Marketing_Mafo-Sinus-Milieus-Fragebogenentwlg_2014

Transcrição

Marketing_Mafo-Sinus-Milieus-Fragebogenentwlg_2014
06.10.14
?!
Marktforschung
Sinus Milieus
Dr. Harald Burghagen
1
Marktforschung, wozu?
*
Marktforschung hilft dem Management, begründete
Entscheidungen zu treffen.
*Es scheint so Hopkins, dass es sich bei Ihrem Bauchgefühl nur um Verdauungsstörungen handelte
2
1
06.10.14
MARKTFORSCHUNG
WIE LÄUFT DER MARKTFORSCHUNGSPROZESS AB ?
DATEN SAMMELN
•  Definitionsphase, Designphase, Feldphase:
Wo die Fragen und Daten herkommen?
DATEN AUSWERTEN
•  Analysephase:
Wie kommt man von Daten zu Ergebnissen?
INSIGHTS GENERIEREN
•  Kommunikationsphase:
Wie werden aus Ergebnissen „Insights“?
3
DER MARKTFORSCHUNGSPROZESS IM DETAIL
Vorbereitung:
Worauf will ich
Antworten? Und wie
bekomme ich sie?
Definitionsphase
•  Formulierung des Forschungsproblems
•  Bestimmung der Erhebungsziele
•  Desk Research
Designphase
•  Informationsquellen (Primär-/Sekundärerhebung)
•  Messinstrumente/Operationalisierung
•  Grobplanung der Datenauswertung
•  Erhebungseinheiten (Voll-/Teilerhebung, Stichprobenumfang)
•  Arbeits-, Zeit- und Kostenplanung
•  Pre-Tests
Im Feld:
Wie sieht der Blick
in die Realität aus?
Feldphase
•  Durchführung
•  Kontrolle und Dokumentation der Datenerhebung
•  Eingreifen vs. Standardisierung
Nachbereitung:
Was sind die Antworten?
Analysephase
•  Vorbereitung der Datenauswertung (Digitalisierung, Kodierung,
Logikchecks)
•  Auswertung und Interpretation
Kommunikationsphase
•  Forschungsbericht
•  Präsentation
2
06.10.14
Sinus-Milieus
•  Die Definition der Sinus-Milieus geht aus von der Lebenswelt
und dem Lebensstil der Menschen – und nicht von formalen
demografischen Kriterien wie Schulbildung, Beruf oder
Einkommen.
•  Grundlegende Wertorientierungen gehen dabei ebenso in die
Analyse ein wie Alltagseinstellungen (zur Arbeit, zur Familie,
zur Freizeit, zum Konsum).
•  Die Sinus-Milieus fassen also Menschen zusammen, die sich
in Lebensauffassung und Lebensweise ähneln. Man könnte
die Milieus – salopp gesagt – als »Gruppen Gleichgesinnter«
bezeichnen.
5
Grundverteilung im AGF-/GfK-Fernsehpanel
Oberschicht
Obere
Mittelschicht
Etabliertes Milieu
11 %
Mittlere
Mittelschicht
Untere
Mittelschicht
Traditionelles
bürgerliches
Milieu
13 %
Traditionelles
Arbeitermilieu
6%
Unterschicht
Soziale
Lage
Grundorientierung
Konservative
Grundorientierung
»Bewahren«
Intellektuelles Milieu
12 %
Postmodernes
Milieu
6%
Modernes
bürgerliches Milieu
8%
Adaptives
Milieu
Statusorientiertes
13 %
Milieu
14 %
Hedonistisches
Milieu
Konsummaterialistisches
6%
Milieu
8%
Materielle Grundorientierung
Status / Besitz
»Haben«
Konsum
»Verbrauchen«
Hedonismus
»Genießen«
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung / BRD gesamt – Sinus Sociovision (Heidelberg)
Postmaterialismus
Postmodernismus
»Sein«
»Erleben«
6
3
06.10.14
Die Angehörigen des Etablierten Milieus...
• legen großen Wert auf beruflichen und materiellen Erfolg
durch Leistung
• übernehmen Verantwortung im Beruf und im Privatleben
• verbinden gekonnt Tradition und Moderne
• haben eine positive Einstellung zum technologischen
• Fortschritt
• pflegen einen exklusiven Lebensstandard
• möchten die Annehmlichkeiten des Lebens genießen
• bevorzugen stilvollen Edelkonsum und lehnen
Massenprodukte eher ab
7
Die Angehörigen des Intellektuellen Milieus...
