Schwankungen*19

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Schwankungen*19
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07.11.2007
1:29 Uhr
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S C H WA N K U N G E N
UNVERFROREN
# 1 9
I
Was Du nicht siehst
Gelegenheit
macht
Angelegenheiten
1 2 .
N O V E M B E R
An ein mögliches „Ende der
Fotografie“ dachte Weegee freilich
nicht. Die zeitgenössische Technologie
war sein Rüst- und Handwerkszeug,
aber auch sein ästhetischer Ratgeber.
Das Medium und die Umstände seiner
Hervorbringung allerdings wurden bei
Weegee erst postum (und über die
beschriebene Papier-Bande) reflektiert.
Russische Zeitgenossen und BauhausKollegen gingen fotomechanischen und
chemischen Angelegenheiten bereits
deutlicher auf den Grund. Von den hier
begangenen Seitenwegen gingen einige
in den klassisch-modernen Kanon ein.
Von jenen, die weiter schritten, sind jetzt einige im Künstlerhaus am
Deich zu sehen. Das im künstlerischen
wie privaten Gebrauch verengte Medium
ausweiten zu wollen, ist den unterschiedlichen Positionen von Hollis
Framptons und chris.marker, Jörn Zehe
und Kyungwoo Chun gemeinsam. Und mit
seinen subtilen Eingriffen in die scheinbare Objektivität des Fotos ist
Christopher Williams nicht weit von
Weegee entfernt. Der fotografierte einen Leichnam gerne so, dass man im
Hintergrund das Türschild einer Leichenhalle sehen konnte. Oder einen
Briefkasten, auf dem stand: Für rechtzeitige Zustellung zu Weihnachten bitte
< Tim Schomacker
hier einwerfen.
Angelegenheiten, die sich daraus ergeben:
Bis 6. Januar im Künstlerhaus Am Deich
I
2 1
|
WINDIG
T A G E
K U LT U R
F Ü R
Das Festival „Dancing Roads Compact“ bringt Tanz-Helden nach Bremen
Man kann es nicht anders
sagen: Da tummelt sich jede Menge Rang
und Namen beim international besetzten
Festival “Dancing Roads Compact”. Am
Regiepult, auf der Bühne, aber auch bei
den Stichwortgebern aus Film, Literatur
und Musik. Und mit etwas Glück muss
man hernach nicht konstatieren:
„Schade, dass nur wenige Zuschauer
den Weg zu dieser Aufführung fanden.
Die Truppe hätte wirklich besseren
Zuspruch verdient gehabt.“ So zu lesen
nach einem Auftritt des belgischen
Kollektivs „Peeping Tom“ im Frankfurter
Mouson-Turm – ja auch nicht eben
Brachland, was zeitgenössische Choreographie betrifft. Doch die Bremer
Zeichen stehen nicht schlecht: Schließlich ist der Tanz eines der Felder, in denen die Balance zwischen solider Arbeit
daheim und hochkarätigen, impulsgebenden Gastspielen von außerhalb ganz
gut funktioniert. Siehe „Tanz Bremen“,
das im nächsten März nach drei Jahren
Pause wieder stattfindet. Siehe auch die
Produktions- und Einladungspolitik des
steptext dance projects. Letztere bringen unter dem Label „Dancing Roads“
seit 2004 regelmäßig renommierte Acts
in die bisweilen sogar tanzverrückte
Hansestadt.
Die erste Angelegenheit wird
zum „daraus“, aus ihr ergibt sich eine
zweite. Und so weiter. Ein Beispiel: Als
Weegee 1939 eine Abrechnung der
„Time Incorporated New York“ auf seinen Schreibtisch legte und vielleicht andere Papiere und Abzüge darüber
Wir haben es hier
mit einer ganzen
Angelegenheitskette
zu tun
2 0 0 7
K A LT
Ein paar Tage von Welt
Es gibt nicht immer nur einen
Startpunkt. „Angelegenheiten, die sich
daraus ergeben“, wie eine Ausstellung
mit Fotoarbeiten heißt, die derzeit im
Künstlerhaus Bremen zu sehen ist,
gibt es meist dort, wo es erste
Angelegenheiten gibt. Diese sind den
weiteren – jenen, die sich daraus ergeben – vorgelagert; ohne deshalb
ursprünglicher zu sein.
schichtete, wusste er nicht, dass dieses
Schriftstück sich dereinst in seinem
Nachlass, ja sogar Eingang in Ausstellungen seiner Werke finden würde: „Two
Murders“, steht da. Das Honorar ist mit
35 Dollar angegeben. Wir haben es hier
mit einer ganzen Angelegenheitskette
zu tun: Nummer eins ist der Mord, der
verübt wird. Nummer zwei das Foto, das
Weegee auf seinen Expeditionen durch
die „Naked City“ schoss. Nummer drei
der Abdruck in der Illustrierten und
Nummer vier die Abrechnung. Indem das
Schriftstück erst zum dokumentarischen Indiz für die Arbeitsweise des
großen fotografischen Erzählers und
dann zum Ausstellungsstück selbst
wird, kommen weitere dazu.
