Schwankungen*03

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SCHWANKUNGEN
UFERLOS | KERNIG | WEHMÜTIG
# 0 3
|
1 2 .
F E B R U A R
2 0 0 7
|
1 4
T A G E
K U L T U R
F Ü R
Der Mann mit dem Plupp!
Popeye-Übersetzer Ebi Naumann erzählt,
wie man aus einem unbedarften Atlantik-Proll einen Hamburger Dschung macht
Die privat-archäologische
Wiederbegegnung mit den Helden der
Kindheit fördert Interessantes zu Tage.
Erstens: Auch wenn wir heute „Laurel &
Hardy“ sagen und nicht mehr „Dick und
Doof“, ihr hinreißender Charme lässt sich
auch von distanzierter Betrachtung nicht
klein kriegen. Im Gegenteil: Kriegen die
beiden mit einem Klavier, das sich wiederholt zum Treppensturz hinreißenden lässt
(in der Tat wie von einer geheimen KomikMacht gezogen), ein ganzes Anwesen
klein, berührt das die selben Lachmuskeln
wie damals. Was sich geändert hat, wenn
man so will, der Modus der Betrachtung.
KRACH! SPLITTER! Anders gucken, also.
Spinat war noch nicht alles. Hilfe: „Popeye-Erfinder Segar war eine Art Samuel
Beckett im Blaumann“. Tonnenschwer
notiert von Art Spiegelman und gedruckt
in der comicophilen Neuausgabe der
Popeye-Strips (mare-Verlag). Beckett?
Simpler Dreisatz: 1. Die reduktionistische
Schläue des Dramatikers kulminierte in
einem schlicht „Film“ genannten Film –
Starring Buster Keaton. 2. Buster
Keatons visuelle Komik gründete in der
amerikanischen Vaudeville-Tradition –
Starring Die Theaterbühne. 3. Popeye
erlebte seine ersten Vorhänge zwischen
1929 und 1938 in Zeitungs-Strips, die
„Thimble Theatre“ (Fingerhutbühne)
überschrieben waren.
Diese Strips gehören in den
nach wie vor verhängten Teil der Kunst-
Ebi Neumann erzählt Popeye.
Am Freitag, 16. Februar, um 20 Uhr in
der Stauerei, Cuxhavener Straße 7.
Aus
Begegnungen
werden Ideen
Vieles auf den Großstadtbühnen und in den Machtzentren würde
nicht gedacht, gäbe es einfach nicht, ohne
Reisen durch die Provinzen, an die Ränder
und in die Metropolen der Welt. Wer einmal
in Westerland, Tuttlingen oder Brackenheim sein Publikum gewinnen musste,
muss sich nicht mehr auf “Fans“ und
Stammpublikum verlassen, kann sich
seiner Kunst und ihrer Wirkung versichern.
“Aus Begegnungen werden
Ideen“, sagt Helge Letonja vom steptext
dance project: “ Unsere urbanen Projekte
im Stadtraum, auf den Straßen und in
Parkgaragen etwa, basieren auf Gastspiel-Erfahrung mit Gastspielen in Kolumbien wo Tanz und Theatervorstellungen im alltäglichen Stadtbild zu
finden sind. Wir haben da gelernt: Man
kann eine ganze Stadt zum Tanzen
bringen! Das haben wir adaptiert und in
unsere eigene Kunst übersetzt.“ Die
Erfahrungen beschränken sich dabei nicht
auf inhaltliche Impulse und neue künstlerische Trends, sondern sind auch im
ganz praktischen Produktionsalltag
bedeutend: “Man lernt zu improvisieren.
Wir haben einmal in Kolumbien wegen
eines Tropengewitters ein ganzes
Theater in 30 Minuten umgebaut, um ein
schützendes Dach über dem Kopf zu
haben - wie ein Ameisenvolk haben alle
Menschen da Hand in Hand gearbeitet.“
Zuhause in Bremen hätte alleine die
Prüfung durch die Technischen Leitungsinstanzen mehrere Stunden gedauert.
“Spannend war vor allem auch, wie wenig
an Hightech gutes Theater eigentlich
braucht, um zu wirken“, findet der
Choreograph und Tänzer.
