Newsletter 2013 - Philosophische Fakultät - Heinrich

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Newsletter 2013 - Philosophische Fakultät - Heinrich
Romanistik aktuell
Herbst 2013
5. Ausgabe
Grußwort des Geschäftsführers
Liebe Studierende, liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Romanistik!
„Das Leben ist eine
Baustelle“ lautete der
Titel einer Filmkomödie, die in den 90er
Jahren mit viel Erfolg in
den Kinos lief. Seit
dem letzten Newsletter könnte dieser
Titel auch ein gutes
Motto für die Entwicklungen innerhalb der
Düsseldorfer Romanistik und der Philosophischen Fakultät, aber auch der Heinrich-HeineUniversität insgesamt abgeben. Baustellen, im
konkreten und übertragenen Sinn, gab und gibt es
viele, und wer über den Campus geht, der stößt
immer wieder auf Neubauten, die mehr oder weniger zur architektonischen Attraktivität unserer
Universität beitragen.
In dieser
Ausgabe:
Au revoir et
merci!
2
Veranstaltungen Sommer
2013
4
Romanistik
international
8
Workshops
13
Projekte und
Publikationen
15
Ersti-Hilfe
16
Ankündigungen und
Impressum
18
Ins Auge fallen das bereits seit einiger Zeit fertiggestellte Ökonomikum, die O.A.S.E. der Mediziner
und das neu entstehende „Tor zum Campus“, in
dem das Studierenden Service Center (früher in
aller Bescheidenheit „Studierendensekretariat“
genannt) untergebracht wird. Nicht zu vergessen
der Neubau der Phil-Fak-Cafeteria, die einen positiven Akzent zum maroden Bahnhofsambiente der
alten „Cafete“ setzen wird. Einige Hörsäle hat man
renoviert, und es bleibt zu hoffen, dass man nun
endlich Vorlesungen folgen kann, ohne irreparable
Haltungsschäden zu riskieren.
Einen vergleichsweise dezenten architektonischen
Charme entwickelt das derzeit im Aufbau befindliche Containerdorf (man könnte es der universitären
Sprachpolitik
folgend
auch
als
„Pavillonlandschaft“ bezeichnen) hinter der Universitäts- und Landesbibliothek. Kaum dass die neue
Phil-Fak-Cafeteria fertig gestellt sein wird, werden
wir im Institut unsere Koffer packen müssen, da
das an sie angrenzende Gebäude 23.21, in dem
auch die Romanistik untergebracht ist, komplett
saniert werden muss. Ab dem Frühjahr des kommenden Jahres werden wir wie viele andere aus
der Fakultät sehnsüchtig auf jenen Tag X in voraussichtlich drei bis fünf Jahren warten, an dem die
Sanierungsarbeiten von 23.21. abgeschlossen sind.
Bis dahin heißt es: abwarten und Teetrinken – vor
diesem Hintergrund versteht es sich, dass wir erst-
mals in der Geschichte der Düsseldorfer Romanistik
über eine Teeküche verfügen werden!
Unser Institut hatte im vergangenen Jahr gerade
hinsichtlich der Personalausstattung einige
„Baustellen“ zu bewältigen, doch konnten zumindest mittelfristig für einige Probleme Lösungen
gefunden werden. Hierzu hat die Unterstützung
des Landes Nordrhein-Westfalen erheblich beigetragen, das angesichts des Doppeljahrgangs von
G8- und G9-Abiturienten Sondermittel für kurzfristig greifende Personalmaßnahmen bereit gestellt
hat. In der Romanistik konnten aus diesen Mitteln
befristete Stellen sowohl in der Linguistik als auch
Literaturwissenschaft geschöpft werden, die es uns
hoffentlich erlauben, in unseren Seminaren auch in
den kommenden Semestern eine vertretbare ProKopf-Relation von Studierenden und Lehrenden zu
gewährleisten.
Dass das Leben eine Baustelle ist, dürfte gerade
jenen besonders bewusst sein, die in diesem Semester ihr Studium beginnen. Damit den Erstis der
Romanistik auf ihren Baustellen möglichst nichts
„aus dem Lot gerät“ und sie in jeder Bauphase
ihres Studiums, von den Basis- bis hin zu den
Aufbauseminaren, den Überblick behalten, möchte
ich gerade unseren Studienanfängern raten, das
Gespräch mit jenen zu suchen, „die den Plan haben“: dies sind vor allem Ihre Studienberater, Ihre
Dozentinnen und Dozenten, die Fachschaft Romanistik und alle diejenigen, die sich als Zweit- oder
Drittsemester schon „alte Hasen“ nennen dürfen.
Um die Baustellenmetaphorik ein letztes Mal zu
bemühen: ich wünsche unseren Studierenden, dass
es ihnen gelingt, sich an unserer Universität ein
geräumiges und solides „Haus des Wissens“ zu
schaffen, in dem sie sich lebenslang gut einrichten
können.
Abschließend möchte ich allen danken, die diesen
Newsletter durch ihre Beiträge ermöglicht haben.
Herr Gutjahr hat einmal mehr sehr kompetent die
redaktionelle Betreuung übernommen. Für ihre
Mitwirkung seien auch Frau Pomi und Frau Schmitz
vielmals gedankt.
Prof. Dr. Frank Leinen
Au revoir et
merci!
Verabschiedung von Frau Prof. Dr. Vittoria Borsò
Steckbrief
- Romanistische Literaturwissenschaft, Schwerpunkte
Französisch, Italienisch und Spanisch
- Mitglied des Hochschulrates der Heinrich-HeineUniversität seit Oktober 2007
- Dekanin der Philosopischen Fakultät 1998-2002
Das Institut für Romanistik
verabschiedet sich von den
Kollegen
Prof. Dr. Vittoria Borsò
und
Prof. Dr. Hans Siepe
Am 17. Juni 2013 hielt Prof. Dr. Vittoria
Borsò, die seit 1998 Inhaberin des Lehrstuhls
I für Romanistische Literatur- und Kulturwissenschaft (Spanisch, Französisch & Italienisch) des Instituts für Romanistik war, ihre
Abschiedsvorlesung. Neben dem Dekan
Herrn Prof. Dr. Bleckmann und dem Rektor
Herrn Dr. Dr. Piper, die jeweils das Publikum
begrüßten und die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen Frau Prof. Dr. Borsòs
würdigten, zählten auch langjährige Weggefährten zu den Festrednern: Zum einen, der
aus Frankreich angereiste Prof. Dr. Hans
Theo Siepe, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls III für Französische und Italienische
Literatur/Literaturübersetzen. Zum anderen
Prof. Dr. Hans-Ulrich Gumbrecht von der
Stanford University – beides enge Freunde
und Wegbegleiter Vittoria Borsòs. Deren
fulminante Abschlussvorlesung folgte im
Anschluss.
Vittoria Borsò nahm ihre Zuhörer mit auf
eine Reise durch die europäische und lateinamerikanische Literaturgeschichte unter dem
Motto „Wissen und Leben – Lebenswissen in
der Romania“. So thematisierte die Vorlesung neben einem breiten literarischen Fundus auch philosophische (u. a. im Anklang an
Prof. Dr. Gumbrecht Denis Diderot) sowie
aktuelle kulturtheoretische Ansätze und Forschungsgebiete. Einmal mehr bewies Prof.
Dr. Vittoria Borsò ihre Fähigkeit, hochkomplexe Fragestellungen anschaulich zu erklären und ihren Analysen stets eine pluriforme
und bewegliche Nuance zu verleihen.
Prof. Dr. Vittoria Borsò ist nicht nur eine herausragende Wissenschaftlerin. Vielmehr ist
sie auch – und vor allem – ein herausragender Mensch. Für alle Mitarbeiter ihres Lehrstuhls war es stets eine große Freude, für sie
– und mit ihr – arbeiten zu können. Noch
schöner ist es aber zu wissen, dass die im
Begriff der „Abschiedsvorlesung“ konnotierte
‚Trennung der gemeinsamen Wege’ keineswegs eingetreten ist. Vielmehr bleiben wir –
Studenten, Freunde, Mitarbeiter – in der
Zusammenarbeit an einer Vielzahl von Projekten, in den wundervollen Erinnerungen an
die für Prof. Dr. Vittoria Borsò organisierte
Feier im Goethe-Museum, in den gemeinsa2
men Weihnachtsessen und den diversen komischen
Momente, die der wissenschaftliche Alltag mitunter
offeriert, auch weiterhin eng mit Prof. Dr. Vittoria
Borsò verbunden.
Wir möchten dennoch die Möglichkeit nutzen, Prof. Dr.
Vittoria Borsò zu danken, für alles, was sie auf wissenschaftlicher und vor allem auf persönlicher Ebene für
uns getan hat. Und wir sind froh, dass sie auch nach
ihrer Emeritierung der Heinrich-Heine-Universität im
Amt der Hochschulrätin als auch als Vorsitzende des
Graduiertenkollegs erhalten bleibt. Auch wird sie der
Forschung und Lehre weiter erhalten bleiben. So wurde Prof. Dr. Borsò für das Wintersemester 2013/2014
als Fellow am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie Weimar (IKKM)
berufen.
Für Ihre Zeit dort, sowie für alle weiteren Projekte und
ihre Zukunft wünschen wir ihr von ganzem Herzen alles
Gute.
