Auf sich gestellt - Theaterstückverlag München

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Auf sich gestellt - Theaterstückverlag München
Verlagsnachricht Junges Theater
AUF SICH GESTELLT
EIN-ELTERN-FAMILIEN
Die Stücke in dieser Verlagsnachricht Junges Theater erzählen von Ein-Eltern-Familien. Von
alleinerziehenden Müttern und Vätern und von Kindern, die zwischen Mama und Papa hin- und
hergerissen sind. Unsere Autoren nehmen Patchwork-Konstellationen in den Blick und beschreiben,
was passiert, wenn die Liebe der Eltern plötzlich erloschen ist.
Jorieke Abbing
ES SCHNEIT EIDERDAUNEN
(Beste Sneeuw)
aus dem Niederländischen von Monika The
2 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
& publiziert bei: Buitenkunst, NL-Amsterdam, 2008
? Jorieke Abbing dankt der Autorin Susanne van
Lohuizen für die Beratung und Unterstützung während
des Schreibprozesses.
$ 2007, Szenische Lesung von „Beste sneeuw”,
theatergezelschap Els Inc., Maastricht
% 2008, Van der Vies Prijs (wird alle drei Jahre für das
beste Bühnenwerk im Jungen Theater verliehen)
% 2009, Niederländisch-Deutscher KiJuTh-Preis Kaas
& Kappes (1. Preis)
UA: 04/2010, jeugdtheaterwerkplaats Het Lab, Utrecht; R:
J. van Gestel ð DSE: 08.03.13, BLB, Bruchsal, Studio
Hexagon; R: J. Kriebel ð Herbst 2016, Option, Theater
Marabu, Bonn; R: C. Eberle/ L. Halfen ð ÖE/ SE - frei J. Abbing * 1983 in NL-Leusden; lebt in NL-Amsterdam
www.joriekeabbing.nl
„’Es schneit Eiderdaunen’ erzählt die Geschichte des
achtjährigen Mädchens Pomme, die sich ‘zerquetscht’
sieht in einer unglücklichen, erstickenden Situation: die
Trennung ihrer Eltern. Ihre Mutter hat ihren Vater aus
dem Haus geworfen. Er sucht sein Heil im Alkohol und
wohnt vorübergehend in einer Ferienwohnung. Pomme
besucht ihn regelmäßig, obwohl ihre Mutter dagegen ist.
In ihrem Versuch, die Ehe ihrer Eltern zu retten,
unternimmt das Kind immer gewagtere Aktionen, die aber
beinah fatal für sie selbst ausgehen.
Jorieke Abbing beschreibt in ‘Es schneit Eiderdaunen‘ die
Ohnmacht des Kindes, das mit der Trennung seiner
Eltern umgehen muss, beeindruckend und besinnlich. Die
Sprache ist klar und einfach, höchst originell und treffend.
Der Schmerz von Pomme und ihren Eltern ist spürbar und
nachvollziehbar.
Das Stück verlangt eine sehr schöne und schlichte
Inszenierung. Aber die Einsamkeit des Mädchens ist nicht
nur anrührend. Darüber hinaus ist das Stück auch sehr
leicht und gefühlvoll. ‘Es schneit Eiderdaunen‘ ist der
Theatertext einer jungen, talentierten Autorin, die jetzt
schon einen eigenen Stil zeigt. Ein Theatertext, in dem
schwer benennbare Gefühle in klare Worte gefasst
werden. Ein wertvolles Stück, für Kinder und
Erwachsene.“ (Begründung der Jury, Kaas & Kappes)
POMME
Ich kenne zwei, die niemals tot sein dürfen. Oder nein, die niemals sterben. Nicht mit all den
Pflastern in meinen Taschen und meinem Rettungsschwimmer, meiner Spucke, die Feuer löscht,
meinem Wissen über Mund-zu-Mund, all den Diätregeln für einen platten Bauch.
Ich kenne zwei mit einem platten Herzen. Ganz und gar platt geschlagen. Die von euch, meine ich.
Vati, du hast eins. Du füllst es zwar mit deiner braungläsernen heftig wogenden dunkel riechenden
Whiskeyflasche von der du Löcher kriegst, Löcher in deinem Hirnkasten, toten Atem aus deinem
Mund. Und Mutti, ach Mutti, Mutti, Mutti, du tust zwar so aufrecht, Brust voraus und laut lachen,
aber ich sehe die Macke durch deine Bluse, das Herz so platt wie ein Schweineschnitzel, genau
wie das Schweineschnitzel, das der Fleischer mit einem Hammer klopft. Patsch!!! Klatsch! Platt.
(Jorieke Abbing, ES SCHNEIT EIDERDAUNEN)
David S. Craig
AGENT IM SPIEL
(Danny, King of the Basement)
aus dem Englischen von Anke Ehlers
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
& publiziert bei: Canada Press, CA-Toronto, 2004
% 2002, Dora Mavor Moore Award für “Outstanding
Production for Young Audiences” und Canada Council
TYA Prize
F 2004, nominiert für den Deutschen Ki.theaterpreis
& Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh,
Henschel Verlag, Berlin, 2008
UA: 04.11.01, Roseneath Theatre, CA-Toronto; R: R.
Greenblatt; ¯ R. M. Sacks ð Engl. EA: 25.01.05,
Sheffield Theatres, in assoc. with M6 Theatre Company,
THEATERSTÜCKVERLAG · BRIGITTE KORN-WIMMER & FRANZ WIMMER (GbR)
MAINZER STR. 5, 80804 MÜNCHEN · TEL. +49/ (0)89/ 36101947 · FAX +49/ (0)89/ 36104881
eMail: [email protected] · homepage: www.theaterstueckverlag.de · USt-IdNr.: DE170559109
GB-Rochdale; R: R. Baskerville; Q 10.-12.10.07: Takeoff
2007: Festival of Theatre for Children and Young People,
Darlington
Arts
Centre
ð
DSE:
29.10.05,
Oldenburgisches Staatstheater; R: I. Putz ð 30.10.05,
HOT, Potsdam; R: Y. Yolcu ð ÖE: 30.10.05, u\hof: am
LT, AT-Linz; R: M. Mezgolich ð 06.11.05, zwinger3,
Theater Heidelberg; R: A. Gregersen; v 18.05.06,
„Schöne Aussicht“, Stuttgart ð 16.02.06, Theater an der
Parkaue, Berlin; R: T. Pitoll ð 17.02.06, Theater
Magdeburg; R: S. Beer ð 22.03.06, Theater BadenBaden; R: M.-E. Hackbarth ð 05.04.06, Thalia Theater,
Halle; R: H. Falkenberg ð 29.04.06, tjg, Dresden; R: M.
