Studienbericht über meinen Auslandsaufenthalt an der Kasetsart

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Studienbericht über meinen Auslandsaufenthalt an der Kasetsart
Studienbericht über meinen Auslandsaufenthalt an der Kasetsart University Bangkok
Inhalt:
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Hintergrund ..............................................................................................................................................1
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Vorbereitung ............................................................................................................................................1
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Unterkunft ................................................................................................................................................1
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Studium an der Partneruniversität ...............................................................................................3
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Alltag und Freizeit .........................................................................................................................4
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Fazit ...............................................................................................................................................5
1. Hintergrund
Ich studiere Marketing an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein und habe mein fünftes
Semester (SS 2013) im Rahmen eines bilateralen Austausches an der Kasetsart University
Bangkok verbracht.
2. Vorbereitung
Die Vorbereitung begann Ende des dritten Semesters mit der Bewerbung über das Online
Portal der Hochschule. Der dort ausgefüllte Bogen musste ausgedruckt, zusammen mit
einem Englischnachweis (B2 Level), der Wahl der Kurse an der Wunschpartneruniversität,
Lebenslauf und einem aktuellem Notenspiegel (zur Zeit der Bewerbung wurden mindestens
60 ECTS Punkte benötigt) im Amt für internationale Angelegenheiten abgegeben werden. Zu
Beginn des vierten Semesters erhielt ich dann die Zusage der Partneruniversität.
Anschließend musste ich mich über ein Internetportal der Kasetsart University registrieren
und erneut einige Dokumente hochladen, darunter ein Empfehlungsschreiben einer meiner
Professoren. Nachdem die HS LU die Klausurentermine bekannt gegeben hatte und diese
glücklicherweise am Anfang der Klausurenphase lagen, konnte ich meinen Flug buchen. Die
Klausurenphase im Wintersemester der HS LU überschneidet sich nämlich leider mit dem
Beginn des Sommersemesters der Kasetsart University, doch durch die frühen Termine
konnte ich nun meinen Flug so legen, dass ich nur zwei Einführungstage verpassen und
direkt zum ersten Vorlesungstag anwesend sein würde. Schließlich musste ich mich um das
Visum kümmern, welches ich per Post am Thailändischen Hoheitskonsulat Stuttgart
beantragt habe. Hierzu benötigte ich den ausgefüllten Antrag für ein Non-Immigrant ED
Visum, zwei Passbilder, ein Bestätigungsschreiben der Kasetsart University, 130 Euro und
natürlich den Reisepass, in welchen das Visum gestempelt werden musste. Relativ zügig,
nämlich nach einer Woche (es kann bis zu fünf Wochen dauern), erhielt ich meinen
Reisepass mit Visum zurück, meinem Auslandssemester in Thailand stand also nichts mehr
im Weg.
3. Unterkunft
Die Unterkunftssuche gestaltete sich von Beginn an etwas schwieriger. Meine erste Nacht
verbrachte ich in einem Hotel, in dem auch eine andere deutsche Studentin wohnte, mit der
ich vor meiner Abreise in Kontakt getreten war. Wir hatten uns entschieden, zu dritt,
zusammen mit einer weiteren Studentin der HS LU, die klausurenbedingt erst eine Woche
nach mir kommen konnte, eine Wohnung zu suchen. Im International Study Center der
Kasetsart University wurden uns vier Unterkünfte genannt, in welchen die internationalen
Studenten meist unterkommen (Elephant Tower, Pornuthai, Prim Place und Supalai Park).
Die vier Unterkünfte befanden sich alle in unmittelbarer Nähe zueinander, was natürlich
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sehr praktisch war, wenn man sich für Gruppenarbeiten treffen oder abends gemeinsam
weggehen wollte.