Das Team der Rom I
Verabschiedung von Herrn Prof. Dr. Hans Siepe
Sichtlich gerührt erschien Professor Hans Theo Siepe am Nachmittag des 15. Januar 2013
zu seiner allerletzten Vorlesung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Der Hörsaal
war bis auf den letzten Platz gefüllt. Familienangehörige, Kollegen, Freunde, ehemalige
und aktuelle Doktoranden und Studenten waren erschienen, um Professor Siepe einen
würdevollen Abschied zu bereiten.
In Anbetracht der Aufgabe des Lehrstuhls mit der Emeritierung Professor Siepes war seine letzte Vorlesung ihm eine besondere Herzensangelegenheit. Als steter Verteidiger des
Studiengangs Literaturübersetzen widmete Professor Siepe sie den Übersetzern der Weltliteratur, jenen unscheinbaren Helden, die gleichermaßen sichtbar und unsichtbar daherkommen, aus Kunstwerken etwas Neues erschaffen, das nichts Neues ist, jene rezipierenden Schöpfer und schöpfenden Rezipienten einer Weltliteratur, die ohne sie nicht sein
würde. Ihre steten Begleiter sind Einsamkeit, Isolation und Unterschätzung und doch
erkämpfen sie sich stets ihre Autonomie und Anerkennung – als Textpiraten, Co-Autoren,
Rebellen, Autorenmörder und Geschichtendiebe. Überall haben sie Spuren hinterlassen.
Auch die 12 Jahre Schaffenszeit an der hiesigen Universität, die Professor Siepe als Inhaber des Lehrstuhls für französische und italienische Literaturwissenschaft und als Dekan
der Philosophischen Fakultät wirkte, haben ihre Spuren hinterlassen, die so schnell nicht
verblassen werden.
„Niemals geht man so ganz“ ist ein Versprechen, und Professor Siepe wird es halten.
Sarah Gröning
Steckbrief
- Romanistische Literaturwissenschaft, Schwerpunkt
Italienisch und Französisch
- Dekan der Philosophischen Fakultät 2009-2011
- Prodekan der Philosophischen Fakultät 2009-2009
Vertretung Romanistik I
Vertretung Romanistik III
Die Vertretung des Lehrstuhls I erfolgt durch
Die Vertretung des Lehrstuhl III erfolgt durch
Frau PD Dr. Jing Xuan
Herrn PD Dr. Klaus Semsch
Sekretariat:
Ursula Guinaldo
Raum 23.21 02.92
Tel: 81-12987
Sprechzeiten: Mo.-Do. 10:30-11:30
Sekretariat:
Eva-Maria Dahlhoff
Raum 23.21 01.92
Tel: 81-12986
Sprechzeiten: Mo.-Do. 10:00-12:00
3
Veranstaltungen
im Sommer 2013
Französisches Theater
Mafia und Sprache
Pascoli und Pasolini
4
Rechtsstaat Mexiko
5
Deutsch-Französisches Seminar
Media Landscape
6
Come parla la Banca Europea
Übersetzer im Heine-Haus
Reiseführer Sizilien
Il romanesco
7
Französisches Theater an der HHU: Trois Versions de la vie
Der Hörsaal 3E war am 12. Dezember 2012 zu später Stunde noch gut gefüllt: Die Theatertruppe „Les
Apéricubes“ hatte zu einer Vorstellung in französischer Sprache geladen und spielte Trois versions de la
vie der Autorin Yasmina Reza, deren Theaterstück Le Dieu du Carnage vor kurzem als verfilmte Version
von Roman Polánski in den deutschen Kinos aufgeführt wurde.
Trois version de la vie stellt anhand unterhaltsamer und bissiger Gespräche Konflikte zwischenmenschlicher Beziehungen zur Schau und entlarvt dabei die tiefsitzende Frustration zweier nur nach außen hin
funktionierender Paare. Unter dem Einfluss von Alkohol beginnen diese beiden Paare, der Astrophysiker Henri (gespielt von Arne Zyprina), seine Frau Sonia (Dorothea Behler) und ihr nicht zu Bett gehen
wollendes Kind Arnaud (Marion Carré) sowie das Paar Hubert Finidori (Louise Mathurin) und seine Frau
Inès (Anne Thomas), Höflichkeiten beiseite zu lassen und die wahre ungeschönte Meinung zu sagen –
über Fragen der Kindererziehung, der passenden Garderobe oder der Hoffnung auf einen Karriereschub. Hierbei werden drei verschiedene Versionen desselben Abends gezeigt, die mit geradezu unausweichlicher Fatalität jedes mal zu einer Katastrophe führen. Ein sehr unterhaltsames Stück, das unter
der Regie von Isabelle Grüber und mit der Unterstützung von Christin Kunze realisiert wurde. Obwohl
es sich um das erste Theaterprojekt der jungen Truppe handelt, die alles unabhängig in Eigenregie organisiert hat, waren die schauspielerische Leistung und das Bühnenbild sehr überzeugend.
In der nächsten Zeit will die Truppe ein neues Stück angehen und würde sich über Unterstützung und
Zuwachs freuen.
Daniel Fliege
Mafia und Sprache
Il ruolo del linguaggio e del simbolico nelle
strategie di costruzione del potere mafioso
Vergangene Veranstaltungen finden Sie auf unserer
Homepage unter
„Aktuelles - Archiv“
"È più importante come si appare di come si
è." - Unter diesem Motto stand der Vortrag
der renommierten Mafiaexpertin Prof.ssa Dr.
Alessandra Dino.
Die Soziologin lehrt an der Universität in Palermo und ist auf organisierte Kriminalität spezialisiert: Sie hat bereits zahlreiche Publikationen
im Bereich Mafia und Kirche sowie Mafia und
Politik veröffentlicht, in denen sie die Verstrickung zwischen den Institutionen analysiert.
In ihrem Vortrag beleuchtet Prof.ssa Dr. Dino
linguistische, symbolische und öffentliche
Dimensionen und macht schnell deutlich, dass
Präsenz in der Öffentlichkeit eine fundamentale Rolle für die
Mafia spielt. So
nennt sie zahlreiche
Beispiele von Attentaten auf italienische
Politiker und verdeutlicht, dass sie
alle von einer gemeinsamen Schrift
gezeichnet
sind:
die Schrift der Mafia.
Eine Art mit der Außenwelt zu kommunizieren, die als eine
Strategie von Marketing gesehen werden
kann, mit der die
Mafia einen Mythos
schafft.
Leonarda Mingirulli
4
Das Geheimnis des Seins bei
Pascoli und Pasolini
Cent’anni dopo - hundert Jahre nach Giovanni
Pascolis Tod begibt sich Dr. Stefano Jorio
(Foto) auf eine literarische Zeitreise hin zu den
Ikonen der italienischen Literatur:
Giovanni Pascoli und Pier Paolo Pasolini - keine
Zeitgenossen, und doch verbunden. Die Liebe
zur Natur, die Begeisterung für das Simple, das
Bodenständige, Unverbogene. Beide zeichnen
in ihren Texten, Gedichten und Filmen ein
Idyll, komponieren eine scheinbar perfekte
Welt, heimelige Nester, nur um sie mit dissonanten Tönen zu zerschlagen. Der Tod, das
Verlassen, die Einsamkeit, Depressionen; solche biographischen Elemente sind in allen
Werken zu finden und scheinen die Autoren zu
hindern, ihr persönliches Glück zu finden.
Auf ebenso unterhaltsame wie informative
Weise gelang Herrn Dr. Jorio ein Brückenschlag zwischen zwei Autoren, deren tragische
Lebensgeschichten sich in ihrem Schaffen widerspiegeln und noch heute den Leser mitreißen.
Niklas Gutjahr
México—ein Rechtsstaat?
Rechtsstaat Mexiko? Unter dieser Frage fand vom 30. November bis zum 2. Dezember eine internationale Fachtagung in
Berlin statt, die von der Heinrich Böll Stiftung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko
organisiert wurde – ein symbolisches Datum, da am 1. Dezember Enrique Peña Nieto im größten spanisch sprachigen Land
der Welt den bisherigen Präsidenten Felipe Calderón Hinojosa
abgelöst hat. Welche Veränderungen kann dieser Machtwechsel in Anbetracht der „guerra de drogas“ und ihrer zahlreichen
Opfer, den Menschenrechtsverletzungen durch Polizei und
Armee und der steigenden Zahl von gestrandeten Migranten
an der amerikanisch-mexikanischen Grenze herbeiführen?