• 
streben nach postmateriellen Werten wie
Selbstverwirklichung und Individualität
• 
betonen ökologische Verantwortung und politische
Korrektheit
• 
suchen Balance zwischen Körper, Geist und Seele
• 
haben einen hohen Lebensstandard
• 
schätzen das Auserlesene und stellen höchste
Qualitätsansprüche
• 
und ihre typischen Konsumziele: Kunstgegenstände,
Bildung
8
4
06.10.14
Die Angehörigen des Postmodernen Milieus...
• 
• 
• 
• 
• 
• 
• 
• 
wollen ihre Persönlichkeit frei entfalten
möchten ihre Gefühle, Begabungen und Sehnsüchte
ausleben
experimentieren mit verschiedenen Lebensstilen
weisen äußere Zwänge, Normen und Leitbilder zurück
leben intensiv und lustvoll, suchen Herausforderungen, bis
hin zu Grenzerfahrungen
haben einen individualistischen und intuitiven Konsumstil
verbinden gern Extreme (No-Name-Produkte neben
Luxusmarken)
und ihre typischen Konsumziele: Kulturkonsum,
Musikmedien, Urlaub, Sport
9
Die Angehörigen des Traditionell bürgerlichen Milieus...
•  betonen die traditionellen Werte wie
Pflichterfüllung Anstand, Verlässlichkeit, Ordnung
und Disziplin streben nach bleibenden Werten,
materielle und emotionale Sicherheit
•  suchen Harmonie und Geborgenheit in der Familie
•  haben eine Affinität zu Produkten, die praktisch
und pflegeleicht sind und lange halten
•  bevorzugen zeitlose, gediegene Produkte
10
5
06.10.14
Die Angehörigen des Statusorientierten Milieus...
• streben nach beruflichem und sozialem Erfolg durch
Leistung
• schätzen Statussymbole und Prestigeobjekte
• orientieren sich an den Konsum- und LifestyleStandards der gehobenen Schichten
• haben Körperästhetik als Ziel der Selbstdarstellung
• lassen sich gerne von der Werbung verführen und
inspirieren
11
Die Angehörigen des Modernen bürgerlichen Milieus...
• suchen ein harmonisches, angenehmes und sicheres Leben
• haben häufig Familie und Kinder als zentralen Lebensinhalt
• schätzen Lebensqualität und Harmonie
• betonen soziale Werte wie Freundlichkeit, Toleranz und Fairness
• sind bereit, für für sie wichtige Dinge viel Geld auszugeben, z.B. für Bio
Produkte
• präferieren Produkte, die sie als funktional und langlebig einschätzen
12
6
06.10.14
Die Angehörigen des Adaptiven Milieus...
•  wollen ihr Leben so angenehm gestalten wie
möglich und sich leisten können, was ihnen gefällt
•  möchten sich geistig und fachlich
weiterentwickeln
•  sind sehr aufgeschlossen für Neues sehen High
Tech und Multimedia als selbstverständliches
Element in ihrem Alltag an
•  sind der Mainstream der jungen Freizeitkultur
•  haben eine ausgeprägte Qualitätsorientierung und
neigen zu Spontankonsum
•  haben als typische Konsumziele: IT, Urlaub und
Freizeit
13
Die Angehörigen des Traditionellen Arbeitermilieus...
• 
• 
• 
• 
• 
• 
streben insbesondere nach einem sicheren Arbeitsplatz und einer gesicherten
Altersvorsorge
sind bescheiden
haben eine pragmatisch-nüchterne Sicht der eigenen sozialen Lage
legen besonderen Wert auf soziale Integration: Geschätzt sein bei Freunden, Kollegen
und Nachbarn
sind eher skeptisch gegenüber modischen Neuerungen
zeigen aber eine wachsende Vorliebe für Dienstleistungsangebote
14
7
06.10.14
Die Angehörigen des Konsummaterialistischen Milieus...