Unsere Wahl fiel letztendlich auf den Supalai Park und durch unsere nette Vermieterin sowie
sicher auch einer Portion Glück konnten wir einen Tag später eine große möblierte
Wohnung, mit drei Schlafzimmern, Wohnzimmer, Küche, zwei Bädern und drei Balkonen im
32. Stock beziehen.
Mein Zimmer und die Aussicht vom Balkon
Des Weiteren gehörten zur unserem Apartmentkomplex ein großer sauberer Pool, ein
Fitnessstudio, ein Tennisplatz sowie ein Sonnendeck auf dem Dach des Parkhauses. An
jedem der drei Türme gab es unten einen Supermarkt und am dritten Tower auch eine
Apotheke, eine Massage und einen Friseur. Jeder von uns zahlte 250 Euro Miete pro Monat
(insgesamt also 750 Euro im Monat);
natürlich gab es auch günstigere
Unterkünfte ab ca. 180 Euro pro
Monat, allerdings waren diese auch
weniger schön. Wohnen auf dem
Campus
haben
wir
sofort
ausgeschlossen, da die Zimmer sehr
einfach waren und nicht europäischen
Standards entsprachen. Den Pool
haben wir mit der Zeit am meisten
schätzen gelernt, denn bei fast 40°C
ist man mehr als glücklich, wenn man
die Möglichkeit hat Schwimmen
gehen zu können.
Dachterrasse auf dem Parkhaus und Pool
Unsere Wohnung lag drei km von der Kasetsart University und 11 km vom Zentrum
Bangkoks (Grand Palace) entfernt im Chatuchak District im Norden der Stadt. Zum Kino
konnte man in 10 Minuten laufen, an der Straße gab es zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten,
Restaurants und Straßenstände. Eine Central Mall mit etlichen Geschäften und einer
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Essensmeile im Untergeschoss sowie einen Tesco Lotus, ein SB-Warenhaus, waren auch
innerhalb von 15 Minuten per Fuß erreichbar.
4. Studium an der Partneruniversität
Die Kurswahl die ich im Vorhinein getätigt habe stellte sich nach meiner Ankunft in Bangkok
schnell als nicht durchführbar dar, da einige von mir gewählte Kurse von internationalen
Studenten nicht belegt werden konnten. Wir erhielten also Stundenpläne mit allen
verfügbaren Kursen, die wir belegen konnten. Jeder Kurs zählt im thailändischen System
drei Punkte, was in Deutschland sechs ECTS (European Credit Transfer System) Punkten
entspricht und die Kurse haben immer eine Vorlesungsdauer von drei Stunden. Der Kurs
„Thai Conversation in Everyday Life“ war Pflicht für alle Austauschstudenten, was sich
während der Vorlesung als spaßig und während des Aufenthaltes als nützlich erwies, da uns
dadurch die Möglichkeit gegeben wurde, ein wenig auf Thai kommunizieren zu können,
sowie die thailändische Kultur näher kennenzulernen. Zusätzlich habe ich noch vier weitere
Kurse belegt, die passend zu meinem Marketingstudium in Deutschland waren. Ich belegte
also Kurse im Wert von insgesamt 30 ECTS Punkten, welche einem ausgefüllten
Studiensemester entsprechen.
In Thailand tragen die meisten Schüler
und Studenten Uniformen und so
erhielten auch wir die der Kasetsart
University
–
die
Frauen
eine
kurzärmelige Bluse und einen schwarzen
Faltenrock mit Gürtel, Knöpfen und
Brosche worauf das Emblem der
Universität war; die Männer eine lange
schwarze Hose, ein langärmliges Hemd
und Krawatte sowie Gürtel mit Emblem.
Wir mussten die Uniformen bei jeder
Vorlesung und bei jeder Aktivität die mit
der KU in Verbindung stand tragen,
woran man sich allerdings sehr schnell
gewöhnt hatte.
Studenten der HS LU in der Faculty of Economics
Die Professoren sprachen alle gut Englisch, sie waren sehr bemüht uns etwas beibringen zu
können und stets erfreut und begeistert, dass wir Thailand für unser Auslandssemester
ausgewählt haben. Es gibt in den meisten Kursen ein Midterm- sowie ein Finalexamen.
Projekte oder Fallstudien, welche in Gruppen erarbeitet werden mussten, gehörten zu so gut
wie jedem Kurs und manchmal wurden auch Hausarbeiten aufgegeben, die innerhalb einer
Woche erledigt werden mussten. Einige Professoren organisierten Studytrips zu kulturell
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wichtigen Orten, Museen oder zum Palast des Königs, die einem die thailändische Kultur
näher bringen sollten.
