- Kunstfestspiele Herrenhausen

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Hendrik von Boxberg
Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Hannover, 21.04.2016 – Pressemitteilung
Mobil +49 177 7379207
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Die Ausstellung RESONANZEN im Großen Garten eröffnet
heute das Programm der KunstFestSpiele Herrenhausen
2016.
Vier Klanginstallationen von Roswitha von den Driesch &
Jens-Uwe Dyffort, Erwin Stache, Max Eastley und Ulrich
Eller an und auf der Graft lenken die Aufmerksamkeit der
Gartenbesucher auf die Klangwirklichkeit des Gartens.
Landeshauptstadt Hannover
Kunstfestspiele Herrenhausen
Herrenhäuser Straße 4, D-30419 Hannover
Rund drei Wochen vor Eröffnung der KunstFestSpiele
Herrenhausen (13.-29.05.) wird heute, am Donnerstag, 21.
April 2016 um 17 Uhr, als vorgezogener Auftakt der erste
Teil der Ausstellung RESONANZEN im Großen Garten
Herrenhausen eröffnet. Vier Klanginstallationen von
Roswitha von den Driesch & Jens-Uwe Dyffort,
Erwin Stache, Max Eastley und Ulrich Eller an und auf der
Graft erwarten die Garten- und Festivalbesucher.
21. April 2016
Kurator Carsten Seiffarth, Ronald Clark, Direktor der
Herrenhäuser Gärten, und Ingo Metzmacher, Intendant der
KunstFestSpiele Herrenhausen, stellen die Installationen
heute bei einem offenen Rundgang vor. Der zweite Teil der
Ausstellung unter dem Titel RESONANZEN Erweiterung,
wird während der KunstFestSpiele, am Mittwoch, 18. Mai
eröffnet.
RESONANZEN ist eine Produktion der Herrenhäuser
Gärten in Kooperation mit den KunstFestSpielen
Herrenhausen.
Zur Zeit seiner Entstehung bot der Große Garten in
Herrenhausen seinen Besuchern neben gartenarchitektonischen Raffinessen auch ein intensives und ungebrochenes Hörerlebnis. Heute ist der originale Klang des
Gartens, der einst als integraler Bestandteil einer alle
Sinne umfassenden Landschaftserfahrung galt, durch
die veränderte Umgebung, aber auch durch die in unterschiedlichsten Formen stattfindenden Veranstaltungen
nachhaltig verändert und oft überdeckt. RESONANZEN
möchte mit den vier Klanginstallationen an und auf der
Graft die Besucher für besondere akustische Situationen
sensibilisieren und die Aufmerksamkeit auf die teils
absichtsvolle, teils unbewusste Klanggestaltung im
Inneren der Anlage lenken.
www.kunstfestspiele.de
Die KunstFestSpiele Herrenhausen
sind eine Veranstaltung der
Landeshauptstadt Hannover
Öffnungszeiten
RESONANZEN
Fr 22.04. bis Sa 30.04. — 9:00 bis 19:00 *
So 01.05. bis Do 02.06. — 9:00 bis 20:00
Großer Garten
* Aufgrund des Besuches von US Präsident Barack Obama in Hannover
schließt der Große Garten am Samstag, 23. April, bereits um 16 Uhr,
letzter Einlass ist um 15 Uhr. Am Sonntag und Montag, 24./25. April, ist
der Große Garten ganztägig geschlossen, am Dienstag, 26. April, wieder
zu den üblichen Zeiten geöffnet.
RESONANZEN Erweiterung
Do 19.05. bis Do 02.06. — 9:00 bis 20:00
Großer Garten
Tickets
Garteneintritt siehe www.herrenhausen.de
Veranstaltungen
Do 21.04. — 17:00
Eröffnung RESONANZEN
Großer Garten
Mi 18.05. — 17:00
Eröffnung
RESONANZEN Erweiterung
Großer Garten
Mi 18.05. — 19:00
Vortrag „Zum Verhältnis von barocker und
gegenwärtiger Gartengestaltung, Raumbildung und
Klangkultur“ von Ulf Jacob,
anschließend Gespräch beteiligter Künstlerinnen und
Künstler mit Ulf Jacob.
