Menschen. Themen. Ergebnisse.

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Menschen. Themen. Ergebnisse.
Menschen. Themen. Ergebnisse.
BERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JULI 2005 BIS ZUM 30. JUNI 2006
E
Inhaltsverzeichnis/Ernst & Young in Deutschland
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UNSER VALUES STATEMENT
WHO WE ARE AND WHAT WE STAND FOR
› People who demonstrate integrity,
respect, and teaming.
› People with energy, enthusiasm,
and the courage to lead.
› People who build relationships
based on doing the right thing.
Inhalt
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1. VORWORT UND BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Vorwort
Bericht des Aufsichtsrats
2. ERNST & YOUNG IM ÜBERBLICK
Das Führungsteam von Ernst & Young in Deutschland
Unsere Verpflichtung, unser Versprechen und unser Handeln
Ernst & Young in Deutschland
Ernst & Young in Europa
Ernst & Young in der Welt
Zusammenarbeit mit der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft
Unsere Dienstleistungen im Überblick
Unser Qualitäts- und Risikomanagement
Unsere Mandanten
Unsere Branchenausrichtung
Unser Engagement für den unternehmerischen Erfolg
Unsere Mitarbeiter
Unser gesellschaftliches Engagement
3. ENTWICKLUNG UNSERER DIENSTLEISTUNGSBEREICHE
Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Beratung
Steuerberatung
Transaktionsberatung
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4. KONZERNABSCHLUSS
Konzernbilanz zum 30. Juni 2006
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzern-Eigenkapitalspiegel
Konzern-Anlagespiegel
Konzern-Cashflow
Konzernanhang
Konzernlagebericht 2006
Ertragslage
Finanzlage
Vermögenslage
Nachtragsbericht
Risikobericht
Prognosebericht
Bestehende Zweigniederlassungen
Bestätigungsvermerk
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5. ANHANG
Gruppengesellschaften
Mitglieder des Vorstands
Mitglieder des Aufsichtsrats
Impressum
Anschriften
Ernst & Young in Deutschland
Wir gehören zu den großen deutschen Prüfungs- und Beratungsunternehmen mit rund 6.200 Mitarbeitern
und 23 Büros. Der Erfolg unserer Kunden steht im Mittelpunkt aller unserer Anstrengungen. Gemeinsam mit
ihnen entwickeln wir Lösungen und setzen diese so um, dass sie zu dauerhaften Erfolgen führen. Wir bieten
ein umfassendes Service-Portfolio an, das die Wirtschaftsprüfung sowie die Steuer-, Transaktions-, Risikound Managementberatung umfasst.
Mit unseren Dienstleistungen in der Wirtschaftsprüfung und Risikoberatung unterstützen wir unsere
Mandanten dabei, die Forderungen des Gesetzgebers, der Investoren und der Kapitalmärkte zu erfüllen. Wir
sorgen für eine gute Unternehmensführung und -kontrolle sowie eine verlässliche Finanzdatenkommunikation
und ein stringentes Risikomanagement. Mit unseren Services in der Steuer-, Transaktions- und Managementberatung unterstützen wir unsere Kunden bei allen steuerlichen Fragen, beim Kauf und Verkauf von Unternehmen und Unternehmensteilen sowie bei der Verbesserung ihrer Performance im Finanzbereich.
Die Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft betreibt das operative
Geschäft des Ernst & Young-Konzerns. Obergesellschaft des Konzerns ist die Ernst & Young Deutsche
Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, die auch sämtliche
Anteile an der Ernst & Young AG hält. Zusammen mit den Gesellschaften, die die Immobilien- und die Transaktionsberatung anbieten, bilden die Gesellschaften des Ernst & Young-Konzerns die Ernst & Young-Gruppe.
Bislang gehörte zur Ernst & Young-Gruppe auch die Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.
Die deutsche Ernst & Young-Gruppe ist Mitglied von Ernst & Young Global, der weltweit zweitgrößten
Prüfungs- und Beratungsorganisation. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005/2006 erzielte Ernst & Young
in Deutschland auf Konzernebene einen Umsatz von 912 Mio. Euro und auf Gruppenebene einen Umsatz
von 1.010 Mio. Euro. Mehr über Ernst & Young in Deutschland erfahren Sie im Internet unter www.de.ey.com.
Ergebnisse im Überblick
Konzern-Umsatzerlöse
Konzern-Bilanzsumme
Konzern-Investitionen (Sachanlagen)
Konzern-Abschreibungen (Sachanlagen)
30.6.2006
in T€
911.706
944.348
18.065
12.094
30.6.2005
in T€
833.086
877.277
8.850
11.867
Veränderung
in %
9,4
7,6
104,1
1,9
Mitarbeiter im Konzern (Durchschnitt)
Mitarbeiter in der Gruppe (Durchschnitt)
in Personen
5.582
6.196
in Personen
5.513
6.164
in %
1,3
0,5
MENSCHEN. THEMEN. ERGEBNISSE. Sie sind
das Herz von Ernst & Young. Sie stehen für unsere
Reputation und für unsere Leistungen. Und sie
verkörpern unsere Kultur, die geprägt ist von Kundenorientierung und Teamgeist, Qualitätsdenken
und Internationalität: unsere Mitarbeiter.
In diesem Geschäftsbericht stellen wir Ihnen
einige von ihnen vor – und vermitteln Ihnen damit
gleichzeitig Einblick in unser Denken und Handeln und in die Themen, die uns wichtig sind und
für die unsere Mitarbeiter stehen.
Welche unterschiedlichen Schwerpunkte diese
Menschen auch setzen, sie haben doch ein
gemeinsames Ziel: unseren Kunden Ergebnisse
zu liefern, auf die sie zählen können. Und die
sie an die Spitze bringen. In Deutschland und in
weiteren 140 Ländern der Welt.
Ernst & Young – Geschäftsbericht 2006
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VORWORT UND BERICHT
DES AUFSICHTSRATS
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde unseres Unternehmens,
im Laufe unseres zum 30. Juni 2006 abgelaufenen Wirtschaftsjahres hat sich die Konjunktur
aufgehellt, und beflügelt vom Export ist die deutsche Wirtschaft weiter gewachsen. Nachdem
die erfolgreichen Unternehmen ihre Hausaufgaben gemacht haben, zeigen viele von ihnen eine
erfreuliche und profitable Dynamik.
Der Grund für dieses Wachstum war und ist vor allen Dingen der starke Weltmarkt. Entsprechend
erzielten die deutschen Unternehmen ihre Gewinne auch primär auf den ausländischen Märkten.
Im Inland war das Wachstum nach wie vor verhalten.
Das wirkte sich im Berichtsjahr auch auf unsere klassischen Kernbereiche, die Abschlussprüfung und
die allgemeine Steuerberatung, aus. Trotzdem konnten wir innerhalb der Ernst & Young-Gruppe unsere
handelsrechtlichen Umsätze um insgesamt neun Prozent von 927 auf 1.010 Mio. Euro steigern.
Diesen Zuwachs erzielten wir vor allem mit unseren spezialisierten Beratungsleistungen. Hier
unterstützten wir unsere Mandanten bei Unternehmenstransaktionen und Restrukturierungen,
bei steuerlichen Gestaltungen und Personalentsendungen, beim Aufbau eines verlässlichen
Risikomanagements, bei der Verbesserung ihrer Performance und bei der Optimierung ihrer
Immobiliennutzung.
Auf Gruppenebene steigerten wir in der Prüfung und prüfungsnahen Beratung unseren handelsrechtlichen Umsatz um 12,4 Prozent von 513 auf 576 Mio. Euro und in der Steuerberatung um
4,3 Prozent von 362 auf 378 Mio. Euro. Das zweistellige Plus in der Prüfung und prüfungsnahen
Beratung erklärt sich aus dem kräftigen Wachstum der Bereiche Transaction Support und Valuation
sowie der Risk Advisory Services.
Das – wie auch in den vergangenen Jahren – stärkste Wachstum erzielten wir in der Transaktionsberatung. Hier stieg unser handelsrechtlicher Umsatz auf Gruppenebene um 35,3 Prozent von 157
auf 212 Mio. Euro. Dies zeigt, dass unser eingeschlagener Weg, mit differenzierten und innovativen
Services die Performance unserer Kunden sowie unser eigenes Wachstum zu steigern, richtig ist.
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V O RWO RT
Die Gewinnung von hoch qualifiziertem Nachwuchs ist nach wie vor eine unserer großen
Aufgaben, da er für unser weiteres Wachstum entscheidend ist. Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr
stellten wir 967 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Damit erhöhten wir stichtagsbezogen
zum 30. Juni 2006 unseren Personalstand auf 6.241 Mitarbeiter.
Es ist unser Anspruch, die Anforderungen und den Erfolg unserer Kunden in den Mittelpunkt
unserer Aktivitäten zu stellen. Diesen Anspruch lösten wir auch im abgelaufenen Geschäftsjahr
mit dem weiteren Ausbau unserer Risk Advisory Services sowie der Entwicklung unserer neuen
Finance and Performance Management Advisory Services wieder ein.
Die Globalisierung der Wirtschaft schreitet unaufhaltsam voran, und auch kleine und mittelständische
Unternehmen haben die Grenzen Deutschlands längst überschritten. So unterschiedlich ihre Strategien und Ziele auch sind, so haben sie doch alle den gleichen Anspruch: Sie wollen an jedem Ort der
Erde mit der gleichen Qualität und nach den gleichen Standards betreut werden, die sie von uns kennen und erwarten. Das setzt eine nahtlose Zusammenarbeit aller 140 Ernst & Young-Partnergesellschaften weltweit voraus.
Zum 1. Januar 2006 haben wir die internationale Kooperation zwischen den Ernst & YoungGesellschaften dadurch gestärkt, dass von nun an alle „Member Firms“ einer von insgesamt
sieben sogenannten „Areas“ angehören. Hierdurch können wir sowohl auf Area- als auch auf
internationaler Ebene unsere Mandanten noch besser als bisher entsprechend unserer weltweiten
Maxime „Delivering seamless, consistent, high-quality client service, worldwide“ betreuen.
Unsere Areas machen gleichzeitig auch jedes Mitgliedsland stärker. Denn jetzt können wir
Ressourcen bündeln, die wir gemeinsam dazu nutzen, unsere Mandanten optimal zu betreuen.
In Deutschland haben wir uns mit unseren Kollegen in den Niederlanden, der Schweiz, Österreich,
Russland und dem Commonwealth of Independent States, dem Baltikum, Polen, Tschechien,
Ungarn, Slowenien, Kroatien und der Slowakei zur „Central European Area“ zusammengeschlossen.
Wir nehmen unser Versprechen „Delivering seamless, consistent, high-quality client service,
worldwide“ ernst. Aus diesem Grund haben wir auch im vergangenen Jahr unser German Business
Network konsequent weiter ausgebaut. Zusätzlich zu unserem internationalen Netzwerk, das unsere
Mandanten in 140 Ländern vor Ort betreut, stehen über unser German Business Network insgesamt
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über 150 deutsche Ernst & Young-Kolleginnen und -Kollegen unseren deutschen Mandanten in
40 Wirtschaftsmetropolen mit Rat und Tat zur Seite.
Als international agierendes Prüfungs- und Beratungsunternehmen müssen wir die Vorgaben der SEC,
der amerikanischen Wirtschaftsprüferaufsicht (PCAOB), der Europäischen Union und des deutschen
Gesetzgebers strikt einhalten. Sowohl im Interesse unserer Mandanten als auch in unserem eigenen ist
es von großer Bedeutung, dass wir unsere Unabhängigkeit wahren und die höchstmögliche Qualität
bei allen Prüfungsleistungen sicherstellen. Im Berichtsjahr haben auch die neu etablierte Abschlussprüferaufsichtskommission und die Prüfstelle für Rechnungslegung ihre Arbeit aufgenommen. Mit
beiden Einrichtungen arbeiten wir im Interesse unserer Mandanten zusammen.
Alle unsere Bemühungen verfolgen das übergeordnete Ziel, unsere Kunden dabei zu unterstützen,
nachhaltige Erfolge zu erzielen. Dafür steht unser Qualitätsanspruch, dafür steht unser fachübergreifendes Dienstleistungsangebot und dafür stehen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die
sich mit Kompetenz und Leidenschaft für die Ziele unserer Mandanten einsetzen. Wir danken an
dieser Stelle allen Kolleginnen und Kollegen herzlich für ihren Einsatz. Ohne sie würden wir nicht
die Erfolge erzielen und da stehen, wo wir uns heute befinden: in der ersten Reihe der großen
Prüfungs- und Beratungsgesellschaften.
Unser ganz besonderer Dank gilt aber Ihnen, unseren Mandanten. Wir danken Ihnen für das Vertrauen, das Sie unserem Unternehmen, unseren Mitarbeitern und unseren Dienstleistungen entgegenbringen. Wir wissen dieses Vertrauen zu schätzen und wir versichern Ihnen, dass wir auch weiterhin
alles daransetzen werden, Ihrem Vertrauen gerecht zu werden. Dafür bürgt unser Name, dafür bürgen
wir und dafür bürgen alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ihr
Dr. Herbert Müller
Christoph Groß
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BERICHT
DES
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Bericht des Aufsichtsrats
Eines der wichtigsten Ziele der Ernst & Young-Gruppe ist es, ihren Mandanten in allen Fragen
von Prüfung und Beratung weltweit Dienstleistungen zu liefern, die höchsten Qualitätsstandards
entsprechen. Die Umsetzung dieses Ziels wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr noch stärker als
bisher forciert. Dazu wurde zum einen die Qualität der Prüfungs- und Beratungsprozesse in allen
Service-Lines evaluiert und verbessert. Zum anderen wurde die Zusammenarbeit innerhalb der
zentraleuropäischen Area sowie innerhalb der weltweiten Ernst & Young-Organisation verstärkt.
Mit dem engen Netzwerk von internationalen Ansprechpartnern und Standorten kann die Ernst &
Young-Gruppe ihren Mandanten nahtlos und grenzüberschreitend erstklassige Services bieten.
Die Qualitätsverbesserung und die stärkere Durchdringung des Marktes fanden ihren Niederschlag
in einer nennenswerten Umsatzsteigerung und Erhöhung der Mitarbeiterzahl. Zahlreiche neue
Unternehmen konnten als Mandanten gewonnen werden. Diese positiven Entwicklungen sind umso
bemerkenswerter, als die gesamtwirtschaftliche Lage sich gegenüber dem Vorjahr zwar leicht
verbesserte, es aber weiterhin nur wenige stimulierende Impulse gab. Hinzu kommt, dass das regulatorische Umfeld insbesondere im Hinblick auf die sogenannten Unabhängigkeitsregeln bei der
Prüfung und Beratung noch restriktiver wurde. Sowohl der Berufsstand als auch insbesondere der
Gesetzgeber verschärften im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Vorgaben und Regeln, und das in
nahezu allen Ländern. Unter Berücksichtigung der genannten Bedingungen ist der Aufsichtsrat mit
dem abgelaufenen Wirtschaftsjahr zufrieden.
In kaum einem anderen Wirtschaftszweig hängt das Geschäftsergebnis so eng mit der Kompetenz
und dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Partnerinnen und Partner sowie des
Vorstands zusammen wie bei einer Prüfungs- und Beratungsgesellschaft. Deshalb gilt ihnen allen
besonderer Dank für ihren Einsatz. Der Aufsichtsrat beglückwünscht alle Kolleginnen und Kollegen
zu ihrer ausgezeichneten Leistung.
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Die Zusammenarbeit des Aufsichtsrats mit allen Entscheidungsträgern entsprach vollends den Anforderungen, wie sie die Gesetze und der Corporate-Governance-Kodex der Ernst & Young-Gruppe
vorsehen. Die Ernst & Young-Gruppe ist multidisziplinär ausgerichtet und bündelt ihre operativen
Kräfte in einem breit gefächerten Prüfungs- und Beratungsspektrum. Zur Ernst & Young-Gruppe in
Deutschland gehören neben dem Ernst & Young-Konzern noch weitere Unternehmen. Dabei betreibt
die Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart,
(Ernst & Young AG) innerhalb der Gruppe das operative Geschäft der Bereiche Wirtschaftsprüfung
und prüfungsnahe Beratung, Steuerberatung, Transaktionsberatung sowie Risiko- und Managementberatung. Obergesellschaft des Ernst & Young-Konzerns ist die Ernst & Young Deutsche Allgemeine
Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart (Ernst &
Young DAT AG). Die Immobilien- und M & A-Beratung, die das Leistungsspektrum der multidisziplinären Gruppe abrunden, werden von eigenständigen Gesellschaften angeboten.
International ist die Ernst & Young-Organisation in „Areas“ untergliedert. Dabei gehört die rechtlich
selbstständige deutsche Ernst & Young-Gruppe dem wirtschaftlich eng kooperierenden Verbund der
„Central European Area“ an. Im abgelaufenen Jahr wurde die Arbeit innerhalb der Area mit Unterstützung des Aufsichtsrats gestrafft und die Berichtslinien erheblich effizienter gestaltet. Ein diesbezügliches Area-Agreement wurde vom Aufsichtsrat genehmigt. In gleicher Weise wurden mit
Ernst & Young Global gemeinsame Ziele vereinbart, auch hier wurde die Zusammenarbeit auf
internationaler Ebene intensiviert. Alle Aktivitäten dienen dem Ziel, die Prüfungs- und Beratungsqualität kontinuierlich zum Nutzen der Mandanten zu verbessern.
Die Unternehmensführung und -kontrolle der komplexen aktienrechtlichen Struktur der Ernst &
Young-Gruppe ist in einem Corporate-Governance-Kodex festgehalten. Dieser Kodex berücksichtigt
die Vorgaben des Aktienrechts sowie den Tatbestand, dass die Gruppe partnerschaftlich organisiert
ist. Der Kodex wurde im abgelaufenen Jahr weiter fortgeschrieben und aktualisiert; der Aufsichtsrat
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BERICHT
DES
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hat dieser Entwicklung zugestimmt. Im Corporate-Governance-Kodex ist u. a. vorgesehen, dass der
Aufsichtsrat seine Arbeit kontinuierlich bewertet. Eine entsprechende Evaluation fand im abgelaufenen Geschäftsjahr statt.
Der Aufsichtsrat tagt grundsätzlich fünfmal pro Jahr. Dabei trifft er sich in drei Sitzungen als
Gesamtaufsichtsrat; jeweils eine Sitzung findet ausschließlich mit den Vertretern der Arbeitnehmerseite bzw. mit denjenigen der Kapitalseite statt. Aufsichtsratsvorsitzender, Vorstandsvorsitzender und
der stellvertretende Vorstandsvorsitzende sowie themenspezifisch zusätzlich geladene Vorstandsmitglieder sind bei allen Sitzungen anwesend. Die Strategiesitzung findet in Anwesenheit des Gesamtaufsichtsrats und des Gesamtvorstands statt.
Zusätzlich zu den Aufsichtsratssitzungen gibt es eine Vielzahl von Gesprächen des Aufsichtsratsvorsitzenden mit dem Vorstand, insbesondere mit dem Vorsitzenden und seinem Stellvertreter.
Darüber hinaus hält der Aufsichtsratsvorsitzende engen Kontakt mit dem Partnerausschuss; er nimmt
an nationalen und internationalen Partnerversammlungen teil und führt Gespräche mit führenden
Mitgliedern der Central European Area sowie von Ernst & Young Global. Im Aufsichtsrat besteht
ein Personalausschuss, der sich mit finanziellen Angelegenheiten des Vorstands befasst. Der gemäß
§ 27 Abs. 3 MitbestG gebildete sogenannte Vermittlungsausschuss musste nicht zusammentreten.
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr vom 1. Juli 2005 bis 30. Juni 2006 die Arbeit des Vorstands
anhand von schriftlichen und mündlichen Berichten eingehend überwacht und beratend begleitet.
Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat während dieser Zeit über die Lage des Unternehmens und
über alle bedeutsamen Vorgänge, die für die Aufsichtsratssitzungen schriftlich und in speziellen
Präsentationen aufbereitet wurden. Alle wichtigen Vorgänge wurden in den Aufsichtsratssitzungen
eingehend behandelt. Im Besonderen ging es hierbei um Fragen der Unternehmensstrategie, der Führungsstruktur, des Qualitäts- und Risikomanagements sowie um die Struktur, wie die Ernst & YoungPartnerfirmen international zusammenarbeiten. Darüber hinaus befasste sich der Aufsichtsrat ein-
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gehend mit Fragen der Planung, der Analyse von Planabweichungen, der Bilanzierung und Konsolidierung, der Umsatz-, Finanz- und Ertragslage sowie der Personalpolitik. In verschiedenen Niederlassungen bezog Ernst & Young im abgelaufenen Geschäftsjahr neue Bürogebäude. Die damit verbundenen Fragen wurden eingehend besprochen.
Der Aufsichtsrat konnte sich anhand der erwähnten, detailliert aufbereiteten Berichte davon überzeugen, dass der Vorstand die Geschäfte ordnungsgemäß führt und die aus der Berichterstattung sich
ergebenden notwendigen Maßnahmen ergriffen hat.
Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss sowie der Lagebericht und der Konzernlagebericht
sind vom Abschlussprüfer, der Revisions- und Treuhand KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft, Kiel, mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen
worden. Sie entsprechen den gesetzlichen Vorschriften und vermitteln ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Die Prüfungsberichte sind den Mitgliedern des Aufsichtsrats ausgehändigt worden und wurden vom
Aufsichtsrat analysiert und zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Abschlussprüfer berichtete
schriftlich sowie in persönlichen Gesprächen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden über die Zwischenprüfung sowie persönlich in der Aufsichtsratssitzung, die den Jahresabschluss feststellt, über die
Ergebnisse seiner Prüfung. Im Vorfeld der Bilanzsitzung fand ein zusätzliches Gespräch über die
Abschlussprüfung zwischen Wirtschaftsprüfer, Aufsichtsratsvorsitzendem und weiteren Mitgliedern
des Aufsichtsrats statt. Dabei ging der Wirtschaftsprüfer auch auf Prüfungsschwerpunkte ein, die
im Rahmen der Auftragserteilung durch den Aufsichtsrat festgelegt wurden.
Der Aufsichtsrat hatte gegen den Jahresabschluss, den Lagebericht sowie den Konzernabschluss und
den Konzernlagebericht nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung keine Einwendungen zu erheben und billigt die aufgestellten Abschlüsse; der Aufsichtsrat stimmt dem Vorschlag
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über die Verwendung des Bilanzgewinns zu. Für den Abhängigkeitsbericht der Ernst & Young AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft hat der Abschlussprüfer uneingeschränkt bestätigt, dass die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und bei den im Bericht
aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder
Nachteile ausgeglichen wurden. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung schließt sich der
Aufsichtsrat dieser Beurteilung an.
Der Jahresabschluss der Ernst & Young AG und der Jahresabschluss der Ernst & Young Deutsche
Allgemeine Treuhand AG sind somit festgestellt.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr schieden altersbedingt die Herren Hubert Graf von Treuberg sowie
Alfred Müller und Rolf Zeppenfeld aus dem Vorstand aus. Der Aufsichtsrat dankt ihnen für die
engagierte und höchst erfolgreiche Arbeit, die sie für die Ernst & Young-Gruppe geleistet haben.
Wiederbestellungen fanden für die Herren Wolfgang Elkart, Dr. Herbert Müller und Dr. Michael
Schlößer nach den zeitlichen Vorgaben statt, die zwischen dem Aufsichtsrat und dem Partnerausschuss vereinbart wurden. Organisatorisch wurden die Zuständigkeiten nicht zuletzt im Hinblick
auf die internationale Verankerung der deutschen Ernst & Young-Gruppe zum Teil neu festgelegt.
Die damit verbundene veränderte Geschäftsordnung bzw. der entsprechende Geschäftsverteilungsplan wurden vom Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommen.
Vereinbarungsgemäß schieden die Herren Ekkehard Gross und Ulrich Schäfer aus dem Aufsichtsrat
aus; beide Herren waren gleichzeitig Mitglied des Partnerausschusses. Von der Hauptversammlung
wurden die Herren Dr. Stefan Köhler und Volker Benzinger neu in den Aufsichtsrat gewählt. Der
Aufsichtsrat bedankt sich bei den ausscheidenden Kollegen für ihre langjährige engagierte und fachkundige Mitarbeit.
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Dem Vorstand, den Partnerinnen und Partnern sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern spricht
der Aufsichtsrat Dank und Anerkennung für die im Berichtsjahr geleistete erfolgreiche Arbeit aus.
Für den Aufsichtsrat:
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otto H. Jacobs
Vorsitzender
27. Oktober 2006
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Ernst & Young – Geschäftsbericht 2006
02
ERNST & YOUNG
IM ÜBERBLICK
Das Führungsteam von Ernst & Young in Deutschland*
›››››
Dr. Herbert Müller
Christoph Groß
Dr. Thomas Borstell
Rechtsanwalt und Steuerberater, Stuttgart
Vorsitzender des Vorstands,
Country Managing Partner Deutschland
und Chairman Central European Area
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Eschborn
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands
und Managing Partner Central European Area
Diplom-Kaufmann und Steuerberater,
Düsseldorf
Managing Partner Steuerberatung
Unsere Verpflichtung, unser Versprechen und unser Handeln. Ernst & Young ist weltweit und in
Deutschland eine der führenden Prüfungs- und Beratungsgesellschaften. Daraus resultiert für uns
eine besondere Verpflichtung, die wir gegenüber unseren Kunden und den Kapitalmärkten haben.
Die Unternehmensschieflagen der letzten Jahre, der Börsencrash nach dem Platzen des InternetHypes und die daraus folgenden regulatorischen Vorgaben haben eine gute Unternehmensführung
und -kontrolle, eine vertrauensvolle Finanzkommunikation sowie ein verlässliches Risikomanagement wieder in den Mittelpunkt unternehmerischen Handelns gerückt.
Mit unseren Services in der Wirtschaftsprüfung, Risiko- und Managementberatung unterstützen wir
unsere Mandanten dabei, die Forderungen des Gesetzgebers, der Investoren und der Kapitalmärkte
zu erfüllen. Wir sorgen für eine gute Unternehmensführung und -kontrolle sowie eine verlässliche
Finanzdatenkommunikation, ein stringentes Risikomanagement sowie eine Performance-Steigerung
durch die Implementierung von stabilen, transparenten und leistungsstarken Finanzprozessen. Mit
unserem Steuerberatungs- und Transaktionsberatungsangebot unterstützen wir unsere Mandanten
darüber hinaus bei allen steuerlichen Fragen sowie beim Kauf und Verkauf von Unternehmen oder
Unternehmensteilen. Alle Services bieten wir weltweit nach den gleichen Standards an. Dafür steht
unser Versprechen „Delivering seamless, consistent, high-quality client service, worldwide“.
Sowohl in Deutschland als auch weltweit steht Ernst & Young damit für fünf Services, mit denen
wir unsere Kunden umfassend betreuen: für Wirtschaftsprüfung (Assurance), Steuerberatung (Tax),
Transaktionsberatung (Transaction Advisory Services), Risikoberatung (Risk Advisory Services) und
Managementberatung (Finance and Performance Management Advisory Services). Die Immobilienberatung rundet dieses Leistungsspektrum ab.
Um unsere Position als führende Prüfungs- und Beratungsgesellschaft zu halten und weiter auszubauen, haben wir unser Handeln auf die drei strategischen Säulen „People“, „Quality“ und „Growth“
gestellt: Wir wollen mit den besten Mitarbeitern und qualitativ erstklassigen Leistungen ein nachhaltiges und profitables Wachstum erzielen.
* Das Leadership-Team von Ernst & Young in Deutschland besteht aus den Mitgliedern des Vorstands der Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft sowie aus weiteren Managing Partnern der Ernst & Young-Gruppe.
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IM
ÜBERBLICK
Ralf Broschulat
Andreas Diehm
Wolfgang Elkart
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, München
Managing Partner Region Bayern
Diplom-Betriebswirt, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Eschborn
Managing Partner Transaktionsberatung
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Stuttgart
Managing Partner Region Südwest
Unsere Personalarbeit zielt auf eine People-First-Unternehmenskultur. Mit ihr schaffen wir ein Umfeld, das die persönliche und fachliche Entwicklung unserer Mitarbeiter sowie Teamarbeit und Innovation fördert. Dabei ist es zugleich unser Ziel, uns unter den Prüfungs- und Beratungsgesellschaften
als attraktivster Arbeitgeber für exzellent ausgebildete Mitarbeiter zu positionieren.
Zur Sicherstellung qualitativ hochwertiger Dienstleistungen bauen wir unser Qualitäts- und Risikomanagement konsequent aus. Damit garantieren wir, dass wir auch unter den verschärften regulatorischen Bedingungen die Qualität liefern, die unsere Mandanten zu Recht von uns erwarten.
Unsere Wachstumsstrategie basiert darauf, dass wir uns mit gezielten Initiativen auf die Prüfung und
Beratung von internationalen Großunternehmen, jungen und dynamischen Wachstumsunternehmen
sowie auf starke mittelständische Unternehmen konzentrieren. Darüber hinaus bauen wir unser Beratungsgeschäft kontinuierlich aus und differenzieren unsere Branchenspezialisierung.
Ernst & Young in Deutschland. Ernst & Young ist eine der großen deutschen Prüfungs- und Beratungsunternehmen mit 23 Büros und 6.196 Mitarbeitern (Jahresdurchschnitt). Die Ernst & Young AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, (Ernst & Young AG) betreibt
zusammen mit zwei Tochter- und zwölf Schwestergesellschaften, die im Wesentlichen inaktiv sind,
das operative Geschäft des Ernst & Young-Konzerns. Zusammen mit u. a. der Ernst & Young
Corporate Finance Beratung GmbH, der Ernst & Young Real Estate GmbH, der Prof. Weiss & Partner
Projektsteuerungsgesellschaft mbH bilden sie die deutsche Ernst & Young-Gruppe, zu der bislang
auch die Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH gehörte.
Die Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, (Ernst &Young DAT AG) ist die Konzernobergesellschaft des
Ernst & Young-Konzerns. Sie ist weder an der Börse notiert noch in sonstiger Weise kapitalmarktorientiert. Gleichwohl sind Aufsichtsrat, Vorstand sowie Aktionäre/Partner übereingekommen, für
die Unternehmensführung und -kontrolle einen Kodex einzuführen. Dieser orientiert sich am deutschen Corporate-Governance-Kodex, soweit er für ein nicht kapitalmarktorientiertes Unternehmen
in Frage kommt.
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››››
Hartmut Fründ
Dr. Oliver C. Graf
Karen Hochrein
Diplom-Kaufmann, Eschborn
Managing Partner Immobilienberatung
Diplom-Physiker, Eschborn
Managing Partner Finanzen
Diplom-Kauffrau, Wirtschaftsprüferin
und Steuerberaterin, Stuttgart
Managing Partnerin Personal
Die Ernst & Young AG ist Mitgliedsfirma von Ernst & Young Global. Aufsichtsrat, Vorstand und
Aktionäre haben sich daher verpflichtet, die „Regulations“, die Strategie und die „Policies“ von
Ernst & Young Global bei ihren Entscheidungen zu berücksichtigen. Voraussetzung ist allerdings,
dass diese nicht gegen nationale gesetzliche Vorschriften verstoßen.
Die Ernst & Young AG ist ein Corporate Partnership. Dies bedeutet, dass das operative Geschäft
in den Händen der Partner liegt. Sie bilden zugleich die Aktionärsgemeinschaft der Ernst & Young
Deutsche Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Gesellschaft bürgerlichen
Rechts. Da die Partner ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Gesellschaft sind, beziehen der Aufsichtsrat und Vorstand sie bei allen wichtigen Führungs- und Kontrollaufgaben mit ein.
Zur Umsetzung unserer Unternehmensstrategie verfolgen wir das fachübergreifende Konzept einer
multidisziplinären Praxis. Neben der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung gehören zum Serviceangebot von Ernst & Young die Transaktionsberatung, die Risiko- und Managementberatung sowie
die Immobilienberatung. Die Transaktions- und Immobilienberatung werden von eigenständigen
Gesellschaften angeboten, wobei der Vorstand deren Geschäftsentwicklung in seine Berichtspflichten
mit einbezieht. Dazu kam bislang die Zusammenarbeit mit den Anwälten der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH für die Rechtsberatung. Im vorliegenden Geschäftsbericht haben wir die Ergebnisse von Luther noch mit berücksichtigt und unter den Umsätzen der Steuerberatung ausgewiesen.
Aufgrund der regulatorischen Eingriffe in die Berufsausübung der Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte beenden wir allerdings unsere Assoziierung mit der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft.
Ernst & Young in Europa. Auch in Europa gehört Ernst & Young zur ersten Liga der Prüfungsund Beratungsgesellschaften. Zusammen mit unseren Partnergesellschaften im Baltikum, in der
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, in Kroatien, in den Niederlanden, in Österreich, Polen, in der
Slowakei, in Slowenien, Tschechien und in Ungarn haben wir uns zur zentraleuropäischen Area
zusammengeschlossen. Zum 1. Juli 2005 ist auch Ernst & Young in der Schweiz unserer Area beigetreten. Die 16.587 Mitarbeiter (Full-time Equivalents) in Zentraleuropa erwirtschafteten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2,1 Milliarden Euro.
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IM
ÜBERBLICK
Wolf Jansen
Rudolf Krämmer
Peter Melerski
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer,
Steuerberater und CPA, Eschborn
Managing Partner Quality & Risk
Management Central European Area
Diplom-Kaufmann,Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, München
Managing Partner Accounts & Industries
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater,
Düsseldorf
Managing Partner Region West
Christoph Groß, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Chief Operating Officer in Deutschland, ist seit dem 5. Oktober 2006 Managing Partner der Central European Area. Chairman des Area
Boards ist Dr. Herbert Müller, der Vorstandsvorsitzende von Ernst & Young in Deutschland. Das
unterstreicht die Bedeutung, die unsere Praxis in der zentraleuropäischen Area hat. Gleichzeitig vertritt Christoph Groß die Interessen der zentraleuropäischen Area im Global Executive Board von
Ernst & Young.
Gerade für deutsche Unternehmen, die die (ost-)europäischen Zukunftsmärkte erobern wollen, bietet
unser Area-Konzept einzigartige Vorteile. Mit unserem Netzwerk können wir für sie sowohl die notwendigen länderübergreifenden Kontakte knüpfen als auch ihnen in allen steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen zur Seite stehen.
Ernst & Young in der Welt. Ernst & Young Global ist das weltweit zweitgrößte Prüfungs- und Beratungsunternehmen. 114.000 Mitarbeiter sind in mehr als 140 Ländern rund um den Globus für ihre
Mandanten da. Mit den engen Kontakten zu unseren internationalen Partnergesellschaften können
wir auch multinationale Gesellschaften bei ihren grenzüberschreitenden Aktivitäten optimal betreuen.
Im Geschäftsjahr 2006 steigerte Ernst & Young Global seine Umsatzerlöse auf 18,4 Milliarden USDollar. Dies entspricht einem Wachstum von 10 Prozent in lokaler Währung.
Ein besonderer Service für deutsche Unternehmen ist unser German Business Network (GBN), das
an 40 Standorten im Ausland präsent ist. Über 150 deutsche Ernst & Young-Kolleginnen und -Kollegen unterstützen unsere Mandanten bei ihren grenzüberschreitenden Aktivitäten und betreuen sie
direkt am Ort. Die GBN-Experten sind die Brückenbauer zwischen den deutschen Unternehmen im
Ausland, den lokalen Entscheidungsträgern und den Ernst & Young-Teams. Damit spiegelt das GBN
par excellence den internationalen und multidisziplinären Ansatz von Ernst & Young wider.
Aufgrund der regulatorischen
Eingriffe in die Berufsausübung der Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte beenden wir unsere
Assoziierung mit der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH. Die Luther Rechtsanwaltsgesellschaft
wird nicht mehr zur Ernst & Young-Gruppe gehören. Gleichwohl werden wir – immer im Rahmen
Zusammenarbeit mit der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft.
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Ulrich Michaelis
Prof. Dr. Norbert Pfitzer
Gunther Ruppel
Diplom-Ökonom und Steuerberater,
Eschborn
Managing Partner Steuerberatung
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Stuttgart
Managing Partner Prüfung und
prüfungsnahe Beratung sowie
Qualitäts- und Risikomanagement
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Eschborn
Managing Partner Region Frankfurt
des regulatorisch Möglichen – im Interesse unserer Mandanten mit Luther zuammenarbeiten. Luther
zählt mit gegenwärtig 210 Anwälten und dreizehn Büros zu den großen Rechtsanwaltsgesellschaften
in Deutschland. Darüber hinaus unterhält Luther enge Kontakte zu befreundeten Rechtsanwaltsgesellschaften in vielen Ländern rund um den Globus.
Unsere Dienstleistungen im Überblick. Mit erstklassigen und fachübergreifenden Dienstleistungen
unterstützen wir unsere Mandanten dabei, ihre unternehmerischen Ziele weltweit erfolgreich zu erreichen. Der Name Ernst & Young steht für folgende Services:
Wirtschaftsprüfung. Neben der bedeutendsten Dienstleistung, der Prüfung von Jahres- und Konzernabschlüssen, analysieren und beurteilen wir die Plausibilität von anderen relevanten finanzorientierten Daten
wie Zwischenabschlüssen und Business-Plänen. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, die Rechnungslegungs- und Prüfungsanforderungen im Zusammenhang mit Transaktionen und Umstrukturierungen zu
erfüllen und ihre Rechnungslegung an internationale (IFRS) oder ausländische Rechnungslegungsstandards
wie US-GAAP anzupassen. Darüber hinaus prüfen wir die Angemessenheit und Wirksamkeit des Internen
Kontrollsystems. Mit diesen Dienstleistungen verschaffen wir unseren Mandanten, ihren Investoren und
ihren Kreditgebern Sicherheit hinsichtlich der Übereinstimmung der externen Rechnungslegung und anderer Finanzinformationen mit den gesetzlichen Vorschriften und geltenden Standards.
Steuerberatung. Ernst & Young ist die größte Steuerberatungsgesellschaft Deutschlands. Damit
haben wir alle Ressourcen, um auf das immer komplizierter werdende Steuerrecht schnell reagieren
und adäquate, auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnittene Antworten geben zu können. Wir
entwickeln für unsere Mandanten individuelle Lösungen zur Optimierung ihrer Steuern und beraten
sie bei Deklarationen, bei laufenden Steuerangelegenheiten und bei komplexen internationalen Umstrukturierungen. Über unser weltweites Netzwerk lösen wir auch internationale steuerrechtliche
Fragen schnell und verlässlich.
Transaktionsberatung. Mit unserem integrierten Ansatz beraten wir unsere Mandanten bei allen
Investitions- und Desinvestitionsentscheidungen. Dabei untersuchen wir die relevanten finanzwirtschaftlichen, steuerlichen und operativen Aspekte und stellen adäquate Handlungsoptionen bereit.
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ÜBERBLICK
Dr. Michael Schlößer
Dieter Schwankhaus
Joachim Spill
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Berlin
Managing Partner Region Ost
Diplom-Kaufmann und Wirtschaftsprüfer,
Hamburg
Managing Partner Region Nord
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Eschborn
Managing Partner Transaktionsberatung
Unser Ansatz umfasst sowohl eine ergebnisorientierte Analyse im Vorfeld als auch die anschließende
Begleitung nach dem Transaktionsabschluss. Mit unserer ganzheitlichen Vorgehensweise helfen wir
unseren Mandanten, Käufe und Verkäufe, Verschmelzungen und Börsengänge erfolgreich zum Abschluss zu bringen und ihre mit der Transaktion verbundenen unternehmerischen Ziele zu erreichen.
Managementberatung. Wir unterstützen Unternehmen dabei, stabile, transparente und leistungsstarke
Finanzprozesse zu implementieren, die dazu beitragen, das Unternehmen effizient zu steuern und die
Unternehmensstrategie umzusetzen. Gemeinsam mit den CFOs optimieren wir die Finanzfunktionen so,
dass sie für alle Unternehmensbereiche verlässliche Informationen liefern, Entscheidungen fundieren und
die Basis für den Aufbau einer transparenten Berichtsarchitektur abgeben. Damit unterstützen wir gerade
global agierende und dynamische Wachstumsunternehmen dabei, die Ergebnissituation des Unternehmens
zu verbessern und Gelder für ihre Wachstumsstrategien auf den Kapitalmärkten zu erhalten.
Risikoberatung. Mit unseren Risk Advisory Services helfen wir unseren Mandanten dabei, ihre
Geschäftsrisiken frühzeitig zu erkennen, zu beurteilen, zu verringern bzw. zu vermeiden. Dabei unterstützen wir sie bei der Implementierung verlässlicher Finanzprozesse und -systeme, bauen gemeinsam mit ihnen eine leistungsfähige Interne Revision auf und sorgen dafür, dass sie regulatorische
Vorgaben einhalten und ordnungsgemäß umsetzen. Darüber hinaus klären wir für unsere Mandanten
deliktische Handlungen auf und entwickeln dabei auch maßgeschneiderte Präventionssysteme.
Unser Qualitäts- und Risikomanagement. Die steigenden regulatorischen Anforderungen sowie die
Sicherstellung unserer hohen Qualitätsstandards erfordern ein differenziertes Qualitäts- und Risikomanagement. Seine Effizienz und Verlässlichkeit sind die Grundlage für unsere tägliche Arbeit und
das Vertrauen, das uns unsere Mandanten entgegenbringen.
Mit unserem unternehmensweiten Risikomanagement schaffen wir die Voraussetzung dafür, mögliche Geschäftsrisiken so früh wie möglich zu erkennen, um im gegebenen Fall rechtzeitig entsprechende Steuerungsmaßnahmen ergreifen zu können. So analysieren wir beispielsweise mögliche
Mandanten- und Auftragsrisiken und überprüfen unsere Unabhängigkeit und Unparteilichkeit, bevor
wir einen neuen Auftrag annehmen oder einen bestehenden weiterführen.
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Gerd Willi Stürz
Dr. Hermann A. Wagner
Georg Graf Waldersee
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Düsseldorf
Managing Partner Prüfung und prüfungsnahe Beratung sowie Managing Partner
Advisory Services Central European Area
Diplom-Ingenieur agr., Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Eschborn
Industry Leader Financial Services
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Hamburg
Managing Partner Client Service &
Accounts Central European Area
Unser internes Qualitätsmanagement erfüllt sowohl die hohen Qualitätsanforderungen von Ernst &
Young Global als auch die des Berufsstandes und des Gesetzgebers. Das betrifft beispielsweise die
Organisation und Überwachung unserer gesamten Auftragsabwicklung sowie die auftragsbezogene
Qualitätssicherung.
