels
um Jugendliche auf der Straße, oft auch Bekannte aus dem
Schlupf selbst.
Michael Neudörffer und Verena Seitz
Auf den Fotos könnt Ihr einen Eindruck von den Räumlichkeiten und Möglichkeiten des Schlupfwinkels gewinnen.
Vielen Dank an Verena Seitz und
die anderen Mitarbeiter des Stuttgarter
Schlupfwinkels für Ihre Arbeit und den
Empfang.
Michael Neudörffer
Albvereinsjugend auf dem Landesfest
Waffeln essen für einen guten Zweck
Reger Andrang am Waffelstand
Sonntagnachmittag: Nichts geht mehr!
„Soziales und demokratisches Handeln" sowie „Gemeinsam
unterwegs" - aus diesen beiden Jahresmottos der Albvereinsjugend lässt sich doch auch eine ganz tolle Aktion starten. Das
haben die Delegierten auf dem Landesfest in Ellwangen vom
16. - 17. Mai gezeigt.
begeistert aus 150 Eiern Milch und Mehl den Teig und backten
den ganzen Samstag und Sonntag Waffeln.
Gemeinsam organisierten sie einen Waffelverkauf. Doch
nicht nur das, diese Aktion haben sie für einen guten Zweck
gestartet, sozial gehandelt. Das Geld sollte gespendet werden,
das war klar. Samstagmorgen trafen sich die Delegierten, rührten
Nach einem lustigen, unterhaltsamen Abend mit Tanz und
Musik und einer kurzen Nacht ging es dann am Sonntagmorgen
weiter. Bis zum Sonntagnachmittag haben die fünf Delegierten
gerührt, gebacken und verkauft, bis sämtliche Teigzutaten aufgebraucht waren. Durch diese Aktion konnten 204,75 € an den
Schlupfwinkel, einer Einrichtung für Straßenkinder in Stuttgart,
gespendet werden.
Franziska Jörg
Die OG Bonlanden sagt Danke!
Im Rahmen der Jahresfeier am 09.05.09 der OG Bonlanden
wurden acht Jugendleiter(innen) mit der Ehrungsstufe 1 der
Albvereinsjugend für verdiente und langjährige Jugendarbeit
ausgezeichnet. Als Geschenk gab es einen Wander-Obelix-Pokal
und einen Einkaufsgutschein.
Die OG Bonlanden blickt auf eine jahrzehntelange gut funktionierte Jugendarbeit zurück. Fast alle der geehrten Leiter(innen)
sind in der Jugend des Vereins groß geworden und mit der OG
verwachsen. Mit einer Kinder-; Schüler- und Jugendgruppe und
ca. 60 aktiven Jugendmitgliedern ist die OG im Gau Stuttgart
an vorderster Stelle.
Dieter Weinmann
Herzlichen Glückwunsch!
v.l. Martina Veit, Vorstand Dietmar Weinmann, Tanja Mehlmann, Birgit Knies,
Claudia Nagel, Yvonne Urbanek, Martin Kraus, Bildungsreferentin Anke
Werner (nicht auf dem Bild: Marion Freigang und Holger Thiel).
25
Fuchsfarm-Festival 2009
Viel Spaß zwischen Tradition und Moderne
Wir sind die sechs Jugendlichen der Ortsgruppe Öhringen,
wie jedes Jahr kamen wir fast als Letztes auf der Fuchsfarm
an und bekamen natürlich wieder eine der besten Aufgaben,
nämlich Klo putzen :-( . Nach unserer Ankunft gab es gleich
Kässespätzle mit sehr viel Zwiebeln - sehr schlecht für die Zeltluft!
:-) . Das Essen war wie jedes Jahr sehr gut!
Im Anschluss fand das Abendprogramm statt in dem die
einzelnen Ortsgruppen das Jahresmotto „Tradition und Moderne“ in Sketchen und Tänzen aufführten. Das Ganze war sehr
unterhaltsam. Anschließend schmissen wir dir Teeküche, die
dieses Jahr nicht sehr gut lief, doch wir hatten unseren Spaß.
Nach einer viel zu kurzen Nacht gab es um 8 Uhr Frühstück.
Dieser Morgen mochte uns nicht, denn es fing an aus Kübeln
zu regnen und wollte einfach nicht mehr aufhören. Aber das
geplante Geländespiel fand trotzdem statt.
Fantasie im Spiel treibt seltsame Blüten
Im Spiel ging es darum einen Code zu entschlüsseln um
unseren Freund zurück aus der Zukunft zu holen. Dieser Code
wurde in einzelnen Spielen erspielt. Es gab sehr unterschiedliche
Spiele von Schwäbischer Mundart, Dosenwerfen bis zum BesenFußball. Obwohl wir für mache Spiele zu alt waren, hatten wir
trotzdem viel zu lachen.
Am Abend war die JMV (Jugend-Mitgliederversammlung).
Dort wurden die Delegierten neu gewählt. Hinzu kamen Ehrungen von Personen, die sich sehr aktiv in der Jugendarbeit
des Schwäbischen Albvereins engagieren. Und danach ging die
Party loooos. Bei nicht so guter Musik in der Disco oder beim
Chillen am Lagerfeuer.
Nach wiederum einer seeeeehr kurzen Nacht wurden wir mit
„Guten Morgen Sonnenschein“ geweckt. Nun ging alles ganz
schnell. Frühstück, Mittagessen …Heim.
Tobias Giesel
Spaß und gute Laune - beim FuFaFe kein Problem
26
Gemeinsam schaffen wir den Weltrekord
Der Schwäbische Albverein hat sich vorgenommen, am Tag der Umwelt am 05. Juni 2010 das weltgrößte Maskottchentreffen auf der
Landesgartenschau in Villingen-Schwenningen zu organisieren. Maskottchen wie der Haribo Goldbär, oder der SWR3 Schwarzwaldelch
oder der Geißbock Hennes vom 1. FC Köln kennt fast jeder. Aber dass eure Jugendgruppe sich ihr eigenes Maskottchen ausdenken,
zeichnen, benennen und dann auch selber basteln und nähen kann, ist für den Albverein die Chance, am 05. Juni 2010 ins GuinnessBuch der Rekorde zu kommen. Es liegt an euch, über den kommenden Winter eure handwerklichen Fähigkeiten einzusetzen und euer
eigenes "Fantasie-Maskottchen" lebendig werden zu lassen.