T. Wagner ð 14.10.06, Theater der Jugend, AT-Wien; R:
F. Panhans ð 21.09.07, BLB, Bruchsal; R: P. Derks ð
14.11.07, Thüringer LT Rudolstadt; R: T. Krug ð
10.02.10, Schleswig-Holsteinisches LT; R: A. Salzmann
ð 29.09.11, Gerhart Hauptmann-Theater, Görlitz-Zittau;
R: A. Panse ð 12.01.12, Theater Heilbronn,
Kammerspiele; R: G. Gluth-Goldmann ð 13.04.12, Max
Reinhardt Seminar, AT-Wien, im Schlosstheater
Schönbrunn ð 01.10.15, The Manitoba Theatre for
Young People, CA-Winnipeg; R: A. Hodges ð 22.02.16,
Persephone Theatre, CA-Saskatoon; R: K. Mcleod
February ð 11.03.16, Children’s Theater of Charlotte,
CA-Charlotte; R: M. Sutton ð SE - frei D. S. Craig * 1952 in CA-Montréal; lebt in CA-Toronto
www.davidscraig.com
bei seiner Mutter eine Beziehung in die Brüche geht, lässt
sie alles liegen und stehen, und Dani muss sich an ein
neues Zuhause gewöhnen. Noch dazu kann seine Mutter
nicht mit Geld umgehen – und das ist nicht gerade
hilfreich, weil die beiden sehr wenig Geld haben.
Doch Dani wäre kein „Agent im Spiel“, wenn er nicht mit
seinen neuen Freunden Mehmet und Melanie in seine
Fantasiewelten eintauchen könnte. Außerhalb des Spiels
ist das Leben kaum auszuhalten: Mehmets arbeitsloser
Vater brüllt, einem Dinosaurier gleich, seinen Sohn an,
und Melanie muss als Schiedsrichter zwischen ihren
geschiedenen Eltern vermitteln.
„Das preisgekrönte Stück aus Kanada könnte überall
spielen. [...] David S. Craig hat mit ’Agent im Spiel’ so
etwas wie die Quadratur des Kreises geschaffen – ein
Stück, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen
anspricht, mit einem Plot zwischen Realität und Fantasie,
rasant und rührend, gesellschaftlich relevant, doch nicht
agitatorisch. Probleme werden spielerisch aufgezeigt,
nicht zerredet.
Das Stück stammt zwar aus Kanada, doch Hartz ist
überall. Hartz und die Welt der Erwachsenen, die
gestresst sind, solange sie einen Job haben, und
unerträglich, sobald sie ihn nicht mehr haben. Auch Armut
gibt es überall. Armut und das Leid der Kinder, die als
Schwächste am stärksten deformiert werden.“ (Nordwest
Zeitung, 31.10.05)
„Das Jugenddrama behandelt sensibel die kindliche
Sehnsucht nach einem glücklichen Familienleben und
Anerkennung. [...] Charmant und leicht verhandelt Craig
aktuelle Themen wie Armut, Familie, Heimat, witzig und
traurig ist der Weg der Kinder zur Erkenntnis, dass sie mit
Freunden, Lebensfreude und Fantasie besser durchs
Leben kommen.“ (Ostthüringer Zeitung, 15.11.07)
Nicht alle 12-jährigen Jungen heißen Harry Potter und
können mit Zaubertricks ihren öden Alltag hinter sich
lassen. Dani beispielsweise ist kein Schüler der
Hogwarts-Schule, sondern muss sich in seiner Fantasie
eine Welt erschaffen, die besser und erträglicher ist als
die reale. Denn Dani ist ein „Umzugskönig“: Immer wenn
LUISE
Sieh mal, Dani ... Ich weiß, ich habe dich schon oft enttäuscht, aber diesmal ist das anders, das
verspreche ich dir. Ja, ich weiß, das habe ich schon oft versprochen, aber diesmal meine ich es
wirklich so. Diesmal wird alles genauso, wie wir es uns erträumt haben.
DANI
Mit Papa?
LUISE
Nicht mit Papa, nur wir zwei. Hier.
(David S. Craig, AGENT IM SPIEL)
F Von David S. Craig sind außerdem verfügbar:
BIG DEAL? (1 D, 2 H; 12+) – KEIN LEICHTER FALL (3 D, 2 H; 14+) – LUST ODER LIEBE (2 H; 14+)
Villeneuve Lès Maguelone; R: S. Museur; v 07.11.09,
BRONKS FESTIVAL18, BE-Beursschouwburg ð DSE:
19.09.03, Staatstheater Braunschweig, theaterspielplatz;
R: S. Mazotti ð 21.10.06, LT Tübingen; R: K. Eppler
ð ÖE/ SE - frei J. Debefve * 1951 in BE-Schaerbeek; lebt in BE-Feluy
Jean Debefve
LIEBESKUMMER
EINE TRENNUNGSGESCHICHTE
(Chagrin d’amour)
aus dem Französischen von Conny Frühauf
2 D, 2 H oder 1 D, 1 H und 2 Marionetten
Empfohlene Altersgruppe: 6 oder 7+
& Victor, Marion (Hrsg.): Spielplatz 14, Verlag der
Autoren, Ffm., 2001
& publiziert in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman
Editeur, BE-Carnières, 2002
ü übersetzt ins Holländische von Martine Bom, ins
Englische von Norma Laidlaw und Jean Debefve, ins
Portugiesische von Clovis Salvador und ins Italienische
von Roberta Lipparini
% 2004, Prix Charles Plisnier
% 2009, the favourite’s press award, „Rencontres de
BE-Huy“
UA: 15.04.98, Co-Produktion u.a. Théâtre de Galafronie,
BE-Brüssel; R: M. Jennes; ¯ J. Debefve ð 2009,
Théâtre de Galafronie, BE-Brüssel/ La Grande Ourse,
Théâtre et Scène Conventionnée Jeunes Publics, FR-
Fannys Eltern leben getrennt. Fanny wohnt bei der Mutter
und hat Schwierigkeiten, sich mit der neuen Frau des
Vaters abzufinden. Eines Abends fühlt sie sich dreifach
verlassen: Der Vater hat sie – wegen seiner neuen Frau –
früher zur Mutter zurückgeschickt als geplant; die Mutter
wiederum ist mit einem Freund im Restaurant, und der
Babysitter sitzt vor dem Fernseher und isst Chips. Die
einzig treuen Gefährten sind ihre Puppe Melba und ihr
Teddybär. Debefve hat diese Spielgefährten mit wichtigen
Rollen versehen: Aus ihrer Perspektive wird Fannys
schwierige Situation erzählt.