Große Gruppe,
komisches
Gepäck
Vom 13. bis 17. Februar ist
steptext in Frankreich unterwegs. Letonja
genießt die Aufmerksamkeit – und vermittelt die gerne auch dem beteiligten
künstlerischen Nachwuchs: “Man wird ja
überall sofort als Künstler wahrgenommen. Das hat wahrscheinlich damit
zu tun, das man in großen Gruppen und
mit viel komisch geformtem Gepäck reist
und immer wahnsinnig unter Zeitdruck
steht. Vielleicht steht uns auch die
Vorfreude auf das Theater und die neu
zu erkundende Stadt ins Gesicht geschrieben. Und irgendwie verleihen die
Empfangskomitees einem kurz die Aura
wichtiger politischer Repräsentanten.“
Immerhin: Man wird Teil neuer Zusammenhänge. Das Projekt “jamais vu!“, eine
deutsch-französische Plattform Junger
Choreographen, wird nach sommerlichen
Workshops und Aufführungen in Bremen
jetzt im winterlichen Paris und beim
Tanzfestival “artdanthé“ in Vanves komplettiert. Der französische Projektleiter
von “jamais vu!“ ist inzwischen als Koproduzent bei der neuen steptext-Inszenierung “Cinderella Games“ eingestiegen. So werden aus Reisekontakten
RAAAAH!
WOSCH!
PLOK.
Uwe Nettelbeck starb im Alter
von 67 Jahren in der Gironde, wo er seit
Jahren lebte. Zurückgezogen von bundesrepublikanischen Betrieb, mit dem er sich
karrierelang Ärger einhandelte. Nettelbeck ist Zumutung & Schärfe, Schreiben
über Film & fein collagierte Dokumentararbeit, Nettelbeck ist die Erfindung des
Krautrock-Produkts Faust & Mut, wie es
heute bei Schriftstellern nicht mehr zu
finden ist.
Ein Hörspielmacher bat mich,
sein neues Werk probezuhören. Ich
schenkte ihm einige Anmerkungen und
Formulierungen. Er schenkte mir ein
Buch, wie es heute keiner mehr machen
würde: Die Seiten sahen aus wie auf
Umweltschutzpapier kopierte Typoskripte. Korrespondenzen mit Rundfunkanstalten und Verlagen, historische und
– das Buch stammt aus dem Jahr 1976
– ganz gegenwärtige Dokumente.
Dazwischen, immer wieder:
Kommentare. Später, in Ausgaben der
von Nettelbeck beinahe im Alleingang
volldokumentierten und -geschriebenen
Zeitschrift „Die Republik“ oder in der
ziegelsteinschweren „Sittengeschichte
des Erkennungsdienstes“: Das weiträumige Werk eines Eigenbrötlers, der –
so kann ich nur vermuten – den einen Tag
liebenswert liebenswert, den anderen
liebenswert garstig war.
( Tim Schomacker )
geschichte des 20. Jahrhunderts. Wie die
Marvel- und DC-Helden. Und, ja, wie auch
Disneys Duck-Familie und die WarnerToons. Neben der sauberen editorischen
Arbeit besticht entsteht der HappinessMehrwert, wenn man Neumanns
Lesehilfen folgt: In wenigen Sätzen erklärt
er, wie seine Übersetzung funktioniert –
und sie funktioniert gut. Aber das von
Neumann als wär’s nix dahin skizzierte
WIE ist für uns wie ein Schlüssel zu einer
Bilderwelt, die deutlich weiter reicht als
bis unter Olivias Rock oder in Brutus’
stramme Rechte.
( Tim Schomacker )
Reisefieber im Februar
“Gutes Schuhwerk, Wetterschutz, und etwas Gelassenheit“ empfiehlt Cora Frost den Gästen ihrer neuen
Inszenierung, und: “Ziehen Sie sich warm
an für die lange Nacht der Wunder,
schnüren Sie ihre Schuhe, packen sie sich
ein in Wind- und Wetterkleidung, vielleicht
auch heißen Tee und Butterbrote und
genießen sie die Schwerelosigkeit und
Zeitferne einer Pilgerreise.“ Man muss
dazu nach Rantum auf Sylt fahren am 21.
oder 22. Februar – Frost hat sich die Insel
als winterliche Bühne ausgesucht, einen
Tag nach dem friesischen Bikebrennen
führt sucht sie dort “die 7 Wunder von
Sylt“. Einen Tag, nachdem der Winter
verbrannt wird, nach dem letzten gemeinsamen Fest der Seeleute, bevor sie
wieder zur See fahren, nachdem große
Feuer weit von der Insel aufs Meer
leuchten, von Gebrechen, Krankheit und
Streit reinigen und Kraft im Verhängnis
geben sollen. “Vielleicht begegnen sie am
Meer, in den Geschichten, auf dem Weg,
Engeln, kleinen Heiligen, ihren Wünschen,
und auf einmal sind sie da - nie gedachte
Gedanken“, verheißt Cora Frost.
