Marketing_Mafo-Sinus-Milieus-Fragebogenentwlg_2014
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Marketing_Mafo-Sinus-Milieus-Fragebogenentwlg_2014
06.10.14 ?! Marktforschung Sinus Milieus Dr. Harald Burghagen 1 Marktforschung, wozu? * Marktforschung hilft dem Management, begründete Entscheidungen zu treffen. *Es scheint so Hopkins, dass es sich bei Ihrem Bauchgefühl nur um Verdauungsstörungen handelte 2 1 06.10.14 MARKTFORSCHUNG WIE LÄUFT DER MARKTFORSCHUNGSPROZESS AB ? DATEN SAMMELN • Definitionsphase, Designphase, Feldphase: Wo die Fragen und Daten herkommen? DATEN AUSWERTEN • Analysephase: Wie kommt man von Daten zu Ergebnissen? INSIGHTS GENERIEREN • Kommunikationsphase: Wie werden aus Ergebnissen „Insights“? 3 DER MARKTFORSCHUNGSPROZESS IM DETAIL Vorbereitung: Worauf will ich Antworten? Und wie bekomme ich sie? Definitionsphase • Formulierung des Forschungsproblems • Bestimmung der Erhebungsziele • Desk Research Designphase • Informationsquellen (Primär-/Sekundärerhebung) • Messinstrumente/Operationalisierung • Grobplanung der Datenauswertung • Erhebungseinheiten (Voll-/Teilerhebung, Stichprobenumfang) • Arbeits-, Zeit- und Kostenplanung • Pre-Tests Im Feld: Wie sieht der Blick in die Realität aus? Feldphase • Durchführung • Kontrolle und Dokumentation der Datenerhebung • Eingreifen vs. Standardisierung Nachbereitung: Was sind die Antworten? Analysephase • Vorbereitung der Datenauswertung (Digitalisierung, Kodierung, Logikchecks) • Auswertung und Interpretation Kommunikationsphase • Forschungsbericht • Präsentation 2 06.10.14 Sinus-Milieus • Die Definition der Sinus-Milieus geht aus von der Lebenswelt und dem Lebensstil der Menschen – und nicht von formalen demografischen Kriterien wie Schulbildung, Beruf oder Einkommen. • Grundlegende Wertorientierungen gehen dabei ebenso in die Analyse ein wie Alltagseinstellungen (zur Arbeit, zur Familie, zur Freizeit, zum Konsum). • Die Sinus-Milieus fassen also Menschen zusammen, die sich in Lebensauffassung und Lebensweise ähneln. Man könnte die Milieus – salopp gesagt – als »Gruppen Gleichgesinnter« bezeichnen. 5 Grundverteilung im AGF-/GfK-Fernsehpanel Oberschicht Obere Mittelschicht Etabliertes Milieu 11 % Mittlere Mittelschicht Untere Mittelschicht Traditionelles bürgerliches Milieu 13 % Traditionelles Arbeitermilieu 6% Unterschicht Soziale Lage Grundorientierung Konservative Grundorientierung »Bewahren« Intellektuelles Milieu 12 % Postmodernes Milieu 6% Modernes bürgerliches Milieu 8% Adaptives Milieu Statusorientiertes 13 % Milieu 14 % Hedonistisches Milieu Konsummaterialistisches 6% Milieu 8% Materielle Grundorientierung Status / Besitz »Haben« Konsum »Verbrauchen« Hedonismus »Genießen« Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung / BRD gesamt – Sinus Sociovision (Heidelberg) Postmaterialismus Postmodernismus »Sein« »Erleben« 6 3 06.10.14 Die Angehörigen des Etablierten Milieus... • legen großen Wert auf beruflichen und materiellen Erfolg durch Leistung • übernehmen Verantwortung im Beruf und im Privatleben • verbinden gekonnt Tradition und Moderne • haben eine positive Einstellung zum technologischen • Fortschritt • pflegen einen exklusiven Lebensstandard • möchten die Annehmlichkeiten des