Bedingung ist,
•
•
•
•
dass das Maskottchen einmalig ist,
einen eigenen Namen hat
eure Jugendgruppe oder Ortsgruppe repräsentiert und
ein Mensch in dieses Kostüm schlüpfen kann, um es dann am Rekordtag zu tragen.
Folgende Fragen solltet Ihr Euch stellen und beantworten:
1. Wollt ihr euch ein eigenes Maskottchen zulegen? Materialkosten ca. 100 - 200 €
2. Wie soll es aussehen? Hierzu könnte man einen Zeichenwettbewerb in der Jugendgruppe veranstallten.
3. Wie soll das Maskottchen heißen? z. B. Pumo = Pubertierende Monster
4. Wer soll das Kostüm am 05. Juni 2010 tragen? Mindestalter 10 Jahre.
Wenn diese Fragen beantwortet sind, dann wird ein Kostüm auf die Körpergröße des
"freiwilligen Trägers am 05.06.2010" angefertigt. Das Kostüm sollte dem gezeichneten
Maskottchen gleichen und den Träger noch soviel Freiheit geben, dass er allein laufen kann
und aus dem Kostüm heraussehen kann. Das Maskottchenkostüm sollte ausreichende
Atemöffnungen haben.
Tipps zum Basteln können bei
Ralf Kille, [email protected] oder Telefon 07720 62308
angefragt werden. Unter der E-Mail-Adresse [email protected]
könnt ihr euer Maskottchen für den Tag der Umwelt am besten mit einem Bild und einem
Ansprechpartner anmelden.
Den momentanen Weltrekord von 119 Maskottchen gilt es zu überbieten.
Je mehr Jugendgruppen/Ortsgruppen sich ein eigenes Maskottchen ausdenken und realisieren, desto größer ist die Chance ,dass
der Albverein über 120 Maskottchen auf der Landesgartenschau in Villingen Schqwenningen zusammen bekommt.
Der Schwarzwaldelch ist der Schirmherr dieses Maskottchentreffens und am Abend gibt es in der Helios-Arena eine SWR3 Dance
Night, bei der wir Albvereinler hoffentlich den neuen Weltrekord feiern können.
Yes we can.
Ralf Kille
27
Erfolgreicher Familientag des Oberen-Donau-Gaus
Einen herrlichen Festtag erlebten 122 Teilnehmer, aus 11
Ortsgruppen, beim Familientag des Oberen- Donau- Gaus in
Sigmaringen.
Angeboten wurde ein umfangreiches und gut durch organisiertes Vor-/ und Nachmittagsprogramm, welches durch
Sven Schulze, Gaufamilienwart Oberer-Donau-Gau und
seinen Jugendleitern Waldemar Boll, Stephan Neumaier,
Tanja und Stefan Rapp nach lern- und erlebnisorientierten
Gesichtspunkten geplant worden ist.
Abenteuer und Nervenkitzel versprach der HochseilKlettergarten und wurde durch die Jugend mit Bravour
gemeistert. Für die kleineren Gäste sorgte der NiedrigseilParcours für Spaß und Spannung. Bei der durchgeführten
Albvereinsrallye war Fingerspitzengefühl und Orientierungssinn gefragt, denn es galt sich nicht nur entlang des
Rundwanderweges 2 und Bereich Stadtmitte mit Hilfe von
Karte und Kompass zu orientieren, auch Lösungsfindungen
einzelner Rätsel bedurfte der Karten- und Kompasskunde.
Auch der Natur- und Umweltschutz kam nicht zu kurz, die
Gewässerökologie war ein wichtiger
Programmpunkt des Tages. Mit einer
Ausstellung unterstützte der Naturschutzbund die Albvereinsjugend.
Unter dem Motto „Was können uns
die Kleinlebewesen des Flusses über
die Qualität des Gewässers verraten“
wurde Teichwasser untersucht und
mikroskopiert.
28
Ein Höhepunkt für die Erwachsenen bildete die durch Ernst
Ehlers geführte Rundwanderung, welche die Besichtigung der
Fürstlichen Gruft in der Hedinger Kirche beinhaltete und der
Besuch des Zündapp- Museums der Brauerei Zoller-Hof. Das
anschließende gemütliche Beisammensein beendete einen
unvergessenen Familientag.
Zu den Gästen zählten unter
a n d e r e m A n ke
Werner, Jugendgeschäftsführerin der
Schwäbischen Albvereinsjugend und
Tanja Waidmann,
stellvertretende
Hauptjugendwartin
der Schwäbischen
Albvereinsjugend.
Unser herzlicher Dank geht an die vielen Helfer sowie Herrn
Alfred Bauernfeind mit Team vom Naturschutzbund, Silvia Bregenzer, verantwortlich für die Führung in der Hedinger Kirche
und an Familie Friemauth, Betreiber Campingplatz Sigmaringen
und Erlebnis-Camp out & back.
Bilder und Veranstaltungsprogramm der Jugendgruppe
können unter www.albverein-jugendgruppe-sigmaringen.de
angeschaut werden.
Sven Schulze
Geocaching in der Schule
12 Uhr mittags - nein, nicht der Western, sondern
der Abschluss einer der Werkwoche -Aktionen der
3. und 4. Klasse der Nachbarschaftsgrundschule
Buhlbronn-Vorderweißbuch. Thema: Geocaching.
Die Uhr - ein wichtiges Navigationsinstrument in
früherer Zeit, besonders der Seefahrer - auf dem
Gruppenbild ist unser Logo geworden. Die hier eingearbeiteteten Koordinatem der Schule haben wir
aus der Wanderkarte berechnet, die Meldungen der
12 GPS-Empfänger bestätigten unsere gute Arbeit.
Dank optimalem Satellitenempfang verlief die anschliessende Schatzsuche zwischen Birkenweißbuch
und Buhlbronn spannend und erfolgreich. Fünf Helfer
aus den Ortsgruppen Schorndorf, Remshalden und
Steinenberg des Schwäbischen Albvereins haben uns
dabei unterstützt.
