04 / 2010 - Jagdverband
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04 / 2010 - Jagdverband
I.P. - I.R. Versand im Postab. 70 % - Filiale Bozen Gesamttiroler Landeshubertusfeier Dez. 2010 - Nr. 4 Reviere gestalten den Wildlebensraum Magazin des Südtiroler Jagdverbandes JÄGERZEITUNG Neues Wildschadensabkommen JÄGERZEITUNG Liebe Jägerinnen und Jäger, impressum Jägerzeitung Mitteilungsblatt des Südtiroler Jagdverbandes Verantwortlicher Schriftleiter: Heinrich Aukenthaler Reg. Tribunal Bozen, 51/51, 10. 9.1951 vor kurzem war der Präsident des italienischen Jagdverbandes in unserem Land zu Besuch. Sein Ziel ist es, seinem Verband neue Impulse zu geben, und Südtirol soll dafür als Beispiel dienen. Denn in Italien steht es gar nicht so gut um die Jagd im Allgemeinen. Das staatliche Rahmengesetz schafft mehr Unsicherheit als Sicherheit, es wäre höchst an der Zeit, das Regelwerk zu reformieren. Dass es dazu kommt, wird auch angesichts der Krisen immer unwahrscheinlicher. Gleichzeitig werden wieder Stimmen laut, ein neues Referendum in die Wege zu leiten. Wenn ich diese Situation mit der unsrigen vergleiche, wie Herausgeber: Südtiroler Jagdverband, Bozen Druck: Ferrari-Auer, Bozen Redaktion: Heinrich Aukenthaler (auk), Mara Da Roit, Lothar Gerstgrasser (l. g.), Ewald Sinner (e. s.) Redaktionsanschrift: Schlachthofstraße 57 39100 Bozen Tel. 0471 061700 Fax 0471 061719 E-Mail: [email protected] Grafisches Konzept: Harald Ufers, Bozen Nachdruck, auch teilweise, nur mit Zustimmung der Redaktion Titelbild Im Winter auch tagsüber auf den Läufen, um zur spärlichen Nahrung zu kommen Foto: Renato Grassi 2 JÄGER ZEITUNG 4/2010 titelthemen 3 Gesamttiroler Landeshubertusfeier in Stams 7 Klausner Jäger gestalten Wildlebensraum 11 Revier Latsch: Jäger und Bauern arbeiten zusammen 13 Neues Wildschadensabkommen unterzeichnet 15 mitteilungen 15 Unsicherheiten bei Jagdausübung in anderen Provinzen Italiens 16 Gewehreinschießen erlaubt? 17 Faltblatt zum Thema »Wildtier im Winter« 18 Bleischrot unter Anklage 18 Straßenkodex: Hilfestellung bei Unfällen mit Tieren 19 »Wild-Wissen« auf Italienisch erschienen 20 Literaturwettbewerb neu ausgeschrieben 21 Ergebnisse der Jägerprüfung Herbst 2010 sie etwa der Landeshauptmann bei der letzten Landeshubertusfeier in Stams vorgesellt hat, so wird mir bewusst, welch große Hürden noch zu überwinden sind, um in unserem Staat eine moderne, nachhaltige und von der Mehrheit akzeptierte Jagd aufzubauen. Aber wir müssen daran glauben, dass die Vernunft über die Emotionen siegt, dass die Verantwortungsübernahme durch die Jäger dem Wild nützt, dass auch die Grundeigentümer ein Recht auf eine geordnete Jagd haben, welche ihre Ansprüche respektiert. Dies alles haben wir in unserem Land weitgehend erreicht, und wo notwendig, 23 tagungen 23 AGJSO-Tagung in Triest: »Wildtiere in den Städten« 27 sonderteil wildschadensabkommen 31 wildkunde 31 Aggressive Rohrdrommel 31 Stellungnahme zu »Jagd und Biodiversität« 32 Bärenproblem in den Abruzzen 32 Markierter Rehbock 32 Totes Hirschkalb 32 Tödliche Schutznetze 33 Silberreiher und andere Besonderheiten 36 Späte Brunft bei Rehwild 36 jägerinnen 36 Arbeitsgruppe Südtiroler Jägerinnen für Jagd und Natur gegründet 37 Südtiroler und Trentiner Jägerinnen treffen sich editorial werden auch nötige Schritte gesetzt, etwa mit dem neuen Wildschadensabkommen, welches in diesem Heft enthalten ist. Möge es dazu dienen, das Verhältnis zwischen Jagd, Landwirten und Waldbesitzern ungetrübt zu erhalten, denn auch das ist von grundlegender Bedeutung für die Erhaltung unserer schönen Jagd. Ich wünsche Euch ein herzliches Weidmannsheil für die letzten Jagdtage! Euer Landesjägermeister Klaus Stocker inhalt 38 jagdaufseher 38 Auch Schüler führen muss man lernen 39 jagdliches schießen 39 Landesjägerschießen in Taufers im Münstertal 42 hundewesen 42 Vorprüfungen BGS und Tiroler Bracke 44 plata ladina 46 reviere/bezirke 46 Herzlichen Glückwunsch 47 Berichte aus den Revieren 54 gedenken 56 kleinanzeiger titelthemen Gesamttiroler Landeshubertusfeier in Stams Ein schöner Herbsttag, ein historisch bedeutsamer Ort, die mächtige Bergkulisse der Nordkette, Hörnerklang, Jäger und Jägerinnen im festlichen Gewand, das alles bot die richtige Stimmung und den würdigen Rahmen für die heurige Gesamttiroler Landeshubertusfeier, die am 23. Oktober 2010 in Stams im Oberinntal stattfand. Der Tiroler Jägerverband hatte das Fest großartig vorbereitet. Erstmals zeigte auch die neugegründete Tiroler Jagdhornbläservereinigung ihr Können, und die einzelnen Bläsergruppen standen verteilt auf dem Wiesengelände vor dem schönen Stift Stams und stimmten die Besucher auf den Feiertag der Jäger ein. Das Signal zum Beginn war nicht zu übersehen: Ein Noriker-Gespann zog den jagdlich geschmückten Wagen mit dem Hubertushirsch vor den aufgerichteten Altar auf dem Freigelände des Stiftes Stams. Fackelträger und Berufsjäger Festliche Jagdhörnerklänge stimmten die Besucher auf den Feiertag der Jäger ein. Professor Hansjörg Angerer dirigierte die Tiroler Es-Hornbläser. Fotos: Tiroler Jägerverband JÄGER ZEITUNG 4/2010 3 titelthemen Die Anwesenheit der Jägervertreter des Trentino, Südtirols und Nord- und Osttirols Gianpaolo Sassudelli, Klaus Stocker und Karl Berktold unterstrich den Gesamttiroler Charakter der Veranstaltung. begleiteten den Zug und hielten anschließend die Ehrenwacht. Der Tiroler Landesjägermeister Karl Berktold begrüßte die erschienenen Gäste, es werden mehrere Hundert gewesen sein, darunter auch eine starke Delegation aus Südtirol und mehrere Jägervertreter aus dem Trentino. Nach ihm entbot der Tiroler Landesrat für Land- und Forstwirtschaft Anton Steixner die Grüße der Tiroler Landesregierung. Seine mahnenden Worte um besseres Verständnis und um Wahrung eines Gesprächsklimas, welches dem Anliegen des Wildes, des Waldes und der Landwirtschaft gerecht würde, zeig- Der Tiroler LJM Karl Berktold hatte Landeshauptmann Luis Durnwalder als Festredner gewinnen können. 4 JÄGER ZEITUNG 4/2010 ten, um was es zurzeit in Tirol geht. Aber das tat der Feststimmung gewiss keinen Abbruch. Festredner Landeshauptmann Luis Durnwalder Die Erwartung galt nun ganz der Festrede des Landes- hauptmanns von Südtirol, der nicht nur in unserem Land als Verfechter und Vertreter des bodenständigen Tiroler Jagdwesens gilt. Durnwalder verstand es auch gleich, die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu bannen und treffende Gedanken auszuführen. »Die Sehnsucht nach Heimat, nach Bewährtem, nach der Si- »Die Jagd hat in unserem Lande eine tiefe und empfundene Tradition«. titelthemen Hunderte von Gästen verfolgten die Festansprache unseres Landeshauptmanns. cherheit der eigenen Welt ist es, die immer mehr und immer stärker die Leute zu den traditionellen Werten ihrer Heimat finden lässt. Wo die Globalisierung die Gesellschaft beherrscht und von den Menschen ein neues Denken und Handeln fordert, muss als Gegengewicht der Wunsch nach Geborgenheit in der vertrauten Welt wach werden. Das eine schließt das andere nicht aus, sondern die menschliche Natur verlangt geradezu nach diesem Ausgleich zur alles gleich machenden, die gewohnten Lebensformen einebnenden, weltenvernetzenden neuen Zeit«. Und wo, so hob der Landeshauptmann hervor, fände sich eine schönere und bessere Gelegenheit, die Sehnsucht nach Herkömmlichem, Beständigem für jeden einzelnen zu erfüllen, als gerade in der Jagd, dieser ursprünglichsten aller menschlichen Tätigkeiten, die in unserem Land eine so tiefe und empfundene Tradition hat. Der Landeshauptmann nannte nun wichtige Belege für die Bedeutung der Jagd im Laufe der Jahrhunderte und zitierte aus Geschichte, Literatur und Musik. »Die Belobigung der Jagd finden wir in den schriftlichen Aufzeichnungen vom frühen Altertum herauf. Spuren und Belege finden sich in allen Zeitabschnitten unserer Vergangenheit«. Auf das frühe Mittelalter gingen die ersten Belege für unsere Gegend zurück, und Durnwalder wies auf die Blüte der Jagd unter den Habsburgern hin, worüber uns viele Zeugnisse in der bildenden Kunst Tirols überliefert sind. »Kaum ein Ansitz, in dem nicht Jagd- und Wildszenen festgehalten sind: Hocheppan, Runkelstein, Liechtenberg, die landesfürstliche Burg Meran, Schloss Freundsberg in Schwaz, die Churburg, der Falkenturm in Trient, der An- sitz Freienfeld in Kurtatsch, Schloss Velthurns, Schloss Wolfsthurn u.v.a.m«. Aber auch in der Musik habe die Jagd im Laufe der Jahrhunderte ihre Spuren hinterlassen. Der Landeshauptmann nannte einige Beispiele aus den einzelnen Musikepochen: »Vom Südtiroler Komponist Leonhard Lechner ist uns ein »Die Jagd bietet bei uns auch vielen Jagdaufsehern und Berufsjägern einen Arbeitsplatz«. Der Landeshauptmann begrüßte die Tiroler Berufsjägervertreter. JÄGER ZEITUNG 4/2010 5 titelthemen Der Abt des Stiftes Stams German Erd feierte zusammen mit den Festgästen eine Messe. Jagdstück erhalten, in der Zeit des Barock gab es eine erste Blüte der Jagdmusik, Beispiele finden wir bei Vivaldi, ja selbst Johann Sebastian Bach schrieb schöne Stücke zur Jagd wie ein ‚Auf, auf zum fröhlichen Jagen‘, nicht zu verwechseln mit dem bekannten Kärntner Volkslied«. Der Landeshauptmann erinnerte auch an die Zeit der Klassik, ein Josef Haydn baute Jagdmotive in seine Symphonien ein, und auch in der Romantik finden wir schöne Jägerlieder, wie im »Freischütz« des Carl Maria von Weber. Die Tradition der Jagd als Impulsgeber für die Musik setzte sich bis in unsere Zeit fort. »Früh sind auch schon Jägermessen geschrieben worden, eine von Orlando di Lasso, dann von Anton Wunderer und Karl Stiegler, und kürzlich hat auch der Südtiroler Hornmeister Pio Pescoller die Messe ‚Aus den ladinischen Dolomiten‘ für Jagdhörner geschrieben«. Der Landeshauptmann zeigte sich erfreut darüber, dass die Jagd heute in unserem Land eine so starke Anerkennung 6 JÄGER ZEITUNG 4/2010 genießt, definierte die Jagdausübung als eine der sinnvollsten Freizeitbeschäftigungen, weil man Freude mit Dienst an der Natur verbinden könne. Er hob die große Verantwortung hervor, welche die Jägerinnen und Jäger für die ausgewogene Entnahme aus den jagdbaren Wildbeständen haben und meinte, es sei eigentlich zu begrüßen, dass diese heiklen Aufgaben von Teilen der Bevölkerung übernommen werden und nicht einfach behördlich durchgeführt werden müssen. Der Landeshauptmann vergaß es nicht, all jenen zu danken, die für die Jagd und für das Wild unseres Landes Einsatz, Kenntnis und auch Mittel hergeben, und er nahm diesen letzten Punkt zum Anlass, die wirtschaftliche Bedeutung der Jagd in Europa und insbesondere in Tirol hervorzuheben. »Die sieben Millionen Jagdausübenden in der EU stellen nur knapp 1,5 % der Bevölkerung dar, sie stellen aber für die Jagd, je nach Ausübungsart, erhebliche Mittel zur Verfügung. Der ‚regionale Jäger‘, der in seinem Heimatland jagt, im Schnitt 1.000 Euro pro Jahr, jener, der auch dann und wann sich einen Jagdausflug gönnt, 2.000 Euro pro Jahr, und jene, die vorwiegend auf Jagdreisen ihrem Hobby nachgehen, 3.000 Euro pro Jahr. Der Gesamtumsatz von 15 Milliarden Euro und die 175.000 Arbeitsplätze in Europa lassen die Jagd als einen wirtschaftlich bedeutenden Faktor erscheinen«. Bezogen auf die Länder Tirol, Trentino und Südtirol nannte der Landeshauptmann einige wichtige Kennzahlen. Fast 30.000 Jagdscheininhaber, über 57.000 Schalenwildabschüsse bei einem Bestand von gut 260.000 Stück, da ist und bleibt die Jagd eine Notwendigkeit. Sie bietet zudem eine ganze Reihe von Jagdaufseher- oder Berufsjägerstellen. »Die Jagd, ein Element unserer Heimat, eine traditionsreiche Tätigkeit unserer Bevölkerung, die Jagd als Quelle der Freude für jeden Einzelnen, das macht ihre Bedeutung aus«, meinte der Landes- hauptmann zum Schluss, und er lud alle Jägerinnen und Jäger ein, die Freude an der Jagd, am Wild, auch an der erlegten Beute zu genießen und nicht zuletzt auch dafür bei der Landeshubertusfeier dankbar zu sein. Das waren passende Worte zur Überleitung auf den religiösen Teil der Feier, welcher vom Abt des Stiftes Stams German Erd gestaltet wurde. Während der Messfeier und der Segnung des Hubertushirsches kamen die Jagdhornbläsergruppen Tirols zu Ehren. Die B- und Es-Hornbläser wechselten sich gegenseitig ab, wobei die Es-Parforcehorn-Bläser von Prof. Hansjörg Angerer eingeschult worden waren und dirigiert wurden. Der Tiroler Landeshornmeister Markus Bodner dirigierte die Bläser mit den BHörnern. Die abschließenden Dankesworte des Landesjägermeisters Karl Berktold galten nicht nur allen Mitwirkenden und erschienenen Gästen, besonders anerkennende Worte fand er für die Tiroler Bläser, die sich, anlehnend an das Südtiroler Vorbild, vor kurzem zu einer Jagdhornbläservereinigung zusammengefunden hatten. Beim gemeinsamen Essen kam auch Landesjägermeister Klaus Stocker zu Wort, der den Tirolern zur gelungenen Veranstaltung gratulierte und hervorhob, dass nun wieder einmal dem ursprünglichen Plan, die Landeshubertusfeier abwechselnd in Tirol, in Südtirol und im Trentino abzuhalten, Rechnung getragen worden sei. Stocker übersetzte auch gekonnt die Grußbotschaft des Vertreters der Trienter Jägerschaft, welcher durchblicken ließ, dass man sich nächstes Jahr im Trentino zur Hubertusfeier der Gesamttiroler Jägerschaft zusammenfinden werde. Heinrich Aukenthaler titelthemen Klausner Jäger gestalten Wildlebensraum Revierarbeiten, darunter versteht der Jäger das Erstellen von Futterstellen, Salzlecken, Hochständen oder das Pflegen von Pirschsteigen. Einige Reviere unseres Landes sind aber auch anderweitig tätig und haben damit begonnen, Wildlebensräume zu gestalten und zu verbessern. Was dabei möglich ist, hat die Klausner Jägerschaft im letzten Sommer aufgezeigt. »Die Gegend rund um die Klausner Hütte oberhalb von Latzfons war seit jeher als guter Spielhuhnlebensraum bekannt«, meint Alfons Pfattner, Revierleiter des Jagdreviers Klausen. »Das Gebiet hat sich in den vergangenen Jahrzehnten aber stark verändert. vorher Die einst lichten Weidewälder rund um die Klausner Hütte hätten sich in den nächsten Jahren völlig geschlossen. Die Verbesserungsmaßnahmen haben Randlinien und Äsungsflächen wiederhergestellt. Rehe und Spielwild finden hier nunmehr wieder gute nachher Lebensräume (unten). JÄGER ZEITUNG 4/2010 7 titelthemen vorher Der Zirbenjungwuchs wurde flächig entfernt, die älteren Bäume wurden belassen. Das gezielte Entfernen von Wacholderbüschen schafft bessere Aufzuchtsbedingungen für Spielhühner. 8 JÄGER ZEITUNG 4/2010 nachher titelthemen vorher nachher Was gut ist für die Rehe, ist in diesem Fall auch gut für den Jäger. Das Gebiet ist wieder einsehbar und somit leichter bejagbar. Alle Fotos: Markus Kantioler Zahlreiche einst offene Flächen sind mittlerweile zugewachsen, überall haben Jungwuchs und Sträucher zugenommen. Wo sich einst das Spielhuhn zu Hause fühlte, konnte es in der vergangenen Zeit kaum mehr beobachtet werden«, bedauert Pfattner. Dies war einer der Beweggründe für die Klausner Jägerschaft, aktiv zu werden. Mit dem Einverständnis der Grundeigentümer, es sind dies die Runggerer Alminteressentschaft und der Italienische Alpenverein-Sektion Bozen, begannen die Klausner Jäger Anfang Juli mit den Arbeiten. »Mehr als 500 Arbeitsstunden und über 40 Traktorstunden waren nötig, bis eine Fläche von mehreren Hektar vom Jungwuchs befreit und entstraucht war«, erklärt Markus Kantioler, von dem die Initiative ursprünglich ausgegangen ist und der die Arbeiten auch ständig betreut hat. »Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen«, ist Kantioler überzeugt. Die abgebildeten Fotos sprechen eine klare Sprache. Das Spielhuhn dürfte auf den neu geschaffenen Flächen wohl JÄGER ZEITUNG 4/2010 9 titelthemen vorher Eine Maßnahme für Wildtiere und Mensch: Bisher waren Skitourengeher gezwungen, sich den bestmöglichsten Abfahrtsweg durch den Wald selbst zu suchen. Ein unkontrolliertes Befahren der gesamten Waldfläche war die Folge. Die geschaffene Freifläche nachher wird die Wintersportler nun bei ihrer Abfahrt kanalisieren und somit die Beunruhigung für die Wildtiere im restlichen Gebiet verringern. bald wieder anzutreffen sein, aber auch dem Rehwild und vielen anderen Tier- und Pflanzenarten kommen die Auflichtungen sicher zugute. Die Klausner Jäger verfolgen mit diesen Arbeiten aber auch eine weitere Absicht. Im Winter ist das Gebiet rund um die 10 JÄGER ZEITUNG 4/2010 Klausner Hütte nämlich ein beliebtes Ziel für zahlreiche Skitourengeher und Schneeschuhwanderer. Bei der Abfahrt von der vielbestiegenen Lorenzispitze durchqueren die Wintersportler genau das angesprochene Waldgebiet, welches von den Rehen und auch vom Spielwild als Wintereinstand genutzt wird. Mit dem gezielten Freischneiden einer Abfahrtsschneise hofft die Jägerschaft nun, die Tourengeher kanalisieren zu können und dadurch die Beunruhigung durch die Wintersportler zu verringern. Die Arbeiten wurden zur Gänze in Eigenregie durchgeführt, ein guter Teil der Kosten wurde durch einen Beitrag der Autonomen Provinz Bozen, Abteilung Natur und Landschaft, gedeckt. Lothar Gerstgrasser titelthemen Jäger und Bauern arbeiten zusammen »Das bestmögliche Auskommen mit den örtlichen Landwirten suchen«. Es ist dies eines der Ziele, das sich der Revierausschuss des Jagdreviers Latsch gesetzt hat. Die Revierleitung unter Karlheinz Schuster versucht, dieses Ziel konsequent zu verfolgen. Wir haben ein Interview mit dem Revierleiter geführt. Welche jagdlichen Ziele habt ihr euch im Jagdrevier Latsch gesetzt? Der Vinschgau ist die Hochburg des Rotwildes, das ist bekannt. Es muss auch gesagt werden, dass in Südtirol wohl nur wenige Gebiete dem Rotwild ähnlich gute Lebensraumbedingungen bieten, wie der Vinschgau, im Besonderen wie der Vinschger Sonnenberg. Das jagdliche Ziel in unserem Revier muss lauten, mit den Berg- und Talbauern ein möglichst gutes Auskommen zu finden, Wildschäden möglichst vorzubeugen und auf diese Art und Weise das Einzäunen der Grünlandflächen zu vermeiden. Im Vinschgau ist dabei auch eine durchaus hohe Rotwilddichte tragbar, vorausgesetzt, die Tiere finden ausreichend ruhige Rückzugsgebiete. Rückzugsgebiete für das Wild, aber wo? In den vergangenen Jahren war oberhalb der bewirt- schafteten Wiesen eine Schonzone ausgewiesen, in der das Rotwild während des ganzen Sommers nicht bejagt werden durfte. Ich bedaure, dass diese Schonzone heuer wieder aufgehoben worden ist. Die Lenkung des Jagddruckes er- Habitatverbesserung ist sehr aufwändig. Viele Arbeitskräfte und Maschineneinsatz sind nötig, bis eine kleine Weidefläche vom Jungwuchs befreit ist. Alle Fotos: Jagdrevier Latsch JÄGER ZEITUNG 4/2010 11 titelthemen Auftauchen von Rotwild in den Wiesen unmittelbar an die Jäger zu wenden. Der Meldung wird sogleich nachgegangen und es wird versucht, im betreffenden Feld das eine oder andere Stück Rotwild zu entnehmen. Die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Jägern funktioniert sehr gut, dafür spricht auch die Tatsache, dass im Jagdrevier Latsch in den letzten Jahren fast keine Wildschadensansprüche gestellt worden sind. Ziehen die Vertreter von Wald, Wild und Wiese gemeinsam an einem Strang, ... folgt jetzt nur mehr über die Abgaben, welche für den Abschuss eines Stückes geleistet werden müssen. Für Rotwild, welches in den Wiesen oder in deren unmittelbarer Umgebung zur Strecke kommt, sind weniger Abgaben an das Revier zu zahlen, als für Rotwild, das in der ehemaligen Schonzone erlegt wird. Auf diese Weise wird der Jagddruck in den schadensanfälli- gen Gebieten erhöht, in den höher gelegenen Gebieten gleichzeitig verringert. Das Rotwild reagiert rasch auf den erhöhten Jagddruck, im Sommer hält es sich vorwiegend im beruhigten Gebiet an und oberhalb der Waldgrenze auf. Dabei kann es durchaus auch untertags beobachtet werden. Die Bauern sind ferner aufgefordert, sich bei vermehrtem ... kann sich das Ergebnis sehen lassen. 