Von besonderer Bedeutung für unsere Arbeit sind neben der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und
vereidigte Buchprüfer die „Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis“
(VO 1/2006), die die Wirtschaftsprüferkammer und das Institut der Wirtschaftsprüfer im März 2006 in
ihrer gemeinsam herausgegebenen Stellungnahme formuliert haben. Die hier niedergelegten Grundsätze
sind Fundament unseres Qualitätssicherungssystems. Neben internen jährlichen Qualitätskontrollen
sichern wir durch unabhängige externe Qualitätskontrollen nach Maßgabe der Wirtschaftsprüferordnung,
dass die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen und von uns definierten Maßnahmen befolgt werden.
Unser Credo „Quality in everything we do“ gilt uneingeschränkt für die Dienstleistungen, die wir
unseren Mandanten weltweit erbringen. Unser internes Qualitäts- und Risikomanagement ist eine
unverzichtbare Voraussetzung dafür.
Unsere Mandanten. Im Mittelpunkt aller unserer Aktivitäten steht der Erfolg unserer Kunden. Für
sie sind wir da, und für sie setzen wir uns ein. Dabei konzentrieren wir uns primär auf internationale
Großunternehmen, erfolgreiche mittelständische sowie Wachstumsunternehmen. Unsere Mandanten
kommen aus allen Branchen einschließlich des öffentlichen Sektors.
Unsere Größe, unsere fachliche Aufstellung, unser weltumspannendes Netzwerk und nicht zuletzt
unser German Business Network sind die exzellente Basis dafür, uns als der Prüfer und Berater für
internationale Großunternehmen zu positionieren. Unabhängig davon, wo auf der Erde das Unternehmen seine Niederlassungen hat und welche Prüfungs- und Beratungsteams wir einsetzen: Unser
Account-Management-Ansatz sorgt dafür, dass alle Fäden bei einem Partner zusammenlaufen. Dieser Partner koordiniert weltweit alle Aktivitäten und sorgt dafür, dass die einzelnen Prüfungs- und
Beratungsleistungen genau aufeinander abgestimmt sind. Er ist der primäre Ansprechpartner für den
Mandanten und verantwortet den reibungslosen Ablauf der Projekte.
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ÜBERBLICK
Dr. Matthias Wehling
Claudio Wieland
Prof. Dr. Peter Wollmert
Rechtsanwalt und Steuerberater,
London
Global Director Finance,
Ernst & Young Global
MBA Finanzen, Düsseldorf
Managing Partner Mergers & Acquisitions
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Mannheim
Managing Partner
Region Rhein-Neckar-Saar
Neben den internationalen Großunternehmen konzentrieren wir uns auf den dynamischen Mittelstand. Er ist unsere traditionelle Zielgruppe, und wir wollen diese enge Verbindung auch in Zukunft
weiter auf- und ausbauen. Dies zeigt sich auch an unserer im Juli dieses Jahres gestarteten „Agenda
Mittelstand“-Offensive, bei der wir in einer breit angelegten Kampagne die mittelständischen Unternehmen mit den für sie wichtigsten Themen ansprechen. Wir sind der festen Überzeugung, dass der
wachstumsstarke Mittelstand ein wesentlicher Motor der wirtschaftlichen Entwicklung ist und bleiben wird. Unser Leistungsangebot reicht von konstruktiven Finanzierungskonzepten bis hin zur
internationalen Beratung beim Schritt über die Grenze.
Dynamische Unternehmen mit außergewöhnlichen Entwicklungschancen sind die dritte Zielgruppe,
auf die wir uns konzentrieren: die schnell wachsenden Hoffnungsträger von heute, die das Potenzial
haben, die internationalen Marktführer von morgen zu sein. Hierzu gehören beispielsweise erfolgreiche Bio-Technologie-Firmen oder IT- und Telekommunikationsunternehmen. Unser Einsatz für die
Marktführer von morgen spiegelt sich in unserer Strategic-Growth-Markets-Initiative wider, die wir
speziell für diese Unternehmensgruppe entwickelt haben. Mit unserem fachübergreifenden Wissen
und unseren Expertenteams, die sich auf diese Branchen spezialisiert haben, sind wir der ideale Partner, um diese innovativen Unternehmen auf ihrem Weg an die Spitze zu begleiten.
Unsere Branchenausrichtung. Jede Branche hat ihre eigenen Gesetze und Spielregeln. Je besser
man diese Regeln kennt, desto besser kann man das jeweilige Unternehmen beraten. Aus diesem
Grund haben wir weltweite Branchen- bzw. Industrieteams aufgebaut, die sich auf die besonderen
Fragestellungen der einzelnen Marktsegmente spezialisiert haben. Diese Branchenspezialisierung
ergänzt unsere Fachausrichtung in Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung, Transaktionsberatung,
Risikoberatung und Managementberatung. Damit können wir unseren Kunden ein individuelles Beratungs- und Dienstleistungsangebot bieten, das nicht nur die fachlichen, sondern auch die branchenspezifischen Fragen reflektiert.
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Für folgende Sektoren haben wir – in Abstimmung mit unseren weltweiten Partnergesellschaften –
Expertenteams aufgebaut: Asset Management, Banking & Capital Markets (Banken und Kapitalmärkte), Insurance (Versicherungen), Automotive (Automobilindustrie), Consumer Products (Konsumgüter-Branche), Telecommunications (Telekommunikation), Media & Entertainment (Kommunikations- und Unterhaltungsindustrie), Technology (Technologie-Branche), Oil & Gas (Öl- und GasIndustrie), Utilities (Strom-, Gas- und Wasserversorgungs- sowie Entsorgungsbranche), Biotechnology (Bio-Technologie), Pharmaceuticals (Pharma-Industrie) und Real Estate (Immobilienbranche).
Um unsere Industriespezialisten bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen, hat Ernst & Young
darüber hinaus in ausgewählten Büros weltweit noch Fachzentren gegründet. Unser „Global Utilities
Center“, in dem wir unsere internationalen Energieversorgungskompetenzen gebündelt haben und
von wo aus wir unsere Ernst & Young-Kollegen rund um den Globus unterstützen, befindet sich in
unserem Düsseldorfer Büro. Darüber hinaus planen wir, in unserem Stuttgarter Büro ein AutomotiveFachzentrum für unsere Central European Area zu gründen.
Neben den genannten Industriespezialisierungen haben wir – ebenso in Abstimmung mit unseren
weltweiten Partnergesellschaften – noch besondere Teams für weitere Industriesektoren etabliert.
Hierzu gehören Aerospace & Defence (Luftfahrt und Verteidigung), Diversified Industrial Products:
Industrial Equipment & Machinery and Metals (Sonstige Industrieprodukte: Maschinenbau und
Metallverarbeitung), Retail & Wholesale (Einzel- und Großhandel), Chemicals (Chemiebranche),
Mining (Bergbau), Construction (Baugewerbe), Hospitality & Leisure (Hotellerie und Freizeitindustrie), Provider Care (Gesundheitsversorgung), Government (Regierungen und Verwaltungen), Public
Sector (öffentliche Hand), Not for Profit (gemeinnützige Organisationen) sowie Transportation &
Logistics (Transport- und Logistikunternehmen).
Mit unserer Spezialisierung auf bestimmte Branchen und Industriesektoren können wir auch auf die
differenziertesten Fragen unserer Kunden eine adäquate Antwort geben.
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»Täglich neue Herausforderungen,
Entscheidungsfreiheit und Entwicklungsmöglichkeiten, und das in
einem internationalen Umfeld:
Bei Ernst & Young sind meine
Wünsche in Erfüllung gegangen.«
FRANK ANDERNACH, ERNST & YOUNG STUTTGART
FRANK ANDERNACH ist Service-Portfolio-Manager im Informationstechnologie-Team von Ernst & Young. 1992 kam der Diplom-Informatiker als
Freelancer ins Unternehmen. Heute ist er dafür verantwortlich, dass die
Prüfer und Berater in der Central European Area mit dem technologischen
Handwerkszeug unterwegs sind, mit dem sie ihre Kunden optimal betreuen
können. Frank Andernach ist einer von 6.200 Mitarbeitern in Deutschland, die ihre Chancen bei Ernst & Young ergriffen haben. Und denen
Ernst & Young dabei geholfen hat, sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln.
»
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Mehr über die Angebote, die wir unseren Mitarbeitern machen, erfahren Sie auf den Seiten 27–35.
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ÜBERBLICK
Unser Engagement für den unternehmerischen Erfolg. Ernst & Young versteht sich als der Partner
für dynamische und wachstumsstarke Unternehmen. Dieser Anspruch drückt sich nicht nur in unserem Leistungsspektrum aus, sondern er zeigt sich ebenso in gezielten Engagements, mit denen wir
die Aktivitäten unserer Mandanten und ihre unternehmerischen Ziele unterstützen. Zwei Beispiele
hierfür sind unsere Mittelstandsoffensive sowie unser „Entrepreneur des Jahres“-Wettbewerb, den
wir 1996 ins Leben gerufen haben. Beide Aktivitäten unterstreichen darüber hinaus auch unsere enge
Verbundenheit mit dem Mittelstand.
Die „Agenda Mittelstand“. Was den Mittelstand bewegt, das bewegt auch Ernst & Young, und
zwar heute genauso wie im Jahr 1919, als wir mit der Prüfung und Beratung von mittelständischen
Unternehmen den Grundstein für unser heutiges Wachstum legten. Seitdem haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stark verändert, und heute steht der Mittelstand in Deutschland
vor neuen und immer komplexer werdenden Aufgaben und Herausforderungen. Nicht verändert hat
sich dagegen unser Anspruch, auf diese Fragen adäquate Antworten zu geben.
Mit unserer im Juli 2006 gestarteten Offensive „Agenda Mittelstand“ signalisieren wir dem Mittelstand, dass wir die neuen Aufgaben und Herausforderungen kennen und gemeinsam mit ihm entsprechende Lösungen entwickeln. Kernpunkt der Initiative bilden sieben Fragestellungen, die für den
Mittelstand von besonderer Wichtigkeit sind: Nachfolgemanagement, Unternehmensfinanzierung,
Mitarbeiter, Kooperationen und Transaktionen, Effizienzsteigerung und Kostensenkung, Standortoptimierung sowie das Immobilienmanagement.
Für jede dieser Herausforderungen stellen wir Lösungen bereit. Ob es um Nachfolgeregelungen,
komplexe Transaktionen, die Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS oder die Erschließung neuer
Märkte geht: Wir finden für den Mittelstand die richtige Antwort. Besondere Pluspunkte für die mittelständischen Unternehmen sind dabei unser fachübergreifender Ansatz, mit dem wir die Fragestellungen
aus betriebswirtschaftlicher, steuerlicher und rechtlicher Sicht lösen, sowie ein zentraler Ansprechpartner, der alle Maßnahmen koordiniert. Mit unserem German Business Network öffnen wir dem Mittelstand darüber hinaus alle Türen, wenn es um ein grenzüberschreitendes Engagement geht.
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Der „Entrepreneur des Jahres“. Ausgezeichnete unternehmerische Leistungen würdigen und ein
Umfeld schaffen, in dem andere Unternehmen von den Erfolgsstrategien der innovativsten Firmen
lernen können: das ist das Ziel unseres jährlichen „Entrepreneur des Jahres“-Wettbewerbs, den wir
seit nunmehr zehn Jahren in Deutschland veranstalten.
Zusammen mit einer Jury wählen wir in den fünf Kategorien Industrie, Handel, Dienstleistung,
Informationstechnologie und Start-up Unternehmerpersönlichkeiten aus, die sich durch besonders
innovative und erfolgreiche Geschäftsstrategien auszeichnen. Das Auswahlverfahren und die Preisverleihung in der Alten Oper in Frankfurt am Main machen den „Entrepreneur des Jahres“-Wettbewerb zu einem Ereignis, das in Wirtschaft und Öffentlichkeit höchste Aufmerksamkeit findet.
Das zeigt sich nicht nur in der Berichterstattung, sondern auch an den Teilnehmerzahlen: Im vergangenen Jahr bewarben sich allein in Deutschland über 300 Firmen um den Preis. Parallel dazu
führt Ernst & Young den Wettbewerb in 40 weiteren Ländern durch.
Mit dem „Entrepreneur des Jahres“ haben wir ein Forum geschaffen, auf dem sich Unternehmerpersönlichkeiten kennenlernen und ihre Visionen austauschen können. Für die Unternehmen sind die
Teilnahme und die Auszeichnung ein Imagegewinn, der ein weiterer Ansporn für ihr unternehmerisches Handeln ist.
Ein wichtiger Bestandteil unserer Initiative ist die wissenschaftlich fundierte Analyse von Erfolgsfaktoren der Gewinner-Unternehmen, die wir in einer jährlich erscheinenden Studie zusammen mit
dem FAZ-Institut publizieren. Ziel dieser Studie ist es, anderen Unternehmern Anregungen für ihren
eigenen Erfolg zu geben und damit auch Wege zu mehr Wachstum und Beschäftigung aufzuzeigen.
Unsere Mitarbeiter. Integrität, Respekt und Teamarbeit, Leidenschaft für ihren Beruf und fachliche
Expertise sowie Verantwortungsbereitschaft und die Fähigkeit, langfristige Beziehungen zu unseren
Kunden aufzubauen, sind die Eigenschaften, die unsere Mitarbeiter auszeichnen. Diese Eigenschaften
sind verankert in den Grundwerten unserer Unternehmenskultur. Unsere „Values“ sagen nicht nur,
„wofür wir stehen“, sondern sie entscheiden auch mit darüber, wie erfolgreich wir am Markt sind.
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»Mit unserer Initiative für dynamische
Wachstumsunternehmen sorgen wir
dafür, dass die Sterne von morgen
nicht nur erfolgreich aufgehen,
sondern auch dauerhaft glänzen.«
JULIE TEIGLAND, ERNST & YOUNG MANNHEIM
JULIE TEIGLAND ist Partnerin im Mannheimer Büro und leitet die StrategicGrowth-Markets-Initiative von Ernst & Young in Deutschland. Mit dieser
Initiative wenden wir uns an wachstumsstarke und international ausgerichtete mittelständische Unternehmen, die das Potenzial haben, die Marktführer von morgen zu werden. Indem wir uns intensiv mit den Geschäftsmodellen dieser Unternehmen auseinandersetzen, gemeinsam mit ihnen
Visionen entwickeln und ihnen alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung
stellen, sind wir der ideale Partner, der sie auf ihrem Weg vom Sternchen
zum Star begleitet – und sie auch danach weiterhin intensiv betreut. Die
Strategic-Growth-Markets-Initiative ist eines unserer Projekte, mit denen
wir dynamische Unternehmen unterstützen, ihre Ziele zu erreichen.
»
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Mehr über unsere Mandantenausrichtung erfahren Sie auf Seite21f.
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ÜBERBLICK
Aus diesem Grund legen wir bereits bei der Auswahl unserer Mitarbeiter überdurchschnittlich hohe
Maßstäbe an. Denn wir sind uns im Klaren darüber, dass wir nur mit den besten Mitarbeitern unser
Ziel erreichen werden, uns an die Spitze der Prüfungs- und Beratungsunternehmen zu setzen. Und
genau aus diesem Grund spielen neben der sorgfältigen Auswahl unseres Nachwuchses auch die
Weiterbildung und -entwicklung eine herausragende Rolle. Im abgelaufenen Jahr stellten wir 967
neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein.
Traineeprogramme AuditPLUS und TaxPLUS. Seit seinem Startschuss im Dezember 2003 entwickelte
sich unser AuditPLUS-Traineeprogramm äußerst erfolgreich. Mit AuditPLUS bieten wir hoch qualifizierten Hochschulabgängern, die sich für die Wirtschaftsprüfung entschieden haben, die Möglichkeit, sich während eines achtzehnmonatigen Programms einen detaillierten Einblick in unsere verschiedenen Dienstleistungsbereiche zu verschaffen.
Ein wesentlicher Bestandteil des Programms ist, dass die Trainees für einige Wochen in ausgewählte
Büros unserer weltweiten Organisation wechseln und hier an internationalen Prüfungs- und Beratungsprojekten teilnehmen können. Hierdurch sammeln sie wichtige fach- und grenzüberschreitende
Erfahrungen, die ihre berufliche und persönliche Entwicklung unterstützen.
Der Erfolg von AuditPLUS spiegelt sich direkt in den Teilnehmerzahlen wider. Am ersten Programm
nahmen 20 Trainees teil, die wir anschließend alle übernahmen. In der zweiten und dann in der dritten Runde, die im Oktober 2005 startete, nahmen bereits jeweils 40 Hochschulabsolventen teil. Mit
AuditPLUS haben wir ein innovatives und zukunftsfähiges Ausbildungsangebot entwickelt, das in
dieser Form seinesgleichen sucht. Aufgrund seines großen Erfolgs werden wir das AuditPLUSTraineeprogramm im laufenden Geschäftsjahr als TaxPLUS-Traineeprogramm auch für Neueinsteiger in der Steuerberatung anbieten.
Hochschulpatenkonzept und Praktikantenbindungsprogramm. Der qualifizierte Nachwuchs ist die
Zukunft unseres Unternehmens. Nur mit ihm können wir unsere ehrgeizigen Ziele erreichen. Dazu
dient unser AuditPLUS-Programm, dazu dienen auch unser Hochschulpatenkonzept und unser Praktikantenbindungsprogramm „Xperience“ sowie unser Diplomarbeitenprogramm „EY Assistance“.
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Über diese Initiativen stellen wir Kontakte zu Lehrstühlen, Professoren und Diplomanden her, sodass wir bereits in einer frühen Phase geeignete Einstiegskandidaten auswählen und an uns binden
können.
So haben wir beispielsweise zusammen mit unserem Gesellschafter, der Ernst & Young-Stiftung,
den Ernst & Young-Stiftungslehrstuhl für Finanz- und Rechnungswesen an der Universität Mannheim
ins Leben gerufen. Und gemeinsam mit dem „Center for Business and Law“ der Albert-LudwigsUniversität Freiburg bieten wir den berufsbegleitenden MBA-Studiengang für internationales Steuerrecht an. Hier können sich Steuerberater in einem der innovativsten Ausbildungsgänge neben ihrem
Beruf weiterqualifizieren und einen großen Schritt nach vorn in ihrer Karriere machen.
Area-Learning. Die grenzüberschreitende Aus- und Weiterbildung nimmt bei Ernst & Young traditionell einen hohen Stellenwert ein. Denn nur international denkende und handelnde Mitarbeiter können unseren weltweiten Kunden den Service liefern, den sie von uns erwarten.
Mit dem Zusammenschluss von 20 europäischen Ernst & Young-Ländern zur Central European Area
haben wir diese grenzüberschreitende Aus- und Weiterbildung im letzten Jahr weiter intensiviert.
Gemeinsam mit unseren zentraleuropäischen Kollegen entwickelten wir – vor allem im Bereich der
Vermittlung von Schlüsselqualifikationen – neue Trainings- und Seminarangebote für Fachmitarbeiter auf allen Ebenen, d. h. vom Assistenten bis hin zum Partner. Gleichzeitig stimmten wir die einzelnen Lehrangebote weiter aufeinander ab und implementierten einheitliche Qualitätsstandards sowie
Lehrmaterialien.
Ein Meilenstein dieser Zusammenarbeit stellt unser webbasiertes Learning-Management-System
dar. Es ersetzt die vielen aufwendigen Insellösungen, indem es in einem einzigen System alle unsere
nationalen und internationalen Trainingskurse zusammenfasst. Neben der Kostenersparnis bringt
das den großen Vorteil mit sich, dass wir alle internationalen Angebote über ein einheitliches System
steuern können. Zusammen mit E-Learning, unseren webbasierten Lernprogrammen, auf die jeder
Mitarbeiter von seinem Arbeitsplatz aus zugreifen kann, haben wir damit die Voraussetzungen für
eine einheitliche Lernkultur innerhalb unserer Central European Area geschaffen.
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»Wir sind der langjährige Partner
des Mittelstands und wissen,
was ihn bewegt. Wir kennen seine
Fragen. Und mit der Agenda
Mittelstand haben wir auch die
richtigen Antworten.«
PETER ENGLISCH, ERNST & YOUNG RUHRGEBIET
PETER ENGLISCH ist Leiter der Ernst & Young-Niederlassung Ruhrgebiet mit
den Büros Dortmund und Essen und koordiniert die Ernst & Young-Initiative
„Agenda Mittelstand“. Mit ihr zeigen wir, dass Ernst & Young zu Recht seit
über hundert Jahren der Partner und aktive Berater mittelständischer
Unternehmen ist. Wir kennen die Aufgaben und Herausforderungen des
Mittelstands. Gemeinsam mit ihm erarbeiten wir fachübergreifende Lösungen, damit er auch in Zukunft erfolgreich ist. Die „Agenda Mittelstand“ ist
eine unserer zentralen Initiativen, mit denen wir uns für den Erfolg unserer
Kunden engagieren.
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32
Mehr über die „Agenda Mittelstand“ erfahren Sie auf Seite 26.