Ein zartes, poetisches und enorm einfühlsames Stück,
das von Liebeskummer, Trennungsschmerz und
Alleinsein erzählt.
„’Liebeskummer’ – lohnt sich das, my darling? Nun,
eigentlich ist die Frage schon im ersten Augenblick
2
„Das originelle Kinderstück, sprüht nur so vor
rhetorischem Esprit. [...] Großer Applaus.“ (Reutlinger
Generalanzeiger, 23.10.06)
beantwortet. [...] Man kann sich von Beginn an kaum satt
sehen an der in mattem Glanz schimmernden, stimmig
schön ausgestatteten Bühne des Theaterspielplatzes. [...]
’Liebeskummer’ lohnt sich doch, my darling!“
(Braunschweiger Zeitung, 23.09.03)
Ich wünsche mir, dass ich auf der Stelle groß bin. Dann werde ich Papa fragen, was mit ihm los ist, und dann
wird er mir eine Antwort geben, weil er mich nämlich nicht erkennen wird. Und Mama werde ich dasselbe
fragen, und dann wird sie sehen, dass ich schon groß bin und alles verstehe.
(Jean Debefve, LIEBESKUMMER)
F Von Jean Debefve sind außerdem verfügbar: AMAZONEN (3 D, 1 H; 7+) % Prix et récompenses 2002 –
HANS & GRETCHEN (1 D, 1 H, 1 Sängerin, 3 Live-Musiker; 6+)
„So jung, so blond, so durch den Wind“ erzählt von einem
Mädchen, das erwachsen wird, sich in einen älteren
Mann verliebt, sich hässlich findet und über ihr Leben
nachdenkt. Sehr gut getroffen ist die Beziehung zu ihrer
Mutter, die – egal, was sie macht – peinlich ist. Mal nur in
Annekes Wahrnehmung, mal verhält sie sich aber wirklich
ziemlich unsensibel. Hinter flapsigen Sprüchen verbirgt
sich so einiges unter der Oberfläche. Die Autorin zeigt
eine genaue Beobachtungsgabe was Mütter und Töchter,
Pubertierende, aber auch den Umgang Jugendlicher mit
dem Liebesleben ihrer Eltern angeht.
„Frisch und voller Humor zeichnet die Inszenierung von
Esther Hattenbach das Bild einer Teenagerin, die nicht
mehr Mädchen, aber auch noch nicht Frau ist. Und lässt
die rebellische Anneke erzählen, wie ihre erste Liebe die
Mutter zu einer Rivalin werden ließ.“ (Märkische
Oderzeitung, 04./05.03.06)
„Gerda
Dendooven
sucht
keine
scheinheilige
Verbrüderung mit den Zuschauern, sondern findet einen
ehrlichen
Zugang
zu
deren
widerspenstiger
Lebenswirklichkeit.“ (Berliner Zeitung, 05.03.06)
„Ein sensibles Stück über die Pubertät als große Zeit
leerlaufender Sehnsucht zwischen dem aufkeimenden
Gefühl, groß zu sein, und der Katastrophe, nicht für voll
genommen zu werden. [...] Ein in seiner Zartheit, starkes,
kluges und einprägsames Stück.“ (Neuß-Grevenbroicher
Zeitung, 16.01.07)
Gerda Dendooven
SO JUNG, SO BLOND, SO DURCH DEN WIND
(Zo mooi, zo blond en zo behaard)
aus dem Flämischen von Barbara Buri
2 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: für Jugendliche
ü übersetzt ins Englische von Rina Vergano (So Young,
So Blonde, So Totally Confused)
UA: 18.03.03, Het Gevolg, BE-Turnhout; R: N. Roymans
ð ? 29.02.04, Theater Aachen, „Neuland“ – Vorstellung
junger Autoren aus Flandern und NL ð DSE: 02.03.06,
Theater an der Parkaue, Berlin; R: E. Hattenbach ð
14.01.07, Das Rheinische LT, Neuss/ 31.01.07, Theater
Krefeld Mönchengladbach; R: G. Vissers ð $ 12./
13.10.07, Theatre Café Europe, GB-London, rehearsed
reading performed by an outstanding ensemble company;
www.theatrecafe.eu ð ÖE/ SE - frei G. Dendooven * 1962 in BE-Gent; lebt auch dort
Sonja ist Mutter und arbeitet in einem China-Imbiss mit
Abholservice. Anneke ist Tochter und hilft ab und zu mit.
Herr Jacques ist Junggeselle und muss gelegentlich auch
was essen. Jeden Mittwochnachmittag kommt er vor der
Öffnungszeit und hilft Sonja, einen Tisch zu reparieren
oder was sonst so anfällt. Anneke ist 14 und überzeugt,
dass Herr Jacques ihretwegen kommt. Oder kommt er
doch wegen ihrer Mutter? Sonja jedenfalls ist sehr an ihm
interessiert.
Meine Mutter ist lästig. Und lächerlich. Manchmal. Wie sie allen Männern schön tut.
(imitiert die Mutter) ’Ja, Willy’, ’Nein, Antoine’, ’Was für eine schöne Jacke, Bernard.’ ’Findest du doch auch,
Jean-Marie ...’ Und immer ist es ihr zu warm. Sie trägt im Winter dieselben Schürzen wie im Sommer. Sind viel
zu dünn. Und sie ist penetrant. Hu hat dies gesagt, Hu hat das gesagt ..., mischt sich überall ein.
Vor allem bei mir.