Eberhard Blocherer
Jugend- und Familienfreizeit am Brombachsee
Hohenloher Gau attackiert Burg Wernfels
So wie auch letztes Jahr, ging die diesjährige Freizeit der
Gau Jugend wieder nach Spalt am Brombachsee auf die Burg
Wernfels, die in eine Jugendherberge umgebaut wurde und
trotzdem noch sehr historisch gehalten ist. Es nahmen ca. 50
Jugendliche und Erwachsene aus verschiedenen Ortsgruppen
des Hohenloher-Gaus teil.
Die Freizeit begann am Freitagabend mit einer kurzen Begrüßung im Rittersaal, mit gemütlichem beisammen sein. Am
Samstag Morgen machten wir nach dem Frühstück den Pool
unsicher. Obwohl es ziemlich frisch war, waren
doch fast alle im Wasser und es war ein Heidenspaß.
Nachdem um 18 Uhr sich alle wieder auf der Burg zum
Abendessen versammelt hatten, gab es noch eine kleine GPSWanderung um die Burg. Obwohl der Original-Cache nicht
gefunden wurde - vielleicht auf mystische Weise verschollen
- war es doch sehr lustig.
Am nächsten Morgen brachen wir nach dem Gruppenfoto
zum Brombachsee auf, wo sich die Freizeit auflöste und alle
heimfuhren.
Tobias Giesel
Am Mittag fuhr ein Teil in den Hochseilgarten
Enderndorf. Dort hatten wir beim Klettern sehr viel
Spaß. Der Rest unserer Gruppe amüsierte sich am
Brombachsee beim Wandern, Schwimmen oder
Radfahren.
29
Klein aber oho
Erkundungs-Tour durch's westliche Saarland
Am späten Mittag des 10. Juni 2009 fanden sich vier
wackere Wanderer am Stuttgarter Bahnhof ein, um per
Zug-Anfahrt zu einer Wanderung durch einen weitgehend
unbekannten Landstrich im äußersten Südwesten unserer
Republik zu starten.
Nachdem in Mannheim der fünfte Mitwanderer dazustieß, ging die Fahrt über die Landeshauptstadt Saarbrücken
weiter nach Merzig, von wo aus der Rest mittels Bus bis nach
Dreisbach in die dortige JuHe erfolgte. Außer der - sehr
schön gelegenen und bestens modernisierten - Herberge
besteht der Ort lediglich aus etwa zwei Dutzend Häusern.
So gingen wir mangels jeglicher Gastwirtschaft recht bald zu
Bett und lauschten dem prasselnden Dauerregen. Dieser hatte sich glücklicherweise am nächsten Morgen
verzogen, so daß wir trockenen Fußes durch ein wildromantisches Seitental bis zum Aussichtspunkt Cloef unmittelbar
am Scheitelpunkt der Saarschleife gelangten. Nach ausreichendem Genuß der wirklich tollen Aussicht führte uns der
weitere Weg auf dem Saar-Hunsrück-Steig - einem relativ neu
angelegten Premium- Wanderweg - durch herrliche Laubwälder, duftende Wiesen und immer wieder tolle Ausblicke bis in
die Porzellan-Stadt Mettlach, wo die weltbekannte Manufaktur
Tour mit Perspektive: An der Saarschleife bei Mettlach
Villeroy & Boch ihren Firmensitz hat. Da durfte eine Besichtigung
der dortigen Bäder- wie auch der Geschirr-Ausstellung natür-
30
Nomen est omen: Während eines Aufstiegs auf dem Saar-Hunsrück-Steig
lich nicht fehlen. Das Mittagessen nahmen wir im lauschigen
Biergarten der ortsansässigen Abtei- Brauerei, wo es neben
eigenem Bier auch hausgemachten Biosenf gibt, ein. Weiter ging
es auf dem Saar-Hunsrück-Steig durch sehr abwechslungsreiche Landschaften bis an unser Tagesziel, einen
idiyllisch gelegenen Reiterhof mit angeschlossenem Camping- Platz. Wir zogen allerdings die
Übernachtung in den frisch renovierten Zimmern
des Hauses vor...
Am sonnigen Folgetag stand nun die "KönigsEtappe" an, welche uns durch dichte Laubwälder
und vorbei an saftigen Kornfeldern sowie entlang
munter plätschernder Bächlein am Tagesziel
vorbei (!) bis nach Weiskirchen führte. Dabei
passierten wir auch ein Stück der mit uralten
Grenzsteinen versehenen Grenze zu RheinlandPfalz sowie später am Tag einen Wildtier-Park, in
welchem sich neben Hirschen auch einige der
schon fast ausgestorbenen Wisente tummeln.
Immer wieder beeindruckend war die ständig
wechselnde Landschaft, welche dem PremiumWeg seinen Namen absolut zu Recht gibt. Die
Rest-Strecke zurück ans Tagesziel Losheim am
See brachten wir angesichts von gut 30 gewanderten Kilometern
per Bus hinter uns. Wir quartierten uns in einem vorgebuchten
Privathaus ein, wo wir die gesamte erste Etage belegten, und
nahmen das Abendessen in einer umgebauten, sehr lauschigen
alten Scheune ein.
Der dritte, schon richtig heiße Wandertag führte uns - nunmehr mit lediglich "leichtem" Gepäck - über den Oppig-GrätWeg sowie den Schluchtenpfad rund um Losheim herum.
Dabei durchschritten wir wilde, tief eingeschnittene Eiszeit-Täler
(im Volksmund "Grät" genannt) und eine ganze Reihe wildromantischer Schluchten. Auch diesmal beeindruckte wieder der
landschaftliche Wechsel von Wald, Ackerland und weitgehend
unberührter Natur. Abends fanden wir uns dann - leicht ermattet
- erneut in der schon bekannten Scheune ein.