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ÜBERBLICK
Insgesamt wurden im vergangenen Geschäftsjahr 40.000 Teilnehmertage gebucht – eine Zahl, die
unseren Anspruch als „lernendes Unternehmen“ deutlich widerspiegelt.
Global Mobility. Gerade für eine weltweit operierende Prüfungs- und Beratungsgesellschaft wie
Ernst & Young ist die internationale Kompetenz der Mitarbeiter von herausragender Bedeutung. Auslandsentsendungen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Personalentwicklung und ein bedeutender
Schritt in der Karriere unserer Mitarbeiter.
Wir haben verschiedene, sowohl auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter als auch auf die unseres Unternehmens ausgerichtete Austauschprogramme entwickelt, die von Just-in-Time-Entsendungen bis hin
zu mehrjährigen Auslandsaufenthalten reichen.
Während seiner Entsendung arbeitet der „Expatriate“ für einen Zeitraum von drei Monaten bis zu
drei Jahren in einem der weltweiten Ernst & Young-Büros wie Tokio oder Schanghai, New York oder
Sydney, Budapest oder Moskau und baut seine internationale Kompetenz und seine Netzwerke aus.
Im Jahresdurchschnitt waren über 150 deutsche Mitarbeiter in ausländischen Ernst & Young-Büros
tätig. Umgekehrt wiederum arbeiten etwa 50 ausländische Kolleginnen und Kollegen in den deutschen Ernst & Young-Büros.
Sowohl die Entsendung ins ausländische Büro als auch die Rückkehr ins deutsche Heimatbüro bereiten wir sorgfältig vor. Ebenso halten wir während des gesamten Auslandsaufenthalts engen Kontakt
zu unseren Mitarbeitern. Unser Ziel ist es, ihre fachliche und persönliche Entwicklung bestmöglich
zu unterstützen. Darum erarbeiteten wir eine einheitliche Performance-Management & DevelopmentStrategie für unsere Expatriates, die nicht nur die Entsendung, sondern auch die Integration ins
Heimatbüro nach der Rückkehr des „Expats“ unterstützt.
Performance Management. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Förderung unserer Mitarbeiter ein kritischer Erfolgsfaktor ist, der sowohl jedem Einzelnen als auch dem ganzen Unternehmen zugutekommt. Aus diesem Grund haben wir ein spezielles Mitarbeiterentwicklungssystem
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entwickelt, den „Performance Management and Development Process“ (PMDP). Dieser Prozess ist
ein zentrales Führungsinstrument unseres Unternehmens. In einem transparenten Verfahren legen wir
gemeinsam mit den Mitarbeitern deren Entwicklungs- und Karriereziele fest.
Anhand einer Selbst- und einer Fremdeinschätzung werden die Kompetenzen und Leistungen jedes
Mitarbeiters beurteilt. Auf dieser Basis werden dann gemeinsam mit einem verantwortlichen Partner
präzise Entwicklungs- und Karriereziele formuliert. Gleichzeitig erfährt der Mitarbeiter, welche
Erwartungen das Unternehmen an ihn stellt und wie er diese Erwartungen erfüllt hat bzw. erfüllen
kann. Damit unterstützt der Prozess eine zielgerichtete Karriereplanung und sorgt für eine transparente und leistungsorientierte Vergütung.
Nicht nur der einzelne Mitarbeiter, auch das gesamte Unternehmen profitiert von unserem PMDPMitarbeiterentwicklungssystem. Dadurch, dass wir jeden Mitarbeiter persönlich fordern und fördern
und gemeinsam mit ihm seine (Leistungs-)Ziele festlegen, stellen wir sicher, dass seine individuellen
Ziele auch die übergeordneten unternehmerischen Ziele unterstützen.
Ebenso wie jeder Mitarbeiter ist auch die Führung der Mitarbeiter ein wesentliches Element des unternehmerischen Erfolgs. Aus diesem Grund führten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr zum ersten Mal
ein „Multisource-Feedback“ durch. Hierbei hatten die Mitarbeiter die Möglichkeit, ihren Führungskräften eine offene und konstruktive Rückmeldung zu ihrem Führungsverhalten zu geben. Ziel des Multisource-Feedbacks ist es, internes Vertrauen zu schaffen und unsere Führungskultur zu stärken.
Konzernweit einheitliche Standards in der Personalarbeit. Serviceorientiert, transparent und effizient:
Unter diesen Zielsetzungen optimierten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere unsere Standardprozesse in unseren administrativ-operativen Bereichen. Auch im neuen Geschäftsjahr werden wir
unsere Personalprozesse durch optimierte IT-Anwendungen und ein verbessertes Schnittstellenmanagement weiter professionalisieren. Damit schaffen wir für unsere Human-Resources-Kollegen weitere
Freiräume, in denen sie die Kolleginnen und Kollegen noch intensiver betreuen und beraten können.
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»Ich finde es toll, dass sich Ernst &
Young sozial engagiert und für die
Bildung von Kindern und Jugendlichen einsetzt.«
KATHRIN SCHUBERT, ERNST & YOUNG DÜSSELDORF
KATHRIN SCHUBERT ist Business Developerin im Düsseldorfer Ernst &
Young-Büro. Sie betreut die Initiative „Lesen macht Spaß“, die Ernst &
Young zusammen mit Schulen und Bibliotheken aus Düsseldorf und der
Umgebung ins Leben gerufen hat. Gewinner des Wettbewerbs sind die
Klassen und Schüler, die innerhalb von drei Monaten die meisten Bücher
gelesen haben. Die Initiative „Lesen macht Spaß“ ist nur eines von vielen
Projekten, mit denen Ernst & Young gesellschaftliche Verantwortung
wahrnimmt.
»
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Mehr über unser gesellschaftliches Engagement erfahren Sie auf Seite 38f.
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ÜBERBLICK
Unser gesellschaftliches Engagement. Es gibt eine traditionell enge Verbindung zwischen
Ernst & Young auf der einen sowie der Förderung von Kunst, Kultur und Bildung auf der anderen
Seite. Unser gesellschaftliches und soziales Engagement ist Ausdruck unserer selbst gewählten
Verantwortung, die wir als erfolgreiches Wirtschaftsunternehmen gegenüber der Allgemeinheit
haben. Dabei decken unsere Projekte viele Bereiche des gesellschaftlichen Miteinanders ab.
Zu unseren bekanntesten Engagements auf kulturellem Gebiet gehört die „Nacht der Museen“ in
Düsseldorf, Frankfurt am Main, Offenbach, Leipzig und Mannheim. Für eine Nacht lang laden wir
gemeinsam mit den Museen und Galerien der Städte dazu ein, vom Abend bis zum frühen Morgen
Kunst und Kultur zu entdecken und zu erleben. Die Resonanz in der Presse und Öffentlichkeit zeigt
uns, welch hoher Stellenwert dieser Veranstaltung beigemessen wird. In dieselbe Richtung gehen
auch unsere Kooperation mit dem Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main sowie unsere
diversen Kunstaktivitäten, mit denen wir über Benefizauktionen oder eigene Ausstellungen die Arbeit junger Künstler fördern.
Ebenso große Beachtung finden unsere Musik-Sponsoring-Aktivitäten. So unterstützen wir seit
Jahren mit großem Erfolg die Beethovenfestspiele in Bonn oder die Ludwigsburger Schlossfestspiele.
Darüber hinaus sponsern wir die Arbeit der Musikhochschule Stuttgart.
Bildung und Weiterbildung nehmen nicht nur innerhalb unseres Unternehmens einen wichtigen
Stellenwert ein. So fördern wir ausgewählte Hochschulen durch (Gast-)Professuren, Vorlesungen
und Seminare. Mit der Ernst & Young-Stiftung haben wir den Ernst & Young-Stiftungslehrstuhl für
Finanz- und Rechnungswesen an der Universität Mannheim ins Leben gerufen. Und gemeinsam
mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bieten wir den berufsbegleitenden MBA-Studiengang
für internationales Steuerrecht an.
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E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Lernen ist ein Prozess, der sich über alle Altersstufen hin erstreckt. Gerade die PISA-Studien haben
wieder gezeigt, wie wichtig hier Kindheit und Jugend für den späteren Bildungsweg sind. Aus diesem Grund unterstützen wir auch das Programm „Dialog mit der Jugend“ des Initiativkreises Ruhrgebiet mit Patenschaften, Berufsorientierungstagen und Bewerbungstrainings. Und mit dem Ernst &
Young-Lesewettbewerb fördern wir die Leselust von Jugendlichen.
Unser Credo „Quality in everything we do“ gilt auch für unsere gesellschaftlichen Engagements.
Darum überprüfen wir jede Sponsoring-Aktivität darauf hin, ob sie mit unserem Selbstverständnis
und unseren Werten übereinstimmt und ob sie in ihrem Sektor für Qualität steht.
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Ernst & Young – Geschäftsbericht 2006
03
ENTWICKLUNG UNSERER
DIENSTLEISTUNGSBEREICHE
Wirtschaftsprüfung
und prüfungsnahe Beratung
Überblick. Trotz der nach wie vor verhaltenen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland konnten wir unsere Umsätze in der Prüfung und prüfungsnahen Beratung auf Gruppenebene weiter erhöhen, und zwar um 12,4 Prozent von 513 auf 576 Mio. Euro. Dabei entwickelte sich unser prüfungsnahes Beratungsgeschäft mit einem Umsatzplus von 16,7 Prozent besonders erfolgreich. Das lag u. a.
daran, dass wir die mit der gesetzlichen Regulierung von Prüfung und Beratung bei börsennotierten
Gesellschaften verbundenen Geschäftschancen besser nutzen konnten.
Vor allen Dingen profitierten wir von der zunehmenden Bedeutung, die Finance-, Performance- und
Risikofragen für den nachhaltigen Unternehmenserfolg haben. Hier konnten wir mit unseren prüfungsnahen Beratungsleistungen die adäquaten Antworten liefern. Wesentlich für die gute Entwicklung unseres prüfungsnahen Beratungsgeschäfts war darüber hinaus die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Kolleginnen und Kollegen aus der Wirtschaftsprüfung und der prüfungsnahen Beratung.
Das gegenüber unserem prüfungsnahen Beratungsgeschäft moderate Wachstum von 4,1 Prozent in
der Wirtschaftsprüfung resultiert insbesondere daraus, dass der Markt für Prüfungsleistungen unverändert schwierig ist. Die Abschlussprüfung ist eine komplexe und vielschichtige Leistung, die höchstes Spezialwissen und differenzierteste Vorgehensweisen erfordert. Hinzu kommt, dass durch die
regulatorischen Anforderungen die Aufwendungen für Risikovorsorgen sowie interne Überprüfungen,
ob ein Mandat angenommen bzw. weiter betreut werden darf, permanent zunehmen. Gleichzeitig
herrscht auf dem Prüfungsmarkt ein starker Kostendruck.
Unser Wachstum in der Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahen Beratung spiegelt sich auch in den
Mitarbeiterzahlen wider. Diese sind – entgegen dem Trend der beiden vergangenen Geschäftsjahre –
erstmalig wieder angestiegen, und zwar von 2.270 auf 2.367 Kolleginnen und Kollegen (Full-time
Equivalents im Jahresdurchschnitt). Entsprechend dem stärkeren Wachstum stiegen die Mitarbeiterzahlen in der prüfungsnahen Beratung stärker als in der Wirtschaftsprüfung. Um auch in Zukunft genügend qualifizierte Berufseinsteiger einstellen zu können, planen wir, unsere Recruiting-Aktivitäten
im laufenden Geschäftsjahr zu intensivieren.
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41
UNSERE DIENSTLEISTUNGSBEREICHE
Neue Gesetze und Standards regulieren das unternehmerische Handeln. Auch das abgelaufene
Geschäftsjahr konfrontierte unsere Mandanten wieder mit einer wahren Flut von neuen Regulierungen
und Gesetzen, die es zu beachten galt und bei deren Umsetzung wir unseren Kunden kompetent zur
Seite standen.
So brachten das Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG), das Vorstandsvergütungs-Offenlegungsgesetz
(VorstOG) sowie Änderungen des Deutschen Corporate-Governance-Kodex neue Forderungen an die
Berichterstattung mit sich. Durch das Bilanzkontrollgesetz wurde zudem ein Verfahren eingeführt,
das dazu dient, die Rechtmäßigkeit von Unternehmensabschlüssen kapitalmarktorientierter Unternehmen zu überwachen.
Zwei weitere Gesetzesvorhaben, mit denen sich unsere Mandanten auseinandersetzen mussten, waren
das „Transparenzrichtlinie-Umsetzungsgesetz“ und das „Gesetz über das elektronische Handelsregister
und Genossenschaftsregister sowie das Unternehmensregister“. Das Transparenzrichtlinie-Umsetzungsgesetz verpflichtet Unternehmen dazu, Halbjahresfinanzberichte mindestens einer prüferischen Durchsicht durch einen unabhängigen Abschlussprüfer zu unterziehen. Das Gesetz über das elektronische Handelsregister beinhaltet eine Verschärfung der Offenlegungsanforderungen sowie eine Änderung des
Sanktionsmechanismus. Beide Gesetzesentwürfe lassen weitere Reformen erwarten.
Schließlich steht die Umsetzung der überarbeiteten EU-Abschlussprüferrichtlinie in nationales Recht
kurz vor ihrem Inkrafttreten. Diese Richtlinie begründet insbesondere die Pflicht, dass Abschlussprüfungen nach internationalen Prüfungsstandards (ISA) durchgeführt werden müssen.
Qualität und Effizienz: Herausforderungen für die Wirtschaftsprüfung. Die Internationalisierung
der Wirtschaft und die immer anspruchsvoller werdenden Geschäftsmodelle haben dazu geführt, dass
sich die Abschlussprüfung zu einer multidisziplinären Dienstleistung entwickelt hat. Gefordert sind
Spezialisten, die sowohl Rechnungslegungs- als auch Prozess- und IT-Kenntnisse besitzen. Gleichzeitig rückt die Prüfung in das Blickfeld von Aufsichtsbehörden sowie von nationalen und internationalen Standardisierungsgremien, die durch immer neue Vorgaben Art und Umfang der Prüfung
reglementieren. Und last but not least herrscht auf dem Prüfungsmarkt ein immenser Wettbewerb,
bei dem Kosten und Effizienz wesentliche Erfolgsfaktoren sind.
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E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Aus diesem Grund entwickelten wir auch im abgelaufenen Wirtschaftsjahr unsere Prüfungstechnologien und -methoden konsequent weiter und optimierten unsere internen Prozesse und Abläufe.
So führten wir beispielsweise zum Geschäftsjahr 2006 die neueste Version unseres weltweiten Prüfungsansatzes „Global Audit Methodology – Next Generation“ ein. Damit sichern wir zum einen
weiterhin unsere hohe Qualität. Zum anderen geben wir damit eine überzeugende Antwort auf die
Anforderung des Marktes, Qualität, Kosten und Effizienz im Blick zu haben.
Beratung als eigenständiges Service-Angebot. Zum 1. Juli 2006 haben wir unseren Bereich Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Beratung in die zwei eigenständigen Bereiche „Assurance Services“ und „Advisory Services“ unterteilt. Während wir in den „Assurance Services“ unsere klassischen Wirtschaftsprüfungsleistungen zusammenfassen, bieten wir im neu geschaffenen Bereich
„Advisory Services“ mit den „Risk Advisory Services“ (Risikoberatung) und dem „Finance & Performance Management“ (Managementberatung) Lösungen für Risiko- und Performance-Fragen.
Mit dieser Neuausrichtung reagieren wir auf die Wünsche unserer Mandanten und hier insbesondere
der CFOs und Finanzverantwortlichen, die von uns spezifische Beratungsleistungen bei Finanz-,
Steuerungs- und Kontrollfunktionen erwarten. Ihnen geht es primär darum, die Performance des
Unternehmens zu verbessern sowie die regulatorischen Vorgaben durch geeignete Kontroll- und
Risikoinstrumente umzusetzen und einzuhalten. Langfristiges Ziel ist es, die Wachstumsstrategie
des Unternehmens auf ein sicheres Fundament zu stellen und den Shareholder-Value zu erhöhen.
Mit unseren neuen Advisory Services liefern wir die passenden Lösungen für diese Aufgaben. Die
beiden Schwerpunkte „Risk“ und „Performance“ reflektieren dabei genau die Forderung, dass wir
mit unseren Advisory Services ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den zunehmenden gesetzlichen Pflichtaufgaben und den Anforderungen, die an effiziente Finanzfunktionen gestellt werden,
sicherstellen.
Mit unseren Risk Advisory Services unterstützen wir unsere Mandanten dabei, ihre unternehmerischen Risiken zu managen und zu kontrollieren. Hierfür implementieren wir verlässliche Finanzprozesse und -systeme, bauen gemeinsam mit ihnen eine leistungsfähige Interne Revision auf und
sorgen dafür, dass sie die regulatorischen Vorgaben wie den Sarbanes-Oxley-Act bzw. die 8. EU-
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UNSERE DIENSTLEISTUNGSBEREICHE
Jahresumsatz in Mio. € in der Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahen Beratung
450
300
150
466
516
579
2004
2005
2006
Richtlinie ordnungsgemäß umsetzen. Darüber hinaus bauen wir für unsere Kunden Präventionssysteme auf, um deliktischen Handlungen vorzubeugen, oder klären für sie entsprechende Handlungen im Unternehmen auf.
Mit unserem Finance & Performance Management unterstützen wir unsere Mandanten dabei, ihre
Unternehmensstrategie stringent umzusetzen. Hierzu gehört es zum einen, dass wir gemeinsam mit
den CFOs die Funktionen im Finanz- und Rechnungswesen optimal einrichten und effektive Reportingstrukturen und -architekturen implementieren. Und zum anderen beraten wir sie bei OutsourcingFragestellungen, beim Aufbau von Shared-Service-Centern sowie bei der Optimierung der Ertrags-,
Kosten- und Liquiditätssituation.
Marketingaktivitäten und Thought Leadership. Wie in den letzten Jahren veranstalteten wir auch
im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder zahlreiche Seminare und Workshops zu rechnungslegungsrelevanten Fragestellungen. Zu den herausragenden Veranstaltungen gehört seit nunmehr vier Jahren
der International-Financial-Reporting-Standards-Kongress, den Ernst & Young zusammen mit der
International Accounting Standards Committee Foundation organisiert. Eine weitere herausragende
Veranstaltung war die 8. Fachtagung „Das Rechnungswesen im Konzern – Internationale Rechnungslegung: Standortbestimmung und Zukunftsperspektiven“ mit rund 250 Teilnehmern in Frankfurt am Main. Wie in den Vorjahren sind die Vorträge in einem Tagungsband veröffentlicht worden,
der im Buchhandel erhältlich ist.
Unsere Thought Leadership im Bereich der Corporate Governance festigten wir im abgelaufenen
Geschäftsjahr insbesondere durch unsere kommentierte Darstellung zur Reform des Aktien-, Bilanzund Aufsichtsrechts weiter. Darüber hinaus legten wir unseren Kommentar zum Deutschen CorporateGovernance-Kodex neu auf, der sich mittlerweile zum unentbehrlichen Ratgeber für viele Entscheidungsträger entwickelt hat.
Neben der Stärkung unserer Position in der Wirtschaftsprüfung wollen wir uns als der führende Berater in allen Finance-, Performance- und Risikofragen positionieren. Diesen Anspruch untermauerten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr durch Studien, Seminare und Kooperationen mit Hochschulen
und Berufsverbänden. So publizierten wir die Studie „Best Practice Survey Riskmanagement“, in der
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Fachmitarbeiter (Full-time Equivalents) in der Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahen Beratung
(Jahresdurchschnitt)
3.000
2.000
1.000
2.399
2.270
2.367
2004
2005
2006
wir 500 börsen- und nicht börsennotierte Unternehmen befragten, inwieweit sie die gesetzlichen
Anforderungen hinsichtlich eines funktionierenden Risikomanagements umgesetzt haben. Ebenso
initiierten wir die Untersuchung „Global Information Security Study“, die sich mit verschiedenen
Aspekten der Informationssicherheit und des Datenschutzes befasst. Parallel dazu veröffentlichten
wir die Studienergebnisse in der einschlägigen Tagespresse sowie in Fachmagazinen.
Darüber hinaus luden wir unsere Mandanten zu verschiedenen internen und externen Fachveranstaltungen ein. Dabei referierten wir über Anforderungen, die sich im Zusammenhang mit der Umstellung auf den Sarbanes-Oxley-Act für ein Unternehmen ergeben, sprachen über die Optimierung von
Finanzströmen und diskutierten mit den Teilnehmern Fragen zur webbasierten Konzernberichterstattung sowie zu einer effizienten Berichtsarchitektur.
Unseren Thought-Leadership-Anspruch dokumentierten wir schließlich auch durch unsere enge Kooperation mit nationalen und internationalen Berufsverbänden sowie mit renommierten Hochschulen.
So fördern wir an der Universität Mannheim einen Stiftungslehrstuhl im Bereich Rechnungswesen.
Diese und weitere hochschulbezogene Zusammenarbeiten nutzen wir gleichzeitig dazu, schon früh
hoch qualifizierten Nachwuchs für uns zu gewinnen.
