Volkswirtschaft Währungen

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Volkswirtschaft Währungen
Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 01/2016 – Januar / Februar 2016
Makro Research
Euro: Ergebnis 2015
Der Euro hat ein bewegtes Jahr hinter sich. Gegenüber dem USDollar geht er als klarer Verlierer vom Platz. Zum Jahresbeginn
2015 lag der Euro noch bei einem Wert von 1,21 EUR-USD. Am
Jahresende hat er mit einem Stand von 1,08 EUR-USD schließlich
7 % an Wert eingebüßt. Der Jahresverlauf war durch hohe Volatilität geprägt. Bereits im März stürzte der Euro gegenüber dem USDollar auf 1,04 EUR-USD ab. Er konnte sich aber unter starken
Schwankungen bis auf 1,15 EUR-USD im August erholen. Bereits
Ende November lag der Wechselkurs wieder bei 1,05 EUR-USD.
EUR-Kurse im Vergleich zum 13.12.2015 (in %)
EUR - JPY
EUR - USD
EUR - SEK
EUR - CHF
EUR - NOK
EUR - CAD
EUR - AUD
EUR - GBP
Die wichtigsten Impulse für die Abwertung des Euro und gleich-4 -3 -2 -1 0
1
2
3
4
5
zeitig für die hohe Volatilität gingen von der Geldpolitik diesseits
Quellen: Bloomberg, DekaBank; Stand: 13.01.2016
und jenseits des Atlantiks aus. Die Europäische Zentralbank hat
den Euro zum Jahresbeginn 2015 mit dem ausgeweiteten Wertpapierankaufprogramm im Umfang von zunächst 1140 Mrd. Euro
unter Druck gebracht. Das Ankaufvolumen wurde dann im Dezember auf 1500 Mrd. Euro durch eine Verlängerung des Programmes
erhöht. In den USA hat das Hin und Her um die Leitzinswende zu kräftigen Schwankungen beim EUR-USD Wechselkurs geführt. Bereits
im Frühjahr 2015 gab es Spekulationen über eine kurz bevorstehende Leitzinserhöhung in den USA. Am 16. Dezember war es dann
soweit und die US-Notenbank erhöhte die Leitzinsen um 25 Basispunkte.
Gegenüber den wichtigsten Handelspartnerwährungen der Währungsunion war der Euro im Durchschnitt ein Verlierer im vergangenen
Jahr. Dies zeigt der nominale effektive Euro Wechselkurs, der einen Wertverlust von 6 % für den Euro zum Ausdruck bringt. Es gab
allerdings auch Industrieländer, deren Währungen 2015 gegenüber dem Euro abgewertet haben. Zu diesen Ländern gehören Australien
und Kanada.
Inhalt
Seite
Euro: Ergebnis 2015
1
EUR-USD
2
EUR-JPY
3
EUR-GBP
4
EUR-CHF
5
EUR-SEK und EUR-NOK
6
EUR-AUD und EUR-CAD
7
Prognoserevisionen
1
Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 01/2016 – Januar / Februar 2016
Makro Research
EUR-USD
‡ Im Fokus: Der Euro startete in das neue Jahr gegenüber dem US-Dollar mit 1,08
EUR-USD. Dies ist auch die Marke, um die der Wechselkurs seit Mitte Dezember
pendelt. Die US-Leitzinswende konnte dem US-Dollar keinen anhaltenden Höhenflug verschaffen. Die Zinserhöhung um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank
war allseits erwartet worden, und der Ausblick der Notenbank über weitere Zinserhöhungen war etwas verhaltener als noch im September. Die Verschnaufpause für
den Euro gegenüber dem US-Dollar dürfte aber bald wieder vorüber sein. Denn
wichtige US-Wirtschaftsdaten wie der Arbeitsmarktbericht oder die Einkaufsmanagerindizes haben für den Dezember positiv überraschen können und bestätigen
unsere Erwartung bezüglich des nächsten Zinsschritts bereits im März.
