Georgien kompakt Getränkewirtschaft
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Georgien kompakt Getränkewirtschaft
© Deutsche Wirtschaftsvereinigung August 2014 www.georgien.ahk.de georgien kompakt Getränkewirtschaft Georgien kompakt Getränkewirtschaft Inhaltsverzeichnis 1 Überblick ........................................................................................................................................ 4 2 Alkoholfreie Getränke .................................................................................................................... 5 3 2.1 Mineralwasser ........................................................................................................................ 5 2.2 Limonaden ............................................................................................................................. 9 2.3 Fruchtsäfte ........................................................................................................................... 12 2.4 Tee ........................................................................................................................................ 15 Alkoholische Getränke ................................................................................................................. 20 3.1 Wein ..................................................................................................................................... 20 3.2 Bier ....................................................................................................................................... 32 3.3 Brandy und Spirituosen........................................................................................................ 35 4 Marktchancen für deutsche Unternehmen ................................................................................. 38 5 Internetadressen & hilfreiche Ressourcen................................................................................... 43 Impressum .......................................................................................................................................... 44 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 2 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Exporte und Importe Mineralwasser 2010 – 2013 ......................................................... 7 Abbildung 2: Mineralwasser-Exporte nach Ländern 2013 ................................................................... 8 Abbildung 3: Exporte und Importe Limonaden 2010 – 2013 ............................................................. 10 Abbildung 4: Limonaden-Export nach Ländern 2013 ......................................................................... 11 Abbildung 5: Saft-Exporte und -Importe 2010 – 2013 ....................................................................... 13 Abbildung 6: Saft-Exporte nach Ländern 2013 ................................................................................... 14 Abbildung 7: Georgische Saft-Exporte (Mio. USD) nach Deutschland 2010 – 2013 ......................... 14 Abbildung 8: Tee-Exporte und -Importe 2010 – 2013 ........................................................................ 18 Abbildung 9: Tee-Exporte nach Ländern 2013 ................................................................................... 19 Abbildung 10: Weinanbaugebiete Georgiens ..................................................................................... 22 Abbildung 11: Georgische Weinproduktion (in Mio. Litern) 2006-2013 ........................................... 23 Abbildung 12: Herstellung von Wein im Quevri ................................................................................. 24 Abbildung 13: Weinexporte Georgien 2006-2014.............................................................................. 26 Abbildung 14: Wein Exporte nach Ländern 2013 ............................................................................... 27 Abbildung 15: Weinimporte Georgien (in Tsd. USD) 2010 - 2013 ...................................................... 28 Abbildung 16: Bier-Exporte und -Importe 2010 – 2013 ..................................................................... 33 Abbildung 17: Bier Exporte nach Ländern 2013 ................................................................................. 34 Abbildung 18: Spirituosen-Exporte und -Importe 2010 – 2013 ......................................................... 36 Abbildung 19: Spirituosen Export nach Ländern 2013 ....................................................................... 37 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Weinsorten in Georgien ..................................................................................................... 20 Tabelle 2: Größte Weinproduzenten Georgiens ................................................................................. 24 Tabelle 3: Einschätzung des Geschäftsumfelds .................................................................................. 38 Tabelle 4: Beurteilung Wirtschaftsstandort Georgien ........................................................................ 40 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 3 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Tbilisi – Georgien ist ein traditionsreicher Standort der Nahrungsmittelproduktion und die georgische Küche besticht vor allem durch traditionelle Getränke, wie Wein, Sekt, Weinbrand und Tschatscha. Auch nicht-alkoholische Getränke wie Mineralwasser und Limonaden erfreuen sich starker Beliebtheit. Zwar war die georgische Getränkewirtschaft in den vergangenen Jahren stark durch den russischen Handelsboykott getroffen, dieser wurde jedoch 2013 wieder aufgehoben, so dass zumindest Wein und Mineralwasser aus Georgien wieder nach Russland exportiert werden können. Zudem steht die zügige Wiederbelebung des Agrarsektors ganz oben auf der Agenda der Regierung und 2014 werden circa 300 Mio. USD Förderung in diesem Sektor erwartet. Vorrangig sollen die Gelder in die Beschaffung von Landtechnik und den Ausbau der Agrarproduktion sowie die Erneuerung von Bewässerungsanlagen fließen. Aufgrund seiner günstigen klimatischen und geologischen Bedingungen sowie des Investitionspotenzials bieten sich in Georgien daher interessante Liefer-, Einkaufs- und Produktionschancen. 1 Überblick Der positive Trend der georgischen Wirtschaft in den letzten Jahren und die Ratifizierung des Assoziierungsabkommens Georgiens mit der EU bringen auch für die Getränkewirtschaft sehr gute Zukunftsaussichten mit sich. Mit dem EU-Freihandelsabkommen steigen die Anforderungen an Effizienz und Qualität der Produkte. Die Unterstützung der Regierung im Landwirtschaftsbereich (Kreditsubventionen, Steuervorteile und günstigere Kraftstoffe) sowie Export- und Konsumwachstum ermöglichen weiter steigende Eigenproduktion und Weiterverarbeitung. Eine stärker werdende Importsubstitution ist zu verzeichnen, zunehmend werden in Georgien auch Hochpreisgetränke von den Konsumenten angenommen und verdrängen importierte Niedrigpreisprodukte vom Markt. Die Konsumenten zeigen mehr und mehr verändertes, modernes Konsumverhalten, was den georgischen Markt zunehmend für ausländische Investoren attraktiv gestaltet. Jedoch gibt es auch heute noch zum Teil rückständige Anbau- und Produktionsstätten aus Zeiten der Sowjetunion, die internationalen Standards nicht entsprechen. Nur langsam belebt sich die verarbeitende Industrie in Georgien, die Nahrungsmittelindustrie macht dabei etwa ein Drittel aus (Hauptsektoren: Getreideverarbeitung, Mineralwasser-, Softgetränke- und Weinherstellung). 2006 betrug der Anteil der Getränkeindustrie am BIP 2,1 %, 2012 waren 1,7% aller Beschäftigten in diesem Sektor tätig. Des Weiteren sind Maschinenbaukapazitäten in Georgien kaum vorhanden, das Land ist in diesem Bereich stark auf Importe angewiesen (Landtechnik, Lebensmitteltechnologien, Mess-, Lager- und Kühltechnik). Ein Technologierückstand in Produktentwicklung, Qualitätsmanagement (Labore, Prüfeinrichtungen), Verarbeitung (Getränke, Spirituosen, Wein) und Verpackungen (Ein- oder Mehrweg) ist flächendeckend zu erkennen. Um Qualitätsprodukte herzustellen gilt es diese Mängel zu beseitigen, um auf weiteren potenziellen Märkten in dieser Region wie die anderen Kaukasusländer, Zentralasien, Russland und den Nahen Osten erfolgreich zu sein. Zunehmend werden auch Verbraucher in weiter entfernten Regionen wie georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 4 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Europa, Ostasien und Nordamerika auf georgische Getränke aufmerksam, was für deren gute Qualität spricht. Im Softdrinks-Sektor ist vor allem Mineralwasser von großer Bedeutung für die georgische (Export-) Wirtschaft, und hier insbesondere das Unternehmen ISD Borjomi Georgia. Aber auch alkoholische Getränke erfahren zum Teil ein großes Wachstum, vor allem der Verkauf von Spirituosen und Bier stieg in den Jahren 2009 bis 2013 stark an und bis 2017 wird diesen Sorten ein noch stärkeres Wachstum vorausgesagt. Bier hatte in dieser Periode sein stärkstes Wachstum seit 25 Jahren, Spirituosenverkäufe erreichten 2012 ihren Höhepunkt. Dies ist vor allem auf das steigende Einkommen der georgischen Bevölkerung seit der Weltwirtschaftskrise 2009 zurückzuführen. Das Land ist traditionell bekannt für seine Weine und seinen Brandy, jedoch wuchs die Weinproduktion langsamer im Vergleich zu den anderen alkoholischen Getränken, er gilt als etabliert und Georgier änderten zudem in den letzten Jahren ihr Konsumverhalten hin zu kleineren Mengen mit stärkerem Alkoholgehalt. Ein großer Teil des erzeugten Weines ist für den Export bestimmt. Im WodkaSegment werden jedoch vor allem ausländische Marken aus Russland und Ukraine bevorzugt, ihnen haftet ein besseres Image an.1 Neue Produktentwicklungen und steigende Werbeaktivitäten sowie höhere Standardanforderungen lassen stärkeren Wettbewerb in den kommenden Jahren erwarten. Zusätzlich werden sinkende Preise erwartet. Dies hilft auch im Konkurrenzkampf gegen den illegal produzierten Alkohol. Viele georgische Getränkeunternehmen diversifizieren ihr Angebot und produzieren verschiedene Getränkearten (Bier, Limonaden, Wein, Spirituosen, Softdrinks). 