Schottillion Ausgabe Nr. 19

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Schottillion Ausgabe Nr. 19
Rb.b..Verlagspostamt 1 0 1 0 W i e n , G Z 0 2 Z 0 3 1 3 3 2 S
©Schottillion
das magazin für jung & alt-schotten
ausgabe neunzehn april 2007
arbeitsplatz
schule
Als jemand, der sich im achten und damit letzten
Jahr seines Dienstverhältnisses als Schüler befindet,
fühle ich mich verpflichtet, einen kurzen Blick
auf die Arbeitsbedingungen am Schottengymnasium
zu werfen.
TELt
Bezahlung gibt es keine. Das ist betrüblich, aber
lichkeit, sich in Form anerkannter Nebenbeschäf­
Abschließend muss man sagen, dass das Betriebs­
es wird sich wohl auch in Zukunft nicht viel daran
tigungen zu engagieren, beispielsweise im Rahmen
klima an unserer Schule insgesamt ausgezeichnet
ändern. Das Anstellungsverhältnis dauert in der
von Sport-, Sprach- oder Rechen-Wettbewerben.
ist, obwohl nicht ständig Seminare über Konflikt­
Regel acht Jahre. Nur besonders motivierten Mit­
Die ganz Mutigen können e s bis zum Chemie-
management oder Selbstverteidigung abgehalten
arbeiter/innen wird es gestattet, ein zusätzliches
Olympiasieger bringen. Menschen mit extrovertier-
werden. Woran das wohl liegt?
Jahr anzuhängen. Eine Pragmatisierung ist nicht
tem Charakter wird es geradezu nahe gelegt, eine
einmal in Fällen außerordentlicher Anhänglich­
Karriere als Theaterschauspieler zu starten.
In der technischen Ausstattung erscheinen die
keit vorgesehen.
Johannes Hochgatterer (Ha)
Unterstufenklassen, die mit Beamern und DVDDie Karrieremöglichkeiten für Schüler/innen sind
Playern bestückt sind, eindeutig bevorzugt. In den
seit Jahrzehnten stereotyp dieselben. Immerhin
Räumen, in denen bewährte und lang gediente
existiert eine gewisse Auswahl: Bei entsprechender
Schüler ihre Arbeit erledigen, findet man hingegen
verbaler Intelligenz kann man Klassen- oder sogar
ramponierte VHS-Rekorder und Fernsehgeräte,
Schulsprecher werden. Eher manuell begabten
die nur dann ein Farbbild zustande bringen, wenn
inhalt
2 / 3 / 4 arbeitsplatz schule
5 Jubiläumsjahr 2 0 0 7
6 / 7 athen grüßt wien
Dienstnehmern steht die Position des Klassenbuch­
man oben drauf schlägt.
trägers offen. Darüber hinaus hat jede Schülerin
Als eingreifendste technische Erneuerung d e s
8 7 0 jähre p. paulus bergauer
und jeder Schüler regelmäßig die Chance, als
vergangenen Jahres stellte sich die Installation
9 benefizkonzert für k.i.l.t.
Klassenordner eine verantwortungsvolle Tätigkeit
der Videoüberwachungsanlage heraus. Dass im
kennen zu lernen und darauf zu achten, dass die
Englischunterricht in letzter Zeit vermehrt George
Sauberkeit in den Klassen nicht überhand nimmt.
Orwells Roman „1984" behandelt wird, hat damit
Neben diesen wichtigen Amtern hat man die Mög­
angeblich überhaupt nichts zu tun.
d e r administrator
hat's nicht leicht
editorial
arbeitsplatz schule
Die unzähligen
Beiträge, die
Also Respekt, Leute!
man zum Thema „Arbeitsplatz
Nebenbei organisiert er viele Veranstaltungen,
Schule" im Internet finden kann,
auch im Jubiläumsjahr 2007. Als Administra­
befassen sich überwiegend mit
Haltungs-
und
tor braucht man ein bestimmtes Maß an Com­
ST
Bewegungs­
förderung, Burnout und Depres­
hi
!
puterkenntnissen, darum musste Prof. Harold
einen Kurs ablegen, bevor er vor sechs Jahren
in die Fußstapfen seines Vorgängers treten
sion am Arbeitsplatz, gewerk­
schaftlichen Anliegen der Lehrer und ähnlichen
konnte.
Fragen.
Arbeitet er mehr als andere Lehrer? Zumin­
Was macht der Administrator unserer Schule,
dest nicht weniger, denn zusätzlich zur Unter­
Lassen wir diese Aspekte beiseite und betrachten
Herr Prof. Harold, eigentlich den ganzen Tag?
richtstätigkeit beträgt sein durchschnittlicher
wir die Schule einfach als Platz, an dem Arbeit
Däumchen drehen kann er jedenfalls nicht,
Arbeitstag ungefähr sechs bis sieben Stunden.
verrichtet
in
denn er ist ständig beschäftigt, als rechte
Der Administrator kann wegen seiner gewis­
—* freilich
Hand des Direktors unterstützt er ihn in allen
sen Machtposition unter Kollegen nicht immer
Belangen der Schulorganisation.
freundschaftlich agieren, das ist schon klar.
wird,
als Dienstleistungsbetrieb,
dem Leisltuhg und ihre Beurteilung
unter umgekehrten Vorzeichen — eine wesentliche
Rolle spielen. Als Institution, in der zehn Prozent
Dazu gehören die Stunden- und Supplier-
der Beschäftigten sowohl als Lehrer als auch als
planerstellung, die Überstundenabrechnung
Man sieht, der Administrator hat mehr zu tun,
Erzieher dafür verantwortlich sind, dass neunzig
f ü r die Lehrerinnen und Lehrer, der Kontakt
als man glaubt, und wir denken, das Mindeste,
Prozent der Beschäftigten
Mit­
zum Stadtschulrat, sowie alle sonstigen Maß­
was wir im Gegenzug tun können, wäre, ihm
werden.
nahmen zur reibungslosen Abwicklung des
etwas Respekt entgegenzubringen.
zu mündigen
gliedern der Gesellschaft (aus)gebildet
Wo junge Menschen auf lebenslanges lernen vor­
Schulbetriebs. Außerdem druckt er — gemein­
bereitet werden sollen, weil die Halbwertszeit des
sam mit der Sekretärin - unsere Zeugnisse ...
Olivia Jecel und Ksenija Terzic (3a)
vermittelten Wissens in manchen Fächern rascher
abnimmt, als Lehrpläne adaptiert werden können.
Wo bleibt da der viel zitierte Spaßfaktor?