Euro-Dollar-Wechselkurs
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)
‡ Charttechnik: EUR-USD hat das neue Jahr mit volatilem Seitwärtshandel um die
Marke von 1,0800 begonnen (1,0711 – 1,0970). Die technische Unterstützung bei
1,0800 wurde zwar temporär unterboten, jedoch konnte bisher kein Wochenschlusskurs darunter (= Euro negativ) verzeichnet werden. Sollte dieses jedoch
erfolgen, ist mit einem Test der 1,0525 zu rechnen. Widerstände befinden sich
aktuell bei 1,0970, 1,1100 und 1,1460.
‡ Perspektiven: Für den Euro erwarten wir mit Blick auf die fundamentalen Faktoren gegenüber dem US-Dollar bis Ende 2017 eine schwache Entwicklung. Wir
rechnen mit einem zunehmenden Zinsvorsprung von US-Treasuries gegenüber
deutschen Bundesanleihen. Zudem sind die Wachstumsaussichten für die USWirtschaft günstiger als für Euroland. Grundsätzlich stützend für den Euro ist aber
die von uns prognostizierte Verfestigung des moderaten Aufschwungs in Euroland,
die auch die südeuropäischen Sorgenkinder mit einschließt. In den USA hat die
Notenbank letztes Jahr das Anleihekaufprogramm beendet. Die Leitzinswende ist
im vergangenen Dezember erfolgt, während die Europäische Zentralbank vor Ende
2018 keine Leitzinserhöhung vornehmen wird. Entsprechend stellt die Geldpolitik
für eine längere Zeit eine spürbare Belastung für den Euro dar.
* Bundesanleihen minus Treasuries
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Euro-Dollar-Charttechnik
Wichtige Daten im Überblick
Quelle: DekaBank
Widerstände
1,0970
1,1100
1,1460
1,1714
Unterstützungen
1,0800
1,0710
1,0710
1,0525
Prognose DekaBank
13.01.2016
in 3 Mon.
in 6 Mon.
Wechselkurs EUR-USD
1,09
1,06
1,03
Forwards
1,10
1,10
Hedge-Ertrag* (%)
-0,3
-0,6
Zinsdiff. 2J (Basispunkte)
-129
-167
-190
Zinsdiff. 10J (Basispunkte)
-153
-185
-185
EZB Leitzins (%)
0,05
0,05
0,05
Fed Leitzins (%)
0,25-0,50
0,50-0,75
0,75-1,00
Konjunkturdaten
2015P
2016P
EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü Vorj.)
1,5
1,6
USA Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.)
2,4
2,5
EWU Inflation (% ggü. Vorjahr)
0,0
0,8
USA Inflation (% ggü. Vorjahr)
0,1
1,6
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
in 12 Mon.
1,00
1,11
-1,3
-235
-190
0,05
1,25-1,50
2017P
1,6
2,3
1,6
2,6
Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Federal Reserve, BEA, BLS, Prognose DekaBank
2
Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 01/2016 – Januar / Februar 2016
Makro Research
EUR-JPY
‡ Im Fokus: Der Euro hat gegenüber dem japanischen Yen seit Mitte Dezember
rund 4 % abgewertet. Die Wirtschaftsdaten aus Euroland haben den Euro allerdings nicht unter Druck bringen können. Die wichtigsten Stimmungsindikatoren
konnten im Dezember positiv überraschen und deuten auf eine eine solide konjunkturelle Entwicklung hin. Der Yen profitierte davon, dass die japanische Zentralbank bislang dem politischen Druck standgehalten hat, die geldpolitische Lockerung zu verstärken. Dies geschah vor dem Hintergrund einer schwachen japanischen Inflationsentwicklung. Die Inflationsrate betrug im November 0,3 %. Die
Geldpolitik in Japan und in Euroland dürfte in diesem und im nächsten Jahr eine
sehr lockere bleiben. Daher ist über die nächsten zwölf Monate mit einer volatilen
Seitwärtsbewegung beim EUR-JPY Wechselkurs zu rechnen.