2 Alkoholfreie Getränke 2.1 Mineralwasser Im Kaukasus und in den anderen georgischen Gebirgszügen entspringen einige Quellen, die für den Geschmack ihres Wassers und ihre Heilkraft berühmt sind. Insgesamt gibt es über 2000 Quellen im Land, die meisten werden für die Herstellung von Wassern wie Nabeghlavi, Sairme, Borjomi, Gudairi, Bakuriani etc. genutzt. Im Ausland sind vor allem die Wasser Borjomi und Nabeghlavi bekannt. Innerhalb der georgischen Bevölkerung stieg in den letzten Jahren die Nachfrage nach Mineralwasser, aufgrund der verbesserten wirtschaftlichen Lage. In der Vergangenheit wurde es oft als überflüssig betrachtet, da Leitungswasser zum Konsum von rund 2 USD/Monat für die einkommensschwache Bevölkerung eine erschwinglichere Alternative darstellte. 1 Euromonitor, Alcoholic Drinks in Georgia georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 5 Georgien kompakt Getränkewirtschaft IDS Borjomi Georgia (Teil der IDS Borjomi International) ist der größte Akteur der georgischen Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie und zählt zu den Top Five der georgischen Exporteure. Das Mineralwasser Borjomi, das aus der gleichnamigen Stadt in Zentralgeorgien stammt, besitzt einen hohen Anteil an Mineralstoffen und ist dadurch qualitativ sehr hochwertig. Nachdem die Quellen im 19. Jahrhundert entdeckt wurden, begann sich die Stadt zu einem Kurort zu entwickeln. „The Economist“ bezeichnet dieses Wasser als Georgiens bekannteste Marke, zugleich wurde es in den letzten Jahren Symbol der georgisch-russischen Beziehungen. War es zu Sowjetzeiten ein beliebtes Getränk in Russland, so verhinderte der russische Handelsboykott 2006-2013 die Ausfuhr nach Russland. Nabeghlavi weist ebenso einen hohen Mineralanteil auf und gehört zu der Kategorie Hydrocarbonat-Sodium-Kalzium-Wasser. Etwa 80% aller abgefüllten Wasserflaschen sind kohlensäurehaltig. 2 Marktführer ist das Unternehmen IDS Borjomi Georgia mit seinen Marken Likani, Borjomi, Borjomi Springs und Bakuriani mit einem Marktanteil von rund 39% im Jahr 2013. Die russische Investment Gruppe Alfa Group hat dieses Unternehmen Anfang 2013 übernommen.3 Die Firma Healthy Water JSC folgt mit 36% an zweiter Stelle, ihre bekanntesten Marken sind Nabeghlavi und Bakhamaro. Die dritte Position im georgischen Mineralwassermarkt hat Sairme Mineral Waters Ltd. Mit ihrer Marke Sairme konnte sie einen Marktanteil von 9% erreichen und exportiert in 17 Staaten.4 Die größten Hersteller auf dem georgischen Markt sind: - IDS BORJOMI o Borjomi, Likani, Bakuriani HEALTHY WATER JSC o Nabeghlavi, Bakhmaro SAIRME MINERAL WATERS LTD o Sairme, Sairme Springs AQUA GEO LTD o Sno WATER GUDAURI o Water Gudauri Zukünftig wird für den georgischen Mineralwassersektor ein starkes Wachstum erwartet. Steigende Steuern auf die Mineralwassererzeugung drängen jedoch kleinere Unternehmen aus dem Markt. Die Marke Phlate des Unternehmens Georgian Water Ltd. musste aus diesem Grund vom Markt genommen werden. In den kommenden Jahren wird daher mit einer höheren Marktkonzentration gerechnet.5 2 www.healthywater.ge RIANOVOSTI, 27.01.2013 4 Euromonitor, Bottled Water in Georgia 5 Euromonitor, Bottled Water in Georgia 3 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 6 Georgien kompakt Getränkewirtschaft 2010 und 2011 wurden jeweils rund 156 Mio. Liter Mineralwasser in Georgien produziert, dies entspricht einem Wert von rund 77 Mio. USD.6 Das Wasser wird sowohl in Glas- als auch in Plastikflaschen abgefüllt. Abbildung 1: Exporte und Importe Mineralwasser 2010 – 2013 Wert (in Mio USD) Menge (in Tausend Tonnen) 106,8 100 127 88,2 87,5 80 63 59,2 60 47,5 40 30,1 20 0 2010 1 2011 2012 Wert (in Mio USD) 2013 Menge (in Tausend Tonnen) 0,8 0,6 0,43 0,33 0,4 0,33 0,24 0,2 0,21 0,16 0,19 0,09 0 2010 2011 2012 2013 Quelle: UN Comtrade Die Exporte von Mineralwasser stiegen in den letzten Jahren kontinuierlich an, insbesondere im Jahr 2013 erfuhr die Ausfuhr, bedingt durch die Aufhebung des russischen Handelsboykotts, einen gewaltigen Schub und erreichte einen Wert von 106,8 Mio. USD. Dabei war mit 31.700 Tonnen (33,7 Mio. USD) Russland der größte Abnehmer. Der georgische Mineralwassersektor hängt in etwa 6 Trade with Georgia, Sector Overview georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 7 Georgien kompakt Getränkewirtschaft zu 50% vom russischen Markt ab.7 Dahinter folgen die Ukraine, Kasachstan, Weißrussland und Litauen. Deutschland importierte im gleichen Jahr 632 Tonnen (Wert 391.823 USD) georgisches Mineralwasser. Im ersten Quartal 2014 betrug der Wert des Exports von Mineralwasser rund 34,4 Mio. USD8, 3,7% der gesamten georgischen Ausfuhrgüter. Die rasante Absatzsteigerung, ausgelöst durch das Wegfallen des russischen Handelsembargos, kam aufgrund der großen Bekanntheit von georgischem Wasser in Russland zustande. Größere Investitionen in Werbung und Marketing waren daher nicht notwendig.9 Die Marke Borjomi wird in über 30 Länder exportiert,10 Nabeghlavi und Bakhmaro werden in etwa 15 Länder ausgeführt und Sairme exportiert in 17 Länder.11 Abbildung 2: Mineralwasser-Exporte nach Ländern 2013 Sonstige 9% Deutschland 0% Litauen 7% Russland 32% Weißrussland 10% Kasachstan 14% Ukraine 28% Quelle: UN Comtrade Der georgische Mineralwasserimport ist vergleichsweise gering, 2012 fiel dieser Wert am höchsten aus und bezifferte sich auf 427 Tonnen (im Wert von 244.500 USD). Im Mineralwassersektor übersteigt die ausländische Nachfrage die Importe und Georgien hat einen deutlichen Handelsüberschuss in diesem Bereich zu verzeichnen. 7 Georgianews.ge, 29.05.2014 Geostat 9 www.russialist.org 10 www.borjomi.com 11 www.sairme.ge 8 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 8 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Georgien verfügt im internationalen Markt für Mineralwasser über einige Vorteile und kann daher eine gute Wettbewerbsposition verzeichnen: - Hohe Wasserqualität Potenzial zur Ausweitung der Produktionskapazitäten Hohes Ansehen in Georgien und anderen früheren Sowjet-Staaten Steigende Popularität in den USA, UAE und der EU Nachweislich heilende Wirkung Geschützte Marken Weitreichende Erfahrungen im Export Zudem profitiert der georgische Mineralwasserexport davon, dass in vielen Staaten die Einfuhrzölle auf Mineralwasser sehr gering sind oder ganz wegfallen.12 2.2 Limonaden Softdrinks sind in Georgien sehr beliebt und viele verfügen bereits über moderne Standards, wie die ISO-9001-Zertifizierung. Bei der Produktion werden unter Verwendung der klassischen Rezepte hochtechnologische Ausrüstungen eingesetzt, die Limonaden profitieren darüber hinaus von dem guten Geschmack des zur Produktion verwendeten georgischen Quellwassers. Die kohlensäurehaltigen Limonaden gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Pfirsich, Birne, Weintraube, Zitrone oder auch Estragon. Vor allem die grüne Estragon-Limonade (Tarchuna) ist sehr populär in Georgien; sie wurde im 19. Jahrhundert von einem Apotheker erfunden und wird seit 1981 in Massenproduktion hergestellt.13 Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre änderte sich auch das Konsumverhalten gegenüber Softdrinks und stieg signifikant an. Heute besteht ein enormes Potenzial im Limonaden-Markt, vor allem auch im Hinblick auf die große Anzahl potenzieller Konsumenten der weiteren Kaukasus-Länder, der Schwarzmeerregion, Zentralasiens und der EU. 12 Zum Beispiel erheben Ukraine, Kasachstan, Weißrussland, Litauen, die USA und Deutschland keinen Einfuhrzoll bei Mineralwasser. Die höchsten Zöllen (10-15%) sind u.a. im Kosovo, den Philippinen, Island oder Yemen. Quelle: Water and Mineral Water overview Georgia, www.tradewithgeorgia.com 13 Invest in Georgia, Sector Overview georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 9 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Die bekanntesten Marken sind: - LOMISI JSC o Natakhatari GEORGIAN BEER COMPANY o Zedazeni KAZBEGI o Kazbegi Export LLC LAGI o Lagi (2011 wurden 1,1 Mio. 500ml Flaschen bzw. 370.000 1 L-Flaschen produziert) LTD CASTEL-SAKARTVELO o Zandukeli - - 2011 betrug die Produktion 157 Mio. Liter (79,6 Mio. USD) und 2010 153,2 Mio. Liter (75 Mio. USD). 14 Natakhatari wurde 2005 in den georgischen Markt eingeführt und die Marke wird heute in 20 Staaten exportiert.15 Zedazeni gibt es seit 2012, zusätzlich führte das Unternehmen als erstes einen Energy Drink („Wilder“) in den georgischen Markt ein. Abbildung 3: Exporte und Importe Limonaden 2010 – 2013 Wert (in Mio USD) Menge (in Tausend Tonnen) 25 21,5 19,4 20 15 12,1 14,4 17,1 13 14,2 11,8 10 5 0 2010 14 15 2011 2012 Invest in Georgia, Sector Overview www.natakhtari.com georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 10 2013 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Wert (in Mio USD) Menge (in Tausend Tonnen) 33 35 30,1 29,7 30 27 25 20,9 17,4 20 15 15 13,4 10 5 0 2010 2011 2012 2013 Quelle: UN Comtrade Exportdestinationen georgischer Limonaden waren in den letzten Jahren diversifiziert. Die größten Importländer georgischer Limonaden waren in den Jahren 2010 bis 2013 Aserbaidschan, Armenien, Portugal, Kasachstan und Großbritannien. Der Anteil der Exporte in die EU betrug in etwa 30% (5 Millionen USD). Aserbaidschan war mit einem Handelsvolumen von 11,35 Tonnen (im Wert von 7,52 Mio. USD) der mit Abstand größte Importeur georgischer Limonaden. Deutschland spielt eine untergeordnete Rolle (0,18 Tonnen im Wert von 72.000 USD). 2013 wurde in folgende Länder exportiert: Abbildung 4: Limonaden-Export nach Ländern 2013 Deutschland 0% Sonstige 13% Ukraine 6% Aserbaidschan 43% Kasachstan 8% Russland 14% Armenien 16% Quelle: UN Comtrade georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 11 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Im selben Jahr bezog Georgien seine Limonaden-Importe vor allem aus Österreich (2,7 Mio. USD), Aaserbaidschan (2,6 Mio. USD), der Ukraine (1,7 Mio. USD), Polen (1,4 Mio. USD) und der Türkei (1,2 Mio. USD). Die Vorteile georgischer Limonaden im internationalen Wettbewerb bestehen vor allem in: - Lange Tradition und Erfahrung Hohe Wasserqualität Einzigartiger Geschmack Geschmacksreiche Fruchtkonzentrate Moderne Produktionstechnologien Attraktive Verpackungen 2.3 Fruchtsäfte In Georgien wachsen vor allem Orangen, Äpfel, Granatäpfel und Trauben, die für die Produktion von Säften verwendbar sind. Günstige Klima- und Umweltbedingungen sind die Voraussetzungen dafür, dass Säfte seit den frühen 60er Jahren ein wichtiges Exportgut des Landes wurden. Wie in allen Landwirtschaftsbereichen litten auch die Obstplantagen und Saftproduktionen stark unter dem Zusammenfall der Sowjetunion und ein Großteil der Anbaugebiete wurde nicht mehr kultiviert. Heute sind alle großen Obstplantagen und Saftproduzenten mit modernen Anlagen und Geräten ausgerüstet und erfüllen internationale Standards für den Export. Obst wird in Großteilen des Landes angebaut, dabei ist zum Beispiel die zentralgeorgische Region Shida Kartli berühmt für den Anbau von Äpfeln und Birnen. Der georgische Obstanbau profitiert auch von dem mineralhaltigen Wasser, welches vielen Quellen des Kaukasus entspringt. Dieses verleiht den Säften einen einzigartigen Geschmack und eine hohe Qualität. So verwendet zum Beispiel die Firma Campa das Wasser der Natakhtari-Region für ihre Saftproduktion16. 