|
Mit „Le Salon“ setzen „Peeping Tom“, die sonst in Belgien arbeiten,
ihre verschlungene, dabei ganz nah an
die Tanzenden heranrückende Erzählarbeit fort, die schon in „Le Jardin“ manch
choreographisches Klischee aus den
Angeln hob. Diesmal kann man der
„Place Vendome“-artigen GroßfamilienOpulenz beim Niedergang zuschauen:
Als Spielraum und Leitmotiv fungiert der
Salon der Residenz. Wie die Bezüge der
Sitzmöbel verschleißen, gerät auch der bürgerliche Bezugsrahmen aus den Fugen.
Verschleiß
und Unschärfen
an der Peripherie
Das ist ein Umstand, von dem
auch der rumänisch-französische Choreograph Cosmin Manolescu seinen Abgesang zu singen weiß. In einem Vortrag
erklärt er, wie schwer es ist, in einem
Land, das jahrzehntelang doppelt und
dreifach zur Peripherie verurteilt war,
eine freie Tanzszene mit internationalem
Anspruch aufzubauen. Mit Glück berichtet Manolescu auch davon, wie unterschiedlich historisch entstandene
Avantgarde-Begriffe sind und wie man
tänzerisch damit umgeht, dass ein organisiertes Europa zwar oft hilfreich ist,
einem aber auch im Weg stehen kann.
Beispielhaft wird von ihm „Serial Paradise“ gezeigt, eine als satirisches Tanz-
theater annoncierte Groteske über
Individualität und Uniformität, die möglicherweise einen dritten choreographischen Weg markieren kann.
Periphere Situationen baut
auch Roberto Zapallá aus Sizilien. Und
zwar mitten im europäischen MasterMaterial. Seine Romeo und JuliaAdaption „la sfocatura die corpi“ sucht
nach Momenten des Unfokussiert-Seins.
Diesen optisch-medialen Umstand untersucht Zapallás Duo als alternatives
Welt-Bild.
Wie schwer es ist, die
Wahrheit in den Blick zu bekommen,
weiß auch die französische Regisseurin
und Marinettenbauerin Gisèle Vienne.
Basierend auf einem Text des hierzulande leider wenig beachteten Dennis
Cooper collagiert sie in „I apologize“
zahlreiche Versionen ein und des selben
Unfallhergangs zusammen. Ästhetisch
entschuldigen muss sich kein DancingRoads-Gast. Möge das Publikum dieses
Mal auch nicht nach Ausreden suchen...
< Tim Schomacker
“Dancing Roads Compact”
findet vom 20. bis 25. November
in der Schwankhalle statt.
Von Nasenflötern
und Plattenspieler-Spielern
Kleine Instrumentenkunde im Dschungel schräger Kreationen
Im Jazz hat sich der Begriff
„miscellaneous instruments“ für all jene
Teile eingebürgert, die nicht in den üblichen Katalog der Instrumentenfamilien passen. Dieser bunte Kramladen verschiedenartiger (nichts anderes meint „miscellaneous“) Instrumente umfasst Fundstücke
aus den Kulturen der Welt,
Selbstgebautes, aber auch das
weite Feld der zum Instrument
gewordenen Spielzeuge und
Alltagsgegenstände. So gehört
der legendäre Eierschneider
ebenso in diese Kategorie wie
das brasilianische Berimbau.
Jetzt gibt es in Bremen im
Rahmen des HörZu-Festivals mehrfach
und zudem bei einem Konzert der MIBReihe „Improvisationen“ Gelegenheit,
solche Instrumente kennen zu lernen,
die manchmal sehr eigenartig klingen,
mitunter aber auch seltsam himmlisch.
Da ist zunächst einmal Jan
Klug: Der gebürtige Aachener lebt seit
längerem in Groningen und hat sich den
dortigen „Dichters uit Epibreren“ angeschlossen, dem Konsortium aus düster
musikalischen Poeten, das schon mehrfach in Bremen zu erleben war. Klug hat
als Elektroniktüftler begonnen und dann
Jazz-Saxophone studiert, aber die Leidenschaft für Experimentelles blieb.
Irgendwann führte das zum Bau des
selbst erfundenen Pataphon, eines
kuriosen Saxophonablegers aus Rohren.
Bei seinem Solokonzert, dass er am 11.
11. um 20.30 Uhr für „HörZu : Zeichen &
Wunder“ in die Halle beim Tor 48 am
Güterbahnhof installiert, benutzt er
dazu außerdem die Sax-Familie, Bassklarinette und Elektronik.