(Gerda Dendooven, SO JUNG, SO BLOND, SO DURCH DEN WIND)
F Von Gerda Dendooven sind außerdem verfügbar:
NEU F DREI COWBOYS UND EIN HIMMELBETT (2 H; 7+) – SUPPENKINDER (3 D, 2 H; 6+) – ZWEIGLING (1 D, 2 H; 6+)
» Ursendung der Hörspielfassung von Marei Opladen
nach „Annetje Lie in der Tiefe der Nacht”: 1990, Radio
Bremen
UA: 03/1991, Teater Teneeter, NL-Nijmegen; R: A. Fiege
ð DSE: 23.11.94, KiJuTh des LT Tübingen; R: B.
Dethier; ¯ M. Kessler ð 13.09.96, Städtische Bühnen
Münster;
R:
A.
Robertz
ð
03/2007,
Ul
Kannertheateratelier, LU-Walferdange ð ÖE/ SE - frei I. Dros * 1936 in NL-Texel; lebt in NL-Hilversum
www.mirjampressler.de
Imme Dros
DER MOND UND DER MÄUSEKÖNIG
(De Maan en de muizenkoning)
ein Stück mit Musik
aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler
3 D, 2 H oder 2 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 5+
& Dros, Imme: Annetje Lie in der Tiefe der Nacht
(Bilderbuchvorlage des Stücks), Zeichnungen: Margriet
Heymans, Dressler, Hamburg, 1989
3
„Auf den ersten Blick eine traurige Geschichte: Das kleine
Mädchen Annetje Lie liegt krank bei ihrer Oma und weiß
auch nicht, wo ihre Eltern abgeblieben sind oder wann sie
wiederkommen. Was also passiert? Sie flüchtet sich in
ihre Träume. [...] Die Autorin will mit dieser Geschichte
zeigen, wie ein Kind mit Hilfe seiner Träume und
Phantasien die raue Wirklichkeit ertragen kann. Die
märchenhafte Reise mit vielen Liedern und zahlreichen
sowohl komischen als auch bedrohlichen Gestalten soll
positive und lebensbejahende Wege in die Zukunft
weisen.“ (Westfälische Nachrichten, 13.09.96)
„Mirjam Pressler brachte den Text in klares,
klischeefreies Deutsch, abseits von modischen Floskeln,
wodurch das Märchenhafte des Stückes unterstrichen
wird – aber alles andere als altbacken, denn es behandelt
ein aktuelles Problem, dem heutzutage immer häufiger
Kinder ausgesetzt sind: Angst vor dem Verlust der Eltern,
wenn diese sich trennen. [...] Das Besondere an dem
Stück liegt in der Verschränkung von Wirklichkeit und
Vorstellungswelt, wobei sich kindliche Gefühle und
mythische Bilder verbinden.” (Reutlinger GeneralAnzeiger, 25.11.94)
„Eine phantasiereiche und tiefenwirkende Theaterfabel.”
(Schwäbisches Tagblatt, 24.11.94)
OMA
Liegst du gut? So, ja. So. Wenn du jetzt lieb schläfst, ist es bald morgen, und morgen ist
wieder ein Tag vorbei. Dann gehst du schon wieder einen Tag eher heim. Gib Oma einen
Kuss.
(singt) Annetje muss schlafen gehn,
sonst ist ein großer Kerl zu sehn
mit ‘nem Katzenmaul ...
ANNETJE LIE (schreit dazwischen) Nicht das Lied, nicht das Lied!
Das ist ein ekliges Lied!
(Imme Dros, DER MOND UND DER MÄUSEKÖNIG)
F Von Imme Dros sind außerdem verfügbar:
DIE REISEN DES LISTIGEN MANNES (6 D/H; 10+) – RUMPELSTILZCHEN VON HUMPELBEIN (1 D, 3 H; 6+)
große Menschen nun mal nicht immer zusammen
bleiben’. Das klingt traurig, aber am Ende steht die Liebe
außer Frage: ’Du, Du & Ich’, das bleibt.“ (Schauspielhaus
Salzburg)
„So sind sie, die Erwachsenen: Sagen, sie hätten was
verloren, suchen aber gar nicht erst danach. Also muss
sich das Kind aufmachen, damit die Familie wieder
funktioniert. ’Du, Du und Ich’ ist die Geschichte einer
typischen Kleinfamilie inklusive bevorstehender Trennung
der Eltern. [...] Friederike bastelt sich ihre heile
Fantasiewelt, in der die Eltern noch glücklich sind, sich
nicht streiten und alle gemeinsam singen. Doch sie ahnt
schon, dass diese Sorte Welt nur in Märchen oder Filmen
Bestand hat. Zur großen Verzweiflung der Eltern reagiert
sie mit Verschlossenheit und Schweigen auf die
zunehmende Zerrüttung. Doch weder ihre Flucht in die
Vergangenheit noch der Versuch, die Eltern durch ihren
erträumten Tod wieder zusammenzubringen, haben
Erfolg. Es sei halt etwas kaputt, sagen die Großen. Nun,
dann muss man es eben reparieren. Oder eher
operieren? [...] Gute Umsetzung eines schwierigen
Themas.“ (Hamburger Morgenpost, 13.11.06)
„Ein bemerkenswertes Stück über das Thema
’Trennung’.“ (Ostfriesischer Kurier, 17.02.09)
„‘Du, Du & Ich‘ ist mal wild, mal lieblich, voll verträumter
Nischen und jäher Ausblicke. [...] Da wird nichts
beschönigt, aber doch die Tür aufgestoßen zu einem
neuen Haus, einem, in dem schon mal der Wind
durchpfeift. Die Familie ist nicht mehr, aber die ElternKind-Beziehung bleibt. Ein handfestes, tolles Stück.“
(Tages-Anzeiger, 29.10.12)
Theo Fransz
DU, DU & ICH
aus dem Niederländischen von Monika The
2 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
UA: 11.11.06, Junges Schauspielhaus Hamburg
(Auftragswerk); R: T. Fransz ð ÖE: 09.06.08,
Schauspielhaus Salzburg; R: R. Frey ð 09.01.09,
SchauBurg, München; R: J. Ronstedt ð 21.01.09, LB
Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: D. Trapp ð
07.11.09, moks am Theater Bremen ð SE: 26.10.12,
Junges Schauspielhaus Zürich; Schiffbau/ Matchbox; R:
D. Kuschewski ð 13.01.13, Stadttheater Gießen; R: T.
Goritzki ð 24.05.13, Theater Kohlenpott, Herne; R: F.