B R E M E N
Großprojekte und künstlerische Netzwerke – das Kapital der Szene.
Das
Kapital
der Szene
International unterwegs, gefragt und gelobt ist auch die Deutsche
Kammerphilharmonie Bremen: Die
Tourneen sorgen für Austausch, Einnahmen und vor allem eben auch: Kontakte. So entstehen Crossover-Projekte
Japanischen Theaters mit klassischer
Musik – “vor allem sind wir aber als
Bremer und deutsche Botschafter auf
Reisen“, erzählt Enno Samp.
Gabriele Koch betreibt mit
“artserv.net“ ein internationales Austausch-Netzwerk in Bremen. Damit soll
vor allem auch Einzelkünstlern und Kreativen aller Berufe und Disziplinen die
Möglichkeit gegeben werden, Ideen und
Arbeitsweisen im internationalen Umfeld
kennen zu lernen: Wer sich mit der
Bedeutung und Geschichte von Theater
in Bremens lettischer Partnerstadt Riga,
mit der Jazz- oder Comic-Szene in Polen
einlässt oder in Newcastle und Liverpool
die enge Verbindung von Kunst, Kultur
und creative industries selbst erlebt, der
kommt mit mehr als Andenken nach
Bremen zurück: “Mit solchen Erfahrungen
und Inputs lässt sich unser Stadtleben
hier gestalten und zukunftsfähig machen“,
ist sich Koch sicher.
Helge Letonja tankt auf Reisen
auch Lust auf Neues – und künstlerisches
Selbstbewusstsein: “Wenn die eigene
Arbeit auf ein fremdes Publikum trifft,
erkennt man ihre fast universelle Kraft
– oder auch nicht. Gute Kunst muss in
allen Kulturen Wirkung entfalten können.“
Bei Cora Frost hat die Reise mit dem
Publikum auch einen ganz praktischen
Nutzen: “Liebespaare, die gemeinsam
über die niedergebrannte Biike-Glut
springen, finden ihr Glück“, hat sie gehört
- “aber bitte wirklich über die niedergebrannte Glut springen, weil soooonst
findet man etwas anderes ...!“ (cwe)
Session der Hanseaten
Kulturelle Brückenbauer sind
gefragt in Zeiten eines größer werdenden Europa. Schließlich schaffen sie in
anschwellender Unübersichtlichkeit verlässliche Wege. Mit dem Nachbarn Polen
scheinen kulturelle Brückenschläge mit
Blick auf die von Sticheleien und Konfrontationen geprägte Politik besonders
sinnvoll.
Im Jazz hat es selbst zu Zeiten
des so genannten „Eisernen Vorhangs“
einen gewissen, wenn auch einseitigen
(von Polen in die damalige BRD) Austausch
gegeben. Die Jazzbridge Danzig-Bremen
forciert die musikalische Vernetzung der
Jazzszenen beider Städte.
Die Idee zur Jazzbridge wurde
vor knapp zwei Jahren geboren, vom
Schwankhallen-Projekt artserv.net, das
sich explizit einer Vernetzung der Bremer
Künstlerszene mit dem Ausland widmet.
Erste Kontakte zur Danziger Jazzszene
knüpfte der Konzertmanager Michael
Hartung, der allerdings den Start dieses
Projektes nicht mehr erlebte. Basis
dieses Brückenschlags war von Beginn
an, sich nicht allein mit Konzerten von
Musikern und Bands der einen Stadt in
der jeweils anderen zu begnügen,
sondern auch und gerade in Workshops
gemeinsame Projekte zu entwickeln.
Davon geprägt war bereits das erste
Konzert dieser Jazzbridge im Januar
2006, bei dem der polnische Pianowirbel-
wind Slawek Jaskulke eine Workshopband
leitete. Ein halbes Jahr später gab es
einen Gegenbesuch der Workshopband
in Danzig, und seitdem entwickelt sich
die Jazzbrücke beachtlich.