12 JÄGER ZEITUNG 4/2010 Wird der Jagdaufseher in die Bejagung des Kahlwildes und der Rehgeißen mit einbezogen? Der Jagdaufseher ist in der Bejagung des Kahlwildes und der Rehgeißen stets mit eingebunden und erlegt auch mehrere Stück pro Jahr. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Erlegung aller Stücke, die sich in den Obstanlagen aufhalten. Seit dem Jahr 2007 haben die Jagdaufseher in den Obstanlagen des Reviers zusätzlich vierzehn Rehe und fünf Stück Rotwild über eine Sonderermächtigung erlegt. Der Jäger, ein Verbündeter der Bauern? Das sehe ich schon so. Auf unser Angebot hin haben wir in den vergangenen zwei Jahren in Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern drei ehemalige, mehrere Hektar große Weideflächen vom aufkommenden Jungwald und vom Gestrüpp befreit. Sehr zur Freude der Bauern, zum Wohle des Wildes, aber auch zur Freude der Forstbehörde, die uns in unseren Anliegen stets tatkräftig unterstützt hat. Ich glaube, hier liegt eine wichtige Aufgabe der Jägerschaft für die Zukunft. Die Lebensräume müssen erhalten und gepflegt werden, das sichert Äsung und entlastet die angrenzenden Grünflächen und den Wald. Dies geht aber nur im gegenseitigen Einvernehmen und bei gegenseitiger Unterstützung. Gibt es im Revier andere jagdliche Ziele? Ja! Seit Jahren lässt die Altersstruktur im Gamsbestand zu wünschen übrig. Viele Jäger sind der Meinung, der Abschuss im Revier sei zu hoch, der Revierausschuss vertritt hingegen die Ansicht, man könne auch mit derselben Abschusshöhe wie bisher eine bessere Altersstruktur erreichen. Hierzu bedarf es aber der Disziplin und der Mitarbeit der Gamspirschführer und vor allem des verstärkten und gezielten Eingriffes in die Jugendklasse. Mittelalte Stücke müssen unbedingt geschont werden. Wir haben in diesem Jahr damit begonnen, die Gamsbejagung in diese Richtung zu lenken. Ich hoffe, dass wir in ein paar Jahren die Früchte für unsere Bemühungen ernten können. Vielen Dank für das Gespräch. Interview: Lothar Gerstgrasser titelthemen Neues Wildschadensabkommen Nach langen und fruchtbaren Gesprächen und Verhandlungen ist nun das neue Wildschadensabkommen unterzeichnet. Der Landesjagdausschuss und der Landesbauernrat hatten sich in vielen Sitzungen damit befasst, eine Delegation, bestehend aus Bauernbundund Jagdverbandsvertretern arbeitete die Textvorschläge aus, die dann schließlich von beiden Standesgremien genehmigt wurden. Wildtiere und Landwirtschaft - unser Jagdsystem fordert eine verständige Entflechtung Foto: Klaus Bliem möglicher Problemfälle. Der Landesjägermeister und der Obmann des Südtiroler Bauernbundes setzten im Oktober ihre Unterschrift darunter. Rechtsgrundlagen Das Landesjagdgesetz legt unmissverständlich fest, dass die Wildschäden des jagdbaren Wildes von den Jägern zu bezahlen sind. Details werden gemäß Gesetz einem zwischen Bauernbund und Jagdverband abzuschließenden Wildschadensabkommen überlassen. Weiters verpflichtet das Landesjagdgesetz den Jagdverband und den Bauernbund, ein Abkommen über die Wildzäune zu treffen. Bereits im Jahr 1988, ein Jahr nach dem Inkrafttreten des Landesjagdgesetzes, wurde das erste Wildschadensabkommen und das erste Abkommen über die Instandhaltung von Wildzäunen vereinbart. Dieses erste Abkommen hat dann mehrere Überarbeitungen erfahren, eine im Jahr 2002 und die letzte im Jahr 2009. Die nunmehrige Überarbeitung ist die bislang gründlichste. Im folgenden die wichtigsten Neuigkeiten. Äsungsaufnahme nicht gleich Schaden Dem Abkommen werden einige grundsätzliche Überlegungen vorausgeschickt: Dass die Wildtiere zur Natur gehören und im Interesse der Allgemeinheit in der Natur- und Kulturlandschaft ein Lebensrecht genießen sollen, dass nicht jede Futteraufnahme als Schaden angesehen werden kann, dass geeignete Maßnahmen seitens der Jägerschaft und der Grundbewirtschafter zu treffen sind, um dem Entstehen von Schäden entgegenzuwirken. Bauernvertreter im Revierausschuss Ein wichtiger neuer Punkt, der die Zusammenarbeit und das gute Klima zwischen Jägerschaft und Bauernbund fördern soll, ist im Vorspann festgehalten worden. In jeden Revierausschuss, in dem nicht bereits ein Bauernbundvertreter Sitz und Stimme hat, muss ein Bauernbundvertreter kooptiert werden. Dieser Vertreter hat im Ausschuss kein Stimmrecht, ist aber vor allem bei Schalenwildbewirtschaftungsfragen anzuhören. Schalenwildschäden Das Abkommen schränkt die Bezahlung von Wildschäden auf die von jagdbarem Schalenwild angerichteten Schäden ein. Schäden, die durch andere jagdbare Haarwildarten an landwirtschaftlichen Kulturen angerichtet werden, müssen nur dann bezahlt werden, wenn seitens der Jäger ein schuldhaftes Verhalten zur Entstehung der Schäden beigetragen hat. Ausklammerung der Wildschadensvergütung Schäden in Kulturen, die JÄGER ZEITUNG 4/2010 13 titelthemen Bei einem runden Tisch mit Landeshauptmann Luis Durnwalder wurde die Basis für einige neue Grundsätze zur Handhabung der Wildschadensproblematik geschaffen. durch Wildzäune geschützt sind, werden in der Regel nicht vergütet. Wohl aber besteht eine Vergütungspflicht, wenn Wildtiere, die sich im abgezäunten Gebiet befinden, nicht umgehend erlegt werden. Wildanfällige Intensivkulturen Die Bestimmungen über die Wildschäden in Sonderkulturen sind verfeinert worden. Neu angelegte wildschadensanfällige Sonderkulturen sind nach dem neuen Text sofort durch einen Wildzaun zu schützen. Wildzäuneabkommen Die Neuformulierung dieses Abkommens war für die Ver- treter des Jagdverbandes ein besonders großes Anliegen. Wegen der zurückgegangenen Bezuschussung der Wildzäune seitens der öffentlichen Hand wäre es nämlich zu großen finanziellen Belastungen für die Reviere gekommen. Das nunmehrige Abkommen definiert die Wildzäune neu, es legt fest, dass für die Instandhaltung von Einzeleinzäunungen der Grundbewirtschafter al- lein zuständig ist und dass lediglich die notwendige Erneuerung von Gebietswildzäunen von Bauern und Jägerschaft gemeinsam zu tragen sind. Bei der Neuerrichtung von Wildzäunen wird der Anteil zu Lasten der Reviere durch Arbeitsleistung im Ausmaß von zirka der Hälfte der notwendigen Arbeitszeit gewährleistet. Dies war im bisherigen Abkommen nicht vorgesehen, sodass es auch zu finanziellen Belastungen gekommen wäre. Das Abkommen sieht ferner vor, dass die Feststellung der Schäden an den Zäunen jährlich zwischen Vertretern des Jagdreviers und des Südtiroler Bauernbundes gemeinsam erfolgt, wobei der Südtiroler Bauernbund die Initiative ergreift. Das neue Wildschadensabkommen ist in der Mitte dieses Heftes beigelegt, das Abkommen liegt auch auf der Homepage des Südtiroler Jagdverbandes, wo auch die entsprechenden Formulare zu finden sind, und zwar unter www.jagdverband.it Heinrich Aukenthaler Im Oktober wurde das Wildschadensabkommen von Landesjägermeister Klaus Stocker und vom Bauernbundobmann Leo Tiefenthaler (2. und 3. von links) unterzeichnet. Mit dabei SJV-Geschäftsführer Heinrich Aukenthaler und Bauernbunddirektor Siegfried Rinner. 14 JÄGER ZEITUNG 4/2010 mitteilungen Unsicherheiten bei Jagdausübung in anderen Provinzen Italiens Vor kurzem machte in den italienischen Medien eine Nachricht die Runde. Nicht ohne Spott und Häme wurde berichtet, dass 48 Trentiner Jäger, die in der Toskana die Jagd auf Wildschweine ausgeübt hatten, dort angehalten und mit Verwaltungsstrafen belegt wurden. Insgesamt betrug das Strafausmaß mehr als 92.000 Euro, über 400 Euro pro Jagdtag und pro Kopf. Der rechtliche Hintergrund Den Grund für die Anzeigen finden wir im Art. 12 des staatlichen Jagdrahmengesetzes Nr. 157/92. Dort heißt es im Absatz 5, dass sich die Jagdausübenden für eine bestimmte Jagdform entscheiden müssen: die Streifjagd in den Alpen oder die Jagd von fixen Einrichtungen aus oder in einer Gesamtheit der anderen Jagdformen, welche das Rahmengesetz zulässt. Der Sinn dieser Bestimmung des staatlichen Rahmengesetzes war jener, den Jagddruck in Italien zu vermindern, den »jagdlichen Nomadismus« abzuschaffen, der es vor Inkrafttreten des Rahmengesetzes jedem Jäger erlaubt hatte, irgendwo in Italien in irgendwelcher Form die Jagd auszuüben. Das staatliche Rahmengesetz sieht dazu auch eine Bindung des Jägers an ein bestimmtes Territorium verpflichtend vor. Die einzurichtenden territorialen Jagdgebiete wurden – außerhalb des Alpenbogens – »Ambiti territoriali di caccia/ATC« genannt, und jede Region war aufgefordert, die Jagdgebiete abzugrenzen. Sie mussten kleiner als die Provinzen selbst sein (»di estensione subprovinciale«), das heißt, dass in jeder Provinz mindestens zwei ATC abgegrenzt werden mussten. Jagdliche Verbesserungen und die Folgen Die Folgen dieser Jagdreform, die 1992 mit dem Rahmengesetz eingeleitet wurde, sind deutlich. Die ATC werden zum Teil gut verwaltet, das Wild hat zugenommen, einzelne ATC sehen sich in der Lage, auch Jäger von außen einzuladen und aufzunehmen. Genau das ist heuer in der Maremma der Fall gewesen, wo 48 Jä- ger aus dem Trentino sich in das dortige ATC eintragen ließen. Sie hatten somit eine Jagderlaubnis im Trentino und in der Maremma, also im und außerhalb des Alpengebietes, obwohl sie laut Anzeige aufgrund des Art. 12 des Rahmengesetzes lediglich ermächtigt gewesen wären, entweder im Alpengebiet die Jagd auszuüben oder die Jagd von fixen Einrichtungen aus oder in einer anderen erlaubten Form außerhalb des Alpengebietes. Der Sachverhalt ist auch deshalb schwerwiegend, weil für die Nichteinhaltung der Norm eine empfindliche Nebenstrafe vorgesehen ist: die Aussetzung des Jagdgewehrscheins. Trient verteidigt seine Position Der Trienter Jagdverband verteidigte die Position der in der Maremma angehaltenen Jäger mit dem Hinweis, dass der Sachverhalt nicht klar ge- regelt sei und dass es einen Widerspruch gäbe zwischen dem staatlichen Jagdrahmengesetz und dem Trienter Jagdgesetz. »Die Trienter Jäger haben in perfekter Transparenz und in gutem Glauben eine reguläre Jagderlaubnis in der Maremma beantragt und sehen sich heute mit dem Risiko schwerer Sanktionen konfrontiert, und zwar wegen einer Gesetzesinterpretation, die übrigens stark kritisiert wird, und aufgrund eines Gesetzes, das überhaupt nicht klar ist«. In der Presseaussendung wird beklagt, dass die Praxis, in anderen Regionen Italiens die Jagd auszuüben, bereits ziemlich verbreitet ist, dass es möglicherweise bereits weitere Bußgeldbescheide gegeben hat und dass die Betroffenen nun in Sorge sind, es würde ihnen der Jagdgewehrschein entzogen, und das alles wegen einer fehlenden Koordinierung zwischen der Landes- und der Staatsgesetzgebung. Volksfestcharakter haben die »Cacciarelle« auf Schwarzwild in der Maremma. Foto: auk JÄGER ZEITUNG 4/2010 15 mitteilungen Gutachter sehen Situation unterschiedlich Der Fall der Trentiner Jäger hat den dortigen Jagdverband veranlasst, einen Experten um ein Gutachten zu ersuchen. Der frühere Richter am Bozner Landesgericht Edoardo Mori hat die diesbezügliche staatliche Gesetzesbestimmung analysiert und meint, dass diese völlig unlogisch und unbegreiflich sei und auch vom Kassationsgerichtshof nicht klar genug ausgelegt sei. Er kommt zum Schluss, dass es für die Trentiner Jäger gar keine Option »Streifjagd im Alpengebiet« geben muss, da die traditionellen Jagdformen im Alpengebiet sowohl von fixen Einrichtungen aus als auch mittels Pirsch durchgeführt werden. Er ist also der Ansicht, die betroffenen Jäger könnten nicht bestraft werden. Zu einem gegenteiligen Schluss kommt die Advokatur der Region Emilia-Romagna, die eine entsprechende Anfrage der Provinz Modena zu begutachten hatte: »Wer für die Jagd im Alpengebiet optiert hat, darf in unserer Region die Jagd nicht ausüben«, so lautet der Kern der Expertise. Inzwischen ist auch die Konferenz Staat/Regionen mit dem Fall befasst worden mit dem Ziel, eine Aussetzung der Strafverhängung zu erwirken, damit vorher Klarheit geschaffen werden kann. Südtirol in einer ähnlichen Lage Auch Inhaber eines Südtiroler Jagderlaubnisscheins, die in Italien außerhalb des Alpenraums in einem territorialem Jagdgebiet/ATC die Jagd ausüben, riskieren Strafen, und müssen deshalb davor gewarnt werden. Dies auch deshalb, da unser Landesjagdgesetz – im Gegensatz zu jenem der Provinz Trient – ausdrücklich festlegt, dass mit dem Lösen des Jagderlaubnisscheines für ein Revier in Südtirol »die Jagdart der Gebirgsjagd« gewählt wird. Deshalb auch ist geplant, mit dem nächsten Omnibusgesetz für die Bereiche Land- und Forstwirtschaft diese Bestimmung abzuändern und eine Wahl- möglichkeit für eine der drei vom Rahmengesetz vorgesehenen Jagdarten einzuführen. Eine Jagdausübung in privat geführten Jagdbetrieben Italiens, sogenannten »Aziende faunistiche venatorie«, steht hingegen nicht im Widerspruch zum staatlichen Jagdrahmengesetz und birgt nicht die entsprechenden Risiken. Die Warnung gilt solange, bis eine klare Gesetzesinterpretation Rechtssicherheit schafft oder die staatliche Vorschrift abgeändert wird. Pläne zu diesem letzten Vorhaben gibt es zwar, doch dürfte sich eine Änderung des staatlichen Rahmengesetzes auch wegen der Regierungskrise verzögern. Heinrich Aukenthaler Heinrich Erhard Gewehreinschießen erlaubt? Von Luca Cimbri, Carabinieristation Bruneck Es kommt nicht selten vor, da werden Zweifel laut, ob es denn erlaubt sei, im Freien zu schießen, etwa die eigene Büchse einzuschießen. Manchmal sehen sich die Freunde der Jagd sogar mit unangenehmen Situationen konfrontiert, unter Umständen müssen sie sich sogar vor Behördenvertretern verteidigen. Offensichtlich wissen nicht alle, dass es kein Gesetz gibt, welches das Schießen in der offenen Landschaft verbietet. Die Regeln des guten Anstandes, die den Jäger auszeichnen müssen, sind dabei aber auf alle Fälle einzuhalten, zu16 JÄGER ZEITUNG 4/2010 dem sind auch die Rechte etwaiger Drittpersonen zu beachten, z.B. das Recht, unbesorgt im Freien spazieren zu gehen, ohne sich dabei einer Gefahr auszusetzen. Nicht zuletzt müssen die Vorschriften beachtet werden, die das Halten, das Tragen und das Verwenden von Schusswaffen regeln, weiters die Gesetze über die Jagd. Es ist gut, sich an einige Regeln, welche die Vernunft gebietet, zu halten. Das ist hilfreich, um Anzeigen oder Anschuldigungen, Kritiken oder negativen Bemerkungen besser begegnen zu können. Einige Regeln, die einzuhalten sind, lauten: • Schießübungen ausschließlich zu Zeiten machen, in denen die Jagd erlaubt ist; • Die Waffen sollen nur in bestimmten Entfernungen von Wohnorten Verwendung finden, damit einerseits die Vorschriften über die Sicherheitsabstände von Straßen, Parks, Sportanlagen usw. respektiert werden, zum anderen keine Gefahr für Personen oder Sachen entstehen, und schließlich, damit keine Lärmbelästigung beklagt werden kann. • Eventuell können die örtlich zuständigen Sicherheitsorgane benachrichtigt werden, besonders dann, wenn an den Schießübungen mehrere Personen teilnehmen. • Nicht geschossen werden soll natürlich in Zonen, die von Touristen, Schwammlsuchern und Ausflüglern häufig besucht werden. • Die Scheiben sollten nicht auf Bäumen angebracht werden, auch nicht auf Felsen, außerdem gebietet es der Hausverstand, nicht auf Flaschen, Dosen, Plastikbe- hälter oder Ähnlichem als Zielscheibenersatz zu schießen. • Auf der Übungsfläche sollen die beschossenen Scheiben nicht zurückgelassen werden. Beim Tontaubenschießen sollten die Scheibenstücke eingesammelt werden, und auch die Patronenhülsen sind einzusammeln. • Zu vermeiden ist der Alkoholgenuss vor, während und nach dem Scheibenschießen. Wer das Einschießen der eigenen Waffe mit der nötigen Sorgfalt und Umsicht durchführt, vermeidet mit Sicherheit, lästige Rechtfertigungen, wem auch immer, vortragen zu müssen. Die Einhaltung der Regeln wird ihm auch erlauben, seiner Passion mit Ruhe und Sicherheit nachzugehen. Weidmannsheil mitteilungen Faltblatt zum Thema »Wildtier im Winter« aft Abteilung Natur und Landsch Abteilung Forstwirtschaft Naturschönheit erleben OMA AUTONOMA PROVINCIA AUTON ALTO ADIGE DI BOLZANO - ALTO Ripartizione Natura e Ripartizione Foreste n cchen pffche erwandern mitt Köp intterw Win W ohne Folgen paesaggio chen gehen iert. Immer mehr Mens Skitourengehen faszin ung nach. dieser Freizeitbeschäftig uten stört iegsro begangener Aufst Die Benützung regelmäßig ewegungsweilangsame, ruhige Fortb die Wildtiere wenig. Die können sie die Tiere rechtzeitig, se des Tourengehers warnt Menschen überng verharren oder dem bewegungslos in Decku einzelnen . Die Abfahrt, auch eines legt aus dem Weg gehen Störung verhingegen eine erhebliche Skitourengehers, kann für Wildtiere Annäherung von oben ist ursachen. Eine schnelle t aus. löst deshalb eine Fluch nicht vorhersehbar und befahren, eine viel größere Fläche Bei der Abfahrt wird zudem erprinzip zt wird. Wenn wir das Tricht als beim Aufstieg genut nzen. begre fekt ngsef Störu befolgen, lässt sich der rol n Südtirol verein nverei Alpen Alpen Umwelt tur und Umw Natur at für Na efeeraat Refer R Bozen 39100 Bozen 16, g hgang chgan rdurc intleerdur Vintle V 0471 9800111 +39 0471 Fax +39 978141, Fax 0471 97814 3 0471 +39 eel. +39 TTel. it in.it verein.i nvere alpen @alpe ffice@ office o , .it, ein.it er verein v alpen ww.aalpen www. w o no olzan Bo ne di Bolza Sezione CAI - Sezio no CAI taliano o IItalia lpino Alpin Club A Erbe 46, 39100 Bolzano delle Erbe iazzaa delle Piazza P 5 97991 471 0471 0 39 +39 + ax Fax F 2, 97817 0471 97817 3 0471 +39 eel. +39 TTel. ano.it lzano aibolz info@ccaibo .it, info@ ano.it, lzano caibolz ww.caibo www. w d band erban Jagdver oler Jagdv Südtirroler Bozen 57, 39100 Bozen fstraßee 57, Schlacchthofstraß 9 061719 0471 06171 +39 0471 Fax +39 0, Fax 061700, Wer waTTel. 