,,architektur ist unsere dritte haut",
Ich behaupte, dass es diesen gibt. Freilich nicht
lautet das Motto von Prof. Ernst Schagerl, der schon immer aktiv an der Gestaltung unserer Schu­
jeden
le beteiligt war. Durch ihn ist erst das Gymnasium so geworden, wie wir es jetzt kennen.
Tag und nicht für jeden Beteiligten
in
gleichem Ausmaß. Aber kaum ein anderer Arbeits­
Er organisierte nicht nur als Erster Ausstellungen von Schülerzeichnungen in der Schule,
platz erlaubt letztlich soviel Spielraum für indivi­
sondern bemühte sich auch um eine angemessene Gestaltung und Ausstattung der Gänge des
duelle Gestallungsmöglichkeiten
Schulgebäudes.
wie die Schule —
und zwar Lernenden und Lehrenden. Hier ist nicht
Das Erste, dessen er sich annahm, waren die Sitzgelegenheiten im 4. Stock, die er eigenhän­
so sehr die Gestaltung des Umfeldes gemeint, ob­
dig konstruierte und mit großer Hilfe der damaligen 4. Klassen baute. Ursprünglich waren es
wohl diesem größeres Augenmerk gewidmet werden
Polstermöbel, doch dem Professor kam die Idee, die schon zerfetzten Polster abzuziehen. Im
sollte, sondern vor allem die von Schülerinnen und
ganzen Schulgebäude entdeckt man seine Spuren, wie zum Beispiel im 5. Stock, wo die von ihm
Schülern durch Neugierde und Interesse selbst er­
entwickelten und kolorierten Bänke ihren Platz gefunden haben. Ebenfalls hat Prof. Schagerl
worbene Motivation, aus der sich die geforderte
dort das „Archiv der 1000 Meisterwerke" eingerichtet, wo
„unterrichtsfördernde Mitarbeit" von selbst ergibt.
Zeichnungen aus über 2 5 Jahren untergebracht sind.
Diese Haltung
sollte
den
Schülerinnen
und
Schülern vielleicht stärker vermittelt werden: da­
„Ich machte mir auch Gedanken über den Eingangsbereich
mit auch sie selbst durch ihre positive Einstel­
des Gymnasiums und nahm mir die Zeit, ihn gut aussehen
lung einen wichtigen Beitrag zur Qualität ihres
zu lassen. Genauso geschah es auch mit der Theaterecke,"
Arbeitsplatzes leisten können. Damit Schule tat­
erinnert sich der Zeichenlehrer. „Dort kamen zwei Collagen
sächlich Spaß macht.
aus Eintrittskarten hin, deren Rahmen von den Alt-Schot­
Johann Stockenreitner
ten gesponsert wurden." Als Resümee meint Prof. Schagerl:
„Es ist hier schön, doch leider wird die Architektur unseres
Hauses immer wieder ignoriert."
Daniel Roden und Lorenzo Schicho (3a)
atz schule
•HHHHHMHHH
interview mit unserem schulwart
Weil unser Schulwart, Herr Kirschner, immer Termine hatte und auch ich manchmal keine Zeit
fand, wurde das Interview mit ihm immer weiter verschoben. Zuletzt schaffte ich es dann endlich
doch, ihm ein paar seiner freien Minuten vor dem Mittagessen abzuknöpfen! Was dabei heraus­
kam, kann man hier lesen:
Wie mit! warum sind Sie Schulwart geworden?
muss ich sogar manchmal vor Gericht, ich bin Mit­
H a b e n Sie s c h o n
Ich habe als Schichtführer in einer Chemiefabrik
arbeiter d e s Kammeramtes und ein Vertrauter des
m a l etwas B e s o n ­
gearbeitet. Aber meine Familie war mir sehr wichtig
Abtes.
deres i m Rahmen
Ihres B e r u f s erlebt?
und deswegen kündigte ich den Beruf. Der Pfarrer
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf a m meisten?
Der Fürst von Lichtenstein war einmal in d e r
Posten am Schottengymnasium. Ich bewarb mich
Die Arbeit mit den Menschen: den Kindern, Eltern
Schule, weil er Alt-Schotte ist. Dabei wurde ich
und wurde zum Glück genommen.
und Lehrern. Die Arbeit mit Menschen ist das
ihm vorgestellt und hatte auch Gelegenheit zu ei­
Schönste und Wertvollste.
nem Gespräch mit ihm. Als der Sohn des Verlegers
meines Wohnorts erzählte mir von dem freien
Fritz Molden Schüler unserer Schule war, habe ich
Seit w a n n arbeiten S i e s c h o n als Schulwart?
Seit Dezember 1975.
W a s stört S i e a n I hr e r Arbeit?
auch einmal seine Taufpatin, die Filmschauspiele­
Zerstörerische Kinder, die alles beschmieren,
rin Sophia Loren, getroffen.
W o r i n b e s t e h t I h r e Arbeit?
Möbel
Natürlich nicht nur aus dem reinen Schulwart­
umgehen.
zerstören
und
schlecht
miteinander
Was ist I h r g r ö ß t e r Wunsch?
Da mir meine Arbeit sehr viel Spaß macht: noch
dienst, d e r mit Reinigung zu tun hat. Ich kümmere
mich auch um die gesamte Logistik: Ich überwache
H a b e n S i e Kinder?
Baustellen, verwalte das Schulgeld. In Streitfällen
Ja, zwei. Sie sind schon erwachsen.
einmal 3 0 Jahre diesen Dienst versehen.
Alexander
Satek (5b)
interview mit unserer Sekretärin
Eine wichtige Funktion in unserer Schule erfüllt Michele Schröck, die Sekretärin des Direktors.
In diesem Interview spricht sie über ihre Tätigkeit.
Seit w a n n sind S i e n u n s c h o n Sekretä­
W i e sind S i e e i g e n t l i c h z u I h r e m J o b g e k o m m e n ?
rin d e s Schottengynmasiunis?
Durch ein Inserat in einer Tageszeitung.
Seit dem Schuljahr 2001/2002.
W a s gefällt I h n e n b e s o n d e r s a n I h r e r Arbeit?
N u n ist S e k r e t ä r i n e i n s e h r weitläu­
Die Vielseitigkeit im Umgang mit Menschen, aber auch die Selbstständig­
figer
keit, die man als Sekretärin hat.
Begriff, unter d e m m a n sich
nicht viel v o r s t e l l e n k a n n . K ö n n e n
Sie u n s vielleicht s a g e n , w a s S i e g e ­
I n welchen Situationen hätten Sie lieber einen anderen Beruf
nau machen?
gehabt?
