Der diabetische Fuß – ein oft unterschätztes Problem
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Der diabetische Fuß – ein oft unterschätztes Problem
Der diabetische Fuß – ein oft unterschätztes Problem Friederike Bischof – Langenau www.bischof-hmc.de Der menschliche Fuß ist ein kompliziertes Gebilde aus • • • • 26 Knochen, 114 Bändern und 20 Muskeln. Die Füße tragen uns im Laufe eines Lebens durchschnittlich etwa 150.000 km, • was in etwa einem Fußmarsch 4 mal um die Erde entspricht. Jeder siebte Diabetiker ist betroffen • jährlich suchen 14% aller Diabetiker den Arzt wegen Fußkomplikationen auf Hauner H, von Ferber L: Qualität der Versorgung von Diabetikern. Eine Analyse von Krankenkassendaten. Diabet Stoffw 5 (1996) 27-30 • 15% aller Diabetiker werden im Lauf ihres Lebens amputiert Moss SE, Klein R, Klein BEK: Long-term incidence of lower-extremity amputations in a diabetic population. Arch. Fam. Med. 5 (1996): 391-398 Hochrechnung aus Zahlen von 1996 • 240 000 Diabetiker leiden aktuell an einer Fußverletzung • 120 000 Diabetiker entwickeln jährlich eine neue „Läsion” • 25 000 Diabetiker werden pro Jahr amputiert Hubert Stiegler: Diabetes und Fußerkrankungen. in: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2004 vorgelegt von der Deutschen Diabetes Union. Kirchheim Verlag Mainz 2005 Amputationen 2001: 2002: 2003: 47.000 Amputationen (43.000 KHF) 55.400 Amputationen (41.000 KHF) 61.000 Amputationen (45.000 KHF) davon jeweils 70% bei Diabetikern Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) Heller G, Günster C, Schellschmidt H: Wie häufig sind diabetisch bedingte Amputationen unterer Extremitäten in Deutschland? Eine Analyse auf Basis von Routinedaten. Informatik, Biometrie und Epidemiologie 2003, 34, S. 525 – 526; DMW 2004 129: 429-433 und 2005 130: 1689-1690 Risiko für Ulkus und Amputation • Ulkusrisiko für Diabetiker 20-50 x höher • in 50% der Fälle wird innerhalb von vier Jahren auch das andere Bein amputiert Neufang-Sahr A, Scherbaum WA, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf: www.diabetes-deutschland.de Perioperative Mortalität und Pflegebedürftigkeit • Die perioperative Mortalität beträgt: 3 % nach Zehenamputation 22 % nach Major-Amputation • Die perioperative Pflegebedürfigkeit beträgt: 5 % nach Zehenamputation 36 % nach Major-Amputation Reike H: Schwerpunkt Fußklinik - Qualitätsstandards verhindern Amputationen. Schulungsprofi Diabetes 3 (1997) 14-20 Kosten der Fußulzera in USA 2001 • 10,7 Milliarden US$, das sind • 27% der direkten medizinischen Ausgaben für Diabetes mellitus • 9% der Gesamtausgaben des Gesundheitssystems Gordois A., Scuffham P, Shearer A. The Health Care Costs of Diabetic Peripheral Neuropathy in the U.S. Diabetes Care 2003;26:1790-1795 Kosten • primäre Heilung eines Fußulkus: 10.000 US$ • Fußamputation: 26.940 US$ • Major-Amputation: 65.000 US$ Geldwert von 1990 Morbach S, Müller E, Reike H, Risse A, Spraul M: Diagnostik, Therapie, Verlaufskontrolle und Prävention des diabetischen Fußsyndroms in: Evidenzbasierte Leitlinien hrsg von Scherbaum WA, Kiess W, Landgraf R. Diabetes und Stoffwechsel 13: 1-30 (2004) Neuropathie motorisch Atrophie der Fußmuskeln