Recruiting-Aktivitäten. Um den steigenden Personalbedarf in unserem Prüfungs- und Beratungsbereich zu decken, werden wir im laufenden Geschäftsjahr unsere Recruiting-Aktivitäten weiter
verstärken. Mit unserem seit zwei Jahren laufenden achtzehnmonatigen Trainee-Programm „AuditPLUS“ haben wir ein Angebot entwickelt, das uns hierbei erfolgreich unterstützt und mit dem wir
uns von unseren Mitbewerbern absetzen.
Wachstumsziel. Nach wie vor gilt unsere Aufmerksamkeit dem kontinuierlichen Ausbau unserer
Marktposition als Abschlussprüfer bei großen kapitalmarktorientierten Unternehmen und im gehobenen Mittelstand. Hier erwarten wir ein Wachstum im einstelligen Bereich. Darüber hinaus wollen wir
unsere Rolle als Finance- und Risk-Berater kontinuierlich ausbauen. Aufgrund der steigenden Bedeutung, die wertbildende Finanzfunktionen sowie effektive und transparente Prozesse und Kontrollsysteme zur Risikosteuerung für den Unternehmenserfolg haben, gehen wir bei unseren Advisory
Services von einem Wachstum im zweistelligen Bereich aus.
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»Es ist unser Ziel, unsere langfristigen
Beziehungen zu den internationalen
Großunternehmen zu festigen. Mit
unserer Global-Account-Strategie
und besonderen Investitionen setzen
wir dieses Ziel in die Tat um.«
RUDOLF KRÄMMER, ERNST & YOUNG MÜNCHEN
RUDOLF KRÄMMER ist Managing Partner für den Bereich Accounts & Industries und u. a. verantwortlich für die Umsetzung der Global-AccountStrategie von Ernst & Young in Deutschland. Mit dieser Strategie stellen
wir sicher, dass wir den internationalen Großunternehmen alle Ressourcen
zur Verfügung stellen, die für eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit notwendig sind. So bauen wir für diese Top-Unternehmen beispielsweise Teams auf, mit denen wir sie rund um den Globus und rund um die
Uhr betreuen können. Die Global-Account-Strategie ist eine Initiative
von Ernst & Young, mit der wir die Verbindung zu unseren internationalen
Mandanten stärken und sie auf ihrem Weg zum Erfolg unterstützen.
»
46
Mehr über unsere Mandantenausrichtung erfahren Sie auf Seite 21f.
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UNSERE DIENSTLEISTUNGSBEREICHE
Steuerberatung
Überblick. Ebenso wie in den vergangenen Jahren konnten wir auch im abgelaufenen Geschäftsjahr
unsere Position als die Nummer eins der deutschen Steuerberatungsgesellschaften behaupten. Mit
einem Gruppenumsatz von 378 gegenüber 362 Mio. Euro im Vorjahr sind wir weiterhin der unbestrittene Marktführer. Wie im vorherigen Jahr haben wir auch diesmal die Erträge aus der Steuerund Rechtsberatung zuammengerechnet. Unsere Mitarbeiterzahl sank im Berichtsjahr von 1.571
auf 1.560 (Full-time Equivalents im Jahresdurchschnitt).
Die Marktentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr war von zwei gegenläufigen Entwicklungen
gekennzeichnet: Auf der einen Seite führten die immer noch verhaltene konjunkturelle Entwicklung
in Deutschland und die damit einhergehende Zurückhaltung von vielen mittelständischen Unternehmen bei inländischen Investitionen dazu, dass der Wunsch nach allgemeinen steuerlichen Beratungsleistungen weiterhin relativ schwach blieb.
Auf der anderen Seite erlebten wir dagegen eine besonders starke Nachfrage gerade nach unseren
spezialisierten Angeboten wie „Internationale Steuerberatung“, „Transaktionsberatung“, „Betreuung
von Entsendungsfällen“ und „Indirekte Besteuerung“. Diese Leistungen forderten insbesondere solche Unternehmen an, die eine ausgeprägte Globalisierungs- oder eine Wachstumsstrategie durch
Unternehmensakquisitionen verfolgen. Während wir mit der Geschäftsentwicklung in der allgemeinen Steuerberatung nur bedingt zufrieden sind, erreichten wir mit unseren spezialisierten Services
Wachstumsraten bis zu 20 Prozent.
Anforderungen des Marktes und unsere Antworten. Der Markt für Steuerberatungsgesellschaften
ist in Bewegung. Zum einen nimmt der Honorardruck zu, da viele Unternehmen Kosten einsparen.
Zum anderen wächst der Bedarf nach hoch spezialisierten und individuellen Steuerberatungsleistungen, die die strategischen Ziele der Unternehmen unterstützen. Und schließlich gewinnt die internationale Steuerberatung immer mehr an Bedeutung.
Auf alle drei Herausforderungen haben wir reagiert. So optimierten und strukturierten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr unsere internen Prozesse für die sogenannten Compliance-Beratungsleistungen wie laufende Steuererklärungen, Mandantenbuchhaltungen oder Jahresabschlüsse neu.
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E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Gleichzeitig investierten wir in innovative Leistungen wie unser webbasiertes Tax-Reporting-System
EY.ETR.WEB, mit dem die laufenden und latenten Steuern für sämtliche in- und ausländischen
Konzerngesellschaften sowohl integriert als auch effizient, transparent und verlässlich ermittelt werden können. Ebenso forcierten wir unsere fachübergreifende Zusammenarbeit mit den Kollegen aus
der Wirtschaftsprüfung, der Risiko-, der Transaktions- und der Managementberatung. Darüber
hinaus bauten wir auch unser internationales Steuernetzwerk aus und erweiterten unsere deutschen
Steuerbüros in China und Japan.
Marketingaktivitäten und Thought Leadership. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr festigten wir
durch hochkarätige interne und externe Mandantenseminare, durch Veröffentlichungen sowie durch
gezielte Kampagnen unser Image als führender Meinungsbildner in allen steuerlichen Fragen. So
starteten wir zusammen mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Fachbereichen die
„Agenda Mittelstand“. Hier haben wir die wichtigsten Themen, denen sich der Mittelstand gegenübersieht, aufgegriffen, um gemeinsam mit ihm umfassende Lösungen zu entwickeln.
Die Interessen unserer Mandanten vertreten wir auch in der Öffentlichkeit. Die Erbschaftsteuerreform und das ausstehende Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu ihrer Verfassungsmäßigkeit
gehören beispielsweise zu den Themen, die gerade für den Mittelstand von großer Bedeutung sind.
Mit unserer Studie zur Erbschaftsteuerreform greifen wir in diese Diskussion ein und stellen die
Weichen für eine mittelstandsfreundliche Regelung. Und ebenso beteiligen wir uns intensiv an der
politischen Diskussion um eine große Steuerreform in Berlin, um hier die Interessen der Wirtschaft
zu vertreten.
Die verlässliche Information unserer Kunden ist Teil unseres umfassenden Beratungsangebots. Mit
unserem elektronischen Newsletter, den wir in vierzehntäglichen Abständen per E-Mail an unsere
Mandanten versenden, informieren wir sie über aktuelle Entwicklungen aus allen Bereichen des
Steuerrechts. Mit dem eNewsletter ergänzen wir unsere bereits etablierten, monatlich erscheinenden
Mandanteninformationen. Insbesondere vor dem Hintergrund der nahezu unüberschaubaren Zahl von
Gesetzgebungsverfahren mit steuerlichem Hintergrund geben wir unseren Kunden damit ein unverzichtbares Handwerkszeug für ihre tägliche Arbeit an die Hand.
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UNSERE DIENSTLEISTUNGSBEREICHE
Jahresumsatz in Mio. € in der Steuerberatung
450
300
150
356
362
378
2004
2005
2006
Ein weiteres Beispiel für unsere Öffentlichkeitsarbeit sind unsere wöchentlichen „SteuernTransparent“-Beiträge, die wir regelmäßig im Internet unter www.de.ey.com veröffentlichen und in denen
wir aktuelle steuerliche Themen aufbereiten. Die einzelnen Beiträge können über einen speziellen
SteuernTransparent-Newsletter bezogen werden.
Schließlich seien noch unsere intensive Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie sowie unsere Kooperation mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg als weitere Beispiele
für unseren Thought-Leadership-Anspruch in der Steuerberatung genannt.
Ausblick. Unser Ziel ist es, weiterhin die Nummer eins der Steuerberatungsgesellschaften in
Deutschland zu sein und unsere starke Position weiter auszubauen. Die Voraussetzungen dafür sind
erstklassige Mitarbeiter, ein auf die Marktanforderungen ausgerichtetes Produktportfolio und eine
interne Aufstellung, mit der wir profitabel arbeiten und auf die Herausforderungen des Marktes offensiv reagieren können.
Intensivierung der Recruiting-Aktivitäten. Im laufenden Geschäftsjahr werden wir unsere RecruitingAktivitäten weiter intensivieren, um die für unser weiteres Wachstum notwendige Personalstärke zu
erreichen.
So wollen wir unsere Präsenz an ausgewählten Universitäten und den Kontakt zu Professoren verstärken. Ebenso starten wir – in Anlehnung an das erfolgreiche AuditPLUS-Traineeprogamm unserer
Kolleginnen und Kollegen aus der Wirtschaftsprüfung – unser TaxPLUS-Programm. Damit bieten
wir qualifizierten Hochschulabsolventen mit einem Traineeprogramm für 18 Monate einen Einblick
in die verschiedenen Aufgabenfelder der nationalen und internationalen Steuerberatung. Darüber
hinaus passen wir unsere Trainings ständig an die neuen Beratungsanforderungen des Marktes an.
All diese Initiativen dienen dazu, unser Image als erstklassiger Arbeitgeber weiter zu stärken sowie
die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für uns zu gewinnen und zu halten.
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Fachmitarbeiter (Full-time Equivalents) in der Steuerberatung
(Jahresdurchschnitt)
3.000
2.000
1.000
1.652
1.571
1.560
2004
2005
2006
Anpassung an die Erfordernisse des Marktes. Es ist unser Ziel, uns auch im laufenden Geschäftsjahr
mit hoch spezialisierten Services als Premium-Berater zu positionieren. Darum werden wir weiterhin
kontinuierlich in neue Kompetenzfelder wie Tax Accounting and Risk Advisory Services investieren.
Gleichzeitig bauen wir unsere internationalen Dienstleistungen noch weiter aus. Hier wollen wir die
Vorteile nutzen, die uns die grenzüberschreitende Arbeit mit unseren Steuerkollegen in der ganzen
Welt bietet.
Parallel zu diesen Aktivitäten straffen wir auch in Zukunft unsere internen Prozesse bei den Standardleistungen, um hier unsere Profitabilität und unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern.
Dabei halten wir an unserer Strategie fest, sowohl für den gehobenen Mittelstand als auch für internationale Großunternehmen der umfassende Dienstleister mit einem Full-Service-Steuerberatungsangebot zu sein.
Wachstumsziel. Für das laufende Geschäftsjahr planen wir in der Steuerberatung ein Wachstumsplus
im einstelligen Bereich.
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»Egal, mit welchen Kollegen ich
auf der Welt zusammenarbeite:
Wir prüfen nach den gleichen
Methoden. So habe ich mir die
Arbeit in einem internationalen
Unternehmen vorgestellt.«
SHENG TANTZSCHER, ERNST & YOUNG FRANKFURT
SHENG TANTZSCHER ist Managerin in der Wirtschaftsprüfung von Ernst &
Young in Frankfurt. Bevor sie nach Deutschland kam, arbeitete sie bei
Ernst & Young in Schanghai. Sie gehört zu den vielen Hundert Kolleginnen
und Kollegen von Ernst & Young, die für die internationale Kultur und Ausrichtung unseres Unternehmens stehen. Und die dafür sorgen, dass unsere
Kunden überall auf der Welt die gleiche Qualität der Leistungen erhalten
und den Ansprechpartner finden, den sie suchen – egal ob in Frankfurt, in
Schanghai oder in einem unserer 40 German Business Center in den Wirtschaftsmetropolen.
»
52
Mehr über die internationale Ausrichtung von Ernst & Young erfahren Sie auf den Seiten 18 und 34.
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UNSERE DIENSTLEISTUNGSBEREICHE
Transaktionsberatung
Überblick. In der Transaktionsberatung profitierten wir von der guten Entwicklung des Marktes
und der Ausweitung unserer Dienstleistungen. Auf Konzernebene steigerten wir unseren Umsatz um
46,0 Prozent auf 173 Mio. Euro und auf Gruppenebene um 35,3 Prozent auf 212 Mio. Euro. Dabei
konnten wir in unserem Transaktionsgeschäft – in absoluten Zahlen – sowohl unsere Wachstumsrate
als auch unseren Umsatz gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich erhöhen.
In der Transaktionsberatung betreuen wir gleichermaßen Finanzinvestoren, also Private-EquityHäuser, und Industrieunternehmen, die strategische Transaktionen durchführen, d. h. die sogenannten
„Corporates“. Besonders erfreulich ist, dass wir sowohl in unseren beiden Marktsegmenten als auch
in unseren einzelnen Regionen zu gleichen Teilen wachsen konnten. Gerade die gleichmäßige regionale Verteilung zeigt, dass wir unserem Ziel, den deutschen Markt flächendeckend zu durchdringen,
deutlich näher gekommen sind.
Infolge ihrer internationalen Expansionsstrategien stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr sowohl die
Investitionsaktivitäten von ausländischen Unternehmen in Deutschland als auch die von deutschen
Unternehmen im Ausland. Beide Entwicklungen konnten wir nutzen und ebenso von deutschen wie
von ausländischen Unternehmen neue Aufträge akquirieren.
Der Transaktionsmarkt nähert sich einem neuen Hoch. Blickt man auf den Transaktionsmarkt, dann
zeigt sich in einer langfristigen Rückschau, dass er durch Wellenbewegungen charakterisiert wird,
also zeitliche Abschnitte, in denen überproportional viele Transaktionen stattfanden. Gleichzeitig nehmen die Anzahl und der Wert der Transaktionen zu. Auslöser für die jeweiligen Wellen sind immer
ökonomische Ereignisse – angefangen bei der industriellen Revolution bis hin zur Globalisierung.
Derzeit steuert der Markt für Unternehmenskäufe und -verkäufe erneut einem Wellenkamm entgegen. Nach dem Ende der letzten Welle – ausgelöst durch den Börsencrash im Jahr 2000 – boomt
der Transaktionsmarkt nicht nur auf internationaler Ebene, sondern auch in Deutschland, dem weltweit viertgrößten Transaktionsmarkt. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum stieg die
Anzahl der Transaktionen mit deutscher Beteiligung um 54 auf 1.488 an. Das Transaktionsvolumen
vergrößerte sich dabei um 59 Prozent und erreichte ein Gesamtvolumen von 145,1 Mrd. US-Dollar.
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Private Equity gewinnt weiter an Bedeutung in Deutschland. Der Private-Equity-Markt in Deutschland gewinnt seit Jahren immer mehr an Bedeutung. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchs im
abgelaufenen Geschäftsjahr die Anzahl der Transaktionen um 57 Prozent; der Wert der Transaktionen,
die mit Beteiligung von Private-Equity-Häusern vorgenommen wurden, stieg sogar um 62 Prozent.
Die Investitionsaktivitäten, die häufig im Zusammenhang mit einer Re-Fokussierung der Unternehmen auf ihre Kerngeschäftsfelder standen, verteilten sich auf nahezu alle Branchen. Eine Sonderstellung nahm die Immobilienbranche ein, die sich am stärksten engagierte.
Gemessen am Wert der Transaktionen kam – wie bereits in den Vorjahren – die bedeutendste Investorengruppe aus dem Ausland; deutsche Private-Equity-Investoren waren eher bei mittelgroßen
Transaktionen aktiv. Auffällig war, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr zum ersten Mal PrivateEquity-Investoren Anteile an börsennotierten Gesellschaften erwarben und sogar versuchten, ganze
börsengelistete Unternehmen zu kaufen.
Ebenso wie in den anderen führenden Industrienationen wird sich auch in Deutschland der PrivateEquity-Markt weiterentwickeln, wobei sowohl seine Bedeutung als auch seine Komplexität zunehmen werden. Wir erwarten, dass sich die Gruppe der Private-Equity-Investoren in Untersegmente
differenzieren und auf bestimmte Investitionsarten wie Restrukturierungsfälle spezialisieren wird.
Infolge unserer sehr guten Auftragslage insbesondere im Bereich der steuerlichen Transaktionsberatung, aber auch aufgrund unserer fachübergreifenden Herangehensweise in den Bereichen Transaction Support, Real Estate und Bewertung konnten wir unsere Marktführerschaft weiter sichern. Wir
sind uns allerdings bewusst, dass der Private-Equity-Markt äußerst dynamisch ist und an alle Teilnehmer große Herausforderungen stellt. Mit unseren innovativen Services, einer Erweiterung unseres
Dienstleistungsportfolios sowie neuen Kompetenzen werden wir dieser Herausforderung auch in Zukunft erfolgreich begegnen.
Deutsche Konzerne akquirieren verstärkt. Während in den vergangenen Jahren Private-EquityInvestoren den Transaktionsmarkt bestimmten, so waren es insbesondere in der ersten Hälfte des
Jahres 2006 die strategischen Investoren, die das Feld behaupteten. Das liegt vor allen Dingen daran,
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UNSERE DIENSTLEISTUNGSBEREICHE
dass sich in vielen Branchen der Konzentrationsprozess beschleunigt und die Investitionsbereitschaft
vieler Unternehmen steigt. Grund hierfür sind die ausgeprägten Expansionsstrategien sowie die Optimierung bestehender Geschäftsmodelle. Die viel diskutierte Nachfolgeproblematik hat dagegen keine
Auswirkungen auf den Transaktionsmarkt.
Die Konzentrationsprozesse aufgrund strategischer Akquisitionen finden im Wesentlichen in stark
fragmentierten Märkten statt. Hier schließen sich die Unternehmen zusammen, um Spezialisierungen
voranzutreiben, Skaleneffekte zu nutzen sowie neue Absatzkanäle zu erschließen und neue Absatzmärkte zu erobern. Ziel der Zukäufe ist es, in größeren Einheiten sowohl regional als auch sektoral
zu wachsen und durch die marktbeherrschende Stellung Wettbewerber zu verdrängen.
Vor allem Konzerne erwarten, dass sie ihre Geschäftsmodelle dadurch optimieren können, dass sie
sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren oder dass sie durch Synergieeffekte Kosten einsparen.
Weitere Potenziale sehen sie darin, ihr Produkt- bzw. ihr Dienstleistungsportfolio zu erweitern oder
von einem Technologie- und Know-how-Transfer zu profitieren.
Charakteristisch für die Akquisitionen von strategischen Investoren ist die zunehmende Komplexität.
Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um eine Akquisition von deutschen Investoren in Deutschland oder im Ausland oder um eine Akquisition von ausländischen Investoren in Deutschland handelt.
Für die zunehmende Komplexität von Akquisitionen gibt es verschiedene Gründe. Zum einen spielen
die vielen regulatorischen Aspekte, die es zu beachten gilt, eine wichtige Rolle. So sind beispielsweise bei Investitionen amerikanischer börsengelisteter Unternehmen in Deutschland die Vorschriften des Sarbanes-Oxley-Acts zu berücksichtigen. Zum anderen hängt sie aber auch zusammen mit
der zunehmenden Aufmerksamkeit, welche die Öffentlichkeit und Politik einer Transaktion widmen.
Und schließlich lässt auch die Gefahr, dass die Transaktion wegen einer missglückten Integration der
zusammengeführten Unternehmen ein Fehlschlag werden könnte, strategische Akquisitionen zu einer
immer komplexeren Angelegenheit werden.
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Unsere Dienstleistungen reflektieren diese Komplexität und die Anforderungen, die damit verbunden
sind, weswegen unsere hoch spezialisierten Transaktionsexperten Hand in Hand mit den Kolleginnen
und Kollegen aus der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und der Risikoberatung arbeiten. So können wir für alle mit der Transaktion verbundenen Fragen die beste Antwort liefern.
Der Erfolg einer Transaktion ist keine Selbstverständlichkeit. Die bereits erwähnte steigende
Komplexität von Transaktionen und die häufig sehr hohen Kaufpreise, um die es geht, zwingen die
Beteiligten dazu, bereits vor dem Abschluss der Transaktion Pläne zu entwickeln, um den Kauf
oder Verkauf zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Häufig reichen hierfür die Managementkapazitäten der beteiligten Unternehmen nicht aus. Zusammen mit unseren Advisory-ServicesKollegen haben wir darum ein spezielles „Transaction Integration“-Angebot entwickelt. Mit diesem
Service unterstützen wir unsere Kunden dabei, die Transaktion sicher abzuwickeln und die Ertragssteigerungs- und Synergieerwartungen zu erfüllen, die mit der Transaktion verbunden sind.
Ausbau der Recruiting- und Trainingsaktivitäten. Unsere exzellente Geschäftsentwicklung stellt an
jeden unserer Mitarbeiter in quantitativer und qualitativer Hinsicht höchste Anforderungen. Darum
werden wir im laufenden Jahr unsere Recruiting-Aktivitäten intensivieren, unsere Teams verstärken
und unsere Trainingsaktivitäten ausbauen. Hierbei werden wir zum einen besonderes Gewicht auf
die persönliche und fachliche Entwicklung unserer Mitarbeiter entsprechend ihren Bedürfnissen legen.
Zum anderen werden wir unsere Trainingsinhalte weiter internationalisieren und unsere Mitarbeiter
verstärkt im Ausland einsetzen.