0471 06170 3 0471 +39 reel.hi+39 er itt d.it unerban band. erban gdver te jagdv rwd.it, inf it, info@ eg band. s?o@ja jagdver www. www.jjagdv Schneehase GaAukenth aler nthaler ms uken wil d Klaus Bliem, Heinrich A Egger, Klaus asser,, Judith Egger, Gerstgrasser Lothar Gerstgr Inhalte: Lothar tion und Inhalte: Konzeption Konzep /TVB unggerr ng/TVB Rungge hR keting abeth Marketi Elisabet Grafik: Grafik: Elis rassi, Südtirol Mar Grassi, Renato G Kantiiolerr,, Renato Georg Kantiole , Georg echt, echt Mahlkn Doris otos: FFotos: scher atscher usst K Kusstat Jan al, t er st stertal, Hochpu GmbH ezzele by Esperia GmbH Druck: TTezzele gdverband Jagdver ler Ja roler Südtiro ein Südtirol & Südtir Alpenverrein © 2010 Alpenve n. eicheen. weich uszuw aauszu iss dringen wir jedoch ildnis Wildn hrterr W ührte üh uf der Suche nach unber Auf A ehör t azu ggehör Dazu w a re n . 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OME PROVINZ AUTONOME AUTON BOZEN - SÜDTIROL Freiheit mit Rücksic ht Raum für M Wir sind uns dabei oft nicht bewusst, dass wir auch im Winter den Lebensraum vieler Tiere betreten, welche hier ausharren und der harten Jahreszeit trotzen. Die Tiere haben sich nämlich im Laufe der Jahrtausende sehr gut an die Jahreszeiten angepasst. So sind zahlreiche Vögel, vor allem Insektenfresser, aber auch Mäusespezialisten alljährlich im Herbst gezwungen, ihre Sommerresidenzen im Norden großräumig zu verlassen. Nur in wärmeren Gegenden finden sie ausreichend Nahrung. Auch die Säugetiere haben vielfältige Überlebenstaktiken für die Wintermonate entwickelt. Die bekanntesten Strategien sind wohl der Winterschlaf und die Winterruhe. Dabei zehren die Tiere ausschließlich von den Fettreserven, die sie sich im Laufe der Sommermonate angefressen haben. Das Phänomen Winterschlaf fasziniert umso mehr, wenn man bedenkt, wie sehr der Stoffwechsel der Tiere dabei herabgesetzt werden muss. Einem erwachsenen, mehrere Kilogramm schweren Murmeltier steht für den rund sieben Monate dauernden Winterschlaf nur rund ein Kilogramm Fett, ein Kilogramm Nahrung zur Verfügung. Schließlich gibt es viele Tierarten, wie unsere heimischen Schalenwildarten, die sich den Bedingungen in der kalten Jahreszeit stellen. Steinwild, Gamswild und auch Reh- und Rotwild suchen gezielt Wintereinstände auf, in denen sich der Schnee nicht so lange halten kann. Ein dichtes Winterfell schützt vor der Kälte, angefressene Fettreserven und die oft karge Nahrung liefern die überlebensnotwendige Energie. Auch das Schalenwild kann seine Körpertemperatur aktiv reduzieren, um Energie zu sparen, ähnlich wie ein Winterschläfer. Haushalten mit der Energie, so lautet die Devise für diese Tiere im Winter. Dies ist nur möglich, wenn die Tiere in ihren Lebensräumen ausreichend Ruhe vorfinden und nicht zu häufig gestört werden. Nicht in dieses Konzept passen demnach Erholungsuchende, die im Winter im Lebensraum der Wildtiere auftauchen. Der Mensch wird vom Wildtier als potentielle Gefahr wahrgenommen. Die Tiere ergreifen häufig die Flucht, der ensch und W ild dafür nötige Energieverbrauch kann bei tiefer Schneelage jedoch sehr hoch sein. Will man den Störeinfluss durch den Menschen möglichst gering halten, gilt es, einige Grundregeln zu beherzigen und im Hinterkopf zu behalten. Die eben erschienene und dieser Ausgabe der Jägerzeitung beiliegende Informationsbroschüre soll den Erholungsuchenden über die Bedürfnisse der Wildtiere im Winter informieren und zu rücksichtsvollem Verhalten bei der Skitour und bei der Schneeschuhwanderung anregen. Zum Wohle des Wildes und zur Freude der Naturnutzer. Lothar Gerstgrasser JÄGER ZEITUNG 4/2010 17 mitteilungen Bleischrot unter Anklage Klagen über die zunehmende Umweltbelastung sind täglich zu hören. In einem Punkt stehen auch die Jäger auf der Anklagebank. Bleischrot würde vor allem die Feuchtgebiete und die dort lebenden Tiere vergiften, heißt der Vorwurf. Blei ist für Menschen und Tiere ein Giftstoff und wird durch keinen Mechanismus abgebaut. Es reichert sich also sowohl in den Körpern als auch in der Umwelt an. Ver- giftungen durch Bleiaufnahme sind im Zusammenhang mit der Wasservogeljagd nachgewiesen. Wasservögel werden fast nur mit Schrot beschossen, die meisten Schrotkörner gelangen in den Boden. Dort können die Körner von den Wasservögeln als vermeintliche Magensteinchen aufgenommen werden. Besonders Gänse, Enten und Schwäne sind betroffen. Südtirol hat ein Zeichen gesetzt Mit der letzten Änderung des Landesjagdgesetzes ist insofern ein Zeichen gesetzt worden, als in Südtirol die Verwendung von Bleischrot in Feuchtgebieten, die als Natura-2000-Gebiete ausgewiesen sind, verboten ist. Österreich zieht nach In Österreich soll ab 1.1.2012 die Verwendung von Bleischrot grundsätzlich bei der Jagd auf Wasserwild verboten werden. Eine entsprechende Verordnung des Bundesministeriums für Land- und Forst- Verschiedene Firmen bieten bereits Alternativen zu den Bleischrotpartonen an, zeigt Waffenmeister Arno Pircher. Foto: auk wirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft ist ausgearbeitet und zur Begutachtung an die verschiedenen betroffenen Stellen gesandt worden. Die Jägerschaft hat auch ein Merkblatt für die Verwendung von Stahlschrotpatronen erstellt. Stahlschrot ist nicht gleich Bleischrot Bei der Verwendung von Stahlschrot sind einige Sicherheitsvorkehrungen zu beachten. Verschossene Stahlkörner prallen leichter ab. Das muss beim Schießen beachtet werden. Außerdem ist bei Stahlschrot auf den Gasdruck zu achten. Die Flinten dürfen nur entsprechend ihrer Beschussprüfung verwendet werden. Neuerdings werden Flintenläufe mit Stahlschrotbeschuss eigens gekennzeichnet. Wer Hochleistungspatronen mit Stahlschrot verwendet, muss beachten, dass bei Würgebohrungen des Laufes eine Einschränkung der Schrotgröße vorgeschrieben ist. Nähere Informationen dazu können Waffenmeister geben. auk Straßenkodex Hilfestellung bei Unfällen mit Tieren vorgeschrieben Ein neuer Artikel im Straßenkodex sorgt für Verunsicherung. Im Art. 189 wird festgehalten, dass derjenige, der ein Haustier, ein Nutztier oder ein geschütztes Tier anfährt, anhalten muss und da18 JÄGER ZEITUNG 4/2010 für Sorge tragen muss, dass dem angefahrenen und verletzten Tier unverzüglich eine Hilfeleistung zuteil wird. Wer sich dieser Pflicht entzieht, unterliegt einer Verwaltungsstrafe von 389 Euro bis 1.559 Euro, sofern er für den Unfall verantwortlich war. Wer lediglich mit involviert war und nicht für die Hilfeleistung gesorgt hat, zahlt eine Verwaltungsstrafe von 78 Euro bis 311 Euro. Die Vorschrift schützt auch Wildtiere, die zufällig auf einer Straße unter die Räder kommen. Über die Anwendung und Auslegung des Gesetzesartikels kann man gespannt auk sein. mitteilungen »Wild-Wissen« auf Italienisch Am 25. Oktober 2010 wurde das Buch im Jagdfachgeschäft Bignami in Auer vorgestellt. Wir lassen Landesjägermeister Klaus Stocker zu Wort kommen: »Es hat zwar eine Weile gedauert, aber so ist es mit allen Dingen, die wirklich gut sind. Nun sind wir aber endlich am Ziel angelangt. Zur Vorgeschichte: Schon früh habe ich das Fehlen eines Vorbereitungsbuches für die Jägerprüfung beklagt. Ich habe meine Idee dem zuständigen Landesrat und Landeshauptmann Luis Durnwalder Applaus für die von Heinrich Aukenthaler und Mara Da Roit präsentierten Textproben. Mit im Bild Toni Fischnaller vom Athesiaverlag, Carlo und Luciano Berti von der Firma Bignami. DVHOYDJJ LQD zeigen. Die Arbeitsgruppe wollte ein Buch machen, welches nicht nur zum Lernen taugt, sondern sich auch angenehm lesen lässt. Ich glaube, ein durchaus innovatives Werk ist dabei herausgekommen, das sich auch dank des gelungenen Layouts gut präsentiert. Für den perfekten Druck sorgte das Haus Athesia«. Mit Leseproben aus dem Buch, vorgetragen durch Heinrich Aukenthaler und Mara Da Roit, wurde die Vorstellung abgerundet. Die Firma Bignami bot von sich aus an, über das eigene Verteilernetz das Buch italienweit zu vertreiben. Das Interesse scheint so groß zu sein, dass sich jetzt schon die Notwendigkeit einer zweiten Auflage abzeichnet. &RQRVFHUHO vorgetragen, der uns als Jagdverband grünes Licht gegeben hat. Wir haben darauf eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich an den Text machte. Die einzelnen Autoren sind: Heinrich Aukenthaler, Lothar Gerstgrasser, Alfons Heidegger, Ulrike Raffl, Walter Rienzner und Wolfgang Schröder. Für die Bebilderung haben wir zwei hervorragende Zeichner gefunden: Umberto Catalano und die Hamburgerin Birte Keil. Ausgesucht werden mussten auch die Fotos. Das Material dazu lieferten uns gute Naturfotografen, darunter Georg Kantioler, Renato Grassi und Eduard Weger. Die Übersetzung der deutschen Ausgabe übernahm der Fachmann Vito Adami, eine beratende Funktion übte dabei der Trienter Jagdfachjournalist Ettore Zanon aus. Die Grundausrichtung des Buches ist jene, nicht so viel Detailwissen zu vermitteln, sondern Zusammenhänge aufzu- &RQRVFHUH ODVHOYDJ JLQD LiÌi ÊÊ } >ÊÊ >VV > `ÊV>VV> iÊ>Ê«À>Ì V>ÊÛi>Ì À> Die Tagespresse hat bereits darüber berichtet: Seit kurzem liegt das Lehrbuch für die Vorbereitung zur Jägerprüfung auch auf Italienisch vor. »Conoscere la selvaggina« nennt sich das Werk. 0DQXDOH SHUO©HVD HODSUDWL PHGLFDFFLD FDYHQDWR ULD Heinrich Aukenthaler »Ein durchaus innovatives Buch, welches nicht nur zum Lernen taugt, sondern sich auch angenehm lesen lässt«, meinte Landesjägermeister Klaus Stocker bei der Buchvorstellung. Fotos: Bignami JÄGER ZEITUNG 4/2010 19 mitteilungen Alpenweiter Literaturwettbewerb neu ausgeschrieben Bereits zum 6. Mal schreibt die jagdkulturelle Vereinigung Ars venandi einen Literaturwettbewerb aus. Eingereicht werden können Jagderzählungen in allen Sprachen des Alpenraums. In der Ausschreibung hält die Vereinigung Ars venandi fest, dass die Jagd eine der traditionellen und verbindenden Tätigkeiten der Völker des Alpenraumes ist. Wie schon der Schriftsteller Mario Rigoni Stern es formuliert hat, kennen Jäger und Hirten keine Grenzen und verstehen sich. Sie tauschen sich ihre Erfah- rungen und Empfindungen über die sprachlichen Grenzen hinweg aus. Die Wechselfälle der Bergbewohner, ihre Beziehung zum Boden, zu den Tieren und zur Jagd sind die Themen, über welche sich die Teilnehmer des Wettbewerbes in ihrer eigenen Muttersprache äußern können. Der Bewerb soll weniger als Wettbewerb als vielmehr als Dialog verstanden werden. Und schließlich werden fünf Erzählungen prämiert. Die besten Stücke sollen zudem in einem Büchlein veröffentlicht werden. Die Preisverleihung erfolgt am 26. März 2011 im Messezentrum in Riva am Gardasee. Als Einreichungstermin für die Erzählungen gilt der 31. Jän- 5$5,2,1 &21&2562/(77( 7(51$=,21$/( 3UHPLR ,µ ´*,$&202526,1 20 JÄGER ZEITUNG 4/2010 QGL L]]DWRGD$UV9HQD FRQ QDGHOOD&DFFLD )HGHUD]LRQH,WDOLD UH&RQJUHVVL 5LYDGHO*DUGD)LH LN 3URPRVVRHRUJDQ ner 2011. Nachfolgend zusammengefasst die wichtigsten Teilnahmebedingungen. Literaturpreis Giacomo Rosini 1. Der Wettbewerb findet alle zwei Jahre statt und verfolgt das Ziel, den Dialog und die Begegnung zwischen den Kulturen und Sprachen Europas zu fördern. 2. Zugelassen werden unveröffentlichte Erzählungen in einer der Sprachen des Alpenraums. 3. Die Erzählung darf bei keinem anderen Wettbewerb eingereicht worden sein. Maximale Länge: acht maschinengeschriebene Seiten, DIN-A4-Blatt, 30 Zeilen pro Seite, auf Datenträger (CD oder Diskette), der Inhalt muss zudem in einer kurzen Zusammenfassung wiedergegeben sein. 4. Die Erzählungen werden anonym eingereicht, und zwar in siebenfacher Ausfertigung in einem verschlossenen Kuvert. Die beschriebenen Blätter dürfen nicht unterschrieben sein, müssen aber anderweitig durch ein Identifizierungszeichen des Autors gekennzeichnet sein. Der Autor legt seiner Geschichte ein zweites geschlossenes Kuvert bei, welches die Angaben zum Autor enthält. Auf das verschlossene Kuvert sind der Titel des Werkes sowie das Identifizierungszeichen zu schreiben. 5. Die Erzählungen müssen innerhalb 31.1.2011 an folgende Adresse geschickt werden: Ars venandi, viale Baruffaldi 7, 38066 Riva del Garda, E-Mail: grazia- [email protected]. 6. Die Erzählungen werden nicht zurückerstattet. Die Entscheidung der Jury ist unanfechtbar. 7. Es werden fünf Erzählungen ex aequo ausgezeichnet. Weitere Erzählungen können von der Jury als besonders wertvoll hervorgehoben werden. Die ausgezeichneten und die hervorgehobenen Erzählungen werden in einem Band veröffentlicht. 8. Ars venandi behält sich vor, das Reglement notfalls abzuändern. 9. Die Jury besteht aus Personen, die mit Kultur und Literatur befasst sind. auk GERER SICHER FRISCH kühlen | klimatisieren | einrichten Ungerer Kältetechnik, die beste Lösung für Ihre individuelle Kühlzelle. Mit neuestem Knowhow, fachmännisch & zuverlässig. I-39020 PARTSCHINS/TÖLL (BZ) Tel. 0473 968311 - Fax 0473 968394 www.ungerer.it - [email protected] mitteilungen Jägerprüfung Herbst 2010 Bei der letzten Session der Jägerprüfung, die am 13. Oktober endete, haben 32 Prozent der Kandidatinnen und Kandidaten die Prüfung bestanden: 290 traten an, 93 schafften die Hürde. Ungebrochen hoch ist nach wie vor die Zahl der Frauen, die zur Jägerschaft gelangen wollen. 34 Jäger-Anwärterinnen waren mit dabei, das sind immerhin zwölf Prozent. Bestanden haben die Prüfung diesmal allerdings nur sieben Frauen, also 21 Prozent der angetretenen Frauen. Interessant sind die Unterschiede zwischen mündlicher und praktischer Prüfung, die praktische Prüfung scheint selektiver zu sein. Auf dem Schießstand von St. Lorenzen waren 75 Kandidatinnen und Kandidaten zur Schießprüfung angetreten, 40 haben bestanden (Erfolgsquote: 53 Nur knapp ein Drittel der Anwärter schaffte diesmal die Prüfung und erhielt das begehrte Dokument von Landeshauptmann Luis Durnwlder überreicht. Foto: LPA/Pertl Prozent). Am Schießstand von Meran waren 118 Personen angetreten, 61 bestanden die Schießprüfung (Erfolgsquote: 52 Prozent). Zum mündlichen Prüfungsteil traten 97 an, 77 Prozent davon, nämlich 73 Personen, bestanden ihn auch. Die meisten Kandidaten versuchen die Prüfung in zwei Schritten zu bestehen: Sie treten zuerst zur Schießprüfung an, und schaffen sie diese, so bereiten sie sich später auf die mündliche Prüfung vor. Es gibt aber auch Personen, die beide Hürden in einem Male nehmen. Insgesamt 23 Personen wagten dies, und 20 davon bestanden erfolgreich. Ergebnisse der Prüfung Name Roberto Barletta Michael Baumgartner Dennis Blaas Hansjörg Blaas Stefan Blasbichler Lorenzo Brandolese Walter Brugger Martin Brunner Christian Caumo Paolo Cologna Patrick Cumerlato Melter Alex Curti Patrick Daum De Monte Faginto Guido Christian Egger Hubert Egger Paul Egger Jahrgang Ort 1958 1987 1975 1976 1984 1948 1968 1990 1973 1947 1972 1990 1989 1982 1989 1989 1988 Schlanders Lajen Mezzocorona (Tn) Mals Sterzing Noale (Ve) Feldthurns Antholz Obertal Eppan Bozen Meran Pfatten Aldein Latsch Meran Jenesien Jenesien Name Manuel Eisath David Ellecosta Elisabeth Erlacher Michael Erlacher Helmut Ferdick Andreas Gärber Sabine Gander Siller Andreas Gasser Augustin Gasser Hanspeter Gasser Wolfgang Gasser Eudo Giulioli Matthias Gogl Rainer Grossmann Andreas Gruber Robert Gruber Christian Hinterlechner Jahrgang Ort 1980 1992 1988 1990 1970 1984 1984 1981 1958 1986 1969 1962 1982 1986 1981 1969 1978 Deutschnofen Enneberg Marling Marling Rasen Antholz Glurns Tscherms Gargazon Pfitsch Feldthurns Kiens Freienfeld Sterzing Bozen Gargazon St. Pankraz Mühlbach JÄGER ZEITUNG 4/2010 21 mitteilungen Name Jahrgang Ort Christian Hofer Andrea Holzmann Matthias Ilmer Franz Anton Innerhofer Martin Kainz Daniel Kinzner Wilhelm Mathias Klotz Christoph Kofler Alex Lambacher Norbert Lanthaler Florian Leitner Benno Michael Licata Evi Lösch Benjamin Maschler Gabriel Mitterrutzner Magdalena Nollet Peter Obrist Umberto Pagella Walter Paller Stefan Paris Fabian Peer Felix Pescoller Arnold Pixner Simon Pixner Peter Pramstrahler Rudolf Prieth Hannes Raifer Christian Rainer Anton Rechenmacher Kuno Redolf Andreas Röll Lukas Röll Laurenz Sagmeister Lukas Schwienbacher Florian Schwingshackl Arnold Sellemond Tizian Senoner Michael Sieberlechner Dennis Spreng Tobias Staffler Alexander Stauder Wolfgang Stein Bernd Steiner Astrid Steinkasserer Daniel Tappeiner Jürgen Thaler 1978 1979 1982 1989 1992 1985 1957 1979 1992 1975 1992 1977 1970 1991 1975 1990 1980 1935 1961 1990 1983 1973 1975 1990 1989 1983 1987 1986 1978 1987 1947 1984 1952 1992 1991 1962 1992 1977 1981 1989 1992 1968 1973 1981 1992 1973 Moos in Passeier Ratschings Latsch Vöran Ulten Brenner Moos in Passeier Eppan Villnöss St. Leonhard in Passeier Ratschings Graun in Vinschgau Ulten Martell Kastelbell-Tschars Schlanders Bozen Bozen Mezzocorona (Tn) Lana Taufers im Münstertal Bozen St. Leonhard in Passeier St. Pankraz Völs Am Schlern Glurns Eppan Innichen St. Leonhard In Passeier Auer Bozen Bozen Olang Ulten Prags Feldthurns Eppan Kaltern Bozen Ulten Sarntal Eppan Meran Sand in Taufers Schlanders Naturns Name Jahrgang Ort Klaus Thöni Stefano Tonetti Alan Trebo Angelika Trenker Othmar Tribus Christian Ignaz Tschenett Patrick Tschurtschenthaler Michael Überbacher Martin Weiss Hartmann Windegger Klaus Winkler Robert Zampieri Anton Zimmerhofer 1969 1971 1991 1979 1954 1964 1984 1992 1992 1971 1969 1972 1972 Mals Mezzocorona (Tn) St. Martin in Thurn Toblach Lana Schnals Sexten Pfitsch St. Felix Ulten St. Martin in Thurn Branzoll Ahrntal .. personlich ( getestet ) Ort: Gartow/Elbe, Deutschland Wildart: Damhirsch Klasse I, 10 Jahre Entfernung: 35 m Wind: Nackenwind Kaliber: 9,3 x 74 R Puls: 180 Kleidung: OUTFOX Performance Erleger: Till Wälter, Unternehmer E r g o ta rn STOP h li c h e mensc rung W it te Com e cl o se r. 