Euro-Yen-Wechselkurs
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)
‡ Charttechnik: EUR-JPY zeigt sich zu Beginn 2016 mit einem schwächlichen
Unterton. Nach dem Bruch der Unterstützung bei 130,00 kam es in der Folge zu
einem deutlichen Rückgang bis 126,80, um im Anschluss wieder über die 128,00
zu klettern. Aktuell stellen 126,10 und 130,25 die kurzfristig wichtigen Eckpunkte
dar. Eine Verbesserung des derzeit negativen Euro-Bildes erscheint aktuell jedoch
erst oberhalb von 133,30 substanziell.
‡ Perspektiven: Es bleiben schwierige Zeiten für den japanischen Yen. Das nächste Jahr bietet wenig Verbesserung. Die Konjunkturaussichten für die japanische
Volkswirtschaft sind verhalten. Zudem ist eine nachhaltige Aufhellung der Wachstumsperspektiven nach wie vor nicht in Sicht. Denn Premierminister Abe zögert
weiter, mit echten Strukturreformen den zentralen Bereich seiner „Abenomics“ in
Angriff zu nehmen. Die Notenbank ist mit ihrer expansiven Geldpolitik mittlerweile
ein wesentlicher Anker der Volkswirtschaft. Je länger die Strukturreformen und die
Schuldenkonsolidierung hinausgeschoben werden, desto größer wird die Abhängigkeit von der lockeren Geldpolitik und desto schwerer wird der Ausstieg aus
diesem monetären Umfeld. Für eine nachhaltige Gesundung der Volkswirtschaft ist
– neben den Strukturreformen – eine Normalisierung der Geldpolitik unerlässlich.
* Bundesanleihen minus japanische Staatsanleihen
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Wichtige Daten im Überblick
Euro-Yen-Charttechnik
Quelle: DekaBank
Widerstände
128,75
129,65
130,30
132,25
Unterstützungen
128,00
127,30
126,80
126,10
Prognosen DekaBank
13.01.2016 in 3 Mon.
in 6 Mon.
EUR-JPY
128
127
126
Forwards
129
129
Hedge-Ertrag* (%)
0,0
0,0
Zinsdiff. 2J (Basispunkte)
-35
-42
-40
Zinsdiff. 10J (Basispunkte)
37
20
25
EZB Leitzins (%)
0,05
0,05
0,05
BoJ Leitzins (%)
0,10
0,10
0,10
Konjunkturdaten
2015
2016P
EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.)
1,5
1,6
Japan Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.)
0,7
1,2
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,0
0,8
Japan Inflation (% ggü. Vorj.)
0,8
1,1
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
in 12 Mon.
128
129
0,0
-40
25
0,05
0,10
2017P
1,6
0,6
1,6
2,5
Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of Japan, Economic and Social Research Institute Japan,
Ministry of Internal Affairs and Communications, Prognose DekaBank
3
Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 01/2016 – Januar / Februar 2016
Makro Research
EUR-GBP
‡ Im Fokus: Die volatile Seitwärtsbewegung des EUR-GBP-Kurses in 2015 hat
hauptsächlich die sich mehrfach nach hinten verschobene Erwartung der Leitzinswende der Bank of England (BoE) widergespiegelt. Der schwache Start des Pfund
in das neue Jahr (in der Spitze 0,75 EUR-GBP) reflektiert nun wohl auch die Themen von 2016, die das Pfund belasten. Zum einen ist es immer noch die Unsicherheit über den Kurs der BoE: Die jüngsten Konjunkturdaten waren gemischt und
haben die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die datenabhängige BoE ihre Leitzinswende später als in der ersten Jahreshälfte vollzieht. Zum anderen ist es die steigende Verunsicherung vor dem in diesem Jahr erwarteten EU-Referendum. Sollten
die neuen Projektionen der BoE am 4. Februar die Erwartung für die Leitzinswende
in Q2 bekräftigen, dürfte das Pfund wieder stärker gegenüber dem Euro tendieren.