Seit der vierten Ausgabe im
vorigen Dezember ist außerdem der
Verein agitPolska als Mitveranstalter zu
artserv.net gestoßen. Jetzt steht mit der
elektroJazzbridge Danzig-Bremen bereits
die nächste Folge an, die sich elektronischen Experimenten, Lounge-JazzAspekten sowie tanzbaren Grooves
widmet, also halb Party und halb Konzert
ist, und – so ist es geplant – in loser Folge
weitergeführt werden soll.
(che)
Die Republik, Nummer 120 –
122, September 2006 handelt von den
Schwierigkeiten, die man bekommt, wenn
man sich mit einer Karl-Philipp-MoritzWerkausgabe beschäftigt.
MIT DEM
MUND
GEMACHT
Michael Schiefel:
„Don’t Touch My
Animals“
Wer noch alte Schallplatten von
Queen besitzt, findet darauf den Vermerk
„No Synthesizers!“ als Verweis darauf,
dass Brian May den Sound allein mit
seiner E-Gitarre erzeugt hat. So ähnlich
macht es auch Vokalist Michael Schiefel:
„All sounds on this recording are vocals
only!“ ist auf seiner aktuellen CD vermerkt, ein dezenter Hinweis darauf, dass
Schiefel alles mit dem Mund macht, selbst
wenn er eine kleine elektronische Box
für Loops und Samples nutzt. Aber wer
Schiefel – gerade war er noch hier in
Bremen – erlebt hat, wird wissen, dass
der in Berlin lebende Sänger die Loops
und Samples nicht einfach abruft, sondern zuvor live einsingt. „Don’t Touch My
Animals“ heißt seine aktuelle CD, die beim
rührigen Münchner Label Act Music
erschienen ist, das neuerdings alles
einsammelt, was sich in Deutschland an
Jazztalenten tummelt. Schiefel hat
längere Zeit eher im Verborgenen Alben
veröffentlicht. Aufmerksamkeit hat er
mit dem „Jazzindeed“-Projekt erregt,
das alte NDW-Schlager frech verjazzte.
Seine Soloalben schwanken seit jeher
zwischen sanften Vokalschleifen mit
Popneigung, experimentellen Kapriolen
und gepflegten Grooves. Das ist auch bei
„Don’t Touch My Animals“ so. Hier und da
klingen Stücke vielleicht ein wenig süßlich,
daneben aber finden sich allerhand
pfiffige Soundreisen von der Rumba bis
zum Bossa. Wer mehr von Michael
Schiefel hören will, kann noch bei besagtem Projekt „Jazzindeed“ stöbern
oder sich die Berliner Großband „Thärichens Tentett“ anhören – da singt er
auch!
(che)
Mo. 12. 2., 21 Uhr
Fjarill
Stark
Sendesaal Radio Bremen
Eine Geigerin aus Südafrika
und eine Pianistin aus Schweden, die
beide singen und beide in Hamburg leben,
machen das Duo „Fjarill“ aus. Gesungen
wird auf Schwedisch, und das Resultat
ist eine sehr stille, poetische Musik
zwischen den Welten.
Di. 13. 2., 20 Uhr
Hollow Skai: Rio Reiser.
Das alles und noch viel mehr
Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112
Fr. 16. 2., 20 Uhr
Popeye - Das Original, mit Ebi
Naumann, Popeye-Übersetzer
Stauerei, Cuxhavener Straße 7
Mit zugekniffenem Auge, dicken
Muckis und Dosenspinat gehört Popeye,
der Seemann, seit den 30ern zu den
Comic-Ikonen. Im Mare-Buchverlag ist
sein Gesamtwerk erschienen, ins
Deutsche übertragen von Ebi Naumann –
der präsentiert Popeye auch live.
16. und 17. 2., 20 Uhr
Blaumeier:
Der Chor Don Bleu in Italien
Weserterrassen, Osterdeich 70b
Sa. 17. 2., 21 Uhr
Jazzbridge Danzig-Bremen:
ElektroJazz
Güterbahnhof, Spedition
Bisher hat sich die Jazzbridge
Danzig-Bremen auf Begegnungen mit
mehr oder minder „handgemachtem“ Jazz
verlassen. Diesmal wird die Welt der
Elektronik, Samples und DJs erforscht,
aber eine korrekte Band ist auch dabei:
Das Trio Pink Freud aus Danzig kombiniert
offenkundig Psychedelisches mit Psychoanalytischem, hat akustische Instrumente
dabei, bastelt seine Apparate aber durchaus gerne selbst und besucht gerne auch
die entspannte Atmosphäre der Jazzlounge. Als DJs dabei: Don Shtone aka
Sven Dohse sowie der Bremer Jazznavigator DJ Phlex.