Schwielenbildung Veränderung des Fußskeletts Osteoarthropathie Cheiropathie Fußdeformität Fehlbelastung Störung der Schweißsekretion Verletzbarkeit der Haut Diabetischer Fuß Ischämie Verlust der Durchblutungsstörung DurchblutungsWundheilungsstörung regulierung Makroangiopathie sensorisch autonom Mediasklerose Angiopathie Störung von Sensibilität Schmerzempfinden Temperatursinn Tiefensensibilität Falsches Schuhwerk Fußpflegefehler Verletzung Infektion Trophische Störung Mikrozirkulationsstörung Mikroangiopathie Probleme • • • • • • • Angiopathie Neuropathie Fußveränderungen Hautprobleme Infektionen nicht passende Schuhe falsche Fußpflege Problem Angiopathie • • • • • • • Durchblutungsstörung Gewebe ist schlecht ernährt Geringe Schadenstoleranz Sehr empfindliche, dünne Haut Leichte Verletzbarkeit durch Bagatellen Achtung Zehenkuppen! Wundheilungsstörung Makroangiopathie Arteriosklerose Atherosklerose Gefäßverkalkung Plaquebildung in den Arterien Durchblutungsstörungen Gefahr der arteriellen Thrombose Thrombose Plaque Plaque in einer Koronararterie Thrombosierter Plaque Einengung Einengung 50% 30% Ereignisse bei Makroangiopathie • Plaquebildung – – – Hyperglykämie Hypertonie Fettstoffwechselstörung • Thrombosierung – – Hämokonzentration Viskositätserhöhung Hämorheologie Nikotin Hypertonie Hyperlipidämie Hypertonie Diabetes Adipositas Geschlecht Genetische Faktoren Alter Atherosklerose Arteriosklerose und Mediasklerose Angiographie: Plaques Mediasklerose Akrale Läsionen Akrale Läsionen Gangränöse Zehen Problem Neuropathie • • • • • • • Ausfall des Gefühls Ausfall der Schmerzwahrnehmung Vermehrte Hornhautbildung Schlecht ernährtes Gewebe Verletzungsträchtige Haut Druckstellenbildung Vorsicht Scherkräfte! Nervenfasern • motorische Nervenfasern • sensible Nervenfasern • Oberflächensensibilität • Schmerzempfinden • Temperaturempfinden • Tiefensensibilität • autonome Nervenfasern • Regulation der Durchblutung • Schweißsekretion • Trophik Neuropathie • Ausfall der motorischen Nervenfasern: • Muskelatrophie, Ballenhohlfuß • Ausfall der sensiblen Nerven • Gefühlsstörung, Taubheit • Schmerz als Warnsignal fehlt • Temperaturempfinden gestört • Tiefensensibilität gestört • Änderung des Gangbildes • kein Druckempfinden mehr Neuropathie • Ausfall der autonomen Nervenfasern • Durchblutungstörungen • Schweißsekretion fehlt • Trophik gestört • Parästhesien • Kribbeln • Ameisenlaufen • Brennen • Stechen • Schmerz • Restless-Legs-Syndrom Patientin mit Neuropathie • Oberflächensensibilität an den Zehen gestört (Wattebauschtest) • Schmerzempfinden bis über den Knöchel gestört (Spitz-stumpfTest mit Neurotips) • Temperaturempfinden bis zum Knie gestört (Reagenzgläser mit warmem bzw. kaltem Wasser) • Vibrationsempfinden 3/8 Neuropathie • Patient bemerkt Verletzung nicht • Patient nimmt Verletzung nicht ernst „Es kann ja nicht so schlimm sein, denn es tut ja nichts weh“ • Patient verzögert die Behandlung „Warum soll ich zum Arzt – es ist ja nichts Schlimmes“ Problem: Fußveränderungen • • • • • • • • Ballenhohlfuß + Tiefertreten der Mittelfußköpfchen Schwielenbildung und Ulkusentstehung Krallenzehen: Schwielen und Hühneraugen Unphysiologische Belastung der