2010 wurden 2,5 Mio. Liter (3,46 Mio. USD) Saft in Georgien erzeugt. Bekannte Marken sind: - Georgia’s Natural Juices der Firma AROMAPRODUCT LTD Kula der Firma GORI FEEDING CANNERY KULA (3 Millionen Flaschen in 2011 produziert) Rosehip Juice der Firma BIOPRODUCT COMPANY (Produktion: 2012 und 2013: 100 Tonnen; 1. Halbjahr 2014: 25 Tonnen17) Campa der LTD CAMPA (Produktion: 2012: 1.756.477 Liter; 2013: 1.554.167 Liter;1. Halbjahr 2014: 991.057 Liter18) 16 www.campa.ge Bioproduct 18 Campa 17 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 12 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Abbildung 5: Saft-Exporte und -Importe 2010 – 2013 Wert (in Mio USD) Menge (in Tausend Tonnen) 14 12,54 12 10 8,02 8 7,36 6,61 6,05 5,53 6 4,08 4 2,57 2 0 2010 2011 Wert (in Mio USD) 2012 2013 Menge (in Tausend Tonnen) 7 6,38 6 5 3 4,15 3,14 4 3,61 3,15 2,94 2,41 2,2 2 1 0 2010 2011 2012 2013 Quelle: UN Comtrade Bedeutendste Exportdestinationen der georgischen Säfte waren 2013 die USA, Deutschland, Russland, Australien, Griechenland und Kasachstan. Georgischer Saft gewinnt an Beliebtheit und Ansehen im Ausland, so gewann 2012 zum Beispiel der Hagebutten-Saft (Rosehip) des Produzenten Bioproduct Company den „Best Immunity Defence Drink“ Award. georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 13 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Abbildung 6: Saft-Exporte nach Ländern 2013 23% Sonstiges 34% USA 3% Kasachstan 6% Griechenland 6% Australien 22% Deutschland 6% Russland Quelle: UN Comtrade Deutschland war in den Jahren 2010 bis 2012 größter Importeur georgischer Säfte und fuhr 2012 3.800 Tonnen (im Wert von 6,62 Mio. USD) Saft aus Georgien ein. Bioproduct Company exportiert bevorzugt nach Japan und China; Campa setzt viele Produkte in Dubai und Zentralasien ab. Abbildung 7: Georgische Saft-Exporte (Mio. USD) nach Deutschland 2010 – 2013 7 6,62 6 5 4 2,98 3 2 2,14 1,65 1 0 2010 2011 2012 Quelle: UN Comtrade georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 14 2013 Georgien kompakt Getränkewirtschaft 2.4 Tee Tee wird in Georgien seit 150 Jahren angebaut, zur Sowjetzeit wurde nahezu der gesamte sowjetische Bedarf in der Kaukasusrepublik angebaut. Nach dem Zusammenfall der Sowjetunion wurden viele einheimische Teeplantagen jedoch vernachlässigt, waren in der globalisierten Marktwirtschaft nicht wettbewerbsfähig, daher wird der georgische Markt seit Jahrzehnten hauptsächlich durch Importe bedient. Der durchschnittliche Jahreskonsum von Tee in Georgien beträgt heute 0,5kg/Person (rund 2000 Tonnen werden jährlich in Georgien konsumiert19), vor allen in den Regionen nahe Aserbaidschan besteht ein relativ hoher Teekonsum. So liegt allein in den Gebieten um Marneuli, Bolnisi und Gardabani der Anteil am Gesamtkonsum bei circa 45%. Allerdings wird dort hauptsächlich importierter Tee aus Aserbaidschan getrunken, keine leichten Marktbedingungen für georgische Tee-Hersteller. Generell wird der georgische Markt zum Großteil von ausländischen Marken bedient. Dies geht vor allem auf die noch immer meist unzureichende Qualität des georgischen Tees zurück sowie den schlechten Zustand der Plantagen.20 Jedoch erholt sich die Teeproduktion seit einigen Jahren wieder. Die jährliche Produktion beträgt circa 4.200 t, davon werden 900 t exportiert, wovon allein rund 200 t nach Deutschland gehen.21 Dabei werden die Teeblätter 4 bis 5 mal in der Saison von Mai bis Oktober gepflückt. Vor allem chinesische Schwarzteesorten, aber auch Grüntee werden in Georgien produziert, dabei sind die Hauptanbaugebiete rund um die georgische Schwarzmeerküste gelegen (Gurien, Samegrelien, Imeretien und Adjarien).22Das feuchte subtropische Klima in Westgeorgien und die mineralhaltigen Böden bieten gute Bedingungen für den Anbau von Tee, geben ihm einen einzigartigen Geschmack und bieten ein großes Potenzial für hohe Qualität. Weiterhin gelten potenzielle Anbauplantagen in den Bergen als vielversprechend, da sie auch eine ökologische Funktion innehaben: Die Plantagen würden dort die Bodenerosion erschweren und dadurch den Dörfern einen zusätzlichen Nutzen bringen. Georgische Teemarken werden innerhalb Georgiens immer beliebter. Sie gelten als gesünder als die, vor allem aus Aserbaidschan, importierten Teeprodukte. Auch die in Georgien ansässige aserbaidschanische Minderheit, welche für rund 25% des gesamten georgischen Teekonsums verantwortlich ist, konsumiert mehr und mehr georgischen Tee. Dies zeigt das wachsende Vertrauen in die georgischen Marken und deutet auf die auch zukünftig guten Absatzchancen hin. Marktführer im Teesegment sind die Firmen Unilever Group mit ihrer Marke Lipton und die georgsiche Geoplant Ltd. mit den Marken Gurieli und Rcheuli. Ihre Marktanteile betrugen 2013 23% bzw. 19%. Lipton konnte als erste internationale Marke in den georgischen Markt einsteigen. Unter anderem durch Preisrabatte konnte sie schnell eine führende Position in Georgien erreichen. 19 Georgianews.com 28.10.2010 Georgia Times, 14.05.2013 21 http://www.jfstea.com/print/de/produkte/herkunft.html 22 http://www.jfstea.com/print/de/produkte/herkunft.html 20 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 15 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Während ihr Marktanteil in den letzten Jahren konstant blieb, wuchs der von Geoplant seit der Markteinführung 2010 stark. Neben einer aggresiven Marketingstrategie gelten die Marken Gurieli und Rcheuli als weniger „chemisch“ verglichen zu den importierten Teesorten.23 Eine weitere bekannte einheimische Marke ist Martvili. Geoplant wurde 2008 ein Kredit in Höhe von 1,2 Mio. USD gewährt, mit dem Ziel eine Umsatzsteigerung von 15% und eine Erhöhung des Marktanteils zu erreichen. Weiterhin plant Geoplant auch auf dem russischen Absatzmarkt aktiv zu werden. Um das Potenzial der georgischen Teeproduktion vollständig auszunutzen fügt Mikheil Chkuaseli, CEO von Geoplant, an, dass die Regierung keine Exportzölle auf Teeprodukte erheben sollte und Teeproduzenten ein Zugang zu günstigen Krediten gewährleistet werden soll.24 Geoplant exportiert in über zehn Länder in Ostund Westeuropa und möchte, wie oben angeführt, noch 2014 auch auf dem Markt in Russland aktiv werden. 2013 brachte das Unternehmen die Marke „Ali Sultan“ auf den georgischen Markt, um sie vor allem in der Region „Marneuli“, welche einen hohen Anteil aserbaidschanischer Kunden aufweist, abzusetzen. Es wird erwartet, dass die Konsumenten immer mehr auf lokale Teeproduzenten setzen. Wie am Beispiel Geoplant zu sehen, modernisieren georgische Firmen ihre Produktion und erweitern ihr Produktportfolio, um der steigenden Nachfrage nachzukommen. Die Fläche der Plantagen erhöhte sich in den letzten Jahren um mehrere tausend Hektar.25 Ein immer wettbewerbsfähigeres Preis/Leistungs-Verhältnis lässt den Konsum einheimischer Produkte immer attraktiver werden. Die georgischen Teeproduzenten versuchen dabei den einheimischen Markt mit sauberen und pestizidfreien Produkten zu versorgen. Der Wettbewerb zwischen internationalen Marken wie Lipton, Greenfield und Ahmad Tea und den nationalen Teeproduzenten wird sich demzufolge intensivieren. Problematisch sind dabei immer noch die mangelnden Lebensmittelkontrollen bei Importen seitens der Regierung. Ausländische Produkte niedrigerer Qualität können so mit geringen Preisen leicht in den georgischen Markt eindringen und die Wettbewerbschancen für einheimische Produzenten erschweren. Circa 80% der Teeimporte aus dem Ausland gelten als verfälscht,26 jedoch werden diesbezüglich Hoffnungen auf das Assozierungsabkommen mit der EU gesetzt. Problematisch ist zudem, dass viele kleinere Supermärkte sich immer noch scheuen, georgische Teeprodukte in ihr Sortiment aufzunehmen, sie setzen eher auf ausländische Marken. Bisher wurde georgischer Tee vor allem in den großen Supermarktketten wie Goodwill, G-Mart und Populi vertrieben. Zukünftig sollen die einheimischen Teesorten auch in den kleinen Märkten angeboten werden, um dadurch möglichst die gesamte georgische Bevölkerung zu erreichen. Um eine möglichst breite Nachfrage zu treffen, werden hierfür Teesorten unterschiedlicher Qualitäten und Preise angeboten, von 0,7 GEL bis zu 6 GEL je 100g. Diese Preise sind wettbewerbsfähig mit denen der ausländischen Marken wie Lipton, Greenfield und Ahmad Tea. 23 Euromonitor, Tea in Georgia Financial News, 09.06.2014 25 www.georgianews.ge 28.10.2010 26 Georgia Times; 15.04.2013 24 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 16 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Insbesondere die aserbaidschanische Minderheit spielt eine entscheidende Rolle im hiesigen Teegeschäft. Ihre Geburtenraten sind die höchsten in Georgien und sie konsumieren einen großen Anteil des verkauften Tees in Georgien – sie bevorzugen vor allem schwarzen losen Tee. Georgischer Tee zeichnet sich dadurch aus, dass er eine hohe Qualität, einen einzigartigen Geschmack, zarte Blätter und ein besonderes Aroma besitzt, und er ist gut geeignet, verschiedene Teesorten zu mischen. Die georgische Teeproduktion befindet sich im Aufschwung, sowohl Menge als auch Qualität betreffend. Da der einheimische Markt mehr und mehr mit Niedrigpreis- sowie auch Hochpreisprodukten versorgt wird, mit in der Folge steigender Produktqualität, werden auch ausländische Absatzmärkte immer mehr zum Ziel georgischer Teeproduzenten. Die bekanntesten Teeproduzenten sind: - - GEOPLANT (über 1500 ha) o Gurieli, Rcheuli MARTVILI TERNALI AGROFIRMA KOBULETI LLC (Schwarz- und Grüntee; lokaler Markt, Export nach Mongolei, Niederlande, Ukraine, Zentralasien) o Petra AGROEXPORT LTD (Schwarz- und Grüntee; lokaler Markt) ADJARA INVEST TEA LTD (Schwarztee; lokaler Markt) CHAKVI TEA 2007 (Grüntee; Export nach Mongolei, Kasachstan) EMITI LTD (Grüntee; Export nach Ukraine, Mongolei und Weißrussland) IAGO LTD (Grüntee; Export nach Ukraine, Mongolei und Weißrussland) TKIBULI TEA LTD (Schwarz- und Grüntee, jährliche Produktion von 170 Tonnen; lokaler Markt) SHEMOGMEDI LTD (Schwarz- und Grüntee; lokaler Markt, Zentralasien) Die Association of Tea Producers of Georgia verfolgt das Ziel, die Potenziale des georgischen Teesektors zu fördern und über Partnerschaften mit ausländischen Organisationen den Export zu steigern. 