Am 14. 11. um 20 Uhr kommt
dann Claus van Bebber zu den Improvisationen in den Sendesaal von Radio
Bremen. Er ist bildender Künstler und
Schallplattenspieler-Spieler. Jemand
könnte jetzt sagen: Ach, ein DJ! Aber
zwischen Claus van Bebber und einem
DJ besteht ein Riesenunterschied: Der
Mann vom Niederrhein legt seine teilweise brutal bearbeiteten (nämlich beklebten und „teilentrillten“) LPs und Singles
auf diverse betagte Plattenspieler,
mischt ihre Klänge ineinander, so dass
regelrechte Schallplattenkonzerte entstehen, dabei ist er ausgemachter
Improvisator. Hier trifft er auf Hainer
Wörmann und dessen präparierte, oft
mit Toys traktierte Gitarre.
Jemand könnte
jetzt sagen:
Ach, ein DJ!
Der dritte Termin
verspricht vor allem lustig zu
werden: Das Original Oberkreuzberger Nasenflötenorchester kommt nämlich am
17.11. um 20.30 Uhr in die
Stauerei. Die zehn Herren aus
Berlin-Kreuzberg blasen dabei
tatsächlich durch das billige
Kinderspielzeug, wobei sie von
Human Beatbox und Gitarre
beim jaulenden und tirilierenden
Nasenflöten halbwegs gestützt
werden. Das Ganze klingt verdammt
nach einer Neuauflage von Insterburg &
Co.: Tatsächlich machen sich die gestandenen Männer nasenblasend über alles
Mögliche her: Von „Tiptoe thru the
tulips“ über „My Way“ bis zu Queen, Bach
und Schlumpflied - bis die Nasen laufen.
Zu guter Letzt ist am 18. 11.
um 20.30 Uhr in der Schwankhalle dann
der Vorläufer aller elektronischen Klangerzeuger zu bewundern: Das ThereminVox aus den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Barbara Buchholz,
Ex-Bassistin (reichlich weiblich), hat
sich ganz dem Instrument gewidmet,
das so ätherisch klingt und ohne jede
Berührung mit weit schwingenden
Bewegungen der Arme und Hände
gespielt, besser gesagt, umschmeichelt
< Christian Emigholz
wird.
B R E M E N
Bremen verwirrt
GERINGE
TOLERANZ
Es war schon etwas später
geworden, der Tag der versammelten
Kulturszene ein langer gewesen. Die
Energie ging zur Neige nach der ersten
Verkündung kulturhaushaltspolitischer
Linien und Wege durch Kulturstaatsrätin
Carmen Emigholz. Viel war vom Sparen
die Rede gewesen. Da hatte einer der
knapp 150 Kulturmenschen aber doch
noch eine wichtige Frage: Nach „Citipost“ und „Mindestlohn“ klangen Wortfetzen, die von Reihe sechs oder sieben
bis hinten in den Saal drangen und auch
in der Antwort der Staatsrätin mehrfach vorkamen. Die lustige Frage machte die Runde, ob der Kultursenator sich
bald auch um (zu?) günstige Handytarife
der bremischen Künstlerschaft kümmern werde – oder dies gar im Gegenzug von kompetenten Vieltelefonierern
und Technikfreaks der Szene erwarte?
Aber Vater Staat und Mutter
Stadt sorgen sich nur, dass Kulturbetriebe zu Lasten von Niedriglöhnern sparen könnten. Das wäre nicht sozial, nach
aktuellen Parteitagsbeschlüssen jedenfalls nicht sozialdemokratisch. Pragmatisch dagegen ist, jetzt nicht zu genau
nachzurechnen, welchen Stundenlohn
1000 Euro im Monat bei Siebentagewochen und, sagen wir, 15-Stunden-Tagen
ergäben. Das sind 2,22 Euro – Spaß am
Kulturmachen nicht eingerechnet. Der
ist der Mehrwert. Sowas gibts. Aber
nicht weitersagen! Am Ende verbietet
sich sonst plötzlich der Kulturgenuss.
Das wär ja was.
< Carsten Werner
Bremen beeindruckt
ERHÖHTE
TOLERANZ
Offenbar ist ein Teil von
Öffentlichkeit derzeit ziemlich ratlos,
wenn es um einen anderen Teil von
Öffentlichkeit geht. JBK als antifaschistischen TV-Schutzwall feiern kann beispielsweise nur der, der sich nicht fragt:
Warum wurde Eva Hermann eigentlich
eingeladen in dessen Plauderrunde?
Dass die Ex-Tagesschausprecherin sich
nicht für etwas entschuldigen würde,
was ihr selbst gar nicht komisch vorkommt: irgendwie klar! Auch die Anhänger des sportlich im Irgendwo der Serie
A dümpelnden Clubs Lazio Rom werden
nicht verwundert feststellen, dass der
erhobene rechte Arm mehr zu bedeuten
hat als eine Dehnübung. Problem: Bei
der Champions-League-Partie im Weserstadion scheint das keiner so richtig
mitbekommen zu haben. Konnte ja auch
keiner wissen, dass die Identitätsbildung der Römer ohne den „Duce“ nicht
funktioniert...