Euro-Pfund-Wechselkurs
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)
‡ Charttechnik: EUR-GBP ist letzte Woche mit dem Wochenschlusskurs von
0,7526 aus der seit Juni 2015 intakten Range 0,6945 – 0,7495 erstmals nach oben
ausgebrochen. Eine weitere Bestätigung muss nun folgen, um einen False Break
auszuschließen, der einen Rückfall in die o.g. Range bedeuten würde. Der nächste
beachtenswerte Widerstand über 0,7495 liegt bei 0,7765. Unter 0,7250 bildet
0,6945 die nächste wichtige Unterstützung.
‡ Perspektiven: Seit Mitte 2013 hat das Pfund stark gegenüber dem Euro aufgewertet und sein fundamental gerechtfertigtes Niveau von 0,74 EUR-GBP erreicht.
Gestützt wurde diese Aufwertung von dem deutlich stärkeren Wirtschaftswachstum in UK verglichen mit Euroland. Vor dem Hintergrund einer im Prognosezeitraum anhaltend expansiven EZB wird die EUR-GBP-Entwicklung dominiert von der
Leitzinswende der BoE, die wir in Q2 2016 und damit viel früher als in Euroland
(Ende 2018) erwarten, sowie vom EU-Referendum in UK (voraussichtlich in 2016).
Mit langsam steigenden Leitzinsen der BoE besteht noch Aufwertungspotenzial für
das Pfund. Das dürfte dann allerdings von dem näher rückenden EU-Referendum in
UK abgeschwächt werden. Schließlich sollte sich mit fortschreitender Erholung in
Euroland der Euro wieder stärker gegenüber dem Pfund behaupten.
* Bundesanleihen minus Gilts
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Wichtige Daten im Überblick
Euro-Pfund-Charttechnik
Widerstände
0,7590
0,7765
0,7880
0,8000
Prognosen DekaBank
13.01.2016 in 3 Mon.
in 6 Mon.
EUR-GBP
0,75
0,71
0,68
Forwards
0,76
0,76
Hedge-Ertrag* (%)
-0,3
-0,5
Zinsdiff. 2J (Basispunkte)
-88
-117
-135
Zinsdiff. 10J (Basispunkte)
-117
-135
-140
EZB Leitzins (%)
0,05
0,05
0,05
BoE Leitzins (%)
0,50
0,50
0,75
Konjunkturdaten
2015P
2016P
EWU Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.)
1,5
1,6
UK Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorj.)
2,2
2,1
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,0
0,8
UK Inflation (% ggü. Vorj.)
0,1
1,1
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
Unterstützungen
0,7495
0,7330
0,7250
0,7040
Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Bank of England, UK ONS, Prognose DekaBank
Quelle: DekaBank
in 12 Mon.
0,71
0,77
-1,1
-170
-140
0,05
1,00
2017P
1,6
2,4
1,6
1,9
4
Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 01/2016 – Januar / Februar 2016
Makro Research
EUR-CHF
‡ Im Fokus: Der Jahreswechsel verlief recht ruhig für den Schweizer Franken. Der
EUR-CHF-Kurs bewegt sich nach wie vor zwischen 1,08 und 1,09. Die Anpassung
an den Anfang Dezember nochmals gelockerten Kurs der EZB (Senkung des Einlagensatzes auf -0,30 %, Verlängerung der Wertpapierkäufe bis März 2017) verlief
hier ohne Turbulenzen. Für die von uns erwartete leichte Franken-Abwertung sind
positive Konjunkturdaten aus Euroland notwendig. Das Risiko eines erneut stärkeren Aufwertungsdrucks auf den Franken bleibt bestehen, insbesondere falls die
Sorgen um das globale Wachstum zunehmen oder die EZB ihren Expansionsgrad
nochmals erhöhen sollte. In diesem Fall wäre für die SNB neben den Devisenkäufen
auch die Senkung ihres LIBOR-Zielbands nicht auszuschließen.