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Zur Beginn der Tagung traf man sich im Gemeinderatssaal von Duino Aurisina, und dort waren auch gleich alle wichtigen Vertreter der Nachbargemeinde von Triest anwesend: der Bürgermeister Giorgio Ret, der Jagdassessor Fulvio Tamaro und weitere Gemeindereferenten. Die Vorträge waren auf den zweiten Tag angesetzt, und sie boten einen bunten und interessanten Querschnitt über die Problematik der Wildtiere im städtischen Raum. Die einzelnen Inhalte können hier nur zusammengefasst wiedergegeben werden. Die kompletten Tagungsunterlagen werden aber auf Anfrage gern zugesandt. Die Konflikte zwischen Mensch und Wildtier in den Städten nehmen zu, kritische Situationen sind behutsam handzuhaben. Foto: Thalheimer in den 80er-Jahren sporadisch Wildschweine auf, und zwar Tiere des mitteleuropäischen Schlags. Sie waren wohl aus dem nahen Jugoslawien zugewandert. Zufällig brachen aus einem nahe der Stadt gelegenen Gehege Wildschweine der maremmanischen Unterart aus, die etwas kleiner, aber fortpflanzungsfreudiger sind. Die Tiere fühl- ten sich im stadtnahen Karstgebiet wohl und drangen auch recht bald ins Stadtgebiet ein. Die Bewohner von Triest entdeckten die Wildschweine als eine in der Regel ungefährliche Tierart, fütterten sie fleißig, legten Brot, Obst, Gemüse, Küchenabfälle und Kadaver totgefahrener Tiere aus, ja sogar verfallene Süßigkeiten oder was auch immer Essbares man entbehren konnte oder entsorgen wollte. Die bequemen Nahrungsquellen zogen die Wildschweine an, sie ließen sich in der Stadt sogar berühren, erhielten Namen, da gab es etwa einen Pierino, die Frischlinge wuchsen rascher heran als in freier Wildbahn, brachten es schon im ersten Jahr zu Nachwuchs. Aber es gab auch Aufruhr und Alarmstimmung, z.B. als man ein Stück einmal in einem Der Landesjägermeister von Triest Fabio Merlini (Mitte) Wildschweine in Triest Ein schönes Beispiel des Problems zeigte der Triester Biologe und Mitarbeiter des dortigen Jagdverbandes Giuliano Zanchi auf. In Triest tauchten hatte die Tagung organisiert, mit dabei FIDC-Präsident Gian Luca Dall’Olio (links) und AGJSOPräsident Franc Golija. JÄGER ZEITUNG 4/2010 23 tagungen oberen Stockwerk eines Gebäudes vorfand. Zanchi stellte in seinem Vortrag fest: »In die Enge getrieben, werden die Tiere allerdings angriffslustig (das würde ich auch!)«. Die Tierschutzorganisationen boten die unglaublichsten Vorschläge an, um dem Problem Herr zu werden, z.B. die Errichtung eines Elektrozauns um die ganze Stadt herum, das Auswildern von Wölfen und anderen Prädatoren usw. Zwar werden die Tiere rund um Triest herum intensiv bejagt, was aber nicht leicht ist. Sowie sie nämlich das Stadtgebiet verlassen, verlieren sie ihre Zutraulichkeit und sind scheu wie eh und je und entsprechend schwer zu bejagen. Lösungsmöglichkeiten? Zanchi plädiert für ein Zusammenwirken aller Kräfte und für eine nüchterne Analyse der Situation. Jagdliche Entnahmen gehören natürlich dazu. Der Wildbiologe Franco Perco, aus Triest stammend, verwies in seinem Vortrag auf das komplizierte Verhältnis Stadt/Land, auf die schwankende und unterschiedliche Einstellung der Menschen zu den Tieren, und forderte ein Konzept nicht nur für die Stadt Triest. Er beschrieb Triest als eine von einer Vielzahl von Wildtieren bewohnte Stadt, in welcher sowohl alpine Arten als auch Mittelmeerarten vorkommen, und in seiner Liste fehlten die Haustiere mit 14.000 Hunden und 18.000 Katzen nicht, aber auch die Primaten, die 208.880 Einwohner, zählte er dazu. Den Triester Bürger beschrieb Perco als einen typischen Städter, der von Natur aus ein Tierfreund ist und sich vor extremen Positionen scheut. Eine der verbreitetsten Haltungen ist die gutmütige Trägheit, die wohlwollende Indifferenz der Tierwelt gegenüber, aber es gibt auch solche Stadtbewohner, die einige Arten als besonders lästig empfinden und ihre physische Eliminierung fordern, dann die Schreckhaften, die mit den Bestien in den Städten nichts anfangen können, dann die »Franziskanischen« und die »guten Samariter«, welche jedem Tier die denk- Wenige hundert Meter vom Stadtzentrum entfernt bietet die Triester Karstlandschaft sogar Bären und Wölfen Lebensraum. 24 JÄGER ZEITUNG 4/2010 Der vielseitig gebildete Wildbiologe Franco Perco analysierte auch die Einstellung der Städter zu den Wildtieren. bar mögliche Unterstützung zukommen lassen möchten. Als Gefahr für die Fauna in den Städten nannte Perco die Verkleinerung des städtischen Grüns, die bauliche Entwicklung, die Lärm- und Lichtverschmutzung, die Zunahme der Abfälle und der streunenden Haustiere, die Zunahme des intoleranten Animalismus und das sich Breitmachen von Gemeinplätzen, dass es in der Stadt immer eine Entwicklung, ein Mehr an menschlicher Präsenz und Tätigkeit brauche. Er forderte dazu auf, die Tiere zu kennen und zu schätzen, verwies auf den ästhetischen Aspekt, möchte, dass altes Mauerwerk erhalten bleibt, dass Nistplätze nicht zerstört werden, dass man Beobachtungsplätze für bestimmte Wildtiere einrichtet, kurz, ein Projekt zur Aufwertung der Lebensräume und der Artenvielfalt in den Städten. Eine Werkstatt-Stadt sollte man ins Leben rufen, wo man auch Versuche machen kann, die mitgetragen werden, und die Beziehung zwischen Fauna und Mensch müsste auch in den Städten verbessert werden. Der slowenische Referent zeigte, wie im Umfeld von Görz die Zunahme der Wildtiere auch zu einer Zunahme der Arten innerhalb der Stadt geführt hat. Stadtbewohnende Tiere »boomen« weltweit Eine weltumspannende Sichtweise bot der Wildbiologe Hubert Zeiler an. Stadtfüchse gab es ab den 80er-Jahren etwa in Zürich, Berlin gilt als von Wildschweinen stark besiedelt, im Herzen New Yorks leben Kojoten, Wildtruthähne in Boston, Alligatoren in den Städten Floridas, Leoparden in Nairobi. Wölfe, Bären, Biber, Störche u.v.a.m. haben inzwischen auch Stadtgebiete in Anspruch genommen. Allein in Berlin mit seinen 3,5 Millionen Einwohnern leben 53 Säugtier- und 180 Vogelarten. Als Gründe nannte Zeiler ausreichendes Nahrungsangebot, günstige Nist-, Ruhe- und Aufzuchtsplätze, vor allem aber Sicherheit vor menschlicher Verfolgung. Dazu kommt, dass die Grünanlagen um die Städte herum nicht tagungen nur die Lebensqualität für die Stadtbewohner erhöhen, sondern auch das Eindringen von Wildtieren aus dem Natur- in den städtischen Raum fördern. Zeiler verwies in seinem Referat auf Gefahren und Konflikte, welche mit den Wildtieren in den Städten verbunden sind. Vogelschwärme, die Flugzeuge zum Absturz bringen, sind allerdings ein absoluter Ausnahmefall. Wenn aber Kojoten Katzen und Haushunde schlagen, dann steigen auch Tierliebhaber auf die Barrikaden, und bei Verkehrsunfällen mit Wildtieren schwindet recht rasch die Sympathie für die vierbeinigen Mitbewohner. Mitunter gehen von gewissen Arten auch Krankheiten aus. Die Zusammenhänge Ratten und Pest, Fuchs und Fuchsbandwurm belegen dies. Zeiler Aufmerksame Zuhörer bei den Referaten. Mit im Bild LJM Klaus Stocker, BJM Hans Parigger, BJM Rino Insam, Lothar Gerstgrasser und BJM Gottfried Hopfgartner. Fotos: Renato De Mench stellte fest, dass in den letzten Jahrzehnten die Konflikte zwischen Mensch und Wildtieren in den Städten zugenommen haben. Vielfach geht es um Ängste. Andererseits will man die Tiere nicht töten. Der Stadtmensch weiß einfach nicht, was er tun soll. Aufklärung ist die wichtigste Voraussetzung. Die Jägerschaft kann dabei ihr Fachwissen einbringen und auch jene Menschen erreichen, die sonst mit der Jagd nichts zu tun haben. Das Schlagwort dazu lau- tet: Akzeptanz schaffen für Wildtiere und Jagd. Die einzelnen Jagdverbände meldeten sich bei der Tagung mit Kurzreferaten zu ihrer ganz besonderen Situation zu Wort. Südtirol verwies dabei auf die Erfahrungen, die man Jagd-Schmuck individuell veredelt... Größter Juwelier Südtirols Schlossweg 3 39019 Dorf Tirol Italy Tel. +39 0473 92 34 92 neu: www.jagdschmuck.it JÄGER ZEITUNG 4/2010 25 tagungen mit Wildtieren in der Stadt gemacht hat, und wie heikel es ist, die Situationen sinnvoll handzuhaben. Der Hirschabschuss in Bozen im Juli 2008 hat weltweit für Aufsehen gesorgt, und leider war die Empörung größer als die Einsicht, dass der verletzte Hirsch nun einmal keine Chancen mehr hatte. Das Gegenbeispiel: Im März 2010 wurde bei Lana ein Stück Damwild betäubt und aus der Tiefgarage, in welche sich das Stück geflüchtet hatte, entfernt. Nur: diese Lösung findet in der Öffentlichkeit gar keinen Widerhall. Das Positive hervorheben ist nach wie vor ein gutes Rezept. »Im Jahr der Biodiversität können wir es als vorteilhaft darstellen, dass die Anzahl der Tierarten auch im städtischen Raum zunimmt. Wanderfalken gehen in den Zentren auf Taubenjagd, die ersten Vorboten der Waschbären sind inzwischen schon da, da und dort waren Marderhunde gesehen, ja auch in der Vogelwelt gibt es neue Besucher und Bewohner der Stadt. Die Lösungsvorschläge müssen ausgewogen sein und die Sensibilität der Städter berücksichtigen. Die Wildtierwelt, auch in den Städten, wird bunter, das ist das eigentlich Positive«. Am Ende der Tagung wurde eine Schlusserklärung verabschiedet (siehe unten). Gut besuchte Tagung Die Tagung stand unter der Führung des Präsidenten Franc Golija aus Slowenien, Schriftführer der Arbeitsgemeinschaft ist Walter Kulte- rer, der frühere Geschäftsführer der Kärntner Jägerschaft. In Triest vertreten waren aus Südtirol: LJM Klaus Stocker, GF Heinrich Aukenthaler, Jagdverband-Mitarbeiter Lothar Gerstgrasser und Mara Da Roit, die Bezirksjägermeister Gottfried Hopfgartner, Rino Insam und Hans Parigger sowie Luciano Scacchetti vom Landesjagdausschuss. Kärnten war mit dem Landesjägermeister Ferdinand Gortan mit seinem Stellvertreter Walter Brunner vertreten, aus der Steiermark waren die LJMStellvertreter Josef Köck und Egon Homann anwesend, weiters GF Karl Sirowatka und der Chefredakteur des »Anblick« Hannes Kollar. Mehrere Vertreter des slowenischen Jagdverbandes waren anwesend, ferner die Vertreter der diversen italienischen Mitgliedsregionen sowie der Präsident des gesamtitalienischen Jagdverbandes Gianluca Dall’Olio. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Jagdhornbläsergruppe aus Kärnten »Hörnerklang AlpeAdria«. Der Bürgermeister von Triest Roberto di Piazza nahm mit anderen Behördenvertretern der Gemeinde-, Provinz- und Regionalverwaltung an dem Treffen teil. Die AGJSO hat sich in ihrer knapp sechzigjährigen Tätigkeit immer wieder mit den gerade aktuellsten Themen befasst und damit einen guten Beitrag zur Ausarbeitung gemeinsamer Strategien geleistet. Die länder- und sprachenübergreifende Zusammenarbeit hat viele Früchte getragen. Heinrich Aukenthaler 58. Tagung der AGJSO-Tagung 2010 in Triest Schlussdokument Am 28. und 29. Oktober 2010 versammelte sich die Arbeitsgemeinschaft der Jagdverbände des Südostalpenraums in Triest. Das Tagungsthema lautete: »Wildtiere im urbanen Raum, Probleme und Lösungen« Die Referate dazu hielten Giuliano Zanchi, Andrea Cadamuro, Franco Perco, Edvard Krasna und Hubert Zeiler. Am Ende der Tagung verabschiedeten die Vertreter der Jagdverbände von Belluno, Görz, Kärnten, Slowenien, Steiermark, Südtirol, Trient, Triest und der UNCZA folgendes Schlussdokument: In den Großstädten und Städten leben viele Wildtiere. Sie nehmen hinsichtlich Individuen- und Artenanzahl zu. Das Phänomen lässt sich leicht erklären: Im städtischen Raum finden die Tiere ihre Grundbedürfnisse erfüllt: Schutz, Nahrung, und zwar nicht natürliche, aber doch geeignete Rückzugsgebiete. Im Allgemeinen steht die Bevölkerung dieser Erscheinung positiv gegenüber. Die neuen Gäste in den Städten werden akzeptiert und sogar gefördert. Kritisch gesehen werden allenfalls einige wenige problematische Arten. Die natürlichen Lebensräume sind im Umfeld der großen Städte letzthin weniger attraktiv geworden, was die Tierwelt veranlasst, in die Peripherie oder sogar in die Zentren der Städte vorzudringen. Sie bereichern damit die Fauna der Städte, die aus einer Vielzahl auch weniger bekannter Tiere besteht, welche kaum auffallen und keine Probleme verursachen, aber doch für ein gewisses Gleichgewicht von Bedeutung sind. Angesichts all dieser Umstände erscheint es von größter Wich26 JÄGER ZEITUNG 4/2010 tigkeit, die Entwicklung der Tierwelt in den Städten zu verfolgen, und es ist angesichts der vielfältigen Verflechtungen geboten, ihre Entfaltung zu planen. Über die diversen Möglichkeiten sind von den Referenten eine Reihe von Vorschlägen vorgebracht worden. Giuliano Zanchi bezog sich auf den Managementplan des Schwarzwildes in den Städten und beklagte, dass man die Entwicklung allein über Abschüsse zu steuern versuche. Andrea Cadamuro zeigte auf, wie mit dem Schwarzwild auf regionaler Ebene, auch in natürlichen Lebensräumen, am besten umgegangen werden könne. Franco Perco hob hervor, dass es vernünftig sei, der Urbanisierung Grenzen zu setzen, man müsse zudem ein faunistisches Projekt für die in den Städten lebende Fauna erstellen. Edvard Krasna zeigte am Beispiel Görz auf, dass das Wildvorkommen in den Städten vorwiegend davon abhänge, wie in der näheren Umgebung mit dem Wild umgegangen wird. Hubert Zeiler wies an der weltweiten Lage nach, dass sogar Großstädte eine enorme Vielfalt von Wildtieren beherbergen können. Zum Schluss war man sich einig, dass zur Erfassung und richtigen Handhabung des Phänomens auf allen Ebenen und mit allen Kräften zusammengearbeitet werden müsse, und dass der Jägerschaft dabei eine wesentliche Rolle zukommt. Ein Managementplan für den Umgang mit den in den Städten lebenden Tieren erscheint auch deshalb geboten, weil die Aufmerksamkeit der Bevölkerung gegenüber der Tierwelt zunimmt. SONDERTEIL Wildschadensabkommen Wildschadensabkommen Vereinbarung über die Wildschadensregelung gemäß Art. 36 Absatz 4 und 5 des Landesjagdgesetzes Nr. 14 vom 17. Juli 1987 Es wird vorausgeschickt, dass die Wildtiere zur Natur gehören und im Interesse der Allgemeinheit in der Natur- und Kulturlandschaft ein Lebensrecht genießen sollen, wobei nicht zu vermeiden ist, dass die Wildtiere auf land- und forstwirtschaftlichen Gründen und in land- und forstwirtschaftlichen Kulturen Äsung oder Futter aufnehmen, was nicht von vornherein als Schaden angesehen werden kann, da Wildtiere im Naturhaushalt auch eine nutzbringende Funktion erfüllen. Es wird festgehalten, dass im gegenseitigen Interesse sowohl Landwirte als auch Jägerschaft bemüht sein müssen, Wildschäden vermeiden zu helfen. Geeignete Maßnahmen können sein: Von Jägerseite: Anpassung des Wildstandes, Wahl geeigneter Jagdstrategien, verstärkte Abschüsse in schadensgefährdeten Gebieten durch entsprechende interne Regelungen, sofortige Intervention bei Auftreten von Schäden unter Verzicht auf zusätzliche Einschränkungen, Aufhebung von revierinternen Regelungen betreffend weibliche Cerviden, welche die Jagd bzw. die Abschusserfüllung negativ beeinflussen. Von Seiten des/der Bewirtschafter/s: Sofortige Information der Revierleitung, falls festgestellt wird, dass Wildschäden drohen oder entstanden sind, Schutz schadensanfälliger Kulturen, Berücksichtigung der Lebensbedürfnissen von Wildtieren bei der Anlage von neuen Kulturen, Zusammenarbeit bei der Vorbeugung von Wildschäden, Nichtverhinderung jagdlicher Eingriffe in Schadgebieten. Zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Jagd wird folgendes vereinbart: In jeden Revierausschuss, in dem nicht bereits der Bauernbundortsobmann oder ein von ihm anerkannter Bauernbundvertreter Sitz und Stimme hat, muss ein 28 JÄGER ZEITUNG 4/2010 Bauernbundvertreter kooptiert werden. Dieser kooptierte Bauernbundvertreter hat im Ausschuss kein Stimmrecht, ist aber vor allem bei Schalenwildbewirtschaftungsfragen anzuhören. Grundsätzlich soll es sich bei der zu kooptierenden Person um den Ortsbauernbundobmann oder eine von ihm ernannte Person handeln. Sollten sich Schwierigkeiten ergeben, so können der zuständige Bezirksbauernbundobmann bzw. der Bezirksjägermeister angerufen werden, die dann gemeinsam über die zu kooptierende Person entscheiden. Vorausgeschickt, dass im Art. 36 Absatz 4 und 5 des Landesjagdgesetzes eine Vereinbarung zwischen Südtiroler Jagdverband in Vertretung der Jagdreviere und dem Südtiroler Bauernbund in Vertretung der Grundeigentümer über die Wildschadensregelung vorgesehen ist, vereinbaren die unterfertigten Vertragspartner im Einvernehmen mit den zuständigen Landesräten folgende Regelung: tionen laut Art. 36 des Landesjagdgesetzes, insbesondere des Abs. 1. Art. 2 Meldung der Wildschäden Der Bewirtschafter des Grundes hat den Schadensfall unverzüglich, jedenfalls aber binnen 10 (zehn) Tagen nach Feststellung dem Revierleiter des zuständigen Jagdreviers entweder direkt durch Übergabe der Meldung oder mittels eingeschriebenem Brief mitzuteilen. Bei direkter Meldung erfolgt die Bestätigung des Einganges durch Gegenzeichnung von Seiten des Revierleiters. Die Meldung erfolgt auf eigenem Vordruck und muss vom Bewirtschafter des Grundes eigenhändig unterschrieben werden. Außer bei gütlicher Einigung erhält der/die Ortsobmann/Ortsobfrau des Südtiroler Bauernbundes