Am Sonntag stand dann leider schon wieder die Heimreise
an. Ganz ohne Kultur wollten wir das wunderschöne Saarland
indes nicht verlassen, und so besichtigten wir noch das auf
dem Weg liegende Welt-Kulturerbe Völklinger Hütte. Ein eigens
einbestellter ehemaliger Mitarbeiter des inzwischen weitgehend
stillgelegten Stahlwerkes erklärte uns anhand einer ausgiebigen
Unterkünfte
Jugendherberge an der Saarschleife Jugendgästehaus
Dreisbach, www.diejugendherbergen.de/die-jugendherbergen-auf-einen-blick/dreisbach/portrait, Telefon
06868 270
Camping, Hotel und Reiterhof Girtenmühle, 66679 LosheimBritten, www.girtenmuehle.de
Privatquartier Susi Kohr, Hunsrückstr. 16, 66679 Losheim
am See, Telefon und Fax 06872 5843
Sehenswert
Erlebniszentrum von Villeroy & Boch, Mettlach,
www.villeroy-boch.com
Stausee (Badestelle) in Losheim
www.losheim-stausee.de
Weltkulturerbe Völklinger Hütte, im Sommerhalbjahr
täglich von 10 bis 19 Uhr, www.voelklinger-huette.org
Mehr zum Wandern im Saarland
www.saar-hunsrueck-steig.de
www.wanderbares-saarland.de
Kul-Tour: Teilansicht des UNESCO-Weltkulturerbes Völklinger Hütte
Führung Funktion und Arbeitsweise der beeindruckenden Hochöfen sowie der sonstigen Einrichtungen des riesigen Geländes,
auf welchem einmal über 17.000 Mitarbeiter beschäftigt waren.
Heutzutage sind es "dank" der Stahlkrise sowie der Konkurrenz
der Billiglohn-Länder nurmehr etwa 3.000 im benachbarten
neuen Werk. Ein Besuch dieses Kultur-Denkmales lohnt sich
auf jeden Fall; noch zumal zusätzlich stets wechselnde SonderAusstellungen zu allen möglichen Themen gezeigt werden.
Festzuhalten bleibt, daß das kleine Saarland ein absolutes
Wander-Land mit einer Vielzahl bestens beschilderter Wege ist,
wobei der so gut wie überhaupt nicht über Asphalt oder Schotter
führende Saar-Hunsrück-Steig sicherlich eine Art Sonderstellung
einnimmt.
Daneben gibt es jedoch beispielsweise auch den SaarlandRundweg sowie etliche kleinere Rundwanderwege, welche
allesamt durch wunderschöne und vor allem stets sehr abwechslungsreiche Landschaften führen.
Holger Hendel
31
Deutsch-ungarisches Zeltlager
Lebendige Partnerschaft auf jungen Beinen
Die Ortsgruppe Steinhilben organisierte bereits zum dritten
Mal im Rahmen der Partnerschaft zwischen der Stadt Trochtelfingen und Mariahalom in Ungarn ein Jugendzeltlager. Die in
der ersten Augustwoche nach Mariahalom aufgebrochenen 24
Jugendliche aus verschiedenen Stadtteilen von Trochtelfingen
und ihre sechs Betreuer kehrten wieder wohlbehalten zurück.
Nach einer langen Fahrt wurden die Jugendliche im Alter zwischen 13 und 19 Jahren und ihre Betreuer durch die ungarischen
Gastgeber herzlich empfangen. Von der ungarischen Seite beteiligten sich 36 Jugendliche und sieben Betreuer sowie zahlreiche
Helfer im Hintergrund am Zeltlager. Nach dem Aufbau und Bezug
der Zelte hatte die Jugendlichen genügend Zeit bereits aus den
vorhergehenden Begegnungen bestehende Freundschaften
aufzufrischen und neue Bekanntschaften zu knüpfen.
Ungarn von unten: Höhlenbesichtigung bei Mariahalom
Landschaften Ungarns mußte leider ausfallen, da das Museum
aufgrund der Hitze geschlossen hatte.
Treffpunkt Dorfteich
Die Teilnehmer erwartete ein ansprechendes Kultur- und
Vergnügungsprogramm wobei genügend Zeit blieb um auch
die Partnergemeinde zu erkunden. Besonders beeindruckend
für die Jugendliche war der Besuch des alten Friedhofes. Auf
ihm sind noch zahlreiche alte Grabsteine mit den Inschriften
der ehemaligen deutschen Auswanderer zu sehen. Darunter
sind auch bekannte Namen, die heute noch in Trochtelfingen
als auch in Mariahalom vorkommen, zu finden.
Ein Ausflugstag führte zum Donauknie bei Visegrad. Nach
Ersteigung der Ruine der Königsburg in Visegrad konnten
die rennfahrerischen Fähigkeiten auf einer Sommerbobbahn
getestet werden. Ein Bummel durch das Künstlerviertel von
Szentendre rundete den Tag ab. Die Besichtigung eines Bauernhausmuseums mit Häuser der verschiedenen Epochen und
32
Am nächsten Tag ging es in die Hauptstadt Ungarns nach
Budapest. Mit der Kindereisenbahn fuhren die Teilnehmer zu
einem Aussichtspunkt mit einem herrlichen Blick über Budapest.
Die Eisenbahn wird in den Sommermonaten fast ausschließlich
nur von Kindern betrieben. Nur Schüler mit außergewöhnlichen
Leistungen in der Schule erhalten als Belohnung das Privileg
bei den ehemaligen Eisenbahnpionieren mitzumachen. Mit
der Sesselbahn ging es zurück nach Budapest zum besten Programmpunkt des Tages, dem Besuch des Vidamparks. Neben der
ältesten noch funktionsfähige Holzachterbahn Europas standen
noch weitere Fahrgeschäfte auf dem Programm.