Lebens genießen • bevorzugen stilvollen Edelkonsum und lehnen Massenprodukte eher ab 7 Die Angehörigen des Intellektuellen Milieus... • streben nach postmateriellen Werten wie Selbstverwirklichung und Individualität • betonen ökologische Verantwortung und politische Korrektheit • suchen Balance zwischen Körper, Geist und Seele • haben einen hohen Lebensstandard • schätzen das Auserlesene und stellen höchste Qualitätsansprüche • und ihre typischen Konsumziele: Kunstgegenstände, Bildung 8 4 06.10.14 Die Angehörigen des Postmodernen Milieus... • • • • • • • • wollen ihre Persönlichkeit frei entfalten möchten ihre Gefühle, Begabungen und Sehnsüchte ausleben experimentieren mit verschiedenen Lebensstilen weisen äußere Zwänge, Normen und Leitbilder zurück leben intensiv und lustvoll, suchen Herausforderungen, bis hin zu Grenzerfahrungen haben einen individualistischen und intuitiven Konsumstil verbinden gern Extreme (No-Name-Produkte neben Luxusmarken) und ihre typischen Konsumziele: Kulturkonsum, Musikmedien, Urlaub, Sport 9 Die Angehörigen des Traditionell bürgerlichen Milieus... • betonen die traditionellen Werte wie Pflichterfüllung Anstand, Verlässlichkeit, Ordnung und Disziplin streben nach bleibenden Werten, materielle und emotionale Sicherheit • suchen Harmonie und Geborgenheit in der Familie • haben eine Affinität zu Produkten, die praktisch und pflegeleicht sind und lange halten • bevorzugen zeitlose, gediegene Produkte 10 5 06.10.14 Die Angehörigen des Statusorientierten Milieus... • streben nach beruflichem und sozialem Erfolg durch Leistung • schätzen Statussymbole und Prestigeobjekte • orientieren sich an den Konsum- und LifestyleStandards der gehobenen Schichten • haben Körperästhetik als Ziel der Selbstdarstellung • lassen sich gerne von der Werbung verführen und inspirieren 11 Die Angehörigen des Modernen bürgerlichen Milieus... • suchen ein harmonisches, angenehmes und sicheres Leben • haben häufig Familie und Kinder als zentralen Lebensinhalt • schätzen Lebensqualität und Harmonie • betonen soziale Werte wie Freundlichkeit, Toleranz und Fairness • sind bereit, für für sie wichtige Dinge viel Geld auszugeben, z.B. für Bio Produkte • präferieren Produkte, die sie als funktional und langlebig einschätzen 12 6 06.10.14 Die Angehörigen des Adaptiven Milieus... • wollen ihr Leben so angenehm gestalten wie möglich und sich leisten können, was ihnen gefällt • möchten sich geistig und fachlich weiterentwickeln • sind sehr aufgeschlossen für Neues sehen High Tech und Multimedia als selbstverständliches Element in ihrem Alltag an • sind der Mainstream der jungen Freizeitkultur • haben eine ausgeprägte Qualitätsorientierung und neigen zu Spontankonsum • haben als typische Konsumziele: IT, Urlaub und Freizeit 13 Die Angehörigen des Traditionellen Arbeitermilieus... • • • • • • streben insbesondere nach einem sicheren Arbeitsplatz und einer gesicherten Altersvorsorge sind bescheiden haben eine pragmatisch-nüchterne Sicht der eigenen sozialen Lage legen besonderen Wert auf soziale Integration: Geschätzt sein bei Freunden, Kollegen und Nachbarn sind eher skeptisch gegenüber modischen Neuerungen zeigen aber eine wachsende Vorliebe für Dienstleistungsangebote 14 7 