Das LUFF feiert sein 15

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Das LUFF feiert sein 15
LUFF 2016
Pressemitteilung
Das LUFF feiert sein 15-jähriges Bestehen!
Vom 19. bis 23. Oktober, anlässlich seines 15-jährigen
Bestehens, pustet das LUFF seine Kerzen zuhause in Lausanne
aus! Die optische Anzeige dieser Ausgabe, die von Kindern mit
geschärften Bleistifte gemacht wird, schlägt ein Schnippchen
diesem Jubiläumsjahr. Es ist für das LUFF die Gelegenheit – unter
dem Schein eines falschen Teenagers – nochmal seine Vorliebe für
die Respektlosigkeit zu beweisen.
Mit seiner neuen jetzt enthüllten
Identität stellt das LUFF zuallererst die ersten Namen seines
umfangreichen Programms vor:
Kino, Musik, Ausstellungen,
Performances und Workshops
jeder Art werden sich in acht
Lausanner Orte einmischen. Eine
15. Ausgabe, die unter dem Motto
Kühnheit und Unabhängigkeit
steht.
Kino
Das Schweizer Filmarchiv wird wie jedes Jahr 5
internationale Wettbewerbe beherbergen: Spielfilme, Kurzspielfilme, Animationen, Experimentalfilme und Dokumentarfilme. Die Wettbewerbe
werden 5 Cineramas begleiten, die Schweiß und
warmes Bier duften, wie ein empörungssüchtiger
Jugendlicher.
Erst Danny Plotnick, Rotzbengel der 80-Jahre, dessen Independent-Filme schlüpfrige
Liebeserklärungen an der Punkkultur sind. Champion im Zurechtkommen und Bedienung des
Super 8 – Low-Budget oblige – seine Ästhetik ähnelt (fast) einem 16mm Kamera und gibt genauso
viele kreativen Ausdrücke.
Die Animationsfilme von Phil Mulloy, die von einfarbigen Figuren bewohnt sind –
menschliche Konturen, aber mit Roboterstimmen –, werden im Mittelpunkt stehen. Seine mehrfach preisgekrönten Animationen sind ebenso roh, wie sein Reden zynisch ist. Sie destillieren eine
scharfe Ironie und beizen, Tafel für Tafel, die uns umgebenden Welt ab.
Diese Ausgabe bietet auch die Gelegenheit, die 20 Jahre der Stiftung F.I.N.A.L.E gemeinsam zu feiern. Über das transversale Projekt éros indéfiniment widmet die Stiftung der Sammlung
von allen Dokumenten, die von der Erotik inspiriert sind. Das LUFF stellt ihr einen Freibrief für
eine Filmreihe aus, die sicher ein Teil Ihrer Nacht teilen wird. Parallel dazu wird die Schauspielerin
Christina Lindberg, vergängliche Muse der erotischen schwedischen Industrie der 70-Jahre, auch
geehrt.
Schließlich wird das Cinerama über den Regisseur Wakefield Poole diese Programmplanung mit einer Porno-Chic Note enden. Pool, der das Gesicht der 70-Jahre von seinen sex-positiven Bildern geprägt hat, hat um seine Filme ein eher hetero-genes Publikum gesammelt und
dadurch mit dem Gay Porn der Zeit gebrochen. Sexueller Hedonismus ist die Devise seiner
Dokumente, die die US-amerikanische Schwulenszene und weiter gestrahlt hat.
Musik
Diese 15. Ausgabe bietet ein gutes Umfeld für die Experimentatoren, deren guter
Ruf außer Zweifel steht, sowie die aufstrebende Creme des Bruitismus – mehr oder weniger
melodisch. Von Experten im geräuschvollen Knautschen bis zur Randgruppe eines unerwarteten ätzenden Rock, direkt aus Japan eingeführt, werden die vier Musikabende des LUFF mit
Gegensätze und klare Verschiedenartigkeiten gelebt.