Ausblick. Sowohl der Private-Equity- als auch der strategische Transaktionsmarkt werden weiter
wachsen und zunehmend vielschichtiger. Anzahl und Wert der Transaktionen werden sich im deutschen Markt weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen. Aus diesem Grund prognostizieren wir
auch für das laufende Jahr ein zweistelliges Wachstum.
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Ernst & Young – Geschäftsbericht 2006
04
KONZERNABSCHLUSS
K O N Z E R NA B S C H L U S S
Konzernbilanz zum 30. Juni 2006
der Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart
Anhang
30.6.2006
T€
30.6.2005
T€
4.297
90.914
6.012
85.361
241.918
337.129
187.244
278.617
Aktiva
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
(1)
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Wertpapiere des Umlaufvermögens
Flüssige Mittel
(2)
(3)
(4)
(5)
43.135
322.990
63.798
148.834
578.757
40.209
286.382
54.420
180.610
561.621
Rechnungsabgrenzungsposten
(6 )
4.006
16.397
Steuerabgrenzungen
(7)
24.456
20.642
944.348
877.277
77.998
66.115
Treuhandvermögen
60
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
(8)
Anhang
30.6.2006
T€
30.6.2005
T€
10.000
7.056
10.000
7.056
11.772
23.279
31.326
66
83.499
11.772
21.278
21.420
0
71.526
Passiva
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
(9)
Gewinnrücklagen
Genussrechtskapital
Konzerngewinn
Anteile anderer Gesellschafter
Rückstellungen
(10)
752.796
692.427
Verbindlichkeiten
(11)
90.399
100.882
Rechnungsabgrenzungsposten
(12)
17.654
12.442
944.348
877.277
77.998
66.115
Treuhandverpflichtungen
(8 )
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
61
K O N Z E R NA B S C H L U S S
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Juli 2005 bis zum 30. Juni 2006
für die Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart
Anhang
2006
T€
2005
T€
Umsatzerlöse
Bestandsveränderungen
Gesamtleistung
(14)
911.706
3.983
915.689
833.086
18.980
852.066
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Beteiligungsergebnis
Zinsergebnis
Abschreibungen auf Finanzanlagen
und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
(15)
(16 )
(17)
82.758
–6.102
–688.928
75.769
–5.924
–631.455
–14.209
– 277.073
16
7.429
–14.863
– 254.705
40
7.311
–5
19.575
0
28.239
Steuern
Jahresüberschuss
(20)
–9.161
10.414
–6.880
21.359
20.916
–4
31.326
61
0
21.420
Gewinnvortrag
Anderen Gesellschaften zustehender Gewinn
Konzerngewinn
62
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
(18)
(19)
Entwicklung des Eigenkapitals und der Anteile anderer Gesellschafter
des Konzerns der Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart
Gezeich- Kapital- Gewinn- Konzernnetes rücklage rücklage gewinn
Kapital
Genussrechtskapital
Eigenkapital
21.278
71.526
2.001
2.001
2.001
–504
–504
–504
10.410
10.410
4
62 10.476
83.433
4
62 83.499
(Angaben in T€)
1.7.2005
10.000
Veränderung
Genussrechtskapital
7.056
11.772
Gezahlte Dividenden
Jahresüberschuss
30.6.2006
10.000
7.056
11.772
21.420
31.326
23.279
Gewinn- Anteile Summe
anteil anderer
anderer GesellGesell- schafter
schafter
0
0 71.526
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
63
K O N Z E R NA B S C H L U S S
Entwicklung des Anlagevermögens zum 30. Juni 2006
im Konzern der Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart
1.7.2005
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. EDV-Software
2. Geschäftswerte
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich der
Bauten auf fremden Grundstücken
2. Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung
3. Geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau
4. Geringwertige Wirtschaftsgüter
III. Finanzanlagen
1. Anteile
an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Wertpapiere des Anlagevermögens
4. Sonstige Ausleihungen
Summe Anlagevermögen
64
Anschaffungskosten
Zugänge
Abgänge
T€
T€
T€
Umgliederungen
T€
30.6.2006
T€
3.201
452
131
0
3.522
50.095
53.296
0
452
767
898
0
0
49.328
52.850
115.868
0
0
–10.170
105.698
59.247
16.274
11.954
12.136
75.703
1.966
0
177.081
435
1.356
18.065
0
1.356
13.310
–1.966
0
0
435
0
181.836
4.562
79
164.750
22.044
191.435
0
2
65.506
7.919
73.425
30
65
2.388
16.268
18.751
0
0
0
0
0
4.532
14
227.868
13.695
246.109
421.812
91.942
32.959
0
480.795
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
1.7.2005
T€
Abschreibungen
Zugänge
Abgänge
T€
T€
Umgliederungen
T€
30.6.2006
Buchwerte
30.6.2006
Buchwerte
30.6.2005
T€
T€
T€
2.443
549
85
0
2.907
615
758
44.841
47.284
1.566
2.115
761
846
0
0
45.646
48.553
3.682
4.297
5.254
6.012
50.122
3.180
0
– 4.946
48.356
57.342
65.746
41.598
7.558
11.536
4.946
42.566
33.137
17.649
0
0
91.720
0
1.356
12.094
0
1.356
12.892
0
0
0
0
0
90.922
435
0
90.914
1.966
0
85.361
4.191
0
0
0
4.191
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
4.191
0
0
0
4.191
341
14
227.868
13.695
241.918
371
79
164.750
22.044
187.244
143.195
14.209
13.737
0
143.666
337.129
278.617
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
65
KONZERNABSCHLUSS
Cashflow des Konzerns der Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Jahresergebnis
Abschreibungen/Zuschreibungen
auf Gegenstände des Anlagevermögens
Veränderungen der Rückstellungen
Gewinn/Verlust aus Anlageabgängen
Veränderung der Vorräte, der Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen sowie anderer Passiva
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen
des Finanzanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen
von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen
von Gegenständen des Sachanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen
und sonstigen Geschäftseinheiten
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
66
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
2005/2006
T€
2004/2005
T€
10.414
21.359
14.209
60.369
14.863
97.661
57
./. 1.272
./. 30.960
./. 41.907
1.091
55.180
12.710
103.414
18.760
./. 73.424
12.886
./. 17.035
52
./. 452
61
./. 342
352
./. 18.065
132
./. 8.849
62
./. 72.715
0
./. 13.147
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Einstellung Genussrechtskapital
Ausschüttungen
Tilgung von Finanzkrediten
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel
Wertpapiere
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
2005/2006
T€
2004/2005
T€
2.002
./. 504
./. 6.361
./. 4.863
8.039
./. 500
./. 3.361
4.178
./. 22.398
235.030
212.632
94.445
140.585
235.030
148.834
63.798
212.632
180.610
54.420
235.030
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
67
K O N Z E R NA B S C H L U S S
Konzernanhang der Ernst & Young
Deutsche Allgemeine Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft für das
Geschäftsjahr 1. Juli 2005 bis 30. Juni 2006.
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Allgemeine Hinweise. Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 290 ff. HGB aufgestellt.
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden für einzelne Positionen der Konzernbilanz
geforderte Zusatzangaben in den Anhang übernommen.
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die
Zahlen des Jahresabschlusses sind auf Tausend Euro gerundet.
Konsolidierungskreis. Der Konzernabschluss umfasst neben dem Mutterunternehmen Ernst &
Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft sieben Tochterunternehmen und ein Gemeinschaftsunternehmen. Erstmals wird die CE IT
Services GmbH, Stuttgart, konsolidiert.
Der Konsolidierungskreis umfasst damit die folgenden Gesellschaften:
› Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart
› Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart
› Datag Deutsche Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München
› Datag Steuerberatungsgesellschaft mbH, Bad Reichenhall
› SEY Immobilien GmbH, Stuttgart
› Ernst & Young IT-Security GmbH, Stuttgart
› Ernst & Young Strategie und Management GmbH, Stuttgart
› GFIS GmbH, Stuttgart
› CE IT Services GmbH, Stuttgart
Die Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft hält 99 % der
Anteile an der GFIS GmbH und 50 % der Anteile an der CE IT Services GmbH. Die anderen 50 %
68
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
der Anteile an der CE IT Services GmbH werden von der Ernst & Young Participaties B.V., Rotterdam/Niederlande gehalten. An allen anderen Gesellschaften hält die Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft direkt oder indirekt
100 % der Kapitalanteile. Alle Gesellschaften haben das Geschäftsjahr 1. Juli 2005 bis 30. Juni 2006.
Die zum 1. Juli 2005 erstmalig einbezogene CE IT Services GmbH wurde anteilig gem. § 310 HGB
berücksichtigt, da keine Beherrschung seitens der Konzernmutter vorliegt und geschäftspolitische
und strategische Entscheidungen nur einstimmig gefasst werden können.
Sieben Konzernunternehmen werden in die wirtschaftliche Tätigkeit des Konzerns nicht eingebunden; sie wurden wegen untergeordneter Bedeutung für die Darstellung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns gemäß
§ 296 Abs. 2 HGB nicht konsolidiert.
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes wird beim Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart unter
HRB 93 hinterlegt.
Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss der
Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt. Realisations- und Imparitätsprinzip wurden
beachtet; Vermögensgegenstände wurden höchstens zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Im Konzernabschluss wurden die DRS, soweit sie über gesetzliche Vorschriften hinausgehen,
nicht angewandt.
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses wurden – mit Ausnahme der Umstellung auf die Heubeck-Richttafeln 2005 G und der Änderung des Zinssatzes bei den Pensionsrückstellungen – unverändert gegenüber dem Vorjahr die nachfolgend dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt.
Unter den immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden Software, Lizenzen,
entgeltlich erworbene Geschäftswerte aus den Einzelabschlüssen und die im Rahmen der Kapitalkonsolidierung sich ergebenden Unterschiedsbeträge, soweit sie als Geschäftswerte anzusehen sind,
ausgewiesen. Die erworbenen Geschäftswerte werden planmäßig über eine voraussichtliche Nutzungsdauer von 15 bzw. zum Teil von 8 Jahren abgeschrieben, da wir davon ausgehen, dass sich
diese Geschäftswerte über diesen Zeitraum durch Mehreinnahmen amortisieren und verbrauchen.
Die Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung werden über 15 Jahre abgeschrieben. Planmäßige Abschreibungen nehmen wir linear vor.
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Dabei werden die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer von 3 bis 33 Jahren linear abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter bis zu
einem Netto-Einzelwert von EUR 410,00 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben; ihr sofortiger
Abgang wird unterstellt. Es waren keine nennenswerten außerplanmäßigen Abschreibungen erforderlich.
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
69
K O N Z E R NA B S C H L U S S
Bei den Finanzanlagen werden die Gesellschaftsanteile an verbundenen Unternehmen sowie Beteiligungen zu Anschaffungskosten, die Wertpapiere des Anlagevermögens zu Anschaffungskosten bzw.
bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert ausgewiesen. Ausleihungen sind zum Nennbetrag angesetzt.
Die in Arbeit befindlichen Aufträge sind auf der Basis von Einzelkalkulationen zu Herstellungskosten einschließlich angemessener Teile der notwendigen Gemeinkosten sowie der Kosten der allgemeinen Verwaltung und Aufwendungen für Altersversorgung bewertet. In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d. h. es wurden von den voraussichtlichen Erlösen Abschläge für noch anfallende Kosten vorgenommen. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Von den in Arbeit befindlichen Aufträgen sind erhaltene Anzahlungen offen
abgesetzt worden.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nominalwert oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt; alle erkennbaren Einzelrisiken und das allgemeine Kreditrisiko
sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.
Der Ansatz der Wertpapiere des Umlaufvermögens erfolgt zu Anschaffungskosten.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden auf der Grundlage von versicherungsmathematischen Gutachten bewertet. Diese basieren auf den Heubeck-Richttafeln 2005 G,
während der Bewertung im Vorjahr noch die Heubeck-Sterbetafeln 1998 zugrunde lagen, unter Berücksichtigung einer Schätzung wegen der zu erwartenden Auswirkungen durch die Änderung der
Richttafeln. Darüber hinaus wurde der Rechnungszins von 5,8 auf 5,4 Prozent p. a. gesenkt. Aufgrund dieser Änderung ergab sich ein zusätzlicher Aufwand von € 21,5 Mio. Da für die steuerliche
Bewertung ein Rechnungszins von 6,0 Prozent p.a. maßgeblich ist, wurde der Unterschiedsbetrag,
der aus den unterschiedlichen Zinssätzen resultiert, in die Berechnung des Abgrenzungspostens für
aktive latente Steuern einbezogen.
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in der Höhe angesetzt,
die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Soweit die zugrunde liegende Verpflichtung einen Zinsanteil enthält oder eine Rentenverpflichtung ohne Gegenleistung darstellt,
wurde die Rückstellung zum Barwert mit einem Zinsfuß von 5,5 Prozent p.a. angesetzt.
Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt.
Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden grundsätzlich mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung bewertet. Soweit aufgrund von Kursveränderungen erforderlich, werden
Währungsforderungen auf den niedrigeren Kurs und Währungsverbindlichkeiten auf den höheren
Kurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.
70
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Konsolidierungsgrundsätze. Die Kapitalkonsolidierung der in den Konzernabschluss einbezogenen
Unternehmen erfolgt gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB durch Verrechnung des Wertansatzes der
dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile mit dem Buchwert des anteiligen Eigenkapitals der einbezogenen Unternehmen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung.
Dabei sind im Buchwert von Tochterunternehmen liegende stille Reserven gemäß § 301 Abs. 1
Satz 3 HGB den sie betreffenden Vermögensgegenständen zugeordnet.
Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischengewinne
innerhalb des Konsolidierungskreises wurden eliminiert.
Aus den Einzelabschlüssen resultierten Veränderungen der aktiven latenten Steuern in Höhe von
T€ 5.243 und eine Reduktion der passiven latenten Steuern von T€ 322. Auf Konzernebene wurden
Anpassungen u. a. aufgrund konzerneinheitlicher Bewertungsansätze beim Rechnungszins für Pensionen vorgenommen. Nach erfolgten Konsolidierungsmaßnahmen ergaben sich eine Erhöhung bei
den aktiven latenten Steuern in Höhe von T€ 3.814 und eine Reduktion bei den passiven latenten
Steuern in Höhe von T€ 648.
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
71
K O N Z E R NA B S C H L U S S
Angaben zur Konzernbilanz
(1 ) Anlagevermögen. Die Entwicklung des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen
des Geschäftsjahres im Anlagespiegel dargestellt.
Der Anstieg des Sachanlagevermögens von T€ 85.361 im Vorjahr auf T€ 90.914 ist im Wesentlichen
verursacht durch Einrichtungsinvestitionen aufgrund des Bezugs neuer gemieteter Gebäude an den
Standorten Eschborn und Düsseldorf sowie in die technische Infrastruktur der Rechenzentren der
GFIS GmbH und der CE IT Services GmbH.
Der Abgang bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betrifft die IRM Versicherungsberatung
GmbH, Stuttgart, deren Anteile zu 100 % von der Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft gehalten wurden. Die Anteile wurden
zum Buchwert der Beteiligung in Höhe von T€ 30 verkauft.
Von den Wertpapieren des Anlagevermögens ist ein Teilbetrag von T€ 114.935 zur Absicherung von
Ansprüchen auf Altersversorgung verpfändet.
Die Reduktion der sonstigen Ausleihungen resultiert aus der teilweisen Rückzahlung von Darlehen
von Unternehmen der deutschen Ernst & Young-Gruppe.
(2 ) Vorräte
In Arbeit befindliche Aufträge
Erhaltene Anzahlung
30.6.2006
T€
57.794
–14.659
43.135
Die erhaltenen Anzahlungen werden ohne Umsatzsteuer (netto) ausgewiesen.
72
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
30.6.2005
T€
53.811
–13.602
40.209
(3 ) Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände. Die Sonstigen Vermögensgegenstände
enthalten vornehmlich kurzfristige Darlehen, Forderungen aus Verauslagungen gegenüber Dritten
und Unternehmen der deutschen Ernst & Young-Gruppe, Forderungen an Mitarbeiter aus Darlehen,
Reisekostenvorschüssen sowie Kfz-Leasing, Forderungen gegenüber der globalen EY-Organisation
und aus Area-Abrechnungen, Steuererstattungsansprüche sowie Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen.
Forderungen aus Leistungen
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Sonstige Vermögensgegenstände
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr)
30.6.2006
T€
218.436
0
104.554
(70.522 )
322.990
30.6.2005
T€
184.441
3
101.938
(73.161)
286.382
(4 ) Wertpapiere des Umlaufvermögens. Unter den Wertpapieren des Umlaufvermögens werden
Anteile an Investmentfonds (Geldmarktfonds) ausgewiesen, die im Wesentlichen zur Anlage kurzfristiger Liquiditätsüberschüsse gehalten werden.
Unter den Flüssigen Mitteln sind Kassenbestände und Guthaben bei
Kreditinstituten ausgewiesen. Von den flüssigen Mitteln sind Festgelder in Höhe von T€ 1.116
zur Absicherung der Ansprüche von Partnern auf Altersversorgung verpfändet.
(5 ) Flüssige Mittel.
Der Posten umfasst Vorauszahlungen für Mieten, Versicherungsprämien, Beiträge und Lizenzen.
(6 ) Rechnungsabgrenzungsposten.
Der Abgrenzungsposten für aktive latente Steuern resultiert im Wesentlichen aus der unterschiedlichen handels- und steuerrechtlichen Bilanzierung und Bewertung der
Pensionsrückstellungen sowie Mitarbeiterjubiläums- und Mietdrohverlustrückstellungen.
(7 ) Steuerabgrenzungen.
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
73
K O N Z E R NA B S C H L U S S
Das Treuhandvermögen besteht aus treuhänderisch verwalteten GmbH-Anteilen, Anteilen an Personengesellschaften, Forderungen und sonstigen
Wertpapieren.
(8 ) Treuhandvermögen/Treuhandverpflichtungen.
Das gezeichnete Kapital, die Kapitalrücklage und die gesetzliche Rücklage entsprechen den bei der Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG ausgewiesenen Bilanzposten. Das gezeichnete Kapital ist eingeteilt in 24.000 nennwertlose Stückaktien. Die Ernst & Young
Deutsche Allgemeine Treuhand AG-Aktien lauten auf den Namen und sind nach berufsrechtlichen
Vorschriften vinkuliert.
(9) Eigenkapital.
Die einzelnen Posten des Eigenkapitals gliedern sich wie folgt auf:
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklage
Gesetzliche Rücklage
Andere Gewinnrücklagen
Genussrechtskapital
Bilanzgewinn
Anteile anderer Gesellschafter
74
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
30.6.2006
30.6.2005
T€
10.000
7.056
T€
10.000
7.056
307
11.465
23.279
31.326
66
83.499
307
11.465
21.278
21.420
0
71.526
Genussrechtskapital
Die Hauptversammlung hat den Vorstand ermächtigt, bis zum 31. Dezember 2007 Genussrechte bis
zur Gesamthöhe von 25 Mio. € einzuräumen.
Eine Kündigung durch die Genussrechtsinhaber ist ausgeschlossen. Die Ernst & Young Deutsche
Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft kann die
Genussrechte mit einer Frist von 12 Monaten zum Ende eines jeden Kalenderjahres kündigen. Das
Genussrechtskapital hat sich im Vergleich zum Vorjahr um T€ 2.001 erhöht.
(10) Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen
und ähnliche Verpflichtungen
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Passive Latente Steuern
30.6.2006
30.6.2005
T€
T€
477.442
24.479
246.768
4.107
752.796
438.854
26.146
222.672
4.755
692.427
Die Rückstellungen für Pensionen betreffen überwiegend Verpflichtungen aus Anwartschaften aufgrund von Zusagen für die Altersversorgung.
In den Steuerrückstellungen sind jeweils die Beträge für das laufende Jahr und für noch nicht veranlagte Vorjahre passiviert.
Die Sonstigen Rückstellungen betreffen unter anderem Verpflichtungen aus dem Personalbereich, wie
zugesagte Tantiemen, Gratifikationen und Boni sowie Resturlaub, Arbeitnehmerjubiläen und Berufsgenossenschaftsbeiträge, ferner Jahresabschlusskosten, Verpflichtungen aufgrund von Schadenersatzansprüchen, ausstehenden Rechnungen und für noch zu erbringende Leistungen sowie Rückstellungen für Mietverpflichtungen.
Die Passiven Latenten Steuern sind im Wesentlichen gebildet für im Konzern aufgedeckte übertragene Veräußerungsgewinne nach § 6b EStG.
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
75
K O N Z E R NA B S C H L U S S
(11 ) Verbindlichkeiten.
Die Verbindlichkeiten stellen sich bezüglich der Restlaufzeiten wie folgt dar:
Restlaufzeit
Art der Verbindlichkeit
bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
0
21.472
0
(Vorjahr)
(3.579)
(24.255)
(0)
2. Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen
21.042
0
0
(Vorjahr)
(31.725)
(0)
(0)
3. Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
574
0
0
(Vorjahr)
(559)
(0)
(0)
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 461
0
0
(Vorjahr)
(362)
5. Sonstige Verbindlichkeiten
40.072
(Vorjahr)
(35.323)
› davon aus Steuern
31.262
(Vorjahr)
(24.839)
› davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
0
(Vorjahr)
(5.819)
(0)
0
(0)
—
(0)
—
(0)
(0)
6.778
(5.079)
—
(0)
—
(0)
Gesamt
30.6.2006
21.472
—
30.6.2005
—
(27.834)
21.042
—
—
(31.725)
574
—
—
(559)
461
—
46.850
—
31.262
—
0
—
—
(362)
—
(40.402)
—
(24.839)
—
(5.819)
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen langfristige Finanzierungen von im
Anlagevermögen erfassten Grundstücken und Gebäuden und sind durch Grundpfandrechte gesichert.