06.10.14 Die Angehörigen des Konsummaterialistischen Milieus... • wollen durch Konsum zeigen, dass sie an die Standards der breiten mittleren Schichten anschließen und mithalten können • träumen vom besonderen Leben in Luxus und haben Wünsche, die ihre realen Verhältnisse oft übersteigen • leben im Hier und Jetzt • betonen Freizeit, Action und Spaß • greifen modische Trends schnell auf • haben als typische Konsumziele: Genussmittel, Auto, Motorrad 15 Die Angehörigen des Hedonistischen Milieus... • • • • • • • schätzen ihre Freiheit, Ungebundenheit und Spontaneität wollen das Leben intensiv genießen leben im Hier und Jetzt suchen Kommunikation, Spaß, Action und Unterhaltung möchten anders sein als die „Spießer“ der Gesellschaft konsumieren gerne und spontan haben als typische Konsumziele: Modische Kleidung, Freizeitkonsum (z.B. Smartphone, Fast Food) 16 8 06.10.14 Durchschnittliche Fernsehdauer in Minuten Oberschicht Etabliertes Milieu Obere Mittelschicht Intellektuelles Milieu 190 Minuten 174 Minuten Modernes bürgerliches Milieu Mittlere Mittelschicht Traditionelles bürgerliches Milieu Untere Mittelschicht Statusorientiertes Milieu 233 Minuten Soziale Lage Grundorientierung Adaptives Milieu Hedonistisches Milieu Konsummaterialistisches Milieu 264 Minuten 201 Minuten 170 Minuten 197 Minuten Traditionelles Arbeitermilieu Unterschicht 227 Minuten Postmodernes Milieu 224 Minuten 262 Minuten Konservative Grundorientierung »Bewahren« Materielle Grundorientierung Konsum »Verbrauchen« Status / Besitz »Haben« Postmodernismus »Erleben« Postmaterialismus »Sein« Hedonismus »Genießen« 17 Basis: Erwachsene ab 14 Jahre, BRD gesamt, Alle Fernsehhaushalte (D) Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, pc#tv, Sinus Sociovision Heidelberg Überdurchschnittlich (Index 121 und mehr) Durchschnittlich (Index 80-120) Marktanteilsaffinität* ARD Unterdurchschnittlich (Index 79 und weniger) Oberschicht Etabliertes Milieu Obere Mittelschicht Mittlere Mittelschicht 121 141 Soziale Lage Grundorientierung Traditionelles Arbeitermilieu 104 Konservative Grundorientierung »Bewahren« 76 105 69 80 Materielle Grundorientierung Konsum »Verbrauchen« Postmodernes Milieu Hedonistisches Milieu Konsummaterialistisches Milieu 86 Status / Besitz »Haben« 118 Adaptives Milieu Statusorientiertes Milieu Untere Mittelschicht Unterschicht Modernes bürgerliches Milieu 75 Traditionelles bürgerliches Milieu Intellektuelles Milieu Hedonismus »Genießen« Basis: Erwachsene ab 14 Jahre, BRD gesamt, Alle Fernsehhaushalte (D) Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, Sinus Sociovision Heidelberg Postmaterialismus »Sein« Postmodernismus »Erleben« 18 *Das Maß für die Zielgruppennähe eines Mediums 9 06.10.14 Überdurchschnittlich (Index 121 und mehr) Durchschnittlich (Index 80-120) Marktanteilsaffinität ZDF Unterdurchschnittlich (Index 79 und weniger) Oberschicht Etabliertes Milieu Obere Mittelschicht Mittlere Mittelschicht 126 142 Soziale Lage Grundorientierung Traditionelles Arbeitermilieu 107 Konservative Grundorientierung »Bewahren« 70 108 66 Postmodernes Milieu 82 Hedonistisches Milieu Konsummaterialistisches Milieu 78 Materielle Grundorientierung Status / Besitz »Haben« 122 Adaptives Milieu