Ich manage den Postein- und -ausgang,
In keinen, d e n n auch aus negativen Erfahrungen kann man etwas lernen.
verwalte die Anmeldungen und die Schü­
E s ist halt immer wieder schmerzhaft, wenn Kinder, die sicher gut in un­
lerdatenbank. Außerdem organisiere ich
sere Schule passen würden, aus Platzgründen nicht in die ersten Klassen
das Programm f ü r die russischen und fran­
aufgenommen werden können.
zösischen Austauschschüler/innen. Ich bin sozusagen die Schaltstelle
zwischen Direktor, Administration, Schüler/innen und Eltern.
Das Interview führte
Josef Steger (5b)
impressum
Erscheinungsort: Wien P.b.b. Verlagspostamt: 1010 Wien DVR: 0224995 Zulassungsnummer: GZ02Z031332S Name des Mediums: Schottillion. Das Magazin für Jung- und Alt-Schotten. Medienin­
haber (Eigentümer, Herausgeber, Verleger): Alt-Schotten Vereinigung ehemaliger Schottengymnasiasten, 1010 Wien, Freyung 6/2, Telefon & Fax 533 5 9 5 1 Sekretariatszeiten: Montag und Freitag
16 bis 18 Uhr. Redaktion: Mag. Rudolf Mitlöhner, Dr. Edgar Weiland; siehe Seite 6. Hersteller: Ogilvy & Mather GmbH, Bachofengasse 8, 1190 Wien. Druck: Robitschek&Co Ges.m.b.H., Schloss­
gasse 10-12,1050 Wien. Gemäß § 2 5 Mediengesetz geben wir bekannt, dass die Zeitung „Schottillion" Mitteilungen über Veranstaltungen der Vereinigung sowie Nachrichten über das Schottenstift,
das Gymnasium und Mitglieder der Vereinigung vermitteln soll. Die grundlegende Richtung entspricht der Fortsetzung der Tradition der Schule und der Vereinigung.
H
l
l arbeitsplatz schule
arbeitsplatz und platz z u m arbeiten
sieht des lehrers
Entgegen dem durch halblustige Witzfiguren wie „Professor Kaiser" regelmäßig
verstärkten Vorurteil arbeiten auch die Lehrerinnen und Lehrer in der Schule. Im
Laufe des Berufslebens erhält der Begriff „Arbeitsplatz" immer neue Bedeutungen.
erfährt, dass das erste Gehalt erst nach zwei,
drei Monaten überwiesen wird.)
Der nächste Schritt ist dann, auch Platz zum
Arbeiten zu haben. Experten unterscheiden
zwei Erscheinungsformen des Lehrertisches
im Konferenzzimmer: den „Schichtvulkan"
(hier bilden Bücher, Hefte und zahllose Einzel­
blätter einen meist recht flachen Kegel, der
Gangaufsichten führen in die entlegensten
in hektischen Suchaktionen zwei Minuten
Winkel, im Rahmen von Supplierstunden er­
vor Stundenbeginn regelmäßig umgeschichtet
kundet man auch Klassenräume, die man im
wird) und den „Monolith" (einen zwischen '/2
Laufe des Regelunterrichts nie betritt. Dabei
und IV2 Meter hohen Block aus Druckwerken,
lernt man vor allem jene Menschen schätzen,
der sich nur mehr der archäologischen For­
die dafür sorgen, dass der Arbeitsplatz Schule
schung eröffnet). Zum Arbeiten weichen die
ein Ort ist, wo man sich wohl fühlt und der
Zu Beginn einer Lehrerinnenlaufbahn ist ein
Inhaber solcher „Arbeitsplätze" auf benach­
einen geeigneten Rahmen für Lehren und Ler­
Arbeitsplatz an einer Schule etwas, worum
barte Tische aus, deren Besitzer ein weniger
nen darstellt: Klassenordnerlnnen, Schulwarte
man sich bewirbt, worauf man wartet, was man
geologisch inspiriertes Ordnungsgefühl haben.
sowie die Kolleginnen, die sich um die Gestal­
schließlich mit einiger Erleichterung, aber
Mit
tung des Schulhauses kümmern.
auch bangen Vorahnungen antritt. (Letztere
Dienstjahren wird das gesamte Schulgebäude
bestätigen sich spätestens dann, wenn man
zum Arbeitsplatz, den man kennt und liebt,
•Mal
Mü
den
immer routinierter ablaufenden
Thomas Skrivanek
das halbinternat am schottengymnasium
Das Halbinternat der Schotten existiert in
Essen noch bis Ostern von einer Kantine ge­
Studium ist wohl ein großer Vorteil des Hal­
seiner heutigen Form seit 1970. In diesem Jahr
liefert wird. Hatten wir vor der sechsten Stun­
binternats. Dieser liegt darin, dass man mit
wurde der sechste Stock des Gymnasiums für
d e Schulschluss, kam nach dem Essen unse­
einer Gruppe die Hausübungen erledigen und
die Einrichtung des Halbinternats umgebaut.
re Lieblingsbeschäftigung, das Spielen. Zu
sie sich gegebenenfalls gegenseitig erklären
Nach Ende der Bauarbeiten übersiedelte das
meiner Zeit war das diesbezügliche Angebot
kann. Kommt man gemeinsam auf keine Lö­
Halbinternat von seinem alten Platz im Stift.
schon sehr vielfältig. So hatten wir neben di­
sung, können einem die Präfekten immer gut
Ich selber war von der ersten bis zur fünften
versen Brettspielen auch die Spielhalle mit
weiterhelfen. Einen weiteren Vorteil hat das
Klasse ganztags im Halbinternat und seitdem
Tischfußball, Tischtennis und Ballspielen zur
Halbinternat vor allem für Schüler der ersten
komme ich immer noch gerne zum Mittages­
Verfügung. Seit dem Umbau des gesamten
und zweiten Klassen, da man zu einer Gemein­
sen. Das Leben dort war für mich als Unter­
Gymnasiums können die Schüler des Halb­
schaft wird und leicht Freunde findet.
stufenschüler eine schöne Zeit.
internats auch den neu gebauten Freiplatz
Als Bonus gibt es am Ende jedes Schuljahres
Der Tagesablauf begann mit dem Mittages­
zum Fußballspielen nutzen.
ein Grillfest in der Pfarre von Pater Andreas
sen nach Unterrichtsschluss. Das Essen war
Um 14.15 Uhr holte uns dann der Ernst des
Steinhauer (MJ 60), dem Leiter des Halbinter­
immer sehr gut, was wohl daran liegt, dass
Lebens wieder ein, indem die Präfekten zum
nats.