22. und 23. 2., 20.30 Uhr
Lara Martelli:
B.A.N.G.
steptext dance project, Schwankhalle
In der Reihe „Navigation Venus“
stellt steptext sechs Choreografinnen
vor – im Diskurs zu Rolle und Selbstverständnis von Frauen im choreografischen
Schaffen. Befreiung war stets ein Motiv,
Selbsterkenntnis ein anderes. Nicht zu
vergessen: Neuentdeckung. Manchmal
bleibt das Motiv im Dunkeln. Sie rebelliert,
wechselt die Rollen, begibt sich auf
Spurensuche, erobert „verbotenes“
Terrain. Sie steigt in den Ring - im Kampf
gegen sich selbst und gegen die Bilder.
B.A.N.G. ist ein hypothetischer Krimi, ein
getanztes Rätsel, ein Puzzle: Ein Mord
aus Liebe, das Opfer, der Täter und der
Detektiv.
23. bis 25. 2., 20 Uhr
Croonettes:
It's the girls!
Stauerei, Cuxhavener Straße 7
Mi. 14. 2., 20 Uhr
Prinz Pi, K.I.Z.
und Kollegah
Tower, Herdentorsteinweg 7a
Das Land Puccinis, Da Vincis
und Adriano Celentanos: Die Wiege
sängerischer Hochkultur, die Heimat von
Pizza, Pasta und Pastete will besungen
sein. Der Chor Don Bleu lässt bei Capri
die Sonne untergehen, intoniert Spaghetti
Carbonara und mit Azurro auch die
Heimatfarbe des Blaumeier-Ateliers.
16. bis 18. 2., 20.30 Uhr
Cowpokes:
Waiting auf J.
Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112
Die Sätze der Buchpreisträgerin Katharina Hacker kommen mit einer
Präzision daher, die einem den Atem
verschlägt. Schön: Man braucht kein
abgeschlossenes Literaturstudium, um
das zu erkennen. Hackers Personal ringt
mit sich – und mit der Sprache. Wie das
junge, eigentlich ganz erfolgreiche
Pärchen in Georges Perecs „Die Dinge“,
müssen auch Jakob und Isabelle bald
erkennen: Dem Leben ist nur mehr ratlos
zu begegnen – und sehnsüchtig. Hackers
Buch fragt. Und wir Lesende haben oft
keine Antwort parat.
Mo. 12. 2., 21 Uhr | Sendesaal Radio Bremen
Fjarill: Stark
Di. 13. 2., 20 Uhr | Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112
Hollow Skai: Rio Reiser | Das alles und noch viel mehr
Mi. 14. 2., 20 Uhr | Tower, Herdentorsteinweg 7a
Prinz Pi, K.I.Z. und Kollegah
Mi. 14. 2., 20.30 Uhr | Kulturzentrum Schlachthof
Roots Night: Darko Rundek & Cargo Orkestar
Do. 15. 2., 20 Uhr | Haus im Park, Züricher Straße 40
Musik 1944 bis 1958 | Moderationskonzert
Fr. 16. 2., 20 Uhr | Stauerei, Cuxhavener Straße 7
Popeye - Das Original mit Ebi Naumann, Popeye-Übersetzer
Fr. 16. 2., 20 Uhr | Weserterrassen, Osterdeich 70b
Blaumeier: Der Chor Don Bleu in Italien
Fr. 16. 2., 20.30 Uhr | Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112
Cowpokes: Waiting auf J.
So. 18. 2., 20 Uhr
Katharina Hacker:
Die Habenichtse
Ambiente, Osterdeich 69a
Rio Reisers Brüder wollten die
Veröffentlichung verhindern, Freunde und
Weggefährten unterstützen Hollow Skai
live: Mit trockenem Humor zeichnet er
das Psychogramm eines eigenwilligen
Menschen und das Porträt einer Epoche.
Musikalisch begleitet ihn Marius del
Mestre: Seine Stimme klingt etwas rotzig.
MO 12. FEB - SO 25. FEB 2007
Sa. 17. 2., 20 Uhr | Weserterrassen, Osterdeich 70b
Blaumeier: Der Chor Don Bleu in Italien
Sa. 17. 2., 20.30 Uhr | Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112
Cowpokes: Waiting auf J.