•  wollen durch Konsum zeigen, dass sie an die Standards der breiten mittleren Schichten
anschließen und mithalten können
•  träumen vom besonderen Leben in Luxus und haben Wünsche, die ihre realen
Verhältnisse oft übersteigen
•  leben im Hier und Jetzt
•  betonen Freizeit, Action und Spaß
•  greifen modische Trends schnell auf
•  haben als typische Konsumziele: Genussmittel, Auto, Motorrad
15
Die Angehörigen des Hedonistischen Milieus...
• 
• 
• 
• 
• 
• 
• 
schätzen ihre Freiheit, Ungebundenheit und Spontaneität
wollen das Leben intensiv genießen
leben im Hier und Jetzt
suchen Kommunikation, Spaß, Action und Unterhaltung
möchten anders sein als die „Spießer“ der Gesellschaft
konsumieren gerne und spontan haben als typische
Konsumziele: Modische Kleidung, Freizeitkonsum (z.B.
Smartphone, Fast Food)
16
8
06.10.14
Durchschnittliche Fernsehdauer in Minuten
Oberschicht
Etabliertes Milieu
Obere
Mittelschicht
Intellektuelles Milieu
190 Minuten
174 Minuten
Modernes
bürgerliches Milieu
Mittlere
Mittelschicht
Traditionelles
bürgerliches
Milieu
Untere
Mittelschicht
Statusorientiertes
Milieu
233 Minuten
Soziale
Lage
Grundorientierung
Adaptives
Milieu
Hedonistisches
Milieu
Konsummaterialistisches
Milieu
264 Minuten
201 Minuten
170 Minuten
197 Minuten
Traditionelles
Arbeitermilieu
Unterschicht
227 Minuten
Postmodernes
Milieu
224 Minuten
262 Minuten
Konservative
Grundorientierung
»Bewahren«
Materielle Grundorientierung
Konsum
»Verbrauchen«
Status / Besitz
»Haben«
Postmodernismus
»Erleben«
Postmaterialismus
»Sein«
Hedonismus
»Genießen«
17
Basis: Erwachsene ab 14 Jahre, BRD gesamt, Alle Fernsehhaushalte (D)
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, pc#tv, Sinus Sociovision Heidelberg
Überdurchschnittlich
(Index 121 und mehr)
Durchschnittlich
(Index 80-120)
Marktanteilsaffinität* ARD
Unterdurchschnittlich
(Index 79 und
weniger)
Oberschicht
Etabliertes Milieu
Obere
Mittelschicht
Mittlere
Mittelschicht
121
141
Soziale
Lage
Grundorientierung
Traditionelles
Arbeitermilieu
104
Konservative
Grundorientierung
»Bewahren«
76
105
69
80
Materielle Grundorientierung
Konsum
»Verbrauchen«
Postmodernes
Milieu
Hedonistisches
Milieu
Konsummaterialistisches
Milieu
86
Status / Besitz
»Haben«
118
Adaptives
Milieu
Statusorientiertes
Milieu
Untere
Mittelschicht
Unterschicht
Modernes
bürgerliches Milieu
75
Traditionelles
bürgerliches
Milieu
Intellektuelles Milieu
Hedonismus
»Genießen«
Basis: Erwachsene ab 14 Jahre, BRD gesamt, Alle Fernsehhaushalte (D)
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, Sinus Sociovision Heidelberg
Postmaterialismus
»Sein«
Postmodernismus
»Erleben«
18
*Das Maß für die Zielgruppennähe eines Mediums
9
06.10.14
Überdurchschnittlich
(Index 121 und mehr)
Durchschnittlich
(Index 80-120)
Marktanteilsaffinität ZDF
Unterdurchschnittlich
(Index 79 und weniger)
Oberschicht
Etabliertes Milieu
Obere
Mittelschicht
Mittlere
Mittelschicht
126
142
Soziale
Lage
Grundorientierung
Traditionelles
Arbeitermilieu
107
Konservative
Grundorientierung
»Bewahren«
70
108
66
Postmodernes
Milieu
82
Hedonistisches
Milieu
Konsummaterialistisches
Milieu
78
Materielle Grundorientierung
Status / Besitz
»Haben«
122