dieses aus der Klosterküche kommt und somit
Studium riefen. In dieser Zeit wurde gelernt
Alles in allem erinnere ich mich gerne an die­
dem der Patres entspricht. Aktuell müssen
und die Hausübungen wurden erledigt. Sobald
se schöne und aufregende Zeit mit viel Ge­
die Schüler des Halbinternats jedoch auf die
dies getan war, hatte man wieder Freizeit, bis
lächter.
gute Klosterküche verzichten, da die Chefkö­
man nachhause gehen konnte bzw. abgeholt
chin einen Unfall hatte. So kommt es, dass das
wurde -
oder bis spätestens 17.30 Uhr. Das
Christian Orasche (8b)
aktuell
festgott esd i e n st
18
20
z u m feierlichen beginn des Jubiläumsjahres 2007
mit Eltern, Alt-Schotten sowie Lehrern und
Priesterweihe
von p. laurentius
Lehrerinnen an der Feier teil.
In seiner Predigt erinnerte der Kardinal - aus­
gehend vom Text der Lesung aus dem Hebrä­
erbrief - daran, dass der Mensch durch seine
Am 10. Februar 2007 wurde P. Lau­
von Gott gegebene Vernunft zum Menschen
rentius Eschelböck (MJ 93) von
wird und dass es diese Vernunft ist, die ihn zur
Seiner Eminenz Christoph Kardi­
Verantwortung befähigt - und damit zugleich
nal Schönborn in der Schottenkir­
verpflichtet. Einen solchen umfassenden und
che zum Priester geweiht. Nach der
differenzierten Vernunftbegriff — im Gegensatz
Matura am Schottengymnasium hatte
zu einem reinen Zweckrationalismus - zu ver­
P. Laurentius Theologie in Wien und
mitteln, ist auch eine wichtige Aufgabe einer
später Kirchenrecht in Rom studiert.
Schule wie der unseren.
Die Agape nach dem Gottesdienst bot der
Neben seiner Tätigkeit als Lehrer am
erweiterten
an der Hochschule in Heiligenkreuz
Schulgemeinschaft
Schottengymnasium ist er Professor
— Eltern,
Schüler- und Lehrer/innen, Alt-Schotten —
und Diözesanrichter. Im Bereich der
Das Jubiläumsjahr „200 Jahre Schottengym­
zusammenzukommen, und Kontakte wieder­
Seelsorge widmet sich P. Laurentius
nasium" wurde am 13. Jänner 2007, dem
zubeleben. Dass auch der ORF („Bundesland
besonders den Ministranten.
Stiftertag des Schottenstifts, mit einem Fest­
heute") dabei war, sorgte nicht nur für will­
Wir wünschen P. Laurentius viel
gottesdienst eröffnet, den Kardinal Christoph
kommene PR, sondern war ein Zeichen dafür,
Gnade und Kraft für sein Wirken im
Schönborn gemeinsam mit den Priestern und
dass unsere Schule auch von Außenstehenden
Priesterstand.
Mönchen des Schottenstifts feierte. Zahlreiche
wahrgenommen wird.
Schüler und Schülerinnen nahmen gemeinsam
Edgar Weiland (MJ 89)
Thomas Skrivanek
make a wish
Neulich , auf einem Landhall
Dass da über den gesamten Abend auch nur ein
weisen der Völker verheißungsvoll erahnen.
im schönen Salzburgischen,
einziges junges Paar sich zu einem Tanz aufge­
Förderung aller für die Persönlichkeit konstitu­
begab sich Folgendes: Am ei­
schwungen hätte? Fehlanzeige!
tiven Anlagen
nen Ende des Saales, wo die
Ein ähnliches Bild bietet sich auch in der Bundes­
Zusammenführung
Big Band spielte, waren die
hauptstadt allenthalben.
stand, oder, moderner ausgedrückt, von kinästhe­
einen — Durchschnittsalter 50
tischen,
und Talente, Ausbildung
sozial-emotionalen
und
analytischen
aufwärts - und tanzten gelen­
Tanzen, das scheint etwas für die „Oldies" zu
Fähigkeiten.
kig in den Gliedern wie zu ihren besten Zeiten.
sein. Das müsste so nicht sein! Ich denke, gerade
modernen pädagogischen Bekenntnissen!
Der sympathisch-schrullige
die Schule ist der rechte Ort, um auch hier Be-
Herr weit über 70
und
von Hand, Herz und Ver­
So heißt es doch in nahezu allen
wusstsein zu bilden, Perspektiven zu eröffnen und
Tanzen lernen in der Schule, integriert in den
Wertvolles für das Leben mitzugeben.
Turnunterricht oder sonstwie, warum nicht? Es
Am gegenüber liegenden Ende trug sich indessen
Tanzen, das ist Auftreten, Haltung, Bewegung,
muss ja nicht gerade Udo Jürgens sein. Aber
anderes zu: Wackere Jungs, die sich an ihren Bier­
Sport, Musik, Kunst, Ausdruck, und alles mitein­
wie wär^s mit einem heißen Samba zu coolen
gläsern festhielten und wortgewaltig waren, und
ander und zu einer schönen Form gebracht. Auch
Rhythmen von Shakira?
festgewurzelt wie die Bäume. Die Mädels saßen
kulturelle Vielfalt ist darin vermittelt, denn Tanz
da und dort herum und vertrieben sich die Zeit
in seinen vielfältigen Rhythmen und Stilen, das
oder taten zickig.
lässt auch etwas von den verschiedenen Lebens­
wuchs beim Dixieland förmlich über sich hinaus.
Benno Eberhart
•
* -V.