Hörner ð 19.09.14, Theater Lüneburg; R: S. Meßner
T. Fransz * 1958 in NL-Vleuten de Meern; lebt in NLZaandam
„Die Eltern haben sich im Zirkus kennen gelernt. Der
Vater war ein großer Trapezkünstler. Und eines Abends
ist er der Mutter direkt in den Schoß gefallen. Sie hat ihm
das Leben gerettet. Dann sind sie zusammen am
Flussufer spazieren gegangen, haben sich im silbernen
Mondlicht lange in die Augen gesehen und einander süße
Worte gesagt. ’Brummelbärchen’ nannte die Mutter den
Vater. Das war einmal. Jetzt gibt es ’Zoffgeschrei und so’.
Die Eltern wollen sich trennen. Und die Tochter? Sie soll
sich entscheiden? Unmöglich. Das Stück lässt die Liebe
der Eltern, das einstige Familienglück, noch einmal
Revue passieren. Was ist schief gelaufen? Was ist
verloren gegangen? Die Tochter schaut zu, spielt mit,
spielt nach, um vielleicht verstehen zu können, ’dass
MUTTER
Was kannst du nicht finden?
TOCHTER
Das, was ihr verloren habt ...
Die Eltern schauen sich an.
VATER
Was haben wir denn verloren?
TOCHTER
Etwas ... Ich weiß aber nicht, was.
MUTTER
Vielleicht findest du es ja noch ...
TOCHTER
Vielleicht ...
VATER
Wie sieht es denn aus?
4
TOCHTER
Das weiß ich nicht. Das weiß ich erst, wenn ich es gefunden habe.
MUTTER
Ich hab dich lieb.
VATER
Ich auch ... das weißt du doch, oder?
TOCHTER
Bleibt ihr Papa und Mama?
MUTTER
Natürlich, Schatz. Für immer.
(Theo Fransz, DU, DU & ICH)
F Von Theo Fransz sind außerdem verfügbar (eine Auswahl):
FÜR EWIG UND HUNDERTMILLIONEN TAGE (2 D, 2 H; 5+) % Kaas & Kappes 2011 – GEHEIM (2 D, 2 H; 8+) –
SCHWESTERN (2 D; 8+) – W OLF (1 D, 1 H; 13+) – NEU F W UNDERBRUT (2 D, 2 H; 6+)
über das krachende Eis zum Fischen und abends, wenn
draußen der Wind den Schnee vor sich hertreibt und die
Wellen des Eismeeres gegen die Klippen in der Bucht
schlagen, liegt er in seinem warmen Bett und freut sich
am Lachen seiner Eltern. Doch dann wird seine Mutter
krank und sein Vater kommt nur noch selten nach Hause.
Oruk muss hilflos mitansehen, wie es seiner Mutter immer
schlechter geht. Eines Nachts, nachdem die Eltern heftig
miteinander gestritten haben, hört er draußen eine
Stimme, die seinen Namen ruft. Oruk folgt dem Ruf, der
ihn die Küste entlang zu einem Felsen führt. Dort liegt in
einer Spalte ein altes Seehundfell und Oruk spürt, dass er
es seiner Mutter bringen muss. Als er sie Zuhause damit
zudeckt, verschwinden ihre kranken Gesichtszüge und
Falten. Ihre Augen beginnen zu leuchten, ihr Körper
glänzt und nach und nach verwandelt sie sich in einen
Seehund. Von seinem Vater erfährt Oruk dann die ganze
Geschichte: Wie er vor vielen Jahren einem
wunderschönen Seehundmädchen das Fell gestohlen
hatte, wie dieses Mädchen mit ihm gegangen ist, wie sie
sich geliebt haben und glücklich waren. Nun hat sich
vieles verändert.“ (schnawwl, Junge Oper, Mannheim)
„Auf sehr saftige und sinnliche Art und Weise wird in
diesem Stück einem alten Inuit-Märchen neues Leben
eingehaucht. Der Junge Oruk entdeckt ein großes
Geheimnis in Bezug auf seinen Vater, seine Mutter und
sich selbst. Oruk scheint das Wunschkind einer
unmöglichen, aber leidenschaftlichen Liebe zwischen
einem rohen, einsamen Mann und einer wunderschönen
Seehundfrau zu sein.
Die Autorin Sophie Kassies hat das Märchen bearbeitet
und daraus eine gut komponierte, musikalische
Theatererzählung, mit viel Raum für Spiel, Kommentar
und schönen Liedtexten geschaffen: Über Liebe und
Loslassen.“ (Stückepool 2006, Kaas & Kappes)
„Ein vollendetes Stück Musiktheater, das alle Lebensalter
berührt.“ (Die Rheinpfalz, 09.04.08)
„Der geometrischen Strenge des Bühnenbildes setzen die
fünf Darsteller und die formgebende Hand des
Regisseurs Worte, Stimmen, Klänge und menschliche
Begegnungen
entgegen.
Mehrstimmige
Gesänge
schaffen Atmosphäre.” (aus dem VOTUM, Einladung zu
Augenblick mal!, Berlin, 2011)
Sophie Kassies
DAS KIND DER SEEHUNDFRAU
(Oroek)
Musiktheaterstück nach einem Konzept von Flora
Verbrugge
aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper
1 D (auch Sängerin), 1 H, 3 Live-Musiker
Empfohlene Altersgruppe: 8+
% 2006, im Stückepool von Kaas & Kappes
» Ursendung der Hörspielfassung: 01.11.14, radioMikro,
Bayern 2; R: K. Leypold
UA: 26.02.06, Jeugdtheater Sonnevanck, NL-Enschede;
R: F. Verbrugge; ¯ Ocobar ð UA/ DSE (mit neuer
Komposition): 24.02.08, Oldenburgisches Staatstheater;
R: A. Gronemeyer; ¯ R. Schulkowsky ð 06.04.08,
Schnawwl am NT/ Junge Oper, Mannheim; R: A.