Das Quartett Projekt, in Zusammenarbeit mit dem Verein 102 (Grenoble) und dem
Densités Festival, ist die Quelle dieser Musikprogrammierung. Das Quartett, das aus den
zwei Kerlen von Back Packers, John Hegre und Jean-Philippe Gross, und zwei nach Filme
verrückten Künstlern Xavier Quérel und Greg Pope besteht, verursacht einen Zusammenstoß
zwischen Lärm und Licht – eine rohe sinnliche Erfahrung. Symbol der 15 Jahre Bestehens
des Festivals werden das Publikum, die vibrierenden Körper der Künstler und vor allem der
Zuhörer sich blicken lassen.
Die Experimental fällt mit selten Zusammenarbeiten aus: Yasunao Tone, Gründer des
japanischen Zweig der avantgardistischen Bewegung Fluxus, und Florian Hecker, Frontman
der elektroakustischen Musik, werden die neue Version ihres gemeinsamen Projektes Palimp¬sest vorstellen. Gregory Whitehead, Autor von Radiokompositionen, die im Rahmen der
Publikationen Rip On/Off übersetzt werden, wird auch dabei. Und nicht vergessen: Experten
jeder Art, die kleben, herum basteln, öffnen Sound Spaces genauso seltsam wie lustvoll: Joseph Hammer, ein großer Mann des Underground von Los Angeles, Graham Lambkin, Stefan
Roigk, Altar of Flies & Blodvite.
Das LUFF empfängt ebenfalls auf der Bühne den Ambiantboss H.J. Roedelius, Mitarbeiter von Biran Eno und Gründer der Musikgruppe Cluster. Ein Live-Konzert, das unsere
Zeitwahrnehmung durcheinanderbringen wird.
Die DNA des LUFF besteht aus einem Gen, das über die Grenzen durchforscht. Aus
Japan werden unwahrscheinliche Musiken kommen, wie den Folk Noise von Government
Alpha und Daisuke Ichiba, die ihres Projekt Hedoromeruhen (wtl. schlammige Märchen)
vorstellen werden. Und die Super Stars von Garage Punk, ganz in schwarz gekleidet: Guitar
Wolf, die man übrigens dort nicht mehr vorstellen wagt, werden an der Seite der Scum Music
analsticks Nachfolge stehen.
Auch die Perlen der französischen aufstrebenden Szene werden die Reise unternehmen: Madame Patate wird ihr Instrumentarium an Klimperei Seite auspacken; Mariachi
wird das Publikum zu den Klangen Alteisen auf seiner Gitarre schütteln, und so Schlaasss
und sein wildes Elektro-Punk den Weg ebnen.
Dieses Jahr hüllt die Elektronik sich in schwarz. JK Flesh, Mitglied der Metal Band
Godflesh und der beim Label Electric Deluxe unterschrieben hat, wird seinen Dub, den direkt
aus einem illegalen Kellerabend entspringt, performen. Der elektroakustische Komponist
Lee Fraser wird dabei, um uns eine verschrobene und dissonante Lektion der Akusmatik zu
geben. Der Schwede Mats Lindström wird seine audiovisuellen Installationen verlauten lassen
– anhand leuchtfarbigen Neonröhren und Infra-basses, deren er unumstrittene Meister ist.
Schließlich wird der Wunderkind Gábor Lázár, der bei der Zusammenarbeit mit Mark Fell
beachtet wurde, den Festsaal mit synthetischen Klängen fertigmachen.
L’OFF
Wie jedes Jahr bringt L‘OFF ein Set inszenierter Eigenartigkeiten. Sein Programm –
völlig kostenlos – wird sich bis in die hintersten Winkel des Festivals einmischen, sowie die
Gelegenheit nutzen, seine Archive der letzten 15 Jahre ans Licht zu bringen: visuelle Dokumente, Film- und Tondokumente. Überall aufgestapelt werden sie in einer riesigen Installation
im Casino de Montbenon (Halle) zum Leben erwecken. Zum Schluss wird das LUFF ein neues
Tentakel durch Lausanne bis l‘Espace Saint-Martin strecken. Eine Sache, die es weiter zu
verfolgen gilt…
Lausanne Underground Film & Music Festival, vom 19. bis 23. Oktober 2016.
Alle Infos unter www.luff.ch !
Kontakt : Bastien Bento / [email protected] / +41 79 934 34 63