Moderation Raoul Mörchen
Spiegelzelt (Eintritt frei)
Eine Veranstaltung der Landeshauptstadt Hannover
Förderer und Partner
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Die KunstFestSpiele Herrenhausen
sind eine Veranstaltung der
Landeshauptstadt Hannover
Partner für das Spiegelzelt
Zu den künstlerischen Arbeiten:
Punktiertes Ufer — Roswitha von den Driesch & Jens-Uwe
Dyffort
Als „Punktierte Umgebungen“ bezeichnen Roswitha von
den Driesch und Jens-Uwe Dyffort eine Serie von
Klanginstallationen, in der sie Orte durch behutsames
Hinzufügen von Klängen interpretieren. Die
Sensibilisierung für die Eigenheiten eines Ortes, für seine
Geschichte und Funktion und die Hervorhebung von
verborgenen, oft auch vergessenen Bedeutungsschichten
sind zentrale Motive dieser Werke.
In ihrer neuen Arbeit Punktiertes Ufer sind knopfgroße,
schwarze Piezo-Lautsprecher auf ca. 400 m Länge an den
Stämmen der am Rand der östlichen Graft stehenden
Bäume angebracht. Zu hören sind rhythmische Folgen aus
leisen, elektronisch erzeugten Klickgeräuschen, die an die
Laute von Insekten oder Vögeln erinnern. Musikalisch
greifen sie formale Prinzipien der barocken
Gartengestaltung auf. Symmetrische rhythmische Figuren
verweisen auf die Struktur der Gesamtanlage des Großen
Gartens, kurze, den Weg entlanglaufende Akzente auf die
Linearität der Allee. Von der natürlichen Umgebung, der
Wasser- und Rasenfläche reflektiert, mischen sich die
musikalischen Gestalten und fügen sich subtil in
die Rhythmen der Umwelt ein.
Eintauchen – Auftauchen — Erwin Stache
Fast immer spielen die von Erwin Stache entworfenen und
erbauten Installationen, Objekte und Maschinen mit fein
ausbalancierten Elementen des Zufalls und der
bewussten Steuerung. Dieses eigentümliche Wechselspiel
verleiht seinen technischen Apparaturen eine Dynamik
und Lebendigkeit.
Die Apparaturen, die Stache für Eintauchen – Auftauchen
auf sieben Flößen nahe der Frederikenbrücke installiert,
wirken zunächst wie Fremdkörper in der Gartenlandschaft.
Ihre langen Hebelarme tauchen abwechselnd je zwei
Röhrenglocken ins Wasser. Dieses von Stache durch
Programmierung choreografierte Auf und Ab bestimmt die
Klangereignisse. Von einem kleinen Hämmerchen
angeschlagen verändern sich die Klänge der
Röhrenglocken, je nachdem wie tief sie ins Wasser
eintauchen. Diese präzise Steuerung der Töne und
Tonfolgen wird jedoch durch den Einfluss von Wind und
Wetter ständig durchkreuzt und führt zu einer durchaus
beabsichtigten kompositorischen Unschärfe. Es bleibt
dem Entdeckergeist der Zuhörenden überlassen,
herauszufinden, wie sich die scheinbar zufälligen Klänge
und Tonfolgen miteinander arrangieren.
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Windklänge — Max Eastley
Nach ihrer Wiederentdeckung im späten 18. Jahrhundert
wurden Äolsharfen, die ohne menschliches Zutun
geisterhaft-sphärische Klänge produzieren, zu festen
Bestandteilen von Parks und Gärten vor allem in England
und Deutschland. Der britische Künstler Max Eastley
entdeckte Äolsharfen in den frühen 1970er Jahren. Ihn
faszinierte der Gedanke, kinetische Kunst mit
Musikinstrumenten zu verbinden, die Wind als natürliche
Antriebskraft nutzen. Seitdem hat er in einer Reihe von
Arbeiten mit den energetischen Kräften von Wind, Wasser
oder Elektrizität experimentiert.
Seine Windklänge auf drei schwimmenden Inseln auf der
westlichen Graft sind bogenförmige Windharfen – je vier
auf jeder Insel –, deren Gestaltung u.a. von den Formen
und Farben der Pflanzen im Garten mitbestimmt ist. Sie
bestehen aus schmalen, gut zwei Meter langen Holzleisten,
die mit Darmsaiten bespannt sind. Die Saiten reagieren
überaus sensibel auf Windbewegungen. Schon ein leichter
Windstoß bringt sie zum Klingen. Unterschiedliche
Saitenspannungen lassen Tonhöhen und Klangfarben
changieren. Um die feinen Nuancierungen hörbar zu
machen, werden die Klänge diskret über Lautsprecher auf
den Inseln verstärkt. Bei heftigen Winden mitunter
metallisch scharf und regelrecht perkussiv, heben die
Klänge bei ruhigerem Wetter zu Melodien an, die über dem
Wasser zu schweben scheinen.
