Miederstäbchen

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Miederstäbchen
leichter nähen
ExtraTipp
Miederstäbchen
Damit sich beim
Bügeln die Miederstäbchen nicht zur
rechten Kleidseite
durchdrücken,
von links auf einer
weichen Bügelunterlage bügeln. Muss
von rechts gebügelt
werden, sollten
Sie ein flauschiges,
weiches Bügeltuch
(z. B. Veloursfrottier) verwenden
Nähschule
Gut in Form
Miederstäbchen geben trägerlosen Kleidern unsichtbaren Halt und sind
Garant dafür, dass nichts rutscht. Hier geben wir Ihnen Tipps,
wie Miederstäbchen eingenäht werden, ohne nach außen durchzudrücken
Kleid 108 von Seite 37
Gut zu wissen
so werden Miederstäbchen
befestigt …
Im 18. und 19. Jahrhundert waren Miederstäbchen aus Fischbein, den langen, feinen
„Zähnen“ aus Horn (Barten) einiger Walarten.
Das Material war sehr teuer und die starke
Nachfrage führte fast zur Ausrottung der Bartenwale. Als Alternative wurden Miederstäbchen aus Weiden, Riedgras, dünnem Holz
und ab Mitte des 19. Jahrhunderts aus Stahl
angefertigt. Stahlstäbe oder -spiralen werden
auch heute noch für Mieder, die besonders
stabil sein sollen, verwendet. An den Enden
der Metallstäbchen befinden sich Abschlusskappen. Außerdem gibt es Plastikstäbchen
und das sehr flexible Stäbchenband (Rigilene)
als Meterware. Miederstäbchen aus Plastik
oder Stahl benötigen immer einen „Tunnel“
oder Überzug aus Stoff oder Futter. Miederstäbchenband kann mit der Nähmaschine
direkt auf die Nahtzugaben genäht werden.
Die Nähte wie beim Miederstäbchenband
erklärt nähen. Die Länge der Teilungsnähte
zwischen markierter Rockansatz- und Büstenteilansatzlinie abmessen. Miederstäbchen
6 mm kürzer als die ausgemessene Teilungsnahtlänge abschneiden. Bei Plastikstäbchen
die Enden mit der Schere abrunden, bei
Metallstäbchen die Stäbchenkappen an den
Enden anbringen.
So wird ein Miederstäbchenband eingenäht …
fotos: u2/uli glasemann; silke deidl. illustrationen: elke treier-schäfer
1
An den mittleren Vorderteilen die Mittelnaht steppen (rechts auf rechts). Seitliche Vorderteile an die mittleren Vorderteile
steppen (= vordere Teilungsnähte). Nahtzugaben auseinanderbügeln. Die Länge der
Teilungsnähte zwischen markierter Rockansatz- und Büstenteilansatzlinie abmessen.
Vom Miederstäbchenband 2 Teile jeweils
6 mm kürzer als die ausgemessene Teilungsnahtlänge abschneiden, die Enden leicht
abrunden. Das Miederstäbchenband auf die
Nahtzugaben der Teilungsnähte legen und
feststecken (1). Miederstäbchenband auf den
Nahtzugaben feststeppen, dabei die Vorderteile nicht mitfassen (1a). Dann das Kleid wie
im Nähjournal erklärt nähen.
2
Für den „Tunnel“ Schrägstreifen aus
Stoff oder Futter in Nahtlänge und so breit
wie die auseinandergebügelten Nahtzugaben
zuschneiden. Die Enden gegen Durchscheuern
mit Einlage verstärken. Schrägstreifen über
den auseinandergebügelten Nahtzugaben feststecken, die Enden jeweils 3 mm unterhalb
der markierten Rock- bzw. Büstenansatznaht
einschlagen (2). Schrägstreifen 5 mm neben
der Naht auf die Nahtzugaben steppen (wie
bei Zeichnung 1a). Oberes Schrägstreifenende
von Hand auf den Nahtzugaben annähen.
Miederstäbchen in den Tunnel einschieben
(2a). Unteres Tunnelende zunähen.
3
Für den Überzug einen Schrägstreifen
aus Stoff oder Futter in Nahtzugabenlänge
und doppelter Stäbchenbreite plus 1,5 cm
zuschneiden. Schrägstreifen der Länge nach
zur Hälfte falten, rechte Seite innen. Offene
Längskanten 5 mm breit aufeinandersteppen,
ein schmales Ende zusteppen. Schrägstreifen
mit dem Miederstäbchen wenden, dabei
stülpt sich der Schrägstreifen über das Miederstäbchen (3). Das untere Ende des Bezugs
einschlagen und zunähen. Das überzogene
Miederstäbchen auf die Nahtzugabe legen
und von Hand locker annähen (3a).
–1–
– 1a –
–2–
– 2a –
–3–
– 3a –

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