Wenn der Öffentlichkeit (auch
jenseits des Fußballplatzes) nichts mehr
einfällt, fällt ihr nur noch Toleranz ein:
Rote Karten gegen Rassismus, Werbespots und Bekenntnisslesungen – ein
trügerischer Schulterschluss derer, die
Eva Hermann auch gerne mal aus dem
Studio werfen würden. Gegen die, die
sich beim Pokalspiel gegen St. Pauli lauthals darüber verwunderten, dass Coach
Trulsen „den Zwei-Meter-Bimbo“ nicht
von Beginn an gebracht hat, hilft das
wenig. Auch, weil’s denen nicht komisch
vorkommt, so was zu sagen. Und weil
Menschen wie ich gegen drei Mal trunkenes Gut-Hundert-Kilo-Lebendgewicht
schlicht Angst haben. Die ist die Kehrseite der Toleranz, von der so derzeit
alle profitieren, die sie mal gar nicht
verdient haben: Die Rassisten selber.
Angstvoll schützte Werder seine Profis
und Anhänger gegen Übergriffe durch
Lazio-Anhänger – und verlangte keine
Sanktionen gegen die Römer. Im oberen
Toleranzbereich agiert die notorische
Fan-Fraktion „Standarte Bremen“. Seit
einem Überfall auf den Ostkurvensaal zu
Jahresbeginn funktioniert die prekäre
Logik: Die Opfer haben Angst und
schweigen. Und der Club nimmt lieber an
hochglänzenden FIFA-Fairneß-Programmen teil, statt zuhause mal nach den
Rechten zu sehen. < Tim Schomacker
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07.11.2007
11. bis 21.11.
junge akteure:
nachtblind
Schauspielhaus, Goetheplatz 1-3
1:28 Uhr
Seite 1
Fr. 16.11., 20.30 Uhr
die popette in Betancorband:
hispanoid!
Stauerei, Cuxhavenerstr. 7
In Familienräume, in denen
Geborgenheit nur noch Worthülse ist,
dringt Darja Stockers Stück „Nachtblind“ vor. Die Jungen Akteure loten die
Welt der jungen Layla aus, die zwischen
erfolgreicher Journalistenmutter, abwesendem Vater und gewalttätigem
Bruder keinen rechten Halt findet.
Mo. 12.11., 20.30 Uhr
jeanne balibar:
slalom dame
Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112
Ausgebildet am Conservatoire
National d'Art Dramatique in Paris, hat
die Schauspielerin Jeanne Balibar immer
wieder neue künstlerische Pfade
beschritten. Ihre neue CD „Slalom Dame“
ist Ergebnis einer musikalischen
Komplizenschaft mit dem TextdichterKomponisten-Duett Fred Poulet und
Sarah Murcia und mit Dominique A..
Balibar verführt in einer spielerischer
Atmosphäre zwischen Rock, Pop und
Soundexperiment und zelebriert ihre
Potentiale an Dramatik und Erzählkunst
dabei so raffniert wie ihre musikalische
Neugier und Reife.
Di. 13.11., 21 Uhr
sean costello trio:
MOANIN FOR MOLASSES
Sendesaal, Radio Bremen
Seine ersten musikalischen
Kontakte bekam der Sänger und Gitarrist Sean Costello in Atlanta, Georgia:
natürlich die zum Blues! Lange Zeit blieb
er dabei, bis er Rootsrockerin Susan
Tedeschi traf. Seitdem interessiert sich
Costello auch für Soul und Rock. Dieses
Gebräu stellt er mit seinem Trio vor.
Frau Betancor, die sich kurz
und präzis unpräzise Die Popette nennt,
ist Multiinstrumentalistin und Sängerin.
In ihrem Programm „hispanoid“ lebt sie
ihre Leidenschaft für ihren spanischen
Blutanteil aus, singt also Tangos und
„Guantanamera“, aber wie es sich für
die Popette gehört: mal augenzwinkernd, mal boshaft. An ihrer Seite hat
sie die kongeniale und exzellente dreiköpfige Betancorband.
Sa. 17.11., 21 Uhr
V.B. schulzes bernsteinzimmer:
VERTRAG DER GENERATIONEN
Lagerhaus, Medien-Coop (3.Etage)
Nicht viele Bremer können
etwas so papierenes wie den Generationenvertrag elegant auf die Klangbühne übersetzen: Das Bernsteinzimmer kann. Das mag auch daran liegen,
dass der Name des gelegentlich um
andere Musiker erweiterten Sound
+Video-Quartetts sich von etwas herleitet, was Mythos ist. Wer nicht sah, wie
es wirklich aussieht, kann auch nicht
behaupten, dass es so nicht aussieht...