•
- - --
6
Im 200sten Bestandsjahr des Schottengymnasiunis ist der Schulalltag
im Wesentlichen wohl nicht anders, als er es immer war:
E s wird gelernt, gearbeitet, gebetet, Sport betrieben, geblödelt,
gespielt, nachgedacht, ... im gemeinsamen Schulhaus seit 2 0 0 Jahren.
iss
r e d a k t i o n s t e a m schottillion
Herausgeber: Mag. Rudolf Mitlöhner (MJ 83) Redaktion: CR Dr. Edgar Weiland (MJ 89), DI Peter Krall (MJ 72), Prof. Thomas Skrivanek, Prof. Martin Schöffberger (Koordination und Redaktion Schule),
Clemens-Johannes Haag (Personalia, MJ 01), Johannes Hochgatterer (Redaktion, 8b), Maximilian Alexander Trofaier (Termine, MJ 01) Autoren dieser Ausgabe: Prof. Benno Eberhart, Patrik Heykman,
Johannes Hochgatterer (8b), Olivia Jecel (3a), Johannes Mitterauer (MJ 54), Christian Orasche (8b), Valentin Prikoszowits (5b), Markus-Peter Ramsauer (5b), Matthias Riesenhuber (MJ 95), Daniel Ro­
den (3a), Dr. Franz Ronay (MJ 73), Alexander Satek (5b), Lorenzo Schicho (3a), Josef Steger (5b), Prof. Johann Stockenreitner, Prof. Thomas Skrivanek, Sebastian Tatzreiter (MJ 02), Ksenija Terzic (3a),
Maximilian Alexander Trofaier (MJ 01), Maximilian Alexander Trofaier (MJ 01), Dir. Dr. Friedrich Wally, Dr. Edgar Weiland (MJ 89) Fotografen dieser Ausgabe: Julian Diglio (8a), Matthias Lammerhuber (8b),
Prof. P. Christoph Merth, MJ 78, Clemens Schmidgruber (8b), Prof. Mag. Martin Schöffberger, Sandra Weber, Schottengymnasium Archiv
7
Wien
70 jähre p. paulus bergauer (mi 54)
Ruf gefolgt: ehemalige Klassenkameraden,
mit dem Ziel vor Augen, einen würdigen Platz
Schüler, Mitbrüder und Angehörige der Deka­
für die Liturgie zu schaffen und zu erhalten,
natskonferenz. Administrator P. Johannes Jung
feiert er Eucharistie mit seiner Gemeinde. Die
(MJ 70) hielt die Festpredigt. Gewiss musste
tägliche Eucharistiefeier ist für ihn eine ste­
auch P. Paulus so manche Hürde in seinem
tige Kraftquelle, um die Hürden des Alltags
Leben nehmen und nicht ging immer alles so
zu bestehen. Sein größtes Anliegen ist es, den
einfach oder glatt. Trotzdem hat er in seinen
Menschen zu vermitteln, dass die regelmäßige
70 Lebensjahren, davon mehr als 40 Priester­
Eucharistiefeier und die Begegnung mit Chris­
jahren, Christus nie aus den Augen verloren.
tus neuen Mut und neue Hoffnung in einem
Wenn es ein Problem gibt, bekommt man im­
wecken können.
mer zur Antwort: „Das muss ich erst in Ruhe
durchbeten!"
In diesem Sinne darf man P. Paulus viel Kraft,
Gesundheit und vor allem Gottes Segen zu sei­
Seit über 3 0 Jahren ist er nun schon Pfarrer
nem Jubiläum wünschen. Mögest Du niemals
Am 8. Dezember 2006 konnten wir im Rahmen
in St. Ulrich. Viel Kraft, Gebet, Ideen und
dein Ziel aus den Augen verlieren: Christus!
eines Dankhochamtes seinen 70. Geburtstag
auch Schweiß hat er in die Renovierung und
in St. Ulrich feiern. Sein einziger Wunsch war,
Erhaltung der Ulrichskirche investiert. Immer
Patrik Heykman (Past.ass.
St. U.)
gemeinsam mit seiner Gemeinde, mit seiner
Schwester und deren Gatten sowie den Freun­
den Eucharistie zu feiern. Viele waren dem
pater bonifaz tittel
der dreifachiubilar
nachruf auf
o t t o riedl
„Ich fliege etwa einmal im Monat dienstlich
Otto Riedl (MJ 38), Präsident der Alt-Schotten von
nach Moskau und jedes Mal findet dort eine
1984 bis 1987, verstarb am 20. Dezember 2007 -
Art ,Alt-Schottentreffen' statt". So die Worte
erlöst von einem langen, bitteren Leiden.
eines ehemaligen Schülers unserer Schule,
Ottos Klassenkollege Fritz Leon brachte bei der
der dank seiner am Schottengymnasium erwor­
Beerdigung in seinem Nachruf zwei Aspekte zur
benen Russischkenntnisse einen gehobenen
Sprache, die Ottos Charakter lebenslang geprägt
Posten in einem russischen Unternehmen in­
haben: das Schottenstift und das alte Schotten­
nehat. Deutlicher und gleichzeitig unverfäng­
gymnasium mit seinen weltoffenen und toleranten
licher kann wohl ein Beweis für den Erfolg des
Lehrerpersönlichkeiten, sowie die Tugend der Ka­
Russischunterrichts von Pater Bonifaz Tittel
meradschaft — nicht nur unter Alt-Schotten — , die
(MJ 65), der nunmehr seit 3 0 Jahren am Schot­
fern jeder Kameraderie weit über weltanschauli­
tengymnasium stattfindet, nicht sein. Aber P.
Oriente, wobei ihm bei all seinen Tätigkeiten
che Unterschiede hinaus ein Leben lang währt.
Bonifaz' Aktivitäten beschränken sich nicht
seine große Fähigkeit, mit Menschen umzu­
Ottos Leben und Vermächtnis könnten die Schluss­
auf den Russischunterricht. Der Jubilar ist
gehen, seine ausgezeichnete Beherrschung
worte seines hochverehrten Lehrers P. Willibald
seit 3 5 Jahren mit Leib und Seele Priester: Er
der russischen Sprache sowie seine profunden
Berger OSB (MJ 1905) in dessen Büchlein „Die
war Kaplan in St. Ulrich, Kaplan in der Schot­
Sachkenntnisse stets zugute kommen.
Wiener Schotten" gewidmet sein: „Schwermütig
tenpfarre, ist nunmehr Pfarrer in Breitenlee,
zieht das Requiem aeternam durch die Hallen der
wobei sein besonderes Interesse immer der
3 5 Jahre Priester, 3 0 Jahre Russischlehrer —
Toten ... es ist anders als in der Oberkirche, wo
Jugend gegolten hat - er richtete in St. Ulrich
damit jedoch nicht genug der Jubiläen:
mehr Gottesdienst in Fröhlichkeit gefeiert wird,
einen Jugendkeller ein und betreute jahrelang
P. Bonifaz wir im Sommer sein sechzigstes Le­
dessen Ausdruck das Gloria ist. Möge dieser Zwei­
den Jugendkeller des Stiftes Schotten. Seit
bensjahr vollenden! Wir wünschen ihm dazu
klang des Requiems und des Glorias noch lange
1989 führt er den Schüleraustausch mit der
alles Gute und hoffen noch auf ein langes, se­
bei den Schotten weiterklingen" — und Otto beider
Moskauer Schule 1134 „Schola-Gimnasium"
gensreiches Wirken: als Priester, als Lehrer,
teilhaftig sein.
durch und ist seit einigen Jahren — ernannt von
als Konsulent!