Euro-Franken-Wechselkurs
‡ Charttechnik: EUR-CHF bewegt sich weiterhin über der Unterstützungszone
1,0800-1,0750. Darunter sind 1,0570 und die markante Unterstützung bei 1,0235
beachtenswert. Auf der oberen Seite ist (seit Sept. 2015) 1,1000-1,1050 die Widerstandsregion. Darüber wartet das beachtenswerte Kursniveau um 1,1300. Wir
gewichten die Chancen auf der oberen Seite weiterhin höher.
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Zinsdifferenz 2-j. Anleihen (Basispunkte)
‡ Perspektiven: Der Druck auf den „sicheren Hafen“ des Schweizer Franken sollte
in unserem Prognosezeitraum langsam nachlassen, wenngleich der Franken noch
überbewertet bleiben dürfte. Voraussetzung für einen nachhaltig schwächeren
Franken bleibt die wirtschaftliche Erholung in Euroland. Letztere unterstützt die
Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrem ultra-expansiven Kurs, der die Leitzinswende nicht vor Ende 2018 erwarten lässt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB)
kann indes nur reagieren. Sie wird mit Negativzinsen (Zielband für den 3-MonatsLIBOR bei -1,25 % bis -0,25 %) und Devisenmarktinterventionen, ihren beiden
wichtigsten Instrumenten seit der Aufgabe des Mindestkurses von 1,20 EUR-CHF
im Januar 2015, gegen die ausländischen Kapitalströme und damit gegen die unerwünschte Frankenstärke vorgehen. Vor diesem Hintergrund dürfte der EUR-CHFKurs langsam ansteigen und sich Ende 2017 dem Niveau von 1,20 annähern.
* Bundesanleihen minus schweizerische Staatsanleihen
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Euro-Franken-Charttechnik
Wichtige Daten im Überblick
Quelle: DekaBank
Widerstände
1,0950
1,1050
1,1280
1,1330
Unterstützungen
1,0800
1,0570
1,0410
1,0230
Prognose DekaBank
13.01.2016 in 3 Mon.
in 6 Mon.
Wechselkurs EUR-CHF
1,09
1,09
1,10
Forwards
1,10
1,09
Hedge-Ertrag* (%)
0,1
0,3
Zinsdiff. 2J (Basispunkte)
49
48
40
Zinsdiff. 10J (Basispunkte)
69
65
60
EZB Leitzins (%)
0,05
0,05
0,05
SNB Leitzins (%)
-0,75
-0,75
-0,75
Konjunkturdaten
2015P
2016P
EWU BIP (% ggü. Vorj.)
1,5
1,6
Schweiz BIP (% ggü. Vorj.)
0,7
1,2
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,0
0,8
Schweiz Inflation (% ggü. Vorj.)
-1,1
-0,5
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
in 12 Mon.
1,12
1,09
0,7
30
60
0,05
-0,75
2017P
1,6
1,7
1,6
0,3
Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, SNB, Bundesamt für Statistik Schweiz, Prognose DekaBank
5
Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 01/2016 – Januar / Februar 2016
Makro Research
EUR-SEK und EUR-NOK
Euro-Kronen (SEK)-Wechselkurs
EUR-SEK
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Sowohl die Riksbank als auch die EZB bleiben ähnlich expansiv im Kampf gegen
die anhaltend niedrige Inflation, was den Wechselkurs EUR-SEK in einen Seitwärtstrend versetzt. Die EZB hat im Dezember eine Verlängerung ihres Wertpapierkaufprogramms bis März 2017 beschlossen sowie ihren Einlagensatz um zehn Basispunkte auf -0,30 % gesenkt. Ihren Leitzins von 0,05 % dürfte sie nicht vor Ende
2018 erhöhen. Die Riksbank hat einen negativen Leitzins von -0,35 %, den sie
noch mindestens bis Anfang 2017 beibehalten will, und kauft ebenfalls Staatsanleihen. Zudem strebt die Riksbank eine schwache Krone an, die zum Inflationsanstieg in Richtung ihres Zielwerts von 2 % durch steigende Exporte und importierte
Inflation beitragen soll. Insofern wird die Riksbank die aktuelle SEK-Schwäche bei
Bedarf weiter fördern. Auf Zwölfmonatssicht dürfte sich EUR-SEK daher über 9,20
bewegen.
