Bangkok Ich habe mich für ein Auslandssemester in Bangkok
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Bangkok Ich habe mich für ein Auslandssemester in Bangkok
Bangkok Ich habe mich für ein Auslandssemester in Bangkok entschieden, weil mich der asiatische Kontinent interessiert hat. In Europa hatte ich schon zahlreiche Urlaube und Städtetrips unternommen, sodass Barcelona, Paris, Bologna und Co keine Begeisterung mehr in mir auslösen konnten. Ich wollte weiter weg. Hinzu kommt, dass es in Bangkok während unseres Wintersemesters deutlich wärmer als in jedem europäischen Ort ist. Obwohl diese Entscheidung nun auf simplen und oberflächlichen Argumenten beruhte, war sie rückblickend betrachtet die beste Entscheidung, die ich überhaupt hätte treffen können. Sie hat es mir ermöglicht das sonst auch manchmal als billiges Touristenparadies Thailand abgestempelte Land in all seiner Schönheit und fernab der längst durch den Massentourismus platt getrampelten Pfade kennenzulernen. Über die Universität und die thailändischen, vietnamesischen, indischen, chinesischen und vietnamesischen Freunde, die ich dort gefunden habe, habe ich die thailändische und asiatische Kultur kennen und vor allem schätzen gelernt. Davor dachte ich zum Beispiel, dass der Buddhismus eine Weltreligion ist. Jetzt weiß ich, dass es viel mehr als das ist: es ist eine fundamentale Lebenseinstellung, die das asiatische Volk zu jedem Moment – selbst im chaotischen und überfüllten Bangkok – jederzeit zutiefst verinnerlicht hat und die es damit zum freundlichsten und hilfsbereitesten aber auch fröhlichen und genügsamsten Volk macht, dass ich je kennenlernen durfte. Thailand heißt „das Land des Lächelns“ und ich bin sehr froh, dass ich die wirklich einmalige Chance hatte das Land auch als solches kennenzulernen, weil das bei dem Massentourismus heute wirklich keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Aber zurück zur Uni. Ich habe insgesamt sechs Monate im Stadtteil Sathorn nur 5-10 Gehminuten von der Uni entfernt gewohnt. Dort war ein siebenstöckiges Haus in dem zahlreiche ein- bis zwei Zimmerwohnung sind. Diese werden von einer Vietnamesin, die sehr freundlich ist und gut Englisch spricht vermietet. Den Kontakt hatte ich von einem anderen WiWi Student der Uni Würzburg erhalten, der im Semester vor mir dort gewohnt hatte. Die Wohnungen waren vollmöbliert, sehr sauber und sehr geschmackvoll eingerichtet, sodass man sich gleich wohlfühlen konnte. Unten am Hauseingang steht zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Pförtner der auf den Haussegen aufpasst. Die Einzimmerwohnung hat umgerechnet etwa 250 Euro warm gekostet – inklusive Putzfrau, die wöchentlich kam. Die Uni war wie gesagt zu Fuß sehr leicht zu erreichen. In Thailand herrsch SchuluniformPflicht, die man sich vor dem ersten Uni-Tag in einem der zahlreichen Shoppingmals Bangkoks (z.B. MBK) für 20-30 Euro kaufen kann. Der Verantwortliche des Austauschprogramms Greg LaBarre – ein gebürtiger Amerikaner – hat am ersten Tag für uns Austauschstudenten eine Informationsveranstaltung organisiert in der wir genaueste Informationen über die Stundenplanzusammenstellung, Literatur, Wohnsituation und sogar über einige für uns relevante kulturelle Unterschiede zwischen Deutschen und Thais erhalten haben. Herr LaBarre hat sich sehr viel Mühe um uns gegeben und war über die ganzen sechs Monate meines Aufenthaltes ein zuverlässiger und vertrauensvoller Ansprechpartner, den man über email jederzeit erreichen konnte (auf die man auch immer in Blitzgeschwindigkeit eine Antwort bekommen hat). Als Fächer habe ich International Marketing, Human Relations, Modern Management Techniques, English for International Business and Trade, Export and Import Administration und International Business Research gewählt. Kulturell hat Bangkok und das Umland auch einiges zu bieten. Man kann in Bangkok zahlreiche Tempel (besonders zu empfehlen sind hier Wat Arun und Wat Po), riesige Wochenmärkte, den Lumpini-Park, Chinatown und die Kao San Road anschauen und erleben. Ich habe mich in Bangkok zu jeder Tages- und Nachtzeit sehr sicher gefühlt. Von Bangkok aus lassen sich dann auch zahlreiche Tagesausflüge zu Floating Markets oder in National Parks unternehmen. Und wenn man sich mal ein verlängertes Wochenende oder einen Nach-Prüfungsurlaub einräumen kann locken die traumhaften Thailändischen Strände oder auch ein Adventure-Trip nach Chiang Mai in den Norden Thailands. Und selbst Kambodscha, Vietnam, Laos oder Myanmar kommen dank der recht günstigen Flugverbindungen durch Thai Airways als Ausflugsziel in Frage. Alles in allem hatte ich eine unbeschreibliche und unvergessliche Zeit in Thailand, in der ich über das reine Fächerwissen hinaus sehr viel über die asiatische Kultur, den Buddhismus, interkulturelle Kommunikation und noch ganz viel mehr gelernt habe. Wem sich die Möglichkeit bietet auch ein Auslandssemester in Bangkok zu machen, würde ich stark dazu raten diese Chance zu ergreifen. Bei Fragen könnt ihr euch jederzeit gerne an mich wenden: [email protected] Julia Wenzel