eine Kopie der gegengezeichneten Schadensmeldung. Art. 1 Begriffsbestimmung Art. 3 Vergütung der Wildschäden bei gütlicher Einigung Im Sinne von Art. 36 Absatz 1 des Landesjagdgesetzes umfasst der Wildschaden den innerhalb des Wildbezirkes vom Wild an den land- und forstwirtschaftlichen Kulturen verursachten Schaden, wobei diese Vereinbarung den vom jagdbaren Schalenwild an landwirtschaftlichen Erwerbskulturen und in Privatwäldern verursachten Schaden betrifft. Schäden, die von anderem jagdbaren Haarwild an den genannten Kulturen verursacht werden, sind dann zu vergüten, wenn von Seiten der Jäger ein schuldhaftes Verhalten zur Entstehung der Schäden beigetragen hat. Für Schäden in Privatwäldern gelten die Defini- Grundsätzlich ist bei jedem Schadensfall innerhalb von 10 (zehn) Tagen ab Schadensmeldung eine gütliche Einigung zwischen Bewirtschafter des Grundes und Revierleitung des zuständigen Jagdreviers anzustreben. Bei gütlicher Einigung ist dem Bewirtschafter des Grundes innerhalb von 30 (dreißig) Tagen der gütlich vereinbarte Schadensersatz zu leisten. Einvernehmlich kann auch eine Terminverlängerung vorgesehen werden, wobei dies auf dem Meldeformular festzuhalten ist. Eine Entschädigung in Naturalien ist nur bei gegenseitigem Einverständnis möglich. Erfolgt eine gütliche Einigung, so ist die- selbe mit Unterschrift beider Parteien auf dem Meldeformular zu bestätigen. Art. 4 Verfahren für die Feststellung des Ausmaßes der Wildschäden bei Nichteinigung laut Artikel 3 Kommt keine gütliche Einigung zwischen dem Bewirtschafter des Grundes und dem Revierleiter des zuständigen Jagdreviers zu Stande, so ist unverzüglich eine Niederschrift über die Nichteinigung mit der Angabe der gebotenen und der geforderten Entschädigung zu verfassen, vom Bewirtschafter des Grundes und vom Revierleiter des zuständigen Jagdreviers zu unterzeichnen und umgehend vom Bewirtschafter des Grundes an die Abteilung Landwirtschaft beziehungsweise, bei Schäden im Wald- oder Almbereich, an die Abteilung Forstwirtschaft mit dem Ersuchen um Schadensschätzung zu übermitteln. Eine eventuelle Verweigerung der Unterschrift sollte auf dem Formular vermerkt werden. Die Verweigerung der Unterschrift beeinträchtigt den weiteren Verlauf des Verfahrens nicht. Die Übermittlung kann auch über die jeweiligen Bezirksämter beziehungsweise Forstinspektorate oder Forststationen erfolgen. Der zuständige Abteilungsdirektor erteilt unverzüglich den Auftrag zur Schadensschätzung. Der beauftragte Schätzfachmann (vorzugsweise ein Beamter der jeweiligen Abteilung) schätzt nach rechtzeitiger Verständigung des Bewirtschafters des Grundes und des Revierleiters über den Zeitpunkt des Lokalaugenscheins den Schaden. Die Schätzung sollte nach einer genauen Schadenserhebung – auch mit Fotodokumentation – unter Berücksichtigung vorliegender Vergleichs- und Marktwerte durchgeführt werden. Der beauftragte Schätzfachmann übermittelt den beiden Parteien und zur Kenntnis der jeweiligen Abteilungsdirektion das Schätzgutachten. Art. 5 Rekursverfahren Wird die Schätzung von einer der Parteien oder von beiden nicht angenommen, so kann jede Partei innerhalb von 30 (dreißig) Tagen ab Erhalt einen Rekurs gegen diese an die bei den Landesabteilungen für Landwirtschaft und Forstwirtschaft von den beiden Vertragsparteien eingerichtete Kommission einreichen. Die Kommission besteht aus einem Vertreter des Südtiroler Bauernbundes, einem Vertreter des Südtiroler Jagdverbandes und, je nach Zuständigkeit, einem Vertreter der Landesabteilung für Landwirtschaft oder für Forstwirtschaft. Die Kommissionsmitglieder der Landesabteilungen für Land- und Forstwirtschaft werden von den jeweiligen Landesräten namhaft gemacht und führen jeweils den Vorsitz. Die Kommission tritt bei Bedarf zusammen. Gegen die Entscheidung dieser Kommission kann nur der Rechtsweg beschritten werden. Nach dem Entscheid der Kommission hat die Bezahlung des anerkannten Schadensbetrages innerhalb von 10 (zehn) Tagen nach Zustellung des Entscheides zu erfolgen. In begründeten Ausnahmefällen kann die Kommission ein anderes Zahlungsziel festlegen. Art. 6 Zahlungsverzug oder Verweigerung der Vergütung der Wildschäden Werden die gesetzten Zahlungstermine nicht eingehalten bzw. gegen das Schätzgutachten kein Rekurs eingereicht oder die Zahlung der anerkannten Vergütung überhaupt verweigert, so steht es dem Bewirtschafter des Grundes frei, den zuständigen Landesrat zu ersuchen, die vom Landesjagdgesetz Nr. 14 im Art. 36 Absatz 5 vorgesehenen Maßnahmen in die Wege zu leiten. Art. 7 Ausklammerung von der Wildschadensvergütung Sind land- und forstwirtschaftliche Kulturen eines oder mehrerer Grundeigentümer bzw. Grundbewirtschafter durch einen Wildzaun geschützt, so wird für Wildschäden, die durch Schalenwild in den vom Wildzaun geschützten Kulturen verursacht werden, in der Regel keine Entschädigung gezahlt, da sowohl der Grundeigentümer bzw. Grundbewirt- schafter als auch die Jäger durch die Schließung der Gitter sowie durch eine rechtzeitige Reparatur eventueller schadhafter Stellen für die Vermeidung des Schalenwildschadens Sorge tragen müssen. Diese Regelung findet keine Anwendung, wenn im abgezäunten Gebiet vorhandenes, Schaden anrichtendes Schalenwild nicht umgehend erlegt oder entfernt wird. Im Zweifelsfalle entscheidet direkt die Rekurskommission. Art. 8 Wildschadensanfällige Intensiv- und Sonderkulturen Werden wildschadensanfällige Intensivund Sonderkulturen neu angelegt, so sind sie nach Möglichkeit sofort durch einen Wildzaun zu schützen. Sofern auf einzelnen Flächen bestehender Intensivund Sonderkulturen desselben landwirtschaftlichen Grundstückes innerhalb von drei Jahren zwei Mal Wildschäden im Sinne von Artikel 2 vergütet werden, sind die Grundeigentümer bzw. Grundbewirtschafter angehalten, besagtes Grundstück mit einem Wildzaun vollständig einzuzäunen. In besonderen Fällen kann die Rekurskommission auch nach einmaligem Auftreten eines Wildschadens die Umzäunung des Grundes empfehlen, wobei bei Nichterrichtung kein Anspruch auf Bezahlung des Wildschadens erhoben werden kann und die Bestimmungen des Artikels 7 zur Anwendung kommen. Für Wildschäden im Obst- und Weinbau wird eine Schadensschwelle von € 200 festgelegt, ab der die Schäden vergütet werden können. Art. 9 Statistik über Wildschadensvergütungen Die einzelnen Reviere werden angehalten, genaue Aufzeichnungen über die gemeldeten Wildschäden und die ausgezahlten Wildschadensvergütungen zu führen. Es soll der Name des Geschädigten, die Gemeinde in welcher der Schaden aufgetreten ist, die Art des Schadens und die Höhe der Entschädigung festgehalten werden. Innerhalb 30. Dezember eines jeden Jahres müssen die einzelnen Reviere die Aufzeichnungen dem Jagdverband übermitteln. Der Südtiroler Bauernbund JÄGER ZEITUNG 4/2010 29 und die Landesabteilungen für Land- und Forstwirtschaft erhalten Zugang zu den Daten. Art. 10 Dauer und Kündigung Diese Vereinbarung hat eine Dauer von einem Jahr und verlängert sich stillschweigend jeweils um ein Jahr, wenn nicht eine der beiden Vertragsparteien diese mindestens drei Monate vor Ablauf mit eingeschriebenem Brief mit Rückantwort kündigt. Die Kündigung ist auch den Landesabteilungen für Land- und Forstwirtschaft zur Kenntnis zu bringen. Art. 11 Hinterlegung bei den Landesabteilungen und Modalitäten der Zusammenarbeit den Landesabteilungen für Land- und Forstwirtschaft zu hinterlegen. Mit Maßnahme der zuständigen Landesräte werden die notwendigen Modalitäten hinsichtlich der Inanspruchnahme der Dienststellen der Landesverwaltung für die konkrete Umsetzung der Wildschadensregelung festgelegt. Bozen, am 14. Oktober2010 Diese Vereinbarung ist innerhalb von 10 (zehn) Tagen nach Unterzeichnung bei Vereinbarung über die Instandhaltung von Wildzäunen gemäß Art. 38 Absatz 3 des Landesjagdgesetzes Nr. 14 vom 17. Juli 1987 Vorausgeschickt, dass im Art. 38 Absatz 3 des Landesjagdgesetzes eine Vereinbarung zwischen dem Südtiroler Jagdverband, in Vertretung der Jagdreviere kraft Gesetzes und dem Südtiroler Bauernbund, in Vertretung der Grundeigentümer und Grundbewirtschafter, über die Instandhaltung von Wildzäunen vorgesehen ist, vereinbaren die unterfertigten Vertragspartner folgende Regelung: Art. 1 Begriffsbestimmung Als Wildzäune werden jene Zäune angesehen, die zum Schutz von land- und forstwirtschaftlichen Kulturen vor Haarwildschäden errichtet wurden und den Kriterien, die für eine mögliche Beitragsgewährung vorgesehen sind, sowie der fachmännischen Praxis für die Erstellung von Wildzäunen entsprechen. Art. 2 Instandhaltung der Gebietswildzäune Bei Beschädigung von Gebietswildzäunen wird grundsätzlich unterschieden zwischen den von Menschen verursachten Schäden und jenen Schäden, die durch Abnützung oder durch höhere Gewalt entstanden sind. 2.1 Wurden Schäden von Menschen ver- 30 JÄGER ZEITUNG 4/2010 ursacht, so muss der Verursacher, sofern bekannt, für die Schäden aufkommen; 2.2 Handelt es sich hingegen um Abnützungsschäden oder Schäden höherer Gewalt, oder um Schäden, deren Verursacher nicht bekannt sind, so sind die Kosten jeweils zu einer Hälfte von den Grundeigentümern bzw. Bewirtschaftern der Gründe des Einzugsgebietes und zur anderen Hälfte von den zuständigen Jagdrevieren zu übernehmen, wobei die Grundeigentümer bzw. die Grundbewirtschafter und die Jagdreviere ihren Kostenanteil zur Gänze durch Eigenleistung abdecken können. 2.3 Sind hingegen Gebietswildzäune zu erneuern, so verpflichten sich beide Vertragspartner, gemeinsam die Erneuerung der Gebietswildzäune unter Beanspruchung der vom Art. 38 Absatz 1 und 2 des Landesjagdgesetzes Nr. 14 vom 17. Juli 1987 vorgesehenen verlorenen Zuschüsse vorzunehmen. 2.4 Für die Instandhaltung von Einzelwildzäunen ist der Bewirtschafter des Grundes allein zuständig. Art. 3 Neuerrichtung von Wildzäunen Werden notwendige Wildzäune neu er- stellt, so beteiligen sich die Jagdreviere durch Arbeitsleistung im Ausmaß von zirka der Hälfte der notwendigen Arbeitszeit an deren Erstellung. Art. 4 Feststellung der Schäden an Gebietswildzäunen Zur Feststellung eventueller Schäden erfolgt jährlich zwischen Vertretern des Jagdreviers und des Südtiroler Bauernbundes eine Überprüfung der Wildzäune, wobei der Südtiroler Bauernbund die Initiative ergreift. Bei Feststellung eines Schadens hat die Behebung desselben möglichst rasch zu erfolgen. Der Südtiroler Bauernbund verpflichtet sich, seine Mitglieder in den betroffenen Gebieten anzuhalten, die Gitter bei den Wildzäunen jeweils geschlossen zu halten bzw. zu schließen, um Wildschäden zu vermeiden. Art. 5 Kündigung Beiden Vertragspartnern steht die Möglichkeit offen, bei Einhaltung einer Kündigungsfrist von 30 Tagen diese Vereinbarung jederzeit mit eingeschriebenem Brief zu kündigen. Bozen, am 14. Oktober2010 wildkunde Aggressive Rohrdommel Ein Erlebnis ganz besonderer Art hatte bereits im Frühjahr der Naturfotograf Renato Grassi in einem Schilfgebiet südlich der Stadt Bozen. Am späten Abend entdeckte er den in Pfahlstellung verharrenden, großen Vogel. Diese Stellung verwenden Rohrdommeln, um sich zu tarnen. Die senkrechte Brustzeichnung lässt sie im Röhricht, in dem sie normalerweise verharren, so gut wie unsichtbar erscheinen. Der neugierige Fotograf näherte sich dem Vogel, der sich dann allerdings aufplusterte und mit offenem Schnabel und halboffenen Flügeln den Fotografen attackierte und ihn geradezu zum Rückzug zwang. Grassi verstand, dass die Rohrdommel irgendetwas verteidigen wollte. Den näheren Aufenthaltsort wollte Renato Grassi nicht bekannt geben, auch um ein Hin und Her von Neugierigen zu vermeiden. Immerhin gelangen ihm aber einige gute Fotos. auk Wenn die Tarnstellung nichts mehr nützt, entscheidet sich die Rohrdrommel für die Drohhaltung. Foto: Renato Grassi Stellungnahme zum Artikel »Jagd und Biodiversität« Vom Direktor des Amtes für Forstplanung Günther Unterthiner erhielten wir folgende Stellungnahme zu einem Artikel, den wir in der »Jägerzeitung« Nr. 2/2010 unter dem Titel »Jagd und Biodiversität« veröffentlicht hatten. Es steht außer Zweifel, dass die Jagd und somit auch der Jäger eine sehr wichtige Rolle in der Aufrechterhaltung der Artenvielfalt in unseren vielfältigen Lebensräumen übernommen hat. Zur Artenvielfalt gehört auch eine gesunde, lebensraumverträgliche Wilddichte, mit deren Vorhandensein auch wieder eine Vielzahl von Lebewesen gekoppelt ist. Der Artikel verharmlost aber die Problematik von überhöhten Wilddichten; es wird sogar ein direktes Verhältnis zwischen hoher Wilddichte und hoher Artenvielfalt in den Raum gestellt. Dieser Theorie muss ganz klar eine Absage erteilt werden, weil Erkenntnisse in ganz Europa aufzeigen, dass zu hohe Wilddichten zu einer Verarmung in den Wald-Lebensräumen führen. Auch die Wildschadenserfassung in Südtirol hat aufzeigt, dass zu hohe Wilddichten Entmischungen von bestimmten Baumarten wie Tanne oder Laubbaumarten zur Folge haben. Das Beispiel der Eichen, die 720 Jahre lang Unmengen an Samen produzieren können, mag ja auf dem ersten Blick einleuchtend sein. Kann es aber im Sinne des Waldbesitzers sein, so lange auf die Verjüngung seines Waldes zu hoffen? Örtlicher Wildverbiss oder lokale Trittschäden können sicherlich in Kauf genommen werden. Wenn aber jahrzehntelanges Bemühen um WaldWeide-Trennungen heute in Frage gestellt werden müssen, weil in gewissen Orten das Schalenwild die Rolle des Weideviehs von früher über- nommen hat, stimmt etwas in der ausgleichenden Rolle der Jagd für die Aufrechterhaltung von naturnahen Lebensräumen nicht mehr. Bestes Beispiel dafür ist der Vinschgau, wo sich in einigen Gebieten durch zu hohe Rotwildbestände sogar die Hauptbaumart Fichte nicht mehr verjüngt. Hier könnte man bei einer gemeinsamen Waldbegehung überprüfen, ob sich hohe Wilddichten wirklich so günstig auf die Biodiversität auswirken. Das Angebot steht! JÄGER ZEITUNG 4/2010 31 wildkunde Bärenprobleme in Abruzzen In den Abruzzen lebt eine Unterart des Braunbärs, der Abruzzenbär. Er ist etwas kleiner als unsere Braunbären. Nun mehren sich die Sorgen, dass die Abruzzenbären über kurz oder lang nicht mehr geduldet werden, und zwar aus dem einfachen Grund, weil es immer mehr Problembären gibt, gegen die niemand wirklich etwas unternimmt. Über die Sommermonate haben die staatlichen Medien Berichte zur touristischen Bedeutung der Bären 32 ausgestrahlt. Die Bären würden interessierte Leute zum Besuch des Nationalparks Abruzzen einladen, hieß es. Und es war sogar von den Bären als neuen Mitbürgern die Rede, die das ausgelegte Futter dankbar annehmen. Genau das aber darf nicht passieren. Denn wenn erst einmal Bären futterzahm werden, dann stehen größere Probleme unweigerlich vor der Tür. auk Markierter Rehbock Am 3. August 2010 hat der Jäger Andrea Lanaro in der Gegend beim Holzhof in Deutschnofen einen markierten Rehbock erlegt. Die Ohrmarke trug die Nummer 77. Wer Näheres über diesen Bock weiß, möchte sich bitte im Büro des Südtiroler Jagdverbandes (Tel. 0471 061700, [email protected]) melden. Revierleiter Anton Zelger Totes Hirschkalb im Mutterleib Tödliches Lawinenschutznetz Am späten Nachmittag des 13. September 2010 habe ich Hansjörg Gamper, Jagdaufseher im Revier Ulten, bei seinem Reviergang im Gebiet Flatsch/St. Gertraud begleitet. Wir schauten mit dem Fernglas auf die gegenüberliegende Talseite. In einer Entfernung von zirka 1,5 Kilometern bemerkte Hansjörg bald ein außergewöhnlich dickes Rotwildtier; sehr auffallend war, dass es noch im Sommerhaar war. »Das Tier ist kugelrund und bewegt sich nur mühsam schleppend, es Am Vormittag des 1. November 2010 wurde der Revierjagdaufseher Andreas Sigismondi zu einem etwas ungewöhnlichen Einsatz gerufen. In der Nähe des Grödner Jochs, im Jagdrevier Corvara, hatte sich eine Gamsgeiß in den großmaschigen Schutznetzen der Lawinenverbaung verheddert. Die Geiß war nicht mehr zu befreien, der JÄGER ZEITUNG 4/2010 kommt kaum vom Fleck«, stellte er fest. Sofort fuhren wir auf die Nörderseite, unter den »alten Lärchen«. Hansjörg pirschte vorsichtig zum Standort des Stückes, konnte das Tier bald ansprechen und erlegte es. Nachdem er es aufgebrochen hatte, staunte er nicht schlecht, denn tatsächlich hatte das Tier ein totes, schon fast verwestes Kalb im Mutterleib. Beeindruckt und schockiert zugleich, war ich froh, dass auch das Muttertier nun erlöst worden war. Evi Lösch Jagdaufseher konnte nur mehr den Fangschuss abgeben und die Geiß erlösen. Beim Aufbruch zeigte sich der Panseninhalt bereits verhärtet, ein Zeichen, dass die Geiß schon seit längerer Zeit in dem Netz gefangen war. Der Jagdaufseher berichtet weiter, dass es bereits mehrere ähnliche Fälle in seinem Einsatzbereich gab. wildkunde Silberreihersichtung und andere Besonderheiten Dem Förster Florian Winkler aus Stilfes gelang heuer im Herbst ein Silberreihernachweis im Grantemoos südlich von Sterzing. Der Vogel hatte sich längere Zeit auf den Feuchtwiesen aufgehalten. Foto: Florian Winkler Silberreiher sind bei uns im Gegensatz zu den Graureihern nur selten zu sehen. Die sehr schlanken Vögel sind ungefähr gleich groß wie die Graureiher, aber schneeweiß und haben außerhalb der Brutzeit einen gelben, während der Brutzeit einen schwarzen Schnabel. Einzelsichtungen sind in Mitteleuropa keine Seltenheit mehr. Ein großes Silberreiher-Brutgebiet liegen im Neusiedlersee. Interessant ist die Brutbiologie dieses Schreitvogels. Männliche Reiher bauen im Schilf eine Plattform für die Balz. Nach erfolgter Balz wird von beiden Partnern das Nest fertig gebaut, die drei bis vier Eier werden von beiden Elterntieren abwechselnd bebrütet und die Jungen gemeinsam gefüttert. Schlangenadler Florian Winkler, ein aufmerksamer Beobachter, konnte zur Zugzeit auch einen Schlangenadler am Penser Joch fotografieren. Davon gibt es nur ganz wenige Belege aus Südtirol. Heuer hat es in unserem Land möglicherweise eine Brut gegeben. Schlangenadler sind große, vorwiegend weiß gefärbte Greifvögel, Kopf und Vorderbrust können dunkel Silberreihersichtungen (oben) sind selten, noch seltener ist ein Schlangenadlernachweis. Der abgebildete