Klangquellen — Ulrich Eller
Klänge verändern unsere Wahrnehmung von Objekten und
selbst profane Gegenstände können als Resonanzkörper
völlig neue Wirkungen entwickeln. Diese Motive spielen in
vielen Werken von Ulrich Eller eine wichtige Rolle. Zum
Beispiel finden sich Kunststoffkanister erstmals in seiner
Arbeit „Strandgut – aus den Meeren kommen die Kanister“
von 2004. Eller funktioniert die Industriebehälter um und
verwendet sie als Klangquellen und Resonatoren. Der Reiz
der Objekte besteht für Eller darin, die rein funktionalen
Industrieprodukte mithilfe komponierter Klänge als
plastisches Material einer künstlerischen Behandlung
zuzuführen.
Seine Arbeit Klangquellen verwendet erstmals
schwimmende Kanister. Rund 400 dieser weißen Behälter
unterschiedlicher Form und Größe treiben als mehr oder
weniger dichter Verbund auf der westlichen Graft. Die
optisch helle Fläche bespielt Eller mit einer mehrkanaligen
Komposition, die aus einem Teil der Kanister dringt.
Unterschiedliche Klangcharaktere, gestenhafte Strukturen
und Bewegungen rufen den Eindruck einer
mehrdimensionalen akustischen Klangentwicklung hervor.
In die Komposition fließen auch Gestaltungsprinzipien ein,
die für die unmittelbare Umgebung bestimmend sind, wie
etwa das beständige An- und Abschwellen der
Fahrgeräusche der nahen Schnellstraße.
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Biografien
Roswitha von den Driesch, geb. in Saarburg, lebt in Berlin.
Von den Driesch studierte bildende Kunst an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Meisterschülerin von Inge
Mahn. Erste Klangarbeiten entstanden 1993/94. Seit 1996
arbeitet sie zusammen mit Jens-Uwe Dyffort, geb. in Erfurt,
lebt in Berlin. Dyffort studierte Komposition an der UdK
Berlin, Meisterschüler von Walter Zimmermann. Seit 1999
arbeitet er auch als Softwareentwickler.
Seit 1996 entwickeln von den Driesch/Dyffort Klanginstallationen und ortsspezifische Arbeiten für Innen- und
Außenräume. Sie erhielten zahlreiche Stipendien und
Auszeichnungen (u.a. „Deutscher Klangkunstpreis 2006“
für die Arbeit „In der Schwebe“)
www.dyffort-driesch.de
Erwin Stache, geb. 1960 in Schlemma bei Aue, lebt in
Beucha bei Leipzig.
Stache studierte Musik, Physik und Mathematik.
Bereits in den 1970er entwickelt er Objekte aus
Fundstücken und alten Audiogeräte. Seit 1983 ist er als
Musiker, Komponist und Klangobjektebauer tätig und
entwickelt und konstruiert elektroakustische und
mechanische Instrumente. Konzerte und Installationen bei
zahlreichen internationalen Festivals, in Museen und
Galerien.
www.erwin-stache.de
Ulrich Eller, geboren 1953 in Leverkusen, lebt in
Norderheistedt in Schleswig-Holstein.
Eller studierte Malerei an der Hochschule der Künste
Berlin. Seit 1981 arbeitet er im Bereich installativer
raumbezogener Klangkunst. 1994 wurde er Professor für
das Fach Plastik und Raum, grenzüberschreitende
künstlerische Inszenierung an der Fachhochschule
Hannover. Seit 2004 ist er Professor für Klangskulptur/
Klanginstallation an der Hochschule für Bildende Künste
Braunschweig.
www.ulricheller.de
Max Eastley, geboren 1944 in Torquay (England), lebt in
London.
Eastley studierte Malerei und Graphik an der Newton
Abbot Art School sowie Kunst an der Middlesex University
London. Seine Klangskulpturen, -objekte und –
installationen verbinden kinetische Kunst und Klangkunst.
Aber auch Kompositionen, Soundscapes, Tanzstücke und
Performances sind unter seinen Werken. Von 2010 bis
2013 arbeitete er an der Oxford Brookes University an
einem künstlerischen Forschungsprojekt zu äolischen
Phänomenen.
www.maxeastley.co.uk
www.kunstfestspiele.de
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