Zehenkuppen Cheiropathie Bewegungseinschränkung Osteoarthropathie ( Charcot-Fuß) Hallux valgus Verbreiterung des Fußes Normaler Fuß Motorische Neuropathie Dellen zwischen den Sehnen Krallenzehenstellung Ballenhohlfuß Druckbelastung auf den Mittelfußköpfchen Fehlbelastung durch Skelettveränderung Druck Druck Druck Skelettveränderung: Steilstellung der Mittelfußknochen Druckstelle Schema der Ulcus-Entstehung Atrophie des Muskel- und Bindegewebes (Polsterung) Druck durch das tiefergetretene Mittelfußköpfchen Schwielenbildung - Einwandern von Bakterien durch die rissige Hornhaut Ulkusentstehung - Osteomyelitis durch Druck des Körpergewichtes Amputation! Schwiele durch Druck des Metatarsalköpfchens Typisches Ulcus plantaris unter dem Mittelfußköpfchen markstückgroß hyperkeratotischer Randwall schmierig belegt: Bakterienrasen nicht schmerzhaft ! Schwiele am Großzehenballen Unter der Schwiele findet man das Ulcus mit abgestorbenem Gewebe oder Eiter Zeitlicher Verlauf eines Ulcus Narbe nach Ulcus Plantare Druckmessung Cheiropathie Hallux valgus und Krallenzehen Problem Osteoarthropathie • • • • • • • • Ernährungsstörung des Knochens und der Knorpel Entkalkung, Resorption und Atrophie leichte Biegbarkeit und vermehrte Brüchigkeit Zerstörung der Gelenkflächen und des Gelenkzusammenhaltes Luxationen, Subluxationen Zusammensintern des Fußgewölbes „Durcheinander-Purzeln“ der Fußwurzel Charcot-Fuß Osteoarthropathie Einteilung der DNOAP Charcot-Fuß Probleme bei Arthrosen • • • • • • • Fehlbelastung der Füße Probleme bei der Abrollung Veränderung des Gangbildes Unphysiologische Druckbelastung Vermehrte Schwielenbildung Probleme bei der Fußpflege Veränderung der Fußform Hautprobleme • • • • • • • • Trockenheit der Haut Verlust von Spannkraft und Elastizität Schlecht ernährtes Gewebe Verlust von Muskelmasse Verlust von belastungsfähigem Gewebe Massive Hornhautbildung Haut ist nur scheinbar gut durchblutet Anfälligkeit für Pilze und Infektionen Trockene Pergamenthaut • Ausfall der Schweißdrüsen • Trophische Störungen • Atrophie der Haut • „Zehenglatze“ • Haut sehr empfindlich auf Druck- und Scherkräfte Trockene, schuppige Haut bei Neuropathie mit Verletzung durch Strumpfnaht Hauteinrisse durch trockene Haut Extrem trockene Haut Ferseneinrisse Massive Hornhaut an der Ferse Fersenulkus durch Aufliegen Problem Infektionen • • • • Allgemeine Infektionsanfälligkeit Pathogene Bakterien, z.T. Antibiotikaresistent Pilzerkrankungen Wundheilungsstörungen – Durchblutungsstörungen – Mikrozirkulationsstörungen – Neuropathie • Hygienevorschriften beachten Sachgerechter Umgang mit dem in der Regel infizierten diabetischen Fuß: • den Untersucher vor den Krankheitskeimen des Patienten schützen • die Verschleppung von Infektionen über den Untersucher, seine Werkzeuge und seinen Arbeitsplatz verhindern • die Wunde und den Fuß gegen Verunreinigung und Verletzung schützen Interdigitalmykose Fußpilz Massiver Fußpilz mit Mazeration der Haut Nagelpilz = Onychomykose im fortgeschrittenen Stadium Phlegmone am Fuß Sekundärinfektion nach Interdigitalmykose Achtung bei Fußverletzungen Keine Zeit zu verlieren! Infizierte Wunden sind Zeitbomben und gehören ins Bett! Osteomyelitis