Nachdem die Schulzes vor Jahren mit
Jörgensen nach dem Rauschen der
Toten im Äther fahndeten, setzen sie
diesmal einen Moment früher an. Ein
Ablebensübereinkommen wollen sie in
ihrer wummernden Sozialgroteske propagieren. Manchmal kommt man ja doch
lebend raus und hat ein Lächeln im Gesicht.
Eine Institution in Sachen
Jonglage: Markus Jeroch, der Mann mit
dem wirren Harrschopf, versteht es in
gleicher Weise virtuos mit Worten wie
mit Bällen zu jonglieren, und zwar, das
ist der Witz dabei, gleichzeitig! Seine
bevorzugten Wortjongleure sind dabei
Ernst Jandl und Friedhelm Kändler, gelegentlich lässt er sich aber auch selbst
von der Muse küssen.
Di. 15.11., 20 Uhr
hans leyendecker:
die große gier
Zur Sachlage, Schwankhalle
An der Gier kann man verrekken. Und Gier wirft Vorbildjournalist
Hans Leyendecker der deutschen Wirtschaft und vor allem ihren Bossen vor.
Sie gefährden damit den Wirtschaftsstandort Deutschland, meint er und plädiert für ein hartes Unternehmensstrafrecht und ein Anti-Korruptionsregister. Gibt’s nämlich beides erstaunlicherweise noch nicht. Über die Lage
der Nation, ihrer Wirtschaft und über
sein neues Buch „Die große Gier“ talkt
Leyendecker mit Otmar Willi Weber.
Mi. 21.11., 20.30 Uhr
verkot trio und inchworm:
jazzaustausch
Weserterassen, Osterdeich 70b
Christian „Barfly“ Zurwellen,
Erfinder und Motor der Blue Moon Bar,
hat immer schon ein feines Gespür für
nachwachsende Bands, leider häufig
nicht mit der entsprechenden Publikumsresonanz. So schließt denn eine
der letzten bremischen Jazzeinrichtungen zum Jahresende die Pforten, und
dann hängt alles an der MIB. Bevor es
soweit ist, gibt es noch Blue-MoonKonzerte. Zunächst ein Blick auf die
„Next Generation“, nämlich zwei junge
Bands. Die eine kommt aus Finnland, ist
ein Trio und heißt Verkot Trio, die andere aus Deutschland, ist ein Quartett und
heißt Inchworm. Die Musiker kennen sich
untereinander – durch einen Aufenthalt
in Göteborg, so geht das heute im europäischen Jazz!
Mi. 21.11., 20 Uhr
Horst evers:
gefühltes wissen
Stauerei, Cuxhavenerstr. 7
Die Welt stellt einen Tag für
Tag neu auf die Probe – weil sie so groß
ist. Bis man irgendwann gar nicht mehr
weiß, was man eigentlich weiß. Der
Berliner Autor Horst Evers schreibt
genau darüber seine Texte. Wie das
funktioniert,
erzählte
er
den
Schwankungen, während er vor dem
Hannoveraner Hauptbahnhof auf einen
Anschlusszug wartete. Nachzuhören auf
www.schwankungen.de
22 + 23.11., 20 Uhr
bongers, jahnke, Jahnke,
de martin: lappen weg
Stauerei, Cuxhavenerstr. 7
So. 18.11., 20 Uhr
david murrAy:
black saint quartet
Sendesaal, Radio Bremen
Do. 15.11., 20 Uhr
juri andruchowytsch:
engel und dämonen...
Theater am Goetheplatz
Gemeinsam mit dem polnischen Literatur-Export No. 1 durchmaß
der 1960 in der Westukraine geborene
Andruchowytsch 2004 essayistisch den
diffusen Raum Mitteleuropas. Und auch
die Literaturstudenten, die in seinem
Roman „Moscoviada“ (2006 mit 13 Jahren Verspätung auf Deutsch erschienen) im Gorki-Institut der russischen
Hauptstadt hocken, zeigen deutlich: Andruchowytsch verbindet gesellschaftspolitische Verläufe gern mit souveränburlesken Erzählformen. Hier stellt er
gedankliche Versuche zu „Engeln und
Dämonen der Peripherie“ zur Diskussion.
Nachdem ihr Spaß-Talk bei
MTV aus dem Programm flog, hatte
komischerweise kein TV-Programmmacher und Formatentwickler eine gute
Idee zu Sarah Kuttner. Ihre Memoiren
hat Deutschlands erstaunlichste Arbeitslose zum Glück trotzdem noch nicht
geschrieben. Zu ein paar Gedanken über
ihr bisheriges Schaffen und Wirken kam
es dennoch – und damit zu einem „Best
of Kuttner“, das sie in Kombination mit
besten Kolumnen über die große kleine
Welt nun höchstselbst präsentiert.