Statusorientiertes Milieu Untere Mittelschicht Unterschicht Modernes bürgerliches Milieu 73 Traditionelles bürgerliches Milieu Intellektuelles Milieu Konsum »Verbrauchen« Postmodernismus »Erleben« Postmaterialismus »Sein« Hedonismus »Genießen« Basis: Erwachsene ab 14 Jahre, BRD gesamt, Alle Fernsehhaushalte (D) Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, Sinus Sociovision Heidelberg 19 Überdurchschnittlich (Index 121 und mehr) Durchschnittlich (Index 80-120) Marktanteilsaffinität RTL Unterdurchschnittlich (Index 79 und weniger) Oberschicht Etabliertes Milieu Obere Mittelschicht Mittlere Mittelschicht 92 80 Soziale Lage Grundorientierung Traditionelles Arbeitermilieu 97 Konservative Grundorientierung »Bewahren« 100 109 115 110 Materielle Grundorientierung Konsum »Verbrauchen« Postmodernes Milieu Hedonistisches Milieu Konsummaterialistisches Milieu 114 Status / Besitz »Haben« 78 Adaptives Milieu Statusorientiertes Milieu Untere Mittelschicht Unterschicht Modernes bürgerliches Milieu 117 Traditionelles bürgerliches Milieu Intellektuelles Milieu Hedonismus »Genießen« Basis: Erwachsene ab 14 Jahre, BRD gesamt, Alle Fernsehhaushalte (D) Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, Sinus Sociovision Heidelberg Postmaterialismus »Sein« Postmodernismus »Erleben« 20 10 06.10.14 Überdurchschnittlich (Index 121 und mehr) Durchschnittlich (Index 80-120) Marktanteilsaffinität ProSieben Unterdurchschnittlich (Index 79 und weniger) Oberschicht Etabliertes Milieu Obere Mittelschicht Mittlere Mittelschicht 69 44 Traditionelles Arbeitermilieu Soziale Lage Konservative Grundorientierung Grund»Bewahren« orientierung 167 117 Materielle Grundorientierung Konsum »Verbrauchen« Status / Besitz »Haben« Postmodernes Milieu Hedonistisches Milieu Konsummaterialistisches Milieu 104 76 Unterschicht 91 Adaptives Milieu Statusorientiertes Milieu Untere Mittelschicht 88 160 Modernes bürgerliches Milieu 125 Traditionelles bürgerliches Milieu Intellektuelles Milieu Postmaterialismus »Sein« Hedonismus »Genießen« Postmodernismus »Erleben« Basis: Erwachsene ab 14 Jahre, BRD gesamt, Alle Fernsehhaushalte (D) Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, Sinus Sociovision Heidelberg 21 Überdurchschnittlich (Index 121 und mehr) Durchschnittlich (Index 80-120) Marktanteilsaffinität Kabel 1 Unterdurchschnittlich (Index 79 und weniger) Oberschicht Etabliertes Milieu Obere Mittelschicht Mittlere Mittelschicht 82 91 Unterschicht Soziale Lage Grundorientierung Traditionelles Arbeitermilieu 113 Konservative Grundorientierung »Bewahren« 87 79 Adaptives Milieu Statusorientiertes Milieu Untere Mittelschicht 129 Materielle Grundorientierung Konsum »Verbrauchen« Postmodernes Milieu Hedonistisches Milieu Konsummaterialistisches Milieu 135 Status / Besitz »Haben« 74 108 Modernes bürgerliches Milieu 104 Traditionelles bürgerliches Milieu Intellektuelles Milieu Hedonismus »Genießen« Basis: Erwachsene ab 14 Jahre, BRD gesamt, Alle Fernsehhaushalte (D) Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, Sinus Sociovision Heidelberg Postmaterialismus »Sein« Postmodernismus »Erleben« 22 11 06.10.14 ?! Marktforschung Fragebogenentwicklung Dr. Harald Burghagen 23 Fragetypen im Überblick IntensivInterview