Der Informationskanal war Facebook, in einer internen Gruppe wurden alle aktuellen
Informationen, Vorlesungsänderungen oder Angebote der Universität wie beispielsweise ein
Kochkurs, Sportaktivitäten oder Musikstunden bekanntgegeben – Studenten die kein
Facebook hatten, beziehungsweise wollten, kapitulierten nach kurzer Zeit und registrierten
sich gezwungenermaßen. Bei Fragen konnten wir uns jederzeit an unsere Betreuerin Ann aus
dem International Study Center wenden.
Auch zu erwähnen ist, dass es sich bei der Kasetsart University um eine Universität handelt,
die mit dem aus Finnland stammenden Austauschprogramm „Asia Exchange“
zusammenarbeitet, wodurch die Anzahl an finnischen Auslandsstudenten etwas
überdurchschnittlich war.
5. Alltag und Freizeit
Bangkok bietet eine schier unendliche Anzahl an Möglichkeiten seine Freizeit zu verbringen
oder zu Verreisen. Ob Fitnessstudios, Einkaufszentren, Kinos, Oper, Zoo, Sightseeing-Touren
oder Sportangebote der Universität (beispielsweise Tennis oder Tanzen), langweilig kann
einem in Bangkok nicht werden. Wenn nach den Vorlesungen alle Arbeit für die Universität
getan war, konnte man sich noch gemütlich an den hauseigenen Pool legen oder auf der
Dachterrasse sonnen, ins Kino gehen, Sport treiben oder sich mit Kommilitonen treffen.
Einer unserer Lieblingsorte in Bangkok war die Khaosan Road, die Straße in welcher die
meisten Reisenden ihre Freizeit nach dem Sightseeing verbringen und auch wohnen. Von
günstigen Massagen, netten Bars, Straßenständen,
Shoppingmöglichkeiten, Restaurants und Clubs –
man entdeckt bei jedem Besuch etwas Neues und
lernt schnell Menschen aus allen Ländern der
Welt kennen. Auch bietet Bangkok eine große
Anzahl von Clubs, die man am Wochenende zum
Feiern und Tanzen aufsuchen kann.
Die beste Möglichkeit, seine Freizeit in Thailand
auszufüllen, ist jedoch das Reisen, denn dies ist in
Thailand sehr günstig und es gibt sehr viel zu
entdecken. Unsere Professoren legten uns gleich
zu Beginn des Semesters ans Herz, so unsere freie
Zeit auszunutzen und so viel wie möglich von
Thailand zu sehen. Hinzu kommt, dass man mit
dem Studenten Visum nach 90 Tagen das Land
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Ko Chang und Ko Phangan
verlassen haben muss, um weitere 90 Tage in Thailand bleiben zu können – einerseits
Bürokratie – andererseits ein Aufruf, die Nachbarländer zu bereisen.
Oft hatten wir durch Feiertage oder auch Ferien eine längere Zeit frei, wodurch ich die
Möglichkeit hatte, Traumstrände, Königsstädte und den Dschungel von Thailand sowie die
an Thailand grenzenden Länder
Malaysia und Laos bereisen zu
können. Dies waren Erlebnisse und
Eindrücke, die ich mein ganzes
Leben nicht mehr vergessen werde.
Da man schon ab 10 Euro die
Möglichkeit hatte, bei Tag oder
Nacht mit Zug oder Bus so gut wie
jeden Ort in Thailand zu erreichen,
ließen sich auch kürzere Trips zu
einer schönen Insel oder eine
Dschungel Trekking Tour gut
einrichten.
Laos (Luang Prabang & Vang Vieng)
6. Fazit
Die Erfahrungen während meines Auslandssemester waren fast durchgehend positiv und ich
würde mich ohne Zögern sofort wieder dafür entscheiden. Mir wurde die Möglichkeit
gegeben, so weit von zu Hause entfernt eigenständig leben und studieren zu können sowie
die Kultur und Religion Thailands kennenzulernen. Dies war vielleicht die wertvollste
Erfahrung meines Lebens – wie oft bekommt man eine solche Chance?
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