Mexiko gilt als aufstrebendes Schwellenland und verzeichnete
in den letzten Jahren ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum, das vor allem auf dem Export von Öl und Rohstoffen
basiert. Zudem erweist sich Mexiko immer mehr als lukrativer
Investitionsstandort für deutsche und europäische Unternehmen; doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Nach Angaben des Berichts zur Lage der Menschenrechte in
Mexiko 2012 von Amnesty International seien seit dem Beginn von Calderóns Krieg fast 60.000 Menschen getötet worden – fast 9.000 davon könnten nicht identifiziert werden und 5400 gälten seit 2006 offiziell als vermisst. Die Militarisierungsstrategie Calderóns führte zum Einsatz von knapp
60.000 Soldaten im Inland, die auch polizeiliche Aufgaben
übernehmen. Auf der Tagung bezeichnete Ana Lilia Pérez, zur
Zeit in Deutschland politisches Asyl suchende Journalistin aus
Mexiko, ihre Heimat als „un país bañado en sangre“: „El sexenio de Calderón será recordado como el más violento para
México“. Dass die Kartelle seit 2006 immer reicher und damit
mächtiger würden, indem sie ihre Geschäftsmodelle diversifizierten und auf vermeintlich legale Geschäfte ausweiteten, und der
Krieg immer mehr Opfer forderte, während die Aufklärungsrate
der Verbrechen minimal bleibe, „no sería posible sin la complicidad de las estructuras oficiales“, d.h. durch Korruption. Sie fasst
zusammen: „La impunabilidad creciò a un nivel de criminalidad“.
Die Teilnehmer der Konferenz waren sich deswegen auch weitgehend darüber einig, dass der Sicherheitsvertrag zwischen Mexiko
und Deutschland nicht zur Förderung rechtsstaatlicher Strukturen
beitragen
Die Frage, ob Mexiko ein Rechtsstaat sei, ist also eher rhetorisch
zu sehen.
Die andauernde Gewalt führe zu Verzweiflung und Isolierung und
zerstört ein normales gesellschaftliches Zusammenleben.
Daniel Fliege
Literaturempfehlung
Frank Leinen (Hg.). 2012. México 2010. Kultur
in Bewegung—Mythen auf dem Prüfstand.
Düsseldorf: dup.
Mehr Interesse an México? Dann sehen
Sie sich doch unsere Zeitschrift iMex an:
http://www.imex-revista.com.
Deutsch-französisches Seminar mit Botschafterbesuch
Mitte April fand ich mich mit rund zwanzig anderen deutschen und französischen Studenten für vier Tage in Lothringen wieder, eingeladen vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW).
Wir hatten uns alle auf eine Tagung beworben, der ein eintägiges Jugendseminar mit dem Titel „Die Rolle des deutsch-französischen
Tandems und die Redynamisierung der Europäischen Union“ zur Vorbereitung vorangestellt war.
Bei diesem Seminar arbeiteten wir unter Anleitung in mehreren Arbeitsgruppen Fragen zu Themenkomplexen wie Demografie, die
Energiewende, Frankreich und die Franzosen aus Sicht Deutschlands oder der 100. Jahrestag des Élyséevertrages heraus, die dann
während der Tagung, den „Entretiens de Malbrouck“, durch Experten referiert wurden und deren Vorträge mit einer Diskussion im
Plenum, u. a. mit eben unseren Fragen, anschlossen.
Bei den „Entretiens de Malbrouck“ – benannt nach dem Tagungsort Château de Malbrouck – wird ein aktueller Blick auf Deutschland mit einem interdisziplinärem Ansatz geworfen, eingebettet in den Rahmen der deutsch-französischen Partnerschaft und der
EU. Das Pendant zu diesem, auf französischem Boden noch jungen, Konzept findet sich in Fischbachau bei München, wo seit vielen
Jahren alljährlich Frankreich von renommierten Referenten betrachtet wird.
Auf beide Tagungen können sich jedes Jahr auch junge Deutsche und Franzosen bewerben, die das sonst ausgewählte Publikum
ergänzen, wodurch für beide Seiten ein fruchtbarer Austausch entsteht.
Mir hat besonders gefallen, auf andere Studenten zu treffen, die sich genau wie ich für die deutsch-französische Freundschaft einsetzen und begeistern. Außerdem konnten die Referenten ihr Wissen gekonnt und anschaulich vermitteln und waren für eine angeregte Diskussion
offen, die beim Abendessen oft weitergeführt wurde.
Ein besonderes Erlebnis war das Treffen mit der deutschen Botschafterin in
Paris, Frau Wasum-Reiner, die uns eine Einschätzung zur aktuellen Lage der
Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich gab.
Ich kann nur empfehlen, an diesem oder einem anderen Angebot des DFJW
teilzunehmen. Mich hat diese Erfahrung nicht nur nichts gekostet, sondern
ich konnte mir viel neues Wissen aus sonst eher studienfernen Inhalten aneigne, und vor allem mich mit anderen Akteuren im deutsch-französischen
Feld austauschen und vernetzen.
Catherine Marie Ann Offermanns
5
Italia : Media Landscape
Wie sich urbane Landschaften durch die modernen Medien verändern
In einem Gastvortrag unter dem Titel „Italia: Media Landscape“ stellte Dr. Simone Arcagni (Zeichnung) von der Università di Palermo
den Zusammenhang zwischen der Entwicklung moderner Kommunikationsmedien und den damit einhergehenden Veränderungen
von urbanen Landschaften heraus und zeigte auf, welche gesellschaftlichen Veränderungen damit einhergehen.
Dr. Arcagni lieferte dabei Einblicke in ein Italien, das lange Zeit eine Vorreiterrolle in der Entwicklung von Kommunikations- und Werbetechniken einnahm. So wurden Billboards, die das Bild moderner Innenstädte prägen, in Italien entwickelt und zum ersten Mal auf
dem Palazzo Carminati an der Mailänder Piazza del Duomo aufgestellt und blieben dort auch lange, bis sie aus Gründen des Denkmalschutzes auf dem Palazzo von der Stadtverwaltung verboten wurden. Damit machte Prof. Dr. Arcagni auf ein in zahlreichen Großstädten auftretendes Phänomen aufmerksam: Das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben werde aus den historischen Stadtkernen verbannt, um diese für den Tourismus aufzubereiten. Die eigentlichen Stadtbewohner werden damit aus dem ehemaligen Stadtkern gedrängt. Oft werden ganze Städte in die Hände einiger weltweit agierender Stararchitekten gegeben und so die sich ehemals
sehr heterogen entwickelten Städte in von Einzelpersonen erdachte Bahnen gelenkt. Die Städte der Postmoderne glichen sich weltweit und seien vor allem von Billboards, Urban Screens und (Werbe-) Bildschirmen geprägt.
Die Bedeutung Italiens bei der Entwicklung moderner Kommunikationsmedien zeige sich aber auch in den zahlreichen Künstlern und
Musikern wie Bruno Munari, Luciano Berio, Luigi Nono oder Bruno Maderna, die sich vor allem seit den 1960er Jahren intensiv mit
den Möglichkeiten dieser Technologien auseinandersetzten und damit Werbung und Design nachhaltig beeinflussten. Auch die RAI
habe mit der RAI Sperimentale in Turin und Rom diese Möglichkeiten innovativ zu nutzen versucht und mit dem Cinema elettronico
große Beachtung erhalten. Ebenso sei Italien lange Zeit mit der ASI in der Robotik und Raumfahrt aktiv gewesen und habe mit der
Erfindung des Arduino, einer aus Hard- und Software bestehenden Physical-Computing-Plattform, eine Möglichkeit geschaffen, den
Zugang zu Programmierung und Microcontrollern zu erleichtern. Auch in Kunsthochschulen kommt der
Arduino intensiv zur Anwendung, um interaktive Kunstinstallationen aufzubauen.
Mit Hilfe eben solcher Kunstaktionen versuchten Städte ihre Bewohner wiederum zurück in die historischen Stadtkerne zu holen und sie an der städtischen Entwicklung teilhaben zu lassen. Gerade durch die
Nutzung großformatiger Bildschirme und der Ausstrahlung von Kunstaktionen oder Großevents wie
Fußballspielen werden die Einwohner zurück in die historischen Stadtkerne gebracht, man denke nur an
das Public Viewing. Zudem bieten moderne Kommunikationsmedien Möglichkeiten einer Vernetzung
und damit eines schnellen Austauschs von Informationen, was sich Städte wie Helsinki mit dem Urbanflow-Projekt zu Nutzen machen, mit dem Informationen in Echtzeit in der ganzen Stadt verbreitet
werden können. Da Italien direkt nach Korea die weltweit höchste Dichte an mobilen Computern, d.h.
Smartphones, habe, müssten auch die Städte dies in Zukunft viel stärker nutzen, da solche Technologien
entgegen gängiger Vorurteile nicht zu Vereinsamung führten, sondern ganz im Gegenteil durch schnelleren Austausch Verabredungen erleichterten.
Daniel Fliege, Zeichnung G. Capoano
Come parla la Banca Centrale Europea ai giovani?
Aspetti della comunicazione divulgativa in economia. Un'analisi contrastiva italiano-tedesco-francese di Dr. Laura
Sergo Bürge (Universität des Saarlandes)
Come parla un‘istituzione a livello europeo al pubblico dei diversi paesi? E come parla ai non specialisti, in modo
particolare se questi ‚non specialisti’ sono ragazzini delle scuole media e ragazzi o giovani delle scuole medie superiori, digiuni di
ogni nozione di economia e finanza? Esistono nelle diverse lingue dei codici di comunicazione che parlino in modo efficace ed accessibile a questi gruppi? E se sì, questi codici sono caratterizzati da convenzioni culturali in ciascuna delle lingue o mostrano invece
una standarizzazione completa, nata da quella che un linguista tedesco ha definito „Normierungsfreudigkeit der EU-Bürokratie“,
cioè una tendenza estrema ad una normalizzazione in tutti i campi da parte della burocrazia europea?