Adaptives
Milieu
Statusorientiertes
Milieu
Untere
Mittelschicht
Unterschicht
Modernes
bürgerliches Milieu
73
Traditionelles
bürgerliches
Milieu
Intellektuelles Milieu
Konsum
»Verbrauchen«
Postmodernismus
»Erleben«
Postmaterialismus
»Sein«
Hedonismus
»Genießen«
Basis: Erwachsene ab 14 Jahre, BRD gesamt, Alle Fernsehhaushalte (D)
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, Sinus Sociovision Heidelberg
19
Überdurchschnittlich
(Index 121 und mehr)
Durchschnittlich
(Index 80-120)
Marktanteilsaffinität RTL
Unterdurchschnittlich
(Index 79 und weniger)
Oberschicht
Etabliertes Milieu
Obere
Mittelschicht
Mittlere
Mittelschicht
92
80
Soziale
Lage
Grundorientierung
Traditionelles
Arbeitermilieu
97
Konservative
Grundorientierung
»Bewahren«
100
109
115
110
Materielle Grundorientierung
Konsum
»Verbrauchen«
Postmodernes
Milieu
Hedonistisches
Milieu
Konsummaterialistisches
Milieu
114
Status / Besitz
»Haben«
78
Adaptives
Milieu
Statusorientiertes
Milieu
Untere
Mittelschicht
Unterschicht
Modernes
bürgerliches Milieu
117
Traditionelles
bürgerliches
Milieu
Intellektuelles Milieu
Hedonismus
»Genießen«
Basis: Erwachsene ab 14 Jahre, BRD gesamt, Alle Fernsehhaushalte (D)
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, Sinus Sociovision Heidelberg
Postmaterialismus
»Sein«
Postmodernismus
»Erleben«
20
10
06.10.14
Überdurchschnittlich
(Index 121 und mehr)
Durchschnittlich
(Index 80-120)
Marktanteilsaffinität ProSieben
Unterdurchschnittlich
(Index 79 und weniger)
Oberschicht
Etabliertes Milieu
Obere
Mittelschicht
Mittlere
Mittelschicht
69
44
Traditionelles
Arbeitermilieu
Soziale
Lage
Konservative
Grundorientierung
Grund»Bewahren«
orientierung
167
117
Materielle Grundorientierung
Konsum
»Verbrauchen«
Status / Besitz
»Haben«
Postmodernes
Milieu
Hedonistisches
Milieu
Konsummaterialistisches
Milieu
104
76
Unterschicht
91
Adaptives
Milieu
Statusorientiertes
Milieu
Untere
Mittelschicht
88
160
Modernes
bürgerliches Milieu
125
Traditionelles
bürgerliches
Milieu
Intellektuelles Milieu
Postmaterialismus
»Sein«
Hedonismus
»Genießen«
Postmodernismus
»Erleben«
Basis: Erwachsene ab 14 Jahre, BRD gesamt, Alle Fernsehhaushalte (D)
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, Sinus Sociovision Heidelberg
21
Überdurchschnittlich
(Index 121 und mehr)
Durchschnittlich
(Index 80-120)
Marktanteilsaffinität Kabel 1
Unterdurchschnittlich
(Index 79 und weniger)
Oberschicht
Etabliertes Milieu
Obere
Mittelschicht
Mittlere
Mittelschicht
82
91
Unterschicht
Soziale
Lage
Grundorientierung
Traditionelles
Arbeitermilieu
113
Konservative
Grundorientierung
»Bewahren«
87
79
Adaptives
Milieu
Statusorientiertes
Milieu
Untere
Mittelschicht
129
Materielle Grundorientierung
Konsum
»Verbrauchen«
Postmodernes
Milieu
Hedonistisches
Milieu
Konsummaterialistisches
Milieu
135
Status / Besitz
»Haben«
74
108
Modernes
bürgerliches Milieu
104
Traditionelles
bürgerliches
Milieu
Intellektuelles Milieu
Hedonismus
»Genießen«
Basis: Erwachsene ab 14 Jahre, BRD gesamt, Alle Fernsehhaushalte (D)
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung, Sinus Sociovision Heidelberg
Postmaterialismus
»Sein«
Postmodernismus
»Erleben«
22
11
06.10.14
?!