2009 zählte sie 35 Mitglieder, alles Produzenten aus Westgeorgien. Die Exportzahlen verzeichneten in den letzten Jahren einen steigenden Trend, auch wenn es 2013 einen kleinen Rückgang des Teeexportes gab. georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 17 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Abbildung 8: Tee-Exporte und -Importe 2010 – 2013 Wert (in Mio USD) Menge (in Tausend Tonnen) 3 2,46 2,3 2,45 2,33 2,5 2,25 1,93 2 1,5 1,49 1,19 1 0,5 0 2010 2011 Wert (in Mio USD) 2012 2013 Menge (in Tausend Tonnen) 8 7,04 7 5,82 6 5 5,36 4,98 4 3 1,93 2 1 0,796 1,71 0,859 0 2010 2011 2012 2013 Quelle: UN Comtrade Die größten Abnehmer georgischer Teeprodukte waren in den Jahren 2010 bis 2013 die Ukraine, die Mongolei, Kasachstan und Deutschland. Die Bundesrepublik importierte in den letzten Jahren immer mehr Tee aus Georgien, während 2010 noch rund 60 Tonnen (im Wert von 71.000 USD) eingeführt wurden, waren es 2013 bereits 493 Tonnen (im Wert von 635.000 USD). Deutschland war 2012 und 2013 der größte Importeur georgischen Tees. Die Exportstruktur 2013 stellt sich wie folgt dar: georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 18 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Abbildung 9: Tee-Exporte nach Ländern 2013 8% Sonstige 5% Kasachstan 28% Deutschland 8% Lettland 8% Turkmenistan 9% Ukraine 22% Mongolei 12% Türkei Quelle: UN Comtrade Insgesamt wurden 2013 1.927 Tonnen (2,3 Mio. USD) exportiert, Deutschland importierte dabei rund 28% aller georgischen Teeausfuhren. Die Teeimporte überstiegen die Exporte bei Weitem, sie erhöhten sich von rund 800 Tonnen (5 Mio. USD) im Jahr 2010 auf 1700 Tonnen (7 Mio. USD) in 2013. Aserbaidschan war der mit Abstand größte Teeexporteur nach Georgien, 2013 wurden 394 Tonnen Tee (2,5 Mio. USD) aus dem Nachbarstaat eingeführt. Um die Situation der georgischen Teewirtschaft zu verbessern, müssen neben einer strengeren Einfuhrkontrolle auch Arbeitsbedingungen und Struktur der Teeplantagen gebessert werden, um das vorhandene hohe Potenzial des georgischen Tees auszuschöpfen. Die Vorteile georgischen Tees im internationalen Wettbewerb sind: - Lange Tradition der Teeproduktion Hohe Qualität der Rohstoffe Wettbewerbsfähiges Preis/Leistungs-Verhältnis Keine Einfuhrzölle in mehr als 50 Ländern georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 19 Georgien kompakt Getränkewirtschaft 3 Alkoholische Getränke 3.1 Wein Die georgischen Weinanbaugebiete bieten große Vielfalt und zahlreiche geschützte und autochthone Rebsorten. Längst haben auch Reiseanbieter dieses Potenzial erkannt und bieten Weintouren in diese Gebiete an. Georgien verfügt über günstige klimatische und geologische Gegebenheiten für den Weinbau. Eine Vielzahl von uralten Rebsorten sind in Georgien heimisch, welche auch nur dort kultiviert werden. Weltweit gibt es 4000 Rebsorten, Georgien beheimatet allein 500 davon, Wein genießt in dem Land einen hohen Stellenwert und Georgien wird nicht selten als „Heimat des Weines“ angesehen. Die WEINPOLIS, eine seit 1999 in London stattfindende Weinmesse, beginnt traditionell mit dem georgischen Stand, welcher „Wiege des Weins“ genannt wird.27 In Georgien gibt es 18 registrierte Orte an denen Wein kultiviert wird, 14 davon sind in Kachetien und jeweils einer in Kartlien, Imeretien, Racha und Lechkumi. Tabelle 1: Weinsorten in Georgien Name Rebsorte Region Tsinandali Weiß, trocken Rkatsiteli, Kakhetian Mtsvane Kachetien Gurjaani Weiß, trocken Kachetien Vazisubani Weiß, trocken Manavi Kardenakhi Weiß, trocken Weiß, angereichert Tibaani Kachetischer traditioneller Krugwein Kachetischer traditioneller Krugwein Rkatsiteli, Kakhetian Mtsvane Rkatsiteli, Kakhetian Mtsvane Kakhetian Mtsvane Rkatsiteli, Khikhvi, Kakhetian Mtsvane Rkatsiteli Rkatsiteli, Kakhetian Mtsvane, Kisi, Khikhvi Kachetien Rkatsiteli, Kakhetian Mtsvane/Saperavi Rkatsiteli/Saperavi Saperavi Cabernet Sauvignon Kachetien Kakheti 27 Wein Typ Kakheti Weiß, trocken/Rot, trocken Napareuli Mukuzani Teliani Weiß, trocken/Rot, trocken Rot, trocken Rot, trocken www.grusignac.de georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 20 Kachetien Kachetien Kachetien Kachetien Kachetien Kachetien Kachetien Georgien kompakt Getränkewirtschaft Name Wein Typ Kindzmarauli Akhasheni Kvareli Atenuri Sviri Rot, halbtrocken Rot, halbtrocken Rot, trocken Schaumwein Weiß, trocken Khvanchkara Rot, halbtrocken Tvishi Weiß, halbtrocken Rebsorte Saperavi Saperavi Saperavi Chinuri, Gori Mtsvane Tsitska, Tsolikouri, Krakhuna Aleksandrouli, Mujuretuli Tsolikouri Region Kachetien Kachetien Kachetien Kartlien Imeretien Racha Lechkhumi Quelle: National Wine Agency Georgia Neben den einheimischen Rebsorten gibt es in Georgien auch einige importierte Rebsorten, welche kultiviert werden. Diese sind unter anderem: Aligote, Pinot, Chardonnay, Cabernet, Sauvignon, Shasla, Khalili. 28 Viele verschiedene Rebsorten werden in den vier großen Weinbauregionen Kachetien, Kartlien, Imeretien und Niederswanetien/Ratscha Letschchumi angebaut. Kleinere Weinkulturen gibt es auch in den subtropischen Gebieten am Schwarzen Meer in Gurien, Samegrelien, Abchasien und Adscharien. Kachetien bildet jedoch das Herz des georgischen Weinbaus, circa 70% aller georgischen Weine stammen aus Kachetien. In einem gemäßigten Klima auf einer Höhe von 400m – 700m werden Weine bester Qualität hergestellt, unter anderem die Weißweine Tsinandali und Gurjaani als auch die Rotweine Kvareli und Saperavi. Kartlien ist bekannt für seine klassisch-europäischen und hochqualitativen Schaumweine. Die Anbaugebiete sind meist in Flussbecken in einer Höhe von 450m – 700m gelegen. Neben den Sorten Atenuri (Schaumwein), Gori Mtsvane (weiß) und Shavkapito (rot) werden auch internationale Rebsorten, wie Aligote, Merlot, Risling und Chardonnay, in Kartilien angebaut. In etwa 15% der georgischen Produktion entstammen dieser Region29. Imeretien ist zu 70% von Bergen durchzogen und die Klima- und Bodenbedingungen sind sehr unterschiedlich. Infolgedessen sind auch die Weine verschieden, welche auf den fruchtbaren Schwemmländern im windgeschützten Mikroklima entlang der Flüsse entstehen. Bekannte Weine sind unter anderem Tsitska, Tsolikouri (beide weiß) und Otskhanuri Sapere (rot). 28 29 www.telianivalley.com www.suchtmittel.de georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 21 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Aber auch die kleine Region Ratscha-Letschumi, zwischen Imeretien und dem Großen Kaukasus gelegen, hat einige sehr gute Weine zu bieten und profitiert von seinen relativ hohen Niederschlagsmengen. 30 Bekannte Weine sind hier Usakhelauri (rot) und Tvishi (weiß, halbtrocken).31 Abbildung 10: Weinanbaugebiete Georgiens Quelle: National Wine Agency Georgia Generell ist die Landschaft Westgeorgiens von Bergen und Hügeln dominiert. Durch diese Gliederung und die unterschiedliche mineralogische Konsistenz der Böden wird das Wachstum der Reben beeinflusst. Auch der Sonneneinfall führt dazu, dass unterschiedliche Saftstände in den Trauben vorherrschen. Daher sind die Weine in Georgien sehr unterschiedlich, jede Rebe hat einen eigenen Charakter. Es werden hier keine großen Mengen produziert, die Weine sind Unikate. Liebliche Weine werden vor allem in den Bergregionen angebaut, da aufgrund des Klimas und der Bodenbedinungen die späte Ernte und früh auftretenten Winter die Gärung verhindern und der Wein dadurch süß bleibt. Dieser Prozeß wird mittlerweile auch von Gärtanks ausgeführt, sodass unter anderem die bekannten Sorten Kindzmarauli und Khvanchkara, unabhängig von den geografischen Bedingungen, hergestellt werden können. 30 31 www.wine-searcher.com Eine ausführliche Auflistung der Weinsorten in den jeweiligen Regionen finden Sie hier georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 22 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Die bedeutesten georgischen Rebsorten sind Saperavi (rot) und Rkatsiteli (weiß). Erstere gilt als die „Königin der Rotweintrauben“ in Georgien und deckt circa 29% des Angebots alkoholischer Getränke im Land.32 Diese autochthone Rebsorte stammt aus Kachetien und liefert viele berühmte Weine wie Kvareli, Mukuzani und Kindzmarauli. Sie besitzt eine bemerkenswerte Farbkraft und ein fruchtig-würziges Aroma und bietet ein hervorragendes Lagerpotenzial. Außerdem wird sie zur Produktion von Halbtrocken- und Roséweinen genutzt. Diese Sorte ist auch bei Ausländern sehr beliebt. Rkatsiteli ist die Hauptweißweinsorte und ist ebenso in Kachetien beheimatet, ihre Weine haben eine hellgoldene Farbe, eine lebendige Säure und einen harmonischen Geschmack. Diese Rebsorte wird ebenso zur Herstellung traditioneller kachetischer Weine genutzt und wird oft mit der hellen Rebe Kakhetian Mtsvane gemischt und sehr beliebte Weine wie Tsinandali, Vazisubani oder Kvareli entstammen dieser Rebsorte. Weitere bekannte Reben sind Tavkveri, Shavkapito, Aleksandrouli (alle rot), Kakhetian Mtsvane, Khikhvi, Kisi und Chinuri (alle weiß).33 Die jährliche Produktion stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an. Nachdem zwischen 2007 und 2009 ein Rückgang zu verzeichnen war, vor allem zurückzuführen auf das russische Embargo, stieg die Produktion seitdem beständig und lag 2013 bei 70 Mio. Litern. In etwa 80% der Weinproduktion sind Weißweine, 20 % sind Rotweine. Der mit Abstand größte Teil wird in Kachetien produziert und 2013 kauften circa 90 Weingüter 92.000 Tonnen Trauben von den Bauern.34 Die Anbaufläche