Gronemeyer; ¯ R. Schulkowsky; v 31.05.-08.06.08,
„Schöne Aussicht“, Stuttgart; v 05.-08.05.09, Augenblick
mal!, Berlin; v 31.10./01.11.09, Dschungel, AT-Wien ð
23.10.10, Theater Pfütze, Nürnberg; R: C. Gottwald; ¯
M. Zels; v 28.03.11, Theater sehen – Theater spielen:
16. Hessische KiJuThWoche, Marburg; v 17./18.05.11,
Augenblick mal!, Berlin; v 06.06.11, 29. Bayerische
Theatertage, Bamberg, % Kindertheaterpreis und Preis
der Jugendjury; F 2011, nominiert für den Deutschen
Theaterpreis „Der Faust“ ð UA/ ÖE (mit neuer
Komposition): 13.11.12, Dschungel Wien/ makemake
produktionen; R: S. Ostertag; ¯ J. Broekman; %
STELLA13 – Darstellender.Kunst.Preis für junges
Publikum („Herausragende Produktion für Kinder“ sowie
nominiert für „Herausragende Musik“) F nominiert für den
Junge Ohren Preis 2013 ð 22.03.13, Stadttheater
Bremerhaven, JUP!; R: M. Philipp ð 16.12.13, LB
Sachsen, Radebeul; R: K.-P. Fischer ð 02.04.16, Next
Liberty Jugendtheater, AT-Graz; G. Schütky ð SE - frei S. Kassies * 1958 in NL-Amsterdam; lebt auch dort
F. Verbrugge * 1956 in NL-Amsterdam; lebt in NLEnschede
www.evapieper.nl
„Hoch oben im Norden, wo es im Sommer nie richtig
dunkel und im Winter nie richtig hell wird, lebt Oruk mit
seinen Eltern in einer kleinen gemütlichen Hütte.
Manchmal fährt er mit seinem Vater im Hundeschlitten
SCHAUSPIELER
... und dann schaut sie ihn mit ihren Augen an,
und wie immer wird ihm ganz mulmig zumute –
SÄNGERIN
Und sie liegt da und schaut ihm zu, wie er sich rückwärts auf ihr Bett aus Pelzen fallen
lässt, und denkt bei sich: Hmmm, was für ein hässlicher Mann! Und sie kann ihre Augen
nicht von ihm lassen und ihre Nase schon gar nicht – sie schnuppert seinen Geruch von
rohem Fisch und Walfischblubber und kriegt so eine Lust zu küssen, sanfte salzige
Heringsschmatzer.
MUSIKER 1
Moment mal. Steht sie jetzt auf ihn oder steht sie nicht auf ihn?
(Sophie Kassies, DAS KIND DER SEEHUNDFRAU)
5
F Von Sophie Kassies sind außerdem verfügbar:
HANS & GRETCHEN (1 D, 1 H, 1 Sängerin, 3 Live-Musiker; 6+) – LASSO (1 D, 1 H, 1 Musiker; 7+) – SCHAF (1 D, 1
H, 2 Sängerinnen, 2 Live-Musiker; 6+) – W ÜSTENWIND / ÇÖL RÜZGARI (1 D / Sängerin), 1 H, 3 Live-Musiker; 7+)
verschwundenen Sohn gemeinsam hat, will die
überglückliche Mutter erst nicht wahrhaben. Sie nimmt
lieber einen Unbekannten an Sohnes statt an, als weiter
mit der Unsicherheit zu leben.
Sera Moore Williams erzählt ihre Geschichte in einer
Spiel-im-Spiel-Situation: Drei Schauspieler verkörpern
den vermeintlichen Sohn, die Mutter und den zuständigen
Polizisten. Dabei fallen sie immer wieder aus ihren
Rollen, ihre eigenen Lebensrealitäten vermischen sich
zunehmend mit der Fiktion. So ist die Schauspielerin
selbst überforderte Mutter eines Kleinkindes, während der
Darsteller des Sohns kurz vor der Aufführung vom Tod
seiner Mutter erfahren hat ... Mit diesen dramaturgischen
Kniffen schafft Sera Moore Williams eine kritische Distanz
zur dargestellten Geschichte: Sie nimmt dem
verstörenden Stoff etwas von seiner Härte, ohne ihn zu
verharmlosen, indem sie die Schauspieler in verbale
Auseinandersetzungen
darüber
geraten
lässt.
Gleichzeitig spielt sie ein raffiniertes Spiel mit den
verschiedenen Realitätsebenen – und den Möglichkeiten
des Theaters.
“The thrilling play didn’t finish at the end of the
performance, as there was so much there to think about.
An uncompromising, emotional play, which played havoc
with the conscience, and excited the subconscious. I have
no doubt that it was successful as the themes and
characters came alive to thrill the audience.”
(www.bbc.co.uk, 08/2001)
Sera Moore Williams
SPURLOS
(Son)
aus dem Englischen von Anne Fritsch
1 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: für Jugendliche
% 2001, Auszeichnung für die beste walisische
Produktion (www.theatre-wales.co.uk)
þ übersetzt ins Ungarische von Péter Horváth (A mi
fiunk)
UA (in walisischer Sprache unter dem Titel “Mab“):
06.08.01, The National Eisteddfod, GB-Ruthin; R: S.
Moore Williams ð Englischsprachige/ Korean. EA:
07/2002, Munye Arts Theatre, KR-Seoul, im Rahmen des
„ASSITEJ World Congress and Performing Arts festival”;
R: S. Moore Williams ð Ungar. EA: 23.03.03, Kolibri
Theatre, HU-Budapest ð DSE - frei S. Moore Williams * 1958 in GB-Bangor; lebt in GBAberystwyth
Ein 14-jähriger Junge verschwindet spurlos. Ist er von zu
Hause abgehauen, weil er missbraucht, misshandelt oder
vernachlässigt wurde? Oder ist er einem Verbrechen zum
Opfer gefallen? Weder die Polizei noch seine
alleinerziehende Mutter finden heraus, was mit ihm
geschehen ist. Bis er – dreieinhalb Jahre später – auf
einmal wieder auftaucht. Dass er auf einmal eine andere
Augenfarbe und auch sonst gar nicht so viel mit ihrem
MUTTER
JOE
Warum wollen Sie sich hier umschauen?
Routine. Das ist alles. Tut mir leid. (Pause)
Gibt es irgendeinen Grund, warum er nicht heimkommen wollen könnte?
MUTTER
Wie bitte?
JOE
Ist es möglich, dass er beschlossen haben könnte, weg zu bleiben?
MUTTER
Nein!
JOE
Gab es vielleicht einen Streit?
MUTTER
Ich war noch im Bett, als er ging. Das habe ich Ihnen doch gesagt.
JOE
Ich meinte nicht heute Morgen.
MUTTER
Wir streiten die ganze Zeit! Er ist vierzehn. Ich bin alleine. Was erwarten Sie?!