Marktforschung
Fragebogenentwicklung
Dr. Harald Burghagen
23
Fragetypen im Überblick
IntensivInterview
Offene Fragen
•  Allgemein: Frage mit
verbaler Antwort ohne
Antwortvorgabe
•  Sonderform: Frage mit
numerischer Antwort
ohne Antwortvorgabe
LeitfadenInterview
Standardisiertes
Interview
Halboffene Fragen/
Hybridfragen
Geschlossene
Fragen
Geschlossene Frage
mit offener
Antwortmöglichkeit
für ‚Sonstiges‘
Frage mit
vorgegebenen
Antwortmöglichkeiten
24
12
06.10.14
Beispiele offene Fragen
Wie lange sehen Sie an einem durchschnittlichen Wochentag (Montag
bis Freitag) fern?
_______ Stunden, _______ Minuten pro Tag
Man kann das ja nicht so einfach sagen. Aber was glauben Sie: Wie viel
Prozent der Deutschen wurden schon einmal Opfer einer Straftat?
__________ %
Wie beurteilen Sie die Arbeit der gegenwärtigen Bundesregierung?
_________________________________
_________________________________
25
Offene Fragen – Vor- & Nachteile
Vorteile
•  Nennung bisher unbekannter Sachverhalte ! Exploration
•  Befragte können sprechen/schreiben, wie sie es gewöhnt
sind
Nachteile
•  Forscher: nachträgliche Vercodung nötig ! hoher Aufwand
•  Befragte: anstrengend & zeitaufwändig
! Misst eher Antwortbereitschaft & Verbalisierungsfähigkeit
der Befragten als Wissen oder Einstellungen
! Mangelnde Vergleichbarkeit zwischen Befragten
26
13
06.10.14
Halboffene Fragen / Hybridfragen
Vorteile
•  Zusätzliche Kategorie ermöglicht
die Überprüfung, ob die Antwortmöglichkeiten der geschlossenen
Frage umfassend waren.
•  Gibt Befragten das Gefühl, mit
Ihrer Meinung ‚ernst genommen‘
zu werden.
Nachteile
•  Vercodung der offenen Frage
•  Unterschiedliche
Antwortbereitschaft &
Verbalisierungsfähigkeit der
Befragten führen zu
unterschiedlichen Ergebnissen
Halboffene Frage
Was ist Ihr Lieblingssender im
Fernsehen?
"  ARD
"  ZDF
"  RTL
"  Sat.1
"  ProSieben
"  Arte
"  3sat
"  anderer, und zwar ________
27
Geordnete vs. ungeordnete Fragen
Ungeordnete Antwortvorgaben ohne
Rangordnung
Geordnete Antwortvorgaben mit
logischer Rangordnung
Was ist Ihr Lieblings-TV-Sender?
Wie hoch ist Ihr monatliches
Haushaltseinkommen (netto)?
# ARD
# SuperRTL
# ZDF
# Kabel 1 # ntv
# DSF
"
# BR
# tm3
# CNN
$  501 bis 1.000 Euro
# RTL
# VIVA
# NBC
$  1.001 bis 1.500 Euro
# Sat.1
# MTV
$  1.501 bis 2.000 Euro
# Pro7
# RTL2
$  2.001 bis 2.500 Euro
0 bis 500 Euro
$  2.501 Euro und mehr
$  keine Angabe
28
14
06.10.14
Likertskalen
Likertskala (‚Skala‘): bipolar, nur die Pole sind beschriftet
Denken Sie einmal daran, was Sie machen, wenn im TV eine Sendung
von Werbung unterbrochen wird. Wie oft kommt es vor, dass Sie dann
wegschalten? Mit den Kästchen dazwischen können Sie abstufen.
nie "----------"----------"----------"----------" immer
29
Beispiel Semantisches Differenzial (2)
www: N=417 bis 422, Fernsehen: N=521 bis 536, Tageszeitung: N=528 bis 531
30
15
06.10.14
? ? ? ?? ?
Von der Frage zum Fragebogen - Funktionsfragen
31
Eisbrecherfragen
Funktion
•  Beginn des Interviews: Hemmschwellen abbauen, Situation entspannen,
Befragten ins Reden bringen
Umsetzung
•  Ansprechendes Thema wählen, das jeder interessant findet und zu dem
jeder etwas sagen kann
•  Kein notwendiger Zusammenhang zum eigentlichen Befragungsthema?
•  Auswertung der Antworten nicht nötig
Nachteile
•  Frage kommt Befragten evtl. ‚läppisch‘ oder albern vor.