beträgt 40.000 ha, weitaus weniger als zu Zeiten der Sowjetunion (150.000 ha) und die Produktivität wird auf 115.000 Tonnen/Jahr geschätzt. Abbildung 11: Georgische Weinproduktion (in Mio. Litern) 2006-2013 80 70 60 43 38 40 20 40 27 28 26 22 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: National Wine Agency 32 www.wine-searcher.com Eine ausführliche Übersicht über die Rebsorten in Georgien finden Sie hier 34 National Wine Agency 33 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 23 2012 2013 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Abbildung 12: Herstellung von Wein im Quevri 40 Rebsorten werden zur kommerziellen Produktion genutzt, wobei georgische Weinproduzenten sowohl traditionelle als auch moderne Anbau- und Produktionstechniken verwenden. Vor allem sei hier das Tongefäß „Quevri“ genannt, das zur Herstellung von trockenen Weinen genutzt wird und als die weltweit älteste Form der Weinherstellung gilt. Es wird fast nur in Kachetien verwendet. Dabei wird das Gefäß im Quelle: www.domaingeorgia.com Boden vergraben und der Traubensaft vergärt monatelang unter konstanten Temperaturen und Sauerstoffabschluss. Es gibt über 180 Weinerzeuger im Land, mehr als 35 exportieren ihren Wein. Die größten Produzenten sind: Tabelle 2: Größte Weinproduzenten Georgiens Unternehmen BADAGONI Fakten 1,5 Mio. Flaschen/Jahr Produktion Besitzt über ca. 200ha Anbauflächen in Kachetien und Samegrelien. CHATEAU MUKHRANI Besitzt eigene Weinberge in Muchrani, im Ostgeorgien. Produziert ausschließlich aus eigenem Anbau. Hat Anbauflächen in Kakhetien, Kartlien und Imeretien. DUGLADZE WINE COMPANY GEORGIAN WINE & SPIRITS KHAREBA Produktion 2013: 534.850 Flaschen KAKHETIAN TRADITIONAL WINEMAKING Besitzt über ca. 70 ha Anbauflächen in Kakhetien. 2-3 Mio. Flaschen Wein pro Jahr SCHUCHMANN WINES 2008 gegründet, Investitionssumme 6,5 Millionen EUR, 120 ha - Größter Weinproduzent - ISO 22000 und ISO 9001 - 2012 eröffnete es eine Traubenverarbeitungsanlage in Kvareli mit einer Produktivität von 7000 Tonnen/Saison TBILVINO georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 24 Exportländer Italien, Deutschland, Ukraine, Türkei, Kasachstan, Aserbeidschan, Weißrussland, China, Estland, Belgien, Russland, Lettland Exportiert in 15 Länder, u.a. Kasachstan, Russland, baltische Länder, China, Polen, Japan Exportiert nach Kasachstan, China und nach Aufhebung des russischen Embargos wieder nach Russland Ukraine, Kasachstan, Weißrussland, Baltikum, Japan, Deutschland 15 Länder, u.a. Belgien, Kanada, China, Deutschland, Japan, Niederland und Polen Ukraine, Russland, Kasachstan, Weißrussland, Baltikum, Israel, Großbritannien, Taiwan, China Europa, Russland, USA, China 28 Länder, u.a. Russland, Frankreich, Schweden, Kanada, Indien, VAE, China, Großbritannien und Deutschland Georgien kompakt Getränkewirtschaft Unternehmen TELAVI WINE CELLAR TELIANI VALLEY Fakten - Wurde von International Finance Corporation (IFC) unterstützt 200.000 Flaschen Produktion Hat überall in den Hauptweinregionen Georgiens Anbauflächen, insgesamt über ca. 120 ha. Exportländer Russland, Ukraine, Kasachstan, Baltikum, Polen, Weißrussland, Schweiz, Niederlande, Deutschland, USA, Neuseeland Ukraine, Weißrussland, Russland, Kasachstan, Lettland, China Mit über 10 Marken und einem Marktanteil von rund 75% ist das Unternehmen Bagrationi JSC der größte Hersteller von Schaumweinen. Diese Firma exportiert unter anderem nach Deutschland, China, in die USA und in die Türkei.35 Besonders in der ehemaligen Sowjetunion und in den Ländern des Ostblocks war Georgien als Weinexporteur berühmt für die Qualität seiner Weine, der Weinbrände und des Sekts – heute muss sich Georgien in einem schwierigen Konkurrenzkampf mit vielen anderen guten Weinregionen den Ruf der Heimat des Weines neu erkämpfen.36 Auf dem europäischen Markt sind georgische Weine immer noch kaum vertreten.37 Zu Zeiten der Sowjetunion bestimmte sich das Absatzgebiet für georgischen Wein auf die zugehörigen Sowjet-Länder, 80% der Produktion ging nach Russland. Abgesetzt wurden qualitativ geringerwertige sowie dem Geschmack entsprechend eher süße Weine. Die Anbaufläche für Wein lag 1985 bei 128.000 Hektar. Das 2006 verhängte russische Embargo traf viele Winzer hart, viele mussten Insolvenz anmelden, die Verbliebenen versuchten neue Märkte zu erschließen, vor allem in Europa und Amerika. Trotz der schwierigeren Bedingungen der westlichen Wein-Märkte bot der Boykott jedoch auch eine Chance für den georgischen Wein, da die Winzer gezwungen wurden auf Qualitätswein zu setzen. Mit Mitteln der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wurde 2008 ein modernes Weinlabor in Tbilisi aufgebaut, das Qualitätsprüfungen ermöglicht, notwendige Voraussetzung für den Export nach Europa.38 Heute muss sich Georgien in einem schwierigen Konkurrenzkampf mit vielen anderen guten Weinregionen weltweit behaupten. Das georgische Weingesetz39, entworfen nach EU-Vorbild, formuliert die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen kontrollierten Weinanbau gemäß internationalen Standards. Mit diesem Gesetz und einem Qualitätsprüfsystem geht Georgien gegen Fälschungen (welche vor allem in Russland auf den Markt kommen) vor. Außerdem sind aus betriebswirtschaftlicher Sicht die sehr vielen georgischen Traubensorten eher hinderlich, da sie die Markenbildung auf dem internationalen Markt erschweren. 35 www.bagrationi.ge www.kaukasus-reisen.de 37 www.georgia-insight.eu 38 www.berliner-zeitung.de, 02.07.2013 39 Hier nachzulesen 36 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 25 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Im ersten Quartal 2014 waren 6% aller georgischen Exporte dem Weinsektor zurechenbar und es wurde Wein im Wert von rund 47,5 Mio. USD exportiert.40 Aktuelle Zahlen der National Wine Agency Georgiens beziffern den Weinexport im ersten Halbjahr 2014 auf rund 20,15 Mio. Liter (87,3 Mio. USD), dies entspricht 136% des Exportvolumens der Vergleichsperiode im Vorjahr. Unter den 34 Zielländern wurden 66% nach Russland abgesetzt, weitere wichtige Exportmärkte waren Ukraine, Kasachstan, Polen und China. Wein machte dabei 4,4% der gesamten georgischen Exporte aus.41 Nachdem Russland im Sommer 2013 seinen Handelsboykott für Wein und Mineralwasser aus Georgien aufgehoben hat, steigerten sich deren Exportzahlen rapide. Der georgische Weinexport stieg 2013 um rund 100% und erreichte einen Wert von 128 Mio. USD. Dies zeigt die starke Abhängigkeit des Weinbusiness von Russland, welche auf circa 90% geschätzt wird.42 Während der Zeit des Embargos 2006 – 2013 war Ukraine der größte Abnehmer georgischen Weines43. Abbildung 13: Weinexporte Georgien 2006-2014 Quelle: Geostat Die nachstehende Abbildung zeigt die wichtigsten Importländer georgischen Weins 2013. Insgesamt wurden 46,7 Mio. 0,75l Flaschen exportiert, davon gingen 15.500 Tonnen (56,4 Mio. USD) nach Russland, was in etwa einem Anteil von 44% der gesamten georgischen Weinexporte entspricht. Deutschland importierte 184 Tonnen (681.300 USD) Wein aus Georgien und hat eine vergleichsweise geringe Bedeutung im georgischen Weinexport. Polen, Hong-Kong und Großbritannien gelten als aussichtreiche Exportdestinationen in der Zukunft, da sie 2013 ein signifikantes Wachstum georgischer Weinimporte verzeichneten.44 40 www.geostat.ge GTAI, Wirtschaftsdaten kompakt Georgien Juni 2014 42 Georgianews.ge, 29.05.2014 43 CBI, Promising EU export markets for wine and brandy 44 National Wine Agency 41 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 26 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Abbildung 14: Wein Exporte nach Ländern 2013 0% Deutschland 13% Sonstige 3% China 44% Russland 5% Weißrussland 11% Kasachstan 24% Ukraine Quelle: UN Comtrade Georgischer Wein wird traditionell in den ehemaligen Sowjet-Staaten abgesetzt, für weiteres Wachstum bietet sich unter anderem der weltgrößte Weinmarkt, die EU-Staaten, an. Die Wettbewerbsvorteile georgischen Weins sind: - 45 46 Einzigartige Qualiät der Trauben Traditionelle Erfahrung in der Weinherstellung Hohe Qualität der verwendeten Grundstoffe Wettbewerbsfähigkeit Wachsende und stabile Wirtschaft Georgiens45 Keine Einfuhrzölle georgischen Weins in über 50 Ländern46 Weitere Informationen hier Georgia’s Export Opportunities in the Beverage Sector, Invest in Georgia georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 27 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Auch der georgische Weinimport steigerte sich in den Jahren 2012 und 2013 stark: Abbildung 15: Weinimporte Georgien (in Tsd. USD) 2010 - 2013 2500 2039,09 2000 1500 1526,61 1000 738,68 500 546,47 0 2010 2011 2012 2013 Tsd. USD Qulle: UN Comtrade Wein ist ein wichtiger Bestandteil der georgischen Kultur, 2011 betrug der Pro-Kopf-Konsum 19,69 Liter. In Frankreich wurden im selben Jahr 45,61 Liter/Kopf konsumiert, Vatikanstadt führt diese Statistik mit 62,20 Liter/Kopf an.47 Die jährlich stattfindende Ausstellung WinExpo bietet ein passendes Forum, um neue Produkte kennenzulernen und vorzustellen, sowie Geschäftskontakte zu knüpfen. 2014 nahmen über 60 georgische Weinproduzenten daran teil und präsentierten ihre Produkte. 