Johannes Mitterauer (MJ 54)
Kardinal König — Konsulent der Stiftung Pro
m
Friedrich Wally
9
kammermusik
personalia
im ursprünglichen sinn des Wortes
w i r gratulieren
Mag. G e r n o t D o l e z a l (MJ 81)
zum Abschluss als International Certified
Coach und Trainer
Mag. Christian F e h l (MJ 99)
zur Promotion zum Doktor d e r
Rechtswissenschaften
Am Donnerstag, dem 7. Dezember 2006 fand
des Wortes) vor allem Schostakowitschs Quar­
ein Benefizkonzert zu Gunsten der K.I.L.T.-
tett hervor, das im Andenken an die Opfer des
Foundation im Prälatensaal des Schottenstiftes
Krieges und des Faschismus geschrieben wur­
statt. Das Wiener Streichquartett - bestehend
de. Als Zugabe erklang das Adagio aus Mo­
aus Mitgliedern der Wiener Philharmoniker —
zarts „Jagdquartett" (B-Dur KV 458).
einer davon ist unser Kollege Friedrich Do­
Mag. R o b e r t Gulla (MJ 91)
zur Geburt seines Sohnes Anton
S t e f a n J u r e n i t s e h (MJ 99)
zur Promotion zum Doktor d e r gesamten
Heilkunde
H R Mag. A l f r e d H a i d e r (MJ 59)
zur Verleihung d e s Goldenen Ehrenzeichens
des Landes Wien
lezal (MJ 65) - begeisterte das Publikum mit
Nach dem Konzert gab es im Rahmen eines
Quartetten der Jahresregenten W. A. Mozart
kleinen Empfangs die Gelegenheit, mit den
(d-moll, KV 4 2 1 und das „Dissonanzenquar­
Künstlern und Kollegen zu plaudern und so
tett" in C-Dur, KV 465) und D. Schostako-
den Tag nach dem musikalischen auch mit ei­
witsch (Nr. 8 in c-moll, op. 110). Besondere
nem kulinarischen Genuss gemütlich ausklin­
Begeisterung rief bei den rund 3 0 Zuhörern
gen zu lassen.
(eben Kammermusik im ursprünglichen Sinn
Mag. Franz R o m a n P o n g r a c z M B A (MJ 80)
zur Geburt seines Sohnes Karl
Matthias Riesenhuber (MJ 95)
Besitzt Du Organisationstalent und hast Du Freude an eigenverantwortlichem Arbeiten?
Arbeitest Du gerne professionell mit dem PC und sind Dir kaufmännische Themen vertraut?
wir trauern u m
Möchtest Du laufend dazulernen und regelmäßig neben dem Studium etwas dazuverdienen?
D r . H u b e r t D o s t a l (MJ 38)
Dann bist Du uns als
D r . H a n s Linsbicliler (MJ 59)
verstorben im August 2 0 0 6
Sekretär d e r Alt-Scliotten
herzlich willkommen! Zu Deinen Aufgaben zählen die eigenverantwortliche Durchführung
des Sekretariatsbetriebs und die Unterstützung des Vorstandes in allen administrativen Be­
Si l vi o R . P i r q u e t , M . D . (MJ 38)
verstorben am 2 1 . April 2 0 0 6
langen. Details erläutern wir Dir gerne in einem persönlichen Gespräch.
Ziv.Ing D i p l . I n g . B a u r a t h c .
O t t o R i e d l (MJ 38)
verstorben a m 2 0 . Dezember 2 0 0 6
Haben wir Dein Interesse geweckt? Dann freuen wir uns über Deine Email-Bewerbung an
[email protected].
Der Vorstand der Alt-Schotten
editorial
/
Das 200jährige
Bestandsjubiläum
unserer Schule ist
genauso Anlass zum Feiern in vielfältiger Weise wie zur
breiten Auseinandersetzung
müssen. Hier gälte es, mit Anstand und Würde sich den daraus resultieren­
den inhaltlichen und auch persönlichen Herausforderungen zu stellen.
mit der heutigen Position
und der Zukunft des Schottengymnasiums
auf Basis sei­
Die Einführung
der Koedukation „bei den Schotten ' hatte insbesondere
ner Geschichte sowie seines aktuellen gesellschaftlichen
zum Ziel, allen Kindern einer Familie den Besuch des selben Gymnasiums
Umfeldes. Dabei spielt der in unseren „K.l.L. T.Werten
zu ermöglichen. Die Kehrseite dieser Maßnahme ist der enorme Ansturm
prominent vertretene Begrijj der Tradition sicher eine
auf die derzeit genau 60 Plätze pro Jahrgang und die daraus resultierende
wesentliche Rolle, auch er in einer bunten Palette von Bedeutungen.
traurige Notwendigkeit, mehr als die Hälfte der Bewerberinnen und Bewer­
ber abweisen zu müssen. In dieser Situation hat ein familiärer Alt-Schot­
Eine seiner positivsten Facetten ist sicher die Bereitschaft, sich mit neuen
ten-Hintergrund unverändert hohes Gewicht, kann aber leider kein Garant
Ideen und Herausforderungen offen auseinanderzusetzen,
ohne gleich Be­
dafür sein, auf jeden Fall einen der begehrten Plätze zu erhalten. Dass hier
währtes kritiklos über Bord zu werfen. Dieses Fundament gibt oft erst die
vom Bruch der Tradition gesprochen wird, ist zwar menschlich verständlich,
Sicherheit, mutig Entscheidungen für Neues zu treffen. Umgekehrt kann
wird aber dem tieferen Sinn dieses Grundwertes nicht gerecht. Offenheit für
Traditionsbewusstsein aber auch dazu führen, dort „wohlerworbene Rechte"
Alternativen ist auch hier gefragt.
zu sehen, wo knapp werdende Ressourcen immer aufs Neue verteilt werden
Peter Krall (MJ 72)
sc hotten-fest
10
ball der alt-schotten
am I 3. jänner 2007 - eine glänzende ballnacht
Der diesjährige Alt-Schottenball im Palais
de dabei und sorgten für eine stimmungsvolle
Auersperg war eine rundum gelungene Veran­
Balleröffnung. Der Eröffnungswalzer bleibe
staltung. Bereits im Oktober zeigten sich die
hier unerwähnt, nur so viel: Es besteht jeden­
ersten Vorboten einer herrlichen Ballnacht,
falls noch Verbesserungspotential für die Zu­
konnten wir uns doch in diesem Jahr zum ers­
kunft.