(Sera Moore Williams, SPURLOS)
F Von Sera Moore Williams sind außerdem verfügbar:
CRASH (1 D, 1 H; 12+) – KONFETTI (3 H; 14+)
Gemeinsam leben sie in einem Wohnwagen in der
schönsten Landschaft, die man sich nur vorstellen kann,
aber das neue Baby hat alles verändert.
Das Stück zeigt eine ungewöhnliche Perspektive auf
Kindheit und wie die Liebe eines Paares neu ausgerichtet
werden muss, wenn ein neues Familienmitglied dazu
stößt. Alle drei wollen sich leidenschaftlich selbst
verwirklichen, Erfüllung finden und geliebt werden. Aber
der Ehrgeiz der Eltern und das Ego des neugeborenen
Babys treibt alle auseinander.
‘Arlo’ erzählt die Geschichte einer Familie aus der
Perspektive des einzigen Sohnes, vom Tag seiner
Zeugung (1988) bis zu seiner Unabhängigkeit (2004).“
(Company of Angels)
John Retallack
ARLO
aus dem Englischen von Anne Fritsch
1 Schauspieler-Sängerin, 2 H, 1 Gitarrist
Empfohlene Altersgruppe: für Jugendliche
$ 04.11.10, Workshop performance at Theatre Café
Festival, Southwark Playhouse, GB-London
UA: 04.11.10, Workshop production, Theatre Café,
London; R: J. Retallack; ¯ K. James ð DSE - frei J. Retallack * 1950 in GB-Oxford; lebt in GB-London
www.bristololdvic.org.uk
„Tom und Grace sind Teenager. Sie treffen sich,
verlieben sich und werden ungewollt schwanger.
6
Ein Familienportrait wird gestellt: Tom und Grace sind förmlich in Wintermänteln gekleidet.
ARLO
(trägt einen Militärmantel; zum Publikum)
Das bin ich mit meiner Mama und meinem Papa.
Er blickt in die Ferne.
Sie brütet vor sich hin.
So sind sie immer, wenn sie zusammen sind.
Ich schaue direkt in die Kamera.
Ich bin es, der aus einem Paar
eine Familie macht.
Das Foto ist gemacht.
Händeschütteln und Umarmungen folgen.
Heute sind wir alle zusammen.
Es ist meine Abschlusszeremonie.
Ich bin 18.
Ich bin so alt, wie sie waren, als sie mich bekommen haben.
(John Retallack, ARLO)
F Von John Retallack sind außerdem verfügbar: DAS GEHEIME LEBEN DER ELTERN (2 D, 2 H; 14+) – HANNAH &
HANNA (2 D; 14+) % Award from the Network for Social Change 2001 – RISIKO (2 D, 2 H; 14+)
Jan Sobrie/ Joris van den Brande
BOMBEN IN DER SUPPE
(Zolderling)
aus dem Flämischen von Barbara Buri
2H
Empfohlene Altersgruppe: 12+
F 2003, nominiert für den Großen belgischniederländischen Theaterfestivalpreis
% 2003, Niederländisch-Deutscher KiJuTh-Preis Kaas
& Kappes (3. Preis)
? Übersetzung gefördert vom Vlaams Fonds voor de
Letteren
2 Stückabdruck (Auszüge) im Arbeitsbuch Theater der
Zeit „Go West – Theater in Flandern und den
Niederlanden“, April 2009
F 06.12.08, Matthias Grön nennt „Bomben in der Suppe”
als sein Lieblingsstück beim 20. Ffm. Autorenforum für
KiJuTh
UA: 18.01.03, BRONKS, Theater Antigone, BE-Brüssel;
R: T. Weyngaert; v 08-09/2003, Theaterfestival NLAmsterdam/ BE-Antwerpen; v 07.10.05, szene bunte
wähne Festival, AT-Horn; v 08./17.12.05, Dschungel ATWien; v 15./16.02.07, Traffo-Festival der Bühnenkunst
für junges Publikum, Europäische Kulturhauptstadt
Luxemburg ð 27.04.08, Szenische Lesung im Rahmen
von Go West, NL-Festival am Staatstheater Oldenburg
ð DSE: 20.04.12, WLB, Esslingen; R: A. D. Weber
ð ÖE/ SE - frei J. Sobrie * 1979 in BE-Gent; lebt in BE-Gentbrugge
J. v. d. Brande * 1979 in BE-Wilrijk (Antwerpen); lebt in
BE-Bottelare (Gent)
„’Wenn man viel Phantasie hat, ist man immer in guter
Gesellschaft.’ Das sagt Joris. Und wer weiß es besser als
er? Ein Junge irgendwo zwischen Kind und Mann, ein
Pubertierender, der mehr versteht, als er selber vermutet.
Sein Bruder ist verunglückt, seine Eltern gerade dabei,
sich zu trennen. Joris sitzt auf dem Dachboden und
erzählt sich Geschichten. Er will alleine sein, weil sowieso
alle, die er mag, irgendwann abhauen und ihn verlassen.
Und wenn man niemanden richtig gerne hat, kann man
auch niemanden vermissen, sagt er sich. Da taucht Jan
auf, ein etwas spinnerter Schulfreund mit einem Faible für
Mädchen. Liebeserklärungen übt der vor Spiegeln und
Luftballons, seine Lust befriedigt er beim Fotografieren
der Angebeteten. Und was so seltsam destruktiv klingt, ist
dennoch
die
Geschichte
einer
wunderbaren
Freundschaft.
Die Schauspieler Jan Sobrie und Joris Van den Brande
von der Brüsseler Theaterkompanie ’Bronks’ steigen voll
ein in die Gefühls- und Geisteswelt junger Männer, die
nicht gerade zur Peer-Group der coolsten Oberschüler
gehören. Dabei sind sie wirklich zu bemitleiden in ihrem
so hoffnungslos scheinenden Selbstfindungsprogramm,
das Leben heißt.“ (Tageblatt Nr. 41, Luxemburg,
17./18.02.07)
„Mit ’Zolderling’ decken die Neuerer Joris Van den
Brande und Jan Sobrie die Schmerzpunkte von
zerbrochenen Familien und den Kampf kleiner Jungen mit
ihrer Identität auf. Aber ’Zolderling’ dreht sich vor allem
um das scheinbar unerschöpfliche Thema einer Liebe,
die Freundschaft heißt. [...] Zusammen schrieben sie
einen eigenen Text. Der ist surrealistisch gefasst, originell
und sehr anrührend.“ (De Morgen, 23.01.03)
„’Zolderling’ geht keinem heißen Eisen aus dem Weg. [...]