47 www.wineinstitute.org georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 28 Georgien kompakt Getränkewirtschaft ANZEIGE georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 29 Georgien kompakt Getränkewirtschaft ANZEIGE Burkhard Schuchmann & Schuchmann Wines Georgia Nach mehr als 20jähriger Führungstätigkeit bei dem sauerländischen VerkehrstechnikUnternehmen Vossloh AG (MDax) schied Burkhard Schuchmann im Jahre 2005 als Vorstandsvorsitzender aus. Ein Jahr später besuchte er zusammen mit Angeles Tegtmeyer, die heute das Unternehmen leitet, erstmals Georgien, ein Land mit einer 7000 Jahre alten Weinbautradition. Danach ging alles ganz schnell: Auf dem Weg zu seiner neuen Karriere als Winzer griff Schuchmann beherzt zu, als sich ihm Chancen zum Kauf von Weinfeldern boten. Heute gehören ihm ca. 120 Hektar. Rund die Hälfte dieser Fläche ist angebaut und steht im Ertrag. Hinzu kommt ein eigenes Weingut, ein Hotel und ein Restaurant. Fünf Jahre nach seiner ersten Begegnung mit Georgien ist der gebürtige Berliner einer der größten Weinproduzenten des Landes. Schuchmann Wines produziert jährlich ca. 230.000 Flaschen Rot- und Weißweine. Diese Menge wird auch für die nächsten Jahre angepeilt. Schon jetzt haben die Felder ein Potenzial von rund einer halben Million Liter, das aber vor allem aus Qualitätsgründen nicht ausgeschöpft wird. Ganz im Gegenteil. Das Unternehmen reduziert bewusst den Ertrag, um die Qualität der Trauben zu steigern. Bislang hat das Unternehmen, das rund 35 Angestellte und in Erntezeiten bis zu 120 Zeitarbeiter zählt, rund 6,5 Millionen Euro investiert. georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 30 Georgien kompakt Getränkewirtschaft ANZEIGE In Schweden hat Schuchmann Wines bereits zwei Ausschreibungen für den georgischen Rotwein Saperavi gewonnen. Der Wein entsteht aus Rebsorten, die nahezu ausschließlich in der Region zu finden sind und dort - vom Kaukasus geschützt - hervorragend gedeihen: Saperavi, Rkatsiteli, Kisi... Ein Teil wird mit traditionell georgischen Methoden hergestellt – in großen Tonamphoren, den sog. Qvevris. Im März 2009 hat das zur Schuchmann Wines Gruppe zählende Unternehmen Vinoterra – so auch der Name des Mitte 2008 von Schuchmann erworbenen Chateaus - den Preis für das beste Kleinunternehmen des Landes gewonnen, überreicht von Präsident Saakashvili persönlich. Und auf der Weinmesse in Tiflis wurde im gleichen Jahr das Unternehmen mit der Goldmedaille für den besten Weißwein des Jahres, den 2006 Kisi, ausgezeichnet. Hinzugekommen sind internationale Preise für Schuchmann Weine. Im Herbst des vergangen Jahres hat der 2005 Vinoterra Saperavi im Rahmen der Preisverleihung MundusVini eine Goldmedaille erhalten. Dies ist für das jungen Team, gleichzeitig Bestätigung und Ansporn. Die oberste Priorität für Schuchmann Wines lautet: die georgische Weintradition mit westlichen Qualitätsstandards zu verbinden. Deshalb engagiert sich Schuchmann auch in der Aus- und Weiterbildung. So unterstützt der Unternehmer Schuchmann ein deutsch-georgisches Ausbildungsprojekt der Hochschule Heilbronn und der Berufsschulzentren Telavi und Kachreti und beteiligt sich am Aufbau eines dreijährigen Projekts zur Qualifizierung von Betriebsinhabern und einer dualen Berufsausbildung für die Weinwirtschaft in Georgien. georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 31 Georgien kompakt Getränkewirtschaft 3.2 Bier Bier ist ein stark wachsendes Segment in Georgien, es bietet sowohl auf dem heimischen als auch auf den ausländischen Markt Potential für wachsenden Absatz. Es wird eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 3% erwartet.48 So steigerte sich der Bierexport in den letzten Jahren enorm (siehe Abbildung 16). Derzeit beträgt der Pro-Kopf-Verbrauch an Bier in Georgien 25 Liter jährlich, bis 2020 werden 40 Liter erwartet, mittel- bis langfristig 60 Liter.49 Dabei profitiert das Bier auch stark von Geschmack und Qualität der georgischen Wasserquellen. In den letzten beiden Jahrzehnten gab es große Investitionen in den georgischen Biersektor, die französische Brauerei Castel investierte 37 Mio. USD in den Bau einer neuen Brauerei in Lilo. Ebenso investierte 2005 JSC Lomisi, eine Gesellschaft von Efes Georgia, in den Bau der Brauerei Natakhatari. Dabei wurde sie von der TBC Bank und der EBRD unterstützt. 2008 erwarb Efes 100% der Anteile von Lomisi.50 Diese Bier profitiert von der Qualität des gleichnamigen Wassers und deckt heute mit seinen 7 Marken einen großen Teil des georgischen Marktes ab. Durch die neue Marke Zedazeni der Firma Kartuli Ludis (Georgian Beer Company LSC) erlebte der georgische Markt 2012 eine starke Umstrukturierung, denn diese Marke gewann in kurzer Zeit eine hohe Nachfrage der Konsumenten, indem es einen Marktanteil von 6% erreichte.51 Dennoch reichte dies nicht, um unter den drei großen georgischen Brauereien gelistet zu werden. Aufgrund seines weiten Produktportfolios und erfolgreicher Marketingstrategie blieb JSC Lomisi an erster Stelle. Im Vergleich zu 2011 verlor es 3% seines Marktanteils, hält aber weiterhin einen großen Anteil in Höhe von 50% inne. Ihre bekanntesten Marken sind die Biere Natakhatari, Kaiser und Mtieli. An zweiter Stelle steht Kazbegi JSC, vor allem ihre Marke Kazbegi ist sehr beliebt. Auch diese Firma verlor 2012 3% an Marktanteil und hatte 11% aller Bierverkäufe. Die drittgrößte Firma ist Castel-Sakartvelo Ltd mit ihren Marken Germanuli, Herzog, Argo und Zekari. Sie ist mit ihrer Produktionskapazität von 800.000 Hektoliter pro Jahr 52 der größte Hersteller von Bier und Softdrinks in der Kaukasus Region. Georgian Beer Company expandiert ihre Marke Zedazeni immer mehr, 2014 ist eine Erweiterung ihrer Exportdestinationen auf den Mittleren Osten vorgesehen. Die Marke hat mehrere Anfragen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.53 Zukünftig wird ein stärkerer Wettbewerb zwischen Big Playern erwartet, begleitet mit der Angebotskonzentration auf nur wenige Marken um die Marketingaktivitäten besser konzentrieren zu können. Es werden einige deutsche Biersorten in Georgien in Lizenz hergestellt, die Brauerei Zedazeni stellt „König Pilsener“ her, Natakhtari produziert die Biersorte „Kaiser“ (in Georgien: „Kaizeri“) seit 2012 und seit kurzem auch „Herrenhäuser Pils“. Zedazeni ist weltweit die erste Brauerei, welche Königs 48 Euromonitor – Beer in Georgia www.khs.com 50 www.tradewithgeorgia.com 51 Euromonitor – Beer in Georgia 52 Invest in Georgia, Georgia alcoholic or nonalcoholic beverages in 2011: success overseas 53 www.geobeer.ge 49 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 32 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Pilsener in Lizenz brauen darf. Lizenzproduktion bedeutet, dass die georgische Brauerei die Rezeptur und Grundzutaten von der deutschen Mutterbrauerei bezieht und dann mit heimischen Wasser aufbereitet. Daher haben Lizenzbiere meist einen etwas anderen Geschmack als das Original. Castel Georgia stellt die Biersorten „Herzog von Bavaria“ und „Germanuli“ her, beide Marken sind im Niedrigpreissegment angesiedelt und nur vom Namen her „deutsch“, nicht vom Ursprung. Kazbegi besitzt kein „deutsches“ Bier in seinem Angebot. Die deutsche Lizenzbierdominanz wird nur von einer Marke der Natakhari Brauerei gefährdet, dem tschechischen Bier Velkopopovicky Kozel 54 . 2010 wurden 75,9 Mio. Liter Bier in Georgien produziert. 55 Georgian Beer Company baute die Produktion seiner Marke Zedazeni seit der Einführung 2012 stark aus. Abbildung 16: Bier-Exporte und -Importe 2010 – 2013 Wert (in Mio USD) Menge (in Tausend Tonnen) 6 5,21 5 4,48 4 3,44 2,8 3 2,46 1,72 2 0,6 1 0,32 0 Wert (in Mio 2011 USD) 2010 20 Menge (in Tausend Tonnen) 2012 2013 16,97 15 15 10 8,59 9,35 9,04 7,58 7,42 7,84 5 0 2010 2011 2012 Quelle: UN Comtrade 54 55 Kaukasische Post, Ausgabe August 2014 Invest in Georgia, Sector overview georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 33 2013 Georgien kompakt Getränkewirtschaft 2012 wurden 200.000 Hektoliter produziert, 2013 320.000 Hektoliter und 2014 soll mit 450.000 Hektoliter die Kapazitätsgrenze erreicht werden. Eine Kapazitätserweiterung auf 660.000 Hektoliter ist geplant.56Die gesteigerten Investitionen spiegeln sich auch in den erhöhten Exportzahlen der letzten Jahren wieder. Die größten Abnehmerländer georgischer Biere waren in den letzten Jahren Aserbaidschan, Ukraine und Armenien. Die folgende Grafik zeigt die wichtigsten Importländer im Jahr 2013, dabei war Aserbaidschan der wichtigste Abnehmer mit rund 4.000 Tonnen (circa 2 Mio. USD) georgischen Bieres. Deutschland importierte lediglich rund 0,5 Tonnen im selben Jahr (1.500 USD). Abbildung 17: Bier Exporte nach Ländern 2013 2% Rssland 1% Ukraine 3% Sonstige 3% Zypern 7% Armenien 84% Aserbaidschan Quelle: UN Comtrade Während die Exporte in den vergangenen Jahren gestiegen sind, gingen die Bierimporte zurück. Wurden 2010 noch knapp 17.000 Tonnen Bier eingeführt, waren es 2013 nur noch 7.800 Tonnen. Dabei importierte Georgien vor allem aus der Ukraine, Deutschland, der Türkei und Russland. Dies zeigt die steigende Importsubstitution durch einheimische Biermarken. Die Wettbewerbsvorteile des georgischen Biers sind: 56 Einzigartige Wasserqualität Gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis Hochtechnologischer Produktionsprozess Gut ausgebildete Fachkräfte Große Erfahrungen im Export Keine Einfuhrzölle in mehr als 50 Ländern www.khs.com georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 34 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Die größten Akteure im georgischen Markt sind: - JSC GEORGIAN BEER COMPANY / ZEDAZENI o Zedazeni, Khevsuruli, KönigPilsener, Herrenhäuser KAZBEGI JSC o Kazbegi, Tbilisi, Topadze JSC LOMISI o Natakhtari, Mtieli, Kaiser, Kozel, Miller LTD CASTEL-SAKARTVELO o Argo, Herzog, Zekari, Germanuli 3.3 Brandy und Spirituosen In Georgien werden traditionelle Techniken zur Herstellung von Brandy und anderer Weindestillate verwendet. Die Rebsorten in Georgien sind von hoher Qualität und bieten dem hergestellten Brandy eine gute Basis für dessen Beschaffenheit. Vor allem die Rebarten Tsitska, Tsolikauri, Rqatsiteli, Mtsvane und Chinuri werden zur Produktion von Brandy verwendet. Diese Reben gelten als ähnlich zu den französischen Trauben, welche zur Erzeugung von Cognac verwendet werden. Die Marktstruktur im Brandysektor ist überschaubar, es gibt nur wenige Marktführer, und diese besitzen moderne Technologien und haben langjährige Erfahrung in der Herstellung von Brandy. Der bekannteste Produzent ist Sarajishvili und hat aktuell sechs Marken auf dem Markt. Aber auch viele größere Weinhersteller wie Kindzmarauli, Teliani Valley Group (deren Tochter LLC Le Caucase ist Brandyhersteller) und Chateau Mukhrani stellen Brandy her. Im April 2014 exportierte Georgien 492.528 0,5 Liter-Flaschen Brandy, im gesamten ersten Quartal 2014 waren es 4,38 Mio. 0,5 LiterFlaschen im Wert von rund 15,94 Mio. USD. Der Export steigerte sich um 84% verglichen mit der gleichen Periode im Vorjahr. Dabei waren die Ukraine (2,55 Mio. Liter) und Russland (1,57 Mio. Liter) die größten Abnehmer georgischen Brandys.57 Die bedeutendsten Produzenten von Wodka sind Gomi Spirit & Vodka Factory, Ushba Destillary Ltd. und Samgori-Alco Ltd. Gomi Spirit & Vodka Factory produziert neben Wodka auch Chacha, Liquer und Dzveli Ubani. 