Unterwegs mit der Kindereisenbahn
Während der ersten Tage zeigte das Thermometer bis
zu 40° C. Nachdem es in den vergangenen acht Wochen
kein Regen mehr gab zogen gegen Ende des Zeltlagers die
ersten Regenwolken auf. Diese brachten für die Ungarn
die lang ersehnte Abkühlung und das notwendige Naß
für die Pflanzen. Da die Wetterlage beim ersten Zeltlager
vor vier Jahren in Mariahalom ähnlich war kam bei der
Bevölkerung recht schnell der Begriff der Regenmacher
auf. „Wenn wir das nächste Mal Regen benötigen, werden
wir euch anrufen und zu einem Besuch einladen.“ So die
Aussage des Vorsitzenden der deutschen Minderheitenverwaltung György Siklosi. Nachdem die Zelte wieder
abgebrochen waren gab es einen ebenso herzlichen wie
tränenreichen Abschied.
Nach dem großen Regen: Zeltlager in Mariahalom
Der absolute Höhepunkt des Zeltlagers war die Abschlußveranstaltung, zu der die ganze Bevölkerung eingeladen war.
Die Jugendlichen und Betreuer hatten für die zahlreiche
Besucher ein abwechslungsreiches Programm zusammen
gestellt. Die gemischte Gruppe der Betreuer zeigte einen
kurzfristig einstudierten Volkstanz. Verschiedene weitere,
teilweise gemischte, Tanz- und Gesangsgruppen zeigten ihr
Können. Kurze Sketcheinlagen erheiterten das Publikum und
die Akteure. Ein grandioses Finale bot die Bauchtanzgruppe
von Mariahalom. Jeder fühlte sich wie ein Sultan in den
Märchen aus 1001 Nacht.
Nach Meinung von Johanna Schwab, die bisher an
allen Zeltlagern teilgenommen hat, verging die Zeit
viel zu schnell und das
Zeltlager
war zu kurz. Es
war sehr schön,
alle mal wieder
zu sehen. Simon
Roggenstein, der
das erste Mal in
Mariahalom mit
dabei war, überraschte die große
Herzlichkeit und
Aufgeschlossenheit
der Bewohner trotz
deren für unsere
Verhältnisse bescheidenere materiellen
Möglichkeiten.
Lothar Heinzelmann
Orient:
ariahalom
Ein Hauch
zgruppe M
n
ta
h
c
u
a
B
er
Mitglied d
Ungarische Folklore am Abschlussabend
33
Sonnwendfeier der Ortsgruppe Häfnerhaslach
"Und nun entfacht den Brand"
Der Tag der Sommersonnenwende wird von Menschen als
mystischer Tag betrachtet, oft begleitet von weltlichen und
religiösen Feierlichkeiten. Je größer der Unterschied zwischen
dem Winter und Sommer, desto feierlicher hat man diesen
Tag gefeiert. Im Norden Europas, wo im Sommer die Nächte
gar nicht mehr dunkel werden, haben Sonnwendfeiern - als
Mittsommerfest bezeichnet – wesentlich mehr Bedeutung als
am Mittelmeer.
Die Sonnenwendfeste haben vor allem in den germanischen,
nordischen, baltischen, slawischen und keltischen Religionen
einen festen Platz. In der keltischen Mystik heißt der Tag der
Sommersonnenwende Alban Heffyn.
Seit der Christianisierung Europas werden diese Feiern oft
mit dem 24. Juni, dem Tag Johannes des Täufers (Johannistag),
verbunden und einige Sonnenwendbräuche, die sich bis heute
erhalten haben, wie die Johannisfeuer, sind nach ihm benannt.
Das Datum liegt kurz nach der tatsächlichen Sommersonnenwende, da noch das Datum des Julianischen Kalenders benutzt
wurde.
Ihre 37. Sonnwendfeier führte am 19. Juni 2009 die Ortsgruppe Häfnerhaslach auf dem Schelling durch. Bereits ab 19
Uhr trafen die erste Gäste auf der Festwiese“ ein und mit ihnen
auch das schöne Wetter. Nachdem es tagsüber immer wieder
geregnet hatte, hellte es sich pünktlich zum Festbeginn auf.
Das schöne Wetter lockte auch die Gäste, denn innerhalb
kurzer Zeit waren alle 30 Festgarnituren in den aufgestellten
Zelten wie auch außerhalb belegt. Vor allem die Kinder suchten
die Plätze rund um das kleine Lagerfeuer auf, wo Würste gegrillt wurden, oder nutzten die Möglichkeit, um auf der großen
wiese ausgiebig zu spielen. Wie jedes Jahr bot die Ortsgruppe
Getränke und Essen an. Neu und beliebt bei jung und alt war der
Stockbrotteig, der vom neuesten Mitglied im Häfnerhaslacher
Albverein, Mathias Werhan, vorbereitete wurde. Es war ein
gemütlicher Platz für alle die sich angeregt austauschen oder
dem fröhlichen Treiben zuschauen wollten.
Gegen 21:30 Uhr begrüßte Ortsgruppenvorsitzender Holger
Springer die insgesamt rund 300 Gäste. Danach trug die Albvereinsjugend ein selbst geschriebenes Lied vor, ehe die restlichen
Mitglieder sich versammelten, um zwei weitere Lieder zu singen.
Nun folgte das „Highlight“, denn das große Feuer wurde
angezündet. Die Kinder hatten die Aufgabe, mit den Fackeln das
Feuer zu entfachen und viele Mitglieder warfen ihre Türkränze
vom Vorjahr ins Feuer. Auch hierbei wurde ein Lied angestimmt.
Noch lange Zeit versammelten sich die Gäste gemütlich um
das große Feuer ehe der Festabend sich dem Ende neigte und
ein sehr schöner Abend zu Ende ging.
Holger Springer
Gesamtjugendausflug der Ortsgruppe Bonlanden
Am 3. Juli war es soweit: 35 kleine und große Albvereinler
machten sich auf den Weg ins Lautertal, um die Burg Derneck
zu erobern.
Nach einem Geburtstagsständchen für unseren „Dide“
fuhren wir, begleitet von Blitz und Donner, dem schönen
Wetter entgegen. Auf der Burg wurden die Zimmer verteilt und
die Betten bezogen. Danach wurde ausgiebig gevespert, um
für die spätere Nachtwanderung gestärkt zu sein. Nachdem
alle von der nächtlichen Erkundungstour wieder im Burghof
34
eintrafen, wurde noch bis tief in die Nacht (für manche war es
auch morgen) gespielt, gelacht, gechillt oder einfach nur am
Lagerfeuer gesessen.