Euro-Kronen (NOK)-Wechselkurs
EUR-NOK
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Als Rohstoffwährung bleibt die Norwegische Krone durch den anhaltend niedrigen Ölpreis geschwächt. Der erneute Rückgang des Ölpreises zu Jahresbeginn in
Richtung 30 USD hat den EUR-NOK-Kurs bis auf 9,70 ansteigen lassen. Das sind
Niveaus wie zuletzt Ende 2008, als der Ölpreis bei 40 USD lag. Die Norges Bank ist
bei Bedarf bereit für eine weitere Leitzinssenkung gegen die Wachstumsrisiken,
die von der geschwächten Ölindustrie auf die Gesamtwirtschaft ausstrahlen. Der
ölpreisgeschwächten Krone steht ein geldpolitisch geschwächter Euro gegenüber.
Die EZB ist deutlich expansiver (Leitzins von 0,05 %, Einlagensatz von -0,30 %,
Wertpapierkäufe bis März 2017) als die Norges Bank (Leitzins von 0,75 %, Option
auf weitere Leitzinssenkung). Vor diesem Hintergrund sollte die Krone mit der von
uns erwarteten Erholung des Ölpreises langsam in Richtung ihres fundamental
gerechtfertigten Niveaus unter 9,00 EUR-NOK tendieren.
Wichtige Daten im Überblick
Prognose DekaBank
13.01.2016
Wechselkurs EUR-SEK
9,25
Forwards
Hedge-Ertrag* (%)
Zinsdiff. Bunds zu schwed. Anleihen
2 Jahre (Basispunkte)
13
10 Jahre (Basispunkte)
-25
in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon.
9,30
9,25
9,20
9,29
9,28
9,28
0,0
0,1
0,0
in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon.
13
-5
-40
-35
-40
-40
Leitzins EZB (%)
0,05
0,05
0,05
Leitzins Riksbank (%)
-0,35
-0,35
-0,35
Konjunkturdaten
2015P
2016P
EWU BIP (% ggü. Vorj.)
1,5
1,6
Schweden BIP (% ggü. Vorj.)
3,4
2,9
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,0
0,8
Schweden Inflation (% ggü. Vorj.)
0,7
1,6
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
0,05
-0,35
2017P
1,6
2,7
1,6
2,8
Prognose DekaBank
13.01.2016 in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon.
Wechselkurs EUR-NOK
9,57
9,40
9,30
9,00
Forwards
9,67
9,70
9,75
Hedge-Ertrag* (%)
-0,4
-0,7
-1,2
Zinsdiff. Bunds zu norw. Anleihen in 3 Mon. in 6 Mon. in 12 Mon.
2 Jahre (Basispunkte)
-104
-107
-105
-110
10 Jahre (Basispunkte)
-82
-85
-80
-90
Leitzins EZB (%)
0,05
0,05
0,05
0,05
Leitzins Norges Bank (%)
0,75
0,75
0,75
0,75
Konjunkturdaten
2015P
2016P
2017P
EWU BIP (% ggü. Vorj.)
1,5
1,6
1,6
Norwegen BIP (% ggü. Vorj.)
1,4
1,3
2,0
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,0
0,8
1,6
Norwegen Inflation (% ggü. Vorj.)