2012 hatte sie einen Marktanteil von 12% inne. Samgori-Alco konnte 11% für sich behaupten. Die ukrainische Wodkamarke Nemiroff hatte 2012 ebenso 11% des georgischen Marktes . Der Markterfolg von Gomi basiert auf ihr Angebot von mehreren preiswerten Marken. Diese sind in der lokalen Bevölkerung sehr bekannt, besitzen jedoch eine geringe Qualität. 2012 wurde ein Rekordwachstum an Wodkaverkäufen in Georgien verzeichnet, jedoch werden trotz gleicher Preise der heimischen und ausländischen Wodkamarken, importierte Marken aus der Ukraine und Russland bevorzugt.58 57 58 hvinonews, 02.05.2014 Euromonitor, Alcoholic Drinks in Georgia georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 35 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Georgien hat eine traditionelle Technologie der Destillation von Spirituosen aus Trauben-Trester. Hieraus wird Chacha gewonnen, welcher ähnlich dem italienischen Grappa, dem spanischen Orujo oder dem französischen Marc ist. Neben Trauben werden auch Feigen, Mandarinen und Orangen zur Herstellung verwendet. Chacha wurde jahrhundertelang zu Hause hergestellt, erst in letzter Zeit widmeten sich Firmen seiner kommerziellen Produktion. Viele große Weinhersteller, wie Kindzamarauli und Teliani Valley, nahmen auch Chacha in ihr Portfolio auf. 2010 wurden 5,2 Mio. Liter (9,6 Mio. USD) Wodka in Georgien produziert. Im selben Jahr erzeugten georgische Unternehmen 618.000 Liter Brandy (4,8 Mio. USD) und die Spirituosenproduktion betrug insgesamt 13,6 Mio. Liter (31 Mio. USD).( Keine aktuelleren Gesamt-Produktionszahlen verfügbar.) Abbildung 18: Spirituosen-Exporte und -Importe 2010 – 2013 Wert (in Mio USD) Menge (in Tausend Tonnen) 120 99,8 100 80 80 67,8 60 54,6 40 20,08 19,9 18,5 20 18,5 0 2010 2011 Wert (in Mio USD) 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 2012 2013 Menge (in Tausend Tonnen) 39,7 32,9 10,9 6,3 2010 32,8 10,7 8,9 6,9 2011 2012 2013 Quelle: UN Comtrade georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 36 Georgien kompakt Getränkewirtschaft 2013 exportierte Georgien Spirituosen im Wert von 100 Mio. USD. Dabei wurde vor allem in die ehemaligen Sowjet-Staaten exportiert, allen voran die Ukraine, Moldawien und Aserbaidschan. Aber auch zunehmend Konsumenten aus westeuropäischen Staaten wie Frankreich und die Niederlande zeigen Interesse an georgischen Spirituosen, wie die nachfolgende Abbildung zeigt. Die Ukraine importierte 2013 rund 7.500 Tonnen Spirituosen aus Georgien, was einem Wert von 33,3 Mio. USD entspricht. Deutschland importierte 1,6 Tonnen, mit einem Handelswert von 18.500 USD und fällt daher kaum ins Gewicht. Abbildung 19: Spirituosen Export nach Ländern 2013 14% Sonstiges 5% Russland 33% Ukraine 6% Kasachstan 7% Moldawien 8% Aserbaidschand 8% Niederlande 19% Frankreich Quelle: UN Comtrade Brandyprodukte waren die mit Abstand größte exportierte hochprozentige Alkoholsorte 2013. Rund 15.700 Tonnen Brandy (mit einem Wert von 72,6 Mio. USD) wurden exportiert. Dahinter folgen Whiskey mit 997 Tonnen (16,7 Mio. USD) und Wodka (614 Tonnen/4,9 Mio. USD). Größte Abnehmer des Brandy’s waren vor allem die Ukraine und Frankreich, während Whiskey und Wodka in Aserbaidschan, der Niederlande und Kirgistan den größten Absatz fand. Aktuelle Zahlen besagen, dass im ersten Halbjahr 2014 5.587.168 0,5 Liter Flaschen Brandy im Wert von 20.275872 USD in insgesamt 10 Staaten exportiert wurden. Dies entspricht einem Zuwachs von 58% im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr. Dabei war die Ukraine der Hauptimporteur mit 3.163.572 Flaschen und Russland an zweiter Stelle mit 2.106.576 Flaschen. 59 59 www.news.hvino.com georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 37 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Die Wettbewerbsvorteile georgischer Spirituosen liegen in: - Einzigartige Rebsorten Längste Tradition in der Herstellung von Brandy und Spirituosen Moderne Produktionsanlagen und attraktive Verpackungen Hochwertige Rohmaterialien Wettbewerbsfähiges Preis/Leistungs Verhältnis Aufstrebende Wirtschaft Georgiens Keine Einfuhrzölle in mehr als 50 Staaten 4 Marktchancen für deutsche Unternehmen Georgien bietet gute Rahmenbedingungen für Geschäftstätigkeit und Investitionen. Die Kombination aus einem dynamischen Wirtschaftswachstum, einer unternehmerfreundlichen Gesetzgebung und Besteuerung, einem starken rechtlichen Rahmen zum Schutz von Investoren und gut ausgebildeter Arbeitskräfte bilden eine solide Basis für ein erfolgreiches Business.60 Tabelle 3: Einschätzung des Geschäftsumfelds Kategorie Rang Hermes Länderkategorie Ease of Doing Business 2014 Global Competitiveness Index 2013-2014 Corruption Perception Index 2013 Länderbonität Institutional Investor 6 Platz 8 von 189 Ländern Platz 72 von 148 Ländern Platz 55 von 177 Ländern 86 (März 2014); Bonitätsindex 38,3; 1Jahresveränderung -0,9 Quelle: GTAI Im Doing Business Report 2014 der Weltbank und der International Finance Corporation belegt Georgien den 8. Rang von 189 Ländern.61 Georgien gilt als eine der liberalsten Marktwirtschaften der Welt und das Assoziierungsabkommen mit der EU unterstützt das Land, demokratische Institutionen zu stärken und die Anpassung an EU Normen voranzutreiben. Zudem erhält es durch die EU-Annäherung die Möglichkeit, neue Absatzmärkte zu erschließen. Durch zahlreiche Reformen der Regierung Saakashvili wurde die Korruption nahezu abgeschafft. Die Weltbank prognostiziert für Georgien für die Jahre 2015 und 2016 ein Wirtschaftswachstum von 5,5% bzw. 6,0%. Das georgische BIP wuchs beständig, 2009 verzeichnete es 10,8 Milliarden USD, 2013 betrug es 16,1 Milliarden USD.62 60 Tradewithgeorgia.com http://www.doingbusiness.org/data/exploreeconomies/georgia 62 Global Economic Prospects/World Development Indicators, Worldbank 61 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 38 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Investitionen lohnen sich in nicht zu hochtechnologische Segmente wie der Landwirtschaft. Anreize bieten auch die recht günstigen Steuersätze (u.a. Körperschaftssteuer 15%, Lohnsteuer 20%). Es gibt nur sechs Steuerarten in Georgien, fünf nationale Steuern (Einkommenssteuer, Körperschaftssteuer, Umsatzsteuer, Verbrauchsteuer, Einfuhrsteuer) und eine Kommunalsteuer, die Vermögenssteuer.63 Um wirtschaftliche Zusammenarbeit und Investitionsmaßnahmen zu fördern, hat Georgien neben Deutschland, Österreich und der Schweiz mit über 46 weiteren Staaten Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen.64 Aufgrund seiner geografischen Lage erschließen sich von Georgien aus Märkte mit circa 350 Millionen Menschen. Freihandelszonen, wie der Hafen in Poti, sollen die Wirtschaft zusätzlich fördern.65 Zahlreiche Investoren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Aserbaidschan und Europa wurden dadurch bereits angelockt.66 Zudem hat die georgische Regierung Fonds errichtet, von denen auch ausländische Unternehmen profitieren können. So beteiligt sich zum Beispiel der Partnership Fund an Investitionsprojekten ab vier Millionen Euro.67 Grundsätzlich positiv ist zudem, dass ein Agieren im georgischen Wirtschaftsleben ohne georgische Sprachkenntnisse möglich ist. Englisch, sowie auch Deutsch, sind gängige Sprachen im Geschäftsleben. Hürden im georgischen Geschäftssektor sind, dass es in gewissen Branchen einen Fachkräftemangel gibt. Zudem bietet Georgien selbst eine relativ geringe Marktgröße, eine Herausforderung für Unternehmen was Absatz und auch Zulieferungen betrifft. Insgesamt besitzt Georgien einen liberalen Handel, eine reibungslos funktionierende Zollabfertigung, eine niedrige Steuerlast, einen freien privaten Bankensektor, eine zügige Lizenzerteilung für neue Unternehmen, eine im Alltag praktisch fehlende Korruption sowie günstige Lohn- und Lohnnebenkosten. Im Vergleich zu vielen anderen Nachfolgerepubliken der UdSSR hat es weitaus bessere geschäftliche Rahmenbedingungen.68 Das geplante EU-Assoziierungsabkommen, welches auch die Bildung einer umfassenden Freihandelszone zwischen der EU und Georgien vorsieht, lässt einen steigenden Außenhandel erhoffen. Auch wenn dieses Abkommen mit den bestehenden Freihandelsabkommen Georgiens kompatibel sein soll, muss vor allem die Reaktion des wichtigen Handelspartners Russland beachtet werden. 63 Rödl & Partner, Investitionsführer Georgien, 2014 Ministry of Finance of Georgia 65 www.openpr.de – Georgien schafft die erste Freihandelszone für den Kaukasus, 16.04.2010 66 Rödl & Partner, Investitionsführer Georgien, 2012/2013 67 SparkassenZeitung – Neuer Markt für Mittelständler, 17.01.2014 68 GTAI, Wirtschaftsstruktur und Chancen - Georgien 64 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 39 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Tabelle 4: Beurteilung Wirtschaftsstandort Georgien Stärken Schwächen Günstige Lage als Transitkorridor und Handelsdrehkreuz Europa - Asien. Offene Wirtschaft, praktisch keine Handelshemmnisse, kaum Bürokratie. Gutes Geschäftsklima, niedrige Steuern, Lohnund Energiekosten. Unkomplizierte, transparente und schnelle Firmengründung. Großes Interesse an Geschäften mit dem Ausland, insbesondere mit der EU. Kleiner Binnenmarkt, kleinteilige, oft ineffiziente Firmenstrukturen. Widersprüche in der Gesetzgebung (Steuern), langwierige Firmenliquidierung. Anhaltende Intransparenz in Tendern und in der Privatisierung. Geringes Rohstoffpotenzial, Mangel an Zulieferfirmen und Fachkräften. Ungelöste Konflikte im Inland und in den Beziehungen zu den Nachbarn (Russland). Chancen Risiken Wachsende Bedeutung als Transitkorridor und Logistikdrehkreuz Asien - Westeuropa. Große Ausbauchancen im Sektor erneuerbare Energien. Viele Ausbauprojekte in der stark wachsenden Tourismusbranche. Neuausrichtung des Agrarsektors mit vielen Lieferchancen. Deutsche Produkte und Dienstleistungen genießen einen guten Ruf. Große und wachsende Abhängigkeit vom Außenhandel und Kapital aus dem Ausland. Wenig Erfolge bei der Herausbildung strukturprägender Wirtschaftssektoren. Ausbleibende Fortschritte bei der Entmonopolisierung der Wirtschaft. Unzureichende Erfolge beim Abbau des Fachkräftemangels. Weiterhin überdurchschnittlich hohe Außenverschuldung. Quelle: GTAI Wirtschaftstrends kompakt Jahresmitte 2014 Georgien Aufgrund des hohen Nachholbedarfs der georgischen Landwirtschaft,69 in Kombination mit der verstärkten politischen und finanziellen Aufmerksamkeit für den Sektor, bieten sich derzeit generell sehr gute Möglichkeiten für deutsche Landtechnikanbieter bzw. Anbieter von Maschinen- und Anlagentechnik für Nahrungsmittel- und Getränkeerzeugung. In den ersten neun Monaten 2013 wuchs dieser Sektor um etwa 10%. 