So. 18.11., 20 Uhr
markus jeroch:
baustelle wort
Stauerei, Cuxhavenerstr. 7
Mi. 14.11., 20.30 Uhr
raul zelik:
der bewaffnete freund
Schwankhalle, Buntentorsteinw 112
Alex, Mitte dreißig, kehrt im
Rahmen eines Forschungsprojektes
nach Bilbao zurück, wo er früher oft
seine Ferien verbrachte. Kurz nach der
Ankunft erfährt er, dass auch sein alter
Freund Zubieta zurückgekommen ist,
der einem befreundeten Schriftsteller
vor zwanzig Jahren zur Flucht aus dem
Gefängnis verholfen hat und seitdem als
einer der meistgesuchten Terroristen in
Europa im Untergrund lebt. Hin- und
hergerissen zwischen Freundschaft und
Risiko begleitet Alex den Freund auf
einer Reise. Im Baskenland herrscht
Ausnahmezustand, Anschläge und
Folterung gehören zum Alltag. Ein Krimi
über Europa, Gewalt, Politik und eine
außergewöhnliche Freundschaft.
Mo. 19.11., 20 Uhr
sarah kuttner:
best of
Stauerei, Cuxhavenerstr. 7
Der Tenorsaxophonist David
Murray ist ein Gigant, der sich ebenso
souverän in Free-Jazz-Passagen
bewegt, wie er auch lyrische, ganz der
Jazztradition bewusste Linien bläst.
Sein Credo dazu hat er schon vor vielen
Jahren abgeben, er glaubt nämlich, dass
Jazz immer auch swingen muss, egal
wie frei er gespielt wird. Realisiert hat
er das nachdrücklich im berühmten
World Saxophone Quartet, zu dessen
Mitgründern der Mann aus Kalifornien
gehört, der mittlerweile in Paris zuhause ist. Aber auch in seinen eigenen
Bands wie dem Black Saint Quartet, mit
dem er jetzt kommt.
+++++BLOGBUSTER++++
Die Welt ist eine große und vielschichtige. Wer in ihr wohnen will, muss gelegentlich auch einer gewissen Ortlosigkeit Herr werden. Literarische Reisefragmente sammelt der 32-Jährige WahlLeipziger Benjamin Lauterbach in seinem Blog „weltwohnen“. Unter
www.weltwohnen.blogspot.com schreiben Autorinnen und Autoren von ihrer
globalisierten Zeitgenossenschaft. Mal
als Gedicht oder Kurzgeschichte, dann
wieder mittels eines knapp kommentierten Fotos. Die Unvollständigkeit der
Unternehmung gern in Kauf nehmen,
entsteht nach und nach ein hübsch zersplittertes Gegenwartsarchiv.
Um Fahren ohne Führerschein, Leben ohne Führer und Liebe
ohne Schein geht es Gerburg und Jutta
Jahnke, Andrea Bongers und Francesca
De Martin an diesem Abend „mit Gesang
sowie zum Lachen und – wenn es die
Kondition erlaubt – tänzerischen Einlagen“. Charakterliche Nachschulung
über Verkehr, Ordnung und Anpassung –
wenn das mitten in den Wechseljahren
passiert, kanns lustig werden: Das
Leben ist Grund genug, Amok zu fahren!
Do. 22.11., 20.30 Uhr
kurt wagner
Solo
Kulturetage, Oldenburg
Seit 20 Jahren gibt es immer
zwei Möglichkeiten, wenn jemand sagt,
er sei Wagnerianer. Denn dem früheren
Parkett-Fachmann Kurt Wagner aus
Nashville gelang es, mit Lampchop eine
Alternative-Country-Marke zu etablieren, die ihre Kreise mittlerweile bis in
die großen Konzertsäle dieser Welt
zieht. Mit elegant-sonorer Bass-Stimme
crooned Wagner traurige und tragikomische Geschichten. Er sieht dabei aus wie
der Tankwart aus einem gottverlassenen Provinzkaff im Süden der USA. Weil
er das musikalische Zentrum von
Lampchop bildet, wird sein Gravitationsfeld immer wieder neu bestückt. In
Oldenburg sogar ohne den Namen
Lampchop.
Sa. 24.11., 20 Uhr
maybebop:
superheld
Schlachthof, Findorffstraße 51
AU F D I E O H R E N
IM SCHWUNG
Schwankungen als Festival-Podcast und Welttagsradio
Wenn sich Cindy & Bert,
Rammstein, Fanta 4 und Annett Louisan
in einem Programm treffen, nennt man
das wohl Potpourri, und zwar ein
gewagtes. Wenn die vier A-cappellaHerren von Maybebop aber die
Navigatoren sind, wird’s garantiert
listig und lustig.