•  Verlängerung des Fragebogens
32
16
06.10.14
Überleitungsfragen
Funktionen
•  Erholungsfunktion für Befragte
•  Überleitung zwischen verschiedenen Themenbereichen
-  Gedankliche Abgrenzung, Befragte sollen ein Thema abschließen und für
ein neues offen sein
•  Vermeidung von Ausstrahlungs- und Kontexteffekten
-  Ausstrahlungseffekt: Vorhergehende Frage beeinflusst die Antwort auf
eine nachfolgende Frage, z.B. Frage zur Einsatzbereitschaft der
Bundeswehr gefolgt von
-  Frage zur Zufriedenheit mit der Bundesverteidigungsministerin
Umsetzung
•  wie Eisbrecherfragen: häufig keine Relevanz für Erkenntnisinteresse
•  Nachteil
-  Verlängerung des Fragebogens
33
Filterfragen
Funktion
•  Befragte sollen nur Fragen bzw. Abschnitte beantworten, die sie betreffen.
Umsetzung
•  Filterfragen klären entsprechende Voraussetzungen und verweisen auf
entsprechende Fragen bzw. Abschnitte im Fragebogen.
Nachteil
•  Papierfragebogen zum Selbstausfüllen
-  Fragebogen evtl. komplex & unübersichtlich
-  hohe Anforderungen an Motivation und Verständnis der Befragten
-  Fehlerhafte Antworten
•  Computerunterstützte Befragungsmodi: Umsetzung einfach & sicher
34
17
06.10.14
Beispiel Filterfragen
Frage 1: Sehen Sie zumindest gelegentlich fern?
" ja " nein ! weiter mit Frage 4
Frage 2: Haben Sie zu Ihrem Haupt-Fernseher eine Fernbedienung?
" ja " nein ! weiter mit Frage 4
Frage 3: Man kann das ja nur schwer einschätzen: Wie oft schalten Sie beim
Fernsehen während einer Stunde durchschnittlich um?
Ich schalte ca. _______ mal pro Stunde um.
Frage 4: Nun geht es um Tageszeitungen…
35
Kontrollfragen
Funktion
•  Identifikation falscher oder inkonsistenter Antworten
Umsetzung
•  Wiederholungsfragen: Wiederholung einer Frage mit veränderter
Formulierung
•  Lügenfragen
-  Frage nach Sachverhalten, von denen anzunehmen ist, dass sie jeder
schon einmal gemacht hat
-  Frage nach inexistenten Sachverhalten
Nachteile
•  Umgang mit falschen & inkonsistenten Antworten bei Auswertung unklar
•  Irritation der Befragten möglich
36
18
06.10.14
Beispiele Kontrollfragen
Lügenfrage
Wiederholungsfrage
Welche der folgenden Geräte
kennen Sie? Kreuzen sie alle
Geräte an, von denen Sie
zumindest gehört haben.
Frage 1: Wie bewerten Sie diese Website? Vergeben Sie
eine Schulnote von 1=sehr gut bis 6=ungenügend
–  mp3-Player
–  Smartphone
–  PDA
–  Navigationsgerät
–  mobiler DVD-Player
–  Frazer
Note _____
Frage 10: Alles in Allem: Wie schätzen Sie die Qualität
dieser Website insgesamt ein? Sie ist…
#  sehr gut
#  gut
#  befriedigend
#  ausreichend
#  mangelhaft
37
Abschlussfragen / Rausschmeißerfragen
Funktion & Umsetzung
•  Befragung soll beim Befragten ein ‚gutes Gefühl‘ hinterlassen und den
Eindruck, ernst genommen zu werden.
•  Häufig keine Auswertung der Antworten
Gibt es etwas, was Sie uns abschließend zum Thema „Medien im Alltag“ mitteilen wollen? _____________________________________________________
_____________________________________________________
____________________________________________________
38
19
06.10.14
Zusammenfassung: Fragen im Überblick
Fragen
Inhalt
Funktion
Form
Sachfragen &
Soziodemografie
Eisbrecherfrage
offen
Verhalten
Überleitungsfrage
halboffen/
Hybridfrage
Wissen
Einstellung/
Meinung
Filterfrage
geschlossen
Kontrollfrage
Abschlussfrage
39
20