2,2
2,8
2,5
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Riksbank, Statistics Sweden, Norges Bank, Statistics Norway, Prognose DekaBank
6
Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 01/2016 – Januar / Februar 2016
Makro Research
EUR-AUD und EUR-CAD
Euro-Dollar (AUD)-Wechselkurs
EUR-AUD
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Der Euro hat gegenüber dem australischen Dollar seit Anfang Dezember von 1,43
EUR-AUD bis auf 1,58 EUR-AUD zugelegt. Dem Euro halfen dabei solide Wirtschaftsdaten. Dazu gehören die Einkaufsmanagerindizes. Der Gesamteinkaufsmanagerindex für Euroland ist im Dezember unerwartet angestiegen und erreichte
den höchsten Stand seit Sommer 2011. Die stärkeren Impulse auf den Wechselkurs dürften allerdings von den erneuten Rohstoffpreisrückgängen ausgegangen
sein. Der australischen Wirtschaft machen die rückläufigen Rohstoffpreise seit
Längerem zu schaffen. Die australische Notenbank sollte daher nur sehr behutsam
die Leitzinswende vollziehen, und bei weiteren Rohstoffpreisrückgängen könnte
die Leitzinswende in diesem Jahr in Frage gestellt werden. Da die EZB aber an
ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhalten dürfte, ist über die nächsten zwölf Monate mit einem stärkeren australischen Dollar zu rechnen.
Euro-Dollar (CAD)-Wechselkurs
EUR-CAD
Der Euro ist gegenüber dem kanadischen Dollar seit Anfang Dezember deutlich
im Aufwind und konnte um 9 % aufwerten. Es waren vor allem Nachrichten aus
Kanada, die den Euro gegenüber einem schwachen kanadischen Dollar haben
glänzen lassen. Die kanadische Inflationsrate fiel im November geringer als erwartet aus, und das Wirtschaftswachstum in Kanada hat im Oktober ebenfalls enttäuscht. Darüber hinaus dämpft die schwache Ölpreisentwicklung die Konjunktur.
Die kanadische Zentralbank dürfte daher erst im Dezember 2016 die Leitzinswende vollziehen. Die EZB hingegen ist Ende 2016 noch mit der Ausweitung der
geldpolitischen Lockerung beschäftigt und dürfte frühestens Ende 2018 die Leitzinsen anheben. Vor diesem Hintergrund sollte sich der kanadische Dollar mittelfristig von seiner starken Seite zeigen.
Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank
Wichtige Daten im Überblick
Prognose DekaBank
13.01.2016 in 3 Mon.
Wechselkurs EUR-AUD
1,55
1,51
Forwards
1,58
Hedge-Ertrag* (%)
-0,7
Zinsdiff. Bunds zu austral. Anleihen in 3 Mon.
2 Jahre (Basispunkte)
-238
-272
10 Jahre (Basispunkte)
-70
-245
in 6 Mon. in 12 Mon.
1,49
1,41
1,59
1,62
-1,4
-2,8
in 6 Mon. in 12 Mon.
-290
-325
-245
-240
EZB Leitzins (%)
0,05
0,05
0,05
0,05
RBA Leitzins (%)
2,00
2,00
2,00
2,50
Konjunkturdaten
2015
2016P
2017P
EWU BIP (% ggü. Vorj.)
1,5
1,6
1,6
Australien BIP (% ggü. Vorj.)
2,3
2,6
2,2
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,0
0,8
1,6
Australien Inflation (% ggü. Vorj.)
1,5
1,6
2,0
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
Prognose DekaBank
13.01.2016 in 3 Mon.
Wechselkurs EUR-CAD
1,55
1,53
Forwards
1,57
Hedge-Ertrag* (%)
-0,5
Zinsdiff. Bunds zu kanad. Anleihen in 3 Mon.
2 Jahre (Basispunkte)
-70
-112
10 Jahre (Basispunkte)
-67
-100
in 6 Mon. in 12 Mon.