Offene Fragen • Allgemein: Frage mit verbaler Antwort ohne Antwortvorgabe • Sonderform: Frage mit numerischer Antwort ohne Antwortvorgabe LeitfadenInterview Standardisiertes Interview Halboffene Fragen/ Hybridfragen Geschlossene Fragen Geschlossene Frage mit offener Antwortmöglichkeit für ‚Sonstiges‘ Frage mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten 24 12 06.10.14 Beispiele offene Fragen Wie lange sehen Sie an einem durchschnittlichen Wochentag (Montag bis Freitag) fern? _______ Stunden, _______ Minuten pro Tag Man kann das ja nicht so einfach sagen. Aber was glauben Sie: Wie viel Prozent der Deutschen wurden schon einmal Opfer einer Straftat? __________ % Wie beurteilen Sie die Arbeit der gegenwärtigen Bundesregierung? _________________________________ _________________________________ 25 Offene Fragen – Vor- & Nachteile Vorteile • Nennung bisher unbekannter Sachverhalte ! Exploration • Befragte können sprechen/schreiben, wie sie es gewöhnt sind Nachteile • Forscher: nachträgliche Vercodung nötig ! hoher Aufwand • Befragte: anstrengend & zeitaufwändig ! Misst eher Antwortbereitschaft & Verbalisierungsfähigkeit der Befragten als Wissen oder Einstellungen ! Mangelnde Vergleichbarkeit zwischen Befragten 26 13 06.10.14 Halboffene Fragen / Hybridfragen Vorteile • Zusätzliche Kategorie ermöglicht die Überprüfung, ob die Antwortmöglichkeiten der geschlossenen Frage umfassend waren. • Gibt Befragten das Gefühl, mit Ihrer Meinung ‚ernst genommen‘ zu werden. Nachteile • Vercodung der offenen Frage • Unterschiedliche Antwortbereitschaft & Verbalisierungsfähigkeit der Befragten führen zu unterschiedlichen Ergebnissen Halboffene Frage Was ist Ihr Lieblingssender im Fernsehen? " ARD " ZDF " RTL " Sat.1 " ProSieben " Arte " 3sat " anderer, und zwar ________ 27 Geordnete vs. ungeordnete Fragen Ungeordnete Antwortvorgaben ohne Rangordnung Geordnete Antwortvorgaben mit logischer Rangordnung Was ist Ihr Lieblings-TV-Sender? Wie hoch ist Ihr monatliches Haushaltseinkommen (netto)? # ARD # SuperRTL # ZDF # Kabel 1 # ntv # DSF " # BR # tm3 # CNN $ 501 bis 1.000 Euro # RTL # VIVA # NBC $ 1.001 bis 1.500 Euro # Sat.1 # MTV $ 1.501 bis 2.000 Euro # Pro7 # RTL2 $ 2.001 bis 2.500 Euro 0 bis 500 Euro $ 2.501 Euro und mehr $ keine Angabe 28 14 06.10.14 Likertskalen Likertskala (‚Skala‘): bipolar, nur die Pole sind beschriftet Denken Sie einmal daran, was Sie machen, wenn im TV eine Sendung von Werbung unterbrochen wird. Wie oft kommt es vor, dass Sie dann wegschalten? Mit den Kästchen dazwischen können Sie abstufen. nie "----------"----------"----------"----------" immer 29 Beispiel Semantisches Differenzial (2) www: N=417 bis 422, Fernsehen: N=521 bis 536, Tageszeitung: N=528 bis 531 30 15 06.10.14 ? ? ? ?? ? Von der Frage zum Fragebogen - Funktionsfragen 31 Eisbrecherfragen Funktion • Beginn des Interviews: Hemmschwellen abbauen, Situation entspannen, Befragten ins Reden bringen Umsetzung • Ansprechendes Thema wählen, das jeder interessant findet und zu dem jeder etwas sagen kann • Kein notwendiger Zusammenhang zum eigentlichen Befragungsthema? • Auswertung der Antworten nicht nötig Nachteile • Frage kommt Befragten evtl. ‚läppisch‘ oder albern vor. • Verlängerung des