Infektion Stoffwechselentgleisung Polyurie Wasserverlust Sekundäre Thrombozytose Akute-Phase-Proteine Plasmaviskosität Hämokonzentration Freisetzung von Mediatoren aus Leukozyten Thrombosegefahr arteriell + venös SOFORT zum Arzt bei ... • • • • • • • • • offenen Stellen, Wunden Blasen, Rötung, Reiben von Schuhen Verletzung bei der Fußpflege, Schnitt, Stich eingewachsenen Nägeln Insektenstich (auch Mückenstich) Verbrennung, Verbrühung, Sonnenbrand Fußpilz, Nagelpilz übermäßige Hornhaut, Hühneraugen, Schwielen Schmerzen, Brennen, Taubheitsgefühl, etc. TIPP: Immer weiße Socken tragen Problem: Zu kleine Schuhe • Fußläsionen mit Amputationsfolge werden zu 50% von nicht passenden Schuhen verursacht! • Jeder zweite Diabetiker trägt zu enge Schuhe! • Diabetiker mit Neuropathie merken nicht, wenn der Schuh drückt! • Diabetiker mit Neuropathie halten auch zu enge Schuhe für bequem! Zu kleine Schuhe Zu enge Schuhe zu kurze Schuhe Zu schmale Schuhe Das „Westernstiefel-Syndrom“ • Zehen nicht mehr rund, sondern eckig verformt • passen “ineinander“ • Zehen ballenwärts gedrückt • scharfer Grat am Fußrand zu enge Schuhe! Blasen an den Zehen durch nicht passendes Schuhwerk Ursprünglicher Befund nach Blasenabtragung Jeder Mensch mit normalem Empfinden hätte nach ein paar Schritten gemerkt, daß die Schuhe drücken. Der Patient mit Neuropathie hielt die Schuhe für passend und trug sie den ganzen Vormittag. Verletzung durch Zehenriemchen Verletzung durch zu hartes Fußbett mit Erhebungen Verletzung durch Fersenriemchen von Sandaletten Individuell angefertigte Stiefel mit gefährlichen Querfalten Zu harte Vorderkappe Druckstellen an den Zehen Krallenzehen Druckstellen und Verletzungen der Zehenkuppen bis hin zur Nekrose Fuß, Bettung und Schuh müssen zusammenpassen Fuß, Bettung und Schuh müssen zusammenpassen Vorfußentlastungsschuh Sardinenbüchse Wie in der Sardinenbüchse... • Enge Schuhe • zu kurze Schuhe • Zu wenig Platz für die Zehen nach oben • Innennähte • Risse in der Sohle • Scheuerstellen Vernünftige Schuhe statt schicker Schikanen Schuhe für Diabetiker • • • • • • • • • Weiches Material Achtung Vorderkappe! genügend Platz für Zehen gute Fersenführung keine Innennähte abwaschbare Einlagen Weichbettung Steife Sohle Erleichterung der Abrollung Keine Innennähte Genügend Platz: Vorsicht Vorderkappe Weichbettung Einlage mit Fehlern Diabetesadaptierte Einlagen ohne mit Ulcuseinbettung Kunstfehler: Kork-LederEinlagen (mit Pelotte) Streng verboten: • Sandalen / Clogs / Pumps / Flipflops • (Zehen-) Riemchen • harte Einlagen • Kork-Leder-Einlagen • Massage-Einlagen mit Noppen • enge Schuhe • hohe Absätze Versorgung nach Risikogruppen Risikogruppe Erläuterung Regelversorgung 0 Diabetes mellitus ohne PNP / paVK Aufklärung und Beratung Fußgerechte Konfektionsschuhe I Wie 0, mit Fußdeformität Höheres Risiko bei späterem Auftreten einer PNP / paVK Orthopädieschuhtechnische Versorgung aufgrund orthopädischer Indikation Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Fuß in der Deutschen Diabetes Gesellschaft Versorgung nach Risikogruppen Risikogruppe Erläuterung Regelversorgung II Diabetes mellitus mit Sensibilitätsverlust durch PNP / paVK