Sa. 24.11., 19 Uhr
motörhead:
kiss of death
Pier 2, Gröpelinger Fährweg 6
Bis zum 18. November produziert kulturg.u.t. e.V. zum HörZuFestival des Jungen Theaters (fast) täglich einen Festival-Podcast: Jeweils ab
13 Uhr auf www.Schwankungen.de, zuvor werktags um 7 oder/und 12 Uhr und
mittwochs ab 22 Uhr über UKW 92.5 MHz im Bürgerfunk Bremen. FestivalRadio und -Podcast bietet kulturg.u.t. künftig interessierten Bremer Kultureinrichtungen als Festival-Begleitung an.
In der Woche vom 19. bis 25. November veranstaltet kulturg.u.t. auf
den Frequenzen des Bürgerfunks und online unter www.Schwankungen.de eine
„Woche der Welttage“: Vom Welttoilettentag (19.11.) über den Weltkindertag
(20.11.) und den Tag der Hausmusik (22.11.) bis zum Tag gegen die Gewalt der
Frauen (25.11.). Am Welttag des Fernsehens (21.11.) wird im Radio
„Fernsehen ohne Kameras“ gestartet, am 24.11. ist der „internationale Tag
gegen den Konsum“ (vulgo Kauf-Nix-Tag): Schwankungen macht die Welttage
hörbar.
< cwe
Kurz vor seinem 62. Geburtstag geht Lemmy Kilmister noch mal auf
Tour. Seinen Rauswurf bei den
Psychedelic-Rockern von Hawkwind vor
gut dreißig Jahren münzte er in eine
Metal-Story sondergleichen um: Er
gründete Motörhead. Die verkörpern
seitdem die härtere Gitarrenschule –
und werden von niemandem NICHT
gemocht. Beleg: Der letzte Longplayer
„Kiss of Death“ schaffte es in die Top 10
der Euro-Charts. Bemerkenswert! Das
Trio spielt Da-weiß-man-was-man-hatMusik in Reinkultur. Denn hier gehört es
zum guten Ton, einmal nicht überrascht
zu werden. Lemmy gibt’s bald auch als
Comic-Figur – und im November auf der
Pier-2-Bühne.
So. 25.11., 20.30 Uhr
heinz ratz:
mit strom & wasser
Stauerei, Cuxhavenderstr. 7
Doch, da ist noch einer: Es
gibt noch jemanden im untoten
Kabarettgeschäft, dessen Show so politisch kompromisslos wie tanzbar, so
komödiantisch wie punkwild und –wund
ist: „Farbengeil“ heißt denn auch die
neue CD von Heinz Ratz und Konsorten.
Die springt und hüpft und juchzt respektlos von Walzer zu Punk, von
Akustikrock zu Tango – und findet deshalb standesgemäß gleichzeitig im
Kabarettprogramm und in der Dorfdisko-Reihe des Jungen Theaters statt.
Zu Hören
peter kurzeck:
ein sommer der bleibt
supposé Verlag
Der Output des gerade nach
Berlin umgezogenen Audio-Labels „supposé“ ist so gut & außergewöhnlich,
dass man in jeder Ausgabe eine der von
Klaus Sander konzipierten und edierten
CDs vorstellen könnte. Mit Peter
Kurzecks gesprochenen Erinnerungen
an das nordhessische Dorf seiner
Kindheit ist ihm ein besonderer Wurf
gelungen: In der Tradition der improvisierten Vorträge jener Blues-Sänger,
die der 1943 im Sudetenland geborene
Kurzeck in den 1960ern in Army-Clubs
hörte, erzählt Kurzeck aus seinem
Leben – ohne einen biographischen Text
zur Hilfe zu haben. Nur Stimme, nur
Klang und Zuhören! Wie Klaus Sander auf
die supposé-Idee kam, erzählt er am 12.
Dezember um 22 Uhr in der „freisprecheinrichtung“ bei den Schwankungen.
++ GROB GESCHNITTEN ++
Manchmal bewirkt die Beschränkung der
filmischen Mittel Wunder. Das kann den
Plot betreffen, den Stil oder beides. Der
Männer im Schnee, drei Männer und ein
Baby, drei Männer und eine ehemalige
Staatskarosse: Letztere rückt der
Österreicher Antonin Svoboda ins tragikomische Zentrum seines zweiten
Langfilms „Immer nie am Meer“. Drei
Kerle, denen das Leben wenig geschenkt
hat (und sie dem Leben auch nicht)
machen
von
einer
nächtlichen
Bergstraße den Abflug und bleiben zwischen zwei Bäumen stecken. Sie kommen nicht raus; komische Schicksalsgemeinschaft wie in Hitchcocks
„Lifeboat“ – irgendwie. Allein: Svoboda
traut weder seinen drei Spielern – neben
Heinz Strunk die Austro-Komiker Dirk
Stermann und Christoph Grissemann –
noch seinem Plot die große Einfachheit
zu. Sowohl die Parallelhandlung, in der
ein einsamer Junge die drei
Eingeschlossenen zu Versuchstieren
degradiert, noch der Umstand, dass der
Daimler früher Kurt Waldheim gehörte
und darum keine einfach einschlagbaren
Fenster hat, zeugen von einem Mangel
an komödiantischem Selbstvertrauen,
den der talentierte Svoboda gerne bald
in den Griff kriegen darf.