Da dieses Mal auch alle Tische ausverkauft
ten Mal seit langem wieder über einen großen
waren, planen wir für den Alt-Schottenball
Andrang bei den Anmeldungen zur Balleröff­
Insgesamt konnten wir uns über 720 Ballbe­
2008 jedenfalls eine Erhöhung der Tischan­
nung freuen: Mit 3 6 Paaren erreichten wir die
sucher freuen (eine Steigerung von 2 0 % im
zahl. Für den Ball 2008 reiche ich übrigens
im Hinblick auf die Platzverhältnisse im Auer­
Vergleich zum Vorjahr). Bis in die frühen Mor­
das Amt des Ballpräsidenten an Miklös Pälf­
sperg höchstmögliche Anzahl an Eröffnenden.
genstunden wurde ausgelassen und fröhlich
fy weiter und wünsche ihm dafür auf diesem
getanzt und gefeiert. Zu guter Letzt können wir
Wege viel Erfolg.
Die Vorbereitungen für den Ball gingen dank
uns heuer nach mehreren defizitären Jahren
des Engagements meines Teams mit Miklös
wieder über ein positives Ballergebnis freuen.
Sebastian
Tatzreiter
(MJ 02)
Pälffy (MJ 02), Felix Gohn (MJ 03), Philipp
Sperl (MJ 03), Vincenz Michalek (MJ 04), Ge­
40 jähre keller
org Frank (MJ 06) und Severin Plefka (MJ 06)
reibungslos voran.
Die Ballnacht wurde wie gewohnt mit der
„Fledermaus"-Quadrille eröffnet, wobei auch
das kleine jubiläum - teil I
dieses Jahr — wie schon 2006 — alle sechs Tou­
ren nahezu fehlerfrei getanzt wurden. Trotz
dieser für Schottenverhältnisse hohen Anfor­
derungen an das Eröffnungskomitee waren die
Die Geschichte des Katholischen Jugendzentrums Schotten ist
schon oft erzählt worden, doch seien die wichtigsten Eckdaten hier
noch einmal in Erinnerung gerufen.
Jungdamen und Jungherren mit großer Freu­
Bei einer bereits berüchtigten Jazzniesse in Seckau wurde 1964 die Idee eines Ju­
gendzentrums bei den Schotten geboren. Nachdem als Ort hierfür der ehemalige
Kohlenkeller des Schottengymnasiums erkoren worden war, machte sich unter der
Leitung des damaligen P. Heinrich Ferenczy (MJ 57) eine Gruppe von Jugendlichen
und Studenten daran, diesen Keller auszumisten und vom Kohlestaub zu befreien. Ei­
ner in dieser Gruppe war der spätere Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (MJ 63). Am
8. Juni 1967 war es endlich soweit: Das Jugendzentrum wurde unter Abt Bonifaz Sellinger
(MJ 32) mit einer feierlichen Messe eröffnet.
In den folgenden 15 Jahren spielten vor allem Jugendgruppenstunden im traditionellen
Sinn die wichtigste Rolle im Rahmen des Kellers. Zeitweise gab es für jede Ober­
stufenklasse des Schottengymnasiums eine eigene Gruppenstunde! Da der Keller aber
von Anfang an den Jugendlichen auch die Möglichkeit bot, Feste (ausgelassen) zu
feiern, hatte er nicht nur Freunde. Einen weiteren Stein des Anstoßes bot die Zeitschrift
„Information", die bis in die Achtziger­
jahre regelmäßig erschien. Den Ruf eines
Kampfblattes verdiente sie sich nicht durch
ihre Artikel zu Politik, Kultur und Gesell­
schaft, sondern durch die häufig kritischen
Kommentare zum Geschehen am Schotten­
gymnasium.
Maximilian
Alexander
Trofaier
(MJ 01)
1
film & gespräche
film riSS — blood diamond
1
lesezeichen:
colorado kid
Bildern gezeigt, wie Rauschmittel und kriege­
In dem neuesten Buch des Meisters
krieg eskaliert. Rebellen der R.U.F. (Revolu-
rische Ideologie bei Kindersoldaten eingesetzt
des Schreckens, Stephen King, geht
tionary United Front) vertreiben Solomon Van-
werden.
es um eine junge Frau, die Journa­
Sierra Leone Ende der 90er Jahre: Der Bürger­
listin wird und eine Geschichte von
dys (Djimon Hounsou) Familie und zwingen
ihn, Diamanten zu schürfen. Dabei entdeckt
Die Reise endet mit Archers Tod und mit einem
zwei älteren Herren erzählt bekommt,
Solomon einen sehr großen Diamanten, den er
Happy End für Vandy und dessen Familie.
die selbst Journalisten sind. In dieser
unter Todesgefahr in den Dschungel schmug­
Geschichte geht es darum, dass man
gelt und dort versteckt. Nach seiner Befreiung
Leonardo DiCaprio und Djimon Hounsou
die Leiche eines Mannes in Portland,
durch Regierungstruppen stößt er auf den
schaffen es beinahe, ihren Charakteren die
Oregon, findet, der jedoch aus Co­
aus Simbabwe stammenden Exsöldner und
nötige Ambivalenz zu verleihen. Ihre schau­
lorado kommt, von seiner Arbeit in
Schmuggler Danny Archer (Leonardo DiCa-
spielerischen Leistungen sind meiner Mei­
Colorado spurlos verschwindet (man
prio). Dieser überredet Solomon, mit ihm den
nung nach aber nicht oscarreif. Neben den
erfährt nicht, ob er freiwillig fortgeht
Diamanten zu finden, im Gegenzug verspricht
zwei populären Hauptdarstellern verkörpert
oder nicht), einige Stopps in Maine
ihm Archer seine Familie wieder zu vereinen.
David Harewood das ultimative Böse in Form
einlegt und anschließend an einem
Mit Hilfe der hübschen Reporterin Mady Bo-
des Rebellenanführers Captain Poison.
Strand gefunden wird - (nicht la­
wen (Jennifer Conelly) machen sie sich auf die
gefährliche Reise.
Währenddessen wird Solomons Sohn Dia (Ka-
chen) an einem Steak erstickt.