Am nächsten Morgen ging es mit mehr oder weniger
munteren Kindern nach Pfronstetten in den Phänopfad. Der
Phänopfad ist ein erlebnisreicher Themenweg der Kindern aber
auch Erwachsenen die verschiedenen Naturphänomene näher
bringt. Unterschiedliche Stationen laden zum Experimentieren
und selbst aktiv werden ein. Kurzum: Wir erfuhren auf tolle
und abwechslungsreiche Art, wie phänomenal Naturphänomene sind.
Nach der Rückkehr auf die Burg hieß es „Burghof frei“ für
Jongleure und Co. So mancher entdeckte ungeahnte Talente in
sich. Dank unseren beiden „Feuerteufeln„ Richie und Peter wurde am Abend wieder traditionell gegrillt und Stockbrot gemacht.
Am nächsten
Morgen nach dem
Frühstück wurde die
Burg wieder auf Vordermann gebracht.
Danach wanderten
wir zum nahe gelegenen Landhotel
„Wittstaig“, wo wir
ein vorzügliches
Mittagsmahl einnahmen. Anschließend brachte uns unser
Busfahrer Peter nach Laichingen
zur Tiefenhöhle.
Dort ging es auf Eisentreppen
55 Meter in die Tiefe, durch die
Sandhalle hindurch, vorbei am
Gletschermühlenschacht und
dem Streuselkuchen, durch die
Vesperhalle und wieder hinauf
ans Tageslicht. Dann traten wir die Heimreise an. Pünktlich um
17 Uhr kamen wir, teilweise noch recht verschlafen, wieder zu
Hause in Bonlanden an.
Alle waren sich einig: Es war ein tolles Wochenende und hat
allen wieder mächtig Spaß gemacht.
Tanja und Thomas Mehlmann
Sommerferienspaß mit Naturpädagogik in Sulz
Von Buntspecht und Eisvogel
Bevor sich die überwiegend jungen Teilnehmer auf die
Safari begaben, bat sie Agnes Utzler als
Jugendbetreuerin erst mal die Augen zu
schließen. Die Kinder sollten sich ganz
auf die Geräusche in ihrer Umgebung
konzentrieren. Beim Floß am Neckarufer
machte die Gruppe zum ersten Mal Halt.
Mit einer Augenbinde versehen, wurde
der Partner zu einem Baum geführt und
wieder am Ausgangspunkt angelangt,
lautete die Aufgabe, den gefühlten Baum
wieder zu erkennen.
Für die Kinder war es ein lehrreicher
Nachmittag mit allen Sinnen. Sie lernten,
dass der Buntspecht seinen Schnabel
benutzt, um das Holz vor einer dahinter befindlichen Larve
wegzumeißeln und dass er mit der Zunge, die dreimal so lang
wie der Schnabel ist, die Larve hervorholt. Ein abgestorbener
Stamm mit vielen Löchern bietet außerdem dem Siebenschläfer
und anderen Nistvögeln Platz.
Weitere Tiere, die gerade Schlafenszeit haben, konnten nur
an ihren Spuren entdeckt werden, zum Beispiel der Dachs an
seinem Höhleneingang und vielleicht der Fuchs, der oft zusammen mit dem Dachs in einer Wohngemeinschaft lebt. Der
Eisvogel brauche ein unbefestigtes Ufer, damit er seine bis zu
einem Meter lange Brutröhre dort anlegen kann. Mittels eines
Grashalmes lernten die Kinder
pfeifen, so wie auch Jäger die
Rehböcke anlocken.
© dieter pixelio.de
Ein Erlebnisnachmittag unter dem Titel "Vom Buntspecht
und dem Eisvogel" ergänzte das Ferienprogramm der Stadt
Sulz mit den beiden Höhlenbrütern im heimischen Wald und
am nahegelegenen Neckar.
Mit einer Schnitzeljagd und
damit verbundenem Gewinnund Wissensspiel wurden die
Kinder und Erwachsenen zum
Ausgangspunkt zurück geleitet.
Hier konnte Norbert Utzler die
Fragen zu dem mitgebrachten
Anschauungsobjekt, einem
Frischling, kindgemäß beantworten.
Zu weiteren Aktionen des Albvereins für die Jugend wurden
die Kinder eingeladen und mit einem Aufkleber und einem
Ausmalbild verabschiedet.
Agnes Utzler
35
Das Wanderforum unterwegs
Ins Maislabyrinth und wieder raus!
An einem sonnigen August-Sonntag durchstreifte ein bunter
Haufen abenteuerlustiger Wanderer das Heckengäu. Das Ziel:
ein Maislabyrinth. Der Weg dorthin und wieder hinaus war
nicht ohne.
Im Flecken Dachtel, an der Westgrenze des Verkehrsverbundes Stuttgart gelegen, ver­ließen wir den Linienbus aus
Böblingen und drangen in den noch vom Morgentau feuchten
Laubwald ein. Dort begann gleich der Gruppenfindungsprozess. Ein Niedrigseilparcours lud zu waghalsigen Balanceakten
ein. Hindernisse mussten gemeinsam überwunden und das
gebildet. Die Hanglagen eignen sich in der Regel nur als
Schafweiden. Nur auf den ebeneren Flächen ist Ackerbau
möglich. Jahrhundertelang lasen die Bauern ausgepflügte
oder freigeschwemmte Steine aus den Äckern auf und schütteten sie zu Wällen auf. Mit der Zeit wuchsen darauf Hecken
aus Schlehe, Weißdorn, Haselnuss, Wildrosen … Früher
hatten die Hecken viele Funktionen. Sie trennten Acker
vom Weideland, lieferten Brennholz, Beeren und Nüsse.
Bis heute schützen die Hecken vor Wind und Bodenerosion.
Bis zu 1.800 verschiedene Tier- und an die 70 verschiedene
Pflanzenarten leben in einer Feldhecke.