Di queste questioni si è occupata la Dr. Laura Sergo Bürge dell’Universitá del Saarland, presentando i suoi studi di testologia contrastiva.fornendo molti esempi presi dalle versioni italiana, tedesca e francese di testi (un opuscolo, e un cartone animato) per ragazzi. Questi testi sono stati concepiti dalla BCE in Inglese e tradotti e pubblicati poi in tutte le lingue dell’Unione europea.
Se, da un lato, dal confronto di tali testi, sono risultate alcune caratteristiche sintattiche, testuali e comunicative comuni alle tre
lingue, dall’altro sono emerse alcune tendenze culturali specifiche per ogni singola lingua. Il pericolo di omogenizzazione, quindi,
non sembra esserci; si notano invece per le tre lingue tendenze ed atteggiamenti culturali diversi di fronte alla problematica della
ricerca di un linguaggio che possa tradurre testi settoriali in un linguaggio pedagogico-divulgativo.
Qui ad illustrazione un solo esempio citato e discusso dalla relatrice:
- Alle Wirtschaftsakteure in einem Währungsgebiet würden dann Dinge wie Kosten, Preise, Löhne, Einkommen usw. in denselben
Geldeinheiten ausdrücken.
- Tous les agents économiques d’une zone monétaire peuvent ainsi effectuer dans la même unité monétaire divers calculs, de coûts,
de prix, de salaires, de revenus etc.
- Tutti gli operatori economici di una determinata area valutaria calcolano di conseguenza costi, prezzi, salari, redditi e quant’altro in
termini della stessa unità monetaria.
Chiara de Manzini-Himmrich
6
Junge Literaturübersetzerinnen im Heine Haus
Am 30. April 2013 war das Heine-Haus in der Düsseldorfer Altstadt voll besetzt. Vorgestellt wurde dort die Anthologie Seuils.
Nouvelles franco-canadiennes /Schwellen. Franko-kanadische Erzählungen (düsseldorf university press 2012).
Nach Band eins Voces. Cuentos argentinos/ Stimmen. Argentinische Erzählungen (2010) widmet sich Band zwei aus der Reihe
Düsseldorf übersetzt der franko-kanadischen Literatur. Die insgesamt zwanzig Erzählungen der Autoren Marc Provencher, Mélanie Vincelette und Charles Bolduc wurden in einem vom Lehrförderungsfonds der Heinrich-Heine-Universität unterstützten
Projekt von 21 Studentinnen und Absolventinnen des Studiengangs Literaturübersetzen ins Deutsche übertragen. Die mit der
Herausgabe betrauten Dr. Mona Wodsak und Felix Mayer (selbst Absolvent des Studiengangs) begleiteten den Übersetzungsprozess bis ins Detail.
Im Heine-Haus lasen Julia Fischer, Frauke Reimringer, Yvonne Seger und Christel Kröning aus ihren Übersetzungen. So wurde
ganz konkret erlebbar, wie Übersetzerinnen den Erzählungen aus dem französischsprachigen Kanada ihre eigene Stimme zu
verleihen vermögen! Moderiert wurde die Veranstaltung mit Scharfsinn und Humor von Dr. David Eisermann (WDR).
In der Reihe Düsseldorf übersetzt erhalten Studierende und Absolventen des Studiengangs Literaturübersetzen die Gelegenheit,
in zweisprachig herausgegebenen Bänden ihr Können unter Beweis zu stellen. In Planung für das kommende Semester ist ein
Band mit italienischen Erzählungen, herausgegeben von Sieglinde Borvitz und Wiebke Langer sowie eine Sammlung mit Erzählungen des argentinischen Autors Fernando Sorrentino, herausgegeben von Vera Elisabeth Gerling und Andrea Schmittmann.
Wir danken dem Konsulat von Kanada herzlich für den kanadischen Wein, bei dem
anschließend noch gesellig weiter diskutiert werden konnte.
Über den Verlag dup und die Reihe "Düsseldorf übersetzt" kann man hier noch mehr
erfahren: www.dupress.de
Das Heine Haus kann man virtuell hier besuchen: www.heinehaus.de
Dr. Vera Elisabeth Gerling
v.l.n.r.: Frauke Reimringer, Yvonne Seger, Dr. David Eisermann,
Christel Kröning, Julia Fischer
Sizilien im Reiseführer
Sprechsprachliche Dynamiken in der Großstadt
Gesa Wicke informierte in Ihrem Gastvortrag über
das Medium des Reiseführers, welches Sie in Ihrer
Dissertation Unterwegs nach Sizilien auf Entwicklung,
Methodik und Funktion analysiert hat.
Als Untersuchungsmaterial diente ihr eine Vielzahl
von deutschen Sizilien-Reiseführern.
Die Insel Sizilien, die als begehrenswertes Reiseziel
vieler Touristen gilt und durch kulturelle
Vielfalt geprägt ist, stellt dabei für Gesa Wicke ein
besonders interessantes Forschungsgebiet dar.
Der Reiseführer, nach wie vor ein wenig erforschtes
Medium, schafft nicht nur Kontaktzonen zwischen
Reisendem und Bereistem, sondern gibt darüber
hinaus auch Blick- und Schrittanweisungen und
genaue Raum-Zeit-Strukturierungen vor. Des Weiteren konstruiert er Alterität, stellt bereisbare Räume
her und möchte vor allem eins: Faszinieren.
Dabei werden Sehenswürdigkeiten und Attraktionen,
die sich negativ auf das Bild Siziliens auswirken könnten, vernachlässigt. Reiseführer können darüber
hinaus Urteile produzieren, sie verstärken oder auch
abschwächen und gelten als reisepraktische Gebrauchstexte. Trotz der
Vielfalt der verbreiteten
Massenmedien gilt der
Reiseführer als ein populäres und sehr angesehenes
Medium.
Am 06. Juni hielt der Romanist
Herr Prof. Dr. Bernhard von der
Ruhr-Universität Bonn einen
Gastvortrag über „Sprechsprachliche Dynamiken in der
Großstadt: das Beispiel romanesco“.
Rom, eine pulsierende und
schnell wachsende Großstadt, war stets aktuellen
gesellschaftlich-politischen Entwicklungen unterworfen; und mit ihr seine Sprecher. Dabei lässt sich sowohl ein großer sprachhistorischer Bogen schlagen,
der mehrere Jahrhunderte umfasst, als auch ein kleiner, mikrodiachroner. So führte Prof. Bernhard ebenso aufschlussreiche wie unterhaltsame Tonbandaufnahmen derselben eingesessenen Römer aus den
1980er Jahren und den 2010ern vor. Dabei ist eine
Verdrängung der Dialekte feststellbar; eine Folge des
Wegzugs „alter“ Römer aus dem Stadtzentrum.
Ebenso lehrreich führte Prof. Bernhard durch Problematiken der sprachwissenschaftlichen Feldarbeit: Wo
und wie findet man überhaupt Leute, die Dialekt
sprechen? Welche Merkmale sind primär, sekundär
oder gar nur tertiär?
Alles in allem war es ein unterhaltsamer, informativer Vortrag, der die Schnittpunkte zwischen theoretischer und praktischer sprachwissenschaftlicher Arbeit bestens herausstellte.
Theresa Behner
Niklas Gutjahr
7
Romanistik
international
Raus in die Welt!
Das Auslandssemester ist eine wichtige Erfahrung während des Romanistik-Studiums!
Ein Großteil der Romanistik-Studierende verbringt gerade ein bis sogar zwei Semester an einer ausländischen Hochschule oder sammelt Berufserfahrung in einer Firma im romanischsprachigen Ausland.
Diejenige, die wieder zurück sind, möchten im Folgendem von ihren Erfahrungen berichten.
Mein Praktikum in Paris
Seit Oktober 2010 studiere ich Romanistik an der HeinrichHeine-Universität Düsseldorf.
Für mich war von Anfang an klar, dass ich gern einmal ins
Ausland gehen möchte, um meine Französischkenntnisse zu
verbessern und die französische Kultur näher kennenzulernen.
Ich habe mich nie getraut ein Auslandssemester zu machen,
da dies für mich, als blinde Studentin, schwierig ist.
Mit Unterstützung des Scheunemann-Stipendiums der Universität Düsseldorf ergab sich für mich die Möglichkeit, ein
zweimonatiges Praktikum beim Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) in Paris zu absolvieren. Das
DFJW ist eine internationale Organisation, die sowohl von der deutschen als auch der französischen
Regierung finanziert wird. Die Aufgabe des DFJW ist es, die Beziehungen zwischen Deutschland und
Frankreich zu fördern, die berufliche Qualifizierung Jugendlicher zu unterstützen, für die besondere
Verantwortung Deutschlands und Frankreichs in Europa zu sensibilisieren und zum Erlernen der Partnersprache zu motivieren. Dazu vergibt das DFJW Stipendien an junge Menschen in beiden Ländern,
die im Partnerland einen Auslandsaufenthalt, wie zum Beispiel ein Praktikum, absolvieren möchten.