2014 sollen bis zu 300 Mio. Dollar (öffentliche und internationale Gelder) in diesen Bereich fließen. Unter anderem gibt es das Projekt „günstiger Agrarkredit“ , von dem 2013 über 6.000 Antragssteller profitierten. Die Fördermittel fließen hauptsächlich in die Beschaffung von Landtechnik, den Ausbau der Nahrungsmittelproduktion und die Erneuerung von Bewässerungsanlagen. Der Staatshaushalt für 2014 zeigte mit 290 Mio. GEL einen 141%-igen Anstieg des Budgets für das Landwirtschaftsministerium gegenüber 2012, die 69 Ein zunehmend großer Teil der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche liegt brach. Die letzten zwei Jahrzehnte war die georgische Landwirtschaft durch eine fehlende Regierungsstrategie gekennzeichnet. Der Anteil der Landwirtschaft am BIP sank von 25% 1999 auf 8,5% 2012. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Hohe Fragmentierung der Landwirtschaftsflächen, mangelndes Know-how und mangelnder Technologietransfer, teure Finanzierungsmodelle, veraltete Landtechnik, schlechte Infrastruktur und nicht zuletzt das Handelsembargo der russischen Seite (welches seit Beginn 2013 jedoch sukzessive aufgehoben wird). Mangelnde Modernisierung der georgischen Landwirtschaft ist einer der Hauptgründe für die hohe Armutsrate in Georgien. georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 40 Georgien kompakt Getränkewirtschaft aktuelle Regierung hat die Landwirtschaft zum prioritären Sektor erklärt. Mit steigender politischer Bedeutung der Landwirtschaft hat auch das Interesse der Privatwirtschaft, der NGO’s und der Orthodoxen Kirche (Großgrundbesitzer landwirtschaftlicher Flächen) zugenommen. Daraufhin wurde die Landwirtschafts-Entwicklungsstrategie 2012-2022 erstellt, die EU und USAID haben bereits 10 Mio. EUR bzw 40 Mio. USD zur Verfügung gestellt und die EBRD investierte 2011 rund 1 Milliarde EUR in die georgische Landwirtschaft. Die EBRD unterstützt auch die Unternehmensfinanzierung, wie die Beispiele Nakhtakhtari (Bier) und Healthy Water (Mineralwasser) zeigen.70 Der Landwirtschaftsminister rief 2013 einen Landwirtschaftsfonds i.H.v. 1 Milliarde USD ins Leben und auch andere Institutionen wie EIB, KFW, DEG, UN, Worldbank, FAO und der Millenium Challange Fund unterstützen die georgische Landwirtschaft finanziell mit steigender Tendenz. Diese zahlreichen Neubau- und Modernisierungsprojekte ziehen eine wachsende Nachfrage nach Konsumgütern aus dem Ausland nach sich. Dies bietet deutschen Investoren in den Bereichen Tee, Wein und Obstplantagen/Saft gute Bedingungen, um landwirtschaftlich und folglich auch im Getränkesektor in Georgien aktiv zu werden.71 Generell werden deutsche Technologien und Ausrüstungen in Georgien hoch angesehen. Insgesamt lassen die hohe Priorität der Landwirtschaft, der starke Bedarf an Importsubstitution, die nachholende Modernisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft und Getränkewirtschaft sowie die Marktöffnung nach Russland hohe Investitionen im kommenden Jahrzehnt erwarten. Im Anbau von Tee besteht ein hoher Bedarf neuer Anlagen wie zum Beispiel Verpackungsanlagen und auch Start-up Unternehmen suchen verstärkt nach Investoren. Vor allem wenn man den steigenden Teekonsum in Deutschland72 berücksichtigt, bietet die georgische Teeproduktion eine interessante Perspektive. Da in Deutschland in etwa 75% auf den Schwarzteekonsum entfallen, eröffnen sich für Georgien, welches auf Schwarztee spezialisiert ist, einige Exportmöglichkeiten. Auch Bio-Tee genießt in Deutschland ein immer höheres Ansehen, die georgische Firma Geoplant möchte verstärkt auf ökologischen Teeanbau setzen und dadurch eröffnen sich Handelsmöglichkeiten mit Deutschland. Denn bisher war der deutsch-georgische Teehandel nicht von großer Bedeutung, 2013 importierte Deutschland 698 Tonnen Tee aus Georgien und Russland, was einem Anteil von 1,26% der Gesamtimporte ausmacht. China, Indien, Sri Lanka, Indonesien und Kenia sind die Länder, aus denen Deutschland einen Großteil seiner Teeimporte bezieht. Auch das Saft- bzw. Obstgeschäft bietet interessante Perspektiven, bedingt vor allem durch den Stopp des russischen Handelsboykotts für georgisches Obst und Gemüse. 73 Die wachsende Nachfrage nach Bioprodukten in Deutschland bietet auch georgischen Produkten die Chance, diesem Bedarf nachzukommen. 70 www.nabeghlavi.ge - news, www.natakhtari.com - history GTAI, Wirtschaftstrends Georgien, Jahreswechsel 2013/14 72 2013 stieg der Teekonsum in Deutschland um 2,3% auf 19396 t, dies entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von 27,5l Auch das deutsche Importverhalten bestätigt diesen Trend, 2008 wurden 50,8 Mio. t importiert, 2013 waren es bereits 55,2 Mio. t. Quelle: Deutscher Teeverband, Tee als Wirtschaftsfaktor, Jahresbericht 2013 73 Georgianews.ge, 29.05.2014 71 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 41 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Im Weinsegment bieten neben den traditionellen Absatzmärkten in Osteuropa auch die asiatischen Länder, vor allem China, wachsende Perspektiven zum Export. Dadurch, dass georgische Winzer zunehmend auf Qualitätswein setzen, eröffnen sich auch auf dem westeuropäischen und amerikanischen Hochpreismärkten steigende Absatzchancen. Immer beliebter wird die Verbindung Wein und Tourismus, viele Weingüter bieten mittlerweile Gästebetten, Ausflüge und Restaurants an. Derzeit sind 110.000 Weintouristen im Land zu verzeichnen, bis 2019 werden 270.000 Touristen im Weinsegment erwartet.74 Weintourismus kann in Georgien nahezu über das gesamte Jahr angeboten werden. Die Erfolgsgeschichte des deutschen Unternehmers Burkhard Schuchmann im georgischen Weingeschäft wird in der Neuen Züricher Zeitung dargestellt.75 Ein Modell um auf den georgischen (Bier-)Markt eine Marke einzuführen, ohne eigene Kapazitäten aufbauen zu müssen zeigt die deutsche Herrenhäuser (Brauerei Natahktari). Der ansässige Bierproduzent braut seit kurzem Herrenhäuser Pilz nach Rezeptur aus Hannover. Dieses Lizenzgeschäft stiftet beiden Seiten Nutzen, die deutsche Marke kann relativ schnell auf dem georgischen Markt vertrieben werden und profitiert von den bereits vorhandenen Produktionsanlagen. Natahktari kann wiederum den Markenauftritt der Herrenhäuser mit nutzen und profitiert von der starken Nachfrage nach deutschem Bier in Georgien. Jährlich sollen 80.000 Hektoliter gebraut werden und es ist geplant Herrenhäuser auch dem Markt in Aserbaidschan einzuführen. 76 Ebenso produziert seit 2013 der georgische Hersteller Zedazeni in Lizenz das deutsche König Pilsener. Zudem gibt es aufgrund des Nachholbedarfs in der Anlagen- und Prozesstechnik gute Absatzchancen für deutsche Maschinenbau-Firmen welche auf Getränkeherstellung spezialisiert sind. Als Beispiel lässt sich hier die Erfolgsgeschichte der Georgian Beer Company (mit ihre bekannten Marken König Pilsener und Zedazeni) anführen. Seit ihrem Marktauftritt 2012 wächst ihr Absatz enorm, sie setzt dabei auf Produktionslinien und Abfüllanlagen der deutschen Firma KHS.77 Die jährlich stattfindende Fachmesse Agro+Food+Drink+Tech Expo Georgia ist eine passende Plattform, um sich über alle Themengebiete rund um die Getränkewirtschaft auszutauschen. 2013 präsentierten sich 100 Firmen aus 13 Ländern auf der Messe. Als Partner des ExpoGeorgia Co. ist IFW Heidelberg GmbH für den deutschsprachigen Raum zuständig. Ziel ist es dabei, exportorientierten Firmen einen neuen Absatzmarkt im Kaukasus zu bieten. In Deutschland gibt es auch Importeure georgischer Getränkespezialitäten, wie das Weinhaus Grusignac oder Geohaus (Mitglied der DWV), mit Niederlassungen in Berlin und der Schweiz. 74 Bank of Georgia: Georgia’s Wine Sector Neue Züricher Zeitung, Weinland Georgien, 20.04.2013 76 DWV, News, 10.07.2014 77 www.prozesstechnik-online.de 75 georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 42 Georgien kompakt Getränkewirtschaft 5 Internetadressen & hilfreiche Ressourcen Allgemein - Georgische Regierung http://www.georgia.gov.ge/ - National Food Agency www.nfa.gov.ge - Ministry of Agriculture www.moa.gov.ge - Invest in Georgia www.investingeorgia.org - Trade with Georgia http://www.tradewithgeorgia.com - Messegesellschaft Expo Georgia http://www.expogeorgia.ge - Business Portal Grow Georgia http://www.growgeorgia.ge - National Statistics Service of Georgia http://www.geostat.ge/ - Food and Agriculture Organization of the United Nations http://faostat.fao.org/ - United Nations Commodity Trade Statistics Database http://comtrade.un.org/ - Europäische Kommission Gesundheit und Verbraucher: http://ec.europa.eu/food/animal/index_de.htm - JSC Partnership Fund: http://www.fund.ge - Georgian Agricultural Corporation: http://www.gac.com.ge Wein - National Wine Agency http://www.nwa.ge/ - Georgian Wine Association http://www.gwa.ge - Aktuelle News zum Wein in Georgien http://news.hvino.com/ - Union of Viticulturists and Wine-makers of Georgia: http://www.wineandvine.ge Tee - Association of Tea Producers of Georgia, 6 Sarajishvili Str. 0153 Tbilisi Hilfreiche Informationen finden Sie u.a. auf den Webseiten von Germany Trade & Invest, der Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW) und der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB). Auf der Webseite der Deutschen Wirtschaftsvereinigung (DWV), www.georgien.ahk.de, finden Sie neben regelmäßig erscheinenden Branchenanalysen u.a. auch Nachrichtenmeldungen aus der Nahrungsmittel- und Getränkewirtschaft, sowie den zweiwöchentlich erscheinenden Newsletter „Agro & Food News“. georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 43 Georgien kompakt Getränkewirtschaft Impressum Herausgeber: Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 24 Rustaveli Avenue, 0108 Tbilisi, Georgien T +995 32 220 57 67 F +995 32 220 57 67 110 E [email protected] I www.georgien.ahk.de Autoren: Sascha Fichtner, Tbilisi Ansprechpartnerin: Uta Beyer Geschäftsführerin DWV [email protected] Redaktionsschluss: 20. August 2014 Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt. georgien kompakt: Getränkewirtschaft, August 2014 Deutsche Wirtschaftsvereinigung (DWV) 44