Sensibilitätsverlust nachgewiesen Diabetesschutzschuh mit herausnehmbarer Weichpolstersohle, ggf. Schuhzurichtung III Zustand nach plantarem Ulkus deutlich erhöhtes Rezidivrisiko gegenüber II Diabetesschutzschuh i.d.R. mit diabetesadaptierter Fußbettung, ggf. Schuhzurichtung Höherversorgung bei Fußproportionen, die nach einem konfektionierten Leisten nicht zu versorgen sind / Fußdeformität, die zu lokaler Druckerhöhung führt (II) / Fehlgeschlagene adäquate Vorversorgung / orthopädische Indikationen Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Fuß in der Deutschen Diabetes Gesellschaft Versorgung nach Risikogruppen Risikogruppe Erläuterung Regelversorgung IV wie II mit Nicht nach konfekDeformitäten bzw. tioniertem Leisten zu versorgen Dysproportionen Orthopäd. Maßschuhe mit diabetesadaptierter Fußbettung V Diabetische Neuroosteoarthropathie (DNOAP) Levin III Knöchelübergreifende orthopäd. Maßschuhe mit diabetesadaptierter Fußbettung, Innenschuhe, Orthesen Orthesen i.d.R. bei DNOAP Typ IV-V (Sanders) oder bei starker Lotabweichung Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Fuß in der Deutschen Diabetes Gesellschaft Versorgung nach Risikogruppen Risikogruppe VI Erläuterung Regelversorgung Mindestens wie II mit Fußteilamputation transmetatarsale Versorgung wie IV plus Prothesen Akute Läsion / floride DNOAP Entlastungsschuhe, Verbandsschuhe, Interimsschuhe, Orthesen, TCC, ggf. mit diabetesadaptierter Fußbettung und Schuhzurichtungen Amputation, auch als innere Amputation VII Stets als temporäre Versorgung Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Fuß in der Deutschen Diabetes Gesellschaft Kriterien für eine höhergradige Versorgung a) b) c) d) Kontralaterale MajorAmputation Arthropathie Hüfte/Knie/OSG oder Gelenkimplantat mit Funktionsbeeinträchtigung Amputation Großzehe, MTK I Motor. Funktionseinschränkung / Beinparesen e) f) g) h) i) Höhergradige Gang- und Standunsicherheit Extreme Adipositas (BMI > 35) Dialysepflichtige Niereninsuffizienz Beruf mit überwiegender Steh- und Gehbelastung Erhebliche Visuseinschränkung Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Fuß in der Deutschen Diabetes Gesellschaft Problem: falsche Fußpflege • • • • • • Verletzung durch Scheren und Hobel Verletzung durch falsches Nägelschneiden Verletzung durch Chemikalien eingewachsene Nägel ungenügende Hautpflege Pilzinfektionen Hornhaut durch zu enge Schuhe unsachgemäße Fußpflege - Infektion - Gangrän Abgerissene gangränöse Kleinzehe Zehennägel zu kurz geschnitten Nagelpilz Nägel viel zu kurz und in die Ecken geschnitten Zehennagel abgerissen Nagelunterblutungen Nagelbett-Wucherungen trockene Haut Eingewachsener infizierter Nagel mit Unterblutung, Nagel viel zu kurz sehr trockene Haut Nagelspange Klebespange Hühnerauge unsachgemäß entfernt Hühnerauge mit Rasierklinge entfernt Zehenarterien durchgeschnitten Defekt bis auf den Knochen Gangrän der Zehe Verätzung durch keratolytische Lösung beim Entfernen der Hornhaut Verletzung durch Pflaster nach Blase durch Schuhe Blasen Hautunterblutung und Abriß der oberen Hautschicht durch Pflasterzug Nägel feilen statt schneiden, keine scharfen Gegenstände verwenden Nägelschneiden • Nägel gerade