Bei Fragen zum Thema
„Auslandsaufenthalt“ wenden
Sie sich bitte an:
Chiara Pomi
23.21 02.84
E-Mail: [email protected]
Zu Beginn stellte sich für mich die Frage nach einer Unterkunft. Glücklicherweise empfahl mir das DFJW
ein Wohnheim für junge Mädchen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren. Aber wie käme ich jeden Morgen vom Wohnheim zum DFJW und abends wieder zurück? Alleine mit der überfüllten Metro zu fahren, ist als blinde Person ohne vorheriges Training unmöglich. Ich entschloss mich, während meines
Aufenthaltes mit dem Taxi zu fahren. Doch die Organisation war nicht einfach. Dank der Hilfsbereitschaft der Mitbewohnerinnen im Wohnheim und meinen Kollegen im DFJW kam ich morgens pünktlich
zur Arbeit und abends auch wieder wohlbehalten nach Hause.
Das Praktikum beim DFJW bereitete mir viel Spaß. Die Arbeitsatmosphäre dort war sehr angenehm und
ich verstand mich gut mit meinen Kollegen und Kolleginnen. Meine Aufgaben waren u.a. Übersetzungen vom Französischen ins Deutsche anzufertigen und das Verfassen von Synthesen über die verschiedenen Aufgaben des DFJW. Außerdem hatte ich die Möglichkeit, an der Jury zur Wahl der neuen Juniorbotschafter des DFJW, teilzunehmen. Dies und auch ein Interview mit einer vom DFJW geförderten
Praktikantin vor Ort war ein Highlight meines Praktikums.
Ich habe viele neue Vokabeln und Ausdrücke gelernt und meine Aussprache verbessert, was für mein
weiteres Studium sehr hilfreich sein wird.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich mich nach anfänglichen Schwierigkeiten in Paris sehr wohl
gefühlt habe.
Sowohl im Wohnheim als auch im DFJW habe ich viele neue Freundschaften geschlossen und Menschen gefunden, die mir in dieser lauten, hektischen, kontrastreichen aber auch schönen Stadt ein zu
Hause gegeben haben.
Das Abschiednehmen ist mir schwer gefallen.
Nina Odenius
8
Alicante – La millor terreta del mon
“Cree en la mágia y la encontraras” –
Nicht nur hoch oben auf dem Castillo de
Santa Bárbara, geschrieben an eine
Wand der Casa de Santa Claus, wird an
diese Magie geglaubt. Tatsächlich liegt
ein gewisser Zauber über diesem, an
der sonnigen Costa Blanca gelegenem
Fleckchen Erde. Vor fast einem Jahr trat
ich meine Reise als Erasmus-Studentin an. Die Wahl fiel auf
Alicante. Also ließ ich mich überraschen. Die negativen Stimmen einiger spanischer Freunde, die Stadt bestünde aus
„einem einzigen Industriehafen“ und sei „wenig kultiviert“
überhörte ich einfach. Für einige Madrilenen gilt eben doch
ausschließlich die Phrase „De Madrid al cielo“.
Die Reisevorbereitungen für la vida alicantina liefen auf Hochtouren. Die Stadt und das Umland wurden mittels GoogleMaps sorgfältig erkundet, das Zimmer in einer 6er WG war
gemietet, die Kurse für die Uni waren gewählt: Zeit für den
Abflug, Zeit für ein wenig Magie. Angekommen am gerade
modernisierten Flughafen, war von der Magie jedoch vorerst
nichts zu spüren. Nach zwei Stunden Fußmarsch durch Alicante hatte ich es erreicht: Mein zu Hause für die nächsten 6 Monate. Unglaublich nett wurde ich von meinen italienischen,
englischen, französischen und deutschen Mitbewohnern empfangen, was mich das Heimweh sofort vergessen ließ. Nach
einer zweiwöchigen ausgiebigen „Strandinspektion“ und einigen Willkommens-Partys, begann für uns das neue Semester.
Paradiesisches Ambiente wurde mir für die Universität versprochen und das, was ich dort antraf, übertraf meine Erwartungen noch bei Weitem. Die Universidad de Alicante beherbergt über 70.000 Studenten und liegt etwas abseits der Stadt
im Landesinneren.
Nicht nur die Größe des Campus
bringt einen zum
Staunen, sondern
vor allem die unzähligen Grünflächen, die zum Freiluftunterricht einladen. Das Kursangebot war vielfältig,
doch fiel mein Hauptaugenmerk auf katalanischsprachige
Kurse. Wo sonst könnte ich Sprache und Kultur der, für Unabhängigkeit kämpfenden Menschen, besser lernen als hier?
Das Stadtbild, geprägt von einer wunderschönen Marina,
dem auf einem Berg thronenden Castillo de Santa Bárbara,
einem malerischen Zentrum und natürlich dem immer präsenten Mittelmeer, ließ für mich keine Fragen mehr offen:
Hier bin ich richtig.
Menschen aus allen Ländern der Welt wuchsen zu einer Gemeinschaft zusammen. Egal, ob Rundreisen quer durch Spanien, Tapas-Kochkurse oder meine ÜberraschungsGeburtstagsparty am Strand - wir wurden zu einer Einheit.
Da merkte ich sie wieder, diese Magie. Heute bin ich froh, sie
auf diesem Weg gefunden zu haben. Denn Erasmus bedeutet
so viel mehr als „ein halbes Jahr im Ausland studieren zu
können“. Vielmehr sind es die zu überschreitenden Grenzen,
unabhängig von Herkunft und Kultur, die dieses Jahr unvergesslich machen.
Julia Furgol
Ins Ausland mit Erasmus-Praktikum
Das bekannteste Austauschprogramm
in Europa bietet den Studenten immer mehr Möglichkeiten, Auslandserfahrungen zu sammeln. Mit Erasmus
kann man im Ausland nicht nur studieren, sondern auch ein Praktikum
absolvieren.
Es handelt sich hier um eine einmalige
Gelegenheit für diejenigen Studenten,
die mit einer finanziellen Unterstützung sowohl Berufs-, als auch Auslandserfahrungen mit einander kombinieren möchten.
In meinem Fall war es eine wundervolle Erfahrung und ich
kann nur jedem Studenten empfehlen, diesen Schritt auch zu
wagen. Mein Praktikum hat in einem Übersetzungsbüro in
Spanien stattgefunden und zwar auf Ibiza. Hier treffen Kulturen aus den verschiedensten Ländern zusammen, wie an kaum
einem anderen Ort der Welt und sorgen so für eine außergewöhnliche Sprachenvielfalt. Spanier, Engländer, Deutsche,
Italiener und Südamerikaner bewohnen in erster Linie diese
Insel. Deswegen ist Ibiza für jemanden, der sich mit Sprachen
beschäftigt einer der geeignetsten Orte, um ein Praktikum zu
absolvieren.
Das Übersetzungsbüro DerraiMesanza wurde mir von anderen
Studenten der Heinrich Heine Universität empfohlen, die das
Praktikum dort bereits absolviert hatten und sehr zufrieden
waren. Nachdem das Büro meine Bewerbung akzeptiert
hatte, habe ich mich bei der Universität um ein Erasmusstipendium beworben. Nachdem ich die erforderlichen Unterlagen wie z.B. das Learning Agreement, Motivationsschreiben
und den aktuellen Notenspiegel eingereicht hatte, gab es
nach ca. drei Monaten bereits die Bestätigung, dass meine
Bewerbung angenommen wurde. Die finanzielle Unterstützung belief sich auf 300€ pro Monat.
Die Arbeit des Büros, in welchem die Praktikanten einen
festen Bestandteil des Teams während des ganzen Jahres
bilden, konzentriert sich hauptsächlich auf die Übersetzung
von juristischen aber auch touristischen und technischen
Texten. Die zwei Chefinnen arbeiten sehr eng mit den Gerichten Ibizas zusammen und bieten ihren Kunden auch einen Dolmetscherdienst an. Meine Arbeit während des Praktikums bestand vor allem darin, Texte, jeglicher Art, jeweils
vom Italienischen ins Spanische,
Englische, Deutsche und umgekehrt
zu übersetzen. Ab und zu habe ich
die Möglichkeit bekommen, die
Chefinnen ins Gericht zu begleiten,
um zu beobachten, wie das Dolmetschen in der Realität aussieht.
Durch dieses Praktikum habe ich
viel über das Arbeitsleben, Überset-
9
zen und Dolmetschen gelernt und meine Sprachkenntnisse
verbessert. Hier habe ich in kürzester Zeit mehr gelernt, als in
jedem Sprachkurs, den ich bis jetzt besucht habe.
Natürlich ist auf Ibiza nicht alles nur auf die Arbeit konzentriert. Die Insel bietet, gerade im Sommer, unzählige Ausflugmöglichkeiten und hält an jeder Ecke und für jeden Geschmack neue Naturschönheiten parat. Im Büro gab es immer
Broschüren, die uns, den Praktikantinnen, immer geholfen
habe, die richtige Aktivität für das Wochenende zu wählen.
Lernen, arbeiten und dabei Spaß zu haben, ist möglich mit
einem Erasmus-Praktikum.
Semana
Santa
eines der heiligsten
Ereignisse in Cádiz,
wenn einmal im
Jahr die großen
Altare, von Weihrauch und imposanter Blumendekoration begleitet, von 40 Männern durch die Strassen
anmutig getragen werden.
Erica Di Blanca
Cádiz ist eine sehr studentenfreundliche Stadt. Viele
Menschen leben hier vom Austauschprogramm der
Studenten, wie auch von den Tourismusbewegungen durch
die Kreuzfahrtschiffe.