Greifvogel hielt sich heuer mehrere Wochen am Penser Joch auf. Fotos: Florian Winkler JÄGER ZEITUNG 4/2010 33 wildkunde Störche sind regelmäßige Besucher unseres Landes, seit sich der Bestand in den Brutgebieten Osteuropas gefestigt hat. Foto: Renato Grassi gefärbt sein. Sie jagen auf warmen Hängen schwebend und rüttelnd nach Reptilien und nehmen es auch mit Giftschlangen wie Kreuzottern auf. Nonnengänse Im vergangenen Winter hatte der Bozner Naturfotograf Renato Grassi auf dem Eisack bei Bozen einige Weißwangengänse fotografieren kön- nen. Diese Meergänse, auch Nonnengänse genannt, brüteten früher ausschließlich an der russischen Eismeerküste, haben aber inzwischen Teile Nordeuropas für sich erobert und erscheinen bei uns gelegentlich als Wintergäste. Rostgans auf dem Kalterer See Dem ehemaligen Verbandsjagdaufseher Herbert Ander- Als Schutz vor den Eisfüchsen nisten Weißwangengänse oft auf kleinen Inseln. Foto: Renato Grassi 34 JÄGER ZEITUNG 4/2010 gassen aus Kaltern gelang es, eine seltene Wasservogelart auf dem Kalterer See zu fotografieren, eine Rostgans, die ihren Namen der vorwiegenden Gefiederfärbung verdankt. Die Rostgans ist größer als die Stockente und zeichnet sich durch eine ganz besonders interessante Stimme aus. Der Ruf klingt wie »äh-onk« und hört sich wie ein nasales Hupen an. Rostgänse haben ihr Brutgebiet in Nordafrika, Vorderasien und Südosteuropa. Dort allerdings sind die Bestände bereits stark gefährdet. Andergassen hatte auch einen weiteren, sehr seltenen Wasservogel auf dem Kalterer See entdeckt: eine Höckergans. Es handelt sich dabei um die domestizierte Form der Schwanengans, die Heimat ist Ostasien. Höckergänse haben einen deutlichen Wulst auf dem Oberschnabel. Rostgans auf dem Fischersteg am Kalterer See. Herbert Andergassen nahm auch den tutenden Ruf des schönen Foto: Herbert Andergassen Wasservogels auf. wildkunde Wie der flugunfähige Vogel auf den Kalterer See gelangt ist, ist schwer nachzuvollziehen. Weißstörche Regelmäßig gesehen werden inzwischen schon Weißstörche in unserem Land. Renato Grassi machte in der Nähe von Terlan vom Etschdamm aus ein schönes Foto, welches uns Landesaufseher Martin Trafoier, der gerade zur Stelle war, weiterleitete. Ein einzelner Weißstorch wurde am 18. November über Meran fliegen gesehen. Der Weißstorch ist nicht mehr gefährdet. Die Art überwintert in Afrika. Störche meiden bei ihrem Flug in den Süden größere Wasserflächen und fliegen deshalb über Gibraltar oder über den Bosporus. Rotdrosseln und Rostflügeldrosseln Heuer soll es zu größeren und früheren Einflügen von Rotdrosseln gekommen sein. Diese brüten in den Birkenwäldern Skandinaviens und Sibiriens und überwintern in Mittel- und Südeuropa. Sie mischen sich gern in die Schwärme der Wacholderdrosseln, sind aber etwas kleiner als diese. Zu erkennen sind die Rotdrosseln an den rötlich gefärbten Flanken und Unterflügeldecken. Auch Rostflügeldrosseln sollen heuer in Norditalien gesehen und sogar gefangen und beringt worden sein. Die Nachweise gelten als absolute Seltenheit. Zu erkennen sind die Rostflügeldrosseln an den rostbraunen Oberflügeln, die Körperunterseite ist weiß, die Brust Heuer besonders häufig, die Rotdrossel zeigt ein breites Band aus schwarzen Flecken. Das Jahr der Artenvielfalt sollte Anreiz sein, die Verschiedenheit der Tierwelt et- was genauer im Auge zu haben. Die gezeigten Beispiele mögen dazu anregen. Heinrich Aukenthaler wildkunde Späte Brunft beim Rehwild? Eine seltene Beobachtung konnte der Sterzinger Jäger und Naturfotograf Renato Grassi vor wenigen Wochen mit seiner Kamera festhalten. In der malerischen Herbstlandschaft bekam er einen Rehbock vor die Linse, welcher eine offensichtlich brunftige Rehgeiß vor sich hertrieb. Eine Herbstbrunft bei Rehen kann immer wieder beobachtet werden. Viele Jäger sind der Meinung, dabei werden jene Geißen, welche im August nicht beschlagen worden sind, nochmals brunftig, sie bekämen einen neuerlichen Eisprung. Wissenschaftler sind jedoch der Ansicht, dass die Rehgeiß, im Gegensatz zur Gamsgeiß oder dem Tier beim Rotwild, nur einen einzigen Eisprung pro Jahr bekommen kann und somit nur einmal im Jahr empfängnisbereit ist, und das für nur 36 Stunden. Der Zeitpunkt des Eisprungs hängt bei Rehgeißen und auch bei anderen Säugetierarten vom vorangehenden Setzzeitpunkt Foto: Renato Grassi des Nachwuchses ab. Bei Rehen beträgt der Abstand zwischen dem Setzakt und der erneuten Empfängnisbereitschaft zwischen 60 und 67 Tage. Den Setzzeitpunkt können Rehgeißen, etwa bei schlechten Witterungsbedingungen, um mehrere Tage hi- nauszögern, dies hat wiederum eine verspätete Empfängnisbereitschaft im selben Jahr zur Folge. Ob und wann Schmalrehe brunftig werden, hängt hingegen im Wesentlichen von ihrer Kondition ab. Schwere Tiere werden früher brunftig, Tiere in schlechter Verfassung später. Das Phänomen der Herbstbrunft ist noch nicht eindeutig geklärt. Vor allem sind sich Wissenschaftler nicht einig darüber, ob ein Beschlag in den späten Herbstmonaten erfolgreich sein kann oder nicht. Lothar Gerstgrasser jägerinnen Arbeitsgruppe Südtiroler Jägerinnen für Jagd und Natur Südtirols Jägerinnen werden aktiv. Sie haben eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, deren Profil sie wie folgt darstellen. 36 JÄGER ZEITUNG 4/2010 Zielgruppe Zielsetzung Angesprochen werden sollen alle Absolventinnen der Jägerprüfung in Südtirol, also auch jene, die keine Jagdkarte besitzen . • Verständnis schaffen für die Jagd, beginnend in der Familie, bei den Kindern, in der Dorfgemeinschaft; • Die Jagd in der Gesellschaft vernetzen, über den Tourismus, das Gastgewerbe, die bäuerlichen Betriebe; • Personen, die an der Natur und an der Jagd interessiert sind, über Jagd und Natur informieren. jägerinnen Organisatorischer Aufbau Eine Arbeitsgruppe gründen, welche gemeinsame Ziele durch Kommunikation, Information, Austausch von Ideen und Erfahrungen verfolgt. Die Verwirklichung unserer Zielsetzung wird mittels der Veranstaltung von Vorträgen, Exkursionen und über die Zusammenarbeit mit sozialen und öffentlichen Einrichtungen stattfinden. Da beim ersten Treffen, abgesehen von den telefonischen und elektronischen Rückmeldungen, nur Jägerinnen aus der westlichen Landeshälfte anwesend waren, ergaben sich vorläufig folgende Ansprechpartnerinnen, aber wir hoffen, dass sich schon bald Interessierte aus den restlichen Bezirken aktiv unserer Arbeitsgruppe anschließen werden. Vinschgau Ingrid Andreaus Tel. 335 8371395 [email protected] Meran Claudia Gambaretto Tel. 349 6052879, [email protected] Bozen Toresin Zelger Petra 333 2868074 [email protected] Unterland Margareth Morandell Tel. 328 4582486 [email protected] Wer Ideen hat, Anregungen geben kann oder schon Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit gesammelt hat, den bitten wir, uns diese mitzuteilen und uns damit zu unterstützen. Die Information nach außen soll geschehen durch die Jägerzeitung, die lokalen Zeitschriften in den Bezirken und über die Internetseite des Südtiroler Jagdverbandes. Tanja Plörer Südtiroler und Trentiner Jägerinnen treffen sich Eine Südtiroler Jägerinnendelegation traf sich vor kurzem im Jagdzentrum Casteller in Trient mit Kolleginnen unserer Nachbarprovinz. Der Impuls dazu wurde beim Südtiroler Jägerinnentreffen gegeben. Damals luden die Vinschger Jägerinnen, die das Treffen veranstaltet hatten, auch die Trentiner Jägerinnen ein, und eine vierköpfige Vertretung, angeführt von der Vizepräsidentin Silvana Bettaga, war gekommen. Der Kontakt spann sich auf vielfältige Weise fort, bis es im Herbst dann zu einer Gegeneinladung kam. Der direkte Anlass war die Vorstellung des Jägerinnenkalenders 2011 der Trienter Jägerinnen. Ingrid Andreaus und Tanja Plörer fuhren mit Interesse und Neugier hin. »Wir wollten auch die Gelegenheit wahrnehmen, unsere Bekanntschaften auszuweiten und zu festigen und zu sehen, wie sich die Trienter Kolleginnen organisiert haben«. Und Tanja Plörer berichtet begeistert: »Es gab ein herzliches Händeschütteln, wir wurden im großen Kreis der Trentiner Jägerinnen vorgestellt. Alles war locker und sympathisch. Wir konnten uns eine Weile gut unterhalten und fühlten uns wie alte Freundinnen«. Beim offiziellen Teil begrüßte die Präsidentin der Gruppe der Trienter Jägerinnen Eddi Titta die Vertretung aus Südtirol und lud sie zu einem Grußwort ein. »Darauf waren wir nicht vorbereitet«, meinte Ingrid. »Nachdem ein gutes Klima herrschte, wollten wir uns nicht zurückziehen«, und die Grußworte Ingrids wurden mit einem Applaus aufgenommen. Anwesend waren auch der höchste Vertreter des Trentiner Jagdverbandes Gianpaolo Sassudelli, sein Stellvertreter Ettore Bertò sowie die Vorstandsmitglieder Claudio Eccher und Nerio Giovanazzi. Ingrid beglückwünschte die Trienter Jägerinnen zu ihrer Organisation und gab der Hoffnung Ausdruck, dass, dem Trienter Beispiel folgend, auch in Südtirol eine ähnliche Organisation aufgebaut wer- den könnte. Zum Schluss lud die Präsidentin der Trienter Jägerinnen Eddi Titta ihre Südtiroler Freundinnen ein, im kommenden Frühjahr die Jägerinnengruppe der Region Toskana gemeinsam zu besuchen. Die Weichen sind gestellt. Die Jägerinnen werden mit weiblichem Einfühlungsvermögen und Unternehmungsgeist ihre Verbindungen stärken. Mara Da Roit Im Jagdzentrum Casteller bei Trient. Aus Südtirol waren Mara Da Roit, Ingrid Andreas und Tanja Plörer (2. ,4. und 7. von links, stehend) dabei. Foto: Claudio Rensi JÄGER ZEITUNG 4/2010 37 jagdaufseher Auch Schüler führen muss man lernen Der Jagdaufseherkurs ist schon eine Weile vorbei. Positive Nachwirkungen über das Kursgeschehen treffen immer noch ein. Kürzlich haben sich die Lehrer und Schüler der fünften Klasse Grundschule von Deutschnofen mit einigen 38 sympathischen Berichten gemeldet. Die Vorgeschichte: Beim Jagdaufseherlehrgang unterwies der beim Südtiroler Jagdverband angestellte Biologe Lothar Gerstgrasser, wie man Schülergruppen am besten über Jagd und Wild infor- miert. Die Kursteilnehmer mussten dann das Gelernte in die Praxis umsetzen und boten ihre neu erworbenen Kenntnisse den einzelnen Grundschulklassen an. Als Echo schickten uns die Kinder mehrere nette Berich- te über den Tag mit den angehenden Jagdaufsehern, zwei davon, einen von Jonas und einen von Julia, Laura, Hannah und Enisa, wollen wir hier wiedergeben. Der Jägerausflug! Mit Jägern untewegs Vor zirka zwei Wochen sind wir mit vier Jägern auf den Marhofspielplatz gegangen. Sie haben uns einige ausgestopfte Tiere gezeigt, z.B. eine Elster, und sie erklärten uns, wo der Lebensraum der Tiere ist. Sie erklärten uns auch, wie sie sich verhalten. Dann zeigten sie uns verschiedene Felle z.B. von Murmeltieren, von Füchsen und von Rehen. Dann spielten wir ein Spiel. Das Spiel hieß Fuchs und Hase. Nachdem wir das Spiel gespielt hatten, erklärten sie uns etwas von der Tollwut, weil jetzt einige Tollwutfälle gemeldet wurden, und dass wir besonders gut aufpassen sollten. Danach trennten wir unsere zwei Klassen in zwei Gruppen. Wir gingen mit den Jägern in den Obkircher Wald und suchten nach Spuren von Tieren. Wir suchten auch Losung. Nun erklärten uns die Jäger ein neues Spiel. Es ging darum, dass wir verstanden, wie bedroht bestimmte Tiere sind. Dann aßen wir unsere Pause. Nach zwanzig Minuten machten wir uns auf den Weg. Auf der Wiese fiel einem Jäger noch ein tolles Spiel ein. Wir bildeten einen Kreis und ein Junge war der Bauer und ein Mädchen war der Marder. Der Bauer musste den Marder fangen. Danach machten wir uns auf den Weg zur Schule. In der Schule beantworteten die Jäger unsere Fragen. Die Männer schenkten uns zwei schöne Plakate, und schon war die Schule aus und wir gingen nach Haus. Das war ein toller Vormittag, wir haben viel Neues gelernt. Julia, Laura, Hannah, Enisa Am Donnerstag, den 20. Mai gingen wir mit den Jägern in den Wald. Das Wetter war herrlich, aber es war auch sehr kalt. Zuerst gingen wir auf den Spielplatz. Als wir dort ankamen, lagen auf dem Tisch lauter Dinge von Tieren: ein großes und ein kleines Hirschgebiss, ein ausgestopfter Vogel, abgenagte Nüsse und Tschurtscheln und noch viele andere Dinge. Auf einem anderen Tisch lagen sehr viele Felle: ein Dachsfell, ein Fuchsfell, ein Rehfell, ein Hirschfell und ein Steinbockfell. Es war sehr interessant. Die Jäger stellten uns viele Fragen und sie beantworteten uns auch viele Fragen. Besonders viel erzählten sie uns von der Tollwut, wie gefährlich sie sei und dass man darauf vorbereitet sein sollte. Sie gaben uns Tipps, wie man sich davor schützen kann. Besonders gut gefiel es mir, als die Jäger Namensschilder ausgaben. Sie gaben uns ein Stück Holz und ein kleines Stück Spagat. In den Hölzchen waren zwei Löcher. Wir mussten das Band durchfädeln und dann unseren Namen darauf schreiben. So konnten uns die Jäger jederzeit mit Namen ansprechen. Wir hatten einen Mords-Spaß. Darauf gingen die Jäger mit uns in den Wald, um besondere Dingen von Tieren zu suchen. Ich fand einen Kuhknochen. Der Jäger erklärte mir, dass wahrscheinlich die Knochen einer geschlachteten Kuh auf den Misthaufen geworfen wurden. Ein Marder hat sie sich daraufhin geholt. Uns machte es großen Spaß, etwas über die gefundenen Dinge zu erfahren. Als wir an einem Ameisenhaufen vorbeigingen, erklärten uns die Jäger, dass diese die Gesundheitspolizei des Waldes wären. Aber die Ameisen nervten mich schon ein bisschen, denn sie kletterten immer wieder an meinen Beinen hoch. Ich hüpfte wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend. Endlich kam die Essenspause, auf die ich schon so lange gewartet hatte. Beim Essen gingen wir in den Wald, wo wir eine direkte Aussicht auf die Schottergrube hatten. Nach der Essenspause machten die Jäger mit uns das »Überlebensspiel«. Ein paar Kinder, die Eichhörnchen, bekamen Zuckerlen, die sie verstecken mussten, die anderen, die Räuber, mussten diese Zuckerlen finden. Das sollte uns zeigen, wie die Tiere überleben können. Anschließend gingen wir an den Waldrand. Dort stellen die Jäger ein sehr teures Fernglas auf. Wir durften hindurchschauen. Das Weißhorn war zum Greifen nahe. Dann allerdings mussten wir in die Schule zurück. In der Schule beantworteten die Jäger uns noch einige Fragen, die uns besonders interessierten, und schenkten uns noch ein Plakat über die Wildtiere Südtirols. Es war ein toller Vormittag. Jonas JÄGER ZEITUNG 4/2010 jagdliches schießen Landesjägerschießen in Taufers im Münstertal Wenn die Veranstaltung auch schon eine Weile her ist, so wollen wir doch noch darüber berichten, auch weil das Landesjägerschießen heuer wirklich wieder ein voller Erfolg war und zur Zufriedenheit der Teilnehmer vonstatten ging. Das Verdienst für das gute Gelingen gebührt dem Schießreferenten des Vinschgaus Dietrich Spiess. Er ist Revierleiter von Taufers und hatte angeboten, in Taufers im Münstertal den Wettbewerb auszutragen. Nicht weit vom Dorf ent- fernt, wurde dafür ein passender Schießstand mit 16 Bahnen hergerichtet. Die aus dem ganzen Land angereisten Ein Gruppenbild zum Abschluss: die glücklichen Gewinner Urban Dandler, Othmar Geiser und Karlheinz Schuster, ferner von links Bezirksjägermeister Eduard Weger, Bezirksjägermeister Berthold Marx, Landesjägermeister Klaus Stocker, Revierleiter Dietrich Spiess, Vize-Bezirksjägermeister Günther Hohenegger und Landesschießreferent Eduard von Dellemann. Fotos: auk JÄGER ZEITUNG 4/2010 39 jagdliches schießen Die Veranstaltung gelingt auch deshalb so gut, weil viele fähige Personen mithelfen, zum Beispiel am Computer Monika Rohregger und Ivo Ungerer, bei der Scheibenauswertung Rosmarie Dibiasi und Pio Pescoller. schießkundigen Jäger konnten beim Bewerb Waffe, Auge und Hand proben, und am Ende siegten die Besten (Ergebnisse tungen reibungslos. Man konnte dabei auch auf die gewonnenen Erfahrungen der vergangenen Jahre bauen. Zum in der Tabelle unten). Dank der guten Zusammenarbeit der einzelnen Schießreferenten funktionierten die Auswer- Schluss wurde der Wunsch laut, die Veranstaltung abwechslend in Toblach und in auk Taufers auszutragen. Einzelwertung Landesjägerschießen 2010 Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 40 Name Urban Dandler Othmar Geiser Karlheinz Schuster Andreas Girardini Max Sparber Kaspar Götsch Hubert Bürgstaller Josef Mair Luciano Pappalardo Otto Wenin Wilhelm Sulzenbacher Hermann Gschnitzer Andreas Pircher Josef Gamper Helmuth Oberstaller Manfred Schnitzer Hannes Karlegger Horst Eberhöfer Edmund Schöpf Norbert Bernhart Hermann Abler Walter Rienzner Franz Burger Marina Schöpf Christian Mathà Leo Hellweger Florian Dandler Günther Schwingshackl Günther Spiess Johann Künig Gustav Sulzenbacher JÄGER ZEITUNG 4/2010 Jagdrevier St. Leonhard Tisens Latsch Marling Jaufental Schnals Kiens Pfitsch Vahrn Ulten Innichen Elzenbaum Terlan Plaus Welsberg Tirol Trens Taufers Stilfs Partschins Partschins Toblach Prags Vahrn Terlan Montal St. Leonhard Prags Sarntal Vintl Vierschach-Winneb. Bezirk Meran Meran Vinschgau Meran Sterzing Vinschgau Bruneck Sterzing Brixen Meran Oberpustertal Sterzing Bozen Meran Oberpustertal Meran Sterzing Vinschgau Vinschgau Meran Meran Oberpustertal Oberpustertal Brixen Bozen Bruneck Meran Oberpustertal Bozen Brixen Oberpustertal Waffe Blaser Steyr Mannlicher Remington Sako CZ Steyr Mannlicher Atzl Atzl Atzl Steyr Mannlicher Remington Tikka Sako Steyr Mannlicher Steyr Mannlicher Tikka Sako Atzl Sako Atzl Remington Sako CZ Sako Rössler Sako Blaser Atzl Atzl Sako Remington Kal. .223 .222 .222 .222 .223 .222 .222 .222 .222 .222 .222 .223 .222 .222 .222 .223 .222 .222 .222 .222 .222 .222 .223 .222 .222 .22-250 .223 .222 .243 .222 .222 Ringe 30,25 30,24 30,24 30,23 30,23 30,22 30,21 30,21 30,21 30,21 30,21 30,20 30,20 30,20 30,20 30,19 30,19 30,18 30,18 30,18 30,17 30,17 30,17 30,16 30,16 30,16 30,16 30,16 30,16 30,15 30,15 Abz. Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold jagdliches schießen 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 Lorenz Baumgartner Ivo Ungerer Gabriel Zipperle Alexander Zöschg Daniel Kofler Karl Rainer Franz Renzler Karl Erb Paul Seidl Pio Pescoller Walter Nischler Martin Ganner Heinrich Aukenthaler Peter Gasser Wilfried Obex Alois Ladurner Martin Schwienbacher Florian Haller Paul Peter Hildgartner Adelbert Greif Markus Fleischmann Dietmar Platzgummer Patrick Laimer Rosa Anstein Josef Seidl Franz Gamper Richard Gebhart Klaus Oberschmied Thekla Kofler Arnold Zingerle Alexander Mayr Werner Dibiasi Michael Kuen Reinhard Gschnitzer Norbert Mair Konrad Thoman Siegfried Stricker Ritten Laurein Riffian Ulten Naturns Jaufental Ratschings Lana Matsch Campil Prad Obermais Stilfes Kiens Tirol Schnals Ulten Naturns Kiens Kaltern Schlanders Riffian Riffian Schnals Matsch Partschins Prad St. Jakob Moos i. P. Mühlbach Pfunders Tramin Riffian Trens Ritten Schlanders Latsch Bozen Meran Meran Meran Meran Sterzing Sterzing Meran Vinschgau Bruneck Vinschgau Meran Sterzing Bruneck Meran Vinschgau Meran Meran Bruneck Bozen Vinschgau Meran Meran Vinschgau Vinschgau Meran Vinschgau Bruneck Meran Brixen Brixen Unterland Meran Sterzing Bozen Vinschgau Vinschgau Blaser Blaser Steyr Mannlicher Steyr Mannlicher Blaser Tikka Krieghoff Blaser Atzl Sako Sako Remington Sauer Tikka Atzl Sako Sako Atzl Sako Blaser Steyr Mannlicher Steyr Mannlicher Blaser Steyr Mannlicher Atzl Atzl Winchester Tikka Sako Steyr Mannlicher Sako Sauer Steyr Mannlicher Tikka Sako Blaser Steyr Mannlicher .222 .222 .222 .222 .270 .222 .222 .223 .300 WSM .223 .222 .222 .22-250 .222 .222 .222 .222 .253 WSSM .223 .270 .223 .222 .222 .222 .300 .222 .300 .222 .222 .222 .223 .308 .222 .223 .223 .30-06 .243 30,15 30,15 30,15 30,15 30,14 30,14 30,14 30,14 30,14 30,14 30,13 30,13 30,13 30,13 30,13 30,13 30,12 30,12 30,11 30,11 30,11 30,11 30,11 30,10 30,10 30,10 30,10 30,10 30,09 30,08 30,07 30,07 30,07 30,06 30,06 30,06 30,04 Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Bezirkswertung 1. Meran 151,13 Urban Dandler 30,25 Othmar Geiser 30,24 Andres Girardini 30,23 Otto Wenin 30,21 Josef Gamper 30,20 2. Sterzing 150,97 Max Sparber 30,23 Josef Mair 30,21 Hermann Gschnitzer 30,20 Hannes Karlegger 30,19 Karl Rainer 30,14 3. Vinschgau 150,96 Karlheinz Schuster 30,24 Kaspar Götsch 30,22 Horst Eberhöfer 30,18 Edmund Schöpf 30,18 Paul Seidl 30,14 4. Oberpustertal 150,91 Wilhelm Sulzenbacher 30,21 Helmuth Oberstaller 30,20 Franz Burger 30,17 Walter Rienzner 30,17 Günth. Schwingshackl 30,16 5. Bozen 150,78 Andreas Pircher 30,20 Günther Spiess 30,16 Christian Mathà 30,16 Lorenz Baumgartner 30,15 Adelbert Greif 30,11 6. Bruneck 150,75 Hubert Bürgstaller 30,21 Leo Hellweger 30,16 Pio Pescoller 30,14 Peter Gasser 30,13 Paul P. Hildgartner 30,11 7. Brixen 150,67 Luciano Pappalardo 30,21 Marina Schöpf 30,16 Johann Künig 30,15 Arnold Zingerle 30,08 Alexander Mayr 30,07 8. Unterland 114,32 Werner Dibiasi 30,07 Anton Calliari 28,10 Horst Grunser 28,09 Rosmarie Dibiasi 28,06 JJETZT E T Z T ONLINE O N L I NE BBESTELLEN: EST ELLEN: www.kettner.com ww ww.ket tner.com AABENTEUER B E N T E UE R - W WIE IE BBESTELLT! E S T E L LT ! JÄGER ZEITUNG 4/2010 41 hundwesen Bayerische Gebirgsschweißhunde und Tiroler Bracke Vorprüfungen 42 Am 7. und 8. September 2010 wurde in Burgeis im Jagdrevier Mals eine Vorprüfung für Bayerische und Hannoversche Schweißhunde organisiert. Im Zuge dieser Veranstaltung wurde auch eine Kunstfährte für eine Tiroler Bracke vorbereitet und vom Rüden »Axel vom Vigiljoch« mit seinem Besitzer und Führer Joachim Theiner aus Burgeis bestens ausgearbeitet. nachgestellt. An genannter Vorprüfung nahmen sechs Hundegespanne teil, zwei davon bestanden ihre Aufgabe leider nicht. Sie haben aber die Möglichkeit, an einer der nächsten Prüfungen ihr sicheres Können unter Beweis zu stellen. Nachfolgend die Prüfungsergebnisse. Die Kunstfährten mit einer Länge von zirka 1.000 Metern wurden von den Leistungsrichtern am Tag zuvor bei widrigen Witterungsverhältnissen getreten und originalgetreu der natürlichen Wundfährte des Schalenwildes Bayerische Gebirgsschweißhunde JÄGER ZEITUNG 4/2010 Tiroler Bracke Rüde »Axel vom Vigiljoch«, Führer Joachim Theiner, hat die Schweißprüfung mit Bravour bestanden. Die entsprechende Bewertungsnote wird zu einem späteren Zeitpunkt mit der Brackierarbeit addiert. BGS-Rüde »Dev vom Kreuzbödele«: 185 Punkte, Besitzer und Führer Günther Telser, Jagdaufseher im Revier Mals; Joachim Theiner mit seinem Rüden »Axel vom Vigiljoch« BGS-Rüde »Caro vom Zerzertal«: 136 Punkte, Besitzer und Führer Josef Stürz, Deutschnofen; BGS-Hündin »Cora vom Zerzertal«: 84 Punkte, Besitzer und Führer Sigmund Braun, Mühlbach/Vals. Zur bestandenen Vorprüfung ein herzliches Ho-Rüd-Ho und Suchenheil! Wie schon eingangs erwähnt, musste wegen des schlechten Wetters heuer erstmals auf das gemütliche Rahmenprogramm verzichtet werden. Als Ersatz dafür konnten wir auf der Bruggeralm im Zerzertal mit dem Senner Viktor Lechthaler bei Gesang und spannenden Anekdoten fröhliche und gesellige Stunden erleben. Auf diesem Wege möchte ich Paul Öttl, dem Tiroler Gebietsführer, und seinem Richterstab für die Abnahme der Prüfung danken und hoffe, dass er die Anliegen der Südtiroler Freunde im Schweißhundewesen so wie sein Vorgänger Paul Leismüller weiterhin unterstützen möge. Den Jagdfreunden Elmar, Karl und Engel möchte ich für ihre Hilfsbereitschaft herzlich danken. Otto Jochberger „SOUVERÄN UND VIELSEITIG“ Victory FL Stabile, helle und brillante Bilder. SOUVERÄN! Victory RF Mit integriertem Laser-Entfernungsmesser, Ballistikrechner und One Touch-System. VIELSEITIG! Victory RL und RF Ferngläser: unerreichbar stabil! 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Laôta che al rodâ tlaps de lus fora por les Alpes ê la jënt gnüda baiada sö che lus ê da temëi, da eliminé, deache ai ti scarzâ les bisces y les ćiores a paurs y ai dô ester prigorusc por la jënt. Tla Sar- degna ân ćinamai metü man de fà centönes de mür incër la pastöra ia por tigni dalunc i lus. Incö capitëiel indô val’ lus tles Alpes y i pastorëć mëss gni vardà. Le ladrè di mëmbri dl tlap de lus ó di che ai defënn so raiun defrunt a d’atri tlaps che respogn atira. Che al n’é inće stè chilò da nos desmostra la parora »lovara« o »büja dal lu«. Te na büja de val’ meter sota gnôl metü ćern y sura la büja ia dascia; le lu gnô impizé adalerch dal tof dla ćern, al tomâ jö a se mangé la ćern, spo ne n’êl nia plü bun de gnì sö; al metô man de ladrè y le paur dlungia jô pormez ala büja y ti sciurâ jö podruns ados por le copè. Do che la jënt â feter desmandrè düć i lus, i lustrì y les laûrs n’adorâ le paur plü degun famëi pro sü pastorëć. Daimprò dales ćiases rovâ le lu ma sc’al ne ciafâ nia altró assà da mangé. Carateristighes dl lu La lua s’arjigna la tana canche ara aspeta i pici por podëi dai- lò i mëte al monn: ai nasc verc y ströms. Le lu é n predadù ardì desco le meder, la laûrs, le iat y le lostrel; al fej pert dla medema familia dla olp, dl ćian salvare african, dl sciacal. An desferenziëia lus blanć, scürs, grisc dal corù dl cënder y fosc. Le lu ti somëia a n gran ćian, mo al à n maiù ćé, na frunt plü leria y orëdles plü cörtes. La coda é ciatadüda, spëssa. Le lu é da 60 – 80 cm alt y po ester ćina a 1,5 m lunch; la coda mosöra da 30 – 50 cm. Al pësa 40 kg. D’atres sorts de lus po rové a 80 kg. Nosc ćian da ćiasa n’é nia ater che le lu inzertié. I lus tëgn la coda albas o adërtafora, i ćians l’à ôta sö o brodorada ite. Na familia de lus é metüda adöm dai geniturs y dai pici. Les lues s’arjigna n ander da döes entrades; ares sta te tana trëi edemes denant che mëte al monn i pici; ares porta fora i pici 75 dis, spo fejeres inće ćina 12 pici, mo en gran pert ma da cater a sis. I pici é verc, surć, pësa da 300 a 500 g; dô 20 dis vëgn i pici fora de tana a fà belaìta, a fà damat, a se patucé y se core- tè; ćina a ot edemes i dà la lua da bëre; ćina 10 edemes romagn i pici te tana, do da 6 edemes ciafa i pici inće ćern. Döt le tlap dëida trà sö i pici lus. I geniturs sta na vita ´ adöm. Cina ai dui agn romagn i pici lus pro su geniturs, spo vëgni porcherà demez y ai se chir n revier da susc. Chësc po ester gran y desvalì: da 150 a 300 km2, aladô tan rich che le revier é de tiers da ćiacè. Le lu amarscëia le raiun cun sües urines vigni 300 metri dlungia ranćiagns, lëgns, ćiadortli, trognores o sis. Lus vir y ćiacia te n tlap che é formè da dui ćina 20 lus. I lus fej na ôta al ann de pici, i ćians döes ôtes. Dl lu pòn adorè les pels da fà guanć, tasces y stromënć musicai desco tambürli. I lus desfrata Le cëi di lus é tiers mesans ćina gragn: renes, porci salvari, cerfs, olps, rehli, bisces, stambëć, leoi, conići, sorüces, bisces, armentins, ćians da ćiasa, iać da ćiasa, inseć, alc (Elch), ćiamercia (ćern frada, tiers morć). Plü chiris é tiers Te n valgügn raiuns dl’Europa y inće dla Talia éson bele ausà a de te’ vijiuns; odarunse mo inće chilò da nos tosc tlaps de lus amesa la natöra? Foto da: ‘Il lupo’, Giorgio Boscagli, Carlo Lorenzini editore« 44 JÄGER ZEITUNG 4/2010 plata ladina vedli, debli, maroć, cotan jogn, feris deache ai é plü saurisc da abiné. I lus tofa dalunc chisc tiers, ai ti va pormez adascusc y ti salta do n valgügn cënć metri; ai arjunj chi 50 km al’ora. I alc, i bisonć y le müsc afrontëia i lus y inće i porcì salvari se para, i alc s’un sciampa t’ega. Le tlap de lus prô da coretè i gran tiers i mordon iadedô, ti flanć, sön le spiné, tl nês. Ai vëgn copà cun na morta tla garsala; dala gran spordüda i dàl le bot al tier; bisces o rehli se ciafa na morta tla copa dl col y insciö i vëgnel spachè le cnach. Sce le lu romagn n valgügn dis zënza mangé, spo él inće bun da mangé 9 kg de ćern te naota. Le lu adora 4 kg de ćern al dé y chësc munta sö a 25 cerfs al ann. Le lu mangia sö döt: osc y polan. Ma le 10 porcënt de sü atać va fora bun. Danfora va le pêr de lu, düć i atri mëss ti stè sot y stimé ći ch’al é da fà, olâ ch’al é da jì; i comani vëgn dà cun de vigni sort de versc: binzlé, ladrè, raugné, sferié, crazè, rüscé. Sce al n’abina nia tiers s’acontentëia le lu cun avanzadöres, salmun, bromores, ordöra salvaria, cognores y dlasenes. I famëis moderns di lus Incö é i pastorëć plütosc porseghità da ćians en banun, dales olps, dai corfs da sas, dal variöl da sas, mo chisc gaujëia de pici danns. I famëis moderns da incö é ćians ausà jö aposta y müsc; chisc ti é compagn al lu. Chësc ćian da verda é plü gran che le ćian normal y cotan plü gaiert; al pësa dai 30 ai 70 kg; bele cun cater mëisc mëssel gnì metü pro le pastorëć de bisces por s’ausé y sozialisé cun chisc tiers. Chisc ćians é bugn da spedrè demez sides lus che laûrs. Ai à incër le col n amorisc da fićiuns che ai ne pois nia gnì morć tl col dai lus no dala laûrs. Inće i müsc po fà verda al pastorëć, deache ai scraia canch’al vëgn adalerch n prigo; al öga da vardè pastorëć de bisces, de ćiores y inće tlaps de vaćes. I müsc vëiga bun, alda bun y tofa bun y vidlëia tosc le nemich y l’afrontëia ti don na morta o stolan che ai s’an sënt codî. I lus viô plüdadî Incö él lus tl’Europa, tl’Asia, tl’America dl nord. Te tröc paîsc ê le lu gnü copè fora deplëgn. Ti Balcans, tl Canada, tla Siberia y Mongolia virel de maius popolaziuns de lus, altró él ma n popolamënt isolè. Lus po vire tla tundra, tl desert, ai abitëia te raiuns da cortesc y te bosc. Plüdadî viôl lus sura döta l’Europa, tla Talia ma ti Abruzzi y tla Calabria, incö sura döt l’Apenin y bel plan röiel lus tles Alpes. Bele da plü agn ròdel lus tl Grijun, fora por i Paîsc Todësc nen n’él de dër tlaps, tl’Austria inće, sön i termi danter la Francia y la Talia déssel nen n’ester plü de 50. Tl’Europa dl süd àn albü plü sensibilité por le lu y ne l’à mai eliminé daldöt. I maius lus vir tla Letonia, de blanć nen vëigon tla Ruscia, tl’Alasca y tl Canada. Liëndes Le lu é adinfal gnü descredité por sües goles, süa furbizia, deache al desfrata inće tiers da ćiasa sc’al nen ciafa massa püć di atri. Le lu àn fat stlet te fiabes, tles liëndes: i jomelins Romulus y Remus ê gnüs trać sö cun le lat de na lua; les fabules de Aesop, de Fedrus, les stories dl lu y l’agnel, le lu y la olp, le lu y Ciüria cöcena, le lu y i set asos mët fora le lu dër intort y prigorus. Chëstes stories cuntades ai mituns i mostra le lu sciöche n tier da temëi, da desmandrè. Dlunch vëgn le lu metü fora le rî che mangia la lâ, che mangia mi- Le gran ri lù, o n tier ch’al foss gran ora che rovass indô pro i predadus de nosc raiun? Foto: Georg Kantioler tuns; al fej do la usc dla jënt por ingianè la porsona che pê matorina y crëi atira döt. Chëstes stories nes insëgna che nia vignun che dij da ester to compagn ne l’é en realté; na pert sfrutëia chësc por so profit a dann dl compagn. Ala fin paia le lu lassura sc’an pënsa al lu y Ciüria cöcena: al s’â mangé la lâ y la möta, mo spo ti àn taié sö la punza y metü peres tl vënter; les porsones é gnüdes salvades, le lu à messü la dè sö. La tëma sparësc plan Chi che à da fà cun i proieć »Bëgnodü lu« dij che la pôra defrunt al lu é ma plü da ciafè te püć ćês da inier y tles liën- des, la tëma vëgn tres mëndra. Da plü de 50 agn incà ne ti é degun lu plü reflè ados a na porsona. Ti Paîsc Todësc virel incö chi 50 lus, partis sö n pü’ sura döt le Stat. Le lu scherza scialdi ma tiers debli y n’é degöna concorënza por chi che chir corgn y cornaciuns. Olache le lu roda vëgn i salvarjins plü spaui y i ćiaciadus po rodè plü dî por abiné n salvarjin. La porsona é ausada da se adatè a situaziuns nöies; insciö mëssel inće ester meso da reagì normalmënter ala reintroduziun dl »rî lu«, mo dl lu sinzier che nes osservëia dal bosch infora. I dijun da orëi respetè la natöra, pro chësta tóchel inće le lu. Lois Trebo JÄGER ZEITUNG 4/2010 45 reviere bezirke Herzlichen Glückwunsch! 81 Jahre Umberto Ferrari Herbert Gruber Hubert Niederlechner Reinhold Prugger Anton Psenner Franz Stecher 80 Jahre Luigi Cignolini Terlan Karl Hanni Kastelbell Johann Hofer Moos in Passeier Anton Langgartner Klausen Riccardo Magnani Laurein Giovanni Mersa Corvara Antonio Negri Bevilacqua Toblach Alfred Pfitscher Montan Josef Pöhl Moos in Passeier Mario Schenk St. Christina Johann Schwabl Burgstall Arnold Stecher Graun Franz Zanotti Neumarkt 75 Jahre Günther Covi Lino Decarli Josef Fink Josef Kruselburger Romano Pesenti Andreas Steinmair Heinrich Zelger 70 Jahre Umberto Gallonetto Vahrn Adolf Innerbichler St. Jakob, St. Peter i. A. Johann Kienzl Sarntal Massimiliano Kohl Ritten Arrigo Luterotti Jenesien Marianne Nischler-Duschek Naturns Bernhard Pircher Niederdorf Armando Seppi Sarntal Johann Stecher Graun Fritz Trafoier Ulten Claudio Tripoli Bozen Richard Urthaler Barbian In den Monaten Oktober und November wurden 67 Jäger 70, 75, 80 und mehr Jahre alt. 91 Jahre 88 Jahre 87 Jahre 85 Jahre 84 Jahre 83 Jahre 82 Jahre Name Josef Lamp Willi Seeber Josef Wieser Erich Falkensteiner Stefano Guccione Paul Schifferegger Lorenz Hirschberger Herbert Kiem Haymo Von Grebmer Marino Carbucicchio Alois Engl Lorenz Larcher Renato Mioli Andreas Pallhuber Vittorio Decarli Siegfried Gruber Matthias Kaserer Johann Munter Giuseppe Pellegrini Martin Strimmer Josef Blasbichler Sigmund Brunner Peter Gasser Josef Kugler Ludwig Lantschner Franz Lechner Friedrich Pichler Peter Ralser Josef Spögler Revier St. Magdalena in Gsies Karneid, Tiers Antholz Kiens, Rodeneck Schlanders, Ritten Bruneck, Rasen Kaltern, Mals Latsch Olang Bozen Terenten Terlan Bozen Toblach Laag Kurtatsch Partschins Villnöss Margreid, Neumarkt, Salurn Laas Feldthurns Feldthurns Mölten Gais Aldein Vintl Jenesien Ratschings Sarntal Burgstall Kastelruth Percha Olang Karneid Graun Villnöss Neumarkt Feldthurns Ridnaun Untermais St. Magdalena in Gsies Leifers Sonderfahrt Jagd- und Fischereimesse Salzburg Samstag, 26.02.2011 Abfahrt um 5 Uhr in Marling, Zusteigemöglichkeit entlang der Strecke bis Sterzing. Fahrt inkl. Jause: 35,00 Euro Anmeldung bei Herta: Tel. 335 5626888 BELLIGOLI seit 1946 JAGDAUSRÜSTUNG in Bruneck - Sparkassegebäude Tel. 0474 554 033 46 AUER 39031 St. Georgen/Bruneck, Handwerkerzone Tel. 0474 551366 Büchsenmacher Auer Waffen, Munitionen und Zubehöre Alles für den Wiederlader Jagd- und Sportwaffen der bekanntesten Marken und Jagdzubehör. GROSSE AUSWAHL AN JAGDBEKLEIDUNG Reparaturen aller Art. JÄGER ZEITUNG 4/2010 reviere bezirke Bezirk Bozen Revier Mölten Revier Karneid Besonderes Jagdglück Langjährige Mitglieder geehrt Im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung wurden gleich mehrere langjährige Mitglieder des Jagdreviers Karneid geehrt. Für 60 Jahre treue Mitgliedschaft wurde Anton Psenner geehrt. Seit 50 Jahren ist Paul Lantschner Mitglied, davon war er viele Jahre Revierleiter. Ebenfalls geehrt wurden Gottfried Gasser und Alois Lantschner, Bergblick, dafür, dass sie bereits seit 40 Jahren die Jagdkarte im Revier Karneid besitzen. Die Urkunde für 25 Jahre Mitgliedschaft konnten Armin Resch, Oskar Psenner und Revierleiter Georg Lantschner aus den Händen von Bürgermeister Albin Kofler entgegennehmen. Die Jagdkameraden wünschen weiterhin einen guten Anblick mit viel Weidmannsheil. Des Jägers Glück ist ein Augenblick, egal wie alt der Jäger ist. Der 3. August 2010 war für Luis Luiprecht aus Nals, Jahrgang 1932, langjähriges Reviermitglied von Mölten, ein besonderer Tag. Ihm gelang es am frühen Morgen, als er auf den Rehbock beim Prohötzl ansaß, einen guten Zehnender zur Strecke zu bringen. Nach dem Aufbrechen wurde der 110 kg schwere Hirsch mit Hilfe einiger Jäger und eines Traktors zum Revierleiter gefahren. In der Zwischenzeit verbreite sich unter den Jäger die Nachricht über den geglückten Abschuss, und so ließen es sich viele nicht nehmen, dem Luiprecht Luis ein kräftiges Weidmannsheil zu wünschen und mit ihm den ganzen Tag zu feiern. Die Familie und die Jagdkollegen von Mölten wünschen dem Luis zum Abschuss ein kräftiges Weidmannsheil und weitere schöne Jagdtage. Josef Schwarz Von links: Vizebürgermeister Franz Tauferer, Bürgermeister Albin Kofler, Revierleiter Georg Lantschner, Jagdaufseher Richard Vieider, Verbandsaufseher Lorenz Heinisch und Bezirksjägermeister Eduard Weger JÄGER ZEITUNG 4/2010 47 reviere bezirke Revier Mölten Bezirk Brixen 80. Geburtstag Revier Feldthurns Am 22. September 2010 feierte unser Jagdkamerad