Evergreens der Swing-Ära der
20er bis 40er Jahre, vergessene Perlen
deutscher Unterhaltungskunst: Im
dreistimmigen Close-Harmony-Gesang
schwelgt die Vocal Girl Group in Glamour
und Glückseligkeit. Eine charmante
Wohltat für die Gehörgänge: „It´s the girls
that make you happy!”
So. 25. 2., 20 Uhr
Stephanie Thiersch / Mouvoir
Under Green Ground
steptext dance project, Schwankhalle
So. 18. 2., 20 Uhr
Ulrich Tukur & Die Rhythmus
Boys: Salto Mortale
Glocke, großer Saal
Sa. 17. 2., 20 Uhr | Stauerei, Cuxhavener Straße 7
Hinz & Kunz: Erkennen Sie die Melodie
Sa. 17. 2., 20 Uhr | Tower, Herdentorsteinweg 7a
Varsity Drag
Sa. 17. 2., 21 Uhr | Güterbahnhof, Spedition
Jazzbridge Danzig-Bremen: ElektroJazz
So. 18. 2., 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle
Spieltrieb | von Juli Zeh | ÖFFENTLICHE PROBE
So. 18. 2., 20 Uhr | Ambiente, Osterdeich 69a
Katharina Hacker | Die Habenichtse
So. 18. 2., 20 Uhr | Glocke, großer Saal
Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys: Salto Mortale
So. 18. 2., 20.30 Uhr | Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112
Cowpokes: Waiting auf J.
Mo. 19. 2., 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle
Spieltrieb | von Juli Zeh | ÖFFENTLICHE PROBE
Mikrophonmarathon im Tower:
Großes Rappertreffen der jungen
deutschen Szene, wobei Prinz Pi der
bekannteste sein dürfte. Der HipHopper
aus Berlin-Zehlendorf fühlt sich, sowie
er ein Open Mike findet, wie Muhammad
Ali. Mit ihm on stage: K.I.Z. und Kollegah.
Mi. 14. 2., 20.30 Uhr
Roots Night: Darko
Rundek & Cargo Orkestar
Kulturzentrum Schlachthof
Einmal nicht Highspeed-Brass
aus dem Balkan! Darko Rundek, Sänger
und Gitarrist aus Zagreb, ist vor Jahren
vor dem Kosovokrieg nach Paris geflohen.
Da hat er das „Cargo Orkestar“ gegründet, das Balkanfeuer und -trauer mit
Tango und Chanson verbindet.
Do. 15. 2., 20 Uhr
Musik 1944 bis 1958
Moderationskonzert
Haus im Park, Züricher Straße 40
Es geht um einen entscheidenden Wendepunkt in der Musik des 20.
Jahrhunderts: Am Briefwechsel von
Pierre Boulez und John Cage zeigen
Komponist Christoph Ogiermann und
Musikwissenschaftler Nicolas Schalz, wie
grundsätzlich die 1950er Jahre die
Vorstellungen von Musik, Kunst, Wille und
Zufall in Frage stellten. Für Nicht-Spezialisten bietet das Moderations-Konzert
einen spannenden und direkten Zugang
zu den mittlerweile „klassischen“ Werken
von Webern, Cage und Maderna.
+ + + WEIT DRAUSSEN + + +
Zugegeben: Stavanger liegt viel zu weit
im norwegischen Süden, um eine wirklich
coole Location abzugeben. Trotzdem: Weil
die Skandinavier – zumindest in Sachen
klanglicher Extreme – so was wie die
Japaner Europas sind, bietet Stavanger
jährlich eines der besten WestküstenFestivals für neuere Musik. RAAAH!
WOSCH! PLOK. Von Konkret-Legenden wie
Pierre Henry und Industrial-Heroen wie
Whitehouse bis zu aktuellen Produkten
japanischer und finnischer Winzlabels ist
alles vertreten, was kracht und dengelt.
>www.numusik.no
Fünf Männer, einer sonderbarer als der andere, hocken im Nirgendwo der Prärie. Alle sind vom geheimnisvollen „großen J.“ bestellt. Im CowboyTrainingslager pflügt das Sextett ungewaschen und immer am Rande des Nervenzusammenbruchs durch Songs und
Szenen aus dem Wilden Westen.