So gibt es viele Möglichkeiten, eine Wohnung zu finden, da
viele Gaditanos (so nennen sich die Einwohner der Stadt nicht zu verwechseln mit Gitanos) ihre Wohnung jedes Jahr
ausschliesslich für Studenten zur Verfügung stellen. Es ist
üblich, sich ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft zu suchen,
oder sich in der Uni zusammenzufinden und eine Wohnung
anzumieten. Es gibt viele Aushänge in der Stadt und Uni.
Ebenfalls im Internet lohnt es sich nachzuschauen
(airbnb.com, easypiso.com).
Die Universität organisiert diverse Unternehmungen im
Rahmen von Erasmus, doch auch unabhängig von der
Universität sollte man sich in das Leben wagen, da es so viel zu
entdecken gibt. Die Südseite von Cádiz ist ein einzige
Strandpromenade, die vom historischen Stadtkern bis hin zur
Cortadura (eine Strandmeile, welche die Halbinsel mit dem
Festland verbindet), die mit weissem Sand zum verweilen
einlädt. An der Cortadura kann man, unabhängig vom
Sportprogramm der Universität, ganzjährig Surfkurse belegen.
In der Altstadt gibt es am Plaza de España eine Yogaschule.
Am Plaza de Mina bekommt man das beste Eis der Stadt. Hier
ist auch el Mueso de Cádiz zu finden. Im Künstlerviertel El
Populo bekommt man einen Einblick in die traditionelle
Handwerkerkunst (z.B. Keramikherstellung), und kann abends
den typischen Pescaito Frito oder eine Tortilla in den
gemütlichen Tapas Bars verzehren. Die Kathedrale liegt gleich
nebenan und formt das Zentrum der Altstadt. Sie verwandelt
mit ihrer leuchtend gelben Kuppel Cádiz in einen
“immerwährenden Sonnenschein”.
Ich wünsche jedem Studenten eine wundervolle und fröhliche
Zeit in Cádiz.
Verzweifelt nicht, wenn es am Anfang schwerfällt, den
Gaditano-Akzent zu verstehen.
Studieren in Cádiz
Studieren in Cádiz - das temperamentvolle und genüssliche
Leben im Herzen Andalusiens, im Süden Spaniens.
Cádiz ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz
Andalusiens, im tiefen Süden von Spanien und zählt durch das
gute Studienangebot zu einer der beliebtesten Universitäten
im Rahmen des Erasmus-Förderprogrammes.
Studieren in Andalusien klingt wie ein Traum für jeden
Studenten, der gerne die Sonnenseite des Lebens, trotz eines
ausgelasteten Unialltages, genießen möchte.
Andalusien ist das Land der immerscheinenden Sonne. Die
wunderschöne Muselman-Architektur, beeinflusst durch die
Besetzung der arabischen Völker in der Geschichte Spaniens,
manifestiert sich in Form von Meisterwerken wie der
Alhambra in Granada, der weissen Dörfer in Ronda und der
Kirchenbaukunst des Mittelalters. Die Landschaft ist gesäumt
von den abwechslungsreichen Naturspektakeln und zählt 25
Unesco geschützte Natur- und Nationalparks, die man das
ganze Jahre auf ihre individuellen Besonderheiten hin
entdecken kann. Und natürlich prägt die Agrarkultur bis heute
das Bild von einem harmonischen und idylllischen Fleckchen
Erde, an dem sich die Industrie und Massenproduktion noch
nicht durchsetzen konnte.
Am südlichen Zipfel finden wir in der Provinz Cádiz eine kleine
Halbinsel, umringt vom Atlantischen Ozean. Cádiz ist ein
großes Dorf, eine kleine Insel mit einem authentisch antiken
Standtkern im Norden und einem modernen parte nuevo im
Norden, welcher anschliessend an das Autobahnnetz zu den
umliegenden Küstenstädte führt. Mit knapp 130.000
Einwohnern scheint sich in diesem Dorf jeder zu kennen.
Antike Kulturen werden in einem stets familiären Umgang auf
der Straße untereinander ausgetragen: im Supermarkt wird
Flamenco getanzt. Der berühmte traditionelle Karneval,
welcher im Februar 3 Wochen mit einem Musikwettbewerb
wie ein Riesenspektakel gefeiert wird, wird ganzjaehrig von
den Gaditanos in jeder Ecke geträllert. Und natürlich ist die
Svenja Vanessa Tissen
Demnächst: Noch mehr „lebendige“ Berichte von Romanistik-Studierenden! (Raum 23.21 00.91, immer von 16:30 bis 17:30 Uhr)
Am 12. November: Mit ERASMUS nach Barcelona – Praktikum im Goethe-Institut
Am 26. November: Mit ERASMUS nach Bolzano- Praktikum an der Europäischen Akademie
Am 14. Januar: High Potential Mobility Grant – Sprachkurs in Lyon
Für mehr Informationen: [email protected]
10
Ausländische Studierende aufgepasst!
Am 2. Oktober 2013 haben wir unsere neuen ERASMUS-Incomings begrüßt: Die 30 ausländische Bachelor- und MasterGaststudierende aus unseren ERASMUS-Partneruniversitäten werden ab dem Wintersemester 2013/2014 ein bis zwei Semester in
Düsseldorf studieren. Ähnlich bunt wie die Studienrichtungen ist die geografische Bandbreite: Die internationalen Gäste studieren
Übersetzen, Dolmetschen, Europäische Sprachen und Literaturen, Kommunikationswissenschaften, Internationale Marketingkommunikation & PR sowie Germanistik und Anglistik an Heimatsuniversitäten in Alicante, Almería, Córdoba, Salamanca, Sevilla, sowie
Nantes, Catania, Modena, Roma, Torino, Trieste und Udine. Die Heinrich-Heine-Universität haben die meisten aufgrund des interessanten Fachangebots und des Reizes der schönen Landeshauptstadt gewählt.
Bild: Aktuelle Incomings aus dem Ausland
Um seinen ausländischen Studierenden den Einstieg in den deutschen Studienalltag zu erleichtern, hat das Institut für Romanistik
gemeinsam mit dem International Office ein Tutorien-Programm entwickelt, das neben einem Deutsch-Konversationskurs und kulturelle Ausflügen, ein Seminar zum wissenschaftlichen Arbeiten beinhaltet. Die zwei Tutorien werden über das ganze Semester von
Frau Ronja Terjung und Herr Matthias Edeler durchgeführt, die sich hiermit gerne vorstellen möchten:
Tutorin Ronja Terjung, Orientierungstutorium
Hallo zusammen! Ich bin Ronja Terjung und leite in diesem Wintersemester das Orientierungstutorium für
ausländische Studierende im Rahmen der Romanistik. Ich studiere im 3. Semester Romanistik im Kernfach
und Germanistik im Ergänzungsfach. Ich habe einen Freiwilligendienst in Chile gemacht und engagiere mich
neben dem Studium weiterhin in der internationalen Jugendarbeit.
Das Orientierungstutorium soll euch die Anfangsphase hier in Düsseldorf etwas erleichtern und Ihnen ermöglichen, sich über eure Eindrücke auszutauschen. Ich möchte eure Fragen beantworten, euch motivieren, die
Zeit in Düsseldorf in vollen Zügen auszunutzen und vor allem auch so viel wie möglich auf Deutsch zu kommunizieren! Die Themen, über die wir sprechen, dürft ihr mitgestalten, und wir werden auch den einen oder
anderen Ausflug unternehmen, um die Stadt, in der ihr lebt, zu erkunden. Ich freue mich schon sehr auf das
Tutorium und darauf, euch kennenzulernen!
• Deutsch Konversationskurs
• Sprachtandem
• Orientierung an der Uni und in Düsseldorf
Lust darauf? Hier könnt ihr mich erreichen:
[email protected]
11
Tutor Matthias Edeler, Tutorium zum wissenschaftlichen Schreiben
Hallo! Mein Name ist Matthias Edeler.
Seit dem Sommersemester 2013 studiere ich hier am Institut für Romanistik der Universität Düsseldorf
den Master-Studiengang Italienisch: Sprache, Medien, Translation, der in Kooperation mit der Universität
Turin angeboten wird. Im vorherigen Semester habe ich den Bachelor-Studiengang Deutsch-Italienische
Studien (Italianistik / Germanistik) der Universitäten Bonn und Florenz abgeschlossen. Wenn man so will,
hat der bloße Zufall mich mit Italien verknüpft. In der elften Klasse verbrachte ich ein interkulturelles
Austauschjahr, dessen Zielort mir von der Austauschorganisation mehr oder weniger willkürlich zugeteilt
wurde, in einer sizilianischen Gastfamilie im Küstenstädtchen Sciacca im Süden der Insel, besuchte dort
das örtliche Liceo Linguistico und lernte Land und Leute, Sprache und Kultur kennen und schätzen.