schneiden • Nicht in die Ecken schneiden • Überstehende Ecken abfeilen • Nicht zu kurz schneiden • Nicht mit der Scherenspitze unter dem Nagel kratzen • Nicht das Nagelbett verletzen Hornhaut mit Bimsstein statt mit Hobel bearbeiten Medizinische Fußpflege Fußbad • kurz (< 5 Minuten) • kühl (max. 28°C) • kontrolliert mit Thermometer • milde Zusätze: Babyseife, Kernseife, Waschlotion • keine Kamille • gut abtrocknen Füße immer gut eincremen • Nicht parfümiert • wasserhaltig und wasserspeichernd • keine Fettcremes (Melkfett, Vaseline o.ä.) • Fußsohle eincremen (Vorsicht Hornhaut) Allpresan Basis pflege 5% Urea 10% Urea 15% Urea 10% Urea speziell für Fuß und Fersen Warme Socken und Fußgymnastik statt Wärmflaschen Füße immer kontrollieren! • Zehen und Nägel • Haut: Rötung, Blasen • Druckstellen • Spiegel für die Fußsohle Niemals barfuß laufen! Auch in der eigenen Wohnung lauern Gefahren! Hausschuhe vor„s Bett für den nächtlichen Weg ins Bad! Verletzung durch einen Rosendorn Der Patient trug bei der Gartenarbeit nur HausPantoffeln. Die Verletzung wurde nicht bemerkt. Schuhe immer ausschütteln! Probleme durch Fußpflege Behandlungsfehler Folgen • Entfernen der Nagelhaut • Entzündung des Nagelwalles und Wucherung der Nagelhaut • Einrollen des Nagels mit der Folge starker Nagelfalzverhornungen • Einwachsen des Nagels und dadurch Verletzung des Nagelfalzes mit der Folge einer Entzündung • Tiefes Ein- bzw. Abschneiden der seitlichen Nagelränder • Nicht korrektes Abtrennen des seitlichen Nagelrandes Probleme durch Fußpflege Behandlungsfehler Folgen • Stehenlassen der • Verletzungsmöglichkeit der Nagelecken benachbarten Zehen • Benutzung • Verletzung der Haut durch "aggressiver" Mittel Mazerationen (Salizylsäurepräparate) Entzündungsgefahr! • Übermäßiges Entfernen • Wundlaufen der Hornhaut der Mögliche Entstehung großer Hornhaut Wundflächen/Blasen Probleme durch Fußpflege Behandlungsfehler Folgen • Nichtentfernen der Hornhaut • Einschränkung der Elastizität der Haut, Rhagadenbildung Unterhalb der Hornschicht kann eine Schwielenentzündung entstehen • Die verhornten Randbezirke werden tiefer in die Haut eingedrückt Schmerzen, Entzündung • Vermehrte Austrocknung der Haut • Stehen lassen der Randbezirke einer Verhornung (Scharten) • Fußbäder mit Badesalz Probleme durch Fußpflege Behandlungsfehler Folgen • Wechselbäder • Spasmen der arteriellen Gefäße, dadurch Nekrosen • Erweichung der Haut, besonders der Zehenzwischenräume mit der Gefahr von feuchten Rhagaden und Mykosen • Vergrößerung der Wundflächen durch Erweichung der Wundränder • Unzureichendes Abtrocknen der Füße nach einem Fußbad • Wundbehandlung mit luftundurchlässigen Verbandsstoffen und Pflastern Problembehandlung • • • • • • • Angiopathie Neuropathie Fußveränderungen Hautprobleme Infektionen nicht passende Schuhe falsche Fußpflege ??? ??? Entlastung Pflege Behandlung Schuhe !!! Aufklärung FAZIT: Vorbeugen ist besser • • • • • • • gebührliches Problembewusstsein frühzeitige Identifizierung von Risikofüßen adäquate Fuß- und Hautpflege passendes Schuhwerk und Bettungen konsequente Entlastung von Druckstellen sofortige Behandlung von Infektionen langfristige Verhinderung der Amputation