Sa. 17. 2., 20 Uhr
Hinz & Kunz:
Erkennen Sie die Melodie
Stauerei, Cuxhavener Straße 7
Was haben George Gershwin
und Steven King gemeinsam? Wie klänge
Vadder Abrahams „Lied der Schlümpfe“
aus dem Mund von Bob Marley? Fragen,
die jetzt beantwortet werden. Hinz und
Kunz sind ein Duo wie Nitro und Glyzerin
– Hinz will Show, Kunz seine Ruhe.
Sa. 17. 2., 20 Uhr
Varsity Drag
Tower, Herdentorsteinweg 7a
Als „Aufflammen alter Gewohnheiten“
bezeichnet Ben Deily die Musik von
Varsity Drag. Zum Glück! Denn was bei
Ex-Lemonhead Deily wieder zu lodern
beginnt, ist ein beherzter Free-FormAngriff auf die Klanggeschichte der Bay
Area. Mit seinem Abgang während einer
Europa-Tour – Deily reiste zu einer
Konferenz über das Gesamtwerk des
Schriftstellers William Butler Yeats –
machte der Mann, der in einem anderen
Leben Werbeprofi ist, den Weg frei für
Evan Dando. Ohne den Indie-Superstar –
Hate Your Friends? – kehrt Deily zurück.
Lauter als sein Ex-Pal.
+ + + + WARNUNG + + + +
Hier wollen wir künftig vor falschen Versprechungen, enttäuschten Erwartungen, Fehlkäufen und Unsinn warnen.
Mailen Sie Ihre Kultur-Warnung, Ihren
Verriss oder künstlerische Kollegenschelte in möglichst knapper Form an
[email protected] !
Der Schauspieler Ulrich Tukur
hat in diversen Theater- und Filmrollen
gezeigt, dass er ganz ordentlich singen
kann. Seit ein paar Jahren probiert er es
in seiner Altherrentruppe „Die Rhythmus
Boys“ mit altem Schlagerlatein aus den
Vierzigern.
21. 2. bis 25. 3., 20 Uhr
Spieltrieb
von Juli Zeh
Junges Theater Bremen, Schwankhalle
In unseren Tagen an einem
Bonner Gymnasium: Die atemberaubende
Geschichte einer obsessiven Abhängigkeit
zwischen einer Schülerin, einem Schüler
und einem Lehrer. Aus der Obsession
entwickelt sich erst die Bereitschaft,
dann der Zwang zu Taten, die alle Grenzen
der Moral und vorhersehbaren Verhaltens
überschreiten. Eine ausgeklügelte Erpressung, ein perfides Spiel – bis der
Lehrer sich schließlich in einer Gewaltorgie gegen seine Schüler rächt und
befreit. Juli Zehs „Spieltrieb“ ist ein
großer Roman über die Unmoral und ihre
Folgen – und jetzt in der Regie von
Carsten Werner zu sehen.
Do. 22. 2., 20 Uhr
books-on-tour:
Ein Buch reist um die Welt
Thalia Buchhaus, Obernstraße 44
„What a beautiful idea this
books-on-tour is“, liest man in dem bunten Buch, das nach seiner Reise über San
Francisco, Washington, Tokyo und Sardinien wieder in Bremen eingetroffen ist.
„Ungeschriebene“ Bücher machten sich
auf in die Welt und kommen jetzt voll
Begegnungen und Heimweh, älter geworden und bunter wieder nach Hause – und
werden gelesen.
Die Tänzerin wärmt sich auf,
Punk dröhnt, während die Techniker die
Bühne aufbauen. Bewegungen erinnern
an Posen aus historischen Gemälden oder
Fashion-Fotos. Sehen wir als Voyeure,
wie eine Frau gegen die Macht der
schwarzen Löcher unserer Autobiographien kämpft?
... bis 28. 2.
Viertel vor Zwölf
Stadtgeschichten
Medienwand am Ziegenmarkt
Eigentlich sind sie ganz
normale Viertelbewohner: Der Taxifahrer,
die Galeristin, der Student und die
Asiaimbiss-Verkäuferin. Doch als sie ihr
Antlitz auf Plakaten im Stadtbild wieder
finden, gerät ihre kleine Welt langsam
aber sicher aus den Fugen. Für die
Medienwand am Ziegenmarkt hat das
Autorinnen-Kollektiv Fräulein Schmiss
zusammen mit Tim Schomacker knappe
Stadtgeschichten entworfen. Vielstimmigkeit und Alltagsbewegung eines
Quartiers werden in ein irritierendes
Stück Outdoor-Literatur verwandelt.