Drei Jahre später, nach dem Abitur, bestärkte mich mein Zivildienst in Padua in meinem Entschluss, mich
auch im Rahmen eines Studiums weiterhin und nunmehr wissenschaftlich fundiert mit Italien, seiner
Sprache, Kultur und Literatur zu befassen. Im Laufe meiner Bonner und Florentiner Studienzeit kristallisierte sich immer stärker ein
hauptsächliches Interesse an linguistischen Fragestellungen heraus, weshalb ich mich zum Master hin für eine Spezialisierung meines Studienbereichs entschied. Der Düsseldorfer Master Italienisch: Sprache, Medien, Translation bot sich insbesondere aus zwei
Motiven an: erstens aufgrund seines klar definierten Anwendungsbezugs, zweitens wegen des integrierten Auslandssemesters in
Turin.
Ab dem Wintersemester 2013/2014 werde ich im Rahmen des Bereichs Internationalisierung ein Tutorium für ausländische Studierende der Romanistik anbieten, in dessen Rahmen Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt werden sollen. Gemeinsam mit Frau Terjung, die parallel ein Orientierungstutorium leiten wird, möchte ich euch beim Einstieg in den universitären Alltag
und – hinsichtlich meines Tutoriums – in den wissenschaftlichen Arbeitsalltag unterstützen. Auch meine persönlichen Erfahrungen
an der Universität Florenz haben mich gelehrt, dass es weitreichende kulturraumspezifische und traditionsbedingte Unterschiede
beispielsweise in der Art des Lernens und der Lehre, in den Prüfungsformen und in den zu bewältigenden administrativen Hürden
gibt, die mit ein wenig Hilfe und Anleitung weitaus leichter zu meistern sind, als allein durch Versuch und Irrtum. Deshalb freue ich
mich darauf, euch den Sprung ins kalte Wasser einer neuen Studienumgebung ein wenig zu erleichtern!
• Kurs zum wissenschaftlichen Arbeiten
• Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung (1,5 Stunden pro Woche)
Interessiert? Dann schreibt mich an!
[email protected]
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Italienischer Theaterworkshop
Workshops
Seit ca. zwei Jahre trifft sich der italienische Theaterworkshop des Instituts für Romanistik einmal in
der Woche. Letztes Jahr haben die Studierenden sich unter der Regie von Verena Sander dem Theaterstück „Piccoli Angeli“ von Marco Baliani gewidmet: Nach schauspielerischem Grundlagentraining,
Körper- und Stimmarbeit, Improvisationen und Rollenerarbeitung, Text- und Spracharbeit haben die
Teilnehmer sich intensiv auf die Premiere vorbereitet, die am 12. Mai vor einem begeisterten Publikum im Westdeutsches Tourneetheater Remscheid stattgefunden hat— natürlich auf Italienisch!
Die Romanistik Düsseldorf bietet spanische und italienische
Theaterworkshops an.
Ebenfalls haben Sie die Möglichkeit, spanische, italienische und
französische Filme in kreativer
Gruppenarbeit erstmalig zu
Untertiteln; Premiere in der
Blackbox Düsseldorf inklusive!
Ihr liebt die italienische Sprache und möchtet diese
auch praktisch anwenden? Theaterspielen und die dramatische Gestaltung von Texten auf der Bühne interessiert Euch? Dann kommt zum italienischen Workshop!
Im kommenden Semester geht es literarisch ab in den
Süden. Wir beschäftigen uns mit Texten neapolitanischer Schulkinder, die offen und unverblümt ihre Lebenssituation schildern, mal erschreckend realistisch und oft auch urkomisch. Wir setzen uns mit der speziellen Sprache der Kinder und mit den
Möglichkeiten der theatralen Umsetzung auseinander, sodass am Ende eine szenische Lesung entstehen soll. Dabei lernt ihr auch die Grundlagen des Schauspielens kennen: Wie setze ich meine
Stimme und meinen Körper gezielt auf der Bühne ein? Welche theatralen Mittel kann ich zur Gestaltung nutzen? Wie komme ich vom analytischen zum kreativen Prozess?
Den Kurs könnt ihr im HisLSF unter „Romanistik – Italienischer Theaterworkshop“ belegen.
Für weitere Informationen: [email protected]
Verena Sander
13
Workshop Filmuntertitelung
Deutschlandpremieren
In diesem Sommer präsentierte der Workshop Filmuntertitelung, ein Projekt am Institut für
Romanistik, zwischen dem 21. Juni und dem 29. Juni drei erfolgreiche Filmpremieren in der
Black Box des Düsseldorfer Filmmuseums. Es handelt sich um fremdsprachige Filme, die in
ihren Heimatländern zum kulturellen Filmerbe gehören, einem deutschen Publikum jedoch
noch nicht zugänglich gemacht worden waren.
Dies haben die insgesamt 45 Studierenden der Fächer Romanistik und Literaturübersetzen
geändert, indem sie unter der Leitung von Miguel Herrero, Chiara Pomi und Nathalie Voß
im Rahmen des Workshops die Filme ins Deutsche übersetzt und untertitelt haben.
Den Auftakt bildete die Vorführung des französischen Films MEIN ONKEL, DER GANGSTER
(Originaltitel: Les tontons flingueurs) von Georges Lautner. Gemeinsam mit den Studierenden gab Nathalie Voß eine Einführung in die Gangsterkomödie aus dem Jahr 1963, die das
Publikum vor allem durch den besonderen Charme der Dialoge begeistern konnte.
Am darauffolgenden spanischen Filmabend setze sich die erheiterte Stimmung bei den
Zuschauern fort, denn auch hier wurde mit JEDEN DONNERSTAG EIN WUNDER
(Originaltitel: Los jueves, milagro/ 1957) von Luis García Berlanga eine Komödie gezeigt.
Einblicke in das Leben des Regisseurs erhielt das Publikum auf ganz besondere Weise, denn
zu Gast waren José Luis Berlanga, der Sohn des Regisseurs, und Nuria Cidoncha, die Leiterin
des virtuellen Berlanga Museums.
Zu guter Letzt fand am 29. Juni die Vorführung der italienischen Dramakomödie
ICH WEISS, DASS DU WEISST, DASS ICH
WEISS (Originaltitel: Io so che tu sai che io
so) von Alberto Sordi aus dem Jahr 1982
statt. Chiara Pomi führte zusammen mit
den Studierenden durch diesen Filmabend, der zugleich auch eine Hommage
zum zehnten Todestage des Schauspielers
und Regisseurs, Alberto Sordi, war.
Im Anschluss an die Vorführungen wurde die Arbeit der TeilnehmerInnen bei einem Glas
Wein und kleinen Leckereien gefeiert, die vom Institut Français, der Trattoria Casa Luigi
und dem Spanischen Generalkonsulat gesponsert wurden.
Weitere Informationen zu den Filmen und Aktuelles zum Workshop finden Sie
unter: http://www.philfak.uni-duesseldorf.de/filmuntertitelung/.
Sabrina Fritsche
14
Projekte und
Publikationen
Neues und Interessantes für Romanisten
ReLü - Rezensionszeitschrift zur Literaturübersetzung
Im April ging die Zeitschrift ReLü, die im Jahr 2005 an der Heinrich-HeineUniversität ins Leben gerufen wurde, mit Ausgabe 14 online. ReLü widmet sich der Vorstellung von ins Deutsche übersetzten Büchern, um zum
einen interessante Bücher zu präsentieren, dabei aber zum anderen immer auch die Bedeutung der
Übersetzerin oder des Übersetzers zu berücksichtigen. Zudem werden übersetzungswissenschaftliche
Bücher präsentiert und die Rubrik „Übers Übersetzen“ bietet Werkstattberichte, Essays, Interviews u.ä.
Das literarische Spektrum der aktuellen Ausgabe beinhaltet neben Lea Goldberg und Vladimir Nabokov
keinen geringeren als Goethe in seiner Rolle als Übersetzer. Das Besondere an Ausgabe 14 ist das Thema der Untertitelung von Filmen. Wir rezensieren untertitelte Filme, und Untertitler berichten aus
ihrem Arbeitsalltag.
ReLü findet sich hier: www.relue-online.de
Für Informationen rund um die
Romanistik besuchen Sie auch:
Dr. Vera Elisabeth Gerling
www. Romanistik.de
Projekt: Lernerplattform Italienisch
Ab diesem Wintersemester wird
das Projekt Lernerplattform
Italienisch durch den Lehrförderungsfonds der HHU Düsseldorf
für 2 Jahre gefördert.
Ziel des Projektes (Lehrstuhl IV,
Prof. Dr. E. Schafroth) ist die Erstellung einer
nachhaltig verwendbaren Datenbank lernerspezifischer und lernerrelevanter Phänomene der italienischen Sprache. Die Datenbank fasst vier Bereiche zusammen:


Erschienen
Schafroth, Elmar/Nicklaus,
Martina/Schwarzer, Christine/Conte, Domenico
(Hg.), Italien, Deutschland,
Europa: Kulturelle Identitäten und Interdependenzen
(Interdisziplinäres Kolloquium der Partneruniversitäten Neapel und Düsseldorf
am 12. und 13. September
2011 an der Universität
Düsseldorf). Oberhausen
(Athena) 2013.


für deutsche Italienischlerner problematische
Aspekte der italienischen Grammatik
Zweifelsfälle der sprachlichen Norm des Italienischen
sprachliches Wissen über Phraseme
Mustereinträge für ein Lernerwörterbuch
Italienisch
Während dieses Projektes sollen theoretische und
praktische Grundlagen zur Erstellung eines Wörterbuches vermittelt werden. Dabei werden einschlägige Wörterbücher komparatistisch herangezogen, um einen Einblick in ein breites Spektrum
metasprachlicher Präsentationen und unterschiedlicher grammatikographischer und lexikographischer Herangehensweisen zu gewinnen.