Nach der Mittagsrast auf dem Venusberg stieg die Außentemperatur. Trotz gedrosselten Tempos verpassten wir die
Abzweigung nach Dätzingen und landeten in Ostelsheim.
Auf­grund der am Morgen gewonnenen Gruppendynamik
gelang es uns, unsere Schwellen­angst zu überwinden und
wir bewanderten dieselben. Um einer heftigen Steigung zu
ent­gehen, entschieden wir uns nämlich, einen Kilometer
auf dem stillgelegten Abschnitt der Württembergischen
Schwarzwaldbahn zwischen Calw und Weil der Stadt zurückzulegen. Zwischen den überwucherten Bahngleisen
Infos
•
•
Probe au
fs Exemp
el: Die B
alance in
•
der Grup
pe stimm
t
Für diese Tour bietet sich ein VVS-Gruppenticket an.
Aidlingen-Dachtel ist mit dem Linienbus 763 Böblingen - Calw zu erreichen.
Weil der Stadt und Renningen liegen an der S-BahnLinie 6.
Filmtipp zur Schwarzwaldbahn
Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers
innere und äußere Gruppengleichgewicht hergestellt werden.
So zusammen­geschweißt ging es weiter durch den Wald, über
sanfte Hügel und entlang von heckenge­säumten Feldern. Gegen
Mittag erklommen wir den 537 m hohen Venusberg - eine Wa­
cholderheide und das größte Naturschutzgebiet des Landkreises
Böblingen.
Das Heckengäu ist eine von Menschenhand und Schafsmaul
gestaltete Kulturlandschaft. Sie wird vom Oberen Muschelkalk
36
www.maislabyrinth-renningen.de
Das Maislabyrinth ist aus biologischen Gründen nur um die
Sommerferienzeit geöffnet (Ende Juli bis Mitte September).
2009 bis 13. September täglich 11-19 Uhr. Erwach­sene 3
€, Kinder 1,50 €. Kleine Speisen und große Ge­tränke sind
erhältlich. Es gibt Sonderaktionen wie z. B. ein Nachtlabyrinth. Kontakt: Fam. Weiß, Telefon 07159 17513.
Auch ein Holzweg führt zum Ziel
tippelten wir ostwärts. Am Hacksberg stiegen wir auf den
Hauptwanderweg 5 Richtung Weil der Stadt um. Nach einem
Eis in der mittel­alterlichen Keplerstadt setzten wir uns für
zwei Stationen in die S-Bahn und unsere Wan­derung in
Mit Hilfe des Wegeplans auf
der Eintrittskarte konnten wir
alle sechs im Feld versteckten
Stempelstationen finden – und
zum Glück auch den Ausgang
aus dem Irrgarten. Natürlich
gingen wir nur die erlaubten
(kilometerlangen) Pfa­de. Die
Stunde im Maisfeld verging wie
im Fluge. Bevor wir den Heimweg antraten, genos­s en wir
noch ein paar kulinarische Köstlichkeiten vom Bauernhof und
die warmen Sonnenstrahlen.
Jens Göhler
© Rike pixelio.de
Renningen fort. Dort, unweit
des Bahnhofs, befand sich
unser Tagesziel, ein schattiges
Maislabyrinth.
Ein Wochenende auf dem Füllmenbacher Hof
Im Füllmenbacher Hof, kurz „Füllmi“ genannt, ist es wunderschön. Das liegt schon an der Lage des Hauses. Zwischen Wald
und Wiesen lässt es sich gut leben. Es gibt sehr viel Platz ums
Haus und fast keine Autos, so dass wir den ganzen Tag draußen
sind. Ob Feuer machen, Lager bauen, Fußball spielen oder Kaulquappen im See fischen – Langeweile ist hier ein Fremdwort.
Wir haben den ganzen Tag das Feuer ordentlich geschürt und
fleißig gegrillt. Im Wald neben dem Haus, gibt es eine Schlucht
voller Erd- und Wurzelhöhlen. Dort haben wir uns aus Ästen und
Blätter Lager gebaut, in denen wir sogar übernachten konnten.
Die Krönung ist, wenn der Eismann angefahren kommt und
mit seiner Glocke klingelt. Alle Kinder springen herbei und sind
begeistert von dem guten Eis.
Erfolgserlebnis Lagerfeuer - wo bleiben die Würste?
Jedes Jahr freuen wir uns auf das Familienwochenende mit
meiner Familie, meinen Großeltern, allen meinen Tanten und
Onkels, Vettern und Basen (24 Personen). Sogar meine Uroma
mit 98 Jahren war dieses Jahr wieder dabei. Wir freuen uns
schon aufs nächste Mal!
Phil-David Hettinger, 11 Jahre, Schorndorf
37
WEISST DU NOCH
Eisenbahn
© Rike pixelio
Die etwas älteren unter euch können
sich vielleicht noch daran erinnern:
Als noch keine ICE's oder IC's durch
unser schönes Land fuhren, wurden
die Züge von Dieselloks gezogen. Diese hatten Motoren, die denen eines
LKW ähneln, allerdings wesentlich
stärker sind. Denn für einen vollbesetzten Personenzug oder auch einen
schweren Güterzug werden natürlich
einige tausend PS benötigt. Güterzüge
werden auch heute noch gelegentlich
von Dieselloks gezogen; und auch beim
Rangieren (z.B. in Bahnhöfen) finden
diese (dann in kleinerer Ausführung)
noch Verwendung.
Mit Dampf und Donner
Vor dieser Zeit - also schon eine ganze Weile her - gab es hingegen nur
Dampfloks, wie Ihr sie vielleicht von
den Sonderfahrten kennt, die manchmal von den zahlreichen historischen
Eisenbahnvereinen veranstaltet werden. Diese Loks waren sehr groß und
meistens schwarz lackiert, denn durch
den Dampf setzte sich massenweise Ruß
auf Ihnen fest. Betrieben wurden Sie
38
mit Wasser und Kohle, weshalb hinter jeder Lok immer ein Kohlen-Wagen
angehängt war, der sogenannte Tender. Von diesem schaufelte ein Heizer
ständig Kohle in eine Art Ofen am
hinteren Ende der Lok, um das Feuer
für die zum Fahren benötigte Energie
am Leben zu erhalten. Mit manchen
Dampfloks wurden sogar für heutige
Zeiten erstaunliche GeschwindigkeitsWeltrekorde aufgestellt. Die allerersten Dampfzüge verkehrten in England;
bei uns verlief die erste regelmäßig
befahrene Strecke zwischen Fürth und
Nürnberg.