Blood Diamond ist ein action- und effektrei­
cher, bildgewaltiger und trotz mancher kit­
Das Ende des Buches ist wieder so
schiger Szenen sehenswerter Film.
unerwartet, wie wir es von Stephen
giso Kuypers) von den Rebellen zu einem Sol­
Markus-Peter
Ramsauer
(5b)
King kennen, und obwohl viele Leser
des Buches meinen, dass es nicht so
daten gemacht. Und so wird in entsetzlichen
spannend ist wie andere Werke des
schottengespräch mit
Autors, verkaufte es sich dennoch
sehr gut. Meiner Meinung nach ist es
eines der besten Bücher des wohl be­
rühmtesten Autors Amerikas und es
Prof. Dr. Clemens Hellsberg (MJ 70)
ist sehr empfehlenswert, da man aus
den vom Autor mitgeteilten Informa­
tionen selbst erschließen muss, was
Am 21. November 2006 durften wir den Vorstand der Wiener
Philharmoniker; Prof. Dr. Clemens Hellsberg (MJ 70),
zum Schottengespräch einladen.
In weit gespanntem Themenbogen sprach Hellsberg über die An­
forderungen, welche heute an ein Spitzenorchester gestellt werden,
über strapazenreiche Tourneen um die Welt und die ständige Herausforderung,
die höchste musikalische Qualität zu bewahren. Wir erfuhren, wie es zum Titel
seines Buch über die Geschichte der Wiener Philharmoniker — „Demokratie
der Könige" — kam, warum tägliches Üben eine Kardinaltugend des Musikers
ist und Zuhörenkönnen eine des Dirigenten.
Ob Hellsberg sich wünscht, Musik möge an unseren Schulen mehr gefördert
werden, weil sie Harmonie im Zusammenleben der Menschen stifte; ob er von
den zahlreichen Benefiz-Tätigkeiten seines Orchesters erzählt: stets leuchtet
hinter seinen Worten ein Künstler hervor, der voll Dankbarkeit ist, seinen Be­
ruf ausüben zu dürfen, und im Gegenzug der Gesellschaft mit jeder Note etwas
zurückgeben möchte. Hellsberg zitierte Beethovens Uberschrift zur „Missa solemnis" und sprach damit auch das Leitmotiv seiner Tätigkeit als Musiker aus.
Es ist auch über diesem bereichernden Abend gestanden.
Franz Ronay (MJ 73)
wirklich passiert ist.
Valentin Prikoszowits
(5b)
mai
april
8.4.
4 . 3 0 Uhr: Osternachtsfeier in d e r
Schottenkirche
14.4.
10.30 Uhr: Führung durch die Schatz­
kammer des Deutschen Ordens
Anmeldung erforderlich
14.4.
Fest d e r Eltern im Keller
18.4.
jeweils 19.00 Uhr: Aufführung d e s
Schultheaters: Johann Nestroy, „Zu ebe- |
n e r E r d e und erster Stock" (bis 20.4.)
3.5.
13.30 Uhr: Notenkonferenz
für die 8 . Klassen
8.5.
14.30 und 18.30 Uhr: Haydn „Kaiser­
quartett", Schubert „Forellenquintett":
Zwei Liedervariationen in d e r Kammer­
musik
3.6.
9.30 Uhr: Firmung in d e r
Schottenkirche
3.6."
19.00 Uhr: Podiumsdiskussion mit
Abtprimas Notker Wolf
5.6.
14.30 u n d 18.30 Uhr: Mozart Klavier­
konzert d-Moll KV 466. Ein kleiner
Nachtrag zum Mozart-Jahr
12.5.
Letzter Schultag der 8 . Klassen
12.5.
Tagesfahrt zu den Liechtenstein­
schlössern Feldsberg/Valtice und
Eisgrub/Lednice
Anmeldung erforderlich
6.6.
16.00 Uhr: Schulfest im Schulhof
8.6.
6.45 Uhr: Jubiläumskellermesse
19.4.*
19.00 Uhr: Generalversammlung
14.5.
Schriftliche Reifeprüfungen (bis 21.5.)
15.6.
20.00 Uhr: Jubiläumskellerfilm
20.4.
2 1 . 0 0 Uhr: Schulball im
Kursalon Hübner
14.5.
Sportwoche d e r 4 . Klassen (bis 19.5.)
16.6.
9.00 Uhr: Tag d e r ersten Klassen
22.5.
14.30 und 18.30 Uhr: Die Oboe. Ein
Querschnitt durch die Literatur d e r
Oboe (Solo, Konzert, Oper)
Mit praktischer Vorführung!
20.6.
Mündliche Reifeprüfungen (bis 23.6.)
22.6.
18.30 Uhr. 4 0 Jahre Keller
Jubiläumsfest im Schulhof
24.6.
17.00 Uhr: Aufnahmeheuriger
der Maturanten
25.6.
Projekt VOEST d e r 7. Klassen
(bis 26.6.)
27.6.
9.00 Uhr: Sportfest
29.6.
9.00 Uhr: Schulschlussgottesdienst
30.6.
Sommerferien (bis 2.9.)
321,1,
•
juni
14,30 und 18.30 Uhr: A.Bruckner:j j
Symphonie Nr 7 E-Dur (in memoriam
Richard Wagner)
26.4.
18.30 Uhr: Beach special im Keller
24.5.
18.30 Uhr: Heimspiel im Keller
30.4.
Schulautonom freier Tag
26.5.
Pfingstferien (bis 29.5.)
31.5.
18.00 Uhr: Messe zur Kirchweihe
in d e r Schottenkirche
Termine d e r Alt-Schotten
P
i Musikkolleg - Workshops f ü r alle Musikbegeisterten unter der
^ Leitung von Günter Egger (MJ 61), im Musikzimmer d e s Gymnasiums
* d e r Alt-Schotten; anschließend Festvortrag von Univ. Prof. Dr. Peter Skalicky, Rektor TU-Wien
* * „Benediktinische Schule in einer säkularen Welt"
Die Produktion des Schottillions wird gesponsort von:
Deloitte. !•
Raiffeisenlandesbank
Niederösterreich-Wien
Schoellerbank
Gassauen-Fleissner
RECHTSANWALT
RECHTSANWÄLTE I ATTORNEYS AT LAW
DR. G E O R G PRANTL
AjiAvj
CHSH
KATHREIN & C o .
Cerha H e m p e l Spiegelfeld H l a w a t i
Partnerschaft v o n R e c h t s a n w ä l t e n
Privatgeschäftsbank Aktiengesellschaft
DR. RONAY
INSTITUT FÜR
KIEFERORTHOPÄDIE &
ZAHNREGULIERUNGEN
M iO t t O
BANK PRIVAT
Immobilien
REAL ESTATE SERVICES,WORLDWI DE

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