Fragebogens 32 16 06.10.14 Überleitungsfragen Funktionen • Erholungsfunktion für Befragte • Überleitung zwischen verschiedenen Themenbereichen - Gedankliche Abgrenzung, Befragte sollen ein Thema abschließen und für ein neues offen sein • Vermeidung von Ausstrahlungs- und Kontexteffekten - Ausstrahlungseffekt: Vorhergehende Frage beeinflusst die Antwort auf eine nachfolgende Frage, z.B. Frage zur Einsatzbereitschaft der Bundeswehr gefolgt von - Frage zur Zufriedenheit mit der Bundesverteidigungsministerin Umsetzung • wie Eisbrecherfragen: häufig keine Relevanz für Erkenntnisinteresse • Nachteil - Verlängerung des Fragebogens 33 Filterfragen Funktion • Befragte sollen nur Fragen bzw. Abschnitte beantworten, die sie betreffen. Umsetzung • Filterfragen klären entsprechende Voraussetzungen und verweisen auf entsprechende Fragen bzw. Abschnitte im Fragebogen. Nachteil • Papierfragebogen zum Selbstausfüllen - Fragebogen evtl. komplex & unübersichtlich - hohe Anforderungen an Motivation und Verständnis der Befragten - Fehlerhafte Antworten • Computerunterstützte Befragungsmodi: Umsetzung einfach & sicher 34 17 06.10.14 Beispiel Filterfragen Frage 1: Sehen Sie zumindest gelegentlich fern? " ja " nein ! weiter mit Frage 4 Frage 2: Haben Sie zu Ihrem Haupt-Fernseher eine Fernbedienung? " ja " nein ! weiter mit Frage 4 Frage 3: Man kann das ja nur schwer einschätzen: Wie oft schalten Sie beim Fernsehen während einer Stunde durchschnittlich um? Ich schalte ca. _______ mal pro Stunde um. Frage 4: Nun geht es um Tageszeitungen… 35 Kontrollfragen Funktion • Identifikation falscher oder inkonsistenter Antworten Umsetzung • Wiederholungsfragen: Wiederholung einer Frage mit veränderter Formulierung • Lügenfragen - Frage nach Sachverhalten, von denen anzunehmen ist, dass sie jeder schon einmal gemacht hat - Frage nach inexistenten Sachverhalten Nachteile • Umgang mit falschen & inkonsistenten Antworten bei Auswertung unklar • Irritation der Befragten möglich 36 18 06.10.14 Beispiele Kontrollfragen Lügenfrage Wiederholungsfrage Welche der folgenden Geräte kennen Sie? Kreuzen sie alle Geräte an, von denen Sie zumindest gehört haben. Frage 1: Wie bewerten Sie diese Website? Vergeben Sie eine Schulnote von 1=sehr gut bis 6=ungenügend – mp3-Player – Smartphone – PDA – Navigationsgerät – mobiler DVD-Player – Frazer Note _____ Frage 10: Alles in Allem: Wie schätzen Sie die Qualität dieser Website insgesamt ein? Sie ist… # sehr gut # gut # befriedigend # ausreichend # mangelhaft 37 Abschlussfragen / Rausschmeißerfragen Funktion & Umsetzung • Befragung soll beim Befragten ein ‚gutes Gefühl‘ hinterlassen und den Eindruck, ernst genommen zu werden. • Häufig keine Auswertung der Antworten Gibt es etwas, was Sie uns abschließend zum Thema „Medien im Alltag“ mitteilen wollen? _____________________________________________________ _____________________________________________________ ____________________________________________________ 38 19 06.10.14 Zusammenfassung: Fragen im Überblick Fragen Inhalt Funktion Form Sachfragen & Soziodemografie Eisbrecherfrage offen Verhalten Überleitungsfrage halboffen/ Hybridfrage Wissen Einstellung/ Meinung Filterfrage geschlossen Kontrollfrage Abschlussfrage 39 20