Sendesaal, 14.11.:
Claus von Bebber macht neue Musik aus alten Platten
AUF WIEDERHÖREN
„Alles was Radio kann“ beim Deutschlandradio
Die Klischees sind lange schon aufgeschrieben: Die Generation Golf
saß im Bademantel vorm Fernseher und durfte vorm Schlafengehen noch „Dalli
Dalli“ gucken. Das Deutschlandradio macht jetzt Ernst, nimmt sentimentale
oder junggebliebene Quiz-, Radio- und Retrofans beim Wort und schickt Hans
Rosenthal zurück ins Wohnzimmer. Zur wahren Bademantelzeit am Sonntagmorgen um 8 Uhr gibt es unten dem neuen Deutschlandradio-Wochenendmotto
„Alles was Radio kann!" eine Folge „Allein gegen alle“ aus dem Archiv. In dieser
Radio-Mutter fast aller Fernsehshows stellt eine Person – gerne Oberstudienräte und Oberlandesgerichtsräte – einer ganzen Stadt fünf Fragen, die in 15
Minuten beantwortet werden müssen. Um das nachzuvollziehen: „Frage 1:
Welcher deutsche Musiker komponierte im Jahre 1875 für die 100-Jahr-Feier
der Vereinigten Staaten von Amerika einen Marsch? – Frage 2: Die
Porträtbüste welches weiblichen Mitgliedes des römischen Kaiserhauses war
so gearbettet, dass der obere Teil des Kopfes wie eine Perrücke abzunehmen
ging, um bei etwaigem Wechsel der Mode ausgetauscht werden zu können? –
Frage 3: Wie heißt der Schutzpatron der Gepäckträger? – Frage 4: Wo ließ
Johann Gottfried Seume auf seinem Spaziergang nach Syrakus zum zweiten
Mal seine Stiefel besohlen? – Frage 5: In welchem Bau ließen alle Universitäten
der Welt zu Ehren eines großen Mannes eine Marmorplatte legen?“ Klären Sie
das mal mit ihren Nachbarn, ohne Google, in einer Viertelstunde! Radio- und
Fernsehredakteure von heute trauen Ihnen das jedenfalls nicht zu.
„Die Sonderrunde“ schließlich war die Urmutter aller „Wetten, dass ...?“Außenwetten: Mindestens 100 Bürger bitte zur Gmnastik auf den Marktplatz
von Vechta, 25 Erwachsene zum Rennen mit Kinderrollern nach Delmenhorst:
Sage und schreibe 100 Mark brachte die gelöste Aufgabe – für die Stadtkasse.
Die Gags sind also geblieben – die Rätsel sind ja einfacher geworden, wenn
heute in Call-Ins ein „Tier mit A“ mit 1000 Euro belohnt wird.
„Allein gegen alle“ geriet zur – auch kommunikationstechnisch – faszinierenden Rundreise durch die Provinz, wenn Hans Rosenthal zum Marktplatz
oder in die Schulaula schaltete und seine Reporter unter zeitlichem Hochdruck
die Bürgermeister und Oberstadtdirektoren Lösungen verkünden ließ, die die
minutenschnell telefonisch von ihren Einwohnern eingesammelt hatten.
Schwetzingen, Vechta, Melle, Kellinghusen und Delmenhorst (drei mal siegreich und gegen den Berliner Postbeamten Siegfried Luckmann nur an der
Frage nach dem ersten Heiratsinserat – „im Delmenhorster Kreisblatt war es
nicht“ – gescheitert!) mussten sich erst einmal durchsetzen, bevor sie gegen
größere Städte und deren gesammeltes Wissen antreten konnten. Nach drei
siegreichen Runden durfte eine Stadt sich mit dem Titel „Unschlagbare
Rätselstadt“ schmücken – vermutlich eine weitaus integrativere Anstrengung,
als weltrekordtaugliches Krähen (oder wars Miauen, Bellen, I-A-en?) auf dem
Bremer Bremer Marktplatz anno 2007.
Faszinierend ist beim heutigen Nachhören aber vor allem die technische Perfektion, mit der Hans Rosenthal und seine Reporter blitzschnell, hellwach, präzise und virtuos zig mal zwischen Bürgermeistern, Rollerrennstrekken und nächster Stadt kreuz und quer – „bitte melden, bitte melden!“ – hin und
her schalteten, Juryentscheidungen und Publikumsstatements einholten und
zwischendurch noch die Creme der deutschen Unterhaltungsmusik spielen ließen, live natürlich und immer wieder nur bis zum Lichtsignal für den nächsten
Antwortversuch, dessen Erfolg ein selbstverständlich ebenfalls live gespielter
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Jingle krönte.
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