Unter den sonstigen Verbindlichkeiten über 5 Jahre befindet sich im Wesentlichen ein Darlehen der
Schitag Hilfe GmbH über T€ 4.655.
(12 ) Passive Rechnungsabgrenzungsposten. In den Rechnungsabgrenzungsposten sind erhaltene
Zahlungen für Mietzuschüsse und Ausgleich für Mietrisiken passiviert.
(13 ) Sonstige Angaben. Aus der Bilanz nicht ersichtliche Sonstige finanzielle Verpflichtungen
betreffen Betriebspacht-, Miet-, Wartungs- und Leasingverträge. Die künftigen Verpflichtungen sind
wie folgt fällig:
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
30.6.2006
T€
73.826
296.297
188.494
558.617
Darüber hinaus besteht eine Verpflichtung aus Bürgschaften in Höhe von 15,7 Mio. € (US-$ 20,0 Mio.).
76
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
(14 ) Umsatzerlöse
Wirtschaftsprüfung
Steuerberatung
Transaktionsberatung
Eliminierung Umsätze aus Transaktionsberatung,
die auch in Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung
enthalten sind
1.7.2005 – 30.6.2006
T€
578.704
317.482
173.020
1.7.2004 – 30.6.2005
T€
515.751
304.333
118.498
–157.500
911.706
–105.496
833.086
(15 ) Sonstige betriebliche Erträge. Die Sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus
Anlageabgängen, aus Auflösungen von Rückstellungen, aus Untermieterträgen und Kostenweiterbelastungen sowie aus Versicherungsentschädigungen.
(16 ) Materialaufwand. Der Materialaufwand betrifft ausschließlich Aufwendungen für bezogene
Leistungen.
(17 ) Personalaufwand
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und Unterstützung
(davon für Altersversorgung)
Honorare
1.7.2005 – 30.6.2006
T€
491.030
121.075
(70.043 )
76.823
688.928
1.7.2004 – 30.6.2005
T€
453.267
115.976
(66.453)
62.212
631.455
(18 ) Sonstige betriebliche Aufwendungen. Unter den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden Reisekosten, Aus- und Fortbildungskosten, Forderungsverluste, Buchverluste aus Anlageabgängen, Mieten, Leasinggebühren, Instandhaltungskosten, Büro- und Literaturkosten, Aufwendungen für
die globale EY-Organisation und Versicherungsprämien ausgewiesen.
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
77
K O N Z E R NA B S C H L U S S
(19) Zinsergebnis
1.7.2005 – 30.6.2006
T€
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen
des Finanzanlagevermögens
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon aus verbundenen Unternehmen
6.516
4.435
(17 )
– 3.522
(46 )
7.429
1.7.2004 – 30.6.2005
T€
7.167
3.292
(8)
– 3.148
(0)
7.311
(20 ) Steuern
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Latente Steuern
Sonstige Steuern
1.7.2005 – 30.6.2006
T€
13.122
– 4.461
500
9.161
1.7.2004 – 30.6.2005
T€
24.631
–19.527
1.776
6.880
1.7.2005 – 30.6.2006
Anzahl
814
1.7.2004 – 30.6.2005
Anzahl
804
948
2.359
1.461
5.582
952
2.289
1.468
5.513
(21 ) Sonstige Angaben
Mitarbeiter im Monatsdurchschnitt
Wirtschaftsprüfer
(zumeist zugleich Steuerberater)
Übrige Steuerberater
Sonstige Fachkräfte
Büro und zentrale Dienste
78
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Bezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands
Für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen und den Tochterunternehmen wurden
den Mitgliedern des Vorstands für das Geschäftsjahr Gesamtbezüge in Höhe von T€ 7.196 und den
Mitgliedern des Aufsichtsrats in Höhe von T€ 450 gewährt. Die Bezüge von früheren Vorstandsmitgliedern und ihrer Hinterbliebenen belaufen sich auf T€ 998.
Für die künftigen Bezüge von früheren Vorstandsmitgliedern der Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG mit deren Hinterbliebenen sind T€ 11.810 zurückgestellt.
Stuttgart, den 21. September 2006
Der Vorstand
Dr. Herbert Müller
(Vorsitzender des Vorstands)
Christoph Groß
(Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands)
Wolfgang Elkart
Wolf Jansen
Prof. Dr. Norbert Pfitzer
Georg Graf Waldersee
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
79
K O N Z E R NA B S C H L U S S
Konzernlagebericht 2006
Ertragslage. Die Aufhellung der Konjunktur im Laufe unseres zum 30. Juni 2006 abgelaufenen
Wirtschaftsjahres hat dazu beigetragen, dass viele Unternehmen wieder ein erfreuliches und profitables Wachstum zeigen. Die Ursache dafür liegt allerdings primär im starken Weltmarkt, sodass viele
deutsche Unternehmen ihr Wachstum in erster Linie im Ausland erzielen, während die Entwicklung
im Inland im abgelaufenen Wirtschaftsjahr noch verhalten verlief.
Diese verhaltene Entwicklung wirkte sich auch auf die Umsätze in unseren klassischen Kernbereichen
Abschlussprüfung und Steuerberatung aus. Da unsere Mandanten jedoch gleichzeitig verstärkt spezialisierte Beratungsleistungen nachfragten, konnten wir unseren Umsatz im Konzern der Ernst & Young
Deutsche Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft im
abgelaufenen Geschäftsjahr dennoch um 9,4 Prozent auf 912 Mio. Euro steigern. Innerhalb der deutschen Ernst & Young-Gruppe steigerten wir unseren Umsatz um 9,0 Prozent auf 1.010 Mio. Euro.
Damit überstieg unser Gruppenumsatz im abgelaufenen Wirtschaftsjahr erstmals die Marke von einer
Milliarde Euro. Der Gruppenumsatz enthält wie in der Vergangenheit auch den Umsatz der Luther
Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, die im gesamten Geschäftsjahr mit Ernst & Young assoziiert war.
Aufgrund der regulatorischen Eingriffe in die Berufsausübung von Wirtschaftsprüfern und Rechtsanwälten, die zuletzt durch die Neuregelungen im französischen Handelsgesetzbuch noch einmal
verschärft wurden, beschlossen die Ernst & Young AG und die Luther Rechtsanwaltsgesellschaft
mbH im August 2006, ihre Assoziierung aufzugeben. Daher wird der Umsatz der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH im laufenden Jahr nicht mehr im Umsatz der Ernst & Young-Gruppe
enthalten sein. Gleichwohl werden Ernst & Young und Luther auch in Zukunft im Interesse ihrer
gemeinsamen Mandanten zusammenarbeiten.
Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Beratung. Im Bereich der Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahen Beratung steigerten wir unseren Umsatz innerhalb des Konzerns der Ernst & Young Deutsche
Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft um 12,2 Prozent von 516 Mio. Euro auf 579 Mio. Euro. Während unser größter Umsatzträger weiterhin die
Jahresabschlussprüfung ist, resultiert das Umsatzplus zu einem großen Teil aus dem Anstieg der
Erlöse unserer spezialisierten Dienstleistungen in der Transaktionsberatung und in den Advisory
Services, die wir in die Umsätze des Bereichs der Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahen Beratung
80
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
einrechnen. Im Bereich der Steuerberatung steigerten wir unseren Umsatz um 4,3 Prozent von
304 Mio. Euro auf 317 Mio. Euro. Wie bereits in den vorangegangenen Jahren wuchs auch im abgelaufenen Geschäftsjahr unsere Transaktionsberatung wieder am stärksten. Hier verzeichneten wir
innerhalb des Konzerns ein Plus von 46,0 Prozent auf 173 Mio. Euro. Die Umsatzzahlen der Transaktionsberatung enthalten auch die Ergebnisse unserer Service-Line „Transaction Tax“, die zur
Steuerberatung gehört.
Besonders dynamisch entwickelten sich unsere spezialisierten Beratungsdienstleistungen. Der
Markt nimmt den ganzheitlichen Beratungsansatz unserer Advisory-Experten auf den Gebieten
Risikomanagement, Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling hervorragend an.
Auch im abgelaufenen Wirtschaftsjahr unterstützten wir viele Mandanten bei der Umstellung ihrer
Rechnungslegung auf die International Reporting Standards. Aufgrund der Komplexität dieser Aufgabe und der kontinuierlichen Weiterentwicklung der International Reporting Standards tragen diese
Beratungsleistungen nachhaltig zu unserem Geschäftserfolg bei.
Die Beratungsaktivitäten im Zusammenhang mit den Anforderungen des Sarbanes-Oxley-Acts
of 2002, die SEC-gelistete Unternehmen erfüllen müssen, waren – im Vergleich zum hohen Erstaufwand nach Einführung des Sarbanes-Oxley-Acts – gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig.
Zunehmend an Bedeutung gewinnen unsere Finance and Performance Management Advisory
Services, mit denen wir unsere Mandanten unterstützen, ihre Ressourcen effizient einzusetzen
und die Transparenz und Wirksamkeit ihrer Erfolgsmessung gewinnbringend zu steigern.
Steuerberatung. Für die Steuerberatung gingen von der deutschen Gesetzgebung im abgelaufenen
Wirtschaftsjahr weiterhin relativ geringe Impulse aus. Neben der umfassenden steuerlichen Beratung
unserer Mandanten verteidigten wir unsere Marktführerschaft in der Steuerberatung insbesondere
durch den Ausbau unserer spezialisierten Dienstleistungen. Besonders hervorzuheben ist die ausgezeichnete Marktposition, die unsere Experten bei der steuerlichen Beratung im Zusammenhang mit
Transaktionen erzielen konnten. Darüber hinaus verzeichneten wir aber auch in den Bereichen Verrechnungspreise, Umsatzsteuer, Zölle und Auslandsentsendungen überproportionale Wachstumsraten.
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
81
K O N Z E R NA B S C H L U S S
Jahresumsatz des Ernst & Young-Konzerns in Mio. €
800
600
400
200
770
833
912
2004
2005
2006
Transaktionsberatung. Unsere Transaction Advisory Services (TAS) konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr eine deutlich gesteigerte Nachfrage verzeichnen. Diese Entwicklung zeigte sich sowohl
bei der Beratung von Verkäufen (Vendor Due Diligence) als auch bei der Beratung von Unternehmenskäufen (Buy Side Due Diligence). Eine außerordentlich positive Entwicklung verzeichnete
ebenfalls die Nachfrage nach Unternehmensbewertungen und Kaufpreisallokationen. Diese Nachfragesteigerung war sehr stark im Private-Equity-Segment zu verspüren, bedingt durch das steigende
Volumen von Unternehmenstransaktionen durch Private-Equity-Häuser, insbesondere aus dem
angelsächsischen Umfeld. Parallel dazu war aber auch eine deutlich positive Entwicklung unseres
Geschäfts bei Transaktionen mit industriellen Transaktionspartnern zu verspüren. Eine ganz besonders positive Entwicklung verzeichnete die steuerliche Beratung bei Unternehmenstransaktionen.
Unsere Transaction Advisory Services profitierten auch im abgelaufenen Geschäftsjahr von den
Non Performing Loan Services. Hier unterstützen unsere TAS-Experten sowohl Banken, die
Darlehensportfolios verkaufen, als auch Käufer, die solche Portfolios erwerben wollen. Zunehmende
Bedeutung gewinnt unser Geschäft mit der Unterstützung von Käufern von Non Performing Loans,
die wir beim Management dieser Darlehensportfolios beraten.
Den Bereich Transaction Integration bauen wir zielgerichtet weiter aus. Mit dieser Beratungsleistung
unterstützen wir unsere Mandanten sowohl bei der Identifizierung von Erfolgspotenzialen vor einem
Unternehmenskauf als auch bei der Realisierung dieser Potenziale nach einer Unternehmenstransaktion sowie bei der Optimierung der neuen Unternehmensstrukturen und -prozesse. So leisten wir
einen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Transaktionen.
Sonstige Entwicklungen der Ertragslage. Aufgrund der im Verhältnis zum Vorjahr geringeren
Bestandserhöhung bei den nicht abgerechneten Leistungen entwickelte sich die Gesamtleistung des
Konzerns mit einem Plus von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr etwas moderater als der Umsatz.
Unsere Personalaufwendungen erhöhten sich durch einige Sondereffekte. So konnten wir die variable Vergütung unserer Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich erhöhen. Dies ist Ausdruck unserer People-First-Strategie, zu der es gehört, dass wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am gemeinsamen Erfolg teilhaben lassen.
82
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Jahresumsatz der Ernst & Young-Gruppe in Mio. €
800
600
400
200
863
927
1.010
2004
2005
2006
Wir stellten im Berichtszeitraum 878 neue Mitarbeiter ein und erhöhten damit unseren Personalstand
unter Berücksichtigung der Fluktuation um 135 Mitarbeiter auf insgesamt 5.639 zum Bilanzstichtag.
Weitere Sondereffekte bei den Personalkosten ergaben sich aus der Absenkung unseres Pensionszinssatzes von 5,8 Prozent auf 5,4 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen unsere Honoraraufwendungen um 23 Prozent an. Dies erklärt sich
zu einem großen Teil daraus, dass wir bei einer steigenden Zahl von Projekten mit spezialisierten
Kollegen unserer ausländischen Ernst & Young-Partnergesellschaften zusammenarbeiten, die uns
ihre Leistungen in Rechnung stellen. Hier zeigt sich die zunehmende Bedeutung, die eine reibungslose grenzüberschreitende Zusammenarbeit für die erfolgreiche Betreuung unserer Kunden hat.
Aus diesem Grund investierten wir auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder in den weiteren
Ausbau unseres zentraleuropäischen Area- und unseres globalen Netzwerks sowie in die Stärkung
der Infrastruktur von Ernst & Young Global. Zusammen mit den Investitionen in die Weiterbildung
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und einer Intensivierung unserer Recruiting-Aktivitäten
führte dies zu einer Erhöhung des sonstigen betrieblichen Aufwands gegenüber dem Vorjahr.
Finanzlage. Mit einem Bestand unseres Finanzmittelfonds in Höhe von 213 Mio. Euro sind
wir hinreichend mit Liquidität ausgestattet. Nach Abzug unserer unter der Bilanzposition Verbindlichkeiten ausgewiesenen Passiva ergibt sich ein Netto-Zahlungsmittelbestand von 122 Mio. Euro.
Während sich unser Finanzmittelfonds im abgelaufenen Wirtschaftsjahr um 22 Mio. Euro verringerte, erhöhten wir unser Finanzanlagevermögen um 55 Mio. Euro.
Im neuen Geschäftsjahr planen wir, 11 Mio. Euro in Sachanlagen zu investieren. Für diese Investitionen sind wir zum Bilanzstichtag noch keine Verpflichtungen eingegangen.
Den Finanzierungsbedarf, den wir im Geschäftsjahr 2006/2007 für unsere operative Geschäftstätigkeit und zur planmäßigen Durchführung von Investitionen benötigen, werden wir aus dem laufenden
Geschäft und aus vorhandenen Zahlungsmitteln decken.
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
83
K O N Z E R NA B S C H L U S S
Umsatz nach Dienstleistungsbereichen
des Ernst & Young-Konzerns
51 %
Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Beratung
30 %
Steuerberatung
19 %
Transaktionsberatung
Umsatz nach Dienstleistungsbereichen
der Ernst & Young-Gruppe
46 %
Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Beratung
33 % Steuer- und
Rechtsberatung
21 %
Transaktionsberatung
Vermögenslage. Im abgelaufenen Geschäftsjahr investierten wir im Bereich des Sachanlagevermögens einen Betrag von 18 Mio. Euro in die Erweiterung unserer Betriebs- und Geschäftsausstattung. Hierbei investierten wir insbesondere in die Einrichtung unserer neuen Bürogebäude in
Düsseldorf und Eschborn sowie in die technische Infrastruktur der Rechenzentren der GFIS GmbH
und der CE IT Services GmbH.
Die GFIS GmbH ist eine 99-prozentige Tochter der Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft und betreibt im Auftrag von Ernst & Young Global das europäische Rechenzentrum für unser globales Finanzinformationssystem GFIS.
Die CE IT Services GmbH betreibt in Frankfurt das gemeinsame Rechenzentrum für Ernst & Young
Holland und Ernst & Young Deutschland. Die Gesellschaft, die ihren Sitz in Stuttgart hat, wurde am
25. Juli 2005 mit notariellem Vertrag gemeinsam von der Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft sowie der Ernst & Young Participaties mit Sitz in Rotterdam/Niederlande errichtet. Beide Gesellschaften sind zu jeweils 50 Prozent am Stammkapital von
25 Tsd. Euro beteiligt. Das von der CE IT Services betriebene Rechenzentrum ist ein wichtiger erster
Schritt auf dem Weg, die Infrastruktur unserer zentraleuropäischen Area zu harmonisieren.
Da keine nennenswerten Abgänge zu verzeichnen waren, ergab sich unter Berücksichtigung der im
Geschäftsjahr angefallenen planmäßigen Abschreibungen von 12 Mio. Euro ein Anstieg der Sachanlagen des Konzerns um insgesamt 6 Mio. Euro.
Die Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft verkaufte im abgelaufenen Wirtschaftsjahr ihren 100-prozentigen Anteil in Höhe
von 30 Tsd. Euro an der IRM Versicherungsberatung GmbH mit Sitz in Stuttgart.
Die Ernst & Young Real Estate GmbH und die Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH zahlten
im abgelaufenen Wirtschaftsjahr die Darlehen, die ihnen die Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft gewährt hatte, in voller Höhe zurück. Dadurch reduzierten
sich unsere sonstigen Ausleihungen um 8 Mio. Euro. Demgegenüber führten gezielte Investitionen
zu einem Anstieg der Wertpapiere des Anlagevermögens um 63 Mio. Euro.
84
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Mitarbeiter nach Bereichen
des Ernst & Young-Konzerns
406
Partner
1.461
Shared-Services-Mitarbeiter
3.715
Practice-Mitarbeiter
Mitarbeiter nach Bereichen
der Ernst & Young-Gruppe
470
Partner
1.661
Shared-Services-Mitarbeiter
4.065
Practice-Mitarbeiter
Insgesamt steigerten wir durch diese Maßnahmen unser Finanzanlagevermögen im abgelaufenen
Wirtschaftsjahr um 55 Mio. Euro, während sich der Bestand unserer liquiden Mittel um 22 Mio.
Euro verminderte.
Im Bereich des Umlaufvermögens stieg – nach Abzug erhaltener Anzahlungen – das Netto-Vorratsvermögen um 3 Mio. Euro (+ 7,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahr nur gering an. Demgegenüber
verzeichneten wir zum Bilanzstichtag abrechnungsbedingt einen signifikanten Anstieg der Forderungen aus Leistungen um 34 Mio. Euro (+ 18,4 Prozent).
Trotz dieser umfangreichen Änderung der Vermögensstruktur konnten wir unsere solide Liquiditätsausstattung wahren, zumal der Forderungsbestand durch Zahlungseingänge zwischenzeitlich wieder
erheblich zurückgegangen ist.
Seit dem Vorjahr machen wir von dem Wahlrecht Gebrauch, aktive latente Steuern aus Unterschieden zwischen handels- und steuerlichen Bilanzansätzen auszuweisen. Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr erhöhten sich die aktiven latenten Steuern um 4 Mio. Euro. Dieser Anstieg ergab sich im Wesentlichen aus dem unterschiedlichen Zinssatz für die steuerliche und die handelsrechtliche Bewertung der Pensionsrückstellungen. Insgesamt weisen wir aktive latente Steuern in Höhe von 24 Mio.
Euro aus.
Unser Eigenkapital stieg infolge des im Geschäftsjahr erzielten Jahresüberschusses unter Berücksichtigung der Ausschüttung per Saldo um 12 Mio. Euro an. Mit insgesamt 83 Mio. Euro beträgt
unser Eigenkapital damit 9 Prozent der Bilanzsumme.
Die Verbindlichkeiten sanken zum Ende des Geschäftsjahres 2006 um insgesamt 10 Mio. Euro.
Der Rückgang betrifft insbesondere die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(./. 11 Mio. Euro) sowie die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (./. 6 Mio. Euro). Die
sonstigen Verbindlichkeiten, die ungefähr zur Hälfte Umsatzsteuerverbindlichkeiten betreffen,
stiegen um 6 Mio. Euro an.
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
85
K O N Z E R NA B S C H L U S S
Mitarbeiter des Ernst & Young-Konzerns
6.000
4.000
2.000
5.730
5.513
5.582
2004
2005
2006
Die Rückstellungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 60 Mio. Euro. Dieser
Anstieg resultierte mit 39 Mio. Euro in erster Linie aus der Erhöhung der Pensionsrückstellungen, insbesondere infolge der Absenkung des Zinssatzes für Pensionsverpflichtungen von 5,8 auf 5,4 Prozent.
Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 24 Mio. Euro ist vor allem auf Zuführungen zur Rückstellung für variable Vergütung und auf den Anstieg der Guthaben auf Zeitkonten zurückzuführen.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich das Vermögen in seiner Struktur zu etwas mehr als
1/3 aus längerfristig gebundenem Anlagevermögen und zu rd. 2/3 aus kurzfristig gebundenen Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens zusammensetzt. Dabei ergab sich gegenüber dem Vorjahr eine beachtliche Verschiebung zugunsten des Anlagevermögens, insbesondere des Finanzanlagevermögens. Die Passivseite der Bilanz besteht mit rund 80 Prozent überwiegend aus Rückstellungen.
Dabei entfielen am Bilanzstichtag etwa 50 Prozent der Bilanzsumme auf Rückstellungen für Pensionen. Dem Buchwert der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 477 Mio. Euro stehen Wertpapiere des
Finanzanlagevermögens im Buchwert von 228 Mio. Euro gegenüber.
Nach dem Bilanzstichtag ergaben sich keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für unsere Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage.
Nachtragsbericht.
Risikobericht. „Quality in everything we do.“ Das ist der weltweite Anspruch von Ernst & Young.
Die drei Bausteine unseres Qualitätsanspruchs sind unsere Mitarbeiter, unsere Unternehmenskultur
und unsere Prozesse. Fachliche Kompetenz, Integrität, Objektivität sowie Unabhängigkeit und Verlässlichkeit sind die Leitwerte, denen wir uns verpflichtet fühlen und an denen wir unsere Arbeit
ausrichten.
Wir versuchen, die sich uns bietenden Chancen zu nutzen. Dafür sind wir bereit, auftragsinhärente
Risiken einzugehen, die wir für angemessen und beherrschbar halten. Aus diesem Grund haben wir
auf der Basis unserer Unternehmensstrategie und der daraus abgeleiteten Risikostrategie ein systematisches und wirksames Risikomanagementsystem eingerichtet.
Risikomanagement ist immer auch Qualitätsmanagement, weswegen wir beide Prozesse miteinander
verzahnt haben. Dabei haben wir sowohl für unsere Gesamtpraxis als auch für die Abwicklung von
86
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
Mitarbeiter der Ernst & Young-Gruppe
6.000
4.000
2.000
6.430
6.164
6.196
2004
2005
2006
einzelnen Aufträgen genau definierte Verfahren und Maßnahmen des Risikomanagements und der
Qualitätssicherung implementiert.
Das Qualitäts- und Risikomanagementsystem von Ernst & Young Deutschland ist eingebettet in die
globale Qualitäts- und Risikomanagementorganisation von Ernst & Young. Sie stellt sicher, dass wir
bei der Arbeit mit internationalen Kunden die weltweit geltenden Ernst & Young-Qualitätsleitlinien
befolgen. Hierbei spielt unsere Einbindung in die Central European Area von Ernst & Young eine
wichtige Rolle. Denn sie unterstützt uns dabei, diese internationalen Qualitäts- und Risikogrundsätze
sowie die entsprechenden Leitlinien einzuhalten.
Die Einhaltung unserer Qualitätsstandards sichern wir zum einen dadurch, dass wir in alle unsere
Dienstleistungsprozesse Qualitätssicherungsprozesse integriert haben. Hierzu gehören beispielsweise
die prüferische Durchsicht von Ergebnissen vor ihrer Auslieferung durch einen mandatsunabhängigen Partner oder besondere Konsultationspflichten in Spezialgebieten mit anerkannten Experten.
Darüber hinaus bestehen risikoabhängige erweiterte Konsultationspflichten.
Zum anderen sichern wir die Einhaltung der von uns definierten qualitätssichernden Maßnahmen
dadurch, dass wir sie durch eine jährliche interne Qualitätskontrolle überprüfen lassen. Diese berücksichtigt sowohl die Anforderungen, die der deutsche Berufsstand festgelegt hat, als auch die darüber
hinausgehenden Anforderungen von Ernst & Young Global. Die internen Qualitätssicherungsmaßnahmen flankieren wir durch eine externe Qualitätskontrolle, wie sie von der Wirtschaftsprüfungsordnung vorgeschrieben ist.
Diese externe Qualitätskontrolle fand turnusmäßig auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder statt.
Im Rahmen ihres Peer Reviews kontrollierte eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unsere
Prüfungsabteilungen. Mit ihren Berichten vom 19. Dezember 2005 stellte sie uns für die kontrollierten Qualitätssicherungssysteme positive Prüfungsurteile aus.
Unser Risikomanagement sowie unser Qualitätssicherungssystem sind integrale Bestandteile unserer
Managementsysteme. Sie werden insbesondere durch die Unternehmensplanung, das ManagementInformationssystem und die Interne Revision unterstützt.
E R N S T & YO U N G – G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 0 6
87
K O N Z E R NA B S C H L U S S
Die Möglichkeiten, ein fehlerhaftes Urteil abzugeben oder einen Auftrag nicht mit der gebotenen
Qualität zu erfüllen, begreifen wir als zentrale Geschäftsrisiken. Denn sie können zu einem Reputationsverlust, zu finanziellen Schadenersatzforderungen, zu regulatorischen Auflagen oder zu Auftragsverlusten führen. Unser Risikomanagement sowie unsere Qualitätssicherung dienen dazu, diese
Gefahren zu minimieren. Für die trotzdem verbleibenden finanziellen Risiken haben wir einen angemessenen Versicherungsschutz eingerichtet.
Unser unternehmensweites Risikomanagement ist darauf ausgerichtet, Risiken, die aus operativen
Aktivitäten resultieren, so früh zu erkennen, dass wir rechtzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen
ergreifen können. Hierzu gehört eine umfassende Risikoanalyse vor der Annahme von neuen Aufträgen und bei der Weiterführung von bestehenden Geschäftsbeziehungen einschließlich der Überprüfung von Interessenkonflikten. Vor der Annahme und Fortführung von Abschlussprüfungen überprüfen wir sorgfältig unsere Unabhängigkeit.
Alle damit verbundenen Prozesse laufen auf einer IT-Infrastruktur, die höchsten Anforderungen hinsichtlich Effektivität und Effizienz entspricht. Über diese IT-Infrastruktur geben die zuständigen Entscheidungsträger auch ihre jeweilige risikoabhängige Zustimmung bzw. Ablehnung zur Annahme
und Fortführung von Aufträgen. Die Dokumentation in einer Datenbank ermöglicht es uns, innerhalb
kürzester Zeit die Risikolage der Gesamtpraxis sowie einzelner Dienstleistungsbereiche und Regionen bis hin zum einzelnen Partner auszuwerten.
Fachliche und organisatorische Anweisungen stellen die Qualität in der sachlichen, zeitlichen und
personellen Planung und Durchführung von Aufträgen sowie in der Berichterstattung sicher. Ebenso
helfen sie, die damit zusammenhängenden Risiken zu begrenzen. Diese Anweisungen sind in unserer
zentral gepflegten Qualitäts- und Risikomanagement-Datenbank abgelegt. Hierbei unterscheiden wir
systematisch zwischen solchen Anweisungen, die für die gesamte Ernst & Young-Gruppe gelten, und
solchen, die nur für bestimmte Dienstleistungen zu beachten sind.
Unser Risk-Management-Team ist für die Entwicklung, Einführung, Überwachung und Durchsetzung
der Grundsätze und Maßnahmen zur Qualitätssicherung und zum Risikomanagement verantwortlich.
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Darüber hinaus stellt es sicher, dass die entsprechenden Prozesse deutschlandweit eingehalten werden. Die Leitung obliegt dem Managing Partner „Quality & Risk Management“, der zugleich Mitglied des Vorstands der Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft ist. Die Wirksamkeit unseres Risikomanagements und unseres Qualitätssicherungssystems
wird durch die prohibitive Wirkung eines Sanktionssystems unterstützt, mit dem eventuelle Verstöße
geahndet werden.
Prognosebericht. Wir gehen davon aus, dass sich das Wachstum der deutschen Wirtschaft verhalten weiterentwickeln wird. Die von dem weiterhin robusten Wachstum des Weltmarkts ausgehenden
Impulse fördern zwar das weitere Wachstum unserer exportorientierten und global aufgestellten
Unternehmen, sie werden aber im Inland nicht zu einem nennenswerten Schub für die Wirtschaftsentwicklung führen. Wir gehen deshalb davon aus, dass sich unser klassisches Prüfungs- und Steuerberatungsgeschäft mit deutschen Mandanten zwar positiv weiterentwickelt, aber kein Wachstum zulässt, das über fünf Prozent hinausgeht.
Demgegenüber rechnen wir auch im neuen Wirtschaftsjahr damit, dass unsere Mandanten sowohl
auf nationaler als auch internationaler Ebene spezialisierte Beratungsleistungen nachfragen werden.
In unseren Geschäftsfeldern „International Tax“, „Transaction Advisory Services“, „Risk Advisory“,
„Finance and Performance Management Advisory Services“ und „Real Estate Advisory Services“
streben wir deshalb auch für das neue Wirtschaftsjahr zweistellige Wachstumsraten an.
Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass sich insbesondere das Transaktionsgeschäft weiterentwickeln wird. Finanzinvestoren verfügen über gewaltige Summen von Anlagekapital und halten deshalb weiter nach Kaufobjekten Ausschau. Bei diesen Unternehmenskäufen und -verkäufen werden
wir uns ebenso weiter engagieren wie bei Restrukturierungsmaßnahmen oder beim Exit der Investoren. Darüber hinaus sind wir zuversichtlich, dass im laufenden Geschäftsjahr unser neuer Service
„Real Estate Investment Trusts“ in Deutschland an den Start gehen kann. Insgesamt streben wir in
unseren Transaction Advisory Services erneut deutliche zweistellige Wachstumsraten an.
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K O N Z E R NA B S C H L U S S
Wir sehen die allgemeinen Risiken für den Weltmarkt, insbesondere den Anstieg der Zinsen, des
Ölpreises und der Preise für andere Rohstoffe sowie die geopolitischen Konflikte. Wir glauben aber
nicht, dass die Weltwirtschaft in den nächsten zwölf Monaten einen deutlichen Rückschlag erleiden
wird. Gleichwohl werden wir unser Wachstum organisch und mit Augenmaß vorantreiben.
Von besonderer Bedeutung für das Image und die Existenz von Prüfungsgesellschaften sind Unternehmensschieflagen, insbesondere dann, wenn sie auch durch Bilanzmanipulationen verursacht sind.
Wenngleich fehlerhafte Bilanzierungen und wirtschaftskriminelle Handlungen nie ausgeschlossen
werden können, glauben wir doch, dass wir in den letzten Jahren ein Qualitäts- und Risikomanagementsystem aufgebaut haben, das uns hilft, Fehlentwicklungen bei Mandanten und eventuelle Fehler
unserer Mitarbeiter zu vermeiden bzw. frühzeitig zu erkennen. Unsere Qualitäts- und Risikomanagementvorgaben werden von unseren Mitarbeitern ebenso ernst genommen wie unser ethischer Verhaltenskodex, unser „Values Statement“.
Wir gehen auch davon aus, dass wir über die nächsten Jahre genügend Nachwuchskräfte von den
Universitäten rekrutieren können, um unser Unternehmen weiterhin auf eine solide und zukunftssichere Basis zu stellen. Wir bringen uns aktiv in die Arbeit an den Universitäten ein, um das Interesse der Studenten an unserer Prüfungs- und Beratungstätigkeit zu wecken.
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Bestehende Zweigniederlassungen. Niederlassungen bestanden per 30. Juni 2006 in den nachfolgend genannten Standorten:
Berlin
Bremen
Chemnitz
Düsseldorf
Köln
Frankfurt am Main (mit dem Büro Eschborn)
Freiburg
Hamburg
Hannover
Heilbronn
Mannheim
München
Nürnberg
Ravensburg
Essen
Dortmund
Saarbrücken
Dresden
Erfurt
Leipzig
Villingen-Schwenningen
Singen
Bad Reichenhall
Veränderungen ergaben sich in den Standorten Frankfurt am Main und Düsseldorf. In beiden
Standorten bezogen wir neue Bürogebäude.
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BESTÄTIGUNGSVERMERK
Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Wir haben den von der Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und
den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1.7.2005 bis zum 30.6.2006 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstandes der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und
den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfungen
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass die Unrichtigkeiten
und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über
mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss
und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst
die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der
Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der
Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung,
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
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Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem
Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt
die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Kiel, den 22. September 2006
Revisions- und Treuhand-Kommanditges.
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Wolff
Wirtschaftsprüfer
ppa.
Petereit
Wirtschaftsprüfer
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Ernst & Young – Geschäftsbericht 2006
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ANHANG
Gruppengesellschaften
CE IT Services GmbH, Stuttgart
Ernst & Young Real Estate GmbH, Eschborn*
CURATOR INTERNATIONALE
REVISIONS- UND TREUHAND GMBH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Frankfurt am Main
Ernst & Young Retail Services GmbH, Eschborn*
„Datag“ Deutsche Allgemeine Treuhand
Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München
EY Revision und Treuhand GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart
Ernst & Young Strategie und Management GmbH,
Stuttgart
GFIS GmbH, Stuttgart
Datag Steuerberatungsgesellschaft mit
beschränkter Haftung, Bad Reichenhall
Ernst & Young AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart
Ernst & Young Beteiligungen GmbH, Eschborn*
Ernst & Young Corporate Finance Beratung GmbH,
Düsseldorf*
Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart
Ernst & Young Heilbronner Treuhand-GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Heilbronn
Industrie-Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mannheim
Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Köln*
Oberrheinische Revisions- und Treuhand GmbH,
Freiburg i. Br.
Prof. Weiss & Partner Projektsteuerungsgesellschaft mbH, Stuttgart*
Schitag-Hilfe Gesellschaft mit
beschränkter Haftung, Stuttgart
SEY Immobilien GmbH, Stuttgart
Treuhand Schrade GmbH, Villingen-Schwenningen
Ernst & Young IT-Security GmbH, Stuttgart
WSF Wirtschaftsseminare GmbH, Eschborn*
* Diese Gesellschaften sind keine mit der Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart, verbundenen Unternehmen. Sie wurden in den Konzernabschluss nicht einbezogen.
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ANHANG
Mitglieder des Vorstands
Dr. Herbert Müller
Gunther Ruppel
Rechtsanwalt und Steuerberater, Stuttgart
(Vorsitzender des Vorstands)
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Eschborn
Christoph Groß
Dr. Michael Schlößer
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Eschborn
(Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands)
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Berlin
Dieter Schwankhaus
Dr. Thomas Borstell
Diplom-Kaufmann und Steuerberater,
Düsseldorf
Diplom-Kaufmann und Wirtschaftsprüfer,
Hamburg
Gerd Willi Stürz
Wolfgang Elkart
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Stuttgart
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Düsseldorf
Dr. Hermann A. Wagner
Wolf Jansen
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer,
Steuerberater und CPA, Eschborn
Diplom-Ingenieur agr., Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Eschborn
Georg Graf Waldersee
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Düsseldorf
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Hamburg
Ulrich Michaelis
Dr. Matthias Wehling
Diplom-Ökonom und Steuerberater, Eschborn
Rechtsanwalt und Steuerberater, London
Peter Melerski
Prof. Dr. Norbert Pfitzer
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Stuttgart
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Mitglieder des Aufsichtsrats
Professor Dr. Dr. h.c. mult. Otto H. Jacobs
Dr. Stefan Köhler (seit März 2006)
Steuerberater, Heddesheim
(Vorsitzender)
Steuerberater, Steinbach/Ts.
Werner Kopp *
Hans-Peter Becker *
Diplom-Ökonom, Recklinghausen
Diplom-Betriebswirt, Schlierbach
(Stellvertretender Vorsitzender)
Marc Möllmann *
Diplom-Ingenieur Maschinenbau, Hamburg
Volker Benzinger (seit März 2006)
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Filderstadt
Thomas Nilgen *
Klaus Bräunig
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Kaarst
Rechtsanwalt, Berlin
Anneliese Pappner *
Professor Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz
Bilanzbuchhalterin, Mülheim an der Ruhr
Diplom-Volkswirt, Mannheim
Ulrich Schäfer (bis Februar 2006)
Ekkehard Gross (bis Februar 2006)
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Stuttgart
Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Frankfurt am Main
Rolf Weber *
Friedrich Carl Janssen
Diplom-Kaufmann, Köln
Diplom-Betriebswirt, Wirtschaftsprüfer
und Steuerberater, Bad Mergentheim
* Arbeitnehmervertreter
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ANHANG
Impressum
Herausgeber
Ernst & Young AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Mittlerer Pfad 15
70499 Stuttgart
Telefon +49 711 9881 0
Telefax +49 711 9881 550
Redaktion
Dr. Stephan Pietrowicz, Marketing
Mathias Matthies, Rechnungswesen
Konzeption
Dr. Stephan Pietrowicz, Marketing
Andrea Feuerhake, Marketing
Gestaltung
Romesh Naik, Marketing
Typografie
EY Gothic, Times New Roman
Fotografie
Rüdiger Nehmzow, Düsseldorf
Druck
Druckerei Zarbock, Frankfurt am Main
Bestellung
[email protected]
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Ernst & Young Global
Ernst & Young gehört zu den international führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen. Weltweit
bieten wir Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung sowie Steuer-, Transaktions-, Risiko- und
Managementberatung an. Im Geschäftsjahr 2005/2006 steigerten wir mit 114.000 Mitarbeitern in
140 Ländern unseren Umsatz um zehn Prozent auf 18,4 Milliarden US-Dollar.
Es ist unser Ziel, unsere Kunden auf ihrem Weg zum Erfolg mit erstklassigen Dienstleistungen zu unterstützen. Dabei sehen wir unsere Aufgabe darin, das Vertrauen der Investoren und Kapitalmärkte in die
Berichterstattung von Unternehmen zu festigen. Dafür steht unser Versprechen „Delivering seamless,
consistent, high-quality client service, worldwide“.
Um dieses Versprechen einzulösen, haben sich die Mitgliedsgesellschaften von Ernst & Young weltweit
zu sieben „Areas“ zusammengeschlossen: Continental Western Europe; Central Europe; Northern Europe,
Middle East, Africa and India; Far East; Japan; Oceania; Americas. Ernst & Young Global Limited ist die
Managementgesellschaft unserer weltweiten Organisation. Mehr Informationen über Ernst & Young Global
finden Sie im Internet unter www.ey.com.
AMERICAS CENTRAL EUROPE CONTINENTAL WESTERN EUROPE FAR EAST
JAPAN NEMIA (NORTHERN EUROPE, MIDDLE EAST, AFRICA AND INDIA) OCEANIA
layout
Anschriften
10117 Berlin
Französische Straße 48
Telefon (030) 25471 0
Telefax (030) 25471 550
79098 Freiburg i. Br.
Bismarckallee 15
Telefon (0761) 1508 0
Telefax (0761) 1508 23250
90425 Nürnberg
Forchheimer Straße 2
Telefon (0911) 3958 0
Telefax (0911) 3958 550
28195 Bremen
Katharinenklosterhof 3
Telefon (0421) 33574 0
Telefax (0421) 33574 550
20148 Hamburg
Rothenbaumchaussee 78
Telefon (040) 36132 0
Telefax (040) 36132 550
88212 Ravensburg
Gartenstraße 86
Telefon (0751) 3551 0
Telefax (0751) 3551 550
44141 Dortmund
Westfalendamm 11
Telefon (0231) 550 11 0
Telefax (0231) 550 11 550
30159 Hannover
Landschaftstraße 8
Telefon (0511) 8508 0
Telefax (0511) 8508 550
83435 Bad Reichenhall
Wittelsbacherstraße 1
Telefon (08651) 9839 0
Telefax (08651) 9839 99
01099 Dresden
Forststraße 2a
Telefon (0351) 4840 0
Telefax (0351) 4840 550
74072 Heilbronn
Titotstraße 8
Telefon (07131) 9391 0
Telefax (07131) 9391 550
66123 Saarbrücken
Peter-Zimmer-Straße 11
Telefon (0681) 2104 0
Telefax (0681) 2104 550
40213 Düsseldorf
Graf-Adolf-Platz 15
Telefon (0211) 9352 0
Telefax (0211) 9352 550
50667 Köln
Ludwigstraße 8
Telefon (0221) 2779 0
Telefax (0221) 2779 550
78224 Singen
Julius-Bührer-Straße 4
Telefon (07731) 99 70 10
Telefax (07731) 99 70 11
99084 Erfurt
Meyfartstraße 19
Telefon (0361) 6589 0
Telefax (0361) 6589 550
04109 Leipzig
Grimmaische Straße 25
Telefon (0341) 2526 0
Telefax (0341) 2526 550
70499 Stuttgart
Mittlerer Pfad 15
Telefon (0711) 9881 0
Telefax (0711) 9881 550
45131 Essen
Wittekindstraße 1a
Telefon (0201) 2421 0
Telefax (0201) 2421 550
68165 Mannheim
Theodor-Heuss-Anlage 2
Telefon (0621) 4208 0
Telefax (0621) 4208 550
78052 Villingen-Schwenningen
Max-Planck-Straße 11
Telefon (07721) 801 0
Telefax (07721) 801 550
65760 Eschborn/Frankfurt am Main
Mergenthalerallee 3–5 und 10 –12
Telefon (06196 ) 996 0
Telefax (06196 ) 996 550
80636 München
Arnulfstraße 126
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Telefax (089) 14331 550
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