Die dargestellten Personen sind sowohl zynisch als auch
nahe an der Depression.“ (De Standaard, 20.01.03)
JORIS Ich lasse mich nicht dazu verführen, jemanden zu lieben.
Ich habe Angst, ich könnte ihn verlieren.
Deshalb heißt die Lösung:
Gib acht, dass sie nicht wichtig werden für dich,
dann können sie dir nie fehlen.
Aber manchmal begegnet man jemandem,
bei dem man gerne bleiben möchte.
(Jan Sobrie/ Joris Van den Brande, BOMBEN IN DER SUPPE)
F Von Jan Sobrie & Co-Autoren sind außerdem verfügbar: REMEMBER ME (4 D, 1 H; 12+) % Kaas & Kappes
2010 – NEU F mit Raven Ruëll: SHUT Up (1 D, 2 H; 8+) % Kaas & Kappes 2015 – TITUS (1 H; 12+)
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höchsten Zorns Käpt’n Freely aus Jims Spielzeugtruhe.
Im Eifer des entstehenden Gefechts wird der Junge als
Besitzer
jener
magischen,
goldproduzierenden
Schatztruhe von der Piratin entführt; sie steigen in die
Truhe und landen – in einer anderen Zeit, auf hoher See,
auf der höchsten Welle von Jims Phantasie. Im Laufe der
nun eintretenden Abenteuer konkretisiert sich mehr und
mehr der Bezug zu Jims eigener Familiengeschichte,
drängt doch die Zeit der Rückkehr in die Jetztzeit, zum
Treffen der Mutter: Haie lesen dem über Bord
geworfenen Jungen einen der vielen Briefe seiner Mutter
vor, an Bord beider Schiffe befinden sich die gleichen
Slapstick-Figuren Harry und Sneep, die nicht nur das
Stück mit Witz und Gesang bereichern, sondern auch
Verweis auf die Zwillinge der Mutter sind. Irgendwann
kehrt Jim durch die Truhe zurück nach Hause – zu
seinem Vater, der schon auf ihn wartet, und zu dem
Treffen mit seiner Mutter. Ein grandioses Stück über die
Bewältigung des Schmerzes durch kindliche Phantasie.
Ein Stück über den langen Weg zur Verzeihung, voller
Komik und Spannung, mit einer je nach Zeitebene
wechselnden, stets nur so dahinfließenden Sprache.
“Seriously intelligent children’s theatre that´s also great
fun.” (Time Out London, 06.07.10)
“Young audiences wholly spellbound by Way’s adventure
tale” (Washington Post)
„Ein einfühlsames Stück, das mit einem großen
lachenden und einem kleinen weinenden Auge eine
Geschichte erzählt, die bewegt und die viele wohl aus
eigener Erfahrung bestens kennen.“ (Thurgauer Zeitung,
13.03.13)
Charles Way
Piraten!
(Pirates!)
aus dem Englischen von Grete Pagan
5 D/ H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 7+
F 2011, nominiert für den Writer’s guild award of GB
in der Kategorie “Best Play for Children and Young
People“
F 2011, nominiert für den Helen Hayes theatre award
in der Kategorie “Outstanding New Play”, US-Washington
UA: 19.06.10, Polka Theatre, GB-London (Auftragswerk);
R: J. Lloyd ð Amerik. EA: 06.07.10, Imagination Stage,
US-Washington, R: J. Stanford ð DSE: 10.03.13, Theater
Bilitz, Weinfelden; R: E. Ratering ð DE: 28.04.17, BLB,
Bruchsal ð ÖE - frei C. Way * 1955 in GB-Tiverton; lebt in GB-Abergavenny
www.charles-way.co.uk
Völlig unvorbereitet gerät Jim Watts in spannende
Abenteuer, als ihn wilde Piraten aus seinem Zimmer
entführen, weil sie ihren Goldschatz zurück erobern
wollen. Die Segel werden gesetzt, die Erlebnisse purzeln
in das Leben des kleinen Jungen. Vielleicht kommen
diese Ereignisse aber auch genau zur richtigen Zeit?
Denn das Leben zu Hause ist schon länger nicht mehr
heiter: Die Eltern haben sich vor langer Zeit getrennt und
morgen soll Jim seine Mutter wiedertreffen, die seit vier
Jahren keinen Anteil am Leben ihres Sohnes hatte. Als
sie sich dann auch noch mit den neuen
Halbgeschwisterzwillingen ankündigt, die in der
Zwischenzeit geboren sind, klettert im Moment des
PAPA
KÄPT’N FREELY
PAPA
KÄPT’N FREELY
PAPA
JIM
PAPA
Alles in Ordnung, Jim?
Wenn er reinkommt, bist du fällig.
Jim?
Antworte ihm, schön ruhig.
Wir können doch über alles reden, Jim. Hörst du mir zu?
Ja.
Und du sollst doch nicht die Tür abschließen. Ich hab dir schon oft gesagt, dass es
gefährlich ist.
JIM
Es ist alles in Ordnung – ich – spiele nur.
PAPA
Wozu haben wir Regeln, wenn du dich nicht dran hältst? Machst du jetzt bitte die Tür auf?
JIM
Ich kann sie nicht aufmachen.
PAPA
Jim, das ist nicht witzig. Ich zähle bis drei und dann machst du auf. Eins. Zwei. –
JIM
Ich kann nicht.
PAPA
Warum nicht?
JIM
Weil –
KÄPT’N FREELY Pass auf was du sagst!
JIM
– in meinem Zimmer ein Pirat ist.
(Charles Way, PIRATEN!)
F Von Charles Way & Co-Autoren sind außerdem verfügbar (eine Auswahl):
BLUTROTE SCHUHE (4 D, 2 H; 9+) % The Children’s Award für das beste Kinderstück des Jahres 2003 – NEU F
DAS ROTE KLEID (3 D, 3 H; 8+) – PLAYING FROM THE HEART (2 D, 3 H; 8+) – VERSCHWUNDEN (2 D, 2 H; 10+) %
Deutscher Kindertheaterpreis 2010 – W EIT IST DER W EG (2 D, 2 H; 8+)
Redaktion: Jana Brestel, Stand: 16.03.2016
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