Über die - nicht ganz so umweltfreundlichen - Dieselloks entwickelte sich der Eisenbahnverkehr in die
heutige Richtung, wozu es zunächst
einer Elektrifizierung des Streckennetzes bedurfte. Denn die ICE's, IC's
und EC's benötigen zu ihrer Fortbewegung Strom, den sie mittels auf dem
Dach instal- lierter Abnehmer in ihre
Motoren leiten. Da ja kein Kohlestaub
und auch kein Dieselöl mehr anfällt,
sind die heutigen Züge in zumeist
helleren Farben lackiert; in Deutschland z. B. in freundlichem Weiß.
Wer von euch Gefallen an alten Eisenbahnen oder auch an DampfzugSonderfahrten hat, kann sich bei
einem der zahlreichen Vereine informieren. In unserer Region verkehren
beispielsweise der Feurige Elias zwischen Korntal und Weissach, das Sofazügle zwischen Nürtingen und Neuffen
oder auch die Sauschwänzle-Bahn im
südlichen Schwarzwald.
Holger Hendel
Einladung zur offenen Redaktionssitzung
Lerne die STUFE-Redaktion kennen
Hast du Lust zu erfahren, wie die STUFE-Redaktion arbeitet?
Hast du Lust zu erfahren, wie eine neue Ausgabe der STUFE entsteht?
Bist du kreativ und wartest auf eine Chance, deine Ideen umzusetzen?
Wenn du eine der drei Fragen mit "Ja" beantworten kannst, bist hier richtig.
© Rainer Sturm pixelio
© xossix Sturm pixelio
wann
wo
Dienstag, 15. September 2009, 18 Uhr
Jugendgeschäftsstelle
Hospitalstrasse 21 B, 70174 Stuttgart
Vorschau
STUFE 143 / Winter 2009: "Die dunkle Seite"
Redaktionsschluss: 31. Oktober 2009
Text- und Bildbeiträge in elektronischer Form sind ausdrücklich erwünscht an
[email protected] oder
[email protected]
Infos unter 0711 22585-27 oder www.schwaebische-albvereinsjugend.de/stufe/
39
Junior - JugendleiteR
Du bist im Moment noch Teili, willst aber auch mal selbst Verantwortung übernehmen? Du kannst
dir vorstellen eine Kindergruppe mitzuleiten oder bei einer Freizeit auch als Teamer dabei zu sein?
Hier lernst du praxisnah und abwechslungsreich (also ohne langweilige Vorträge) das 1x1 für
Teamer, also alles, was du für die ersten Schritte als Betreuer wissen solltest. Gemeinsam finden
wir Antworten auf Fragen wie: Wie erkläre ich Spiele richtig? Wie schaffe ich es, dass die Teilis
auf mich hören? Wie kann ich mich durchsetzen? Du bekommst Anregungen für deine „eigenen“
Gruppenstunden und lernst wie du deine Jugendleiter optimal unterstützen kannst. Die Tipps, die
du bei unserem Lehrgang mitbekommst, werden dir den Sprung zum Teamer erleichtern.
Nutze das Sprungbrett JR!
Termin:
Ort: Teilnehmer:
Leitung: Preis:
Leistungen:
Anmeldeschluss:
Kategorie:
21.11. - 22.11.2009
Jugendherberge Tübingen
15 - 25 Personen, 14 - 15 Jahre
Julia Lärz
25 €
Unterkunft, Verpflegung, Programm, Lehrgangsunterlagen
05.11.2009
Einsteigerkurs (12 JuleiCa-Punkte)
A
U
S
B
L
Familiengruppen leiten - Basiskurs
Familiengruppen leiten heißt sich zwischen Moderieren, Planen und Organisieren zu bewegen. Diese Kernkompetenzen sollen in diesem Seminar vermittelt werden. Wir werden uns mit folgenden Themen beschäfttigen:
• Kommunikationsprozesse gestalten
• Moderieren von Besprechungen und Arbeitssitzungen
• Leiten, Wahrnehmen und Gestalten von Gruppenprozessen
• Zielgruppenorientiertes Programm: Altersgemäße Kinder- und Familienarbeit
• Projektmanagement: Planung, Organisation und Durchführung von Ausflügen und Wanderungen
Und natürlich dürfen Spiel, Spaß, Spannung und Praxisbeispiele nicht fehlen.
Termin:
Ort:
Teilnehmer:
Leitung:
Preis:
Leistungen:
Anmeldeschluss:
28.11. - 29.11.2009
Jugendherberge Stuttgart
15 - 25 Personen, 16 - 60 Jahre
Anke Werner
45 €, Nichtmitglieder 60 €
Unterkunft, Verpflegung, Programm, Lehrgangsunterlagen
22.10.2009
13.09. + 17.09.2009 Der HIRSCH RÖHRT, schönbuch ++ 25.09. - 19.10.2009 Apfelsaft-wochen ++ 25.09. 26.09.2009 Brauchtum und tradition - nein danke?, burg teck ++ 26.09.2009 Transalb ++ 10.10.2009 Jugendvertreterversammlung, gemmrigheim ++ 23.10. - 24.10. Gemeinsam Lernen!, Füllmenbacher Hof ++ 25.10.2009
Geheimnisvolle Täler auf der heidenheimer alb ++ 28.10. - 01.11.2009 arbeitseinsatz, Fuchsfarm ++ 1.11.
- 22.11.2009 Junior-Jugendleiter, Tübingen ++ 21.11. - 22.11.2009 Alles was Recht ist, Bad Liebenzell
40
9 771861 287008
0 0 1 4 2 ++ 28.11. - 29.11.2009 Familiengruppen leiten (Basiskurs), stuttgart ++
I
C
K