1,46
1,35
1,57
1,58
-0,9
-1,9
in 6 Mon. in 12 Mon.
-135
-190
-105
-130
EZB Leitzins (%)
0,05
0,05
0,05
0,05
BoC Leitzins (%)
0,50
0,50
0,50
0,75
Konjunkturdaten
2015
2016P
2017P
EWU BIP (% ggü. Vorj.)
1,5
1,6
1,6
Kanada BIP (% ggü. Vorj.)
1,2
2,2
2,1
EWU Inflation (% ggü. Vorj.)
0,0
0,8
1,6
Kanada Inflation (% ggü. Vorj.)
1,1
1,9
2,3
* bezogen auf eine Wechselkurssicherung mit Forward-Kontrakten
Quellen: Bloomberg, EZB, Eurostat, Reserve Bank of Australia, Australian Bureau of Statistics, Bank of Canada, Statistics Canada, Prognose DekaBank
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Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 01/2016 – Januar / Februar 2016
Makro Research
Wechselkurseinschätzungen im Überblick
Stand am
14.01.2015
EUR-USD
1,09
EUR-JPY
128,5
EUR-GBP
0,76
EUR-CHF
1,10
EUR-SEK
9,30
EUR-NOK
9,64
EUR-DKK
7,46
EUR-CAD
1,57
EUR-AUD
1,57
USD-JPY
117,9
GBP-USD
1,44
USD-CHF
1,01
USD-SEK
8,53
USD-NOK
8,84
USD-CAD
1,44
AUD-USD
0,69
Prognosen (fett, obere Zeile) und Terminkurse (untere Zeile)
3 Monate
6 Monate
12 Monate
24 Monate
1,06
1,03
1,00
1,04
1,09
1,10
1,10
1,12
127,2
125,7
128,0
135,2
128,6
128,6
128,6
128,5
0,71
0,68
0,71
0,73
0,76
0,76
0,77
0,78
1,09
1,10
1,12
1,19
1,09
1,09
1,09
1,08
9,30
9,25
9,20
8,90
9,30
9,30
9,30
9,33
9,40
9,30
9,00
8,70
9,67
9,70
9,75
9,86
7,46
7,46
7,46
7,46
7,46
7,46
7,45
7,45
1,53
1,46
1,35
1,29
1,57
1,57
1,58
1,60
1,51
1,49
1,41
1,37
1,58
1,59
1,62
1,66
120,0
122,0
128,0
130,0
117,6
117,3
116,4
114,3
1,49
1,51
1,41
1,42
1,44
1,44
1,44
1,45
1,03
1,07
1,12
1,14
1,00
1,00
0,99
0,96
8,77
8,98
9,20
8,56
8,51
8,48
8,42
8,30
8,87
9,03
9,00
8,37
8,85
8,85
8,83
8,78
1,44
1,42
1,35
1,24
1,44
1,44
1,43
1,42
0,70
0,69
0,71
0,76
0,69
0,69
0,68
0,68
Quellen: Bloomberg, DekaBank, Prognose DekaBank
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Makro Research
Volkswirtschaft Währungen
Ausgabe 01/2016 – Januar / Februar 2016
Makro Research
Autoren
Dr. Marina Lütje:
Tel.: (0 69) 71 47 - 9474
[email protected]
(GBP, CHF, NOK, SEK)
Dr. Christian Melzer:
Tel.: (0 69) 71 47 - 2851
[email protected]
(USD, JPY, AUD, CAD)
Michael Neumann:
Tel.: (0 69) 71 47 - 1402
[email protected]
(Charttechnik)
Ingrid Schad:
Tel.: (0 69) 71 47 - 1402
[email protected]
(Charttechnik)
Chefvolkswirt: Dr. Ulrich Kater
Tel.: (0 69) 71 47 - 2381
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Redaktionsschluss: 14.01.2016.
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