Die komparatistische Arbeit führt dabei, auf die
jeweiligen Phänomene (z.B. Konjunktiv im Italienischen) bezogen, nicht nur zu einer Art
"Metagrammatik" oder "Grammatik der Grammatiken", die Studierenden lernen auch Sprachnormdiskussionen und sprachkritische Haltungen in
Italien kennen. Dieser Einblick wird insbesondere
durch die Auswertung von Sprachberatungsportalen (wie diejenigen der Accademia della Crusca,
von Zanichelli oder Treccani), Sprachblogs und
Mailinglists wie Italiano_L2 gewährleistet.
Die Studierenden lernen ferner, wie man gram-
15
matikalische und lexikalische Phänomene (z.B.
idiomatische Wendungen oder Phraseoschablonen) mit Methoden der Korpuslinguistik ganzheitlich beschreibt und tragen dazu bei, eine in
dieser Weise nirgends dokumentierte verstehensrelevante Darstellung des "Funktionierens"
eines Phänomens (auch in pragmatischer und
diskursiver
Hinsicht)
zu
realisieren.
Sie lernen ferner, auf der Basis ihrer komparatistischen Arbeit und ihres durch Korpusuntersuchungen gewachsenen sprachlichen Wissens
eigene lernerzentrierte Vorschläge (z.B. für grammatikalische Aspekte und Wörterbuchartikel) zu
erstellen.
Durch die auch kontrastive Ausrichtung der
Lernerplattform, die ja bereits konzeptionell und
curricular im Masterstudiengang Italienisch:
Sprache, Medien, Translation – dieser sieht ein
Auslandssemester an der Universität Turin vor –
verankert ist, ergeben sich zusätzliche Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit mit germanistischen Linguisten in Italien. Diese Kontakte
existieren bereits mit Kolleginnen und Kollegen
aus Turin, Triest, Verona und Rom (Roma III).
Durch die geplante Veröffentlichung der Lernerplattform im Internet (kostenloser, aber anmeldepflichtiger Zugang) kann die Düsseldorfer Italianistik eine hohe Öffentlichkeitswirksamkeit
erreichen.
Mehr Informationen unter:
www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/rom/
forschung/lernerplattform-italienisch/
Fachschaft Romanistik
Ersti-Hilfe
Liebe Erstis,
wir als Fachschaft der Romanistik heißen euch an der Heinrich-Heine-Universität herzlich willkommen.
Bei eventuellen Fragen stehen wir euch gerne zur Seite, um euch den Start in den Studiengang zu
erleichtern. Antreffen, um uns kennenzulernen, könnt ihr uns im Gebäude 23.21 in Raum 02.81. Dort
könnt ihr uns alle grundlegenden Fragen rund ums Studium stellen: Wie gestalte ich meinen Stundenplan im HISLSF, welche Veranstaltungen muss ich belegen, auf was muss ich achten etc. Im Übrigen
findet ihr alle Aushänge wie Vorlesungsverzeichnis, Klausurergebnisse etc. an unserem schwarzen
Brett direkt neben unserer Fachschaftstür oder auf dem schwarzen Brettern im ersten oder zweiten
Stock im Gebäude 23.21. Unsere Romanistikdozenten sitzen auch alle auf diesen beiden Fluren.
Nochmals herzlich Willkommen und viel Erfolg im Studium
Oftmals werden unseren
Beratern ähnliche Fragen
gestellt. Vielleicht werden
Ihre ja bereits auf unsere
FAQ-Seite beantwortet?
Schauen Sie einfach mal rein:
http://www.phil-fak.uniduesseldorf.de/rom/einstiegins-romanistik-studium/
Eure Fachschaft Romanistik
Unsere Sprechzeiten:
Dienstag: 12 bis 13 Uhr
Donnerstag: 11 bis 13 Uhr in 2321.02.81 oder:
E-Mail an: [email protected]
Unser Beratungsangebot
Wir, das Team der Romanistik, legen sehr viel Wert auf eine umfangreiche Betreuung und Beratung
unserer Studierenden. Hier die Kontaktdaten unserer Berater:
Allgemeine Beratung rund ums Studium
Bitte senden Sie E-Mails nur an folgende Adresse: [email protected]
Dr. Friedhelm Beckmann
Dr. Martina Nicklaus
Geb. 23.21 Raum 01.88
Geb. 23.21 Raum 01.95
Tel.: 0211-8114375
Tel.: 0211-8114377
Beratung zu Auslandsaufenthalten und -stipendien
Chiara Pomi
Geb. 23.21 Raum 02.84
E-Mail: [email protected]
Beratung zu Berufsperspektiven und -einstieg
Niklas Gutjahr
Geb. 23.21 Raum 02.85
E-Mail: [email protected]
Natürlich stehen Ihnen all unsere Mitarbeiter und Lektoren bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite.
16
Orientierungswoche (14. - 18. Oktober 2013)
Wie jedes Jahr bieten wir unseren Studierenden im ersten Semester eine Orientierungswoche an.
Die entsprechenden Veranstaltungen und Termine finden Sie folgend:
Datum
Uhrzeit
Veranstaltung
Ort
Veranstalter
Dienstag, 15.10.
14.00 - 18.00
Einstufungstest
Französisch
23.01 HS 3A
Michèle Creff
Aurélien Jarry
Trung Thien Tran
Mittwoch, 16.10
08.00 - 10.30
Einstufungstest
Spanisch
23.21 HS 3H
Santiago Navarro
Miguel Herrero
Donnerstag, 17.10
08.00 - 12.00
Einstufungstest
Italienisch
22.01 HS 2D
Nachmittag der offenen Tür
Donnerstag, 17.10
Freitag, 18.10
Chiara de Manzini
Wir beantworten Ihre Fragen rund ums Studium
14.00 - 16.00
Stundenplan und Studiengang allgemein
23.21 01.88
Dr. Friedhelm Beckmann
15.30 - 17.00
Stundenplan und Studiengang allgemein
23.21 01.95
Dr. Martina Nicklaus
14.00 - 16.00
Auslandsaufenthalte
und -stipendien
23.21 02.84
Chiara Pomi
14.00 - 16.00
Berufsmöglichkeiten
und Praktika
23.21 02.85
Niklas Gutjahr
14.00 - 16.00
Fragen zur Anmeldung
im LSF und allgemein
zum Studentenleben
23.21 02.81
Fachschaft Romanistik
18.00
Campusrundgang und
Abendprogramm
Statue Heinrich
Heine vor ULB
Fachschaft Romanistik
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Ankündigungen
und Impressum
Vorträge von Prof. Dr. Mauro Ponzi (Università La Sapienza)
Von Dienstag, 5.11, bis Donnerstag, 7.11., wird der renommierte Professor für deutsche Literatur Dr.
Mauro Ponzi der Universität La Sapienza (Rom) drei spannende Vorträge halten:



Dienstag, 05.11, 10.30-12.00, Hörsaal 2C, „Italienischer Noir. Eine verkleidete Sozialkritik?“ ,
im Rahmen des Seminars „Das Grauen von ‚noir‘ und ‚giallo‘: Kriminalromane und filmische Inszenierungen in Frankreich und Italien“ (Dr. Yasmin Temelli)
Mittwoch, 06.11, 20.00, Abendvortrag „Melancholie und Leidenschaft beim jungen Goethe“ im
Goethe-Museum Düsseldorf, Schloss Jägerhof
Donnerstag, 07.11, 12.30-14.00, Raum 23.31 02.26, „Pasolini und die Kraft der Vergangenheit“, im Rahmen des Seminars „Italienische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts“
(Jun.-Prof. Dr. Sieglinde Borvitz)
Alle Interessenten sind herzlich eingeladen!
Aktuelle Veranstaltungen
finden Sie auf unserer
Homepage unter
„Aktuelles“...oder treten Sie
unserer Facebookgruppe
bei!
Vortrag von Prof. Dr. Vera Viehöver (Université de Liège)
„Rhythmus“ als übersetzungspoetologische Kategorie
Dieser Vortrag über „Rhythmus“ als Element des abendländischen Sprach- und Übersetzungsdenkens, richtet sich an Studierende im Studiengang Literaturübersetzen ebenso wie an alle weiteren
Interessierten.
Montag, 16.12, 10.30-12.00, Raum 23.21 02.61 (Dr. Vera Elisabeth Gerling)
Vortrag von Prof. Dr. Strosetzki (WWU Münster)
„Don Quijote“ - Ein Werk der Weltliteratur?
Vortrag mit Diskussion im Rahmen
Alle Interessenten sind herzlich eingeladen!
des
Seminars
"'Don
Quijote'
-
transmedial".
Montag, 18.11, 10.30-12.00, Raum 23.31 02.26 (Prof. Dr. Frank Leinen)
Die Geschäftsführung wünscht allen Kollegen und Studierenden ein erfolgreiches Wintersemester 2013/14.
Die Redaktion bedankt sich herzlich bei allen Mitwirkenden.
Redaktion:
Chiara Pomi M.A., Niklas Gutjahr M.A., Marina Schmitz B.A.
Institut für Romanistik
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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