Erich Walzl, Turmwirt in Gargazon, seinen 80. Geburtstag. Er ist seit 58 Jahren Jäger im Revier Mölten und ist nach wie vor mit großer Leidenschaft dabei. Auch viele Geschichten weiß der Erich zu erzählen. Er konnte am 1. August einen Trophäenbock und am 5. September 2010 einen Gamsjahr- ling erlegen. Am späten Abend des 22. September wurde Erich von den Jagdhornbläsern und dem Revierausschuss aus Mölten mit einem Ständchen überrascht. Die Jägerschaft von Mölten wünscht dem Erich zu seinen 80 Jahren alles Gute, noch viele gesunde Jahre und einen guten Anblick, verbunden mit einem Weidmannsheil. Josef Schwarz Ehrungen Bei der diesjährigen Hauptversammlung wurde Josef Fink für seine 50-jährige Mitgliedschaft im Jagdrevier Feldthurns geehrt. Josef Fink, Jahrgang 1935, geht auch heute noch mit großer Leidenschaft auf die Jagd und tätigt jedes Jahr den ihm zustehenden Rehbockabschuss. Sonntags allerdings lässt er sich das Karterle beim Oberwirt nicht entgehen. Die Jagdkollegen des Reviers Feldthurns wünschen dem Sepp, dass er noch lange auf die Jagd gehen kann, und gratulieren mit einem kräftigen Weidmannsheil! W. Kerschbaumer Von links: Vizerevierleiter Andreas Brunner, Josef Fink und Revierleiter Gottfried Kerschbaumer Waffenschränke • Modelle in verschiedenen Größen und Ausführungen • Erfüllen gesetzliche Bestimmungen • Bescheinigung liegt dem Schrank bei • UNI-Norm-Stahlmantel zwischen 2 und 6 mm • Sichere Verriegelung mit Schlüssel oder elektronischem Nummernschloss • Integrierter Tresor mit separatem Schlüssel • Unverbindliche Besichtigung möglich Preise ab 280 € excl. MwSt. Für Schrank mit Platz für 7 Waffen inkl. eingebautem Tresor (hier nicht abgebildet) Als Alternative auf Wunsch auch Maßanfertigung Tel. 0473 278183, www.metallbaualber.it Handwerkerzone Premar 2, 39010 Vöran 48 JÄGER ZEITUNG 4/2010 Revier Klausen Doppeltes Jagdglück Im Revierteil Gufidaun des Jagdreviers Klausen zieht das Rotwild immer wieder seine Fährte, und jedes Jahr werden auch einige Stücke erlegt. Am 3. September gelang sogar ein doppelter Rotwildjagderfolg. Am späteren Nachmittag begab sich unser Revierleiter Alfons Pfattner in die Örtlichkeit Fonteklaus, kurze Zeit später kam der Jäger Robert Pfattner dazu. Ohne Anblick verstrich die Zeit, und als die beiden aufgrund der zunehmenden Dunkelheit schon abbaumen wollten, standen plötzlich zwei Stück reviere bezirke Rotwild vor ihnen. Der Revierleiter zögerte nicht mehr lange und gab einen Schuss auf den Hirsch ab. Der Hirsch zeichnete und sprang ab. Das zweite Stück, ein Schmaltier, blieb vor dem Waldrand stehen, worauf der Jäger Robert Pfattner auch diesem einen Schuss antrug. Daraufhin war nichts mehr zu sehen. Aufgrund der Dunkelheit entschieden die beiden, am nächsten Tag eine Nachsuche zu veranlassen. Am nächsten Morgen positionierten sich die Schützen, und der Jagdaufseher Johann Pfattner startete mit seinem Hund Axel die Nachsuche. Das Schmaltier lag verendet nahe dem Anschuss. Vom Hirsch war zunächst nichts zu sehen. Erst später, im dichten Wald, wurde der Hirsch zweimal gestellt, konnte aber immer wieder flüchten. Die Hatz ging weiter bergab, und schließlich stellte der Hund den Hirsch zwischen den LKWs inmitten des Schotterwerks vom Beton Eisack, wo dann endlich der Fangschuss angebracht werden konnte. Im Laufe des Tages fanden sich zahlreiche Jäger in Latzfons ein, wo der Doppelabschuss gefeiert wurde. Ein kräftiges Weidmannsheil wünschen die Jäger des Reviers Klausen den beiden Schützen. Ein Weidmannsdank dem Jagdaufseher Johann sowie allen weiteren Jagdkameraden, welche bei der Rotwildbergung geholfen haben. Die Jäger des Jagdreviers Klausen Bezirk Bruneck Revier Gais Kapitale Gams erlegt Ein besonderes Jagdglück hatte im August 2010 der passionierte Jäger Johann Oberleiter. Ihm gelang der Abschuss einer kapitalen Gamsgeiß. Dazu möchten die Jagdkollegen herzlich gratulieren und gleichzeitig noch viele erfolgreiche Pirschgänge und alles Gute und viel Gesundheit zu seinem 65. Geburtstag wünschen. Ein kräftiges Weidmannsheil. Deine Jagdkameraden vom Jagdrevier Gais Hallali Shopping in the mountains Von links: Robert Pfattner, Jagdaufseher Johann Pfattner und Revierleiter Alfons Pfattner Neu Swarovski EL 42 Swarovision Als Geschenk die einzigartige Kaiserjäger-Mütze oder eine andere nach Wahl! www.suedtirol-shopping.it 0471 262102 JägerinnenAkt-Kalender 2011 Das ideale Geschenk für alle Jäger. BESTELLUNGEN UNTER: [email protected] tel 0043 5518/2328, fax /2731 www.hallali.at JÄGER ZEITUNG 4/2010 49 reviere bezirke Revier Rein Revier Tirol Ein ordentlicher Hirsch Hirschabschuss Zum 80. Geburtstag hat unser Tate Josef Leiter einen ordentlichen Hirsch erlegt. Ein kräftiges Weidmannsheil von deinen Kindern und Freunden! Leo Leiter Am 25. September 2010 meinte es der Hubertus gut mit unserem Revierleiter Edl von Dellemann. Nach einigen Pirschgängen gelang es ihm, einen guten Achtender im Spronsertal zu erlegen. Dieser Abschuss ist ihm auch deshalb besonders zu vergönnen, weil er für das Revier und für die Jäger des Reviers viele unschätzbare Dienste leistet. Wir wünschen unserem Revierleiter ein kräftiges Weidmannsheil und weiterhin viel Freude am Weidwerk. Die Jäger von Dorf Tirol Bezirk Meran Revier St. Leonhard Gratulation unserem Landesmeister! Auf diesem Wege möchten wir unserem Urban Dandler zum Titelgewinn des Landesmeisters beim Jägerschießen 50 JÄGER ZEITUNG 4/2010 gratulieren. Schon im Vorfeld hat Urban mit seinem Bruder Josef und seinem Jagdkameraden Siegfried Öttl die Mannschaftswertung beim Bezirksschießen Meran in St. Pankraz gewonnen. Doch unser Urban gab sich damit nicht zufrieden. Zusammen mit mehreren Jagdkollegen von St. Leonhard fuhren sie zum Landesjägerschießen nach Taufers im Münstertal. Dort holte er sich den Landesmeistertitel mit der Punktezahl 30,25. Ganz besonders freut es uns, dass es ihm gelungen ist, als erster Jäger von St. Leonhard diesen begehrten Titel zu gewinnen. Moch weiter asou! Mit einem kräftigen Weidmannsheil, die Revierleitung und die Jäger des Reviers von St. Leonhard. Emil Königsrainer Tisner Jagerball Die Jäger von Tisens laden herzlich zum Jagerball am Samstag, 8. Jänner 2011, mit Beginn um 20 Uhr im Vereinshaus »Michael Gamper« in Prissian ein. Zum Tanz spielen die bekannten »Original Südtiroler Spitzbuam« Eröffnung durch die Jagdhornbläsergruppe Tisens. Es werden verschiedene Wildabschüsse und Sachpreise verlost. Tischvormerkungen unter Tel. 335 5623430, 339 5375995 oder 338 1909599 reviere bezirke Revier Ulten Bezirk Oberpustertal Zwei gute Hirsche Revier Antholz Robert Unterholzner aus St. Nikolaus in Ulten hatte das Glück, in zwei aufeinanderfolgenden T-Hirschjagdsaisonen, und zwar sowohl 2005 als auch 2010, jeweils einen gu- ten Trophäenhirsch zu erlegen. Lieber Robert, wir freuen uns mit dir. Weidmannsheil und für die Zukunft einen guten Anblick! Deine Frau Nadia mit den Kindern Jäger, Heger und Brauchtumspfleger Die Jagdhornbläsergruppe Antholz freut sich über den Jagderfolg ihrer drei Kameraden Michael, Albert und Lud- wig. Ein kräftiges Weidmannsheil wünscht die gesamte Gruppe. G. Furlan Revier Ulten Revier Rasen Glückwünsche Ehrung Die Jägerinnen und Jäger des Reviers Ulten möchten Claudia Schwienbacher zum außerordentlichen Jagderfolg ein kräftiges Weidmannsheil wünschen. Möge ihr die Jagd auch in Zukunft so viel Freude bereiten und viele schöne Jagderfolge bringen. Deine Jagdkameraden, die Freunde und die Familie Bei der Hubertusfeier im Mudlerhof in Rasen wurden dem Mitglied Adolf Mair, Jahrgang 1943, eine Urkunde für 40-jährige Mitgliedschaft sowie das Bezirksabzeichen in Gold überreicht. Wir wünschen Adolf Mair viel Gesundheit und weiterhin viel Freude mit der Jagd. Weidmannsheil! Die Jägerschaft von Rasen JÄGER ZEITUNG 4/2010 51 reviere bezirke Revier Rasen Keiler anstatt Hirsch Das Sprichwort »Unverhofft kommt oft« trifft bei der Jagd wohl häufig zu. Am 30. Oktober 2010 war unser Mitglied Peter Gufler auf Hirschjagd. Anstatt des erhofften Hirsches spazierten zwei Stück Schwarzwild quer durch den Wald. Peter ließ sich diese Gelegenheit nicht Jagdkollege eine gute Gams erlegt. Deshalb danken ihm seine Jagdkameraden und wünschen noch ein kräftiges Weidmannsheil! Christian Aukenthaler nehmen und erlegte einen stattlichen Keiler (aufgebrochen 77 kg). Anschließend wurde mit den Jagdkameraden dieses außerordentliche Erlebnis gefeiert. Ein kräftiges Weidmannsheil! Die Jägerschaft von Rasen (Martin Messner) Jägerpreiswatten am Samstag, 22. Jänner 2011 im Vereinshaus von Dorf Tirol mit Beginn um 14 Uhr Bezirk Sterzing Revier Brenner Erfolgreiche Hirschjagd Ein außergewöhnliches Jagdglück hatte Karl Aukenthaler, Jäger aus dem Revier Brenner. Er erlegte einen Zwölfender mit einem Blattschuss. Sein Vater Josef, ein passionierter Altjäger, war sehr stolz auf seinen Sohn und ent52 JÄGER ZEITUNG 4/2010 bot mit Freude das Weidmannsheil. Töchterchen Emma legte auf ihre Art einen »Bruch« zwischen die Stangen des erlegten Hirsches. Karl ist ein leidenschaftlicher Gamsbegleiter, der die größte Genugtuung hat, wenn ein Erster Preis: Trophäenhirsch, viele weitere Abschüsse und Sachpreise zu gewinnen! Info und Anmeldung unter Tel. 335 8007807 KASER Präparator seit 1976 Tel. +43 512 570988 Leopoldstraße 55 A, Innsbruck (Stadteinfahrt Brenner) GRAPHIC Irene Kraus reviere bezirke Bezirk Unterland Revier Tramin Glückwunsch zum 86. Geburtstag Siegfried Steinegger hat am 20. September seinen 86. Geburtstag gefeiert. Zu diesem Anlass gratulieren ihm die Jägerinnen und Jäger von Tramin und wünschen weiterhin viel Gesundheit, einen schönen Anblick und viel Freude an der Jagd. Siegfried ist im Revier Tramin seit 50 Jahren aktiver Jäger. Es gelang ihm auch in diesem Jahr, einen Jährling zu erlegen, und zwar am 12. September. Ein kräftiges Weidmannsheil wünschen die Jagdkammeraden von Tramin. * Topangeboiat 1 Woche Namib Statt € 3.500,- nur € 2.490,„Jagen bei Freunden!“ I 5.000 ha Jagdgebiet I 15 verschiedene Wildarten I Seit 17 Jahren in österr. Familienbesitz I Deutschsprachige Jagdführung * Unser Topangebot: I 1 Woche Aufenthalt inkl. Vollpension, Einzelzimmer, Jagdführung 1:1, I 1 Kudubulle, 1 Oryxbulle, 1 Hartebeest I Ab/bis Windhoek I Limitiert auf die ersten 10 Buchungen bis 31.12.2010. Kontakt in Österreich: Unsere Tochter - Irmgard Neidhard Anmeldung & Info unter 28 0043/676/538 42 Sterzing 39049 Vipiteno Hochstraße 7 Via Alta Tel. - Fax 0472 768 088 www.walter-brunner.it Jagd- und Outdoorzubehör www.onjona.com Jagdfarm Familie Happel P.O.Box 226 – Okahandja 9000 Namibia www Tel. 366 3600347, 0471 052611, E-mail: [email protected] JÄGER ZEITUNG 4/2010 53 gedenken Anton Bancher Am 26. April verstarb im Alter von 82 Jahren der weit über seinen Ort hinaus bekannte Zahnarzt Dr. Anton Bancher aus Neumarkt. Bancher war ein Leben lang mit der Jagd eng verbunden. Über 50 Jahre besaß er die Jahreskarte im Revier Neumarkt, und 48 Jahre war er auch in Aldein Mitglied der Jägerschaft. In Neumarkt versah er zudem 14 Jahre lang das Revierleiteramt, und 20 Jahre war er im Ausschuss tätig. Die Beliebtheit Banchers kam bei der Beerdigung beeindruckend zum Ausdruck. Eine große Schar von Bekannten, Freunden und Jägern begleitete ihn auf dem letzten Gang, und die Jagdhornbläser aus Aldein entboten ihm das letzte Halali. Bancher hat in seiner Zeit als Jäger und Revierleiter Zeichen gesetzt und Spuren hinterlassen. Die Jagdhütte auf der Großwiese wurde unter seiner Führung gebaut, er ließ in Neumarkt die ersten Hochstände errichten, war ein beispielgebender Weidmann, dem auch die Heranbildung weidgerechter Jäger ein großes Anliegen war. Er veranstaltete das erste Jägerschießen in Neumarkt, führte einen wöchentlichen runden Tisch für Jäger ein, war Initiator der Partnerschaft zwischen Neumarkt und Rheinfelden und holte schon vor 35 Jahren die Rheinfeldener Jagdhornbläser in seinen Heimatort. Die Rheinfeldener Freunde ehrten dann auch den Verstorbenen, indem sie eigens zu Pfingsten einen Ausflug nach Neumarkt veranstalteten und in der Villner Kirche einen Gedächtnisgottesdienst zu Ehren des Verstorbenen gestalteten sowie einen Kranz auf sein Grab legten und dazu einige zu Herzen gehende Weisen auf den Jagdhörnern vortrugen. Der Bruder des Verstorbenen, auch Jäger, sprach bei der Trauerfeier einige schöne und würdigenden Worte. „Lieber Toni, du warst äußerst belesen, hast uns an deinem Allgemeinwissen teilhaben lassen, vieles über die Jagd vermittelt, und doch die spannendsten Geschichten selbst erlebt auf deinen Jagdreisen, die dich nach Kanada, Afrika und die die Mongolei geführt haben. Für deine Jagdkollegen warst du ein verlässlicher Begleiter, und für das Revier Neumarkt jahrlange ein guter Revierleiter. Wir werden dich vermissen“. Dem schließen sich die Jägerkollegen von Neumarkt an und entbieten ihrem geschätzten Alt-Revierleiter ein letztes Weidmannsheil. Rinaldo Baldessari Am 24. September 2010 verlor unser Freund Rinaldo Baldessari seinen Kampf gegen das Übel, das ihn schon seit langem heimgesuchte hatte. Baldessari, Jahrgang 1938, stammte aus Roncegno in der Valsugana. Dank seiner Ansässigkeit in Brixen, er war bei der Eisen- 54 JÄGER ZEITUNG 4/2010 bahn, erhielt er im Jahr 1984 dort die Jahreskarte und blieb Mitglied bis zum letzten Jahr. Eine Zeit lang leistete er auch im Revierausschuss seinen wertvollen Beitrag. Baldessari war uns allen als treuherzige und hilfsbereite Person bekannt, und als solche hat er innerhalb der Jägerschaft nette Freundschaften geknüpft, und manch einen von uns nahm er mit, um angenehme Stunden in seiner schönen Almhütte im Trentino zu verbringen. Ein tiefempfundenes, letztes Weidmannsheil, die Jäger von Brixen Hubert Jesacher Am 6. September 2010 ereilte uns die traurige Nachricht, dass uns unser Jagdkamerad und langjähriger Revierleiter Hubert Jesacher nach kurzem schweren Leiden für immer verlassen hat. Der Tod unseres Freundes und Jagdkollegen hat uns alle tief erschüttert. Hubert erlag nur vier Tage nach seinem 77. Geburtstag seinem Leiden und folgte seinem Freund und Jagdkameraden Gartner Hons, der ihm nur drei Monate in die ewige Heimat vorausgegangen war. Bereits von klein auf fühlte er sich sehr mit der Natur verbunden und war seit seiner Jugend ein passionierter Jäger. Er wurde 1964 Mitglied im Jagdrevier Bruneck, und so erhielt er erst im letzten Dezember die Urkunde für 45 Jahre Mitgliedschaft im Revier. Er stand acht Jahre lang dem Revier Bruneck als Revierleiter vor, und zwar von 1977 bis 1985. Sein Leben widmete er seiner Installationsfirma, seiner Familie und der Jagd. Seine große Passion galt der Hirsch- und Gamsjagd sowie im Herbst der Hasenjagd, welche er im Revier Bruneck sowie im Eigenjagdrevier „Haidacher“ im Oberwielenbacher Talile ausübte. Er wurde von seinen Jagkollegen stets gerne gesehen und als kompetenter Jäger sehr geschätzt, dies zeigte auch die große Teilnahme von vielen Jagdkollegen aus nah und fern, welche ihn auf seinem letzten irdischen Weg begleiteten. Unser aufrichtiges Beileid gilt seiner Frau Helga sowie seinem Sohn Gerd mit Familie. Er wird uns allen sehr fehlen und wir werden ihn stets in guter Erinnerung behalten. Weidmannsheil. Die Jagdkameraden vom Revier Bruneck gedenken Hermann Gamper Johann Tröger Am 18.12.2009 ist Hermann Gamper im Alter von 70 Jahren nach geduldig ertragener Krankheit im Herrn entschlafen. Hermann war am 05.05.1939 in Schnals geboren. Von 1962 bis 2001 war er Mitglied im Revier Schnals. Er war Gründungsmitglied der Jagdhornbläsergruppe in Schnals, wo er viele Jahre das Jagdhorn spielte. In den 90er-Jahren wurde die Jagdhornbläsergruppe Similaun neu gegründet, und er war wieder voll dabei, bis er aus Gesundheitsgründen aufhören musste. Hermann war ein sehr erfahrener Jäger, seine Jagdpassion war geprägt von tiefem Respekt vor der Natur und den Tieren, er pflegte echte Freundschaft zu seinen Jagdkameraden. Die Schnalser Jäger begleiteten den Hermann zur letzten Ruhe auf den Friedhof von Unserfrau in Schnals, die Jagdhornbläser Similaun verabschiedeten sich mit dem großen Halali von ihm, und viele Jäger legten den Trauerbruch auf sein Grab. Die Jägerschaft von Schnals wünscht seiner Familie viel Kraft im weiteren Leben. Allzu früh und völlig unerwartet verstarb am 2. Juli 2010 Johann Tröger, Oberfrinigerbauer in Tanas, Gemeinde Laas, bei einem tragischen Arbeitsunfall auf seinem Hof. Neben der Arbeit am Hof war die Jagd seine große Leidenschaft. Seine Freude an der Natur und insbesondere am Wild war schon von Jugend an sehr groß. Er konnte aber erst vor wenigen Jahren seinen Traum verwirklichen und Jäger im Revier Laas werden. Die Jagd bereitete ihm sehr viel Freude, doch leider war es ihm nicht vergönnt, noch einen Trophäenbock im heurigen Jahr zu erlegen, denn der Tod ereilte ihn viel zu früh. Um ihn trauern seine Frau Monika und seine beiden minderjährigen Kinder Katja und Fabian. Er hinterlässt eine große Lücke in der Dorfgemeinschaft und vor allem bei den Jagdkameraden, welche seine Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft immer in Erinnerung behalten werden. Ein letztes Weidmannsheil, lieber Johann, entbieten dir die Laaser Jäger, insbesondere dein Jagdkollege Peter. EINE NEUE ÄRA DER PERFEKTION Eine der größten Neuheiten des Jahres 2010: Die Repetierbüchse Blaser R8 w w w . K O N K R E T. i t Kompromisslos auf die aktive Jagd zugeschnitten! Generalimporteur für Italien der Marke “BLASER” 39020 MARLING Tel. 0473 221 722 Fax 0473 220 456 Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Internetseite: www.jawag.it oder [email protected] Waffen Doppelflinte Pedrazzini, Kal. 12, in sehr gutem Zustand, zu verkaufen. Tel. 0471 678967 Doppelflinte Beretta Mod. 625, Kal. 12x70, zu verkaufen. Tel. 348 7001335 BF Krieghoff/Ulm, Einschloss, Kal. 6,5x57R, mit Fernglas um 2.500 Euro zu verkaufen. Tel. 347 8986621 (nach 20 Uhr) BF mit Glas, zwei Schrotflinten und ein Flobert sowie einen Waffenschrank Hartmann, Sicherheitsstufe A, Platz für 5 Gewehre, um 3.000 Euro zu verkaufen. 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