Zu Lesen
Harry Mathews:
Mein Leben als CIA
Urs Engeler Editor
Nicht „in der“, nicht „für die“,
sondern ALS CIA stellt der experimentelle
und gern auch mal drastische US-Autor
Harry Mathews in dieser „Chronik des
Jahres 1973“ sein Leben vor. Autobiografisch? Jein! Niki de Saint-Phalles ExGatte wurde, merkwürdig genug, tatsächlich für einen Spion gehalten. Den
realen Verdacht dekliniert Mathews genüsslich in bester B-Movie-Manier durch.
Bis Mathews auf der letzten Seite jemand
sagen hört, dass Mathews tot ist... Schlau
& Witzig Hand in Hand: Lesen!
+ + AUSWÄRTSSPIELE + +
SCHWANKUNGEN-RADIO
13. bis 17. Februar: Das steptext dance
project reist mit seinem Jugendprojekt
“JAMAIS VUS!“ und Helge Letonjas “ZÄH“
in Paris, Bagnolet und Vanves +++++ 22.
Februar: Cora Frost sucht mit Künstlern
aus Berlin und Bremen auf Sylt “7
WUNDER“ +++++ Das Junge Theater
Bremen spielt samstags und sonntags
um 13, 14.30 und 16 Uhr im Universum
Science Center in Bremen “JIM KNOPF
UND LUKAS DER LOKOKMOTIVFÜHRER“ im
Universum
Dienstag bis Samstag: 7-8 und 12-13
Uhr: TAGWERK +++++ Mittwoch 22-1
Uhr: SPÄTWERK Magazin +++++
Donnerstag 22 Uhr: SPÄTWERK
Radiostars +++++ Samstag 17.2.: 11
Uhr Kulturkopf Dr. Jörg Schillinger, InBev
, 13 Uhr “Radio Revolution“ mit Sabrina
Zwach und Herbert Fritsch +++++
Samstag 24.2.: 11 Uhr Kulturkopf
Wolfgang Schneider, Bremische
Landesmedienanstalt, 13 Uhr Friedrich
Liechtenstein: “Die zweite Chance“
SCHWANKUNGEN
DIE RADIOEXPERIMENTE
Ab 13. Februar wieder im Bürgerfunk, UKW 92.5 MHz
www.Schwankungen.de
Mi. 21. 2., 20 Uhr | PREMIERE | Junges Theater Bremen, Schwankhalle
Spieltrieb | von Juli Zeh
Do. 22. 2., 20 Uhr | Thalia Buchhaus, Obernstraße 44
books-on-tour: Ein Buch reist um die Welt
Do. 22. 2., 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle
Spieltrieb | von Juli Zeh
Do. 22. 2., 21 Uhr | Restaurant am Speicher XI.
ElfJazz | mit Volker Bruder + Oliver Poppe
Do. 22.2., 20.30 Uhr | steptext dance project, Schwankhalle
Lara Martelli: B.A.N.G.
Fr. 23. 2., 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle
Spieltrieb | von Juli Zeh
Fr. 23. 2., 20.30 Uhr | steptext dance project, Schwankhalle
Lara Martelli: B.A.N.G.
Fr. 23. 2., 20 Uhr | Stauerei, Cuxhavener Straße 7
Croonettes: It's the girls!
Sa. 24. 2., 20 Uhr | Stauerei, Cuxhavener Straße 7
Croonettes: It's the girls!
Sa.24. 2., 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle
Spieltrieb | von Juli Zeh
So. 25. 2., 20 Uhr | Stauerei, Cuxhavener Straße 7
Croonettes: It's the girls!
So. 25. 2., 20 Uhr | steptext dance project, Schwankhalle
Stephanie Thiersch / Mouvoir | Under Green Ground
So. 25. 2.., 20 Uhr | Junges Theater Bremen, Schwankhalle
Spieltrieb | von Juli Zeh
... bis 28. 2. | Medienwand am Ziegenmarkt
Viertel vor Zwölf | Stadtgeschichten
Impressum:
Infos & Service:
Herausgeber: kulturg.u.t. e.V.,
Künstlerhaus Schwankhalle,
Buntentorsteinweg 112
28201 Bremen
Tel. 0421-700141
Redaktion: Eva Oelker, Carsten Werner,
Tim Schomacker und Christian Emigholz
Gestaltung: www.b7UE.com
[email protected]
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www.schwankhalle.de
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